23.04.2015 Aufrufe

MULO FRANCEL

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>MULO</strong><br />

<strong>FRANCEL</strong><br />

Incl. free<br />

download code<br />

for 5 songs<br />

15 Solo Songs


Impressum<br />

© 2015 by Edition DUX, Manching<br />

D 950 / ISBN 978-3-86849-256-9 / ISMN 979-0-50017-398-4<br />

Notensatz: Regina Krauß, Speyer<br />

Covergestaltung: Marlena Singer, Agentur ais<br />

Illustration Circular Breathing: Miriam Elze<br />

Fotos:<br />

Mike Meyer: Cover vorne Abgetaucht, Cover hinten Am Golfo di Baratti (Italien), S. 1 Tauchen am Sharm El-Arab<br />

(Ägypten), S. 55 Abends am Meer mit Quadro Nuevo, S. 60 & 61 In der Confiteria Ideal (Buenos Aires),<br />

S. 67 Im Tango-Club Los Laureles (Buenos Aires)<br />

Franz Heller: S. 2 Mit Fotograf Mike Meyer am Roten Meer, S. 9 Mediterranean Sunset, S. 53 At the Bar Le Pirate<br />

(Rosenheim)<br />

Axel Schubert: S. 28 Straßenmusik mit Trio Blasirello<br />

D.D. Lowka: S. 38 Allee im Herbst<br />

Henning Janos: S. 45 Auf Balkan-Tour<br />

René van der Voorden: S. 17 Auf der Insel Penang (Malaysia)<br />

Julie Fellmann: S. 68 Im Hotelzimmer<br />

Mulo Francel: S. 13 Weg, Meer und Sonne, S. 25 Blick von Sorrent über den Golf von Neapel auf den Vesuv<br />

Einen herzlichen Dank an GLM Music, an die mitreisenden Fotografen und Tonmeister und an meine Korrekturinstanzen:<br />

Julie Fellmann für die Arbeit an den Texten, Johann Prassl (Fehring) & Josef Steiner (London) für die saxophonistische<br />

Durchsicht, Uwe Sieblitz von Edition Dux für die geduldige und kompetente gemeinsame Arbeit an dieser Notenausgabe.<br />

www.dux-verlag.de<br />

www.mulofrancel.de


Inhalt<br />

Vorwort ....................................................4<br />

Tiepolo.....................................................6<br />

Riddarhus ..................................................8<br />

Tipp: Solo-Improvisation ................................... 10<br />

Tipp: High Notes .......................................... 14<br />

Olive di Guardistallo...................................... 18<br />

Son of Chaos ............................................. 20<br />

Torna a Surriento ........................................ 22<br />

Fluvius ................................................... 26<br />

Susannata ............................................... 28<br />

Tipp: Nimm den Verminderten ............................. 31<br />

September Remember.................................... 33<br />

Südlichere Tage .......................................... 39<br />

Slawisches Lied .......................................... 44<br />

Solo for Julie ............................................. 46<br />

Tipp: Circular Breathing.................................... 50<br />

Rungholt ................................................. 54<br />

Tango sur le Fil .......................................... 56<br />

Sylphion ................................................. 62<br />

Fish in Water............................................. 64<br />

Fachbegriffe .............................................. 66<br />

Tipp: Üben? Klar! .......................................... 68


8<br />

Riddarhus<br />

A1,2<br />

<br />

Larghetto (q = ca. 64)<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mulo Francel<br />

<br />

B<br />

7 <br />

<br />

<br />

A b maj 7/ 5<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A3<br />

Cm<br />

13<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

D.C. al Fine<br />

© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.<br />

Fine<br />

Riddarhus (übersetzt „Ritterhaus“) ist ein sehr ruhiges, nachdenkliches Lied, das in alte Zeiten zurückblickt.<br />

Die Harmonie beruht nur auf zwei Akkorden, die eine gute Improvisationsbasis<br />

