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FLUG REVUE 06/2015

IATA-Satistik: Wie sicher ist fliegen? Bombardier unter Zeitdruck: Cseries im Flugtest Boeing 747-8: Neue Nachfrage für den Jumbo?

IATA-Satistik: Wie sicher ist fliegen?
Bombardier unter Zeitdruck: Cseries im Flugtest
Boeing 747-8: Neue Nachfrage für den Jumbo?

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Juni<br />

Kurs<br />

Schafft die<br />

Luftverkehrssteuer ab!<br />

Fluggeräte im Heft<br />

56 AgustaWestland A129<br />

Mangusta<br />

16 Boeing 747-8<br />

32 Bombardier CSeries<br />

52 Lockheed Martin F-35A<br />

46 Lockheed Martin U-2S<br />

88 North American B-25<br />

Mitchell<br />

54 Piaggio Aerospace P.1HH<br />

HammerHead<br />

82 Tupolew Tu-104<br />

Fotos: Thomalla<br />

Der deutsche Staat hat im vergangenen<br />

Jahr nach Berechnungen<br />

des Instituts der deutschen<br />

Wirtschaft rund 1,041 Milliarden Euro mit<br />

der Luftverkehrssteuer eingenommen. Das entspricht<br />

der Summe, die bei der Einführung im Januar<br />

2011 erwartet worden war. Damals wollte<br />

man die Steuer wieder streichen, wenn die Luftfahrt<br />

in den Emissionshandel einbezogen würde.<br />

Dies ist nun geschehen, aber von einer Abschaffung<br />

der Steuer will niemand mehr etwas wissen.<br />

Die – abhängig von der Flugstreckenlänge –<br />

von jedem Passagier zu entrichtende Abgabe<br />

schadet dem Luftverkehrsstandort Deutschland<br />

nachhaltig. Bis zu zwei Millionen Passagiere fliegen<br />

nach Schätzung des Bundesfinanzministeriums<br />

deswegen nicht mehr von deutschen Flughäfen.<br />

Sie weichen auf Airports im benachbarten<br />

Ausland aus.<br />

Es sind nämlich nicht nur die Luftverkehrsabgabe<br />

und der Emissionshandel, mit denen die<br />

Fluggesellschaften und ihre Passagiere in Deutschland<br />

belastet werden.<br />

Auch die Sicherheitsmaßnahmen an den<br />

deutschen Airports sieht der Staat schon lange<br />

nicht mehr als hoheitliche Aufgabe an, sondern<br />

lässt sich die Ausgaben für die Polizei in<br />

Form einer Sicherheitsabgabe (des sogenannten<br />

„Fummel-Fünfers“) von jedem Passagier ersetzen.<br />

Und die Airlines müssen diese Gebühr auch noch<br />

für den Staat einziehen. Nach dieser Logik müssten<br />

aber auch die wöchentlichen Polizeieinsätze<br />

bei Fußballspielen auf die Stadionbesucher abgewälzt<br />

werden, was natürlich nicht geschieht.<br />

Die Mehrfachbelastungen der Passagiere hierzulande<br />

sind wettbewerbsverzerrend und deshalb<br />

nicht akzeptabel. Es gibt nur eine Konsequenz:<br />

Die Luftverkehrssteuer muss endlich gekippt<br />

werden!<br />

Volker K. Thomalla<br />

Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats144<br />

Flugzeuge vom Typ Boeing 777 hat die Fluggesellschaft Emirates in ihrer Flotte.<br />

Damit ist sie größter Betreiber dieses Musters. Sie betreibt mit 59 Flugzeugen auch<br />

die größte Airbus-A380-Flotte.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 3


56<br />

Die italienischen Heeresflieger<br />

statten ihre Mangustas mit neuen<br />

Sensoren und neuen Waffen aus.<br />

<strong>06</strong>/<strong>2015</strong><br />

TAKE-OFF<br />

16 Boeing 747-8<br />

Warum Boeing den Jumbo Jet noch<br />

lange nicht abschreibt<br />

INHALT<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Air Canada kehrt zurück<br />

Nach jahrelanger Durststrecke verdient<br />

Canadas Flag Carrier wieder Geld.<br />

30 20 Jahre FR im Web<br />

Die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> feiert ein Jubiläum<br />

32 CSeries in der Flugerprobung<br />

Mit der CS300 fliegt nun auch die größte<br />

Variante des Bombardier-Flaggschiffs<br />

36 Etihad Regional unter Druck<br />

Die Regionalfluglinie aus der Schweiz<br />

muss ihr Geschäftsmodell anpassen<br />

38 IATA-Unfallstatistik<br />

Wie sicher sind die Airlines in den<br />

verschiedenen Regionen?<br />

BUSINESS AVIATION<br />

42 Geschäftsreisejets auf der AERO<br />

In Friedrichshafen stellen immer mehr<br />

Jet-Hersteller ihre Flugzeuge aus<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

46 Lockheed Martin U-2<br />

Der legendäre Höhenaufklärer bleibt<br />

trotz Konkurrenz weiter im Dienst<br />

52 F-35 für die Niederlande<br />

Die Koninklijke Luchtmacht startet<br />

Truppenversuche in Edwards AFB<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

42<br />

24<br />

Auf der AERO waren die Business-Jet-<br />

Hersteller sehr gut vertreten.<br />

Air Canada befindet sich nach erfolgreicher<br />

Sanierung wieder im Steigflug.<br />

Fotos: Gian Carlo Vecchi, Air Canada, RECARO, ESA, Schoenmaker, Messe Friedrichshafen<br />

Titelfotos: Bombardier, Sean Wilson, NTSB, ESA,Steinke


MILITÄRLUFTFAHRT<br />

54 Piaggio P.1HH HammerHead<br />

Italien bestellt unbemanntes Überwachungsflugzeug<br />

auf Basis der Avanti<br />

56 AgustaWestland A129 Mangusta<br />

Der leichte Kampfhubschrauber der<br />

Italiener wird modernisiert<br />

60 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Tornado-Instandsetzung in Manching<br />

TECHNIK<br />

66 Aircraft Interiors Expo <strong>2015</strong><br />

Die weltgrößte Kabinenmesse fand wie<br />

in jedem Jahr in Hamburg statt<br />

RAUMFAHRT<br />

76 Service für Orion<br />

In Bremen entsteht die erste Hardware<br />

für die NASA-Raumkapsel<br />

80 Test für die Asteroidenabwehr<br />

Die ESA entwickelt die Einschlagsonde<br />

Asteroid Impact Mission<br />

81 Raumfahrt-Nachrichten<br />

66<br />

Nicht nur Flugzeugsitze wurden in<br />

Hamburg präsentiert, sondern alles, was<br />

der Kunde für die Kabine braucht.<br />

www.flugrevue.de<br />

Zwei F-35A der Holländer sind an Truppen-<br />

52 versuchen auf der Edwards AFB beteiligt.<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

38<br />

66<br />

56<br />

82<br />

46<br />

32<br />

16<br />

76<br />

Die ESA wird das Servicemodul für die<br />

76 NASA-Raumkapsel Orion bauen.<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper fürs iPad.<br />

Mehr Infos: www.flugrevue.de<br />

HISTORIE<br />

82 Tupolew Tu-104<br />

Das erste Düsenverkehrsflugzeug der<br />

UdSSR entstand aus einem Bomber<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Juni<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

15 VIP-Interview Generalleutnant<br />

Karl Müllner, Inspekteur der Luftwaffe<br />

40 AIRSpot<br />

72 Briefing: Head-up-Display<br />

86 Service Modelle, Termine, Impressum<br />

88 Nachbrenner: North American B-25J<br />

„Paper Doll“ ist top in Schuss<br />

90 Vorschau<br />

NEUE SERIE<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 5


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn<br />

AUSGABE 5/<strong>2015</strong><br />

Es gibt noch mehr treue Leser!<br />

Das besondere Leserjubiläum im Leserforum<br />

bringt mich zurück in das Jahr 1961, als ich<br />

meine erste <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erstand. Ich glaube,<br />

es war die Novemberausgabe und als Typenbeschreibung<br />

wurde die Hawker Hunter<br />

behandelt, natürlich von Gert W. Heumann.<br />

Ich habe zwar nie ein Abo gehabt, bin Ihnen<br />

aber trotzdem treu gefolgt.<br />

K.-H. Schlicht, per E-Mail<br />

Boeing führte mit dem BBJ<br />

Winglets an der 737-Familie ein.<br />

•<br />

AUSGABE 6/<strong>2015</strong><br />

Wir müssen Lehren aus der<br />

Katastrophe von 4U9525 ziehen<br />

Der Absturz des Airbus A320 des Germanwings-Fluges<br />

4U9525 mit 150 Toten ist eine<br />

Katastrophe. Die Katastrophe in der Katastrophe<br />

ist die Tatsache, dass der Absturz<br />

den Ermittlungen zufolge absichtlich durch<br />

den Ersten Offizier herbeigeführt wurde. Mit<br />

hoher Priorität werden von allen Verantwortungsträgern<br />

Maßnahmen diskutiert und<br />

umgesetzt, um Risiken dieser Art weiter zu<br />

minimieren. Die Zwei-Personen-Anwesenheitspflicht<br />

im Cockpit und die Einbeziehung<br />

von psychischen Checks in die jährlichen<br />

fliegerärztlichen Kontrollen sind Beispiele<br />

dafür. Darüber hinaus gibt es noch eine technologische<br />

Möglichkeit zur weiteren Risikominimierung,<br />

die allerdings – um das vorweg<br />

zu nehmen – aus vielerlei Aspekten hoch<br />

problematisch ist: Die Programmierung der<br />

Bordcomputer nach den Asimov’schen Roboter-Gesetzen.<br />

In der bemannten Raumfahrt<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein hochwertiges<br />

Herpa-Sammlermodell einer ATR 72-500 in<br />

der Lackierung der Fluggesellschaft Firefly<br />

aus Malaysia verlost. Das fein ausgearbeitete<br />

Modell im Maßstab 1:200 hat einen<br />

Wert von 48 Euro und wird bei Klaus Bischl<br />

in Seehausen landen.<br />

AUSGABE 5/<strong>2015</strong><br />

Leserforum: Warum hat die 777 keine Winglets?<br />

Die Antwort auf den Leserbrief von Hans-Jürgen Hellmich ist nur teilweise richtig.<br />

Nur bestimmte Kurzstreckenflugzeuge oder Militärtransporter weisen noch keine strömungsoptimierten<br />

Wingtips zur Reduzierung der schädlichen Randwirbel auf. Diese<br />

Tragflächenspitzen können nach oben oder unten weisen, geschwungen sein oder<br />

auch gerade. Bei Dornier hielten diese Flügelenden mit der Entwicklung des „Tragflügels<br />

Neuer Technologie“ Einzug. Boeing spricht von Raked Wingtips in den neuesten<br />

Versionen an der 747-8i und an der 777.<br />

Klaus Bischl, Seehausen<br />

werden meines Wissens in wesentlichen Teilbereichen<br />

die Asimov’schen Gesetze angewendet.<br />

Eine Rückkehr eines bemannten<br />

Raumfahrzeuges vom Orbit oder vom Mond<br />

punktgenau auf einen Landeplatz der Erde<br />

wäre anders gar nicht möglich oder mit unakzeptablen<br />

Risiken verbunden. Eine Diskussion<br />

über die potenzielle Einbeziehung dieser<br />

Gesetze in die Sicherheitsarchitektur der zivilen<br />

Luftfahrt wird viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />

In gewissen Flugsituationen stünde der<br />

Roboter in der Entscheidungshierarchie über<br />

dem Piloten! Eine Entscheidung in diese Richtung<br />

findet möglicherweise keine Mehrheit,<br />

aber es wäre den Schweiß der Edlen wert,<br />

diese Möglichkeit zu diskutieren. Sicherheit<br />

ist das höchste Gut der zivilen Luftfahrt.<br />

Eckhard Dietrich, Frankfurt am Main<br />

•<br />

AUSGABE 3/<strong>2015</strong><br />

Orions erster Trip ins All<br />

Ich muss sagen, Ihre Artikel über die Raumfahrt<br />

sind immer sehr gut, abwechslungsreich<br />

und spannend geschrieben. Ich bin 14 Jahre<br />

alt, komme aus der Schweiz und bin ein großer<br />

Fan der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Orion wird wahrscheinlich nie wirklich Erfolg<br />

haben. Alle Elemente des US-Orion-Programms<br />

sind obszön teuer und die NASA<br />

kann sich das leider bei ihrer aktuellen finanziellen<br />

Ausstattung nicht leisten.<br />

Orion, sie fliegt. Schön, aber das Trägersystem<br />

SLS muss man auch noch entwickeln.<br />

Das würde auch wieder Unmengen an Geld<br />

verschlingen. Ursprünglich wollte man ja auf<br />

Trägersysteme von privaten Organisationen<br />

zurückgreifen.<br />

Der Senat wollte davon aber nichts wissen,<br />

sondern sagte, man solle die gelernten Sachen<br />

aus dem Shuttle Programm anwenden.<br />

Nun hat die NASA den Salat. Die Rakete wird<br />

langsam fertig, und irgendwann wäre Orion<br />

theoretisch auch flugbereit, aber die NASA<br />

mag sich einen Flug nicht mehr leisten, weil<br />

nur schon der Bau einer Rakete immens teuer<br />

wäre.<br />

Tim Suppiger, Meggen, Schweiz<br />

Foto: Thomalla<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 228 9565-247<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus<br />

