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Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger

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<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Schweizer</strong><br />

Das aktuelle<br />

Monatsmagazin<br />

für den <strong>Jäger</strong><br />

Nr. 12 <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

94. Jahrgang<br />

Fr. 9.80 (inkl. MWST)<br />

ISSN 0036-8016<br />

Wildtiere auf<br />

Sparflamme 30<br />

Rothirsche<br />

im Aargau 46<br />

Ansprechen<br />

von Steinwild<br />

60<br />

Dr. Armin Deutz<br />

Wildfütterung<br />

erfordert<br />

Wissen 22<br />

WILDFÜTTERUNGEN<br />

JA ODER NEIN ? 6


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IMPRESSUM ISSN 0036-8016<br />

Publikationsorgan für<br />

JagdSchweiz<br />

Geschäftsstelle: PF 2, 7605 Stampa<br />

www.jagdschweiz.org<br />

<strong>Schweizer</strong>ischer Patentjäger- und<br />

Wildschutzverband SPW<br />

Sekretariat: Bernstr. 65, 3175 Flamatt<br />

www.spw.ch<br />

<strong>Schweizer</strong>ischer Laufhundclub<br />

<strong>Schweizer</strong> Niederlaufhund- und<br />

Dachsbracken-Club<br />

Schweiz. Club für Deutsche<br />

Jagdterrier<br />

Der Grüne Bruch<br />

Jagdgruppe Schweiz. Foxterrier-Club<br />

Schweiz. Klub für Österr. Bracken<br />

Schweiz. Falkner-Vereinigung<br />

Förderverein Magyar Vizsla<br />

Organisation SPW-Vorstand<br />

Präsident<br />

Albert Stössel<br />

Vertreter im JagdSchweiz-Vorstand<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Naasstrasse 37, 6315 Morgarten<br />

Telefon 041 750 34 56<br />

Fax 041 752 14 57<br />

a.stoessel@bluewin.ch<br />

Finanzen<br />

Stefan Frischknecht, Vizepräsident<br />

Dürrhalde 24, 9107 Urnäsch<br />

Telefon P 071 364 23 31<br />

Telefon G 071 364 16 25<br />

frischknecht4@bluewin.ch<br />

Sekretariat<br />

Philippe Volery<br />

Betreuung (Präsident) der SPW-<br />

Stiftung Naturland<br />

Bernstrasse 65, 3175 Flamatt<br />

Telefon P 031 741 36 40<br />

Mobile 079 322 12 90<br />

phvolery@hispeed.ch<br />

Redaktion<br />

Kurt Gansner, Parschientsch 528<br />

7212 Seewis Dorf<br />

Telefon P 081 325 22 02<br />

Mobile 079 236 73 55<br />

redaktion@schweizerjaeger.ch<br />

Konzept und Gestaltung:<br />

Rolf E. Jeker, Vreni Füchslin<br />

Druck, Verlag, Adressänderungen<br />

und Abonnement-Bestellungen<br />

Kürzi AG, PF 261, 8840 Einsiedeln<br />

PC-Konto 80-16768-7<br />

Telefon 055 418 43 43<br />

Fax 055 418 43 44<br />

www.schweizerjaeger.ch<br />

kontakt@schweizerjaeger.ch<br />

Abonnementspreis<br />

(erscheint 12x jährlich)<br />

Fr. 98.– jährlich (inkl. 2,4% MwSt)<br />

Fr. 116.– Jahres-Abonnement für<br />

Ausland<br />

Einzelpreis Fr. 9.80 (inkl. 2,4% MwSt)<br />

Anzeigenverkauf<br />

RG-Annoncen GmbH, Nicole Gyr<br />

Postfach 1121, 5401 Baden<br />

Telefon 056 221 88 12<br />

Fax 056 221 84 34<br />

info@rgannoncen.ch<br />

Titelbild:<br />

Rotwildfütterung<br />

Foto: M. P. Stähli<br />

Editorial<br />

Rück- und Ausblick<br />

Wie doch die Zeit vergeht. Jetzt habe ich mein erstes Jahr als Chefredaktor<br />

bereits hinter mir. Der richtige Moment also, um einen kurzen<br />

Blick zurückzuwerfen und die Erfahrungen und Eindrücke zu ordnen.<br />

Die vergangenen zwölf Monate bescherten mir viele Kontakte und auch<br />

neue, herzliche Freundschaften. Es war aber auch eine arbeitsintensive<br />

Zeit und es gab Nächte, in denen ich nicht richtig Schlaf fi nden konnte.<br />

Da darf ich mich glücklich zählen, dass ich auf eine ansehnliche Schar<br />

aufgeschlossener und eifriger Mitarbeiter zählen darf. Ihnen gebührt ein<br />

besonderer Dank. Ein Dank gehört aber auch den Leser/innen. Die vielen<br />

Reaktionen in Form von Mails oder in persönlichen Gesprächen zeigen,<br />

dass wir auf eine aufmerksame Leserschaft zählen dürfen und auf dem<br />

richtigen Weg sind. Die Anregungen und Wünsche fl iessen soweit als möglich<br />

in meine Arbeit ein und inspirieren auch zu Neuem. Der «<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Jäger</strong>» soll aktuell und kritisch, aber fundiert über ein breites Spektrum<br />

rund um die Jagd und Natur informieren. Ich denke, das gelingt uns auch,<br />

und spätestens beim Durchblättern der aktuellen Ausgabe werden Sie das<br />

feststellen. Die Themen zur Fütterung von Rot- und Rehwild im Alpenraum<br />

und der Winterschlafartikel sind topaktuell und auf dem neusten<br />

Wissensstand. Daneben steht aber auch die Information aus den Verbänden<br />

und Sektionen im Vordergrund. Scheuen Sie sich dabei auch nicht,<br />

Berichte Ihrer Vereinsaktivitäten einzusenden.<br />

Im vergangenen Jahr hat sich auch auf jagdpolitischer Ebene viel getan.<br />

Mit dem Zusammenschluss der Verbände unter der Dachorganisation<br />

«JagdSchweiz» wurde ein für uns <strong>Jäger</strong>/innen wichtiger Schritt getan.<br />

Der SPW und RevierjagdSchweiz haben weitsichtig und zukunftsweisend<br />

gehandelt. Die Arbeit wird JagdSchweiz nicht ausgehen. Bereits im Jahr<br />

2011 kommt die Waffeninitiative zur Volksabstimmung. Mit dieser wollen<br />

die Initianten die Bundesverfassung grundlegend ändern. Hier gilt es<br />

frühzeitig zu handeln, denn die <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong> wären<br />

von den allfälligen Auswirkungen der Initiative direkt<br />

betroffen. Dass dabei fi nanzielle Mittel notwendig sind<br />

und sich alle daran beteiligen müssen, steht ausser<br />

Diskussion. Aber auch diese Hürde wird der Vorstand<br />

von JagdSchweiz meistern, davon bin ich überzeugt.<br />

Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen, geschätzte<br />

Leser/innen, genügend Weitsicht, den Durchblick und<br />

natürlich ein kräftiges Weidmannsheil, verbunden mit<br />

einem herzlichen Weidmannsdank für Ihre Treue.<br />

Mit Weidmannsgruss<br />

Kurt Gansner<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 3


Wildkunde<br />

Auf Sparflamme<br />

Der Winterschlaf von Wildtieren<br />

ist ein faszinierendes biologisches<br />

Phänomen, bei dem einige<br />

Aspekte nach wie vor ungeklärt<br />

sind. Dennoch gibt es eine ganze<br />

Reihe von neuen Erkenntnissen,<br />

die unter anderem die klassische<br />

Einteilung in Winterschlaf und<br />

Winterruhe in Frage stellen und<br />

vielleicht sogar Bedeutung für<br />

die Humanmedizin erlangen<br />

könnten. Die Wildforschung ist<br />

also «dran am Puls der Zeit» –<br />

und am Puls der Schläfer.<br />

4 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Monatsthema<br />

Fütterung von Reh- und Rotwild<br />

6<br />

Dr. Armin Deutz, regelmässiger Mitarbeiter des «<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Jäger</strong>» und Buchautor des neu erschienenen Werkes «Fütterung<br />

von Reh- und Rotwild», geht im Hauptthema auf die viel diskutierten<br />

Wildfütterungen ein.<br />

30


Jagdpraxis<br />

Ansprechen von Steinwild<br />

Das Ansprechen von Steinwild will geübt sein.<br />

Birte Keil weist anhand ihrer Zeichnungen auf die<br />

Besonderheiten hin.<br />

Lebensraum<br />

Rotwild im Aargau<br />

Der Rothirsch wurde im<br />

Aargau vor 200 Jahren<br />

nach der Freigabe<br />

der Jagd in der Helvetik<br />

ausgerottet. Cédric Berli,<br />

Praktikant bei Pro<br />

Natura Aargau, ver-<br />

öffentlichte eine Studie<br />

mit dem Titel: «Rotwild<br />

im Kanton Aargau».<br />

60<br />

46<br />

INHALT<br />

Jagd & Wild<br />

Monatsthema 6<br />

Interview 22<br />

Jagdgeschichten 28<br />

Wildkunde 30<br />

Lebensraum 46<br />

Jagdpraxis 60<br />

Waffen & Ausrüstung<br />

Neuheiten für den <strong>Jäger</strong> 40<br />

<strong>Jäger</strong>markt 79<br />

<strong>Jäger</strong> & Hund<br />

Berichte 24<br />

Auflösung Test 57<br />

Testen Sie Ihr Wissen 58<br />

Jagdspektrum<br />

Veranstaltungen 16<br />

Satire 16<br />

Geschenke in letzter Minute 18<br />

Jagdschiessen 36<br />

Blattschuss 39<br />

Literatur 50<br />

Leser schreiben 54<br />

Fehlschuss 54<br />

Bund und Kantone 64<br />

Sonne, Mond, Solunar 67<br />

Kapitale Trophäen 69<br />

Abschied 72<br />

Schnappschuss 74<br />

Kalender 76<br />

Ausland 76<br />

Wettbewerb 82<br />

Vorschau 1/2010<br />

� Auf Sparflamme (2. Teil)<br />

�<br />

Neue Serie: <strong>Jäger</strong>sprache<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 5


Grundsätze der<br />

6 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

REH- und ROTWILD<br />

Bevor man sich für oder gegen eine winterliche Fütterung für Reh- oder<br />

Rotwild entschliesst, ist eine eingehende Abwägung der möglichen Vor-<br />

und Nachteile vorzunehmen. Dabei sind die jeweiligen gesetzlichen kantonalen<br />

Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Bei einer Entscheidung<br />

zugunsten der Fütterung ist es selbstverständlich, dass über die gesamte<br />

Fütterungsperiode hinweg genügend Futter vorhanden sein muss. Eine<br />

Fütterung hat auch höhere Abschuss-Erfordernisse zu erfüllen. Ansonsten<br />

hat die Futtervorlage eine regionale Zunahme der Wilddichte zur Folge<br />

und steigert somit die Wildschadensgefahr.


FÜTTERUNG Monatsthema<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 7


Monatsthema<br />

Univ. Doz. Dr. Armin Deutz<br />

Fütterungsmassnahmen, die lediglich<br />

der Aufhege von Beständen<br />

oder der Erzielung möglichst<br />

kapitaler Trophäen dienen sollen,<br />

werden keine Akzeptanz mehr<br />

finden. ONDERSCHEKA meinte dazu<br />

bereits 1984: «Ziel und Zweck<br />

von Fütterungsmassnahmen<br />

beim Rotwild, die ausnahmslos<br />

auf den Winter beschränkt bleiben<br />

müssen und lediglich einen<br />

bescheidenen Ersatz für durch<br />

den Menschen verloren gegangene<br />

Winteräsung darstellt, darf allerdings<br />

nur die Gesunderhaltung<br />

des Wildbestandes bei gleichzeitig<br />

möglichst weitgehender Verhinderung<br />

von Wildschäden sein.<br />

Fütterungsmassnahmen, deren<br />

angestrebtes Ziel primär auf die<br />

Verbesserung der Trophäenqualität<br />

oder die Vermehrung des Wildbestandes<br />

ausgerichtet ist, widersprechen<br />

den Naturgesetzen und<br />

sind ebenso abzulehnen wie jedes<br />

ausschliesslich nach einseitigen<br />

und völlig missverstandenen<br />

ökologischen Gesichtspunkten<br />

ausgesprochene Fütterungsverbot.»<br />

...<br />

Fütterung – pro und contra<br />

Als Begründungen und Motive<br />

für eine winterliche Fütterung von<br />

Reh- oder Rotwild werden u.a.<br />

genannt und diskutiert: Vermeidung<br />

von Tierleid, Verringerung<br />

winterlicher Fallwildverluste,<br />

Verbesserung der Widerstandsfähigkeit<br />

und Stärke des Wildes, Ersatz<br />

für verloren gegangene Winterlebensräume,<br />

Verringerung von<br />

Wildschäden, räumliche Lenkung<br />

des Wildes, bessere Beobachtbarkeit<br />

des Wildes, Rechtfertigung<br />

der alljährlichen Nutzung des<br />

Wildes durch Abschüsse, Anwendung<br />

landwirtschaftlicher Nachhaltigkeits-Grundsätze<br />

aus der<br />

Nutztierhaltung, Sicherung einer<br />

ausreichenden Durchbeschäftigung<br />

für hauptberufliches Jagdpersonal,<br />

Erfüllung von Erwartungen<br />

anderer Menschen in der<br />

Region, der Wunsch, jagdlich bevorzugten<br />

Wildarten in kargen<br />

Zeiten «Gutes zu tun», Signalisierung<br />

von «Wohlstand und Gross-<br />

8 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Überdachte Tröge<br />

schützen Futtermittel<br />

vor Witterungseinflüssen,<br />

eine Überdachung<br />

ist bei täglicher<br />

Futtervorlage nicht<br />

notwendig.<br />

zügigkeit» sowie Weiterführung<br />

regionaler hegerischer Gewohnheiten.<br />

Als Argumente gegen die Fütterung<br />

von Wildtieren werden<br />

von unterschiedlichen Seiten genannt:<br />

künstlicher menschlicher<br />

Eingriff in die Lebensgemeinschaft,<br />

Füttern ist keine «moralische<br />

Verpflichtung zur Notzeit»,<br />

Ausschalten der natürlichen Selektion,<br />

Erhaltung einer vermehrten<br />

Anzahl schwacher Tiere,<br />

Nachteile für andere Tierarten<br />

durch künstliche Verschiebung<br />

von Konkurrenzverhältnissen,<br />

Einbringen regionsfremder Futtermittel<br />

in das Ökosystem (z.B.<br />

Sesam, Soja), Abhängigmachen<br />

des Wildes vom Menschen (Vorwurf<br />

«Verhausschweinung»), Fütterung<br />

als Revier-Egoismus, Streben<br />

nach Trophäenmaximierung,<br />

unethisches Streben nach höheren<br />

Jagdstrecken, Nichterfüllung von<br />

Abschussplänen, erhöhtes Risiko<br />

der Krankheitsübertragung durch<br />

übermässige Wild- und Losungskonzentration<br />

an den Futterplätzen,<br />

Auslösung von Wildschäden,<br />

Auslösen von Tierleid durch Fütterungsfehler,<br />

hohe Fehleranfälligkeit<br />

der Fütterung in vielerlei<br />

Hinsicht (wie Standort, Futtermittelart,<br />

-menge und -qualität, Füt-<br />

terungstechnik), hoher Aufwand<br />

bei erheblichen Risiken und begrenzten<br />

Erfolgsaussichten, Geld<br />

für Fütterung soll in die Biotophege<br />

gehen, Anwendung viehwirtschaftlicher<br />

Grundsätze auf<br />

Wildtiere, erschwerte Bejagbarkeit<br />

bei frühzeitigem Fütterungsbeginn,<br />

Bejagung im Bereich<br />

von Fütterungen oder Fütterungseinständen,<br />

künstliches «Anbinden»<br />

von Wild in ungünstigen<br />

Winterlebensräumen, Risiko für<br />

die Lebensmittelsicherheit des<br />

Wildbrets (Fütterungsfehler, verbotene<br />

Futtermittel), Image-Nachteil<br />

im Hinblick auf die Vermarktung<br />

von «heimischem Wildbret»<br />

(Importfuttermittel, gentechnisch<br />

veränderte Futtermittel) und nicht<br />

zuletzt die ethische Problematik,<br />

wenn Futtermittel verwendet werden,<br />

die in Entwicklungsländern<br />

Grundnahrungsmittel für die Bevölkerung<br />

darstellen.<br />

Diese Pro- und Contra-Argumente<br />

werden auch oft vermischt,<br />

vertauscht und gegensätzlich verwendet.<br />

Standortswahl und Bau<br />

von Fütterungen<br />

Der Standort einer Fütterung<br />

hat nicht nur einen Einfluss auf<br />

die Akzeptanz durch das Wild,


Massive Heuballenraufen mit abhebbarem<br />

Dach für die Beschickung mit einem Traktor<br />

für ein wöchentliches Fütterungsintervall.<br />

sondern kann auch wildschadensauslösend<br />

oder krankheitsfördernd wirken.<br />

Generelle Standortsfaktoren für Rot-<br />

und Rehwildfütterungen sind:<br />

� Ruhe und Einstand: Günstigenfalls<br />

sollte Wild auch den ganzen Tag<br />

über – entsprechend der natürlichen<br />

Äsungsrhythmen – Möglichkeit haben,<br />

die Fütterung aufzusuchen (Fütterungsstandort<br />

und -einstände möglichst<br />

störungsfrei).<br />

� Übersicht für das Wild: Fütterungen<br />

dürfen nicht in finstere Einstände hineingebaut<br />

werden, hier kann das<br />

Wild sein Sicherheitsbedürfnis nicht<br />

befriedigen und ist damit nur kurz<br />

und unruhig an der Fütterung.<br />

� Ausreichend Platz: Am Fütterungsstandort<br />

ist Platz für mehrere Vorlagemöglichkeiten<br />

in ausreichenden<br />

Abständen notwendig, damit auch<br />

schwächeres Wild oder Jungtiere zugleich<br />

mit dominanten Tieren Futter<br />

aufnehmen können.<br />

� Trockener Boden: An Fütterungen,<br />

die in feuchten Senken mit tiefem<br />

Boden liegen, treten nach kurzer Zeit<br />

hygienische Probleme mit stark erhöhtem<br />

Infektionsdruck auf.<br />

� Sonne und Wasser: An sonnigen,<br />

windgeschützten Plätzen fühlt sich<br />

das Wild wohler. Wasser/Schnee sollte<br />

in der Nähe der Fütterung zugänglich<br />

sein.<br />

� Wind- und lawinengeschützt: Standorte,<br />

die bekannt für hohe Schneeverwehungen<br />

oder Lawinenabgänge<br />

sind, sollten von vornherein ausgeschieden<br />

werden.<br />

� Erreichbarkeit: Es ist auch daran zu<br />

denken, dass die Fütterung in Wintern<br />

mit extremer Schneelage noch<br />

erreichbar sein muss.<br />

� Natürliche Beiäsung: Es ist verdauungsphysiologisch<br />

günstig, wenn neben<br />

dem angebotenen Futter auch<br />

viel natürliche Beiäsung (z. B. abgewehte<br />

Almflächen oder Schwarzbeere<br />

für Rotwild bzw. Brombeer-/<br />

Himbeer-/Schwarzbeerflächen für<br />

Rehwild) verfügbar ist. Damit sinken<br />

auch Fütterungskosten.<br />

Bei Rotwildfütterungen ist ein koordiniertes,<br />

revierübergreifendes Vorgehen<br />

bei der Standorts- und Futtermittelwahl<br />

wichtig. Sowohl im<br />

Wirtschaftswald als auch im Schutzwald<br />

kommt dem Aspekt der Wildschadensvermeidung<br />

zentrale Bedeutung zu. Um<br />

die Risiken für untragbare Verbissschäden<br />

gering zu halten, ist ein ausreichender<br />

Abstand von verjüngungsnotwendigen<br />

Waldbeständen, von ungesicherten<br />

Verjüngungen und von schälanfälligen<br />

Waldbeständen empfehlenswert. Besonders<br />

schälanfällig sind in Bergrevieren<br />

äsungsarme, fichtendominierte<br />

Dickungen und Stangenhölzer mit feinrindiger<br />

Fichte, in manchen Regionen<br />

auch Eschen- oder Tannenbestände und<br />

Kieferndickungen. Die waldbaulich risikoärmsten<br />

Fütterungseinstände sind<br />

demnach vor allem Baumhölzer, in denen<br />

während der nächsten 20–25 Jahre<br />

keine Verjüngung erforderlich ist; vor<br />

allem dann, wenn darin auch im Winter<br />

ein gewisses natürliches Äsungsangebot<br />

verfügbar ist. Zum Thema Standortwahl<br />

von Rotwildfütterungen ist noch anzumerken,<br />

dass die Lenkbarkeit des Rotwildes<br />

durch Fütterungen im Flach- und<br />

Hügelland grösser ist als in höher gelegenen<br />

Lebensräumen. In höher gelegenen<br />

Lebensräumen wird die Suche nach<br />

Winterlebensräumen auch von kleinklimatischen<br />

Faktoren (Schatten, Wind,<br />

Schneelage) und verbleibenden natürlichen<br />

Äsungsressourcen (z.B. abgewehte<br />

Almflächen) beeinflusst.<br />

Grundsätzliche Ziele von Fütterungsanlagen<br />

sind ein Schutz der Futtermittel<br />

vor negativen Witterungseinflüssen,<br />

eine Minimierung der Futtermittelverluste<br />

und eine Rationalisierung des Ar-<br />

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Monatsthema<br />

beitsaufwandes zur Fütterung.<br />

Immer zu berücksichtigen sind<br />

aber die arteigenen Bedürfnisse<br />

der zu fütternden Wildtiere.<br />

Bei schwieriger Erreichbarkeit<br />

der Fütterung im Winter ist der<br />

geschätzte notwendige Futterbedarf<br />

für die gesamte Fütterungsperiode<br />

einzulagern. Dabei ist unbedingt<br />

zu berücksichtigen, dass<br />

bei Rehwild der Tagesbedarf im<br />

Herbst deutlich über dem Bedarf<br />

im Winter liegt, beim Rotwild<br />

steigt der Bedarf gegen das Frühjahr<br />

hin stark an. Stark abhängig<br />

ist der Futterbedarf von der<br />

Verfügbarkeit natürlicher (Bei-)<br />

Äsung. Der Futterbedarf kann mit<br />

folgender Formel geschätzt werden:<br />

Die Lagerung von Futtermitteln<br />

sollte geschützt vor Schädlingen<br />

und Umwelteinflüssen<br />

(Nässe, UV-Licht, hohe Temperaturschwankungen<br />

usw.) möglich<br />

sein.<br />

Angeboten werden Futtermittel<br />

je nach Futtermittelart in<br />

Raufen, Magazinen, Trögen, Automaten,<br />

Tristen oder Futtertischen.<br />

Unter den Raufen ist ein<br />

(Vor-)Trog empfehlenswert, damit<br />

das aus den Raufen gezupfte<br />

Heu nicht auf den Boden fällt<br />

und möglicherweise von dort aufgenommen<br />

wird.<br />

10 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Oben: Heumagazin<br />

für Rotwild, bei<br />

dem Heu von oben<br />

nachrutscht (links<br />

Witterungsschutz<br />

auf der Wetterseite).<br />

Oben rechts: Bei<br />

zumindest 1 m<br />

breiten und entsprechend<br />

langen<br />

Futtertischen sind<br />

Futterstreitereien<br />

stark reduziert –<br />

Hirsche, Tiere und<br />

Kälber an einem<br />

Futtertisch.<br />

Gesamtmenge FM in Tonnen =<br />

Stück Wild x Fütterungstage x Tagesbedarf* FM in kg<br />

1000<br />

* Der (gemittelte) Tagesbedarf eines Stückes Rotwild (100 kg Lebendmasse)<br />

liegt bei ca. 2,5 kg Futter-Trockenmasse; der (gemittelte)<br />

Tagesbedarf eines Stückes Rehwild (20 kg Lebendmasse) liegt bei<br />

rund 0,5 kg Futter-Trockenmasse.<br />

Für eine Rotwildfütterung ist<br />

eine ausreichend grosse Freifläche<br />

von günstigenfalls zumindest<br />

1 Hektar erforderlich. Diese<br />

Fläche sollte an lichtes Altholz<br />

grenzen. Allein daraus ist schon<br />

ersichtlich, dass – ausser im Bereich<br />

der Waldgrenze – Fütterungsstandorte<br />

für Rotwild nichts<br />

ewig Beständiges sind, sondern<br />

evtl. alle 25 bis 50 Jahre aus forstlichen<br />

Gründen geändert werden<br />

müssen.<br />

Futterabhängigkeit<br />

An Fütterungen gewöhntes<br />

und davon abhängiges Wild, das<br />

noch dazu in Revierteilen gebunden<br />

wird, in denen es sich sonst<br />

im Winter zumindest nicht in so<br />

hohen Dichten finden würde, leidet<br />

bei einer Unterbrechung der<br />

Fütterung, z. B. wegen Lawinengefahr<br />

oder extremer Schneelage,<br />

extreme Hungersnot, da es einerseits<br />

an hohe Energie- und Eiweissdichten<br />

des Futters gewöhnt<br />

ist und andererseits in diesen Revierteilen<br />

oft nicht ausreichend<br />

natürliche Äsung vorfindet. Ungefüttert<br />

würde ein Grossteil des<br />

Wildes in günstigere Wintereinstände<br />

ziehen (auch Rehe!). Daher<br />

müssen Fütterungsstandorte<br />

wohlüberlegt sein, sonst ist es<br />

besser, nicht zu füttern. Im Winter<br />

2005/06 sind im Alpenraum<br />

viele Rehe rund um Fütterungen,<br />

die wegen der hohen Schneelagen<br />

und der Lawinengefahr nicht<br />

mehr erreichbar waren, verhungert.<br />

«Wiederkäuergerecht»,<br />

Pansen als Gärkammer<br />

Bei der Definition des Begriffes<br />

«wiederkäuergerecht» gilt es<br />

zu bedenken, dass physiologische<br />

Unterschiede zwischen Rot- und<br />

Rehwild dazu führen, dass wiederkäuergerechte<br />

Bedingungen<br />

für Rehwild nicht unbedingt wiederkäuergerecht<br />

für Rotwild sein<br />

müssen und umgekehrt. Rehe als<br />

Konzentratselektierer nehmen im<br />

Sommer sehr leicht verdauliche<br />

und energiereiche Teile von Gräsern,<br />

Kräutern, Blüten, Samen sowie<br />

Triebe, Knospen und Blätter<br />

auf. Voraussetzung zum Wiederkäuen<br />

ist ein Mindestgehalt an<br />

strukturwirksamer Rohfaser. Alleiniges<br />

Getreidefutter ist z.B.<br />

nicht wiederkäufähig.<br />

Das Vormagensystem der einzelnen<br />

Arten von Wildwiederkäuern<br />

kann man sich wie eine<br />

ausgeklügelte Gärkammer vorstellen.<br />

Der Panseninhalt ist tatsächlich<br />

ein lebendes Medium, in<br />

welchem eine Vielzahl von mikroskopisch<br />

kleinen Lebewesen ihren<br />

Dienst versehen. Die Aufgabe<br />

dieser Gärkammer besteht darin,<br />

Pflanzen oder Pflanzenteile, die<br />

für andere Tierarten nicht verdaulich<br />

sind (z.B. Zellulose), mit<br />

Hilfe der Mikroorganismen (Pansenflora)<br />

aufzuschliessen und so<br />

verwertbar zu machen. Auch wird<br />

im Pansen wertvolles Bakterieneiweiss<br />

produziert.<br />

Bei ausgewogener, wiederkäuergerechter<br />

Nahrung stellt sich<br />

immer ein Gleichgewicht zwischen<br />

jenen Mikroorganismen<br />

ein, welche die gerade aufgenommenen<br />

Nahrungsbestandtei-


le auch weiter verwerten können.<br />

Ändert sich die Nahrungszusammensetzung,<br />

so ändert sich auch<br />

die Pansenflora. Kippt das Mi lieu<br />

der Pansenflora, beispielsweise<br />

bei Pansenübersäuerung, so entsteht<br />

ein lebensbedrohlicher Zustand.<br />

Heu und Heuwerbung<br />

Der Schnittzeitpunkt bestimmt<br />

die Qualität des Futters. Der<br />

Schnittzeitpunkt sollte daher für<br />

den 1. Aufwuchs für die Heuwerbung<br />

von Rehwildheu früh, also<br />

beim Ähren-Rispen-Schieben<br />

(hoher Anteil von Blattteilen) und<br />

für Rotwild nicht später als zu<br />

Beginn der Blüte von Goldhafer<br />

und Knaulgras gewählt werden.<br />

Die Struktur des Futters ist bei<br />

späterem Schnitt für die Verfütterung<br />

an Rehwild zu hart (allgemein<br />

für Rehwild besser 2. und 3.<br />

Schnitt), während gröber strukturiertes<br />

Heu für Rotwild im Winter<br />

als ideales Grundfutter anzusehen<br />

ist. Zu Beginn der Fütterungszeit<br />

(Spätherbst, Frühwinter) benötigt<br />

auch Rotwild vermehrt rohprotein-<br />

und energiereiches Grundfutter,<br />

also auch blattreicheres Heu<br />

oder Grummet.<br />

Kommt Heu, insbesondere mit<br />

vermehrt stängeligen Oberkräutern,<br />

leicht feucht in das Lager,<br />

so startet eine Fermentation mit<br />

hoher Selbsterwärmung – branntiges<br />

und verschimmeltes Heu ist<br />

die Folge. Heuballen sind immer<br />

trocken zu lagern, sonst ziehen sie<br />

Feuchtigkeit an und es kommt zur<br />

Verschimmelung. Trocken eingelagertes<br />

Heu behält auch nach 2<br />

Wintern seine Qualität, ledig-<br />

lich der Gehalt an ß-Carotin sinkt<br />

stark. Aufgrund von Erfahrungen<br />

aus der Praxis nehmen Wildwiederkäuer<br />

bodengetrocknetes<br />

Heu allgemein weniger gerne an<br />

als künstlich getrocknetes Heu<br />

oder Heu aus Gerüsttrocknung.<br />

Die Gerüsttrocknung von Heu<br />

ist handarbeitsintensiv, sie bietet<br />

sich jedoch gerade für die Gewinnung<br />

von Wildheu besonders an.<br />

So können auch kleinere Flächen<br />

ohne maschinellen Einsatz bewirtschaftet<br />

werden. Die Akzeptanz<br />

des solcherart geworbenen<br />

Heues ist sehr gut, auch wenn es<br />

an der Oberfläche durch Verwitterung<br />

zu Braunverfärbungen kommen<br />

kann.<br />

Gärheu<br />

Das Gärheu, in Deutschland<br />

auch Heulage genannt, ist mit<br />

50–60% Trockenmasse noch kein<br />

richtiges Heu, aber auch keine<br />

Silage mehr. Dieses angewelkte<br />

Futter wird im Ballen unter<br />

Luftabschluss mittels Milchsäurevergärung<br />

konserviert. Gut gelungenes<br />

Gärheu ist aromatisiert,<br />

weist ein hervorragendes Gefüge<br />

auf und hat auch noch eine gute<br />

Strukturwirksamkeit. Gärheuballen<br />

sind trockener, gefrieren im<br />

Winter kaum, das Gärheu staubt<br />

nicht und hat zumeist hohe Inhaltsstoffe.<br />

Grundvoraussetzung<br />

dazu ist die rechtzeitige Ernte<br />

zum Ähren-/Rispenschieben, eine<br />

saubere Werbung, festes Pressen<br />

bei tauigen Verhältnissen sowie<br />

rasches und dichtes Wickeln. Besonders<br />

der 2. und 3. Aufwuchs<br />

bieten sich zur Produktion von<br />

Gärheu an. Von Reh- und Rot-<br />

Oben: Silage zu<br />

jungen Schnittes<br />

kann Schälschäden<br />

provozieren.<br />

Oben links:<br />

Heu sollte das<br />

Hauptfuttermittel<br />

sein.<br />

wild wird Gärheu sehr gerne angenommen.<br />

Aufgrund seines Trockenmassegehaltes<br />

sollte Gärheu<br />

eher zum getrockneten Grundfutter<br />

als zum Saftfutter zählen.<br />

Die Bereitung von Gärheu ist die<br />

schwierigste Form der Konservierung<br />

und sollte nur von Spezialisten<br />

durchgeführt werden.<br />

«Laubheu»<br />

Ein wertvolles und von Rehen<br />

sehr gerne angenommenes, aber<br />

arbeitsintensives Futtermittel ist<br />

Laubheu, das durch Abschneiden<br />

von Ästen und Zweigen von Laubbäumen<br />

(z. B. Esche, Eberesche,<br />

Ahorn), Sträuchern (z. B. Hartriegel)<br />

und von Himbeeren gewonnen<br />

wird. Die Äste und Zweige<br />

werden in Bündeln zusammengebunden<br />

und luftig aufgehängt.<br />

Bei Transport der getrockneten<br />

Bündel muss darauf geachtet<br />

werden, dass die Blätter nicht abbrechen.<br />

Der Transport sollte in<br />

grossen Übersäcken erfolgen, damit<br />

auch die Bröckelverluste verfüttert<br />

werden können.<br />

Saftfuttermittel<br />

Saftfuttermittel werden allgemein<br />

gerne angenommen und<br />

insbesondere Silagen haben aufgrund<br />

ihres Geruches auch eine<br />

grosse Lockwirkung auf das Wild<br />

(entsprechende Qualität vorausgesetzt!).<br />

Die Lockwirkung wird<br />

jedoch auch öfters missbräuchlich<br />

genutzt. Der Einsatz von Saftfuttermitteln<br />

ist teilweise (länderweise)<br />

gesetzlich geregelt. Silagen<br />

sind aber bei Rehwildfütterungen<br />

wegen des geringen täglichen<br />

Verbrauches und der raschen Ver-<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 11<br />

Monatsthema


Monatsthema<br />

derblichkeit als problematisch anzusehen.<br />

Ist der Vorschub zu gering,<br />

so können Silagen durch<br />

Luftzutritt eine unerwünschte<br />

Nacherwärmung durch Hefepilze<br />

erfahren, Bakterien (z.B. Listerien)<br />

und (Schimmel)Pilze vermehren<br />

sich ebenfalls rasant. Zur<br />

Wildtierfütterung dürfen nur Silagen<br />

bester Qualität angeboten<br />

werden und diese Silagen dürfen<br />

nicht verderben. Grassilage<br />

von frühen Schnittzeitpunkten<br />

hat wenig strukturwirksame<br />

Rohfaser, bewirkt damit geringeres<br />

Wiederkäuen und reduzierte<br />

Speichelproduktion (als Puffer<br />

für den Pansen notwendig) und<br />

kann somit bei alleiniger Fütterung<br />

Schälschäden provozieren.<br />

Für Rehwild gibt es einige Rezepte<br />

für sogenannte «Waldsilagen»<br />

(Klee und Gras mit Weiden-,<br />

Eschen-, Ahorn-, Himbeer- und<br />

Ebereschenblättern usw.), die<br />

zwar arbeitsintensiv sind, aber<br />

gerne angenommen werden. Bei<br />

Temperaturen über 5 °C verderben<br />

Waldsilagen aber schnell und<br />

müssen daher zumindest alle 2–3<br />

Tage frisch vorgelegt werden.<br />

Waldsilagen können in Fässern<br />

siliert werden.<br />

Trester (Apfeltrester, Traubentrester,<br />

...) können relativ leicht<br />

einsiliert und Getreide kann beigemengt<br />

werden. Da der Gehalt<br />

an Restzucker in Trestern relativ<br />

hoch ist, ist entsprechende Vorsicht<br />

bei der Verfütterung von<br />

Trestern geboten (Gefahr der Pansenübersäuerung!),<br />

zumal Trester<br />

oft in grossen Mengen aufgenommen<br />

werden. Auch die Gefahr des<br />

raschen Verderbs (Fäulnis) oder<br />

der alkoholischen Nachgärung ist<br />

bei Einsatz von Trestern nicht unerheblich<br />

(Geruch beachten!).<br />

Hackfrüchte<br />

Hackfrüchte (Rüben, Kartoffeln,<br />

Topinambur ...) haben einen<br />

sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt<br />

(75–90%), sind relativ kohlenhydratreich<br />

(Stärke, Zucker),<br />

aber sehr eiweiss- und mineralstoffarm.<br />

Neben den stark unterschiedlichen<br />

Gehalten an wertbestimmenden<br />

Bestandteilen gelten<br />

die Verschmutzung sowie die Lagerung<br />

als heikle Punkte. Art und<br />

12 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

«Kraftfutter» darf<br />

nicht in dieser<br />

Form (Alleinfutter,<br />

z.T. zerkleinert,<br />

Bodenvorlage)<br />

vorgelegt werden.<br />

Dauer der Lagerung von Hackfrüchten<br />

haben einen entscheidenden<br />

Einfluss auf den Gehalt<br />

an wertbestimmenden Nährstoffen.<br />

Nach 6-monatiger Lagerdauer<br />

sind etwa nur noch 10%<br />

des Nährstoffgehaltes (Energie)<br />

in Rüben vorhanden. Rüben sind<br />

frostfrei zu lagern, wobei die optimale<br />

Lagerungstemperatur 2–4<br />

°C beträgt. Einmal gefrorene Rüben<br />

verderben nach dem Auftauen<br />

sehr rasch (Fäulnis bzw. Schimmelbildung).<br />

Was sind «Kraftfuttermittel»?<br />

Kraftfuttermittel haben einen<br />

hohen Energie- bzw. Eiweiss<br />

(Protein)gehalt. Deshalb dürfen<br />

sie nicht alleine, sondern nur<br />

in Kombination mit rohfaserbetonten<br />

Grundfuttermitteln (Heu<br />

oder Grassilage nicht zu jungen<br />

Schnittes) an Wildwiederkäuer<br />

verfüttert werden. Kraftfuttermittel<br />

stellen lediglich eine Energie-<br />

bzw. Rohprotein-Ergänzung dar,<br />

wenn das angebotene Grundfutter<br />

bzw. die vorhandene Naturäsung<br />

den Bedarf des Wildes («Grundumsatz<br />

und Leistung») nicht zu<br />

decken vermag.<br />

Zu den in der Wildfütterung<br />

eingesetzten Kraftfuttermitteln<br />

zählen: Trockenschnitzel, Me-<br />

lasse, Treber, Trester und getrocknete<br />

Schlempen, Bierhefe,<br />

Maiskleber, Weizenkleie, Raps-,<br />

Sonnenblumen- und Sojabohnenextraktionsschrot,<br />

Ackerbohne,<br />

Erbse, Körnermais, Hafer, Gerste,<br />

Triticale, Weizen und Roggen.<br />

Aber auch Kastanien, Bucheckern<br />

und Eicheln sind aufgrund<br />

ihrer Gehaltswerte zum Kraftfutter<br />

zu zählen.<br />

Während Körnermais und die<br />

Getreidearten sehr energiereich<br />

sind, finden sich in den Hülsenfrüchten<br />

(Bohnen, Erbsen, Soja<br />

…) besonders hohe Anteile an<br />

Rohprotein. Diese stark unterschiedlichen<br />

Gehaltswerte sind<br />

beim Fütterungseinsatz unbedingt<br />

zu berücksichtigen. So wird<br />

es zum Beispiel nicht nur ernährungsphysiologisch<br />

unsinnig,<br />

sondern bereits tiergesundheitlich<br />

relevant, wenn rohproteinreiche<br />

Grundfuttermittel (gutes Grummet,<br />

Grassilage, Luzerneheu) mit<br />

Sojaschrot, Schlempen oder Treber,<br />

also ebenfalls rohproteinreichen<br />

Kraftfuttermitteln ergänzt<br />

würden. Der Rohproteinüberhang<br />

dieser Ration hätte negative Auswirkungen<br />

auf das Äsungsverhalten<br />

der Tiere und Schälschäden<br />

sowie Verbiss könnten die Folge<br />

sein. Weiters wären über kurz


Mais kann auch bei Rotwild zu akuten<br />

Verendensfällen führen (akute Pansenübersäuerung).<br />

oder lang auch negative Auswirkungen<br />

auf die Tiergesundheit festzustellen<br />

(Leber- und Nierenschäden!). Dieser<br />

und ähnliche Fütterungsfehler im<br />

Zusammenhang mit der Rohproteinversorgung<br />

sind in der Praxis immer wieder<br />

zu beobachten, nicht zuletzt, weil<br />

rohproteinreiche Futtermittel aufgrund<br />

ihrer hohen Schmackhaftigkeit allgemein<br />

sehr gerne von Wildtieren aufgenommen<br />

werden.<br />

Hinsichtlich ihrer pansenansäuernden<br />

Wirkung und damit der Gesundheitsgefährdung<br />

gibt es zwischen den<br />

einzelnen Kraftfuttermitteln sehr grosse<br />

Unterschiede, und so sollten insbesondere<br />

vermehrt pansenaggressive Futtermittel<br />

(Getreidearten, Melasse) nur mit<br />

Bedacht und nicht in Reinform eingesetzt<br />

werden.<br />

Körnermais und Getreidearten sind<br />

relativ energiereich und entfalten ihre<br />

pansenaggressive Wirkung insbesondere<br />

dann, wenn sie in Form von Bruchmais<br />

bzw. Getreideschrot vorgelegt werden.<br />

Durch Brechen/Schroten wird die<br />

Oberfläche des Kornes sehr stark vergrössert,<br />

die Stärke ist damit schnell im<br />

Pansen verfügbar, und dadurch kommt<br />

es zu einer sehr raschen und starken Absäuerung<br />

des Panseninhaltes (= Pansenübersäuerung).<br />

Futtermittelhersteller bieten Kraftfutter<br />

auch in pelletierter Form an. Durch<br />

das Pelletieren (Pressen von zerkleinerten<br />

Futtermitteln) wird das Volumen reduziert,<br />

eine Entmischung der Komponenten<br />

wird verhindert, die Keimzahl<br />

wird abgesenkt, und es wird auch ein<br />

gewisser Aufschlusseffekt erzielt (höhere<br />

Verdaulichkeit). Der Vorteil von<br />

pelletiertem Kraftfutter liegt in der<br />

Möglichkeit, durch Mischungen eine<br />

gewisse Ausgewogenheit herstellen zu<br />

können (energie- oder eiweissbetont, je<br />

nach Anwendung und Bedarf sowie den<br />

zur Verfügung stehenden Grundfuttermitteln).<br />

Da die Qualität der Ausgangsmaterialien<br />

von Pellets nicht mehr nachvollziehbar<br />

ist, ist der Käufer besonders<br />

auf die Vertrauenswürdigkeit des Herstellers<br />

angewiesen.<br />

Aus all den genannten Gründen darf<br />

Kraftfutter nur in Kombination mit qualitativ<br />

hochwertigem, für die Wildtierart<br />

entsprechend strukturiertem Grundfutter,<br />

und das in Form einer ausgewogenen,<br />

wildwiederkäuergerechten Ration,<br />

verfüttert werden, sofern der Lebensraum<br />

nicht natürliche Äsung als Hauptkomponente<br />

liefert.<br />

Drei Phasen-Fütterung<br />

Der Nährstoffbedarf von Rot- und<br />

Rehwild ist während der Fütterungsperiode<br />

nicht gleich bleibend, sondern er<br />

verändert sich relativ stark. Dem physiologischen<br />

Bedürfnis von Wildtieren<br />

kommt man deshalb mit einer Phasenfütterung<br />

am nächsten. Dabei sind die<br />

drei Phasen Spätherbst bis Winter-Sonnenwende,<br />

Winter-Sonnenwende bis<br />

Tag-Nachtgleiche und die dritte Phase<br />

ab der Tag-Nachtgleiche im Frühjahr<br />

zu unterscheiden. Diese Einteilung<br />

ist nicht zufällig gewählt, sondern sie<br />

stellt einen Einklang zwischen den sich<br />

ändernden Lichtverhältnissen und dem<br />

damit zusammenhängenden, hormonell<br />

gesteuerten Stoffwechsel, der letztlich<br />

auch den Bedarf bestimmt, dar. Unter<br />

ungünstigen Lichtbedingungen (lange<br />

Nacht, kurzer Tag) wird der Stoffwechsel<br />

über das nun vermehrt produzierte<br />

Hormon Melatonin («Schlafhormon»)<br />

herabgesetzt.<br />

Zu Beginn der Fütterungsperiode ist<br />

aufgrund eines erhöhten Bedarfes eine<br />

energiereichere Versorgung zum Aufbau<br />

der wichtigen Feistdepots anzustreben.<br />

In der zweiten Phase (Jänner-Februar)<br />

soll die Versorgung vorwiegend<br />

über gröbere Grundfuttermittel abgedeckt<br />

werden, wodurch auf die natürliche<br />

Drosselung des Stoffwechsels der<br />

Wildtiere reagiert wird. In der dritten<br />

Phase sollte sich die vorgelegte Ration<br />

wieder der Zusammensetzung nähern,<br />

wie sie in der ersten Phase bestanden<br />

hat. Die Phasenfütterung ist auch bei<br />

reiner Heufütterung möglich. So kann<br />

in der ersten und dritten Phase Heu<br />

2. oder 3. Schnittes und im Hochwinter<br />

gröberes Heu 1. Schnittes vorgelegt<br />

werden. ■<br />

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Monatsthema<br />

Tagung in Vorarlberg<br />

ROTWILD-<br />

ÜBERWINTERUNG<br />

Auf Einladung der Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft fand am 14. November eine aufschlussreiche<br />

