MULO FRANCEL
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<strong>MULO</strong><br />
<strong>FRANCEL</strong><br />
Incl. free<br />
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for 5 songs<br />
15 Solo Songs
Impressum<br />
© 2015 by Edition DUX, Manching<br />
D 950 / ISBN 978-3-86849-256-9 / ISMN 979-0-50017-398-4<br />
Notensatz: Regina Krauß, Speyer<br />
Covergestaltung: Marlena Singer, Agentur ais<br />
Illustration Circular Breathing: Miriam Elze<br />
Fotos:<br />
Mike Meyer: Cover vorne Abgetaucht, Cover hinten Am Golfo di Baratti (Italien), S. 1 Tauchen am Sharm El-Arab<br />
(Ägypten), S. 55 Abends am Meer mit Quadro Nuevo, S. 60 & 61 In der Confiteria Ideal (Buenos Aires),<br />
S. 67 Im Tango-Club Los Laureles (Buenos Aires)<br />
Franz Heller: S. 2 Mit Fotograf Mike Meyer am Roten Meer, S. 9 Mediterranean Sunset, S. 53 At the Bar Le Pirate<br />
(Rosenheim)<br />
Axel Schubert: S. 28 Straßenmusik mit Trio Blasirello<br />
D.D. Lowka: S. 38 Allee im Herbst<br />
Henning Janos: S. 45 Auf Balkan-Tour<br />
René van der Voorden: S. 17 Auf der Insel Penang (Malaysia)<br />
Julie Fellmann: S. 68 Im Hotelzimmer<br />
Mulo Francel: S. 13 Weg, Meer und Sonne, S. 25 Blick von Sorrent über den Golf von Neapel auf den Vesuv<br />
Einen herzlichen Dank an GLM Music, an die mitreisenden Fotografen und Tonmeister und an meine Korrekturinstanzen:<br />
Julie Fellmann für die Arbeit an den Texten, Johann Prassl (Fehring) & Josef Steiner (London) für die saxophonistische<br />
Durchsicht, Uwe Sieblitz von Edition Dux für die geduldige und kompetente gemeinsame Arbeit an dieser Notenausgabe.<br />
www.dux-verlag.de<br />
www.mulofrancel.de
Inhalt<br />
Vorwort ....................................................4<br />
Tiepolo.....................................................6<br />
Riddarhus ..................................................8<br />
Tipp: Solo-Improvisation ................................... 10<br />
Tipp: High Notes .......................................... 14<br />
Olive di Guardistallo...................................... 18<br />
Son of Chaos ............................................. 20<br />
Torna a Surriento ........................................ 22<br />
Fluvius ................................................... 26<br />
Susannata ............................................... 28<br />
Tipp: Nimm den Verminderten ............................. 31<br />
September Remember.................................... 33<br />
Südlichere Tage .......................................... 39<br />
Slawisches Lied .......................................... 44<br />
Solo for Julie ............................................. 46<br />
Tipp: Circular Breathing.................................... 50<br />
Rungholt ................................................. 54<br />
Tango sur le Fil .......................................... 56<br />
Sylphion ................................................. 62<br />
Fish in Water............................................. 64<br />
Fachbegriffe .............................................. 66<br />
Tipp: Üben? Klar! .......................................... 68
8<br />
Riddarhus<br />
A1,2<br />
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Larghetto (q = ca. 64)<br />
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Cm<br />
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Mulo Francel<br />
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B<br />
7 <br />
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A b maj 7/ 5<br />
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A3<br />
Cm<br />
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D.C. al Fine<br />
© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.<br />
Fine<br />
Riddarhus (übersetzt „Ritterhaus“) ist ein sehr ruhiges, nachdenkliches Lied, das in alte Zeiten zurückblickt.<br />
