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!<strong>ticket</strong><br />
Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />
MAI<br />
20 1 5<br />
musik<br />
show<br />
sport<br />
theater<br />
kabarett<br />
€ 2,90<br />
Damit sind Sie live dabei!<br />
?<br />
STIPSITS<br />
KOSTEN<br />
FAKTOR<br />
KULTUR<br />
Eine Gesellschaft<br />
ohne Kultur ist<br />
unvorstellbar. Doch<br />
was darf sie kosten?<br />
&<br />
RUBEY<br />
GIER NACH<br />
ERFOLG<br />
P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
WIESENSTARS<br />
WIESEN<br />
Alles neu macht der <strong>Mai</strong>: Am 30. des Monats startet die neue<br />
Saison in der burgenländischen Open-Air-Oase mit<br />
Sunrise Avenue – und das noch dazu im neuen Glanz!<br />
DIE ANTWOORD<br />
BOB DYLAN<br />
JAN DELAY<br />
STATUS QUO<br />
BILDERBUCH<br />
IGGY POP<br />
HUBERT VON<br />
GOISERN
Original graphics designed by Dewynters Plc, London<br />
Das Musical<br />
von Michael Kunze und Sylvester Levay<br />
neue Fassung für Wien<br />
aB September <strong>2015</strong><br />
www.musicalvienna.at
!<strong>ticket</strong> editorial<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Chefredakteurin und<br />
Herausgeberin von !<strong>ticket</strong><br />
Foto: Conny de Beauclair<br />
Alles neu macht der <strong>Mai</strong>!<br />
Der Frühjahrsputz steht an. So wie sich der<br />
Nebel des Winters endlich verzieht, dürfen<br />
auch die Staubballen die Wohnung verlassen<br />
und die Sonnenstrahlen durchs frisch geputzte<br />
Fenster strahlen, auf dass man weiß: Man braucht<br />
sich nun nicht mehr einigeln, raus an die frische Luft<br />
ist die Devise!<br />
Aber auch draußen ist man fleißig am Frühjahrsputz:<br />
Seit Mitte der 70er-Jahre hat sich der kleine burgenländische<br />
Ort Wiesen mit seinem malerischen Festivalgelände<br />
einen Namen gemacht, die Crème de la<br />
Crème fand sich dort bereits ein, um zwischen Erdbeeren<br />
Zigtausenden einen unvergesslichen Nachmittag<br />
und Abend zu bereiten. Mit dem diesjährigen<br />
Saisonauftakt am 30. <strong>Mai</strong> (Sunrise Avenue) wird das<br />
Gelände im neuen Glanz erstrahlen. Welche gigantischen<br />
Pläne dort umgesetzt werden, lesen Sie in unserer<br />
Titelgeschichte ab Seite 10. So viel können wir<br />
jetzt schon verraten: Der hauseigene Frühjahrsputz<br />
wirkt dagegen wie ein Kinkerlitzchen.<br />
Aufräumen sollte man jedoch nicht nur hier und<br />
dort, sondern vielleicht auch einmal in der Staatskasse.<br />
Denn auch wenn mittlerweile klar ist, dass Kultur<br />
nicht nur ideellen, sondern auch materiellen Mehrwert<br />
hat, so sollte sie am besten nichts kosten. Da<br />
wird zwar frisch-freudig die Ticketsteuer erhöht, was<br />
à la longue bedingt förderliche Auswirkungen auf<br />
unsere Kulturlandschaft haben wird, andererseits<br />
leiden viele Häuser unter fehlenden Subventionen<br />
(siehe Seite 26). Da hilft nur eines: Selbst tätig werden,<br />
die Kultur unterstützen. Der beste Anfang:<br />
Musik kaufen, Konzerte besuchen! Viel Spaß dabei!<br />
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!<br />
Roberta Scheifinger<br />
| 03
WWW.NOVAROCK.AT #NR15 FACEBOOK.COM/NOVAROCK<br />
3 DAYS – 70 BANDS – 4 STAGES<br />
FREITAG, 12.JUNI<br />
SAMSTAG, 13.JUNI<br />
FESTIVAL<br />
Die Antwoord · Sven Väth<br />
Deadmau5 Noisia · Spor & MANY MORE<br />
FESTIVAL<br />
Damian “Jr. Gong” Marley · Jan Delay<br />
Labrassbanda · Nneka · Xavier Rudd<br />
Rakede · Millions Of Dreads<br />
FESTIVAL<br />
Status Quo<br />
Eric Burdon & The Animals · Jimmy Cliff<br />
Uriah Heep · Nazareth · The Doors Alive<br />
SONNTAG, 14.JUNI<br />
LAGWAGON · ALL FACES DOWN · SOLSTAFIR · FRISKA VILJOR · ORCHID · RAKEDE · MAMBO KURT<br />
ANTILOPEN GANG · BETONTOD · DRESCHER · NORTHLANE · CODE ORANGE · HEISSKALT · MILK+<br />
FESTIVAL<br />
Bilderbuch · Belle & Sebastian<br />
Wanda · Nada Surf · Curtis Harding<br />
FESTIVAL<br />
CHIC feat. Nile Rodgers · Róisín Murphy<br />
Marla Glen · Count Basic · Johann Sebastian Bass<br />
Sinkane · Threeo · Robb<br />
FESTIVAL<br />
Iggy Pop · Flogging Molly<br />
The Baseballs · Anti-Flag · Hatebreed<br />
Katzenjammer · Sepultura & MANY MORE<br />
Sunrise Avenue<br />
Bob Dylan And His Band<br />
Hubert Von Goisern<br />
5/8erl in Ehr’n<br />
Ottakringer Arena <strong>2015</strong><br />
www.wiesen-festivals.at<br />
facebook.com/wiesenfestivals<br />
Tickets sind auf www.music<strong>ticket</strong>.at, bei oe<strong>ticket</strong> (www.oe<strong>ticket</strong>.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für<br />
Ticketingkunden und Megacard-Members) bzw unter 01/24924 erhältlich.<br />
WORLD TOUR<br />
THE OFFSPRING · INTERPOL · ALT-J · CASPER · ELLIE GOULDING<br />
MAJOR LAZER · MARTIN GARRIX · NERO LIVE · FRITZ KALKBRENNER · THE SCRIPT · BAD RELIGION<br />
SIMPLE PLAN · CHARLI XCX · KWABS · ENTER SHIKARI · ALLIGATOAH · JOSÉ GONZÁLEZ · K.I.Z. · THE WOMBATS · ECHOSMITH<br />
FRITTENBUDE · MAD CADDIES · ESKIMO CALLBOY · IRIE RÉVOLTÉS · WILLIAM FITZSIMMONS · NEW FOUND GLORY · DAWA · CHUCK RAGAN<br />
SDP · HALESTORM · AGAINST ME · MIGHTY OAKS · DARWIN DEEZ · LONELY THE BRAVE · RAE MORRIS · TWIN ATLANTIC · THE MENZINGERS<br />
RUEN BROTHERS · COURTNEY BARNETT · THE DISTRICTS · TRUCKFIGHTERS · DOLOMITE MINOR · EXCLUSIVE · EAVES · NORTHCOTE<br />
NIGHTPARK<br />
SIGMA LIVE · KLANGKARUSSELL LIVE · PORTER ROBINSON LIVE · OMD · KILL THE NOISE · MODESTEP LIVE<br />
OLIVER KOLETZKI · KOAN SOUND · BAKERMAT · CLAPTONE · GORGON CITY DJ-SET · AKA AKA FEAT. THALSTROEM LIVE<br />
CRAZE · CYRIL HAHN · DUMME JUNGS LIVE · HANNAH WANTS · FUKKK OFFF · FAKEAR · ILLSKILLZ · TINUSH · STEVE HOPE · DIZZY BELL · ANDY CATANA<br />
MAD DECENT STAGE<br />
DIPLO · DILLON FRANCIS · FLOSSTRADAMUS · ZEDS DEAD · WHAT SO NOT<br />
RAM<br />
WILKINSON DJ-SET · TC · LOADSTAR · DC BREAKS · TEDDY KILLERZ · BODY & SOUL<br />
DISASZT · MC DAXTA — AND MANY MORE TO COME!<br />
20.-22.AUGUST<br />
GREEN PARK ST.PÖLTEN<br />
WWW.FREQUENCY.AT<br />
FACEBOOK.COM/FM4FREQUENCY<br />
2 FESTIVALS IN 1 · 3 TAGE · 8 BÜHNEN · 120 ACTS<br />
Tickets sind auf www.music<strong>ticket</strong>.at, bei oe<strong>ticket</strong> (www.oe<strong>ticket</strong>.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und Megacard-Members) bzw unter 01/24924 ehältlich.<br />
11 NOVEMBER <strong>2015</strong><br />
W I E N E R S TA D T H A L L E<br />
JETZT ERHÄLTLICH!<br />
FOOFIGHTERS.COM<br />
TICKETS AB 24.04. 10 UHR<br />
T I C K E T S S I N D A U F W W W . M U S I C T I C K E T . AT, B E I O E T I C K E T W W W . O E T I C K E T . C O M ; T E L : 0 1 / 9 6 0 9 6 <br />
U N D B E I M S TA D T H A L L E N T I C K E T I N G U N D U N T E R + 4 3 1 7 9 9 9 9 7 9 E R H Ä L T L I C H .
!<strong>ticket</strong> inhalt<br />
Tu felix Austria!<br />
Wir sind Life Ball! Wir sind Song Contest!<br />
Wir sind Bilderbuch, Wanda und Olympique!<br />
Wir sind Goisern! Und noch vieles mehr.<br />
14-22<br />
STARS&PEOPLE<br />
14 Die Toten Hosen Die deutschen<br />
Punker kommen wieder<br />
nach Österreich, topfit<br />
und mit einem Lächeln im<br />
Gesicht. Denn: Campino gefällt’s<br />
hier.<br />
16 Sophie Hunger Nach ihrem<br />
Sabbatical präsentiert sich<br />
die Schweizer Künstlerin mit<br />
ihrem neuen Album „Supermoon“<br />
intensiver denn je.<br />
Betreten Sie Sophies Welt!<br />
24-30<br />
LIFE&STYLE<br />
26 Kulturförderungen Gespart<br />
werden muss überall, leider auch<br />
in der Kulturlandschaft. Dass<br />
man sich so nur leider auch rasch<br />
einmal ins eigene Fleisch schneidet,<br />
wird oft vergessen …<br />
28 Life Ball/Eurovision Song<br />
Contest Alljährlich findet im<br />
<strong>Mai</strong> im Wiener Rathaus der<br />
„Tanz zur Toleranz“ statt, dieses<br />
Jahr folgt nur kurz darauf ein<br />
anderes grenzüberschreitendes<br />
Ereignis: der Song Contest.<br />
DAS WIENERLIED Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist es in der Musiklandschaft<br />
unterwegs, das Wienerlied. Einige Jahre versank es in der Versenkung,<br />
nun ist es aber wieder dabei, den Populärgipfel zu erklimmen. Eine kurze Geschichte<br />
vom Augustin bis zu Wanda.<br />
32-36<br />
FUN&ACTION<br />
32 Stadtmusikanten Straßenkünstler<br />
brauchen viel mehr als nur ihr<br />
Talent, musizieren oder schauspielern<br />
zu können. Denn wie so<br />
oft sind auch hier einige bürokratische<br />
Hürden zu überwinden,<br />
bevor man „sein Platzerl“ bekommt<br />
…<br />
34 Stipsits & Rubey Die beiden<br />
Herren, gerade aus „Triest“ wiedergekehrt,<br />
sind, wie so viele andere<br />
auch, auf der Suche nach<br />
dem Glück. Wir helfen suchen.<br />
20<br />
38-52<br />
LIVE&MEDIA<br />
38 Judas Priest Die „New Wave of<br />
British Heavy Metal“ ist die<br />
größte, letzte Rock-Revolution,<br />
Judas Priest einer ihrer bekanntesten<br />
Vertreter. Und genug haben<br />
sie noch lange nicht.<br />
44 Hubert von Goisern Im Goiserer<br />
lodert es, Federn lassen muss<br />
er auch. Und genau das macht<br />
ihn so authentisch.<br />
50 Media Leonard Cohen, Faith No<br />
More & viele mehr!<br />
impressum<br />
Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />
Mag. Roberta Scheifinger<br />
Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner<br />
Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst:<br />
Petra Albrecht B.A.<br />
Anzeigen Veranstalter: Mag. Thomas Keusch nigg<br />
Anzeigen: FCM firstclassmedia GmbH,<br />
Andrea Fürnweger, Mag. Fritz Schmied<br />
Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa),<br />
Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos<br />
B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide<br />
(ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim<br />
Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy<br />
Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid<br />
(BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle:<br />
Mag. Karin Steiner<br />
Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter<br />
Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />
Veranstalter, siehe Copyright<br />
Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express<br />
GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />
Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische<br />
Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH,<br />
Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof),<br />
1060 Wien<br />
Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />
Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger<br />
conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II,<br />
1060 Wien, www.conversations.at<br />
Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />
Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />
Abonnements: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin<br />
Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />
€ 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung<br />
jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist<br />
nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria<br />
Trunk GmbH (Leserservice) oder per <strong>Mai</strong>l an<br />
abo@<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />
Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter<br />
abo@<strong>ticket</strong>magazin.com oder telefonisch<br />
unter +43 (0)1 863 04 8022<br />
Redaktionsanschrift: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin<br />
Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien,<br />
Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-<strong>Mai</strong>l: office@<strong>ticket</strong>magazin.com,<br />
Web: www.<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />
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Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos<br />
übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung<br />
erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung.<br />
Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<br />
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veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.<br />
Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.<br />
Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf<br />
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Foto: Fürthner, Illustration: baes<br />
| 05
!<strong>ticket</strong> highlights<br />
<strong>2015</strong>/16<br />
The Purple Tour<br />
David Coverdale ist sicher ein wahrer Meister seines<br />
Faches. Wie kein anderer schafft er es mühelos, dem<br />
Hardrock die richtige Mischung Blues einzuhauchen<br />
und einen Gesangsstil zu prägen,<br />
der seinesgleichen sucht.<br />
Als Sänger von Deep Purple<br />
hat er sich einen Namen gemacht,<br />
als Frontman von Whitesnake<br />
ist er schon zu Lebzeiten<br />
unsterblich geworden.<br />
„Here I Go Again“ anybody!?<br />
Aber nicht nur die Klassiker,<br />
auch die neuen „Purple<br />
Album“-Stücke haben es<br />
gewaltig in sich!<br />
Whitesnake<br />
19. November, PLANET.tt im Gasometer<br />
Der Karneval der Tiere<br />
Von und mit Michael „Bully“ Herbig<br />
„Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns gilt heute<br />
als sein berühmtestes Werk, wurde von ihm zu Lebzeiten jedoch<br />
nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Nun widmet<br />
sich dem „Grande fantaisie zoologique“ der deutsche Comedian<br />
Bully Herbig, der dem klassischen Stück auch seine<br />
persönliche Note verleiht. Sein Anliegen ist es, die eigene Begeisterung<br />
für klassische Musik weiterzugeben – und welches<br />
Setting könnte besser geeignet sein als ein Treffen der<br />
Tiere (Bären, nicht nur Gummibären!) an einem geheimen<br />
Ort, um die Hochzeit des Löwen zu feiern?<br />
22. November, Wiener Stadthalle (Halle F)<br />
06|
Fotos: Ash Newell, Show Connection, Show Factory / LSK, Chadden Hunter, Steven Sebring, Lalo Jodlbauer<br />
Frei sein<br />
Xavier Naidoo – Sänger, Songwriter, Mitbegründer<br />
der Söhne Mannheims und Teil des<br />
Bandprojektes „XAVAS“ (gemeinsam mit<br />
Kool Savas) ist ein Künstler, an dem sich die<br />
Geister scheiden. Er polarisiert, er fasziniert,<br />
er löst Diskussionen aus. Aber vor allem überzeugt<br />
er durch seine Stimme und seine authentische<br />
Persönlichkeit. Beides wird er diesen<br />
Sommer im Rahmen stimmungsvoller Open-Air-<br />
Konzerte erneut unter Beweis stellen.<br />
im Juni & Juli in Salzburg, Graz, Wien und Dornbirn<br />
Eisige Welten – Live in Concert<br />
Nach dem sensationellen Erfolg von Planet<br />
Erde im Frühjahr dürfen wir uns Anfang<br />
kommenden Jahres auf eine – frostige<br />
– Fortsetzung mit der BBC-Naturdokumentation<br />
„Eisige Welten“ freuen. Es war<br />
die größte Film-Expedition aller Zeiten in<br />
die extremsten und abgelegensten Teile<br />
unseres Planeten – in die unendlichen eisigen<br />
Weiten der Arktis und Antarktis. Vier Jahre Produktionszeit,<br />
rund 2.300 Drehtage in der Luft, an Land, im Wasser<br />
und unter dem Eis – fernab der modernen Zivilisation. Diese Bilder, live von<br />
einem Orchester begleitet, sollte man sich nicht entgehen lassen …<br />
Planet Erde<br />
13. Februar, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
Horses<br />
Im Herbst ‘75 trommelte Patti in New York ihre Band<br />
zusammen, um ihr Debüt „Horses“ aufzunehmen. Es<br />
galt bald als bahnbrechend und gar historische Aufnahme,<br />
seitdem hat es für Generationen von Musikern<br />
und Künstlern nichts an Bedeutung verloren.<br />
Nun, 40 Jahre später, will Smith die Langlebigkeit<br />
und den andauernden Einfluss des Albums mit einer<br />
Reihe spezieller Shows würdigen. „Es wird eine stolze,<br />
ehrliche Feier“, sagt Patti über ihre Idee, das Album<br />
in seiner Gesamtheit live zu performen. Vom damaligen<br />
Line-up sind heute noch Lenny Kaye und Jay<br />
Dee Daugherty an ihrer Seite dabei.<br />
im Juli in Wien und München, im August in Wels, im August in Laibach<br />
Alma<br />
24. <strong>Mai</strong> bis 7. Juni, Roigk-Hallen Wiener Neustadt<br />
Xavier Naidoo<br />
Patti Smith<br />
A Show BIZ ans Ende<br />
Der Komponist Gustav Mahler ist daran gestorben,<br />
dass er sie zu sehr geliebt hat, der Maler<br />
Oskar Kokoschka konnte ihren Verlust ein Leben<br />
lang nicht verwinden, der Architekt Walter Gropius<br />
war ein Spielzeug in ihren Händen, und der<br />
Dichter Franz Werfel schrieb: „Sie gehört zu den<br />
ganz wenigen Zauberfrauen, die es gibt!“: Alma<br />
Mahler-Werfel – die größte Femme fatale des<br />
20. Jahrhunderts. Dieses Jahr feiert das „Alma“-<br />
Theaterepos von Paulus Manker 20-jähriges Bestehen!<br />
Wir gratulieren!<br />
IT’S ONLY WOERZ<br />
Privatsache!<br />
Kreuzfahrten, Wanderungen oder gesponserte<br />
Kaffeefahrten im Beisein<br />
der Publikumslieblinge erfreuen sich<br />
seit Längerem immer größerer Beliebtheit.<br />
Manche Künstler peppen ihre<br />
Konzerte gar mit „Meet and greet“<br />
auf und man darf um einen deftigen<br />
Aufpreis seinem Star vor dem Konzert<br />
die Pfote schütteln und sich mit ihm<br />
auf einem Foto verewigen lassen. Das<br />