Fachtagung zur Hirschüberwinterung statt. «Wir wollen uns<br />

das alles zuhören», so Landesjägermeister Ernst Albrich zu den in Dornbirn<br />

in grosser Zahl erschienenen <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>n. Nicht der Zwang<br />

zu Strategiewechseln sei das Ziel der Tagung, sondern das grundsätzliche<br />

Nachdenken über die verschiedenen Möglichkeiten. Dies ist gelungen.<br />

14 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong>


Von Marco Giacometti,<br />

Geschäftsführer von JagdSchweiz,<br />

www.jagdschweiz.org<br />

Die Tagung entwickelte sich<br />

trotz des manchmal kontrovers<br />

diskutierten Themas in einer ausgesprochen<br />

sachlichen und emotionsneutralen<br />

Stimmung. Es<br />

Es kamen Vor- und Nachteile der zur<br />

Anwendung kommenden Strategien<br />

zur Sprache, was manch einen zu einer<br />

neuen Standortbestimmung angeregt<br />

haben mag.<br />

wurde nicht nach Patentlösungen<br />

gerungen. Vielmehr kamen Vor-<br />

und Nachteile der in Österreich,<br />

Bayern, Liechtenstein und Graubünden<br />

zur Anwendung kommenden<br />

Strategien zur Sprache,<br />

was manch einen zu einer neuen<br />

Standortbestimmung angeregt haben<br />

mag.<br />

In Dornbirn wurde ein guter<br />

Überblick über die derzeit in den<br />

zentralen und östlichen Alpen zur<br />

Anwendung kommenden Überwinterungsstrategien<br />

des Rotwildes,<br />

mit und ohne Fütterung,<br />

geboten. Es ging von Überwinterungsbeispielen<br />

in einem bayrischen<br />

Nationalpark mit Winterfütterung<br />

über Grossfütterungen<br />

in der Steiermark bis zur Tristenlösung<br />

im Fürstentum Liechtenstein<br />

und zur Minimalvariante<br />

aus Graubünden. Die Vorarbeit<br />

von Tagungskoordinator Fritz<br />

Völk hat sich gelohnt: alle Referenten<br />

aus der Praxis hatten verstanden,<br />

dass es nicht darum gehen<br />

soll, die Anderen von der<br />

eigenen Lösung überzeugen zu<br />

wollen, sondern das eingesetzte<br />

Modell, mit Vor- und Nachteilen,<br />

vorzustellen. So wurden die<br />

einzelnen Beispiele meist ausgesprochen<br />

transparent und selbstkritisch<br />

vorgetragen.<br />

Bestandesanpassung<br />

ist Voraussetzung<br />

Die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />

haben erkannt, dass die unterschiedlichenRahmenbedingungen<br />

verschiedene Ansätze<br />

zulassen müssen und dass es vor-<br />

ab um Zielvorgaben geht. Diese<br />

richten sich nach den klimatischen<br />

Bedingungen, den Jagdrechtssystemen,<br />

den wirtschaftlichen<br />

Vorgaben, den Ansprüchen der<br />

Gesellschaft und der Grundeigentümer<br />

an den Wald sowie nach der<br />

Nutzung der Wildeinstände durch<br />

Erholungssuchende.<br />

Von der Forschung kam der<br />

Hinweis, im Einstandsbereich<br />

von Winterfütterungen würden<br />

oft Wildschäden konzentriert entstehen.<br />

Die Problemlösung alleine<br />

auf die Optimierung der Fütterung<br />

auszurichten, sei aber nicht<br />

zielführend. «Auch die Anpassung<br />

des Wildstandes und forstliche<br />

Massnahmen sind gefragt;<br />

das Überwinterungskonzept darf<br />

niemals isoliert behandelt werden,<br />

da es nur Teil des Gesamtmanagements<br />

des Wildes ist»,<br />

so Friedrich Reimoser. Bei der<br />

Wildschadensvermeidung werde<br />

«Die Umsetzung von Massnahmen<br />

liegt bei den Menschen, dies erfordert<br />

Akzeptanz.»<br />

die Rolle der Fütterung oft überschätzt.<br />

Die Bestandeshöhe ist<br />

wichtiger; mangelnder Abschuss<br />

ist häufig der Grund für das Auftreten<br />

von Wildschäden und von<br />

erhöhten Fallwildzahlen.<br />

Die Ansätze aus Graubünden<br />

und Liechtenstein<br />

Nach Georg Brosi ist es in unserer<br />

intensiv genutzten Kulturlandschaft<br />

von zentraler Bedeutung,<br />

dem Wild Lebensraum<br />

zurück zu geben. Deshalb kommt<br />

«Was Gämse und Steinwild können,<br />

kann das Rotwild auch.»<br />

in Graubünden der Ausscheidung<br />

von Gebieten mit periodisch befristeten<br />

Begehungsverboten (Ruhezonen)<br />

grosse Bedeutung zu.<br />

Ruhezonen sind auch als Instrument<br />

der Lenkung zu sehen, da<br />

sich das Wild gerne dort aufhält,<br />

wo es nicht gestört wird. Mit dem<br />

gewählten Modell der Nicht-Fütterung<br />

muss in Graubünden der<br />

Wildbestand auf ein tieferes Niveau<br />

eingependelt werden. «Was<br />

Gämse und Steinwild können,<br />

kann das Rotwild auch», so Brosi.<br />

Gleichwohl kann es in ausserordentlich<br />

harten Wintern zu einer<br />

erhöhten Fallwildquote kommen,<br />

wie dies kürzlich in Teilen des<br />

Kantons geschehen ist.<br />

Felix Näscher zeigte beim<br />

Liechtensteiner Tristenkonzept<br />

im Sinne einer Notfütterung auf,<br />

dass die grossräumigere Verteilung<br />

des Rotwildes nicht durch<br />

Vorlage zu attraktiver Futtermittel<br />

beeinflusst werden darf. Rotwild<br />

soll dort überwintern, wo<br />

das Klima günstig ist, die Gelän-<br />

deform geeignet ist, die Einstände<br />

gut sind und Ruhe vorherrscht. In<br />

diesem Land, in dem die Behörde<br />

über die Nutzung des Wildes<br />

und des Waldes verfügen kann, ist<br />

man von einer intensiven Winterfütterung<br />

weg gekommen. Diese<br />

früher angewandte Praxis ist ersetzt<br />

worden durch die Notfuttervorlage<br />

in der zweiten Winterhälfte.<br />

Näscher sagte: «Extreme<br />

Winterbedingungen können durch<br />

die Notfuttervorlage von Magerheu<br />

überbrückt werden».<br />

Die wichtige Rolle des Dialogs<br />

Was an der Dornbirner Tagung<br />

zum Teil offen geblieben ist, sind<br />

Beweise für die Einhaltung von<br />

Zielvorgaben, einzelne Begriffsdefinitionen<br />

(Stichwort «Notfütterung»)<br />

und Massnahmenkonzepte<br />

bei unkontrollierten Wildlenkungen<br />

durch behördlich nicht bewilligten<br />

Kleinfütterungen und bei<br />

ausserordentlich strengen Wintern.<br />

Die künstliche Anbindung<br />

von Rotwild in hoch gelegenen,<br />

schneereichen Tälern durch die<br />

Tolerierung von falsch platzierten<br />

und ungenügend betriebenen<br />

Fütterungsstandorten ist nämlich<br />

unerwünscht. Nicht nur im Bereich<br />

der Kommunikation ist die<br />

enge Zusammenarbeit zwischen<br />

den Behörden und der <strong>Jäger</strong>schaft<br />

notwendig. Auch bei der Erarbeitung<br />

von Überwinterungsstrategien<br />

macht es Sinn, die Zielvorgaben<br />

und die Massnahmen<br />

miteinander zu diskutieren. «Die<br />

Umsetzung von Massnahmen<br />

liegt bei den Menschen, dies erfordert<br />

Akzeptanz», wie Friedrich<br />

Reimoser in seinen Schlussfolgerungen<br />

erinnerte. ■<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 15<br />

Monatsthema


Anfänger- und<br />

Fortgeschrittenenkurse<br />

Bläsercorps des Aargauischen<br />

Jagdschutzvereins<br />

Beginn am Dienstag,<br />

23. Februar 2010<br />

19.00 Uhr im Bezirksschulhaus<br />

Schanzenmätteli,<br />

5000 Aarau<br />

(siehe Seiten 17 und 67)<br />

6. Januar 2010<br />

Neujahrskonzert 2010<br />

«Le Rendez-vous de<br />

Chasse» Johann Strauss<br />

meets Gioachino Rossini<br />

Bläserphilharmonie<br />

Mozarteum Salzburg,<br />

Dirigent Hansjörg Angerer<br />

11.00 Uhr, Grosses Festspielhaus,<br />

Hofstallgasse 1,<br />

Salzburg<br />

Veranstaltungen Jagdhornbläser<br />

16 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Hubertusmessen<br />

12. Juni 2010<br />

33. Kantonalbernisches<br />

Jagdhornbläsertreffen in<br />

Oeschberg/Koppigen<br />

Termine zum Vormerken:<br />

Anfangs März 2010:<br />

Zustellung der Anmelde unterlagen<br />

an die Bläser gruppen<br />

Bis 30. März 2010: Anmeldeformular<br />

vollständig ausgefüllt<br />

ans OK zurück<br />

Bis 15. April 2010: Überweisung<br />

des Unkostenbeitrages<br />

26. Juni 2010<br />

1. Internationaler<br />

ungarischer Jagdhornbläserwettbewerb<br />

auf 2 Austragungsplätzen,<br />

in der Fussgängerzone<br />

von Pécs/Ungarn<br />

Infos und Anmeldung:<br />

www.mecsekerdo.hu/?l=d<br />

Pelzfellmärkte<br />

Trophäenschauen<br />

9. Februar<br />

Zentralschweizerischer<br />

Pelzfellmarkt in der<br />

Stadthalle Sursee<br />

07.30 Uhr Türöffnung<br />

10.00 Uhr GV RJL<br />

Markt, Tombola, <strong>Jäger</strong>bar mit<br />

musikalischer Unterhaltung,<br />

Auftritt Jagdhornbläser,<br />

Spezialverlosung im Wert von<br />

Fr. 1500.– (für anwesende<br />

Jagdgesellschaften RJL)<br />

Eintritt Fr. 5.–<br />

12./13. Februar<br />

Thuner Pelz- und<br />

Fellmarkt sowie<br />

Trophäen ausstellung<br />

12. Februar, 19 bis 22 Uhr:<br />

nur Trophäenausstellung<br />

und Losverkauf<br />

13. Februar, 8 bis 16 Uhr:<br />

Pelzhandel<br />

(Händler: Vormittag,<br />

Private: ganzer Tag)<br />

12./13. März<br />

Urner Trophäenschau<br />

im Mehrzweckgebäude<br />

Winkel, Altdorf UR<br />

Freitag, 18.00 – 23.30 Uhr:<br />

Trophäenschau mit<br />

Ausstellern und<br />

musikalischer Unterhaltung<br />

Samstag, 08.00 – 12.00 Uhr:<br />

Pelzfellmarkt; 08.00 –<br />

16.00 Uhr: Trophäenschau<br />

16. März<br />

Oberwalliser<br />

Pelzfellmarkt in<br />

3983 Mörel<br />

20. März<br />

13. Bündner Fellmarkt<br />

in Thusis GR<br />

Samstag, 20. März,<br />

Fellannahme von 10.00<br />

Uhr bis 12.00 Uhr<br />

Festzelt mit Unterhaltung<br />

bis 18.00 Uhr


Veranstaltungen<br />

Ausstellungen Ausflüge<br />

<strong>28.</strong>/29./30./31. <strong>Dezember</strong><br />

Hausmesse im Felder<br />

Jagdhof, Entlebuch-Ebnet<br />

Grosse Verlosung: Preise<br />

im Wert von Fr. 10 000.–<br />

(siehe auch Seite 21)<br />

5. Februar<br />

Korrespondententag<br />

«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />

Für alle Korrespondenten<br />

und solche, die es<br />

werden möchten.<br />

Kontakt: Maya Kälin,<br />

Telefon 055 418 43 43<br />

18.–21. Februar<br />

Ausstellung<br />

Fischen Jagen Schiessen<br />

BEA bern expo<br />

19. März<br />

Rothirsch-Hegeschau<br />

des Kantons St. Gallen<br />

in der Mehrzweckhalle<br />

am See in Walenstadt<br />

Türöffnung 15.30 Uhr<br />

Podium zum Thema<br />

«Biodiversität»<br />

2010 ist das internationale<br />

UNO-Jahr der Biodiversität.<br />

Auch an der Messe «Fischen<br />

Jagen Schiessen» wird die<br />

Vielfalt der Arten, Lebensräume<br />

und Gene ein Thema<br />

sein. Am Samstag, 20. Febru-<br />

ar 2010, 13.00 bis 14.15 Uhr,<br />

findet im Rahmen der Messe<br />

«Fischen Jagen Schiessen» im<br />

Kongresszentrum, Halle 140,<br />

das grosse Podium zur Frage<br />

«Wie viel Nutzung braucht die<br />

Biodiversität?» statt.<br />

9.–11. April<br />

36. Internationale<br />

Waffen-Sammlerbörse<br />

in Luzern<br />

www.sammlerbörse.ch<br />

(siehe Text unten)<br />

17. April<br />

Delegiertenversammlung<br />

Kantonaler Walliser<br />

<strong>Jäger</strong>verband<br />

in Bagnes<br />

Eine Veranstaltung von<br />

JagdSchweiz und IWMC in<br />

Zusammenarbeit mit der BEA<br />

expo bern AG.<br />

Waffen-Sammlerbörse Luzern<br />

Vom 9. bis 11. April 2010<br />

findet in der Messe Luzern<br />

die 36. Internationale Waffen-<br />

Sammlerbörse statt.<br />

Bereits heute wird die jährliche<br />

Waffen-Sammlerbörse<br />

mit grosser Vorfreude erwar-<br />

Bläsercorps des Aargauischen<br />

Jagdschutzvereins<br />

Die nächsten Anfänger- und<br />

Fortgeschrittenenkurse beginnen<br />

am Dienstag, 23. Februar<br />

2010, 19.00 Uhr, im Bezirksschulhaus<br />

Schanzenmätteli,<br />

5000 Aarau.<br />

Für das Jagdhornspielen<br />

sind keine musikalischen Vor-<br />

tet. Rund 11 000 begeisterte<br />

Besucherinnen und Besucher<br />

aus der ganzen Schweiz, Europa<br />

und Übersee treffen sich<br />

anfangs April zur traditionsreichen<br />

Waffen-Sammlerbörse<br />

in Luzern. Der beliebte Treff-<br />

kenntnisse erforderlich. Die<br />

Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen<br />

werden am ersten<br />

Spieltag nach deren Können<br />

eingeteilt. Die Kurse finden<br />

jeweils am Dienstag statt und<br />

umfassen 20 Lektionen. Die<br />

Kosten betragen CHF 370.–<br />

punkt für Schützen, <strong>Jäger</strong> und<br />

Sammler umfasst ein reichhaltiges<br />

Angebot an Jagd- und<br />

Sportwaffen, militärischen<br />

Gewehren, Pistolen und Raritäten.<br />

Mehr Info: www.sammlerbörse.ch<br />

inkl. Notenheft und Lern-CD.<br />

Wir freuen uns auf zahlreiche<br />

Anmeldungen.<br />

Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller,<br />

Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P 056 241 21 41,<br />

N 079 690 05 19, G 044 871 16 26, bera.mueller<br />

@bluewin.ch<br />

Erwin Hofer<br />

Unter weissen Gipfeln<br />

Pirsch im Bergrevier<br />

Der Südtiroler <strong>Jäger</strong> Erwin Hofer<br />

nimmt den Leser mit auf eine faszinierende<br />

Pirsch ins Reich von<br />

Adler, Gams und Steinbock. Er<br />

zeigt die monumentale Schönheit<br />

der Berglandschaft im Wechsel der<br />

Jahreszeiten.<br />

Die Abbildungen in diesem Buch<br />

stammen von Albert Mächler.<br />

Der <strong>Schweizer</strong> Bank- und<br />

Immobilienfachmann, früher aktiver<br />

Sportler, ist ein leidenschaftlicher<br />

<strong>Jäger</strong>, vertauscht aber immer öfter<br />

das Gewehr mit der Kamera. In<br />

diesem Bildband zeigt er erstmals<br />

einen breiten Querschnitt aus seinem<br />

umfangreichen Schaffen.<br />

ca. 250 farbige Abbildungen,<br />

gebunden mit SU. Grossbildband<br />

ISBN 978-3-7022-3046-3<br />

280 Seiten, SFr 79.90<br />

BESTELLABSCHNITT<br />

Ich bestelle zzgl. Versandkosten<br />

......... Expl.<br />

Unter Weissen Gipfeln<br />

.................................................<br />

Vor-/Zuname<br />

.................................................<br />

Straße / Nr.<br />

.................................................<br />

PLZ/Ort<br />

.................................................<br />

Tel./Fax<br />

.................................................<br />

Unterschrift<br />

Ausschneiden und einsenden an:<br />

Buchhandlung Benziger<br />

Klosterplatz<br />

Postfach 43<br />

8840 Einsiedeln<br />

Tel. 055 418 30 50<br />

Fax 055 418 30 53<br />

E-Mail: info@benziger.ch<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 17<br />

Veranstaltungen


Geschenke<br />

18 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

in letzter Minute<br />

Modell für <strong>Jäger</strong><br />

NewRanger Clip 67 – 13 Funktionen<br />

Technische Eigenschaften:<br />

Eine Hauptklinge für saubere<br />

und präzise Schnitte. Die<br />

Hauptklinge ist mit einer Sicherheitsblockierungausgestattet:<br />

Wenn sie offen ist,<br />

blockiert die Klinge und bildet<br />

eine Einheit mit dem<br />

Griff. Durch Drücken auf das<br />

<strong>Schweizer</strong>kreuz lässt sie sich<br />

wieder einklappen.<br />

Spezialklinge mit konkavem<br />

Schliff und stumpfer<br />

Spitze, ideal für Fälle, wo an<br />

der Oberfläche geschnitten<br />

werden muss, ohne dass der<br />

Schnitt bis in die Tiefe reicht:<br />

Tierhaut oder Felle, Kleidung<br />

eines Verwundeten, Gürtel.<br />

<strong>Schweizer</strong>kreuz. Dient auch<br />

zum Entsperren der Klinge.<br />

Länge: geöffnet 220 mm,<br />

geschlossen 120 mm.<br />

Das Messer von Wenger ist im Fachhandel<br />

erhältlich.<br />

Idealer Rucksack für den <strong>Jäger</strong><br />

Menco Aurora Daypack<br />

Leichter, bewährter Jagd-<br />

rucksack, integrierte Gewehrhalterung,<br />

leises und robustes<br />

Canvas-Material, integrierte<br />

Patenttasche, angenehmes<br />

Tragsystem mit Seitentaschen,<br />

integrierte Regenhülle, vorbereitet<br />

für ausgeklügeltes Gäms-<br />

Tragsystem (Buc-Pack), Volumen<br />

35 Liter. Verkaufspreis<br />

CHF 189.–.<br />

www.menco.ch<br />

Für die kältesten Jagdtage<br />

Fleece-Jacke «Quebec»<br />

Auf dem Markt tummeln<br />

sich eine Vielzahl von Fleece-<br />

Jacken in fast ebenso vielen<br />

unterschiedlichen Qualitäten.<br />

Umso besser also, dass<br />

es Polartec-Fleece gibt, denn<br />

in Punkto Qualität, Isolation<br />

und Atmungsaktivität gibt es<br />

kein besseres Fleece auf dem<br />

Markt.<br />

Die Le Chameau Fleece-Jacke<br />

«Quebec» besteht aus dem<br />

Polartec Thermal Pro 300, der<br />

wärmsten Variante von Polartec.<br />

Die Schulter- und Ellbogenverstärkungen<br />

sind aus<br />

Baumwolle/Cordura, also sehr<br />

abriebfest. Zusätzlich verfügt<br />

diese Jacke über einen durchgehenden<br />

Reissverschluss,<br />

zwei Reissverschlusstaschen<br />

vorne sowie über eine Brusttasche<br />

mit Reissverschluss.<br />

Genau die richtige Jacke<br />

also, um auch den kältesten<br />

Jagdtag zu einem kuscheligen,<br />

unvergesslichen Erlebnis zu<br />

machen. In derselben Qualität<br />

sind auch Pullover (1/2 Reissverschluss)<br />

sowie das Gilet erhältlich.<br />

Empf. VP Jacke: CHF 269.–. Bezugs quellen nachweis:<br />

Catrade Sportmarketing AG, 062 737 55 60,<br />

info@catrade.ch<br />

Wild und Hund<br />

24 Mal im Jahr Freude verschenken<br />

Seit 1894 Speerspitze<br />

für Jagd und <strong>Jäger</strong>,<br />

den Puls am aktuellen<br />

Jagdgeschehen,<br />

am praktischen<br />

Jagdbetrieb, an<br />

der Hundearbeit<br />

und an jagdrechtlichenEntscheidungen.<br />

Nirgendwo gibt<br />

es spannendere Reportagen<br />

und Wildfotografen<br />

der Spitzenklasse.<br />

Verschenken Sie ein Jahr<br />

«WILD UND HUND» zum<br />

Preis von 110,– Euro. Dazu<br />

gibt es einen Geschenkgutschein,<br />

den Sie selbst über-<br />

reichen oder den wir direkt an<br />

den Beschenkten senden.<br />

www.abo.wildundhund.de


Die Geschenkidee<br />

Naturkalender 2010 von Marco Banzer<br />

Der Wildhüter Marco Banzer<br />

aus dem Kanton Glarus hat<br />

auch für das kommende Jahr<br />

einen Kalender mit hervorragenden<br />

Wildtieraufnahmen<br />

aus der heimischen Wildbahn<br />

geschaffen.<br />

Ein faszinierender Pirschgang<br />

Guter Anblick<br />

Der Titel «Guter Anblick»<br />

ist wörtlich zu nehmen, werden<br />

mit diesem grossformatigen<br />

Farbbildband doch faszinierende<br />

Einblicke in die<br />

heimische Natur geboten. Und<br />

so lautet der Untertitel folgerichtig<br />

«Impressionen aus heimischen<br />

Jagdrevieren». Denn<br />

Der Kalender kann zum<br />

Preis von Fr. 35.– (zuzüglich<br />

Versandkosten) direkt beim<br />

Fotografen bezogen werden.<br />

Bestellungen unter: Marco Banzer, Herrenstrasse<br />

79, 8762 Schwanden, Tel. 079 340 86 09,<br />

banzer.marco@bluewin.ch<br />

es bedarf nicht immer wutschnaubender<br />

Elefanten oder<br />

Lachs fangender Alaska-<br />

Braunbären – auch die Natur<br />

in unserer Kulturlandschaft<br />

bietet imposante Wildtiere,<br />

seien es Rothirsche, Auerhähne<br />

oder gar Steinböcke. Und<br />

wie vielfältig sind doch unsere<br />

mitteleuropäischen Landschaften.<br />

Es gibt Felder und<br />

Wiesen, Wälder, Hecken und<br />

Feldgehölze, Aulandschaften,<br />

Moore und Gebirgsre gionen.<br />

Der Streifzug führt aber auch<br />

durch unterschiedliche Jahreszeiten.<br />

Und so hat jede Landschaftsform<br />

und Jahreszeit<br />

unterschiedliche «tierische<br />

Haupt- und Nebendarsteller».<br />

Jörg Mangold/Erich Marek, «Guter Anblick». 220<br />

Seiten, 151 Farbfotos, 32 Illustrationen. Erschienen<br />

im BLV Verlag. Fr. 67.–. Bezugsquellennachweis siehe<br />

1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt», oben links.<br />

Begleiter für anspruchsvolles Beobachten<br />

ZEISS Conquest 30/40/45/50 T*<br />

Dieses Fernglas zählt in seiner<br />

Klasse zu den leistungsfähigsten<br />

Begleitern für anspruchsvolles<br />

Beobachten.<br />

Aufwändig vergütete Linsen<br />

übertragen brillante, farbtreue<br />

Bilder. Hochwertige Objektive<br />

reduzieren Farbsäume und<br />

sorgen für ein kontrastreiches<br />

Bild. Die robuste und ausgereifte<br />

Konstruktion überzeugt<br />

im intensiven Jagdeinsatz mit<br />

präziser Funktion und hoher<br />

Zuverlässigkeit.<br />

CHF 1110.–. Auf beide<br />

Ferngläser gibt es bis 15. Januar<br />

2010 beim Fachhändler<br />

sensationelle Rabatte!<br />

Produkt-Info auf www.zeiss.ch/sportsoptics<br />

Lago Laser Entfernungsmesser<br />

Ein Gerät für alle Fälle<br />

Sowohl als Entfernungsmesser,<br />

Fernglas oder Geschwindigkeitsmesser<br />

einsetz-<br />

bar. Mit 6-facher Vergrösserung<br />

und Sehfeld 12 m auf 100 m.<br />

Reichweite: 400 m. Inkl. Batterie.<br />

Artikel-Nr. 122773, bisher<br />

EUR 159,95, Weihnachtsaktions-Preis<br />

jetzt EUR 99,95.<br />

Bezug: Askari Sport GmbH, 4017 Basel 17,<br />

Telefon 061 3 22 27 74, Fax 061 3 22 27 75,<br />

www.askari-jagd.ch<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 19<br />

Geschenke


Geschenke<br />

Zubehör von Anschütz<br />

Neues Kofferfutteral<br />

Formgespritzte Thermo-<br />

Kofferschale mit TPR-Griffen:<br />

– geschützter, rostfreier Reissverschluss<br />

– verschliessbar<br />

– feste Schaumstoffeinlagen<br />

– stabiler Klettverschluss zum<br />

Befestigen des Gewehres<br />

Jagd- und Outdoorjacke von Didriksons<br />

YOUKON USX JACKET<br />

20 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Masse: 128 x 28 x 9 cm.<br />

Gewicht: 3,0 kg. Empfohlener<br />

Verkaufspreis: 79,-- Euro.<br />

www.anschuetz-sport.com<br />

Modell: YOUKON USX<br />

JACKET. Art-Nr. 555003<br />

Die YOUKON USX ist eine<br />

wasserdichte, windstoppende<br />

Jagd- und Outdoorjacke. Bestens<br />

geeignet für den Aufenthalt<br />

in der Natur!<br />

Dieses Produkt finden Sie<br />

in unserem Geschäft.<br />

C-hunting, Jurastrasse 41, 4900 Langenthal.<br />

Kontakt: 062 544 63 46, info@c-hunting.ch<br />

Luminox<br />

Ultimative Leuchtkraft<br />

Die Luminox-Uhren leuchten<br />

dank der einzigartigen<br />

Beleuchtungstechnologie von<br />

Luminox (LLT) ununterbrochen<br />

für über 25 Jahre. Und<br />

dies permanent und 100 mal<br />

heller als herkömmliche<br />

Leucht uhren, ohne Knopfdruck<br />

oder äussere Stromversorgung!<br />

Die Uhrzeit kann<br />

auch in der Dämmerung oder<br />

bei Nacht problemlos abgelesen<br />

werden! Die Luminox-Uhren<br />

haben sich unter anderem<br />

sehr gut im Jagd- und Forstwe-<br />

Europa ist mehr als nur eine<br />

geografische und politische<br />

Einheit. Es ist ein Kontinent<br />

mit einer unglaublichen Naturfülle<br />

und Artenvielfalt. Eugène<br />

Reiter, ein begnadeter und leidenschaftlicher<br />

Fotograf, hat<br />

die Wildbahnen vom Atlantik<br />

bis zum Ural und von Lappland<br />

bis ans Mittelmeer jahrelang<br />

mit der Kamera bereist.<br />

Hier legt er zusammen mit den<br />

bedeutendsten europäischen<br />

Jagd- und Wildtierschutzorganisationen<br />

das Ergebnis vor –<br />

einen hochwertigen Bildband<br />

mit atemberaubenden Fotos<br />

der faszinierenden Wildtiere<br />

Europas. Verblüffende Hintergrundinformationen<br />

über die<br />

Arten und die überwältigende<br />

Naturfülle dieses Teils der<br />

«Alten Welt» liefern die Begleittexte.<br />

Verfasst wurden sie<br />

von FACE, dem «Zusammenschluss<br />

der Jagdschutzverbände<br />

in der EU», und CIC,<br />

«Internationalen Jagdrat zur<br />

Erhaltung des Wildes».<br />

Fotograf Eugène Reiter war<br />

jahrzehntelang passionierter<br />

<strong>Jäger</strong> und vertritt Luxemburg<br />

sen bewährt und werden von<br />

Menschen, welche beruflich<br />

oder privat hohe Anfoderungen<br />

an ihre Ausrüstung stellen,<br />

sehr geschätzt!<br />

Die Luminox-Uhren sind im Uhren- und<br />

Waffenfachhandel erhältlich. Tel. 043 344 48 33<br />

swissmarket@mondaine.ch www.luminox.com<br />

Ein Bildband zum Schwelgen<br />

Traumfotos von Europas Wildtieren<br />

im «Zusammenschluss der<br />

Jagdschutzverbände in der<br />

EU» (FACE) und im «Internationalen<br />

Jagdrat zur Erhaltung<br />

des Wildes» (CIC). Vor Jahren<br />

schon vertauschte er das Gewehr<br />

endgültig mit der Fotokamera,<br />

um sich ausschliesslich<br />

seiner zweiten grossen<br />

Leidenschaft, der Wildtierfotografie,<br />

zu widmen.<br />

Eugène Reiter, «Passion». 400 Seiten, Hardcover,<br />

ca. 538 Farbfotos. Erschienen im Kosmos<br />

Verlag. Fr. 99.–. Bezugsquellennachweis siehe 1.<br />

Seite «<strong>Jäger</strong>markt», oben links.


ENTLEBUCH-EBNET<br />

Das Felder-Jagdhof-Team wünscht Ihnen<br />

frohe Festtage und ein gutes neues Jahr!<br />

Wir laden Sie herzlich ein<br />

zu unserer Hausmesse in der Altjahrswoche:<br />

<strong>Montag</strong> <strong>28.</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> durchgehend 9.00–18.00 Uhr<br />

Dienstag 29. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> durchgehend 9.00–18.00 Uhr<br />

Mittwoch 30. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> durchgehend 9.00–18.00 Uhr<br />

Donnerstag 31. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> durchgehend 9.00–16.00 Uhr<br />

– Sonderangebote, Sortimentstraffung, Meindl Schuhe bis 30 % Rabatt abatt<br />

– Markenartikel bei Outdoor-Sport und Jagdbekleidung bis 50 % Rabatt<br />

– Grosse Verlosung: Preise im Wert von Fr. r. 10 000.–<br />

– Testschiessen der neuen Blaser Kal.<br />

7 mm Blaser Mag., 300 Blaser Mag., 338 Blaser Mag., 375 Blaser Mag. ag.<br />

– Testschiessen mit Zeiss Compact Point<br />

Unter den Testschützen verlosen wir<br />

ein Zeiss Compact Point Zielgerät.<br />

����� ��� ����������� � Outdoor & ����� ����� � 61�� ��������������� � Telefon 041 480 20 �� � www.felder-jagdhof.ch


Interview<br />

WINTERFÜTTERUNG<br />

in BERGREGIONEN?<br />

«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»: Herr<br />

Deutz, die Wildfütterung ist ein<br />

ständiges, in der Regel sehr emotionsgeladenes<br />

Thema und das<br />

nicht nur bei der <strong>Jäger</strong>schaft. Genau<br />

diese Emotionen machen es<br />

oft schwierig, einen vernünftigen<br />

Dialog zu führen. Wie erklären<br />

Sie sich diese Emotionen?<br />

Armin Deutz: Grundsätzlich ist<br />

in der Jagd vieles emotionsgeladen.<br />

Beim Thema Fütterung vielleicht<br />

noch verstärkt, weil es zu<br />

diesem Thema wirklich zahlrei-<br />

che Zugänge sowie Pro- und Contra-Argumente<br />

gibt. Mit Schuld<br />

an den derzeitig in Mitteleuropa<br />

hitzig geführten Diskussionen ist<br />

sicher auch die in einigen Regionen<br />

sich seit Jahren steil nach<br />

oben drehende Spirale in der Intensität<br />

der Fütterung sowie in der<br />

Auswahl der Futtermittel. Wenn<br />

Rotwild gefüttert wird wie Hochleistungs-Milchviehherden,<br />

fehlt<br />

sogar vielen <strong>Jäger</strong>n dafür das Verständnis.<br />

Beim Thema Fütterung prallen<br />

oft auch Alt und Jung, Biologe<br />

und <strong>Jäger</strong> oder Forstmann<br />

und <strong>Jäger</strong> aufeinander und darü-<br />

22 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Dr. Armin Deutz veröffentlichte in diesem Jahr ein lehrreiches<br />

Buch unter dem Titel «Fütterung von Reh- und Rotwild». Dies<br />

und die diversen Leserbriefe, die bei der Redaktion eingegangen<br />

sind, waren Grund genug, um genauer nachzufragen.<br />

«Wenn Rotwild gefüttert wird wie<br />

Hochleistungs-Milchviehherden,<br />

fehlt sogar vielen <strong>Jäger</strong>n dafür das<br />

Verständnis.»<br />

Dr. Armin Deutz<br />

nimmt Stellung<br />

zum Thema<br />

Wildfütterung.<br />

ber hängt eine (oft vermeintliche)<br />

moralische Verpflichtung.<br />

Diese moralische «Verpflichtung»<br />

gipfelt oft in unsachgemässer<br />

Fütterung. Da werden Futtermittel<br />

angeboten, die mehr<br />

schaden als nützen. Aber das Wild<br />

erhält zum Teil auch ungewollt<br />

Zugang zu Saftfutter. So werden<br />

«Unsachgemässe Fütterung ist eine<br />

der häufigsten Verendensursachen bei<br />

Rehen im Winter.»<br />

von Rotwild auf Feldern gelagerte<br />

Siloballen regelmässig aufgerissen<br />

und genutzt. Was für Auswirkungen<br />

hat solches Futter auf<br />

das Wild im Winter?<br />

Die unsachgemässe Fütterung<br />

ist eine der häufigsten Verendensursachen<br />

bei Rehen im Winter.<br />

Ein ungewollter (oft auch nicht<br />

unerwünschter) Zugang von Rotwild<br />

zu Siloballen, die abseits von<br />

landwirtschaftlichen Betrieben<br />

gelagert werden, hat verdauungsphysiologisch<br />

dann Nachteile,<br />

wenn dieses Saftfutter verdorben<br />

ist. Silagen verderben bei Temperaturen<br />

von über 10 °C innerhalb<br />

weniger Tage. Waldbaulich<br />

können Schäden auftreten, wenn<br />

in Einständen um solche Silo-<br />

Lagerstätten geschält wird. Silagen<br />

von jungen Aufwüchsen sind<br />

leicht verdaulich und haben relativ<br />

wenig strukturwirksame Roh-


faser und können bereits deshalb<br />

schadensauslösend sein. Unruhe<br />

oder Stress im Wildeinstand kann<br />

den Schaden noch verstärken.<br />

Eine Grundsatzfrage, in ein<br />

paar Sätzen beantwortet: Wann<br />

macht eine Fütterung von Rehwild<br />

in Bergregionen Sinn?<br />

Eine Fütterung von Rehwild in<br />

Bergregionen macht Sinn in Lebensräumen,<br />

in denen Rehwild,<br />

z.B. bedingt durch Tourismus<br />

oder Forstwirtschaft, nur wenig<br />

geeignete Wintereinstände vorfindet<br />

und wenn man Rehwild dennoch<br />

in entsprechenden Dichten<br />

hegen will. Grundsätzlich kann<br />

aber die Rehwildfütterung wesentlich<br />

mehr hinterfragt werden<br />

als die Rotwildfütterung im<br />

Alpenraum. Für beide gilt aber:<br />

wenn gefüttert wird, müssen auch<br />

die «Nutzungsraten» (= Abschüsse)<br />

ansteigen. Für mich als «Aussenstehenden»<br />

stellt sich auch die<br />

Frage, ob es nicht auch psychologische<br />

Unterschiede zwischen Revier-<br />

und Patentjagdsystemen be-<br />

«Grundsätzlich kann die Rehwild-<br />

fütterung wesentlich mehr hinterfragt<br />

werden als die Rotwildfütterung.»<br />

treffend das Thema «Fütterung»<br />

gibt. In Revierjagdsystemen führt<br />

das Füttern zu einem gewissen<br />

Revier-Egoismus und zu einem<br />

Anspruch auf «seine» Rehe und<br />

«seine» Hirsche. In Revierjagdsystemen<br />

mit Grundeigentümer-<br />

Bindung des Jagdrechts wird der<br />

Umgang mit der Fütterung durch<br />

den Grundeigentümer massgeblich<br />

beeinflusst – und oftmals zugunsten<br />

der Fütterung verstärkt,<br />

wenn sich dadurch die Jagderlöse<br />

steigern lassen.<br />

Eine flächendeckende Fütterung<br />

von Rotwild ist in Bergkantonen<br />

sehr schwierig, ausser das<br />

Wild wird in die Talsohlen gelockt.<br />

Gross angelegte Fütterungen,<br />

wie z.B. im Kanton Graubünden<br />

in den 60er- und 70er-Jahren,<br />

konnten keine Wintersterben verhindern,<br />

verursachten aber grosse<br />

Schäden an Land- und Forstwirtschaft.<br />

Dazu kommt noch der<br />

finanzielle Aspekt. Mit einem geschätzten<br />

Rotwildbestand von ca.<br />

13 000 Stück und einem täglichen<br />

Futtermittel-Verbrauch von etwa<br />

5 kg über mindestens vier Monate.<br />

Ist da eine Wildfütterung von<br />

Rotwild überhaupt möglich und<br />

sinnvoll?<br />

Es ist auch möglich, oft jedoch<br />

recht aufwändig, Rotwild<br />

mit Fütterungen in meist weniger<br />

schadensanfälligen Bergwäldern<br />

(ausser Schutzwäldern), in manchen<br />

Gebieten sogar knapp unter<br />

der Waldgrenze, zu halten. Eine<br />

Rotwildfütterung ist aber natürlich<br />

arbeits- und kostenintensiv.<br />

Zudem sollte, wenn man sich für<br />

die Fütterung entschliesst, eine<br />

Sättigungsfütterung, auch über<br />

einen Spätwintereinbruch hinaus,<br />

stattfinden. Und dies wird mit<br />

Prossholz oder einzelnen Heutristen<br />

nicht immer möglich sein,<br />

zumal über jede Form der Fütterung<br />

Wild in irgendeiner Form<br />

«konzentriert» wird. Bei Notfütterungskonzepten<br />

mit Fütterungsbeginn<br />

Mitte oder Ende Jänner<br />

besteht die Gefahr, dass bei hohen<br />

Schneelagen eine «Lenkung» des<br />

Wildes nicht mehr so leicht möglich<br />

ist, zumal im Bergland Rotwild<br />

ohnedies nicht so leicht zu<br />

lenken ist wie im Flachland.<br />

Ganz spontan nachgefragt:<br />

Macht eine Fütterung, ausser mit<br />

qualitativ gutem Heu, wirklich<br />

Sinn?<br />

Eine reine Heufütterung ist<br />

beim Rotwild durchaus sinnvoll,<br />

beim Rehwild ist aber zu berücksichtigen,<br />

dass die Verdaulichkeit<br />

von Heu, selbst von bestem<br />

Kleeheu, deutlich unter jener<br />

beim Rotwild liegt. Auch im österreichischen<br />

Alpenraum haben<br />

einige Fütterungsbetreiber<br />

«Viele <strong>Jäger</strong> sind gewohnt, bei<br />

ihrem Nachhaltigkeitsdenken in<br />

kurzen Zeiträumen zu denken<br />

und lassen Wildbestandsschwankungen<br />

nur ungern zu.»<br />

von einer ehemals breiteren Futtermittelpalette<br />

wieder auf reine<br />

Heufütterung beim Rotwild umgestellt<br />

und dies mit einem überwiegend<br />

positiven Echo. Beim<br />

Rehwild muss man sich aber die<br />

Frage stellen, ob man nicht die<br />

Heuration mit Kraftfuttermitteln<br />

(«Ergänzungsfutter», siehe auch<br />

«Monatsthema») «aufbessert».<br />

Ansonsten läuft man aus meiner<br />

Sicht auch Gefahr, dass den Rehen<br />

gerade die Energie zusätzlich<br />

zugefüttert wird, die die Rehe zur<br />

Bewältigung des innerartlichen<br />

Stresses an Fütterungsstandorten<br />

verbrauchen.<br />

Gäms- und Steinwild wird<br />

kaum gefüttert. Es ist eine Tatsache,<br />

dass nur Tiere in Siedlungs-<br />

nähe als «hungernd» wahrgenom-<br />

men werden. Es ist aber auch eine<br />

Tatsache, dass Störungen in Siedlungsnähe<br />

nicht zu unterschätzen<br />

sind und dadurch der Energieverbrauch<br />

deutlich höher liegen<br />

kann als bei Gäms- und Steinwild.<br />

Wie schätzen Sie in diesem<br />

Zusammenhang die Wirkung von<br />

Wildruhezonen mit einem generellen<br />

Zutrittverbot über die Wintermonate<br />

ein. Würde «Ruhe» alleine<br />

genügen?<br />

Viele <strong>Jäger</strong> sind gewohnt, bei<br />

ihrem Nachhaltigkeitsdenken in<br />

Jagdjahren, Pachtperioden oder<br />

ähnlich kurzen Zeiträumen zu<br />

denken und lassen Wildbestandsschwankungen<br />

(z.B. durch strenge<br />

Winter) nur ungern zu. Ruhezonen<br />

in entsprechend geeigneten<br />

Winterlebensräumen würden dem<br />

Schalenwild das Überwintern<br />

– auch ungefüttert – stark erleichtern,<br />

stärkere Wildbestandsschwankungen<br />

nach strengen<br />

Wintern wären aber zu erwarten.<br />

Die Einrichtung von Ruhezonen<br />

oder überhaupt Zutrittsverbote<br />

sind eine unabdingbare Voraussetzung<br />

für eine Überwinterung<br />

ohne Fütterung. Sie sind in einer<br />

Gesellschaft, die einen sehr<br />

hohen Anspruch an die persönliche<br />

Freiheit stellt, in vielen Gegenden<br />

jedoch derzeit leider nur<br />

schwer durchsetzbar. Und dort<br />

spricht aus meiner Sicht nichts<br />

gegen eine wildwiederkäuergerechte<br />

Winterfütterung von Rot-<br />

und Rehwild. Dabei dürfen aber<br />

nicht die kapitale Trophäe oder<br />

das Aufhegen von Wildbeständen<br />

die vorherrschenden Triebfedern<br />

für die Fütterung sein.<br />

Herr Deutz, ich bedanke mich<br />

für Ihre interessanten Ausführungen<br />

und wünsche Ihnen weiter alles<br />

Gute. Kurt Gansner<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 23<br />

Interview


Hund<br />

Deutscher Jagdterrier<br />

Bau- und Stöberhund<br />

Mitten in eine Gemeinschaftsjagd<br />

geraten, fand eine<br />

Hundebesitzerin, dass ihr Irish<br />

Setter auch mitjagen können<br />

soll und liess ihn laufen,<br />

zum Entsetzen der <strong>Jäger</strong>. Doch<br />

nach Gesetz müssen Stöberhunde<br />

spurlaut sein und nicht<br />

zu schnell. Das Wild soll zwar<br />

wegziehen, aber nicht hochflüchtig<br />

durch den Wald jagen<br />

– und eine gute Chance haben,<br />

an Hunden und Schützen vorbeizukommen.<br />

Mein Hund will auch mal<br />

In den Zürcher Jagdgebieten<br />

hat nun die Zeit der Gemeinschaftsjagden<br />

wieder begonnen.<br />

Gemeinschaftsjagden<br />

sind vielen Leuten ein Dorn<br />

im Auge. Laut bellende Hunde<br />

jagen durch den Wald und hetzen<br />

das Wild, wie man meint.<br />

Wenn die das dürfen, dann<br />

darf mein Setter das endlich<br />

auch mal, beschloss während<br />

einer Schrotjagd in einem Zürcher<br />

Revier eine Spaziergängerin<br />

und schickte ihren Setter<br />

los, um den <strong>Jäger</strong>n zu helfen.<br />

Was er auch sofort versuchte,<br />

indem er – zum Entsetzen der<br />

<strong>Jäger</strong> – ein Reh verfolgte, in<br />

den hohen Brombeerstauden<br />

aber rasch aufgab. Zum Glück<br />

war das Treiben durch diese<br />

Parzelle schon kurz darauf<br />

24 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Flatcoated Retriever<br />

Apportierhund<br />

Jagdhunde im Einsatz<br />

auf der Herbstjagd<br />

vorbei. Zur Rede gestellt, reagierte<br />

die Dame völlig frustriert<br />

und verstand die «engstirnigen»<br />

<strong>Jäger</strong> nicht. Was es<br />

für einen Unterschied mache,<br />

ob ihr Setter oder des <strong>Jäger</strong>s<br />

Dachsbracke jage? Nur allzu<br />

oft kommt es im Wald zu Diskussionen<br />

zwischen Spaziergängern<br />

mit Hunden einerseits<br />

und <strong>Jäger</strong>n andrerseits. Warum<br />

dürfen die einen Hunde jagen,<br />

die anderen aber nicht?<br />

Hunde müssen langsam und<br />

laut sein<br />

Auf der lauten Jagd, einer Art<br />

der Gemeinschaftsjagd, geht<br />

es darum, das Wild zu beunruhigen,<br />

so dass es vor Hunden<br />

(und Treibern) wegzieht und<br />

sich einen weniger gestörten<br />

Platz sucht – und dabei vielleicht<br />

bei einem Schützen vorbeikommt.<br />

Dies ist nur möglich,<br />

wenn das Wild den Hund<br />

kommen hört. Deshalb sind auf<br />

der Gemeinschaftsjagd nur laut<br />

jagende Hunde zugelassen. Ein<br />

solcher Hund bellt in regelmässigen,<br />

kurzen Abständen, sobald<br />

er eine frische Fährte auf-<br />

genommen hat und dieser folgt.<br />

Er ist «spurlaut». Unser Wild<br />

kann mit einem solchen relativ<br />

langsamen, kläffenden Hund<br />

hinter sich recht gut umgehen,<br />

da die Gefahr berechenbar wird.<br />

Gesetzestext Jagdhundeeinsatz<br />

(Jagdverordnung des Kantons Zürich vom 5.11.1975, §29):<br />

Zur Jagd sind nur von Jagdhunderassen abstammende Hunde<br />

zugelassen.<br />

Schweiss-, Vorsteh- und Apportierhunde dürfen für die abgerichtete<br />

Arbeit das ganze Jahr, laut jagende Hunde (Bracken)<br />

bis zu einer Risthöhe von 36 cm, Spaniel und Terrier dagegen<br />

nur vom 1. Oktober bis 31. Januar verwendet werden.<br />

Laut kantonaler Verfügung vom 1.4.09 darf bis spätestens<br />

2017 (Ende der jetzigen Pachtperiode) auch der Deutsche<br />

Wachtel als Stöberhund eingesetzt werden.<br />

© D. Reck 2008<br />

Deutscher Kurzhaar<br />

Vorstehhund<br />

Der Hund verrät ja laufend seinen<br />

Standort. Und auch der<br />

Schütze hört, wann die Jagd in<br />

Richtung seines Standortes geht.<br />

Damit das ganze nicht zur Wild-<br />

hetze wird – das will auch der<br />

<strong>Jäger</strong> nicht – sind nur bestimmte<br />

langsame oder sehr nied-<br />

rige Hundearten für diese Jagdform<br />

zugelassen – solche, die<br />

nicht schnell genug sind, um ein<br />

gesundes Reh hetzen zu können.<br />

Grosse, stumm jagende Hunde<br />

sind hochgefährlich für ein Reh<br />

und darum für den Jagdbetrieb<br />

unbrauchbar und nicht erlaubt.<br />

Traditionell hetzende Hun-<br />

de wie z.B. Windhunde, sind<br />

in der ganzen Schweiz für den<br />

jagdlichen Einsatz verboten!<br />

Fluchtwege bleiben offen<br />

Und wer sich jetzt trotz allem<br />

Sorgen macht um die<br />

Fluchtmöglichkeiten für das<br />

Wild: Es kommt häufig vor,<br />

dass ein Reh ruhig in die<br />

Brombeeren gedrückt stehen<br />

bleibt und von Treibern<br />

und Hunden überlaufen wird,<br />

denn viele Hunde (und Treiber)<br />

schätzen Brombeerranken<br />

nicht. Oder, allerdings<br />

seltener, dass sich ein Reh einem<br />

Stöberhund wie Dackel<br />

oder Terrier entgegenstellt<br />

und dieser nach einigem Bellen<br />

(Standlaut) aufgibt, weil<br />

ihm niemand zu Hilfe kommt.<br />

Und zu guter letzt: Bei der Gemeinschaftsjagd<br />

muss laut Gesetz<br />

1/3 der bejagten Parzelle<br />

schussfrei und dem Wild als<br />

Fluchtweg offen bleiben.<br />

Nicht nur in einigen unserer<br />

«Lothar-Wäldern» ist mittlerweile<br />

der Unterwuchs so dicht,<br />

dass auf die Gemeinschaftsjagd<br />

und den Einsatz von Stöberhunden<br />

kaum verzichtet<br />

werden kann, da sonst das Abschuss-Soll<br />

fast nicht zu erreichen<br />

ist. Sehr gute Kenntnisse<br />

des Wildes und seines Verhaltens,<br />

erfahrene Hunde sowie<br />

viel Geduld sind notwendig,<br />

bis das «Plansoll» erfüllt ist.<br />

Martin Möhr, JagdZürich<br />

Herzliche Gratulation<br />

Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club<br />

Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag<br />

<strong>Dezember</strong><br />

Zum 71. Jean-Pierre Senn, Vex (25.)<br />

Zum 72. Ernst Vögeli, Zürich (2.)<br />

Hansruedi Waldsburger, Regensdorf (20.)<br />

Max Müller, Bauma (21.)<br />

Heinrich Roduner, Birmensdorf (30.)<br />

Zum 75. Rolf Killer, Sissach (13.)<br />

Zum 76. Walter Glanzmann, Balsthal (17.)<br />

Zum 78. Hans-Rudolf Gygax, Lichtensteig (22.)<br />

Zum 80. Rudolf Peyer, Kindhausen (16.)<br />

Zum 82. Otto Engler, Romanshorn (13.)<br />

Zum 83. Hans Oettli, Bussnang (<strong>28.</strong>)<br />

Zum 96. Hans Müller, Kloten (20.)<br />

Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20<br />

Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74<br />

Zuchtwart: Fredy Kuster, Gräbackerstrasse 117, 5735 Pfeffikon, Tel. 062 771 82 01