A1,2<br />

B<br />

A3<br />

bilden:<br />

Cm<br />

A b maj<br />

<br />

<br />

<br />

7/ 5<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

A1,2<br />

B<br />

A3<br />

& b b b 4 Cm<br />

A b maj<br />

. . . . . .<br />

œ œ œ œ œ nœ<br />

nœ<br />

œ œ œ œ 7/ # 5<br />

œnœ<br />

œ œ œ<br />

Cm<br />

œ œ œ œ œ nœ<br />

nœ<br />

œ<br />

C melodic minor<br />

A b lydian # 5<br />

C melodic minor<br />

Wir sind von frühester Kindheit an auf zwei Tonleitern geeicht, die in der europäischen Musiktradition<br />

absolut vorherrschend sind: Dur und Natürlich-Moll. Es gibt aber noch eine Fülle von anderen<br />

Tonleitern, die in unseren Ohren zwar erst mal ungewohnt klingen, einem Lied jedoch eine besondere<br />

Atmosphäre, eine spezielle Farbe geben können.<br />

Für Riddarhus wählte ich zwei Melodisch-Moll-Skalen, die du am besten über den ganzen Tonumfang<br />

deines Instruments ausgiebig übst, um ihren Klang und Charakter zu verinnerlichen. Versuche<br />

dann beim Improvisieren immer den Fokus auf den jeweiligen Grundton (hier C und As) zu richten,<br />

indem du zum Beispiel die Melodien mit diesem beginnst oder beendest.<br />

Versuche auch in der Improvisation die AABA-Form des Songs zu wahren.<br />

Bei diesem Song ist es nicht so wesentlich, ob die einzelnen Teile (also A 1 , A 2 , B, A 3 ) 4 oder 6 oder<br />

8 Takte lang sind. Wichtiger scheint mir, sich innerhalb der Tonleitern starke Melodien zu suchen.


10<br />

Tipp: Solo-Improvisation<br />

Die Improvisation ist ein weites Feld und setzt gute Kenntnisse in Harmonielehre voraus. Hier eine<br />

kleine Auswahl deutschsprachiger Anleitungen, die ich empfehlen kann:<br />

• Christian Nowak: Elementare Musiklehre und Grundlagen der Harmonielehre, Edition DUX<br />

• Frank Sikora: Neue Jazz-Harmonielehre, Schott Verlag<br />

• Axel Jungbluth: Jazz Harmonielehre – Funktionsharmonik und Modalität, Schott Verlag<br />

• Frank Haunschild: Die neue Harmonielehre, Band I & II, AMA Verlag<br />

• Mark Levine: Das Jazz Theorie Buch, advance music<br />

• Sammy Nestico: Der professionelle Arrangeur, advance music<br />

Letztere zwei setzen bereits Grundkenntnisse voraus und richten sich an Musiker, die für Ensembles<br />

Songs arrangieren möchten.<br />

Um sich in der Kunst der Improvisation zu üben, gibt es viele mögliche Wege.<br />

Ich begann als 13-Jähriger zu den Jazzplatten meines verstorbenen Vaters zu spielen. Als wäre ich<br />

ein Teil der Band. Erst auf der Gitarre, später auf dem Saxophon. So was schult das Ohr und man bekommt<br />

ein gutes Gespür dafür, in welcher Tonart wer von den beteiligten Profis was wie spielt.<br />

Dann entdeckte ich irgendwann die Play-along-Aufnahmen von Jamey Aebersold: Hunderte von<br />

Jazz Songs, die von einer richtigen Band gespielt wurden! Jedoch nur die Begleitung. Stundenlang<br />

dudelte ich dazu, checkte aus, welche Melodien und Tonleitern über die jeweils gespielten Harmonien<br />

gut klingen. Parallel dazu benutzte ich einen alten Kassettenrekorder und nahm damit Begleitungen<br />

auf, die ich selbst mehr schlecht als recht auf dem Klavier oder der Gitarre dahinspielte. Die Kassette<br />

spulte ich dann ab und improvisierte dazu.<br />

Ab den 90er-Jahren gab es dann Sequenzer, in welche man selbst bestimmte Harmonien einprogrammieren<br />

konnte. Diese spielte das Gerät dann im gewünschten Tempo und in der gewünschten<br />