TRIEBWERKE FÜR DIE LETZTEN 50 AIRBUS A380<br />

Emirates wechselt zu Rolls-Royce<br />

Für ihre letzten 50 von 140 seit längerem fest bestellten<br />

Airbus A380-800 wechselt Emirates den Triebwerkslieferanten.<br />

Die Fluggesellschaft bedachte Rolls-<br />

Royce überraschend mit dem Auftrag für Trent-900-Triebwerke<br />

im Wert von 8,7 Mrd. Euro, dem größten Einzelauftrag<br />

in der Geschichte von Rolls-Royce. Bisher hatte<br />

Emirates alle ihre A380 mit Triebwerken der Engine Alliance<br />

ausgestattet. Der neue Triebwerkslieferant könnte für<br />

Emirates auch eine Schlüsselrolle bei der von der Airline<br />

erhofften Modernisierung der A380 mit neuen Triebwerken<br />

spielen. Emirates hatte dafür schon Trent-Triebwerke der<br />

aktuellen Generation von Boeing 787 und A350 als Wunschmotorisierung<br />

ins Spiel gebracht. Möglichst schon Anfang<br />

des nächsten Jahrzehnts will die Fluggesellschaft diese<br />

nächste Variante einsetzen. Der Triebwerks-Großauftrag<br />

dürfte helfen, dafür den Weg zu bereiten.<br />

KF-X: KAI und Lockheed Martin ausgewählt<br />

Die südkoreanische Beschaffungsbehörde DAPA wählte am 31. März Korea Aerospace<br />

Industries und Lockheed Martin für die Entwicklung eines neuen Kampfflugzeugs aus, das<br />

2025 in Dienst gehen soll. Für das KF-X-Programm hatten am 24. Februar auch Korean Air<br />

und Airbus Defence & Space einen Vorschlag vorgelegt. Bis Mitte des Jahres sind nun<br />

abschließende Verhandlungen geplant. Der Entwicklungsvertrag hat ein Volumen von etwa<br />

sieben Milliarden Euro. 60 Prozent davon wird Südkorea beitragen, 20 Prozent Indonesien<br />

und 20 Prozent die Firmen selbst. Der Bedarf liegt bei höchstens 200 Flugzeugen.<br />

Foto: KAI<br />

Foto: Embraer<br />

Größter E-Jet-Betreiber in Europa<br />

Air France KLM hat 17 weitere E-Jets bei Embraer bestellt und wird mit<br />

71 Exemplaren der größte Betreiber der Regionaljet-Familie in Europa. KLM<br />

Cityhopper erhält 15 E175 und zwei E190. Sie ergänzen die 28 E190, die<br />

sich bereits bei der KLM-Regionaltochter in Dienst befinden und ersetzen<br />

die restlichen 19 Fokker 70. Der Auftrag schließt außerdem Optionen für<br />

17 weitere E-Jets ein, die an die Air-France-Tochter HOP! gehen könnten.<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Foto: Boeing<br />

Zweiter Dreamliner<br />

fliegt ins Museum<br />

Das Pima Air Museum in Tucson hat von<br />

Boeing den zweiten Dreamliner-Prototyp,<br />

ZA002 (Foto vom Erstflug 2009), als Dauerleihgabe<br />

erhalten. Dieser war vor allem<br />

für Systemtests im Einsatz. Auch in Seattle<br />

steht mittlerweile ein Dreamliner (ZA003)<br />

im Museum. Der erste 787-Prototyp,<br />

ZA001, ist derzeit noch eingelagert, aber<br />

schon für das US-Luftfahrtmuseum in Washington,<br />

D.C., reserviert.<br />

Helmdisplay<br />

Foto: Elbit<br />

Elbit Systems wird sein CHDTS (Color<br />

Helmet Display and Tracking System) für<br />

Tests in der MH-60S Seahawk an die US<br />

Navy liefern. Das Helmdisplay wird im Rahmen<br />

der Erprobung des Bewaffnungsrüstsatzes<br />

für den Marinehubschrauber geprüft.<br />

Es bietet der Crew farbige Symbole<br />

für diverse Flugdaten, so dass sie nicht auf<br />

das Instrumentenbrett schauen müssen.<br />

Zudem kann dank des integrierten Helmtrackers<br />

der Sensorbehälter im Bug der<br />

MH-60S gesteuert werden. Beim Waffeneinsatz<br />

werden Zielsymbole eingespiegelt,<br />

was die Genauigkeit erhöht.<br />

Schweiz reduziert<br />

F-5-Flotte<br />

Nachdem bei 16 ihrer Tiger II Risse in<br />

der tragenden Struktur gefunden wurden,<br />

wird die Schweizer Luftwaffe künftig nur<br />

noch 26 der Kampfjets betreiben. Die<br />

Maßnahme ermöglicht Einsparungen.<br />

Dennoch werden notwendige Reparaturen<br />

rund eine Million Franken kosten, so das<br />

Verteidigungsministerium in Bern. Bei<br />

Kontrollen der 36 noch regelmäßig<br />

geflogenen F-5E/F wurden bei 16 Jets Risse<br />

festgestellt. Sechs Tiger-Einsitzer sollen<br />

repariert und weiter betrieben werden. Da<br />

die Anzahl der Standplätze bei der Industrie<br />

begrenzt ist, wird die Reparatur voraussichtlich<br />

bis Ende erstes Quartal 2016<br />

dauern. Verteidigungsminister Maurer will<br />

nun einen neuen Anlauf für die Beschaffung<br />

von Kampfflugzeugen nehmen.<br />

„Mehr Sitze ... bringen 20 Mio.<br />

Dollar Mehreinnahmen jährlich<br />

Frank Vermeire,<br />

für jede A380“ A380-Marketingchef bei Airbus<br />

Plan für europäische Drohnenentwicklung<br />

Beim 17. Deutsch-Französischen Ministerrat in Berlin wurde am 31.März die Absicht<br />

bestätigt, „gemeinsam mit Italien … im Zeitraum 2020 bis 2025 eine neue Generation<br />

europäischer Drohnen zu entwickeln“. Damit kommt ein von Airbus Defence & Space,<br />

Alenia Aermacchi und Dassault Aviation seit Juni 2013 gefordertes Programm für ein<br />

„MALE 2020“ ein Stück voran. Es wird nun erwartet, dass die drei Regierungen auf der<br />

Paris Air Show im Juni eine „technische Vereinbarung“ unterzeichnen, um eine erste<br />

Studi zu beginnen, die aus Sicht von Dassault „ein paar Dutzend Millionen Euro“<br />

kosten wird. Den drei Firmen geht es darum, Entwicklungskapazitäten und Know-how<br />

im Militärflugzeugbereich zu erhalten. Die MALE 2020 soll auch bewaffnungsfähig sein.<br />

Foto: Airbus Defence & Space<br />

A400M der Luftwaffe<br />

fliegt nach Afrika<br />

Im Rahmen der Einsatzprüfung des<br />

neuen Transporters der Luftwaffe hat<br />

das LTG 62 am 31. März den ersten<br />

Auslandsflug mit der A400M durchgeführt.<br />

Er ging gleich nach Dakar. Die<br />

A400M schaffte die Strecke von Wunstorf<br />

über Frankreich, Spanien, Marokko<br />

und entlang der afrikanischen Westküste<br />

am 31. März nonstop in sieben Stunden<br />

und 15 Minuten. Sie war damit um<br />

ein Vielfaches schneller und effizienter<br />

als die Transall. Als Fracht war ein Wasserversorgungssystem<br />

Waterclean 3000<br />

von Kärcher an Bord, das an die senegalesische<br />

Armee übergeben wird.<br />

Im Netz<br />

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www.flugrevue.de/newsletter<br />

Foto: Luftwaffe/Breuer<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

MINISTERPRÄSIDENT MODI IN PARIS<br />

36 Rafales für Indien<br />

Bei einem Besuch in Paris kündigten Indiens Ministerpräsident<br />

Modi und Präsident Hollande am 10. April<br />

eine schnelle Lieferung von Dassault Rafales aus<br />

französischer Fertigung an. Die Details der Übereinkunft<br />

müssen noch ausgearbeitet werden. Dabei sollen die Konditionen<br />

besser sein als bei dem seit drei Jahren im Verhandlungsstadium<br />

befindlichen Vertrag für 126 Medium Multi-<br />

Role Combat Aircraft (MMRCA). Die Ausstattung wird<br />

dem von den indischen Luftstreitkräften getesteten MM-<br />

RCA-Standard entsprechen, wobei Frankreich für einen längeren<br />

Zeitraum die Betreuung sicherstellt. Seit der Ankündigung<br />

des Modi-Besuchs in Frankreich war über eine Einigung<br />

zum Rafale-Kauf spekuliert worden. Die jetzige Lösung<br />

gibt Luft für den Abschluss der MRCA-Verhandlungen,<br />

bei denen es zuletzt darum ging, wer die Garantien für die<br />

bei HAL in Lizenz gefertigten 108 Maschinen übernimmt.<br />

Foto: Armée de l´Air/Jeuland<br />

Foto: Airbus<br />

CIT verdoppelt A321-Bestellung<br />

Die Leasingfirma CIT Group hat ihre laufenden Bestellungen für<br />

den Airbus A321 um fünf auf zehn Flugzeuge verdoppelt. Damit<br />

hat CIT bei Airbus bereits 205 Flugzeuge der Airbus-Standardrumpffamilie<br />

geordert, darunter 155 „ceo“ (current engine option) mit<br />

herkömmlichen Triebwerken und 55 „neo“ (new engine option) mit<br />

künftigen Antrieben. Eine neue A321 kostet, laut aktuellem Airbus-<br />

Listenpreis, 113,7 Millionen Dollar, eine neue A321neo sogar 124,4<br />

Millionen Dollar. Das größte Mitglied der Airbus-Standardrumpffamilie<br />

erobert sich allmählich die Führungsrolle unter den neuen Bestellungen<br />

der A320-Familie. Airbus will den Jet für bis zu 240 Passagiere<br />

konfigurieren und damit die künftige Boeing 737 MAX 9<br />

mit 204 Sitzen in Einklassenbestuhlung deutlich überbieten.<br />

MD 530F in Afghanistan<br />

Die afghanischen Luftstreitkräfte haben Anfang April formell<br />

ihre ersten von MD Helicopters gelieferten MD 530F Cayuse Warrior<br />

in Dienst gestellt. Sechs der leichten Beobachtungs- und Kampfhubschrauber<br />

wurden am 17. März mit einer Boeing 747 der Atlas Air<br />

nach Kabul geflogen, sechs weitere sollen bis Ende August folgen.<br />

Den Auftrag für die neuen Hubschrauber hatte MD Helicopters erst<br />

im Oktober 2014 erhalten. Bereits seit 2011 sind sechs unbewaffnete<br />

MD 530F für die Ausbildung in Afghanistan im Dienst (6000 Flugstunden<br />

bisher). Sie sollen nachgerüstet werden. Zur Bewaffnung<br />

zählen unter anderem Behälter mit 12,7-mm-MGs von FN Herstal, die<br />

bei einer Präsentation nahe Kabul vorgeführt wurden.<br />

Foto: USAF/Aston<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong>


Wittmund<br />

Die Luftwaffe wird nun doch nicht<br />

24 Eurofighter nach Holloman in New Mexico<br />

verlegen, sondern die Taktische Luftwaffengruppe<br />

„Richthofen“ in Wittmund wieder<br />

zum Geschwader ausbauen, um die Eurofighter-Flotte<br />

in Deutschland zu konzentrieren.<br />

„Der mögliche Rückgriff auf alle Luftfahrzeuge<br />

des Verfügungsbestands stärkt die<br />

Durchhaltefähigkeit und Flexibilität des<br />

Flottenmanagements“, heißt es.<br />

Foto: USAF/Ken Wright<br />

C-5M stellt 45 Weltrekorde auf<br />

Eine Super Galaxy der USAF hat bei einem etwa einstündigen Flug von der Travis<br />

Air Force Base in Kalifornien aus neue Rekorde in der Gewichtsklasse C-1T erreicht.<br />

Die Lockheed Martin C-5M startete am 3. April mit einer Abflugmasse von 331 680 Kilogramm,<br />

wobei 120 205 Kilogramm als Nutzlast gerechnet wurden. Sie kletterte in<br />

27,5 Minuten auf 11 275 Meter. Dabei ergaben sich diverse Steigzeitrekorde.<br />

Foto: Airbus<br />

Mexiko erster Abnehmer der C295W<br />

Airbus Defence & Space lieferte die erste C295 mit Winglets an die mexikanische Marine.<br />

Die SEMAR (Secretaría de Marina-Armada de México) hat sich entschieden, zwei bereits bestellte<br />

Flugzeuge in der C295W-Version zu übernehmen. „Wir hatten einige Bedenken, eine<br />

gemischte Flotte mit und ohne Winglets zu betreiben, aber als wir die besseren Leistungen<br />

der neuen Version untersucht haben, war klar, dass sie bedeutende Vorteile im Einsatz bringt,<br />

die wir nicht ignorieren konnten“, sagte Konteradmiral José Maria Garcia Macedo.<br />

1500 Airbus A330<br />

Airbus hat mehr als 1500 Exemplare<br />

der A330 verkauft. Die Marke<br />

wurde nach den Ordern von<br />

Turkish Airlines über vier A330-200<br />

Frachter und von der Air Lease<br />

Corporation über 25 A330-900neo<br />

erreicht. Ende März befanden sich<br />

1157 von 1174 ausgelieferten<br />

A330 in Dienst. Der Auftragsbestand<br />

betrug 182 Exemplare der<br />

aktuellen Serie plus 145 Einheiten<br />

der modernisierten neo-Reihe<br />

mit den neuen Trent-7000-Triebwerken<br />

von Rolls-Royce.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Deutschland hat den Auftrag über den Betrieb des Unbemannten<br />

