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CAROLINE

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<strong>CAROLINE</strong><br />

DAS<br />

THEATERMAGAZIN<br />

MAI / JUNI / JULI 2015<br />

KOSTENLOS<br />

NEU IM SPIELPLAN:<br />

DREI SCHWESTERN<br />

VON ANTON TSCHECHOW<br />

Premierenvorschau. Die belebende Wirkung<br />

von Musik – »Quartetto« feiert im<br />

Mai Premiere S. 3<br />

Sommertheater. Don Juan will heiraten!<br />

Aber ist er es wirklich? Verwechslungskomödie<br />

»Der falsche Don Juan« S. 4<br />

Konzert. Das letzte Sinfoniekonzert<br />

der Spielzeit entführt die Gäste ins<br />

sommerliche Spanien S. 6


2 AKTUELLES<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Freunde der Musik und des Theaters,<br />

die Spielzeit 2014/15 geht auf die Zielgerade.<br />

Für eine Gesamtbilanz ist es noch<br />

ein wenig früh. Dennoch ist vieles von<br />

dem erreicht, wovon wir vor eineinhalb<br />

Jahren zu träumen wagten. Das Schild<br />

»Ausverkauft« blinkte dank bewegender<br />

Einzeldarbietungen, imponierender<br />

Ensembleleistungen und Ihrer ebenso<br />

wichtigen Mundpropaganda oftmals auf<br />

unserem Monatsspielplan – Theaterherz,<br />

was willst du mehr!<br />

Was erwartet Sie noch vor dem – Angaben<br />

ohne Gewähr! - meteorologisch hitzigen,<br />

aber gewiss – so weit will ich mich aus<br />

dem Fenster lehnen — theatralisch witzigen<br />

Sommertheaterfinale auf der Heidecksburg?<br />

Wir starteten im Musiktheater<br />

mit »Rigoletto« und beschließen im<br />

Schauspiel die Saison mit einem Stück,<br />

bei dem das berühmte Quartett dieser<br />

Oper eine zentrale Rolle spielt. Wenn das<br />

keine Brücke zwischen Musiktheater und<br />

Schauspiel ist. Einen weiteren thematischen<br />

Bogen gibt es vom 8. Sinfoniekonzert<br />

zum Sommertheater: Während den<br />

Meisten von Ihnen Francisco de Rojas<br />

Zorrilla, der Autor von »Der falsche Don<br />

Juan«, sicherlich »spanisch vorkommt«<br />

und Sie damit höchst richtig liegen, werden<br />

viele das »Concierto de Aranjuez«<br />

des Komponisten Joaquín Rodrigo schon<br />

bei den ersten Takten erkennen. Also in<br />

beiden Fällen gilt: »Viva Espagna!« Zum<br />

Abschluss möchte ich Ihnen unser neues<br />

Theaterkonzert »Katzenhaus« wärmstens<br />

ans Herz legen. Selbst wenn Sie, Ihre<br />

Kinder oder Enkel keine Katzenfreunde<br />

sind, sollten Sie dieses populäre russische<br />

Märchen über echte Werte im Leben unbedingt<br />

anschauen. So eine wunderbare<br />

Zusammenarbeit von Puppenspielkunst<br />

und Orchester gibt es nur bei uns! Nach<br />

»Peter und der Wolf« und der »Moldau«<br />

ist es der dritte Streich der Puppenspieler<br />

Susanne Olbrich und Peter Lutz mit den<br />

Thüringer Symphonikern.<br />

Ihr<br />

Michael Kliefert — Chefdramaturg<br />

NEU IM THEATER-SPIELPLAN<br />

»Drei Schwestern« und »Unwiderstehlich« in der Presse<br />

Drei unglückliche Schwestern träumen<br />

von Moskau<br />

Anton Tschechows Schauspiel »Drei<br />

Schwestern« feierte Ende März Premiere<br />

am Theater Rudolstadt. Das Stück<br />

wurde von Maik Priebe inszeniert. Ulrike<br />

Merkel von der Ostthüringer Zeitung<br />

hebt vor allem die schauspielerische<br />

Leistung hervor: »So überzeugend, so<br />

wahrhaftig, so facettenreich hat man<br />

das Rudolstädter Ensemble selten<br />

gesehen.«<br />

• Nächste Vorstellungen:<br />

26.05., 02.06. / 15 Uhr / Großes Haus<br />

Unwiderstehliches Psychoduell im<br />

Rudolstädter Schminkkasten<br />

Am Welttheatertag (27.3.) hatte<br />

»Unwiderstehlich« von Fabrice Roger-<br />

Lacan Premiere im Schminkkasten.<br />

Kritiker Peter Cott stellt neben<br />

WWW-Wer weiß wo? In Rudolstadt,<br />

Saalfeld und Umgebung.<br />

Wenn man durch Rudolstadt spazieren<br />

geht, ist es manchmal wie eine<br />

Reise durch die Zeit. Spuren aus<br />

Jahrhunderten überlagern sich, manch<br />

ein Gebäude erzählt die unglaublichsten<br />

Geschichten. Welche Welt wohl einst<br />

hinter diesen beiden aus der Zeit<br />

gefallenen Micky-Mäusen lag?<br />

Udo Eidinger, Schauspieldramaturg<br />

Anna Oussankina und Johannes Arpe in<br />

»Unwiderstehlich« Foto: Lisa Stern<br />

pointierten Dialogen, die sich ins<br />

Absurde steigern, das »so einfache wie<br />

geniale Bühnenbild« heraus.<br />

• Nächste Vorstellungen:<br />

08.05, 24.05., 31.05/ 20 Uhr / Schminkkasten<br />

Verena Blankenburg als Olga und Burkhard Wolf als Alexander Ignatjewitsch Werschinin in<br />

»Drei Schwestern«<br />

Foto: Maik Schuck


SCHAUSPIEL 3<br />

DIE BELEBENDE WIRKUNG VON MUSIK<br />

Bei »Quartetto«, der letzten Premiere dieser Spielzeit im Großen Haus, feiern vier Sänger ihr Bühnen-Comeback<br />

Die vier Protagonisten von »Quartetto«: Hans Burkia (Wilfred), Ute Schmidt (Jean), Matthias Winde (Reginald) und Verena Blankenburg (Cecily)<br />