FCI-Europapokal <strong>2009</strong><br />

der Teckel<br />

Der FCI-Europapokal für<br />

Teckel fand in diesem Jahr unter<br />

der Leitung des Tschechischen<br />

Dachshundclubs am 19.<br />

und 20. September in der Umgebung<br />

von Ustek, ca. 80 km<br />

nördlich von Prag, statt. Diese<br />

einer Europameisterschaft<br />

gleichkommende Prüfung<br />

wird in Form einer Vielseitigkeitsprüfung<br />

(Vp) durchgeführt<br />

und umfasst die Fächer<br />

Schweissarbeit, Gehorsamsfächer<br />

(Leinenführigkeit, Freiablegen<br />

mit Schuss, Standruhe),<br />

Stöbern und Spurlaut. Die<br />

Länder Deutschland, Holland,<br />

Belgien, Frankreich, Italien,<br />

die Tschechei, die Slowakei,<br />

Ungarn und die Schweiz waren<br />

mit insgesamt 23 Gespannen<br />

vertreten.<br />

Für die Schweiz reisten Ulli<br />

Sand mit Kiara vom Nebelstein<br />

und Ada von Tscharner<br />

mit Foxi vom Rohrgraben in<br />

die Tschechei. Aus fast ebenso<br />

vielen Nationen setzte sich<br />

das Richtergremium, das vom<br />

deutschen Gebrauchshundeobmann<br />

Martin Zander geleitet<br />

wurde, zusammen.<br />

Die Richter und die Gespanne<br />

wurden am Freitagabend<br />

mit Jagdhornbläsern<br />

feierlich begrüsst und vorgestellt.<br />

Dabei zog jeder Teilnehmer<br />

seine Startnummer. Am<br />

nächsten Morgen fuhren die<br />

in 4 Gruppen eingeteilten Führer<br />

in die umliegenden Wälder.<br />

Das sonnige Wetter mit noch<br />

fast sommerlichen Temperaturen<br />

und die hohe Wilddichte<br />

mit Schwarz-, Rot-, Reh- und<br />

Damwild sorgten für schwierige<br />

Bedingungen. Die sehr trockenen<br />

Verhältnisse und die<br />

Verleitfährten wurden einigen<br />

Gespannen bei der Schweissarbeit<br />

zum Verhängnis. Die<br />

anschliessenden Gehorsamsfächer<br />

meisterten alle ohne<br />

Probleme. Das Stöbern hingegen<br />

– bei dem der Hund kein<br />

Wild finden, sich aber vom<br />

Führer lösen und weiträumig<br />

eine Waldparzelle selbständig<br />

absuchen muss – wurde<br />

für 4 Hunde, die beste Noten<br />

in der Schweissarbeit erhiel-<br />

ten, zum Fallstrick. Sie lösten<br />

sich kaum vom Führer und<br />

zeigten dadurch keine bewertbare<br />

Leistung. Das zeigt, dass<br />

bei dieser Prüfung nicht Spezialisten,<br />

sondern gute Allrounder<br />

gefragt sind, die fähig sind,<br />

am selben Tag sich widersprechende<br />

Arbeiten überzeugend<br />

auszuführen.<br />

Der erste lange und heisse<br />

Tag fand seinen Abschluss<br />

in einem schönen Abend mit<br />

tschechischen Spezialitäten<br />

und vier jungen Damen, die<br />

auf ihren Parforcehörnern<br />

Jagdmelodien sehr gekonnt<br />

darboten. Die anschliessende<br />

Tanzmusik verleitete noch einige<br />

Unermüdliche, das Tanzbein<br />

zu schwingen.<br />

Das Vergnügen war für die<br />

meisten nicht von langer Dauer,<br />

denn am nächsten Morgen<br />

stand noch der Spurlaut auf<br />

dem Programm. Zum Glück<br />

blieb der Himmel bis am Mittag<br />

bedeckt. Der Hasenbesatz<br />

war sehr gut, so dass für jeden<br />

Hund genügend Hasen<br />

in kurzer Zeit gefunden werden<br />

konnten. Obwohl die teils<br />

abgemähten, teils gepflügten<br />

Getreidefelder staubtrocken<br />

waren, konnten alle 14 verbliebenen<br />

Gespanne die Prüfung<br />

erfolgreich zu Ende führen.<br />

VJP – Pfälzischer JGV e. V., In Lambsheim,<br />

18. April <strong>2009</strong>: E+F: Marko Feldic, Chemaudin F. Z:<br />

Martin Boller. Hund: Alex vom Bollerrain MV K, geb.<br />

24.09.2008. Bestanden mit 53 Punkten.<br />

HZP – Pfälzischer JVG e. V., In Kandel, 26/27.<br />

September <strong>2009</strong>: E+F: Marko Feldic, Chemaudin F.<br />

Z: Martin Boller. Hund: Alex vom Bollerrain MV K,<br />

geb. 24.09.2008. Bestanden mit 177 Punkten. Ausstellungsresultat<br />

Welpenklasse CACIB, 21.06.<strong>2009</strong> in<br />

Besancon.<br />

Schweissprüfung 500 m TKJ Zürich,<br />

27. September <strong>2009</strong>: Betanden: E+F: Michael Würsten,<br />

Birchwil. Z: Matthias Siegrist. Hund: Csikos von<br />

Hentschenried MV K, geb. 07.05.2006. Ohne Abruf<br />

und Selbstkorrektur vom Führer in 10 Minuten zum<br />

Stück gefunden!<br />

VJP – Verein zur Züchtung Württemberg e. V.,<br />

Hellbron, 4. April <strong>2009</strong>: E+F: Hans Schliecker, Ried-<br />

Brig. Z: Stefanie Lück, Mosonmagyarovar. Hund: Belos-<br />

Die FCI-Europapokal-Prüfung<br />

<strong>2009</strong> fand in einer schönen<br />

und feierlichen Rangverkündigung<br />

einen würdevollen<br />

Abschluss.<br />

Mit dem sehr guten 3. Rang<br />

von Ulli Sand mit Kiara vom<br />

Nebelstein und dem 7. von<br />

Ada von Tscharner mit Foxi<br />

vom Rohrgraben schnitt die<br />

Schweiz erfolgreich ab.<br />

Ada von Tscharner<br />

Resultate<br />

1. Christiane Göhrig mit Ziska vom Dienei, RH, D,<br />

I. Preis 274 Pkt.; 2. Pavel Kovarik mit Sambor z Hermanova<br />

Domu, RH, CZ, I. Preis 266 Pkt.; 3. Ulli Sand<br />

Attila von den Reiten SLX, MV K, geb.15.02.2008.<br />

Bestanden mit 69 Punkten.<br />

HZP – Verein zur Züchtung Württemberg e. V.,<br />

In Neudenau, 19. September <strong>2009</strong>: E+F: Hans Schliecker,<br />

Ried-Brig. Z. Stefanie Lück, Mosonmagyarovar.<br />

Hund: Belos-Attila von den Reiten SLX, MV K, geb.<br />

15.02.2008. Bestanden mit 176 Punkten.<br />

Walliser kantonale Schweisshundeprüfung<br />

– 600-m-Übernachtfährte<br />

mit Fährtenschuh – Kantonaler Walliser<br />

<strong>Jäger</strong>verband ( KWJV ), 12. Juli <strong>2009</strong>: Bestanden:<br />

E+F: Hans Schliecker, Ried-Brig. Z. Stefanie Lück,<br />

Mosonmagyarovar. Hund: Belos-Attila von den Reiten<br />

SLX, MV K.<br />

Verbandsgebrauchsprüfung (VGP)<br />

10./11. Oktober <strong>2009</strong>, Tagfährte beim Deutsch<br />

Draht-Haar e.V., Baden-Württemberg, Raum Weisweil:<br />

Bestanden, 1. Preis: Luppa-Vadász Pandur, SHSB<br />

mit Kiara vom Nebelstein, LH, CH, I. Preis 264 Pkt.; 4.<br />

Civoch Vaclav mit Cipisek z Ledecke Zahrady, RH, CZ, I.<br />

Preis 259 Pkt.; 5. Roland Frey mit Brenneke vom Teufelsfield,<br />

RH, F, II. Preis 258 Pkt.; 6. Joseph Mück mit<br />

Fienchen vom Claashäuschen, RH, D, II. Preis 251 Pkt.;<br />

7. Ada von Tscharner mit Foxi vom Rohrgraben, RH,<br />

CH, II. Preis 238 Pkt.; 8. Conny van Tankeren mit Abby<br />

Gail v. Boyvital, KH, NL, III. Preis 232 Pkt.; 9. Christian<br />

Müller mit Grizzly vom Bruchsee, RH, D, III. Preis<br />

223 Pkt.; 10. Pavol Brecka mit Um od Stanovskeho,<br />

RH, SK, III. Preis 213 Pkt.; 11. Antal Petr mit Axicola<br />

z Lokte, RH, CZ, III. Preis 210 Pkt.; 12. Etienne Bras-<br />

sine mit Garou la Meute d’Artemis, RH, B, III. Preis<br />

202 Pkt. ; 13. Francine Doneux-Roobroeck mit Ebony<br />

of Meerdaal Forest, LH, B, III. Preis 181 Pkt.; 14. Mare<br />

Ledoyen mit Blue des Monts du Lac d’Annecy, RH, F,<br />

III. Preis 175 Pkt.<br />

Erfolgreiche <strong>Schweizer</strong><br />

am Europokal für Teckel.<br />

Prüfungsergebnisse<br />

Vizsla-Förderverein<br />

674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány<br />

HU. E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn.<br />

Schweissprüfung TKJ, 500-m-Übernachtfährte<br />

16. August <strong>2009</strong>, Berner <strong>Jäger</strong>verband,<br />

Revier Reutigen und Umgebung: Bestanden:<br />

Luppa-Vadász Pandur, SHSB 674004, gew. 15.02.2007.<br />

Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline<br />

Sitje, Saturnweg 2, 4500 Solothurn.<br />

Gehorsamsprüfung des Kantons<br />

Bern 20. Juni <strong>2009</strong>, Berner <strong>Jäger</strong>verband, Revier<br />

Amt Trachselwald: Bestanden: Luppa-Vadász Pandur,<br />

SHSB 674004, gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor,<br />

Dunavarsány HU. E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn.<br />

Bringtreue (BTR) 21. Februar <strong>2009</strong>,<br />

<strong>Schweizer</strong>ischer Vorstehhunde-Club, Zürich, Revier Egliswil:<br />

Bestanden: Luppa-Vadász Pandur, SHSB 674004,<br />

gew. 15.02.2007. Z: Schipeck Sándor, Dunavarsány HU.<br />

E+F: Jacqueline Sitje, Solothurn.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 25<br />

Hund


Hund<br />

<strong>Schweizer</strong> Klub für<br />

Österreichische Bracken (SKÖBr)<br />

Zuchtwertprüfungsteil<br />

«Schweiss»<br />

Regionalgruppe<br />

Graubünden<br />

Am Sonntag, 12. Oktober<br />

<strong>2009</strong>, startete Thomas mit<br />

seinem Brandlbrackenrüden<br />

Anuk vom Rötelstein zum 1.<br />

Teil der Zuchtwertprüfung,<br />

der 1000-m-TKJ-Schweissprüfung<br />

mit Vorsuche und Verweisen.<br />

Nach tagelangem trockenem<br />

Wetter folgten in der<br />

Nacht auf die Prüfung intensive<br />

Regenfälle. Am Prüfungstag<br />

selber wurde das Wetter<br />

wieder besser und zeigte sich<br />

von der besten Seite.<br />

Die Fährte führte durch<br />

abwechslungsreiches Gelände<br />

mit vielen Wildwechseln.<br />

Lichter Wald, Dickungen, steiles<br />

Gelände. Es war ein hartes<br />

Stück Arbeit. Anuk hat seinen<br />

Führer jedoch sicher und einem<br />

Abruf durch die Prüfung<br />

geführt. Der bekannte Satz:<br />

«Der Hund hat immer Recht!»<br />

hat sich klar bestätigt.<br />

Regionalgruppe Wallis<br />

Unter der Führung von<br />

Christian Ludi, Regionalleiter<br />

Wallis, fand am 24. Oktober<br />

<strong>2009</strong> der Zuchtwertprüfungsteil<br />

Schweiss des SKÖBr in<br />

Ried-Brig statt. Geprüft wurde<br />

der Teil Schweiss, eine 1000-m-<br />

TKJ-Fährte mit Vorsuche, Riemenarbeit,<br />

Verweisen und Gehorsam<br />

inkl. Schussruhe und<br />

Schussfestigkeit. Die Richter<br />

Thomas Imboden, Wildhüter,<br />

und Christian Ludi hatten mit<br />

26 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

den Anwärtern Adrian Schmid,<br />

Konrad Heinzen, Crispin Joos<br />

und Peter Ciresa am Vortag die<br />

Fährten mit dem Fährtenschuh<br />

und Gamsschweiss angelegt.<br />

Unter idealen Verhältnissen (es<br />

hatte am Vortag geregnet) gelangten<br />

alle drei Führer mit ihren<br />

Hunden ohne Abruf zum<br />

Stück.<br />

Bestanden haben: Anton<br />

Marx mit Fiora von Hirschkogel,<br />

Brandlbracke, Hündin;<br />

Basil Binner mit Ara<br />

vom Rauchenkopf, Tirolerbracke,<br />

Hündin und Tibor Rakoczy<br />

mit Carlo vom Gamsstein,<br />

Brandlbracke, Rüde.<br />

Zuchtwertprüfungsteil<br />

«Brackieren»<br />

Ergänzend zu den Zuchtwertprüfungen<br />

im Wallis und in<br />

Graubünden fand am Samstag,<br />

14. November <strong>2009</strong>, der Prüfungsteil<br />

«Brackieren» auf der<br />

Klewenalp in Beckenried NW<br />

statt. Ein wunderbarer Tag mit<br />

idealen Bedingungen bot sich<br />

den Teilnehmern an und wurde<br />

entsprechend genossen.<br />

Tibor Rakoczys Carlo<br />

vom Gamsstein konnte einen<br />

Schneehasen aus der Sasse stechen<br />

und folgte ihm spurlaut. In<br />

der Folge schliesst seine Zuchtwertprüfung<br />

mit einem guten 2.<br />

Preis ab. Thomas Bieris Anuk<br />

vom Rötelstein gelang es trotz<br />

intensiver Suche nicht, einen<br />

Hasen zu heben. Zur Erfüllung<br />

seiner Zuchtwertprüfung wurden,<br />

entsprechend dem Reglement,<br />

die Brackierwerte der<br />

Anlageprüfung herbeigezogen.<br />

Brackierprüfung auf der Klewenalp, Nidwalden.<br />

Damit schliesst seine Zuchtwertprüfung<br />

mit einem sehr<br />

guten 1. Preis ab.<br />

Vorerst danke ich der Jagdverwaltung<br />

Nidwalden für ihre<br />

entgegenkommende Zusage.<br />

Dem Richterteam, bestehend<br />

aus Erhard Accola und Peter<br />

Ciresa, sowie den ortsansässigen<br />

<strong>Jäger</strong>n in der Funktion<br />

als Beobachter, danke ich für<br />

die wertvolle Mithilfe bei der<br />

Durchführung der Prüfung.<br />

Louis Kesseli,<br />

Prüfungsleiter<br />

Prüfungsresultate Zuchtwertprüfung<br />

1. Preis: Thomas Bieri, Anuk vom Rötelstein,<br />

Brandlbracke; Anton Marx, Fiora vom Hirschkogel,<br />

Brandlbracke; Basil Binner, Ara vom Rauchenkopf,<br />

Tirolerbracke.<br />

2. Preis: Tibor Rakoczy, Carlo vom Gamsstein,<br />

Brandlbracke.<br />

Welpentreffen Steirischer<br />

Rauhaarbrackenzwinger<br />

«vom Chrüzegg»<br />

Am 11. Oktober haben wir<br />

unsere Welpenbesitzer zu einem<br />

Treffen nach Trimmis<br />

eingeladen. Die Welpen sind<br />

gerade 6 Monate alt.<br />

Nebst der Kameradschaft<br />

Regionalgruppe<br />

Wallis. Die Gespanne<br />

mit ihren Hunden:<br />

Tibor Rakoczy,<br />

Anton Marx und<br />

Basil Binner.<br />

Die Welpenbesitzer<br />

des Zwingers<br />

«vom Chrüzegg».<br />

ist es für mich sehr wichtig, an<br />

diesem Tag, aber auch das ganze<br />

Jahr hindurch, möglichst<br />

viele Informationen seitens<br />

der Hundebesitzer zu erhalten.<br />

Mit grosser Freude konnte<br />

ich feststellen, dass sich alle<br />

Hunde bei ihren Besitzern sehr<br />

wohl fühlen und die Besitzer<br />

auch mit ihnen sehr zufrieden<br />

sind.<br />

Nach einem Spaziergang,<br />

währenddessen mir die Besitzer<br />

viele amüsante Geschichten<br />

über die Hunde erzählten,<br />

wurden noch einige Erinnerungsfotos<br />

von diesem Tag<br />

gemacht. Anschliessend haben<br />

wir bei uns zu Hause einen<br />

Brunch eingenommen und<br />

noch lange über die Steirische<br />

und ihre Vorzüge debattiert.<br />

An dieser Stelle möchte ich<br />

nochmals allen Besitzern für<br />

das Vertrauen, welches sie in<br />

den Zwinger «vom Chrüzegg»<br />

haben, danken und wünsche<br />

ihnen mit den Hunden viel<br />

Glück und Erfolg.<br />

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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 27


MISTEL und STECHPALME<br />

Herbst ist nicht gleich<br />

Herbst. Die ersten dreissig<br />

Herbstsaisons meines Lebens<br />

verbrachte ich in den Niederlanden<br />

und sie waren grau<br />

und meistens nass. Schliesslich<br />

lernte ich den <strong>Schweizer</strong><br />

Herbst kennen: Hochnebel,<br />

farbenfroh, manchmal<br />

auch nass und … die Herbstjagd.<br />

Die Herbstjagd war etwas,<br />

woran ich mich zuerst<br />

gewöhnen musste und ehrlich<br />

gesagt, fühlte ich mich am Anfang<br />

mit nur unserer Tochter,<br />

ohne Mann, Hunde und Auto,<br />

auf unserem Berg manchmal<br />

ziemlich einsam.<br />

Es findet sich aber auch<br />

Schönheit in der Einsamkeit.<br />

Am Anfang war das unbeschränkt<br />

lange mit unserer<br />

Tochter spielen, weil ich sowieso<br />

nirgendwo anders hin<br />

konnte. Später las ich wieder<br />

einmal ein Buch, das ich be-<br />

28 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

reits gelesen hatte, buk Zöpfe<br />

und pfefferte Reh ein und das<br />

alles, ohne abgelenkt zu werden<br />

durch Mann oder Hund.<br />

Oft kamen Freunde und Familie<br />

zu Besuch und einmal<br />

war ich mehr als froh darüber.<br />

Unsere damals dreijährige<br />

Tochter hatte mich nämlich<br />

versehentlich in die Toilette<br />

eingeschlossen und brachte es<br />

nicht mehr fertig, den Schlüssel<br />

umzudrehen. Jetzt werden<br />

Sie denken: «Was macht der<br />

Schlüssel an der Aussenseite<br />

der Tür?» Ich habe gedacht,<br />

das wäre vernünftig, damit unsere<br />

Tochter sich selber nicht<br />

in die Toilette einschliessen<br />

konnte. Ein kleiner Denkfehler,<br />

wovon ich die harten Konsequenzen<br />

tragen musste. Ich<br />

musste die Toilette schliesslich<br />

durch das Fenster verlas-<br />

sen und jeder, der unser Haus<br />

kennt, weiss, dass das ein gefährliches<br />

Unterfangen ist.<br />

Ausserdem war ich nachher<br />

zwar draussen, aber auf einem<br />

wackeligen Dach ohne Jacke<br />

und Schuhe war das sehr ungemütlich.<br />

In diesem Moment<br />

kamen aber zum Glück meine<br />

Eltern, um mich zu retten.<br />

Es wäre sonst gar nicht mehr<br />

angenehm gewesen, da mein<br />

Mann nicht so bald von der<br />

Jagd zurückgekehrt wäre.<br />

Als Mann und Hunde wieder<br />

gesund von der Jagd zurückgekehrt<br />

waren, haben wir<br />

uns immer besonders gefreut.<br />

Unser Niederlaufrüde lag<br />

meistens in den Armen meines<br />

Mannes, weil er fix und<br />

fertig war. Er liess sich sogar<br />

den mit Kratzern bedeckten<br />

Bauch mit Wundsalbe eincremen,<br />

was normalerweise<br />

ein heikles Unterfangen war.<br />

Und jetzt, wo er das stolze Alter<br />

von 16 Jahren erreicht hat,<br />

bleibt er bei mir und ich teile<br />

gerne ein Mailänderli mit<br />

ihm. Somit endet die Herbstjagd<br />

immer mit der schönen<br />

Zeit von Mistel und Stechpalme,<br />

der Vorweihnachtszeit, der<br />

Zeit der Ruhe, Besinnung und<br />

Weihnachtsgutzli.<br />

Für die Zeit von Mistel und<br />

Stechpalme möchte ich Ihnen<br />

zum Schluss noch gerne einen<br />

guten Rat erteilen: Wenn<br />

die Herbstjagd zu Ende geht,<br />

nehmen Sie doch bitte für Ihre<br />

Frauen Misteln mit, sie werden<br />

Freude haben. Hängen Sie die<br />

Misteln auf und küssen Sie sie<br />

darunter nach altem Brauch<br />

so oft, bis sie sagt: «Schatz,<br />

es wird höchste Zeit, dass du<br />

wieder in den Wald gehst!», so<br />

haben beide etwas davon. Frohe<br />

Weihnachten!<br />

Louise Dräyer-de Moor


Foto: Nina Hemmi<br />

JAGDHUNDEERZIEHUNG<br />

vor 60 Jahren<br />

Bin bald 80. Beim Lesen<br />

Ihrer Zeitschrift kommen manche<br />

schönen, lustigen Erinnerungen<br />

hoch an meinen Bruder<br />

und seine Jagdkameraden.<br />

Nachfolgend eine Geschichte,<br />

die mir besonders in Erinnerung<br />

geblieben ist:<br />

Es ist schon nach Mitternacht,<br />

ich liege im Bett meines<br />

Bruders. Wenn er dann<br />

mal heimkommt, muss ich ins<br />

«Gräbli» im Ehebett, mangels<br />

eines Gästezimmers. Bin 18<br />

Jahre alt. Meine Schwägerin<br />

schimpft seit mehr als einer<br />

Stunde über ihren wahnsinnig<br />

gewordenen Mann. Seit er<br />

vor ein paar Tagen seinen ersten<br />

Keiler erlegt hat, kommt<br />

er aus dem Feiern nicht mehr<br />

heraus. «Horch, er kommt, ich<br />

hör die Hunde!»<br />

Und wirklich, auf dem<br />

Flur hört man einen gut gelaunten<br />

<strong>Jäger</strong>. Er singt «Wo<br />

der Wildbach rauscht», während<br />

er den Hunden Wasser<br />

gibt – zwei Dackel, Lumpi 6<br />

Jahre und Waldeli 1 Jahr alt.<br />

Dann gehts in die gute Stube<br />

gleich neben dem Schlafzimmer.<br />

Lumpi geht gleich auf<br />

seinen Schlafplatz, Opas Ohrensessel,<br />

Klein-Waldeli hat<br />

sein Körbchen hinter dem Kachelofen,<br />

wo er zärtlich hinein<br />

komplementiert wird. Kurt erklärt<br />

ihm, dass man Morgen<br />

Büsi suchen geht. Kläffend<br />

springt er aus dem Körbchen,<br />

Kurt buxiert ihn wieder hinein,<br />

beruhigt ihn mit viel Streicheleinheiten.<br />

Lumpi weiss schon<br />

lange, was Morgen heisst und<br />

rührt sich nicht von seinem<br />

Plätzchen. Kurt versucht ein<br />

zweites Mal, dem Kleinen das<br />

Wort «Morgen» beizubringen,<br />

vergeblich. So gehts 5, 6 Mal<br />

– Waldeli rennt kläffend in der<br />

Stube herum, er will jetzt Büsi<br />

suchen gehen.<br />

Nun brennt bei meiner<br />

Schwägerin die Sicherung<br />

durch. Wütend steuert sie im<br />

wehenden Nachthemd in die<br />

Stube, macht sich richtig Luft,<br />

dass man ja nicht schlafen<br />

könne bei dem Affentheater,<br />

auch deine Schwester möchte<br />

schlafen. Kurt kommt ins<br />

Schlafzimmer, Waldeli springt<br />

aufs Bett, begrüsst mich stürmisch.<br />

Kurt fragt mich «Willst<br />

du schlafen oder kommst du<br />

mit, wir gehen schon heute<br />

Büsi suchen!»<br />

Waldeli bellt aufgeregt in<br />

der Wohnung herum. Während<br />

ich meine warmen Wintersachen<br />

anziehe, schaut mich<br />

Lumpi fragend an – muss das<br />

sein, ich hab doch noch gar<br />

nicht richtig geschlafen.<br />

Lumpi darf auf dem Beifahrersitz,<br />

eingewickelt in eine<br />

warme Decke, weiterschlafen.<br />

Ich lege mich mit Waldeli<br />

nach hinten. Kurt deckt<br />

uns mit warmen Decken zu.<br />

Wir verschlafen alle drei den<br />

Gernzübertritt nach Vorarlberg,<br />

wo Kurt Pächter eines<br />

schönen Reviers im kleinen<br />

Walsertal war. Nach drei Tagen,<br />

nach dem Abschuss eines<br />

12-Enders, fuhren wir – ich an<br />

meine Arbeitsstelle und Kurt<br />

in sein trautes Heim.<br />

Leider erfuhr ich nicht, wie<br />

lange es dauerte, bis auch Waldeli<br />

kapierte, was «Morgen»<br />

heisst. Esther Knorr<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 29<br />

Jagdgeschichten


Wildkunde<br />

Foto: fotonatur.de<br />

30 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong>


Auf<br />

SPARFLAMME<br />

Teil 1<br />

Der Winterschlaf von Wildtieren ist ein faszinierendes<br />

biologisches Phänomen, bei dem einige Aspekte<br />

nach wie vor ungeklärt sind. Dennoch gibt es eine<br />

ganze Reihe von neuen Erkenntnissen, die unter anderem<br />

die klassische Einteilung in Winterschlaf und<br />

Winterruhe in Frage stellen und vielleicht sogar Bedeutung<br />

für die Humanmedizin erlangen könnten.<br />

Die Wildforschung ist also «dran am Puls der Zeit»<br />

– und am Puls der Schläfer. Wildbiologin Gundula<br />

Thor hat den aktuellen Stand der Forschung für den<br />

«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» recherchiert. Im Folgenden finden<br />

Sie den ersten Teil des Beitrags, die Fortsetzung folgt<br />

in der nächsten Ausgabe des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» (SJ<br />

Nr. 1, Januar 2010).<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 31<br />

Wildkunde


Wildkunde<br />

Von Gundula Thor<br />

Es ist Hochwinter. Die Landschaft<br />

versinkt unter einer dicken,<br />

weissen Schneedecke. Fichten<br />

und Tannen tragen ihren Winterpelz,<br />

der die Konturen nur erahnen<br />

lässt. Die Stille im Wald ist<br />

fast vollkommen.<br />

Da! Gedämpfte Schritte sind zu<br />

vernehmen. Mühsam stapfend arbeitet<br />

sich eine dick vermummte<br />

Gestalt durch den Hochwald. Vor<br />

der Brust, an einem Lederband um<br />

den Hals hängend, trägt der Mann<br />

einen Kasten, aus dem leises Piepsen<br />

ertönt. Mit der Rechten hält er<br />

ein Gebilde aus blankem Metall<br />

senkrecht in die Höhe. Reichlich<br />

deplatziert wirkt er damit im Winterwald,<br />

beinahe wie eine Parodie<br />

der Freiheitsstatue.<br />

Seiner Umgebung schenkt der<br />

Mann kaum Beachtung. Konzentriert<br />

blickt er auf den Kasten, einen<br />

Radioempfänger. Nun macht<br />

er Halt. Mit Daumen und Zeigefinger<br />

der linken Hand dreht er<br />

an einem Knopf. Er versucht, die<br />

optimale Wellenlänge des hereinkommenden<br />

Signals einzustellen.<br />

Die tragbare Antenne in seiner<br />

rechten Hand dreht und wendet<br />

er dabei um 360 Grad. Vorsichtig<br />

folgt er der Richtung, aus der das<br />

Signal am deutlichsten kommt. Er<br />

ist mit der Methode der Radiotelemetrie<br />

auf der Suche nach einem<br />

Wildtier, das ein Halsband<br />

mit einem Radiosender trägt. Mit<br />

anderen Wildbiologen hatte er es<br />

im Sommer in freier Wildbahn<br />

gefangen und ihm einen Sender<br />

angelegt.<br />

Langsam kommt er seinem<br />

Ziel immer näher. Die tatsächliche<br />

Entfernung ist aber schwer<br />

abzuschätzen, weil das Signal<br />

nicht klar und laut wiedergegeben<br />

wird, sondern irgendwie gedämpft<br />

klingt.<br />

Plötzlich eine jähe Schrecksekunde:<br />

Der Wildforscher verliert<br />

den Halt, er bricht durch die<br />

Schneedecke ein, versinkt bis zu<br />

den Achseln im weichen Weiss,<br />

gleitet immer weiter und muss<br />

mit Entsetzen erkennen, dass er<br />

durch den zugeschneiten Eingang<br />

in eine Höhle gerutscht ist.<br />

32 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Ist der Bär ein Winterschläfer oder ein Winterruher?<br />

Bären forscher gehen heute von einem echten Winterschlaf<br />

aus, obwohl die Körpertemperatur nur um wenige Grade<br />

abgesenkt wird und der Bär sehr rasch wieder mobil<br />

werden kann.<br />

Gott sei Dank hat er sich nicht<br />

verletzt! Als er den Blick hebt,<br />

stockt ihm fast der Atem: Vor ihm<br />

liegt, zusammengerollt und schlafend,<br />

aber nun beginnend, unruhig<br />

zu zucken, das «Objekt seiner<br />

Forschung». 300 Kilogramm<br />

Lebendgewicht, zwei Meter Körperlänge,<br />

dichter brauner Pelz,<br />

ein Schädel von der anderthalbfachen<br />

Grösse eines Fussballs<br />

und viereinhalb Zentimeter lange<br />

Fangzähne… Ein ausgewachsener<br />

männlicher Braunbär, der<br />

sich diese Höhle für seinen Winterschlaf<br />

ausgesucht hat.<br />

Geistesgegenwärtig stellt der<br />

Bärenforscher das nun penetrant<br />

laute Piepsen des Empfängers<br />

ab und blickt sich hektisch<br />

nach etwas um, mit dem er sich<br />

im Notfall wehren könnte. Denn<br />

aus dem Winterschlaf gerissene<br />

Bären können äusserst ungemütlich<br />

werden. Die Peilantenne,<br />

ohnehin nur für eine schlappe<br />

Drohgebärde gut, liegt oben am<br />

Rand der Höhle. Also ist Flucht<br />

die beste Verteidigung. Schon<br />

regt und räkelt sich Meister Petz<br />

und gähnt herzhaft. Der Forscher<br />

kämpft sich so schnell es irgend<br />

geht zurück zum Höhleneingang.<br />

Wie ein Schwimmer rudert er<br />

mit den Armen im nachrutschenden<br />

Tiefschnee, um sich Bahn zu<br />

machen. Unter sich in der Höhle<br />

vernimmt er nun eindeutige Aufwachgeräusche,<br />

was ihm ungeahnte<br />

zusätzliche Kräfte verleiht.<br />

Foto: Kurt Gansner<br />

Siebenschläfer sind typische Winterschläfer.<br />

Wenn die Tage kürzer werden,<br />

fallen sie – unabhängig von der Umgebungstemperatur<br />

– in den Winterschlaf.<br />

Endlich wieder oben am Höhlenrand<br />

angelangt, greift er sich die<br />

Antenne (Forschungsgelder fliessen<br />

spärlich!) und rennt, was das<br />

Zeug hält und die Schneelage erlaubt.<br />

Als er den rettenden Geländewagen<br />

erreicht und sich umblickt,<br />

sieht er den Bären wie eine<br />

Furie aus der Höhle auftauchen<br />

und die Verfolgung aufnehmen.<br />

Er gibt Gas und ist sehr dankbar,<br />

dass die Geschichte noch einmal<br />

glimpflich ausgegangen ist.<br />

Diese wahre Begebenheit erlebte<br />

ein Bärenforscher vor vielen<br />

Jahren, noch vor der Zeit<br />

von GPS und Satellitentelemetrie,<br />

bei Freilanduntersuchungen<br />

zum Winterschlafverhalten von<br />

Braunbären in Schweden. Inzwischen<br />

ist die Technik der Ortung<br />

von Wildtieren wesentlich fortschrittlicher<br />

geworden, aber auch<br />

Schlaf-Profil<br />

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Foto: fotonatur.de


Murmeltiere zehren während des Winterschlafs<br />

von den im Herbst angefutterten<br />

Fettreserven.<br />

teurer und – ein bisschen langweiliger?<br />

Dass die Bärenforscher auf der ganzen<br />

Welt aber nicht nur um der reinen<br />

Forschung willen ihr Leben riskieren,<br />

werden wir später noch sehen.<br />

Schlafforschung<br />

Weit komplizierter als die Kälte-<br />

oder Winterstarre der wechselwarmen<br />

Tiere, hat der Winterschlaf, also<br />

das Phänomen des Überwinterns einiger<br />

Säugetierarten sozusagen «auf<br />

Sparflamme», die Biologen schon immer<br />

beschäftigt. Einer der führenden<br />

Winterschlafforscher in Europa ist<br />

der Leiter des Forschungsinstituts für<br />

Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen<br />

Universität Wien,<br />

Prof. Dr. Walter Arnold. Mit modernsten<br />

Methoden sind er und sein Forschungsteam<br />

den genauen physiologischen<br />

Abläufen auf der Spur, die sich<br />

bei Winterschlaf und Winterruhe abspielen.<br />

Dies ist besonders bedeutend<br />

und auch schwierig bei frei lebenden<br />

Wildtieren unter natürlichen Bedingungen.<br />

Einige der in diesem Beitrag<br />

vorgestellten Ergebnisse sind nach aktuellen<br />

persönlichen Mitteilungen von<br />

Prof. Arnold zitiert.<br />

Die Einteilung in Winterschläfer<br />

und Winterruher ist zum Beispiel offenbar<br />

nicht mehr sehr sinnvoll. Vielmehr<br />

sind bei den betreffenden Tierarten<br />

graduelle Unterschiede darin<br />

festzustellen, wie weit Stoffwechsel,<br />

Pulsrate und Körpertemperatur abgesenkt<br />

werden, ob eine Kältestarre eintritt<br />

und wie tief sie ist. Aber auch der<br />

normale Schlaf im Winter kann tiefer<br />

Foto: Kurt Gansner<br />

oder weniger tief sein. Ein Bär wird<br />

zum Beispiel – im Gegensatz zu anderen<br />

Winterschläfern wie Murmeltier<br />

oder Siebenschläfer – bei Störungen<br />

ziemlich schnell hellwach, beweglich<br />

und aggressiv.<br />

Lange gab es einen wissenschaftlichen<br />

Streit darüber, ob Bären echte<br />

Winterschläfer sind oder nicht. Zunächst<br />

ging man davon aus, dass es<br />

sich nur um eine Art Winterruher handelt,<br />

zumal die Bärin in ihrer Überwinterungshöhle<br />

ihre Jungen zur Welt<br />

bringt. In den 1980er-Jahren kamen<br />

amerikanische Forscher dagegen zu<br />

dem Schluss, dass Bären Winterschläfer<br />

sein müssen, obwohl sie ihre Körpertemperatur<br />

lediglich um drei bis<br />

fünf Grad Celsius reduzieren und ihre<br />

Pulsrate sowie ihren Sauerstoffverbrauch<br />

«nur» etwa halbieren. Bei anderen<br />

Arten sinken diese Werte dagegen<br />

zum Teil auf einen Bruchteil des<br />

Normalwerts. Nach aktuellen Ergebnissen<br />

hält der Bär, gemessen an seinem<br />

Stoffwechsel, tatsächlich eher so<br />

etwas wie einen echten Winterschlaf.<br />

Insgesamt bleibt jedoch festzuhalten,<br />

dass die Übergänge fliessend sind.<br />

(Siehe Übersicht in Teil 2 des Beitrags,<br />

«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» Nr. 1, Januar<br />

2010).<br />

Die Amerikaner drücken sich übrigens<br />

elegant um eine Definition, indem<br />

sie einfach nur von «hibernation»<br />

sprechen, also «Überwinterung» – und<br />

zwar quer durchs gesamte Tierreich.<br />

Was läuft im Organismus ab?<br />

Was ist eigentlich Stoffwechsel?<br />

Stoffwechsel ist Leben. Lebewesen<br />

nehmen Nahrung zu sich, die durch<br />

den Stoffwechsel in ihre Bestandteile<br />

zerlegt wird. Ein Teil davon wird in<br />

Energie umgesetzt, die lebenserhaltende<br />

Funktionen ermöglicht und bei<br />

den Warmblütern zudem die Körpertemperatur<br />

aufrechterhält. Ein anderer<br />

Teil wird zum Aufbau von Zellen und<br />

Gewebe verwendet. Stoffwechsel ist<br />

also die (chemische) Umwandlung von<br />

Substanzen. Beim Winterschlaf bewirken<br />

bestimmte Auslöser wie Aussentemperatur,<br />

Nahrungsknappheit und/<br />

oder Tageslänge, dass zunächst der<br />

Stoffwechsel heruntergefahren wird.<br />

Ein zwischen verschiedenen Tierarten<br />

erstaunlich ähnliches minimales Niveau,<br />

beinahe eine Art Winterschlafkonstante<br />

wird erreicht, sozusagen ein<br />

«Standgas des Lebens».<br />

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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 33<br />

Wildkunde<br />

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Wildkunde<br />

Bis vor kurzem war man der<br />

Meinung, dass winterschlafende<br />

Säugetiere als erstes ihre Körpertemperatur<br />

absenken und damit<br />

erreichen, Energie einzusparen,<br />

weil ja alle chemischen Reaktionen<br />

– und somit auch der Stoffwechsel<br />

– bei Kälte langsamer<br />

ablaufen. So stimmt die Reihenfolge<br />

aber nicht. Sie ist genau umgekehrt.<br />

Die eigentliche, primäre<br />

Regelgrösse ist der Stoffwechsel.<br />

Zunächst wird jener zurückgefahren,<br />

und erst dann, als Folge davon,<br />

sinkt die Körpertemperatur<br />

mehr oder weniger stark ab.<br />

Während Fledermäuse und<br />

andere winterschlafende Kleinsäuger<br />

vergleichsweise «eiskalt»<br />

werden, besitzen Bären nicht die<br />

Fähigkeit, so stark abzukühlen<br />

und senken ihre Körpertemperatur<br />

nur wenig, vor allem, weil ihr<br />

Volumen im Verhältnis zur Oberfläche<br />

sehr gross ist. Beispiel:<br />

Wenn man ein Schnitzel (Volumen<br />

im Verhältnis zur Oberfläche<br />

sehr klein) und einen kiloschweren,<br />

rundlichen Schweinebraten<br />

gleichzeitig in den Gefrierschrank<br />

legt, ist das Schnitzel viel schneller<br />

durchgefroren. Ebenfalls in<br />

sehr unterschiedlichem Mass wird<br />

die Pulsrate reduziert und die Tiere<br />

versinken in eine Kaltphase mit<br />

oder ohne «Torpor». Dabei handelt<br />

es sich um einen komaähnlichen<br />

Zustand mit Kältestarre<br />

(lateinisch «torpor» heisst «Betäubung»,<br />

«Erstarrung», «Lethargie»).<br />

Die Kaltphasen werden offenbar<br />

bei allen Winterschläfern<br />

immer wieder abgelöst von kurzen<br />

Wachphasen mit Körpererwärmung,<br />

manchmal sogar mit<br />

Nahrungsaufnahme. Allerdings<br />

nimmt der Winterschläfer in der<br />

Regel kaum Nahrung auf, sondern<br />

zehrt von den im Herbst angefutterten<br />

Fettreserven. Anschliessend<br />

folgt eine Warmphase, in der<br />

die Tiere tief schlafen, um dann<br />

erneut in eine Kaltphase zu wechseln,<br />

und so weiter. (Siehe Schlaf-<br />

Profil, Kasten Seite 32.)<br />

Rätsel des periodischen<br />

Aufwachens<br />

Die Kaltphasen werden also<br />

von allen Winterschläfern (Winterruhern<br />

sowieso) regelmässig<br />

34 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Foto: fotonatur.de<br />

Kaltphasen mit<br />

Kältestarre werden<br />

bei allen Winterschläfern,<br />

so auch<br />

bei Fledermäusen,<br />

immer wieder von<br />

kurzen Wachphasen<br />

mit Körpererwärmungunterbrochen.<br />

Forscher<br />

vermuten, dass die<br />

Tiere den komaähnlichen<br />

Zustand<br />

von Zeit zu Zeit<br />

aufheben müssen,<br />

damit sie danach<br />

überhaupt tief und<br />

erholsam schlafen<br />

können.<br />

unterbrochen. Dieses Phänomen<br />

ist nach wie vor unverstanden.<br />

Eine plausible Hypothese der<br />

Forscher aus Wien besagt, dass<br />

die Tiere den komaähnlichen Zustand<br />

von Zeit zu Zeit aufheben<br />

müssen, damit sie – nach einer<br />

kurzen Wachphase – danach überhaupt<br />

tief und vor allem erholsam<br />

schlafen können. Denn bei sehr<br />

niedrigen Temperaturen können<br />

die erneuernden (regenerativen)<br />

Prozesse im Gehirn nicht mehr<br />

stattfinden. Beim Winterschlaf<br />

wechseln sich also Kaltphasen<br />

und Warmphasen ab, wobei der<br />

eigentliche Schlaf (im Gegensatz<br />

zur Kältestarre) in einer Warmphase<br />

erfolgt. Hinzu kommt, dass<br />

sich durch die Unterbrechung der<br />

Kaltphasen Schäden am Gehirn<br />

vermeiden lassen, die durch zu<br />

lange Inaktivität entstehen könnten.<br />

Herauskristallisiert hat sich<br />

auch Folgendes: Je länger zuvor<br />

die Kaltphase oder je tiefer die<br />

Kältestarre waren, desto erholsamer<br />

schläft das Tier in der darauf<br />

folgenden Warmphase.<br />

Eingeleitet wird der Winterschlaf<br />

bei Bären durch Frassmangel<br />

in Kombination mit<br />

Aussentemperaturen unter dem<br />

Gefrierpunkt. Gefütterte Bären<br />

im warmen Zoo zeigen keine<br />

Winter-Lethargie. Der Siebenschläfer,<br />

ein zu den Schlafmäusen<br />

oder Bilchen gehörender Winterschläfer<br />

im klassischen Sinn, fällt<br />

dagegen im Unterschied zum<br />

Bären unabhängig von der Umgebungstemperatur<br />

automatisch<br />

in Torpor, wenn die Tage kürzer<br />

werden. Zeitgeber ist bei den Bilchen<br />

also die Tageslänge, die so<br />

genannte Photoperiode.<br />

Genial gelöst<br />

Einmal im Winterlager, nimmt<br />

der Bär keinerlei Frass oder Flüssigkeit<br />

zu sich, löst sich nicht<br />

und harnt auch nicht. Wie bei allen<br />

Winterruhern oder -schläfern<br />

ist auch beim Bären der Stoffwechsel<br />

während der Winterruhe<br />

fast völlig auf den Abbau von<br />

Feist umgestellt, der bei Meister<br />

Petz bis zu 35 Prozent des Körpergewichts<br />

beträgt. Je nach Körpergrösse<br />

und Aussentemperatur<br />

werden davon pro Tag etwa<br />

250 bis 500 Gramm abgebaut.<br />

Am Ende des Winterschlafs hat<br />

ein Bär ein Siebtel bis ein Viertel<br />

seines Körpergewichts verloren.<br />

Denn wenn keine Nahrung zugeführt<br />

wird, werden die im Körper<br />

angelegten Depots herangezogen<br />

und, wie wir bereits weiter<br />

oben gesehen haben, im Zuge des<br />

Stoffwechsels umgebaut. Dabei<br />

entstehen jedoch auch schädliche<br />

Abfallprodukte. Bei den Säugetieren<br />

wird zum Beispiel der giftige<br />

Ammoniak, der Stickstoff enthält,<br />

normalerweise in Form von<br />

Harnstoff mit dem Urin ausgeschieden.<br />

Wie machen es aber die<br />

Bären, wenn sie die ganze Zeit im<br />

Winterlager nicht harnen?<br />

Bärenforscher um Prof. Hank<br />

Harlow von der Universität Wyoming,<br />

USA, fanden heraus, dass<br />

dies auf folgender Tatsache beruht:<br />

Die Bären «recyceln» all<br />

ihre Stickstoffabfälle. Ihr Körper<br />

zerlegt den Harnstoff in einzelne<br />

Eiweissbausteine (Aminosäuren)<br />

und baut (synthetisiert) daraus<br />

neue Eiweissmoleküle, die<br />

dann für den Aufbau von Muskelgewebe<br />

genutzt werden. Bären<br />

erhalten nämlich über 80 Prozent<br />

ihrer Muskelmasse über den Winter.<br />

Als Abbauprodukte entstehen<br />

dann nur Kohlendioxid (CO 2 ) und<br />

Wasser, die mit der Atemluft ausgeschieden<br />

werden.<br />

Und warum schwindet bei den<br />

Bären im Winterlager die Muskelkraft<br />

nicht, wie dies zum Beispiel<br />

bei bettlägerigen Patienten binnen<br />

kürzester Zeit der Fall ist?