Tonart ab. Heute findest du noch viel mehr Möglichkeiten, um dich beim Üben begleiten zu lassen:<br />

Musikprogramme wie etwa Score Perfect, Sibelius oder Finale. Sequenzer-Programme wie Bandin-a-Box,<br />

Garage Band oder das Real Book mit Hunderten Songs und Begleitmöglichkeiten für das<br />

iPhone …<br />

Dann gibt es Improvisations-Schulen mit Play-along-CDs und Computer-Software. Gerne empfehle<br />

ich: Andy Mayerl/Christian Wegscheider: Jazz Club, Edition DUX.<br />

Wenn mehrere Musiker zusammen einen Song spielen und darüber improvisieren, dann sollten sie<br />

sich über ein paar Fragen einig sein: In welchem Rhythmus und in welchem Tempo spielen wir? Also:<br />

Spielt man geswingt wie in vielen Jazz-Stilen und manchmal auch im Reggae? Oder in gleich langen<br />

„geraden“ Achteln wie etwa bei einem Bossa Nova oder vielleicht sogar manchmal zackig wie beim<br />

Tango? Auf welche Harmonien einigt man sich? Was definiert man als „Solo-Form“, über welche die<br />

Musiker dann improvisieren?


11<br />

Wenn du aber alleine improvisierst, dann musst du die Schwierigkeit meistern, selbst einen Groove<br />

zu erzeugen. Kein Schlagzeuger oder Gitarrist hilft dir dabei. Allein deine Linien sollten dem Zuhörer<br />

den Rhythmus vermitteln oder zumindest einen Puls erkennen lassen. Außerdem wäre es gut, wenn<br />

dein inneres Ohr die Fortschreitung der Akkorde immer mithört. Du dir also immer bewusst bist, wo in<br />

der Harmoniefolge du dich gerade befindest. Das bedarf einiger Übung!<br />

Andererseits bist du frei! Das ist fantastisch. Du kannst selbst entscheiden, ob du auf einem Akkord<br />

länger oder kürzer verweilst. Ob du ihn 4 oder 6 oder 8 Takte lang in deiner Improvisation darstellst.<br />

Jetzt will ich dir ein paar konkrete Konzepte zeigen, mit welchen du deine Solo-Improvisationen bereichern<br />

kannst. Dabei nehmen wir mal das vorangegangene Lied Riddarhus. Das Stück besteht aus<br />

zwei Akkorden. Der erste Akkord ist C-Moll (Cm) und ich finde die C-melodisch-Moll-Tonleiter* für die<br />

Stimmung des Songs sehr passend:<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

C melodic minor<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1 5 3 5 3 5 3 1 5 1 5 1 5 3 1 5 1 5 3 1<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1 5 3 5 3 5 3 1 5 1 5 1 5 3 1 5 1 5 3 1<br />

3<br />

3<br />

1 5<br />

3 5<br />

3<br />

1 1<br />

3<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1 5 3 5 3 5 3 1 5 1 5<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

1 5 3 1 5 1 5 3 1<br />

3<br />

3<br />

1 5<br />

3 5<br />

3 1<br />

<br />

1<br />

3<br />

<br />

Cm<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

1 5<br />

3 5<br />

3<br />

1 1<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cm<br />

<br />

Cm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1. Lineare Melodieführung in einer Skala (= Tonleiter)<br />

Mal rauf, mal runter. Du bewegst dich völlig frei innerhalb der Skala und lässt dich ganz von deinen<br />

Fingern, von deinem Ohr oder gar vom Zufall leiten.<br />

2. Verwende nur Akkordtöne!<br />

Mache dir Töne des Akkordes bewusst. Es herrscht gerade C-Moll? Dann sind C, Es und G die wichtigen<br />

Töne. Also Grundton (1), Terz (3) und Quint (5).<br />

* ) Die Melodisch-Moll-Tonleiter wird hier sowohl auf- als auch abwärts mit großer Sexte und großer Septime gespielt.


