05.05.2015 Aufrufe

ticket Mai! 2015

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!<strong>ticket</strong><br />

Österreichs Eventmagazin Nr.1<br />

MAI<br />

20 1 5<br />

musik<br />

show<br />

sport<br />

theater<br />

kabarett<br />

€ 2,90<br />

Damit sind Sie live dabei!<br />

?<br />

STIPSITS<br />

KOSTEN<br />

FAKTOR<br />

KULTUR<br />

Eine Gesellschaft<br />

ohne Kultur ist<br />

unvorstellbar. Doch<br />

was darf sie kosten?<br />

&<br />

RUBEY<br />

GIER NACH<br />

ERFOLG<br />

P.b.b. 15Z040254 M Ticket Express GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />

WIESENSTARS<br />

WIESEN<br />

Alles neu macht der <strong>Mai</strong>: Am 30. des Monats startet die neue<br />

Saison in der burgenländischen Open-Air-Oase mit<br />

Sunrise Avenue – und das noch dazu im neuen Glanz!<br />

DIE ANTWOORD<br />

BOB DYLAN<br />

JAN DELAY<br />

STATUS QUO<br />

BILDERBUCH<br />

IGGY POP<br />

HUBERT VON<br />

GOISERN


Original graphics designed by Dewynters Plc, London<br />

Das Musical<br />

von Michael Kunze und Sylvester Levay<br />

neue Fassung für Wien<br />

aB September <strong>2015</strong><br />

www.musicalvienna.at


!<strong>ticket</strong> editorial<br />

Mag. Roberta Scheifinger<br />

Chefredakteurin und<br />

Herausgeberin von !<strong>ticket</strong><br />

Foto: Conny de Beauclair<br />

Alles neu macht der <strong>Mai</strong>!<br />

Der Frühjahrsputz steht an. So wie sich der<br />

Nebel des Winters endlich verzieht, dürfen<br />

auch die Staubballen die Wohnung verlassen<br />

und die Sonnenstrahlen durchs frisch geputzte<br />

Fenster strahlen, auf dass man weiß: Man braucht<br />

sich nun nicht mehr einigeln, raus an die frische Luft<br />

ist die Devise!<br />

Aber auch draußen ist man fleißig am Frühjahrsputz:<br />

Seit Mitte der 70er-Jahre hat sich der kleine burgenländische<br />

Ort Wiesen mit seinem malerischen Festivalgelände<br />

einen Namen gemacht, die Crème de la<br />

Crème fand sich dort bereits ein, um zwischen Erdbeeren<br />

Zigtausenden einen unvergesslichen Nachmittag<br />

und Abend zu bereiten. Mit dem diesjährigen<br />

Saisonauftakt am 30. <strong>Mai</strong> (Sunrise Avenue) wird das<br />

Gelände im neuen Glanz erstrahlen. Welche gigantischen<br />

Pläne dort umgesetzt werden, lesen Sie in unserer<br />

Titelgeschichte ab Seite 10. So viel können wir<br />

jetzt schon verraten: Der hauseigene Frühjahrsputz<br />

wirkt dagegen wie ein Kinkerlitzchen.<br />

Aufräumen sollte man jedoch nicht nur hier und<br />

dort, sondern vielleicht auch einmal in der Staatskasse.<br />

Denn auch wenn mittlerweile klar ist, dass Kultur<br />

nicht nur ideellen, sondern auch materiellen Mehrwert<br />

hat, so sollte sie am besten nichts kosten. Da<br />

wird zwar frisch-freudig die Ticketsteuer erhöht, was<br />

à la longue bedingt förderliche Auswirkungen auf<br />

unsere Kulturlandschaft haben wird, andererseits<br />

leiden viele Häuser unter fehlenden Subventionen<br />

(siehe Seite 26). Da hilft nur eines: Selbst tätig werden,<br />

die Kultur unterstützen. Der beste Anfang:<br />

Musik kaufen, Konzerte besuchen! Viel Spaß dabei!<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!<br />

Roberta Scheifinger<br />

| 03


WWW.NOVAROCK.AT #NR15 FACEBOOK.COM/NOVAROCK<br />

3 DAYS – 70 BANDS – 4 STAGES<br />

FREITAG, 12.JUNI<br />

SAMSTAG, 13.JUNI<br />

FESTIVAL<br />

Die Antwoord · Sven Väth<br />

Deadmau5 Noisia · Spor & MANY MORE<br />

FESTIVAL<br />

Damian “Jr. Gong” Marley · Jan Delay<br />

Labrassbanda · Nneka · Xavier Rudd<br />

Rakede · Millions Of Dreads<br />

FESTIVAL<br />

Status Quo<br />

Eric Burdon & The Animals · Jimmy Cliff<br />

Uriah Heep · Nazareth · The Doors Alive<br />

SONNTAG, 14.JUNI<br />

LAGWAGON · ALL FACES DOWN · SOLSTAFIR · FRISKA VILJOR · ORCHID · RAKEDE · MAMBO KURT<br />

ANTILOPEN GANG · BETONTOD · DRESCHER · NORTHLANE · CODE ORANGE · HEISSKALT · MILK+<br />

FESTIVAL<br />

Bilderbuch · Belle & Sebastian<br />

Wanda · Nada Surf · Curtis Harding<br />

FESTIVAL<br />

CHIC feat. Nile Rodgers · Róisín Murphy<br />

Marla Glen · Count Basic · Johann Sebastian Bass<br />

Sinkane · Threeo · Robb<br />

FESTIVAL<br />

Iggy Pop · Flogging Molly<br />

The Baseballs · Anti-Flag · Hatebreed<br />

Katzenjammer · Sepultura & MANY MORE<br />

Sunrise Avenue<br />

Bob Dylan And His Band<br />

Hubert Von Goisern<br />

5/8erl in Ehr’n<br />

Ottakringer Arena <strong>2015</strong><br />

www.wiesen-festivals.at<br />

facebook.com/wiesenfestivals<br />

Tickets sind auf www.music<strong>ticket</strong>.at, bei oe<strong>ticket</strong> (www.oe<strong>ticket</strong>.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für<br />

Ticketingkunden und Megacard-Members) bzw unter 01/24924 erhältlich.<br />

WORLD TOUR<br />

THE OFFSPRING · INTERPOL · ALT-J · CASPER · ELLIE GOULDING<br />

MAJOR LAZER · MARTIN GARRIX · NERO LIVE · FRITZ KALKBRENNER · THE SCRIPT · BAD RELIGION<br />

SIMPLE PLAN · CHARLI XCX · KWABS · ENTER SHIKARI · ALLIGATOAH · JOSÉ GONZÁLEZ · K.I.Z. · THE WOMBATS · ECHOSMITH<br />

FRITTENBUDE · MAD CADDIES · ESKIMO CALLBOY · IRIE RÉVOLTÉS · WILLIAM FITZSIMMONS · NEW FOUND GLORY · DAWA · CHUCK RAGAN<br />

SDP · HALESTORM · AGAINST ME · MIGHTY OAKS · DARWIN DEEZ · LONELY THE BRAVE · RAE MORRIS · TWIN ATLANTIC · THE MENZINGERS<br />

RUEN BROTHERS · COURTNEY BARNETT · THE DISTRICTS · TRUCKFIGHTERS · DOLOMITE MINOR · EXCLUSIVE · EAVES · NORTHCOTE<br />

NIGHTPARK<br />

SIGMA LIVE · KLANGKARUSSELL LIVE · PORTER ROBINSON LIVE · OMD · KILL THE NOISE · MODESTEP LIVE<br />

OLIVER KOLETZKI · KOAN SOUND · BAKERMAT · CLAPTONE · GORGON CITY DJ-SET · AKA AKA FEAT. THALSTROEM LIVE<br />

CRAZE · CYRIL HAHN · DUMME JUNGS LIVE · HANNAH WANTS · FUKKK OFFF · FAKEAR · ILLSKILLZ · TINUSH · STEVE HOPE · DIZZY BELL · ANDY CATANA<br />

MAD DECENT STAGE<br />

DIPLO · DILLON FRANCIS · FLOSSTRADAMUS · ZEDS DEAD · WHAT SO NOT<br />

RAM<br />

WILKINSON DJ-SET · TC · LOADSTAR · DC BREAKS · TEDDY KILLERZ · BODY & SOUL<br />

DISASZT · MC DAXTA — AND MANY MORE TO COME!<br />

20.-22.AUGUST<br />

GREEN PARK ST.PÖLTEN<br />

WWW.FREQUENCY.AT<br />

FACEBOOK.COM/FM4FREQUENCY<br />

2 FESTIVALS IN 1 · 3 TAGE · 8 BÜHNEN · 120 ACTS<br />

Tickets sind auf www.music<strong>ticket</strong>.at, bei oe<strong>ticket</strong> (www.oe<strong>ticket</strong>.com; Tel: 01/96096) und in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und Megacard-Members) bzw unter 01/24924 ehältlich.<br />

11 NOVEMBER <strong>2015</strong><br />

W I E N E R S TA D T H A L L E<br />

JETZT ERHÄLTLICH!<br />

FOOFIGHTERS.COM<br />

TICKETS AB 24.04. 10 UHR<br />

T I C K E T S S I N D A U F W W W . M U S I C T I C K E T . AT, B E I O E T I C K E T W W W . O E T I C K E T . C O M ; T E L : 0 1 / 9 6 0 9 6 <br />

U N D B E I M S TA D T H A L L E N T I C K E T I N G U N D U N T E R + 4 3 1 7 9 9 9 9 7 9 E R H Ä L T L I C H .


!<strong>ticket</strong> inhalt<br />

Tu felix Austria!<br />

Wir sind Life Ball! Wir sind Song Contest!<br />

Wir sind Bilderbuch, Wanda und Olympique!<br />

Wir sind Goisern! Und noch vieles mehr.<br />

14-22<br />

STARS&PEOPLE<br />

14 Die Toten Hosen Die deutschen<br />

Punker kommen wieder<br />

nach Österreich, topfit<br />

und mit einem Lächeln im<br />

Gesicht. Denn: Campino gefällt’s<br />

hier.<br />

16 Sophie Hunger Nach ihrem<br />

Sabbatical präsentiert sich<br />

die Schweizer Künstlerin mit<br />

ihrem neuen Album „Supermoon“<br />

intensiver denn je.<br />

Betreten Sie Sophies Welt!<br />

24-30<br />

LIFE&STYLE<br />

26 Kulturförderungen Gespart<br />

werden muss überall, leider auch<br />

in der Kulturlandschaft. Dass<br />

man sich so nur leider auch rasch<br />

einmal ins eigene Fleisch schneidet,<br />

wird oft vergessen …<br />

28 Life Ball/Eurovision Song<br />

Contest Alljährlich findet im<br />

<strong>Mai</strong> im Wiener Rathaus der<br />

„Tanz zur Toleranz“ statt, dieses<br />

Jahr folgt nur kurz darauf ein<br />

anderes grenzüberschreitendes<br />

Ereignis: der Song Contest.<br />

DAS WIENERLIED Seit Anfang des 19. Jahrhunderts ist es in der Musiklandschaft<br />

unterwegs, das Wienerlied. Einige Jahre versank es in der Versenkung,<br />

nun ist es aber wieder dabei, den Populärgipfel zu erklimmen. Eine kurze Geschichte<br />

vom Augustin bis zu Wanda.<br />

32-36<br />

FUN&ACTION<br />

32 Stadtmusikanten Straßenkünstler<br />

brauchen viel mehr als nur ihr<br />

Talent, musizieren oder schauspielern<br />

zu können. Denn wie so<br />

oft sind auch hier einige bürokratische<br />

Hürden zu überwinden,<br />

bevor man „sein Platzerl“ bekommt<br />

…<br />

34 Stipsits & Rubey Die beiden<br />

Herren, gerade aus „Triest“ wiedergekehrt,<br />

sind, wie so viele andere<br />

auch, auf der Suche nach<br />

dem Glück. Wir helfen suchen.<br />

20<br />

38-52<br />

LIVE&MEDIA<br />

38 Judas Priest Die „New Wave of<br />

British Heavy Metal“ ist die<br />

größte, letzte Rock-Revolution,<br />

Judas Priest einer ihrer bekanntesten<br />

Vertreter. Und genug haben<br />

sie noch lange nicht.<br />

44 Hubert von Goisern Im Goiserer<br />

lodert es, Federn lassen muss<br />

er auch. Und genau das macht<br />

ihn so authentisch.<br />

50 Media Leonard Cohen, Faith No<br />

More & viele mehr!<br />

impressum<br />

Herausgeberin, Chefredakteurin:<br />

Mag. Roberta Scheifinger<br />

Stv. Chefredakteur: Stefan Baumgartner<br />

Stv. Chefredakteurin & Chefin vom Dienst:<br />

Petra Albrecht B.A.<br />

Anzeigen Veranstalter: Mag. Thomas Keusch nigg<br />

Anzeigen: FCM firstclassmedia GmbH,<br />

Andrea Fürnweger, Mag. Fritz Schmied<br />

Redaktion/Kolumnisten: Petra Albrecht B.A. (pa),<br />

Stefan Baumgartner (sb), Georg Biron, Paul M. Delavos<br />

B.A. (pmd), FM4 Ombudsmann, Alexander Haide<br />

(ah), Astrid Radner B.A. Bakk. phil. (ar), Mag. Joachim<br />

Schmida, Andreas Ungerböck (ray-Magazin), Andy<br />

Woerz, Andy Zahradnik Cartoons: Bertram Haid<br />

(BAES Cartoons), Gerhard Haderer (MOFF.) Lifestyle:<br />

Mag. Karin Steiner<br />

Textchef: Jakob Hübner Lektorat: Gunther Natter<br />

Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen,<br />

Veranstalter, siehe Copyright<br />

Medieninhaber, Eigentümer: Ticket Express<br />

GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien<br />

Designkonzept, Verlagsconsulting, grafische<br />

Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH,<br />

Mariahilfer Straße 51, 5. Stiege (3. Innenhof),<br />

1060 Wien<br />

Art Direktion: Mag. Gottfried Halmschlager<br />

Vertriebsmarketing, Dialogkonzept: straberger<br />

conversations GmbH, Mariahilfer Straße 1d/Top II,<br />

1060 Wien, www.conversations.at<br />

Druck: Niederösterreichisches Pressehaus,<br />

Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten<br />

Abonnements: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin<br />

Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:<br />

€ 22,00 Jahresabo Europa: € 44,–. Kündigung<br />

jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist<br />

nur schriftlich eingeschrieben an die PGV Austria<br />

Trunk GmbH (Leserservice) oder per <strong>Mai</strong>l an<br />

abo@<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />

Einzelpreis: € 2,90 Abo-Bestellung unter<br />

abo@<strong>ticket</strong>magazin.com oder telefonisch<br />

unter +43 (0)1 863 04 8022<br />

Redaktionsanschrift: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin<br />

Nr. 1, Heumühlgasse 11, 1040 Wien,<br />

Telefon: +43 (0)1 589 54-450, E-<strong>Mai</strong>l: office@<strong>ticket</strong>magazin.com,<br />

Web: www.<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />

Sie finden uns auch auf Facebook und Twitter.<br />

Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos<br />

übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung<br />

erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung.<br />

Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<br />

Nachträgliche Honorarforderungen für nicht<br />

veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt.<br />

Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.<br />

Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf<br />

www.<strong>ticket</strong>magazin.com/impressum.<br />

Foto: Fürthner, Illustration: baes<br />

| 05


!<strong>ticket</strong> highlights<br />

<strong>2015</strong>/16<br />

The Purple Tour<br />

David Coverdale ist sicher ein wahrer Meister seines<br />

Faches. Wie kein anderer schafft er es mühelos, dem<br />

Hardrock die richtige Mischung Blues einzuhauchen<br />

und einen Gesangsstil zu prägen,<br />

der seinesgleichen sucht.<br />

Als Sänger von Deep Purple<br />

hat er sich einen Namen gemacht,<br />

als Frontman von Whitesnake<br />

ist er schon zu Lebzeiten<br />

unsterblich geworden.<br />

„Here I Go Again“ anybody!?<br />

Aber nicht nur die Klassiker,<br />

auch die neuen „Purple<br />

Album“-Stücke haben es<br />

gewaltig in sich!<br />

Whitesnake<br />

19. November, PLANET.tt im Gasometer<br />

Der Karneval der Tiere<br />

Von und mit Michael „Bully“ Herbig<br />

„Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns gilt heute<br />

als sein berühmtestes Werk, wurde von ihm zu Lebzeiten jedoch<br />

nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Nun widmet<br />

sich dem „Grande fantaisie zoologique“ der deutsche Comedian<br />

Bully Herbig, der dem klassischen Stück auch seine<br />

persönliche Note verleiht. Sein Anliegen ist es, die eigene Begeisterung<br />

für klassische Musik weiterzugeben – und welches<br />

Setting könnte besser geeignet sein als ein Treffen der<br />

Tiere (Bären, nicht nur Gummibären!) an einem geheimen<br />

Ort, um die Hochzeit des Löwen zu feiern?<br />

22. November, Wiener Stadthalle (Halle F)<br />

06|


Fotos: Ash Newell, Show Connection, Show Factory / LSK, Chadden Hunter, Steven Sebring, Lalo Jodlbauer<br />

Frei sein<br />

Xavier Naidoo – Sänger, Songwriter, Mitbegründer<br />

der Söhne Mannheims und Teil des<br />

Bandprojektes „XAVAS“ (gemeinsam mit<br />

Kool Savas) ist ein Künstler, an dem sich die<br />

Geister scheiden. Er polarisiert, er fasziniert,<br />

er löst Diskussionen aus. Aber vor allem überzeugt<br />

er durch seine Stimme und seine authentische<br />

Persönlichkeit. Beides wird er diesen<br />

Sommer im Rahmen stimmungsvoller Open-Air-<br />

Konzerte erneut unter Beweis stellen.<br />

im Juni & Juli in Salzburg, Graz, Wien und Dornbirn<br />

Eisige Welten – Live in Concert<br />

Nach dem sensationellen Erfolg von Planet<br />

Erde im Frühjahr dürfen wir uns Anfang<br />

kommenden Jahres auf eine – frostige<br />

– Fortsetzung mit der BBC-Naturdokumentation<br />

„Eisige Welten“ freuen. Es war<br />

die größte Film-Expedition aller Zeiten in<br />

die extremsten und abgelegensten Teile<br />

unseres Planeten – in die unendlichen eisigen<br />

Weiten der Arktis und Antarktis. Vier Jahre Produktionszeit,<br />

rund 2.300 Drehtage in der Luft, an Land, im Wasser<br />

und unter dem Eis – fernab der modernen Zivilisation. Diese Bilder, live von<br />

einem Orchester begleitet, sollte man sich nicht entgehen lassen …<br />

Planet Erde<br />

13. Februar, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

Horses<br />

Im Herbst ‘75 trommelte Patti in New York ihre Band<br />

zusammen, um ihr Debüt „Horses“ aufzunehmen. Es<br />

galt bald als bahnbrechend und gar historische Aufnahme,<br />

seitdem hat es für Generationen von Musikern<br />

und Künstlern nichts an Bedeutung verloren.<br />

Nun, 40 Jahre später, will Smith die Langlebigkeit<br />

und den andauernden Einfluss des Albums mit einer<br />

Reihe spezieller Shows würdigen. „Es wird eine stolze,<br />

ehrliche Feier“, sagt Patti über ihre Idee, das Album<br />

in seiner Gesamtheit live zu performen. Vom damaligen<br />

Line-up sind heute noch Lenny Kaye und Jay<br />

Dee Daugherty an ihrer Seite dabei.<br />

im Juli in Wien und München, im August in Wels, im August in Laibach<br />

Alma<br />

24. <strong>Mai</strong> bis 7. Juni, Roigk-Hallen Wiener Neustadt<br />

Xavier Naidoo<br />

Patti Smith<br />

A Show BIZ ans Ende<br />

Der Komponist Gustav Mahler ist daran gestorben,<br />

dass er sie zu sehr geliebt hat, der Maler<br />

Oskar Kokoschka konnte ihren Verlust ein Leben<br />

lang nicht verwinden, der Architekt Walter Gropius<br />

war ein Spielzeug in ihren Händen, und der<br />

Dichter Franz Werfel schrieb: „Sie gehört zu den<br />

ganz wenigen Zauberfrauen, die es gibt!“: Alma<br />

Mahler-Werfel – die größte Femme fatale des<br />

20. Jahrhunderts. Dieses Jahr feiert das „Alma“-<br />

Theaterepos von Paulus Manker 20-jähriges Bestehen!<br />

Wir gratulieren!<br />

IT’S ONLY WOERZ<br />

Privatsache!<br />

Kreuzfahrten, Wanderungen oder gesponserte<br />

Kaffeefahrten im Beisein<br />

der Publikumslieblinge erfreuen sich<br />

seit Längerem immer größerer Beliebtheit.<br />

Manche Künstler peppen ihre<br />

Konzerte gar mit „Meet and greet“<br />

auf und man darf um einen deftigen<br />

Aufpreis seinem Star vor dem Konzert<br />

die Pfote schütteln und sich mit ihm<br />

auf einem Foto verewigen lassen. Das<br />

führt entweder zur Festigung der Liebe<br />

zum Künstler, oder aber auch zur<br />

Irritation, weil „die/der ist ganz anders<br />

auf der Bühne!“ Ich persönlich<br />

kann mir schon vorstellen, dass z. B.<br />

Bands, die seit 40 Jahren erfolgreich<br />

im Geschäft sind, nicht mehr die gleichen<br />

Anliegen und Gedanken haben<br />

wie damals als postpubertäre Revolutionäre.<br />

Da kann es schon vorkommen,<br />

dass man privat ein bisschen anders<br />

ist als auf der Bühne. Aber es<br />

geht auch anders. Ich traf dereinst in<br />

L.A. den Bassisten einer Anfang der<br />

1990er durchaus sehr bekannten<br />

australischen Rockband. (Nein, keine<br />

Namen, die Herren sind nach wie vor<br />

im Dienste des Rock ’n’ Roll unterwegs.)<br />

Der Kerl hatte Pech beim Denken,<br />

war großgoschert, selbstgefällig,<br />

dauerrollig und auch gesprächsinhaltlich<br />

ausschließlich auf das Abschleppen<br />

von „Babes“ fixiert. Es war klar,<br />

privat würden wir keine allzu guten<br />

Freunde werden. Dann ging er mit<br />

seinen Kollegen auf die Bühne und<br />

war unglaublich grandios und authentisch,<br />

so wie er war. Als dauerrolliger,<br />

posender, selbstgefälliger, auf das Abschleppen<br />

von Babes fixierter Rock<br />

’n’Roller. Und falls es interessiert: Er<br />

verließ das Konzert mit drei Mädels,<br />

und das nur, wie er mir später erzählte,<br />

weil er einen Viersitzer fuhr und<br />

mehr nicht Platz gehabt<br />

hätten. Die drei könnten sicher genauer<br />

ausführen, wie groß der kleine<br />

Unterschied wirklich ist. Also, … der<br />

Unterschied vom Bühnendarsteller<br />

zum Privatmenschen.<br />

| 07


!<strong>ticket</strong> thema: made in austria<br />

Rot-Weiß-Rot<br />

Wir sind Song Contest! Wir sind Formel 1! Wir sind Kabarett!<br />

Wir sind … so einiges. Und genau dieser österreichischen Vielfalt<br />

widmen wir unsere <strong>Mai</strong>-Ausgabe. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Rasende Emotionen<br />