Auch dafür fanden Prof. Harlow<br />

und sein Team eine einleuchtende<br />

Erklärung: Messungen der<br />

Körpertemperatur legen nahe,<br />

dass Bären im Winterlager mehrmals<br />

täglich massive Zitteranfälle<br />

haben, bei denen die Muskeln<br />

sich zusammenziehen (kontrahieren).<br />

Ähnlich wie bei isometrischen<br />

Übungen sollen die Bären<br />

auf diese Weise in der Lage<br />

sein, Muskelkraft und Muskelspannung<br />

(-tonus) über den Winter<br />

zu erhalten. So sind sie binnen<br />

kürzester Zeit reaktionsfähig<br />

und bereit, zu fl üchten oder anzugreifen.<br />

Mehr Fiction als Science?<br />

Nicht nur in diesem Punkt<br />

bringt die Wildforschung möglicherweise<br />

für die Humanmedizin<br />

Interessantes ans Licht. Vor<br />

einigen Jahren kursierte die Meldung,<br />

Prof. Harlow sei es sogar<br />

gelungen, als Auslöser des Winterschlafs<br />

beim Bären das so genannte<br />

«H.I.T.-Hormon» dingfest<br />

zu machen. Die Abkürzung<br />

steht für «Hibernation Induction<br />

Trigger» und bedeutet so viel wie<br />

«die Überwinterung einleitender<br />

Auslöser» (ein etwas hölzernes<br />

Holz). Selbst Affen sollen spontan<br />

in leichte Kältestarre fallen,<br />

wenn ihnen H.I.T. gespritzt wird.<br />

(Auf die Affen kommen wir später<br />

noch einmal kurz zurück.) Es<br />

soll den Körper angeblich in eine<br />

Art «Zeitlupe» versetzen. Sollte<br />

sich die Wirksamkeit des H.I.T.-<br />

Hormons in Zukunft tatsächlich<br />

bestätigen, könnte es auch Bedeutung<br />

für den Menschen erlangen.<br />

Man denke nur an Organ<br />

transplantationen, bei denen<br />

alles in Windeseile geschehen<br />

muss. Zwischen der Entnahme<br />

aus dem Spender bis zur erfolgreichen<br />

Übertragung in den Empfänger<br />

dürfen nur wenige Stunden<br />

vergehen, weil sonst das nicht mit<br />

Sauerstoff versorgte Gewebe des<br />

entnommenen Spenderorgans zu<br />

zerfallen beginnt. Ein Drahtseilakt<br />

bei den komplizierten und<br />

zeitaufwändigen Operationen.<br />

Dr. Peter Oeltgen, Dr. Paul Iazzio<br />

und Kollegen von der Universität<br />

Kentucky, USA, machten<br />

Versuche mit Schweineherzen,<br />

Nach neuesten Erkenntnissen<br />

der<br />

Wildforschung<br />

kann sich auch<br />

Rotwild im Spätwinter<br />

nachts und<br />

am frühen Morgen<br />

stundenweise in einenwinterschlafähnlichen<br />

Zustand<br />

begeben. Lesen Sie<br />

mehr dazu in Teil 2<br />

des Beitrags in der<br />

nächsten Ausgabe<br />

des «<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Jäger</strong>».<br />

die dem menschlichen Herz sehr<br />

ähnlich sind. Nach dem Vorbild<br />

des mutmasslichen Winterschlafhormons<br />

aus dem Bärenblut soll<br />

H.I.T. künstlich synthetisiert worden<br />

sein. Die Mediziner aus den<br />

USA behandelten offenbar entnommene<br />

Schweineherzen damit<br />

und transplantierten sie in Empfängerschweine.<br />

Damit soll das<br />

zur Verfügung stehende Zeitfenster<br />

von vier bis sechs Stunden angeblich<br />

auf etwa 24 Stunden vervielfacht<br />

worden sein. Aber auch<br />

für Astronauten, Schwerverletzte,<br />

Patienten mit Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall, Nierenerkrankungen<br />

etc. könnten die Ergebnisse<br />

der Schlafforschung an Bären<br />

vielleicht relevant werden, behauptet<br />

zumindest Prof. Ralph<br />

Nelson von der Universität Illinois,<br />

USA.<br />

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Gundula Thor mit ihrer DL-Hündin.<br />

Prof. Walter Arnold, unser europäischer<br />

Winterschlafexperte<br />

und Leiter des Forschungsinstituts<br />

für Wildtierkunde und Ökologie<br />

der Veterinärmedizinischen<br />

Universität Wien, dämpft jedoch<br />

ausdrücklich die Erwartungen. Er<br />

äussert sich sehr skeptisch zu Isolierung,<br />

Wirksamkeit und Anwendung<br />

von H.I.T. und stellt fest,<br />

hierbei handle es sich «doch noch<br />

mehr um Fiction als um Science»<br />

(Arnold <strong>2009</strong>, mdl. Mttlg.). Wie<br />

formuliert es der bekannte Ökologe<br />

und Buchautor Prof. Josef<br />

Reichholf (2008) von der Zoologischen<br />

Staatssammlung München<br />

so treffl ich? «Skepsis ist die<br />

Mutter der Wissenschaft.»<br />

Fortsetzung folgt<br />

Literatur zum Thema: Eine Literaturliste kann bei der<br />

Redaktion angefordert werden.<br />

Foto: Kurt Gansner<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 35<br />

Wildkunde


Jagdschiessen<br />

Jagdschiessen<br />

Daten 2010 ohne Gewähr<br />

Jagdhof Felder<br />

Entlebuch<br />

Jagd- und Sportwaffen –<br />

Schiess zentrum – Schiessschule<br />

Die Innenschiessanlage ist<br />

während der Geschäftszeit<br />

geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00<br />

und 13.30 –18.00 Uhr, Sa<br />

9.00–15.00 durchgehend,<br />

Do Abendverkauf bis 20.30<br />

Uhr, Mo geschlossen<br />

71 Urner <strong>Jäger</strong> nutzten die<br />

letzte Gelegenheit, in der Jagdschiessanlage<br />

Standel in Wassen<br />

ihre Treffsicherheit unter<br />

Beweis zu stellen. Der Spirgner<br />

Max Baumann gewann<br />

dank der Altersregel vor Karl<br />

Wyrsch, Flüelen und Hansruedi<br />

Schmid, Realp.<br />

Das Hubertusschiessen<br />

des Urner <strong>Jäger</strong>vereins ist ein<br />

friedlicher und geselliger Anlass<br />

mit mittlerweilen 70 bis 80<br />

treuen Stammkunden. In der<br />

36 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

30. Januar<br />

4. <strong>Jäger</strong>-Testschiessen<br />

im Schiess-Sport-Zentrum<br />

Brünig Indoor<br />

27.–29. August<br />

Walliser Kantonales Jagdschiessen<br />

in 1890 St. Maurice<br />

Max Baumann<br />

gewinnt<br />

das Ausschiessen<br />

topmodernen Jagdschiessanlage<br />

Standel/Wassen ging nun<br />

die vierte Neuauflage unter<br />

der Regie von Adrian Planzer,<br />

Präsident der Schiesskommission,<br />

über die Bühne. Das spezielle<br />

Programm ohne Probeschüsse<br />

lautete: fünf Schüsse<br />

auf Fuchs mit Zehnerwertung<br />

im Kugelprogramm (Stellung<br />

frei) auf elektronische Trefferanzeige<br />

und zehn Schüsse auf<br />

rollender Kipphase mit Dreierwertung<br />

im Schrotprogramm.<br />

Viele Schützen merkten,<br />

dass es auf das eher ungewohnte<br />

Fuchsbild schwieriger<br />

war, in die Nähe des Maximums<br />

von 50 Punkten zu<br />

kommen. Schlussendlich entschied<br />

aber sehr oft das sportlichere<br />

Schrotflintenprogramm<br />

auf den bewegten Kipphasen<br />

über eine gute Platzierung. Bei<br />

Punktgleichheit entschieden<br />

die höhere Anzahl Mouchen<br />

im Kugelprogramm, dann die<br />

höhere Anzahl Dreierwertungen<br />

Kipphase und schliesslich<br />

das höhere Alter. Nach dieser<br />

Regel wurden die drei einzigen<br />

Schützen mit je 74 Punkten<br />

auch rangiert und die beiden<br />

Erstplatzierten erreichten<br />

je 1 Mouche Kugelprogramm<br />

und je 7 Dreierwertungen im<br />

Schrotprogramm, sodass Max<br />

Baumann die Altersregel mit<br />

65 zu 38 gegen Karl Wyrsch<br />

gewann. Max Baumann war<br />

vor genau 20 Jahren sehr nahe<br />

am Sieg. Damals erreichte<br />

er in Erstfeld das Maximum<br />

von 80 Punkten, aber weniger<br />

Mouchen als der damalige Sieger.<br />

Mit ebenfalls 74 Punkten,<br />

1 Mouche Kugelprogramm,<br />

aber nur 5 Dreierwertungen im<br />

Schrotprogramm rettete Hansruedi<br />

Schmid den letzten Podestplatz.<br />

Zusammen mit Beat<br />

Zurfluh, Attinghausen, und<br />

André Planzer, Schattdorf,<br />

gewann er auch die begehrte<br />

Wappenscheibe, die vom gleichen<br />

Schützen nur einmal gewonnen<br />

werden kann.<br />

Foto: Georg Epp<br />

Mit attraktiven Fleischpreisen<br />

bis an den Schluss der<br />

Rangliste wurden die treuen<br />

Hubertusschützen belohnt. Die<br />

Schiesskommission mit Adrian<br />

Planzer an der Spitze freute<br />

sich über einen reibungslosen<br />

Ablauf des Anlasses und<br />

der ganzen Schiesssaison. Mit<br />

dem Hubertusschiessen ging<br />

die Saison im Jagdschiessstand<br />

Standel zu Ende. Es war<br />

quasi das Ausschiessen der<br />

Urner <strong>Jäger</strong>.<br />

Nicht alle <strong>Jäger</strong> versorgten<br />

ihre Utensilien, denn am<br />

2. November begann die Niederwild-<br />

und die Wasserwildjagd.<br />

Aktuell ist auch<br />

die Hirschnachjagd im Gang,<br />

diese wird abgebrochen, sobald<br />

das Abschussplansoll der<br />

Jagdverwaltung erreicht wird.<br />

Mit der Hubertusjagd, die am<br />

14. November in Unterschächen<br />

über die Bühne ging, beendete<br />

der Urner <strong>Jäger</strong>verein<br />

die Jahresaktivitäten.<br />

Auszug aus der Rangliste:<br />

1. Max Baumann, Spiringen (Jg. 1944), 74 Punkte<br />

(1 Mouche Kugelprogramm / 7 Dreierwertungen<br />

Schrotprogramm); 2. Karl Wyrsch, Flüelen (Jg. 1973),<br />

74 (1/7); 3. Hansruedi Schmid, Realp, 74 (1/5); 4. Beat<br />

Zurfluh, Attinghausen, 73 (1/5); 5. Werner Herger, Attinghausen,<br />

73 (0/4); 6. André Planzer, Schattdorf, 72<br />

(1/5); je 71 Punkte erreichten Manfred Schmid, Hospental;<br />

Oswald Schmid, Realp; Josef Lussmann, Bristen;<br />

Flavio Herger, Altdorf; Walter Walker, Wassen und<br />

Martin Indergand, Erstfeld.<br />

Wappenscheibengewinner <strong>2009</strong>:<br />

Hansruedi Schmid, Realp; Beat Zurfluh, Attinghausen<br />

und André Planzer, Schattdorf.<br />

Foto: Georg Epp<br />

Adrian Planzer, der Präsident der<br />

Schiesskommission, zeigte sich rundum<br />

zufrieden mit der Schiesssaison<br />

in der Jagdschiessanlage Standel in<br />

Wassen.<br />

Sie sicherten sich die grössten<br />

Fleischstücke am Hubertusschiessen<br />

des Urner <strong>Jäger</strong>vereins. Von links:<br />

Karl Wyrsch (2.), Sieger Max Baumann,<br />

Hansruedi Schmid (3.) und<br />

Beat Zurfluh (4.).


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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 37


Jagdschiessen<br />

<strong>Jäger</strong>in<br />

an der Spitze Randschrote<br />

Unter dieser Rubrik beantwortet<br />

Das Wetter konnte nicht als<br />

Ausrede verwendet werden,<br />

um nicht am Final teilzunehmen.<br />

Bei etwas kühlen Aussentemperaturen<br />

und bedecktem<br />

Himmel haben doch 33<br />

<strong>Jäger</strong> den spannenden Hubertus-Cup<br />

09 Final geschossen.<br />

Ganz oben auf der Rangliste<br />

konnte sich Nadia Tschanz<br />

aus dem Fürstentum Liechtenstein<br />

feiern lassen. Fast 6<br />

Punkte hat Nadia dem Zweitplatzierten,<br />

Johann Wyss aus<br />

dem Oberhasli, abgenommen.<br />

Auf dem dritten Schlussrang<br />

ist der letztjährige Sieger<br />

Hans peter Stalder aus dem Luzernischen<br />

platziert.<br />

Für alle einen Preis<br />

Drei zusätzliche Preise offerierte<br />

das Restaurant Cantina<br />

Caverna, damit alle 33<br />

Teilnehmer einen Preis abholen<br />

konnten aus dem Gabentempel.<br />

Insgesamt hatte<br />

der Gabentempel einen Wert<br />

von über CHF 4000.– und jeder<br />

konnte seinen Preis selber<br />

Hanspeter Stalder, Gewinner der<br />

Uhr.<br />

38 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Siegerin Nadia<br />

Tschanz aus dem<br />

Fürstentum Liechtenstein,<br />

mit dem<br />

Zweitplatzierten,<br />

Johann Wyss aus<br />

dem Oberhasli<br />

aussuchen. Ebenfalls bekam<br />

jeder 5. Rangierte wieder den<br />

schönen Flachmann mit der<br />

Aufschrift «Hubertus-Cup».<br />

Im Weiteren wurde ja noch<br />

ein Spezialpreis unter allen<br />

Teilnehmern verlost und der<br />

glückliche Gewinner, Hanspeter<br />

Stalder, durfte die Uhr entgegennehmen.<br />

Dank den Sponsoren Lowa,<br />

Hotel-Restaurant Alpenrösli,<br />

Giswil, und dem Schiess-<br />

Sport-Zentrum Brünig Indoor<br />

konnten diese tollen Preise im<br />

Gabentempel abgegeben werden.<br />

Die beiden Wanderpreise<br />

Einzel und Gruppe gingen<br />

ins Fürstentum mit der Siegerin<br />

Nadia, die zugleich in der<br />

Gruppe Zentrum startete mit<br />

Baptist Beck und Theo Hoch.<br />

Hubertus-Cup 2010<br />

Der Organisator vom Hubertus-Cup<br />

geht über die Bücher<br />

und möchte künftig den<br />

eher wenig gefragten Anlass<br />

neu organisieren. Aus diesem<br />

Grund werden noch keine neuen<br />

Daten bekannt gegeben. Da<br />

die Ausstellung «Fischen Jagen<br />

Schiessen» in Bern im<br />

Feb ruar 2010 stattfindet, ist<br />

neu das <strong>Jäger</strong>-Testschiessen<br />

von der Waffenwerkstatt Ming<br />

und Brünig Indoor auf einen<br />

Zweijahres-Rhythmus festgelegt<br />

worden. Somit ist dieser<br />

spezielle Anlass für <strong>Jäger</strong> und<br />

Interessierte erst wieder im Januar<br />

2011 im Schiess-Sport-<br />

Zentrum Brünig Indoor.<br />

Frage: Auf der Niederwildjagd,<br />

auf Fuchs und so weiter,<br />

fehle ich mit meiner Flinte<br />

mehr als ich treffe. Ich kann mir<br />

das nicht erklären, denn fliegende<br />

Ziele (Tontauben, wie auch<br />

Flugwild) treffe ich zuverlässig.<br />

Woran kann das liegen?<br />

Die traditionell geschäftete<br />

Jagdflinte platziert etwa zwei<br />

Drittel der Schrote über dem<br />

Haltepunkt: «Die Flinte hat<br />

einen Hochschuss». Da die<br />

meisten Flugziele etwas steigen,<br />

ist dies ein Vorteil, denn<br />

der Schütze kann das Ziel auf<br />

dem Korn aufsitzen lassen.<br />

Bei Bodenzielen jedoch muss<br />

man mit einer solchen Flinte<br />

unter dem Ziel bleiben, um<br />

es nicht zu überschiessen. Auf<br />

vielen Rollhasenständen bemerkt<br />

man hinter der Laufebene<br />

des «Hasen» eine Mulde. In<br />

der Regel keine Spielerei des<br />

Landschaftsarchitekten, sondern<br />

die Folge ungezählter<br />

Schüsse «hoch vorbei».<br />

Um wieviel das Bodenziel<br />

mit der benutzten Flinte<br />

unterschwungen werden<br />

Der gewünschte und übliche Hochschuss<br />

bei Jagdflinten muss vom<br />

Schützen durch Unterschwingen des<br />

Bodenzieles berücksichtigt werden.<br />

Hier ein schneller Blechhase.<br />

der Flintenschiesslehrer Markus-<br />

Urs Felder auch Ihre Fragen über<br />

alles, was mit dem Flintenschiessen<br />

zusammenhängt. Richten Sie<br />

die Frage(n) an die Redaktion<br />

oder direkt an Markus-Urs Felder,<br />

Alte Schäferei, 8590 Romans horn,<br />

www.flintenakademie.ch<br />

muss, erfährt man an der Anschuss-Scheibe.<br />

Ich beginne<br />

dabei gerne bei 15 Metern.<br />

Die Tendenz der Treffpunktlage<br />

hoch oder tief, links oder<br />

rechts, ist auf diese Distanz<br />

sofort ersichtlich. Einige weitere<br />

Schüsse auf 35 Meter geben<br />

Aufschluss über die Treffpunktlage<br />

auf diese Distanz.<br />

«Der Trick mit dem Knick»<br />

Es wäre nun aber falsch,<br />

bei Bodenzielen einen anderen<br />

Anschlag zu wählen als bei<br />

Flugzielen (zum Beispiel den<br />

Schaft höher an die Wange zu<br />

heben als gewöhnlich). Beugen<br />

Sie sich vielmehr in der<br />

Hüfte nach vorne, um nicht zu<br />

überschiessen. Der «Trick»,<br />

der oft unmittelbar zu besseren<br />

Resultaten führt ist dieser<br />

«Knick in der Hüfte»!<br />

Flintenschiessen ist keine<br />

exakte Wissenschaft. Eine<br />

Stunde auf dem Roll- oder<br />

Kipphasenstand vor einer<br />

Treibjagd enthüllt Stärken und<br />

Schwächen des Schützen und<br />

ermöglicht es ihm, sich richtig<br />

einzuschätzen.<br />

Beachten Sie die<br />

Oberkörpervorlage<br />

aus der Hüfte.<br />

Beinahe das ganze<br />

Gewicht ruht auf<br />

dem linken Bein.


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25. Herbst-100-<br />

Tauben-Match Berken<br />

Am 8. November führten<br />

die Berkener Jagdschützen<br />

den 25. Herbst-100-Tauben-<br />

Match durch. Am Schiessen<br />

massen sich Schützen aus der<br />

«halben» Schweiz in drei Kategorien<br />

um schöne Fleischpreise<br />

und Medaillen.<br />

Herzlichen Dank allen Teilnehmern<br />

und Gratulation den<br />

Gewinnern. Ein spezieller<br />

Dank geht an alle Sponsoren<br />

und Helfer des Vereins.<br />

Fritz Gertsch<br />

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Aus der Rangliste<br />

Kat. A: 1. Montano Pesce, Zermatt, 94; 2. Hubert<br />

Zimmermann, Vitznau, 87; 3. Paul Zimmermann, Vitznau,<br />

84; 4. Roger Huser, Perlen, 84; 5. Rudolf Graber,<br />

Niederönz, 83; 6. Alberto Di Marzo, Moutier, 83; 7. Toni<br />

Fritschi, Regoldswil, 82; 8. Francis Egger, Biel, 80.<br />

Kat. B: 1. Armin Lehmann, Steinen, 79; 2.<br />

Antonio Albuquerque, Zermatt, 78; 3. Max Moduli,<br />

Rüegsauschachen, 78; 4. Anton Thalmann, Entlebuch,<br />

76; 5. Dario Di Michelangelo, Wiedlisbach, 76; 6. Franz<br />

Felder, Entlebuch, 74; 7. Alois Schnell sen., Wahlen, 73;<br />

8. Stephan Roos, Küssnacht, 72.<br />

Kat. C: 1. Rolf Vogt, Strengelbach, 75; 2. Urs<br />

Rotzetter, Aarwangen, 72; 3. Lars Vogt, Zofingen, 70; 4.<br />

Peter Schuler, Galgenen, 70; 5. Karol Susen, Schwyz,<br />

64; 6. Joseph Gwerder, Muotathal, 64; 7. Ludwig<br />

Imboden, Zermatt, 57; 8. Alois Hediger, Greppen, 56;<br />

9. Gerry Kuchta, Huttwil, 49; 10. Nicolas Zumbühl,<br />

Rickenbach, 48.<br />

IN-SIGHT<br />

Vermittlung von Jagdreisen<br />

BusinessCenter Freihofmatte<br />

8834 Schindellegi, Schweiz<br />

2 x Kudu, 1x Oryx, 1x Springbock, 2x Impala,<br />

2 x Blessbock, 1x Duiker, 1x Warzenkeiler<br />

TEL +41 44 787 02 05<br />

FAX +41 44 787 02 03<br />

in-sight@bluewin.ch<br />

Erfolgreiche Premiere mit 12 000 Besuchern<br />

1. Internationale Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn<br />

Blattschuss<br />

Gute Stimmung herrschte bei der 1. Internationalen<br />

Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn. Mit rund<br />

12 000 Besuchern ist die neue Messe erfolgreich verlaufen<br />

und hat die Erwartungen erfüllt, bilanzierte der<br />

Veranstalter Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG).<br />

Als publikumsoffene Fachmesse für <strong>Jäger</strong>, Fischer,<br />

Sportschützen, Naturfreunde und Hundeliebhaber stiess<br />

die Veranstaltung von Anfang an auf gezieltes Interesse.<br />

Die weit überwiegende Mehrheit der Aussteller sprach<br />

von einer guten Nachfrage und «ordentlichen bis sehr<br />

guten Umsätzen». Zahlreiche Besucher, welche aus<br />

Österreich, der Schweiz sowie aus dem süddeutschen<br />

Raum angereist waren, hätten gezielt Ausrüstungsund<br />

Zubehörartikel für die Jagd und Fischerei gekauft.<br />

Die Möglichkeit, vor dem Kauf die Angelruten auf<br />

einem eigens dafür in der Messehalle erstellten<br />

Wasserbecken zu testen, wurde von vielen Fischern<br />

genutzt. Besonderen Anklang bei den Besuchern fand<br />

das von der Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft schön gestaltete<br />

Alpenlandschafts-Diorama. Anziehungspunkt waren<br />

auch die täglichen Präsentationen der verschiedenen<br />

Jagdhunderassen. Den fachlichen Höhepunkt der Messe<br />

bildete die Vorarlberger <strong>Jäger</strong>tagung innerhalb der<br />

Messe. Diese Tagung war vollständig ausgebucht;<br />

hochkarätige Referenten sprachen zum Thema<br />

«Rotwildüberwinterung im Alpenraum». Vom<br />

Veranstalter wurde die gute Zusammenarbeit mit der<br />

Vorarlberger <strong>Jäger</strong>schaft besonders hervorgehoben.<br />

Attraktive Koch-Shows rund um das Thema «Köstliches<br />

Wildbret aus der Region» rundeten das Rahmenprogramm<br />

ab. Auf der Basis dieser erfolgreichen<br />

Erstveranstaltung könne der Veranstalter Ulmer<br />

Ausstellungs Gesellschaft die Messe nun solide weiter<br />

entwickeln und nachhaltig am Messestandort Dornbirn<br />

positionieren. Mit zweijährigem Veranstaltungsturnus<br />

findet die nächste Jagd & Fischerei Messe wieder im<br />

November 2011 auf dem Dornbirner Messegelände statt.<br />

Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.<br />

Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 39<br />

Jagdschiessen


Ausrüstung<br />

Erweitertes Sehfeld<br />

Made in Germany<br />

Die neue Minox APO-HG-<br />

und HG-Linie<br />

Mit einem bis zu 15 Prozent<br />

erweiterten Sehfeld und neuester<br />

Technologie liefert Minox<br />

gleich eine ganze Palette von<br />

Ferngläsern. Die APO-HG und<br />

HG-Ferngläser liefern Spitzenwerte<br />

in jeder Disziplin.<br />

Dazu gehören die 21 Schichten<br />

umfassende M*-Vergütung<br />

und die silberhaltige<br />

Mino bright-Verspiegelung der<br />

phasenkorrigierten Dachkantprismen.<br />

Mit dem von Minox<br />

entwickelten Quick-Close-Focus<br />

(QCF) ist die Handhabung<br />

deutlich optimiert. Dabei ist<br />

Praktische<br />

Aufbrechhilfe<br />

Schon so oft konnte ich lesen,<br />

dass immer und überall<br />

grossen Wert auf ein gutes<br />

Jagdhandwerk gelegt wird.<br />

Unter diesem Titel werden im<br />

Speziellen die Wildbrethygiene<br />

und deswegen auch die<br />

Wildbretqualität angespro-<br />

40 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

eine sehr schnelle Einstellung<br />

im Nahbereich und eine präzise<br />

Fokussierung bei grösseren<br />

Entfernungen möglich. Die<br />

Distanzskala auf dem zentralen<br />

Mitteltrieb informiert im<br />

Nahbereich über die Entfernung<br />

zum anvisierten Objekt.<br />

Die Minox APO-HG-Linie<br />

ist darüber hinaus mit dem<br />

besonders hochwertigen ED-<br />

Glas ausgestattet und bietet<br />

dem Anwender eine überragende<br />

optische Leistung. Zusätzlich<br />

erleichtert die spezielle<br />

Minotec-Vergütung auf<br />

den Aussenflächen der Objektiv-<br />

und Okularlinsen den Out-<br />

chen. Sicher muss es das Ziel<br />

eines jeden <strong>Jäger</strong>s sein, dem<br />

Konsumenten die Gewähr bieten<br />

zu können, dass er eine<br />

einwandfreie Wildbretqualität,<br />

also ein hochwertiges Stück<br />

Natur, welches schonend und<br />

tierschutzgerecht bejagt, hand-<br />

door-Einsatz erheblich. Die innovative<br />

Oberflächenstruktur<br />

verhindert das Anhaften von<br />

Staubpartikeln oder Fetten und<br />

ermöglicht eine schnelle nachhaltige<br />

Reinigung. Das tailliert<br />

geformte Gehäuse aus extrem<br />

strapazierfähigem und besonders<br />

leichtem Magne sium<br />

samt schützender Gummiarmierung<br />

ermöglicht ein konkurrenzlos<br />

geringes Gewicht.<br />

Bis zu fünf Metern Tiefe sind<br />

die APO-HG- und HG-Gläser<br />

werklich einwandfrei erlegt<br />

und hygienisch optimal verarbeitet<br />

wurde, auf seinem Teller<br />

erwarten kann.<br />

Zur Erreichung dieses<br />

Ziels ist jeder <strong>Jäger</strong> gefordert,<br />

höchst verantwortungsvoll zu<br />

handeln, das heisst, das Aufbrechen<br />

des erlegten Wildes<br />

und der Umgang damit, mit<br />

der nötigen Sorgfalt auszuführen.<br />

Da die Meinung herrscht,<br />

dass das erlegte Tier nicht auf<br />

dem Boden aufgebrochen wer-<br />

wasserdicht. Um einen zuverlässigen<br />

und langlebigen Korrosions-<br />

und Beschlagschutz<br />

zu garantieren, ist der Fernglaskörper<br />

zudem mit dem<br />

Edelgas Argon gefüllt.<br />

Beide Modellreihen werden<br />

mit Bereitschaftstasche sowie<br />

einem Neopren-Trageriemen,<br />

die APO-HG-Ferngläser zusätzlich<br />

mit einem Optik-Reinigungsset<br />

in einer exklusiven<br />

Holzbox ausgeliefert.<br />

P.B.<br />

den sollte, stellte ich mir die<br />

Frage, ob es im Handel eine<br />

brauchbare Aufbrechhilfe<br />

(Einrichtung zum Aufhängen)<br />

gibt, welche auch dem einzelnen<br />

<strong>Jäger</strong> oder gar einer Jagdgesellschaft<br />

einen guten Dienst<br />

erweisen würde. Bei der Firma<br />

Weiss AG in Wünnewil wurde<br />

ich fündig. Dieses Unternehmen<br />

stellt ein zerlegbares Gerät<br />

her, dessen Teile einerseits<br />

in jedem Rucksack Platz haben<br />

und anderseits mit wenig<br />

Aufwand an einem Baum befestigt<br />

werden können.<br />

Das erlegte Stück Wild<br />

kann folglich zum Aufbrechen<br />

und danach zum unbedingt erforderlichen<br />

Auskühlen an der<br />

gleichen Einrichtung aufgehängt<br />

werden. Offensichtlich<br />

ist die Aufbrechhilfe der Firma<br />

Weiss AG nicht bekannt.<br />

Sepp Laffer<br />

Weitere Angaben wie technische Daten,<br />

Lieferumfang, Preis und Hersteller sind erhältlich<br />

unter www.robor.ch oder Tel. 0041 (0)26 497 10.


Neuheit<br />

Minox BL Gläser<br />

Dank der offenen Brücke<br />

sehr komfortabel in der<br />

Handhabung. Gehäuse aus<br />

besonders leichtem<br />

Polycarbonat (740g).<br />

Best. No. Modell Preis<br />

62195 8x44 BL 825.00<br />

62196 10x44 BL 915.00<br />

DCM<br />

das kompakte<br />

Minox DCM<br />

eröffnet die Möglichkeit<br />

ein Motiv bis 40-fach zu<br />

vergrössern (z.B. mit Minox<br />

MD62). inkl. Li-ionen Akku,<br />

USB-Netzadapter u. Tragetasche. Für<br />

Minox-Kowa (60644), Zeiss (60646),<br />

Swarovski (60647) und Leica (60645)<br />

erhältlich. Preis ohne Spektiv.<br />

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Zeitlos eleganter Schal besonders<br />

Pflegeleicht Länge 180cm<br />

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Fr. 515.00<br />

Fr. 47.00<br />

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Grössen 46 - 60<br />

Minox HG und APO HG Ferngläser<br />

Best. No. Modell Gewicht Preis<br />

62174 APO HG 8.5x43 BR* ca. 600g 2190.00<br />

62176 APO HG 10x43 BR* ca. 600g 2265.00<br />

62184 HG 8.5x52 BR ca. 795g 1610.00<br />

62178 HG 8x56 BR ca. 1145g 1565.00<br />

* Die innovativen Spitzengläser von Minox mit apochromatischen<br />

Linsen. Linsenelemente aus fluoridhaltigem ED-Spezialglas<br />

von Schott liefern eine brilliante farbsaumfreie Abbildung.<br />

MINOTEC Vergütung auf Nanotechnologie Basis erleichtert<br />

den Outdooreinsatz erheblich.<br />

Fr. 232.00<br />

Fr. 187.00<br />

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Bequemer Schnitt mit Polo Kragen,<br />

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Vega „Cargo Urban Bag“<br />

Cordura-Umhängetasche mit modularem<br />

Aufbau, Hauptfach<br />

mit Schneeschürze, kann<br />

am Gurt verankert werden.<br />

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Fr. 134.50<br />

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13941 small 2“ Rev. / kl. Pist 35.50<br />

13940 medium 4“ Rev. / mittl. Pist. 40.00<br />

13917 large 6“ Rev. / grosse Pist. 41.50<br />

Langwaffenkoffer<br />

Eleganter Kunststoffkoffer aus ABS, schwarz,<br />

mit 3 Schlössern davon ein Zahlenschloss, für 2 Waffen.<br />

Innenmass: 132x31.5x9.5 cm<br />

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ab Fr. 35.50<br />

Vega Pistolentaschen<br />

aus extrem robustem Cordura<br />

Peltor SportTac<br />

Aktiver Kapselgehörschutz<br />

mit nievauabhängiger Funktion<br />

Anschluss an Funkgerät,<br />

MP3-Player etc. möglich,<br />

zusammenlegbar, inkl. Batterien.<br />

Best. No. 21320 grün/orange<br />

Best. No. 21321 schwarz/rot<br />

Peltor KID neon<br />

Zum Schutze der<br />

empfindlichen Kinderohren.<br />

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Flintenkoffer<br />

Aus Polypropylen, dunkelblau,<br />

blaues Intérieur.<br />

Innenmass: 80x21x7.5 cm<br />

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Fr. 259.00<br />

Fr. 29.00<br />

Fr. 69.00<br />

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PUMA TEC Jagdtaschenmesser<br />

PUMA My Knife I / II<br />

Das beliebte PUMA Messer speziell<br />

für Kinder, mit Griffschalen zum<br />

selbst gestalten!<br />

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210311 Hirschhorn 88 mm<br />

Best. No. Beschalung Klingenlänge Preis Alter<br />

183010 transparent 85 mm 101.50 8-12 Jahre<br />

183011 transparent 100 mm 112.50 10-14 Jahre<br />

PUMA IP Catamount<br />

Das vielseitige Outdoor-Messer in<br />

verschiedenen Ausführungen<br />

PUMA Jagdnicker Damast<br />

540 Lagen Damaststahl!<br />

Ein alltagstaugliches Stück<br />

Kunsthandwerk.<br />

Der zuverlässige Begleiter auf jeder Jagd.<br />

ab Fr. 101.50<br />

Best. No. Beschalung Klingenlänge Preis<br />

824000 Olivenholz 100 mm 74.50<br />

824100 Eichenholz 100 mm 81.00<br />

Best. No. Beschalung Klingenlänge<br />

836050 Hirschhorn 102 mm<br />

GESCHENKE<br />

ab Fr. 74.50<br />

Fr. 746.00<br />

Fr. 280.00<br />

Edelstahl Trinkbecher-Set<br />

Das edle Etui aus echtem<br />

Wasserbüffelleder enthält<br />

4 Trinkbecher aus<br />

poliertem Edelstahl.<br />

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Asertisch<br />

Best. No. 2206<br />

Aserpfännli<br />

mit abnehmbarem Griff<br />

Best. No. 14835 mit Grillboden<br />

Best. No. 14836 ohne Grillboden<br />

<strong>Jäger</strong>-Flachmann<br />

Aus Edelstahl, geschmacks-<br />

und geruchsneutral.<br />

Best. No. Modell Inhalt Preis<br />

17005 Gams 250 ccm 86.00<br />

17003 Keiler 250 ccm 86.00<br />

16473 Jagdhund 200 ccm 83.00<br />

15162 Hirsch 200 ccm 83.00<br />

15165 Auerhahn 250 ccm 86.00<br />

Fr. 117.00<br />

Flaschenhalter zu<br />

Asertisch<br />

Best. No. 3720<br />

Fr. 35.00<br />

Fr. 92.00<br />

Fr. 83.00<br />

Bezug über den Fachhandel www.glaser-handels.ch


GESCHENKE<br />

Diana Mod P8 Magnum<br />

Die neue Luftpistole von DIANA<br />

im cal. 4.5mm mit Abzugsicherung,<br />

Truglo Visierung und 7.5 Joule Energie.<br />

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Diana Mod 240 Classic<br />

Das günstige Qualitätsluftgewehr „Made in Germany“<br />

mit Truglo Fiberoptik Visierung, 7.5 Joule Energie.<br />

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A75E<br />

Fr. 296.00<br />

INALCPTX2<br />

Best. No. Modell Dimension Kapazität Preis<br />

12881 INALP7 140x45x33 cm 7 Waffen 755.00<br />

12882 INALP12 140x70x33 cm 12 Waffen 1030.00<br />

16840* INALPT12 150x70x33 cm 12 Waffen 985.00<br />

14084* INALCPTX2 150x70x33 cm 6 Waffen/Tablare 1130.00<br />

16842 A75E 150x75x60 cm ca. 14 Waffen 2850.00<br />

Preis inkl. Lieferung bis Eingang Parterre<br />

* mit separat abschliessbarem Innenfach<br />

Fr. 446.00<br />

Diana Mod 21 Panther Camo<br />

Neu im aktuellen Camouflage Design,<br />

Truglo Visierung. Best. No 21366<br />

DIANA Silhouettenziel «Multifox»<br />

Unbegrenzter Schiessspass für Zuhause.<br />

Mit automatischer Aufstellfunktion durch<br />

Treffen der mittleren Scheibe.<br />

Best. No. 21826<br />

OPTOLYTH Ausziehspektiv 15-45x80GA<br />

Für den Naturliebhaber und Beobachter,<br />

besonders kompakt<br />

Best. No. 16051<br />

INALP7<br />

Fr. 99.00<br />

Fr. 1900.00<br />

INALPT12<br />

Fr. 296.00<br />

Sonderpreis<br />

Bezug über den Fachhandel Glaser Handels AG, Winterthur www.glaser-handels.ch


Zeitloser und stilvoller<br />

Begleiter<br />

Der echt zwiegenähte Leder-Halbschuh<br />

«Stadora» vom<br />

bayerischen Traditionsschuster<br />

«Hanwag» besitzt eine klassische,<br />

schlichte Optik und edle<br />

Materialien: Als Obermaterial<br />

verwenden die Bayern gewachstes<br />

Nubukleder und innen<br />

umschmeichelt feines,<br />

chromfreies Leder den Fuss.<br />

Vor allem besticht der «Stadora»<br />

durch seine stabile, zwiegenähte<br />

Machart. Wie alle<br />

«Zwiegenähten» von «Hanwag»<br />

wird der «Stadora» von<br />

Hand in Deutschland gefertigt.<br />

Zwiegenäht heisst: Schaft,<br />

Brandsohle und Zwischensohle<br />

werden durch Einstechnähte<br />

und Zwirn miteinander<br />

verbunden. Mit dieser damals<br />

innovativen Machart begann<br />

1921 die Geschichte von<br />

«Hanwag». Die Herstellung<br />

der «Zwiegenähten» ist sehr<br />

aufwändig und erfordert hohes<br />

handwerkliches Können. Es<br />

gibt nur noch wenige Schuhmacher,<br />

die diese Methode<br />

beherrschen. In Vierkirchen<br />

bleibt man dem Zwienähen<br />

bei einer kleinen, exklusiven<br />

Kollektion trotzdem – oder<br />

gerade deshalb – treu. Denn<br />

Produkteigenschaften wie<br />

Langlebigkeit und Stabilität<br />

sind keineswegs von gestern.<br />

Den «Stadora» entwarf<br />

«Hanwag» als klassischen<br />

Derby mit grossem und nahtlosem<br />

Vorderblatt – ein Design<br />

mit klaren Linien und<br />

ohne Schnickschnack (in ‚reduced<br />

seams’-Bauweise). Dafür<br />

lassen die Bayern Qualität<br />

beim Material sprechen: Innen<br />

besitzt der «Stadora» ein hautfreundliches,<br />

chromfreies Lederfutter<br />

und als Obermaterial<br />

starkes, gewachstes Nubukleder.<br />

Die gedämpfte «Magnet»-<br />

Sohle rollt sehr gut ab und bietet<br />

viel Gehkomfort. Ob auf<br />

Stadtsafari oder beim Herbstspaziergang,<br />

ob zu Jeans oder<br />

Lederhose: der «Stadora» ist<br />

ein unaufdringlicher, stilvoller<br />

und zuverlässiger Begleiter.<br />

Und das viele, viele Jahre<br />

lang. P.B.<br />

Gewicht: 580 Gramm (bei Gr. 7,5). Grössen:<br />

6–13. Farbe: Marone. Bezugsquellennachweis: BUS<br />

SPORT AG, Schingasse 4a, 9470 Buchs, 081 750 03 30,<br />

info@bussport.ch<br />

Blaser Magnum<br />

jetzt im Handel<br />

7 mm Blaser Magnum<br />

.300 Blaser Magnum<br />

.338 Blaser Magnum<br />

.375 Blaser Magnum<br />

Ob bei der Jagd im Gebirge,<br />

in der Savanne oder auf<br />

der Hochebene – die gesteigerten<br />

Energie- und Geschwindigkeitswerte<br />

machen die neuen<br />

Blaser Magnum Kaliber<br />

zum idealen Begleiter bei weiten<br />

Schussdistanzen. Ab sofort<br />

sind die Repetierbüchsen R93<br />

und Kipplaufbüchsen K95 in<br />

den neuen Blaser Magnum Kalibern<br />

verfügbar.<br />

Bei dieser völlig neuen Generation<br />

leistungsstarker Patronen,<br />

die Blaser in Zusammenarbeit<br />

mit Norma entwickelt<br />

hat, wurden keine vorhandenen<br />

Kaliber kopiert, sondern alle<br />

aktuellen Erkenntnisse aus der<br />

Munitions-Technologie verar-<br />

beitet, um im jeweiligen Kalibersegment<br />

das Optimum zu<br />

erreichen. Auf Kompromisslösungen,<br />

wie sie in der Geschichte<br />

der Munitionsfertigung<br />

immer wieder vorkamen, wollten<br />

sich die beiden Qualitätshersteller<br />

nicht einlassen.<br />

Die neuen Blaser Magnum<br />

Kaliber überzeugen durch:<br />

deutlich gesteigerte Präzisionswerte,<br />

höhere Leistung in Be-<br />

zug auf Energie und Geschwin-<br />

digkeit bei niedrigerem Gas-<br />

druck, angenehmeres Rückstoss-<br />

verhalten, bessere Funktionssicherheit,<br />

gute Eignung zum<br />

Wiederladen. Dank optimierter<br />

Hülsengeometrie, stabilem Hülsenboden<br />

und modernen Pulversorten<br />

wurden in Verbindung<br />

mit 4-Zug-Laufprofil und angepassten<br />

Dralllängen alle Entwicklungsziele<br />

erreicht.<br />

Aktuell bietet Blaser folgende<br />

Laborierungen an:<br />

– 7 mm Blaser Magnum: 9,1 g<br />

/ 140 gr Nosler Accu-Bond<br />

Das Pocket Traveler<br />

von Swarovski Optik<br />

Ob Reiseliebhaber, Städteurlauber,<br />

kulturell Interessierte,<br />

Naturbeobachter oder Outdoor-Sportler<br />

– meist sind es<br />

die kleinsten Details, die eine<br />

neue Welt eröffnen und den<br />

Augenblick zu einem unvergesslichen<br />

Erlebnis machen.<br />

Um diese kostbaren Momente<br />

erleben und geniessen zu können,<br />

bietet Swarovski Optik<br />

die ideale Lösung: Das Fernglas<br />

Pocket Traveler.<br />

Das kleinste Fernglas aus<br />

dem Hause Swarovski Optik<br />

besticht besonders durch seinen<br />

speziellen Klappmechanismus.<br />

Neben seiner geringen<br />

Grösse ist dieses Modell<br />

überaus leicht und ist somit<br />

der ideale Begleiter für jede<br />

Situation. Das sandfarbene<br />

Pocket Traveler ist in der<br />

Ausführung 8x20 und 10x25<br />

erhältlich und steht wie alle<br />

Swarovski Optik-Produkte für<br />

höchste Präzision und Qualität,<br />

sowie innovative Technik<br />

– .300 Blaser Magnum: 11,7<br />

g / 180 gr Barnes TTSX<br />

(bleifrei)<br />

– .300 Blaser Magnum: 10,7<br />

g / 165 gr Blaser CDP<br />

– .338 Blaser Magnum: 13,6<br />

g / 210 gr Barnes TTSX<br />

(bleifrei)<br />

– .338 Blaser Magnum: 13,0 g<br />

/ 200 gr Nosler Accu-Bond<br />

– .375 Blaser Magnum: 17,5<br />

g / 270 gr Barnes TSX<br />

Weitere Laborierungen sind<br />

in Planung. Parallel dazu ver-<br />

treibt Norma unter eigenem<br />

Namen zusätzliche Laborierungen.<br />

Die neuen Kaliber können<br />

derzeit für die Modelle R93<br />

und K95 sowie für Wechselläufe<br />

bestellt werden (.375 Blaser<br />

Magnum nur erhältlich für<br />

R93). Ausführliche Infos und<br />

technische Daten sind erhältlich<br />

im Internet unter www.<br />

blaser.de oder im aktuellen<br />

Blaser Jagdkatalog, der kostenlos<br />

beim Blaser Fachhändler<br />

bereit liegt.<br />

und ergonomisches Design.<br />

Das handliche Taschenfernglas<br />

ist selbstverständlich absolut<br />

staub- und wasserdicht.<br />

Die silbernen, abnehmbaren<br />

Drehaugenmuscheln sind individuell<br />

einstellbar und bieten<br />

auch Brillenträgern ein volles<br />

Sehfeld. Das farblich abgestimmte<br />

Zubehör ist natürlich<br />

im Lieferumfang inbegriffen.<br />

Egal ob in der Oper, auf Entdeckungsreisen<br />

oder in der Natur<br />

– dieses zuverlässige Fernglas<br />

liefert absolut scharfe und<br />

präzise Bilder in naturgetreuen<br />

Farben. Das richtige Geschenk<br />

für jene, die kostbare Momente<br />

verschenken wollen.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 45<br />

Ausrüstung


Lebensraum<br />

ROTWILD im<br />

Kanton AARGAU<br />

Die Wiedereinwanderung der grössten heimischen Säugetierart in den<br />

Aargau wäre eine kleine Sensation, eine Bereicherung für Natur, Bevölkerung<br />

und Jagd. Von den Auswirkungen einer längeren Präsenz dieser Art<br />

dürften aber auch andere, naturschützerisch bedeutende Arten profitieren,<br />

die offenere Waldstruktur bevorzugen.<br />

46 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

In der Januarausgabe des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />

wird in einem zweiten Teil auf die Geschichte<br />

des Aargauer Rotwildes im 18. Jahrhundert<br />

eingegangen.


Von Cédric Berli<br />

Die Idee zu dieser Arbeit kam<br />

bei den Co-Autoren Johannes Jenny,<br />

Rainer Klöti, Thomas Laube<br />

und Richard Zuckschwerdt schon<br />

vor einigen Jahren auf. Nachdem<br />

mehrere angrenzende Kantone die<br />

bisherige Praxis im Umgang mit<br />

dem Rotwild überprüften und die<br />

Bejagung anpassten, ist nun auch<br />

der Aargau gefordert, neue Wege<br />

zu gehen. Diese Diskussion soll<br />

mit allen Betroffenen geführt und<br />

so Konfliktpotenzial verringert<br />

werden. Mit Unterstützung von<br />

Pro Natura Aargau, Aargauischer<br />

Jagdschutz Verein (AJV), Stiftung<br />

Wildtiere, Natur, Landschaft<br />

und Leben, JagdSchweiz und dem<br />

CIC wurde eine Situationsanalyse<br />

erstellt. Interessierte können<br />

sich einen Überblick der Thematik<br />

verschaffen und auf eine mögliche<br />

Einwanderung in den Aargau<br />

wird aufmerksam gemacht.<br />

Geschichte<br />

Der Rothirsch war zunächst<br />

wichtige Nahrungs- und Rohstoffquelle,<br />

später gehörte das Jagen<br />

von Rotwild zu den herrschaftlichen<br />

Jagdprivilegien. Manche<br />

Landesherren förderten die Be-<br />

Foto: Kurt Gansner<br />

Seit 2004 wurden insgesamt 15 Nachweise<br />

von Rotwild im Aargau erbracht.<br />

Dabei handelte es sich in der Regel um<br />

junge Stiere.<br />

stände so sehr, dass in den Wäldern<br />

und den landwirtschaftlichen<br />

Kulturen grosse Schäden entstanden.<br />

So baute sich ein Feindbild<br />

auf, das besonders von Bauern<br />

und Förstern gepflegt wurde<br />

– und bis heute nachwirkt. Kurz<br />

nach der Besetzung 1798 durch<br />

Napoleon wurde die Jagd freigegeben.<br />

Die unkontrollierte Jagd<br />

der Bürger und Bauern und das<br />

grossräumige Abholzen der Wälder<br />

führten rasch zum Verschwinden<br />

der meisten Wildarten.<br />

Der Rothirsch war vor rund 200<br />

Jahren in der ganzen Schweiz fast<br />

ausgestorben. Erst nach dem konsequenten<br />

Schutz in der Bundesverfassung<br />

von 1874 setzte kurz<br />

nach dem Verschwinden die Rückwanderung<br />

aus Österreich ein.<br />

Situation in den Aargauer<br />

Nachbar-Kantonen<br />

Seit den siebziger Jahren war<br />

das Ziel des Rothirschmanagements<br />

die Ausbreitung Richtung<br />

Mittelland zu verhindern. In den<br />

letzten Jahren fand jedoch ein<br />

Umdenken statt. Der Rothirsch<br />

soll sich seinen Lebensraum selber<br />

suchen. Die Kantone Bern, Luzern<br />

und Zug passten ihre Jagdpraxis<br />

an. Der Rothirsch steht nun ganz<br />

oder teilweise unter Schutz und die<br />

Jagdzeiten wurden verkürzt.<br />

Erste Auswirkungen zeigen<br />

sich bereits. Im Längwald, einem<br />

Waldgebiet von ca. 15,5 km² zwischen<br />

Wangen an der Aare und<br />

Oberbuchsiten, ist der Bestand<br />

von einem Rothirsch auf 24 Tiere<br />

im Frühjahr <strong>2009</strong> angestiegen.<br />

Dieser schnelle Anstieg ist vermutlich<br />

auf die besondere Lage<br />

zurückzuführen. Die Autobahn<br />

A1 bildet eine unpassierbare Hürde,<br />

welche die Tiere nicht weiter<br />

Richtung Jura wandern lässt.<br />

Trotzdem scheint ihnen das Habitat<br />

zuzusagen. Auch die östlichen<br />

Nachbar-Kantone Baselland und<br />

Solothurn stellten den Rothirsch<br />

unter Schutz, um eine Besiedlung<br />

des Juras zu ermöglichen.<br />

Einwanderungsrouten<br />

Die Situation in den Nachbar-<br />

Kantonen ergibt fünf mehr oder<br />

weniger wahrscheinliche Einwanderungsrouten.<br />

Dies sind:<br />

Jura: Der Jura birgt viel potenziellen<br />

Lebensraum. Ziel der<br />

Jura-Kantone ist die Erschliessung<br />

Ist Rotwild im Aargau auch bald vermehrt in freier Wildbahn zu beobachten? Hirschrudel aus dem<br />