20<br />

Son Of Chaos<br />

Lento (q = ca. 55)<br />

Dm<br />

A1,2<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

C 6<br />

<br />

<br />

3<br />

B maj 7<br />

<br />

Mulo Francel<br />

<br />

Am<br />

4 <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

1.<br />

E<br />

7<br />

<br />

7 A<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

10<br />

<br />

<br />

<br />

13<br />

<br />

16<br />

<br />

Dm<br />

E sus 4<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

B<br />

3<br />

F <br />

<br />

E m<br />

<br />

Gm<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

D L 2)<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

3<br />

3 3<br />

with a little hesitation<br />

3<br />

3<br />

<br />

2.<br />

A<br />

<br />

<br />

Dm/F<br />

<br />

B 7<br />

<br />

<br />

3 3 3<br />

Amaj 7 /C <br />

<br />

◊ ad lib.<br />

ƒ<br />

staccato ma non troppo<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

F L<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

1)<br />

3<br />

<br />

bend<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

1) bend: kurzes Absenken der Tonhöhe durch Lockerung des Ansatzes und Vergrößerung des Mundraums<br />

2) Siehe Griffe für Saxophon-Flageoletts auf S. 15<br />

© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.


Dm<br />

C1,2<br />

<br />

19<br />

<br />

f F<br />

Dm<br />

C1,2<br />

G <br />

19<br />

<br />

L<br />

<br />

23<br />

<br />

<br />

<br />

f F<br />

G<br />

<br />

L <br />

<br />

f F<br />

23<br />

<br />

<br />

1.<br />

26 <br />

Asus 4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f F<br />

A<br />

<br />

<br />

1.<br />

<br />

<br />

Dm<br />

B B<br />

C1,2<br />

<br />

Dm/C<br />

<br />

maj 7<br />

<br />

f F<br />

<br />

<br />

Dm/C<br />

<br />

maj 7<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dm/A<br />

<br />

<br />

<br />

f F<br />

G<br />

<br />

Bf<br />

L<br />

<br />

L D<br />

Dm/C<br />

<br />

maj F <br />

7<br />

L<br />

<br />

<br />

<br />

Gm<br />

<br />

Dm/A<br />

D<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

f F<br />

f F<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

L<br />

Gm f F<br />

f<br />

D<br />

1. 2. <br />

<br />

<br />

2.<br />

<br />

<br />

Asus 4<br />

A Dm<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Asus 4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A Dm<br />

<br />

<br />

f F <br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

2.<br />

<br />

<br />

19<br />

23<br />

26<br />

Asus<br />

26<br />

4<br />

A<br />

Asus 4<br />

A Dm<br />

Zu diesem Song will ich dir eine Idee mitgeben. Stelle dir die betonten Töne auf der Zählzeit „1“<br />

so<br />

majestä tisch vor, dass sie fast bis zum Ende ihres Taktes schwingen. <br />

Das würde<br />

im ersten Takt<br />

notiert so aussehen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

Dies genauso zu spielen ist natürlich für Bläser gar nicht möglich. Wenn deine Vorstellung davon<br />

jedoch beim Spielen ganz stark ist, dann wirst du es irgendwann schaffen, innerlich so zu hören. Und<br />

<br />

dann werden die „gedachten“ <br />

<br />

langen Töne auch beim Hörer ankommen.<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

Die Kraft der Einbildung überwindet die Grenzen, welche uns scheinbar durch die physikalischen<br />

Gegebenheiten gesteckt sind!<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