Auch heuer wird es einen Grand Prix<br />

von Österreich geben. Die Formel 1<br />

gastiert von 19. bis 21. Juni am<br />

Red Bull Ring in Spielberg.<br />

<strong>2015</strong> feiert Österreich gleich so einige<br />

Jubiliäen: Vor 70 Jahren wurde<br />

die Zweite Republik gegründet,<br />

vor 60 Jahren wurde der Österreichische<br />

Staatsvertrag unterzeichnet und<br />

vor 20 Jahren ist Österreich der EU beigetreten.<br />

Abgesehen von politischen Jubliäen<br />

gibt es noch so einiges, das dieses<br />

Jahr in und rund ums Thema Österreich<br />

passiert bzw. gefeiert werden darf.<br />

Dank des Erfolges von Conchita Wurst<br />

beim Eurovision Song Contest darf<br />

Österreich diesen heuer ausrichten. Kurz<br />

nach dem Life Ball – ebenfalls ein alljährliches<br />

heimisches Highlight – wird<br />

sich die Wiener Stadthalle in eine Song-<br />

Contest-Halle verwandeln. Wir haben<br />

uns der beiden Themen angenommen<br />

und berichten ab Seite 28 ebenda darüber.<br />

Unser Schwerpunktthema zieht sich<br />

durch das ganze Heft – ob unsere<br />

Hauptstadt mit Schwerpunktlegung auf<br />

die Entstehung des Wienerliedes beleuchtet<br />

wird, oder heimische Bands<br />

und Künstler wie Tagtraeumer, Catastrophe<br />

& Cure, Hubert von Goisern<br />

und Allessa genauer unter die Lupe genommen<br />

wurden – wir stellten fest,<br />

dass unsere Alpenrepublik viel mehr<br />

als nur Schnitzel und Spritzwein bietet.<br />

Mit Patriotismus ist es ja immer so eine<br />

Sache. Dank der österreichischen Geschichte<br />

und einigen – leider immer<br />

wieder aktuellen – Aussagen, die sich<br />

niveautechnisch wohl eher ein paar Meter<br />

unter der Erde bewegen, ist man<br />

oftmals eher beschämt über als stolz<br />

auf sein Land. Nichtsdestotrotz und<br />

fernab von übertriebener Heimatliebe<br />

haben wir für Sie hier einige Freizeitbeschäftigungen<br />

und Unterhaltungsgegenstände<br />

rund um das Thema Rot-<br />

Weiß-Rot ausgewählt:<br />

Fotos: Getty Images, Samo Vidic/Red Bull Content Pool, Hersteller, Sebastian Klampferer<br />

08|


auf -<br />

spielen<br />

Best Of Austria<br />

Mit Wolfgang Ambros, der<br />

EAV, Die Seer und Schiffkowitz<br />

ist ein Hitfeuerwerk garantiert!<br />

In unterschiedlichen Konstellationen<br />

zu sehen am 5. August<br />

in Mörbisch und am 5. September<br />

in Bregenz.<br />

aufwachsen<br />

Madame<br />

Tussauds Im<br />

Wiener Wachsmuseum<br />

gibt es<br />

so einige heimische<br />

Stars zu<br />

betrachten, unter<br />

anderem Arnold<br />

Schwarzenegger.<br />

aufs maulPetutschnig Hons Ab <strong>Mai</strong> bringt der beliebteste Bauer<br />

Österreichs seinem Publikum das Leben auf dem Hof nahe.<br />

vastehst?<br />

Wie sagt man in Österreich?<br />

Ein Werk, das in keinem Bücherschrank<br />

fehlen sollte! Dann gibt<br />

es auch keine dialektischen<br />

Missverständnisse.<br />

| 09


!<strong>ticket</strong> coverstory<br />

Erdbeerland<br />

Wer schon einmal in der Ottakringer Arena in Wiesen war, der weiß:<br />

Diese Festival-Location hat einen ganz besonderen Charme! Nun wird<br />

sie umgebaut und soll alsbald in neuem Glanz erstrahlen. TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Seit Mitte der Siebzigerjahre hat<br />

der kleine Ort Wiesen im Burgenland<br />

sich durch sein Festivalgelände<br />

einen Namen gemacht. Die<br />

Crème de la Crème der internationalen<br />

Rock- und Popgeschichte kommt<br />

seit Jahrzehnten immer wieder gerne<br />

auf Besuch in diese außergewöhnliche<br />

Open-Air-Oase. Außergewöhnlich ist<br />

das Gelände vor allem deshalb, weil<br />

es an Gemütlichkeit und<br />

Charme kaum zu übertreffen<br />

ist!<br />

Besondere Location<br />

Mitten in der burgenländischen Erdbeerregion<br />

– die rote Frucht ist wirklich<br />

zu empfehlen und stammt sie von dort,<br />

mit nichts aus dem Supermarkt zu<br />

vergleichen, das sich Erdbeere<br />

schimpft – steht ein Festivalzelt umgeben<br />

von Grünflächen, Bars und Es-<br />

sensständen. Bis zu 8.000 Menschen<br />

können bei einem Open-Air-Konzert<br />

ebendort abfeiern und einen launigen<br />

Abend verbringen. Speziell ist auch<br />

der Backstagebereich – besteht dieser<br />

aus alten Zugwaggons, eine Kleinigkeit,<br />

die aber immer wieder Eindruck<br />

auf Bands macht, und genau diese<br />

Location wird deshalb nicht in Vergessenheit<br />

geraten.<br />

Fotos: Rene Huemer, beigestellt<br />

termine<br />

All dies kann man in der Ottakringer Arena<br />

Wiesen live erleben!<br />

30. <strong>Mai</strong> – Sunrise Avenue<br />

18.–20. Juni – Urban Art Forms u. a mit.<br />

Die Antwoord und Sven Väth<br />

26. Juni – Bob Dylan<br />

3. Juli – Sunsplash u. a mit Damian Marley<br />

und Jan Delay<br />

4. Juli – Lovely Days u. a. mit Eric Burdon<br />

und Jimmy Cliff<br />

10. Juli – Harvest Of Art u. a. mit Bilderbuch<br />

und Belle & Sebastian<br />

11, Juli – Nova Jazz & Blues Nights u. a.<br />

mit CHIC feat. Nile Rodgers<br />

17.-19. Juli – Two Days A Week u. a. mit Iggy<br />

Pop und Flogging Molly<br />

25. Juli – Hubert von Goisern und 5/8erl in Ehr’n<br />

10|


party<br />

Neuigkeiten<br />

Alles neu macht der <strong>Mai</strong> – in dem wir<br />

uns gerade befinden. Für das Festivalgelände<br />

Wiesen gilt selbiges, es wird<br />

– so der Plan – mit dem Sunrise-Avenue-Konzert<br />

am 30. <strong>Mai</strong> in neuem<br />

Glanz erstrahlen und es wird so einige<br />

neue Gustostückerl geben. Um uns<br />

ein Bild von den geplanten Veränderungen<br />

zu machen, haben wir mit<br />

Veranstalter und Festivalorganisator<br />

Ewald Tatar geplaudert.<br />

„Wenn man das Festivalgelände Wiesen<br />

kennt, so kennt man auch die<br />

Schlaglöcher in der Zufahrts- bzw.<br />

Zugangsstraße. Diese wird komplett<br />

erneuert, es entsteht ein schöner Gehweg.“<br />

Aber nicht nur das! Der Festivalbesucher<br />

darf sich auf neue Kleider<br />

des gesamten Areals gefasst machen.<br />

Die Außenfassade wird erneuert, sie<br />

bekommt einen Industrial-Touch mit<br />

quasi verrosteten Stahlplatten. Das<br />

Gelände soll dann als rostiges Schiff<br />

erscheinen, stilsicher im angesagten<br />

Shabby-Chic. Die Zelte werden das<br />

Segel darstellen. Noch dazu, wie das<br />

Plakatsujet der Wiesenfestivals schon<br />

erraten lässt, wird das Segel des Schiffes<br />

von zwei riesigen Händen getragen,<br />

die das Zelt quasi nach oben halten –<br />

das soll ausgeklügeltes Luftsystem<br />

funktionieren.<br />

Auch der VIP-Bereich bekommt neue<br />

Wände und ein neues Design verpasst.<br />

Stichwort Wand: Auf der Hinterseite<br />

des Geländes wird eine Wand stilsicher<br />

und zum Venue passend von Graffiti-Künstlern<br />

gestaltet. Am Abend wird<br />

| 11


!<strong>ticket</strong> coverstory<br />

es auch visuelle Animationen geben,<br />

es sind LEDs in den Bäumen angedacht<br />

und es gibt noch einiges mehr,<br />

das verändert wird, wir sind gespannt.<br />

Konzerte, Kunst und Kultur<br />

Fein auch, dass wir uns heuer wieder<br />

auf ein Two Days A Week freuen dürfen,<br />

in alter Tradition mit einem sehr<br />

punkigen Line-up. Leider musste letztes<br />

Jahr ausgesetzt werden, da es schier<br />

unmöglich schien, Bands für Ende<br />

August zu verpflichten. Dementsprechend<br />

hat man sich kurzerhand einen<br />

anderen Festivaltermin gekrallt – dass<br />

das eine gute Entscheidung war, beweist<br />

das Line-up!<br />

Prinzipiell dürfen wir uns diesen Sommer<br />

auf so einige großartige Konzerte<br />

freuen. Für Ewald Tatar ist der Auftritt<br />

von Bob Dylan am 26. Juni ein Highlight,<br />

aber auch das Sunsplash, das<br />

mit Damian Marley glänzt.<br />

Neben musikalischem Genuss soll<br />

Wiesen auch vermehrt Platz für Kunst<br />

im öffentlichen Raum bieten. So hat<br />

sich der gemeinnützige Kunst- & Kulturverein<br />

Wiesen (kurz KUK) zum<br />

Ziel gesetzt, junge Künster zu unterstützen<br />

und ausgewählte Arbeiten auf<br />

dem Festivalgelände auszustellen.<br />

Während der gesamten Festivalssaison<br />

soll die Kunst zu sehen sein und am<br />

Urban Art Forms in Form einer Vernissage<br />

der breiten Masse zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

12|<br />

Rostiger Chic Die Außenfassade der Ottakringer Wiesen Arena bekommt en neues Gesicht.


ROCKIN‘ ON THE RIVER<br />

Andy Lee Lang & The Spirit.<br />

Dennis Jale & Band:<br />

04.07.<strong>2015</strong><br />

DIE SEER<br />

„echt seerisch“ Tour <strong>2015</strong>.<br />

11.07.<strong>2015</strong><br />

SMOKIE<br />

Support: The Weight.<br />

18.07.<strong>2015</strong><br />

KONSTANTIN WECKER.<br />

„40 Jahre Wahnsinn“<br />

09.08.<strong>2015</strong><br />

PASSENGER<br />

Support: Stu Larsen .<br />

14.08.<strong>2015</strong><br />

HUBERT VON GOISERN<br />

& BAND - Tour <strong>2015</strong> .<br />

15.08.<strong>2015</strong><br />

OTTO SCHENK<br />

& Ungarische Kammerphilharmonie.<br />

.„Humor nach Noten“.<br />

22.08.<strong>2015</strong> & weitere Veranstaltungen<br />

bei freiem Eintritt<br />

Tickets auf www.donaubuehne.at | Hausl am Hauptplatz Tulln (Mo-Fr 6:00-18:15, Sa 6:00-12:30) | Ticketshop „Gute Unterhaltung“<br />

Wiener Str. 16, 3430 Tulln (Mo-Fr 9:00-12:00 & 15:00-18:00, Sa 9:00-12:00) | in jeder Raiffeisenbank und unter www.<strong>ticket</strong>box.at |<br />

bei oe<strong>ticket</strong>.com, 01/96096 | an der Abendkasse<br />

www.donaubuehne.at<br />

www.tullnkultur.at


!<strong>ticket</strong> stars&people<br />

Der Hosenkavalier<br />

TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Abnützungserscheinungen oder Tour-Müdigkeit scheinen für Campino,<br />

den charismatischen Frontman der Toten Hosen, Fremdwörter zu sein.<br />

Heuer gastieren die deutschen Punk-Ikonen beim Nova Rock.<br />

– es ist auch die große Erfahrung, die<br />

man mit ins Spiel wirft. Ansonsten ist<br />

es so, dass wir unsere Mission immer<br />

ernster nehmen – was früher spielerisch<br />

und egal war, bedeutet uns heute sehr<br />

viel. Für diese Konzerte im Sommer<br />

bereite ich mich ziemlich intensiv vor.<br />

Ich hatte heute Morgen schon Kickbox-<br />

und Lauftraining. Wir bemühen<br />

uns, fit zu bleiben. Es geht aber auch<br />

anders: Ich erinnere mich, als wir vor<br />

vierzehn Jahren als Special Guest mit<br />

AC/DC auf Tour waren, gab ich mehrere<br />

Pressekonferenzen mit Angus<br />

Young. Er hat als Vorbereitung nur Zigaretten<br />

geraucht und Kaffee getrunken<br />

− das war sein Verständnis von Fitness.<br />

Er sagte so etwas wie: „Wenn ich eine<br />

Gitarre in der Hand habe ist alles in<br />

Ordnung, aber hör mir auf mit Workout!“<br />

Er hätte das mal probiert und sei<br />

in ein Studio gegangen, wäre aber dann<br />

doch meist im Vorraum beim Billardspielen<br />

hängengeblieben. Seitdem konzentriert<br />

er sich auf Kaffee und Zigaretten.<br />

Er geht das anders an und wirkt<br />

trotzdem topfit.<br />

Fünf Freunde Trotz ernster Botschaften sind Die Toten Hosen immer mit Spaß bei der Sache<br />

Wer Die Toten Hosen oder<br />

Frontman Campino sind,<br />

braucht man nicht mehr<br />

wirklich erklären. Sie haben sich in ihrer<br />

über dreißigjährigen Karriere einen Namen<br />

machen können, und es hat sich<br />

wahrscheinlich bis ins hinterletzte Dorf<br />

durchgesprochen, dass es sich bei ihnen<br />

um eine deutsche Punkband und nicht<br />

etwa Langeweile oder seltsame Beinbekleidung<br />

handelt.<br />

Wie Campino sich fit hält, was er mit<br />

Wien verbindet und welche Highlights<br />

es in seiner Zeit mit Die Toten Hosen<br />

gab, erzählt er uns im Interview.<br />

Ihr steht schon so lange auf der Bühne<br />

und seid noch immer topfit – wie<br />

schafft man das?<br />

70 Prozent davon sind geblufft (lacht)<br />

14|<br />

2009 hast du am Nova Rock HC Strache<br />

und die FPÖ kritisiert. Bekommt<br />

man in Deutschland von Österreichischer<br />

Politik überhaupt was mit?<br />

Das kommt darauf an, welche Ausmaße<br />

ein Ereignis hat. Haider war in Deutschland<br />

zum Beispiel ein riesiges Thema,<br />

doch meist gehen die Dinge etwas ruhiger<br />

zu, da muss man sich schon einarbeiten,<br />

oder man bekommt es mit,<br />

wenn man im Land zu Besuch ist. Aber,<br />

den normalen Gang der Dinge in Österreich,<br />

den muss man vom Ausland aus<br />

verfolgen wollen. Da bekommt man<br />

nicht allzu viel mit.<br />

Eure Biografie ist letztes Jahr erschienen.<br />

Wie kam es zur Entscheidung,<br />

eine zu veröffentlichen?<br />

Es gibt viele unautorisierte Berichte<br />

und Bücher über uns, die einfach nicht<br />

an den Kern der Sache vordringen. Unsere<br />

letzte autorisierte Biografie ist Anfang<br />

der 90er erschienen und zuletzt<br />

1997 dürftig aktualisiert worden. Seitdem<br />

kam von unserer Seite nichts mehr.<br />

Vor einiger Zeit kam uns der Gedanke,<br />

dass es für uns selbst auch noch mal<br />

spannend sein könnte, alles bis heute<br />

Fotos: Paul Ripke, Gregor Fischer


termine<br />

Ihr einziges Österreichkonzert geben Die Toten<br />

Hosen am 13. Juni am Nova Rock. Mit dabei<br />

auf dem Festival sind Mötley Crüe, Fanta Vier,<br />

Slipknot, Motörhead, Deichkind uvm.<br />

Voller Einsatz Auch nach 33 Jahren kommen Liveauftritte der Hosen wie eine Naturgewalt über die Rampe.<br />

Erlebte aufzuarbeiten. Der Journalist<br />

Philipp Oehmke vom Spiegel Magazin<br />

hat sich der Sache dann angenommen.<br />

Ich habe ihn über eine Reportage kennengelernt,<br />

als sehr fairen Journalisten<br />

empfunden und wollte daraufhin unbedingt,<br />

dass er die Geschichte für uns<br />

aufschreibt. Er hat sich sehr große Mühe<br />

gegeben, sich in unser Archiv eingegraben<br />

und viele Leute aus dem Umfeld<br />

interviewt, die wirkliche Zeitzeugen<br />

waren. Diese Biografie hat immer dann<br />

ihre Stärken, wenn andere über uns reden.<br />

Andererseits … jetzt, ein halbes<br />

Jahr nachdem das Ding erschienen ist,<br />

muss ich sagen, es scheint eine schwierige<br />

Aufgabe zu sein … man kann nie<br />

durch ein Buch das wirkliche Leben<br />

noch mal zurückrufen. Es werden<br />

zwangsläufig immer nur gewisse Punkte<br />

beleuchtet und andere fallen weg. Der<br />

Anspruch, die Vergangenheit in hundertprozentiger<br />

Reinheit wiederzugeben,<br />

ist einfach unmöglich. Das kann<br />

man mit so einem Buch nicht erreichen.<br />

Aber trotzdem war es ein guter Versuch<br />

und ich glaube, viele Leute, die Die Toten<br />

Hosen gar nicht kennen, werden<br />

einen fundierten Einblick bekommen.<br />

Es ist nicht weit vorbeigeschossen.<br />

Was war denn dein Highlight in den<br />

letzten 33 Jahren Die Toten Hosen?<br />

Wahrscheinlich die Nacht von Istanbul,<br />

das Pokalendspiel zwischen Liverpool<br />

und AC Milan, da haben wir (Anm. FC<br />

Liverpool) im Elferschießen gewonnen.<br />

Ich hatte schon ein Jahr darum gebeten,<br />

den Endspieltermin frei zu halten. Der<br />

lag mitten in einem Tourneezeitraum,<br />

da habe ich Mittwoch und Donnerstag<br />

geblockt, so dass da keine Konzerte waren.<br />

Ich bin dann mit Andi und Tom,<br />

unserem Tonmann, nach Istanbul geflogen<br />

und habe das Spiel vor Ort miterlebt,<br />

war dann nachher noch auf der<br />

Vereinsfeier und habe zwei Tage durchgemacht.<br />

Als ich dann am Freitag das<br />

nächste Konzert hatte, standen die ganzen<br />

Leute schon mit selbstgebastelten<br />

Europapokalen im Publikum und empfingen<br />

mich wie einen Soldaten, der<br />

nach Hause kommt von einer großen<br />

Schlacht, das war schon sehr, sehr lustig!<br />

Was soll ich sonst nennen? Die schönen<br />

Momente, die wir mit der Band haben,<br />

spielen sich meistens abseits von Bühnen<br />

ab. Es geht mir eigentlich nie um<br />

die Konzerte. Das ist das Mittel zum<br />

Zweck und der Zweck heißt immer<br />

noch: Menschen begegnen, Abenteuer<br />

haben. Wir haben wahnsinnige Nächte<br />

erlebt von Buenos Aires bis nach Hamburg,<br />

von Berlin bis nach Wien. Wien<br />

gehört unbedingt dazu! Bernie Luther<br />

und seine Freunde und die Crew von<br />

Othmar und dem Chelsea, wo wir hin<br />

und wieder undercover gespielt haben<br />

– sie alle haben einen festen Platz in<br />

unserer Geschichte.<br />

weiterlesen?<br />

Das volle Interview lesen Sie auf<br />

www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />

| 15


!<strong>ticket</strong> stars&people<br />

Mondsüchtig<br />

Nach einer kurzen Auszeit ist Sophie Hunger mit dem neuen, starken<br />

Album „Supermoon“ wieder zurück. Im !<strong>ticket</strong>-Interview redet sie<br />