Flugsystems Heron 1 durch Airbus Defence and Space in<br />

Afghanistan um ein weiteres Jahr bis Anfang 2016 verlängert.<br />

Eine gecharterte Antonow An-124 brachte Anfang April zwei<br />

Sea Lynx für die Fregatte „Bayern“ nach Dschibuti. Wegen<br />

der Probleme mit Rissen im Heckausleger konnten die<br />

Bordhubschrauber nicht von Anfang an bei der Einsatzfahrt vor<br />

dem Horn von Afrika dabei sein.<br />

Robert Leduc ist neuer Chef von Sikorsky. Er löst Mick Maurer<br />

ab, der bei UTC nun strategische Projekte managt. UTC-Präsident<br />

Hayes will den Hubschrauberhersteller eventuell abstoßen.<br />

Nach mehrmonatiger Renovierung hat der Frankfurter<br />

Flughafen seine Besucherterrasse am Terminal 2 Ende<br />

April wieder täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Der Vorstandsvorsitzende von Austrian Airlines, Jaan Albrecht,<br />

wechselt ab Juni als neuer Chef zu SunExpress, die Langstreckenflüge<br />

im Auftrag der neuen Eurowings übernimmt.<br />

Mehr Fluggastbrücken für „MUC“<br />

Am Flughafen München erhält das neue Satellitengebäude am<br />

Terminal 2 im April seine ersten Fluggastbrücken. Der über eine<br />

unterirdische Kabinenbahn angebundene Erweiterungsbau mit einer<br />

Kapazität von elf Millionen Passagieren pro Jahr nutzt die landseitigen<br />

Einrichtungen des Terminals 2 mit und soll, nach mehrmonatigem<br />

Probebetrieb, im Sommer 2016 öffnen. 27 Flugzeuge<br />

können direkt am neuen Gebäude parken, davon sind elf Positionen<br />

mit Mehrfachbrücken für Großraumflugzeuge ausgelegt.<br />

Foto: Flughafen München<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 11


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Fraport AG<br />

NEUES TERMINAL SOLL 2022 ERÖFFNEN<br />

Fraport-Aufsichtsrat: Grünes Licht für T3<br />

Der Aufsichtsrat der Fraport AG hat Mitte April den<br />

Bau des Terminals 3 am Frankfurter Flughafen beschlossen.<br />

Ab Jahresende <strong>2015</strong> soll das bis zu drei<br />

Milliarden Euro teure Terminal für internationale Verbindungen<br />

im Süden des Flughafens entstehen und 2022 in Betrieb<br />

gehen. Den Prognosen nach ürfte der Rhein-Main-<br />

Flughafen bis dahin 68 bis 73 Millionen Passagiere im Jahr<br />

abfertigen. Die heutige Terminalkapazität liegt aber nur bei<br />

64 Millionen Passagieren. Zunächst wird der auf unserer<br />

Grafik grau dargestellte Bereich mit Vorfahrt, Parkhaus,<br />

Zentralgebäude und V-förmigen Piers errichtet. Er kann<br />

später um die weiß dargestellten Gebäudeteile ergänzt werden.<br />

Die Anbindung an die anderen Terminals und die<br />

Bahnhöfe übernimmt eine Kabinenbahn. Der Flughafen<br />

Frankfurt/Main stand 2014 beim Passagierverkehr weltweit<br />

an 12. Stelle und kam bei der Fracht sogar auf Rang 8.<br />

Foto: Raytheon<br />

Radar für Tomahawk Block IV<br />

Mit einem aktiven Sensor soll die Tomahawk Block IV auch bewegliche<br />

Ziele an Land und auf See angreifen können. Raytheon entwickelt<br />

dafür derzeit mit eigenen Mitteln ein System, das aus einem Radarsender<br />

und einem passiven Empfänger für elektromagnetische Strahlung<br />

besteht. Erste Versuche wurden im Februar durchgeführt. Weitere Tests<br />

an Bord eines T-39-Jets (Foto) sollen die Leistungen des Sensors im<br />

realen Flug gegen diverse Ziele aufzeigen. Der Marschflugkörper Tomahawk<br />

ist eine der meistverwendeten Abstandswaffen der US Navy –<br />

2000 wurden bereits im Kampfeinsatz verschossen. Die Tomahawk hat<br />

nach dem Start von Schiffen oder U-Booten aus eine Reichweite von<br />

etwa 1600 Kilometern.<br />

American Airlines kann nach der Integration von US Airways nun mit einer einheitlichen Betriebsgenehmigung fliegen, nachdem die<br />

US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) die entsprechende Genehmigung erteilt hat. In den letzten 18 Monaten hatten<br />

American und US Airways ihre Verfahren so weit angeglichen, dass ab dem 8. April fast alle Abläufe bei Flugbetrieb, Wartung und Einsatzplanung<br />

für alle Flüge der beiden Carrier identisch sind. In der Flugsicherung erhalten die Flüge das Call Sign „American“.<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Zu den RAF-Staffel, die dieses Jahr ihren 100. Gründungstag feiern, gehört<br />

auch die 29(R) Squadron. Sie ist seit 2003 mit dem Eurofighter ausgerüstet.<br />

Foto: Peter Foster<br />

Foto: Airbus<br />

Neue A330 zugelassen<br />

242 Tonnen maximale Startmasse (statt zuvor<br />

235 Tonnen) schafft die Anfang April durch die<br />

EASA zugelassene, neueste Version des Airbus<br />

A330-300, auf deren FAA-Zulassung und erste Auslieferung<br />

sich Delta Air Lines bei Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe vorbereitete. Delta will <strong>2015</strong> und<br />

2016 je vier Flugzeuge dieser Version übernehmen<br />

und 2017 nochmals zwei. Die bei Delta mit CF6-<br />

80E1-Triebwerken von GE bestückten Twins sind mit<br />

34 flachen Schlafsesseln in der Business Elite Class,<br />

32 Sitzen der Economy Comfort Class und 227 Sitzen<br />

der regulären Economy Class bestuhlt.<br />

Polen wählt<br />

H225M Caracal<br />

Als neuen Mehrzweckhubschrauber<br />

will Polen die Caracal<br />

beschaffen. Die Stückzahl<br />

wurde allerdings auf 50 reduziert.<br />

Die Entscheidung für<br />

Airbus Helicopters wurde am<br />

21. April bekannt gegeben.<br />

Laut Verteidigungsministerium<br />

erfüllten die anderen Angebote<br />

von PZL Swidnik (AgustaWestland<br />

AW149) und Sikorsky/PZL<br />

Mielec (S-70i Black Hawk,<br />

S-70B Seahawk) „nicht den<br />

formalen Anforderungen und<br />

technischen Anforderungen<br />

unter anderem bezüglich der<br />

Lieferungen und der Ausrüstungen“.<br />

Vor einem endgültigen<br />

Vertrag muss die H225M (ehemals<br />

EC725) allerdings noch<br />

eine Testphase absolvieren.<br />

Ziel ist ein Lieferbeginn 2017.<br />

16 000 Stunden für<br />

PurePower-Familie<br />

Die Triebwerksfamilie von Pratt & Whitney<br />

hat mittlerweile 16 000 Stunden und<br />

31 000 Flugzyklen auf Prüfständen und in<br />

der Luft absolviert. Derzeit fliegen acht<br />

Flugzeuge mit Getriebefans: An zwei<br />

Airbus A320neo und sechs Bombardier<br />

CSeries haben PurePower-Triebwerke mehr<br />

als 3500 Teststunden in der Luft verbracht.<br />

Pratt & Whitney verbucht Bestellungen<br />

über mehr als 6300 Exemplare der Antriebsfamilie<br />

einschließlich Optionen; 60<br />

Kunden aus 30 Ländern haben sich für die<br />

Triebwerke des Unternehmens entschieden.<br />

Die Erprobung läuft weiter auf Hochtouren:<br />

In diesem Jahr stehen der Erstflug des<br />

Mitsubishi Regional Jets (MRJ) mit dem<br />

PW1200G, die Zulassung des PW1400G<br />

für die Irkut MC-21 und der Beginn der<br />

Erprobung des PW1900G für die E2-Generation<br />

der E-Jets von Embraer an.<br />

Foto: Pratt & Whitney<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Dassault Aviation/Gosset<br />

MODERNISIERUNGSPROGRAMM BEI DASSAULT<br />

Indien erhält erste Mirage 2000 I/TI<br />

Knapp fünf Jahre nach Auftragserteilung haben Dassault<br />

und Thales in Istres die ersten beiden modernisierten<br />

Mirage 2000 an Indien übergeben. Der Einsitzer<br />

war seit 16. Dezember 2013 im Flugtest, während<br />

der Doppelsitzer nach der Umrüstung bereits seit 5. Oktober<br />

2013 wieder flog. Nach den Musterumbauten beim<br />

Hersteller sollen die weiteren Arbeiten bei Hindustan Aeronautics<br />

in Bangalore durchgeführt werden. Das Programm<br />

dürfte sich bis 2021 hinziehen und insgesamt 49 Flugzeuge<br />

umfassen. Neben einer Lebensdauerverlängerung um etwa<br />

15 Jahre umfassten die Arbeiten vor allem die Integration<br />

eines praktisch komplett neuen Avionik- und Waffensystems.<br />

Dazu gehören das RDY-3-Radar, ein neues EloKa-<br />

System, Link-16-Datenfunk und Helmvisier (aus Israel).<br />

Die Mirage 2000 fliegen bei den Staffeln No. 1 Tigers und<br />

No. 7 Battle Axes.<br />

Foto: US Navy<br />

Sternenkrieger-Lackierung bei ANA<br />

Im Stil des Roboters „R2-D2“ aus dem Film „Star Wars“ lackiert die<br />

größte japanische Fluggesellschaft, ANA, im Herbst eine Boeing 787-9 aus<br />

ihrem Bestand. Fünf Jahre lang soll der ”R2-D2 Jet”, der in Partnerschaft<br />

mit Disney und Lucasfilm Ltd. entsteht, auf Transpazifikstrecken für ANA-<br />

Flüge nach Japan werben. Am 12. Juni eröffnet ANA mit Houston ihre<br />

neueste US-Destination, womit 37 weltweite Ziele angesteuert werden.<br />

X-47B schafft Luftbetankung<br />

Zum ersten Mal hat ein unbemanntes Fluggerät in der Luft<br />

Kraftstoff von einem Tanker aufgenommen. Der Test am<br />

22. April war die letzte geplante Demonstration im X-47B-<br />

Programm. Der zweite X-47B-Prototyp übernahm vor der<br />

Küste von Maryland und Virginia etwa 1800 kg Kraftstoff<br />

von einem K-707-Tanker der Omega Aerial Refueling Services.<br />

Der Vorgang erfolgte nach Freigabe durch den Tanker voll<br />

autonom. Für die Annäherung und die Ankopplung an den<br />

Schlauch nutzte die X-47B dabei ein System, das Differential-<br />

GPS-Daten und Bilder eines optischen Sensors verarbeitet.<br />

Foto: ANA<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


VIP-Interview<br />

Generalleutnant Karl Müllner führt die Luftwaffe seit Mai 2012. Er durchlief eine typische Karriere als<br />

Kampfflugzeugpilot (Ausbildung auf der F-4F Phantom), mit dem Höhepunkt als Kommodore des Jagdgeschwaders<br />