Die Harmonie beruht nur auf zwei Akkorden, die eine gute Improvisationsbasis<br />
A1,2<br />
B<br />
A3<br />
bilden:<br />
Cm<br />
A b maj<br />
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7/ 5<br />
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Cm<br />
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A1,2<br />
B<br />
A3<br />
& b b b 4 Cm<br />
A b maj<br />
. . . . . .<br />
œ œ œ œ œ nœ<br />
nœ<br />
œ œ œ œ 7/ # 5<br />
œnœ<br />
œ œ œ<br />
Cm<br />
œ œ œ œ œ nœ<br />
nœ<br />
œ<br />
C melodic minor<br />
A b lydian # 5<br />
C melodic minor<br />
Wir sind von frühester Kindheit an auf zwei Tonleitern geeicht, die in der europäischen Musiktradition<br />
absolut vorherrschend sind: Dur und Natürlich-Moll. Es gibt aber noch eine Fülle von anderen<br />
Tonleitern, die in unseren Ohren zwar erst mal ungewohnt klingen, einem Lied jedoch eine besondere<br />
Atmosphäre, eine spezielle Farbe geben können.<br />
Für Riddarhus wählte ich zwei Melodisch-Moll-Skalen, die du am besten über den ganzen Tonumfang<br />
deines Instruments ausgiebig übst, um ihren Klang und Charakter zu verinnerlichen. Versuche<br />
dann beim Improvisieren immer den Fokus auf den jeweiligen Grundton (hier C und As) zu richten,<br />
indem du zum Beispiel die Melodien mit diesem beginnst oder beendest.<br />
Versuche auch in der Improvisation die AABA-Form des Songs zu wahren.<br />
Bei diesem Song ist es nicht so wesentlich, ob die einzelnen Teile (also A 1 , A 2 , B, A 3 ) 4 oder 6 oder<br />
8 Takte lang sind. Wichtiger scheint mir, sich innerhalb der Tonleitern starke Melodien zu suchen.
10<br />
Tipp: Solo-Improvisation<br />
Die Improvisation ist ein weites Feld und setzt gute Kenntnisse in Harmonielehre voraus. Hier eine<br />
kleine Auswahl deutschsprachiger Anleitungen, die ich empfehlen kann:<br />
• Christian Nowak: Elementare Musiklehre und Grundlagen der Harmonielehre, Edition DUX<br />
• Frank Sikora: Neue Jazz-Harmonielehre, Schott Verlag<br />
• Axel Jungbluth: Jazz Harmonielehre – Funktionsharmonik und Modalität, Schott Verlag<br />
• Frank Haunschild: Die neue Harmonielehre, Band I & II, AMA Verlag<br />
• Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch, advance music<br />
• Sammy Nestico: Der professionelle Arrangeur, advance music<br />
Letztere zwei setzen bereits Grundkenntnisse voraus und richten sich an Musiker, die für Ensembles<br />
Songs arrangieren möchten.<br />
Um sich in der Kunst der Improvisation zu üben, gibt es viele mögliche Wege.<br />
Ich begann als 13-Jähriger zu den Jazzplatten meines verstorbenen Vaters zu spielen. Als wäre ich<br />
ein Teil der Band. Erst auf der Gitarre, später auf dem Saxophon. So was schult das Ohr und man bekommt<br />
ein gutes Gespür dafür, in welcher Tonart wer von den beteiligten Profis was wie spielt.<br />
Dann entdeckte ich irgendwann die Play-along-Aufnahmen von Jamey Aebersold: Hunderte von<br />
Jazz Songs, die von einer richtigen Band gespielt wurden! Jedoch nur die Begleitung. Stundenlang<br />
dudelte ich dazu, checkte aus, welche Melodien und Tonleitern über die jeweils gespielten Harmonien<br />
gut klingen. Parallel dazu benutzte ich einen alten Kassettenrekorder und nahm damit Begleitungen<br />
auf, die ich selbst mehr schlecht als recht auf dem Klavier oder der Gitarre dahinspielte. Die Kassette<br />
spulte ich dann ab und improvisierte dazu.<br />
Ab den 90er-Jahren gab es dann Sequenzer, in welche man selbst bestimmte Harmonien einprogrammieren<br />
konnte. Diese spielte das Gerät dann im gewünschten Tempo und in der gewünschten<br />
Tonart ab. Heute findest du noch viel mehr Möglichkeiten, um dich beim Üben begleiten zu lassen:<br />
Musikprogramme wie etwa Score Perfect, Sibelius oder Finale. Sequenzer-Programme wie Bandin-a-Box,<br />
Garage Band oder das Real Book mit Hunderten Songs und Begleitmöglichkeiten für das<br />
iPhone …<br />
Dann gibt es Improvisations-Schulen mit Play-along-CDs und Computer-Software. Gerne empfehle<br />