über Inspiration, Sprachen und die Musik als Lebenselixier.<br />

TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />

termin<br />

Sophie Hunger präsentiert Neues und Altes am<br />

26. <strong>Mai</strong> im Wiener Konzerthaus.<br />

Die 32-jährige Schweizer Singer-Songwriterin<br />

Sophie<br />

Hunger hatte in den letzten<br />

Jahren viel zu tun. 250.000 verkaufte<br />

Alben, eine lange Tour und Konzerte,<br />

die große Hallen füllten; das nicht nur<br />

in Deutschland, der Schweiz, in Frankreich<br />

und England, sondern auch in<br />

den USA. 2014 folgte dann eine Pause,<br />

um sich zu regenerieren. Doch lange<br />

hielt sie es ohne Musik nicht aus – ein<br />

Glück für ihr Publikum!<br />

Wie viel ist auf der neuen CD<br />

biografisch? Oder sind das sowieso<br />

immer deine Texte?<br />

„La Chanson D’Hélène“ ist ein Cover,<br />

aber sonst sind die Texte von mir. Ich<br />

glaube, es ist schon ein Album, das<br />

sehr stark aus den Situationen im letzten<br />

Jahr heraus entstand. Zum Beispiel<br />

habe ich in San Francisco eine Ausstellung<br />

über den Mond gesehen und<br />

dann den Song „Supermoon“ geschrieben.<br />

Dann war ich in Kalifornien<br />

unterwegs und habe „Mad Miles“<br />

unter dem Eindruck dieser ganzen<br />

Weite geschrieben. So kann ich dir bei<br />

fast jedem Lied die Situation erklären,<br />

und das war etwas, das um mich herum<br />

geschah.<br />

16|<br />

Hunger auf Musik Nach einem Sabbatical präsentiert sich die Schweizer Künstlerin Sophie Hunger intensiver denn je.<br />

Also ist das Album schon sehr stark<br />

aus dir heraus entstanden?<br />

Ja, schon. Aber ich hoffe nicht, dass<br />

es auf mich bezogen ist. Der Trick<br />

sollte eigentlich sein, dass man etwas<br />

macht, was von einem weggeht, das<br />

größer ist.<br />

Wie sieht es aus, wenn du einen neuen<br />

Song schreibst: Hast du zuerst<br />

den Text oder die Musik? Woher<br />

kommt die Inspiration?<br />

Es ist unterschiedlich. Manchmal hab<br />

ich eine coole Linie, wo ich denke, ich<br />

muss ein Lied herum bauen, weil ich<br />

sie so gerne spiele. Manchmal ist es<br />

ein Satz, von dem ich denke, dass er<br />

besonders gut klingt oder etwas Absurdes<br />

bedeutet oder eine Ironie oder<br />

eine Form von Zweideutigkeit hat.<br />

Und dann denke ich, ich muss ein<br />

Lied haben, wo dieser Satz vorkommt.<br />

Fotos: Marikel Lahana


Du singst auf der neuen CD in<br />

Englisch, Französisch, Deutsch<br />

und Schweizerdeutsch. In welcher<br />

Sprache fühlst du dich zu Hause?<br />

Eigentlich in allen Sprachen. Ich habe<br />

das Gefühl, dass ich in jeder Sprache<br />

ein bisschen jemand anderer bin. Also<br />

nicht grundsätzlich eine andere Person,<br />

aber es gibt Sprachen, in denen<br />

bestimmte Seiten an mir ein bisschen<br />

mehr zur Geltung kommen als andere.<br />

Aber ich fühle mich in allen Sprachen<br />

komplett.<br />

Hast du schon einmal einen Song in<br />

einer der Sprachen geschrieben, dann<br />

aber in einer anderen produziert?<br />

Ich hab das einmal probiert und das<br />

war ganz schlimm. Das klang wie eine<br />

Diplomarbeit.<br />

2014 hast du dich zurückgezogen …<br />

Ich habe sehr viel gespielt die sechs<br />

Jahre davor. 2013 war ich 200 Tage<br />

unterwegs und ja, da hatten wir<br />

alle einen Moment erreicht, wo es<br />

nicht mehr lustig, sondern mehr mühsam<br />

war, das Schöne ein bisschen<br />

verloren ging. Dann habe ich eineinhalb<br />

Jahre kein Konzert gespielt, was<br />

auch aus finanziellen Gründen sehr<br />

lange ist.<br />

Ich finde das toll, dass du das<br />

auch sehr offen sagst. Weil in unserer<br />

heutigen Leistungsgesellschaft<br />

das ja auch sehr oft verschleiert<br />

wird, wenn man sich zurückzieht.<br />

Ja, aber ich finde, das ist unmenschlich.<br />

Weil wir müssen ja sagen, wie es uns<br />

geht und wie es ist. Und man muss<br />

auch das Privileg haben, um ein Jahr<br />

aufzuhören. Ich hatte die Mittel dazu.<br />

Es gibt zwei Seiten, die Sache zu sehen.<br />

Aber du hast relativ schnell<br />

wieder mit Musik angefangen.<br />

Ist Musik für dich Lebenselixier?<br />

Ja, schon. Das ist die Beschäftigung<br />

die mich am zufriedensten macht, die<br />

mich erfüllt. Und in der ich mich am<br />

lebendigsten fühle.<br />

Hast du von der aktuellen CD einen<br />

Lieblingssong?<br />

Was ich ganz gut finde, ist „Weltmeister“.<br />

Das ist allerdings nur auf der Deluxe-Version,<br />

auf der mehr deutsche<br />

Stücke sind.<br />

| 17


!<strong>ticket</strong> stars&people<br />

Der Sound-<br />

Surfer<br />

Mit „Run“ erschien das zweite<br />

facettenreiche Studioalbum von<br />

Aaron Brunos Awolnation.<br />

Ein roter Faden? Kaum zu finden!<br />

Mitreißend? Auf jeden Fall! TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

Rampensau?<br />

Aaron Bruno wirkt im<br />

Gespräch eher ruhig<br />

und zurückgezogen,<br />

auf der Bühne lässt<br />

er es jedoch krachen!<br />

Awolnation ist vielmehr ein<br />

Solo projekt von Mastermind<br />

Aaron Bruno als eine Band.<br />

Awolnation ist Aaron Bruno. Optisch<br />

ein kalifornischer Sonnyboy, der klischeegerecht<br />

dem Hobby Surfen nachgeht,<br />

umgibt ihn eine gewisse Wehmut<br />

und Melancholie, die sich auch in seinen<br />

Songs widerspiegelt. So unterschiedlich<br />

wie er selbst sind auch die<br />

Songs auf seinem neuen Album „Run“.<br />

termin<br />

Awolnation spielen am 15. August in der<br />

Arena Wien, und das im Open-Air-Kessel!<br />

Was gefällt dir am besten, wenn du<br />

ein Album aufnimmst? Das Singen?<br />

Die Ideenfindung im Vorfeld?<br />

Das Einsingen eigentlich nicht so …<br />

eher der Moment, an dem ich das Gefühl<br />

habe, dass hier etwas Gutes entsteht.<br />

Man kann es vielleicht mit dem<br />

Gefühl bei einem ersten Date vergleichen.<br />

Du hast es noch niemandem erzählt,<br />

es ist dieses geheime kleine<br />

Schmuckstück, das du sehr nah an deinem<br />

Herzen trägst. Es dauert dann<br />

nicht mehr sehr lange, bis es jeder mitbekommt<br />

und<br />

auch darüber richtet. Es ist<br />

einfach aufregend, ein kleines<br />

Geheimnis zu haben, das niemand<br />

anderer hat.<br />

Kannst du dich an das erste Lied, das<br />

du jemals geschrieben hast, noch<br />

erinnern?<br />

Nein … ich kann mich nicht an das<br />

allererste Lied erinnern, aber ich kann<br />

dir sagen, dass – was es auch immer<br />

war – ich es damals nicht realisiert habe.<br />

Ich habe einfach versucht, Gitarre<br />

zu spielen und ich war nicht gut genug,<br />

Songs von jemand anderem zu spielen.<br />

Deshalb hab ich einfach gespielt, was<br />

mir am sinnvollsten erschien. Es war<br />

wahrscheinlich sehr simpel, vielleicht<br />

ein Metal-Riff …<br />

Schreibst du für dich oder für<br />

jemand anderen?<br />

Für mich selbst, vorrangig. Ich liebe<br />

Musik so sehr und ich habe so viel gelernt<br />

über sie, über so viele verschiedenen<br />

Songs und Genres, dass ich<br />

dachte, wenn ich etwas schreibe, das<br />

mir gefällt, dann wird es vielleicht auch<br />

ein paar Menschen da draußen gefallen.<br />

Magst du Kunst prinzipiell?<br />

Ich finde, dass Surfen eine Kunst ist.<br />

Das mache ich einfach am liebsten.<br />

Es ist eine physische Art der Ausdrucksweise,<br />

vielleicht ähnlich dem<br />

Ballett oder Ausdruckstanz oder so<br />

etwas. Ich kann aber nicht zeichnen,<br />

ich kann kaum meinen eigenen Namen<br />

schreiben (lacht). In der Schule<br />

habe ich mit Wasserfarben gemalt und<br />

dachte damals, dass ich ziemlich gut<br />

darin bin. Ich habe es aber nicht mehr<br />

versucht, ich habe alle Techniken vergessen.<br />

weiterlesen?<br />

Das volle Interview lesen Sie auf<br />

www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />

Fotos: Kari Row<br />

18|


Die beste Zugabe:<br />

der Heimweg.<br />

Ihr Ticket wird zum Fahrschein: Denn die Eintrittskarten für viele Veranstaltungen in Wien gelten<br />

gleichzeitig als Netzkarten für alle öffentlichen Verkehrsmittel. Und zwar zwei Stunden vor bis<br />

sechs Stunden nach Beginn. www.wienerlinien.at


!<strong>ticket</strong> stars&people<br />

Wien, nur du allein …<br />

Gemütlich, melancholisch, sarkastisch: Das Wienerlied ist bereits<br />

seit Anfang des 19. Jahrhunderts musikalischer Ausdruck einer<br />

einzigartigen Lebensart. Aktuell feiert diese Kunst der feinen<br />

Untertöne eine vielschichtige Renaissance. TEXT: PETRA ALBRECHT, ASTRID RADNER<br />

info<br />

Zeittafel<br />

Um einen Eindruck in die Historie des Wienerliedes<br />

zu verschaffen, finden sich hier relevante<br />

Eckpfeiler und Meilensteine:<br />

1800 „O, du lieber Augustin“ wurde zum ersten<br />

Mal nachgewiesen. Wer genau es komponiert<br />

oder geschrieben hat, ist unklar. Oftmals ist<br />

von dem Sänger Marx Augustin als Verfasser die<br />

Rede.<br />

1852 Erste gesetzliche Regelung zum Volkssängerwesen<br />

durch die k.u.k. NÖ Statthalterei.<br />

1885 Mit dem „Fiakerlied“ schuf Gustav Pick<br />

eines der bekanntesten Wienerlieder.<br />

1932 In der Zwischenkriegszeit sehnte man sich<br />

nach der Belle Epoque. Lieder wie „Der Dr. Lueger<br />

hat mir die Hand gereicht“ waren en vogue.<br />

1938 Wienerlieder von jüdischen<br />

Textdichtern/Komponisten wurden verboten.<br />

1948 Mit „Steh auf, liebes Wien“ lieferte<br />

Peter Wehle ein Lied, das sowohl die trübe<br />

Stimmung nach dem Zweiten Weltkrieg als<br />

auch den Aufbruchsgedanken widerspiegelt.<br />

1950 Es folgten zahlreiche Wienerliedpersiflagen.<br />

Unter anderem von Helmut Qualtinger und<br />

Georg Kreisler. Die Stilform des Wienerliedes<br />

wurde auch als Kabarettlied verwendet.<br />

1970er Es kam zur Wiederauferstehung des<br />

Wienerliedes – ob Coverversionen von alten Liedern<br />

oder mit Jazz und Blues gemischten Formen,<br />

wie André Heller oder später auch Ernst<br />

Molden sie darboten.<br />

2000 Mit „wean hean” wurde ein Wienerlied-<br />

Festival gegründet, das das Wienerlied einer<br />

breiten Masse näherbringen sollte.<br />

2014 Bereits 2012 wurden Wanda gegründet,<br />

das Debüt „Amore“ folgte 2014, im Jahr darauf<br />

gewannen sie dem FM4-Award bei den Amadeus<br />

Austrian Music Awards.<br />

Wien, eine Stadt, die sich<br />

gerne als Weltstadt bezeichnet<br />

und trotzdem<br />

an so einigen Ecken Dorfcharakter<br />

besitzt. Ja, in unserer schönen Hauptstadt<br />

ist alles „a bisserl“ anders, langsamer<br />

und gemütlicher vielleicht. Klischeebelastet<br />

ist die Stadt an der Donau<br />

obendrein. Granteltum, eine morbide<br />

Haltung, aber auch „an guaten<br />

Schmäh“ sagt man ihr nach.<br />

Widersprüchliches Wienerlied<br />

Anfang des 19. Jahrhundert entstand<br />

ein Lied, oder fast schon eine Musikrichtung,<br />

die die Stadt im Namen<br />

trägt: das Wienerlied. Die Charakterzüge<br />

dieses Liedes sind komplett an<br />

ihren Entstehungsort angepasst: Gemütlichkeit,<br />

schwarzer Humor, Vergänglichkeit<br />

– und das alles dargeboten<br />

mit so einer schummrigen<br />

Leichtigkeit, dass es einem selbst beim<br />

tristesten Thema ein Lächeln auf die<br />

Lippen zaubert. Man denke nur an<br />

eines der ersten – wenn die Melodie<br />

auch böhmischen Ursprungs ist –<br />

Wienerlieder „O, du lieber Augustin“,<br />

das mit der Pest eine so gar nicht<br />

amüsante Hauptthematik behandelte.<br />

Dennoch schunkelt man beim Heurigen<br />

lauthals singend und oftmals<br />

grinsend zu diesem mit. So widersprüchlich<br />

wie Wien selbst ist also<br />

auch sein Lied.<br />

„Der Tod muss ein Wiener sein“<br />

Eine weitere Charakteristik des Wienerliedes<br />

ist seine Vielfältigkeit. Die<br />

Kombination aus Straßenmusik, volkstümlichem<br />

Gesang, Varieté und auch<br />

Operette gab ihm einen ganz speziellen<br />

Stil, der über die Landesgrenzen hinaus<br />

bekannt und geschätzt wurde. Egal<br />

um welche Form des Wienerliedes es<br />

sich handelte, ob nun Ende des 19.<br />

Jahrhunderts Schrammelmusik beim<br />

Heurigen vorgetragen wurde oder Johann<br />

Strauß (Sohn) das operettenhafte<br />

„Draußen in Sievering“ trällerte – eines<br />

hatten alle Darbietungen gemeinsam:<br />

das Wienerische. Auch Nino aus Wien,<br />

der soeben gemeinsam mit einem der<br />

wichtigsten „neuen“ Interpreten des<br />

Wienerliedes, Ernst Molden, mit dem<br />

Album „Unser Österreich“ eine Fülle<br />

an Neuinterpretationen von alten Wiener<br />

Gassenhauern aus dem Ärmel<br />

schüttelte, weiß: „Das Wienerische<br />

kommt gut an! Auch die Deutschen<br />

scheinen auf die wienerische Art zu<br />

stehen!“<br />

Ja, wer denn eigentlich nicht? Die<br />

Kombination aus raunzerischer Attitüde,<br />

morbider Grundhaltung, Schnitzel<br />

und Wein – ein Traum! Über eine<br />

alltägliche Thematik, die natürlich mit<br />

Wehmut verbunden sein sollte, wird<br />

eine Prise sarkastisch-ironisch angehauchter<br />

Humor darübergestreut und<br />

fertig ist das Wienerlied. Es scheint ein<br />

Fotos: Fürthner, Getty Images<br />

20|


André Heller<br />

Der Wiener war in den<br />

1970ern mitverantwortlich<br />

für die Wiederbelebung<br />

des Wienerliedes.<br />

nach oben offenes Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

zu haben und erlebt soeben<br />

einen gewaltigen Boom – und das, obwohl<br />

des Öfteren vom Tod die Rede<br />

ist. Wie sang Georg Kreisler 1969 so<br />

schön? „Der Tod muss ein Wiener sein“<br />

– die Auferstehung dann aber bitte<br />

schön auch!<br />

Bobo-Songs<br />

Gelten sie heute noch? Die „typisch<br />

wienerischen Werte“ vom süßen Tod<br />

und traurigen Trinken? Denn der Wiener<br />

hat sich verändert und lebt unter<br />

guten Bedingungen, um sich am Leben<br />

zu erfreuen: in einer Stadt, die<br />

laut „Mercer-Ranking“ die höchste<br />

termine<br />

wean hean<br />

6. <strong>Mai</strong> – Ehrbar Saal, Wien<br />

11. <strong>Mai</strong> – Theater Akzent, Wien<br />

Der Nino aus Wien & Ernst Molden<br />

19. <strong>Mai</strong> – Cinema Paradiso, Baden<br />

21. Juni – Theater am Spittelberg, Wien<br />

8. August – Stadtsaal, Wien<br />

Der Nino aus Wien & Band<br />

7. Juni – Theater am Spittelberg, Wien<br />

Norbert Schneider<br />

4. Juli – Theater am Spittelberg, Wien<br />

Wanda<br />

16. Juli – Altes Hallenbad, Feldkirch<br />

29. August – Nuke Festival, Messe Graz<br />

Freigelände<br />

3. Oktober – 10 Jahre ARGEkultur, Salzburg<br />

| 21


MUNDPROPAGANDA<br />

!<strong>ticket</strong> stars&people<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />

