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Ma gazin Für z uc HT , Besa M ung & ver M ark T ung - Braunvieh Tirol

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22 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />

stallbau<br />

Bericht von dipl.-ing. Daniel Engl<br />

Stallbau für die Kälberhalt<strong>ung</strong><br />

ALLGEMEINE ANFOR-<br />

DERUNGEN:<br />

Kälbern muss ein trockener<br />

weicher und vor allem zugfreier<br />

Bereich zur Verfüg<strong>ung</strong> gestellt<br />

werden. Die richtige Halt<strong>ung</strong><br />

von Kälbern ist vor allem<br />

in den ersten Lebenswochen<br />

wichtig, da das Immunsystem<br />

erst nach ca. 6 Wochen voll ausgebildet<br />

ist. Daher ist eine Umgeb<strong>ung</strong><br />

mit geringem Infektionsdr<strong>uc</strong>k<br />

ausschlaggebend für<br />

die erfolgreiche Aufz<strong>uc</strong>ht und<br />

Entwickl<strong>ung</strong> zu gesunden und<br />

leist<strong>ung</strong>sst<strong>ark</strong>en Tieren.<br />

Aufgrund dieser Überleg<strong>ung</strong>en<br />

ist die Schaff<strong>ung</strong> eines separaten<br />

Bereiches zur Kälberhalt<strong>ung</strong><br />

sehr empfehlenswert.<br />

HALTUNGSSYSTEME:<br />

Die Anbindehalt<strong>ung</strong> von Kälbern<br />

bis zu einem Alter von 6<br />

Monaten ist <strong>ver</strong>boten. Daher<br />

sind für die ersten Lebensmonate<br />

andere Halt<strong>ung</strong>sformen<br />

vorzusehen.<br />

Einzelhalt<strong>ung</strong><br />

Die Einzelhalt<strong>ung</strong> von Kälbern<br />

ist bis zur achten Lebenswoche<br />

möglich. Für Biobetriebe ist<br />

der erlaubte Zeitraum nur bis<br />

zur 1. Lebenswoche begrenzt.<br />

Als mögliche Halt<strong>ung</strong>sformen<br />

in dieser Phase sind Einzelboxen<br />

als a<strong>uc</strong>h Kälberiglus gängige<br />

Praxis.<br />

EINZELBUC<strong>HT</strong>:<br />

Anforder<strong>ung</strong>en:<br />

l zugluftfrei, 3 Seiten geschlossen.<br />

l Standort in keimarmer Umgeb<strong>ung</strong><br />

(frische, trockene Luft).<br />

l trockenes, warmes, gut eingestreutes<br />

Lager<br />

l leicht zu reinigen und zu<br />

desinfizieren (z.B. transportier-<br />

und zerlegbar).<br />

l räumliche Nähe zu Melkstand<br />

oder Milchkammer (kurze<br />

Wege).<br />

l Schutz vor Überwärm<strong>ung</strong><br />

und Hitzestau (schattiger<br />

Standort, Lüft<strong>ung</strong>söffn<strong>ung</strong>en).<br />

Mindestgrößen von Einzelb<strong>uc</strong>hten<br />

(für Kälber bis 100 kg)<br />

bis 2 Wochen: 1,5 m² (Mindestlänge<br />

1,20 m/Mindestbreite<br />

0,80 m)<br />

bis 8 Wochen: 1,5 m² (Mindestlänge<br />

1,40 m/Mindestbreite<br />

0,90 m) (bei innen angebrachtem<br />

Trog <strong>ver</strong>längern sich diese<br />

Längenmaße um 20 cm)<br />

Bei den angegebenen Mindestmaßen<br />

muss die Mindestfläche<br />

aber auf jeden Fall trotzdem<br />

eingehalten werden. Einzelboxen<br />

haben einen perforierten<br />

Boxenboden, sodass Flüssigkeiten<br />

abrinnen können. Für<br />

die Plan<strong>ung</strong> ist diesem Bereich<br />

eine Rinne zur Ableit<strong>ung</strong> der<br />

Ja<strong>uc</strong>he vorzusehen. Die Boxen<br />

müssen natürlich mit ausreichend<br />

Einstreu gepflegt werden,<br />

um eine ausreichend weiche<br />

und warme Strohmatratze<br />

zu schaffen. Die Wandbegrenz<strong>ung</strong>en<br />

der Boxen sollen den<br />

Sichtkontakt zu anderen Kälbern<br />

ermöglichen.<br />

KÄLBERIGLU:<br />

Bei der Verwend<strong>ung</strong> von Kälberiglus<br />

im Außenbereich<br />

muss den Kälbern ein Auslauf<br />

angeboten werden.<br />

Die Auslauffläche soll nochmals<br />

die Mindestfläche der<br />

Einzelbox betragen. Der Vorteil<br />

von Kälberiglus liegt im <strong>ver</strong>ringerten<br />

Keimdr<strong>uc</strong>k durch die<br />

Auslager<strong>ung</strong> aus dem Stallgebäude.<br />

Allerdings ist der Aufstell<strong>ung</strong>sort<br />

bezüglich Windeinwirk<strong>ung</strong><br />

und Überhitz<strong>ung</strong> im<br />

Sommer gezielt zu wählen.<br />

Gruppenhalt<strong>ung</strong><br />

Die Einzelhalt<strong>ung</strong> für Kälber<br />

über acht Wochen ist grundsätzlich<br />

<strong>ver</strong>boten.<br />

Ausnahmen bilden Betriebe,<br />

die weniger als 6 Kälber halten<br />

bzw. die Kälber sich bei der<br />

Mutter befinden, um von ihr<br />

gesäugt zu werden oder eine<br />

tierärztliche Anordn<strong>ung</strong> vorliegt<br />

(1.THVO 2005).<br />

Kälber-Gewicht<br />

Mindest-Stallfläche und Mindest-Auslauffläche bei Gruppenhalt<strong>ung</strong><br />

1. THVO<br />

[m² pro Tier]<br />

Gebhobener TGS<br />

[m² pro Tier]<br />

BIO [m² pro Tier]<br />

Stallfläche<br />

Stallfläche<br />

(für Tiefstreu-<br />

und<br />

Tretmistb<strong>uc</strong>hten)<br />

Auslauffläche<br />

(Soll-Mindestmaße)<br />

Stallfläche<br />

Auslauffläche<br />

(Zugang zu Auslauf ab<br />

8. Lebenstag erforderlich;<br />

keine Auslauf<strong>ver</strong>pflicht<strong>ung</strong><br />

bei Zugang<br />

zu Weide während der<br />

Weidezeit)<br />

bis 100 kg 1,6 1,6 0,9 1,6 1,1<br />

bis 150 kg 1,6 1,6 1,5 2,5 1,9<br />

bis 200 kg 1,8 2,5 1,5 2,5 1,9<br />

bis 220 kg 1,8 2,5 2,4 4 3<br />

bis 350 kg 2 3 2,4 4 3<br />

1. Tierhalt<strong>ung</strong><strong>ver</strong>ordn<strong>ung</strong> (Anlage 2)<br />

Sonderrichtlinie (Anlage VII): Merkblatt Gehobener Tiergerechtheitsstandard<br />

EU-Bio-Durchführ<strong>ung</strong>svorschrift 889/2008<br />

Quelle: ÖKL

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