ich: Andy Mayerl/Christian Wegscheider: Jazz Club, Edition DUX.<br />
Wenn mehrere Musiker zusammen einen Song spielen und darüber improvisieren, dann sollten sie<br />
sich über ein paar Fragen einig sein: In welchem Rhythmus und in welchem Tempo spielen wir? Also:<br />
Spielt man geswingt wie in vielen Jazz-Stilen und manchmal auch im Reggae? Oder in gleich langen<br />
„geraden“ Achteln wie etwa bei einem Bossa Nova oder vielleicht sogar manchmal zackig wie beim<br />
Tango? Auf welche Harmonien einigt man sich? Was definiert man als „Solo-Form“, über welche die<br />
Musiker dann improvisieren?
11<br />
Wenn du aber alleine improvisierst, dann musst du die Schwierigkeit meistern, selbst einen Groove<br />
zu erzeugen. Kein Schlagzeuger oder Gitarrist hilft dir dabei. Allein deine Linien sollten dem Zuhörer<br />
den Rhythmus vermitteln oder zumindest einen Puls erkennen lassen. Außerdem wäre es gut, wenn<br />
dein inneres Ohr die Fortschreitung der Akkorde immer mithört. Du dir also immer bewusst bist, wo in<br />
der Harmoniefolge du dich gerade befindest. Das bedarf einiger Übung!<br />
Andererseits bist du frei! Das ist fantastisch. Du kannst selbst entscheiden, ob du auf einem Akkord<br />
länger oder kürzer verweilst. Ob du ihn 4 oder 6 oder 8 Takte lang in deiner Improvisation darstellst.<br />
Jetzt will ich dir ein paar konkrete Konzepte zeigen, mit welchen du deine Solo-Improvisationen bereichern<br />
kannst. Dabei nehmen wir mal das vorangegangene Lied Riddarhus. Das Stück besteht aus<br />
zwei Akkorden. Der erste Akkord ist C-Moll (Cm) und ich finde die C-melodisch-Moll-Tonleiter* für die<br />
Stimmung des Songs sehr passend:<br />
Cm<br />
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Cm<br />
C melodic minor<br />
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Cm<br />
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1 5 3 5 3 5 3 1 5 1 5 1 5 3 1 5 1 5 3 1<br />
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Cm<br />
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Cm<br />
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1 5 3 5 3 5 3 1 5 1 5<br />
Cm<br />
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Cm<br />
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Cm<br />
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1. Lineare Melodieführung in einer Skala (= Tonleiter)<br />
Mal rauf, mal runter. Du bewegst dich völlig frei innerhalb der Skala und lässt dich ganz von deinen<br />
Fingern, von deinem Ohr oder gar vom Zufall leiten.<br />
2. Verwende nur Akkordtöne!<br />
Mache dir Töne des Akkordes bewusst. Es herrscht gerade C-Moll? Dann sind C, Es und G die wichtigen<br />
Töne. Also Grundton (1), Terz (3) und Quint (5).<br />
* ) Die Melodisch-Moll-Tonleiter wird hier sowohl auf- als auch abwärts mit großer Sexte und großer Septime gespielt.
20<br />
Son Of Chaos<br />
Lento (q = ca. 55)<br />
Dm<br />
A1,2<br />
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3<br />
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C 6<br />
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Mulo Francel<br />
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10<br />
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Dm<br />
E sus 4<br />
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with a little hesitation<br />
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Amaj 7 /C <br />
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◊ ad lib.<br />
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staccato ma non troppo<br />
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bend<br />
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1) bend: kurzes Absenken der Tonhöhe durch Lockerung des Ansatzes und Vergrößerung des Mundraums<br />
2) Siehe Griffe für Saxophon-Flageoletts auf S. 15<br />
© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.