Beim Heurigen<br />

In urwienerischen<br />

Gastgärten gehört<br />

das Wienerlied<br />

nach wie vor zum<br />

guten Geschmack.<br />

Lena – Crystal Sky<br />

Lena bidert sich nun experimentell<br />

dem internationalen <strong>Mai</strong>nstream an,<br />

klingt nach Ellie Goulding remixed.<br />

Django Django – Born Under Saturn<br />

Psychedelisch wie die Beatles zu Pepper-<br />

Zeiten, gelingt den Schotten auch mit Album<br />

#2 tonale Brillanz. Hooks ohne Ende!<br />

Millencolin – True Brew<br />

Das Punkrock-Herz schlägt höher! Eine<br />

musikalische Zeitreise in die Neunziger<br />

und trotzdem frisch!<br />

Die Fantastischen Vier – Rekord Live<br />

in Wien<br />

Dass das Album gut ist, wussten wir<br />

schon! Live aus Wien: fantastisch!<br />

Sheppard – Bombs Away<br />

Indie aus Down Under! Singbar, tanzbar,<br />

schwingbar – macht gute Laune<br />

und ist kurzweilig!<br />

22|<br />

Lebensqualität weltweit hat. Dadurch<br />

entstand eine neue Spezies von Wienern:<br />

die sogenannten „Bobos“. Der<br />

Name dieser neuen Gesellschaftsschicht<br />

ergibt sich aus „bourgeois“<br />

und „bohémien“, spöttsich auch<br />

„Möchtegern-Bohème“ genannt. Sie<br />

verdienen gut, gehen gerne schön und<br />

glutenschonend essen, trinken auf<br />

Partys Bio-Cocktails mit hochpreisigem<br />

Rum und rebellieren dennoch<br />

gegen Kapitalismus und die Wegwerfgesellschaft.<br />

Wird es bald „Bobo-<br />

Songs“ geben? Lieder über das Trainieren<br />

für den Frauenlauf, den Humus<br />

beim Sonntagsbrunch oder den neuen<br />

Vegan-Shop und sein Linsennudelsortiment?<br />

Modernes Wienerlied<br />

Norbert Schneider, selbst kein „echter“<br />

Wiener, nimmt zumindest in seinem<br />

Song „Wean“ diese Gesellschaftsform<br />

aufs (Voll-)Korn. „Ich habe da einige<br />

Freunde, die werden ein bisschen<br />

durch den Kakao gezogen“, sagt der<br />

Singer-Songwriter. Er bringt den Blues<br />

und Funk in seine Nummern, die sich<br />

oft um Liebe, Schmerz, das Weitermachen<br />

drehen. Zum „modernen<br />

Wienerlied“ macht er seine Songs dennoch:<br />

Vor allem durch die wienerische<br />

Sprache und Wörter wie „ollawei“,<br />

„Schmäh“ und „Buxbaam“. Das war<br />

nicht immer so: seine ersten sechs Alben<br />

waren auf Englisch. Erst seit 2<br />

Jahren singt auf er auf Wienerisch<br />

und ist auch bei einem breiten Publikum<br />

erfolgreich.<br />

Erfolgreich, das ist derzeit auch die<br />

Wiener Band Wanda. Bekannt wurden<br />

die fünf ausgerechnet mit einem Song<br />

über eine andere Stadt, nämlich „Bologna“.<br />

Macht nichts, man merkt allein<br />

durch die Aussprache von Sänger Marco<br />

Michael Wanda das pure Wien in<br />

jedem Akkord.<br />

Neue Austroszene<br />

Die Austroszene habe sich im Vergleich<br />

zu früher dennoch verändert, meint<br />

Ernst Molden. „Früher hat man sich<br />

eher belauert, beneidet, misstraut. Ich<br />

kenne zurzeit keinen einzigen Musiker<br />

in Wien, der Wanda nicht gönnt, dass<br />

sie so groß sind.“ Thematisch erinnert<br />

Wandas Album „Amore“ teils an die<br />

alten Wiener Meisterträller: Es geht<br />

um Schnaps, stehen gelassene Weinflaschen<br />

oder dass wir im Alter sowieso<br />

alle einsam sind. Eh scho wurscht!<br />

Immer ein bisschen „Wiener Schmäh“<br />

dazu. Es gibt sie also auch heute noch,<br />

die Wiener Identität. Sie wird zum<br />

Beispiel am Festival zum Wienerlied<br />

„wean hean“ wiederbelebt. Aber auch<br />

im Ausland kommt der Stil gut an.<br />

Norbert Schneider hat etwa Angebote<br />

aus Toronto oder<br />

Kairo. Schneider versteht es selbst<br />

nicht: „Am meisten haben sie bei den<br />

Wienerliedern gejubelt.“


OPEN AIR HIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH<br />

Live erleben<br />

SHOW FACTORY PRÄSENTIERT<br />

Electric<br />

Summer<br />

MITTWOCH<br />

SUPPORT:<br />

HUMUS<br />

BEST OF-<br />

TOUR<br />

12.08.15 KLAGENFURT MESSEGELÄNDE<br />

CHOPSTICK & JOHNJON<br />

DONNERSTAG<br />

13.06.<strong>2015</strong> SALZBURG RESIDENZPLATZ<br />

14.06.<strong>2015</strong> GRAZ MESSE / FREILUFTARENA B<br />

05.07.<strong>2015</strong> WIEN KAISERWIESE / PRATER<br />

17.07.<strong>2015</strong> DORNBIRN MESSEGELÄNDE<br />

15.+16.07.15 DORNBIRN MESSEGELÄNDE<br />

13.08.<strong>2015</strong> KLAGENFURT MESSEGELÄNDE<br />

14.08.<strong>2015</strong> GRAZ MESSE / FREILUFTARENA<br />

STERNSTUNDEN LIVE ERLEBEN AM NEUSIEDLER SEE<br />

DIE SCHLAGERNACHT AM NEUSIEDLER SEE SOMMERZAUBER DER VOLKSMUSIK<br />

14.+15. JULI 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH 04. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH<br />

HOWARD CARPENDALE<br />

DIE AMIGOS ROLAND KAISER<br />

DIE PALDAUER<br />

SEMINO ROSSI<br />

NIK P. & BAND<br />

BEST OF AUSTRIA<br />

VOXXCLUB<br />

05. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH<br />

HANSI HINTERSEER<br />

NOCKALM QUINTETT<br />

FRANCINE JORDI<br />

<strong>2015</strong><br />

MARC PIRCHER FANTASY<br />

SAŠO AVSENIK & SEINE OBERKRAINER<br />

DIE JUNGEN ZILLERTALER<br />

ROCK´N´ROLL FOREVER<br />

06. AUGUST 20.00 UHR SEEBÜHNE MÖRBISCH<br />

EAV<br />

DIE SEER<br />

WOLFGANG<br />

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!<strong>ticket</strong> life&style<br />

Fotos: beigestellt<br />

24|


| 25


!<strong>ticket</strong> life&style<br />

Kostenfaktor Kultur<br />

Auch wenn mittlerweile klar ist, dass Kultur nicht nur ideellen,<br />

sondern auch materiellen Mehrwert hat – kosten sollte sie am besten<br />

nichts. Zum Glück gibt es aber immer noch genügend Menschen,<br />

die trotzdem künstlerisch tätig sein wollen. TEXT: PAUL M. DELAVOS<br />

Es ist ein altes Thema,<br />

aber doch ein wichtiges:<br />

die Frage, wie sich<br />

KünstlerInnen, ein Theater<br />

oder Konzerthaus finanzieren<br />

sollen. Gerade nach dem Finanzdebakel<br />

im Burgtheater<br />

wurde wieder oft gefragt, ob<br />

man das wirklich alles benötigt.<br />

Doch hier muss mit einem definitiv<br />

klaren „Ja!“ geantwortet<br />

werden. Eine Gesellschaft ohne<br />

Kultur ist nicht vorstellbar.<br />

26|<br />

Kultur mit Mehrwert<br />

Eine Kultureinrichtung schafft<br />

Arbeitsplätze und zieht Gäste an.<br />

Das ist ein Faktor, der gerne übersehen<br />

wird. Und so ist es oft unverständlich,<br />

warum in Kulturbetrieben<br />

immer mehr gespart werden<br />

soll. Da ist es dann natürlich<br />

löblich, dass in Linz das neue Musiktheater<br />

gebaut wurde. In Wien allerdings<br />

werden viele Pläne wieder ad<br />

acta gelegt: so wird beim neuen Stadtteil<br />

rund um den Hauptbahnhof entgegen<br />

ursprünglichen Ankündigungen<br />

weder ein Theater noch ein Museum<br />

gebaut werden. Aber auch bestehende<br />

Theater – wie das Volkstheater Wien<br />

– werden nicht saniert. Und dass es<br />

kein eigenes Kulturministerium mehr<br />

gibt, sondern nun als Sektion Kunst<br />

und Kultur im Bundeskanzleramt beheimatet<br />

ist, ist natürlich auch ein<br />

Zeichen für den Stellenwert der Kultur.<br />

Kultur kostet<br />

Die Generalsanierung des Volkstheaters<br />

ist dringend notwendig, um die Gebäudesubstanz<br />

aufrechtzuerhalten. Subventionen<br />

unterstützen zwar den laufenden<br />

Spielbetrieb, nicht jedoch die grundlegende<br />

Instandsetzung des Gebäudes.<br />

Das Theater befindet sich nicht im Besitz<br />

von Bund oder Stadt, deshalb sind die<br />

Bürger gefragt, einen Beitrag in Form<br />

einer Spende zum Erhalt dieses Hauses<br />

einzubringen.<br />

Förderungen, Sponsoring<br />

und Crowdfunding<br />

Nachdem in den letzten Jahren die Förderungen<br />

seitens Stadt, Land und Bund<br />

in Sachen Kultur immer mehr gekürzt<br />

wurden, werden Sponsoren immer<br />

wichtiger. Im Gegenzug wurde es immer<br />

aufwendiger, um eine<br />

Förderung anzusuchen.<br />

Anträge umfassen oft<br />

mehrere Seiten und man<br />

ist erstaunt, dass man<br />

dann die Schuhgröße<br />

doch nicht angeben<br />

muss. So fressen die Einreichung<br />

und der Nachweis<br />

über die ordnungsgemäße<br />

Verwendung dann schon wieder<br />

einen Teil der eventuell erhaltenen<br />

Förderung auf.<br />

Ein neuer Weg, sich als KünstlerIn zu<br />

finanzieren, ist die Möglichkeit des<br />

Crowdfundings über das Internet.<br />

Hier kann man sich auf die Suche<br />

nach UnterstützerInnen machen. Oftmals<br />

sind das nur kleine Beträge, aber<br />

die Masse macht’s. Übrigens ist in<br />

Österreich gerade ein Gesetz zum<br />

Crowdfunding in Arbeit – es geht um<br />

die Absicherung aller Beteiligten.<br />

Fotos: meine Supermaus GmbH, 2014 Gloria Studios


Art but fair<br />

Immer mehr KünstlerInnen sind nicht mehr fix an Häusern<br />

engagiert, sondern erhalten nur mehr Stückverträge. In<br />

den letzten Jahren wurde es auch Usus – unter anderem<br />

bei den Salzburger Festspielen –, dass Probezeiten nicht<br />

mehr bezahlt werden. So werden KünstlerInnen immer<br />

mehr ins Prekariat gedrängt. Prominentes Gesicht von „art<br />

but fair“ (www.artbutfair.org) ist die österreichische Mezzosopranistin<br />

Elisabeth Kulman. Ziel der Organisation ist<br />

es, auf ein faires und würdevolles Arbeiten in Kunstbetrieben<br />

hinzuwirken sowie die Öffentlichkeit auf die Missstände<br />

hinzuweisen und auch über das Berufsbild von KünstlerInnen<br />

aufzuklären. Dabei sollen auch die essenzielle Bedeutung<br />

und der einzigartige Wert von Kunst und KünstlerInnen<br />

ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt werden.<br />

termine<br />

Auf oe<strong>ticket</strong>.com erhalten Sie natürlich auch Karten für diverse Kulturbetriebe,<br />

so das Wiener Burgtheater, das Wiener Volkstheater, das Wiener<br />

Konzerthaus, die Kammerspiele, den Musikverein, das Odeon Theater, das<br />

ORF RadioKulturhaus, das Wiener Schauspielhaus und die Theater am Alsergrund,<br />

am Spittelberg und in der Josefstadt sowie in den Bundesländern z.<br />

B. für das Linzer Musiktheater, Central und die Kammerspiele, das Salzburger<br />

Festspielhaus, den Jazzclub Kammerlichtspiele und Stadttheater in Klagenfurt,<br />

das Festspiel- und Kongresshaus Bregenz und viele mehr!<br />

lesetipp<br />

Wie (a-)sozial ist die Musik?<br />

Österreichische Musikzeitschrift 02/<strong>2015</strong><br />

In der aktuellen Ausgabe der „Österreichischen Musikzeitschrift“ beschäftigen<br />

sich unterschiedlichste AutorInnen einerseits mit dem Wert von Musik<br />

für die Gesellschaft, Initiativen für mehr musikalische Bildung, aber auch<br />

mit dem sozialen Status von KünstlerInnen. Ein guter Einstieg für alle, die<br />

Interesse an diesem Thema haben!<br />

| 27


!<strong>ticket</strong> life&style<br />

Der Ball und der Bart<br />

Vor einem Jahr wurde in Österreich die Toleranz- und Regenbogen-<br />

Republik ausgerufen. Allerdings stieg das Phänomen Conchita Wurst<br />

keineswegs wie ein Phönix aus der Asche auf – sondern aus jener<br />

Geisteshaltung, die der Life Ball bereits seit 23 Jahren zelebriert.<br />

TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />

Fotos: Life Ball<br />

Wien – eine homophobe<br />

Metropole, von der Attitüde<br />

in der Provinz ganz<br />

zu schweigen. Wir schreiben den Beginn<br />

der 90er-Jahre. Langsam tanzt sich<br />

Boom-Europe müde in die erste einer<br />

ganzen Reihe an Wirtschaftskrisen und<br />

die Freizügigkeit in puncto Sex wird<br />

von der sich rasch ausbreitenden<br />

„Schwulenseuche“ Aids getrübt. Auch<br />

die Lust der Heten wird rasch ausgebremst,<br />

denn in der Praxis zeigt sich,<br />

dass es doch nicht nur Homosexuelle<br />

sind, die sich mit dem HI-Virus infizieren.<br />

Der Visionär Gery Keszler, Make-up-Artist<br />

und schräger Paradiesvogel,<br />

trifft auf den visionären und legendären<br />

Bürgermeister Wiens, Helmut<br />

Zilk, der ihm das Rathaus der Hauptstadt<br />

für seinen „Life Ball“ mit dem<br />

Benefizgedanken, HIV-Infizierte und<br />

Aids-Kranke sowie die Forschung zu<br />

unterstützen, überlässt. So beginnt tanzend<br />

am 29. <strong>Mai</strong> 1993 der lange und<br />

steinige Weg zur Toleranz gegenüber<br />

gleichgeschlechtlich Liebenden.<br />

Weltoffen<br />

Beinahe zeitgleich tritt Tony Wegas mit<br />

seiner „Maria Magdalena“ unglücklich<br />

beim Eurovision Song Contest in Irland<br />

an und belegt den bescheidenen 14.<br />

Platz bei einem Sangeswettstreit, der<br />

nicht nur sehr angestaubt ist, sondern<br />

28|<br />

termine<br />

Die ESC-Finalshows finden am 22. und 23. <strong>Mai</strong><br />

in der Wiener Stadthalle statt, der Life Ball geht<br />

am 16. <strong>Mai</strong> im Wiener Rathaus über die Bühne.<br />

facts<br />

ESC<br />

Premiere feierte der ESC 1956, das 60. Jubiläum<br />

der Veranstaltung in Wien gilt daher als besonders<br />

prestigeträchtig. Durch die anhaltende Krise<br />

nimmt heuer die Ukraine nicht teil, dafür tritt<br />

in Austria auch Australia (außer Konkurrenz) an<br />

– somit sind insgesamt 40 Länder bei „Building<br />

Bridges“ dabei. Die Kosten für die Austragung<br />

werden mit 17 Millionen Euro angegeben.<br />

Life Ball<br />

Premiere feierte der „Life Ball“ als Versuchsprojekt<br />

am 29. <strong>Mai</strong> 1993 und konnte mit einer Million<br />

Schilling (knapp 80.000 Euro) an Spendengeldern<br />

einen stattlichen Erfolg verbuchen. Bereits<br />

acht Jahre später hatte sich die Summe verzehnfacht,<br />

mittlerweile sind es an die zweieinhalb<br />

Millionen Euro! Unterstützt wurden neben<br />

nationalen Projekten die Elton John Foundation<br />

und die Clinton Aids Foundation. Waren im ersten<br />

Jahr bloß zwei TV-Stationen am bunten Treiben<br />

interessiert, berichten nun mehr als 80 (!)<br />

Sender weltweit.


auch nicht mehr ernst genommen wird.<br />

Doch der ORF wird über die Platzierung<br />

nicht unglücklich gewesen sein,<br />

gilt doch seit 1966 das ungeschriebene<br />

Gesetz: Nur nicht gewinnen, denn eine<br />

Austragung des ESC in Österreich kann<br />

man sich nicht leisten!<br />

Steter Tropfen höhlt den Stein. Bill<br />

Clinton sonnt sich regelmäßig in der<br />

„Life Ball“-Sonne, die großen Kaliber<br />

des Entertainments von Sir Elton John<br />

über Liza Minnelli bis zu Anastacia folgen<br />

immer wieder gerne Gery Keszlers<br />

Ruf zum Charity-Auftritt an der Wiener<br />

Ringstraße. Das seltsame, bunte und<br />

zumeist gleichgeschlechtlich liebende<br />

Partyvolk wird kaum noch schief angeschaut<br />

– ganz im Gegenteil. Heute<br />

zeigt man mit internationaler TV-Live-<br />

Übertragung gerne, wie weltoffen und<br />

tolerant Wien geworden ist.<br />

„ORF-Albtraum“<br />

Mit den Worten „Jetzt hat die uns den<br />

Schas g’wonnen“ brachte ESC-Andy<br />

Knoll den ORF-Albtraum im Vorjahr<br />

auf den Punkt. Denn gerade jenes „Es“,<br />

über das sich in der rot-weiß-roten<br />

Provinz so manches Maul zerrissen<br />

wurde, holt die Mega-Veranstaltung –<br />

mittlerweile wieder cool geworden –<br />

zum zweiten Mal nach Österreich. Conchita<br />

wurde zur Heldin aus nationaler<br />

Raison, die Jubelchöre drängten die<br />

ewiggestrigen Nörgler ins Abseits, der<br />

Heldenplatz und das Bundeskanzleramt<br />

(samt Kanzler) wurden zur Bühne für<br />

die, über Nacht ausgebrochene, omnipräsente<br />

Toleranz.<br />

Wo die Durchführung (finanziell) unmöglich<br />

schien, werden jetzt Brücken<br />

gebaut. Man ist stolz auf „den Schas“.<br />

Wien putzt sich heraus und wo, wenn<br />

nicht hier, gibt’s den maximalen Crossover:<br />

Tom Conchita darf als Adele in<br />

Klimt-Manier vom „Life Ball“-Plakat<br />

strahlen und spielt natürlich schon<br />

beim ESC eine Woche davor eine tragende<br />

Rolle. „Building Bridges“ trifft<br />

unter der Regenbogenfahne auf „Gold<br />

– Ver Sacrum“ mit Bart. Die Zeiten<br />

können sich ändern, auch hierzulande.<br />

Nur manchmal dauert’s eben ein bisschen<br />

länger …<br />

| 29


!<strong>ticket</strong> life&style<br />

powered by<br />

Max is back!<br />

Ein Actionheld wird wiederbelebt: In den Achtzigern als billiger,<br />

aber harter Actionfilm produziert, feiert Mad Max nun in Cannes<br />

sein Revival. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK<br />

www.ray-magazin.at<br />

Dass da noch niemand früher<br />

draufgekommen ist: 1979/80<br />

sorgte ein kleiner, billig produzierter<br />

knallharter Actionfilm aus Australien<br />

für Furore, zunächst nur in Fan-Kreisen,<br />

als Geheimtipp. Doch die Kunde von dem<br />

sensationellen Power-Abenteuer verbreitete<br />

sich rasch. Der Film hieß „Mad Max“, und<br />

prägnanter kann man einen Film gar nicht<br />

nennen.<br />

Es geht um ein quasi-apokalyptisches Aus -<br />

tralien, in dem alles aus den Fugen geraten<br />

ist und wo auf den Straßen das Faustrecht<br />

herrscht. Doch halt! Da ist ein in schwarzes<br />

Leder gekleideter Polizist namens Max<br />

Rockatansky, dessen bester Freund, dessen<br />

Frau und Kind von einer brutalen Straßengang<br />

ermordet wurden. Er macht sich<br />

auf, seine Lieben zu rächen – und wehe<br />

dem, der sich ihm in den Weg stellt.<br />

30|<br />

Mad Max Das „Mad Max“-Revival findet zwar ohne Mel Gibson, dafür aber mit gewaltig Power (auch<br />

von Frauen!) statt!<br />

Max Gibson<br />

Den etwas unausgeglichenen Max spielte<br />

ein 23-jähriger Unbekannter namens Mel<br />

Gibson, der, wiewohl in den USA geboren,<br />

ein waschechter Aussie wurde: Seine Eltern<br />

zogen mit ihm und seinen zehn (!) Geschwistern<br />

– er war später auch recht fleißig,<br />

was die Zahl seiner Kinder betrifft – nach<br />

Australien. Er studierte Schauspiel in Sydney<br />

(u. a. mit Geoffrey Rush und Judy Davis).<br />

Dem Regisseur George Miller, eigentlich<br />

Notfall-Mediziner, gefiel der Bursche so<br />

gut, dass er ihn in der Hauptrolle seines<br />

Action-Krachers besetzte. Der Rest ist, wieder<br />

einmal, Geschichte: Mel Gibson wurde<br />

ein – wenn auch nicht unproblematischer<br />

– Superstar des internationalen Kinos. Zuvor<br />

wurden aber, natürlich mit wesentlich<br />

mehr Budget, zwei Fortsetzungen gedreht:<br />

„Mad Max 2: The Road Warrior“ und<br />

„Mad Max: Jenseits der Donnerkuppel“,<br />

letzteres mit keiner geringeren Bösewichtin<br />

als Soul-Queen Tina Turner. Miller, der<br />

ebenfalls eine beeindruckende Hollywood-<br />

Karriere („Die Hexen von Eastwick“, „Ein<br />

Schweinchen namens Babe“, „Happy Feet“)<br />

machte, hielt sich an die goldene Sequel-<br />

Regel „Mehr vom selben, aber anders“, und<br />

die beiden Filme wurden fulminante Kassenerfolge.<br />

Prinzip Hollywood<br />

Was wundert es also, dass sich Hollywood,<br />

immer auf der Suche nach „neuen“ Helden,<br />

nun des guten Max erinnerte und ein Spektakel<br />

zimmerte, das uns Hören und Sehen<br />

vergehen lassen wird. Der Film, der dieser<br />

Tage beim normalerweise äußerst kunstsinnigen<br />

Filmfestival in Cannes uraufgeführt<br />

wird, bietet nicht nur erneut George<br />

Miller als Regisseur auf, sondern auch den<br />

Briten Tom Hardy als neuen Max Rockatansky,<br />

und dazu jede Menge geballte<br />

Frauenpower: Die vielleicht schönste Südafrikanerin<br />

aller Zeiten, Charlize Theron,<br />

steht Hardy zur Seite, ebenso wie Zoe Kravitz,<br />

die Tochter des beliebten Sängers, und<br />

das Supermodel Rosie Huntington-Whiteley.<br />

Wie man hört, soll das Geschehen<br />

im Film in Echtzeit abrollen – aber nichts<br />

Genaues weiß man nicht, denn die Geheimniskrämerei<br />

wurde bei diesem Projekt<br />

wieder einmal auf die Spitze getrieben.<br />

Lassen wir uns also überraschen.<br />

Foto: Warner Bros.