führt entweder zur Festigung der Liebe<br />
zum Künstler, oder aber auch zur<br />
Irritation, weil „die/der ist ganz anders<br />
auf der Bühne!“ Ich persönlich<br />
kann mir schon vorstellen, dass z. B.<br />
Bands, die seit 40 Jahren erfolgreich<br />
im Geschäft sind, nicht mehr die gleichen<br />
Anliegen und Gedanken haben<br />
wie damals als postpubertäre Revolutionäre.<br />
Da kann es schon vorkommen,<br />
dass man privat ein bisschen anders<br />
ist als auf der Bühne. Aber es<br />
geht auch anders. Ich traf dereinst in<br />
L.A. den Bassisten einer Anfang der<br />
1990er durchaus sehr bekannten<br />
australischen Rockband. (Nein, keine<br />
Namen, die Herren sind nach wie vor<br />
im Dienste des Rock ’n’ Roll unterwegs.)<br />
Der Kerl hatte Pech beim Denken,<br />
war großgoschert, selbstgefällig,<br />
dauerrollig und auch gesprächsinhaltlich<br />
ausschließlich auf das Abschleppen<br />
von „Babes“ fixiert. Es war klar,<br />
privat würden wir keine allzu guten<br />
Freunde werden. Dann ging er mit<br />
seinen Kollegen auf die Bühne und<br />
war unglaublich grandios und authentisch,<br />
so wie er war. Als dauerrolliger,<br />
posender, selbstgefälliger, auf das Abschleppen<br />
von Babes fixierter Rock<br />
’n’Roller. Und falls es interessiert: Er<br />
verließ das Konzert mit drei Mädels,<br />
und das nur, wie er mir später erzählte,<br />
weil er einen Viersitzer fuhr und<br />
mehr nicht Platz gehabt<br />
hätten. Die drei könnten sicher genauer<br />
ausführen, wie groß der kleine<br />
Unterschied wirklich ist. Also, … der<br />
Unterschied vom Bühnendarsteller<br />
zum Privatmenschen.<br />
| 07
!<strong>ticket</strong> thema: made in austria<br />
Rot-Weiß-Rot<br />
Wir sind Song Contest! Wir sind Formel 1! Wir sind Kabarett!<br />
Wir sind … so einiges. Und genau dieser österreichischen Vielfalt<br />
widmen wir unsere <strong>Mai</strong>-Ausgabe. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Rasende Emotionen<br />
Auch heuer wird es einen Grand Prix<br />
von Österreich geben. Die Formel 1<br />
gastiert von 19. bis 21. Juni am<br />
Red Bull Ring in Spielberg.<br />
<strong>2015</strong> feiert Österreich gleich so einige<br />
Jubiliäen: Vor 70 Jahren wurde<br />
die Zweite Republik gegründet,<br />
vor 60 Jahren wurde der Österreichische<br />
Staatsvertrag unterzeichnet und<br />
vor 20 Jahren ist Österreich der EU beigetreten.<br />
Abgesehen von politischen Jubliäen<br />
gibt es noch so einiges, das dieses<br />
Jahr in und rund ums Thema Österreich<br />
passiert bzw. gefeiert werden darf.<br />
Dank des Erfolges von Conchita Wurst<br />
beim Eurovision Song Contest darf<br />
Österreich diesen heuer ausrichten. Kurz<br />
nach dem Life Ball – ebenfalls ein alljährliches<br />
heimisches Highlight – wird<br />
sich die Wiener Stadthalle in eine Song-<br />
Contest-Halle verwandeln. Wir haben<br />
uns der beiden Themen angenommen<br />
und berichten ab Seite 28 ebenda darüber.<br />
Unser Schwerpunktthema zieht sich<br />
durch das ganze Heft – ob unsere<br />
Hauptstadt mit Schwerpunktlegung auf<br />
die Entstehung des Wienerliedes beleuchtet<br />
wird, oder heimische Bands<br />
und Künstler wie Tagtraeumer, Catastrophe<br />
& Cure, Hubert von Goisern<br />
und Allessa genauer unter die Lupe genommen<br />
wurden – wir stellten fest,<br />
dass unsere Alpenrepublik viel mehr<br />
als nur Schnitzel und Spritzwein bietet.<br />
Mit Patriotismus ist es ja immer so eine<br />
Sache. Dank der österreichischen Geschichte<br />
und einigen – leider immer<br />
wieder aktuellen – Aussagen, die sich<br />
niveautechnisch wohl eher ein paar Meter<br />
unter der Erde bewegen, ist man<br />
oftmals eher beschämt über als stolz<br />
auf sein Land. Nichtsdestotrotz und<br />
fernab von übertriebener Heimatliebe<br />
haben wir für Sie hier einige Freizeitbeschäftigungen<br />
und Unterhaltungsgegenstände<br />
rund um das Thema Rot-<br />
Weiß-Rot ausgewählt:<br />
Fotos: Getty Images, Samo Vidic/Red Bull Content Pool, Hersteller, Sebastian Klampferer<br />
08|
auf -<br />
spielen<br />
Best Of Austria<br />
Mit Wolfgang Ambros, der<br />
EAV, Die Seer und Schiffkowitz<br />
ist ein Hitfeuerwerk garantiert!<br />
In unterschiedlichen Konstellationen<br />
zu sehen am 5. August<br />
in Mörbisch und am 5. September<br />
in Bregenz.<br />
aufwachsen<br />
Madame<br />
Tussauds Im<br />
Wiener Wachsmuseum<br />
gibt es<br />
so einige heimische<br />
Stars zu<br />
betrachten, unter<br />
anderem Arnold<br />
Schwarzenegger.<br />
aufs maulPetutschnig Hons Ab <strong>Mai</strong> bringt der beliebteste Bauer<br />
Österreichs seinem Publikum das Leben auf dem Hof nahe.<br />
vastehst?<br />
Wie sagt man in Österreich?<br />
Ein Werk, das in keinem Bücherschrank<br />
fehlen sollte! Dann gibt<br />
es auch keine dialektischen<br />
Missverständnisse.<br />
| 09
!<strong>ticket</strong> coverstory<br />
Erdbeerland<br />
Wer schon einmal in der Ottakringer Arena in Wiesen war, der weiß:<br />
Diese Festival-Location hat einen ganz besonderen Charme! Nun wird<br />
sie umgebaut und soll alsbald in neuem Glanz erstrahlen. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Seit Mitte der Siebzigerjahre hat<br />
der kleine Ort Wiesen im Burgenland<br />
sich durch sein Festivalgelände<br />
einen Namen gemacht. Die<br />
Crème de la Crème der internationalen<br />
Rock- und Popgeschichte kommt<br />
seit Jahrzehnten immer wieder gerne<br />
auf Besuch in diese außergewöhnliche<br />
Open-Air-Oase. Außergewöhnlich ist<br />
das Gelände vor allem deshalb, weil<br />
es an Gemütlichkeit und<br />
Charme kaum zu übertreffen<br />
ist!<br />
Besondere Location<br />
Mitten in der burgenländischen Erdbeerregion<br />
– die rote Frucht ist wirklich<br />
zu empfehlen und stammt sie von dort,<br />
mit nichts aus dem Supermarkt zu<br />
vergleichen, das sich Erdbeere<br />
schimpft – steht ein Festivalzelt umgeben<br />
von Grünflächen, Bars und Es-<br />
sensständen. Bis zu 8.000 Menschen<br />
können bei einem Open-Air-Konzert<br />
ebendort abfeiern und einen launigen<br />
Abend verbringen. Speziell ist auch<br />
der Backstagebereich – besteht dieser<br />
aus alten Zugwaggons, eine Kleinigkeit,<br />
die aber immer wieder Eindruck<br />
auf Bands macht, und genau diese<br />
Location wird deshalb nicht in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
Fotos: Rene Huemer, beigestellt<br />
termine<br />
All dies kann man in der Ottakringer Arena<br />
Wiesen live erleben!<br />
30. <strong>Mai</strong> – Sunrise Avenue<br />
18.–20. Juni – Urban Art Forms u. a mit.<br />
Die Antwoord und Sven Väth<br />
26. Juni – Bob Dylan<br />
3. Juli – Sunsplash u. a mit Damian Marley<br />
und Jan Delay<br />
4. Juli – Lovely Days u. a. mit Eric Burdon<br />
und Jimmy Cliff<br />
10. Juli – Harvest Of Art u. a. mit Bilderbuch<br />
und Belle & Sebastian<br />
11, Juli – Nova Jazz & Blues Nights u. a.<br />
mit CHIC feat. Nile Rodgers<br />
17.-19. Juli – Two Days A Week u. a. mit Iggy<br />
Pop und Flogging Molly<br />
25. Juli – Hubert von Goisern und 5/8erl in Ehr’n<br />
10|
party<br />
Neuigkeiten<br />
Alles neu macht der <strong>Mai</strong> – in dem wir<br />
uns gerade befinden. Für das Festivalgelände<br />
Wiesen gilt selbiges, es wird<br />
– so der Plan – mit dem Sunrise-Avenue-Konzert<br />
am 30. <strong>Mai</strong> in neuem<br />
Glanz erstrahlen und es wird so einige<br />
neue Gustostückerl geben. Um uns<br />
ein Bild von den geplanten Veränderungen<br />
zu machen, haben wir mit<br />
Veranstalter und Festivalorganisator<br />
Ewald Tatar geplaudert.<br />
„Wenn man das Festivalgelände Wiesen<br />
kennt, so kennt man auch die<br />
Schlaglöcher in der Zufahrts- bzw.<br />
Zugangsstraße. Diese wird komplett<br />
erneuert, es entsteht ein schöner Gehweg.“<br />
Aber nicht nur das! Der Festivalbesucher<br />
darf sich auf neue Kleider<br />
des gesamten Areals gefasst machen.<br />
Die Außenfassade wird erneuert, sie<br />
bekommt einen Industrial-Touch mit<br />
quasi verrosteten Stahlplatten. Das<br />
Gelände soll dann als rostiges Schiff<br />
erscheinen, stilsicher im angesagten<br />
Shabby-Chic. Die Zelte werden das<br />
Segel darstellen. Noch dazu, wie das<br />
Plakatsujet der Wiesenfestivals schon<br />
erraten lässt, wird das Segel des Schiffes<br />
von zwei riesigen Händen getragen,<br />
die das Zelt quasi nach oben halten –<br />
das soll ausgeklügeltes Luftsystem<br />
funktionieren.<br />
Auch der VIP-Bereich bekommt neue<br />
Wände und ein neues Design verpasst.<br />
Stichwort Wand: Auf der Hinterseite<br />
des Geländes wird eine Wand stilsicher<br />
und zum Venue passend von Graffiti-Künstlern<br />
gestaltet. Am Abend wird<br />
| 11
!<strong>ticket</strong> coverstory<br />
es auch visuelle Animationen geben,<br />
es sind LEDs in den Bäumen angedacht<br />
und es gibt noch einiges mehr,<br />
das verändert wird, wir sind gespannt.<br />
Konzerte, Kunst und Kultur<br />
Fein auch, dass wir uns heuer wieder<br />
auf ein Two Days A Week freuen dürfen,<br />
in alter Tradition mit einem sehr<br />
punkigen Line-up. Leider musste letztes<br />
Jahr ausgesetzt werden, da es schier<br />
unmöglich schien, Bands für Ende<br />
August zu verpflichten. Dementsprechend<br />
hat man sich kurzerhand einen<br />
anderen Festivaltermin gekrallt – dass<br />
das eine gute Entscheidung war, beweist<br />
das Line-up!<br />
Prinzipiell dürfen wir uns diesen Sommer<br />
auf so einige großartige Konzerte<br />
freuen. Für Ewald Tatar ist der Auftritt<br />
von Bob Dylan am 26. Juni ein Highlight,<br />
aber auch das Sunsplash, das<br />
mit Damian Marley glänzt.<br />
Neben musikalischem Genuss soll<br />
Wiesen auch vermehrt Platz für Kunst<br />
im öffentlichen Raum bieten. So hat<br />
sich der gemeinnützige Kunst- & Kulturverein<br />
Wiesen (kurz KUK) zum<br />
Ziel gesetzt, junge Künster zu unterstützen<br />
und ausgewählte Arbeiten auf<br />
dem Festivalgelände auszustellen.<br />
Während der gesamten Festivalssaison<br />
soll die Kunst zu sehen sein und am<br />
Urban Art Forms in Form einer Vernissage<br />
der breiten Masse zugänglich<br />
gemacht werden.<br />
12|<br />
Rostiger Chic Die Außenfassade der Ottakringer Wiesen Arena bekommt en neues Gesicht.
ROCKIN‘ ON THE RIVER<br />
Andy Lee Lang & The Spirit.<br />
Dennis Jale & Band:<br />
04.07.<strong>2015</strong><br />
DIE SEER<br />
„echt seerisch“ Tour <strong>2015</strong>.<br />
11.07.<strong>2015</strong><br />
SMOKIE<br />
Support: The Weight.<br />
18.07.<strong>2015</strong><br />
KONSTANTIN WECKER.<br />
„40 Jahre Wahnsinn“<br />
09.08.<strong>2015</strong><br />
PASSENGER<br />
Support: Stu Larsen .<br />
14.08.<strong>2015</strong><br />
HUBERT VON GOISERN<br />
& BAND - Tour <strong>2015</strong> .<br />
15.08.<strong>2015</strong><br />
OTTO SCHENK<br />
& Ungarische Kammerphilharmonie.<br />
.„Humor nach Noten“.<br />
22.08.<strong>2015</strong> & weitere Veranstaltungen<br />
bei freiem Eintritt<br />
Tickets auf www.donaubuehne.at | Hausl am Hauptplatz Tulln (Mo-Fr 6:00-18:15, Sa 6:00-12:30) | Ticketshop „Gute Unterhaltung“<br />
Wiener Str. 16, 3430 Tulln (Mo-Fr 9:00-12:00 & 15:00-18:00, Sa 9:00-12:00) | in jeder Raiffeisenbank und unter www.<strong>ticket</strong>box.at |<br />
bei oe<strong>ticket</strong>.com, 01/96096 | an der Abendkasse<br />
www.donaubuehne.at<br />
www.tullnkultur.at
!<strong>ticket</strong> stars&people<br />
Der Hosenkavalier<br />
TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Abnützungserscheinungen oder Tour-Müdigkeit scheinen für Campino,<br />
den charismatischen Frontman der Toten Hosen, Fremdwörter zu sein.<br />
Heuer gastieren die deutschen Punk-Ikonen beim Nova Rock.<br />
– es ist auch die große Erfahrung, die<br />
man mit ins Spiel wirft. Ansonsten ist<br />
es so, dass wir unsere Mission immer<br />
ernster nehmen – was früher spielerisch<br />
und egal war, bedeutet uns heute sehr<br />
viel. Für diese Konzerte im Sommer<br />
bereite ich mich ziemlich intensiv vor.<br />
Ich hatte heute Morgen schon Kickbox-<br />
und Lauftraining. Wir bemühen<br />
uns, fit zu bleiben. Es geht aber auch<br />
anders: Ich erinnere mich, als wir vor<br />
vierzehn Jahren als Special Guest mit<br />
AC/DC auf Tour waren, gab ich mehrere<br />
Pressekonferenzen mit Angus<br />
Young. Er hat als Vorbereitung nur Zigaretten<br />
geraucht und Kaffee getrunken<br />
− das war sein Verständnis von Fitness.<br />
Er sagte so etwas wie: „Wenn ich eine<br />
Gitarre in der Hand habe ist alles in<br />
Ordnung, aber hör mir auf mit Workout!“<br />
Er hätte das mal probiert und sei<br />
in ein Studio gegangen, wäre aber dann<br />
doch meist im Vorraum beim Billardspielen<br />
hängengeblieben. Seitdem konzentriert<br />
er sich auf Kaffee und Zigaretten.<br />
Er geht das anders an und wirkt<br />
trotzdem topfit.<br />
Fünf Freunde Trotz ernster Botschaften sind Die Toten Hosen immer mit Spaß bei der Sache<br />
Wer Die Toten Hosen oder<br />
Frontman Campino sind,<br />
braucht man nicht mehr<br />
wirklich erklären. Sie haben sich in ihrer<br />
über dreißigjährigen Karriere einen Namen<br />
machen können, und es hat sich<br />
wahrscheinlich bis ins hinterletzte Dorf<br />
durchgesprochen, dass es sich bei ihnen<br />
um eine deutsche Punkband und nicht<br />
etwa Langeweile oder seltsame Beinbekleidung<br />
handelt.<br />
Wie Campino sich fit hält, was er mit<br />
Wien verbindet und welche Highlights<br />
es in seiner Zeit mit Die Toten Hosen<br />
gab, erzählt er uns im Interview.<br />
Ihr steht schon so lange auf der Bühne<br />
und seid noch immer topfit – wie<br />
schafft man das?<br />
70 Prozent davon sind geblufft (lacht)<br />
14|<br />
2009 hast du am Nova Rock HC Strache<br />
und die FPÖ kritisiert. Bekommt<br />
man in Deutschland von Österreichischer<br />
Politik überhaupt was mit?<br />
Das kommt darauf an, welche Ausmaße<br />
ein Ereignis hat. Haider war in Deutschland<br />
zum Beispiel ein riesiges Thema,<br />
doch meist gehen die Dinge etwas ruhiger<br />
zu, da muss man sich schon einarbeiten,<br />
oder man bekommt es mit,<br />
wenn man im Land zu Besuch ist. Aber,<br />
den normalen Gang der Dinge in Österreich,<br />
den muss man vom Ausland aus<br />
verfolgen wollen. Da bekommt man<br />
nicht allzu viel mit.<br />
Eure Biografie ist letztes Jahr erschienen.<br />
Wie kam es zur Entscheidung,<br />
eine zu veröffentlichen?<br />
Es gibt viele unautorisierte Berichte<br />
und Bücher über uns, die einfach nicht<br />
an den Kern der Sache vordringen. Unsere<br />
letzte autorisierte Biografie ist Anfang<br />
der 90er erschienen und zuletzt<br />
1997 dürftig aktualisiert worden. Seitdem<br />
kam von unserer Seite nichts mehr.<br />
Vor einiger Zeit kam uns der Gedanke,<br />
dass es für uns selbst auch noch mal<br />
spannend sein könnte, alles bis heute<br />
Fotos: Paul Ripke, Gregor Fischer
termine<br />
Ihr einziges Österreichkonzert geben Die Toten<br />
Hosen am 13. Juni am Nova Rock. Mit dabei<br />
auf dem Festival sind Mötley Crüe, Fanta Vier,<br />
Slipknot, Motörhead, Deichkind uvm.<br />
Voller Einsatz Auch nach 33 Jahren kommen Liveauftritte der Hosen wie eine Naturgewalt über die Rampe.<br />
Erlebte aufzuarbeiten. Der Journalist<br />
Philipp Oehmke vom Spiegel Magazin<br />
hat sich der Sache dann angenommen.<br />
Ich habe ihn über eine Reportage kennengelernt,<br />
als sehr fairen Journalisten<br />
empfunden und wollte daraufhin unbedingt,<br />
dass er die Geschichte für uns<br />
aufschreibt. Er hat sich sehr große Mühe<br />
gegeben, sich in unser Archiv eingegraben<br />
und viele Leute aus dem Umfeld<br />
interviewt, die wirkliche Zeitzeugen<br />
waren. Diese Biografie hat immer dann<br />
ihre Stärken, wenn andere über uns reden.<br />
Andererseits … jetzt, ein halbes<br />
Jahr nachdem das Ding erschienen ist,<br />
muss ich sagen, es scheint eine schwierige<br />
Aufgabe zu sein … man kann nie<br />
durch ein Buch das wirkliche Leben<br />
noch mal zurückrufen. Es werden<br />
zwangsläufig immer nur gewisse Punkte<br />
beleuchtet und andere fallen weg. Der<br />
Anspruch, die Vergangenheit in hundertprozentiger<br />
Reinheit wiederzugeben,<br />
ist einfach unmöglich. Das kann<br />
man mit so einem Buch nicht erreichen.<br />
Aber trotzdem war es ein guter Versuch<br />
und ich glaube, viele Leute, die Die Toten<br />
Hosen gar nicht kennen, werden<br />
einen fundierten Einblick bekommen.<br />
Es ist nicht weit vorbeigeschossen.<br />
Was war denn dein Highlight in den<br />
letzten 33 Jahren Die Toten Hosen?<br />
Wahrscheinlich die Nacht von Istanbul,<br />
das Pokalendspiel zwischen Liverpool<br />
und AC Milan, da haben wir (Anm. FC<br />
Liverpool) im Elferschießen gewonnen.<br />
Ich hatte schon ein Jahr darum gebeten,<br />
den Endspieltermin frei zu halten. Der<br />
lag mitten in einem Tourneezeitraum,<br />
da habe ich Mittwoch und Donnerstag<br />
geblockt, so dass da keine Konzerte waren.<br />
Ich bin dann mit Andi und Tom,<br />
unserem Tonmann, nach Istanbul geflogen<br />
und habe das Spiel vor Ort miterlebt,<br />
war dann nachher noch auf der<br />