74. Im Verteidigungsministerium kümmerte er sich um Militärpolitik und Rüstungskontrolle.<br />

Wo steht die Luftwaffe in der<br />

Umsetzung der Reformprozesse?<br />

Sind Anpassungen nötig?<br />

Seit 2012 haben wir unsere Organisationsstruktur<br />

erheblich optimiert. Stäbe<br />

wurden reduziert, taktische Verbände<br />

und Einheiten gestärkt. Mit der Aufstellung<br />

des Luftfahrtamtes der Bundeswehr<br />

konnten zahlreiche bisher durch<br />

die Luftwaffe in Pilotfunktion wahrgenommene<br />

Aufgaben zentralisiert werden.<br />

Dies hat uns weitere Spielräume<br />

eröffnet, unsere Führungsorganisation<br />

weiter zu verschlanken und zu verbessern.<br />

Das wird zum 1. Juli dieses Jahres<br />

umgesetzt.<br />

Welche Einsatzanforderungen<br />

kann die Luftwaffe angesichts der<br />

Materialprobleme derzeit überhaupt<br />

erfüllen?<br />

Die Debatte um die materielle Einsatzbereitschaft<br />

der fliegenden Waffen systeme<br />

der Bundeswehr hat in der Öffentlichkeit<br />

leider ein zu negatives Bild<br />

davon gezeichnet, was die Luftwaffe<br />

leisten kann und was nicht. Zunächst<br />

einmal können wir alle unsere laufenden<br />

Einsatzanforderungen erfüllen. Dazu<br />

trägt die vorbildliche Motivation und<br />

hohe Leistungsbereitschaft aller Angehörigen<br />

der Luftwaffe wesentlich bei.<br />

Das verdient Anerkennung. Angesichts<br />

der sich ändernden sicherheitspolitischen<br />

Lage in und um Europa muss jedoch<br />

die Frage gestellt werden, ob das<br />

reicht, um auf künftige mögliche Herausforderungen<br />

angemessen und glaubhaft<br />

reagieren zu können. Aus meiner<br />

Sicht müssen wir hier besser werden.<br />

Die durch die Bundesministerin für Verteidigung<br />

eingerichteten Task Forces zur<br />

Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft<br />

werden dazu ebenso beitragen<br />

wie die mittlerweile durch das Bundeskabinett<br />

geplante Erhöhung des Verteidigungsetats.<br />

Ich bin daher optimistisch,<br />

„Wir müssen<br />

Fähigkeitslücken<br />

schließen.“<br />

dass wir als Luftwaffe auch künftig unseren<br />

geforderten Beitrag zur Sicherheit<br />

unseres Landes werden leisten können.<br />

Foto: Luftwaffe<br />

Wo liegen die Prioritäten bei<br />

neuen Beschaffungen?<br />

Die Luftwaffe hat mehrere Prioritäten.<br />

Dabei geht es zum einen darum, vorhandene<br />

benötigte Fähigkeiten auch künftig<br />

zu erhalten, zum anderen aber auch darum,<br />

vorhandene und absehbare Fähigkeitslücken<br />

zu schließen. Zum Fähigkeitserhalt<br />

gehören der Ersatz der betagten<br />

Transall durch die A400M sowie<br />

spätestens im nächsten Jahrzehnt die<br />

Ablösung der alternden CH-53-Transporthubschrauber.<br />

In der Luftverteidigung<br />

brauchen wir ebenfalls in der<br />

Mitte des nächsten Jahrzehnts die Ablösung<br />

der bisherigen Patriot-Luftabwehrsysteme<br />

durch ein neues taktisches<br />

Luftverteidigungssystem, das auch zur<br />

Raketenabwehr befähigt ist.<br />

Wie steht es aus Ihrer Sicht<br />

um den Kauf von unbemannten<br />

Fluggeräten? Müssen MALEs<br />

bewaffnet werden?<br />

Im Bereich der Aufklärung gilt es, die<br />

nach der Außerdienststellung der<br />

Breguet Atlantic im Jahr 2010 und nach<br />

dem Stopp des Euro-Hawk-Projektes<br />

bestehende Fähigkeitslücke bei der Signalaufklärung<br />

zu schließen. Die Erfahrungen<br />

aus den Einsätzen haben uns zudem<br />

gezeigt, dass wir über unzureichende<br />

Fähigkeiten bei der lang andauernden<br />

Überwachung in Einsatzgebieten verfügen.<br />

Diese Fähigkeitslücke kann nur<br />

mit einem ausreichend leistungsfähigen<br />

MALE UAV geschlossen werden. Und<br />

ja, dieses sollte bewaffnungsfähig sein.<br />

Denn ich halte es für eine moralische<br />

Pflicht, unseren Soldaten am Boden unmittelbar<br />

helfen zu können, wenn sie<br />

durch einen Hinterhalt in Not geraten.<br />

Wie weit ist die Luftwaffe mit der<br />

Übernahme der CH-53 von den<br />

Heeresfliegern vorangekommen?<br />

Die Übernahme der CH-53 ist weitestgehend<br />

abgeschlossen. Die aktuellen<br />

Einsatzverpflichtungen, beispielsweise<br />

in Afghanistan, können wir in vollem<br />

Umfang erfüllen. Nachholbedarf haben<br />

wir jedoch bei der aufgabengerechten<br />

Ausbildung des Personals, wo sich bereits<br />

vor der Übernahme der CH-53<br />

vom Heer ein Stau gebildet hatte. Noch<br />

nicht abgeschlossen ist auch die Konzentration<br />

der technisch-logistischen<br />

Unterstützung in Holzdorf.<br />

Die Fragen stellte Karl Schwarz<br />

FR<br />

Mehr im<br />

Internet:<br />

Weitere Informationen zu den vielfältigen Aufgaben der Luftwaffe, ihrer Verbände, ihrer Ausrüstung und ihrer<br />

aktuellen Einsätze finden Sie auf www.luftwaffe.de.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 15


Take-Off<br />

Lufthansa übernimmt ihre letzten Jumbos<br />

Die nächste 747-8 in der Endmontage geht an Air China. Lufthansa baut ihre Sitze im Abteil der Economy Class erst in Frankfurt ein.


DER GRÖSSTE<br />

RETROJET<br />

DER WELT<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Fotos: ROYAL S. KING (2),<br />

ALTMANN (1), STEINKE<br />

Während Lufthansa die Übernahme ihrer vorletzten<br />

bestellten 747-8 mit einer spektakulären Retrojet-<br />

Lackierung begeht, schmiedet Boeing neue Pläne,<br />

wie der legendäre Vierstrahler noch bis weit ins<br />

nächste Jahrzehnt hinein gebaut werden könnte.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 17


Take-Off<br />

Lufthansa übernimmt ihre letzten Jumbos<br />

Frisch lackiert und<br />

spiegelblank wartet<br />

der Retrojet auf die<br />

Auslieferung.<br />

ZEHN<br />

AUF EINEN<br />

STREICH<br />

Jumbo-Geburt:<br />

Im Montagedock<br />

werden die<br />

Rumpfsektionen<br />

verbunden.<br />

Die kostbaren<br />

Triebwerke werden<br />

erst ganz am Ende<br />

installiert.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

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Letzte Boeing-Kontrolle vor dem Auslieferungsflug. Mit<br />

dem Verlassen des Vorfelds ist der Kunde verantwortlich.<br />

Im Auslieferungszentrum stärkt sich die Besatzung des<br />

Retrojet-Überführungsfluges am Buffet.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 19


Take-Off<br />

Lufthansa übernimmt ihre letzten Jumbos<br />

Rückkehr vom Abnahmeflug. Wegen der veränderten Materialmischung wird<br />

die einst aluminiumsilberne Rumpfunterseite heute zum Schutz immer lackiert.<br />

Die 747-8 ist das Flugzeug<br />

mit den niedrigsten<br />

Betriebskosten<br />

pro Sitz“, behauptet Boeings Jumbo-<br />

Programmvorstand Bruce Dickinson<br />

(oben links). „Sie schlägt sogar eine<br />

A380, obwohl die mehr Sitze hat. Der<br />

Flügel ist besser und die Triebwerke – die<br />

Dinge, auf die es ankommt, sind moderner<br />

als bei der A380“, sagt Dickinson bei<br />

einer Präsentation in Everett. „Der Jumbo<br />

hat seine eigene Nische. Besonders,<br />

wenn man, so wie Lufthansa, eine große<br />

Premium-Kabine einbaut. Deshalb passt<br />

die 747-8 auch perfekt in Boeings künftige<br />

Produktfamilie.“ Von der kleinen 737<br />

MAX 7 bis zur großen 747-8 könne der<br />

US-Hersteller damit das gesamte Kapazitätsspektrum<br />

fein abgestuft abdecken,<br />

erklärt der Ingenieur anhand einer Grafik.<br />

Beim europäischen Konkurrenten<br />

Airbus klaffe dagegen eine größere Sitzplatzlücke<br />

zwischen der A350-1000 und<br />

A380-800. Boeing rechnet langfristig mit<br />

Die mittleren Rumpfsektionen<br />

werden noch vor der Sektionsmontage<br />

mit „ihrem“ Flügel verbunden.<br />

der 747, selbst wenn es eines Tages parallel<br />

die zweistrahlige 777X gibt, dies<br />

soll der Auftritt des Programm-Managers<br />

demonstrieren.<br />

Seine neue Zuversicht begründet er<br />

auch mit einer steigenden Frachternachfrage:<br />

„Der weltweite Frachtermarkt erholt<br />

sich schon seit einem Dreivierteljahr<br />

und wächst in den Jahren 2014 und<br />

<strong>2015</strong>. Das ist wichtig fürs 747-Programm“,<br />

sagt Dickinson. Noch entscheidender<br />

werde aber mittelfristig der<br />

wachsende Ersatzbedarf für die heutige<br />

Frachterflotte sein, darunter viele 747-<br />

400F. Ab den Jahren 2022 und 2023<br />

müssten viele dieser Frachter ersetzt<br />

werden. Laut Boeing-Marktforschung<br />

würden in den nächsten 20 Jahren weltweit<br />

insgesamt 840 neue Frachter benötigt,<br />

darunter 590 große, wie 777F und<br />

747-8F. Hier winken dreistellige Aufträge<br />

für neue Frachtjumbos, hofft Bruce<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

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Dickinson. „Wir blicken einfach auf die<br />

Ersatzzyklen der Airlines.“<br />

Damit die 747-8, angesichts der allgemeinen<br />

Nachfrageschwäche bei Vierstrahlern<br />

und eines schwindenden Auftragsbestandes,<br />

die Zeit bis dahin übersteht,<br />

setzt Boeing auf Sparmaßnahmen.<br />

„Wir bauen derzeit 16 Flugzeuge pro<br />

Jahr, aber wir könnten die 747 auch mit<br />

geringerer Stückzahl profitabel herstellen“,<br />

sagt Dickinson. Immer höhere Produktionseffizienz<br />

und eine immer besser<br />

eingespielte, allerdings auch leicht verkleinerte<br />

Mannschaft verbilligten den<br />

Aufwand pro Flugzeug. Gerade baut<br />

Boeing gleich zehn Passagierflugzeuge<br />

der Version Boeing 747-8 Intercontinental<br />

in Folge, unter anderem für Lufthansa,<br />

Korean Air und Air China. Auch damit<br />

will der Hersteller Kosten sparen.<br />

Denn der aufwendigere Bau der Jumbo-<br />

Passagierausführung mit großem Buckel,<br />

Küchen, Waschräumen und Passagierkabine<br />

dauert erfahrungsgemäß 25 bis 30<br />

Prozent länger als der Bau eines Frachters,<br />

von denen Boeing dreimal so viele<br />

produziert. Durch den Bau in Reihe, mit<br />

den immer gleichen Handgriffen, habe<br />

man pro „Intercontinental“ rund 15 000<br />

Mannstunden gespart, gab Boeing bekannt.<br />

Bruce Dickinson will aber auch sein<br />

Produkt noch optimieren, um dessen Absatz<br />

wieder anzukurbeln. „Wir investieren<br />

immer weiter in den Jumbo.“ Neu<br />

gebaute 747-8 seien im Kerosinverbrauch<br />

schon jetzt 3,5 Prozent niedriger<br />

als die ersten Exemplare von 2012, rechnet<br />

Dickinson vor. Auch die Betriebskosten<br />

seien um zwei Prozent gesenkt worden.<br />

Boeing habe die Jumbo-Struktur<br />

schon um über vier Tonnen abgespeckt<br />

und nehme gerade nochmals 450 Kilogramm<br />

Masse heraus. Zunehmend rücken<br />

jetzt Detailarbeiten ins Blickfeld.<br />

So verbessere man gerade die Aerodynamik,<br />

indem man die Aufhängung aller<br />

Ruderflächen für die Verhältnisse in extrem<br />

kalter Höhenluft, also für den Reiseflug,<br />

feinjustiere, so dass dann keinerlei<br />

Ritzen oder Fugen mehr bestünden.<br />

LUFTHANSAS NUMMER 20<br />

BLEIBT BEI BOEING<br />

Ironischerweise haben gerade Boeings<br />

erfolgreiche Bemühungen, die 747-8 zu<br />

verbessern, den Hersteller einen festen<br />

Auftrag gekostet: Ursprünglich hatte<br />

Erstkunde Lufthansa nämlich 20 Flugzeuge<br />

geordert, darunter die erste gebaute<br />

747-8 Intercontinental, für die nur ein<br />

kleines Testprogramm als Ergänzung<br />

zum Frachter vorgesehen war. Weil aber<br />

dieses Flugzeug für die mittlerweile erfolgten<br />

Triebwerksupdates, die verspätete<br />

Zulassung des Hecktanks und weitere<br />

Verbesserungen länger als erwartet in<br />

der Luft war, passen seine Wartungsintervalle<br />

nicht mehr zu denen der restlichen<br />

Flotte. Deshalb war Lufthansa von<br />

der Abnahme dieses – jedenfalls für ihren<br />

Bestand - „Exoten“ wieder zurückgetreten.<br />

Boeing hat diese 747-8 dennoch<br />

im Serienstandard bis vor kurzem aufwendig<br />

nachgerüstet, vermutlich, um sie<br />

als VIP-Jet zu verkaufen.<br />

Lufthansa-Flugbetriebsleiter Kapitän Uwe<br />

Strohdeicher (ganz oben, links) übernahm<br />

den Retrojet von Bruce Dickinson. Über<br />

der Irischen See begannen im Cockpit die<br />

Vorbereitungen zum Anflug auf Frankfurt.<br />

Mit der Auslieferung des „größten<br />

Retrojets der Welt“, wie der Lufthansa-<br />

Direktor für den Flugzeugeinkauf, Stefan<br />

Sippel, in Everett seine in historischen<br />

Farben lackierte 747-8, Nr. 18, D-<br />

ABYT, nannte, und mit der bei Erscheinen<br />

dieser Ausgabe geplanten<br />

Übernahme der abschließenden Nr. 19,<br />

D-ABYU, geht bei Lufthansa eine Ära zu<br />

Ende. Nicht weniger als 80 Jumbo Jets<br />

der unterschiedlichen Generationen hat<br />

die deutsche Airline seit 1970 übernommen.<br />

Auch von Airbus hat Lufthansa<br />

kürzlich ihren vorläufig letzten neuen<br />

Vierstrahler – von 14 bestellten A380 –<br />

erhalten.<br />

Neue Flugzeuge, auch aus Everett, erhält<br />

Lufthansa aber weiterhin. So sind<br />

die örtlichen Abnahmeteams von Lufthansa<br />

Technik bereits mit den ab Anfang<br />

2016 an Swiss auszuliefernden sechs<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 21


Take-Off<br />

Lufthansa übernimmt ihre letzten Jumbos<br />

Die letzten neuen Lufthansa-747-8 in Everett: Retrojet Nr. 18 in der Mitte, rechts Nr. 19<br />

und vorne die schon in LH-Grundfarben lackierte, aber nachträglich abbestellte Nr. 20.<br />

BUCKEL<br />

STATT<br />

DOPPELDECK<br />

Boeing 777-300ER beschäftigt. Der Kauf<br />

dreier weiterer 777 für Swiss ist bereits<br />

von Lufthansa genehmigt und angekündigt.<br />

In den Jahren 2019 und 2020 kommen<br />

von hier auch neue Boeing 777-9X<br />

für Lufthansa. Und nicht zu vergessen<br />

die 777-Frachter, die nach dem Joint<br />

Venture Aerologic nun auch Lufthansa<br />

Cargo direkt erhält.<br />

STILLE EINFÜHRUNG<br />

OHNE FANFAREN<br />

Die geplante Feier in Seattle zur Übernahme<br />

der „Yankee Tango“ wurde von<br />

Lufthansa, wie auch ein Festakt zum<br />

60-jährigen Bestehen des 1955 juristisch<br />

neu gegründeten Unternehmens, wegen<br />

des Germanwings-Unglücks kurzfristig<br />

abgesagt.<br />

Nach der Auslieferung erhielt der Retrojet<br />

in Frankfurt bei Lufthansa Technik<br />

die noch fehlenden Sitze für die Premi-<br />

Der nagelneue Retrojet schwebte am 26. März, aus Everett kommend, als<br />

DLH9917 in Frankfurt ein.<br />

Boeing 747 bei Lufthansa - Technische Daten<br />

Lufthansa betreibt seit 1970 Jumbo Jets der Serien 747-100 und 747-200, -400 und -8. Der<br />