!<strong>ticket</strong> fun&action<br />

Hartes<br />

Pflaster<br />

Eine Gitarre oder ein Akkordeon<br />

und einen Hut für freiwillige<br />

Spenden – das ist<br />

alles, was ein<br />

Straßenmusiker<br />

braucht. Denkste!<br />

Um Musik auf<br />

Österreichs Straßen<br />

machen zu dürfen,<br />

muss man einiges<br />

beachten.<br />

TEXT: ASTRID RADNER<br />

Straßenberühmtheit<br />

Aus Wiens Straßen ist der<br />

Musiker mit dem Pferdekopf<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Auch er braucht eine<br />

Platzkarte.<br />

32|<br />

!<strong>ticket</strong><br />

testet<br />

Auf ihn kann man sich eben verlassen. Nur ein<br />

paar Schritte, genau gesagt fünf Meter von der<br />

U-Bahn-Station „Museumsquartier“ entfernt,<br />

sitzt er, den jeder Wiener kennt: der Straßenmusiker<br />

mit Akkordeon und Pferdekopf. Nach zermürbenden<br />

Shopping-Touren auf der Mariahilfer Straße oder anstrengenden<br />

Arbeitstagen wirft man gerne zwei Euro<br />

in seinen Hut und gibt seine smarten Stöpsel aus dem<br />

Ohr, um der Livemusik des gebürtigen Rumänen zu<br />

lauschen. Kein Zweifel: Der Musiker hinter der Pferdemaske<br />

ist eine kleine Wiener Berühmtheit.<br />

Dabei haben es Straßenmusiker in Österreich gar nicht<br />

so leicht. In den letzten Jahren haben sich die Vorschriften<br />

für Künstler auf österreichischen Straßen verschärft.<br />

In Wien gibt es zum Beispiel seit 2012 eine neue Verordnung:<br />

Seither dürfen Künstler nur zu bestimmten<br />

Zeiten an bestimmten Orten spielen. Ähnliches gilt<br />

etwa für Graz, Linz oder Steyr.<br />

Direktmarketing<br />

„Irgendwann ist die Polizei gekommen“, sagt Gregor<br />

Krenker, „Wir hatten keine Genehmigung zum Spielen“.<br />

Mit seiner Band Gnackwatschn ist er im Sommer 2013<br />

durch das Land getourt, um das erste Album zu promoten.<br />

Als ein Polizist in der Steyrer Innenstadt auf sie<br />

zukam und sie wegschickte, wussten die sechs Jungs:<br />

Um Straßenmusik zu machen, muss man einiges beachten.<br />

In fünf Tagen mit jeweils vier bis fünf Auftritten<br />

hat die Band 600 Euro eingenommen. Zahlt sich das<br />

aus? „Wir haben unser Album verkauft und einige neue<br />

Fans gefunden. Manchmal hatten wir um die 80 Leute<br />

um uns stehen“, meint Krenker. „Außerdem bekommt<br />

man direkte Reaktionen vom Publikum, die man live<br />

nicht hat.“ Auch James Cottriall, der als Straßenmusiker<br />

begann, meint: „Straßenmusik war für mich wie die<br />

beste Musikschule überhaupt.“<br />

Fotos: Getty Images


Kein Platz für Straßenkunst<br />

Dennoch fühlen sich Straßenkünstler<br />

immer mehr von den Straßen vertrieben.<br />

Im oberösterreichischen Steyr hat<br />

man deshalb die Plattform www.fuerfreie-strassenmusik.at<br />

gegründet. Auf<br />

der Website spricht sich zum Beispiel<br />

der Autor Richard Schuberth für die<br />

Straßenmusik aus: „Wo es Straßenmusik<br />

gibt, gibt es auch noch Menschen. Menschen,<br />

die vielleicht stehen bleiben und<br />

hinhören – und somit ihre Bestimmung<br />

unterbrechen, ihr Smartphone zu bedienen<br />

und von der Arbeit in die Shoppingmall<br />

oder in den Supermarkt zu<br />

geistwandeln.“<br />

verordnungen<br />

Wo und wie lange man auf der Straße spielen darf,<br />

ist in Österreich von Stadt zu Stadt verschieden. Hier<br />

die wichtigsten Verordnungen im Überblick:<br />

Wien: Hier müssen sich Straßenmusiker nach der<br />

„Straßenkunstverordnung aus 2012“ um eine<br />

Platzkarte für den nächsten Monat für 6,50 Euro<br />

bemühen: Zwei Stunden zwischen 16:00 und 20:00<br />

darf man dabei an höchstens 10 Tagen im Monat<br />

spielen, und das nur an bestimmten Orten.<br />

Nur einen Tag pro Woche können Straßenkünstler<br />

etwa in der Linzer Fußgängerzone auftreten. Dafür<br />

zahlt man 14,30 Euro Gebühr. Bei der ersten Beantragung<br />

Instrument mitnehmen! Man muss eine<br />

„musikalische Kostprobe“ am Amt abgeben.<br />

Die Stadt Krems orientiert sich seit Beginn des Jahres<br />

am Linzer Modell. Nun brauchen Straßenmusiker<br />

auch eine Bewilligung.<br />

In Salzburg gilt die „Straßenmusikanten-Verordnung“<br />

von 1983: eine Stunde darf an 7 Plätzen gespielt<br />

werden.<br />

In Graz gilt die „Straßenmusikverordnung“ von<br />

2012. Spielzeit ist in der steirischen Hauptstadt<br />

von 11:00 bis 14:00 und von 15:00 bis 21:00.<br />

Der Spielort muss nach 30 Minuten gewechselt<br />

werden und mindestens 100 Meter vom vorigen<br />

Ort entfernt sein. Platzkarte braucht man für die<br />

Innenstadt und gibt‘s für den jeweiligen Tag am<br />

Magistrat Graz abzuholen. Pro Woche werden<br />

maximal 3 Karten an den gleichen Künstler vergeben.<br />

Sie kosten 3,63 Euro.<br />

Klagenfurter Straßenmusiker haben es schwerer.<br />

Zwischen November und Mitte Jänner dürfen<br />

sie gar nicht spielen. Die Gebühren für die Spielzeit<br />

sind enorm: 35 Euro pro Tag, 55 für zwei<br />

Tage.<br />

In Innsbruck ist das Musizieren auf der Straße<br />

nicht nur an Sonntagen, sondern ebenfalls während<br />

der Weihnachtszeit verboten. Eine Genehmigung<br />

für drei Tage kostet 64,30 Euro, maximal 15<br />

Tage darf man im Jahr spielen. In der Maria-Theresien-Straße<br />

und der Altstadt ist Straßenmusik<br />

ganz verboten.<br />

| 33


!<strong>ticket</strong> fun&action<br />

Die Zwei<br />

So viel vornweg: „Gott & Söhne“<br />

ist eine Fortsetzung der Kollaboration<br />

zwischen dem Ex-<br />

Mondscheiner Falco und dem Stinazer<br />

Schachchampion, keine inhaltliche<br />

Fortführung von „Triest“. So viel ist<br />

sicher, wenngleich auch sonst die<br />

Vorstellungen, worum es im neuen<br />

Stück gehen soll, noch etwas lückenhaft<br />

sind.<br />

Mich dünkt, die Chemie zwischen<br />

euch stimmt.<br />

Manuel: Ich denke, das können wir so<br />

stehen lassen. Auch nach 300 Vorstellungen<br />

haben wir Lust, uns jeden Abend<br />

zu überraschen. Die Rollen sind mittlerweile<br />

klar verteilt. Es ist eigentlich in<br />

so gut wie jeder Situation auf und abseits<br />

der Bühne fast immer klar, wer<br />

welchen Part übernimmt.<br />

Thomas: In unserer Branche gibt es<br />

Freunde und Kollegen. Da besteht ein<br />

großer Unterschied: Kollegen kommen<br />

und gehen, Freunde bleiben.<br />

Wie weit entwickeln Soloprogramme<br />

und Kollaborationen divergierende<br />

Energien?<br />

termine<br />

34|<br />

empfiehlt<br />

Am 30. September feiert „Gott & Söhne“ im<br />

Wiener Stadtsaal Premiere. Termine in ganz<br />

Österreich, u. a. am 4. Dezember im Salzburger<br />

republic, folgen.<br />

T: Bei einem Soloprogramm muss<br />

man keine Rücksicht nehmen, man<br />

trägt ganz alleine die Verantwortung<br />

für das, was auf der Bühne passiert.<br />

Das hat Vor- und Nachteile. Wenn der<br />

Schmäh rennt, kann man minutenlang<br />

improvisieren, ohne einen anderen<br />

damit zu entwerten. Allerdings kann<br />

man damit auch einfahren und es gibt<br />

niemanden, der einen auffängt und<br />

gegebenenfalls in der Garderobe tröstet.<br />

Vor einem Monat hieß es noch von<br />

Manuels Seite, „wahrscheinlich wird<br />

Gott & Söhne eine Art moderner Reigen“.<br />

Titel und Premiere steht also vor<br />

dem Inhalt. Wie weit ist nun der Stand<br />

der Dinge?<br />

M: Es wird brutal werden. Einige Mörder<br />

haben sich in die Geschichte bereits<br />

eingeschlichen …<br />

T: So wie die Zahl 7 und ein Hauch<br />

von David Lynch.<br />

Erster Anhaltspunkt ist ein „Familienbetrieb,<br />

der Glück verkauft“. Was<br />

bedeutet Glück für euch?<br />

M: Freundschaft, Familie, Literatur,<br />

Film, Vinyl, Essen und Kochen und mit<br />

Thomas Leben und Arbeit zu verbinden.<br />

T: Das kann ich so unterschreiben. Auch<br />

mit Blut, wenn es sein muss. Ich denke,<br />

dass Glück mehr von Gefühlen abhängt<br />

und nicht von Ereignissen.<br />

In „Triest“ gingen<br />

Manuel Rubey und<br />

Thomas Stipsits 2012<br />

eine Bühnenpartnerschaft<br />

ein, die sich als<br />

äußerst fruchtbar<br />

erwies. Nun steht mit<br />

„Gott & Söhne“ die<br />

Fortsetzung auf dem<br />

Programm.<br />

TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Das Pressebild lässt auf eine ländliche<br />

„Idylle“ schließen. Nun seid ihr beide<br />

gebürtige Stadtmenschen, aus Leoben<br />

und Wien. Inwiefern divergieren Stadt<br />

und Land für euch?<br />

M: Je älter wir werden, desto mehr zieht<br />

es uns aufs Land. Senile Stadtflucht<br />

oder so.<br />

T: Ich würde mich eher als Landmensch<br />

bezeichnen. Ich hatte immer<br />

ein gespaltenes Verhältnis zur Stadt.<br />

Man darf auch nicht Wien mit Leoben<br />

vergleichen. Mittlerweile kann ich mich<br />

in Wien schon ganz frei bewegen, ohne<br />

Atemnot zu bekommen, aber sobald<br />

ich die burgenländische Grenze überschreite,<br />

relativiert sich alles Städtische<br />

und ich gehöre wieder mir.<br />

Die Figur Götz, gespielt von Christian<br />

Stipsits, ist die Kurzform von Gottfried<br />

(ahd. Gott, Friede und Schutz). Welchen<br />

Bezug zur Religion habt ihr selbst?<br />

M: Das ist ein Punkt, wo wir sehr unterschiedlich<br />

empfinden. Während<br />

Thomas ein gläubiger Mensch ist, glaube<br />

ich (leider), dass der Zufall regiert.<br />

T: Der Prüfstein für einen wahren Glauben<br />

ist die Religion. Ich glaube an das,<br />

was Jesus oder Franz von Assisi gesagt<br />

haben, und ich habe ein Grundvertrauen,<br />

dass es jemand gibt, der es gut mit<br />

Foto: Juhani Zebra


uns meint. Was wir daraus machen,<br />

liegt in unserer Verantwortung. Niemand<br />

soll bestimmen, wer der „richtige<br />

Gott“ ist. Wenn Religion Leben kostet,<br />

scheint sie mir fehl am Platz.<br />

Gott & Söhne<br />

Haben sich Stipsits und Rubey in ihrer Gier nach<br />

Erfolg und Reichtum von Herrn Götz zu einer<br />

Unterschrift überreden lassen? Haben sie ihm ihre<br />

Seelen verkauft? Wie weit gehen sie für ihr Glück?<br />

Wofür würdet ihr eure Seele verkaufen,<br />

wie im Stück gemutmaßt wird?<br />

M: Das versuchen wir im Schreibprozess<br />

gerade herauszufinden. Aber wir<br />

denken, dass jeder käuflich ist. Wofür?<br />

Für die Utopie des nie versiegenden<br />

Glücks vielleicht …<br />

T: Eine Eiche wird bei Sturm entwurzelt,<br />

ein Bambus gibt nach. Es steht jedem<br />

frei zu entscheiden, was er sein möchte.<br />

Dem „Bildungsbürger“ wohl am bekanntesten<br />

ist jener Götz, der im Goethe’schen<br />

Drama resigniert feststellen<br />

muss: „Freiheit gibt es nur im Jenseits,<br />

die Welt aber ist ein Gefängnis.“<br />

M: Wir wollen es natürlich tunlichst<br />

vermeiden, auf so was esoterische Antworten<br />

zu finden, also wir halten mal<br />

dagegen mit Sartre und Distelmeyer:<br />

„Die Hölle, das sind die anderen“ und<br />

„Jeder geschlossene Raum ist ein Sarg“.<br />

T: Freiheit ist ein Begriff, an dessen<br />

Definition schon mir geistig überlegene<br />

Leute wie Platon oder Voltaire gescheitert<br />

sind.<br />

Euer Götz deduziert: „Wenn ihr sitzt,<br />

denkt ihr ans Aufstehen, wenn ihr<br />

steht, fangt ihr schon an zu laufen.<br />

Ihr esst beim Laufen und beim Essen<br />

denkt ihr über gestern, heute und<br />

morgen nach.“ – eine durchaus treffende<br />

Zeitanalyse, in der Burn-out<br />

und allerlei andere psychische Erkrankungen<br />

einen Höhenflug feiern.<br />

M: Wir wissen nicht mehr, was das<br />

Wort Feierabend bedeutet.<br />

T: Wir haben verlernt zu genießen, weil<br />

uns im Grunde nichts mehr interessiert,<br />

außer vielleicht wie andere über uns<br />

denken.<br />

Über Kulturförderungen wird laufend<br />

diskutiert – was ist eure Sicht auf die<br />

heimische (Klein)kunstszene?<br />

M: Hier möchten wir gerne mit einem<br />

Auszug aus einem früheren Programm<br />

unseres Regisseurs Alfred Dorfer<br />

antworten: „Ich möchte da nicht<br />

missinterpretiert werden, ich bin keinesfalls<br />

gegen Subventionen im Kulturbereich<br />

so wie Jörg Haider, der ja<br />

alle Subventionen abschaffen will,<br />

aber würde man das tun, gäbe es in<br />

Österreich nur noch jene Kunstform,<br />

die keine Subvention braucht, nämlich<br />

Kabarett – und ich glaube nicht, dass<br />

sich der Jörgl das zu Ende überlegt<br />

hat.“<br />

Besonders dir, Manuel, liegt die Musik<br />

(Familie Lässig, Mondscheiner) im<br />

Blut. Wie würdet ihr euer beider Musikgeschmack<br />

umreißen?<br />

M: Auch das ist einer der wenigen<br />

Punkte, bei denen wir durchaus unterschiedlicher<br />

Meinung sein können.<br />

Aber zusammenfassend kann man aktuell<br />

sagen: Wir einigen uns auf Vinyl<br />

und Wanda.<br />

T: Wanda und Vinyl sind fast kleine<br />

Sakramente für mich. Ansonsten brauche<br />

ich meine Dosis Georg Danzer und<br />

natürlich den amerikanischen Folk à<br />

la Tom Petty, Justin Townes Earle,<br />

Chuck Ragan usw. Da treffen wir<br />

uns nicht.<br />

| 35


Tipps vom FM4 Ombudsmann<br />

Liebe Leserin!<br />

Lieber Leser!<br />

Der Sommer naht und ich darf<br />

stolz verkünden: Meine Ilse<br />

und ich haben haben den ganzen<br />

Urlaub schon hinter uns.<br />

Wir waren zu Ostern schon in<br />

Griechenland. Wir sind immer<br />

ein bisschen weg von den anderen,<br />

weil das sind ja lauter<br />

Touristen. Uns zieht es nach<br />

Griechenland wegen der Ruhe.<br />

In der Jugend, da hätte mich<br />

diese Entschleunigung deprimiert.<br />

Da bin ich schnell nervös<br />

geworden am Strand und habe<br />

dann vor lauter Panik zu lesen<br />

angefangen: „Ilias“, „Odyssee“<br />

– große europäische Mythen.<br />

Und bei Homer ist andauernd<br />

die Rede vom grünen,<br />

blühenden Griechenland. Aber<br />

wenn du dich heute umschaust,<br />

ist alles kahl. Dieses<br />

Bild des unaufhaltsamen Verfalls<br />

hat mein Bild von Europa<br />

nachhaltig geprägt. Aber heuer<br />

waren wir eben erstmals zu<br />

Ostern in Griechenland. Und<br />

ich muss sagen: Es blüht.<br />

Wir haben sogar eine Bootsfahrt<br />

gemacht, zu vorgelagerten<br />

Inseln. Elendsfad, im Meer<br />

war kein einziger Fisch, nur<br />

Plastikflaschen und Autoreifen.<br />

Bald werden wahrscheinlich<br />

Ausflüge angeboten in die einzige<br />

Bucht, in der noch die<br />

echte Playstation 1 treibt. Also,<br />

der Urlaub ist für heuer erledigt.<br />

Wir werden den ganzen<br />

Sommer am Festivalgelände<br />

Wiesen verbringen und Plastikbecher<br />

einsammeln. Für die<br />

Zukunft Europas!<br />

36|<br />

NEU<br />

31. Oktober, Wiener Konzerthaus<br />

im Verkauf:<br />

Sonic Highways<br />

Seit Jahren führt an der US-amerikanischen<br />

Rockband Foo Fighters<br />

musikalisch kein Weg mehr vorbei.<br />

Was Dave Grohl und seine<br />

Kollegen anpacken, wird zu Gold:<br />

Grammy-Awards, Platin-Auszeichnungen<br />

und volle Hallen weltweit<br />

untermalen das musikalische<br />

Schaffen der Band. Nach einigen<br />

Festival-Auftritten kommen die<br />

Foo Fighters nun mit ihrem aktuellen Album „Sonic Highways“ endlich für eine<br />

Headlinder-Show auch nach Österreich und in die Schweiz. Mit „Sonic Highways“<br />

schufen sich die Foos ein Denkmal: Jeder Song wurde in einer anderen Stadt aufgenommen,<br />

in jedem Studio arbeitete die Band mit anderen Produzenten und bei allen<br />

Songs waren lokale Musikgrößen involviert. Auch die Texte wurden erst vor Ort geschrieben,<br />

um die aktuelle Stimmung besser einfangen zu können. Eine „Liebeserklärung<br />

an die Geschichte der amerikanischen Musik“!<br />

16. Juni, St. Gallen (CH), 11. November, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

Neuinszenierung von/mit<br />

Deborah Sasson<br />

Auf über 300 Bühnen Europas ist<br />

„Das Phantom der Oper“ des Autoren-Teams<br />

Deborah Sasson und Jochen Sautter seit 2010 von<br />

Zuschauern und Kritikern begeistert aufgenommen<br />

worden. Es ist ein Musical, das sich von allen<br />

bisherigen musikalischen Interpretationen des<br />

Literaturstoffes abhebt: Die Texte der Autoren<br />

halten sich viel enger an die Romanvorlage und in<br />

großen Teilen der Musik, die Sasson selbst komponierte,<br />

sind bekannte Opernzitate eingebunden.<br />

Die modernste 3D-Videotechnik kreiert noch dazu<br />

eine perfekte Bühnenillusion, See inklusive!<br />

2. Februar 2016, Wiener Stadthalle (Halle D)<br />

Classic Quadrophenia<br />

Zum 50-jährigen Jubliäum von The Who hat<br />

Pete Town -<br />

shend eine großartige Orchesterfassung des legendären<br />

Albums „Quadrophenia“ (1973) geschaffen:<br />

Die klassische Rock-Oper für großes<br />

Symphonieorchester, Chor und Gesangssolisten.<br />

„Classic Quadrophenia“ ist das neueste Kapitel in<br />

Townshends lebenslanger Mission, die „3-Minuten-Form“<br />

eines klassischen Popsongs zu durchbrechen<br />

und den künstlerischen Rahmen der<br />

Rockmusik zu erweitern.<br />

Pete Townshend<br />

Foo Fighters<br />

Das Phantom der Oper<br />

Fotos: Ringo Starr, LSK, Universal Music Ats & Entertainment LTd.