Wildpark Roggenhausen in Aarau.<br />

Foto: Pia Weber<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 47<br />

Lebensraum


Lebensraum<br />

der Lebensräume von Genf bis in<br />

die Wälder des solothurnischen<br />

und basellandschaftlichen Juras.<br />

Dazu wurden verschiedene Massnahmen<br />

getroffen. Werden diese<br />

Lebensräume erschlossen, so<br />

birgt dies auch für die angrenzenden<br />

Gebiete im Aargau eine Chance<br />

auf Besiedlung durch Rotwild.<br />

Bern: Dies ist die momentane<br />

Haupteinwanderungsroute der<br />

Rothirsche in den Aargau, da die<br />

meisten Rothirsche im Grenzgebiet<br />

zu Bern beobachtet wurden.<br />

Steigen die Populationen weiter<br />

an, so wird sich die Ausbreitung<br />

wohl auch in den nächsten Jahren<br />

fortsetzen.<br />

Luzern: Die getroffenen Massnahmen<br />

sollten zu einer Lebensraumerweiterung<br />

führen. Wanderbewegungen<br />

Richtung Aargau<br />

sind registriert worden. Bei Schötz<br />

(ca. 8 km von der Grenze entfernt)<br />

wurde vor einigen Jahren bereits<br />

Rotwild registriert.<br />

Zug: Von ihrem bevorzugten<br />

Gebiet um den Wildspitz und die<br />

östliche Zugerseeseite sollte bei<br />

weiterführenden Schutzmassnahmen<br />

eine Verbreitung Richtung<br />

Mittelland möglich sein. Die Autobahn<br />

und der dichte Siedlungsgürtel<br />

um Zug erschweren jedoch<br />

die Ausbreitung.<br />

Zürich: Die im Aargau beobachteten<br />

Rothirsche bei Berikon,<br />

Remetschwil und – ganz aktuell<br />

vom 29. September <strong>2009</strong> – Niederrohrdorf<br />

dürften aus der Innerschweiz<br />

stammen und via Albis in<br />

den Aargau eingewandert sein.<br />

48 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Foto: Anita Moor<br />

Rothirschnachweise im Aargau<br />

Seit langem gab es im Aargau<br />

vereinzelte Rothirschbeobachtungen.<br />

In den letzten Jahren stieg die<br />

Zahl der Meldungen an. Seit 2004<br />

wurden 15 Nachweise, praktisch<br />

aus dem ganzen Kantonsgebiet,<br />

gemeldet. Die meisten Tiere wurden<br />

in der Region Zofingen beobachtet.<br />

Dies sind wohl Hirsche,<br />

die aus dem Längwald eingewandert<br />

sind. Drei Rothirsche im Osten<br />

des Kantons sind wohl aus der<br />

Innerschweiz über die Albiskette<br />

in den Aargau gewandert.<br />

Es handelt sich mehrheitlich<br />

um junge Stiere, was typisch für<br />

den Beginn einer Einwanderung<br />

ist. Für eine dauerhafte Besiedlung<br />

braucht es selbstverständlich mehrere<br />

Tiere beider Geschlechter.<br />

Lebensraumbedingungen und<br />

mögliche zukünftige Habitate<br />

Rotwild ist scheu und lärmempfindlich.<br />

Die starke Besiedlung<br />

machte den Bewohner von<br />

Offenlandschaften zu einer heute<br />

meist im Wald lebenden Art.<br />

Rückzugsmöglichkeiten sind<br />

sehr wichtig. Dies könnte im Aargau<br />

zum Problem werden. Zwar<br />

liegt er mit einem Waldanteil von<br />

35% über dem schweizerischen<br />

Durchschnitt. Der Wald ist aber<br />

einem hohen Nutzungsdruck ausgesetzt.<br />

Dank Plastizität im Verhalten<br />

kann sich Rotwild veränderten<br />

Gegebenheiten anpassen. Telemetrie-Studien<br />

aus Deutschland<br />

zeigen, wie wichtig Wildruhezo-<br />

Platzhirsch<br />

«Moritz» im Tierpark<br />

Heitern mit<br />

dem Tierwärter<br />

Urs Hirsbrunner.<br />

nen sind. Rückzugsmöglichkeiten<br />

von 200 ha lassen den Rothirsch<br />

einen seinen Bedürfnissen gerecht<br />

werdenden Tagesrhythmus<br />

entwickeln.<br />

Der Rothirsch gewöhnt sich<br />

auch an gewisse Störungen: Auf<br />

dem Gebiet des Truppenübungsplatzes<br />

Grafenwöhr der US-Streitkräfte<br />

in Nordbayern lebt eine<br />

grosse Anzahl Rothirsche. Dort<br />

arbeiten 2500 Soldaten. Tag und<br />

Nacht – auch an Wochenenden –<br />

wird scharf geschossen. Einerseits<br />

werden Fahrzeuge und Soldaten in<br />

unmittelbarer Nähe geduldet. Anderseits<br />

reicht zu Ende der Jagdzeit<br />

schon ein entfernter Schuss<br />

aus einer Jagdwaffe, um das Rotwild<br />

zur Flucht zu bewegen.<br />

Diese Anpassungsfähigkeit<br />

könnte die Einwanderung begünstigen.<br />

Der aargauische Jura ist ein<br />

Naturraum von hoher Qualität<br />

und mässiger Besiedelung. Hier<br />

könnte der Rothirsch, wie auch<br />

auf den südlichen Hügelzügen,<br />

durchaus Lebensraum finden.<br />

Noch in einem weiteren Punkt<br />

eignet sich der Aargau als Lebensraum.<br />

Mit seinem vorbildlichen<br />

Auenschutz setzt er hervorragende<br />

Bedingungen für eine Rückkehr<br />

der ursprünglichen Auen-Bewohner.<br />

In einem Vortrag über die<br />

Rotwildgebiete aus der Sicht der<br />

Wildtierbiologie spricht Dr. phil.<br />

Helmuth Wölfel von der Uni Göttingen<br />

davon, dass Wasserflächen<br />

eine magnetische Anziehungskraft<br />

auf Rotwild haben. Die Rothirsche<br />

der Donauauen werden offenbar<br />

besonders gross. Die Aargauer<br />

Auen kommen also als Teillebensraum<br />

durchaus in Frage.<br />

Herausforderung Rothirsch<br />

Schadensproblematik und<br />

denkbare Auswirkungen auf<br />

den Wald: Dem Rothirsch geht<br />

der Ruf eines grossen Schädlings<br />

nach. Bei einem Nahrungsbedarf<br />

von täglich 10–20 kg können –<br />

je nach Populationsdichte, Nahrung<br />

und Jahreszeit – erhebliche<br />

Schäl- und Verbissschäden sowie<br />

Schäden an landwirtschaftlichen<br />

Kulturen auftreten. Wenn<br />

im Verhältnis zur Anzahl Rothirsche<br />

jedoch genügend Gras vorhanden<br />

ist, wird nur wenig andere


Nahrung aufgenommen. Weniger<br />

Störungen führen ebenfalls zu<br />

weniger Schäden, weil sich das<br />

Rotwild seltener in den Wald zurückzieht.<br />

Am Tag wird sich der<br />

Rothirsch dennoch in den Einständen<br />

im Wald aufhalten. Umso<br />

wichtiger ist es, in der Nacht Störungen<br />

zu verhindern.<br />

Peter Schmid, Förster in<br />

Sissach, ist überzeugt, dass der<br />

Rothirsch zurückkommen wird.<br />

Seiner Meinung nach verträgt<br />

sich das durchaus mit unserem<br />

Wald. Eine höhere Belichtung des<br />

Waldbodens führt zu einer besser<br />

ausgebildeten Krautschicht. So<br />

kommt der Rothirsch zu seiner<br />

bevorzugten Nahrung und schont<br />

Rinde und Knospen. Auch von<br />

der Extensivierung der Landwirtschaft<br />

dürfte der Rothirsch profitieren,<br />

indem mehr Grasland und<br />

damit Äsung zur Verfügung steht.<br />

Allenfalls sind weitere Massnahmen<br />

nötig und möglich.<br />

Wichtig dürfte die Entwicklung<br />

der Forstwirtschaft sein. In<br />

den letzten Jahren verschieben<br />

sich die Ziele der Waldbewirtschaftung<br />

hin zur Multifunktionalität.<br />

Neben der Gewinnung von<br />

Nutz- und Energieholz soll der<br />

Wald auch Naherholungsgebiet<br />

und Naturschutzgebiet sein.<br />

Entschädigung der Kosten:<br />

Die §§ 21–26 des neuen Aargauischen<br />

Jagdgesetzes (AJGS)<br />

vom 24. Februar <strong>2009</strong> regeln die<br />

Grundsätze zur Verhütung und<br />

Abgeltung von Wildschäden.<br />

Kostenträger von Wildschäden<br />

sind die Jagdgesellschaften bis<br />

zu einer Obergrenze von maximal<br />

einem Viertel des jährlich zu<br />

entrichtenden Jagdpachtzinses.<br />

So bleiben die für die Jagdgesellschaften<br />

anfallenden Kosten berechenbar.<br />

Meinung der Aargauer <strong>Jäger</strong><br />

Ein Jagdverzicht wäre eine<br />

Voraussetzung, um die Besiedlung<br />

zu fördern. Um die Akzeptanz<br />

bei den Aargauer <strong>Jäger</strong>n zu<br />

eruieren und ihre Meinung über<br />

eine mögliche Einwanderung zu<br />

erfahren, führte man eine Umfrage<br />

bei Obmännern von 127 Jagdrevieren<br />

des Kantons durch. Hier<br />

die Resulate:<br />

Befürwortet ihre Jagdgesellschaft<br />

die Einwanderung des Rothirsches<br />

in den Kanton Aargau?<br />

(n = 127)<br />

Die grosse Mehrheit der Aargauer<br />

<strong>Jäger</strong> befürwortet eine<br />

Rückkehr des Rothirsches. Sie<br />

würden den Hirsch mit seinem<br />

imposanten Erscheinungsbild<br />

als Bereicherung von Landschaft<br />

und Jagd betrachten. Eine mögliche<br />

Einwanderung wurde jedoch<br />

auch bei den Befürwortern mit<br />

gewissen Fragezeichen verbunden.<br />

So äusserten die Obmänner<br />

besonders Bedenken bezüglich<br />

dem möglichen Lebensraum und<br />

den Schäden sowie den daraus resultierenden<br />

Reibungsflächen mit<br />

Forst und Landwirtschaft.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist,<br />

dass die Einwanderung ohne Umsiedlungen<br />

erfolgt. Eine Ansiedelung<br />

wird von den meisten Befragten<br />

abgelehnt.<br />

Ist Ihre Jagdgesellschaft für einen<br />

zeitlich begrenzten Jagdverzicht<br />

auf den Rothirsch?<br />

(n = 127)<br />

Auch für den Jagdverzicht resultiert<br />

eine grosse Mehrheit. Bereits<br />

jetzt gibt es verschiedene<br />

Jagdreviere, welche auf die Bejagung<br />

des Rothirsches verzichten<br />

würden, tauchte ein Tier auf.<br />

■ ja<br />

■ nein<br />

■ unentschlossen<br />

■ ja<br />

■ nein<br />

■ unentschlossen<br />

Das Moratorium soll jedoch freiwillig<br />

sein, damit im Notfall unbürokratisch<br />

eingegriffen werden<br />

kann. Wichtig ist, dass das Moratorium<br />

von allen Jagdrevieren<br />

mitgetragen wird.<br />

Fazit<br />

Der Rothirsch wird wieder in<br />

den Aargau einwandern. Das Rotwild<br />

dürfte von den Anstrengungen<br />

im Auenschutz profitieren.<br />

So könnten die Auen bei entspre-<br />

chender Grösse zu wichtigen Win-<br />

tereinständen werden. Die wenigen<br />

noch vorhandenen Korridore<br />

zwischen den Wäldern des Juras,<br />

den Hügelzügen des Mittellandes<br />

und den Auen im Talgrund müssen<br />

konsequent erhalten und ausgebaut<br />

werden. So kann die Verbreitung<br />

weiterer Tierarten, auch<br />

des Rotwilds, gefördert und der<br />

genetische Austausch zwischen<br />

Populationen gesichert werden.<br />

Eine freiwillige Einschränkung<br />

der Jagd ist Voraussetzung für<br />

eine dauerhafte Besiedlung. Wie<br />

unsere Umfrage zeigt, ist die Aargauer<br />

<strong>Jäger</strong>schaft mehrheitlich zu<br />

diesem Schritt bereit.<br />

Angesichts der begründeten<br />

Ängste sollten unseres Erachtens<br />

in einem nächsten Schritt Gespräche<br />

geführt werden mit Forst- und<br />

Landwirtschaft über Rahmenbedingungen,<br />

Fragen rund um Schadensverhütung,<br />

die Höhe tragbarer<br />

Schäden. Das bundesweite, wie<br />

auch das kantonale Gesetz über die<br />

Jagd schreiben vor, dass die Artenvielfalt<br />

zu erhalten ist und bedrohte<br />

Arten zu schützen sind.<br />

Wir sind überzeugt, dass sich<br />

die Aargauer Bevölkerung die<br />

Rückkehr des Rotwildes in unsere<br />

Lebensräume wünscht, gleich, wie<br />

sie anderen einheimischen Vertretern<br />

wildlebender Tiere mit Sympathie<br />

und den dafür notwendigen<br />

Geldmitteln begegnet ist. Biber,<br />

Gämse und Luchs sind wieder heimisch<br />

geworden, dem Rotwild soll<br />

es nicht anders ergehen.<br />

Interessierte können die gesamte<br />

Situationsanalyse im Internet<br />

unter www.pronatura-aargau.<br />

ch, www.wnll.ch oder unter www.<br />

ajv.ch herunterladen oder die Broschüre<br />

bei der Geschäftsstelle von<br />

Pro Natura Aargau bestellen. ■<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 49<br />

Lebensraum


Literatur<br />

Fütterung von<br />

Reh- und Rotwild<br />

Der nächste Winter kommt<br />

bestimmt. Und damit wird sich<br />

auch die Frage Wildfütterung<br />

ja oder nein erneut stellen. Antworten<br />

darauf erhalten interessierte<br />

Leserinnen und Leser im<br />

zur Besprechung vorliegenden<br />

Praxisratgeber «Fütterung von<br />

Reh- und Rotwild».<br />

Die Autoren<br />

Ein hochkarätiges Autorenteam<br />

schliesst mit diesem<br />

Buch eine bestehende Lücke<br />

und schlägt damit eine ergänzende<br />

Brücke zu «Rotwild<br />

in den Bergen» von Dr. Hubert<br />

Zeiler. Univ. Doz. Dr. Armin<br />

Deutz braucht der Leserschaft<br />

des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />

nicht näher vorgestellt zu werden.<br />

Er wird von seinem Kollegen<br />

Dr. Johann Gasteiner<br />

unterstützt, der an der HBLFA<br />

Raumberg-Gumpenstein das<br />

Institut für artgemässe Tierhaltung<br />

und Tiergesundheit leitet.<br />

Seine Forschungsschwerpunkte<br />

bilden die Ernährungsphysiologie<br />

und Erkrankungen<br />

des Verdauungsapparats von<br />

Wiederkäuern. Die damit erworbenen<br />

vertieften Erkenntnisse<br />

schlagen sich auch im<br />

Buch nieder, das im April im<br />

Leopold Stocker Verlag Graz-<br />

Stuttgart erschienen ist. Als<br />

weiterer Autor ist Dipl. Ing.<br />

Dr. Friedrich Völk zu erwähnen,<br />

der seit 2001 in der Unternehmensleitung<br />

der Österreichischen<br />

Bundesforste AG<br />

für das Geschäftsfeld Jagd zuständig<br />

ist. Zuvor war er während<br />

14 Jahren in der Wild-<br />

50 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

forschung an der Vet. Med.<br />

Universität Wien und an der<br />

Universität für Bodenkunde<br />

Wien tätig. Schalenwildbewirtschaftung,Wildschadensvermeidung,<br />

Wildökologische<br />

Raumplanung und Lebensraumvernetzung<br />

bilden und<br />

bildeten seine Forschungsschwerpunkte.<br />

Zusammen mit<br />

Univ. Doz. Dr. Karl Buchgraber<br />

organisiert er auch die<br />

jährlichen <strong>Jäger</strong>tagungen in<br />

Aigen im Ennstal. Buchgraber<br />

leitet das Institut für Pflanzenbau<br />

und Kulturlandschaft an<br />

der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.<br />

Gleichzeitig hält er<br />

auch Vorlesungen an den zuvor<br />

genannten Universitäten in<br />

Wien und der Freien Universität<br />

in Bozen. Seine Erfahrungen<br />

bezüglich Futterqualitäten<br />

und Futterbewertung, auch<br />

und gerade für die Versorgung<br />

von Wildtieren, finden Niederschlag<br />

im Fütterungsratgeber,<br />

der durch Beiträge von<br />

Bernhard Haller, dem Produktemanager<br />

von GARANTIE<br />

Tiernahrung in Pöchlarn – er<br />

leitet dort den Bereich Wild,<br />

Pferd, Klein- und Zootiere –<br />

ergänzt wird.<br />

Zum Buch<br />

«Füttern mit mangelhaftem<br />

Fachwissen ist fahrlässig.<br />

Denn Fütterungsfehler verursachen<br />

erhebliche Leiden für<br />

das Wild und Schäden am Lebensraum».<br />

Diese Feststellungen<br />

bilden nicht nur Kernaussage<br />

der Einleitung, sondern<br />

sind auch Voraussetzung, um<br />

die Thematik mit der nötigen<br />

Sachlichkeit und dem notwendigen<br />

Fachwissen anzugehen.<br />

Sie lassen sich wie ein roter<br />

Faden durch das ganze Buch<br />

hindurch verfolgen, das sich<br />

dadurch deutlich von bisher<br />

Gelesenem und Gehörtem über<br />

Fütterung von Schalenwild abhebt.<br />

Zumal es ja als Ratgeber<br />

für den Praktiker gedacht ist.<br />

Und diesem Anspruch in allen<br />

Teilen genügt.<br />

Gleich zu Beginn des ersten<br />

Kapitels über «Sinn und<br />

Unsinn von Fütterungsmass-<br />

nahmen» zwingen die Autoren<br />

den Leser (gilt durchgehend<br />

für beide Geschlechter)<br />

mittels zweier Argumentarien<br />

pro und contra Fütterung zu<br />

intensivem Nachdenken über<br />

sein allfälliges Tun und Entscheiden<br />

im eigenen, jagdlichen<br />

Umfeld. Dass hier vor<br />

allem auch Ämter, Verwaltungen,<br />

Forschung und Verbände<br />

angesprochen und miteinbezogen<br />

sind, sei doch miterwähnt.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

sind auch die grundsätzlichen<br />

Bemerkungen über Fütterung<br />

und Aufhege, Fütterungshygiene<br />

und Revierhygiene, Absage<br />

an Kirrungen und Entwurmen<br />

von Wildtieren zu<br />

sehen, die dieses erste Kapitel<br />

abschliessen. Für den Interessierten<br />

streifen die Verfasser<br />

auch kurz die Themata<br />

Fütterung und Domestikation,<br />

Rechtliches zur Fütterung und<br />

Futtermittelsicherheit. (Diese<br />

beiden Kapitel beziehen sich<br />

zwar vordergründig auf die<br />

entsprechenden Gegebenheiten<br />

im EU-Land Österreich,<br />

sind aber auch aus <strong>Schweizer</strong><br />

Sicht lesenswert. Erwähnt sei<br />

etwa die Meinung der Autoren<br />

zum Thema Zwischen-Fütterungsgebot<br />

und -verbot.)<br />

Grundlegende Kenntnisse<br />

sind notwendig<br />

Leiden Wildtiere Hunger?<br />

Auf diese immer wieder gehörte<br />

Frage erhält der Leser<br />

fundierte Antworten, die auch<br />

zu kritischen Überlegungen<br />

wie etwa «Herbst als Anfang<br />

des Rehjahres» Anlass bieten.<br />

Dass Wildfütterung ohne seriöse,<br />

grundlegende Kenntnisse<br />

der Anatomie der Verdauungsorgane<br />

und Verdauungsphysiologie<br />

von Wildwiederkäuern<br />

Stückwerk bleibt, stellen<br />

die Verfasser in den Kapiteln<br />

«Grundzüge der Verdauung<br />

beim Wildwiederkäuer, Wiederkäuertypen<br />

– Entwicklung<br />

des Vormagensystems und<br />

Äsungs- und Futteraufnahme»<br />

auf eindrückliche und für<br />

jedermann verständliche Art<br />

dar. Aussagekräftige Tabellen,<br />

Grafiken und Fotos ergänzen<br />

das Geschriebene und tragen<br />

damit zur besseren Verständlichkeit<br />

bei. Was im übrigen<br />

für das ganze Buch gilt.<br />

Über «Pflanzen und ihre In-<br />

haltsstoffe» sowie «Einteilung<br />

von Futtermitteln und ihre Gewinnung»<br />

erfährt der daran interessierte<br />

Leser viel Wissenswertes,<br />

das bereits Bekanntes<br />

auffrischt oder ergänzt und so<br />

auch Fehler vermeiden hilft.<br />

Die «Beurteilung von Grundfutter»<br />

erleichtert auch dem<br />

(landwirtschaftlichen) Laien<br />

allfällige Entscheidungen, wo-<br />

zu auch «Praktische Rationenbeispiele»<br />

hilfreich beitragen.<br />

Dass auch diese Themen<br />

wieder durch entsprechendes<br />

Bild- und Tabellenmaterial ergänzt<br />

und illustriert werden,<br />

erhöht ihre Aussagekraft. Die<br />

Frage «Wie viel Salz benötigt<br />

Wild?» beantworten die Verfasser<br />

in einem eigenen Kurzkapitel,<br />

dem sie Ausführungen<br />

über Futtermittel- und Fütterungshygiene<br />

anschliessen.<br />

Der Leser erfährt im weiteren<br />

Grundlegendes über «Die häufigsten<br />

Fütterungs- und Futterfehler,<br />

Fallwilduntersuchung<br />

auf Fütterungsfehler und fütterungsbedingteErkrankungen».<br />

Didaktisch gekonnt<br />

kommen so etwa die «Grundsätze<br />

der Rehwildfütterung»,<br />

aber auch eine «Übersicht zu<br />

möglichen Fütterungsfehlern»<br />

zur Darstellung, die Fehler<br />

und damit nachteilige Folgen<br />

für das Wildtier vermeiden<br />

helfen. Den gleichen Zweck<br />

verfolgen die Kapitel «Fütterungsbedingte<br />

Erkrankungen»<br />

und «Im Fütterungsbereich<br />

übertragbare Infektionskrankheiten<br />

und Parasitosen». Der<br />

«Standortwahl» und dem «Bau<br />

von Fütterungen», aber auch<br />

der Thematik «Fütterung und<br />

Wildschäden», sind die letzten<br />

Hauptkapitel gewidmet. Auch<br />

mit diesen Ausführungen bringen<br />

die Autoren ihre Verantwortung<br />

– sie beruht auf langjähriger<br />

praktischer Erfahrung<br />

und fundierten Untersuchungen<br />

– für das Wildtier und seinen<br />

Lebensraum glaubwürdig<br />

zum Ausdruck.<br />

Chance oder Risiko für<br />

den Wald? – Versuch einer<br />

Bilanz<br />

Mit diesen ihren Ratgeber<br />

abschliessenden Grundsatzgedanken<br />

zeigen die Autoren<br />

auf, unter welchen fünf grundsätzlichen<br />

Bedingungen der<br />

Satz «Was an der Fütterung an


Nahrung aufgenommen wird,<br />

wird nicht gleichzeitig im<br />

Wald weggeäst – deshalb leistet<br />

jede Fütterung einen gewissen<br />

Beitrag zur Wildschadensvermeidung»<br />

in der Praxis<br />

zutrifft.<br />

Eine dem Buch beiliegende<br />

CD enthält<br />

– Massnahmen zur Äsungsverbesserung,Futterwerttabellen<br />

und Anleitung zu deren<br />

Gebrauch<br />

– Rationenberechnungen<br />

– Verschiedene Konzepte und<br />

Erfahrungen zur Fütterung<br />

von Reh- und Rotwild<br />

– Ursachen für Fallwild<br />

– Checklisten zur Überprüfung<br />

der eigenen Fütterung<br />

– Checklisten zur sensorischen<br />

Überprüfung von<br />

Grundfuttermitteln<br />

– ein umfangreiches Verzeichnis<br />

der verwendeten<br />

und empfohlenen Literatur<br />

Eine wirklich gut gelungene<br />

Ergänzung, die zum hohen<br />

Stellenwert dieses Praxisratgebers<br />

– und er wird dieser Be-<br />

Erleben und Erinnern:<br />

<strong>Jäger</strong> von heute erzählen<br />

«Die Jagd gründet auf einer<br />

tief und dauernd im Wesen des<br />

Menschen angelegten Begierde»,<br />

so eine der vielschichtigen<br />

Jagd-Sichtweisen des spanischen<br />

Kulturphilosophen<br />

José Ortega y Gasset. Unsere<br />

Natur ist nach seiner Überzeugung<br />

auf Jagd angelegt, denn<br />

«sie ist ein Wettstreit oder das<br />

zeichnung in allen Teilen gerecht<br />

– abschliessend beiträgt.<br />

Dem Autorenteam ist es gelungen,<br />

ein viel und oft recht<br />

kontrovers diskutiertes Thema<br />

zu versachlichen und vor allem<br />

jene Grundvoraussetzungen zu<br />

schaffen, die das Füttern von<br />

Schalenwildarten wie Reh und<br />

Hirsch verantwortbar machen.<br />

Unverantwortlich wäre Fütterung<br />

aus Motiven, die auch die<br />

Verfasser ablehnen.<br />

(Aber ebenso unverantwortlich<br />

wäre und ist das Verhungern-Lassen<br />

von Wildtieren.<br />

Und diese Tatsache noch als<br />

naturgegeben zu interpretieren.<br />

Die nichtjagende Öffentlichkeit<br />

kümmert sich wenig<br />

um Gutachten und Amtsentscheide.<br />

Sie sieht und erlebt<br />

allein das leidende und verhungernde<br />

Tier und macht dafür<br />

nur einen verantwortlich.<br />

Den <strong>Jäger</strong>. Verf.) FJS<br />

Armin Deutz / Johann Gasteiner «Fütterung von<br />

Reh- und Rotwild», Ein Praxisratgeber, 144 Seiten,<br />

zahlreiche Abbildungen, 16,5x22 cm, Hardcover.<br />

ISBN 978-3-7020-1216-8. 19,90 Euro, CHF 36.50.<br />

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />

oben links.<br />

Vom Kampf<br />

der Rivalen<br />

Aufeinandertreffen zweier<br />

Systeme von Instinkten».<br />

25 Mitglieder und Sympathisanten<br />

des FLJ haben mit<br />

ihren jagd-belletristischen<br />

Beiträgen, mit Jagdlyrik aber<br />

auch mit Jagdmalerei und<br />

Jagd- und Tierfotografie ein<br />

aussergewöhnliches Zeitzeugnis<br />

der Jagdkultur unserer Zeit<br />

vorgelegt.<br />

Ein inhaltlich wie optisch<br />

schwerwiegendes Jagdbuch<br />

(1,2 kg), das den <strong>Jäger</strong> wie<br />

Nichtjäger gleichermassen den<br />

Mythos des Weidwerks begreifen<br />

lässt. – Ein Muss für jede<br />

Jagdbibliothek!<br />

Vom Kampf der Rivalen. Erleben und Erinnern:<br />

<strong>Jäger</strong> von heute erzählen. ISBN 978-3-937431-62-8.<br />

Anthologie II des Forums Lebendige Jagdkultur. Red.<br />

Bearbeitung: Erich Hobusch, Berlin. 16x24 cm, 392<br />

Seiten, 310 Abb. (davon 120 Gemälde, 85 Zeichnungen<br />

und Tiergrafiken, 105 Tierfotos). Autoren: Mitglieder<br />

des Forums Lebendige Jagdkultur. Bestellungen unter<br />

cw Nordwest Media Verlagsgesellschaft mbH, Grosse<br />

Seestrasse 11, 23936 Grevesmühlen, Telefon 0049<br />

3881/2339, Fax 0049 3881/2339, info@nwmverlag.de.<br />

24.80 Euro.<br />

Selous –<br />

Wild Heart of Africa<br />

In Afrika liegen die Ursprünge<br />

der Menschheit und<br />

hier liegen auch die ursprünglichsten<br />

Sehnsüchte eines <strong>Jäger</strong>s.<br />

Afrika ist der Kontinent<br />

des <strong>Jäger</strong>s – nirgendwo sonst<br />

gibt es auch nur annähernd so<br />

viele interessante Wildarten<br />

wie auf dem schwarzen Kontinent.<br />

Eine der letzten Oasen jenes<br />

ursprünglichen Jagens ist<br />

«Der Selous». Im Südosten<br />

Tansanias gelegen, ist es eines<br />

der grössten Schutzgebiete<br />

Afrikas. Vom südwestlichen<br />

Zipfel bis in den hohen<br />

Nordosten sind es 700 km!<br />

Er bedeckt eine Fläche von<br />

50000 km 2 – grösser als die<br />

Schweiz oder Dänemark. Im<br />

Selous leben 70000 Elefanten<br />

(²/ ³ der tansanischen Population),<br />

120000 Büffel, 3–4000<br />

Löwen. Mehrere grosse Flüsse<br />

wie im Norden der Rufiji,<br />

der Ulange oder im Süden der<br />

Luwegu und der Mbarangandu<br />

durchqueren Savannen und<br />

Berge – hier schlägt noch der<br />

Puls eines alten Afrika.<br />

Und dieser Puls hat jetzt in<br />

Form eines Buches eine ausserordentlich<br />

lebendige Gestalt<br />

angenommen.<br />

Rolf Baldus arbeitete viele<br />

Jahre im Wildlife Management<br />

im Selous und kennt dieses<br />

Schutzgebiet und seine<br />

Menschen wie kaum ein ande-<br />

rer. Er hat Kenner, <strong>Jäger</strong>, Maler<br />

und Fotografen des Selous<br />

um sich geschart und mit ihnen<br />

ein Buch geschaffen, das<br />

einen Garten Eden dieser Erde<br />

zeigt: in all seiner Schönheit,<br />

in all seiner Verletzlichkeit –<br />

das aber auch Wege aufzeigt,<br />

wie dieser Platz von Eden in<br />

die Zukunft gerettet werden<br />

kann.<br />

Ein Buch über die sich stets<br />

kreuzenden Wechsel und Wege<br />

von Menschen und Tieren –<br />

und ihr gemeinsames Ziel: ein<br />

Dasein in einem harmonischen<br />

Miteinander.<br />

«Wild Heart of Africa – The Selous Game<br />

Reserve in Tanzania» (in Englisch), Rolf Baldus<br />

(Herausgeber), 288 Seiten, über 400 Fotografien,<br />

Zeichnungen und Karten. Zwei Ausführungen:<br />

Hardcover mit Schutzumschlag ISBN 978-0-9802626-<br />

7-4, 65 US Dollar; Sammleredition (Lederausführung):<br />

ISBN 978-0-9802626-8-1, 130 US Dollar.<br />

Von Burkhard Stöcker<br />

Jagdtage mit<br />

Überraschungen<br />

Ein <strong>Jäger</strong> aus Passion und<br />

einer mit Humor noch dazu!<br />

Endlich erschienen ist das lange<br />

erwartete neue Buch des<br />

welterfahrenen Nimrods, der<br />

hier wieder eine reiche Sammlung<br />

jagdlicher Erlebnisse,<br />

Abenteuer und Anekdoten für<br />

seine gros se Fangemeinde zusammengestellt<br />

hat. In der<br />

Wüste Gobi, beim heimischen<br />

Sauenansitz, der Jagd auf den<br />

König der Wälder<br />

in den wilden<br />

Karpaten – Pelzl<br />

lässt uns an seinen<br />

Erfahrungen<br />

teilnehmen und verschweigt<br />

auch Misserfolge und Fehlschläge<br />

nicht.<br />

Herbert Pelzl, Jagdtage mit Überraschungen.<br />

Gebunden, 168 Seiten, Preis Fr. 29.–. Neumann-<br />

Neudamm. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite<br />

«<strong>Jäger</strong>markt», oben links.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 51<br />

Literatur


Literatur<br />

Ferm – Mit Hunden<br />

auf der Jagd<br />

Aus dem Wolf wurde der<br />

Jagdhund. Seit der Steinzeit<br />

jagt dieser an der Seite des<br />

Menschen, mit urwüchsiger<br />

Kraft, lodernder Leidenschaft<br />

und dem unbändigen Willen,<br />

Wild auszumachen, ihm zu<br />

folgen und es zu erbeuten.<br />

Mit der Zeit änderten sich<br />

die Anforderungen an den<br />

Jagdhund. Wahre Meister<br />

wuchsen heran: weichmaulige<br />

Retriever, die Hase und Ente<br />

aus Feld und Wasser bringen;<br />

feinsinnige Schweisshunde,<br />

die unbeirrt der Wundfährte<br />

folgen; oder auch gedrungene<br />

Dackel, die sich in engen<br />

Bauten Fuchs und Dachs mutig<br />

stellen. Die Aufgaben mögen<br />

sich gewandelt haben und<br />

52 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Aussehen und Temperament<br />

unterschiedlich sein, aber eines<br />

haben sich Jagdhunde bis<br />

zum heutigen Tag erhalten:<br />

das Feuer der Wölfe.<br />

Markus Zeiler – spätestens<br />

seit seinem Monumentalwerk<br />

«Schweiss – Bilder der Jagd»<br />

als Natur- und Jagdfotograf<br />

bestens bekannt – ist mit der<br />

Kamera jahrelang den Jagdhunden<br />

gefolgt. Er war dort, wo<br />

es brennt. Wenn der Schweisshund<br />

nach Stunden den angeschweissten<br />

Hirsch stellt, der<br />

Pointer bis auf die letzte Sehne<br />

gespannt das Rebhuhn vorsteht<br />

oder die Meute Terrier<br />

dem wehrhaften Keiler folgt.<br />

Das Ergebnis dieser Jahre liegt<br />

nun vor: «Ferm – Mit Hunden<br />

auf der Jagd». Ein Buch, das<br />

in einzigartigen Bildern Leben<br />

und Arbeit der Jagdhunde<br />

hautnah nachzeichnet. An der<br />

Seite des <strong>Jäger</strong>s. Mit dem Feuer<br />

des Wolfes.<br />

Markus Zeiler, «Ferm – Mit Hunden auf der<br />

Jagd». Fotoband, 224 Seiten. Über 300 grossformatige<br />

Farbfotos. Leinen, mit Schutzumschlag. Im<br />

Geschenkschuber. 26x32 cm; ISBN: 978-3-85208-<br />

077-2; Fr. 229.–. Österreichischer Jagd- und<br />

Fischerei-Verlag. Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite<br />

<strong>Jäger</strong>markt, oben links.<br />

Neuerscheinungen<br />

für den <strong>Jäger</strong><br />

Schmidt/Hecker, Taschen-<br />

lexikon der Gehölze. Ein<br />

botanisch-ökologischerExkursionsbegleiter.<br />

Quelle<br />

& Meyer Verlag;<br />

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Für alle Arten<br />

wird angegeben,<br />

ob sie<br />

gefährdet oder besonders geschützt<br />

sind. Ob Fragen zu<br />

Höhe oder Alter, auffälligen<br />

Stämmen oder Herbstfärbung<br />

der Blätter, attraktiven Blüten<br />

oder giftigen Früchten:<br />

Das «Taschenlexikon» wird<br />

jedem Gehölzfreund die rich-<br />

tige Antwort geben sowie ein<br />

wertvoller Begleiter und eine<br />

unerschöpfliche Informationsquelle<br />

sein.<br />

Lüder, Gehölzbestim-<br />

mung leicht gemacht. SystematischeBestimmung<br />

von<br />

Gehölzen auch<br />

für Einsteiger.<br />

Quelle & Meyer<br />

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den meisten<br />

bisherigen<br />

«Bestimmungsbüchern» mit<br />

farbigen Bildern und lediglich<br />

beschreibenden Texten,<br />

ermöglicht dieser Grundkurs<br />

auch dem botanisch Ungeübten<br />

die sichere Gehölzbestimmung<br />

mit Hilfe eines vereinfachten<br />

systematischen<br />

Schlüssels.<br />

Perfahl (Hrsg.), Die<br />

schönsten Jagdgeschichten<br />

aller Völ ker.<br />

stv; Fr. <strong>28.</strong>–.<br />

Urinstinkt, Natur,<br />

<strong>Jäger</strong>latein<br />

– das sind Eckpfeiler<br />

der gehobenenJagdliteratur,<br />

in die<br />

die Anthologie einen Einblick<br />

gibt.<br />

Eder, Abenteuer Fischen.<br />

Von Alaska bis Sibirien<br />

... stv; Fr.<br />

36.–. Mehr als<br />

ein Angelbuch:<br />

Der Autor verknüpft<br />

darin<br />

seine Erlebnisse<br />

beim Salmoniden-Fischen<br />

mit pointiert geschilderten<br />

Beobachtungen zu<br />

Land und Leuten. Eine reiche<br />

Bebilderung bietet die perfekte<br />

Ergänzung zu den authentischen<br />

Schilderungen.<br />

Oppermann, Die perfekte<br />

Flinte. Schaftmasse und ihre<br />

Ermittlung.<br />

Kosmos; Fr.<br />

31.30. Ein Ratgeber<br />

für alle<br />

Flintenschützen,Büchsenmacher<br />

und Waffenschäfter.<br />

Weidinger, Alles im Grünen<br />

Bereich. Neumann-Neudamm;<br />

Fr. <strong>28.</strong>–.<br />

Der Autor<br />

schöpft aus reicher<br />

Erfahrung<br />

und bietet Antworten<br />

zu brisanten<br />

Themen:<br />

Berechtigung<br />

und Notwendigkeit der Jagd,<br />

nachhaltige Nutzung natürlicher<br />

Ressourcen, kein Wald<br />

ohne Wild.<br />

Kittel, Jagdhunde an<br />

meiner Seite. Neumann-<br />

Neudamm, Fr. 39.–. Jagdliche<br />

Hundegeschichten vom Feinsten!<br />

Der Autor zeigt in jeder<br />

Zeile, dass er<br />

genauso gewitzt<br />

und passioniert<br />

ist wie<br />

seine Hunde,<br />

die Deutschen<br />

Jagdterrier.<br />

Menzel, Jagen ein Leben<br />

lang. Erlebnisse und<br />

Ansichten einesHochwildjägers.Kosmos;<br />

Fr. 36.90.<br />

Kurt Menzel<br />

zählt zu den<br />

bekanntesten<br />

Autoren fachlicher<br />

und erzählender Jagdliteratur.<br />

In seinem neuen Buch<br />

lässt der Hochwildjäger par<br />

excellence sein reiches <strong>Jäger</strong>leben<br />

Revue passieren.<br />

Klotz, Schwarze Kittel.<br />

Die Leidenschaften eines<br />

<strong>Jäger</strong>s – Visionen<br />

& Gefühle.<br />

Neumann-<br />

Neudamm; Fr.<br />

19.–. Natürlich<br />

geht es um<br />

Schwarzwild<br />

– aber Klotz<br />

scheut sich auch nicht, über<br />

Liebe, Jagd und Tod zu schreiben.<br />

Sachverstand und tiefempfundene<br />

Liebe zur Natur<br />

und ihren Lebewesen prägen<br />

dieses Spätwerk des Autors.<br />

Vauk, Ein Leben<br />

mit Hunden. Neumann-Neudamm;<br />

Fr. 23.–.<br />

Der Autor erzählt<br />

von den<br />

vielen Hunden,<br />

die mit<br />

ihm ein Stück<br />

des Weges zogen.<br />

Viele Leser<br />

werden das<br />

Geschriebene nachvollziehen<br />

können. Andere, die mit dem<br />

Gedanken spielen, sich einen<br />

Hund anzuschaffen, erhalten<br />

wertvolle Tipps zur Aufzucht<br />

und Haltung eines Hundes.<br />

Schulte-Wess, Unglaublich<br />

– aber wahr. Die besten<br />

Geschichten aus dem <strong>Jäger</strong>alltag.<br />

Neumann-<br />

Neudamm; Fr.<br />

19.–. Auf der<br />

Jagd passieren<br />

einem Dinge,<br />

die normale<br />

Menschen<br />

– insbesondere<br />

aber auch die lieben Mitjäger<br />

– nicht selten als <strong>Jäger</strong>latein<br />

abstempeln. Doch alle Geschichten<br />

in diesem Taschenbuch<br />

sind wahr, so unglaublich<br />

sie auch klingen mögen.<br />

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />

oben links.


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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 53


Leser schreiben<br />

Luchs und Wolf<br />

im Berner Oberland<br />

Beim Wandern in Bergregionen<br />

denke ich oft mit Wehmut<br />

an vergangene Zeiten, als<br />

Gämsen, Steinwild und auch<br />

Rehe fast überall in den Berglandschaften<br />

anzutreffen waren.<br />

Schafe in bescheidener<br />

Anzahl gehörten dazu und waren<br />

für das Wild nicht störend.<br />

Um das Jahr 1971 waren plötzlich<br />

Luchse in der Schweiz.<br />

Abenteuerliche und verschleiernde<br />

Versionen über die<br />

«natürliche Einwanderung»<br />

waren zu vernehmen. Jahre<br />

später stellte sich he raus, dass<br />

54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

alles ein Schwindel mit höchster<br />

behördlicher Rückendeckung<br />

war. Alle Luchse wurden<br />

illegal ausgesetzt. Geschichten<br />

über die «natürliche Einwanderung»<br />

sollten zur Volksberuhigung<br />

beitragen, weil man<br />

offensichtlich kritischen Diskussionen<br />

gleich von Anfang<br />

an aus dem Weg gehen wollte.<br />

Nun wiederholt sich offenbar<br />

die Geschichte<br />

Findet gegenwärtig die «natürliche<br />

Einwanderung», die<br />

1971 so gut funktionierte, wie-<br />

Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.<br />

Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.<br />

<strong>Jäger</strong> im Jura wegen Wilderei vor Gericht<br />

Fehlschuss<br />

Wegen Wilderei standen vier jurassische <strong>Jäger</strong><br />

in Pruntrut anfangs November vor dem Strafgericht.<br />

Sie sollen von 2002 bis 2006 in den Freibergen<br />

rund 200 Tiere illegal erlegt haben. Ein Angeklagter<br />

war Hilfswildhüter; er bestritt am ersten Prozesstag<br />

die Vorwürfe. Die Affäre gilt als einer der grössten<br />

Wilderei-Fälle in der Schweiz und als bisher grösster<br />

Fall im Kanton Jura. Den vier Männern wird<br />

vorgeworfen, 138 Rehe, 36 Hasen, 12 Wildschweine<br />

und 11 Gämsen heimlich geschossen zu haben.<br />

Zur Last gelegt werden ihnen Verstösse gegen<br />

Bundesgesetze sowie gegen das kantonale Jagdgesetz.<br />

Aufgeflogen war die Wilderei im Sommer 2006,<br />

als ein Wildhüter seinen Hilfshüter und eine weitere<br />

Person in einem Auto vorbeirasen sah. Er ging der Sache<br />

nach und stiess auf ein verstecktes Reh. Die Polizei<br />

stellte darauf Dutzende von Jagdtrophäen, Waffen,<br />

Dokumente und Wild in einer Kühltruhe sicher.<br />

Die Ermittlungen samt Einvernahmen von Personen im<br />

Umfeld der Angeklagten dauerten zweieinhalb Jahre.<br />

Der Kanton Jura macht im Prozess einen Schaden<br />

von rund 140’000 Franken geltend. Der 36-jährige<br />

Hilfswildhüter beteuerte zu Prozessbeginn,<br />

er trete für die Anliegen der Natur ein.<br />

Wilderei ist in jeder Form verwerflich und zieht<br />

die ganze <strong>Jäger</strong>schaft in Misskredit, auch die Gesetzesbewussten<br />

– und das ist die Mehrheit! KG<br />

der statt? Immer öfter hört man<br />

von «eingewanderten» Wölfen.<br />

Eine baldige Rudelbildung<br />

wird vorausgesagt. Massaker<br />

an Haustieren, mit oder ohne<br />

Bewachung, häufen sich.<br />

Beispiele: Bei einer Schafherde<br />

im Zentralwalliser Val<br />

des Dix, eingezäunt und bewacht<br />

von 5 Herdenschutzhunden,<br />

hat der Wolf «zugebissen»,<br />

wie das verharmlost<br />

und verniedlicht aus den Medien<br />

zu entnehmen ist. «Zugebissen»<br />

bedeutet, ein Wolf<br />

reisst in der Nacht 15 Schafe.<br />

Am nächsten Tag finden sich<br />

neben toten auch noch lebende,<br />

angefressene Schafe mit<br />

herausgerissenen Innereien. –<br />

Ein Luchs reisst im Gantrischgebiet<br />

innerhalb von zwei Wochen<br />

14 Schafe. Auch hier<br />

findet man noch lebende, angefressene<br />

Schafe. – Erwähnt<br />

sei hier noch ein Auszug aus<br />

einem Beitrag des «<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Jäger</strong>» 3/2002: Mit Bitternis<br />

musste man in der letzten<br />

Märzwoche 2000 zur Kenntnis<br />

nehmen, dass ein Wolf neun<br />

trächtige Gämsgeissen und einen<br />

jungen Hirsch riss.<br />

Alles dokumentiert und<br />

nachzulesen. Wer glaubt da<br />

noch an die märchenhaften<br />

Aussagen, Luchs und Wolf<br />

fressen nur, was sie zum Überleben<br />

brauchen und vorwiegend<br />

kranke und schwache<br />

Tiere…? Es ist damit zu rechnen,<br />

dass im Kanton Bern über<br />

40 Luchse aktiv sind, die sich<br />

ohne natürliche Feinde stetig<br />

weiter vermehren. Zur Erhaltung<br />

eines Luchses müssen<br />

jährlich mindestens 60 Gämsen<br />

oder Rehe ihr Leben lassen.<br />

Auch Kleintiere und das<br />

wenige noch frei lebende Auerwild<br />

gehören dazu. Wölfe,<br />

die den mehrfachen Beutebedarf<br />

eines Luchses haben, sollen<br />

jetzt dazukommen!<br />

Der Einfluss auf die Wildbestände<br />

insbesondere im Alpenraum<br />

wird von Jahr zu Jahr<br />

deutlicher. Das Wild wird immer<br />

seltener. Zu befürchten<br />

ist, dass schon jetzt ganze Regionen<br />

praktisch wildfrei sind.<br />

Gebiete, in denen noch Wild<br />

zu sehen ist, das seinem angeborenen<br />

Sozialverhalten entsprechend<br />

leben kann, sind zur<br />

Rarität geworden.<br />

Mitschuldig an dieser für<br />

das Wild so fatalen Situation<br />

sind die stetig zunehmende<br />

Zahl an «Naturkonsumenten»,<br />

die sich mit verschiedensten<br />

Gerätschaften zu jeder Jahreszeit<br />

gedankenlos in die Einstände<br />

des Wildes begeben.<br />

Aber auch gebietsweise übergrosse<br />

Schafherden, die das<br />

Bergwild aus den gewohnten<br />

Äsungs- und Einstandsgebieten<br />

verdrängen. Zugleich werden<br />

durch Übernutzung der<br />

Alpwiesen viele Bergblumen<br />

zerstört. Unverständlich ist,<br />

dass diese verwerfliche Grossherdenhaltung<br />

auch noch<br />

durch Subventionen angeregt<br />

und gefördert wird!<br />

Da stellen sich Fragen<br />

– Ist es wünschenswert,<br />

Grossraubwild auszusetzen,<br />

um damit Gämsen und Rehe<br />

zu «entfernen»? Wer kann sich<br />

an den unvermeidlichen Massakern<br />

erfreuen? Wem dient<br />

das? Was steckt da für ein Plan<br />

dahinter?<br />

– Wollen wir eingezäunte<br />

Berglandschaften mit Gross-<br />

schafherden und Schutzhunden,<br />

die, wenn nicht Wolf<br />

und Luchs, dann jedoch ohne<br />

Zweifel Berggängerinnen<br />

und Berggänger in Angst und<br />

Schrecken versetzen?<br />

– Werden durch diese Massnahmen<br />

nicht zugleich noch<br />

vorhandenes Wild von den<br />

Alp weiden ferngehalten oder<br />

gar vertrieben?<br />

– Wer kommt für die enormen<br />

Kosten auf, die für Herdenschutzmassnahmen<br />

und<br />

zur Vergütung von gerissenen<br />

Haustieren aufgewendet werden?<br />

Soll das wieder der Steuerzahler<br />

begleichen? Müssten<br />

hier nicht die Förderer und<br />

«Einwanderungsbeschleuniger»<br />

von Grossraubwild in die<br />

Pflicht genommen werden?<br />

– Wo bleibt eigentlich der<br />

Tierschutz? Ist das Ansiedeln<br />

von Grossraubwild in<br />

der Schweiz nicht vorsätzliche<br />

oder zumindest in Kauf<br />

genommene Tierquälerei an<br />

Haustieren und am Wild?<br />

Sind diese etwa nicht schutzwürdig?<br />

Erkenntnisse<br />

Die Schweiz bietet schon<br />

wegen ihrer bescheidenen<br />

Grösse, der hohen Besied-


lungsdichte, der Erschliessung<br />

und Nutzung fast jeder Ecke,<br />

keinesfalls geeigneten Lebensraum<br />

für Grossraubtiere.<br />

Wer das nicht wahrhaben will,<br />

sollte zur eigenen Information<br />

Länder bereisen, wo diese<br />

zweifelsohne schönen Tiere<br />

noch artgerecht leben können,<br />

ohne andere Tierarten zu gefährden<br />

oder beinahe auszurotten.<br />

Der Verdacht drängt sich<br />

auf, dass Befürworter und<br />

Förderer von Grossraubwild<br />

in der Schweiz, ihre Wildnis-<br />

Wasser auf die<br />

Mühlen der Jagdgegner<br />

«Lettre de la Romandie»<br />

von John Stucky in der Ausgabe<br />

9/<strong>2009</strong><br />

Der Autor prangert im<br />

«Lettre de la Romandie» die<br />

Wolfsabschüsse im Wallis an<br />

und spricht von der behördlich<br />

verordneten Kugel oder des<br />

<strong>Jäger</strong>s Flinte, die den Wolf auf<br />

die Decke legen. Diese Äusserung<br />

erweckt den Eindruck,<br />

dass <strong>Jäger</strong> dem Wolf nachstellen.<br />

Das alleinige Recht zum<br />

Abschuss ordnet das zuständige<br />

Departement des Kantons<br />

im Einklang mit der Bundesbehörde<br />

an und nicht des <strong>Jäger</strong>s<br />

Flinte.<br />

Nicht nur subventionierte<br />

Schafe leiden, sondern auch<br />

gehegtes Wild<br />

Stucky spricht von subventionierten<br />

Schafen, die hinter einem<br />

idyllischen «Ferienhäuschen»<br />

auf die Wolfsangriffe<br />

warten. Mit keinem Wort erwähnt<br />

er, dass nicht nur den<br />

Schafen, sondern auch dem<br />

von den <strong>Jäger</strong>n gehegten Wild<br />

grosse Leiden zugefügt werden.<br />

Seine Meinung steht im<br />

Einklang mit den Wünschen<br />

der mittelländischen Retro-<br />

Fundis, die den auch für sie<br />

unsichtbaren Wolf in den Bergen<br />

wünschen.<br />

Dem Wolf das Jagdregal<br />

abtreten?<br />

1998 wütete ein Wolf im<br />

Siedlungsraum von Brig in-<br />

Wunschträume gegen jede<br />

Vernunft, mit behördlicher<br />

Unterstützung in die Praxis<br />

umsetzen dürfen.<br />

Neben den Haustieren, die<br />

vor grausamen Massakern<br />

nicht wirklich geschützt werden<br />

können, ist das heimische<br />

Wild der grosse Verlierer!<br />

Ohne jegliche wirksame und<br />

bemerkbare Unterstützung<br />

geht es einem tragisch-traurigen<br />

Schicksal entgegen.<br />

Heinz Berger<br />

3615 Heimenschwand<br />

nerhalb eines zwei Meter hohen<br />

Hirschfarmzaunes und<br />

tötete 2 Damhirsche und 2<br />

Mufflons. 2000 fielen ihm im<br />

Val d’Hérens 4 trächtige Gämsen<br />

zum Opfer. <strong>2009</strong> riss er im<br />

Val d’Illiez in Kürze 14 Hirche.<br />

Dies sind nur einige der<br />

bewiesenen Vorkommnisse.<br />

Die <strong>Jäger</strong> der Kantone Nidwalden,<br />

Zug, Zürich, Thurgau<br />

und Freiburg sähen sich innert<br />

Jahresfrist um die Rotwildstrecke<br />

geprellt, da sie weniger als<br />

14 Stück erlegen.<br />

Ist Herr Stucky mit von der<br />

Partie von fauna.vs, die allen<br />

Ernstes behauptet und schreibt,<br />

dass im Wallis 40 Wölfe Platz<br />

hätten? Das Weidmannsheil<br />

hätte dann auch bald für ihn<br />

und in der ganzen Romandie<br />

ausgewünscht. Ein ausgewachsener<br />

mitteleuropäischer<br />

Wolf – er kann bei einem mittleren<br />

Gewicht 40 kg schwer<br />

werden – benötigt pro Tag 10–<br />

12% Fleisch seines Körpergewichtes.<br />

John Stuckys «Lettre de la<br />

Romandie» dürfte auch von<br />

militanten Jagdgegnern gelesen<br />

werden. Als <strong>Jäger</strong> die <strong>Jäger</strong>schaft<br />

so zu verunglimpfen,<br />

ist wahrlich Wasser auf<br />

die Mühlen der Jagdgegner<br />

und ein miserabler Dienst an<br />

der Aufbauarbeit von Jagd-<br />

Schweiz.<br />

Nando Mathieu, Agarn<br />

Viel besser nie<br />

besitzen als bezahlen<br />

Vieles dreht sich im Wallis,<br />

Eingangstor zu einer neuzeitlichen<br />

Kolonisation, um den<br />

Wolf. Einiges versteckt sich<br />

im Dunklen, Handfestes aber<br />

belegen Facts und Zahlen.<br />

2008 fielen dem Wolf nachgewiesenermassen<br />

161 Schafe<br />

zum Opfer. Die Entschädigungen<br />

beliefen sich auf über<br />

Fr. 60 000.–. Hoher Schadenersatz<br />

– verursacht durch unerwünschte<br />

Konquistadoren.<br />

Mit dem Patentbezug bezahlen<br />

ebenfalls die <strong>Jäger</strong> einen<br />

Teil dieser Abgeltung über das<br />

Konto Schäden an Kulturen<br />

und Nutztieren.<br />

Am 7. August <strong>2009</strong> erhielt<br />

der Kanton die Erlaubnis, zwei<br />

schadenstiftende Wölfe abzuschiessen.<br />

Diese hatten trotz<br />

getroffenen und behördlich<br />

empfohlenen Schutzmassnahmen<br />

Schafherden angegriffen<br />

und ein Desaster ausgelöst.<br />

Es gelang der Wildhut, in der<br />

bis zum 6. Oktober befristeten<br />

Abschusszeit, lediglich einen<br />

Wolf zu erlegen.<br />

Die «Wolfsjagd» kommt<br />

den Kanton mit Fr. 120 000.–<br />

bis Fr. 160 000.– sehr teuer zu<br />

stehen. Eine gesalzene Rechnung<br />

für einen toten Wolf.<br />

Die Dienststelle durfte trotz<br />

Kenntnis der anfallenden Kosten<br />

nicht zur Tagesordnung überge-<br />

hen. «Wenn ein Wolf Schäden<br />

an Nutztieren anrichtet, obwohl<br />

Abwehrmassnahmen getroffen<br />

wurden, muss reagiert werden»,<br />

sagte Peter Scheibler, Dienstchef<br />

der Jagd Wallis.<br />

Verwerflich zynisch gab<br />

sich Nicolas Wüthrich, Sprecher<br />

von Pro Natura, als er<br />

sich dahingehend äusserte, die<br />

hohen Auslagen wären Grund<br />

genug, dem Wolf nicht mehr<br />

nachzuspüren und zu erlegen.<br />

r.w.<br />

Seltenes<br />

Weidmannsheil<br />

Den Abschuss seines<br />

Lebens machte wohl am 9.<br />

November <strong>2009</strong> um 07.30 Uhr<br />

der Berner <strong>Jäger</strong> Hans Schär:<br />

Eine gehörnte Rehgeiss mit<br />

Stangenlängen von 9 bzw. 11<br />

cm und einem Jagdgewicht von<br />

19 kg, ca. 5-jährig, trocken,<br />

hatte vermutlich nie geführt.<br />

«Hausi, di Bock het jo<br />

gar kei Secku!» – Da gingen<br />

Hausis Augen erst richtig auf:<br />

tatsächlich! Der Bock oder<br />

eben die Geiss wurde dann<br />

tüchtig gefeiert. Das Gehörn<br />

wird voraussichtlich an der<br />

kantonalen Trophäenschau in<br />

Thun zu bewundern sein.<br />

Nochmals ein kräftiges<br />

Weidmannsheil!<br />

Dein Jagdkamerad<br />

Chlous<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 55<br />

Leser schreiben


Leser schreiben<br />

Überarbeitung der Hegekonzepte betreffend<br />

Notfütterungsmassnahmen in Graubünden<br />

Was kann womit<br />

verbessert werden?<br />

Nach dem vergangenen,<br />

aus serordentlich strengen<br />

Winter, den im Frühjahr veröffentlichten<br />

hohen Fallwildzahlen<br />

und den nunmehr bekannten<br />

Abschusszahlen stellt sich<br />

mit Recht die Frage, was kann<br />

womit verbessert werden.<br />

Dr. G. Brosi (Vorsteher Amt<br />

für Jagd und Fischerei, AJF)<br />

führte anlässlich der Delegiertenversammlung<br />

des Bündner<br />

Kantonalen Patentjägerverbandes<br />

(BKPJV) vom Mai<br />

<strong>2009</strong> aus, dass «allenfalls geschickteNotfütterungsmassnahmen<br />