Altwerden ist nichts für Feiglinge, mindestens<br />

genauso schlimm wie abgeschliffene<br />

Gelenke, verkalkte Arterien<br />

und abgestumpfte Sinneszellen sind die<br />

seelische Erschöpfung, die den körperlichen<br />

Verschleiß begleitet, und die Einsicht<br />

in den eigenen Verfall. Wie lange<br />

kann es einem gelingen, sich gegen das<br />

schleichende Nachlassen zu stemmen?<br />

An die Stelle glanzvoller Auftritte ist ein<br />

gleichförmiger Anstaltsalltag getreten.<br />

»Quartetto« handelt davon, wie die Kunst<br />

zu einer Stütze im Alter werden kann.<br />

Das Stück des britischen Oscar-Preisträgers<br />

Sir Ronald Harwood zeigt vier<br />

ehemalige Opernsänger. Einst auf Bühnen<br />

von internationalem Rang zu Hause,<br />

laufen ihre Wege nach Jahrzehnten noch<br />

einmal zusammen, und zwar in einem<br />

Seniorenheim speziell für Musiker. An<br />

die Stelle glanzvoller Auftritte in den<br />

Partien Rossinis, Verdis, Wagners ... ist<br />

ein gleichförmiger Anstaltsalltag getreten<br />

– Höhepunkte: Spaziergänge im Park<br />

unter Aufsicht und mittags der Wettlauf<br />

um den oftmals knappen Kartoffelbrei.<br />

Die gemütliche Ruhe, an die Cissy, Reggie<br />

und Wilf sich ihrem gelgentlichen<br />

Murren über Langeweile zum Trotz<br />

sehr gewöhnt haben, wird jedoch bald<br />

von Reggies Ex-Frau Jean aufgemischt.<br />

Anscheinend noch immer die exaltierte<br />

Diva von einst mit dem berüchtigten<br />

Bulldozer-Ego, bezieht sie ebenfalls ein<br />

Zimmer in der Seniorenresidenz. Bei<br />

Reginald brechen alte Wunden wieder<br />

auf, und er lässt seinem Zynismus freien<br />

Lauf, doch Jean bemüht sich hartnäckig<br />

um Versöhnung. Als die gelingt, wirft<br />

bereits ein anderes großes Ereignis seine<br />

Schatten voraus, nämlich die alljährliche<br />

Gala am 10. Oktober, dem Geburtstag<br />

Giuseppe Verdis. Zu diesem Anlass ist<br />

es Usus, dass die Heimbewohner dem<br />

Maestro zu Ehren die Glanzpartien ihrer<br />

aktiven Zeit zu Gehör bringen. Für Cissy,<br />

Wilf und Reggie kommt da nur ein Stück<br />

infrage: Das Quartett aus dem dritten<br />

Akt des Rigoletto, und zwar gemeinsam<br />

mit Jean. Nicht nur weil es eine der<br />

bedeutendsten und wirkungsvollsten<br />

musikdramatischen Kompositionen<br />

überhaupt ist, sondern vor allem, weil<br />

niemand das Quartett wieder so gut<br />

gesungen hat wie die vier auf dem Höhepunkt<br />

ihres sängerischen Könnens. Das<br />

beweist sogar eine Aufnahme. Diesmal<br />

jedoch ist es Jean, die sich querstellt.<br />

Singen zu Verdis Geburtstag? Auf keinen<br />

Fall. Sie war einmal »der hellste Stern<br />

am Firmament«, betont sie, und so soll<br />

man sie gefälligst auch in Erinnerung behalten.<br />

Doch was steckt wirklich hinter<br />

ihrer Verweigerungshaltung? Wenn man<br />

das wüsste, gäbe es vielleicht noch eine<br />

Möglichkeit ...<br />

Ronald Harwood, ein ausgewiesener<br />

Spezialist für das Schreiben über die<br />

Theaterkünste, legt mit »Quartetto«<br />

eine Geschichte über die belebende<br />

Wirkung der Musik vor, die eigentlich<br />

eine Geschichte über den Zauber der<br />

Erinnerung ist. Die Erfahrung von vier<br />

Menschen, auf einer Bühne zu stehen,<br />

unter Hochspannung zu singen und damit<br />

ihr Publikum zu berühren, erscheint<br />

hier als ein Schatz, der im Gedächtnis<br />

schlummert und nur darauf wartet, die<br />

alt gewordenen Sänger noch einmal mit<br />

den intensivsten Gefühlen ihres Lebens<br />

zu beschenken.<br />

Niemand hat das Quartett aus<br />

»Rigoletto« jemals wieder so gut<br />

gesungen wie die vier auf dem<br />

Höhepunkt ihres sängerischen Könnens.<br />

Regisseur Jens Schmidl begibt sich mit<br />

seinen Schauspielern auf die Suche nach<br />

vier Menschen auf der letzten Station<br />

ihres Lebens, denen bei aller Gegensätzlichkeit<br />

des Charakters doch gemeinsam<br />

ist, dass die Sehnsucht nach intensivem<br />

Erleben sie noch nicht losgelassen hat.<br />

Johannes Frohnsdorf<br />

QUARTETTO<br />

Komödie von Ronald Harwood<br />

Regie: Jens Schmidl<br />

Bühne: Kerstin Laube<br />

Kostüme: Teresa Monfared<br />

Es spielen: Verena Blankenburg, Ute Schmidt;<br />

Hans Burkia, Matthias Winde<br />

• PREMIERE: 09.05. / 19.30 Uhr


4 SOMMERTHEATER<br />

DON JUAN WILL HEIRATEN!<br />

Verwechslungskomödie von Francisco de Rojas Zorrilla ab 19. Juni als Sommertheater auf der Heidecksburg<br />

Wer spielt den echten Don Juan? Schauspieler Günther Sturmlechner, Tino Kühn oder Johannes Geißer?<br />