9 SHOWS | 18.–23. MAI<br />

LIVE IN DER WIENER STADTHALLE<br />

TICKETS ERHÄLTLICH<br />

OETICKET.COM | WIENER STADTHALLE | WIEN-TICKET.AT<br />

HOST CITY TECHNOLOGY PARTNER OFFICIAL PARTNERS OFFICIAL LIGHTING PARTNER OFFICIAL AIRLINE<br />

NATIONAL PARTNERS


!<strong>ticket</strong> live<br />

Rostfreies Schwermetall<br />

Ian Hill zupft bereits seit 1970 seine Bass-Saiten für die Heavy-<br />

Metal-Legenden Judas Priest. An den wohlverdienten Ruhestand<br />

denkt er aber noch lange nicht … TEXT: PETRA ALBRECHT<br />

termine<br />

Mit Feuer und Motorrädern werden Judas Priest<br />

am 30. Juli das Seerock Festival am<br />

Schwarzlsee in Unterpremstätten aufmischen.<br />

Mit dabei sind u .a. Korn, Accept, Doro und<br />

Ill Niño.<br />

Judas Priest Ihr Album „British Steel”von 1980 gilt als mitverantwortlich<br />

für den Boom der Stilrichtung New Wave Of British Heavy Metal.<br />

Seit die Single „Breaking The<br />

Law“ 1980 an die Spitze der<br />

Charts kletterte und kommerziellen<br />

Erfolg verzeichnen konnte, sind<br />

Judas Priest bei der Aufzählung britischer<br />

Metal-Helden nicht mehr wegzudenken.<br />

Für manch einen haben die<br />

Band und ihre Mitglieder Legendenstatus<br />

– so auch Bassist Ian Hill, der<br />

den Aufstieg von Judas Priest von<br />

Anfang an miterleben durfte und das<br />

Saitenzupfen ebendort seit über vierzig<br />

Jahren zu seinem Brotberuf zählen<br />

darf.<br />

Gehen wir mal ein bisschen in der Zeit<br />

zurück – damals in den Siebzigern,<br />

wie waren da das Touren und die Konzerte<br />

so?<br />

Ian Hill: Ach, in den Siebzigern – sehr<br />

anders (lacht). Auf die Bühne zu gehen<br />

ist sehr ähnlich zu heute, die Bühne,<br />

das Publikum, aber die Art und Weise,<br />

wie wir zum Konzert und wieder weggekommen<br />

sind oder wo du übernachtet<br />

hast, das hat sich stark verändert.<br />

Die Tourbusse sind um einiges komfortabler<br />

heutzutage. Sie haben Stockbetten,<br />

eine Küche, die Hotels gehen<br />

auch mit der Zeit. Es gibt überall Säfte,<br />

eine Minibar, Internet und so Zeug<br />

(lacht). Das wichtigste Element, also<br />

die Performance, die war immer gleich<br />

und wird gleich bleiben, wir wollen ja<br />

unser Publikum begeistern. Es ist einfach<br />

zeitlos.<br />

Kannst du dich an dein erstes Konzert<br />

erinnern, das du mit Judas Priest gespielt<br />

hast?<br />

Ja, ich kann (lacht), es war im Essington<br />

Working Men’s Club, in den Midlands.<br />

Es waren circa fünfzehn Leute anwe-<br />

Fotos: Sony Music<br />

38|


send, der erste Schritt einer wirklich<br />

langen Reise. Aber es hat sehr viel Spaß<br />

gemacht, das ist der Grund, warum wir<br />

noch immer auftreten. Sogar die<br />

schlechteren Zeiten, wenn kein Geld<br />

da war und du dich gefragt hast, ob du<br />

dir ein Stück Bacon zu deinen Würstel<br />

mit Pommes leisten kannst und du<br />

schlussendlich nur Pommes hattest,<br />

selbst diese Zeiten waren mit sehr viel<br />

Spaß verbunden, es war immer lustig.<br />

Wenn man so zurückblickt, merkt man<br />

auch, welches Privileg es ist, so etwas<br />

als Job zu haben all die Jahre. Die meiste<br />

Zeit war einfach fantastisch und ich<br />

habe sie genossen.<br />

Du stehst jetzt seit über vierzig Jahren<br />

auf der Bühne. Hast du jemals daran<br />

gedacht, in Pension zu gehen?<br />

Man denkt manchmal darüber nach,<br />

aber nicht sehr lange. Der Spaßfaktor<br />

hält mich wirklich, der Gedanke daran,<br />

nicht mehr auf der Bühne zu stehen,<br />

der jagt uns Angst ein. Bis jetzt ist alles<br />

einfach toll, die Reisen, die Leute die<br />

du kennenlernst, die Auftritte. Sollte<br />

ich das einmal nicht mehr tun können,<br />

vielleicht auch, weil es gar nicht in meiner<br />

Macht liegt, das ist wirklich etwas,<br />

woran ich gar nicht denken möchte.<br />

Was zum Teufel soll ich denn sonst tun?<br />

Wir sind vergleichsweise noch immer<br />

ziemlich fit, deshalb sehe ich noch keinen<br />

Grund aufzuhören. Wir werden<br />

weitermachen, solange es geht.<br />

Im Prinzip geht es nur darum, ein bisschen<br />

vernünftig zu sein. Man muss etwas<br />

zurückstecken und sollte nicht<br />

übertreiben. Nicht zu viel essen, nicht<br />

zu viel trinken und ein bisschen nachdenken.<br />

Manche Sachen, die man früher<br />

gemacht hat, gehen heute nicht mehr<br />

so einfach – wie zum Beispiel Klippenspringen<br />

oder irgendetwas Verrücktes.<br />

Man braucht auch keine strikten Pläne,<br />

ich denke noch immer, dass der gesunde<br />

Menschenverstand einem sagt, was geht<br />

und was nicht, man sollte sich vielleicht<br />

nicht jeden Abend mit Hamburgern<br />

vollstopfen …<br />

Wie sehr hat sich die Metal-Attitüde<br />

im Laufe der Zeit verändert?<br />

Als wir angefangen haben, hat es Metal<br />

ja noch gar nicht gegeben – es hat ein<br />

bisschen gedauert, um sich zum Heavy<br />

Metal zu entwickeln. Es hieß damals<br />

Progressive Rock, Progressive Blues oder<br />

Heavy Rock. Dann ist die Zeit ins Land<br />

gezogen und es war Heavy Metal –<br />

wahrscheinlich erst irgendwann um<br />

1980 herum. „British Steel“ war unser<br />

Heavy-Metal-Moment – ab diesem<br />

Zeitpunkt waren wir eine Metalband.<br />

Damals war Metal sehr vielschichtig<br />

und auch variierbar. Wir haben Songs<br />

angefangen von Balladen, wo du einfach<br />

nur weinen möchtest, bis hin zu Zeug,<br />

das dir wirklich Angst einjagt. Und<br />

dann noch alles dazwischen. In den<br />

Neunzigern zersplitterte das alles ein<br />

wenig. Die Bands haben sich in die verschiedensten<br />

Richtungen entwickelt, es<br />

gab Speed Metal, Death Metal, Goth<br />

Metal – es war auf einmal ganz schön<br />

viel los in diesem Genre. Wir sind immer<br />

ganz stolz auf uns, dass wir noch<br />

immer vielschichtig geblieben sind. Wir<br />

hatten auch ein paar kommerzielle Hits,<br />

die jeder vergessen zu haben scheint.<br />

Aber auch das war sehr wichtig! Ohne<br />

den kommerziellen Erfolg wäre Heavy<br />

Metal vielleicht jetzt nicht da, wo er ist.<br />

Die Kategorisierung ist vorherrschend<br />

heutzutage. Wir haben immer von einem<br />

musikalischen bzw. Performance-<br />

Blickwinkel darauf geschaut. Das<br />

hat sich ein bisschen verändert …<br />

Mir kommt manchmal vor, dass Attitüde<br />

viel wichtiger ist als die Musik an<br />

sich …<br />

weiterlesen?<br />

Das volle Interview lesen Sie auf<br />

www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />

| 39


MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />

Bluatschink – Aufstrich<br />

Tiroler Musik-Urkraft trifft auf die Eleganz<br />

eines Streichquartetts. Live-Premiere<br />

am 8. <strong>Mai</strong> im Wiener Orpheum.<br />

Reifeprüfung<br />

Das zweite Album ist immer eine Art Nagelprobe.<br />

Die Amadeus-Gewinner von 2014<br />

Catastrophe & Cure stellen sich dieser mit<br />

„Undeniable/Irresistible“. TEXT: ASTRID RADNER<br />

Marina & The Kats – Small<br />

Wenn man etwas Swing in die eigenen<br />

vier Wände bringen will, ist das<br />

vorliegende Werk optimal!<br />

Catastrophe &<br />

Cure die Zweite<br />

Mit dem zweiten<br />

Album geht es für die<br />

sechs Jungs in die<br />

nächste Erfolgs-<br />

Runde.<br />

Denk – Schmankerln<br />

Denk feiern heuer ihr 15jähriges Bestehen.<br />

Grund genug um ein Best-Of<br />

auf den Markt zu bringen!<br />

EARased – Sill believe?<br />

Der erste Vorbote zum Zweitling der<br />

„Diesel-Rocker“ verspricht massig<br />

Dampf: Wer bremst, verliert.<br />

Facelift – The Falling Trees<br />

Ein Album, das versucht, den Traum<br />

vom perfekten Moment zu durchleben.<br />

Bittersüß, bisserl zu kitschig.<br />

40|<br />

Da gibt es den einen Track auf<br />

dem neuen Album, auf den ist<br />

Catastrophe & Cure besonders<br />

stolz. „The Shore“ beginnt langsam und<br />

bringt etwas Mystisches mit sich. Es ist<br />

der Song, der schon am Anfang klar<br />

macht: Dieses Album ist anders als das<br />

erste „Like Crazy Doves“.<br />

Zweifellos unwiderstehlich<br />

Mit ihrem Erstlingswerk hat die sechsköpfige<br />

Indie-Band aus Steyr in Oberösterreich<br />

voriges Jahr den Amadeus<br />

Award gewonnen. Ob sie in der Heimatstadt<br />

nun bereits Helden sind? „Das hält<br />

sich noch eher in Grenzen“, sagt Eder.<br />

Dafür hauchen sie mit dem Albumtitel<br />

eine eindeutige Botschaft in die Welt „Undeniable/Irresistible“.<br />

Zweifellos unwiderstehlich<br />

also – die Burschen haben<br />

mit der Platte einiges vor.<br />

Klangexperiment<br />

Auffällig sind die vielen elektronischen<br />

Elemente, die starken Synthies: „Akustik<br />

kommt weniger zum Einsatz“, sagt Eder,<br />

„Das passierte in diesem Fall aus der<br />

Neugier heraus, neue Dinge auszuprobieren.“<br />

Während die Band beim ersten<br />

Album gemeinsam im Studio stand, hat<br />

Catastrophe & Cure die Instrumente und<br />

die Vocals teils separat aufgenommen<br />

und im Nachhinein zusammengefügt.<br />

Das zweite Album also ein Klangexperiment,<br />

das den typischen Indie-Sound<br />

der Band aufrechterhält und mit elektronischen<br />

Beats schmückt.<br />

termine<br />

Catastrophe & Cure treten am 13. <strong>Mai</strong><br />

im Wiener WUK auf.<br />

weitere heimische Acts:<br />

8. <strong>Mai</strong> – ALIVE hosted by !<strong>ticket</strong> with<br />

Critical Jim & Karmik, Chaya Fuera Wien<br />

29. <strong>Mai</strong> – All Austrian Metal Night,<br />

Szene Wien<br />

Fotos: Christian Meislinger


!<strong>ticket</strong> live<br />

Österreichs Meer<br />

Ob Neusiedler See, Wörthersee, Bodensee, Attersee, Grundlsee,<br />

Mondsee oder Wolfgangsee: In Österreich liegen die schönsten<br />

Badeoasen direkt vor der Haustüre. Dabei ist aber nur der steirische<br />

Schwarzlsee auch eine pulsierende Eventlocation … TEXT: STEFAN BAUMGARTNER<br />

Das Schwarzl-Freizeitzentrum<br />

ist mit einer Gesamtfläche<br />

von 140 Hektar das größte<br />

Freizeit- und Veranstaltungszentrum<br />

seiner Art in Österreich. Begonnen hat<br />

die Erfolgsgeschichte 1984, als das ehemalige<br />

Schotterabbaugebiet als Naherholungszentrum<br />

sieben Kilometer<br />

südlich von Graz eröffnet wurde. Seitdem<br />

strömen rund zwei Millionen Badegäste<br />

jährlich an den 56 Hektar großen<br />

See, der neben Sportangeboten wie<br />

Wasserski, Rutschen, Stand-up-Paddel<br />

und mehr natürlich auch angenehme<br />

Liegebereiche auf Wiese, Schotter und<br />

auf den Stegen sowie ein reiches kulinarisches<br />

Angebot für die Gäste bereithält<br />

– freilich auch während des<br />

diversen Veranstaltungsangebotes, outdoor<br />

wie indoor.<br />

termine<br />

Masters Of Dirt – 30. <strong>Mai</strong><br />

David Garrett „Classic Revolution“ – 28. Juni<br />

See Rock Festival u. a. mit Judas Priest und<br />

Korn – 30. Juli<br />

Lake Festival u. a. mit Avicii und David Guetta –<br />

19. bis 22. August<br />

Das größte Oktoberfest – 23. bis 25. Oktober<br />

info<br />

Das „Meer der Steirer“ liegt nur sieben Kilometer<br />

von Graz entfernt, ist somit sowohl per Auto<br />

wie auch öffentlich hervorragend zu erreichen.<br />

Einmal angekommen, steht dem Camping am<br />

See nichts mehr im Wege! Bequemeren stehen<br />

auch ausgezeichnete Hotels in direkter Nähe zur<br />

Verfügung, nur wenige Meter vom Ufer entfernt<br />

zum Beispiel das Ramada Graz.<br />

Der Schwarzlsee Direkt neben dem kühlen Nass fühlen sich nicht nur die Gäste, sondern dieses Jahr auch<br />

Künstler wie Judas Priest und Korn, David Guetta und Avicii, David Garrett und viele andere sehr, sehr wohl.<br />

Was war<br />

Neben dem Open-Air-Gelände findet<br />

sich hier u. a. auch die Davis-Cup-<br />

Halle, in der regelmäßig der Tennisbewerb<br />

gespielt wurde, aber auch Austragungsort<br />

für Riverdance war und<br />

ab 2010 sogar den wahnwitzigen Maschinen-Akrobaten<br />

von Masters Of Dirt<br />

temporäre Spielwiese. Bereits seit 2009<br />

rückt München in unsere Landesgrenzen,<br />

findet doch am Schwarzlsee seitdem<br />

das „größte Oktoberfest Österreichs“<br />

statt, mit Bier, Schmankerln<br />

und zünftiger Musik. Aber auch Elton<br />

John, Sting, David Hasselhoff, Alice<br />

Cooper, Bryan Adams, Guns N’ Roses,<br />

Iron <strong>Mai</strong>den und viele andere Größen<br />

gastierten hier bereits über die Jahre,<br />

sogar das namhafte Urban Art Forms<br />

feierte 2012 und 2013 ein Intermezzo<br />

am See, bevor es selbiges letztes Jahr<br />

wieder zurück gen Wiesen verschlug.<br />

Was wird<br />

Auch in diesem Sommer und Herbst<br />

lädt eine der schönsten Open-Air-Locations<br />

des Landes zum Verweilen ein,<br />

dank der Festivalgrößen Seerock und<br />

Lake mit einem breiten Spektrum von<br />

Gitarre bis Turntables. Und über all<br />

dem schwingen die Geigen und fliegen<br />

die Maschinen, bevor traditionell im<br />

Herbst mit dem Anstich der Ausklang<br />

folgt. Zum Glück nicht allzu lange.<br />

41|<br />

Fotos: SFZ


!<strong>ticket</strong> live<br />

Allessa,<br />

der Schlager<br />

und das liebe Vieh<br />

Insidern der Schlager-Szene war es schon lange klar: Der neue<br />

österreichische Schlager ist weiblich und voll auf Adrenalin! TEXT: ANDY ZAHRADNIK<br />

Auf dem Weg zur Spitze Allessa ist der neue Star der Schlagerszene.<br />

Allessa. Steirerfrau und very, very<br />

good! Die neue CD „Adrenalin“<br />

kommt im Sommer. Jede<br />

ihrer bisherigen Singles landete auf<br />

Platz 1 der österreichischen Schlager-<br />

Charts, in Deutschland ist sie regelmäßig<br />

unter den Top 10 zu finden. Sie kann<br />

termine<br />

26. Juni – Schlagersommernacht in der<br />

Stadthalle Schrems<br />

4. Juli – Sommernacht der Stars im<br />

Kupferstadl, Graz<br />

8. August mit dem Nockalm Quintett<br />

in St. Veit/Gölsen<br />

22. August mit dem Nockalm Quintett in Euratsfeld<br />

27. November – 10. Galanacht der Schlager-<br />

& Volksmusik in der Koralmhalle Deutschlandsberg<br />

auf zwei Nominierungen beim Amadeus<br />

Award verweisen und in den großen<br />

TV-Shows war und ist sie oft gern gesehener<br />

Gast. Es ist somit genau das eingetreten,<br />

was Kennern der Szene schon<br />

lange klar war: Hier ist jemand am Weg<br />

zur Spitze.<br />

Musik und Tiere<br />

„Ich bin zurzeit halbe Tierärztin“, lacht<br />

Alessa, die Veterinärmedizin studiert,<br />

„Musik und Tiere, das Leben in und<br />

mit der Natur, diese beiden Leidenschaften<br />

lebe ich. Das ist für mich essenziell,<br />

es macht mein Wohlbefinden<br />

aus und führt mich zur inneren Harmonie“.<br />

Allessa hat die Gnade, eine<br />

Stimme zu besitzen, die schlichtweg unverwechselbar<br />

ist. Tiefgründig, geheimnisvoll,<br />

dann wieder klar und kraftvoll.<br />

Über Jahre wurde diese Stimme entwickelt<br />

und findet sich heute nur in jenen<br />

Songs wieder, die auch tatsächlich<br />

Allessa-Lieder sind, denn sie textet viel<br />

selbst. „Die Geschichten, die ich singe,<br />

sie müssen Allessa-fähig sein und auf<br />

meine Art erzählt werden“, sagt sie und<br />

ergänzt: „Ich lasse mich nicht auf Lieder<br />

hinbiegen, da kommt nichts dabei raus<br />

und das passt auch nicht zu mir.“ Dass<br />

sie die aufstrebende Königin des österreichischen<br />

Pop-Schlagers ist, macht sie<br />

nicht übermütig, vielmehr erntet sie jetzt<br />

die Früchte jahrelanger harter Arbeit.<br />

Foto: <strong>2015</strong> Universal Music Austria<br />

42|


!<strong>ticket</strong> live<br />

Multikulti at its best<br />

bezahlte PR<br />

Das Sziget Festival, das kürzlich zum Best Major European Festival<br />

gekürt wurde, beherbergt auf der grünen Insel in Budapest seit mittlerweile<br />