Einsatz erfolgte zeitweise auch bei den Töchtern Lufthansa Cargo und Condor. Mit den jüngsten<br />

Auslieferungen ist der Jumbo-Betrieb bei Lufthansa noch für Jahrzehnte gesichert.<br />

747-100 747-400 747-8<br />

Spannweite 59,64 m 64,4 m 68,4 m<br />

Länge 70,51 m 70,7 m 76,3 m<br />

Höhe 19,47 m 19,4 m 19,4 m<br />

Kabinenbreite 6,2 m 6,13 m 6,1 m<br />

Flügelfläche 511 m² 541 m² 554 m²<br />

Standardbestuhlung 365 Sitze 344 Sitze 362 Sitze<br />

maximale Startmasse 333 400 kg 396 900 kg 442 300 kg<br />

Reisegeschwindigkeit 940 km/h 925 km/h 920 km/h<br />

Reichweite 9000 km 12 750 km 13 100 km<br />

Triebwerk 4 x P&WJT9D-3 4 x CF6-80C2 4 x GEnx-2B67<br />

bei Lufthansa eingesetzt seit März 1970 seit Mai 1989 seit Juni 2012<br />

um Economy und die Economy Class,<br />

bevor die „Köln“ am 15. April erstmals<br />

mit zahlenden Passagieren nach New<br />

York startete. Lufthansa bedient die Ziele<br />

Bangalore, Boston, Buenos Aires, Chicago,<br />

Hongkong, Los Angeles, Mexiko-<br />

Stadt, New York und Rio de Janeiro mit<br />

ihrem zweiten Flaggschiff. Mit ihren<br />

knapp 400 Plätzen gilt die leise 747-8 bei<br />

Lufthansa als Ergänzung für die A340-<br />

600 mit rund 300 Sitzen und die A380-<br />

800 mit 526 Sitzen. Obwohl die Boeing<br />

747-8 rund 5,6 Meter länger ist als eine<br />

Boeing 747-400 und 50 Sitze mehr hat,<br />

verbraucht sie weniger als ihre kürzere<br />

Vorgängerin.<br />

FR<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

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von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

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Zivilluftfahrt<br />

Air Canada erfolgreich saniert<br />

Ahornblatt<br />

im Aufwind<br />

Air Canada sieht dank neuer Flugzeugtypen, einem<br />

Abkommen mit den Piloten und einem gestärkten Hub<br />

Toronto besseren Zeiten entgegen.<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Fotos: Air Canada<br />

Jetzt endlich ist Air Canada an ihrem<br />

Drehkreuz Toronto-Pearson<br />

dort, wo sie immer hin wollte: Sie<br />

hat mit der Flughafenbehörde ein zehnjähriges<br />

Abkommen geschlossen, um die<br />

hohen Nutzungsgebühren zu begrenzen,<br />

und sie ist mit ihren Star-Alliance-Partnern<br />

gemeinsam im modernen Terminal<br />

3 unter einem Dach. „Ein riesiger Vorteil“,<br />

sagt Benjamin Smith, Chef der Passagiersparte<br />

von Air Canada. Auch die<br />

mühsame Anfahrt nach Pearson gehört<br />

seit dem Frühjahr der Vergangenheit an,<br />

seitdem der neue Expresszug in die Innenstadt<br />

fährt. Das aufgemöbelte Drehkreuz<br />

ist nur einer von mehreren Faktoren,<br />

die Air Canada Aufwind bescheren.<br />

Kanadas größte Fluggesellschaft, weltweit<br />

nach ihrer Transportleistung (2013)<br />

auf Platz 17 hinter Turkish Airlines und<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong>


37 sparsame Boeing<br />

Dreamliner bilden<br />

künftig das Rückgrat der<br />

erneuerten Langstreckenflotte<br />

von Air Canada.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Air Canada<br />

erfolgreich<br />

saniert<br />

Beförderte Passagiere<br />

34,9<br />

Mio.<br />

35,7<br />

Mio.<br />

38,5<br />

Mio.<br />

2012 2013 2014<br />

Im Netz<br />

www.aircanada.com<br />

Gewinn<br />

$<br />

84<br />

Mio US$<br />

10<br />

Mio. US$<br />

2013 2014<br />

vor KLM, hat gerade einen guten Lauf.<br />

„Die vergangenen Jahre waren richtig<br />

gut, aber das letzte Jahrzehnt war<br />

schwierig“, räumt Benjamin Smith ein.<br />

„Für uns war es noch schwieriger als für<br />

andere: Toronto war das Epizentrum<br />

von SARS in Nordamerika, Mitte des<br />

letzten Jahrzehnts haben wir eine volle<br />

Restrukturierung vergleichbar dem US-<br />

Chapter 11 hinter uns, und dann dauerte<br />

es sehr lange, die schwierige Fusion mit<br />

Canadian Airlines zu verarbeiten.“<br />

KOSTENSENKENDE EINIGUNG<br />

MIT DEN PILOTEN<br />

Doch nun steht alles auf Grün: „Wir haben<br />

unsere Pensionszahlungen geregelt,<br />

unsere Bargeldreserven erhöht, vor allem<br />

aber unsere Flotte endlich gezielt<br />

modernisiert, unser Produkt verbessert<br />

und endlich eine hervorragende Umsteiger-Infrastruktur<br />

an den großen Flughäfen<br />

geschaffen, dank derer wir nun den<br />

US-Markt in einer Weise angreifen können,<br />

wie es früher nicht möglich war“,<br />

erklärt Smith. „Wir haben große Anstrengungen<br />

unternommen, um unsere<br />

Airline in ein wesentlich nachhaltigeres<br />

Geschäftsmodell zu verwandeln“, betont<br />

er.<br />

Dabei hat die kanadische Airline etwas<br />

erreicht, das etwa der Lufthansa bisher<br />

fehlt – ein weitreichendes Abkommen<br />

mit ihren Piloten. „Mit denen einen<br />

Deal über zehn Jahre zu bekommen, war<br />

ein zentraler Punkt unseres ‚Go<br />

Forward’-Plans“, sagt Benjamin Smith.<br />

Es war eine große Anstrengung, eine gemeinsame<br />

Strategie mit den Cockpitbesatzungen<br />

festzuklopfen. „Das ist ein<br />

riesiger Meilenstein für Air Canada, wir<br />

hatten zwei Jahrzehnte lang kein belastbares<br />

Abkommen mit den Piloten“, so<br />

Smith. „Die genauen Abmachungen sind<br />

nicht öffentlich, aber aus finanzieller<br />

Perspektive sind wir extrem zufrieden.“<br />

Seit 2013 ist Air Canada wieder profitabel,<br />

und Smith ist unbescheiden genug<br />

zu verkünden: „Wir haben das beste Produkt<br />

in Nordamerika.“<br />

Es ist ein ungleiches Duell zwischen<br />

Kanada und dem großen Nachbarn im<br />

Süden, den USA. Das fängt schon mit<br />

schwierigeren äußeren Bedingungen an:<br />

Air Canada – Daten und Fakten<br />

IATA-Code: AC<br />

ICAO-Code: ACA<br />

Eigentümer: ACE Aviation Holdings (11 %),<br />

Streubesitz und andere (89 %)<br />

Betriebsaufnahme: 1. Januar 1965<br />

(als Air Canada), Vorgänger: 1937<br />

Mitarbeiter: 27 000<br />

Flotte: (März <strong>2015</strong>)<br />

Embraer 190: 45<br />

Airbus A319: 18<br />

Airbus A320: 42<br />

Airbus A321: 11<br />

Airbus A330-300: 8<br />

Boeing 767-300ER: 20<br />

Boeing 777-200LR: 6<br />

Boeing 777-300ER: 17<br />

Boeing 787-8: 8<br />

Flugzeugbestellungen:<br />

Airbus A321: 3<br />

Boeing 737 MAX 8: 33<br />

Boeing 737 MAX 9: 28<br />

Boeing 777-300ER: 2<br />

Boeing 787-8: 7<br />

Boeing 787-9: 22<br />

Drehkreuze:<br />

Toronto, Montreal, Calgary, Vancouver<br />

Streckennetz:<br />

186 Ziele, 61 davon in Kanada, 50 in den USA<br />

und 75 internationale Destinationen, darunter<br />

Frankfurt und München in Deutschland<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong>


„In den USA ist die Nutzung der Infrastruktur<br />

viel billiger, kanadische Flughäfen<br />

sind extrem teuer“, erklärt Benjamin<br />

Smith. „Wir haben Gesamtkosten von<br />

13 Milliarden Dollar pro Jahr. Wenn wir<br />

in den USA ansässig wären, dann wäre<br />

es eine Milliarde billiger.“<br />

NEUE PLÄNE FÜR<br />

EUROPA-FLÜGE<br />

Und natürlich ist Kanada geografisch<br />

und demografisch im Nachteil. „Wir haben<br />

gerade mal die Bevölkerung von Kalifornien,<br />

aber diese 33 Millionen Kanadier<br />

sind sehr weiträumig verteilt“, sagt<br />

der leitende Manager. Daher ist Erfolg<br />

im US-Markt für seine Firma entscheidend.<br />

Möglich wird das durch ein Open-<br />

Sky-Abkommen mit dem Nachbarn, das<br />

den Kanadiern unbegrenzten Zugang gewährt.<br />

„Wir sind der größte ausländische<br />

Carrier in den USA und fliegen 50<br />

Ziele dort an“, bestätigt Air-Canada-<br />

Vorstandschef Calin Rovinescu. „Wir<br />

befördern viel Verkehr von sekundären<br />

US-Städten wie Pittsburgh, Boston oder<br />

Cleveland, die keine eigenen Direktdienste<br />

haben, via Toronto oder Vancouver<br />

zu interkontinentalen Zielen.“ Und:<br />

„Das sind fantastische Märkte für uns,<br />

aber auch Los Angeles zum Beispiel.“<br />

Toronto ist nach Air Canadas Strategie<br />

vor allem ein Drehkreuz für Asienflüge<br />

von vielen US-Städten aus und kann dabei<br />

auf geringere Reisezeiten verweisen,<br />

als sie bei Umsteigeverbindungen via<br />

Chicago, New York-JFK, Newark oder<br />

Atlanta üblich sind. Auch für Europäer<br />

sind Flüge via Kanada oft die schnellere<br />

Lösung. „Der Transfer ist reibungslos,<br />

ohne das Abholen des Gepäcks beim<br />

Umsteigen, wie es in den USA verlangt<br />

wird. Unsere Mindestumsteigezeit zwischen<br />

Europa und US-Zielen sind 80 Minuten“,<br />

ergänzt Benjamin Smith.<br />

Mit einem Viertel aller Flüge und 20<br />

Prozent des Umsatzes ist der USA-Verkehr<br />

für Air Canada bisher schon ein be-<br />

Air Canada ist Marktführer im Inland. Im Hintergrund rollt ein<br />

Flugzeug ihrer Niedrigpreistochter Rouge (Rot) zum Start.<br />

Landeanflug eines Airbus A330 in Frankfurt. Dank der<br />

Star Alliance ist Air Canada in Europa gut vernetzt.<br />

Dieser A319-Retrojet trägt<br />

die historischen Farben von<br />

Air-Canada-Vorläufer TCA.<br />

Fotos: Kawin Kowsari/AirTeamImages, Mathieu Pouliot/AirTeamImages, Spaeth, Flink<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

Air Canada erfolgreich saniert<br />

Air Canada betreibt 23 Boeing 777,<br />

darunter auch sechs 777-200LR.<br />

deutendes Geschäftsfeld, das noch ausgebaut<br />

werden soll. „Es gibt Gelegenheiten<br />

für uns, die es früher nicht gab. Jetzt<br />

zeigen wir unsere Muskeln und gehen in<br />

neue Märkte, bei denen wir sicher sind,<br />

Erfolg zu haben“, kündigt Benjamin<br />

Smith an.<br />

Entscheidenden Anteil daran hat die<br />

neue Boeing-787-Flotte. „Die 787 öffnet<br />

uns Routen, die sonst nicht möglich gewesen<br />

wären“, schwärmt Rovinescu. Etwa<br />

auf den neuen Strecken von Toronto<br />

nach Dubai und Delhi. „Mit unserem<br />

Fokus auf Profitabilität hätten wir nie<br />

die Boeing 777 nach Delhi eingesetzt, da<br />

wären die Erträge nicht ausreichend“, so<br />

der CEO. „Dafür wird nun unsere erste<br />

787-9 ab November diese Strecke bedienen,<br />

die ist dafür das perfekte Flugzeug.“<br />

Derzeit betreibt Air Canada acht 787-8,<br />

sieben weitere werden erwartet, außerdem<br />

ab Herbst noch 22 gestreckte 787-<br />

9. Die kürzere 787 ist mit 255 Sitzen<br />

ausgestattet, die längere mit 289. Aktuell<br />

fliegt die 787-8 von Toronto nach<br />

London, Paris, Kopenhagen und Tel Aviv<br />

sowie saisonal nach Zürich und Tokio,<br />

außerdem ersetzt sie ab Vancouver die<br />

767 auf den Strecken nach Tokio, Seoul<br />

und Schanghai.<br />

NEUES INTERESSE AN EIGENEN<br />

DEUTSCHLAND-FLÜGEN<br />

Fast zeitgleich mit Delhi und mit gleichem<br />

Fluggerät beginnen im November<br />

die Nonstop-Flüge nach Dubai. „Bisher<br />

haben wir das mit unserem Joint-Venture-Partner<br />

Lufthansa via Frankfurt<br />

oder München angeboten, aber so erhöhen<br />

wir unsere eigene Präsenz in der Region“,<br />

sagt Benjamin Smith. Mit Etihad<br />

unterhält Air Canada auch ein Code<br />

Sharing auf den drei wöchentlichen Flügen<br />

nach Abu Dhabi.<br />

Allerdings weist kaum ein Staat die<br />

Golf-Carrier in derart enge Schranken<br />

wie Kanada, Anlass für jahrelange Auseinandersetzungen.<br />

„Das Luftverkehrsabkommen<br />

erlaubt arabischen und kanadischen<br />

Gesellschaften jeweils sechs Flüge<br />

pro Woche. Wir wollen keinen Open<br />

Sky, weil das die Emirate unmäßig bevorteilen<br />

würde“, sagt Benjamin Smith.<br />

„Für das lokale Aufkommen reichen<br />

sechs Frequenzen wöchentlich völlig<br />

aus, derzeit gibt es schon neun. Das ist<br />

genug.“<br />

Im Inland ist die Fluggesellschaft<br />

Marktführer mit 52 bis 57 Prozent Anteil.<br />

„Wir haben Billigflug-Konkurrenz<br />

vor allem durch WestJet“, sagt Benjamin<br />

Smith, „aber wir können sie auf dem gegenwärtigen<br />

Niveau auf Abstand halten.“<br />

Mit 67 Prozent aller Flüge macht<br />

der Inlandsverkehr operationell den<br />

größten Anteil aus, mit 38 Prozent des<br />

Umsatzes den zweitgrößten nach dem<br />

Pünktlicher Winterbetrieb in Montreal<br />

trotz harter klimatischer Bedingungen.<br />

Ihre 45 zweistrahligen Regionaljets hat Air Canada bei Embraer in Brasilien<br />

