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Als SELIG mal eine Stadionband waren - Stephan STOPPEL Eggert

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<strong>Als</strong> <strong>SELIG</strong> <strong>mal</strong> <strong>eine</strong> <strong>Stadionband</strong> <strong>waren</strong><br />

Dortmund. Zum 20. Geburtstag<br />

der Zeitschrift Visions haben Selig<br />

im Dortmunder Borussia-Stadion<br />

gespielt. Ein intimes Konzert war’s<br />

trotzdem. 450 Zuschauer sahen im<br />

VIP-Bereich der Mannschaft und ihrem<br />

theatralischen Stürmer beim Zaubern<br />

zu.<br />

In der VIP-Loge des Borussia-Stadions<br />

in Dortmund gibt es <strong>eine</strong> Art<br />

„Wall of Fame“. An den Wänden<br />

bleiben da verdiente Spieler des Traditionsvereins<br />

im Rahmen und so in<br />

guter Erinnerung. Die Band, auf die<br />

an diesem seltsamen Konzert-Ort alle<br />

warten, könnte auch schon längst an<br />

so <strong>eine</strong>r Wand hängen - als fiebrige<br />

Erinnerung an Sturm und Drang der<br />

1990er Jahre. Vorbei, bye bye. Aber so<br />

ist es eben nicht. Selig sind wieder<br />

da. Und es scheint, als würde sie<br />

selbst das am allerwenigsten wundern.<br />

100 Minuten lächeln<br />

<strong>Als</strong> bunter Vogel mit gelbem Shirt,<br />

Hut und Schellenring kommt Jan<br />

DORTMUND „Wir werden uns wiedersehen.“<br />

Das passt. <strong>Als</strong> sei sie nie weg<br />

gewesen, begeisterte die Hamburger<br />

Band Selig am Donnerstagabend<br />

ihr Publikum im Signal Iduna Park.<br />

Das Konzert war der Auftakt zu den<br />

Feierlichkeiten rund um das 20-jährige<br />

Jubiläum des Rockmagazins<br />

„Visions“.<br />

Plewka auf die Bühne gehüpft wie<br />

eh und je. Und in der ersten Reihe<br />

bekommen zwei Frauen um die 30,<br />

die schon als Teenager dabei <strong>waren</strong><br />

und dachten, sie würden die Band<br />

nie wieder sehen, das selige Lächeln<br />

in den nächsten 100 Minuten gar<br />

nicht mehr aus den Gesichtern. Soetwas<br />

sieht man hier sonst nur, wenn<br />

der BVB in der letzten Minute gegen<br />

Schalke gewinnt.<br />

„Geil. Wir haben’s geschafft. Wir<br />

spielen im Stadion“, jubelt Plewka,<br />

der Stürmer. Dabei <strong>waren</strong> Selig ja<br />

eigentlich noch nie <strong>eine</strong> <strong>Stadionband</strong>.<br />

Auch, wenn sie sich wieder klar zum<br />

Rock bekennen, ihre Pop-Ausflüge<br />

kurz vorm vorläufigen Ende 1999<br />

<strong>waren</strong> weniger erhellend. Und so<br />

klingen sie mit den neuen Songs wieder<br />

wie früher, das ist allen Beteiligten<br />

ohnehin am liebsten.<br />

Hinten fehlt‘s an Atmosphäre<br />

So um die 450 Menschen sind<br />

gekommen. Ganz voll ist es nicht.<br />

Weiter hinten, bei fahlem Neonlicht,<br />

Selig verzauberten die Fans<br />

Sie lebt: Ehrliche deutsche Rockmusik.<br />

Mitten aus dem Herz heraus. Zum<br />

Auftakt der Feierlichkeiten rund um das<br />

20-jährige Jubiläum boten die Hamburger<br />

Jungs um Sänger Jan Plewka<br />

ein sinnliches und kraftvolles Gastspiel,<br />

das ganz schnell zum Heimspiel wurde.<br />

Bevor Selig Vollgas gab, heizte Lokalpatriot<br />

Boris Gott den Besuchern ein.<br />

S<strong>eine</strong> Musik wurde vielleicht nicht von<br />

jedem geliebt, doch er bewies, dass er<br />

ein absolutes Unikat ist.<br />

Comeback des Jahres<br />

Rückblick: Im Frühjahr hatten sich die<br />

erfolgreichen Deutschrocker der 90er-<br />

Jahre mit ihrer Platte „Und endlich unendlich“<br />

nach zehn Jahren öffentlicher<br />

Abstinenz zurückgemeldet.<br />

will sich nicht so recht Konzertatmosphäre<br />

einstellen, dafür wird<br />

vorne an der niedrigen Bühne umso<br />

leidenschaftlicher „Das Mädchen auf<br />

dem Dach“ gefeiert und „Sag mir,<br />

ist es wichtig“ gefragt. Ganz schön<br />

textsicher. Immer noch. Und wieder<br />

bei den neuen Songs.<br />

Und immer wieder dieser Plewka.<br />

Mit all der Theatralik ein Schauspieler<br />

unter den Sängern. „Ich bin<br />

exzentrisch“, spricht er ein<strong>mal</strong> das<br />

Offensichtlichste aus und lässt sein<br />

Publikum, die „Mesdames et Monsieurs“<br />

wie er sagt, wissen, dass<br />

er Geburtstag habe. Na herzlichen<br />

Glückwunsch zum 39.!<br />

Zum Schluss, natürlich, noch das<br />

„betrunkene, neurotische Lied zum<br />

Kitten aller gebrochenen Herzen“:<br />

„Ohne dich“. Damit sind Selig ohnehin<br />

zur Legende geworden.<br />

Quelle: www.derwesten.de<br />

Musikmagazin Visions, 01.10.2009,<br />

Marc Hippler<br />

,<br />

Um 22 Uhr war es dann soweit. Mit<br />

„Schau, schau“ eröffneten Selig ihr<br />

Konzert. Und der Funke sprang direkt<br />

ins Publikum über. Zwischen den Songs<br />

wusste Frontmann Jan Plewka mit s<strong>eine</strong>m<br />

Charme zu überzeugen. Das kam<br />

gerade bei den weiblichen Fans mehr<br />

als gut an.<br />

<strong>Als</strong> dann auch noch ein Bandmitglied<br />

„petzte“, dass Jan heute Geburtstag<br />

hat, ließ sich das Dortmunder Publikum<br />

nicht lange bitten. Sie sangen ihm ein<br />

Ständchen. Gänsehaut pur. Nach knapp<br />

zwei Stunden stand für die meisten fest:<br />

Wir werden uns wiedersehen.<br />

Quelle: Ruhrnachrichten Foto: Schaper

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