Das Aktiv60Ticket - Akademie för uns kölsche Sproch
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aLLe FOTOs: KiWi, KÖLn<br />
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GescHicHTen aUs DeM KÖLscHen MiLieU<br />
Heute erscheint jene Kölner Periode der 60er und 70er Jahre, in der<br />
Männer im Pelz als cool galten und Gauner angeblich den Regeln einer<br />
sogenannten Ganovenehre folgten, schlicht als reiche Quelle amüsanter<br />
Milieugeschichten. Figuren mit Namen wie »Schäfers Nas«, »Dummse<br />
Tünn«, »Abels Män«, »Essers Häns« oder »Frischse Pitter« meint man sonst<br />
nur aus dem Hänneschen-Theater zu kennen. Doch der verklärte Rückblick<br />
Chicago am Rhein:<br />
Geschichten aus dem <strong>kölsche</strong>n Milieu<br />
von Peter F. Müller & Michael Mueller<br />
Verlag Kiepenheuer & Witsch,<br />
Köln, 15. September 2011<br />
ISBN: 978-3-462-03830-9,<br />
14,99 EUR<br />
täuscht. Die Männer mit den lustigen Spitznamen sind genau jene, die<br />
Frauen in die Prostitution zwangen, den Drogenhandel und das Glückspiel<br />
organisierten und Schutzgelder erpressten. Für den ehemaligen Kripo-<br />
Beamten Joseph Ment – im Karneval als »Der Kölsche Schutzmann« aktiv<br />
– zählt die Entschuldigung nicht, dass die starken Jungs in den Trümmern<br />
der Nachkriegszeit wohl ein eher robustes Rechtsbewustsein entwickelt<br />
hätten. Die »Nas« sei nicht etwa »ne Joode« gewesen, wie viele sich heute<br />
einreden wollen, sondern »ein ganz brutaler, menschenverachtender<br />
Zuhälter in Großausführung.«<br />
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