Auch am Schluss schwingt der hohe Ton<br />

noch über dem tiefen Grundton weiter.<br />

21<br />

Gm<br />

<br />

<br />

<br />

F<br />

Bei diesem Stück kann dir ein langer Hall helfen. Versuche es einmal in einer Kirche zu üben. Die<br />

Melodie soll Ruhe in sich tragen. Wie die abgeklärte Stimmung nach einem sommerlichen Gewitter<br />

oder nach einer emotionalen Entladung. Du kannst die beruhigende Wirkung von Son of Chaos erhöhen,<br />

indem du vorher ein lautes Stück spielst oder gar „musikalisches Chaos“ erzeugst.<br />

Ich habe dem Song auf meinem Album the Sax & the Sea ein Stück vorausgeschickt, das ich<br />

Chaos nenne und in welchem ich zirkular atmend Hunderte von Tönen schnell und laut durcheinander<br />

wirble.


22<br />

Torna a Surriento<br />

Andante (q = 76)<br />

Intro<br />

1)<br />

3<br />

<br />

<br />

5<br />

A<br />

<br />

<br />

F<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

3 3<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3 3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3 3<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

9<br />

13<br />

<br />

3 3<br />

<br />

17<br />

<br />

<br />

<br />

21<br />

<br />

<br />

<br />

25<br />

<br />

29<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

poco rit.<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

espress.<br />

Interlude<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3 3<br />

<br />

3<br />

3 3 3<br />

3<br />

3<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

p<br />

F<br />

3<br />

C <br />

3 3 <br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

3<br />

3<br />

p F<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

3 <br />

3<br />

F<br />

3 p F<br />

~~~~<br />

3<br />

<br />

B<br />

<br />

Interlude<br />

a tempo<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

F<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3 p<br />

<br />

1) Tipp: Du kannst gerne länger in der Pendelbewegung des Intros und des Interludes verweilen, indem du die Teile wiederholst.<br />

© Mit freundlicher Genehmigung von GLM Musikverlag e.K.<br />

Music: Ernesto de Curtis<br />

Arr: Mulo Francel<br />

3 p<br />

1)


33<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ghost note <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

F p F p 3<br />

3<br />

3<br />

2)<br />

F<br />

37<br />

<br />

rit.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

3 p 3<br />

3<br />

3<br />

F<br />

P<br />

40<br />

<br />

accel.<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

f F<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3 3<br />

3 3<br />

3 3<br />

3 3<br />

<br />

<br />

42<br />

a tempo<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

45<br />

Interlude<br />

sostenuto<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

F<br />

49<br />

<br />

A'<br />

3 3<br />

<br />

53<br />

<br />

<br />

f P<br />

<br />

<br />

<br />

Ÿ<br />

3<br />

~~<br />

3 3<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

very rhapsodic, inspired and rhythmically free<br />

58<br />

<br />

<br />

f<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

P dolce<br />

<br />

<br />

<br />

p<br />

~~~~<br />

3 3 3 3 3 3<br />

3<br />

<br />

Ÿ <br />

3<br />

3 3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

bend<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

3<br />

<br />

<br />

<br />

f P <br />

<br />

3<br />

<br />

2) ghost note: Sehr leiser, nur gehauchter oder „gedachter“ Ton, welcher mehr einen rhythmischen als melodischen Wert<br />

hat.<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

3<br />

<br />

<br />

23


50<br />

Tipp: Circular Breathing<br />

Manchmal spiele ich in einem Konzert einen Ton oder eine Tonfolge über eine Minute oder länger<br />

– scheinbar ohne Luft zu holen in einem Atemzug. Dies sorgt meist für großes Erstaunen und<br />