bestellt und nicht bei Bombardier in der kanadischen Heimat.<br />

internationalen Geschäft (außer USA).<br />

„Transatlantik ist einer unserer am besten<br />

laufenden Märkte. Wir sind in einem<br />

Joint Venture sowohl mit Lufthansa als<br />

auch mit United Airlines.“ Das bedeutet,<br />

dass Air Canada etwa ab Frankfurt und<br />

München nicht alles selbst bedient. Ab<br />

Frankfurt geht es einmal täglich nach<br />

Montreal und Calgary sowie zweimal<br />

täglich nach Toronto, außerdem einmal<br />

täglich von München nach Toronto. „Es<br />

kann gut sein, dass wir auch ab Frankfurt<br />

wieder selbst Vancouver anfliegen,<br />

was derzeit nur Lufthansa bedient, während<br />

Lufthansa im Gegenzug wieder<br />

Calgary aufnehmen könnte“, meint Benjamin<br />

Smith. Seine Strategie beschreibt<br />

er so: „Wir wollen unsere Position über<br />

dem Atlantik stärken, Kapazität und<br />

Durchdringung auf dem US-Markt ausweiten<br />

und mehr im Pazifik machen.<br />

Und dann gibt es noch kleinere Gelegenheiten<br />

in Südamerika und Afrika.“ FR<br />

Fotos: Air Canada (2), Mathieu Pouliot/AirTeamImages<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Leserreisen <strong>2015</strong><br />

Die besten<br />

Actiontouren<br />

Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen in<br />

Zusammenarbeit mit unserem bewährten Partner<br />

DER Deutsches Reisebüro Trips zu den besten<br />

Airshows und Museen der Welt an.<br />

Lassen Sie sich die Highlights <strong>2015</strong> nicht entgehen!<br />

Zubringerflüge in<br />

Deutschland inklusive<br />

Flying Legends in Duxford 10. bis 13. Juli <strong>2015</strong><br />

Die berühmte Warbirdshow der Flying Legends kombinieren wir dieses<br />

Mal mit dem hervorragenden Flugtag der Royal Navy in Yeovilton,<br />

der Heimat der Oldtimerflotte der britischen Marineflieger. Außerdem<br />

steht ein Besuch des Royal-Air-Force-Museums<br />

in Hendon auf dem Programm. ab 1299 Euro<br />

Fotos: Hoeveler, Schwarz (2)<br />

Nur noch auf<br />

Anfrage<br />

Royal International Air Tattoo in Fairford<br />

17. bis 20. Juli <strong>2015</strong><br />

Die größte militärische Airshow der Welt ist immer eine Reise wert.<br />

Neben zahlreichen aktuellen Kampfflugzeugmustern gibt es viele<br />

Exoten und Oldtimer zu bestaunen. In diesem Jahr dürften besonders<br />

viele Warbirds zu sehen sein, da die Veranstalter „75 Jahre Battle of<br />

Britain“ feiern. Zahlreiche interessante Exponate bietet auch das<br />

Royal Air Force Museum in Cosford mit seiner<br />

Prototypen-Sammlung. <br />

ab 1399 Euro<br />

MAKS in Shukowski und Monino<br />

26. bis 30. August <strong>2015</strong><br />

Die neuesten Entwicklungen<br />

der russischen Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie sowie<br />

ein spektakuläres Show-Programm<br />

können Sie auf der<br />

MAKS <strong>2015</strong> in Shukowski<br />

bei Moskau bestaunen.<br />

Das weltberühmte Luftfahrtmuseum<br />

in Monino mit<br />

seinen einzigartigen Flugzeugen<br />

darf bei unserer<br />

Reise natürlich nicht fehlen.<br />

ab 1599 Euro<br />

Nur noch auf<br />

Anfrage<br />

USA-Tour mit Miramar und Fleet Week<br />

3. bis 12. Oktober <strong>2015</strong><br />

Unsere diesjährige USA-Tour führt<br />

an die Westküste und steht ganz<br />

im Zeichen der amerikanischen<br />

Marineflieger. Genießen Sie die<br />

Blue Angels über San Francisco<br />

während der Fleet Week und die<br />

eindrucksvollen Vorführungen auf<br />

der Miramar Air Show. Zahlreiche<br />

hochklassige Luftfahrtmuseen,<br />

einschließlich zweier Flugzeugträger,<br />

runden unsere Top-Reise ab.<br />

ab 2899 Euro<br />

Ausführlicher Prospekt<br />

und Buchungen exklusiv bei:<br />

DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />

Rossmarkt 12, 60311 Frankfurt<br />

Tel.: 0 69/23 27 05<br />

E-Mail: flugrevue-reisen@der.de


Zivilluftfahrt<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Online<br />

Wer heute aktuelle Informationen<br />

aus allen Bereichen der<br />

Luft- und Raumfahrt sucht,<br />

wird im Internet bestimmt fündig. Eine<br />

der ersten Anlaufstellen sollte dabei<br />

www.flugrevue.de sein, denn neben dem<br />

monatlichen Heft mit ausführlichen Hintergrundinformationen<br />

liefert die Redaktion<br />

jede Menge topaktuelle Nachrichten<br />

auch auf unserer Website, die es bereits<br />

seit zwei Jahrzehnten gibt.<br />

Mitte der 1990er Jahre zählte die<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> zu den Pionieren in dem<br />

schnell wachsenden neuen Medium. Für<br />

eine schnelle Umsetzung der noch<br />

„handgemachten“ Webseiten wurde eine<br />

Kooperation mit der amerikanischen<br />

HAI (Helicopter Association International)<br />

geschlossen, so dass die Adresse damals<br />

noch www.flug-revue.rotor.com<br />

lautete. In der Anfangszeit begnügte<br />

man sich noch mit einem wöchentlichen<br />

News-Dienst, dessen Schwerpunkt auf<br />

den Branchenentwicklungen in Europa<br />

lag. Dazu waren von Anfang an viele Basisdaten<br />

zu Fluggesellschaften, Flughäfen<br />

oder Luftstreitkräften zu finden. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt bildete die Flug-<br />

<strong>2015</strong><br />

Heute bietet die Website der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> ein breites Angebot an<br />

Meldungen, Bildergalerien und Flugzeuginfos aus allen Bereichen.<br />

Steigflug im Web<br />

Als die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> online ging, musste man dem Leser noch erklären, wie er ins Internet<br />

kommt. Auch zwei Jahrzehnte später ist unser Informationsangebot im Netz ungeschlagen.<br />

1996 1998 Jahres gehörten bald zum Service.<br />

In den 1990er Jahren dominierte noch Text, und<br />

Sonderseiten wie hier mit den Erstflügen eines<br />

die Seitengestaltung war sehr einfach gehalten.<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


zeuggalerie mit ausführlichen technischen<br />

Daten und Informationen zu den<br />

wichtigsten in Entwicklung oder Produktion<br />

stehenden Mustern aus allen<br />

Bereichen. Entsprechend dem internationalen<br />

Charakter der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

waren viele Texte auch in<br />

Englisch verfügbar. Die Website war eine<br />

Visitenkarte für das Heft.<br />

INFO-ANGEBOT AUSGEBAUT<br />

Seit dieser Zeit hat sich natürlich im<br />

Web mit seinen oftmals schnelllebigen<br />

Trends viel getan. Auch die <strong>FLUG</strong> RE-<br />

VUE hat ihr Internetangebot stetig den<br />

jeweiligen technischen Möglichkeiten<br />

und Präsentationstrends angepasst. Wo<br />

früher einzelne Seiten arbeitsaufwendig<br />

mit HTML-Hilfsprogrammen erstellt<br />

wurden, werkelt heute ein modernes<br />

Content Management System im Hintergrund,<br />

das den Redakteuren einen einfachen<br />

Zugriff auf alle notwendigen Texte<br />

und Bilder ermöglicht.<br />

Die 2008 erfolgte Umstellung erlaubte<br />

einen weiteren stetigen Ausbau<br />

der online verfügbaren Informationen.<br />

Auch neue Angebote wie die beliebte<br />

Fotocommunity konnten so realisiert<br />

werden. Hier finden sich inzwischen<br />

tausende Bilder von 1200 Fotografen.<br />

Im Zentrum stehen aber nach wie vor<br />

die aktuellen Meldungen aus den Bereichen<br />

Zivilluftfahrt, Militär, Raumfahrt<br />

und Technik, die einen kompakten<br />

Überblick über die Entwicklungen in<br />

der Branche bieten. Ausgewählte Artikel<br />

aus früheren Ausgaben der <strong>FLUG</strong> RE-<br />

VUE sind nun im E-Kiosk erhältlich.<br />

Zusammen mit dem Kooperationspartner<br />

aero.de und den Schwesterzeitschriften<br />

Klassiker der Luftfahrt und<br />

aerokurier erreicht das Aerospace-Portal<br />

monatlich über 1,4 Millionen Besucher<br />

(Visits laut IVW 3/<strong>2015</strong>) und liegt damit<br />

an der Spitze aller deutschen Luftfahrtnachrichten-Websites.<br />

Etwa 4,3<br />

Millionen Seiten werden monatlich abgerufen.<br />

Knapp 600 000 der Besuche auf<br />

dem Portal werden übrigens bereits mit<br />

mobilen Geräten, also Handys oder Tablets,<br />

getätigt – ein rapide wachsender<br />

Trend, dem die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> seit 2013<br />

mit optimierten Seiten Rechnung trägt.<br />

Online und mobil ist die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

ONLINE-GEWINNSPIEL<br />

Mit Erscheinen dieser <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-<br />

Ausgabe am 11. Mai <strong>2015</strong> startet<br />

auf www.flugrevue.de unser großes<br />

Jubiläums-Gewinnspiel.<br />

Sie haben bei diesem Online-Gewinnspiel<br />

die Chance, einen Fortis-Chronographen<br />

B-42 Black der Sonderedition<br />

Mars 500 zu gewinnen. Außerdem<br />

verlosen wir weitere attraktive Preise.<br />

Die Teilnahmebedingungen und<br />

die weiteren Preise finden Sie auf<br />

www.flugrevue.de. Mitarbeiter der<br />

Motor Presse Stuttgart sowie deren<br />

Angehörige sind von der Teilnahme<br />

ausgeschlossen.<br />

Gewinnen Sie diese Uhr von<br />

Fortis im Wert von 1990 Euro<br />

natürlich auch über Facebook, google+<br />

und seit 2009 über Twitter (@flugrevue)<br />

erreichbar. Zu den digitalen Aktivitäten<br />

zählt darüber hinaus die neue App für<br />

iPhone und iPad, mit der sich aktuelle<br />

Ausgaben des Magazins im Originalformat<br />

herunterladen lassen. Auch ein digitales<br />

Abo ist nun möglich. In 20 Jahren<br />

hat sich also eine Menge getan. Trotz der<br />

sich wandelnden technischen Möglichkeiten<br />

bleibt das Ziel der Redaktion aber<br />

unverändert: den Leser jederzeit aktuell<br />

mit relevanten und verlässlichen Informationen<br />

aus der Luft- und Raumfahrt<br />

zu versorgen.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Foto: Fortis<br />

Lange vor Wikipedia waren bei <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Die Gestaltung der Webseiten wurde immer<br />

2000 2007<br />

umfassende Typendaten zu finden.<br />

wieder den aktuellen Trends angepasst.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

CSeries in der Flugerprobung<br />

Nach den Erstflügen der<br />

CS300 und des fünften<br />

Prototyps der CS100<br />

nimmt die Zulassungskampagne<br />

der CSeries<br />

Fahrt auf. Die neue<br />

Bombardier-Führung<br />

kämpft gegen weitere<br />

Verspätungen.<br />

Von PATRICK HOEVELER<br />

Eigentlich sollte das bisher<br />

größte in Kanada entwickelte<br />

Flugzeug schon im vergangenen<br />

Jahr starten. Da machte jüngst<br />

die wetterbedingte Verschiebung um einen<br />

Tag keinen großen Unterschied<br />

mehr. Bei stahlblauem Himmel hob die<br />

CS300 am 27. Februar in Mirabel bei<br />

Montreal zu ihrem Jungfernflug ab. Bei<br />

dem fast fünf Stunden dauernden Flug –<br />

ein Rekord für einen Erstflug eines Bombardier-Flugzeugs<br />

– erreichte die Maschine<br />

eine Flughöhe von 12 500 Metern<br />

und eine Geschwindigkeit von 470<br />

km/h. Testpilot Andris Litavniks war<br />

voll des Lobes über die CS300: „Sie verhielt<br />

sich exakt wie vorhergesagt. Piloten<br />

werden es leicht finden, von der CS100<br />

auf die CS300 umzusteigen.“<br />

Rund drei Wochen später, am 18.<br />

März, startete auch der fünfte Prototyp<br />

FTV5 (Flight Test Vehicle) zu seinem<br />

KAMPF<br />

GEGEN DIE ZEIT<br />

Nach dem Erstflug von FTV5<br />

befinden sich jetzt fünf<br />

Exemplare der CS100 im Test.<br />

Fotos: Bombardier<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


Mit bis zu 160 Sitzen ist die<br />

CS300 das größte in Kanada<br />

entwickelte Flugzeug.<br />

CSeries Festbestellungen<br />

Von Rekordzahlen ist die CSeries mit derzeit 243 fest bestellten<br />

Flugzeugen noch weit entfernt. In diesem Jahr gab es<br />

bisher nur eine Absichtserklärung von flymojo aus Malaysia.<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 <strong>2015</strong><br />