Vereinsfeier und habe zwei Tage durchgemacht.<br />
Als ich dann am Freitag das<br />
nächste Konzert hatte, standen die ganzen<br />
Leute schon mit selbstgebastelten<br />
Europapokalen im Publikum und empfingen<br />
mich wie einen Soldaten, der<br />
nach Hause kommt von einer großen<br />
Schlacht, das war schon sehr, sehr lustig!<br />
Was soll ich sonst nennen? Die schönen<br />
Momente, die wir mit der Band haben,<br />
spielen sich meistens abseits von Bühnen<br />
ab. Es geht mir eigentlich nie um<br />
die Konzerte. Das ist das Mittel zum<br />
Zweck und der Zweck heißt immer<br />
noch: Menschen begegnen, Abenteuer<br />
haben. Wir haben wahnsinnige Nächte<br />
erlebt von Buenos Aires bis nach Hamburg,<br />
von Berlin bis nach Wien. Wien<br />
gehört unbedingt dazu! Bernie Luther<br />
und seine Freunde und die Crew von<br />
Othmar und dem Chelsea, wo wir hin<br />
und wieder undercover gespielt haben<br />
– sie alle haben einen festen Platz in<br />
unserer Geschichte.<br />
weiterlesen?<br />
Das volle Interview lesen Sie auf<br />
www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />
| 15
!<strong>ticket</strong> stars&people<br />
Mondsüchtig<br />
Nach einer kurzen Auszeit ist Sophie Hunger mit dem neuen, starken<br />
Album „Supermoon“ wieder zurück. Im !<strong>ticket</strong>-Interview redet sie<br />
über Inspiration, Sprachen und die Musik als Lebenselixier.<br />
TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
termin<br />
Sophie Hunger präsentiert Neues und Altes am<br />
26. <strong>Mai</strong> im Wiener Konzerthaus.<br />
Die 32-jährige Schweizer Singer-Songwriterin<br />
Sophie<br />
Hunger hatte in den letzten<br />
Jahren viel zu tun. 250.000 verkaufte<br />
Alben, eine lange Tour und Konzerte,<br />
die große Hallen füllten; das nicht nur<br />
in Deutschland, der Schweiz, in Frankreich<br />
und England, sondern auch in<br />
den USA. 2014 folgte dann eine Pause,<br />
um sich zu regenerieren. Doch lange<br />
hielt sie es ohne Musik nicht aus – ein<br />
Glück für ihr Publikum!<br />
Wie viel ist auf der neuen CD<br />
biografisch? Oder sind das sowieso<br />
immer deine Texte?<br />
„La Chanson D’Hélène“ ist ein Cover,<br />
aber sonst sind die Texte von mir. Ich<br />
glaube, es ist schon ein Album, das<br />
sehr stark aus den Situationen im letzten<br />
Jahr heraus entstand. Zum Beispiel<br />
habe ich in San Francisco eine Ausstellung<br />
über den Mond gesehen und<br />
dann den Song „Supermoon“ geschrieben.<br />
Dann war ich in Kalifornien<br />
unterwegs und habe „Mad Miles“<br />
unter dem Eindruck dieser ganzen<br />
Weite geschrieben. So kann ich dir bei<br />
fast jedem Lied die Situation erklären,<br />
und das war etwas, das um mich herum<br />
geschah.<br />
16|<br />
Hunger auf Musik Nach einem Sabbatical präsentiert sich die Schweizer Künstlerin Sophie Hunger intensiver denn je.<br />
Also ist das Album schon sehr stark<br />
aus dir heraus entstanden?<br />
Ja, schon. Aber ich hoffe nicht, dass<br />
es auf mich bezogen ist. Der Trick<br />
sollte eigentlich sein, dass man etwas<br />
macht, was von einem weggeht, das<br />
größer ist.<br />
Wie sieht es aus, wenn du einen neuen<br />
Song schreibst: Hast du zuerst<br />
den Text oder die Musik? Woher<br />
kommt die Inspiration?<br />
Es ist unterschiedlich. Manchmal hab<br />
ich eine coole Linie, wo ich denke, ich<br />
muss ein Lied herum bauen, weil ich<br />
sie so gerne spiele. Manchmal ist es<br />
ein Satz, von dem ich denke, dass er<br />
besonders gut klingt oder etwas Absurdes<br />
bedeutet oder eine Ironie oder<br />
eine Form von Zweideutigkeit hat.<br />
Und dann denke ich, ich muss ein<br />
Lied haben, wo dieser Satz vorkommt.<br />
Fotos: Marikel Lahana
Du singst auf der neuen CD in<br />
Englisch, Französisch, Deutsch<br />
und Schweizerdeutsch. In welcher<br />
Sprache fühlst du dich zu Hause?<br />
Eigentlich in allen Sprachen. Ich habe<br />
das Gefühl, dass ich in jeder Sprache<br />
ein bisschen jemand anderer bin. Also<br />
nicht grundsätzlich eine andere Person,<br />
aber es gibt Sprachen, in denen<br />
bestimmte Seiten an mir ein bisschen<br />
mehr zur Geltung kommen als andere.<br />
Aber ich fühle mich in allen Sprachen<br />
komplett.<br />
Hast du schon einmal einen Song in<br />
einer der Sprachen geschrieben, dann<br />
aber in einer anderen produziert?<br />
Ich hab das einmal probiert und das<br />
war ganz schlimm. Das klang wie eine<br />
Diplomarbeit.<br />
2014 hast du dich zurückgezogen …<br />
Ich habe sehr viel gespielt die sechs<br />
Jahre davor. 2013 war ich 200 Tage<br />
unterwegs und ja, da hatten wir<br />
alle einen Moment erreicht, wo es<br />
nicht mehr lustig, sondern mehr mühsam<br />
war, das Schöne ein bisschen<br />
verloren ging. Dann habe ich eineinhalb<br />
Jahre kein Konzert gespielt, was<br />
auch aus finanziellen Gründen sehr<br />
lange ist.<br />
Ich finde das toll, dass du das<br />
auch sehr offen sagst. Weil in unserer<br />
heutigen Leistungsgesellschaft<br />
das ja auch sehr oft verschleiert<br />
wird, wenn man sich zurückzieht.<br />
Ja, aber ich finde, das ist unmenschlich.<br />
Weil wir müssen ja sagen, wie es uns<br />
geht und wie es ist. Und man muss<br />
auch das Privileg haben, um ein Jahr<br />
aufzuhören. Ich hatte die Mittel dazu.<br />
Es gibt zwei Seiten, die Sache zu sehen.<br />
Aber du hast relativ schnell<br />
wieder mit Musik angefangen.<br />
Ist Musik für dich Lebenselixier?<br />
Ja, schon. Das ist die Beschäftigung<br />
die mich am zufriedensten macht, die<br />
mich erfüllt. Und in der ich mich am<br />
lebendigsten fühle.<br />
Hast du von der aktuellen CD einen<br />
Lieblingssong?<br />
Was ich ganz gut finde, ist „Weltmeister“.<br />
Das ist allerdings nur auf der Deluxe-Version,<br />
auf der mehr deutsche<br />
Stücke sind.<br />
| 17
!<strong>ticket</strong> stars&people<br />
Der Sound-<br />
Surfer<br />
Mit „Run“ erschien das zweite<br />
facettenreiche Studioalbum von<br />
Aaron Brunos Awolnation.<br />
Ein roter Faden? Kaum zu finden!<br />
Mitreißend? Auf jeden Fall! TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
Rampensau?<br />
Aaron Bruno wirkt im<br />
Gespräch eher ruhig<br />
und zurückgezogen,<br />
auf der Bühne lässt<br />
er es jedoch krachen!<br />
Awolnation ist vielmehr ein<br />
Solo projekt von Mastermind<br />
Aaron Bruno als eine Band.<br />
Awolnation ist Aaron Bruno. Optisch<br />
ein kalifornischer Sonnyboy, der klischeegerecht<br />
dem Hobby Surfen nachgeht,<br />
umgibt ihn eine gewisse Wehmut<br />
und Melancholie, die sich auch in seinen<br />
Songs widerspiegelt. So unterschiedlich<br />
wie er selbst sind auch die<br />
Songs auf seinem neuen Album „Run“.<br />
termin<br />
Awolnation spielen am 15. August in der<br />
Arena Wien, und das im Open-Air-Kessel!<br />
Was gefällt dir am besten, wenn du<br />
ein Album aufnimmst? Das Singen?<br />
Die Ideenfindung im Vorfeld?<br />
Das Einsingen eigentlich nicht so …<br />
eher der Moment, an dem ich das Gefühl<br />
habe, dass hier etwas Gutes entsteht.<br />
Man kann es vielleicht mit dem<br />
Gefühl bei einem ersten Date vergleichen.<br />
Du hast es noch niemandem erzählt,<br />
es ist dieses geheime kleine<br />
Schmuckstück, das du sehr nah an deinem<br />
Herzen trägst. Es dauert dann<br />
nicht mehr sehr lange, bis es jeder mitbekommt<br />
und<br />
auch darüber richtet. Es ist<br />
einfach aufregend, ein kleines<br />
Geheimnis zu haben, das niemand<br />
anderer hat.<br />
Kannst du dich an das erste Lied, das<br />
du jemals geschrieben hast, noch<br />
erinnern?<br />
Nein … ich kann mich nicht an das<br />
allererste Lied erinnern, aber ich kann<br />
dir sagen, dass – was es auch immer<br />
war – ich es damals nicht realisiert habe.<br />
Ich habe einfach versucht, Gitarre<br />
zu spielen und ich war nicht gut genug,<br />
Songs von jemand anderem zu spielen.<br />
Deshalb hab ich einfach gespielt, was<br />
mir am sinnvollsten erschien. Es war<br />
wahrscheinlich sehr simpel, vielleicht<br />
ein Metal-Riff …<br />
Schreibst du für dich oder für<br />
jemand anderen?<br />
Für mich selbst, vorrangig. Ich liebe<br />
Musik so sehr und ich habe so viel gelernt<br />
über sie, über so viele verschiedenen<br />
Songs und Genres, dass ich<br />
dachte, wenn ich etwas schreibe, das<br />
mir gefällt, dann wird es vielleicht auch<br />
ein paar Menschen da draußen gefallen.<br />
Magst du Kunst prinzipiell?<br />
Ich finde, dass Surfen eine Kunst ist.<br />
Das mache ich einfach am liebsten.<br />
Es ist eine physische Art der Ausdrucksweise,<br />
vielleicht ähnlich dem<br />
Ballett oder Ausdruckstanz oder so<br />
etwas. Ich kann aber nicht zeichnen,<br />
ich kann kaum meinen eigenen Namen<br />
schreiben (lacht). In der Schule<br />
habe ich mit Wasserfarben gemalt und<br />
dachte damals, dass ich ziemlich gut<br />
darin bin. Ich habe es aber nicht mehr<br />
versucht, ich habe alle Techniken vergessen.<br />
weiterlesen?<br />
Das volle Interview lesen Sie auf<br />
www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />
Fotos: Kari Row<br />
18|
Die beste Zugabe:<br />
der Heimweg.<br />
Ihr Ticket wird zum Fahrschein: Denn die Eintrittskarten für viele Veranstaltungen in Wien gelten<br />
gleichzeitig als Netzkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Und zwar zwei Stunden vor bis<br />
sechs Stunden nach Beginn. www.wienerlinien.at
!<strong>ticket</strong> stars&people<br />
Wien, nur du allein …<br />
Gemütlich, melancholisch, sarkastisch: Das Wienerlied ist bereits<br />
seit Anfang des 19. Jahrhunderts musikalischer Ausdruck einer<br />
einzigartigen Lebensart. Aktuell feiert diese Kunst der feinen<br />
Untertöne eine vielschichtige Renaissance. TEXT: PETRA ALBRECHT, ASTRID RADNER<br />
info<br />
Zeittafel<br />
Um einen Eindruck in die Historie des Wienerliedes<br />
zu verschaffen, finden sich hier relevante<br />
Eckpfeiler und Meilensteine:<br />
1800 „O, du lieber Augustin“ wurde zum ersten<br />
Mal nachgewiesen. Wer genau es komponiert<br />
oder geschrieben hat, ist unklar. Oftmals ist<br />
von dem Sänger Marx Augustin als Verfasser die<br />
Rede.<br />
1852 Erste gesetzliche Regelung zum Volkssängerwesen<br />
durch die k.u.k. NÖ Statthalterei.<br />
1885 Mit dem „Fiakerlied“ schuf Gustav Pick<br />
eines der bekanntesten Wienerlieder.<br />
1932 In der Zwischenkriegszeit sehnte man sich<br />
nach der Belle Epoque. Lieder wie „Der Dr. Lueger<br />
hat mir die Hand gereicht“ waren en vogue.<br />
1938 Wienerlieder von jüdischen<br />
Textdichtern/Komponisten wurden verboten.<br />
1948 Mit „Steh auf, liebes Wien“ lieferte<br />
Peter Wehle ein Lied, das sowohl die trübe<br />
Stimmung nach dem Zweiten Weltkrieg als<br />
auch den Aufbruchsgedanken widerspiegelt.<br />
1950 Es folgten zahlreiche Wienerliedpersiflagen.<br />
Unter anderem von Helmut Qualtinger und<br />
Georg Kreisler. Die Stilform des Wienerliedes<br />
wurde auch als Kabarettlied verwendet.<br />
1970er Es kam zur Wiederauferstehung des<br />
Wienerliedes – ob Coverversionen von alten Liedern<br />
oder mit Jazz und Blues gemischten Formen,<br />
wie André Heller oder später auch Ernst<br />
Molden sie darboten.<br />
2000 Mit „wean hean” wurde ein Wienerlied-<br />
Festival gegründet, das das Wienerlied einer<br />
breiten Masse näherbringen sollte.<br />
2014 Bereits 2012 wurden Wanda gegründet,<br />
das Debüt „Amore“ folgte 2014, im Jahr darauf<br />
gewannen sie dem FM4-Award bei den Amadeus<br />
Austrian Music Awards.<br />
Wien, eine Stadt, die sich<br />
gerne als Weltstadt bezeichnet<br />
und trotzdem<br />
an so einigen Ecken Dorfcharakter<br />
besitzt. Ja, in unserer schönen Hauptstadt<br />
ist alles „a bisserl“ anders, langsamer<br />
und gemütlicher vielleicht. Klischeebelastet<br />
ist die Stadt an der Donau<br />
obendrein. Granteltum, eine morbide<br />
Haltung, aber auch „an guaten<br />
Schmäh“ sagt man ihr nach.<br />
Widersprüchliches Wienerlied<br />
Anfang des 19. Jahrhundert entstand<br />
ein Lied, oder fast schon eine Musikrichtung,<br />
die die Stadt im Namen<br />
trägt: das Wienerlied. Die Charakterzüge<br />
dieses Liedes sind komplett an<br />
ihren Entstehungsort angepasst: Gemütlichkeit,<br />
schwarzer Humor, Vergänglichkeit<br />
– und das alles dargeboten<br />
mit so einer schummrigen<br />
Leichtigkeit, dass es einem selbst beim<br />
tristesten Thema ein Lächeln auf die<br />
Lippen zaubert. Man denke nur an<br />
eines der ersten – wenn die Melodie<br />
auch böhmischen Ursprungs ist –<br />
Wienerlieder „O, du lieber Augustin“,<br />
das mit der Pest eine so gar nicht<br />
amüsante Hauptthematik behandelte.<br />
Dennoch schunkelt man beim Heurigen<br />
lauthals singend und oftmals<br />
grinsend zu diesem mit. So widersprüchlich<br />
wie Wien selbst ist also<br />
auch sein Lied.<br />
„Der Tod muss ein Wiener sein“<br />
Eine weitere Charakteristik des Wienerliedes<br />
ist seine Vielfältigkeit. Die<br />
Kombination aus Straßenmusik, volkstümlichem<br />
Gesang, Varieté und auch<br />
Operette gab ihm einen ganz speziellen<br />
Stil, der über die Landesgrenzen hinaus<br />
bekannt und geschätzt wurde. Egal<br />
um welche Form des Wienerliedes es<br />
sich handelte, ob nun Ende des 19.<br />
Jahrhunderts Schrammelmusik beim<br />
Heurigen vorgetragen wurde oder Johann<br />
Strauß (Sohn) das operettenhafte<br />
„Draußen in Sievering“ trällerte – eines<br />
hatten alle Darbietungen gemeinsam:<br />
das Wienerische. Auch Nino aus Wien,<br />
der soeben gemeinsam mit einem der<br />
wichtigsten „neuen“ Interpreten des<br />
Wienerliedes, Ernst Molden, mit dem<br />
Album „Unser Österreich“ eine Fülle<br />
an Neuinterpretationen von alten Wiener<br />
Gassenhauern aus dem Ärmel<br />
schüttelte, weiß: „Das Wienerische<br />
kommt gut an! Auch die Deutschen<br />
scheinen auf die wienerische Art zu<br />
stehen!“<br />
Ja, wer denn eigentlich nicht? Die<br />
Kombination aus raunzerischer Attitüde,<br />
morbider Grundhaltung, Schnitzel<br />
und Wein – ein Traum! Über eine<br />
alltägliche Thematik, die natürlich mit<br />
Wehmut verbunden sein sollte, wird<br />
eine Prise sarkastisch-ironisch angehauchter<br />
Humor darübergestreut und<br />
fertig ist das Wienerlied. Es scheint ein<br />
Fotos: Fürthner, Getty Images<br />
20|
André Heller<br />
Der Wiener war in den<br />
1970ern mitverantwortlich<br />
für die Wiederbelebung<br />
des Wienerliedes.<br />
nach oben offenes Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
zu haben und erlebt soeben<br />
einen gewaltigen Boom – und das, obwohl<br />
des Öfteren vom Tod die Rede<br />
ist. Wie sang Georg Kreisler 1969 so<br />
schön? „Der Tod muss ein Wiener sein“<br />
– die Auferstehung dann aber bitte<br />
schön auch!<br />
Bobo-Songs<br />
Gelten sie heute noch? Die „typisch<br />
wienerischen Werte“ vom süßen Tod<br />
und traurigen Trinken? Denn der Wiener<br />
hat sich verändert und lebt unter<br />
guten Bedingungen, um sich am Leben<br />
zu erfreuen: in einer Stadt, die<br />
laut „Mercer-Ranking“ die höchste<br />
termine<br />
wean hean<br />
6. <strong>Mai</strong> – Ehrbar Saal, Wien<br />
11. <strong>Mai</strong> – Theater Akzent, Wien<br />
Der Nino aus Wien & Ernst Molden<br />
19. <strong>Mai</strong> – Cinema Paradiso, Baden<br />
21. Juni – Theater am Spittelberg, Wien<br />
8. August – Stadtsaal, Wien<br />
Der Nino aus Wien & Band<br />
7. Juni – Theater am Spittelberg, Wien<br />
Norbert Schneider<br />
4. Juli – Theater am Spittelberg, Wien<br />
Wanda<br />
16. Juli – Altes Hallenbad, Feldkirch<br />
29. August – Nuke Festival, Messe Graz<br />
Freigelände<br />
3. Oktober – 10 Jahre ARGEkultur, Salzburg<br />
| 21
MUNDPROPAGANDA<br />
!<strong>ticket</strong> stars&people<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />
Beim Heurigen<br />
In urwienerischen<br />
Gastgärten gehört<br />
das Wienerlied<br />
nach wie vor zum<br />
guten Geschmack.<br />
Lena – Crystal Sky<br />
Lena bidert sich nun experimentell<br />
dem internationalen <strong>Mai</strong>nstream an,<br />
klingt nach Ellie Goulding remixed.<br />
Django Django – Born Under Saturn<br />
Psychedelisch wie die Beatles zu Pepper-<br />
Zeiten, gelingt den Schotten auch mit Album<br />
#2 tonale Brillanz. Hooks ohne Ende!<br />
Millencolin – True Brew<br />
Das Punkrock-Herz schlägt höher! Eine<br />
musikalische Zeitreise in die Neunziger<br />
und trotzdem frisch!<br />
Die Fantastischen Vier – Rekord Live<br />
in Wien<br />
Dass das Album gut ist, wussten wir<br />
schon! Live aus Wien: fantastisch!<br />
Sheppard – Bombs Away<br />
Indie aus Down Under! Singbar, tanzbar,<br />
schwingbar – macht gute Laune<br />
und ist kurzweilig!<br />
22|<br />
Lebensqualität weltweit hat. Dadurch<br />
entstand eine neue Spezies von Wienern:<br />
die sogenannten „Bobos“. Der<br />
Name dieser neuen Gesellschaftsschicht<br />
ergibt sich aus „bourgeois“<br />
und „bohémien“, spöttsich auch<br />
„Möchtegern-Bohème“ genannt. Sie<br />
verdienen gut, gehen gerne schön und<br />
glutenschonend essen, trinken auf<br />
Partys Bio-Cocktails mit hochpreisigem<br />