Aufsehen. Nach dem Konzert werde ich dann nach diesem „Trick“ gefragt. Die Antwort lautet: Es ist<br />

weder ein Trick noch Zauberei oder eine Sinnestäuschung. Es ist eine Technik: die uralte Technik<br />

der Zirkularatmung, die in vielen Kulturen verloren gegangen ist. Sie findet sich heute noch bei den<br />

australischen Aborigines, die sie auf dem Didgeridoo anwenden, bei Schalmeispielern im Orient und<br />

bei indischen Bläsern.<br />

Ich kann mir vorstellen, dass der so entstehende konstante Luftstrom in prähistorischer Zeit<br />

auch zum Entfachen eines Feuers hilfreich war. Und bei sehr guten Meistern aus der Zunft der<br />

Glasbläser habe ich die Technik ebenfalls schon beobachtet.<br />

Mit dieser Technik habe ich mich ausgiebig beschäftigt und führe dich gerne step by step an sie<br />

heran. Du brauchst erst mal nur ein halbgefülltes Wasserglas und einen nicht allzu dünnen Strohhalm.<br />

Übung 1: Bewusstes Blasen aus der Lunge<br />

Forme deine Lippen so, dass eine kleine erbsengroße Öffnung entsteht. Grundsätzlich stelle ich<br />

mir bei der Bildung des Ansatzes weniger zwei Lippen (bzw. Kieferteile) vor, die aufeinanderbeißen.<br />

Vielmehr denke ich, dass die Lippen und die Muskeln drumherum einen Ring bilden, der eine extrem<br />

kontrollierte kreisrunde Öffnung für das Mundstück bzw. den Luftstrom bildet. Hole nun tief Luft und<br />

blase die Luft aus deiner Lunge durch diese Mundöffnung.<br />

Erläuterung zu den Skizzen:<br />

Diese Luft wird gerade aktiv<br />

ausgeatmet.<br />

Diese Luft ist am aktuellen<br />

Blasprozess nicht beteiligt.<br />

Diese Luft wird gerade aktiv<br />

eingeatmet.


51<br />

Versuche dir Folgendes vorzustellen: Die Luft kommt nicht irgendwo aus dem Mund, sondern von<br />

ganz unten aus deiner Lunge und bläst mit der Kraft deiner Lunge in den Raum vor dir. Der Gaumen<br />

ist weit geöffnet, sodass die Luft ungehindert strömen kann. Versuche deinen ganzen Atemapparat<br />

bewusst zu spüren. Blase so lange, bis keine Luft mehr in der Lunge ist.<br />

Mache ein paar erholsame Atemzüge und beginne wieder und wieder von vorne. Mache dies mit<br />

leeren Backen und dann auch mal mit luftgefüllten aufgeblasenen Backen. Das Prinzip bleibt das gleiche.<br />

Übung 2: Aus der Lunge durch den Strohhalm<br />

Nimm jetzt den Strohhalm zwischen die Lippen, stecke das andere Ende in das halb gefüllte Wasserglas<br />

und blase wie in Übung 1 beschrieben. Versuche das Blubbern der Luftblasen durch die Kraft<br />

deiner Lunge zu steuern. Mal schneller und heftiger, mal ruhiger und langsamer. Entwickle so die Fähigkeit<br />

zum kontrollierten Luftstrom.<br />

Sehr wichtig: Mache auch dies mit leeren Backen und dann auch mal mit luftgefüllten aufgeblasenen<br />

Backen.<br />

Übung 3: Luft aus den Backen blasen<br />

Jetzt wieder ohne Strohhalm! Fülle soviel Luft in deine Backen wie möglich. Verschließe dann deinen<br />

Gaumen, sodass die Lunge und die Luft darin nicht beteiligt sind. Drücke nun die Luft aus deinem<br />

Mundraum durch die kleine Lippenöffnung, indem du die Backen anspannst und zusätzlich die Zunge<br />

zu den Zähnen vor bewegst, damit der Mundraum immer kleiner wird. Fällt dir auf, wie wenig Luft du<br />

da nur zur Verfügung hast? Wie schnell sie zu Ende ist?<br />

Druck mit<br />

den Backen<br />

Verschluss mit<br />

Gaumensegel und<br />

hinterer Zunge<br />

Druck mit<br />

der Zunge

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!