Auftragsbestand<br />

Gegenüber den direkten Konkurrenten der neuen E-Jet-<br />

Generation hat die CSeries noch einen deutlichen Vorsprung.<br />

Allerdings gehen Embraer-Flugzeuge erst ab 2018 in Dienst.<br />

Bombardier CS100 63<br />

Bombardier CS300 180<br />

Embraer E190-E2 60<br />

Embraer E195-E2 50<br />

Daten Bombardier CSeries<br />

CS100<br />

CS300<br />

Passagiere 110 135<br />

Triebwerk PW1519G PW1524G<br />

Leistung 84,1 kN 103,6 kN<br />

Länge 35,0 m 38,7 m<br />

Spannweite 35,1 m 35,1 m<br />

Höhe 11,5 m 11,5 m<br />

Flügelfläche 112,3 m² 112,3 m²<br />

Kabinenhöhe 2,11 m 2,11 m<br />

max. Kabinenbreite 3,28 m 3,28 m<br />

Kabinenlänge 23,7 m 27,5 m<br />

Frachtvolumen 23,7 m³ 31,6 m³<br />

max. Startmasse 52 617 bis 58 513 bis<br />

58 513 kg 65 317 kg<br />

max. Nutzlast 13 676 bis 16 284 bis<br />

14 583 kg 18 552 kg<br />

Reisegeschwindigkeit 0.78 Mach 0.78 Mach<br />

Reichweite 2778 bis 2778 bis<br />

5463 km 5463 km<br />

Startstrecke 1219 bis 1524 bis<br />

1463 m 1890 m<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

CSeries in der Flugerprobung<br />

Die fünfte CS100 ist erstmals mit einer kompletten Passagierkabine ausgestattet.<br />

Erstflug. Er verfügt über eine komplett<br />

ausgestattete Passagierkabine und führte<br />

einen Testflug mit einer Dauer von siebeneinhalb<br />

Stunden durch. Anschließend<br />

war wohl noch Treibstoff für zwei<br />

Stunden im Tank.<br />

ZUVERLÄSSIGKEIT DER<br />

TEST<strong>FLUG</strong>ZEUGE STEIGT<br />

Mit nun sechs fliegenden Exemplaren<br />

der CSeries nimmt das Testprogramm<br />

wieder Fahrt auf; mehr als 1500 Flugstunden<br />

der nötigen 2400 sind bereits<br />

absolviert. „Die Zuverlässigkeit des<br />

Flugzeugs hat sich dramatisch verbessert“,<br />

sagt Programmchef Robert Dewar.<br />

Mittlerweile fliegen alle CS100 im normalen<br />

Betriebsmodus der Software; bei<br />

der CS300 erfolgt die Umstellung nach<br />

den Flatterversuchen. FTV2 erhielt für<br />

Vereisungstests eine schwarze Lackie-<br />

rung an Leitwerk und Triebwerksgondeln,<br />

während FTV3 die Funktion des<br />

Notstromsystems nachwies. Der vierte<br />

Prototyp führt Leistungsmessungen von<br />

Wichita aus durch. Die ersten Ergebnisse<br />

scheinen positiv auszufallen. „Wir<br />

sind auf Kurs, was die geforderten Werte<br />

angeht“, sagt ein CSeries-<br />

Kunde. Erfreuliche Überraschungen<br />

könnte es bei<br />

der Reichweite geben.<br />

Über die erfolgreichen<br />

Erstflüge konnte sich Mike<br />

Arcamone, Präsident von<br />

Bombardier Commercial<br />

Aircraft, nicht lange freuen.<br />

Auch er fiel dem umfangreichen<br />

personellen<br />

Umbau zum Opfer, den<br />

der neue Bombardier-Chef<br />

Alain Bellemare mit harter<br />

Hand durchführt. Nun soll Fred Cromer<br />

als Oberhaupt der Verkehrsflugzeugsparte<br />

„das wahre Marktpotenzial“ der<br />

CSeries realisieren. Er war sechs Jahre<br />

lang Präsident des Leasingunternehmens<br />

ILFC (International Lease Finance Corporation)<br />

und Finanzchef der Fluglinie<br />

ExpressJet. Erfahrungen bei ILFC bringt<br />

auch Colin Bole als neuer Verkaufsleiter<br />

mit. Er soll einen erneuten Anlauf machen,<br />

die Verkäufe anzukurbeln. Die andauernden<br />

Wechsel in der Verkaufsabteilung<br />

kamen bei den Kunden nicht gut<br />

an. „Im Monatsrhythmus verschwand<br />

jemand. Die Ansprechpartner fehlten,<br />

und man musste immer wieder bei Null<br />

anfangen“, meint ein Käufer.<br />

Bombardier benötigt dringend weitere<br />

renommierte Kunden, zumal einige<br />

Besteller wie Iljushin Finance abzuspringen<br />

drohen. Hoffnungen setzt man auf<br />

die Präsentation des neuen<br />

Airliners auf der Paris Air<br />

Show im Juni, falls es das<br />

Testprogramm erlaubt.<br />

Nicht zuletzt aufgrund<br />

der hohen Investitionen<br />

und der Verzögerungen des<br />

CSeries-Programms ist die<br />

kanadische Firma angeschlagen.<br />

Da tut jede weitere<br />

Verzögerung weh. Ende<br />

März musste Bellemare<br />

zugeben, dass zwar die Zulassung<br />

der CS100 bis En-<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

Das „wahre Marktpotenzial“<br />

der CSeries soll<br />

Fred Cromer als Chef der<br />

Zivilsparte erschließen.<br />

www.flugrevue.de


Die CSeries-Testflotte<br />

hat mehr als 1500 Flugstunden<br />

absolviert.<br />

Air Baltic: Erstkunde der CS300?<br />

Air Baltic hat bis zu<br />

20 Exemplare der<br />

CS300 bestellt, deren<br />

Lieferung ab September<br />

2016 geplant ist.<br />

Air Baltic wäre der Rolle des Erstkunden der CS300<br />

nicht abgeneigt. Ursprünglich waren für die 13 fest bestellten<br />

Exemplare Lieferpositionen ab der 120. CSeries<br />

vorgesehen, aber aufgrund entsprechender Entscheidungen<br />

anderer Airlines rutscht die lettische Fluglinie<br />

nach vorne. „Wir haben keine Befürchtungen, der<br />

Erstkunde zu sein, weil wir es nur für die längere<br />

Version und nicht für das Flugzeug insgesamt wären“,<br />

sagt Air-Baltic-CEO Martin Gauss. Als Vorteile sieht<br />

er die intensive Unterstützung seitens des Herstellers<br />

und die positive PR-Wirkung des Jets im Ersteinsatz.<br />

Außerdem gäbe es die sechsmonatige Erfahrung der<br />

CS100 im Dienst. Im Vergleich zu anderen Airlines<br />

leidet Air Baltic nicht so stark unter der Verspätung.<br />

Die Lieferung verschiebt sich vom vierten Quartal <strong>2015</strong><br />

auf September 2016. Um nicht erneut Leasingverträge<br />

über eine kurze Dauer abschließen zu müssen, haben<br />

die Letten einige ihrer geleasten Boeing 737 gekauft.<br />

Fotos: Bombardier<br />

de des Jahres abgeschlossen sein soll, die<br />

Übergabe an Kunden aber erst für 2016<br />

vorgesehen sei.<br />

VERSPÄTUNGEN SETZEN<br />

BOMBARDIER UNTER DRUCK<br />

Zuvor hatten die Kanadier stets die<br />

zweite Jahreshälfte <strong>2015</strong> als Ziel ausgegeben.<br />

Damit wächst die Verspätung im<br />

Vergleich zur Planung auf rund drei Jahre.<br />

Die Zulassung der CS300 soll sechs<br />

Monate nach der der CS100 folgen. Offen<br />

ist weiterhin die Frage nach dem ersten<br />

Betreiber der CS100. Laut Bombardier<br />

sei dieser bereits identifiziert, aber<br />

man überlasse die Bekanntgabe dem<br />

Kunden. Ein Kandidat wäre weiterhin<br />

die Swiss, die ihre ersten Exemplare nun<br />

für die erste Jahreshälfte 2016 erwartet.<br />

„Unabhängig vom Erstbetreiber arbeitet<br />

Swiss mit voller Kraft daran, die CSeries<br />

baldmöglichst einführen zu können.<br />

Wir werden das Flugzeug zu dem mit<br />

Bombardier vereinbarten Termin und<br />

den Konditionen übernehmen. Ob wir<br />

nun die ersten sind oder nicht, ist zweitrangig“,<br />

teilte die Schweizer Airline mit.<br />

Die Ausbildung ihrer ersten Piloten in<br />

Kanada beginnt jedenfalls im Mai dieses<br />

Jahres.<br />

FR<br />

Der Erstflug der CS300 am<br />

27. Februar in Mirabel<br />

dauerte fast fünf Stunden.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 35


Zivilluftfahrt<br />

Rückschlag für Etihad Regional<br />

Gegenwind für<br />

Etihad und Darwin<br />

Unter der Marke Etihad Regional sollte die Darwin Airline<br />

aus der Schweiz zum Zubringer für die Golf-Airline werden.<br />

Jetzt sind die hochgesteckten Ziele auf Eis gelegt.<br />

Gemäß Charles Darwin und seinem<br />

Werk „Über die Entstehung<br />

der Arten“ überleben nur die<br />

Stärksten. In der Schweiz muss die jetzt<br />

nach dem Forscher benannte Darwin<br />

Airline um ihre Zukunft bangen. Die<br />

2003 gegründete Fluggesellschaft hatte<br />

Die Darwin-Flotte aus Saab 2000 (ganz oben) wurde mit geleasten ATR 72-500<br />

(oben) aufgestockt und dient nun auch Wet-Lease-Einsätzen.<br />

nach dem Rückzug der Swiss aus Lugano<br />

dort eine Nische gefunden. Mit der<br />

Übernahme von Baboo wuchs die Regionalfluglinie,<br />

brauchte aber einen starken<br />

Partner. Den fanden die Schweizer mit<br />

Etihad Airlines aus Abu Dhabi. Die Golf-<br />

Airline hatte sich Ende 2013 überraschend<br />

an Darwin Airline mit einem Anteil<br />

von 33,3 Prozent beteiligt und wollte<br />

die Gesellschaft zu einem Hub-Feeder<br />

umbauen. „Dies bedeutet einen großen<br />

Wandel für Etihad Airways. Mit unserem<br />

neuen Partner schaffen wir einen einzigartigen<br />

Ansatz zur Netzwerkentwicklung<br />

für globale Airlines. Reisende aus Europa<br />

können nun an einer weit, weit größeren<br />

Zahl europäischer Orte in Flugzeuge der<br />

Etihad-Marke umsteigen, um über Abu<br />

Dhabi zu unseren weltweiten Destinationen<br />

zu gelangen“, freute sich damals Etihad-Präsident<br />

James Hogan.<br />

Die nun unter der Marke Etihad Regional<br />

fliegende Airline sollte als Modell<br />

für den weiteren Ausbau des Regionalnetzes<br />

der arabischen Gesellschaft dienen,<br />

die im Juni 2014 die Verbindung<br />

von Abu Dhabi nach Zürich aufnahm.<br />

Daher konzentrierte sich das neue Streckennetz<br />

von Darwin vor allem auf Zubringerflüge<br />

nach Zürich. Ein rasanter<br />

Aufbau der Routen folgte, ebenso die Erweiterung<br />

der Flotte: Vier geleaste ATR<br />

72-500 kamen ab April 2014 hinzu.<br />

Bereits am 23. Januar 2014 erfolgte<br />

der erste Flug unter der neuen Marke<br />

von Genf nach Rom. Wieder war Hogan<br />

optimistisch: „Diese Partnerschaft wird<br />

einen positiven Einfluss haben und den<br />

regionalen Wettbewerb in Europa stimulieren.“<br />

Doch mit der steifen Brise,<br />

die ihm bei den Eidgenossen um die<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Beteiligungen von Etihad Airways<br />

Etihad hat in den letzten Jahren ein Netz von Beteiligungen an anderen Fluggesellschaften aufgebaut.<br />

Alle Airlines sind Mitglied im 2014 gegründeten Programm Etihad Airways Partners.<br />