Rum und rebellieren dennoch<br />
gegen Kapitalismus und die Wegwerfgesellschaft.<br />
Wird es bald „Bobo-<br />
Songs“ geben? Lieder über das Trainieren<br />
für den Frauenlauf, den Humus<br />
beim Sonntagsbrunch oder den neuen<br />
Vegan-Shop und sein Linsennudelsortiment?<br />
Modernes Wienerlied<br />
Norbert Schneider, selbst kein „echter“<br />
Wiener, nimmt zumindest in seinem<br />
Song „Wean“ diese Gesellschaftsform<br />
aufs (Voll-)Korn. „Ich habe da einige<br />
Freunde, die werden ein bisschen<br />
durch den Kakao gezogen“, sagt der<br />
Singer-Songwriter. Er bringt den Blues<br />
und Funk in seine Nummern, die sich<br />
oft um Liebe, Schmerz, das Weitermachen<br />
drehen. Zum „modernen<br />
Wienerlied“ macht er seine Songs dennoch:<br />
Vor allem durch die wienerische<br />
Sprache und Wörter wie „ollawei“,<br />
„Schmäh“ und „Buxbaam“. Das war<br />
nicht immer so: seine ersten sechs Alben<br />
waren auf Englisch. Erst seit 2<br />
Jahren singt auf er auf Wienerisch<br />
und ist auch bei einem breiten Publikum<br />
erfolgreich.<br />
Erfolgreich, das ist derzeit auch die<br />
Wiener Band Wanda. Bekannt wurden<br />
die fünf ausgerechnet mit einem Song<br />
über eine andere Stadt, nämlich „Bologna“.<br />
Macht nichts, man merkt allein<br />
durch die Aussprache von Sänger Marco<br />
Michael Wanda das pure Wien in<br />
jedem Akkord.<br />
Neue Austroszene<br />
Die Austroszene habe sich im Vergleich<br />
zu früher dennoch verändert, meint<br />
Ernst Molden. „Früher hat man sich<br />
eher belauert, beneidet, misstraut. Ich<br />
kenne zurzeit keinen einzigen Musiker<br />
in Wien, der Wanda nicht gönnt, dass<br />
sie so groß sind.“ Thematisch erinnert<br />
Wandas Album „Amore“ teils an die<br />
alten Wiener Meisterträller: Es geht<br />
um Schnaps, stehen gelassene Weinflaschen<br />
oder dass wir im Alter sowieso<br />
alle einsam sind. Eh scho wurscht!<br />
Immer ein bisschen „Wiener Schmäh“<br />
dazu. Es gibt sie also auch heute noch,<br />
die Wiener Identität. Sie wird zum<br />
Beispiel am Festival zum Wienerlied<br />
„wean hean“ wiederbelebt. Aber auch<br />
im Ausland kommt der Stil gut an.<br />
Norbert Schneider hat etwa Angebote<br />
aus Toronto oder<br />
Kairo. Schneider versteht es selbst<br />
nicht: „Am meisten haben sie bei den<br />
Wienerliedern gejubelt.“
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Live erleben<br />
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14.06.<strong>2015</strong> GRAZ MESSE / FREILUFTARENA B<br />
05.07.<strong>2015</strong> WIEN KAISERWIESE / PRATER<br />
17.07.<strong>2015</strong> DORNBIRN MESSEGELÄNDE<br />
15.+16.07.15 DORNBIRN MESSEGELÄNDE<br />
13.08.<strong>2015</strong> KLAGENFURT MESSEGELÄNDE<br />
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!<strong>ticket</strong> life&style<br />
Fotos: beigestellt<br />
24|
| 25
!<strong>ticket</strong> life&style<br />
Kostenfaktor Kultur<br />
Auch wenn mittlerweile klar ist, dass Kultur nicht nur ideellen,<br />
sondern auch materiellen Mehrwert hat – kosten sollte sie am besten<br />
nichts. Zum Glück gibt es aber immer noch genügend Menschen,<br />
die trotzdem künstlerisch tätig sein wollen. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />
Es ist ein altes Thema,<br />
aber doch ein wichtiges:<br />
die Frage, wie sich<br />
KünstlerInnen, ein Theater<br />
oder Konzerthaus finanzieren<br />
sollen. Gerade nach dem Finanzdebakel<br />
im Burgtheater<br />
wurde wieder oft gefragt, ob<br />
man das wirklich alles benötigt.<br />
Doch hier muss mit einem definitiv<br />
klaren „Ja!“ geantwortet<br />
werden. Eine Gesellschaft ohne<br />
Kultur ist nicht vorstellbar.<br />
26|<br />
Kultur mit Mehrwert<br />
Eine Kultureinrichtung schafft<br />
Arbeitsplätze und zieht Gäste an.<br />
Das ist ein Faktor, der gerne übersehen<br />
wird. Und so ist es oft unverständlich,<br />
warum in Kulturbetrieben<br />
immer mehr gespart werden<br />
soll. Da ist es dann natürlich<br />
löblich, dass in Linz das neue Musiktheater<br />
gebaut wurde. In Wien allerdings<br />
werden viele Pläne wieder ad<br />
acta gelegt: so wird beim neuen Stadtteil<br />
rund um den Hauptbahnhof entgegen<br />
ursprünglichen Ankündigungen<br />
weder ein Theater noch ein Museum<br />
gebaut werden. Aber auch bestehende<br />
Theater – wie das Volkstheater Wien<br />
– werden nicht saniert. Und dass es<br />
kein eigenes Kulturministerium mehr<br />
gibt, sondern nun als Sektion Kunst<br />
und Kultur im Bundeskanzleramt beheimatet<br />
ist, ist natürlich auch ein<br />
Zeichen für den Stellenwert der Kultur.<br />
Kultur kostet<br />
Die Generalsanierung des Volkstheaters<br />
ist dringend notwendig, um die Gebäudesubstanz<br />
aufrechtzuerhalten. Subventionen<br />
unterstützen zwar den laufenden<br />
Spielbetrieb, nicht jedoch die grundlegende<br />
Instandsetzung des Gebäudes.<br />
Das Theater befindet sich nicht im Besitz<br />
von Bund oder Stadt, deshalb sind die<br />
Bürger gefragt, einen Beitrag in Form<br />
einer Spende zum Erhalt dieses Hauses<br />
einzubringen.<br />
Förderungen, Sponsoring<br />
und Crowdfunding<br />
Nachdem in den letzten Jahren die Förderungen<br />
seitens Stadt, Land und Bund<br />
in Sachen Kultur immer mehr gekürzt<br />
wurden, werden Sponsoren immer<br />
wichtiger. Im Gegenzug wurde es immer<br />
aufwendiger, um eine<br />
Förderung anzusuchen.<br />
Anträge umfassen oft<br />
mehrere Seiten und man<br />
ist erstaunt, dass man<br />
dann die Schuhgröße<br />
doch nicht angeben<br />
muss. So fressen die Einreichung<br />
und der Nachweis<br />
über die ordnungsgemäße<br />
Verwendung dann schon wieder<br />
einen Teil der eventuell erhaltenen<br />
Förderung auf.<br />
Ein neuer Weg, sich als KünstlerIn zu<br />
finanzieren, ist die Möglichkeit des<br />
Crowdfundings über das Internet.<br />
Hier kann man sich auf die Suche<br />
nach UnterstützerInnen machen. Oftmals<br />
sind das nur kleine Beträge, aber<br />
die Masse macht’s. Übrigens ist in<br />
Österreich gerade ein Gesetz zum<br />
Crowdfunding in Arbeit – es geht um<br />
die Absicherung aller Beteiligten.<br />
Fotos: meine Supermaus GmbH, 2014 Gloria Studios
Art but fair<br />
Immer mehr KünstlerInnen sind nicht mehr fix an Häusern<br />
engagiert, sondern erhalten nur mehr Stückverträge. In<br />
den letzten Jahren wurde es auch Usus – unter anderem<br />
bei den Salzburger Festspielen –, dass Probezeiten nicht<br />
mehr bezahlt werden. So werden KünstlerInnen immer<br />
mehr ins Prekariat gedrängt. Prominentes Gesicht von „art<br />
but fair“ (www.artbutfair.org) ist die österreichische Mezzosopranistin<br />
Elisabeth Kulman. Ziel der Organisation ist<br />
es, auf ein faires und würdevolles Arbeiten in Kunstbetrieben<br />
hinzuwirken sowie die Öffentlichkeit auf die Missstände<br />
hinzuweisen und auch über das Berufsbild von KünstlerInnen<br />
aufzuklären. Dabei sollen auch die essenzielle Bedeutung<br />
und der einzigartige Wert von Kunst und KünstlerInnen<br />
ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt werden.<br />
termine<br />
Auf oe<strong>ticket</strong>.com erhalten Sie natürlich auch Karten für diverse Kulturbetriebe,<br />
so das Wiener Burgtheater, das Wiener Volkstheater, das Wiener<br />
Konzerthaus, die Kammerspiele, den Musikverein, das Odeon Theater, das<br />
ORF RadioKulturhaus, das Wiener Schauspielhaus und die Theater am Alsergrund,<br />
am Spittelberg und in der Josefstadt sowie in den Bundesländern z.<br />
B. für das Linzer Musiktheater, Central und die Kammerspiele, das Salzburger<br />
Festspielhaus, den Jazzclub Kammerlichtspiele und Stadttheater in Klagenfurt,<br />
das Festspiel- und Kongresshaus Bregenz und viele mehr!<br />
lesetipp<br />
Wie (a-)sozial ist die Musik?<br />
Österreichische Musikzeitschrift 02/<strong>2015</strong><br />
In der aktuellen Ausgabe der „Österreichischen Musikzeitschrift“ beschäftigen<br />
sich unterschiedlichste AutorInnen einerseits mit dem Wert von Musik<br />
für die Gesellschaft, Initiativen für mehr musikalische Bildung, aber auch<br />
mit dem sozialen Status von KünstlerInnen. Ein guter Einstieg für alle, die<br />
Interesse an diesem Thema haben!<br />
| 27
!<strong>ticket</strong> life&style<br />
Der Ball und der Bart<br />
Vor einem Jahr wurde in Österreich die Toleranz- und Regenbogen-<br />
Republik ausgerufen. Allerdings stieg das Phänomen Conchita Wurst<br />
keineswegs wie ein Phönix aus der Asche auf – sondern aus jener<br />
Geisteshaltung, die der Life Ball bereits seit 23 Jahren zelebriert.<br />
TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Fotos: Life Ball<br />
Wien – eine homophobe<br />
Metropole, von der Attitüde<br />
in der Provinz ganz<br />
zu schweigen. Wir schreiben den Beginn<br />
der 90er-Jahre. Langsam tanzt sich<br />
Boom-Europe müde in die erste einer<br />
ganzen Reihe an Wirtschaftskrisen und<br />
die Freizügigkeit in puncto Sex wird<br />
von der sich rasch ausbreitenden<br />
„Schwulenseuche“ Aids getrübt. Auch<br />
die Lust der Heten wird rasch ausgebremst,<br />
denn in der Praxis zeigt sich,<br />
dass es doch nicht nur Homosexuelle<br />
sind, die sich mit dem HI-Virus infizieren.<br />
Der Visionär Gery Keszler, Make-up-Artist<br />
und schräger Paradiesvogel,<br />
trifft auf den visionären und legendären<br />
Bürgermeister Wiens, Helmut<br />
Zilk, der ihm das Rathaus der Hauptstadt<br />
für seinen „Life Ball“ mit dem<br />
Benefizgedanken, HIV-Infizierte und<br />
Aids-Kranke sowie die Forschung zu<br />
unterstützen, überlässt. So beginnt tanzend<br />
am 29. <strong>Mai</strong> 1993 der lange und<br />
steinige Weg zur Toleranz gegenüber<br />
gleichgeschlechtlich Liebenden.<br />
Weltoffen<br />
Beinahe zeitgleich tritt Tony Wegas mit<br />
seiner „Maria Magdalena“ unglücklich<br />
beim Eurovision Song Contest in Irland<br />
an und belegt den bescheidenen 14.<br />
Platz bei einem Sangeswettstreit, der<br />
nicht nur sehr angestaubt ist, sondern<br />
28|<br />
termine<br />
Die ESC-Finalshows finden am 22. und 23. <strong>Mai</strong><br />
in der Wiener Stadthalle statt, der Life Ball geht<br />
am 16. <strong>Mai</strong> im Wiener Rathaus über die Bühne.<br />
facts<br />
ESC<br />
Premiere feierte der ESC 1956, das 60. Jubiläum<br />
der Veranstaltung in Wien gilt daher als besonders<br />
prestigeträchtig. Durch die anhaltende Krise<br />
nimmt heuer die Ukraine nicht teil, dafür tritt<br />
in Austria auch Australia (außer Konkurrenz) an<br />
– somit sind insgesamt 40 Länder bei „Building<br />
Bridges“ dabei. Die Kosten für die Austragung<br />
werden mit 17 Millionen Euro angegeben.<br />
Life Ball<br />
Premiere feierte der „Life Ball“ als Versuchsprojekt<br />
am 29. <strong>Mai</strong> 1993 und konnte mit einer Million<br />
Schilling (knapp 80.000 Euro) an Spendengeldern<br />
einen stattlichen Erfolg verbuchen. Bereits<br />
acht Jahre später hatte sich die Summe verzehnfacht,<br />
mittlerweile sind es an die zweieinhalb<br />
Millionen Euro! Unterstützt wurden neben<br />
nationalen Projekten die Elton John Foundation<br />
und die Clinton Aids Foundation. Waren im ersten<br />
Jahr bloß zwei TV-Stationen am bunten Treiben<br />
interessiert, berichten nun mehr als 80 (!)<br />
Sender weltweit.
auch nicht mehr ernst genommen wird.<br />
Doch der ORF wird über die Platzierung<br />
nicht unglücklich gewesen sein,<br />
gilt doch seit 1966 das ungeschriebene<br />
Gesetz: Nur nicht gewinnen, denn eine<br />
Austragung des ESC in Österreich kann<br />
man sich nicht leisten!<br />
Steter Tropfen höhlt den Stein. Bill<br />
Clinton sonnt sich regelmäßig in der<br />
„Life Ball“-Sonne, die großen Kaliber<br />
des Entertainments von Sir Elton John<br />
über Liza Minnelli bis zu Anastacia folgen<br />
immer wieder gerne Gery Keszlers<br />
Ruf zum Charity-Auftritt an der Wiener<br />
Ringstraße. Das seltsame, bunte und<br />
zumeist gleichgeschlechtlich liebende<br />
Partyvolk wird kaum noch schief angeschaut<br />
– ganz im Gegenteil. Heute<br />
zeigt man mit internationaler TV-Live-<br />
Übertragung gerne, wie weltoffen und<br />
tolerant Wien geworden ist.<br />
„ORF-Albtraum“<br />
Mit den Worten „Jetzt hat die uns den<br />
Schas g’wonnen“ brachte ESC-Andy<br />
Knoll den ORF-Albtraum im Vorjahr<br />
auf den Punkt. Denn gerade jenes „Es“,<br />
über das sich in der rot-weiß-roten<br />
Provinz so manches Maul zerrissen<br />
wurde, holt die Mega-Veranstaltung –<br />
mittlerweile wieder cool geworden –<br />
zum zweiten Mal nach Österreich. Conchita<br />
wurde zur Heldin aus nationaler<br />
Raison, die Jubelchöre drängten die<br />
ewiggestrigen Nörgler ins Abseits, der<br />
Heldenplatz und das Bundeskanzleramt<br />
(samt Kanzler) wurden zur Bühne für<br />
die, über Nacht ausgebrochene, omnipräsente<br />
Toleranz.<br />
Wo die Durchführung (finanziell) unmöglich<br />
schien, werden jetzt Brücken<br />
gebaut. Man ist stolz auf „den Schas“.<br />
Wien putzt sich heraus und wo, wenn<br />
nicht hier, gibt’s den maximalen Crossover:<br />
Tom Conchita darf als Adele in<br />
Klimt-Manier vom „Life Ball“-Plakat<br />
strahlen und spielt natürlich schon<br />
beim ESC eine Woche davor eine tragende<br />
Rolle. „Building Bridges“ trifft<br />
unter der Regenbogenfahne auf „Gold<br />
– Ver Sacrum“ mit Bart. Die Zeiten<br />
können sich ändern, auch hierzulande.<br />
Nur manchmal dauert’s eben ein bisschen<br />
länger …<br />
| 29
!<strong>ticket</strong> life&style<br />
powered by<br />
Max is back!<br />
Ein Actionheld wird wiederbelebt: In den Achtzigern als billiger,<br />
aber harter Actionfilm produziert, feiert Mad Max nun in Cannes<br />
sein Revival. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />
www.ray-magazin.at<br />
Dass da noch niemand früher<br />
draufgekommen ist: 1979/80<br />
sorgte ein kleiner, billig produzierter<br />
knallharter Actionfilm aus Australien<br />
für Furore, zunächst nur in Fan-Kreisen,<br />
als Geheimtipp. Doch die Kunde von dem<br />
sensationellen Power-Abenteuer verbreitete<br />
sich rasch. Der Film hieß „Mad Max“, und<br />
prägnanter kann man einen Film gar nicht<br />
nennen.<br />
Es geht um ein quasi-apokalyptisches Aus -<br />
tralien, in dem alles aus den Fugen geraten<br />
ist und wo auf den Straßen das Faustrecht<br />
herrscht. Doch halt! Da ist ein in schwarzes<br />
Leder gekleideter Polizist namens Max<br />
Rockatansky, dessen bester Freund, dessen<br />
Frau und Kind von einer brutalen Straßengang<br />
ermordet wurden. Er macht sich<br />
auf, seine Lieben zu rächen – und wehe<br />
dem, der sich ihm in den Weg stellt.<br />
30|<br />
Mad Max Das „Mad Max“-Revival findet zwar ohne Mel Gibson, dafür aber mit gewaltig Power (auch<br />
von Frauen!) statt!<br />
Max Gibson<br />
Den etwas unausgeglichenen Max spielte<br />
ein 23-jähriger Unbekannter namens Mel<br />
Gibson, der, wiewohl in den USA geboren,<br />
ein waschechter Aussie wurde: Seine Eltern<br />
zogen mit ihm und seinen zehn (!) Geschwistern<br />
– er war später auch recht fleißig,<br />
was die Zahl seiner Kinder betrifft – nach<br />
Australien. Er studierte Schauspiel in Sydney<br />
(u. a. mit Geoffrey Rush und Judy Davis).<br />
Dem Regisseur George Miller, eigentlich<br />
Notfall-Mediziner, gefiel der Bursche so<br />
gut, dass er ihn in der Hauptrolle seines<br />
Action-Krachers besetzte. Der Rest ist, wieder<br />
einmal, Geschichte: Mel Gibson wurde<br />
ein – wenn auch nicht unproblematischer<br />
– Superstar des internationalen Kinos. Zuvor<br />
wurden aber, natürlich mit wesentlich<br />
mehr Budget, zwei Fortsetzungen gedreht:<br />
„Mad Max 2: The Road Warrior“ und<br />
„Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel“,<br />
letzteres mit keiner geringeren Bösewichtin<br />
als Soul-Queen Tina Turner. Miller, der<br />
ebenfalls eine beeindruckende Hollywood-<br />
Karriere („Die Hexen von Eastwick“, „Ein<br />
Schweinchen namens Babe“, „Happy Feet“)<br />
machte, hielt sich an die goldene Sequel-<br />
Regel „Mehr vom selben, aber anders“, und<br />
die beiden Filme wurden fulminante Kassenerfolge.<br />
Prinzip Hollywood<br />
Was wundert es also, dass sich Hollywood,<br />
immer auf der Suche nach „neuen“ Helden,<br />
nun des guten Max erinnerte und ein Spektakel<br />
zimmerte, das uns Hören und Sehen<br />
vergehen lassen wird. Der Film, der dieser<br />
Tage beim normalerweise äußerst kunstsinnigen<br />
Filmfestival in Cannes uraufgeführt<br />
wird, bietet nicht nur erneut George<br />
Miller als Regisseur auf, sondern auch den<br />
Briten Tom Hardy als neuen Max Rockatansky,<br />
und dazu jede Menge geballte<br />
Frauenpower: Die vielleicht schönste Südafrikanerin<br />
aller Zeiten, Charlize Theron,<br />
steht Hardy zur Seite, ebenso wie Zoe Kravitz,<br />
die Tochter des beliebten Sängers, und<br />
das Supermodel Rosie Huntington-Whiteley.<br />
Wie man hört, soll das Geschehen<br />
im Film in Echtzeit abrollen – aber nichts<br />
Genaues weiß man nicht, denn die Geheimniskrämerei<br />
wurde bei diesem Projekt<br />
wieder einmal auf die Spitze getrieben.<br />
Lassen wir uns also überraschen.<br />
Foto: Warner Bros.