Welch umwerfende Wirkung das schöne<br />

Bildnis einer jungen Frau auf die Männerwelt<br />

haben kann, davon geben die<br />

einschlägigen Theatermärchen von Gozzis<br />

»Turandot« bis Mozarts »Zauberflöte«<br />

eindrucksvoll Bericht.<br />

Auch in Francisco Rojas Zorrillas Mantelund<br />

Degen-Stück »Der falsche Don Juan«<br />

ist ein junger Mann von der täuschend<br />

echten Wirkung einiger gekonnter Pinselstriche<br />

hingerissen, und bei diesem Mann<br />

handelt es sich um keinen geringeren als<br />

den berühmten Don Juan de Alvarado,<br />

eben jenen spanischen Edelmann, den<br />

wir als den größten Verführer aller Zeiten<br />

kennen. Hier allerdings hat er nur Augen<br />

für eine einzige junge Dame. Die wohnt<br />

in Madrid und heißt Ines. Zu dumm, dass<br />

Juans Diener Sancho wieder einmal alles<br />

durcheinanderbringen muss! War es der<br />

Neid auf seinen Herrn, der ihn verleitete,<br />

statt Don Juans Konterfei sein eigenes an<br />

Doña Ines abzuschicken? Das madrilenische<br />

Edelfräulein jedenfalls ist entsetzt,<br />

als es das Bildnis des Kerls sieht, den es<br />

da angeblich zum Gatten nehmen soll.<br />

Sanchos Visage ist nun einmal das, was<br />

man auf gut Deutsch eine Fratze nennt.<br />

Wozu das Vertauschen der Bilder führt,<br />

das müssen auch Juan und Sancho bald<br />

feststellen. Kaum in Madrid angekommen,<br />

es ist mitten in der Nacht, beobachten<br />

die beiden, dass vom Balkon der Ines<br />

ein anderer herabsteigt. Was also tun? Für<br />

Juan liegt der Fall klar. Er muss der Treue<br />

seiner Geliebten auf den Zahn fühlen,<br />

und das kann er am besten, wenn er sich<br />

im Haus ihres Vaters Fernando nicht als<br />

er selbst zu erkennen gibt, sondern inkognito<br />

bleibt. Ehe man sich versieht, ist die<br />

Sache abgemacht, Sancho wird zu Juan<br />

und Juan zu dessen Diener Sancho. Wie<br />

sich allerdings schnell zeigt, entwickelt<br />

dieser Wechsel der Identität eine nicht zu<br />

unterschätzende Eigendynamik. Denn<br />

für den neuen (falschen) Don Juan bietet<br />

er die Gelegenheit, sich für die täglichen<br />

Strapazen und Entbehrungen zu entschädigen,<br />

die ihm seine niedere Geburt<br />

auferlegte. Dass ihm zum Edelmann<br />

mehr als nur der Feinschliff fehlt und sein<br />

Auftreten bei Doña Ines nichts als Spott<br />

erntet, scheint Sancho zu entgehen. Für<br />

ihn stehen einfachste leibliche Bedürfnisse<br />

im Mittelpunkt. Ines jedenfalls bekräftigt<br />

ihren Entschluss, dass sie solch einen<br />

ungehobelten Klotz auf keinen Fall heiraten<br />

wird. Der verkleidete Juan dagegen<br />

hat eine ganz andere Anziehungskraft auf<br />

sie. Auch er kann trotz Camouflage sein<br />

wahres Wesen nicht ganz verleugnen. Als<br />

er erfährt, dass der nächtliche Besucher<br />

der Ines niemand anderes war als jener<br />

Unbekannte, der seine Schwester verführte,<br />

seinen Bruder tötete und anschließend<br />

floh, ist beinahe alle Selbstbeherrschung<br />

perdu. Es kommt zum Duell, und das<br />

wiederum muss der falsche Don Juan,<br />

alias Sancho, ausfechten. Wird Sancho<br />

die Gefahr überstehen? Wie kann der<br />

echte Don Juan sich Ines zu erkennen<br />

geben und die Sache mit den vertauschten<br />

Bildnissen aufklären?<br />

Fragen über Fragen in einem turbulenten<br />

Verwirrspiel um Liebe und Ehre, das<br />

nicht nur aus der Feder eines der meistgespielten<br />

Komödienautoren des 17.<br />

Jahrhunderts stammt, sondern zudem<br />

auch äußerst einflussreich für die spätere<br />

Dramenliteratur werden sollte. Der chilenische<br />

Regisseur Alejandro Quintana, mit<br />

dem Theater des siglo d’oro, des Goldenen<br />

Zeitalters in Spanien, bestens vertraut,<br />

will die unter der Oberfläche wohlanständigen<br />

Verhaltens verborgene Erotik,<br />

die in allen Figuren am Werk ist, zum<br />

Vorschein bringen. Die passende Bühne<br />

für das Aufeinanderprallen erhitzter Gemüter<br />

von feurigem Temperament liefert<br />

Mathias Werner. Sie verbindet die Glut<br />

der spanischen Sonne mit der Form einer<br />

Stierkampfarena. Spannende Fechtchoreografien<br />

dürfen bei einem echten<br />

Mantel-und-Degen-Stück natürlich ebensowenig<br />

fehlen wie abendliche Serenaden<br />

zur Gitarre und Tänze im Stil des<br />

Flamenco.<br />

Johannes Frohnsdorf<br />

DER FALSCHE DON JUAN<br />

Komödie von Francisco de Rojas Zorrilla<br />

Regie: Alejandro Quintana<br />

Bühne und Kostüme: Mathias Werner<br />

Musik: Roberto Rivera<br />

Es spielen: Anne Kies, Lisa Klabunde, Anna<br />

Oussankina; Joachim Brunner, Johannes<br />

Geißer, Jakob Köhn, Tino Kühn, Günther<br />

Sturmlechner<br />

• PREMIERE: 19.06. / 19.30 Uhr<br />

• Nächste Aufführungen: Sa, 20.06.<br />

(19.30 Uhr) / So, 21.06. (15 Uhr) /<br />

Fr, 26.06. + Sa, 27.06. (19.30 Uhr) /<br />

So, 28.06. (15 Uhr) / Fr, 10.07. +<br />

Sa, 11.07. (19.30 Uhr) / Sa, 11.07.<br />

(15 Uhr + 19.30 Uhr) / Heidecksburg


KONZERT-HIGHLIGHTS IM SOMMER<br />

Sommerserenaden-, Schloss-, Schwimmbadkonzerte und Operngala — Thüringer Symphoniker laden zu<br />