22 Jahren ein breites Programmspektrum: Alle Genres und<br />

Kunstformen sind auf der sieben Tage dauernden Party vertreten.<br />

Foto: Bence Szemerey<br />

Das Sziget Festival ist eines<br />

der größten multikulturellen<br />

Events in Europa. Das Festival<br />

zieht knapp 400.000 Fans aus über 70<br />

Ländern an. Auf einer wundervollen Insel<br />

im Herzen von Budapest erlebt man einen<br />

Festival-Urlaub mit einer Nonstop-<br />

Party, großartige Live-Konzerte und<br />

obendrauf noch alle touristischen Attraktionen,<br />

die Budapest zu bieten hat.<br />

Freiheit<br />

Das Sziget wurde, wie viele andere ungarische<br />

Innovationen, als ein Resultat<br />

des freien und weltoffenen Gedankens<br />

geschaffen, der den Wechsel des politischen<br />

Systems in den frühen 90er-Jahren<br />

begleitete. Die grundlegende Idee war<br />

ganz einfach: die sozialistischen Sommer-Jugend-Camps<br />

gab es nicht mehr<br />

und für sie gab es zunächst auch keinen<br />

Ersatz.<br />

Sziget ist die Insel der Freiheit, die auch<br />

als eigener, unabhängiger Staat angesehen<br />

werden kann. Es vereinigt viele Festivals<br />

in einem, eine Woche lang Nonstop-Party<br />

mit ca. 50 Bühnen und etwa 200 Programmpunkten<br />

täglich. Die spielenden<br />

Bands reichen von Weltstars, den größten<br />

Namen der internationalen Pop/Rock-<br />

Szene bis hin zu kleineren Bands und<br />

Musikern von Metal über Folk, Jazz, Blues<br />

und Alternative bis hin zu Weltmusik.<br />

Und sogar klassische Musik findet man<br />

auf dem Sziget Festival!<br />

Urlaub in Ungarn Um ein Eizerl mehr als 200 Euro sichert man sich eine Woche Urlaub an einem der<br />

schönsten Plätze Europas, direkt an der Donau und nahe der wundervollen Metropole Budapest!<br />

Rahmenprogramm<br />

Beim Sziget geht es nicht nur um Musik,<br />

das Festival bietet ein vielseitiges kulturelles<br />

Angebot wie beispielsweise Theater,<br />

Zirkus oder verschiedene Ausstellungen.<br />

Zudem gibt es einen Strandbereich, wo<br />

man den Sommer an der Donau wahrlich<br />

genießen kann. Es ist das einzige große<br />

Festival, auf dem man authentische Musik<br />

der Roma und sogar rein homosexuell<br />

bespielte Bühnen findet. Nicht zu vergessen<br />

ist, dass das Festival inmitten von<br />

Budapest stattfindet – eine touristische<br />

Stadt mit einer lebendigen Kulturszene,<br />

einer wunderschönen Stadtkulisse, historischen<br />

Gebäuden, türkischen Spas<br />

und besonderen „Ruinen Pubs“.<br />

Anreise und Nächtigung<br />

Anreisemöglichkeiten zum Sziget gibt es<br />

viele. Man kann per Bus, Zug, Flugzeug,<br />

Auto oder sogar mit dem Boot anreisen.<br />

Eine Unterkunft ist ebenso leicht zu<br />

finden: Viele Fans finden auf dem Festivalgelände<br />

in Zelten oder Wohnwagen<br />

ihre Unterkunft. Für die Nicht-Camper<br />

gibt es eine große Auswahl an Hotels<br />

und Hostels in direkter Nähe und in<br />

jeder Preisklasse.<br />

termine<br />

Das Sziget Festival geht zwischen<br />

10. und 17. August auf der Island of<br />

Freedom in Budapest über die Bühne.<br />

info<br />

Eine Auswahl des diesjährigen Line-ups:<br />

Alesso, Alt-J, Avicii, Awolnation, Beatsteaks,<br />

Camo & Krooked, Cro, Dropkick Murphys,<br />

Ellie Goulding, Enter Shikari, Florence + The<br />

Machine, Future Islands, Gentleman & The Evolution,<br />

Gogol Bordello, Goran Bregovic Wedding<br />

And Funeral Band, Halestorm, Infected<br />

Mushroom, Interpol, Kasabian, Kensington,<br />

Knife Party, Kraftklub, Limp Bizkit, Marina And<br />

The Diamonds, MØ, Passenger, Robbie Williams,<br />

The Gaslight Anthem, The Maccabees, The Subways,<br />

The Ting Tings, William Fitzsimmons<br />

und viele mehr!<br />

| 43


!<strong>ticket</strong> live<br />

Klartext in Mundart<br />

Hubert von Goisern nimmt sich bekanntlich nie ein Blatt vor den<br />

Mund. Im !<strong>ticket</strong>-Interview spricht der unbequeme Ausnahmekünstler<br />

über die Hintergründe seines neuen Albums „Federn“ und<br />

die Filmdoku „Brenna tuat’s schon lang“. TEXT: ALEXANDER HAIDE<br />

Nicht Tibet, nicht Afrika –<br />

für sein neues Album hat<br />

es den 62-jährigen Künstler<br />

in die USA verschlagen, wo er den<br />

Country-Nashville-Sound einfangen<br />

wollte. Dennoch geriet „Federn“ wieder<br />

zu einem typischen Goisern-<br />

Klangfeuerwerk, gespickt mit gesellschaftspolitischen<br />

Zwischentönen.<br />

waren, aber ich wollt’ mit der Gestaltung<br />

nix zu tun haben. Es war das<br />

Anliegen von Hage (Huberts langjähriger<br />

Manager und Freund, Anm.)<br />

diesen Film zu machen.<br />

Bei zwei Szenen drängt sich der Verdacht<br />

auf, dass du – wie immer – unterschwellig<br />

provozieren willst. Zum<br />

einen wird unverhohlen geraucht,<br />

zum anderen fängst du eine Forelle<br />

Im Film „Brenna tuat’s schon lang“<br />

zeigst du dich von der persönlichsten<br />

Seite, zudem sind lang vergessene<br />

Szenen aus den 80er-Jahren zu sehen.<br />

Weshalb zeigst du gerade jetzt „Goisern<br />

hautnah“?<br />

Ich hab’ den Film jetzt no net g’sehen<br />

(im März, Anm.) und ich hab’ mich<br />

ja nur für diese Dreharbeiten zur Verfügung<br />

gestellt, die noch notwendig<br />

termine<br />

22. <strong>Mai</strong> Rathausplatz Gmunden<br />

5. Juni Open Air am Marktplatz Rankweil<br />

26. Juni Königsplatz München<br />

28. Juni Kapitelplatz Salzburg<br />

24. Juli Clam Burgarena<br />

25. Juli Ottakringer Arena Wiesen<br />

13. August Messegelände Klagenfurt<br />

14. August Freiluftarena B Graz<br />

15. August Donaubühne Tulln<br />

Filmreif<br />

Der Ausnahmekünstler<br />

Hubert von Goisern<br />

kommt ins Kino und<br />

„aus den Federn“.<br />

Foto: Jürgen Skarwan<br />

44|


und tötest sie „on camera“<br />

…<br />

In dem Moment als ich die<br />

Forelle abgeschlagen habe,<br />

wusste ich’s … Das wird ja<br />

alles gefilmt und es ist ja<br />

nicht so, dass die Kamera<br />

schnell abgeschaltet wird<br />

wenn ich einen Fisch fang’.<br />

Ich wusste, dass sie das nicht<br />

rausschneiden werden, es<br />

sei denn, ich sag’ das.<br />

Zum neuen Album „Federn“:<br />

Der Titel „Stoan -<br />

steirisch“ ist ein böser Seitenhieb<br />

auf die volkstümliche<br />

Musik …<br />

Ich war im vergangenen Jänner<br />

wieder einmal in Kitzbühel<br />

beim Hahnenkamm-<br />

Rennen. Am Freitagabend<br />

hab’ ich meine Tochter vom<br />

Zug abgeholt und bin durch<br />

die Stadt gegangen. Bist du<br />

fertig! Die Musik, die da<br />

rausdröhnt, die Dumpfheit,<br />

die damit verbunden ist …<br />

Und da muss man sagen,<br />

dass das meiste aus der Steiermark<br />

kommt und einiges<br />

aus Kärnten.<br />

Es kommt auch immer<br />

wieder der Schnaps vor …<br />

Ich bin kein Schnapstrinker,<br />

ich mag überhaupt keine<br />

harten Getränke. Ich bin ein<br />

Weintrinker. Die Lieder<br />

sind ja wahre Begebenheiten.<br />

Mein erster Schnapsrausch<br />

war mit 19, da hab’<br />

ich mit Freunden Whisky<br />

getrunken und g’spieben<br />

wie ein Reiher und hab mir<br />

gedacht: nie mehr wieder,<br />

so ein Schas! Der nächste<br />

Schnapsrausch war, als ich<br />

die Ziehharmonika zerlegen<br />

wollt’ und stattdessen zu<br />

spielen angefangen hab’<br />

(Auch eine Passage im Film<br />

und der Text-Bezug in<br />

„I bin ganz alloan“, Anm.).<br />

Es kann also auch etwas Positives<br />

herauskommen.<br />

Bist du noch oft in Bad<br />

Goisern? Besser: Gibt’s derzeit<br />

ein Zuhause?<br />

Dahoam bin ich dort, wo<br />

meine Familie ist. Nachdem<br />

das Dirndl jetzt in Wien studiert<br />

und der Bua in Kassel<br />

oben, ist es mehr oder weniger<br />

dort, wo meine Frau<br />

ist, und das ist in Salzburg.<br />

Dort hab’ ich mein Studio,<br />

dort wohn’ ich, das ist mein<br />

Lebenszentrum.<br />

Heimat ist auch dort, wo<br />

die Freunde sind. Inzwischen<br />

hab’ ich glücklicherweise<br />

Freunde verstreut auf<br />

der ganzen Welt.<br />

Auch Landschaft und große<br />

Natur vermitteln mir Heimat.<br />

Ob das Grönland ist,<br />

die Fjorde und Gletscher,<br />

die Berge im Himalaja …<br />

Menschen sind aber schon<br />

das Zentrale, Familie und<br />

Freunde. Und natürlich die<br />

Sprache. Wenn ich nach<br />

Goisern komm’, dann ist<br />

der Dialekt vertraut, da red’<br />

ich, wie mir der Schnabel<br />

gewachsen ist.<br />

CIAO ALLTAG:<br />

ESKIMO EISNEUHEITEN <strong>2015</strong><br />

Der Eis-Marktführer ESKIMO eröffnet die neue Eissaison<br />

<strong>2015</strong> auch heuer wieder mit erfrischenden Eisüberraschungen.<br />

Frei nach dem Motto „Ciao Alltag“ laden die<br />

neuen sommerlichen Eiskreationen alle Eisfans ein, mit<br />

cremigem Eisgenuss in eine Welt voller Happiness einzutauchen<br />

– denn Alltag war gestern, so schmeckt Kurzurlaub!<br />

Kindheitserinnerungen werden wach! Der<br />

Plattfuß – inklusive Knabberzehe – ist<br />

endlich wieder da in der ESKIMO Eistruhe!<br />

So können sich Eltern auf das Schwelgen<br />

in Kindheitserinnerungen freuen und den<br />

Eisgenuss der „guten alten Zeit“ nun<br />

auch an ihre Kinder weitergeben.<br />

Mit Magnum Pink & Black<br />

gibt es zwei neue Variationen<br />

des Eisklassikers! Magnum Pink<br />

Himbeere steht für die abenteuerlustigen<br />

und spontanen Augenblicke,<br />

Magnum Black Espresso<br />

ist die perfekte Begleitung<br />

für die eleganten und geheimnisvollen<br />

Momente.<br />

Cornetto überrascht mit Cookies<br />

& Dream inspiriert von Bahlsen,<br />

mit einem köstlichen<br />

Cookie-Topping.<br />

Neu mit dabei ist<br />

auch der<br />

Cornetto Taco<br />

als Snack mit extra viel Waffel,<br />

Schokolade und knusprigen Erdnüssen.<br />

Die Kids dürfen sich über das erste blaugelbe<br />

Eis (ohne künstliche Farbstoffe) mit<br />

Zuckerwatte-Vanille Geschmack freuen.<br />

Ein neuer Wirbelwind am Eismarkt ist da:<br />

Max Tornado!<br />

Cremissimo bringt mit seinen neuen 900 ml Varianten den<br />

Eissalon direkt nach Hause und versüßt mit den drei frisch<br />

gestrudelten Neuheiten Cremissimo Erdbeer-Baiser<br />

Kuss, Cremissimo Heidelbeer Traum und Cremissimo<br />

Zarte Pistazien Verführung die Eissaison <strong>2015</strong>.<br />

www.eskimo.at<br />

| 45


!<strong>ticket</strong> live<br />

termine<br />

Das Debüt „Alles ok?!“ wird u. a. bei folgenden<br />

Konzerten vorgestellt:<br />

16. <strong>Mai</strong> Young & Free Festival Oberwart<br />

5. Juni Imst Open Air (mit Revolverheld)<br />

11. Juli Rock den See St. Andrä<br />

Das Highlight für <strong>2015</strong> steht<br />

für die Jungs jetzt schon fest:<br />

ein Amadeus Award. Mit der<br />

Castingshow „Herz von Österreich“<br />

hat die Karriere der fünf Jungs von<br />

Tagtraeumer begonnen. Dann ist die<br />

steirische Band in den heimischen<br />

Pophimmel gestiegen wie eine Rakete.<br />

Traumtage<br />

Die steirische Pop-Band Tagtraeumer<br />

muss nicht mehr träumen: Denn ein<br />

großer Traum ist in Erfüllung gegangen:<br />

der erste Amadeus Award. TEXT: ASTRID RADNER<br />

Sind am Album noch Songs drauf,<br />

die früher entstanden sind?<br />

Thomas: „Sinn“ und „Happy End“.<br />

Bei „Sinn“ geht’s um meine Exfreundin,<br />

mit der ich bis Jänner 2012 zusammen<br />

war. Im Februar habe ich<br />

„Sinn“ geschrieben, das war eher eine<br />

R ’n’ B-Version.<br />

Wie ist das für euch, Kevin und Alexander,<br />

wenn es bei eurer Musik nur<br />

um Thomas’ Geschichten geht?<br />

Kevin: Der Thomas schreibt die Lieder<br />

so, dass sich jeder damit identifizieren<br />

kann. Deswegen ist es kein Problem,<br />

wenn man die Songs verkörpert oder<br />

wenn man nicht gerade auf der selben<br />

emotionalen Ebene ist wie er.<br />

Was ist der Unterschied zwischen<br />

euch und deutscher Popmusik?<br />

Thomas: Im Endeffekt ist das sehr<br />

ähnlich. Nur: Wir wollen uns nicht<br />

auf diese neumodischen Sounds fixieren.<br />

So wie zum Beispiel bei der<br />

letzten Coldplay-Single mit Avicii. Da<br />

lassen wir die Gitarren, Violinen und<br />

echte Drums aufleben. Songwritertechnisch<br />

sind wir zwischen Revolverheld<br />

und Cro. Und in Österreich<br />

am ehesten wie Die Mondscheiner.<br />

46|<br />

Höhenflug „Steirermen san very good“ heißt es so schön. Die Jungs von Tagtraeumer meinen<br />

jedoch: „Wir sind nicht besser als andere österreichische Bands.“<br />

Vermisst ihr in Österreich Unterstützung,<br />

um weiter wachsen zu können?<br />

Kevin: Wenn wir sagen würden, wir<br />

vermissen etwas, dann wäre das etwas<br />

undankbar. Wir bekommen echt viel.<br />

Zum Beispiel von Ö3.<br />

Warum ist das bei euch so und bei<br />

anderen nicht?<br />

Kevin: Es gibt sicher gute Bands, die<br />

nicht die Chancen haben wie wir.<br />

Die hatten bisher einfach weniger<br />

Glück.<br />

Seid ihr besser?<br />

Kevin: Das glaub ich nicht, sicher<br />

nicht. Anders. Es gibt gute Musiker,<br />

die totale No-Names sind.<br />

Es gibt einen Song von euch, der<br />

„Flugangst“ heißt. Darin singt ihr<br />

über das Scheitern. Wie geht ihr mit<br />

Scheitern um?<br />

Kevin: Derweil haben wir ja noch keinen<br />

Tiefpunkt gehabt.<br />

Thomas: Aber wenn wir fallen, würde<br />

ich einfach weiter Songs schreiben.<br />

Alex: Nicht aufgeben.<br />

weiterlesen?<br />

Das volle Interview lesen Sie auf<br />

www.<strong>ticket</strong>magazin.com<br />

Foto: Warner Music


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!<strong>ticket</strong> highlights<br />

<strong>Mai</strong><br />

Rock Or Bust<br />

Im Vorfeld des AC/DC-Konzerts bei Spielberg gibt’s am Gelände<br />

am Red Bull Brandwagen ein hochkarätiges Warmup-Programm<br />

zu genießen, darunter auch die sensationellen<br />

Mother’s Cake. Abends werden dann die Herren aus<br />

Down Under beweisen, dass sie tatsächlich noch rocken<br />

können, ohne dass ihnen die „Buste“ ausgeht …<br />

Dino Merlin<br />

Live<br />

Dino Merlin ist ein bosnischer Sänger, zählt zu den erfolgreichsten<br />

Sängern im Raum des früheren Jugoslawiens. Er begann<br />

seine Musikerkarriere mit der Rockband Merlin, bevor<br />

er während des Jugoslawienkriegs in die Schweiz emigrierte.<br />

Nach Kriegsende entschied sich Dino Merlin für eine Solokarriere<br />

und veröffentlichte 1993 sein erstes Soloalbum „Moja<br />

Bodga Sna“. 1999 trat er im Duett mit der französischen Sängerin<br />

Béatrice beim Eurovision Song Contest an, 2011 dann<br />

allein mit dem Song „Love in Rewind“ und erreichte den 6.<br />

Platz.<br />

9. <strong>Mai</strong> in der TipsArena Linz<br />

Sunrise Avenue<br />

14. <strong>Mai</strong> in Zeltweg im Aichfeld<br />

AC/DC<br />

Nuhr ein Traum<br />

Ist alles Nuhr ein Traum? Wer kann heute noch unterscheiden<br />

zwischen Wahn und Wirklichkeit? Der Mensch ist ein<br />

Selbstbetrüger und der Computer in der eigenen Birne<br />

ziemlich schlecht programmiert. Was stimmt? Was ist gelogen?<br />

Dieter Nuhr räumt auf im vollgemüllten Hirnkasten<br />

und stellt fest: Fakten waren gestern, heute gilt als Wahrheit,<br />

was im Internet verlinkt wird, also Bullshit.<br />

Dieter Nuhr<br />

Fairytales<br />

Wenn eine Erfolgsgeschichte eine Erfolgsgeschichte ist,<br />

dann darf sie mit Fug und Recht auch als solche bezeichnet<br />

werden. Sunrise Avenue, die finnische Pop-Rock-Band<br />

um den charismatischen blonden Frontmann Samu Haber<br />

haben eine solche Geschichte geschrieben. Gut 22 Jahre<br />

liegt es nun zurück, als die Band aus der Taufe gehoben<br />

wurde, die Zeit ist also reif für eine Zwischenbilanz, die da<br />

„Fairytales“ heißt und natürlich auch live präsentiert wird.<br />

30. <strong>Mai</strong> in der Ottakringer Arena Wiesen<br />

48|<br />

29. und 30. <strong>Mai</strong> in der Wiener Stadthalle (Halle F)


The Australian Pink Floyd Show<br />

Welcome To The Machine<br />

Ihre Tour stellen die Australier im kommenden Jahr unter das Motto „Welcome To the<br />

Machine“ – zugleich Songtitel und Hommage an das Pink-Floyd-Album „Wish You<br />

Were Here“, das dieses Jahr 40 Jahre alt wird. Während der rund zweistündigen<br />

Show wird jedoch nicht nur jene grandiose Langrille in Ausschnitten gespielt werden,<br />

sondern auch weitere Floyd-Klassiker.<br />

Musikalische Präzision zwischen<br />

special<br />

psychedelischen Sounds und Progressive<br />

Rock, die sich kaum vom Original<br />

Dinnerpackages verfügbar!<br />

unterscheiden lässt, ist garantiert!<br />

Weitere Infos unter<br />

im <strong>Mai</strong> in Linz, Graz und Salzburg<br />

Mudhoney<br />

Mit White Hills, Dirty Fences und Barton Caroll<br />

Mudhoney sind das ewige Schattenkind der Seattle-Szene. Vorreiter in Sachen Flanell-Hemden<br />

und beinahe väterliche Inspiration für spätere Superstars wie Nirvana.<br />

Und wie üblich teilen sie auch das Schicksal einer richtungsweisenden Band, die nie<br />

den Sprung aus dem Underground-Wasser geschafft hat und selbst in größten Hype-Zeiten<br />

nur bedingt von ihrer Vorreiter-Rolle profitierte. Allerdings: Ob Mudhoney<br />

den großen Ruhm überhaupt wollten, ist zweifelhaft. Dazu sind die Urgesteine doch<br />

viel zu sehr in ihrem Punkrock-Lifestyle verwurzelt.<br />

Fotos: beigestellt, James Minchin, Universal Music, Dieter Nuhr, Wendy Wilson, Emily Rieman, Hans-Martin Issler, Wolfgang Linhart, beigestellt<br />

14. <strong>Mai</strong> in der Arena Wien<br />

Beyond The Red Mirror<br />

Fantastische Reisen in Anderswelten, quer<br />

durch Raum und Zeit: Auf ihrem neuen Epos<br />

„Beyond The Red Mirror“ schlagen die deutschen<br />

Power-Metaller gekonnt den Bogen zwischen<br />

dem Gestern und Morgen und setzen<br />

da an, wo sie vor 20 Jahren den Protagonisten<br />

ihres zeitlosen Meisterwerks „Imaginations From The Other Side“ zuletzt erscheinen<br />

ließen. In Wien darf man sich im Vorfeld über die sensationellen heimischen<br />