eine vorübergehende<br />

Entlastung für das Wild bringen<br />

können. Diese müssen so<br />

erfolgen, dass sie folgende Voraussetzungen<br />

erfüllen:<br />

– Sie dürfen keine Konzentration<br />

des Wildes zur Folge<br />

haben, so dass eine gute<br />

Verteilung im Wintereinstand<br />

bestehen bleibt.<br />

– Die Zusammensetzung des<br />

Futters muss der nährstoffarmen,<br />

rohfaserreichen<br />

Winteräsung ähnlich sein.<br />

Zwar gut gemeinte, aber<br />

falsch ausgeführte Winterfütterung<br />

setzt die natürlichen,<br />

äusserst wirksamen<br />

Sparmechanismen des<br />

Stoffwechsels der Wildtiere<br />

ausser Funktion.<br />

– Notfütterungsmassnahmen<br />

müssen koordiniert erfolgen.<br />

Wie diese aussehen<br />

sollen, ist im Rahmen der<br />

Hegekonzepte zu präzisieren».<br />

Gestützt auf die rechtlichen<br />

Normen besteht die Möglichkeit,<br />

aber auch die Notwendigkeit,<br />

dass Hegemassnahmen<br />

in den einzelnen Bezirken<br />

im Rahmen der Hegekonzepte<br />

festgelegt werden. Selbst wenn<br />

schlussendlich das AJF zusammen<br />

mit den einzelnen Sektionen<br />

des BKPJV die definitiven<br />

Hegekonzepte festlegen,<br />

ist statutarisch und reglementarisch<br />

vorgesehen, dass die<br />

Hegekommission des BKPJV<br />

das AJF zusammen mit ande-<br />

56 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

ren interessierten Kreisen bei<br />

der Erweiterung und Revision<br />

der Hegekonzepte unterstützen.<br />

Da unter dem Begriff andere<br />

interessierte Kreise neben<br />

Natur- und Umweltverbänden<br />

auch Private und die Öffentlichkeit<br />

zu verstehen sind,<br />

stellen sich gestützt auf die Ereignisse<br />

aus dem letzten Winter<br />

zusammenfassend folgende<br />

Fragen:<br />

Wann beabsichtigt die Hegekommission<br />

des BKPJV die<br />

bezirksweise geregelten Hegekonzepte<br />

bezüglich Notfütterungsmassnahmen<br />

anzupassen<br />

und räumt sie der Öffentlichkeit<br />

tatsächlich die überaus gerechtfertigte<br />

Möglichkeit ein,<br />

sich dazu zu äussern?<br />

Ladina Sturzenegger,<br />

Pontresina<br />

Stellungnahme von<br />

Georg Brosi, Amt für<br />

Jagd und Fischerei<br />

Graubünden<br />

Im Art. 23 des Jagdgesetzes<br />

ist festgehalten: «Die Regierung<br />

erlässt nach Anhören<br />

der interessierten Kreise ein<br />

Hegereglement und regelt darin<br />

die Hegemassnahmen, die<br />

Hegetätigkeit sowie die Verwendung<br />

der Hegemittel.» Die<br />

kantonale Hegeverordnung ist<br />

im Jahre 1991 erlassen worden.<br />

Aufgrund der Ereignisse<br />

im vergangenen ausserordentlichen<br />

Winter geht es gegenwärtig<br />

darum, die bestehenden<br />

regionalen Hegekonzepte<br />

zu überprüfen und im Sinne<br />

einer rollenden Planung wo<br />

nötig zu ergänzen. Art. 4, Abs.<br />

2 der Hegeverordnung führt<br />

aus, was bei der Ausarbeitung<br />

dieser Konzepte besonders zu<br />

beachten ist: die Eigentumsverhältnisse,<br />

die Anliegen der<br />

Land- und Forstwirtschaft, des<br />

Naturschutzes sowie die weiteren<br />

Einwirkungen auf den<br />

Lebensraum.<br />

Die genannten Anliegen<br />

werden bei der Überarbeitung<br />

der Hegekonzepte berücksich-<br />

tigt. Selbstverständlich steht<br />

es auch Ihnen frei, Ihre Anliegen<br />

zu diesem Thema zu äussern.<br />

Georg Brosi<br />

Amt für Jagd und Fischerei<br />

Graubünden<br />

Stellungnahme des<br />

Bündner Kantonalen<br />

Patentjäger-<br />

Verbandes (BKPJV)<br />

Der BKPJV dankt Frau L.<br />

Sturzenegger für ihren Leserbrief<br />

und die sachliche Fragestellung.<br />

Gerne nehmen<br />

wir dazu Stellung. Dies jedoch<br />

in einem etwas breiteren<br />

Umfang. Es ist eine natürliche<br />

Folge des letzten, harten<br />

und schneereichen Winters,<br />

dass die Hege und vor allem<br />

das Thema Notfütterung<br />

an Aktualität merklich zugenommen<br />

haben. Verschiedene<br />

Tierschicksale haben verständlicherweise<br />

aufgewühlt, sind<br />

in Köpfen nachhaltig hängen<br />

geblieben und werfen Fragen<br />

auf. Dies nicht nur bei den Jä-<br />

gern, sondern auch in der Öffentlichkeit.<br />

Das Thema Hege und Notfütterung<br />

ist sehr komplex<br />

und wird vom BKPJV auch<br />

als sehr bedeutend erachtet.<br />

Dies zeigt allein die Tatsache,<br />

dass aufgrund des Kantonalen<br />

Jagdgesetzes (Artikel 23) eine<br />

Kantonale Hegeverordnung,<br />

daraus resultierend ein Hegereglement<br />

des BKPJV, weiter<br />

die Bezirkshegekonzepte<br />

und auch die Sektionshegereglemente<br />

hervorgehen. Der<br />

BKPJV ist sich seiner Verantwortung<br />

im Bereich Hege bewusst,<br />

weiss um deren Bedeutung,<br />

weiss aber auch um die<br />

Grenzen, welche nicht in seinem<br />

Einflussbereich stehen.<br />

Dabei spielen die weitgehenden<br />

Interessen des Forstes und<br />

der Landwirtschaft eine zentrale<br />

Rolle. Ebenso sind von<br />

Seite BKPJV aus die bereits<br />

erwähnten Gesetze, Verordnungen<br />

etc. einzuhalten. Der<br />

BKPJV kann also nur ein Teil<br />

einer Lösung sein und muss<br />

auf andere Interessen Rücksicht<br />

nehmen. Wir verzichten<br />

an dieser Stelle auf die


Nennung der verschiedenen<br />

Grundlagen gemäss Gesetzen,<br />

Verordnungen, Reglementen,<br />

Kreisschreiben etc.<br />

Notfütterungen als solche<br />

sind aus der Sicht des<br />

BKPJV eine wichtige und<br />

richtige Massnahme. Wie es<br />

der Name schon sagt, sind es<br />

aber Massnahmen in Zusammenhang<br />

mit einer Notsituation.<br />

Sie dienen also dazu, die<br />

Not des Wildes zu lindern und<br />

nicht unbedingt dazu, auf einzelne<br />

Schicksale des Wildes,<br />

beo bachtet von Menschen,<br />

Rücksicht zu nehmen. Emotionen<br />

dazu sind verständlich,<br />

aber ergeben noch kein kantonales<br />

Rezept für Notfütterungen.Notfütterungsmassnahmen<br />

sind Bestandteil der<br />

einzelnen Bezirkshegekonzepte<br />

und erfolgen jeweils in Absprache<br />

mit dem zuständigen<br />

Bezirkschef der Wildhut. Dies<br />

ist eine logische Kompetenzregelung,<br />

da die Wildhut über<br />

die entsprechenden örtlichen<br />

Kenntnisse verfügt und vor allem<br />

über die regionalen Wildansammlungen<br />

sowie Notlagen<br />

bestens Bescheid weiss.<br />

Die Bezirkshegekonzepte werden<br />

denn auch jährlich allfälligen<br />

Erkenntnissen und Veränderungen<br />

angepasst. Dies zu<br />

Gunsten des Wildes und deren<br />

Lebensraum.<br />

Zu einem Thema, das im Leserbrief<br />

nicht angesprochen<br />

wurde<br />

Winterfütterungen haben<br />

in diesem Zusammenhang<br />

nichts mit Notfütterungen zu<br />

tun und werden gemäss Hegereglement<br />

des BKPJV auch<br />

nicht befürwortet. Die Erfahrungen<br />

damit sind vor allem<br />

aus der Sicht des Forstes und<br />

der Landwirtschaft negativ,<br />

da sie zu unnatürlichen Wildansammlungen<br />

führen. Zudem<br />

ergeben sich einige andere<br />

Probleme, wie z.B. dass<br />

bei Winterfütterungen das Gesetz<br />

des Stärkeren gilt und die<br />

Schwachen bei zu wenig einzelnen<br />

Fütterungsstellen meistens<br />

leer ausgehen. Der Hungertod<br />

des Schwächeren ist<br />

somit an der Futterkrippe vorprogrammiert,<br />

was eigentlich<br />

nicht die Meinung wäre. Zudem<br />

– und das ist nach neuesten<br />

biologischen (auch<br />

logischen) Erkenntnissen entscheidend:<br />

Puls und Magenaktivität<br />

des Schalenwildes<br />

werden im Winter wesentlich<br />

heruntergefahren. Eine künstliche,<br />

auch durch unnatürliche<br />

Futtermittel erzeugte Sättigung<br />

bedeutet nicht unbedingt<br />

die Rettung für Schalenwild.<br />

Wehe, wenn dann der künstlich<br />

ausgedehnte Magen keine<br />

Nahrung mehr erhält und<br />

der Stress an den Futterstellen<br />

zunimmt. Dann ist der Hungertod<br />

sehr nahe. Winterfütterungen<br />

sind finanziell, personell<br />

und auch geographisch<br />

sehr anspruchsvoll. Sie können<br />

funktionieren, wenn sie<br />

konsequent betrieben werden.<br />

Menschlich und emotional<br />

verständlich – im Sinne der<br />

Natur sind sie aber nicht.<br />

Die Umsetzung einer<br />

Notfütterung kann nicht «im<br />

Voraus» erarbeitet werden<br />

Bei der von Frau Sturzenegger<br />

genannten anderen interessierten<br />

Kreisen handelt es sich<br />

gemäss Hegeverordnung um<br />

alle an der Hege interessierten<br />

Kreise. Was darunter zu verstehen<br />

ist, kann verschieden<br />

ausgelegt werden. Grundsätzlich<br />

müssen wir aber davon<br />

ausgehen, dass die Umsetzung<br />

einer Notfütterung nicht<br />

«im Voraus» erarbeitet werden<br />

kann. Wer weiss schon, wann,<br />

wo und wie viel es schneien<br />

wird. Gerade der letzte Winter<br />

hat gezeigt, dass regional<br />

bezüglich Schneemenge und<br />

Fallwildzahlen sehr grosse Unterschiede<br />

zu verzeichnen waren.<br />

Notfütterungen sind nicht<br />

planbar, geschweige denn vorhersehbar.<br />

Es ist deshalb sehr<br />

wichtig, dass die Zusammenarbeit<br />

zwischen der Wildhut,<br />

dem Forst, der Landwirtschaft,<br />

den Bezirkshegepräsidenten<br />

sowie den Hegeobmännern<br />

der Sektionen sehr gut koordiniert<br />

wird. Massnahmen müssen<br />

kurzfristig, punktuell und<br />

sinnvoll umgesetzt werden<br />

können. Der letzte Winter hat<br />

gezeigt, dass Verbesserungen<br />

möglich sind. Der BKPJV ist<br />

bestrebt, zusammen mit dem<br />

Amt für Jagd und Fischerei<br />

(AJF) und der Wildhut, den<br />

Forstorganen sowie der Landwirtschaft,<br />

diese Verbesserungen<br />

zu realisieren. Wenn sich<br />

Testen Sie Ihr Wissen<br />

Auflösung<br />

Seiten 58/59<br />

1 D<br />

2 F<br />

3 E<br />

4 A<br />

5 B<br />

6 C<br />

7 zu den Vorstehhunden<br />

8 A + B + C<br />

9 A + B + C<br />

10 grossen Hunden<br />

11 A<br />

Frau Sturzenegger oder andere<br />

interessierte Kreise mit Verbesserungen<br />

nun selbst einbringen<br />

wollen, so ist dies ein<br />

willkommener Beitrag. Wir<br />

bitten diese Kreise, sich bei<br />

den für sie zuständigen Bezirkshegepräsidenten<br />

(BKPJV)<br />

oder der zuständigen Wildhut<br />

und Forstorganen zu melden<br />

und entsprechende Vorschläge<br />

zu unterbreiten. Die Einsicht<br />

in die bestehenden Bezirkshegekonzepte<br />

ist bei den genannten<br />

Kreisen jederzeit möglich.<br />

Suchen Sie, sehr geehrte Frau<br />

Sturzenegger, und auch andere<br />

interessierte Personen diesen<br />

Kontakt. Alle beteiligten Institutionen<br />

und Personen sind<br />

für jeden sinnvollen Beitrag<br />

dankbar und werden sich auch<br />

bemühen, ihn um zu setzen.<br />

Eine Art öffentliche Vernehmlassung<br />

wird jedoch für die<br />

Bezirkshegekonzepte kaum in<br />

Betracht gezogen.<br />

Spagat zwischen Wildruhezonen<br />

und Tourismus<br />

Weiter muss einmal mehr<br />

betont werden, dass die Ruhe<br />

für das Wild in strengen Wintern<br />

eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

ist, um zu überleben.<br />

Die Ruhe ist in unserem<br />

touristisch sehr aktiven Kanton<br />

auch abseits der Pisten ein<br />

grosses Problem. Wildruhezonen<br />

sind ein Beitrag an diese<br />

Ruhe. Nur ist der Spagat zwischen<br />

Wildruhezonen und Tourismus<br />

teilweise sehr schwer,<br />

wenn gar unmöglich. Auch<br />

daran arbeitet der BKPJV aktiv<br />

mit und versucht, das Beste<br />

für Wild in Winternot zu erreichen.<br />

Gerade bei dem heiklen<br />

Thema Wildruhezonen ist die<br />

12 C<br />

13 A + B + C<br />

14 C<br />

15 Magyar Vizsla<br />

16 drahthaarig<br />

17 B<br />

18 B + C<br />

19 Vieräugl<br />

20 A + B<br />

21 Spurlaut (sie muss<br />

spurlaut sein)<br />

aktive Mitarbeit von interessierten<br />

Personen sehr wichtig,<br />

damit wir gemeinsam auf die<br />

wohl bedeutendste Massnahme,<br />

die Ruhe des Wildes, hinwirken<br />

können.<br />

Auch Gäms- und Steinwild<br />

in harter Winternot<br />

Abschliessend möchten wir<br />

nun aber doch noch auf eine<br />

Problematik hinweisen, die<br />

uns immer wieder beschäftigt.<br />

Bei den teilweise sehr emotionalen<br />

Hinweisen und Äusserungen<br />

zum Thema Hege und<br />

Fütterung ist grundsätzlich immer<br />

vom Hirsch- und Rehwild<br />

die Rede. Das ist verständlich,<br />

denn die hat man auch meistens<br />

vor Augen, wenn sie sich<br />

in Dorfnähe aufhalten. Auch<br />

werden immer wieder Beispiele<br />

aus dem Ausland genannt.<br />

Auch da ist meistens das<br />

Hirschwild gemeint. Aus der<br />

Sicht der <strong>Jäger</strong>schaft ist aber<br />

bei schneereichen Wintern<br />

auch das Gäms- und Steinwild<br />

in harter Winternot. Von Fütterungen<br />

für diese Wildarten<br />

ist kaum die Rede. Gilt hier<br />

etwa – aus den Augen aus dem<br />

Sinn? Die Liste könnte beliebig<br />

ergänzt werden.<br />

Zum Thema Hege und Notfütterung<br />

gäbe es noch viel<br />

Wesentliches zu sagen und zu<br />

schreiben. Dies würde jedoch<br />

den Rahmen unserer Beantwortung<br />

des Leserbriefes von<br />

Frau Sturzenegger bei Weitem<br />

sprengen. Gerne stehen aber<br />

unser Hegepräsident, Paul<br />

Sprecher, oder ich für weitere<br />

Fragen zur Verfügung<br />

Beat Angerer<br />

Zentralpräsident BKPJV<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 57<br />

Leser schreiben


Ordnen Sie den abgebildeten Hunden<br />

den richtigen Namen zu!<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Weimaraner-Kurzhaar<br />

Pointer<br />

Deutsch-Kurzhaar<br />

Brandl-Bracke<br />

Ungarischer Kurzhaar<br />

Hannoverscher Schweisshund<br />

58 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

JAGDHUNDE<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F


7 Zu welcher Rassegruppe gehört der<br />

Deutsch-Kurzhaar?<br />

8<br />

A<br />

B<br />

C<br />

9<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Welche Färbungen sind beim DK<br />

möglich?<br />

braun mit und ohne Abzeichen<br />

dunkler und heller Braunschimmel<br />

weiss mit brauner Kopfzeichnung<br />

Zu den rassetypischen<br />

Eigenschaften des DK zählen:<br />

guter Verlorenbringer<br />

besonders gute Feldeigenschaften<br />

Raubwildschärfe<br />

10 Bezüglich seiner Grösse gehört<br />

der DK zu den...<br />

11<br />

A<br />

B<br />

In welcher Haarform wurde der<br />

Weimaraner noch gezüchtet?<br />

langhaarig<br />

drahthaarig<br />

Testlänge: 21 Aufgaben<br />

Testzeit: 15 Minuten<br />

Auswertung:<br />

www.schweizerjaeger.ch<br />

19 Fragen sehr gut<br />

17 Fragen ausreichend<br />

weniger ungenügend<br />

12<br />

A<br />

B<br />

C<br />

13<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Welche Färbungen hat der<br />

Weimaraner?<br />

schwarz mit weissen Abzeichen<br />

hirschrot<br />

silber-, reh- und mausgrau<br />

Wie wird der Weimaraner<br />

bezüglich seiner Eignung für die<br />

Jagd eingewertet?<br />

Gebrauchshund für Wald, Feld und<br />

Wasser<br />

hervorragende Jagdschutzeigenschaften<br />

Raubwildschärfe<br />

Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung<br />

mit freundlicher Genehmigung von<br />

Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH.<br />

(Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck verboten!)<br />

Bezugsquellennachweis siehe Rub rik «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />

Seite 1, oben links.<br />

Antworten siehe Seite 57<br />

14<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />

Jagdhunden ist das Auge des Weimaraners<br />

auffällig gefärbt. Es ist ...<br />

blau<br />

orange<br />

bernsteinfarben bis weiss<br />

15 Wie lautet die ungarische<br />

Rassebezeichnung für den Ungarischen<br />

Kurzhaar?<br />

16<br />

17<br />

A<br />

B<br />

C<br />

18<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Der Ungarische Kurzhaar wurde auch<br />

in einer anderen Haarform gezüchtet.<br />

Welche?<br />

Der Ungarische Kurzhaar zählt zu<br />

den<br />

grossen Hunden<br />

mittelgrossen Hunden<br />

kleinen Hunden<br />

Welche der folgenden Rassen eignen<br />

sich für ein gemischtes Wald/Feldrevier<br />

mit Wasser und Vorkommen von<br />

Reh- und sonstigem Niederwild?<br />

Brandlbracke<br />

Deutsch Kurzhaar<br />

Ungarischer Kurzhaar<br />

19 Wie wird die Brandlbracke aufgrund<br />

ihrer Kopfzeichnung noch genannt?<br />

20<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Zu welchen Arbeiten wird die Brandlbracke<br />

verwendet?<br />

«Laute Jagd» auf Fuchs, Hase, Schwarzwild<br />

Schweissarbeit<br />

Vorstehen<br />

21 Welche angewölfte Eigenschaft muss<br />

die Brandlbracke haben, damit sie<br />

erfolgreich zum Brackieren eingesetzt<br />

werden kann?<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 59<br />

Testen Sie Ihr Wissen


DER<br />

GRAUE BOCK<br />

Zu den imposantesten Schalenwildarten gehört das Steinwild. Wie hat sich<br />

der Bestand in den letzten Jahrhunderten entwickelt? Wo kommt es heute<br />

vor? Was interessiert in punkto Biologie? Und vor allem, worauf ist beim<br />

Ansprechen zu achten?<br />

Reifer Steinbock in der Vollkraft<br />

(10,5 Jahre).<br />

60 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Text und Bilder: Birte Keil<br />

Die Vorfahren des heutigen<br />

Steinwildes waren bis zur letzten<br />

Eiszeit in Europa sehr viel weiter<br />

verbreitet als heute. Als sich mit<br />

dem Ende dieser Eiszeit grosse<br />

Waldgebiete ausbreiteten, zogen<br />

sich das Steinwild sowie einige<br />

andere kälteangepasste Arten in<br />

die Hochlagen der Alpen zurück.<br />

Bis in das 15. Jahrhundert war<br />

das Steinwild in den Alpen weit<br />

verbreitet. Die Weiterentwicklung<br />

der Jagdwaffen erlaubte aber bald<br />

einen ungehemmten Raubbau an<br />

den Beständen, so dass diese bereits<br />

im 18. Jahrhundert auf wenige<br />

Inselvorkommen reduziert waren.<br />

Das Unglück der Steinböcke<br />

wurde durch den Aberglauben<br />

beschleunigt, der nahezu jedem<br />

Körperteil irgendeine Heil- oder<br />

Zauberkraft zuschrieb. 1885 stellte<br />

König Vittorio Emanuele II die<br />

letzten 50 Stück Steinwild im Gebiet<br />

des heutigen Nationalparks<br />

Gran Paradiso unter Schutz, und


Kitze –<br />

links ein Bockkitz,<br />

rechts ein Geisskitz. Junge Geiss<br />

(3,5 Jahre).<br />

Jährlinge – links ein<br />

Bockjährling, rechts ein<br />

Geissjährling.<br />

bis zum Ersten Weltkrieg vermehrten<br />

sie sich dort wieder auf<br />

etwa 4000 Stück. Nachdem 1905<br />

eine Anfrage der <strong>Schweizer</strong> auf<br />

Ankauf einiger Stücke abgelehnt<br />

wurde, griffen die <strong>Schweizer</strong><br />

zur Selbsthilfe und liessen einige<br />

Kitze durch Wilderer «entführen».<br />

Diese gediehen im Tierpark<br />

so gut, dass bereits 1911 die ersten<br />

Stücke ausgewildert werden<br />

konnten. Durch weitere Aussetzaktionen<br />

wurden die Alpen wiederbesiedelt.<br />

Heute leben in Italien,<br />

der Schweiz (ca. 3/4 des<br />

Gesamtbestands), in Österreich,<br />

Frankreich, Deutschland und Jugoslawien<br />

wieder etwa 40 000<br />

Stück. In Deutschland existieren<br />

Vorkommen bei Berchtesgaden,<br />

im Oberallgäu, bei Oberaudorf<br />

und Jachenau (Benediktenwand).<br />

Biologische Beschreibung<br />

Steinböcke sind als Ziegenartige<br />

durch ihre imposanten Hörner<br />

erkennbar. Die Hörner der Geissen<br />

sind kürzer und haben keine<br />

Schmuckleisten oder -knoten.<br />

Ausgewachsene Böcke sind grösser<br />

und schwerer als Geissen, bei<br />

etwa 95 Zentimeter Stockmass<br />

wiegen sie aufgebrochen zur Jagdzeit<br />

etwa 70 Kilogramm (Geissen<br />

ca. 32 Kilogramm), das entspricht<br />

einem Lebendgewicht von rund<br />

100 Kilogramm bei Böcken bzw.<br />

40 Kilogramm bei Geissen. Ende<br />

Mai/Anfang Juni werden die Kitze<br />

nach einer Tragzeit von 150 bis<br />

180 Tagen gesetzt; in der Regel<br />

eines, Zwillinge sind selten. Im<br />

Unterschied zu anderen Schalenwildarten<br />

ist durch das regelmässige<br />

Wachstum des Gehörns der<br />

Böcke ihr Alter auch auf grössere<br />

Entfernung relativ gut einzuschätzen,<br />

während das Gehörn<br />

der Geissen zumindest die Einordnung<br />

in eine Altersklasse zulässt.<br />

Ausserdem sind die Tiere,<br />

wo sie wenig oder gar nicht bejagt<br />

werden, so vertraut, dass sie<br />

sich auf geringe Dis tanz beobachten<br />

lassen. Und da sie sich meist<br />

in (grösseren) Rudeln aufhalten,<br />

ist stets die Möglichkeit zum<br />

Vergleich gegeben. Die Hörner<br />

Sehr alte Geiss,<br />

der Abbau<br />

beginnt.<br />

Mittelalte Geiss.<br />

Alte Geiss, noch in guter Kondition.<br />

wachsen bei beiden Geschlechtern<br />

ein Leben lang. Beim Bock<br />

können sie 80 bis 90 Zentimeter<br />

lang werden, bei den Geissen erreichen<br />

sie an die 35 Zentimeter.<br />

Das Horn wächst von unten her,<br />

das heisst, die Spitzen der Hörner<br />

sind der älteste Teil. Im Winter<br />

setzt das Hornwachstum aus<br />

– zugunsten des Überlebens bei<br />

karger Äsung. Das ergibt die typischen<br />

Einschnürungen (Jahresringe).<br />

Bei Geissen wird auch durch<br />

Perioden von Trächtigkeit oder<br />

Milchproduktion das Hornwachs-<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 61<br />

Jagdpraxis


Jagdpraxis<br />

tum gedrosselt oder zeitweise eingestellt.<br />

An den Jahresringen lässt<br />

sich die Zahl der Winter zählen,<br />

sie erlauben also eine brauchbare<br />

Altersschätzung bzw. -bestimmung.<br />

Das Gehörn dient zum Imponieren,<br />

als (Turnier-)Waffe, als<br />

Balancierstange sowie zur Pflege<br />

schwer erreichbarer Körperstellen.<br />

Als Beschädigungswaffe<br />

ist das spitze und gerade Gehörn<br />

der Geissen jedoch ungleich wirkungsvoller<br />

als das der älteren<br />

Böcke.<br />

Ansprechen von Kitzen/<br />

Jährlingen<br />

Beim Ansprechen berücksichtigen<br />

wir, dass die Jugendentwicklung<br />

des Steinwildes sehr lange<br />

dauert und daher mit der des<br />

übrigen Schalenwildes nicht verglichen<br />

werden kann. Der erste<br />

Eindruck von Kitzen ist, dass sie<br />

ausgesprochen flauschig und wollig<br />

wirken. Ihr Haar ist deutlich<br />

heller, das Haupt auffällig kurz.<br />

Die Hörner haben im Herbst etwa<br />

Lauscherhöhe erreicht und zeigen<br />

eine unterschiedliche Form.<br />

Bei den meisten weiblichen Kitzen<br />

zeigen sie eher nach innen gerichtet,<br />

bei Böckchen eher nach<br />

aussen gerichtet, sind stärker und<br />

deutlicher gerillt. Letzte Zweifel<br />

beseitigt nur die Haltung beim<br />

Nässen.<br />

Auch die Jährlinge haben noch<br />

recht kurze Gesichter und wirken<br />

daher kindlich. Das Haarkleid besitzt<br />

jetzt aber schon mehr Grannen,<br />

wirkt aber immer noch heller<br />

und wolliger als das der Jungböcke<br />

und -geissen. Die Ansprache<br />

nach dem Gehörn kann sich<br />

schwierig gestalten. Zwar sind<br />

die Hörner jetzt schon kräftiger<br />

als bei den Kitzen, die Ausformung<br />

des Zuwachses kann aber<br />

durchaus verschieden sein. Manche<br />

Böckchen haben schon ein<br />

bis zwei mehr oder weniger deutliche<br />

Schmuckleisten ausgeprägt,<br />

bei anderen ist kaum etwas dergleichen<br />

zu erkennen. Das gilt<br />

erst recht für die Geissjährlinge,<br />

deren Hörnchen ohne erkennbare<br />

Leisten wachsen. So sind sie<br />

je nach Entwicklung und Jahreszeit<br />

schon mal mit Zweijährigen<br />

zu verwechseln. Das Ansprechen<br />

62 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

junger und/oder geringer Stücke<br />

ist aufgrund der langsamen und<br />

individuell unterschiedlichen Entwicklung<br />

besonders schwierig.<br />

Das Ansprechen von Geissen<br />

Bei Geissen erfordert die Altersansprache<br />

die Berücksichtigung<br />

des ganzen Erscheinungsbildes<br />

und Verhaltens. Das Gehörn<br />

ist nur bis zum dritten, eventuell<br />

vierten Jahr eine direkte Hilfe.<br />

Nach drei langen Jahreszuwächsen<br />

wird der vierte schon kürzer,<br />

die weiteren sind nur noch gering<br />

sowie durch Bildung von Trächtigkeits-<br />

oder Laktationsfurchen<br />

unterbrochen. Bei älteren Geissen<br />

machen die Hörner (wie bei<br />

der Gams) unten «zu», das heisst,<br />

sie werden zur Basis hin wieder<br />

dünner. Junge Geissen von zwei<br />

Jahren können noch ausgesprochen<br />

unreif und gering im Wildbret<br />

sein. Erst mit dem fünften<br />

Jahr sind die Geissen körperlich<br />

ausgewachsen. Ihr Gewichtsmaximum<br />

erreichen sie aber erst mit<br />

acht bis zehn Jahren. Dann wirken<br />

sie massig und kräftig, und so<br />

bleiben sie auch bis zum 13./14.<br />

Jahr. Das erste Kitz wird im Allgemeinen<br />

mit vier bis fünf Jahren<br />

gesetzt. Häufig stehen die Kitze<br />

nicht bei der Mutter, und das<br />

Gesäuge ist nicht immer leicht zu<br />

entdecken, vor allem, wenn die<br />

Kitze schon allmählich entwöhnt<br />

werden. Andererseits ist es bei al-<br />

Junger Bock<br />

(4,5 Jahre).<br />

Heranreifender Bock (6,5 Jahre).<br />

ten Stücken bzw. solchen, die ein<br />

Kitz verloren haben, durchaus<br />

noch sichtbar, wenn auch verändert.<br />

Daher ist es sehr wichtig,<br />

äusserst sorgfältig und geduldig<br />

zu beobachten, welches<br />

Stück noch führt und welches<br />

nicht, falls eines erlegt werden<br />

soll. Mit zunehmendem Alter<br />

wirken die Geissen kurzläufiger<br />

und tiefrumpfiger, auch der Träger<br />

wird stärker und immer tiefer<br />

getragen. Auch wenn alte Geissen<br />

noch sehr stark im Wildbret<br />

sein können, bekommen sie doch<br />

sichtbar mehr «Ecken», der Knochenbau<br />

wird deutlicher. Der Altersabbau<br />

beginnt erheblich später<br />

als bei den Böcken, Geissen<br />

können durchaus über 20 Jahre alt<br />

werden. Mit einsetzender Vergreisung<br />

nimmt das Gewicht (Muskelmasse)<br />

ab, daher wird auch der<br />

Träger wieder dünner. Das Stück<br />

wirkt jetzt knochig, nachlassende<br />

Aufmerksamkeit und Beweglichkeit<br />

sind zu beobachten. Das<br />

Haarkleid wird heller («fahl»),<br />

bewegt sich im Farbton zwischen<br />

isabell und hellgrau. Sehr alte<br />

Stücke halten sich meist am Rand<br />

des Rudels auf, wenn sie nicht gelegentlich<br />

auch allein stehen.<br />

Das Ansprechen von Böcken<br />

Anders als bei den Geissen ist<br />

beim Bock das Gehörn die wichtigste<br />

Ansprechhilfe. Auch wenn<br />

bei älteren Böcken das genaue Al-


ter erst nach dem Erlegen wirklich<br />

zu bestimmen ist, bleibt die<br />

zu kalkulierende Variation nicht<br />

sehr gross. Von vorn lassen sich<br />

nur die Schmuckleisten und -knoten<br />

erkennen, die Jahresringe sind<br />

nur von schräg-hinten zu sehen,<br />

also wenn der Bock in die andere<br />

Richtung äugt. Der Hornabschnitt<br />

aus dem Kitzjahr hat noch keine<br />

Knoten oder Leisten, nur feine<br />

Rippen. Er wird durch den steten<br />

Gebrauch des Gehörns ständig<br />

abgenutzt, bis er bei alten Böcken<br />

kaum noch vorhanden oder<br />

gar abgebrochen ist. Im Jährlingsjahr<br />

wächst erst eine Längs-, dann<br />

eine Querleiste. Anschliessend<br />

erscheinen pro Jahr (meist) zwei<br />

Schmuckknoten. Ab dem zehnten<br />

Lebensjahr werden daraus immer<br />

schwächer werdende Wülste, da<br />

der Jahreszuwachs nur noch kurz<br />

(scheibenförmig) ist. Wenn der<br />

Bock älter als elf bis zwölf Jahre<br />

ist, kann die Abnutzung das<br />

Gehörn in seiner Gesamtheit fast<br />

glatt erscheinen lassen.<br />

Reichen deutliche Schmuckknoten<br />

über zwei Drittel der<br />

Hornlänge, ist der Bock höchstens<br />

neun, reichen sie nur bis auf<br />

die Hälfte des Horns, ist er älter<br />

= Zahl der Schmuckleisten und<br />

-knoten durch zwei. Variationen in<br />

der Gehörnausbildung sind aber<br />

immer möglich, da die Stärke wie<br />

bei allen anderen Trophäenträgern<br />

sehr von der Gesamtkondi-<br />

Reifer Bock<br />

(8,5 Jahre).<br />

Sehr alter Steinbock<br />

(mindestens<br />

14 bis 15 Jahre).<br />

tion (Ernährung) abhängt. Böcke<br />

brauchen noch länger als Geissen,<br />

um ihre Vollkraft zu erreichen.<br />

Der Jährlingsbock sieht in Farbe<br />

und Körperform der Geiss noch<br />

sehr ähnlich. Solange noch grosse<br />

Schmuckknoten wachsen, ist<br />

die Stirn der jungen Böcke noch<br />

hoch aufgewölbt, wodurch das<br />

Haupt kurz und dreieckig wirkt.<br />

Der Körper ist noch nicht so massig<br />

und kurzläufig. Zweijährige<br />

stehen noch beim weiblichen Rudel.<br />

Auch wenn er schon stattlich<br />

gewachsen ist, selbst dem Fünf-<br />

bis Sechsjährigen sieht man seine<br />

Jugend sofort an. Im Sommerhaar<br />

ist alles Steinwild hellgrau<br />

bis hellgraubraun.<br />

Bis zum sechsten Jahr sind die<br />

Böcke auch im Winterhaar noch<br />

hell, erst mit beginnender körperlicher<br />

Reife werden sie allmählich<br />

dunkler, um mit sieben,<br />

quasi acht Jahren die dunkelbraune<br />

Farbe des erwachsenen Bocks<br />

anzunehmen. Mit acht Jahren hat<br />

der Steinbock seine körperliche<br />

sowie soziale Reife erreicht und<br />

signalisiert dies auch durch diese<br />

Färbung. Die grösste Masse und<br />

Kraft, das heisst auch die nöti-<br />

ge Position in der Rangfolge, um<br />

Geissen beschlagen zu dürfen,<br />

erreichen die meisten Böcke aber<br />

erst mit zehn Jahren. Nun werden<br />

auch Vorschlag und Widerrist<br />

sichtbar, der äusserst massige<br />

Träger wird fast waagerecht getragen<br />

und bildet beinahe eine Einheit<br />

mit dem Rumpf. Auf diesem<br />

Gipfel ihrer Kraft bleiben sie aber<br />

nur etwa drei Jahre, dann bauen<br />

sie ab. Der Altersabbau erfolgt<br />

recht schnell, die Lebensumstän-<br />

de (vor allem im Winter) in grosser<br />

Höhe lassen kein langes Greisenalter<br />

zu. Wann dies beginnt,<br />

kann nach Kondition unterschiedlich<br />

sein. Manche Böcke zeigen<br />

bereits mit zwölf Jahren Defizite,<br />

andere erst mit fünfzehn. Wie bei<br />

den Geissen (allerdings früher)<br />

kündigt sich diese Phase durch<br />

den Abbau von Muskelmasse an.<br />

Selbst wenn der Bock noch rundbäuchig<br />

wirkt, beginnen Schultern<br />

und Becken sichtbar hervorzustehen.<br />

Der Träger nimmt ab,<br />

und die Decke wirkt «zu weit».<br />

Wie bei den Geissen wird sie heller<br />

und struppiger, beginnend mit<br />

einem Silbrigwerden von Rücken<br />

und Träger. ■<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 63<br />

Jagdpraxis


Bund und Kantone<br />

Eidgenössische<br />

Volksinitiative<br />

«Für den Schutz vor<br />

Waffengewalt»<br />

Im Jahr 2011 kommt die<br />

Waffeninitiative zur Volksabstimmung.<br />

Mit der Waffeninitiative<br />

wollen die Initianten<br />

die Bundesverfassung ändern.<br />

Demnach müsste, wer Feuerwaffen<br />

und Munition erwerben,<br />

besitzen, tragen, gebrauchen<br />

oder überlassen will, den<br />

Bedarf dafür nachweisen und<br />

die erforderlichen Fähigkeiten<br />

mitbringen. Ein Gesetz würde<br />

die Anforderungen und die<br />

Einzelheiten, insbesondere für<br />

die Jagd, regeln.<br />

Die <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong> wären von den allfälligen<br />

Auswirkungen der<br />

Initiative direkt betroffen. Eine<br />

erneute Anpassung des Waffenrechts<br />

wäre nämlich die Folge.<br />

Es ist fest davon auszugehen,<br />

dass neue Einschränkungen auf<br />

uns <strong>Jäger</strong> zukommen würden.<br />

Die Behauptung der Initianten,<br />

die Jagd würde nicht tangiert,<br />

ist unehrlich. Die kommunizierte<br />

Sonderregelung für<br />

die <strong>Jäger</strong> (die Initianten sagen:<br />

die beiden zentralen Rechtsbegriffe<br />

«Bedarf nachweisen»<br />

und «die erforderlichen Fähigkeiten<br />

mitbringen» sind bei<br />

<strong>Jäger</strong>n längst erfüllt) ist weder<br />

gesichert noch formuliert.<br />

JagdSchweiz ruft deshalb die<br />

<strong>Jäger</strong>schaft auf, die Initiative<br />

«Für den Schutz vor Waffengewalt»<br />

abzulehnen. Die <strong>Jäger</strong>schaft<br />

sollte geschlossen<br />

gegen die Initiative auftreten.<br />

Die Initianten sind nun daran,<br />

ausgewählte <strong>Jäger</strong> zu motivieren,<br />

sich einem Komitee<br />

«<strong>Jäger</strong> für den Schutz vor Waffengewalt»<br />

anzuschliessen.<br />

Wir bitten die <strong>Jäger</strong>innen und<br />

<strong>Jäger</strong>, diesem Komitee nicht<br />

beizutreten.<br />

JagdSchweiz ist Mitglied<br />

der «Interessengemeinschaft<br />

Schiessen Schweiz» (IGS).<br />

In der IGS sind 16 mit dem<br />

Schiesswesen, der Jagd und<br />

weiteren mit dem Waffenbesitz<br />

befasste Landesverbände<br />

64 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

zusammengeschlossen. Die<br />

IGS organisiert den Kampf<br />

für die Ablehnung der Waffeninitiative.<br />

Die <strong>Jäger</strong>schaft<br />

wird die Kampagne mitfinanzieren.<br />

Nach dem Vorliegen<br />

des Abstimmungs- und Finanzierungskonzepts<br />

werden die<br />

Mitglieder über die weiteren<br />

Details informiert.<br />

Die <strong>Schweizer</strong> mögen<br />

Wildbret – doch<br />

woher kommt es?<br />

Die <strong>Schweizer</strong> Bevölkerung<br />

konsumiert zunehmend Wildbret,<br />

das Fleisch des Haar- und<br />

Federwilds. Im Herbst dient<br />

die Jagd als Aufhänger für die<br />

Vermarktung von Fleisch in<br />

den Metzgereien und Restaurants.<br />

Die Herkunft des Wildbrets<br />

wird jedoch oft von den<br />

Verbrauchern nur ungenügend<br />

nachvollzogen. «Es gibt eine<br />

echte Lücke im Wissen über<br />

die Jagd», wirft Marco Giacometti<br />

auf, Geschäftsführer<br />

von JagdSchweiz. Weniger als<br />

20% des in der Schweiz vermarkteten<br />

Wildbrets kommen<br />

aus einheimischer Produk tion;<br />

der grösste Teil wird demnach<br />

importiert. An einem Informationstag<br />

für die Medien,<br />

der am 21. Oktober in Crissier<br />

(VD) durchgeführt wurde, haben<br />

JagdSchweiz und das Res-<br />

In der Spitzenküche von Philippe Rochat erklärt Chefkoch Benoît Violier,<br />

selbst passionierter <strong>Jäger</strong>, die Geheimnisse der Lagerung und Zubereitung<br />

von Wildbret.<br />

taurant Philippe Rochat Informationen<br />

geliefert, die für die<br />

Verbraucher nützlich sind.<br />

Jedes Jahr werden von den<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>n 70 000 Stück<br />

Schalenwild (Rehe, Wildschweine<br />

und andere Arten)<br />

sowie mehr als einhunderttausend<br />

Vögel erlegt. Im vorigen<br />

Jahr wurden im Kanton Genf,<br />

in dem die Jagd verboten ist,<br />

durch die kantonalen Wildhüter<br />

mehr als 500 Wildschweine<br />

erlegt. Die einheimische<br />

Wildbretproduktion beläuft<br />

sich auf insgesamt eintausend<br />

Tonnen. Ungefähr die Hälfte<br />

dieses Fleischs wird von den<br />

Familien der <strong>Jäger</strong> und deren<br />

Freunden konsumiert. Der<br />

Rest wird direkt an Metzgereien<br />

und Res taurants verkauft.<br />

Die einheimische Produktion<br />

ist seit längerer Zeit stabil geblieben.<br />

Vor einigen Dutzend<br />

Jahren war sie wesentlich geringer.<br />

Dieses ist der Tatsache<br />

geschuldet, dass die Wildpopulationen<br />

schwächer waren.<br />

Die inländische Produk tion<br />

von Wildbret aus Gehegen ist<br />

noch kleiner und beträgt 90<br />

Tonnen. In unserem Land werden<br />

12 000 Zuchthirsche, vor<br />

allem Damwild, gehalten; ihre<br />

Anzahl im Bereich der alternativenLandwirtschaftsproduktion<br />

ist im Ansteigen begriffen.<br />

Der Import von Wildbret<br />

ist ebenfalls ansteigend: plus<br />

7,5% in fünf Jahren. Im Jahr<br />

2008 wurden 4573 Tonnen an<br />

Wild importiert (Quelle Proviande).<br />

Der überwiegende Teil<br />

des in der Schweiz konsumierten<br />

Wildbrets wird demnach<br />

aus Ländern wie Neuseeland,<br />

Südafrika und anderen europäischen<br />

Ländern importiert.<br />

Lebensmittelhygiene<br />

Die 30 000 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong> sind ausgebildet,<br />

um den Gesundheitszustand<br />

der Wildtiere vor dem<br />

Schuss zu beurteilen. Der Abschuss<br />

selbst muss derart er-<br />

Die Journalisten und Vortragenden vor dem Hotel de Ville in Crissier. In weiss gekleidet Inhaber Philippe Rochat,<br />

links neben ihm (mit orangem Hemd) der Kantonstierarzt von Waadt, Jacques-Henri Penseyres.