außergewöhnlichen Konzerten<br />

Foto von der Operngala 2013<br />

2. Sommerserenadenkonzert<br />

Wenn die Sonne scheint und die Wiesen<br />

blühen, lassen sich die Thüringer Symphoniker<br />

nicht zweimal bitten, die Probenräume<br />

des Theaters zu verlassen, um<br />

den Sommer draußen in vollen Zügen zu<br />

genießen. Gelegenheit dafür bieten wir<br />

auch diesen Sommer wieder genügend:<br />

Ob bei den Serenadenkonzerten vor der<br />

historischen Kulisse der Klosterruine<br />

Paulinzella, bei welchen Toni Steidl und<br />

die Thüringer Symphoniker unter dem<br />

Motto »Frohe UrlaubtSage« bereits für<br />

eine beschwingte Urlaubsstimmung sorgen,<br />

oder bei der festlichen Operngala<br />

auf dem Hohen Schwarm und im Schlosshof<br />

der Heidecksburg, bei der vielleicht<br />

nicht die ganze Welt, aber zumindest der<br />

Himmel hoffentlich blau sein wird; unter<br />

freiem Himmel können Sie den jungen<br />

Talenten des »Lyric Opera Studio Weimar«<br />

lauschen, die unser Theater-Publikum<br />

diese Spielzeit bereits mit den »Lustigen<br />

Weibern von Windsor« unglaublich charmant<br />

unterhalten und mit Ihren Stimmen<br />

begeistert haben.<br />

Doch nicht nur in den Schlosshof, sondern<br />

auch in die wundervollen Räumlichkeiten<br />

des Schlosses können Sie sich zu<br />

unserem 2. Schlosskonzert dieser Saison<br />

begeben und sich dort in barocker Baukunst<br />

ganz dem Genuss musikalischer<br />

Künste hingeben. Mit Werken von Sigismund<br />

Freiherr von Rumling, Wolfgang<br />

Amadeus Mozart und Joseph Haydn präsentieren<br />

wir Ihnen ein exquisites klassisches<br />

Programm: Neben Sinfonien von<br />

Rumling und Haydn wird das Klavierkonzert<br />

Nr. 23 A-Dur KV 488 von W. A. Mozart<br />

– interpretiert von Andreas Fröhlich<br />

– zu erleben sein. Fröhlich ist der Pianist<br />

des renommierten Mendelssohn-Trios<br />

Berlin, Mitbegründer und künstlerischer<br />

Leiter des AmadèO-Festivals in Aachen<br />

und der niederländischen Orpheo-<br />

Konzertserie in Kerkrade sowie Musikalischer<br />

Leiter des Euriade-Festivals.<br />

Als Solist spielte er bereits mit zahlreichen<br />

international renommierten Orchestern<br />

wie der Wiener Kammerphilharmonie,<br />

den Salzburg Chamber Soloists, dem<br />

Stuttgarter Kammerorchester, dem Münchener<br />

Kammerorchester, dem Beethoven<br />

Orchester Bonn, den St. Petersburger<br />

Philharmonikern, dem Württembergischen<br />

Kammerorchester und konzertierte<br />

als Kammermusiker unter anderem mit<br />

dem Ensemble Wien.<br />

Die Leitung des Konzerts übernimmt<br />

Gastdirigent Markus Korselt. Dieser hat<br />

im Rahmen seiner musikhistorischen<br />

Forschung vier Sinfonien des Komponisten<br />

Baron Sigismund von Rumling (1739<br />

- 1825) herausgegeben. 2013 erfolgte<br />

die erstmalige Aufführung unter seiner<br />

Leitung mit dem Stuttgarter Kammerorchester,<br />

in Kooperation mit dem Saarländischen<br />

Rundfunk wurden die Sinfonien<br />

auf CD eingespielt. Rumling war bei seinen<br />

Zeitgenossen durchaus angesehen.<br />

Dies zeigt auch eine freudige Äußerung<br />

Mozarts über ein Kompliment Rumlings<br />

in einem Brief vom 2. Oktober 1777 an<br />

seinen Vater: »Baron Rumling machte mir<br />

neulich das Compliment: Spektakel sind<br />

meine Freude: gute Akteurs und Aktrices,<br />

gute Sänger und Sängerinnen, und dann<br />

einen so braven Componisten dazu, wie<br />

Sie.«<br />

Ein rundum vielversprechender Musik-<br />

Sommer also, bei dem sicherlich auch die<br />

Temperaturen zur Höchstform auflaufen.<br />

Schwimmbadkonzert<br />

KONZERT 5<br />

2. Schlosskonzert<br />

Werke von Haydn, Mozart und von Rumling<br />

• 12.06. / 19.30 Uhr / Schlosskapelle Saalfeld<br />

• 13.06. / 19.30 Uhr / Heidecksburg<br />

Opern- und Operettengala<br />

»Die ganze Welt ist himmelblau«<br />

• 04.07. / 20 Uhr / Hoher Schwarm Saalfeld<br />

• 12.07. / 20 Uhr / Heidecksburg<br />

2. Sommerserenade »Frohe Urlaubstage«<br />

• 14.06. / 17 Uhr / Klosterruine Paulinzella<br />

• 05.07. / 17 Uhr / Klosterruine Paulinzella<br />

Schwimmbadkonzert<br />

»Soundtrack des Sommers«<br />

• 11.07. / 18 Uhr / Freibad Unterwellenborn<br />

Wer kurz vor den Sommerferien die ultimative<br />

Abkühlung sucht, sollte einen<br />

Ausflug ins Schwimmbad Unterwellenborn<br />

unternehmen. Dort können Sie<br />

direkt ins kühle Nass abtauchen und danach<br />

ganz entspannt am Beckenrand das<br />

Spiel der Thüringer Symphoniker genießen.<br />

Mit Hits aus Musical und Filmmusik<br />

bewahren Sie garantiert auch bei größter<br />

Hitze einen kühlen Kopf!<br />

Johanna Muschong<br />

2. Schlosskonzert<br />

Schlosskonzert der Thüringer Symphoniker im Rokokosaal der Heidecksburg


6 KONZERT<br />

»SEHNSUCHT NACH SPANIEN«<br />

Letztes Sinfoniekonzert der Spielzeit mit Werken von Bizet, Rodrigo, Albéniz und Hanke<br />