Dm<br />
C1,2<br />
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19<br />
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f F<br />
Dm<br />
C1,2<br />
G <br />
19<br />
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G<br />
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Dm/C<br />
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Asus<br />
26<br />
4<br />
A<br />
Asus 4<br />
A Dm<br />
Zu diesem Song will ich dir eine Idee mitgeben. Stelle dir die betonten Töne auf der Zählzeit „1“<br />
so<br />
majestä tisch vor, dass sie fast bis zum Ende ihres Taktes schwingen. <br />
Das würde<br />
im ersten Takt<br />
notiert so aussehen:<br />
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Dies genauso zu spielen ist natürlich für Bläser gar nicht möglich. Wenn deine Vorstellung davon<br />
jedoch beim Spielen ganz stark ist, dann wirst du es irgendwann schaffen, innerlich so zu hören. Und<br />
<br />
dann werden die „gedachten“ <br />
<br />
langen Töne auch beim Hörer ankommen.<br />
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3<br />
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Die Kraft der Einbildung überwindet die Grenzen, welche uns scheinbar durch die physikalischen<br />
Gegebenheiten gesteckt sind!<br />
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Auch am Schluss schwingt der hohe Ton<br />
noch über dem tiefen Grundton weiter.<br />
21<br />
Gm<br />
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F<br />
Bei diesem Stück kann dir ein langer Hall helfen. Versuche es einmal in einer Kirche zu üben. Die<br />
Melodie soll Ruhe in sich tragen. Wie die abgeklärte Stimmung nach einem sommerlichen Gewitter<br />
oder nach einer emotionalen Entladung. Du kannst die beruhigende Wirkung von Son of Chaos erhöhen,<br />
indem du vorher ein lautes Stück spielst oder gar „musikalisches Chaos“ erzeugst.<br />
Ich habe dem Song auf meinem Album the Sax & the Sea ein Stück vorausgeschickt, das ich<br />
Chaos nenne und in welchem ich zirkular atmend Hunderte von Tönen schnell und laut durcheinander<br />
wirble.
22<br />
Torna a Surriento<br />
Andante (q = 76)<br />
Intro<br />
1)<br />
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5<br />
A<br />
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F<br />
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1) Tipp: Du kannst gerne länger in der Pendelbewegung des Intros und des Interludes verweilen, indem du die Teile wiederholst.<br />
© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.<br />
Music: Ernesto de Curtis<br />
Arr: Mulo Francel<br />
3 p<br />
1)
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ghost note <br />
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42<br />
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45<br />
Interlude<br />
sostenuto<br />
3<br />
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3<br />
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53<br />
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~~<br />
3 3<br />
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3<br />
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3<br />
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very rhapsodic, inspired and rhythmically free<br />
58<br />
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f<br />
3<br />
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3<br />
P dolce<br />
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p<br />
~~~~<br />
3 3 3 3 3 3<br />
3<br />
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Ÿ <br />
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3<br />
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bend<br />
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3<br />
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3<br />
3<br />
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f P <br />
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3<br />