!<strong>ticket</strong> fun&action<br />
Hartes<br />
Pflaster<br />
Eine Gitarre oder ein Akkordeon<br />
und einen Hut für freiwillige<br />
Spenden – das ist<br />
alles, was ein<br />
Straßenmusiker<br />
braucht. Denkste!<br />
Um Musik auf<br />
Österreichs Straßen<br />
machen zu dürfen,<br />
muss man einiges<br />
beachten.<br />
TEXT: ASTRID RADNER<br />
Straßenberühmtheit<br />
Aus Wiens Straßen ist der<br />
Musiker mit dem Pferdekopf<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Auch er braucht eine<br />
Platzkarte.<br />
32|<br />
!<strong>ticket</strong><br />
testet<br />
Auf ihn kann man sich eben verlassen. Nur ein<br />
paar Schritte, genau gesagt fünf Meter von der<br />
U-Bahn-Station „Museumsquartier“ entfernt,<br />
sitzt er, den jeder Wiener kennt: der Straßenmusiker<br />
mit Akkordeon und Pferdekopf. Nach zermürbenden<br />
Shopping-Touren auf der Mariahilfer Straße oder anstrengenden<br />
Arbeitstagen wirft man gerne zwei Euro<br />
in seinen Hut und gibt seine smarten Stöpsel aus dem<br />
Ohr, um der Livemusik des gebürtigen Rumänen zu<br />
lauschen. Kein Zweifel: Der Musiker hinter der Pferdemaske<br />
ist eine kleine Wiener Berühmtheit.<br />
Dabei haben es Straßenmusiker in Österreich gar nicht<br />
so leicht. In den letzten Jahren haben sich die Vorschriften<br />
für Künstler auf österreichischen Straßen verschärft.<br />
In Wien gibt es zum Beispiel seit 2012 eine neue Verordnung:<br />
Seither dürfen Künstler nur zu bestimmten<br />
Zeiten an bestimmten Orten spielen. Ähnliches gilt<br />
etwa für Graz, Linz oder Steyr.<br />
Direktmarketing<br />
„Irgendwann ist die Polizei gekommen“, sagt Gregor<br />
Krenker, „Wir hatten keine Genehmigung zum Spielen“.<br />
Mit seiner Band Gnackwatschn ist er im Sommer 2013<br />
durch das Land getourt, um das erste Album zu promoten.<br />
Als ein Polizist in der Steyrer Innenstadt auf sie<br />
zukam und sie wegschickte, wussten die sechs Jungs:<br />
Um Straßenmusik zu machen, muss man einiges beachten.<br />
In fünf Tagen mit jeweils vier bis fünf Auftritten<br />
hat die Band 600 Euro eingenommen. Zahlt sich das<br />
aus? „Wir haben unser Album verkauft und einige neue<br />
Fans gefunden. Manchmal hatten wir um die 80 Leute<br />
um uns stehen“, meint Krenker. „Außerdem bekommt<br />
man direkte Reaktionen vom Publikum, die man live<br />
nicht hat.“ Auch James Cottriall, der als Straßenmusiker<br />
begann, meint: „Straßenmusik war für mich wie die<br />
beste Musikschule überhaupt.“<br />
Fotos: Getty Images
Kein Platz für Straßenkunst<br />
Dennoch fühlen sich Straßenkünstler<br />
immer mehr von den Straßen vertrieben.<br />
Im oberösterreichischen Steyr hat<br />
man deshalb die Plattform www.fuerfreie-strassenmusik.at<br />
gegründet. Auf<br />
der Website spricht sich zum Beispiel<br />
der Autor Richard Schuberth für die<br />
Straßenmusik aus: „Wo es Straßenmusik<br />
gibt, gibt es auch noch Menschen. Menschen,<br />
die vielleicht stehen bleiben und<br />
hinhören – und somit ihre Bestimmung<br />
unterbrechen, ihr Smartphone zu bedienen<br />
und von der Arbeit in die Shoppingmall<br />
oder in den Supermarkt zu<br />
geistwandeln.“<br />
verordnungen<br />
Wo und wie lange man auf der Straße spielen darf,<br />
ist in Österreich von Stadt zu Stadt verschieden. Hier<br />
die wichtigsten Verordnungen im Überblick:<br />
Wien: Hier müssen sich Straßenmusiker nach der<br />
„Straßenkunstverordnung aus 2012“ um eine<br />
Platzkarte für den nächsten Monat für 6,50 Euro<br />
bemühen: Zwei Stunden zwischen 16:00 und 20:00<br />
darf man dabei an höchstens 10 Tagen im Monat<br />
spielen, und das nur an bestimmten Orten.<br />
Nur einen Tag pro Woche können Straßenkünstler<br />
etwa in der Linzer Fußgängerzone auftreten. Dafür<br />
zahlt man 14,30 Euro Gebühr. Bei der ersten Beantragung<br />
Instrument mitnehmen! Man muss eine<br />
„musikalische Kostprobe“ am Amt abgeben.<br />
Die Stadt Krems orientiert sich seit Beginn des Jahres<br />
am Linzer Modell. Nun brauchen Straßenmusiker<br />
auch eine Bewilligung.<br />
In Salzburg gilt die „Straßenmusikanten-Verordnung“<br />
von 1983: eine Stunde darf an 7 Plätzen gespielt<br />
werden.<br />
In Graz gilt die „Straßenmusikverordnung“ von<br />
2012. Spielzeit ist in der steirischen Hauptstadt<br />
von 11:00 bis 14:00 und von 15:00 bis 21:00.<br />
Der Spielort muss nach 30 Minuten gewechselt<br />
werden und mindestens 100 Meter vom vorigen<br />
Ort entfernt sein. Platzkarte braucht man für die<br />
Innenstadt und gibt‘s für den jeweiligen Tag am<br />
Magistrat Graz abzuholen. Pro Woche werden<br />
maximal 3 Karten an den gleichen Künstler vergeben.<br />
Sie kosten 3,63 Euro.<br />
Klagenfurter Straßenmusiker haben es schwerer.<br />
Zwischen November und Mitte Jänner dürfen<br />
sie gar nicht spielen. Die Gebühren für die Spielzeit<br />
sind enorm: 35 Euro pro Tag, 55 für zwei<br />
Tage.<br />
In Innsbruck ist das Musizieren auf der Straße<br />
nicht nur an Sonntagen, sondern ebenfalls während<br />
der Weihnachtszeit verboten. Eine Genehmigung<br />
für drei Tage kostet 64,30 Euro, maximal 15<br />
Tage darf man im Jahr spielen. In der Maria-Theresien-Straße<br />
und der Altstadt ist Straßenmusik<br />
ganz verboten.<br />
| 33
!<strong>ticket</strong> fun&action<br />
Die Zwei<br />
So viel vornweg: „Gott & Söhne“<br />
ist eine Fortsetzung der Kollaboration<br />
zwischen dem Ex-<br />
Mondscheiner Falco und dem Stinazer<br />
Schachchampion, keine inhaltliche<br />
Fortführung von „Triest“. So viel ist<br />
sicher, wenngleich auch sonst die<br />
Vorstellungen, worum es im neuen<br />
Stück gehen soll, noch etwas lückenhaft<br />
sind.<br />
Mich dünkt, die Chemie zwischen<br />
euch stimmt.<br />
Manuel: Ich denke, das können wir so<br />
stehen lassen. Auch nach 300 Vorstellungen<br />
haben wir Lust, uns jeden Abend<br />
zu überraschen. Die Rollen sind mittlerweile<br />
klar verteilt. Es ist eigentlich in<br />
so gut wie jeder Situation auf und abseits<br />
der Bühne fast immer klar, wer<br />
welchen Part übernimmt.<br />
Thomas: In unserer Branche gibt es<br />
Freunde und Kollegen. Da besteht ein<br />
großer Unterschied: Kollegen kommen<br />
und gehen, Freunde bleiben.<br />
Wie weit entwickeln Soloprogramme<br />
und Kollaborationen divergierende<br />
Energien?<br />
termine<br />
34|<br />
empfiehlt<br />
Am 30. September feiert „Gott & Söhne“ im<br />
Wiener Stadtsaal Premiere. Termine in ganz<br />
Österreich, u. a. am 4. Dezember im Salzburger<br />
republic, folgen.<br />
T: Bei einem Soloprogramm muss<br />
man keine Rücksicht nehmen, man<br />
trägt ganz alleine die Verantwortung<br />
für das, was auf der Bühne passiert.<br />
Das hat Vor- und Nachteile. Wenn der<br />
Schmäh rennt, kann man minutenlang<br />
improvisieren, ohne einen anderen<br />
damit zu entwerten. Allerdings kann<br />
man damit auch einfahren und es gibt<br />
niemanden, der einen auffängt und<br />
gegebenenfalls in der Garderobe tröstet.<br />
Vor einem Monat hieß es noch von<br />
Manuels Seite, „wahrscheinlich wird<br />
Gott & Söhne eine Art moderner Reigen“.<br />
Titel und Premiere steht also vor<br />
dem Inhalt. Wie weit ist nun der Stand<br />
der Dinge?<br />
M: Es wird brutal werden. Einige Mörder<br />
haben sich in die Geschichte bereits<br />
eingeschlichen …<br />
T: So wie die Zahl 7 und ein Hauch<br />
von David Lynch.<br />
Erster Anhaltspunkt ist ein „Familienbetrieb,<br />
der Glück verkauft“. Was<br />
bedeutet Glück für euch?<br />
M: Freundschaft, Familie, Literatur,<br />
Film, Vinyl, Essen und Kochen und mit<br />
Thomas Leben und Arbeit zu verbinden.<br />
T: Das kann ich so unterschreiben. Auch<br />
mit Blut, wenn es sein muss. Ich denke,<br />
dass Glück mehr von Gefühlen abhängt<br />
und nicht von Ereignissen.<br />
In „Triest“ gingen<br />
Manuel Rubey und<br />
Thomas Stipsits 2012<br />
eine Bühnenpartnerschaft<br />
ein, die sich als<br />
äußerst fruchtbar<br />
erwies. Nun steht mit<br />
„Gott & Söhne“ die<br />
Fortsetzung auf dem<br />
Programm.<br />
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Das Pressebild lässt auf eine ländliche<br />
„Idylle“ schließen. Nun seid ihr beide<br />
gebürtige Stadtmenschen, aus Leoben<br />
und Wien. Inwiefern divergieren Stadt<br />
und Land für euch?<br />
M: Je älter wir werden, desto mehr zieht<br />
es uns aufs Land. Senile Stadtflucht<br />
oder so.<br />
T: Ich würde mich eher als Landmensch<br />
bezeichnen. Ich hatte immer<br />
ein gespaltenes Verhältnis zur Stadt.<br />
Man darf auch nicht Wien mit Leoben<br />
vergleichen. Mittlerweile kann ich mich<br />
in Wien schon ganz frei bewegen, ohne<br />
Atemnot zu bekommen, aber sobald<br />
ich die burgenländische Grenze überschreite,<br />
relativiert sich alles Städtische<br />
und ich gehöre wieder mir.<br />
Die Figur Götz, gespielt von Christian<br />
Stipsits, ist die Kurzform von Gottfried<br />
(ahd. Gott, Friede und Schutz). Welchen<br />
Bezug zur Religion habt ihr selbst?<br />
M: Das ist ein Punkt, wo wir sehr unterschiedlich<br />
empfinden. Während<br />
Thomas ein gläubiger Mensch ist, glaube<br />
ich (leider), dass der Zufall regiert.<br />
T: Der Prüfstein für einen wahren Glauben<br />
ist die Religion. Ich glaube an das,<br />
was Jesus oder Franz von Assisi gesagt<br />
haben, und ich habe ein Grundvertrauen,<br />
dass es jemand gibt, der es gut mit<br />
Foto: Juhani Zebra
uns meint. Was wir daraus machen,<br />
liegt in unserer Verantwortung. Niemand<br />
soll bestimmen, wer der „richtige<br />
Gott“ ist. Wenn Religion Leben kostet,<br />
scheint sie mir fehl am Platz.<br />
Gott & Söhne<br />
Haben sich Stipsits und Rubey in ihrer Gier nach<br />
Erfolg und Reichtum von Herrn Götz zu einer<br />
Unterschrift überreden lassen? Haben sie ihm ihre<br />
Seelen verkauft? Wie weit gehen sie für ihr Glück?<br />
Wofür würdet ihr eure Seele verkaufen,<br />
wie im Stück gemutmaßt wird?<br />
M: Das versuchen wir im Schreibprozess<br />
gerade herauszufinden. Aber wir<br />
denken, dass jeder käuflich ist. Wofür?<br />
Für die Utopie des nie versiegenden<br />
Glücks vielleicht …<br />
T: Eine Eiche wird bei Sturm entwurzelt,<br />
ein Bambus gibt nach. Es steht jedem<br />
frei zu entscheiden, was er sein möchte.<br />
Dem „Bildungsbürger“ wohl am bekanntesten<br />
ist jener Götz, der im Goethe’schen<br />
Drama resigniert feststellen<br />
muss: „Freiheit gibt es nur im Jenseits,<br />
die Welt aber ist ein Gefängnis.“<br />
M: Wir wollen es natürlich tunlichst<br />
vermeiden, auf so was esoterische Antworten<br />
zu finden, also wir halten mal<br />
dagegen mit Sartre und Distelmeyer:<br />
„Die Hölle, das sind die anderen“ und<br />
„Jeder geschlossene Raum ist ein Sarg“.<br />
T: Freiheit ist ein Begriff, an dessen<br />
Definition schon mir geistig überlegene<br />
Leute wie Platon oder Voltaire gescheitert<br />
sind.<br />
Euer Götz deduziert: „Wenn ihr sitzt,<br />
denkt ihr ans Aufstehen, wenn ihr<br />
steht, fangt ihr schon an zu laufen.<br />
Ihr esst beim Laufen und beim Essen<br />
denkt ihr über gestern, heute und<br />
morgen nach.“ – eine durchaus treffende<br />
Zeitanalyse, in der Burn-out<br />
und allerlei andere psychische Erkrankungen<br />
einen Höhenflug feiern.<br />
M: Wir wissen nicht mehr, was das<br />
Wort Feierabend bedeutet.<br />
T: Wir haben verlernt zu genießen, weil<br />
uns im Grunde nichts mehr interessiert,<br />
außer vielleicht wie andere über uns<br />
denken.<br />
Über Kulturförderungen wird laufend<br />
diskutiert – was ist eure Sicht auf die<br />
heimische (Klein)kunstszene?<br />
M: Hier möchten wir gerne mit einem<br />
Auszug aus einem früheren Programm<br />
unseres Regisseurs Alfred Dorfer<br />
antworten: „Ich möchte da nicht<br />
missinterpretiert werden, ich bin keinesfalls<br />
gegen Subventionen im Kulturbereich<br />
so wie Jörg Haider, der ja<br />
alle Subventionen abschaffen will,<br />
aber würde man das tun, gäbe es in<br />
Österreich nur noch jene Kunstform,<br />
die keine Subvention braucht, nämlich<br />
Kabarett – und ich glaube nicht, dass<br />
sich der Jörgl das zu Ende überlegt<br />
hat.“<br />
Besonders dir, Manuel, liegt die Musik<br />
(Familie Lässig, Mondscheiner) im<br />
Blut. Wie würdet ihr euer beider Musikgeschmack<br />
umreißen?<br />
M: Auch das ist einer der wenigen<br />
Punkte, bei denen wir durchaus unterschiedlicher<br />
Meinung sein können.<br />
Aber zusammenfassend kann man aktuell<br />
sagen: Wir einigen uns auf Vinyl<br />
und Wanda.<br />
T: Wanda und Vinyl sind fast kleine<br />
Sakramente für mich. Ansonsten brauche<br />
ich meine Dosis Georg Danzer und<br />
natürlich den amerikanischen Folk à<br />
la Tom Petty, Justin Townes Earle,<br />
Chuck Ragan usw. Da treffen wir<br />
uns nicht.<br />
| 35
Tipps vom FM4 Ombudsmann<br />
Liebe Leserin!<br />
Lieber Leser!<br />
Der Sommer naht und ich darf<br />
stolz verkünden: Meine Ilse<br />
und ich haben haben den ganzen<br />
Urlaub schon hinter uns.<br />
Wir waren zu Ostern schon in<br />
Griechenland. Wir sind immer<br />
ein bisschen weg von den anderen,<br />
weil das sind ja lauter<br />
Touristen. Uns zieht es nach<br />
Griechenland wegen der Ruhe.<br />
In der Jugend, da hätte mich<br />
diese Entschleunigung deprimiert.<br />
Da bin ich schnell nervös<br />
geworden am Strand und habe<br />
dann vor lauter Panik zu lesen<br />
angefangen: „Ilias“, „Odyssee“<br />
– große europäische Mythen.<br />
Und bei Homer ist andauernd<br />
die Rede vom grünen,<br />
blühenden Griechenland. Aber<br />
wenn du dich heute umschaust,<br />
ist alles kahl. Dieses<br />
Bild des unaufhaltsamen Verfalls<br />
hat mein Bild von Europa<br />
nachhaltig geprägt. Aber heuer<br />
waren wir eben erstmals zu<br />
Ostern in Griechenland. Und<br />
ich muss sagen: Es blüht.<br />
Wir haben sogar eine Bootsfahrt<br />
gemacht, zu vorgelagerten<br />
Inseln. Elendsfad, im Meer<br />
war kein einziger Fisch, nur<br />
Plastikflaschen und Autoreifen.<br />
Bald werden wahrscheinlich<br />
Ausflüge angeboten in die einzige<br />
Bucht, in der noch die<br />
echte Playstation 1 treibt. Also,<br />
der Urlaub ist für heuer erledigt.<br />
Wir werden den ganzen<br />
Sommer am Festivalgelände<br />
Wiesen verbringen und Plastikbecher<br />
einsammeln. Für die<br />
Zukunft Europas!<br />
36|<br />
NEU<br />
31. Oktober, Wiener Konzerthaus<br />
im Verkauf:<br />
Sonic Highways<br />
Seit Jahren führt an der US-amerikanischen<br />
Rockband Foo Fighters<br />
musikalisch kein Weg mehr vorbei.<br />
Was Dave Grohl und seine<br />
Kollegen anpacken, wird zu Gold:<br />
Grammy-Awards, Platin-Auszeichnungen<br />
und volle Hallen weltweit<br />
untermalen das musikalische<br />
Schaffen der Band. Nach einigen<br />
Festival-Auftritten kommen die<br />
Foo Fighters nun mit ihrem aktuellen Album „Sonic Highways“ endlich für eine<br />
Headlinder-Show auch nach Österreich und in die Schweiz. Mit „Sonic Highways“<br />
schufen sich die Foos ein Denkmal: Jeder Song wurde in einer anderen Stadt aufgenommen,<br />
in jedem Studio arbeitete die Band mit anderen Produzenten und bei allen<br />
Songs waren lokale Musikgrößen involviert. Auch die Texte wurden erst vor Ort geschrieben,<br />
um die aktuelle Stimmung besser einfangen zu können. Eine „Liebeserklärung<br />
an die Geschichte der amerikanischen Musik“!<br />
16. Juni, St. Gallen (CH), 11. November, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
Neuinszenierung von/mit<br />
Deborah Sasson<br />
Auf über 300 Bühnen Europas ist<br />
„Das Phantom der Oper“ des Autoren-Teams<br />
Deborah Sasson und Jochen Sautter seit 2010 von<br />
Zuschauern und Kritikern begeistert aufgenommen<br />
worden. Es ist ein Musical, das sich von allen<br />
bisherigen musikalischen Interpretationen des<br />
Literaturstoffes abhebt: Die Texte der Autoren<br />
halten sich viel enger an die Romanvorlage und in<br />
großen Teilen der Musik, die Sasson selbst komponierte,<br />
sind bekannte Opernzitate eingebunden.<br />
Die modernste 3D-Videotechnik kreiert noch dazu<br />
eine perfekte Bühnenillusion, See inklusive!<br />
2. Februar 2016, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />
Classic Quadrophenia<br />
Zum 50-jährigen Jubliäum von The Who hat<br />
Pete Town -<br />
shend eine großartige Orchesterfassung des legendären<br />
Albums „Quadrophenia“ (1973) geschaffen:<br />
Die klassische Rock-Oper für großes<br />
Symphonieorchester, Chor und Gesangssolisten.<br />
„Classic Quadrophenia“ ist das neueste Kapitel in<br />
Townshends lebenslanger Mission, die „3-Minuten-Form“<br />
eines klassischen Popsongs zu durchbrechen<br />
und den künstlerischen Rahmen der<br />
Rockmusik zu erweitern.<br />
Pete Townshend<br />
Foo Fighters<br />
Das Phantom der Oper<br />
Fotos: Ringo Starr, LSK, Universal Music Ats & Entertainment LTd.