Mit spanischen Klängen wecken wir im<br />

letzten Sinfoniekonzert dieser Spielzeit<br />

die Sehnsucht nach dem Land des Flamencos<br />

und der Toreros. Die berühmten<br />

Melodien aus der Oper »Carmen« von<br />

Georges Bizet, das populäre Gitarrenkonzert<br />

»Concierto de Aranjuez« von<br />

Joaquín Rodrigo und die España-Suite<br />

op. 165 von Isaac Albéniz beschwören<br />

das alte Spanien herauf. Rodrigo lebte<br />

während des Spanischen Bürgerkrieges<br />

im europäischen Ausland. Sein Konzert<br />

entstand 1939 in Paris, kurz vor der<br />

Rückkehr nach Madrid.<br />

Der katalanische Komponist und Pianist<br />

Isaac Albéniz schrieb 1890 im Alter von<br />

30 Jahren die sechs Albumblätter »España«.<br />

Damals hielt er sich in London auf<br />

und begeisterte das britische Publikum<br />

regelmäßig mit Klavierabenden. Oft<br />

spielte er in diesen Konzerten eigene<br />

Kompositionen, die das exotische Flair<br />

seiner Heimat transportierten. Auch<br />

den Klavierzyklus »España« präsentierte<br />

Albéniz erstmals in London und nahm<br />

dabei die Zuhörer auf eine Reise durch<br />

die Landschaften Spaniens mit. Bei uns<br />

erklingt diese Reise mit kantablen Volksweisen<br />

und feurigen Tanzrhythmen in<br />

einer Bearbeitung für Orchester.<br />

Gastdirigent Nikos Haliassas ist bereits<br />

zum zweiten Mal zu Gast in Rudolstadt.<br />

An der Gitarre können Sie Christopher<br />

Brandt, Preisträger des Wiener »Karl<br />

Scheit Gitarrenwettbewerbs«, Professor<br />

an der Frankfurter Musikhochschule und<br />

vielbeschäftigter Gast u. a. beim Ensemble<br />

Modern oder Concerto Köln erleben.<br />

Der Name »Gitarre« wurde – ganz<br />

nebenbei erwähnt – aus dem Spanischen<br />

entlehnt, wobei das spanische Wort<br />

»guitarra« auf das altgriechische Wort<br />

»Kithara« zurückgeht. Umso passender<br />

ist es, dass auch unser Gastdirigent griechischer<br />

Abstammung ist; allerdings<br />

dürfte er dem Publikum nicht gänzlich<br />

unbekannt sein: Nikos Haliassas ist<br />

bereits zum zweiten Mal zu Gast in Rudolstadt.<br />

Nach dem Sinfoniekonzert in<br />

der vergangenen Spielzeit, in dem Alkinoos<br />

Ioannidis mit Lautenklängen und<br />

Gesang begeisterte, wird Haliassas die<br />

Thüringer Symphoniker nun ein weiteres<br />

Mal durch ein temperamentvolles Programm<br />

führen.<br />

Der griechische Dirigent wurde in Athen<br />

geboren und schloss nach einem Violinstudium<br />

in seiner Heimatstadt weitere<br />

Studien in Violine und Orchesterdirigieren<br />

am Royal College of Music in<br />

London und am Trinity College of Music<br />

an. Als Geiger spielte er mit zahlreichen<br />

Orchestern und ist seit 2001 festes Mitglied<br />

im Athens State Orchestra. Als<br />

Dirigent arbeitete Haliassas mit verschiedenen<br />

griechischen Orchestern wie dem<br />

Athens State Orchestra, dem Thessaloniki<br />

State Symphony Orchestra, dem Greek<br />

Radio Symphony Orchestra (ERT), aber<br />

auch mit zahlreichen ausländischen Ensembles<br />

zusammen.<br />

»Carte Blanche« — hier geben wir<br />

jungen Komponisten die Möglichkeit,<br />

ein Werk für Orchester zu schreiben,<br />

welches die Thüringer Symphoniker in<br />

den Sinfoniekonzerten in Saalfeld und<br />

Rudolstadt aufführen - nicht nur für<br />

unser Publikum, sondern auch für das<br />

Orchester immer wieder eine<br />

willkommene Überraschung.<br />

Den krönenden Abschluss des Konzerts<br />

bildet eine Komposition aus unserer<br />

Reihe »Carte Blanche«. Hier geben wir<br />

jungen Komponisten die Möglichkeit,<br />

ein Werk für Orchester zu schreiben,<br />

welches die Thüringer Symphoniker in<br />

den Sinfoniekonzerten in Saalfeld und<br />

Rudolstadt aufführen – nicht nur für<br />

unser Publikum, sondern auch für das<br />

Orchester immer wieder eine willkommene<br />

Überraschung. Diesmal machte<br />

sich Gregor Hanke für die Thüringer<br />

Symphoniker ans Werk. Geboren in<br />

Frankfurt am Main, wurde sein Interesse<br />

für Komposition und das Klavierspiel<br />

bereits früh geweckt; mit sechs Jahren<br />

erhielt er Klavierunterricht, kurze Zeit<br />

später in Komposition. Nachdem er in<br />

jungen Jahren an der Wiener Musikuniversität<br />

und dem Konservatorium<br />

der Stadt Wien (heute Privatuniversität)<br />

sowie der Kunstuniversität Graz unterrichtet<br />

wurde, studiert er ab 2008 an der<br />

Wiener Musikuniversität Komposition<br />

Gitarrist Christopher Brandt ist Solist des 8.<br />

Sinfoniekonzerts<br />

und widmete sich bis 2012 parallel dem<br />

Studium des Konzertfachs Orgel. Nebenbei<br />

ist Hanke als Pianist und Klavierbegleiter<br />

tätig.<br />

Freuen Sie sich auf einen Abend voll<br />

spanischer Leidenschaft, der garantiert<br />

spannend bleibt bis zum Schluss!<br />

Johanna Muschong<br />

8. SINFONIEKONZERT<br />

»Sehnsucht nach Spanien« - Werke von<br />

Bizet, Rodrigo, Albéniz und Hanke<br />

Musikalische Leitung: Nikos Haliassas<br />

Gitarre: Christopher Brandt<br />

Georges Bizet: Carmen-Suiten 1 & 2<br />

Joaquín Rodrigo: Concierto de Aranjuez<br />

Isaac Albéniz: España-Suite op. 165<br />

Gregor Hanke: Auftragskomposition für die<br />

Thüringer Symphoniker in der Reihe »Carte<br />

Blanche«<br />

• 29.05. / 19.30 / Meininger Hof Saalfeld<br />

• 30.05. / 19.30 / Theater Rudolstadt


KONZERT7<br />

ZUKUNFTSMUSIK<br />

Vorhang auf - „Curtain up“ - heißt es auch in diesem Jahr wieder für unsere Zukunftsmusik.<br />

»The Show Must Go On«, der Titel von Queen ist nicht nur Programm, er steht auch auf dem Programm – und die Show machen<br />

diesmal gleich doppelt so viele Musiker wie gewöhnlich. Wieder einmal versammeln sich Musikschüler*Innen, Hobbymusiker<br />

und die Thüringer Symphoniker auf einer Bühne und laden zu zwei großen Konzerten. In Zusammenarbeit mit den Musikschulen<br />

der Region haben wir ein buntes Programm zusammengestellt und freuen uns darauf, Ihnen das Ergebnis dieses aufregenden<br />

Projektes zu präsentieren. Eines der beiden Zukunftsmusikkonzerte wird im Rahmen des 15. Thüringentages, den Pößneck<br />

vom 26.-28. Juni 2015 gemeinsam mit dem Land Thüringen ausrichtet, stattfinden. (Ausführliche Informationen zum Thüringentag<br />

finden Sie im Internet auf der Seite des Veranstalters: www.thueringentag-2015.de).<br />

Mit Chor, Solisten und großem Orchester ist nicht nur die Teilnehmerzahl, sondern auch der Ort des Geschehens beeindruckend:<br />

Auf der Baustelle des Schützenhauses Pößneck weihen wir die neue »alte« Konzertbühne ein und hauchen dem noch<br />

nicht ganz fertigen Haus neues Leben ein.<br />

Von bekannten Songs wie »Gewinner« von Kultsänger »Clueso« über Filmmusik aus dem mehrfach preisgekrönten Disney-<br />