folgen, dass das Tier in der<br />

kürzestmöglichen Zeit getötet<br />

wird, und das ohne Verletzung<br />

der Muskelpartien sowie der<br />

Organe der Bauchhöhle. Dadurch<br />

soll jede Verunreinigung<br />

des Fleisches vermieden werden,<br />

die zu einer Beeinträchtigung<br />

des Wildbrets führen<br />

könnte. Während des Aufbrechens,<br />

das schnellstmöglich<br />

erfolgen muss, schätzt der <strong>Jäger</strong><br />

den Zustand der Organe<br />

ein. Die Umsetzung einer einwandfreien<br />

Hygiene und eine<br />

schnelle Kühlung sind wesentliche<br />

Voraussetzungen für<br />

den Erhalt der Produktqualität.<br />

«Was zudem zählt, ist die<br />

Rückverfolgbarkeit des Wildbrets,<br />

was die Konsumentinnen<br />

und Konsumenten sehr<br />

schätzen», stellt Grégoire Seitert<br />

klar. Der Veterinär und <strong>Jäger</strong><br />

erklärte das System der<br />

Anwendung der Wildmarke<br />

bei erlegten Tieren und die<br />

Eintragung der Tierdaten ins<br />

Abschussheft.<br />

Wildbret ist zu 100% ein<br />

natürliches Produkt. «Die<br />

ordnungsgemässe Produktion<br />

und Hygiene sind Garanten<br />

für ein Qualitätsprodukt<br />

wie das <strong>Schweizer</strong> Wild». Das<br />

ist die Botschaft von Philippe<br />

Volery, diplomierter Chefkoch<br />

und Autor eines Buchs<br />

über die Lebensmittelhygiene<br />

beim Wildbret.<br />

Die Beschauung des Fleisches<br />

ist durch das nationale<br />

Lebensmittelgesetz geregelt,<br />

das derzeit revidiert wird. «Die<br />

<strong>Schweizer</strong> Vorschrift hinsichtlich<br />

der Beschauung von Wildbret<br />

ist bereits jetzt eurokompatibel»,<br />

sagt Jacques-Henri<br />

Penseyres, Kantonstierarzt des<br />

Kantons Waadt.<br />

Das Wildbret ist generell<br />

gesünder, weniger fetthaltig<br />

und reicher an Spurenelementen<br />

als das Nutztierfleisch, sagt<br />

Benoît Violier, Küchenchef im<br />

Restaurant Philippe Rochat in<br />

Crissier. «Die Ernährung der<br />

frei lebenden Wildtiere ist oft<br />

ein Modell von Diätetik, weit<br />

entfernt von den Entgleisungen,<br />

die gelegentlich in der<br />

Massenproduktion festzustellen<br />

sind», so Violier. Man<br />

kann sich keine gesündere Ernährung<br />

vorstellen als bei der<br />

Gämse oder beim Birkwild!<br />

JagdSchweiz<br />

Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement<br />

www.stellen.lu.ch<br />

Ihr neues Blickfeld: Wildtiere und Lebensräume.<br />

Für diese naturverbundene Arbeit sprechen wir sportliche, aktive <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong> an. Ihr Idealalter liegt zwischen 30 und 45 Jahren und Ihr beruflicher<br />

Rucksack ist gut gefüllt: Mit einem handwerklichen Beruf, einer qualifizierten<br />

Weiterbildung und guten Kenntnissen in MS-Office sowie GIS. Als<br />

Wildhüterin/Wildhüter (100%)<br />

für die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) sind Sie in erster<br />

Linie im Eidg. Jagdbanngebiet Tannhorn unterwegs. Sie unterstützen auch den<br />

Fischereiaufseher. Das Administrative erledigen Sie im Büro in Sursee. Mehr<br />

Informationen: www.stellen.lu.ch oder im Kantonsblatt vom <strong>28.</strong>11.<strong>2009</strong>.<br />

STIFTUNG NATURLAND<br />

Renovierung des Beobachtungsturmes<br />

des Wildparks von Courtételle<br />

Der Beobachtungsturm des<br />

Wildparks von Courtételle,<br />

welcher vor einigen Jahrzehnten<br />

errichtet wurde, hat im Laufe<br />

der Jahre ein vielfältiges und<br />

zum Teil unerwartetes Schicksal<br />

erlebt. Er wurde anlässlich<br />

der den Hasen gewidmeten<br />

Forschung und Aufzucht aufgestellt.<br />

Dieser Aufzucht war<br />

nicht der erhoffte Erfolg beschieden.<br />

So nahmen für eine<br />

neue Studie Wildschweine den<br />

Platz ein. Zu dieser Zeit war<br />

der Turm so ausgerüstet, dass<br />

es einer Person möglich war,<br />

dort Tag und Nacht unter akzeptablen<br />

Bedingungen zu verbringen.<br />

Nachdem die Wildschweine<br />

den Park komplett<br />

umgewühlt hatten, liess man<br />

sie laufen, und andere Tierarten<br />

lösten einander im Park ab.<br />

Der Turm wurde bald Abstellraum,<br />

bald Taubenschlag, bald<br />

Voliere für Lockvögel, etc.<br />

Seit einigen Jahren beteiligt<br />

sich die FCJC aktiv beim Programm<br />

«Ferienpass», welches<br />

durch verschiedene regionale<br />

Kulturzentren organisiert wird.<br />

Auch um den jungen Teilnehmern<br />

die Möglichkeit zu geben,<br />

die Tierwelt unter optimalen<br />

Sicherheitsbedingungen<br />

beobachten zu können, wurde<br />

eine Renovation des Beobachtungsturmes<br />

beschlossen und<br />

durchgeführt. Wir möchten<br />

uns hiermit bei allen Personen<br />

bedanken, welche ehrenamtlich<br />

bei diesen Arbeiten<br />

mitgeholfen haben, insbesondere<br />

bei den <strong>Jäger</strong>kandidaten,<br />

welche eine bemerkenswerte<br />

Arbeit geleistet haben. Diese<br />

Renovation konnte dank der<br />

finanziellen Unterstützung der<br />

folgenden Institutionen realisiert<br />

werden:<br />

– Canton du Jura – Office de<br />

l’environnement<br />

– Loterie romande – délégation<br />

jurassienne<br />

– Stiftung Naturland SNL<br />

– Diana Suisse<br />

Ihnen sei herzlich gedankt.<br />

Komitee FCJC<br />

(Fédération Cantonale<br />

Jurassienne des Chasseurs)<br />

Rénovation de la<br />

tour d’observation<br />

du parc à gibier<br />

de Courtételle<br />

Edifiée il y a plusieurs décennies,<br />

la tour d’observation<br />

du parc à gibier de Courté telle<br />

aura connu des fortunes aussi<br />

diverses qu’inattendues au fil<br />

des ans. Elle fût construite lors<br />

de l’étude et de l’élevage qui<br />

étaient consacrés au lièvre.<br />

Cet élevage n’ayant pas connu<br />

le succès escompté, ce sont<br />

les sangliers qui occupèrent<br />

les lieux pour une nouvelle<br />

étude. A cette époque la tour<br />

a connu un toilettage devant<br />

per mettre à une personne d’y<br />

passer jours et nuits dans des<br />

conditions acceptables. Après<br />

que les sangliers eurent complètement<br />

labouré le parc, ils<br />

furent lâchés et d’autres espèces<br />

se succédèrent dans le<br />

parc. La tour d’observation<br />

fût alors tantôt local de range-<br />

Renovierter<br />

Beobachtungsturm<br />

des Wildparks von<br />

Courtételle.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 65<br />

Bund und Kantone


Bund und Kantone<br />

ment, pigeonnier, volière pour<br />

appelants, etc.<br />

Depuis quelques années, la<br />

FCJC participe activement au<br />

programme «passeport vacances»<br />

organisé par les différents<br />

centres culturels régionaux.<br />

Aussi, afi n de permettre<br />

aux jeunes participants<br />

d’observer la faune dans des<br />

conditions de sécurité optimale,<br />

une rénovation de la tour<br />

d’observation fût alors décidée.<br />

Nous tenons ici à remercier<br />

toutes les personnes qui<br />

ont participé bénévolement<br />

à ces travaux avec une men-<br />

CH<br />

Mit der Diplomübergabe<br />

am vergangenen Freitag<br />

in La Sauge fand die Prüfung<br />

zum Wildhüter mit eidg. Fachausweis<br />

ihren würdigen Abschluss.<br />

Der erfolgreichen<br />

Absolventin und allen erfolgreichen<br />

Absolventen gratulieren<br />

wir herzlich zum Erfolg.<br />

Wir möchten es nicht unterlassen,<br />

allen Personen, die an<br />

der Vorbereitung und Durchführung<br />

der Prüfung beteiligt<br />

waren, herzlich zu danken.<br />

Einen ganz besonderen Dank<br />

verdient der Präsident des<br />

<strong>Schweizer</strong>ischen Wildhüterverbandes,<br />

Gianni Largiadèr.<br />

Durch die umsichtige Organi-<br />

66 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

tion particulière aux candidats<br />

chasseurs qui ont fait un travail<br />

remarquable. Cette rénovation<br />

a été réalisée grâce au<br />

soutien fi nancier des institutions<br />

suivantes :<br />

– Canton du Jura – Offi ce de<br />

l’environnement<br />

– Loterie romande – délégation<br />

jurassienne<br />

– Stiftung Naturland SNL<br />

– Diana CH<br />

Qu’elles en soient remerciées.<br />

Comité FCJC (Fédération<br />

Cantonale Jurassienne des<br />

Chasseurs)<br />

Wildhüter mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Lettre de la<br />

Romandie<br />

Seit ich diese Kolumne für<br />

den «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» verfasse,<br />

verweise ich regelmässig<br />

auf den Sonderfall Genf,<br />

wo 1974 nach einer Volksabstimmung<br />

die Jagdhörner verstummten.<br />

Das Thema «Nichtjagd»<br />

ist ein Dauerbrenner,<br />

welcher sowohl Jagdgegner<br />

wie aktive <strong>Jäger</strong> inte ressiert.<br />

Und das mitunter über die<br />

Landesgrenze hinaus, wie die<br />

sation der Prüfung hat er Entscheidendes<br />

geleistet, dass der<br />

Wildhüterberuf sein Ansehen<br />

und seine Stellung im gesellschaftlichen<br />

Umfeld gefestigt<br />

hat und jene Wertschätzung<br />

erfährt, die ihm auf Grund der<br />

komplexen Aufgaben auch zustehen.<br />

Wir wünschen der neu<br />

diplomierten Wildhüterin und<br />

allen diplomierten Wildhütern<br />

viel Befriedigung bei der Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben und<br />

verbinden diesen Wunsch mit<br />

dem Dank an alle, die zum<br />

Gelingen der Ausbildung und<br />

Prüfung beigetragen haben.<br />

Josef Muggli<br />

Präsident JFK/ CSF/CCP<br />

FR<br />

GE<br />

VD<br />

JU<br />

vielen Anfragen von Chefredaktoren<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum beweisen. Kommt<br />

dazu, dass ich in Genf meinen<br />

Wohnsitz habe und deshalb<br />

mit den hiesigen Verhältnissen<br />

vertraut bin. Die über die nahe<br />

französische Grenze einfallenden<br />

Rudel von Wildschweinen<br />

bereiten den Genfer Behörden<br />

seit Jahren Kopfzerbrechen,<br />

das ist nicht von der Hand zu<br />

NE<br />

weisen. Zwar wurde von seiten<br />

des Umweltinspektorats –<br />

noch ist es so lange nicht her –<br />

dahingehend informiert, dass<br />

man die Sache mit den maraudierenden<br />

Sauen langsam<br />

in den Griff bekomme. Aber<br />

zu welchem Preis? Nicht nur<br />

entgehen der Republik Genf<br />

jedes Jahr sechsstellige Beträge<br />

durch die fehlenden Jagdpatent-Einnahmen.<br />

Nun lässt<br />

der kantonale Rechtspolitiker<br />

Pierre Weiss im Rat eine Bombe<br />

platzen.<br />

Soll die Genfer Jagd wieder<br />

ihren angestammten Platz<br />

einnehmen?<br />

Der Kanton Genf, muss<br />

man wissen, will sich in den<br />

nächsten Jahren eine auf den<br />

letzten Stand gebrachte Verfassung<br />

schaffen. Will heissen,<br />

dass die Jagdbefürworter<br />

vielleicht eine Chance wittern,<br />

doch wieder – mittels entsprechender<br />

Verfassungsänderung<br />

– zu ihrem Recht zu kommen.<br />

Im Genfer Kantonsrat wird in<br />

den Ansätzen darüber diskutiert.<br />

So scheint es zumindest.<br />

Denn besagter Pierre Weiss erhält<br />

vom Genfer Finanzdirektor<br />

Schützenhilfe, weil die Finanzkommission<br />

den Genfer<br />

Umwelthütern (früher Jagdaufseher!),<br />

in Zukunft deren<br />

Nachtabschüsse nicht mehr<br />

weiter fi nanzieren will.<br />

Stolze 400 000 Franken<br />

macht der Budgetposten aus,<br />

keine Kleinigkeit, gewiss. Im<br />

Nichtjagdkanton Genf versuchen<br />

sage und schreibe sechzehn<br />

(16) Staatsbesoldete<br />

dafür, den Angriffen der<br />

Schwarzröcke beizukommen<br />

und wenden dafür rund einen<br />

Viertel ihrer Arbeitszeit auf.<br />

Bei den Letzteren handelt es<br />

sich laut Francois Herard, Direktor<br />

der Bauern-Lobby Agri<br />

Genf, um Feinschmecker: Die<br />

Rebsorten Gamaret, Merlot<br />

und Sauvignon scheinen<br />

es den Wildschweinen speziell<br />

angetan zu haben. Dies<br />

trotz kilometerlangen Schutzzäunen,<br />

Elektroschockdrähten<br />

und anderen Abwehrmassnahmen.<br />

Pierre Weiss macht dem<br />

Kantonsrat den Vorschlag, diese<br />

Arbeit in Zukunft von Dritten<br />

ausführen zu lassen. Spätestens<br />

jetzt sollten die Genfer<br />

<strong>Jäger</strong> Morgenluft wittern.<br />

Denn, so Weiss, «... es sollte<br />

sich bei den Hinzugezogenen<br />

um qualifi zierte Schützen handeln...».<br />

Wer anders als die<br />

<strong>Jäger</strong> könnte denn da in Frage<br />

kommen? Oder soll Bundesrat<br />

Ueli Maurer neben den<br />

ausländischen Missionen nun<br />

auch noch die Genfer Weinberge<br />

durch Füsiliere schützen<br />

lassen? Eine brisante Entwicklung,<br />

also.<br />

«Nein», schreien die Gegner<br />

laut: «Das hiesse doch nichts<br />

anderes, als auf Kantonsgebiet<br />

die Jagd wieder einzuführen».<br />

«Mitnichten», antwortet<br />

ihnen der schlaue Kantonsrat<br />

Weiss, «es geht ja nur darum,<br />

für die Eindämmung des Wildschweinproblems<br />

spezielle Bewilligungen<br />

zu erteilen». Dazu<br />

der Präsident der Finanzkommission,<br />

der Grüne Chris tian<br />

Bavarel: «Man schiesst die<br />

Sauen nicht, was auch immer<br />

die Methode ist». Damit wäre<br />

jedoch das Prob lem dann auch<br />

wieder nicht beseitigt. Denn<br />

ohne die bisherigen Abschüsse<br />

durch die «Gardes» (so verwerfl<br />

ich sie für uns <strong>Jäger</strong> auch<br />

erscheinen mögen), wachsen<br />

die Schäden ins Unermessliche.<br />

«Von den Geistern die man<br />

rief...»<br />

... und welche man nicht<br />

mehr los wurde, schrieb schon<br />

der grosse Goethe.<br />

Gilles Mulhauser ist der<br />

Genfer Direktor des Departementes<br />

für Natur und Landschaft.<br />

Sagt er: «Man muss<br />

diesen Vorschlag auf seine<br />

Machbarkeit überprüfen. Es<br />

gilt, sich nicht so sehr auf die<br />

Abschüsse zu konzentrieren,<br />

sondern vor allem den erhöhten<br />

Schutz der Kulturen zu fördern».<br />

Genau das hat aber zu keinen<br />

nennbaren Resultaten geführt.<br />

1974, im katastrophalen<br />

Abstimmungsjahr, wurde auf<br />

Genfer Kantonsgebiet gerademal<br />

eine Wildsau erlegt.<br />

2008 waren es sage und<br />

schreibe über 500 Abschüsse.<br />

Das gibt zu denken. Und, offensichtlich,<br />

im Genfer Kantonsparlament,<br />

jetzt auch viel<br />

zu reden.<br />

Auf die Fortsetzung darf<br />

man gespannt sein.<br />

stuckjohn@hotmail.com


AG<br />

Bläsercorps des<br />

aargauischen Jagdschutzvereins<br />

Der diesjährige Anfängerkurs,<br />

organisiert vom aargauischen<br />

Bläsercorps, war ein<br />

voller Erfolg. Unter der kundigen<br />

Leitung von Peter Roschi<br />

aus Aarau erlernten die<br />

elf Jagdhornfrischlinge die<br />

Streckensignale, die auf der<br />

Herbstjagd gespielt werden.<br />

Die Gemütlichkeit sowie die<br />

guten Gespräche in fröhlicher<br />

Runde trugen ebenfalls zum<br />

guten Gelingen bei.<br />

Der zur Tradition gewordene<br />

Sommerhock fand im Dürrenäscher<br />

Wald statt. An einem<br />

heissen Sommerabend konnten<br />

die Teilnehmer erstmals das<br />

Gelernte unter Beweis stellen.<br />

Alle freuten sich auf das Stück<br />

zum Aser, denn die Organisatoren<br />

Andy und Gregor hatten<br />

auch für das leibliche<br />

Wohl gesorgt. Am 22. Oktober<br />

war der Schlusshock<br />

im Rest. Schützen in Aarau, wo<br />

zur Freude der dortigen Gäste<br />

ein Ständchen auf der Terrasse<br />

vorgetragen wurde. Da kam bei<br />

manch einem das Gefühl von<br />

Lampenfi eber auf.<br />

Zum ersten Mal wurden<br />

in drei verschiedenen Regionen<br />

des Aargaus Signalkurse<br />

angeboten. Alle Bläserfreunde<br />

waren aufgerufen, vor der<br />

Herbstjagd die Jagdsignale<br />

aufzufrischen. So haben einige<br />

Begeisterte die Gelegenheit genutzt<br />

und das schon bald in Vergessenheit<br />

geratene Blasinstrument<br />

aus dem Schrank geholt.<br />

Manch schönes Jagdhorn hängt<br />

traurig an der Wand und wartet<br />

darauf, gespielt zu werden.<br />

So waren alle aktiven und passiven<br />

Bläser aufgerufen, an einem<br />

der Gratis-Kurse teilzunehmen.<br />

Mit dieser Aktion soll<br />

der Fortbestand der jagdlichen<br />

Tradition gewahrt werden.<br />

In guter Erinnerung bleibt<br />

auch das Eidgenössische Jagdhornbläserfest<br />

vom vergangenen<br />

Juni in Baden. Das «<strong>Jäger</strong>füür»,<br />

die Aussteller, das<br />

Festzelt, die Jagd-Infostände<br />

usw. Einmalig war, dass die<br />

Vorträge mitten in der Fussgängerzone<br />

im Stadtzentrum<br />

stattfanden. So gelang es, die<br />

Bevölkerung hautnah mit den<br />

Jagdhornklängen und dem<br />

Umfeld der Jagd in Kontakt<br />

zu bringen. Die Ständchen, die<br />

vielerorts in den Gassen vorgetragen<br />

wurden, sorgten für<br />

Begeisterung. Die Gruppen<br />

ernteten viel Lob und Beifall.<br />

Allen Beteiligten, die in irgendwelcher<br />

Form zum guten<br />

Gelingen des Jagdhornblasens<br />

beigetragen haben, ein herzliches<br />

Dankeschön. Ein grosser<br />

Dank gilt den stillen Helfern,<br />

die meist vergessen im<br />

Hintergrund unermüdliche Arbeit<br />

geleistet haben. Es gibt<br />

<strong>Dezember</strong><br />

Mi 16.<br />

Do 17.<br />

Fr 18.<br />

Sa 19.<br />

So 20.<br />

Mo 21.<br />

Di 22.<br />

Mi 23.<br />

Do 24.<br />

Fr 25.<br />

Sa 26.<br />

So 27.<br />

Mo <strong>28.</strong><br />

Di 29.<br />

Mi 30.<br />

Do 31.<br />

Januar<br />

Fr 1.<br />

Sa 2.<br />

So 3.<br />

Mo 4.<br />

Di 5.<br />

Mi 6.<br />

Do 7.<br />

Fr 8.<br />

Sa 9.<br />

So 10.<br />

Mo 11.<br />

Di 12.<br />

Mi 13.<br />

Do 14.<br />

Fr 15.<br />

Sonne Mond Solunar<br />

Aufgang Untergang<br />

08.06 16.38<br />

08.07 16.38<br />

08.07 16.38<br />

08.08 16.39<br />

08.08 16.39<br />

08.09 16.39<br />

08.09 16.40<br />

08.10 16.41<br />

08.10 16.41<br />

08.11 16.42<br />

08.11 16.42<br />

08.11 16.43<br />

08.11 16.44<br />

08.12 16.45<br />

08.12 16.46<br />

08.12 16.47<br />

08.12 16.47<br />

08.12 16.48<br />

08.12 16.49<br />

08.12 16.50<br />

08.12 16.51<br />

08.11 16.53<br />

08.11 16.54<br />

08.11 16.55<br />

08.11 16.56<br />

08.10 16.57<br />

08.10 16.59<br />

08.09 17.00<br />

08.09 17.01<br />

08.08 17.02<br />

08.08 17.04<br />

nichts Schöneres als ergreifende<br />

Jagdhornklänge, auch in der<br />

heutigen Zeit.<br />

Interessierte können eine<br />

Lern-CD für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene erwerben.<br />

Das Sammelwerk enthält in<br />

den einzelnen Stimmlagen alle<br />

Stücke eines Jagdtages sowie<br />

alle Streckensignale. Aufgrund<br />

der zahlreichen Nachfrage ist<br />

bereits eine Fortsetzung in Bearbeitung.<br />

Der neue Tonträger<br />

mit weiteren Spielstücken wird<br />

demnächst erhältlich sein.<br />

Die nächsten Anfänger- und<br />

Fortgeschrittenenkurse begin-<br />

Aufgang Untergang<br />

08.16 16.24<br />

09.02 17.24<br />

09.39 18.28<br />

10.09 19.33<br />

10.33 20.38<br />

10.53 21.43<br />

11.11 22.47<br />

11.29 23.51<br />

11.46 –<br />

12.05 00.57<br />

12.26 02.06<br />

12.53 03.18<br />

13.27 04.32<br />

14.12 05.47<br />

15.12 06.57<br />

16.25 07.57<br />

17.50 08.50<br />

19.16 09.27<br />

20.40 09.57<br />

22.01 10.21<br />

23.20 10.43<br />

– 11.04<br />

00.36 11.26<br />

01.50 11.49<br />

03.03 12.17<br />

04.13 12.51<br />

05.19 13.32<br />

06.16 14.22<br />

07.05 15.19<br />

07.44 16.21<br />

08.16 17.26<br />

nen am Dienstag, 23. Februar<br />

2010, 19.00 Uhr, im Bezirksschulhaus<br />

Schanzenmätteli,<br />

5000 Aarau.<br />

Für das Jagdhornspielen sind<br />

keine musikalischen Vorkenntnisse<br />

erforderlich. Die Kursteilnehmer<br />

und -teilnehmerinnen<br />

werden am ersten Spieltag<br />

nach deren Können eingeteilt.<br />

Die Kurse fi nden jeweils am<br />

Dienstag statt und umfassen 20<br />

Lektionen. Die Kosten betragen<br />

CHF 370.– inkl. Notenheft<br />

und Lern-CD. Wir freuen uns<br />

auf zahlreiche Anmeldungen.<br />

Bernhard Müller<br />

Anmeldung und weitere Infos: Bernhard Müller,<br />

Chratzstrasse 3, 5426 Lengnau, P: 056 241 21 41<br />

/ N: 079 690 05 19 / G: 044 871 16 26 / bera.<br />

mueller@bluewin.ch. Lern-CD 1 CHF 15.–, Lern-CD<br />

2 CHF 20.–. Buch «Jagdhornblasen für Frischlinge<br />

und alte Hasen» mit 2 CDs, Blastechnik, Atmung<br />

usw. CHF 35.–.<br />

05.39 11.52 18.05 –<br />

00.15 06.32 12.18 18.57<br />

01.13 07.25 13.37 19.49<br />

02.05 08.17 14.28 20.40<br />

02.56 09.07 15.18 21.29<br />

03.44 09.55 16.05 22.15<br />

04.30 10.40 16.50 23.00<br />

05.13 11.23 17.33 23.43<br />

00.05 05.55 12.26 18.26<br />

00.47 06.37 – 18.58<br />

01.07 07.19 13.31 19.43<br />

01.50 08.03 14.16 20.29<br />

02.37 08.51 15.06 21.20<br />

03.29 09.44 15.59 22.40<br />

04.25 10.41 16.57 23.13<br />

05.26 11.42 17.58 –<br />

– 06.28 12.44 18.59<br />

01.47 07.32 13.18 20.02<br />

02.49 08.35 14.22 21.02<br />

03.48 09.35 15.22 22.01<br />

04.43 10.31 16.19 22.56<br />

05.36 11.24 17.12 23.48<br />

00.37 06.01 12.13 18.25<br />

– 06.48 13.01 19.13<br />

01.22 07.35 13.47 20.00<br />

02.08 08.21 14.34 20.46<br />

02.54 09.07 15.20 21.33<br />

03.41 09.54 16.06 22.19<br />

04.28 10.41 16.53 23.06<br />

05.16 11.28 17.40 23.52<br />

00.15 06.03 12.38 18.26<br />

Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden<br />

andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Inte resse<br />

entgegen. Die Redaktion<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 67<br />

Bund und Kantone


Bund und Kantone<br />

BE<br />

Ökumenischer<br />

<strong>Jäger</strong>gottesdienst in der<br />

Michaelkirche Meiringen,<br />

15. November <strong>2009</strong><br />

Zum 6. Mal sorgten die<br />

Jagdhornbläsergruppe Oberhasli<br />

und das <strong>Jäger</strong>chörli<br />

Oberhasli gemeinsam über<br />

die Kantonsgrenze hinweg<br />

mit den Obwaldner Jagdhornbläsern<br />

für die feierliche Untermalung<br />

des Gottesdienstes,<br />

den Radio Berner Oberland<br />

Beo aufzeichnete und 2010<br />

oder 2011 senden wird.<br />

Vor der herrlichen Kulisse<br />

des alljährlichen Kirchenschmuckes<br />

mit meterhohen<br />

Nadel- und herbstlich bunt gefärbten<br />

Laubbäumen stimmten<br />

die beiden Jagdhornbläsergruppen<br />

mit «Das Ganze – Das<br />

Hohe Wecken – Introitus» den<br />

Gottesdienst ein.<br />

Und dann nahmen Hanspeter<br />

Imobersteg, reformierter<br />

Pfarrer in Meiringen, sein<br />

methodistischer Amtskollege<br />

Ernst Schär aus Interlaken<br />

und der römisch-katholische<br />

Pfarreileiter Dirk Günther aus<br />

Lungern die über 800 Anwesenden<br />

mit auf Spurensuche.<br />

Doch diese will gelernt sein,<br />

soll kein Indiz beim Aufspü-<br />

68 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

«Spurensuche»<br />

in Meiringen<br />

<strong>Jäger</strong>gottesdienst in der Michaelkirche Meiringen.<br />

ren von Bösewichten übersehen<br />

werden, womit Pfarrer<br />

Imobersteg auf die beiden<br />

Spürnasen und Weltverbesserer<br />

Old Shatterhand und Winnetou<br />

hinweist. Die Übung<br />

macht es, dass <strong>Jäger</strong> und Hund<br />

das Jagen weidgerecht betreiben<br />

und nicht blindwütig vorgehen,<br />

von ihrem Wolfsinstinkt,<br />

ihrer Macht und Gier<br />

beherrscht. Der Hund übt Gehorsam<br />

und lernt, sich nicht<br />

auf die Beute zu stürzen, sie<br />

zu zerfetzen. Die feinnervi-<br />

ge Hundenase spürt das Wild<br />

auf und weist den <strong>Jäger</strong> hin<br />

zum hegenden Abschuss. Der<br />

Wolf schlummert auch in uns.<br />

Lernt der Mensch nicht, seinen<br />

Wolfs instinkt, seine Eigeninteressen<br />

rücksichtslos auf Kosten<br />

anderer durchzusetzen, zu<br />

zügeln, ist das verheerend fürs<br />

Zusammenleben, wie Wirtschafts-<br />

und Finanzkrise zeigen.<br />

Im Psalm 37 rät bereits<br />

der alttestamentarische David<br />

zu Gelassenheit, auch wenn’s<br />

mal nicht so rund läuft. Im<br />

Glauben, Vertrauen und in der<br />

Achtung der Schöpfung liegen<br />

Segen und Heil, ein Wort, das<br />

aus dem Gotischen kommt,<br />

und «ganzheitliches Wohl»<br />

bedeutet, etwas, den die Oberhasler<br />

Jagdhornbläser sich und<br />

den anderen mit «Weidmannsheil»<br />

wünschen.<br />

«Und wir alle stehen einst<br />

vor dem Richterstuhl Gottes,<br />

um zu bekommen, was jeder<br />

verdient, für das, was er bei<br />

Lebzeiten getan hat, sei es gut<br />

oder böse.»<br />

Damit leitete Pfarrer Schär<br />

seine Betrachtungen mit dem<br />

Zitat aus einem Brief Paulus<br />

an die Korinther ein und ergänzt:<br />

«Der Test wird zum<br />

Fest» bei der Spurensuche. Es<br />

geht um die Prüfung unseres<br />

Verhaltens gegenüber anderen<br />

Menschen, mit denen wir es ja<br />

ständig zu tun haben, Spurensuche<br />

beim Umgang mit ih-<br />

nen. Lassen wir die Muskeln<br />

spielen? Milde walten? Wie<br />

sehen wir uns im Spiegel unseres<br />

Umfeldes, und wie werden<br />

wir gesehen? Test vor dem<br />

Richterstuhl, dem Prüfstand<br />

Gottes, bestanden? Haben wir<br />

uns auf unserer Tal- und Bergfahrt<br />

des Lebens bewährt, wird<br />

uns vor dem Richterstuhl vergeben<br />

werden? Dann wird der<br />

Test zum Fest.<br />

Und welche Rolle spielt<br />

nun die Kirche dabei, wenn<br />

es mit dem Test nicht so recht<br />

klappt?<br />

Pfarrer Günther spinnt den<br />

Faden mit dem Gedanken Ezechiels<br />

weiter.<br />

Der gute Hirte hat sich bei<br />

Wind und Wetter um seine<br />

Schafe zu kümmern, er erfüllt<br />

seine Aufgabe auf der Weide,<br />

draussen, unzimperlich, anpackend.<br />

Die Kirche, eigentliche<br />

Seelsorge, betreibt ihr<br />

Kerngeschäft längst drinnen,<br />

und vielen Menschen sagt ein<br />

Kirchgang heute nichts mehr,<br />

draussen jedoch spürten sie<br />

eine tiefe Gottverbundenheit:<br />

Spurensuche.<br />

Achtung vor der Schöpfung<br />

heisst Achtung vor dem<br />

Mitgeschöpf. Der Mensch ist<br />

ein Teil von ihr – neben anderen<br />

Geschöpfen. Und Gott ist<br />

in allem, was lebt und stirbt.<br />

Das Geschick der Menschen<br />

gleicht dem Geschick der Tiere.<br />

Der Mensch hat nichts<br />

dem Tier voraus. Hirten müssen<br />

handeln, wollen sie ihren<br />

Schafen helfen, können sich<br />

nicht in Debatten verlieren.<br />

Bewegt sich die Kirche, um<br />

ihre Schafe zu retten? Rennt<br />

sie hinter den Verirrten her,<br />

um sie heim in den Stall zu holen?<br />

Sie muss sich raus wagen,<br />

statt hinter verschlossenen Türen<br />

fromme Nabelschau zu betreiben,<br />

will sie die Hilferufe<br />

von draussen überhaupt hören.<br />

Sonst werfen sich die Hilfesuchenden<br />

obskuren Heilsverkündern<br />

an den Hals statt an<br />

die Brust der Alma Mater.<br />

Die Kirche muss unkonventionelle<br />

Wege gehen, sich raus<br />

wagen, in den Stall gehen,<br />

Schmutz und Geruch nicht<br />

scheuen, will sie nicht selber<br />

auf der Strecke bleiben.<br />

Die Obwaldner Bläser blasen<br />

das «Sanctus», beide<br />

Gruppen gemeinsam den «Hubertusmarsch»,<br />

und das <strong>Jäger</strong>chörli<br />

besingt «Den <strong>Jäger</strong> in<br />

dem Grünen Wald», so wie<br />

«Nach dem Berge».<br />

Nach dem Segen der Dreieinigkeit<br />

und der «Echofanfare»<br />

als Zugabe, folgte nun<br />

schon traditionsgemäss der<br />

Apéro im Kirchgemeindehaus,<br />

organisiert vom Jagdverein<br />

Oberhasli JVO und offeriert<br />

von der Kirchgemeinde<br />

Meiringen, der Garage Wenger,<br />

Interlaken und dem JVO<br />

und das alles bei Hörnerklang<br />

und Jagdgesang, fein abgeschmeckt<br />

mit einer gehörigen<br />

Portion Hirschsalami.<br />

Gisela Straub, Meiringen


GR<br />

Das Ergebnis der diesjährigen<br />

Hochjagd ist regional unterschiedlich<br />

ausgefallen. Der<br />

ausserordentlich warme September<br />

hat die Hochjagd auf<br />

Hirschwild erschwert, dafür<br />

für eine gute Gämsjagd gesorgt.<br />

Eine Herbstjagd auf<br />

Hirschwild fi ndet nur dort statt,<br />

wo nach wie vor hohe Hirschbestände<br />

eine Reduktion der<br />

in den Wintereinstand ziehenden<br />

Rudel erfordern. Auf eine<br />

Herbstjagd auf Rehwild wird<br />

im ganzen Kanton verzichtet.<br />

Die Hochjagd im September<br />

war eine Schönwetterjagd<br />

bei ausserordentlich warmem<br />

und schönem Herbstwetter:<br />

gute Voraussetzungen für die<br />

Gäms-, eher schlechte für die<br />

Hirschjagd. Der Jagderfolg fi el<br />

regional sehr unterschiedlich<br />

aus. 5419 <strong>Jäger</strong>, davon 133 <strong>Jäger</strong>innen,<br />

haben an der Bündner<br />

Hochjagd teilgenommen.<br />

Mässig bis gute Hirschstrecke,<br />

grosse regionale<br />

Unterschiede<br />

Das Resultat der Hochjagd<br />

ist je nach Region sehr<br />

unterschiedlich ausgefallen.<br />

Das warme Herbstwetter und<br />

der späte Brunftbeginn waren<br />

insbesondere im Grenzgebiet<br />

von Wildschutzgebieten<br />

und um den Nationalpark<br />

für eine mässige Jagdstrecke<br />

verantwortlich. In einigen Regionen<br />

(Surses, Avers, Rheinwald,<br />

obere Surselva) hat der<br />

letzte Winter deutliche Spuren<br />

hinterlassen, entsprechend tiefer<br />

fi elen dort die Jagdstrecken<br />

aus. Andererseits gibt es Regionen,<br />

die Hochjagdstrecken in<br />

der Grössenordnung der Vorjahre<br />

verzeichneten (Herrschaft-Seewis,Vorderprättigau,<br />

Heinzenberg, Mesolcina).<br />

Die gesamte Hirschstrecke ist<br />

zwar deutlich tiefer als in den<br />

beiden Vorjahren, liegt aber in<br />

der Grössenordnung der Jahre<br />

2001, 2004 und 2006.<br />

Rehjagd mässig bis schwach<br />

Die Rehjagd ist im ganzen<br />

Kanton als mässig bis schwach<br />

zu bezeichnen. Die tiefe Reh-<br />

Hochjagd <strong>2009</strong> –<br />

grosse regionale Unterschiede<br />

strecke widerspiegelt die auch<br />

im Feld festgestellte Abnahme<br />

der Rehbestände in fast allen<br />

Regionen des Kantons. Zusätzlich<br />

war das Angebot an<br />

jagdbaren Rehböcken reduziert.<br />

Der Jagderfolg ist deutlich<br />

tiefer als in den letzten<br />

beiden Jahren. Allerdings war<br />

schon die Jagddauer von 21<br />

auf 17 Tage verkürzt worden.<br />

Gämsjagd profi tiert vom<br />

guten Wetter<br />

Das schöne Jagdwetter hat<br />

sich positiv auf die Gämsjagd<br />

ausgewirkt. Eine gute nach<br />

Geschlecht und Altersklassen<br />

ausgeglichene Strecke ist die<br />

Folge der guten Jagdbedingungen.<br />

Die Verkürzung der<br />

Jagd auf Gämsgeissen um 4<br />

Tage, hat sich infolge des gu-<br />

Total männlich weiblich<br />

Geschlechterverhältnis<br />

Hirsch 2659 (3200) 1486 (1784) 1173 (1416) 1 : 0.79 (0.79)<br />

Reh 1700 (2906) 1040 (1775) 660 (1131) 1 : 0.63 (0.64)<br />

Gämse 3086 (3252) 1549 (1658) 1537 (1594) 1 : 0.99 (0.97)<br />

Wildschwein 11 (15) 3 (6) 8 (9)<br />

Total Schalenwild 7456 (9373)<br />

Murmeltier 6333 (4273)<br />

ten Jagdwetters und des hohen<br />

Jagddruckes auf Gämswild<br />

wenig auf die Strecke ausgewirkt.<br />

Diese Massnahme erwies<br />

sich aber gerade bei diesen<br />

Jagdbedingungen als sehr<br />

wichtig.<br />

Eine reduzierte Herbstjagd<br />

auf Hirschwild wird notwendig,<br />

allerdings nicht in allen<br />

Regionen<br />

Die Herbstjagd hat zum<br />

Ziel, die Wildbestände an ihre<br />

Kapitale Trophäen<br />

Rehbock<br />

Gross ist die Freude, wenn<br />

ein Bock mit kapitalen Trophäen<br />

erlegt werden kann, wohlwissend,<br />

dass Hegeabschüsse<br />

für die Entwicklung einer<br />

Population von grosser Bedeutung<br />

sind. Der «<strong>Schweizer</strong><br />

<strong>Jäger</strong>» bietet den Service der<br />

Trophäenbewertung weiterhin<br />

an. Mit Ruedi Suter, Muotathal,<br />

und Röbi Nigg, Gersau,<br />

konnten dafür zwei anerkannte<br />

Juroren gewonnen werden.<br />

Damit die Bewertung transparent<br />

wird und die Leserschaft<br />

daraus lernen kann, publizieren<br />

wir jeweils das Bewertungsblatt<br />

mit Foto.<br />

Wenn Sie eine Trophäe bewerten<br />

lassen wollen, schicken<br />

Sie diese gut verpackt und<br />

eingeschrieben an: Ruedi Suter,<br />

Schützenstrasse 5, 6436<br />

Muota thal.<br />

Notieren Sie neben Ihrem<br />

Namen diejenigen Angaben,<br />

die Sie auf dem Bewertungsblatt<br />

erwähnt haben wollen.<br />

Bei grossen Trophäen und<br />

Voll prä pa raten vereinbaren Sie<br />

mit Ruedi Suter einen Termin<br />

(Tel. 041 830 22 59). Eine Bewertung<br />

inkl. Rücksendung<br />

der Trophäe und detailliertes<br />

Bewertungsblatt mit Foto kostet<br />

Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag<br />

beilegen. Die Veröffentlichung<br />

im «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />

geschieht nach der Reihenfolge<br />

der Eingänge.<br />

Wintereinstände anzupassen.<br />

Damit wird die wichtigste<br />

Hegemassnahme umgesetzt,<br />

nämlich die Anpassung der<br />

Bestandesgrösse eines Wildbestandes<br />

an die Kapazität des<br />

Lebensraumes.<br />

Der letzte Winter hat in einigen<br />

Regionen deutliche Spuren<br />

an den Hirschbeständen<br />

hinterlassen. Regional wirkte<br />

sich dies sehr unterschiedlich<br />

aus, worauf schon bei der<br />

Jagdplanung und der Fest-<br />

Erleger: Daniel Grichting, Grengiols VS<br />

Datum: 2003<br />

Messung Durchschnitt Faktor Punkte<br />

Stangenlänge links 25.8 cm 26.05 x 0.5 13.025<br />

rechts 26.3 cm<br />

Gewicht 326.3 g x 0.1 32.630<br />

Gehörnvolumen 130.2 ccm x 0.3 39.060<br />

Auslage 12.1 cm 46.4% 4.000<br />

Farbe 0–4 P. 2.500<br />

Perlung 0–4 P. 2.500<br />

Rosen 0–4 P. 3.000<br />

Spitzen der Enden 0–2 P. 2.000<br />

Regelmässigkeit und Güte 0–5 P. 4.000<br />

Abzüge 0–5 P. 0.000<br />

Gesamtsumme 102.715<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 69<br />

Bund und Kantone


Bund und Kantone<br />

legung der Abschusszahlen<br />

Rücksicht genommen wurde.<br />

Nicht zu vergessen ist allerdings,<br />

dass gesamtkantonal<br />

trotz hartem Winter der<br />

Hirschbestand im Frühling<br />

immer noch auf 13 000 Hirsche<br />

geschätzt wurde. Die<br />

nach wie vor guten Hirschbestände<br />

in den meisten Regionen,<br />

verbunden mit einem eher<br />

durchschnittlichen Hochjagdresultat,<br />

verlangen demzufolge<br />

in zahlreichen Regionen<br />

die Durchführung einer wenn<br />

auch reduzierten Herbstjagd.<br />

Die Anzahl der noch zu erlegenden<br />

Tiere liegt in den meisten<br />

Regionen deutlich tiefer<br />

als in den Vorjahren (gesamthaft<br />

619 Tiere). Mit der nachträglichen<br />

Korrektur des Abschussplans<br />

wird, wie bereits<br />

mit der Jagdplanung <strong>2009</strong> angekündigt,<br />

Rücksicht auf die<br />

veränderte Zusammensetzung<br />

Die «Entlebucher Gämsjäger»<br />

zelebrierten ihre Hubertusmesse.<br />

Mit Jagdmusik vom<br />

Feinsten und besinnlichen Gedanken<br />

von <strong>Jäger</strong> Max Thürig<br />

gestalteten die fünf Jagdgesellschaften<br />

von Flühli-Sörenberg<br />

eine eindrückliche Hubertusfeier.<br />

«Was du willst, das man dir<br />

tut, das tue auch andern – dann<br />

gelingt das Leben». Unter diesen<br />

Satz stellte Kaplan Simon<br />

Zihlmann die Hubertusmesse<br />

in der, wie immer, bis auf<br />

den letzten Platz voll besetzten<br />

70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

des Bestandes genommen. In<br />

den vom letzten Winter besonders<br />

hart betroffenen Regionen<br />

Surses, Avers, Rheinwald<br />

und obere Surselva wird keine<br />

Herbstjagd durchgeführt.<br />

Auf Rehwild fi ndet im ganzen<br />

Kanton keine Herbstjagd<br />

statt. In der Mesolcina fi ndet<br />

auch eine Herbstjagd auf<br />

Wildschweine statt.<br />

Für die Herbstjagd haben<br />

sich 2268 <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />

angemeldet. Die an der<br />

Herbstjagd teilnehmenden <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong> erfüllen<br />

mit der Anpassung der Wildbestände<br />

an ihre Wintereinstände<br />

eine wichtige Aufgabe. Mit<br />

einer konsequenten Bejagung<br />

werden aber auch Schäden am<br />

Wald und an landwirtschaftlichen<br />

Kulturen reduziert bzw.<br />

verhindert.<br />

Amt für Jagd und Fischerei<br />

Graubünden<br />

LU<br />

Hubertus hat<br />

in die Natur<br />

hineingehört<br />

Kirche in Flühli am vergangenen<br />

Sonntag. Es ist jeweils der<br />

Ehrentag der <strong>Jäger</strong> des Waldemmentals.<br />

Sie loben den<br />

Schöpfer und besinnen sich<br />

auf ihre Verantwortung in der<br />

Natur und im Alltag.<br />

Der feierliche Gottesdienst<br />

wurde umrahmt von den Darbietungen<br />

der «Entlebucher<br />

Gämsjäger», unter der musikalischen<br />

Leitung von Lukas<br />

Balmer. Mit ihren Parforcehörnern<br />

boten sie ein beeindruckendes<br />

Kirchenkonzert<br />

und wurden ihrem Ruf ge-<br />

Die «Entlebucher Gämsjäger», unter der musikalischen Leitung von<br />

Lukas Balmer.<br />

Foto: Hermann Büttiker<br />

Sie gestalteten den Hubertusgottesdienst mit Hans Emmenegger,<br />

Max Thürig und Franz Portmann.<br />

recht, dass sie schweizweit das<br />

«Mass aller Dinge» sind, wie<br />

in einer Jagdzeitung nach dem<br />

Eidgenössischen Bläserfest<br />

in Baden geschrieben stand.<br />

Zum Einzug erklang der <strong>Jäger</strong>chor<br />

aus der Oper «Der<br />

Freischütz» von Carl Maria<br />

v. Weber. Zur Ehrung der verstorbenen<br />

Jagdkameraden trugen<br />

sie das Grosse Halali und<br />

das Kameradenlied vor. Weitere<br />

Höhepunkte waren das Offertorium<br />

von Hermann Maderthaner,<br />

das Gebet der <strong>Jäger</strong><br />

von Josef Schantl, Départ des<br />

Chausseurs von Henri Kling<br />

und Rambouillet von Fernand<br />

Adrieux. Erstaunlich, wie jedes<br />

Jahr das Konzert neu gestaltet<br />

wird und immer wieder<br />

neue Stücke im grossen Repertoir<br />

Aufnahme fi nden.<br />

An Stelle einer Predigt<br />

fl ocht Max Thürig, <strong>Jäger</strong> und<br />

Obmann der Jagdgesellschaft<br />

Schlierbach, besinnliche Gedanken<br />

ein, wie er sie erlebte<br />

auf einer Jagd, wo er hinein<br />

hören konnte in die Stille des<br />

Waldes und dabei die Klänge<br />

der Natur wahrnahm – Vogelstimmen,<br />

das Rauschen<br />

des Wassers, das Klopfen des<br />

Spechtes. «Wenn wir unsere<br />

Augen und Ohren auftun, be-<br />

VS<br />

Dienstchef Peter Scheibler<br />

gab zu den Abschusszahlen ergänzende<br />

Fakten bekannt. Die<br />

Minder-Abschüsse waren nach<br />

dem langen und harten Winter<br />

zu erwarten. Die Todesrate<br />

beim Reh- und Rotwild<br />

lag zweimal, beim Stein- und<br />

Gämswild dreimal höher als<br />

in den üblichen Jahren. Trotzdem<br />

steht man vor der interessanten<br />

Tatsache, dass beim<br />

Fallwild grosse regionale Un-<br />

Fotos: Hermann Büttiker<br />

kommen wir Antworten auch<br />

auf unsere Lebensfragen. Auch<br />

der heilige Hubertus hat in die<br />

Natur hineingehört, als sich<br />

ihm der Hirsch mit dem Kreuz<br />

im Geweih zeigte. Er senkte<br />

den gespannten Bogen mit<br />

dem Pfeil, der dem Hirsch galt<br />

und wurde sich seiner eigenen<br />

Vergänglichkeit bewusst.»<br />

Und weiter sagte Thürig: «Im<br />

Wissen, dass wir auf der Jagd<br />

nichts erzwingen können, werden<br />

wir uns bewusst, dass wir<br />

nicht der Mittelpunkt sind.»<br />

Hans Emmenegger, Obmann<br />

der «Entlebucher Gämsjäger»,<br />

gab seiner Freude Ausdruck<br />

über den guten Besuch.<br />

Auch viele auswärtige Jagdkollegen<br />

und Freunde der<br />

Jagdkultur waren angereist. Er<br />

durfte sie alle zum Apéro einladen.<br />

Bevor Kaplan Simon<br />

Zihlmann die Gottesdienstbesucher<br />

mit seinem Segen entliess,<br />

entlockte er ihnen mit<br />

aktuellen Witzen ein Schmunzeln.<br />

Der Applaus galt nicht<br />

nur den Bläsern, sondern auch<br />

dem Zelebranten Kaplan Zihlmann,<br />

Max Thürig für seine<br />

besinnlichen Worte und Franz<br />

Portmann für die Organisation.<br />

Hermann Büttiker<br />

Präsidentenkonferenz<br />

terschiede zu verzeichnen waren.<br />

So gingen im Oberwallis<br />

weniger Hirsche und Rehe ein<br />

als im Unterwallis, währenddessen<br />

im Unterwallis mehr<br />

Steinböcke und Gämsen als im<br />

Oberwallis dem Winter (teilweise<br />

auch der Blindheit wegen)<br />

zum Opfer fi elen.<br />

Im Obergoms verringerte<br />

sich der Rehbestand drastisch.<br />

Es gab 60–70% weniger<br />

Abschüsse zu verzeichnen.