9 SHOWS | 18.–23. MAI<br />
LIVE IN DER WIENER STADTHALLE<br />
TICKETS ERHÄLTLICH<br />
OETICKET.COM | WIENER STADTHALLE | WIEN-TICKET.AT<br />
HOST CITY TECHNOLOGY PARTNER OFFICIAL PARTNERS OFFICIAL LIGHTING PARTNER OFFICIAL AIRLINE<br />
NATIONAL PARTNERS
!<strong>ticket</strong> live<br />
Rostfreies Schwermetall<br />
Ian Hill zupft bereits seit 1970 seine Bass-Saiten für die Heavy-<br />
Metal-Legenden Judas Priest. An den wohlverdienten Ruhestand<br />
denkt er aber noch lange nicht … TEXT: PETRA ALBRECHT<br />
termine<br />
Mit Feuer und Motorrädern werden Judas Priest<br />
am 30. Juli das Seerock Festival am<br />
Schwarzlsee in Unterpremstätten aufmischen.<br />
Mit dabei sind u .a. Korn, Accept, Doro und<br />
Ill Niño.<br />
Judas Priest Ihr Album „British Steel”von 1980 gilt als mitverantwortlich<br />
für den Boom der Stilrichtung New Wave Of British Heavy Metal.<br />
Seit die Single „Breaking The<br />
Law“ 1980 an die Spitze der<br />
Charts kletterte und kommerziellen<br />
Erfolg verzeichnen konnte, sind<br />
Judas Priest bei der Aufzählung britischer<br />
Metal-Helden nicht mehr wegzudenken.<br />
Für manch einen haben die<br />
Band und ihre Mitglieder Legendenstatus<br />
– so auch Bassist Ian Hill, der<br />
den Aufstieg von Judas Priest von<br />
Anfang an miterleben durfte und das<br />
Saitenzupfen ebendort seit über vierzig<br />
Jahren zu seinem Brotberuf zählen<br />
darf.<br />
Gehen wir mal ein bisschen in der Zeit<br />
zurück – damals in den Siebzigern,<br />
wie waren da das Touren und die Konzerte<br />
so?<br />
Ian Hill: Ach, in den Siebzigern – sehr<br />
anders (lacht). Auf die Bühne zu gehen<br />
ist sehr ähnlich zu heute, die Bühne,<br />
das Publikum, aber die Art und Weise,<br />
wie wir zum Konzert und wieder weggekommen<br />
sind oder wo du übernachtet<br />
hast, das hat sich stark verändert.<br />
Die Tourbusse sind um einiges komfortabler<br />
heutzutage. Sie haben Stockbetten,<br />
eine Küche, die Hotels gehen<br />
auch mit der Zeit. Es gibt überall Säfte,<br />
eine Minibar, Internet und so Zeug<br />
(lacht). Das wichtigste Element, also<br />
die Performance, die war immer gleich<br />
und wird gleich bleiben, wir wollen ja<br />
unser Publikum begeistern. Es ist einfach<br />
zeitlos.<br />
Kannst du dich an dein erstes Konzert<br />
erinnern, das du mit Judas Priest gespielt<br />
hast?<br />
Ja, ich kann (lacht), es war im Essington<br />
Working Men’s Club, in den Midlands.<br />
Es waren circa fünfzehn Leute anwe-<br />
Fotos: Sony Music<br />
38|
send, der erste Schritt einer wirklich<br />
langen Reise. Aber es hat sehr viel Spaß<br />
gemacht, das ist der Grund, warum wir<br />
noch immer auftreten. Sogar die<br />
schlechteren Zeiten, wenn kein Geld<br />
da war und du dich gefragt hast, ob du<br />
dir ein Stück Bacon zu deinen Würstel<br />
mit Pommes leisten kannst und du<br />
schlussendlich nur Pommes hattest,<br />
selbst diese Zeiten waren mit sehr viel<br />
Spaß verbunden, es war immer lustig.<br />
Wenn man so zurückblickt, merkt man<br />
auch, welches Privileg es ist, so etwas<br />
als Job zu haben all die Jahre. Die meiste<br />
Zeit war einfach fantastisch und ich<br />
habe sie genossen.<br />
Du stehst jetzt seit über vierzig Jahren<br />
auf der Bühne. Hast du jemals daran<br />
gedacht, in Pension zu gehen?<br />
Man denkt manchmal darüber nach,<br />
aber nicht sehr lange. Der Spaßfaktor<br />
hält mich wirklich, der Gedanke daran,<br />
nicht mehr auf der Bühne zu stehen,<br />
der jagt uns Angst ein. Bis jetzt ist alles<br />
einfach toll, die Reisen, die Leute die<br />
du kennenlernst, die Auftritte. Sollte<br />
ich das einmal nicht mehr tun können,<br />
vielleicht auch, weil es gar nicht in meiner<br />
Macht liegt, das ist wirklich etwas,<br />
woran ich gar nicht denken möchte.<br />
Was zum Teufel soll ich denn sonst tun?<br />
Wir sind vergleichsweise noch immer<br />
ziemlich fit, deshalb sehe ich noch keinen<br />
Grund aufzuhören. Wir werden<br />
weitermachen, solange es geht.<br />
Im Prinzip geht es nur darum, ein bisschen<br />
vernünftig zu sein. Man muss etwas<br />
zurückstecken und sollte nicht<br />
übertreiben. Nicht zu viel essen, nicht<br />
zu viel trinken und ein bisschen nachdenken.<br />
Manche Sachen, die man früher<br />
gemacht hat, gehen heute nicht mehr<br />
so einfach – wie zum Beispiel Klippenspringen<br />
oder irgendetwas Verrücktes.<br />
Man braucht auch keine strikten Pläne,<br />
ich denke noch immer, dass der gesunde<br />
Menschenverstand einem sagt, was geht<br />
und was nicht, man sollte sich vielleicht<br />
nicht jeden Abend mit Hamburgern<br />
vollstopfen …<br />
Wie sehr hat sich die Metal-Attitüde<br />
im Laufe der Zeit verändert?<br />
Als wir angefangen haben, hat es Metal<br />
ja noch gar nicht gegeben – es hat ein<br />
bisschen gedauert, um sich zum Heavy<br />
Metal zu entwickeln. Es hieß damals<br />
Progressive Rock, Progressive Blues oder<br />
Heavy Rock. Dann ist die Zeit ins Land<br />
gezogen und es war Heavy Metal –<br />
wahrscheinlich erst irgendwann um<br />
1980 herum. „British Steel“ war unser<br />
Heavy-Metal-Moment – ab diesem<br />
Zeitpunkt waren wir eine Metalband.<br />
Damals war Metal sehr vielschichtig<br />
und auch variierbar. Wir haben Songs<br />
angefangen von Balladen, wo du einfach<br />
nur weinen möchtest, bis hin zu Zeug,<br />
das dir wirklich Angst einjagt. Und<br />
dann noch alles dazwischen. In den<br />
Neunzigern zersplitterte das alles ein<br />
wenig. Die Bands haben sich in die verschiedensten<br />
Richtungen entwickelt, es<br />
gab Speed Metal, Death Metal, Goth<br />
Metal – es war auf einmal ganz schön<br />
viel los in diesem Genre. Wir sind immer<br />
ganz stolz auf uns, dass wir noch<br />
immer vielschichtig geblieben sind. Wir<br />
hatten auch ein paar kommerzielle Hits,<br />
die jeder vergessen zu haben scheint.<br />
Aber auch das war sehr wichtig! Ohne<br />
den kommerziellen Erfolg wäre Heavy<br />
Metal vielleicht jetzt nicht da, wo er ist.<br />
Die Kategorisierung ist vorherrschend<br />
heutzutage. Wir haben immer von einem<br />
musikalischen bzw. Performance-<br />
Blickwinkel darauf geschaut. Das<br />
hat sich ein bisschen verändert …<br />
Mir kommt manchmal vor, dass Attitüde<br />
viel wichtiger ist als die Musik an<br />
sich …<br />
weiterlesen?<br />
Das volle Interview lesen Sie auf<br />
www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />
| 39
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />
Bluatschink – Aufstrich<br />
Tiroler Musik-Urkraft trifft auf die Eleganz<br />
eines Streichquartetts. Live-Premiere<br />
am 8. <strong>Mai</strong> im Wiener Orpheum.<br />
Reifeprüfung<br />
Das zweite Album ist immer eine Art Nagelprobe.<br />
Die Amadeus-Gewinner von 2014<br />
Catastrophe & Cure stellen sich dieser mit<br />
„Undeniable/Irresistible“. TEXT: ASTRID RADNER<br />
Marina & The Kats – Small<br />
Wenn man etwas Swing in die eigenen<br />
vier Wände bringen will, ist das<br />
vorliegende Werk optimal!<br />
Catastrophe &<br />
Cure die Zweite<br />
Mit dem zweiten<br />
Album geht es für die<br />
sechs Jungs in die<br />
nächste Erfolgs-<br />
Runde.<br />
Denk – Schmankerln<br />
Denk feiern heuer ihr 15jähriges Bestehen.<br />
Grund genug um ein Best-Of<br />
auf den Markt zu bringen!<br />
EARased – Sill believe?<br />
Der erste Vorbote zum Zweitling der<br />
„Diesel-Rocker“ verspricht massig<br />
Dampf: Wer bremst, verliert.<br />
Facelift – The Falling Trees<br />
Ein Album, das versucht, den Traum<br />
vom perfekten Moment zu durchleben.<br />
Bittersüß, bisserl zu kitschig.<br />
40|<br />
Da gibt es den einen Track auf<br />
dem neuen Album, auf den ist<br />
Catastrophe & Cure besonders<br />
stolz. „The Shore“ beginnt langsam und<br />
bringt etwas Mystisches mit sich. Es ist<br />
der Song, der schon am Anfang klar<br />
macht: Dieses Album ist anders als das<br />
erste „Like Crazy Doves“.<br />
Zweifellos unwiderstehlich<br />
Mit ihrem Erstlingswerk hat die sechsköpfige<br />
Indie-Band aus Steyr in Oberösterreich<br />
voriges Jahr den Amadeus<br />
Award gewonnen. Ob sie in der Heimatstadt<br />
nun bereits Helden sind? „Das hält<br />
sich noch eher in Grenzen“, sagt Eder.<br />
Dafür hauchen sie mit dem Albumtitel<br />
eine eindeutige Botschaft in die Welt „Undeniable/Irresistible“.<br />
Zweifellos unwiderstehlich<br />
also – die Burschen haben<br />
mit der Platte einiges vor.<br />
Klangexperiment<br />
Auffällig sind die vielen elektronischen<br />
Elemente, die starken Synthies: „Akustik<br />
kommt weniger zum Einsatz“, sagt Eder,<br />
„Das passierte in diesem Fall aus der<br />
Neugier heraus, neue Dinge auszuprobieren.“<br />
Während die Band beim ersten<br />
Album gemeinsam im Studio stand, hat<br />
Catastrophe & Cure die Instrumente und<br />
die Vocals teils separat aufgenommen<br />
und im Nachhinein zusammengefügt.<br />
Das zweite Album also ein Klangexperiment,<br />
das den typischen Indie-Sound<br />
der Band aufrechterhält und mit elektronischen<br />
Beats schmückt.<br />
termine<br />
Catastrophe & Cure treten am 13. <strong>Mai</strong><br />
im Wiener WUK auf.<br />
weitere heimische Acts:<br />
8. <strong>Mai</strong> – ALIVE hosted by !<strong>ticket</strong> with<br />
Critical Jim & Karmik, Chaya Fuera Wien<br />
29. <strong>Mai</strong> – All Austrian Metal Night,<br />
Szene Wien<br />
Fotos: Christian Meislinger
!<strong>ticket</strong> live<br />
Österreichs Meer<br />
Ob Neusiedler See, Wörthersee, Bodensee, Attersee, Grundlsee,<br />
Mondsee oder Wolfgangsee: In Österreich liegen die schönsten<br />
Badeoasen direkt vor der Haustüre. Dabei ist aber nur der steirische<br />
Schwarzlsee auch eine pulsierende Eventlocation … TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />
Das Schwarzl-Freizeitzentrum<br />
ist mit einer Gesamtfläche<br />
von 140 Hektar das größte<br />
Freizeit- und Veranstaltungszentrum<br />
seiner Art in Österreich. Begonnen hat<br />
die Erfolgsgeschichte 1984, als das ehemalige<br />
Schotterabbaugebiet als Naherholungszentrum<br />
sieben Kilometer<br />
südlich von Graz eröffnet wurde. Seitdem<br />
strömen rund zwei Millionen Badegäste<br />
jährlich an den 56 Hektar großen<br />
See, der neben Sportangeboten wie<br />
Wasserski, Rutschen, Stand-up-Paddel<br />
und mehr natürlich auch angenehme<br />
Liegebereiche auf Wiese, Schotter und<br />
auf den Stegen sowie ein reiches kulinarisches<br />
Angebot für die Gäste bereithält<br />
– freilich auch während des<br />
diversen Veranstaltungsangebotes, outdoor<br />
wie indoor.<br />
termine<br />
Masters Of Dirt – 30. <strong>Mai</strong><br />
David Garrett „Classic Revolution“ – 28. Juni<br />
See Rock Festival u. a. mit Judas Priest und<br />
Korn – 30. Juli<br />
Lake Festival u. a. mit Avicii und David Guetta –<br />
19. bis 22. August<br />
Das größte Oktoberfest – 23. bis 25. Oktober<br />
info<br />
Das „Meer der Steirer“ liegt nur sieben Kilometer<br />
von Graz entfernt, ist somit sowohl per Auto<br />
wie auch öffentlich hervorragend zu erreichen.<br />
Einmal angekommen, steht dem Camping am<br />
See nichts mehr im Wege! Bequemeren stehen<br />
auch ausgezeichnete Hotels in direkter Nähe zur<br />
Verfügung, nur wenige Meter vom Ufer entfernt<br />
zum Beispiel das Ramada Graz.<br />
Der Schwarzlsee Direkt neben dem kühlen Nass fühlen sich nicht nur die Gäste, sondern dieses Jahr auch<br />
Künstler wie Judas Priest und Korn, David Guetta und Avicii, David Garrett und viele andere sehr, sehr wohl.<br />
Was war<br />
Neben dem Open-Air-Gelände findet<br />
sich hier u. a. auch die Davis-Cup-<br />
Halle, in der regelmäßig der Tennisbewerb<br />
gespielt wurde, aber auch Austragungsort<br />
für Riverdance war und<br />
ab 2010 sogar den wahnwitzigen Maschinen-Akrobaten<br />
von Masters Of Dirt<br />
temporäre Spielwiese. Bereits seit 2009<br />
rückt München in unsere Landesgrenzen,<br />
findet doch am Schwarzlsee seitdem<br />
das „größte Oktoberfest Österreichs“<br />
statt, mit Bier, Schmankerln<br />
und zünftiger Musik. Aber auch Elton<br />
John, Sting, David Hasselhoff, Alice<br />
Cooper, Bryan Adams, Guns N’ Roses,<br />
Iron <strong>Mai</strong>den und viele andere Größen<br />
gastierten hier bereits über die Jahre,<br />
sogar das namhafte Urban Art Forms<br />
feierte 2012 und 2013 ein Intermezzo<br />
am See, bevor es selbiges letztes Jahr<br />
wieder zurück gen Wiesen verschlug.<br />
Was wird<br />
Auch in diesem Sommer und Herbst<br />
lädt eine der schönsten Open-Air-Locations<br />
des Landes zum Verweilen ein,<br />
dank der Festivalgrößen Seerock und<br />
Lake mit einem breiten Spektrum von<br />
Gitarre bis Turntables. Und über all<br />
dem schwingen die Geigen und fliegen<br />
die Maschinen, bevor traditionell im<br />
Herbst mit dem Anstich der Ausklang<br />
folgt. Zum Glück nicht allzu lange.<br />
41|<br />
Fotos: SFZ
!<strong>ticket</strong> live<br />
Allessa,<br />
der Schlager<br />
und das liebe Vieh<br />
Insidern der Schlager-Szene war es schon lange klar: Der neue<br />
österreichische Schlager ist weiblich und voll auf Adrenalin! TEXT: ANDY ZAHRADNIK<br />
Auf dem Weg zur Spitze Allessa ist der neue Star der Schlagerszene.<br />
Allessa. Steirerfrau und very, very<br />
good! Die neue CD „Adrenalin“<br />
kommt im Sommer. Jede<br />
ihrer bisherigen Singles landete auf<br />
Platz 1 der österreichischen Schlager-<br />
Charts, in Deutschland ist sie regelmäßig<br />
unter den Top 10 zu finden. Sie kann<br />
termine<br />
26. Juni – Schlagersommernacht in der<br />
Stadthalle Schrems<br />
4. Juli – Sommernacht der Stars im<br />
Kupferstadl, Graz<br />
8. August mit dem Nockalm Quintett<br />
in St. Veit/Gölsen<br />
22. August mit dem Nockalm Quintett in Euratsfeld<br />
27. November – 10. Galanacht der Schlager-<br />
& Volksmusik in der Koralmhalle Deutschlandsberg<br />
auf zwei Nominierungen beim Amadeus<br />
Award verweisen und in den großen<br />
TV-Shows war und ist sie oft gern gesehener<br />
Gast. Es ist somit genau das eingetreten,<br />
was Kennern der Szene schon<br />
lange klar war: Hier ist jemand am Weg<br />
zur Spitze.<br />
Musik und Tiere<br />
„Ich bin zurzeit halbe Tierärztin“, lacht<br />
Alessa, die Veterinärmedizin studiert,<br />
„Musik und Tiere, das Leben in und<br />
mit der Natur, diese beiden Leidenschaften<br />
lebe ich. Das ist für mich essenziell,<br />
es macht mein Wohlbefinden<br />
aus und führt mich zur inneren Harmonie“.<br />
Allessa hat die Gnade, eine<br />
Stimme zu besitzen, die schlichtweg unverwechselbar<br />
ist. Tiefgründig, geheimnisvoll,<br />
dann wieder klar und kraftvoll.<br />
Über Jahre wurde diese Stimme entwickelt<br />
und findet sich heute nur in jenen<br />
Songs wieder, die auch tatsächlich<br />
Allessa-Lieder sind, denn sie textet viel<br />
selbst. „Die Geschichten, die ich singe,<br />
sie müssen Allessa-fähig sein und auf<br />
meine Art erzählt werden“, sagt sie und<br />
ergänzt: „Ich lasse mich nicht auf Lieder<br />
hinbiegen, da kommt nichts dabei raus<br />
und das passt auch nicht zu mir.“ Dass<br />
sie die aufstrebende Königin des österreichischen<br />
Pop-Schlagers ist, macht sie<br />
nicht übermütig, vielmehr erntet sie jetzt<br />
die Früchte jahrelanger harter Arbeit.<br />
Foto: <strong>2015</strong> Universal Music Austria<br />
42|
!<strong>ticket</strong> live<br />
Multikulti at its best<br />
bezahlte PR<br />
Das Sziget Festival, das kürzlich zum Best Major European Festival<br />
gekürt wurde, beherbergt auf der grünen Insel in Budapest seit mittlerweile<br />
22 Jahren ein breites Programmspektrum: Alle Genres und<br />
Kunstformen sind auf der sieben Tage dauernden Party vertreten.<br />
Foto: Bence Szemerey<br />
Das Sziget Festival ist eines<br />
der größten multikulturellen<br />
Events in Europa. Das Festival<br />
zieht knapp 400.000 Fans aus über 70<br />
Ländern an. Auf einer wundervollen Insel<br />
im Herzen von Budapest erlebt man einen<br />
Festival-Urlaub mit einer Nonstop-<br />
Party, großartige Live-Konzerte und<br />
obendrauf noch alle touristischen Attraktionen,<br />
die Budapest zu bieten hat.<br />
Freiheit<br />
Das Sziget wurde, wie viele andere ungarische<br />
Innovationen, als ein Resultat<br />
des freien und weltoffenen Gedankens<br />
geschaffen, der den Wechsel des politischen<br />
Systems in den frühen 90er-Jahren<br />
begleitete. Die grundlegende Idee war<br />
ganz einfach: die sozialistischen Sommer-Jugend-Camps<br />
gab es nicht mehr<br />
und für sie gab es zunächst auch keinen<br />