<br />
2) ghost note: Sehr leiser, nur gehauchter oder „gedachter“ Ton, welcher mehr einen rhythmischen als melodischen Wert<br />
hat.<br />
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3<br />
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3<br />
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23
50<br />
Tipp: Circular Breathing<br />
Manchmal spiele ich in einem Konzert einen Ton oder eine Tonfolge über eine Minute oder länger<br />
– scheinbar ohne Luft zu holen in einem Atemzug. Dies sorgt meist für großes Erstaunen und<br />
Aufsehen. Nach dem Konzert werde ich dann nach diesem „Trick“ gefragt. Die Antwort lautet: Es ist<br />
weder ein Trick noch Zauberei oder eine Sinnestäuschung. Es ist eine Technik: die uralte Technik<br />
der Zirkularatmung, die in vielen Kulturen verloren gegangen ist. Sie findet sich heute noch bei den<br />
australischen Aborigines, die sie auf dem Didgeridoo anwenden, bei Schalmeispielern im Orient und<br />
bei indischen Bläsern.<br />
Ich kann mir vorstellen, dass der so entstehende konstante Luftstrom in prähistorischer Zeit<br />
auch zum Entfachen eines Feuers hilfreich war. Und bei sehr guten Meistern aus der Zunft der<br />
Glasbläser habe ich die Technik ebenfalls schon beobachtet.<br />
Mit dieser Technik habe ich mich ausgiebig beschäftigt und führe dich gerne step by step an sie<br />
heran. Du brauchst erst mal nur ein halbgefülltes Wasserglas und einen nicht allzu dünnen Strohhalm.<br />
Übung 1: Bewusstes Blasen aus der Lunge<br />
Forme deine Lippen so, dass eine kleine erbsengroße Öffnung entsteht. Grundsätzlich stelle ich<br />
mir bei der Bildung des Ansatzes weniger zwei Lippen (bzw. Kieferteile) vor, die aufeinanderbeißen.<br />
Vielmehr denke ich, dass die Lippen und die Muskeln drumherum einen Ring bilden, der eine extrem<br />
kontrollierte kreisrunde Öffnung für das Mundstück bzw. den Luftstrom bildet. Hole nun tief Luft und<br />
blase die Luft aus deiner Lunge durch diese Mundöffnung.<br />
Erläuterung zu den Skizzen:<br />
Diese Luft wird gerade aktiv<br />
ausgeatmet.<br />
Diese Luft ist am aktuellen<br />
Blasprozess nicht beteiligt.<br />
Diese Luft wird gerade aktiv<br />
eingeatmet.
51<br />
Versuche dir Folgendes vorzustellen: Die Luft kommt nicht irgendwo aus dem Mund, sondern von<br />
ganz unten aus deiner Lunge und bläst mit der Kraft deiner Lunge in den Raum vor dir. Der Gaumen<br />
ist weit geöffnet, sodass die Luft ungehindert strömen kann. Versuche deinen ganzen Atemapparat<br />
bewusst zu spüren. Blase so lange, bis keine Luft mehr in der Lunge ist.<br />
Mache ein paar erholsame Atemzüge und beginne wieder und wieder von vorne. Mache dies mit<br />
leeren Backen und dann auch mal mit luftgefüllten aufgeblasenen Backen. Das Prinzip bleibt das gleiche.<br />
Übung 2: Aus der Lunge durch den Strohhalm<br />
Nimm jetzt den Strohhalm zwischen die Lippen, stecke das andere Ende in das halb gefüllte Wasserglas<br />
und blase wie in Übung 1 beschrieben. Versuche das Blubbern der Luftblasen durch die Kraft<br />
deiner Lunge zu steuern. Mal schneller und heftiger, mal ruhiger und langsamer. Entwickle so die Fähigkeit<br />
zum kontrollierten Luftstrom.<br />
Sehr wichtig: Mache auch dies mit leeren Backen und dann auch mal mit luftgefüllten aufgeblasenen<br />
Backen.<br />
Übung 3: Luft aus den Backen blasen<br />
Jetzt wieder ohne Strohhalm! Fülle soviel Luft in deine Backen wie möglich. Verschließe dann deinen<br />
Gaumen, sodass die Lunge und die Luft darin nicht beteiligt sind. Drücke nun die Luft aus deinem<br />
Mundraum durch die kleine Lippenöffnung, indem du die Backen anspannst und zusätzlich die Zunge<br />
zu den Zähnen vor bewegst, damit der Mundraum immer kleiner wird. Fällt dir auf, wie wenig Luft du<br />
da nur zur Verfügung hast? Wie schnell sie zu Ende ist?<br />
Druck mit<br />
den Backen<br />
Verschluss mit<br />
Gaumensegel und<br />
hinterer Zunge<br />
Druck mit<br />
der Zunge