Verschiedene Anzeichen deuten<br />

darauf hin, dass nicht allein<br />

die geschlossene Schneedecke<br />

und allfällige Störungen<br />

durch Wintersportler die Ursachen<br />

für den sinkenden Bestand<br />

sein dürften. Untersuchungen,<br />

deren Auswertung<br />

noch nicht abgeschlossen ist,<br />

deuten auf zusätzliche Faktoren<br />

(Prädatoren) hin. Die<br />

Wildzählung <strong>2009</strong> abzüglich<br />

der Abschuss- und Fallwildzahl<br />

verglichen mit der Wildzählung<br />

2010 dürfte es an den<br />

Tag legen.<br />

Beim Rotwild – man möchte<br />

den Bestand auf 5000 halten<br />

– gab es weniger Abschüsse zu<br />

verzeichnen. Nach den «Re-<br />

Kantonale Hubertusmesse im Pfynwald<br />

Dieses Jahr fand die Walliser<br />

Hubertusfeier wiederum,<br />

am Patronatstag des heiligen<br />

Hubertus, im historischen<br />

Pfynwald statt. Die Feier, welche<br />

erstmals am 3. November<br />

1979 unter dem Patronat vom<br />

«Silbernen Bruch» durchgeführt<br />

wurde, erfreut sich bei<br />

<strong>Jäger</strong>n und Naturfreunden sehr<br />

grosser Beliebtheit.<br />

Trotz dem Regenwetter<br />

fanden sich etwa 400 Personen<br />

zur Besinnung unter freiem<br />

Himmel ein. Bereits vor<br />

der Feier begrüssten die Jagdhornbläser<br />

«Saas», unter der<br />

Leitung von Serge Andenmatten,<br />

mit ihrem harmonischen<br />

Hörnerklang die Leute. Die<br />

Dianas mit ihren Standarten<br />

sowie der prächtige Hubertushirsch<br />

verliehen der Feier einen<br />

würdigen Rahmen. Kapuzinerpater<br />

Nestor Werlen und<br />

Wanderprediger Jules Sep-<br />

kordjahren» 2006–2008 dürfen<br />

die Erwartungen nach höheren<br />

Strecken nicht mehr allzu hoch<br />

geschraubt werden. Das Planziel,<br />

während des 5-Jahres-Beschlusses<br />

den Anfangsbestand<br />

von 6000 Elementen auf 5000<br />

zu stabilisieren, wurde trotz<br />

weniger Abschüsse im <strong>2009</strong><br />

erreicht. Zukünftig dürfte sich<br />

die Strecke zwischen 1300 bis<br />

1400 einpendeln. Die Hirschbejagung<br />

fordert vom <strong>Jäger</strong><br />

heute mehr ab, da durch den<br />

Jagddruck, gezielte Eingriffe<br />

in die Bestandesstruktur und<br />

eine bessere regionale Verteilung<br />

die Konzentrationen teilweise<br />

verschwunden sind. Der<br />

Hirsch ist heute überall anzu-<br />

pey wussten mit ihren treffenden<br />

Worten die Anwesenden in<br />

den Bann zu ziehen.<br />

Den zweisprachigen Gottesdienst<br />

umrahmte neben den<br />

Jagdhornbläsern «Saas» auch<br />

der Oberwalliser <strong>Jäger</strong>- und<br />

Naturfreundechor musikalisch.<br />

Es war beeindruckend,<br />

wie die Chorleiterin Manuela<br />

Mutter die strammen Sänger<br />

jederzeit fest im Griff hatte.<br />

Im Anschluss an die Feier,<br />

welche nach den Satzungen<br />

«Die Hubertusfeier soll<br />

schlicht, einfach, in einem<br />

würdigen Rahmen und unter<br />

keinen Umständen zu einem<br />

folkloristischen Fest ausarten.<br />

Sie soll einzig und allein<br />

als Stunde des Dankes, der<br />

Besinnung und der echten Kameradschaft<br />

dienen» abgehalten<br />

wurde, folgte noch die<br />

schmackhafte Bouillon.<br />

Jean-Louis Borter<br />

Die Vereinsstandarten und der prächtige Hubertushirsch verleihen dem Anlass<br />

einen würdigen Rahmen.<br />

treffen. Die früheren herbstlichen<br />

<strong>Jäger</strong>prozessionen ins<br />

Goms finden in einem wesentlich<br />

kleineren Ausmass statt.<br />

Unter dem Traktandum Verschiedenes<br />

gab der Wolf viel<br />

zu reden. Der Präsident hielt<br />

die Versammelten an, die parteipolitische<br />

Zugehörigkeit zu<br />

vergessen und die Meinung<br />

des Nationalrats Oskar Freysinger<br />

überall zu vertreten.<br />

Das Wallis übernimmt in der<br />

Wolfproblematik die Winkelriedrolle.<br />

N.B. In Frankreich dürfen<br />

bewaffnete Hirten den Wolf<br />

mit Schüssen vergrämen, aber<br />

nicht treffen. Die Kehrseite<br />

ist aber, dass sich der Wolf<br />

von den Nutztieren abwendet<br />

und vermehrt dem Wild nachstellt.<br />

Schweisshundereglement<br />

Schweisshunde sollten im<br />

ganzen Wallis gleich ausgebildet<br />

und gleichberechtigt sein.<br />

Es darf nicht angehen, dass ein<br />

Oberwalliser Schweisshund<br />

abschätzig auf seinen Unterwalliser<br />

Kumpan he rabschaut,<br />

weil dieser die Prüfung nicht<br />

TKJ-regelkonform absolvieren<br />

konnte. Wieder einmal<br />

setzt man sich zusammen<br />

und hofft, am 22. Februar ein<br />

einheitliches, verbindliches<br />

kantonales Prüfungsreglement<br />

vorstellen zu können. r.w.<br />

Jules Seppey (links) und Nestor Werlen fanden mit ihren treffenden Worten<br />

breite Zustimmung bei den Anwesenden.<br />

1. GV – Oberwalliser<br />

Jagdschiessverein<br />

Präsident Florian Eggel<br />

durfte an die 60 «Neumitglieder»<br />

zur GV begrüssen. Innert<br />

Monatsfrist meldeten 130 Interessierte<br />

ihre Mitgliedschaft<br />

an und täglich stossen neue<br />

dazu.<br />

Zum ersten Mal durften die<br />

Anwesenden vom Werdegang<br />

bis zur vorläufig teilweisen<br />

Realisierung des Jagdschiessstandes<br />

Kenntnis nehmen.<br />

Was am 13. April 2004 mit<br />

Leo Mengis und dem Oberwalliser<br />

<strong>Jäger</strong>verband begann,<br />

mündete am 23. Oktober in<br />

die Gründungsversammlung.<br />

Heute steht nicht mehr der<br />

Oberwalliser <strong>Jäger</strong>verband als<br />

Eigner der bestehenden und<br />

noch zu schaffenden Anlagen<br />

da, sondern der Oberwalliser<br />

Jagdschiessverein.<br />

Der Weiterausbau der Anlagen<br />

richtet sich nach der finanziellen<br />

Situation. Wie sich<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 71<br />

Bund und Kantone


Bund und Kantone<br />

Vorstandsmitglied Manfred<br />

Schmid ausdrückte: «step by<br />

step».<br />

Das Schiessprogramm für<br />

2010 steht. Ab März bis Oktober<br />

kann jeweils am Freitag<br />

ab 17.30 – 19.30 Uhr und voraussichtlich<br />

jeden Samstag<br />

von 14.00 – 17.00 Uhr an der<br />

Schiessfertigkeit geübt werden.<br />

Es scheint, dass für die<br />

<strong>Jäger</strong> und Sportschützen an<br />

die 40 Tage zur Verfügung stehen.<br />

Der Gemeindevertreter<br />

Ewald Furrer zeigte sich hoch<br />

erfreut, dass nach fast fünfjährigen<br />

Verhandlungen ein Jagd-<br />

Am 19. Oktober <strong>2009</strong> konnte<br />

unsere Rehjagdgruppe wiederum<br />

Reinhard Schnidrig,<br />

Sektionschef Jagd, Wildtiere<br />

und Waldbiodiversität des<br />

BAFU, als Gast im Kanton Zug<br />

begrüssen. Das wunderschön<br />

verschneite Ägerital und das<br />

dazugehörige herrliche Wetter<br />

liessen uns einen unvergesslichen<br />

Jagdtag erleben. Auch arbeiteten<br />

unsere Hunde bestens<br />

und unsere wunderschöne laute<br />

Jagd konnte bestens präsentiert<br />

werden. Auch wurde unser<br />

Gast von der Jagdgöttin<br />

Diana speziell beschenkt, hatte<br />

er doch gleich zweifaches<br />

Jagdglück! Während dem Mit-<br />

72 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

schiessstand steht und benutzt<br />

werden kann. Für das Schiesscenter<br />

Riedertal eine Bereicherung.<br />

Er legt Wert darauf,<br />

dass es sich um einen regionalen<br />

und multifunktionalen<br />

Schiessstand handelt, der<br />

schweizweit in dieser Form als<br />

einziger dastehen dürfte. Vermehrt<br />

dürften es die bestehenden<br />

Schiessstände dereinst aus<br />

Umweltverträglichkeitsgründen<br />

schwer haben, den Betrieb<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Eine Alternative steht mit<br />

den Jagdschiessanlagen im<br />

Regionalen Schiesscenter Riedertal<br />

da. r.w.<br />

ZG<br />

Rehwildjagdtag<br />

mit<br />

Reinhard Schnidrig<br />

tagsaser hatten wir mit unserem<br />

Gast interessante sowie<br />

auch lustige Diskussionen.<br />

Auch erhielten wir so direkte<br />

Informationen über seine<br />

nicht immer einfache Arbeit<br />

in Bern.<br />

Wir danken Reini, dass er<br />

den weiten Weg in den Kanton<br />

Zug nicht gescheut hat. Auch<br />

danken möchten wir ihm an<br />

dieser Stelle für seine wertvolle<br />

Arbeit, die er in Bern auch<br />

für uns <strong>Jäger</strong> macht! Wir wünschen<br />

Reini alles Gute für die<br />

Zukunft und auf Wiedersehen<br />

auf der schönen Zuger Jagd!<br />

Alfred Meier, Präsident<br />

Zuger Kant. Patentjägerverein<br />

Hermann Brun<br />

1939 – <strong>2009</strong><br />

Am ersten Jagdtag im kleinen<br />

Seetaler-Revier Retschwil-<br />

Herlisberg klaffte eine Lücke<br />

in den Reihen der Pächter,<br />

Gäste und Treiber, als Obmann<br />

Theo Meierhans begrüsste und<br />

das Zeichen zum Aufbruch zur<br />

Jagd gab. Am 9. Juli <strong>2009</strong> hatte<br />

Hermann Brun still und leise<br />

den letzten Wechsel angetreten.<br />

Sein Herz hatte unerwartet<br />

aufgehört zu schlagen und<br />

Hermann hat uns, ohne festen<br />

Händedruck, verlassen. Er, der<br />

als Gast immer willkommen<br />

war, der auch kräftig zupackte,<br />

wenn Arbeiten zu erledigen<br />

waren, der immer dienstbereit<br />

seine Unterstützung und Hilfe<br />

anbot. Er war seit Jahren auch<br />

Mitpächter im Revier Wikon<br />

und gern gesehener Gast<br />

in zahlreichen Revieren des<br />

Kantons Luzern. Insbesondere<br />

schätzte er das Weidwerken in<br />

seiner engeren Heimat im Entlebuch.<br />

Ein engagierter, ja leidenschaftlicher<br />

<strong>Jäger</strong> ist nicht<br />

mehr unter uns. Er fehlt uns.<br />

In Erinnerung bleiben viele<br />

erlebnisreiche Stunden, Tage<br />

und lange Abende im Freundeskreis,<br />

seine träfen Witze<br />

und heiteren Anekdoten.<br />

Hermann Brun war ein Heger<br />

und Pfl eger und wenn er<br />

sich zum Schiessen entschloss,<br />

dann kam das Wild auch zur<br />

Strecke. Ein korrekter<br />

<strong>Jäger</strong> und<br />

ein Freund des Wildes.<br />

Viel bedeuteten<br />

ihm auch die beiden<br />

Hundeli «Arco»<br />

und «Barco», die ihn<br />

auf seinen Reviergängen<br />

und überall<br />

hin begleiteten.<br />

Schliesslich reihte er<br />

sich auch ein in die<br />

wechselnden Formationen<br />

der Jagdhornbläser,<br />

die jeweils zu<br />

Jagdbeginn und zum<br />

Streckelegen die Signale<br />

ertönen lassen.<br />

Als Mitglied<br />

der Jagdhornbläser<br />

Luzerner Hinterland<br />

machte ihm dies keine<br />

Mühe. Das Jagdhornblasen<br />

gehörte für ihn zur<br />

Pfl ege der Jagdkultur.<br />

Geboren wurde Hermann<br />

Brun in der Schwändi<br />

bei Schüpfheim am 8. Oktober<br />

1937 als zweites Kind<br />

von Josef und Josefi ne Brun-<br />

Emmenegger. Zusammen mit<br />

fünf Geschwistern wuchs er<br />

auf dem elterlichen Bauernhof<br />

auf. Nach der Schulzeit erlernte<br />

er den Buchdruckerberuf in<br />

Entlebuch. Seinen ersehnten<br />

Berufswunsch erfüllte sich, als<br />

er 1965 die Zentralschweizerische<br />

Polizeischule in Luzern<br />

absolvierte. Als Beamter der<br />

Kantonspolizei Luzern war er<br />

auf verschiedenen Posten im<br />

Sicherheitsdienst eingesetzt,<br />

um dann bei der Verkehrspolizei<br />

im Unfall-Pikettdienst<br />

Führungsaufgaben zu übernehmen.<br />

Dank seiner Gradlinigkeit<br />

und Kompetenz wurde<br />

er bis zum Feldweibel befördert.<br />

Als Sportler – Langläufer,<br />

Skifahrer, Pistolenschütze<br />

– war er bei Polizeimehrkämpfen<br />

erfolgreich und wurde<br />

auch als Ausbildner beigezogen.<br />

Nach der Pensionierung<br />

im Jahre 1999 verbrachte er<br />

die letzten Jahre mehrheitlich<br />

in Wikon, seinem Jagdrevier,<br />

half kräftig mit auf dem<br />

benachbarten Bauernhof und


pflegte enge Kontakte mit den<br />

Freunden und Kollegen.<br />

Eine grosse Trauergemeinde<br />

nahm von Hermann Brun in<br />

der Franziskanerkirche in Luzern<br />

Abschied und begleitete<br />

ihn ins Friedental. «Jagd vorbei»<br />

und «Auf Wiedersehen»,<br />

gespielt von den Bläserkame-<br />

Urs Stumpf<br />

18. Oktober 1946 – 29. September <strong>2009</strong><br />

Urs Stumpf wurde am 18.<br />

Oktober 1946 im Spital Baden<br />

geboren und auf den Namen<br />

Urs Viktor getauft. Er<br />

war der Erstgeborene von Robert<br />

und Rosa Stumpf-Jetzer.<br />

Die Eltern waren stolz auf ihren<br />

Stammhalter.<br />

Urs besuchte die Grundschulen<br />

in Nussbaumen und<br />

die Bezirksschule in Baden.<br />

Danach begann er eine Lehre<br />

als Chemielaborant in der<br />

Elektrochemie Turgi. In den<br />

folgenden Jahren lebte er seine<br />

Liebe zu Motoren aus und<br />

suchte nach einer Aufgabe,<br />

die ihm Befriedigung bereiten<br />

würde. Unter anderem trat er<br />

der Musikgesellschaft Obersiggenthal<br />

bei und nahm an<br />

Blasmusikfesten teil. Er heiratete<br />

und wurde glücklicher Vater<br />

einer Tochter.<br />

Urs fühlte sich in guter Gesellschaft<br />

am wohlsten, mit<br />

Kollegen, Freuden oder Verwandten<br />

beim gemeinsamen<br />

Essen und Trinken oder auf<br />

Ausflügen, die ihn häufig ins<br />

Ausland führten. Seinem Vater<br />

folgend, absolvierte er die<br />

Jagdprüfung. Die Geselligkeit<br />

liess ihn auch in die Feuerwehr<br />

Obersiggenthal und den Kegelclub<br />

eintreten. 1984 begann<br />

raden aus dem Luzerner Hinterland,<br />

erklangen für ihn zum<br />

letzten Geleit. Weidmannsdank<br />

und Weidmannsruh Hermann.<br />

Du bleibst uns in guter<br />

Erinnerung.<br />

Namens deiner Jagdkameraden<br />

Hermann Büttiker<br />

er seine Aufgabe in der Strafanstalt<br />

Regensdorf. Er schätzte<br />

diese Arbeit sehr und blieb<br />

deshalb dem Strafvollzug bis<br />

zu seiner offiziellen Pensionierung<br />

Ende Juli <strong>2009</strong> treu.<br />

Seine Liebe zu Maschinen<br />

und Motoren hat er als begeisterter<br />

Autofahrer ausgelebt.<br />

Genauso haben es ihm aber<br />

die Dampflokomotiven, Schiffe<br />

und Flugzeuge angetan. Urs<br />

machte den Bootsführerschein<br />

und verbrachte viele schöne<br />

Wochenenden auf seinem<br />

Boot auf dem Zuger See. Ausserdem<br />

engagierte er sich bei<br />

der Instandsetzung einer alten<br />

deutschen Dampflok und wurde<br />

Mitglied im Verein zur Erhaltung<br />

der Lok.<br />

Für ein paar Monate wurde<br />

Urs ein grosser, geheimer<br />

Wunsch erfüllt. Er, der immer<br />

die Natur liebte und ein<br />

begeisterter <strong>Jäger</strong> war, wurde<br />

am 1. April <strong>2009</strong> als Jagdpächter<br />

in das Revier der Jagdgesellschaft<br />

Lengnau links der<br />

Surb aufgenommen. Darüber<br />

hat er sich sehr gefreut und mit<br />

grossem Stolz konnte er vom<br />

Abschuss seines ersten Sommerbocks<br />

als Pächter berichten.<br />

Bereits zuvor war Urs in<br />

der Jagdgesellschaft ein gerngesehener<br />

Gast.<br />

Als musik- und jagdbegeisterter<br />

Mann war es für<br />

ihn eine einfache Entscheidung,<br />

als er gefragt wurde, ob<br />

er Mitglied der Jagdhornbläsergruppe<br />

Lengnauer-Füchse<br />

werden wolle. 2004 kaufte er<br />

sich ein neues Jagdhorn und<br />

spielte fortan mit Freude die<br />

tiefen Töne auf seinem Parforce-Horn.<br />

An Geburtstagen,<br />

Hubertusmessen usw. war er<br />

zur Stelle, um mit einzustimmen<br />

in die Musik, die ihm viel<br />

bedeutete. Auch deshalb war<br />

er ein sehr zuverlässiger Probenbesucher.<br />

Ein Höhepunkt seines musikalischen<br />

Engagements bei<br />

den Lengnauer-Füchsen war<br />

mit Bestimmtheit der 3. Rang<br />

(benotet mit einem «vorzüglich»)<br />

am eidgenössischen<br />

Jagdhornbläserfest am 13. Juni<br />

in Baden. Zum letzten Mal<br />

liess er sein Horn am Grillhock<br />

im Kreis seiner Bläserfreunde<br />

bei einer Probe am 22.<br />

Juli erklingen.<br />

Mit grossem Bedauern müs-<br />

Rudolf Summermatter<br />

1929 – <strong>2009</strong><br />

Am 11. Oktober <strong>2009</strong> hat<br />

unser allseits beliebter Mitpächter<br />

und Jagdkamerad Rudolf<br />

Summermatter nach langwieriger<br />

und heimtückischer<br />

Krankheit, aber dennoch überraschend,<br />

die Augen für immer<br />

geschlossen und wurde in die<br />

ewigen Jagdgründe abberufen.<br />

Rudolf Summermatter übte<br />

das Weidwerk seit dem Jahre<br />

1971 aus. Im Jahre 1981 ist er<br />

als Pächter in die Jagdgesellschaft<br />

Wessenberg eingetreten,<br />

wo er bis zu seinem Ableben<br />

mitwirkte. Er war ein<br />

Mensch von eigener Prägung<br />

und stellte in der Gesellschaft<br />

einen wichtigen Eckpfeiler<br />

dar. Nicht nur das äussere Erscheinungsbild<br />

des hochgeachteten<br />

Jagdkameraden war<br />

beeindruckend, sondern auch<br />

seine Gradlinigkeit. Die Achtung<br />

vor jedem Geschöpf die-<br />

sen wir zur Kenntnis nehmen,<br />

dass ihm die Freude daran, als<br />

stolzer Pächter bei der Jagdgesellschaft<br />

links der Surb dabei<br />

sein zu dürfen, so bald genommen<br />

wurde.<br />

Urs Stumpf hat das Leben in<br />

vollen Zügen ausgekostet. Leider<br />

war ihm das in den letzten<br />

Wochen nicht mehr vergönnt<br />

und der Tod kam als eine Erlösung<br />

für ihn.<br />

Wir werden ihm ein ehrendes<br />

Andenken bewahren!<br />

Weidmannsruh.<br />

Jagdgesellschaft<br />

Lengnau links der Surb,<br />

Bernhard Müller<br />

ser Erde war beispielhaft. Der<br />

Heimgegangene hatte grosse<br />

Freude an der Natur und<br />

schätzte das kameradschaftliche<br />

Beisammensein in der<br />

Jagdgesellschaft sehr. Ruedi<br />

war kein Mensch der Halbheiten.<br />

Was er tat, tat er mit<br />

Überzeugung. Dies rührte sicher<br />

auch von seiner früheren<br />

Tätigkeit als Generaldirektor<br />

der Neuen Aargauer Bank<br />

her, welche er während über<br />

30 Jahren mit vollem Einsatz<br />

massgeblich mitgeprägt hat.<br />

Nicht unerwähnt soll auch seine<br />

militärische Laufbahn sein,<br />

welche er seinerzeit als Oberst<br />

und Kommandant eines Radfahrer-Regimentes<br />

beendet<br />

hat.<br />

Der liebe Verstorbene hinterlässt<br />

in der Jagdgesellschaft<br />

Wessenberg eine grosse<br />

Lücke, die nicht leicht zu<br />

schlies sen ist.<br />

Lieber Ruedi, wir danken<br />

dir für die Kameradschaft und<br />

die gemeinsamen schönen<br />

Stunden, welche wir mir dir<br />

erleben durften. Du hast uns<br />

allen, vor allem menschlich,<br />

sehr viel gegeben. Wir sind<br />

dankbar, dass wir ein schönes<br />

Wegstück mit dir gehen durften.<br />

Jagdgesellschaft Wessenberg<br />

Werner Vogt,<br />

Ehrenpräsident<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 73<br />

Abschied


«Wildbiologisch unerklärlich»:<br />

Abnormer Gämsbock<br />

Den abgebildeten Gämsbock<br />

konnte Hans Anderegg auf der<br />

Berner Hochjagd im Jahr 2006<br />

erlegen. Er wog aufgebrochen<br />

30 Kilogramm und war 3½-jährig.<br />

Das rechte Krickel war nur bis<br />

zum Jährling gewachsen und blieb<br />

dann stehen. An der Trophäenschau<br />

in Thun wurde Hans Anderegg<br />

erklärt, dass dies wildbiologisch<br />

unerklärlich sei.<br />

74 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

Gruss aus dem Wallis<br />

Bärenstark<br />

Der Bär ist ins Wallis zurückgekehrt!<br />

Dieses Grussfoto sandte uns der<br />

Verleger des «<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>» aus<br />

Bellwald. Im Hintergrund ist das<br />

Eggishorn zu sehen.<br />

<strong>Jäger</strong>nachwuchs?<br />

Unser jüngster Leser<br />

Die Bilder im Rotwildbuch<br />

von M. P. Stähli und die<br />

Rothirschfotos im<br />

«<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>»<br />

inspirierten den vier Jahre<br />

alten Luis aus Nänikon ZH<br />

bei der Zeichnung dieses<br />

kapitalen 18-Enders.


Zur Strecke gebracht<br />

Angehende Jungjäger<br />

Die angehenden Jungjäger Léon & Noel<br />

Zentriegen, welche den sagenhaften<br />

Panthera syntheticus auf der Brandalp im<br />

Wallis zur Strecke gebracht haben. Luchs<br />

und Wolf müssen sich fortan nicht mehr<br />

fürchten... Das Foto schickte uns Leser und<br />

Abonnent Fabian Zentriegen<br />

Seltenes Gehörn<br />

Laune der Natur?<br />

Weidmannsheil hatte der Wiedlisbacher<br />

<strong>Jäger</strong> Ulrich Allemann. Der<br />

Rehbock konnte im Emmenthal auf<br />

der lauten Jagd mit Jura Laufhund<br />

Alinghi erlegt werden. Das<br />

seltene Gehörn entstand<br />

vermutlich durch<br />

einen Wildunfall.<br />

Der Bock wog<br />

19½ Kilo.<br />

Das Foto schickte<br />

uns Barbara Danz.<br />

www.schweizerjaeger.ch<br />

Hochjagd <strong>2009</strong><br />

Pirschbegegnung<br />

Diesen schönen Steinbock<br />

konnte Reto Summermatter<br />

während der Walliser<br />

Hochjagd <strong>2009</strong> fotografi eren.<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 11/2008 75 3<br />

Schnappschuss


Rien Poortvliets grosser<br />

Tierkalender 2010. Der<br />

Kunstkalender für Tier- und<br />

Naturfreunde. 43x50 cm, Paul<br />

Parey, Fr. 51.50.<br />

Kalender Kalender<br />

Jagdkalender 2010, Wild<br />

und Hund. Bild für Bild vermittelt<br />

dieser Kalender dem<br />

Betrachter die Stimmung und<br />

Spannung der freien Wildbahn.<br />

21x24,5 cm, Fr. 26.60.<br />

Treue Freunde 2010,<br />

Wild und Hund. Unbestechlich,<br />

liebenswert, treu und<br />

auch noch schön. Herrliche<br />

Fotos und einmalige Illustrationen.<br />

21x24,5 cm, Paul<br />

Parey, Fr. 26.60.<br />

Der <strong>Jäger</strong>-Kalender<br />

2010. 13 farbige Blätter mit<br />

Motiven des bekannten Jagdmalers<br />

Rudi Kohl. Fr. 38.70.<br />

Mit meinen Augen 2010.<br />

Zeichnungen und Bilder von<br />

Steen Axel Hansen. 50x43 cm,<br />

Paul Parey, Fr. 47.30.<br />

76 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

für den <strong>Jäger</strong><br />

Wild 2010, Wild und<br />

Hund. Illustrator Bernd Hanrath<br />

zählt zu den grossen deutschen<br />

Wildtiermalern. 43x50<br />

cm, Paul Parey, Fr. 47.30.<br />

Unsere Jagd 2010, Wandkalender.<br />

Aufgeklappt und<br />

aufgehängt bleibt seine obere<br />

Hälfte für Grossfotos reserviert,<br />

während die untere Hälfte<br />

Fachinformationen vorbehalten<br />

ist. 12 Kalenderblätter, mit<br />

Spiralbindung, aufgeklappt<br />

48x68 cm, Monatskalendarium,<br />

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Unsere Jagd 2010, Taschenkalender.<br />

Das perfekte<br />

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<strong>Jäger</strong> und Naturfreund.<br />

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Folienumschlag,<br />

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Wild und Hund Ta schenkalender<br />

2010. Ein auf die<br />

Bedürfnisse des <strong>Jäger</strong>s zugeschnittener<br />

Kalender. 352 Seiten,<br />

fl exib ler Plastikeinband,<br />

mit Bleistift, 11x15,5 cm, Paul<br />

Parey, Fr. 25.20.<br />

Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «<strong>Jäger</strong>markt»,<br />

oben links. Alle Kalender zuzüglich Versandkosten!<br />

AT<br />

Grosser Erfolg: Kurse <strong>2009</strong><br />

in Basel, Bern und Zürich<br />

Herr Leclancher vom Offi<br />

ce Nationale de la Chasse in<br />

Paris leitete als hauptamtlicher<br />

Experte der Republik Frankreich<br />

die Prüfungen in Cernay<br />

bei Mulhouse. Er wurde von<br />

Francis Gros, Mitglied des<br />

Vorstandes des departementalen<br />

<strong>Jäger</strong>vereins Haut-Rhin,<br />

kompetent unterstützt.<br />

Den Prüfungen war in diesem<br />

Jahr wiederum ausserordentlicher<br />

Erfolg beschieden.<br />

Von den 27 Kandidatinnen<br />

und Kandidaten haben 10 mit<br />

der Maximalpunktzahl 21 abgeschlossen.<br />

Dabei besassen<br />

2 Kandidaten praktisch keine<br />

Französischkenntnisse. Nur<br />

mit viel Willen, Aufwand und<br />

speziellen, strengen Lernmethoden<br />

konnten sie ihr Ziel<br />

erreichen. Leider haben vier<br />

Kandidaten nicht bestanden.<br />

Sie werden die Prüfung gegen<br />

Ende Jahr wiederholen.<br />

Begeisterung und Motivation<br />

waren im Kurs <strong>2009</strong> sehr<br />

gross. Ist es doch ein ganz an-<br />

Auf der indonesischen Insel<br />

Sumatra hat eine wilde Elefantenherde<br />

zwei Menschen tot<br />

getrampelt.<br />

Die beiden hatten mit anderen<br />

Bewohnern eines Dorfes<br />

versucht, die etwa 80<br />

Dickhäuter unter Einsatz von<br />

Trommeln, Taschenlampen<br />

und Speerspitzen von ihrer<br />

Palmölplantage zu vertreiben.<br />

In die Enge getrieben, griffen<br />

die Tiere plötzlich an, töteten<br />

die Menschen und verwüsteten<br />

mehr als ein Dutzend Hütten<br />

des Dorfes.<br />

An der Grenze der Provinzen<br />

Riau und Jambi wird der<br />

Jagen in<br />

Frankreich<br />

deres Gefühl, mit fundiertem<br />

Wissen und guten Kenntnissen<br />

u. a. der Rechtsgrundlagen eines<br />

<strong>Jäger</strong>s von Frankreich in<br />

Frankreich zu weidwerken,<br />

entsprechend von den einheimischen<br />

<strong>Jäger</strong>n anerkannt und<br />

geachtet zu werden, als nur so<br />

als fremder Gast.<br />

Thomas Achermann*, Zürich; Rocco Altiere*, Dällikon;<br />

Walter Bollier, Zürich; Tanino Chiavaro*, Bad Ragaz;<br />

Gaudens von Deschwanden, Adelboden; Manfred<br />

Dirren, Vallemand; Andrew Ertl, Basel; Gerorge Geigy*,<br />

Hergiswil; Arthur Gerber, Kiental; Grischa Alexis<br />

Schmidt-Ley, Brislach; Katarina Hauser*, Zürich; Hanspeter<br />

Konrad, Riehen; Selina Lüthi-la Roche*, Riehen;<br />

Andreas Meury, Blauen; Freddy Neuschwander, Mümliswil;<br />

Laurent Peter, Sissach; Rocco Prezi, Zürich; Timo<br />

Salvisberg*, Zürich; Herbert Schmuki, Ittigen; Rocco<br />

Sinsi, Dietlikon; Donato Stanco*, Winterthur; Werner<br />

Testa, Lützelfl üh; Raoul Thiébaud, Wohlen; Christof<br />

Trauffer*, Uster; Hugo Walker, Oberweiningen; Fabian<br />

Zentriegen, Zürich; Regina Zimmermann*, Brügg.<br />

* Kandidatinnen und Kandidaten mit Maximalpunktzahl<br />

21<br />

Die nächsten Kurse beginnen<br />

Ende März 2010.<br />

Ruedi Studer, Kursleiter,<br />

3145 Niederscherli<br />

031 849 06 12 / 079 754 25 18<br />

studerru3@bluewin.ch<br />

ID<br />

Wilde Elefanten<br />

trampeln zwei<br />

Menschen zu Tode<br />

Lebensraum der rund 3000<br />

wilden Elefanten auf Sumatra<br />

durch immer neue Rodungen<br />

des Regenwaldes und die<br />

Anlage von Palmöl- und Nutzholzplantagen<br />

immer geringer.<br />

Auf der Suche nach Nahrung<br />

sind die Tiere gezwungen, in<br />

die Plantagen einzudringen.<br />

Dabei kommt es dann immer<br />

wieder zu Konfl ikten mit deren<br />

Eigentümern.<br />

Dieter Kannengiesser


AT<br />

Feldkirchner Jagdrunde<br />

am 4. November <strong>2009</strong> in<br />

Feldkirchen<br />

Die Feldkirchner Jagdrunde,<br />

zu der der Präsident des<br />

Bayerischen Jagdverbandes<br />

(BJV), Prof. Dr. Jürgen Vocke,<br />

in unregelmässigen Abständen<br />

lädt, soll als ausgewählte<br />

Gesprächsrunde gesellschaftlicher<br />

Repräsentanten<br />

in ungezwungener Diskussion<br />

wichtige Aspekte der Jagd<br />

beleuchten. Dieses Mal stand<br />

am 4. November <strong>2009</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Freundeskreis<br />

Jagdkultur, und damit<br />

nicht nur auf bayerische<br />

<strong>Jäger</strong> beschränkt, ein äusserst<br />

schwieriges Thema an: Wir töten,<br />

was wir lieben – Die Jagd<br />

und ihre ethische Verpfl ichtung.<br />

Die Frage, was eine gelebte<br />

Jagdkultur und damit vor<br />

allem die Ethik der Jagd bedeutet,<br />

bildete diesmal den<br />

Themenschwerpunkt. Dahinter<br />

steckt eine grundsätzliche<br />

Erwägung: Wie gehen die <strong>Jäger</strong>innen<br />

und <strong>Jäger</strong> mit der<br />

Tatsache um, dass sie beim<br />

Erlegen des Wildes töten, was<br />

sie lieben?<br />

«Was erwartet die Gesellschaft<br />

von der Jagd», fragte<br />

Prof. Vocke in seiner Begrüssung<br />

vor etwa 50 ausgesuchten<br />

Gästen und Diskutanten,<br />

«und welches Selbstverständnis<br />

pfl egt sie, was kann sie<br />

leisten? Jagd als blutrünstiges<br />

Edelhobby oder als gelebtes<br />

Bürgerengagement im Dienste<br />

für Natur und Gemeinwohl?»<br />

Prominente Referenten<br />

konnten gewonnen werden:<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul<br />

Müller, Universität Trier, Fachbereich<br />

Biogeographie (Rheinland-Pfalz),<br />

Dipl. Volkswirt<br />

Dieter Stahmann aus Voerde,<br />

NRW, Dr. Jean-Loup Rousselot,<br />

Staatl. Völkerkundemuseum<br />

München, Dr. Gero<br />

Kollmer, Rechtsanwalt aus<br />

Regensburg. Die Moderation<br />

übernahm der bekannte Jagdmaler<br />

und Vorsitzender des<br />

BJV-Kulturausschusses, Dr.<br />

Jörg Mangold.<br />

Wir töten<br />

was wir lieben<br />

Schon in der Einführung<br />

wurde klar, dass die Jagd viel<br />

mehr ist als nur Trophäenkult<br />

und Wildbestandsregulierung:<br />

«Wir <strong>Jäger</strong>», so Vocke weiter,<br />

«betreiben die Jagd als Kultur.<br />

Diese ergeht sich eben<br />

nicht allein in der materiellen<br />

Nutzung von Wildtieren, sondern<br />

ist bei allem Nutzen für<br />

Grundeigentum, Gesellschaft<br />

und Kulturlandschaft immer<br />

auch ein Freiheitsraum, der<br />

uns hilft, den Alltag für kurze<br />

Zeit hinter uns zu lassen. Wo<br />

aber Freiheit besteht, dort gibt<br />

es selbstverständlich auch Verantwortung.<br />

Eine verantwortungsvolle<br />

Jagdausübung sind<br />

wir den Wildtieren und unserem<br />

Selbstverständnis als <strong>Jäger</strong><br />

schuldig. Tierschutz und<br />

jagdlicher Anstand sind unerlässlich.»<br />

In seinem weitausholenden<br />

Vortrag zum Thema «Das Erlegen<br />

des Wildes – Psychologie<br />

eines <strong>Jäger</strong>s» – wurde Prof.<br />

Müller insofern sehr konkret,<br />

als er die wirklichen Feinde der<br />

Jagd in den schlechten <strong>Jäger</strong>n<br />

sah. Jagd sei immer eine Gratwanderung<br />

zwischen Leidenschaft<br />

und Vernunft. Das Phänomen<br />

Jagd als Lebensform,<br />

so Müller, müsse bei guter und<br />

aufrichtiger Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowohl von der <strong>Jäger</strong>ei<br />

als auch von Politik und Gesellschaft<br />

akzeptiert werden.<br />

Sein Credo: «Wir lieben, was<br />

wir töten! Oder lieben wir, was<br />

wir töten? Indem sich Jagd immer<br />

zwischen Lust und Leidenschaft<br />

auf der einen, und<br />

Pfl icht und Verpfl ichtung auf<br />

der anderen Seite abspiele und<br />

zu beweisen habe, müssen <strong>Jäger</strong><br />

gleichermassen Advokaten<br />

der Wildtiere und der Lebensräume<br />

sein – und es bleiben!»<br />

Dieter Stahmann fasste sein<br />

Thema zur Weidgerechtigkeit<br />

im folgenden Satz zusammen:<br />

«Der würdige <strong>Jäger</strong> fi ndet seine<br />

Bestätigung und Erfüllung<br />

in einer würdevollen Behandlung<br />

des Wildes.»<br />

Der Völkerkundler Dr. Jean-<br />

Loup Rousselot zeigte anhand<br />

von Beispielen der Naturvöl-<br />

ker – überwiegend der amerikanischen<br />

Ureinwohner – auf,<br />

dass die heutige deutsche <strong>Jäger</strong>ei<br />

mit ihrem Brauchtum<br />

und ihrer gelebten Jagdkultur<br />

immer noch auf der Basis der<br />

Tierverehrung der Naturvölker<br />

stehen. So sei der «letzte Bissen»<br />

oder die Verehrung des<br />

erlegten Wildes beim Streckelegen,<br />

der Totenwacht und das<br />

Verblasen bis zu jenen jägerischen<br />

Ureinwohnern Amerikas<br />

zurückzuverfolgen.<br />

Spannend, sehr aktuell und<br />

praxisnah ging es beim Thema<br />

«Rechte der Tiere» von<br />

Dr. Gero Kollmer zu. «Tiere<br />

haben keine Grundrechte», so<br />

Kollmer, «aber Rechte!» Und<br />

aus der Tierschutzgesetzgebung<br />

gehe auch hervor, dass<br />

das Töten von Tieren eben<br />

nicht zur «kommerziellen Sache<br />

verkommen dürfe».<br />

<strong>Jäger</strong> verliert Bein<br />

nach Jagdunfall<br />

Nach einem Jagdwochenende<br />

gemeinsam mit seiner Frau<br />

bei einem Freund am Hirschenstein<br />

im Burgenland verlud ein<br />

40-jähriger <strong>Jäger</strong> seine Waffen<br />

in seinem Auto. Als er seine Jacke<br />

aus dem Wagen holte, löste<br />

sich aus einem der Gewehre ein<br />

In der anschliessenden Diskussion<br />

kam die bayerische<br />

Aktion Wald-Wild-Mensch<br />

des engagierten <strong>Jäger</strong>s und<br />

Tierschützers Ludwig Fegg<br />

insofern etwas zu kurz, als er<br />

von einem Zuhörer als «Verleumder»<br />

tituliert wurde und<br />

der Moderator dieses Thema<br />

fortan mied.<br />

«Die Jagd und die Jagdkul-<br />

tur sind ein gutes Stück unse-<br />

rer bayerischen Heimat», so<br />

Prof. Vocke in seinem Schlusswort.<br />

«Das zeigt auch der heutige<br />

Diskussionsabend, in dem<br />

insbesondere bei den nichtjagenden<br />

Teilnehmern klargeworden<br />

sein müsste, dass Jagd<br />

mehr ist als emotionsloses Totschiessen.»<br />

Wolfram Martin<br />

Schuss und verletzte den Mann<br />

schwer am Oberschenkel. Frau<br />

und Freund leisteten sofort Erste<br />

Hilfe und ein Rettungshubschrauber<br />

brachte den Verletzten<br />

in eine Klinik. Dort musste<br />

das Bein amputiert werden.<br />

Dieter Kannengiesser<br />

Kapitaler Hirsch<br />

im «Russengatter»<br />

gewildert<br />

Ein kapitaler Hirsch wurde<br />

in Österreich in der Nacht zum<br />

3. Oktober gewildert. Die Tat<br />

ereignete sich im sogenannten<br />

«Russengatter», einem 140<br />

Hektar grossen eingezäunten<br />

Jagdrevier. Als Täter vermutet<br />

die Polizei einen Insider, der<br />

sich mit den Verhältnissen in<br />

dem Gatterrevier bei Falkenstein<br />

(Bezirk Mistelbach) im<br />

Weinviertel nahe Wien bestens<br />

auskannte. Das Haupt war<br />

fachgerecht abgeschlagen, der<br />

kapitale 24-Ender mit einem<br />

sauberen Trägerschuss erlegt<br />

worden. Eigentümer des Jagdgatters<br />

bei der Burg Falkenstein<br />

ist heute ein Österreicher,<br />

nachdem der Vorbesitzer,<br />

ein wohlhabender Russe, der<br />

es in eine in Liechtenstein registrierte<br />

Stiftung eingebracht<br />

hatte, vor knapp zwei Jahren<br />

bei einem Verkehrsunfall ums<br />

Leben kam.<br />

Die Wilderei ereignete sich<br />

in der Nacht zum 3. Oktober,<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 77<br />

Ausland


Ausland<br />

mitten in der Hirschbrunft.<br />

Nach den Ermittlungen hat<br />

der Wilderer von aussen in<br />

das Gatter auf den Hirsch geschossen.<br />

Danach kletterte der<br />

Schütze über den Wildzaun<br />

und trennte das geschätzt etwa<br />

25 Kilo schwere Haupt des<br />

190 Kilo schweren 24-Enders<br />

sauber beim vierten Nackenwirbel<br />

ab und verschwand mit<br />

seiner Beute. Ob zu Fuss oder<br />

mit einem grossen Fahrzeug<br />

ist unklar. Den Kadaver des<br />

Tieres liess er zurück. Das Geschoss,<br />

das in der Wirbelsäule<br />

des Hirsches stecken blieb,<br />

wurde von der Tatortgruppe<br />

der Polizei ebenso sicher gestellt<br />

wie zahlreiche DNA-<br />

Spuren und Fussabdrücke, die<br />

der Täter hinterliess. Die Fahnder<br />

sind optimistisch, den Fall<br />

bald klären zu können.<br />

Mit dem Geweih kann der<br />

<strong>Jäger</strong> kaum protzen. Jeder in<br />

weitem Umkreis kennt es bis<br />

in die letzte Sprosse. Das Geweih<br />

ist sehr markant, ähnelt<br />

dem Mast-Hirschen «Burlei,<br />

ebenfalls ein Gatterhirsch,<br />

78 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

um den sich vor wenigen Jahren<br />

eine Jagdposse drehte. Der<br />

zahme Hirsch war damals aus<br />

einem österreichischen Mini-Hausgatter<br />

in ein Revier in<br />

Osteuropa transportiert worden,<br />

wo ein deutscher Adliger<br />

für eine hohe Summe Burlei<br />

als vermeintlich frei lebenden<br />

Hirschen schoss. Er liess sich<br />

stolz als Erleger eines der weltbesten<br />

Hirschen feiern, bis der<br />

gigantische Betrug auffi el.<br />

Das Revier, in dem jetzt<br />

die Wilderei passierte, war<br />

vor Jahren Gegenstand heftiger<br />

Kritik. Nachdem der russische<br />

Millionär das Gelände<br />

für eine hohe Summe gekauft<br />

hatte, liess er die 140 Hektar<br />

komplett einzäunen. Seither<br />

hiess es das «Russengatter».<br />

Ob es sich um einen Racheakt<br />

handelt oder um pure Wilderei,<br />

darüber wird noch gerätselt.<br />

Tatsache ist, dass sich<br />

einige Bewohner der Region<br />

bis heute noch nicht mit dem<br />

«Russengatter» anfreunden<br />

konnten. P.B.<br />

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In Goslar/Harz schlief kürzlich<br />

ein Dachs seinen Rausch<br />

mitten auf einer Strasse aus.<br />

Meister Grimbart hatte sich<br />

bei seiner Naschtour durch einen<br />

Obstgarten die überreifen<br />

Elf Pistolen aus<br />

Tresor gestohlen<br />

Nach der schrecklichen<br />

Amok tat von Winnenden D, bei<br />

der ein Schüler 15 Menschen<br />

und sich selbst erschoss, wurden<br />

alleine im an die Schweiz<br />

angrenzenden Bundesland Baden-Württemberg<br />

über zehn<br />

Tonnen nicht mehr benötigte<br />

Schusswaffen freiwillig von<br />

Bürgern bei Behörden für eine<br />

künftige Vernichtung abgegeben.<br />

Dazu hatten Bürgermeister<br />

und Landräte aufgerufen.<br />

Der Aufruf fi el auf fruchtbaren<br />

Boden. Dennoch kam es zu<br />

einem Skandal, in dessen Folge<br />

ein Oberbürgermeister zurück<br />

trat und sich ein Amtsleiter<br />

das Leben nahm. In der<br />

Stadt Crailsheim, 100 Kilometer<br />

von Winnenden entfernt,<br />

kam es am Fronleichnamstag<br />

zu einem Einbruch in das<br />

Rathaus. Die Einbrecher fanden<br />

in einer Schublade den<br />

In Veelböken bei Gadebusch<br />

in Nordwestmecklenburg<br />

entdeckten Naturfreunde<br />

einen ganz besonderen Storch.<br />

Nach vierstündigem «Ansitz»<br />

stellte sich der Vogel in seinem<br />

Nest endlich so, dass Dr.Stefan<br />

Kroll und Hans-Heinrich Zöllick<br />

mit einem Spezialfernrohr<br />

die Ringnummer DDR B0217<br />

erkennen konnten. Eine Anfrage<br />

bei der Beringungs sta tion<br />

Ungewöhnlicher<br />

Polizeieinsatz<br />

Früchte schmecken lassen, die<br />

sich dann in seinem Körper<br />

in Alkohol verwandelten. Polizeibeamte<br />

konnten den bezechten<br />

Schmalzmann retten.<br />

G.G.v.H.<br />

Tresorschlüssel, den sie aber<br />

gar nicht benötigten. Denn der<br />

Tresor stand offen, die Beamten<br />

hatten verschlampt, ihn mit<br />

Schlüssel und Ziffernkombination<br />

zu verschliessen. Im Tresor<br />

befanden sich zahlreiche von<br />

Bürgern freiwillig abgegebene<br />

Schusswaffen. Die bisher nicht<br />

ermittelten Einbrecher nahmen<br />

elf Pistolen samt Munition mit.<br />

Wenig später offenbarte sich<br />

ein weiterer Skandal: Die Stadt<br />

Crailsheim hatte einige Waffen,<br />

die Bürger freiwillig zur Vernichtung<br />

abgegeben hatten, zu<br />

Geld gemacht, indem sie diese<br />

verkaufte. Das hat die Landesregierung<br />

inzwischen verboten.<br />

Der verantwortliche Amtsleiter<br />

nahm sich inzwischen das Leben.<br />

Der Oberbürgermeister trat<br />

unter dem Eindruck der Empörung<br />

der Bürgerschaft zurück.<br />

P.B.<br />

Ältester Storch<br />

trägt DDR-Ring<br />

Hiddensee bestätigte dann, dass<br />

der Storch 23 Jahre alt und damit<br />

der älteste in diesem Jahr in<br />

Ostdeutschland gemeldete seiner<br />

Art ist. Das gilt als Sensation,<br />

zumal der Ring vorher auch<br />

nie abgelesen wurde. 1986<br />

wurde der Storch in Langenhagen<br />

bei Lübz beringt. Störche<br />

in der freien Wildbahn können<br />

bis zu 30 Jahre alt werden.<br />

Dieter Kannengiesser


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<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 81<br />

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Unter den richtigen Einsendern werden jeweils<br />

1 LED-Taschenlampe «Wild Finder» mit grünem Licht, Wert Fr. 206.–<br />

1 Jagdbuch, Wert Fr. 60.–<br />

3 <strong>Jäger</strong>Tool von Victorinox, Wert Fr. 52.–<br />

3 Jagdkalender 2010, Wert Fr. 40.–<br />

7 Taschenmesser Victorinox «Waiter», Wert je Fr. 14.– verlost.<br />

Senden Sie Ihre Antwort mit Angabe des Absenders<br />

bis zum 10. Januar 2010 an:<br />

Verlag <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong>, «Der Experte», Postfach 261, CH-8840 Einsiedeln,<br />

oder per E-Mail an: kontakt@schweizerjaeger.ch<br />

82 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />

6<br />

Der Experte<br />

Herzliche Gratulation den<br />

Gewinnern!<br />

Auflösung Wettbewerb Nr. 10/<strong>2009</strong>:<br />

Das gesuchte Lehrmittel heisst<br />

«Treffpunkt Jagd»<br />

Die Gewinner:<br />

1 LED-Taschenlampe<br />

«Wild Finder» mit<br />

grünem Licht:<br />

Hans Fischer, Eschenbach.<br />

1 Jagdbuch: Richard Philipona, Glis.<br />

1 <strong>Jäger</strong>Tool von Victori nox:<br />

Peter Della Torre, Sachseln.<br />

Je 1 Taschen messer Victorinox «Waiter»:<br />

Walter Bircher, Niederwil;<br />

Hubert Giger, Entlebuch.<br />

Die Gewinner/innen erhalten den Preis<br />

persönlich zugestellt. Wir danken fürs Mitmachen<br />

und muntern Sie auf, die gestellten<br />

Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!<br />

Die Anfangsbuchstaben in der Reihenfolge der abgebildeten<br />

Baum- und Straucharten ergeben das<br />

Lösungswort. Dieses ist ein Natur produkt, welches<br />

auch in der weihnacht lichen Backstube oft Verwendung<br />

findet.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen<br />

des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen<br />

und ihre Angehörigen. Über den Wettbewerb<br />

wird keine Korrespondenz geführt und der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen.


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