Films »Frozen« (»Die Eiskönigin – Völlig unverfroren«) bis hin zu klassischen Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart ist für<br />

jeden Geschmack etwas dabei.<br />

• 26.06. / 19.30 Uhr / Theater Rudolstadt<br />

• 27.06. / 17.30 Uhr / Schützenhaus Pößneck<br />

HOTEL HOFFNUNG<br />

Eine theatrale Intervention in der Gemeinschaftsunterkunft Rudolstadt<br />

THEATERPROJEKT<br />

Der Wohnblock im Erich-Correns-Ring<br />

in Rudolstadt/ Volkstedt-West war schon<br />

immer ein Transit-Ort: Mit Einraum-<br />

Wohnungen ausgestattet, diente er als<br />

temporäre Unterkunft für Auszubildende,<br />

Hartz-IV-Empfänger und Senioren<br />

– die Lebensspuren der jeweiligen Vormieter<br />

sind immer noch sichtbar. Aus<br />

aktuellem Anlass hat die AWO als neuer<br />

Eigentümer des Gebäudes kurzfristig im<br />

3. Obergeschoss eine Gemeinschaftsunterkunft<br />

für 20 eritreische, syrische<br />

und somalische Frauen und Männer eingerichtet,<br />

die hier auf ihr Asylverfahren<br />

warten. Eine Etage darüber wohnen Auszubildende<br />

der Handwerkskammer Ostthüringen,<br />

das Erdgeschoss wird gerade<br />

zu barrierefreien Wohnungen umgebaut.<br />

Das Haus ist derzeit also von sehr unterschiedlichen<br />

Menschen bewohnt; ein Ort<br />

des Übergangs, verknüpft mit der Hoffnung<br />

auf eine bessere Zukunft. Und die<br />

benachbarten Mieter – teilen sie diese<br />

Hoffnung?<br />

In Zusammenarbeit von 20 Schüler*innen<br />

der Friedrich-Adolf-Richter-<br />

Schule und ca. 10 schulpflichtigen Kindern<br />

aus der Gemeinschaftsunterkunft<br />

Saalfeld soll ein Theaterprojekt erarbeitet<br />

werden, das die unterschiedlichen Lebenswelten<br />

von 14-Jährigen in kontrastreiche<br />

Beziehung setzt und durch Passagen<br />

zum Thema Flucht aus Friedrich<br />

Schillers Werk ergänzt wird. Neben dem<br />

miteinander Theaterspielen interviewen<br />

sich die Jugendlichen auch gegenseitig:<br />

Was ist Heimat? Wovor hat man Angst?<br />

Was würde ich in meinen Koffer packen?<br />

Wie sieht meine Zukunft aus?<br />

Aus einem brisanten Ort soll so ein<br />

Raum für Begegnung entstehen – ganz<br />

im Sinne Schillers, der 1799 in seinem<br />

»Wallenstein« schrieb: »Wer nichts waget,<br />

der darf nichts hoffen.«<br />

Matthias Spaniel<br />

HOTEL HOFFNUNG<br />

Idee und Inszenierung: Matthias Spaniel<br />

Dramaturgie und Assistenz: Udo Eidinger<br />

Produktionsleitung: Petra Rottschalk<br />

Von und mit: Azad Abdo, Quentin Che<br />

Bergmann, Gregor Eichfeld, Hannah Charlotte<br />

Feiler, Johanna Freyer, Hanna Rea Fuller,<br />

Luna Günther, Klara Sophie Herschmann,<br />

Joe-Ann Hiekel, Tamy Chiara Hielle, Theresa<br />

Hofmann, Myitaba Khan, Zainab Khan, Felix<br />

Kreßler, Jonas Lindig, Samina Mohibi, Schabir<br />

Mohibi, Franca Neubauer, Melissa Pabel,<br />

Serafine Reichel, Jonas Anton Reiner, Lenny<br />

Riedel, Sindi Rushitovska, Kai Schütze, Jakob<br />

Schwarzbach, Astera Shamdin, Mohamad<br />

Shamdin, Nicola Stolarikova<br />

Ein Projekt der Stadt Rudolstadt in Kooperation<br />

mit der Friedrich-Adolf-Richter-Schule der AWO<br />

Rudolstadt, dem Theater Rudolstadt und dem<br />

Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.<br />

• 08.07. / 19 Uhr und 09.07. / 11 Uhr


8 JUNGES THEATER<br />

PUPPEN, PAUKEN UND POSAUNEN<br />

»Das Katzenhaus« - Ein Theaterkonzert nach Samuil Marschak mit Musik von Joachim Thurm (5+)<br />

Kooperation mit Peter Lutz & TheaterFusion, Berlin<br />

Neben seinem »Tierhäuschen« zählt »Das Katzenhaus« von Samuil Marschak zu<br />

den Klassikern der russischen Kinderliteratur. Das beliebte Märchen in Versen über<br />

Hochmut, Oberflächlichkeit und echte Werte im Leben wurde von Joachim Thurm<br />

1977 in Noten gefasst.<br />

Die renommierte Puppenspielerin Susanne Olbrich lässt gemeinsam mit Ausstatter<br />

Peter Lutz und den Thüringer Symphonikern Katzen & Co. auf der Bühne lebendig<br />

werden.<br />

Die Instrumente sind gestimmt. Der Dirigent hebt den Taktstock.<br />

Die Geschichte beginnt:<br />

Also hört: Es war einmal<br />

Eine Katze. Höchst feudal<br />

War ihr Stammbaum — sonder Tadel,<br />

Ältester Angoraadel!<br />

Nicht wie andere auf platten<br />

Dielen schlief sie oder Matten -<br />

Rekelte sich faul und fett<br />

Nur im seidnen Himmelbett.<br />

Daunendecken, weich und fein,<br />

Hüllten bis zum Hals sie ein.<br />

Sie besaß ein großes Haus,<br />

Wie ein Prunkschloss sah es aus<br />

06.05. / 9 Uhr (Premiere) /<br />

Meininger Hof Saalfeld<br />

FAMILIENVORSTELLUNGEN<br />

10. Mai 2015 / 11:00 Uhr /<br />

Meininger Hof Saalfeld<br />

24. Mai 2015 / 16:00 Uhr /<br />

Theater Rudolstadt<br />

Hier hast Du eine einfache Anleitung, um Dir selber ein Katzenkostüm zu basteln. Frage<br />

Erwachsene, ob sie Dir beim Basteln helfen. Gemeinsam macht alles mehr Spaß!<br />

RAUS AUS<br />

DEM HAUS<br />

Theaterstück von Ingeborg von Zadow (2+)<br />

Jeder Tag ist ein Abenteuer, besonders<br />

für kleine neugierige Kinder. Und<br />

deshalb machen sich die beiden von<br />

der Sonne wachgekitzelten Freunde<br />

raus aus dem Haus, rauf auf den Berg<br />

und erleben Dinge, die all ihren Mut<br />

erfordern. Und als der Mond sich am<br />

Abend zeigt, schlafen sie nach einem<br />

abenteuerlichen Tag glücklich ein.<br />

Schlafe ein, mein Mäuschen,<br />

schlafe ein, meine Kuh,<br />

mach jetzt ein Päuschen,<br />

mach nicht mehr Muh.<br />

Schminkkasten<br />

07.05.2015 / 10 Uhr<br />

Familienvorstellung<br />

10.05 2015 / 10.30 Uhr<br />

Wir spielen außerdem im Mai und<br />

Juni mobil in den Kindertagesstätten<br />

unserer Region.


