22.11.2010 - Gesamtschule Waltrop

Von der Qual der richtigen Schulwahl
Großer Andrabg bei Infonnationsveranstaltungen / Gespräche über Eltern-Wünsche
VON DAGMAR HOITZYK
UND FRANK GEHRMANN
WALTROP. Paul (10),
Theo (10) und Lisa (9)
wissen nicht, was ihre Eltern
in diesen Tagen umtreibt.
Sie wissen, dass sie
ab dem nächsten Schuljahr
eine andere Schule
besuchen werden. Welche
die richtige ist, das versuchen
ihre Eltern herauszufinden.
Und da ist die
Wahl oft wirklich Qual.
Realschule, Gesamtschule,
Gymnasium: An allen
weiterführenden Schulen
Waltrops kann man sich
in d,iesen Tagen informieren.
Wir hörten uns an der Gesamtschule
um, die am Freitag
zur Bildungsschicht für die
Oberstufe eingeladen hatte.
Am Samstag stellte sich das
jahrgangshaus des 5, und 6.
jahrgangs vor. Heute finden
Info-Veranstaltungen in der
Realschule und im Gymnasi·
um statt (siehe grauer Kasten).
Was wollen Eltern, wenn es
um die Zukunft ihrer Kinder
geht? Diese Frage hatte Dr.
Ernst Rösner (TU Dortmund)
beim Bildungsabend der SPD
in der Stadtl)alle eindeutig beantwortet.
pie meisten Eitern,
so Rösnerj wünschten sich,
dass ihr ~ind Abitur macht,
zumindest wollen sie einen
höheren : Bildungsabschluss
als sie ihn; selbst haben.
Ob das ',so ist, dazu kamen
wir mit ei~igen Eltern ins Gespräch.
Theos Vater Martin
Hanfgarn sagt: "Ich wünsche
mir, dass mein Kind in der
Schule gut zurecht kommt,
dass seine Interessen geweckt
werden und es dadurch Freude
am Lernen hat. Dann
kommt alles andere von
selbst."
Bildungsabschluss
und Lebensglück
Im Elterncafe der Gesamtschule wurde heftig diskutiert. Im Bild v.1. Christina Pirck, Tho·
mas und Antje Michels und Birgit Wilmes.
Dass am Ende das Abitur stehen
muss, sagt er nicht, aber:
"je höherwertig der Abschluss
ist, umso besser. Bildung ist eine
der wenigen Ressourcen,
die wir in Deutschland haben."
Er wiIlsich nun an allen
Waltroper Schulen inform ieren,
"ergebnisoffen", wie er
sagt, da es noch keine Empfehlung
für Theo gibt. Auch
wenn er die Waltroper Schullandschaft
für gut hält, ist für
ihn das dreigliedrige Schulsystem
nicht das allen selig machende.
"Im Prinzip gehören
alle Kinder auf eine Schule."
Ute und Theo Lohmann
wollen sich ebenfalls über alle
drei Schulformen informieren.
"Auf jeden Fall wünsche
ich mir einen Realabschluss
für Paul", sagt Ute Lohmann.
"Abitur wäre natürlich noch
besser, aber da muss ich gucken,
wo mein Kind steht,"
Abitur soll auch Lisas Ziel
sein, Vater Thomas Michels
aus Mengede sagt: "Das wünsehen
wir uns, aber wir wissen
natürlich nicht, ob sie es
schafft." Christina Pirck und
Birgit Wilmes haben jeweils
drei Kinder auf der Gesamtschule.
Bei der Entscheidung
war für Christina Pirck wich-
Hg: "Ieh möchte keinen
Schulwechsel und wollte, dass
sich die Kinder trotzdem aussuchen
können, welchen Abschluss
sie machen." Die zentrale
Aussage der Oberstufenschüler
der Gesamtschule bei
der Bildungsschicht am Freitag
hieß: "Wissen macht
glücklich". Das dieses Ziel erreicht
wird, wünschten sich
auch die von uns befragten EIterno
Oder, wie es Martin
Hanfgarn formulierte: "Entscheidend
ist, dass die Kinder
ihr Leben später zufrieden
führen."
[71' Heute zwei
~ Veranstaltungen
Die Realschule und das
Gymnasium informieren
heute:
• Theodor-Heuss-Gymnasium:
In der Aula findet
heute um 18 Uhr, die lnformationsveranstaltung
für Grundschuleltern
statt. Vorgestellt werden
die Erprobungsstufe, also
der Ablauf der Klassen 5
und 6, sowie das Konzept
der Bläserklasse, in der
Schülerinnen und Schülerdie
Möglichkeit haben
ein Instrument zu erlernen.
• Städt. Realschule: Zu
den Bildungsgängen der
Oberstufe des Theodor­
Heuss-Gymn asium s und
der Gesamtschule Waltrop
findet heute ein Informationsabend
ab 19
Uhrin der Rotunde der
Realschule statt. Lehrerinnen
und Lehrer beider
Schulformen werden ihre
Bildungsgänge der Sekundarstufe
II vorstellen und
Gelegenheit zu Fragen geben.