Ersatz.<br />
Sziget ist die Insel der Freiheit, die auch<br />
als eigener, unabhängiger Staat angesehen<br />
werden kann. Es vereinigt viele Festivals<br />
in einem, eine Woche lang Nonstop-Party<br />
mit ca. 50 Bühnen und etwa 200 Programmpunkten<br />
täglich. Die spielenden<br />
Bands reichen von Weltstars, den größten<br />
Namen der internationalen Pop/Rock-<br />
Szene bis hin zu kleineren Bands und<br />
Musikern von Metal über Folk, Jazz, Blues<br />
und Alternative bis hin zu Weltmusik.<br />
Und sogar klassische Musik findet man<br />
auf dem Sziget Festival!<br />
Urlaub in Ungarn Um ein Eizerl mehr als 200 Euro sichert man sich eine Woche Urlaub an einem der<br />
schönsten Plätze Europas, direkt an der Donau und nahe der wundervollen Metropole Budapest!<br />
Rahmenprogramm<br />
Beim Sziget geht es nicht nur um Musik,<br />
das Festival bietet ein vielseitiges kulturelles<br />
Angebot wie beispielsweise Theater,<br />
Zirkus oder verschiedene Ausstellungen.<br />
Zudem gibt es einen Strandbereich, wo<br />
man den Sommer an der Donau wahrlich<br />
genießen kann. Es ist das einzige große<br />
Festival, auf dem man authentische Musik<br />
der Roma und sogar rein homosexuell<br />
bespielte Bühnen findet. Nicht zu vergessen<br />
ist, dass das Festival inmitten von<br />
Budapest stattfindet – eine touristische<br />
Stadt mit einer lebendigen Kulturszene,<br />
einer wunderschönen Stadtkulisse, historischen<br />
Gebäuden, türkischen Spas<br />
und besonderen „Ruinen Pubs“.<br />
Anreise und Nächtigung<br />
Anreisemöglichkeiten zum Sziget gibt es<br />
viele. Man kann per Bus, Zug, Flugzeug,<br />
Auto oder sogar mit dem Boot anreisen.<br />
Eine Unterkunft ist ebenso leicht zu<br />
finden: Viele Fans finden auf dem Festivalgelände<br />
in Zelten oder Wohnwagen<br />
ihre Unterkunft. Für die Nicht-Camper<br />
gibt es eine große Auswahl an Hotels<br />
und Hostels in direkter Nähe und in<br />
jeder Preisklasse.<br />
termine<br />
Das Sziget Festival geht zwischen<br />
10. und 17. August auf der Island of<br />
Freedom in Budapest über die Bühne.<br />
info<br />
Eine Auswahl des diesjährigen Line-ups:<br />
Alesso, Alt-J, Avicii, Awolnation, Beatsteaks,<br />
Camo & Krooked, Cro, Dropkick Murphys,<br />
Ellie Goulding, Enter Shikari, Florence + The<br />
Machine, Future Islands, Gentleman & The Evolution,<br />
Gogol Bordello, Goran Bregovic Wedding<br />
And Funeral Band, Halestorm, Infected<br />
Mushroom, Interpol, Kasabian, Kensington,<br />
Knife Party, Kraftklub, Limp Bizkit, Marina And<br />
The Diamonds, MØ, Passenger, Robbie Williams,<br />
The Gaslight Anthem, The Maccabees, The Subways,<br />
The Ting Tings, William Fitzsimmons<br />
und viele mehr!<br />
| 43
!<strong>ticket</strong> live<br />
Klartext in Mundart<br />
Hubert von Goisern nimmt sich bekanntlich nie ein Blatt vor den<br />
Mund. Im !<strong>ticket</strong>-Interview spricht der unbequeme Ausnahmekünstler<br />
über die Hintergründe seines neuen Albums „Federn“ und<br />
die Filmdoku „Brenna tuat’s schon lang“. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />
Nicht Tibet, nicht Afrika –<br />
für sein neues Album hat<br />
es den 62-jährigen Künstler<br />
in die USA verschlagen, wo er den<br />
Country-Nashville-Sound einfangen<br />
wollte. Dennoch geriet „Federn“ wieder<br />
zu einem typischen Goisern-<br />
Klangfeuerwerk, gespickt mit gesellschaftspolitischen<br />
Zwischentönen.<br />
waren, aber ich wollt’ mit der Gestaltung<br />
nix zu tun haben. Es war das<br />
Anliegen von Hage (Huberts langjähriger<br />
Manager und Freund, Anm.)<br />
diesen Film zu machen.<br />
Bei zwei Szenen drängt sich der Verdacht<br />
auf, dass du – wie immer – unterschwellig<br />
provozieren willst. Zum<br />
einen wird unverhohlen geraucht,<br />
zum anderen fängst du eine Forelle<br />
Im Film „Brenna tuat’s schon lang“<br />
zeigst du dich von der persönlichsten<br />
Seite, zudem sind lang vergessene<br />
Szenen aus den 80er-Jahren zu sehen.<br />
Weshalb zeigst du gerade jetzt „Goisern<br />
hautnah“?<br />
Ich hab’ den Film jetzt no net g’sehen<br />
(im März, Anm.) und ich hab’ mich<br />
ja nur für diese Dreharbeiten zur Verfügung<br />
gestellt, die noch notwendig<br />
termine<br />
22. <strong>Mai</strong> Rathausplatz Gmunden<br />
5. Juni Open Air am Marktplatz Rankweil<br />
26. Juni Königsplatz München<br />
28. Juni Kapitelplatz Salzburg<br />
24. Juli Clam Burgarena<br />
25. Juli Ottakringer Arena Wiesen<br />
13. August Messegelände Klagenfurt<br />
14. August Freiluftarena B Graz<br />
15. August Donaubühne Tulln<br />
Filmreif<br />
Der Ausnahmekünstler<br />
Hubert von Goisern<br />
kommt ins Kino und<br />
„aus den Federn“.<br />
Foto: Jürgen Skarwan<br />
44|
und tötest sie „on camera“<br />
…<br />
In dem Moment als ich die<br />
Forelle abgeschlagen habe,<br />
wusste ich’s … Das wird ja<br />
alles gefilmt und es ist ja<br />
nicht so, dass die Kamera<br />
schnell abgeschaltet wird<br />
wenn ich einen Fisch fang’.<br />
Ich wusste, dass sie das nicht<br />
rausschneiden werden, es<br />
sei denn, ich sag’ das.<br />
Zum neuen Album „Federn“:<br />
Der Titel „Stoan -<br />
steirisch“ ist ein böser Seitenhieb<br />
auf die volkstümliche<br />
Musik …<br />
Ich war im vergangenen Jänner<br />
wieder einmal in Kitzbühel<br />
beim Hahnenkamm-<br />
Rennen. Am Freitagabend<br />
hab’ ich meine Tochter vom<br />
Zug abgeholt und bin durch<br />
die Stadt gegangen. Bist du<br />
fertig! Die Musik, die da<br />
rausdröhnt, die Dumpfheit,<br />
die damit verbunden ist …<br />
Und da muss man sagen,<br />
dass das meiste aus der Steiermark<br />
kommt und einiges<br />
aus Kärnten.<br />
Es kommt auch immer<br />
wieder der Schnaps vor …<br />
Ich bin kein Schnapstrinker,<br />
ich mag überhaupt keine<br />
harten Getränke. Ich bin ein<br />
Weintrinker. Die Lieder<br />
sind ja wahre Begebenheiten.<br />
Mein erster Schnapsrausch<br />
war mit 19, da hab’<br />
ich mit Freunden Whisky<br />
getrunken und g’spieben<br />
wie ein Reiher und hab mir<br />
gedacht: nie mehr wieder,<br />
so ein Schas! Der nächste<br />
Schnapsrausch war, als ich<br />
die Ziehharmonika zerlegen<br />
wollt’ und stattdessen zu<br />
spielen angefangen hab’<br />
(Auch eine Passage im Film<br />
und der Text-Bezug in<br />
„I bin ganz alloan“, Anm.).<br />
Es kann also auch etwas Positives<br />
herauskommen.<br />
Bist du noch oft in Bad<br />
Goisern? Besser: Gibt’s derzeit<br />
ein Zuhause?<br />
Dahoam bin ich dort, wo<br />
meine Familie ist. Nachdem<br />
das Dirndl jetzt in Wien studiert<br />
und der Bua in Kassel<br />
oben, ist es mehr oder weniger<br />
dort, wo meine Frau<br />
ist, und das ist in Salzburg.<br />
Dort hab’ ich mein Studio,<br />
dort wohn’ ich, das ist mein<br />
Lebenszentrum.<br />
Heimat ist auch dort, wo<br />
die Freunde sind. Inzwischen<br />
hab’ ich glücklicherweise<br />
Freunde verstreut auf<br />
der ganzen Welt.<br />
Auch Landschaft und große<br />
Natur vermitteln mir Heimat.<br />
Ob das Grönland ist,<br />
die Fjorde und Gletscher,<br />
die Berge im Himalaja …<br />
Menschen sind aber schon<br />
das Zentrale, Familie und<br />
Freunde. Und natürlich die<br />
Sprache. Wenn ich nach<br />
Goisern komm’, dann ist<br />
der Dialekt vertraut, da red’<br />
ich, wie mir der Schnabel<br />
gewachsen ist.<br />
CIAO ALLTAG:<br />
ESKIMO EISNEUHEITEN <strong>2015</strong><br />
Der Eis-Marktführer ESKIMO eröffnet die neue Eissaison<br />
<strong>2015</strong> auch heuer wieder mit erfrischenden Eisüberraschungen.<br />
Frei nach dem Motto „Ciao Alltag“ laden die<br />
neuen sommerlichen Eiskreationen alle Eisfans ein, mit<br />
cremigem Eisgenuss in eine Welt voller Happiness einzutauchen<br />
– denn Alltag war gestern, so schmeckt Kurzurlaub!<br />
Kindheitserinnerungen werden wach! Der<br />
Plattfuß – inklusive Knabberzehe – ist<br />
endlich wieder da in der ESKIMO Eistruhe!<br />
So können sich Eltern auf das Schwelgen<br />
in Kindheitserinnerungen freuen und den<br />
Eisgenuss der „guten alten Zeit“ nun<br />
auch an ihre Kinder weitergeben.<br />
Mit Magnum Pink & Black<br />
gibt es zwei neue Variationen<br />
des Eisklassikers! Magnum Pink<br />
Himbeere steht für die abenteuerlustigen<br />
und spontanen Augenblicke,<br />
Magnum Black Espresso<br />
ist die perfekte Begleitung<br />
für die eleganten und geheimnisvollen<br />
Momente.<br />
Cornetto überrascht mit Cookies<br />
& Dream inspiriert von Bahlsen,<br />
mit einem köstlichen<br />
Cookie-Topping.<br />
Neu mit dabei ist<br />
auch der<br />
Cornetto Taco<br />
als Snack mit extra viel Waffel,<br />
Schokolade und knusprigen Erdnüssen.<br />
Die Kids dürfen sich über das erste blaugelbe<br />
Eis (ohne künstliche Farbstoffe) mit<br />
Zuckerwatte-Vanille Geschmack freuen.<br />
Ein neuer Wirbelwind am Eismarkt ist da:<br />
Max Tornado!<br />
Cremissimo bringt mit seinen neuen 900 ml Varianten den<br />
Eissalon direkt nach Hause und versüßt mit den drei frisch<br />
gestrudelten Neuheiten Cremissimo Erdbeer-Baiser<br />
Kuss, Cremissimo Heidelbeer Traum und Cremissimo<br />
Zarte Pistazien Verführung die Eissaison <strong>2015</strong>.<br />
www.eskimo.at<br />
| 45
!<strong>ticket</strong> live<br />
termine<br />
Das Debüt „Alles ok?!“ wird u. a. bei folgenden<br />
Konzerten vorgestellt:<br />
16. <strong>Mai</strong> Young & Free Festival Oberwart<br />
5. Juni Imst Open Air (mit Revolverheld)<br />
11. Juli Rock den See St. Andrä<br />
Das Highlight für <strong>2015</strong> steht<br />
für die Jungs jetzt schon fest:<br />
ein Amadeus Award. Mit der<br />
Castingshow „Herz von Österreich“<br />
hat die Karriere der fünf Jungs von<br />
Tagtraeumer begonnen. Dann ist die<br />
steirische Band in den heimischen<br />
Pophimmel gestiegen wie eine Rakete.<br />
Traumtage<br />
Die steirische Pop-Band Tagtraeumer<br />
muss nicht mehr träumen: Denn ein<br />
großer Traum ist in Erfüllung gegangen:<br />
der erste Amadeus Award. TEXT: ASTRID RADNER<br />
Sind am Album noch Songs drauf,<br />
die früher entstanden sind?<br />
Thomas: „Sinn“ und „Happy End“.<br />
Bei „Sinn“ geht’s um meine Exfreundin,<br />
mit der ich bis Jänner 2012 zusammen<br />
war. Im Februar habe ich<br />
„Sinn“ geschrieben, das war eher eine<br />
R ’n’ B-Version.<br />
Wie ist das für euch, Kevin und Alexander,<br />
wenn es bei eurer Musik nur<br />
um Thomas’ Geschichten geht?<br />
Kevin: Der Thomas schreibt die Lieder<br />
so, dass sich jeder damit identifizieren<br />
kann. Deswegen ist es kein Problem,<br />
wenn man die Songs verkörpert oder<br />
wenn man nicht gerade auf der selben<br />
emotionalen Ebene ist wie er.<br />
Was ist der Unterschied zwischen<br />
euch und deutscher Popmusik?<br />
Thomas: Im Endeffekt ist das sehr<br />
ähnlich. Nur: Wir wollen uns nicht<br />
auf diese neumodischen Sounds fixieren.<br />
So wie zum Beispiel bei der<br />
letzten Coldplay-Single mit Avicii. Da<br />
lassen wir die Gitarren, Violinen und<br />
echte Drums aufleben. Songwritertechnisch<br />
sind wir zwischen Revolverheld<br />
und Cro. Und in Österreich<br />
am ehesten wie Die Mondscheiner.<br />
46|<br />
Höhenflug „Steirermen san very good“ heißt es so schön. Die Jungs von Tagtraeumer meinen<br />
jedoch: „Wir sind nicht besser als andere österreichische Bands.“<br />
Vermisst ihr in Österreich Unterstützung,<br />
um weiter wachsen zu können?<br />
Kevin: Wenn wir sagen würden, wir<br />
vermissen etwas, dann wäre das etwas<br />
undankbar. Wir bekommen echt viel.<br />
Zum Beispiel von Ö3.<br />
Warum ist das bei euch so und bei<br />
anderen nicht?<br />
Kevin: Es gibt sicher gute Bands, die<br />
nicht die Chancen haben wie wir.<br />
Die hatten bisher einfach weniger<br />
Glück.<br />
Seid ihr besser?<br />
Kevin: Das glaub ich nicht, sicher<br />
nicht. Anders. Es gibt gute Musiker,<br />
die totale No-Names sind.<br />
Es gibt einen Song von euch, der<br />
„Flugangst“ heißt. Darin singt ihr<br />
über das Scheitern. Wie geht ihr mit<br />
Scheitern um?<br />
Kevin: Derweil haben wir ja noch keinen<br />
Tiefpunkt gehabt.<br />
Thomas: Aber wenn wir fallen, würde<br />
ich einfach weiter Songs schreiben.<br />
Alex: Nicht aufgeben.<br />
weiterlesen?<br />
Das volle Interview lesen Sie auf<br />
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!<strong>ticket</strong> highlights<br />
<strong>Mai</strong><br />
Rock Or Bust<br />
Im Vorfeld des AC/DC-Konzerts bei Spielberg gibt’s am Gelände<br />
am Red Bull Brandwagen ein hochkarätiges Warmup-Programm<br />
zu genießen, darunter auch die sensationellen<br />
Mother’s Cake. Abends werden dann die Herren aus<br />
Down Under beweisen, dass sie tatsächlich noch rocken<br />
können, ohne dass ihnen die „Buste“ ausgeht …<br />
Dino Merlin<br />
Live<br />
Dino Merlin ist ein bosnischer Sänger, zählt zu den erfolgreichsten<br />
Sängern im Raum des früheren Jugoslawiens. Er begann<br />
seine Musikerkarriere mit der Rockband Merlin, bevor<br />
er während des Jugoslawienkriegs in die Schweiz emigrierte.<br />
Nach Kriegsende entschied sich Dino Merlin für eine Solokarriere<br />
und veröffentlichte 1993 sein erstes Soloalbum „Moja<br />
Bodga Sna“. 1999 trat er im Duett mit der französischen Sängerin<br />
Béatrice beim Eurovision Song Contest an, 2011 dann<br />
allein mit dem Song „Love in Rewind“ und erreichte den 6.<br />
Platz.<br />
9. <strong>Mai</strong> in der TipsArena Linz<br />
Sunrise Avenue<br />
14. <strong>Mai</strong> in Zeltweg im Aichfeld<br />
AC/DC<br />
Nuhr ein Traum<br />
Ist alles Nuhr ein Traum? Wer kann heute noch unterscheiden<br />
zwischen Wahn und Wirklichkeit? Der Mensch ist ein<br />
Selbstbetrüger und der Computer in der eigenen Birne<br />
ziemlich schlecht programmiert. Was stimmt? Was ist gelogen?<br />
Dieter Nuhr räumt auf im vollgemüllten Hirnkasten<br />
und stellt fest: Fakten waren gestern, heute gilt als Wahrheit,<br />
was im Internet verlinkt wird, also Bullshit.<br />
Dieter Nuhr<br />
Fairytales<br />
Wenn eine Erfolgsgeschichte eine Erfolgsgeschichte ist,<br />
dann darf sie mit Fug und Recht auch als solche bezeichnet<br />
werden. Sunrise Avenue, die finnische Pop-Rock-Band<br />
um den charismatischen blonden Frontmann Samu Haber<br />
haben eine solche Geschichte geschrieben. Gut 22 Jahre<br />
liegt es nun zurück, als die Band aus der Taufe gehoben<br />
wurde, die Zeit ist also reif für eine Zwischenbilanz, die da<br />
„Fairytales“ heißt und natürlich auch live präsentiert wird.<br />
30. <strong>Mai</strong> in der Ottakringer Arena Wiesen<br />
48|<br />
29. und 30. <strong>Mai</strong> in der Wiener Stadthalle (Halle F)
The Australian Pink Floyd Show<br />
Welcome To The Machine<br />
Ihre Tour stellen die Australier im kommenden Jahr unter das Motto „Welcome To the<br />
Machine“ – zugleich Songtitel und Hommage an das Pink-Floyd-Album „Wish You<br />
Were Here“, das dieses Jahr 40 Jahre alt wird. Während der rund zweistündigen<br />
Show wird jedoch nicht nur jene grandiose Langrille in Ausschnitten gespielt werden,<br />
sondern auch weitere Floyd-Klassiker.<br />
Musikalische Präzision zwischen<br />
special<br />
psychedelischen Sounds und Progressive<br />
Rock, die sich kaum vom Original<br />
Dinnerpackages verfügbar!<br />
unterscheiden lässt, ist garantiert!<br />
Weitere Infos unter<br />
im <strong>Mai</strong> in Linz, Graz und Salzburg<br />
Mudhoney<br />
Mit White Hills, Dirty Fences und Barton Caroll<br />
Mudhoney sind das ewige Schattenkind der Seattle-Szene. Vorreiter in Sachen Flanell-Hemden<br />
und beinahe väterliche Inspiration für spätere Superstars wie Nirvana.<br />
Und wie üblich teilen sie auch das Schicksal einer richtungsweisenden Band, die nie<br />
den Sprung aus dem Underground-Wasser geschafft hat und selbst in größten Hype-Zeiten<br />
nur bedingt von ihrer Vorreiter-Rolle profitierte. Allerdings: Ob Mudhoney<br />
den großen Ruhm überhaupt wollten, ist zweifelhaft. Dazu sind die Urgesteine doch<br />
viel zu sehr in ihrem Punkrock-Lifestyle verwurzelt.<br />
Fotos: beigestellt, James Minchin, Universal Music, Dieter Nuhr, Wendy Wilson, Emily Rieman, Hans-Martin Issler, Wolfgang Linhart, beigestellt<br />
14. <strong>Mai</strong> in der Arena Wien<br />
Beyond The Red Mirror<br />
Fantastische Reisen in Anderswelten, quer<br />
durch Raum und Zeit: Auf ihrem neuen Epos<br />
„Beyond The Red Mirror“ schlagen die deutschen<br />
Power-Metaller gekonnt den Bogen zwischen<br />
dem Gestern und Morgen und setzen<br />
da an, wo sie vor 20 Jahren den Protagonisten<br />