MMM-JUBILÄUM 9<br />

»WER IST SIE? WAS KANN SIE? WAS WIRD<br />

SIE WOHL SEIN? ...«<br />

Im Juli findet die 50. Ausgabe des heiteren Beruferatens »MMM — Was bin ich?« auf der Heidecksburg statt<br />

auf der Bühne stehen? Dann ist das Ihre<br />

Gelegenheit!<br />

Bewerben Sie sich als Berufskandidat<br />

und stellen Sie unser Rateteam vor<br />

knifflige Aufgaben! Einfach anrufen<br />

unter: (03672) 450 2200.<br />

Showgirl Mary Lou (Anne Kies) und Moderator Roberto Lembke (Steffen Mensching)<br />

Selbst nach über 14.000 Zuschauern,<br />

mehr als 180 Berufs-Kandidaten und<br />

inzwischen fast 50 Shows denken wir<br />

nicht ans Aufhören. Der Dauerrenner<br />

»MMM – Was bin ich?« am Theater<br />

Rudolstadt erfreut sich nach wie vor<br />

größter Beliebtheit. Unser Erfolgsrezept?<br />

Ein vierköpfiges, eingespieltes<br />

Wer ist diesmal der<br />

STARGAST auf<br />

der Heidecksburg<br />

Rateteam, ein schlagfertiger Spielleiter,<br />

eine bezaubernde Assistentin und,<br />

nicht zu vergessen, interessante und<br />

überraschende Gäste, denn »Mir<br />

machen’s möglich!«.<br />

Vom Entomologen zum Hypnotiseur,<br />

von der Feuerartistin bis hin zur<br />

Villenforscherin: Was wir nicht schon<br />

für ausgefallene Gäste und ebenso<br />

seltene Berufsgruppen auf unserer<br />

Bühne begrüßen durften! Die Ideen<br />

gehen uns jeoch noch lange nicht aus.<br />

Das soll Sie aber nicht daran hindern,<br />

uns gern Vorschläge zu machen! Oder<br />

wollen Sie selbst einmal im Rampenlicht<br />

Am 8. Juli wird unsere Erfolgsreihe<br />

ein Jubiläum feiern, denn die 50.<br />

Veranstaltung steht auf dem Programm!<br />

Das Ganze findet, passender kann<br />

es nicht sein, Open Air auf der<br />

Heidecksburg statt. Ein krönender<br />

Abschluss für diese Spielzeit. Welche<br />

spannenden Gäste Sie erwarten dürfen,<br />

verraten wir an dieser Stelle natürlich<br />

nicht.<br />

Ein vierköpfiges, eingespieltes<br />

Rateteam, ein schlagfertiger Spielleiter,<br />

eine bezaubernde Assistentin und nicht<br />

zu vergessen, interessante und<br />

überraschende Gäste, denn<br />

»Mir machen’s möglich!«.<br />

Auch in der neuen Spielzeit wird<br />

Moderator Roberto Lembke alias Steffen<br />

Mensching wieder fragen: »Welches<br />

Schweinderl hätten’s gern?«<br />

Lisa Stern<br />

?<br />

Uschi Amberger, Hans Burkia, Charlotte Ronas und Benjamin Griebel als Rateteam bei der<br />

25. Vorstellung von »MMM«


10<br />

DIES UND DAS<br />

ZWEI SONETTE<br />

Von Francisco de Rojas Zorrilla (1607-1648)<br />

übersetzt von Carl August Dohrn (1806-1892)<br />

»MMM - WAS BIN ICH?« KANTINENGESPRÄCH<br />

MIT RAINER LANGHANS<br />

GARCIA:<br />

So freut sich nie der Schnitter auf die Kühle,<br />

So lechzen meine Saaten nie nach Regen,<br />

So nicht die Herden nach den Kleegehegen,<br />

Der Hirt nicht nach der Laube bei der Schwüle.<br />

So glänzt kein Tag dem Kranken auf dem Pfühle,<br />

Dem Pflüger dünkt die Nacht kein solcher Segen,<br />

Die Wiese lacht nicht so dem Quell entgegen,<br />

Wie ich nach meiner Gattin Sehnsucht fühle.<br />

Und wenn ich alle Schönheit auch beschriebe,<br />

Die in der Welt bestanden hat bisher -<br />

Vor dir ist keine, die bestehen bliebe:<br />

Mit Recht zählst du auf meine Treue sehr,<br />

Mehr kann ich dich nicht lieben als ich liebe,<br />

Doch nach Verdienst gebührte dir noch mehr.<br />

BLANCA:<br />

Die Blume liebt nicht so des Taues Zähren<br />

Im duft‘gen Kelch, der Sonne dargebracht,<br />

So liebt der dürre Wald nicht, wenn mit Macht<br />

Die Lenzluft Schnee zu Wasser will verzehren:<br />

So will sich der Magnet nicht nordwärts kehren,<br />

So freut nicht den Verrat die dunkle Nacht,<br />

Durchnässten Wandrer nicht der Iris Pracht,<br />

Wie ich, Gemahl, dich innigst muss verehren.<br />

Denn meine Liebe ist so groß, dass ich,<br />

Wär‘ es erlaubt, frei nach Gefühl zu schalten,<br />

Altäre bauen möchte nur für dich!<br />

Und wüsst‘ ich nichts von Gottes hohem Walten,<br />

So wärest du nicht mehr ein Mensch für mich -<br />

Für einen Gott würd‘ ich dich liebend halten.<br />

Diese zwei Sonette des spanischen Autors<br />

de Rojas Zorrilla sollen Appetit machen<br />

auf unser Sommertheater 2015. Seine<br />

Komödie »Der falsche Don Juan« ist eine<br />

mitreißende Verwechslungsgeschichte<br />

über die Suche nach dem Liebesglück.<br />

Der Archetypus des Frauenverführers<br />

Don Juan, aus der Oper auch ebenfalls<br />

als Don Giovannio bekannt, regt<br />

seit Jahrhunderten die Fantasie von<br />

Literaten, Komponisten, ja sogar von<br />

Psychoanalytikern (Don-Juan-Syndrom)<br />

an. Ein namhafter Autor des<br />

20. Jahrhunderts ließ Don Juan sogar<br />

seine Liebe zur Geometrie entdecken.<br />

Wer war das?<br />

A.) Friedrich Dürrenmatt<br />

B.) Max Frisch<br />

C.) Ödön von Horváth<br />

Rainer Langhans zu Gast bei der 48. Ausgabe von »MMM — Was bin ich?« am 1. April<br />