Dragony freuen!<br />

22. <strong>Mai</strong> im Grazer Explosiv & 23. <strong>Mai</strong> im PLANET.TT Gasometer<br />

Udopeia<br />

Hinter Pilots On Dope verbergen sich zwei bekannte musikalische Aktivisten.<br />

Die beiden Wiener Gerhard Gigler (DJ Bunani) und Gerald Tomez betätigen sich auf<br />

ihrem aus Coverversionen bestehenden Album „Udopeia“ als Couturiers elegantester<br />

Arrangements. Beeinflusst durch Library Sounds, klassischen Bossa Nova<br />

und Cool Jazz zeichnen die beiden Spannungsbögen, wie man sie lange nicht mehr<br />

gehört hat. Das Brasilien, das sich hier vor<br />

dem inneren Auge auftut, ist eines in jenen<br />

Kodachrome-Farbtönen, die man aus alten<br />

Pink-Panther- und James-Bond-Filmen kennt<br />

und liebt.<br />

7. <strong>Mai</strong> im Linzer Posthof<br />

Blind Guardian<br />

Pilots On Dope<br />

Opposition<br />

Die Südtiroler nehmen mit „Opposition“<br />

die Spitzenposition der deutschen<br />

Album-Charts ein und sind erstmals<br />

auch in Österreich auf Platz 1. Das<br />

kann freilich auch ein bisschen an der<br />

Polarisierung liegen, denn so was ist<br />

immer ein bisschen spannender als<br />

der Rest. Allerdings: Während man die<br />

Herren 2013 vom Echo auslud, hat die<br />

Kommission im Jahr darauf zumindest<br />

indirekt eine „Fehlentscheidung“ zugegeben<br />

… Unterm Strich wird wohl<br />

jeder selbst entscheiden, ob die Herren<br />

trotz Projekten wie „Grenzenlos“ in<br />

eine ungute Ecke zu stellen sind, oder<br />

ob Kunst auch einmal ein bisschen auf<br />

den Schlips treten darf …<br />

Frei.Wild<br />

17. <strong>Mai</strong> im PLANET.TT Gasometer<br />

| 49


MUNDPROPAGANDA<br />

Hören Sie mal rein!<br />

Die folgenden Veröffentlichungen<br />

sollten in keinem gut sortierten<br />

Plattenschrank fehlen. (pa, sb)<br />

Paradise Lost – The Plague Within<br />

Die britischen Doom/Goth-Heroen wagen<br />

einen deutlichen Schritt zurück,<br />

bis zu „Gothic“ & „Lost Paradise“!<br />

Villagers – Darling Arithmetic<br />

Herzschmerz der Extraklasse! Und das<br />

kein bisschen sappy, sondern rhythmisch<br />

und schön!<br />

LEONARD COHEN<br />

Can’t Forget<br />

Leonard Cohen ist zweifelsohne brillant,<br />

nur minder jedoch „produktiv“:<br />

Lediglich 13 Alben in knapp einem<br />

halben Jahrhundert zeugen deutlich<br />

mehr von Klasse denn Masse. Da<br />

stellt sich freilich die Frage: Braucht<br />

es nun den bereits siebten Live-Mitschnitt,<br />

eine weitere „Best-of-Kollektion“?<br />

Zu allervorderst: „Can’t Forget:<br />

A Souvenir of the Grand Tour“<br />

ist wohl die schönste Um- und Beschreibung<br />

eines Mitschnittes von<br />

Konzert und Soundcheck, in diesem<br />

Falle aus den Jahren 2012 und<br />

2013 („Old Ideas World Tour“), die<br />

es je gab, und jener ist bei Cohen<br />

naturgemäß wieder einmal von aller<br />

höchster Güte: Er singt meisterhaft<br />

über das Fundament, das ihm<br />

seine Begleitband (allen voran Javier<br />

Mas, Gitarre und Alex Bublitchi,<br />

Violine) legt, wird dabei sublim von<br />

den Background-Sängerinnen Hattie<br />

und Charley Webb (man höre<br />

das von Streichern getragene „Joan<br />

of Arc“!) unterstützt. Zudem: Es findet<br />

sich nicht nur „Altbekanntes“<br />

hierauf. Mit „Never Gave Nobody<br />

Trouble“ und „Got A Little Secret“<br />

präsentiert Cohen zwei neue Eigenkompositionen<br />

(aus den „Old Ideas“-Sessions),<br />

mit „Choices“ und<br />

„La Manic“ zwei bisher unveröffentlichte<br />

Coverstücke, erster ein<br />

Liebesbeweis des Kanadiers an den<br />

guten, alten Country.<br />

Wahrlich „can’t forget“. (sb)<br />

Michael Patrick Kelly – Shake Away<br />

„Paddy” ist nun nicht nur älter, sondern<br />

auch musikalisch reifer geworden<br />

und wandert auf Solopfaden.<br />

Melody Gardot – Currency Of Man<br />

Mit ihrem vierten Geniestreich vermischt<br />

die Kosmopolitin erneut Jazz<br />

und Blues mit Eleganz und Elektrik.<br />

Sarah Connor – Muttersprache<br />

5 Jahre Pause, Connor hat sich neu gefunden:<br />

In deutscher Sprache wirkt sie<br />

noch emotionaler als bisher.<br />

50|<br />

APOCALYPTICA<br />

Shadowmaker<br />

Crossover war damals Anfang der<br />

Neunziger ja sowas von in! Das<br />

dachten sich wohl auch die finnischen<br />

Mannen der Band Apocalyptica<br />

und knöpften sich zwei auf den<br />

ersten Blick sehr widersprüchlich<br />

scheinende Musikstile vor, um sie zu<br />

kombinieren: Metal und Klassik. Mittlerweile<br />

ist das ja quasi schon ein alter<br />

Hut und viele der Big-Stars der<br />

Crossover-Ära kennt man schon<br />

längst nicht nicht mehr. Anders bei<br />

Apocalyptica: Sie konnten sich einen<br />

Namen machen und haben Wiedererkennungswert.<br />

Charakteristisch<br />

war es auch immer, dass sie sich<br />

Gastmusiker beziehungsweise unterschiedliche<br />

SängerInnen mit auf<br />

die Bühne oder ihre Alben holten.<br />

Bei ihrem neuen Werk „Shadowmaker”<br />

verhält es sich nun anders. Hier<br />

haben sie sich mit Franky Perez für<br />

einen fixen Sänger entschieden. Dadurch<br />

lässt sich nun auch eine gewisse<br />

Stabilität auf dem Werk erkennen,<br />

diese wurde früher oftmals<br />

nur musikalisch getragen, kann nun<br />

aber auch stimmlich mit einem roten<br />

Faden punkten. Viele mögen<br />

vielleicht meinen, dass die Songs<br />

nun fast schon zu ähnlich klingen<br />

würden – man nehme beispielsweise<br />

„Cold Blood” oder „House Of<br />

Chains”, die fast schon nach radiotauglichem<br />

Post-Grunge-Rock klingen.<br />

Wer eher auf den klassischen<br />

Sound steht: „Riot Lights” hören!<br />

(pa)<br />

Fotos: Hersteller


MUMFORD & SONS<br />

Wilder Mind<br />

Als Mumford & Sons ihr neues und<br />

drittes Album „Wilder Mind“ am 9.<br />

März im intimen Rahmen im Londoner<br />

Club Oslo vorstellten, wurde<br />

auch im Publikum die Frage laut:<br />

„Was wurde aus dem Banjo?“<br />

Denn: Bereits im Vorfeld wurde verlautbart,<br />

dass selbiger Trademark<br />

(einstweilen?) in die Ecke gestellt<br />

wurde. Ein Hoax? Ein Scherz? Nein.<br />

Das Resultat? Nun, die britischen<br />

Folk-Rocker wirken „heavier“, gerade<br />

epische Stücke wie „Ditmas“<br />

und „Snake Eyes“ leben von den<br />

verzehrenden Soli, Stücke wie<br />

„Monster“ und „Hot Gates“ lassen<br />

Einflüsse von The National erkennen.<br />

Das Banjo ist also flöten,<br />

ebenso Akustikgeklimper und die<br />

stampfend-polternde Bassdrum.<br />

Einzug erhielen dafür Synthesizer,<br />

spacige Mellotrone, Konservendrums<br />

und ein Gitarrensound im<br />

Ausmaß, als hätten Muse mit U2<br />

kopuliert. „Man fühlte sich vom alten<br />

Sound ausgebrannt“, hieß es.<br />

Oftmals geraten Stilkorrekturen zu<br />

einem Griff in den Gulli, aber hier,<br />

hier jedoch fühlt man den Phönix<br />

aus der Asche steigen – man spürt<br />

den frischen Wind, die gestärkte<br />

Brise, die auch Produzent James<br />

Ford (Arctic Monkeys) zuschulden<br />

ist. Dabei lässt „Wilder Mind“ mehr<br />

Spielraum „zwischen den Zeilen“,<br />

ist weniger durchexerziert als die<br />

Vorgänger. Eine Gabe der Klasse<br />

Led Zeppelin. Hut ab! (sb)<br />

!<strong>ticket</strong> media<br />

ADAM LAMBERT<br />

The Original High<br />

„My heart is a ghost town“, singt<br />

der Neo-Queen-Sänger auf seinem<br />

dritten Soloalbum und öffnet selbiges<br />

gewaltig, legt er immerhin sehr<br />

persönliche Texte über tanzbaren<br />

Pop ohne Bubblegum-Attitüde.<br />

„The Original High“ ist düsterer als<br />

sein bisheriges Schaffen, aber überaus<br />

bittersüß, stimmlich freilich<br />

fernab jeder Kritik – mondän, stellenweise<br />

surreal und bildkräftig. Brian<br />

May gastiert auch hierauf. (sb)<br />

BLUR<br />

The Magic Whip<br />

Das 12-jährige Warten hat nun ein<br />

Ende gefunden! Mit „The Magic<br />

Whip” erschien ein neues Presswertk<br />

der Briten rund um Mastermind Damon<br />

Albarn. Nach so einer langen<br />

Wartezeit kann man sich etwas Besonderes<br />

erwarten. Und besonders<br />

ist die neue Scheibe, besonders und<br />

nennen wir es: experimentierfreudig.<br />

Hört man beispielsweise „Ice Cream<br />

Man” kann man sich nur schwer entscheiden,<br />

ob man zur Spielkonsole<br />

greift und Super Mario auf böse<br />

Schildkröten springen lässt oder<br />

doch lieber zu bewusstseins- und<br />

sphärenerweiternden Substanzen<br />

greift. Prinzipiell erscheint bei dem<br />

vorliegenden Werk ab dem zweiten<br />

Song alles ein bisschen sphärisch,<br />

bis man dann bei „I Broadcast”<br />

wieder auf Blur trifft, wie man sie<br />

gewohnt ist: Krachender Sound umgeben<br />

von feinstem Londoner Dialakt<br />

à la Albarn. Zu der Nummer<br />

lässt sich übrigens sicher auch ganz<br />

gut im Partykeller herumspringen!<br />

Mit „My Terracotta Heart” geht es<br />

dann wieder etwas melancholischer<br />

weiter. Eines kann man auf keinen<br />

Fall abstreiten: Es wird eine enorme<br />

Vielfalt geboten, es könnte gar sein,<br />

dass „The Magic Whip” einmal als<br />

Synonym für eben diese verwendet<br />

werden wird. Was sich anfangs noch<br />

holprig anhörte, entpuppt sich nach<br />

längerem Studium zu einem kleinen,<br />

sphärisch abgehobenen Meisterwerk.<br />

(pa)<br />

SATYRICON<br />

Live At The Opera<br />

Was für normalsterbliche Ohren als<br />

Black-Metal-Lärmfraktion begann,<br />

entwickelte sich langsam, aber stetig<br />

zu einem avantgardistischen Kunstwerk,<br />

das nun in Kollaboration mit<br />

dem National Norwegian Opera<br />

Chor seinen Höhepunkt findet. Genre-Dogmen<br />

werden gebrochen, Erhabenheit<br />

thront über den Stücken<br />

aus der (nahen) Vergangenheit und<br />

die Norweger beweisen damit erneut<br />

ihre Vorreiterrolle. (sb)<br />

| 51


Foto: GEPA pictures<br />

Unterstützung in Rot-Weiß-Rot<br />

für das Nationalteam!<br />

Rund 42.500 Fans des ÖFB Nationalteams<br />

haben sich bereits ein Abo<br />

für die letzten beiden Heimspiele<br />

gegen Moldawien am 5. September<br />

und Liechtenstein am 12. Oktober<br />

im Wiener Ernst-Happel-Stadion<br />

im Rahmen der Qualifikation zur<br />

UEFA EURO 2016 gesichert.<br />

Es sind nur noch rund 3.500 Abos<br />

erhältlich, die Bestellung ist ausschließlich<br />

via www.oefb.at/<strong>ticket</strong>s<br />

bzw. telefonisch unter (01) 96096<br />

555 möglich. Die ASM, das offizielle<br />

Reisebüro des ÖFB, bietet allen Fans<br />

aus den Bundesländern ein attraktives<br />

Reiseangebot inklusive Tickets<br />

für die Spiele, Bahnfahrt und Nächtigung<br />

im 4*-Hotel ab € 295,– pro<br />

Person an. Angeboten werden auch<br />

attraktive Reisen zu den Auswärtsspielen<br />

des Nationalteams. Kombinieren<br />

Sie Städtereisen mit den<br />

Qualifikationsspielen zur UEFA<br />

EURO 2016. Am 14. Juni sind Sie in<br />

!<strong>ticket</strong> service<br />

Jetzt Tickets checken!<br />

Emotionen Das<br />

österreichische<br />

Nationalteam<br />

gibt alles!<br />

Moskau um € 499,–, am 8. September<br />

geht es nach Stockholm (ab<br />

€ 399,–) und ab € 299,– sind Sie in<br />

Podgorica in Montenegro am 9.<br />

Oktober <strong>2015</strong> live vor Ort im Stadion.<br />

Infos unter www.asm.travel.<br />

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und Liechtenstein am 12. Oktober<br />

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Es sind nur noch rund 3.500 Abos<br />

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Ihr nächster<br />

Traumurlaub?<br />

© www.jenseide.com<br />

Stoppt den Plastikmüll!<br />

Zehn Millionen Tonnen Müll landen<br />

jährlich in unseren Meeren, der<br />

Großteil davon ist Plastik. Helfen Sie<br />

uns, die Verschmutzung unserer<br />

Umwelt zu stoppen: Unterzeichnen<br />

Sie jetzt die Petition gegen unnötiges<br />

Wegwerf-Plastik.<br />

PLASTIK<br />

Jetzt Petition unterzeichnen:<br />

SMS mit „PLASTIK” an<br />

0664 - 660 30 30 *<br />

* SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition<br />

gegen Wegwerf-Plastik und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf.<br />

Greenpeace dankt oe<strong>ticket</strong> für die Unterstützung durch die Schaltung dieses Gratisinserats.


!<strong>ticket</strong> spaß<br />

Kasperltheater<br />

SEX SELLS Georg Biron<br />

Ach ja. Österreich ist ein Musikland.<br />

Da lege ich mich doch gleich auf einer<br />

Wiese in die Sonne und summe dämmersüchtig<br />

und sterbefaul vor mich<br />

hin: „Land der Berge, Land am Strome<br />

…“ Und denke mir: Brauchen wir 70<br />

Jahre nach dem Nationalsozialismus<br />

wirklich eine Nationalhymne? Und<br />

siehe da: Jeder hat eine Meinung. Und<br />

was für eine! Wie hässliche Kobolde<br />

toben die halbherzigen Aggressionen<br />

und die überspannten Eitelkeiten<br />

kampfbereit durch das Land. Ein junger<br />

Mann mit Bart, der sich als junge<br />

Frau verkleidet, polarisiert in diesem<br />

Streit ebenso wie ein junger Mann mit<br />

Ziehharmonika, der sich als alter Philosoph<br />

verkleidet. Da möchte ich am<br />

liebsten Reißaus nehmen und salzige<br />

Meeresluft einatmen.<br />

The Mellowbeats<br />

Mit Musik oder kulturellem Erbe hat<br />

dieses Geplänkel rein gar nichts zu<br />

tun. Das ist ein böses Kasperltheater,<br />

bei dem man nicht weiß, wer das Krokodil<br />

und wer der Wurschtl ist. Doch<br />

dann höre ich ein Lied aus Salzburg,<br />

„A Million Times“ von „Nigrita & The<br />

Mellowbeats“. Was für eine sexy Performance!<br />

Unglaublich<br />

betörend und rhythmisch<br />

kommt diese junge Sängerin daher.<br />

Angetrieben von stimmigem Groove<br />

und der authentischen Suche nach der<br />

Wahrheit, die nur mit dem Herzen<br />

entdeckt werden kann. Jazz, Rock,<br />

Soul und Reggae haben es Nigrita<br />

und ihrer Formation angetan. Und<br />

man merkt sofort: Hier ist jemand musikalisch<br />

jenseits des österreichischen<br />

Tellerrands unterwegs und stürzt sich<br />

auf die verführerische Erotik der Freiheit.<br />

Yeah!<br />

STARREBUS<br />

+ +<br />

=?<br />

Raten und gewinnen!<br />

!<strong>ticket</strong> sucht in Form eines lustigen Rebus jeden Monat einen Künstler oder ein Event! Wer könnte hiermit gemeint sein?<br />

Die Auflösung unseres letzten Rebus war „Tokio Hotel”.<br />

Zu gewinnen gibt es ein !<strong>ticket</strong>-Überraschungspaket.<br />

Infos & Teilnahmebedingungen zu diesem und sämtlichen Gewinnspielen finden Sie unter www.<strong>ticket</strong>magazin.com.<br />

Wir freuen uns auch über Postkarten: !<strong>ticket</strong> Österreichs Eventmagazin Nr. 1, Betreff: Gewinnspiel & Wunschgewinn,<br />

Heumühlgasse 11, 1040 Wien. Einsendeschluss ist der 22. <strong>Mai</strong> <strong>2015</strong><br />

Das nächste !<strong>ticket</strong> erscheint am 27. <strong>Mai</strong> <strong>2015</strong>.<br />

62|<br />

Fotos: moff, fotolia, beigestellt


präsentiert<br />

HIGHLIGHTS<br />

KAYA YANAR<br />

„Best Of“<br />

13.09.’15 Innsbruck, Congress<br />

18.09.’15 Wien, Stadthalle F<br />

19.09.’15 Hallein, Festspielbühne<br />

20.09.’15 Bregenz, Festspielhaus<br />

BÜLENT CEYLAN<br />

„Haardrock“<br />

STEFFEN HENSSLER<br />

„Hamburg – New York – Tokio –<br />

Meine<br />

kulinarische<br />

Weltreise“<br />

29.11.’15 Wien, Stadthalle F<br />

30.11.’15 Graz, Stadthalle<br />

STEFAN VERRA<br />

„Ertappt . Körpersprache:<br />

Echt männlich. Richtig weiblich!“<br />

MARTIN RÜTTER<br />

„nachSITZen“<br />

TEDDY SHOW<br />

30. 05.’15 Linz, TipsArena<br />

31. 05.’15 Wien, Stadthalle F<br />

27.10.’15 Wr. Neustadt, Arena Nova<br />

28.10.’15 Linz, TipsArena<br />

29.10.’15 Innsbruck, Olympiahalle<br />

13.04.’16 Villach, Stadthalle<br />

14.04.’16 Graz, Stadthalle<br />

15.04.’16 Wien, Stadthalle D<br />

„Was Labersch Du. . . ?!“<br />

06.11.’15 Graz, Stadthalle<br />

07.11.’15 Innsbruck, Olympia halle<br />

03.12.’15 Wien, Stadthalle D<br />

04.12.’15 Linz, TipsArena<br />

04.12 Linz, TipsArena<br />

Neues Programm „KRONK“:<br />

29.01.’17 Salzburg Arena<br />

11.05.’15 Linz, Neues Rathaus<br />

30.11.’15 Lienz, Gymnasium<br />

01.12.’15 Klagenfurt, Audimax<br />

02.12.’15 Graz, Orpheum<br />

08.12.’15 Salzburg, Republic<br />

09.12.’15 Linz, Neues Rathaus<br />

10.12.’15 Wien, Theater Akzent<br />

,alle Termine auf.<br />

www.gernotkulis.at<br />

GERNOT KULIS<br />

„Kulisionen“<br />

MICHL MÜLLER<br />

„Ausfahrt freihalten“<br />

24.9.’15 Wien, Theater Akzent<br />

25.9.’15 Salzburg, Republic<br />

SERDAR SOMUNCU<br />

„H2 Universe – Die Machtergreifung“<br />

10. 06.’15 Leonding, Kürnberghalle<br />

11.06.’15 Klagenfurt, Universität<br />

12.06.’15 Graz, Orpheum<br />

13.+14.06.’15 Wien, Stadtsaal

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