ihres zeitlosen Meisterwerks „Imaginations From The Other Side“ zuletzt erscheinen<br />
ließen. In Wien darf man sich im Vorfeld über die sensationellen heimischen<br />
Dragony freuen!<br />
22. <strong>Mai</strong> im Grazer Explosiv & 23. <strong>Mai</strong> im PLANET.TT Gasometer<br />
Udopeia<br />
Hinter Pilots On Dope verbergen sich zwei bekannte musikalische Aktivisten.<br />
Die beiden Wiener Gerhard Gigler (DJ Bunani) und Gerald Tomez betätigen sich auf<br />
ihrem aus Coverversionen bestehenden Album „Udopeia“ als Couturiers elegantester<br />
Arrangements. Beeinflusst durch Library Sounds, klassischen Bossa Nova<br />
und Cool Jazz zeichnen die beiden Spannungsbögen, wie man sie lange nicht mehr<br />
gehört hat. Das Brasilien, das sich hier vor<br />
dem inneren Auge auftut, ist eines in jenen<br />
Kodachrome-Farbtönen, die man aus alten<br />
Pink-Panther- und James-Bond-Filmen kennt<br />
und liebt.<br />
7. <strong>Mai</strong> im Linzer Posthof<br />
Blind Guardian<br />
Pilots On Dope<br />
Opposition<br />
Die Südtiroler nehmen mit „Opposition“<br />
die Spitzenposition der deutschen<br />
Album-Charts ein und sind erstmals<br />
auch in Österreich auf Platz 1. Das<br />
kann freilich auch ein bisschen an der<br />
Polarisierung liegen, denn so was ist<br />
immer ein bisschen spannender als<br />
der Rest. Allerdings: Während man die<br />
Herren 2013 vom Echo auslud, hat die<br />
Kommission im Jahr darauf zumindest<br />
indirekt eine „Fehlentscheidung“ zugegeben<br />
… Unterm Strich wird wohl<br />
jeder selbst entscheiden, ob die Herren<br />
trotz Projekten wie „Grenzenlos“ in<br />
eine ungute Ecke zu stellen sind, oder<br />
ob Kunst auch einmal ein bisschen auf<br />
den Schlips treten darf …<br />
Frei.Wild<br />
17. <strong>Mai</strong> im PLANET.TT Gasometer<br />
| 49
MUNDPROPAGANDA<br />
Hören Sie mal rein!<br />
Die folgenden Veröffentlichungen<br />
sollten in keinem gut sortierten<br />
Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />
Paradise Lost – The Plague Within<br />
Die britischen Doom/Goth-Heroen wagen<br />
einen deutlichen Schritt zurück,<br />
bis zu „Gothic“ & „Lost Paradise“!<br />
Villagers – Darling Arithmetic<br />
Herzschmerz der Extraklasse! Und das<br />
kein bisschen sappy, sondern rhythmisch<br />
und schön!<br />
LEONARD COHEN<br />
Can’t Forget<br />
Leonard Cohen ist zweifelsohne brillant,<br />
nur minder jedoch „produktiv“:<br />
Lediglich 13 Alben in knapp einem<br />
halben Jahrhundert zeugen deutlich<br />
mehr von Klasse denn Masse. Da<br />
stellt sich freilich die Frage: Braucht<br />
es nun den bereits siebten Live-Mitschnitt,<br />
eine weitere „Best-of-Kollektion“?<br />
Zu allervorderst: „Can’t Forget:<br />
A Souvenir of the Grand Tour“<br />
ist wohl die schönste Um- und Beschreibung<br />
eines Mitschnittes von<br />
Konzert und Soundcheck, in diesem<br />
Falle aus den Jahren 2012 und<br />
2013 („Old Ideas World Tour“), die<br />
es je gab, und jener ist bei Cohen<br />
naturgemäß wieder einmal von aller<br />
höchster Güte: Er singt meisterhaft<br />
über das Fundament, das ihm<br />
seine Begleitband (allen voran Javier<br />
Mas, Gitarre und Alex Bublitchi,<br />
Violine) legt, wird dabei sublim von<br />
den Background-Sängerinnen Hattie<br />
und Charley Webb (man höre<br />
das von Streichern getragene „Joan<br />
of Arc“!) unterstützt. Zudem: Es findet<br />
sich nicht nur „Altbekanntes“<br />
hierauf. Mit „Never Gave Nobody<br />
Trouble“ und „Got A Little Secret“<br />
präsentiert Cohen zwei neue Eigenkompositionen<br />
(aus den „Old Ideas“-Sessions),<br />
mit „Choices“ und<br />
„La Manic“ zwei bisher unveröffentlichte<br />
Coverstücke, erster ein<br />
Liebesbeweis des Kanadiers an den<br />
guten, alten Country.<br />
Wahrlich „can’t forget“. (sb)<br />
Michael Patrick Kelly – Shake Away<br />
„Paddy” ist nun nicht nur älter, sondern<br />
auch musikalisch reifer geworden<br />
und wandert auf Solopfaden.<br />
Melody Gardot – Currency Of Man<br />
Mit ihrem vierten Geniestreich vermischt<br />
die Kosmopolitin erneut Jazz<br />
und Blues mit Eleganz und Elektrik.<br />
Sarah Connor – Muttersprache<br />
5 Jahre Pause, Connor hat sich neu gefunden:<br />
In deutscher Sprache wirkt sie<br />
noch emotionaler als bisher.<br />
50|<br />
APOCALYPTICA<br />
Shadowmaker<br />
Crossover war damals Anfang der<br />
Neunziger ja sowas von in! Das<br />
dachten sich wohl auch die finnischen<br />
Mannen der Band Apocalyptica<br />
und knöpften sich zwei auf den<br />
ersten Blick sehr widersprüchlich<br />
scheinende Musikstile vor, um sie zu<br />
kombinieren: Metal und Klassik. Mittlerweile<br />
ist das ja quasi schon ein alter<br />
Hut und viele der Big-Stars der<br />
Crossover-Ära kennt man schon<br />
längst nicht nicht mehr. Anders bei<br />
Apocalyptica: Sie konnten sich einen<br />
Namen machen und haben Wiedererkennungswert.<br />
Charakteristisch<br />
war es auch immer, dass sie sich<br />
Gastmusiker beziehungsweise unterschiedliche<br />
SängerInnen mit auf<br />
die Bühne oder ihre Alben holten.<br />
Bei ihrem neuen Werk „Shadowmaker”<br />
verhält es sich nun anders. Hier<br />
haben sie sich mit Franky Perez für<br />
einen fixen Sänger entschieden. Dadurch<br />
lässt sich nun auch eine gewisse<br />
Stabilität auf dem Werk erkennen,<br />
diese wurde früher oftmals<br />
nur musikalisch getragen, kann nun<br />
aber auch stimmlich mit einem roten<br />
Faden punkten. Viele mögen<br />
vielleicht meinen, dass die Songs<br />
nun fast schon zu ähnlich klingen<br />
würden – man nehme beispielsweise<br />
„Cold Blood” oder „House Of<br />
Chains”, die fast schon nach radiotauglichem<br />
Post-Grunge-Rock klingen.<br />
Wer eher auf den klassischen<br />
Sound steht: „Riot Lights” hören!<br />
(pa)<br />
Fotos: Hersteller
MUMFORD & SONS<br />
Wilder Mind<br />
Als Mumford & Sons ihr neues und<br />
drittes Album „Wilder Mind“ am 9.<br />
März im intimen Rahmen im Londoner<br />
Club Oslo vorstellten, wurde<br />
auch im Publikum die Frage laut:<br />
„Was wurde aus dem Banjo?“<br />
Denn: Bereits im Vorfeld wurde verlautbart,<br />
dass selbiger Trademark<br />
(einstweilen?) in die Ecke gestellt<br />
wurde. Ein Hoax? Ein Scherz? Nein.<br />
Das Resultat? Nun, die britischen<br />
Folk-Rocker wirken „heavier“, gerade<br />
epische Stücke wie „Ditmas“<br />
und „Snake Eyes“ leben von den<br />
verzehrenden Soli, Stücke wie<br />
„Monster“ und „Hot Gates“ lassen<br />
Einflüsse von The National erkennen.<br />
Das Banjo ist also flöten,<br />
ebenso Akustikgeklimper und die<br />
stampfend-polternde Bassdrum.<br />
Einzug erhielen dafür Synthesizer,<br />
spacige Mellotrone, Konservendrums<br />
und ein Gitarrensound im<br />
Ausmaß, als hätten Muse mit U2<br />
kopuliert. „Man fühlte sich vom alten<br />
Sound ausgebrannt“, hieß es.<br />
Oftmals geraten Stilkorrekturen zu<br />
einem Griff in den Gulli, aber hier,<br />
hier jedoch fühlt man den Phönix<br />
aus der Asche steigen – man spürt<br />
den frischen Wind, die gestärkte<br />
Brise, die auch Produzent James<br />
Ford (Arctic Monkeys) zuschulden<br />
ist. Dabei lässt „Wilder Mind“ mehr<br />
Spielraum „zwischen den Zeilen“,<br />
ist weniger durchexerziert als die<br />
Vorgänger. Eine Gabe der Klasse<br />
Led Zeppelin. Hut ab! (sb)<br />
!<strong>ticket</strong> media<br />
ADAM LAMBERT<br />
The Original High<br />
„My heart is a ghost town“, singt<br />
der Neo-Queen-Sänger auf seinem<br />
dritten Soloalbum und öffnet selbiges<br />
gewaltig, legt er immerhin sehr<br />
persönliche Texte über tanzbaren<br />
Pop ohne Bubblegum-Attitüde.<br />
„The Original High“ ist düsterer als<br />
sein bisheriges Schaffen, aber überaus<br />
bittersüß, stimmlich freilich<br />
fernab jeder Kritik – mondän, stellenweise<br />
surreal und bildkräftig. Brian<br />
May gastiert auch hierauf. (sb)<br />
BLUR<br />
The Magic Whip<br />
Das 12-jährige Warten hat nun ein<br />
Ende gefunden! Mit „The Magic<br />
Whip” erschien ein neues Presswertk<br />
der Briten rund um Mastermind Damon<br />
Albarn. Nach so einer langen<br />
Wartezeit kann man sich etwas Besonderes<br />
erwarten. Und besonders<br />
ist die neue Scheibe, besonders und<br />
nennen wir es: experimentierfreudig.<br />
Hört man beispielsweise „Ice Cream<br />
Man” kann man sich nur schwer entscheiden,<br />
ob man zur Spielkonsole<br />
greift und Super Mario auf böse<br />
Schildkröten springen lässt oder<br />
doch lieber zu bewusstseins- und<br />
sphärenerweiternden Substanzen<br />
greift. Prinzipiell erscheint bei dem<br />
vorliegenden Werk ab dem zweiten<br />
Song alles ein bisschen sphärisch,<br />
bis man dann bei „I Broadcast”<br />
wieder auf Blur trifft, wie man sie<br />
gewohnt ist: Krachender Sound umgeben<br />
von feinstem Londoner Dialakt<br />
à la Albarn. Zu der Nummer<br />
lässt sich übrigens sicher auch ganz<br />
gut im Partykeller herumspringen!<br />
Mit „My Terracotta Heart” geht es<br />
dann wieder etwas melancholischer<br />
weiter. Eines kann man auf keinen<br />
Fall abstreiten: Es wird eine enorme<br />
Vielfalt geboten, es könnte gar sein,<br />
dass „The Magic Whip” einmal als<br />
Synonym für eben diese verwendet<br />
werden wird. Was sich anfangs noch<br />
holprig anhörte, entpuppt sich nach<br />
längerem Studium zu einem kleinen,<br />
sphärisch abgehobenen Meisterwerk.<br />
(pa)<br />
SATYRICON<br />
Live At The Opera<br />
Was für normalsterbliche Ohren als<br />
Black-Metal-Lärmfraktion begann,<br />
entwickelte sich langsam, aber stetig<br />
zu einem avantgardistischen Kunstwerk,<br />
das nun in Kollaboration mit<br />
dem National Norwegian Opera<br />
Chor seinen Höhepunkt findet. Genre-Dogmen<br />
werden gebrochen, Erhabenheit<br />
thront über den Stücken<br />
aus der (nahen) Vergangenheit und<br />
die Norweger beweisen damit erneut<br />
ihre Vorreiterrolle. (sb)<br />
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Foto: GEPA pictures<br />
Unterstützung in Rot-Weiß-Rot<br />
für das Nationalteam!<br />
Rund 42.500 Fans des ÖFB Nationalteams<br />
haben sich bereits ein Abo<br />
für die letzten beiden Heimspiele<br />
gegen Moldawien am 5. September<br />
und Liechtenstein am 12. Oktober<br />
im Wiener Ernst-Happel-Stadion<br />
im Rahmen der Qualifikation zur<br />
UEFA EURO 2016 gesichert.<br />
Es sind nur noch rund 3.500 Abos<br />
erhältlich, die Bestellung ist ausschließlich<br />
via www.oefb.at/<strong>ticket</strong>s<br />
bzw. telefonisch unter (01) 96096<br />
555 möglich. Die ASM, das offizielle<br />
Reisebüro des ÖFB, bietet allen Fans<br />
aus den Bundesländern ein attraktives<br />
Reiseangebot inklusive Tickets<br />
für die Spiele, Bahnfahrt und Nächtigung<br />
im 4*-Hotel ab € 295,– pro<br />
Person an. Angeboten werden auch<br />
attraktive Reisen zu den Auswärtsspielen<br />
des Nationalteams. Kombinieren<br />
Sie Städtereisen mit den<br />
Qualifikationsspielen zur UEFA<br />
EURO 2016. Am 14. Juni sind Sie in<br />
!<strong>ticket</strong> service<br />
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Emotionen Das<br />
österreichische<br />
Nationalteam<br />
gibt alles!<br />
Moskau um € 499,–, am 8. September<br />
geht es nach Stockholm (ab<br />
€ 399,–) und ab € 299,– sind Sie in<br />
Podgorica in Montenegro am 9.<br />
Oktober <strong>2015</strong> live vor Ort im Stadion.<br />
Infos unter www.asm.travel.<br />
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Ihr nächster<br />
Traumurlaub?<br />
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Stoppt den Plastikmüll!<br />
Zehn Millionen Tonnen Müll landen<br />
jährlich in unseren Meeren, der<br />
Großteil davon ist Plastik. Helfen Sie<br />
uns, die Verschmutzung unserer<br />
Umwelt zu stoppen: Unterzeichnen<br />
Sie jetzt die Petition gegen unnötiges<br />
Wegwerf-Plastik.<br />
PLASTIK<br />
Jetzt Petition unterzeichnen:<br />
SMS mit „PLASTIK” an<br />
0664 - 660 30 30 *<br />
* SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition<br />
gegen Wegwerf-Plastik und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf.<br />
Greenpeace dankt oe<strong>ticket</strong> für die Unterstützung durch die Schaltung dieses Gratisinserats.
!<strong>ticket</strong> spaß<br />
Kasperltheater<br />
SEX SELLS Georg Biron<br />
Ach ja. Österreich ist ein Musikland.<br />
Da lege ich mich doch gleich auf einer<br />
Wiese in die Sonne und summe dämmersüchtig<br />
und sterbefaul vor mich<br />
hin: „Land der Berge, Land am Strome<br />
…“ Und denke mir: Brauchen wir 70<br />
Jahre nach dem Nationalsozialismus<br />
wirklich eine Nationalhymne? Und<br />
siehe da: Jeder hat eine Meinung. Und<br />
was für eine! Wie hässliche Kobolde<br />
toben die halbherzigen Aggressionen<br />
und die überspannten Eitelkeiten<br />
kampfbereit durch das Land. Ein junger<br />
Mann mit Bart, der sich als junge<br />
Frau verkleidet, polarisiert in diesem<br />
Streit ebenso wie ein junger Mann mit<br />
Ziehharmonika, der sich als alter Philosoph<br />
verkleidet. Da möchte ich am<br />
liebsten Reißaus nehmen und salzige<br />
Meeresluft einatmen.<br />
The Mellowbeats<br />
Mit Musik oder kulturellem Erbe hat<br />
dieses Geplänkel rein gar nichts zu<br />
tun. Das ist ein böses Kasperltheater,<br />
bei dem man nicht weiß, wer das Krokodil<br />
und wer der Wurschtl ist. Doch<br />
dann höre ich ein Lied aus Salzburg,<br />
„A Million Times“ von „Nigrita & The<br />
Mellowbeats“. Was für eine sexy Performance!<br />
Unglaublich<br />
betörend und rhythmisch<br />
kommt diese junge Sängerin daher.<br />
Angetrieben von stimmigem Groove<br />
und der authentischen Suche nach der<br />
Wahrheit, die nur mit dem Herzen<br />
entdeckt werden kann. Jazz, Rock,<br />
Soul und Reggae haben es Nigrita<br />
und ihrer Formation angetan. Und<br />
man merkt sofort: Hier ist jemand musikalisch<br />
jenseits des österreichischen<br />
Tellerrands unterwegs und stürzt sich<br />
auf die verführerische Erotik der Freiheit.<br />
Yeah!<br />
STARREBUS<br />
+ +<br />
=?<br />
Raten und gewinnen!<br />
!<strong>ticket</strong> sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Wer könnte hiermit gemeint sein?<br />
Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Tokio Hotel”.<br />
Zu gewinnen gibt es ein !<strong>ticket</strong>-Überraschungspaket.<br />
Infos & Teilnahmebedingungen zu diesem und sämtlichen Gewinnspielen finden Sie unter www.<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />
Wir freuen uns auch über Postkarten: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn,<br />
Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 22. <strong>Mai</strong> <strong>2015</strong><br />
Das nächste !<strong>ticket</strong> erscheint am 27. <strong>Mai</strong> <strong>2015</strong>.<br />
62|<br />
Fotos: moff, fotolia, beigestellt
präsentiert<br />
HIGHLIGHTS<br />
KAYA YANAR<br />
„Best Of“<br />
13.09.’15 Innsbruck, Congress<br />
18.09.’15 Wien, Stadthalle F<br />
19.09.’15 Hallein, Festspielbühne<br />
20.09.’15 Bregenz, Festspielhaus<br />
BÜLENT CEYLAN<br />
„Haardrock“<br />
STEFFEN HENSSLER<br />
„Hamburg – New York – Tokio –<br />
Meine<br />
kulinarische<br />
Weltreise“<br />
29.11.’15 Wien, Stadthalle F<br />
30.11.’15 Graz, Stadthalle<br />
STEFAN VERRA<br />
„Ertappt . Körpersprache:<br />
Echt männlich. Richtig weiblich!“<br />
MARTIN RÜTTER<br />
„nachSITZen“<br />
TEDDY SHOW<br />
30. 05.’15 Linz, TipsArena<br />
31. 05.’15 Wien, Stadthalle F<br />
27.10.’15 Wr. Neustadt, Arena Nova<br />
28.10.’15 Linz, TipsArena<br />
29.10.’15 Innsbruck, Olympiahalle<br />
13.04.’16 Villach, Stadthalle<br />
14.04.’16 Graz, Stadthalle<br />
15.04.’16 Wien, Stadthalle D<br />
„Was Labersch Du. . . ?!“<br />
06.11.’15 Graz, Stadthalle<br />
07.11.’15 Innsbruck, Olympia halle<br />
03.12.’15 Wien, Stadthalle D<br />
04.12.’15 Linz, TipsArena<br />
04.12 Linz, TipsArena<br />
Neues Programm „KRONK“:<br />
29.01.’17 Salzburg Arena<br />
11.05.’15 Linz, Neues Rathaus<br />
30.11.’15 Lienz, Gymnasium<br />
01.12.’15 Klagenfurt, Audimax<br />
02.12.’15 Graz, Orpheum<br />
08.12.’15 Salzburg, Republic<br />
09.12.’15 Linz, Neues Rathaus<br />
10.12.’15 Wien, Theater Akzent<br />
,alle Termine auf.<br />
www.gernotkulis.at<br />
GERNOT KULIS<br />
„Kulisionen“<br />
MICHL MÜLLER<br />
„Ausfahrt freihalten“<br />
24.9.’15 Wien, Theater Akzent<br />
25.9.’15 Salzburg, Republic<br />
SERDAR SOMUNCU<br />
„H2 Universe – Die Machtergreifung“<br />
10. 06.’15 Leonding, Kürnberghalle<br />
11.06.’15 Klagenfurt, Universität<br />
12.06.’15 Graz, Orpheum<br />
13.+14.06.’15 Wien, Stadtsaal