Was haben Sie heute gemacht?<br />

Heute Morgen war ich in einem Park<br />

spazieren. Da war es sehr dramatisch –<br />

ein ständiger Wechsel von Schnee und<br />

Sonne – ganz toll.<br />

Sind Sie schon einmal in Rudolstadt gewesen?<br />

Ich bin in Jena aufgewachsen. Als Kind<br />

hat man von Rudolstadt sicher schon<br />

gehört. Aber dass ich einmal hier war,<br />

das muss schon lange her sein.<br />

Was ist Ihnen bei der Ankunft als Erstes aufgefallen?<br />

Rudolstadt ist eine kleine, etwas altmodische<br />

Stadt, das ist schön. Man<br />

bekommt ein merkwürdiges Kleinstadtgefühl.<br />

Welchen Beruf hätten Sie ergriffen, wenn Sie<br />

nicht das geworden wären, was Sie jetzt sind?<br />

Ich mache mein Leben lang konsequent<br />

nichts.<br />

Was lieben Sie an ihrem Beruf bzw. am<br />

Nichts-Tun?<br />

Es ermöglicht mir, in dieser verrückten<br />

Unter den richtigen Einsendungen<br />

verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für<br />

einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt.<br />

(Gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen)<br />

Die Lösung senden Sie uns bitte bis zum<br />

30. Juni 2015.<br />

Theater Rudolstadt, Anger 1, 07407 Rudolstadt<br />

oder per Mail an presse@theater-rudolstadt.de<br />

Welt zu sein. Es half und hilft mir, dies<br />

auch mittlerweile ganz schön zu finden.<br />

Das ist nicht schon immer so. Als ich in<br />

Jena aufwuchs, ist mir das sehr schwer<br />

gefallen. Ich habe nicht gewusst, was ich<br />

hier soll, da ich die Menschen nicht verstanden<br />

habe. Selbst meine Eltern nicht.<br />

Es hat lange gedauert, bis ich sagen<br />

konnte: »Hier kann ich sein.«<br />

Wobei vergessen Sie die Zeit?<br />

Wenn ich nach innen gehe und in mich<br />

selbst schaue. Das mache ich täglich,<br />

weil ich es hier sonst gar nicht aushalten<br />

würde.<br />

Würden Sie etwas an Ihrem Leben ändern?<br />

Ja natürlich, dauernd. Man versucht ja<br />

jeden Tag etwas voranzubringen.<br />

Was würden Sie Kindern heute auf den Weg<br />

geben?<br />

Du kannst glücklich werden, das geht<br />

tatsächlich.<br />

Das Interview führte: Lisa Stern<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH<br />

Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2014/2015<br />

Heft Nr. 3-2015 / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie<br />

/ Layout: Hermine Wange, Tim Bartholomäus / Technische Herstellung:<br />

flyeralarm / Satz: Hermine Wange, Tim Bartholomäus<br />

Die Lösung in unserer März/Aprilausgabe<br />

lautete: ARZT<br />

Die Gewinnerin war Frau Streitberger-<br />

Gunold aus Saalfeld. Wir wünschen ihr<br />

viel Freude bei ihrem Theaterbesuch.


theater-spiel-laden rudolstadt<br />

Residenzgeflüster<br />

Erlebnisführungen mit Kunstfiguren<br />

IM ROCOCO IST ALLES KRUMM -<br />

DER HOFMARSCHALL<br />

ERKLÄRT WARUM<br />

Einblicke in die Ausstellung<br />

„Rococo en miniature“<br />

Kriminalkomödie von Robert Thomas<br />

(Hofküche der Heidecksburg)<br />

LUST UND FRUST AM<br />

FÜSTENHOF<br />

Eine Kammerzofe enthüllt<br />

streng gehütete Geheimnisse<br />

(Wohnräume der Heidecksburg)<br />

EIN PAGE REDET SICH<br />

UM KOPF UND KRAGEN<br />

Klatsch und Tratsch über die<br />

glamouröse Welt der Monarchen<br />

(Festräume der Heidecksburg)<br />

GAUNER, GRAUSEN<br />

UND GESPENSTER<br />

Schauriges und Erotisches<br />

mit dem Buckelapotheker<br />

(Thüringer Bauernhäuser)<br />

SOMMERTHEATER<br />

im Hof der Bauernhäuser<br />

Termine: 18. & 25. Juli 2015 / 20 Uhr<br />

1. & 8. August 2015 / 20 Uhr | 9. August / 15 Uhr<br />

Karten: Tourist-Information, Tel. (03672) 486440<br />

In der malerischen Hofanlage der Thüringer Bauernhäuser<br />

bringt der theater-spiel-laden unter Regie von Charlotte<br />

Ronas die Geschichte des Pariser Kriminalkommissars Olivier<br />

zur Premiere. Nachdem er sein Leben mit kriminaltechnischer<br />

Perfektion der Arbeit gewidmet und Achtung genossen hat,<br />

muss er mit ansehen, wie er ohne Familie und die große Liebe<br />

ins reife Alter gekommen ist. Wäre da nicht Suzanne, die<br />

ihn eines Besseren belehrt. Die 20 Jahre jüngere Frau zieht<br />

den Kommissar in ihren Bann. Sie heiraten und verbringen ihren<br />

ersten gemeinsamen Urlaub auf einem frisch erworbener<br />

Sommersitz. Krank vor Eifersucht lässt er Suzanne von einem<br />

Privatdetektiv überwachen. Ein ehemaliger Liebhaber taucht<br />

auf und droht mit Erpressung …<br />

Es spielen: Frank Grünert (Kommissar Olivier), Maximilian<br />

Merkel (Suzanne), Michael Wirkner (Gauner), Ursula Jahn<br />

(Privatdetektiv) und Dominik Möckel (Bote).<br />

Termine und Buchungen RESIDENZGEFLÜSTER sowie Kartenvorverkauf SOMMERTHEATER<br />

bei der Tourist-Information Rudolstadt, Telefon: (03672) 486440 | Weitere Infos unter www.theater-spiel-laden.de


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