Aer Lingus: 3 %<br />

airberlin: 29,2 %<br />

Air Serbia: 49 %<br />

Air Seychelles: 40 %<br />

Alitalia: 49 %<br />

Darwin Airline (Etihad Regional): 33,3 %<br />

Jet Airways: 24 %<br />

Virgin Australia: 24,2 %<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

Nase wehte, hatte der Australier nicht<br />

gerechnet. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt<br />

der Schweiz (BAZL) winkte die<br />

Beteiligung an Darwin Airline nicht<br />

durch, da es einen zu großen finanziellen<br />

Einfluss von Etihad auf das Schweizer<br />

Unternehmen befürchtete.<br />

Auf Konfrontationskurs gingen auch<br />

die Lufthansa und Swiss. So nahm Swiss<br />

die Strecke von Lugano nach Zürich auf,<br />

die zuvor von Darwin in Kooperation<br />

mit ihr bedient wurde, und setzte dabei<br />

größere Flugzeuge von Austrian Arrows<br />

ein. Auch auf anderen Strecken kam es<br />

laut Etihad Regional zu einem „aggressiven<br />

Verhalten der Wettbewerber“, das<br />

sich nachteilig auf die Geschäftstätigkeit<br />

von Darwin ausgewirkt habe.<br />

Im vergangenen Oktober hatte Etihad<br />

Regional noch einen Sommerflugplan<br />

mit 37 Zielen präsentiert. Mit acht Saab<br />

2000 und vier ATR 72 sollten 492 Flüge<br />

pro Woche absolviert werden.<br />

DAS STRECKENNETZ WIRD UM<br />

ZWEI DRITTEL REDUZIERT<br />

Dann kam im Februar der Kahlschlag:<br />

Von neun Strecken ab Zürich blieb nur<br />

die Verbindung nach Genf. Die deutschen<br />

Destinationen Dresden, Düsseldorf<br />

und Leipzig/Halle fielen komplett<br />

weg. Die Zahl der Flüge pro Woche beträgt<br />

nun nur noch etwas weniger als ein<br />

Drittel. Aufgrund der fehlenden BAZL-<br />

Genehmigung konnte Etihad Airways<br />

seinem Partner kein Kapital zuführen.<br />

Nun will Darwin Airline ihr Geschäftsmodell<br />

ändern und die Aktivitäten<br />

als Wet-Lease-Dienstleister ausbauen,<br />

und zwar für Airlines der Etihad Airways<br />

Partners, aber auch für andere<br />

Flug gesellschaften. „Auf diese Weise<br />

entsteht auch ein nachhaltiges Beteiligungsmodell,<br />

von dem Investoren, Fluggäste<br />

und Mitarbeiter profitieren, und<br />

das gleichzeitig alle Zweifel in Bezug auf<br />

die Eigentums- und Beherrschungsverhältnisse<br />

der Airline ausräumt, welche<br />

fest in Schweizer Hand bleibt“, sagte<br />

Maurizio Merlo, CEO der Darwin Airline.<br />

Infolge der Umstellung fallen 28<br />

Arbeitsplätze und eine Saab 2000 weg.<br />

Zwei ATR 72-500 fliegen bereits im<br />

Wet-Lease für Alitalia.<br />

Damit schienen die Hoffnungen von<br />

Etihad auf einen Zubringer in Europa<br />

zunichte. „Unser Bekenntnis zur Zusammenarbeit<br />

mit Darwin Airline bleibt bestehen<br />

und wird nicht von aggressiven<br />

Handlungen der Wettbewerber kompromittiert“,<br />

ließ James Hogan dennoch verlauten.<br />

Gute Nachrichten gab es schließlich<br />

Anfang April: Das BAZL genehmigte<br />

den Einstieg, da das neue Geschäftsmodell<br />

die Abhängigkeit von Etihad<br />

verringere. Sollten sich die Bedingungen<br />

ändern, behält man sich aber eine Neubeurteilung<br />

vor. Darwin will jedenfalls<br />

am aktuellen Plan festhalten.<br />

FR<br />

PATRICK HOEVELER<br />

Der ursprüngliche Sommerflugplan <strong>2015</strong> sah<br />

knapp 500 Flüge pro Woche zu fast 40 Zielen vor.<br />

Nach der im Februar gezogenen Notbremse bedient Etihad<br />

Regional im Sommer nur rund ein Drittel der Strecken.<br />

Fotos: AirTeamImages (Corneloup, Roesler)<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 37


Zivilluftfahrt<br />

IATA-Unfallbilanz 2014<br />

Totalverluste von Jets – Regionen Afrika ist auf gutem Weg<br />

Die Totalverluste von Verkehrsjets sind weltweit rückläufig. Besonders in Afrika und in den<br />

GUS-Staaten haben sich in diesem Segment die Bemühungen um mehr Flugsicherheit gelohnt.<br />

Nordamerika<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,11 0,11 0,00 0,33 0,00<br />

Europa<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,47 0,00 0,15 0,15 0,15<br />

Gemeinschaft<br />

Unabhängiger<br />

Staaten<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

3,50 6,34 1,91 1,79 0,83<br />

Nordasien<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,36 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Lateinamerika<br />

+ Karibik<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

1,99 1,44 0,45 0,45 0,41<br />

Afrika<br />

Naher Osten<br />

+ Nordafrika<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

9,14 4,36 4,63 2,22 0,00<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

1,58 2,31 0,00 0,66 0,63<br />

Industrie<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,79 0,58 0,28 0,41 0,23<br />

Asien +<br />

Pazifik<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,84 0,26 0,49 0,71 0,44<br />

IATA Member<br />

Airlines<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

0,26 0,42 0,00 0,30 0,12<br />

Weniger Unfälle, aber<br />

mehr Todesopfer, lautet die<br />

Sicherheitsbilanz im zivilen<br />

Luftverkehr für das Jahr 2014.<br />

Flugsicherheit:<br />

Licht und Schatten<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

Die Sicherheit im Luftverkehr hat<br />

sich im vergangenen Jahr weiter<br />

verbessert, obwohl allein bei<br />

zwei spektakulären Unfällen – dem nach<br />

wie vor ungeklärten Verschwinden des<br />

Fluges MH370 und dem Abschuss der<br />

Boeing 777-200 mit der Flugnummer<br />

MH17 – 537 Menschen ums Leben kamen.<br />

Allerdings fließen ausgerechnet<br />

diese beiden Fälle nicht in die Sicherheitsstatistik<br />

des internationalen Verbands<br />

der Fluggesellschaften, IATA (International<br />

Air Transport Association),<br />

mit ein, da beide nicht als klassischer<br />

Flugunfall gelten. Auch die bei den Attentaten<br />

vom 11. September 2001 benutzten<br />

Airliner galten nicht als durch<br />

einen Unfall zerstörte Flugzeuge.<br />

Ein Unfall, der in der IATA-Statistik<br />

auftaucht, erfüllt drei Kriterien: 1. Es<br />

befinden sich Menschen an Bord, die mit<br />

Jet-Verluste – Industrie und IATA Anstrengungen zahlen sich aus<br />

0,90<br />

0,80<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

IATA<br />

Industrie<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

dem Flugzeug fliegen wollten. 2. Der<br />

Flug findet im Rahmen eines normalen<br />

Airline-Betriebs statt. Trainings- und<br />

Testflüge sind explizit ausgeschlossen.<br />

3. Das Flugzeug wird von mindestens<br />

Das IOSA-Sicherheitsaudit,<br />

das für IATA-Mitglieder<br />

verpflichtend ist, zahlt sich für<br />

die Airlines aus: In jedem Jahr<br />

verzeichnen die IATA-Mitgliedsairlines<br />

eine geringere<br />

Unfallquote pro einer Million<br />

durchgeführter Flüge als der<br />

Industriedurchschnitt.


einem Strahltriebwerk beziehungsweise<br />

einem Turboprop angetrieben und hat<br />

eine maximale Startmasse von mindestens<br />

5,7 Tonnen. 2014 trafen diese<br />

Eigenschaften auf 73 Unfälle zu, 2013<br />

noch auf 81.<br />

ZWÖLF TÖDLICHE UNFÄLLE<br />

Unfallentwicklung Die Zahl der Flugunfälle geht stetig zurück<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

94<br />

Flüge<br />

in Millionen weltweit<br />

23<br />

786<br />

92<br />

22<br />

490<br />

75<br />

15<br />

414<br />

81<br />

16<br />

2010 2011 2012 2013 2014<br />

Unfälle insgesamt Unfälle mit Todesopfern Todesopfer<br />

2014 gab es nur zwölf Unfälle mit Todesopfern.<br />

Dies sind vier weniger als<br />

2013 und sogar sieben weniger als im<br />

Durchschnitt der vorangegangenen fünf<br />

Jahre. „Jeder Unfall ist einer zu viel, und<br />

Sicherheit hat immer die höchste Priorität<br />

in der Luftfahrt“, sagte Tony Tyler,<br />

der Generaldirektor und Hauptgeschäftsführer<br />

der IATA, bei der Präsentation<br />

der Sicherheitsbilanz im März<br />

dieses Jahres. Er sagte weiter: „Auch<br />

wenn die Flugsicherheit 2014 die<br />

Schlagzeilen füllte, zeigen die Daten<br />

jedoch, dass die Luftfahrt ihre Sicherheit<br />

kontinuierlich verbessert.“<br />

2014 betrug das weltweite Verhältnis<br />

von Jetunfällen mit Totalverlusten<br />

zu einer Million<br />

durchgeführter Flüge 0,23,<br />

umgerechnet also 4,4 Millionen<br />

Flüge pro Jetunfall mit<br />

Totalverlust. Ein Jahr zuvor<br />

lag diese Relation noch bei<br />

0,41 beziehungsweise einem<br />

Unfall pro 2,4 Millionen Flüge.<br />

Nie zuvor in der Geschichte der<br />

zivilen Luftfahrt hat es eine solch niedrige<br />

Zahl gegeben.<br />

Allerdings gab es 2014 eine Steigerung<br />

der Zahl der Todesopfer bei den<br />

Flugunfällen zu verzeichnen. Laut IATA-<br />

Statistik starben bei den zwölf erfassten<br />

Flugunfällen mit Todesopfern 641 Menschen.<br />

Dies sind mehr als dreimal so viel<br />

wie im Vorjahr, als nur 210 Todesopfer<br />

zu beklagen waren. Von 2010 bis 2013<br />

hatte die Zahl der Unfallopfer im zivilen<br />

Luftverkehr stetig abgenommen (von<br />

786 im Jahr 2010 auf 210 im Jahr 2013),<br />

im letzten Jahr ist sie dann wieder<br />

sprunghaft gestiegen.<br />

Die Entwicklung der Flugsicherheit<br />

ist – gemessen an der Unfallzahl – positiv,<br />

aber nicht in allen Regionen. Afrika<br />

hat bei den Unfällen mit zivilen Jets im<br />

vergangenen Jahr zur Weltspitze aufgeschlossen.<br />

Es gab dort 2014 keinen einzigen<br />

Unfall mit Jets, bei denen das Flugzeug<br />

als Totalverlust angesehen werden<br />

musste. Nur die IATA-Regionen Nordamerika<br />

und Nordasien können eine solche<br />

weiße Weste vorweisen. Dabei war<br />

Afrika vor sechs Jahren in dieser Kategorie<br />

noch das Schlusslicht mit 14,38 Unfällen<br />

pro einer Million Flüge.<br />

AFRIKA BLEIBT IM FOKUS<br />

Dennoch ist Afrika nicht aus dem Fokus<br />

der Sicherheitsexperten gewichen, denn<br />

bei den Unfällen mit Turboprop-Flugzeugen<br />

gibt es weltweit keine Region,<br />

die eine solche Unfallhäufigkeit aufweist.<br />

Auf eine Million Flüge mit Turboprops<br />

kamen 2014 in Afrika 14,13 Unfälle<br />

mit Totalverlust. Wenig besser sieht<br />

es in dieser Kategorie auch in den GUS-<br />

Staaten und in Nordasien aus: Hier stehen<br />

11,95 beziehungsweise 11,28 Unfälle<br />

mit Totalverlust jeweils einer Million<br />

Flügen mit Turboprop-Flugzeugen entgegen.<br />

Hier führen Asien/Pazifik und<br />

Unfallwahrscheinlichkeit<br />

2014 geschah nur noch ein Unfall mit<br />

einem jetgetriebenen Verkehrsflugzeug bei<br />

4,4 Millionen Flügen. Dies ist das beste Ergebnis<br />

in der Geschichte der zivilen Luftfahrt.<br />

1: 4,4 Mio.<br />

Europa mit 0,0 und 0,71 Unfällen pro<br />

einer Million Flüge die Statistik an.<br />

Airlines, die Mitglied in der IATA<br />

werden wollen, müssen sich regelmäßig<br />

einem sogenannten IOSA-Audit unter-<br />

210<br />

73<br />

12<br />

641<br />

Im vergangenen Jahr<br />

flogen laut IATA 3,3 Mil -<br />

liarden Menschen mit<br />

Verkehrsflugzeugen. Die<br />

Zahl der durchgeführten<br />

Flüge stieg auf nunmehr<br />

38 Millionen Flüge –<br />

davon 30,6 Millionen mit<br />

Jets und 7,4 Millionen<br />

mit Turboprops. Trotzdem<br />

sank die Zahl der Unfälle<br />

weiter, wie in den<br />

Vorjahren auch. Die Zahl<br />

der Todesopfer stieg<br />

2014 sprunghaft an.<br />

ziehen. Dieses IATA Operational Safety<br />

Audit fand bislang alle zwei Jahre statt.<br />

Seit Anfang dieses Jahres wurde es zum<br />

„Enhanced IOSA“ weiterentwickelt und<br />

ist ein kontinuierliches, betriebliches Sicherheitsmonitoring.<br />

„Die Gesamtleistung<br />

der IOSA-Airlines zeigt, dass die<br />

Audits einen Faktor darstellen, der einen<br />

positiven Einfluss auf die Flugsicher -<br />

heit hat“, sagte Tony Tyler. Die Statistik<br />

belegt deutlich, dass Fluggesellschaften,<br />

die sich dieser Kontrolle unterwerfen,<br />

weniger Unfälle haben als der Durchschnitt<br />

aller Fluglinien (siehe Grafik Seite<br />

38). Bei der IATA sind momentan<br />

251 Airlines Mitglied. Sie hatten 2014<br />

nur drei Unfälle, bei denen das Flugzeug<br />

anschließend als Totalverlust abgeschrieben<br />

werden musste. Besonders<br />

deutlich wird dies in Afrika, wo die Airlines,<br />

die sich dem IOSA-Audit unterziehen,<br />

eine zehnmal bessere Flugsicherheitsrate<br />

aufweisen als Airlines, die ohne<br />

Audit fliegen.<br />

„Für die Öffentlichkeit ist ein Flugunfall<br />

ein Flugunfall, egal wie er letztendlich<br />

klassifiziert wird. 2014 haben<br />

wir einen Rückgang der tödlichen Unfälle<br />

gesehen – selbst wenn man den Abschuss<br />

von MH17 mit einbezieht. Der<br />

größte Tribut, den wir denen zollen können,<br />

die ihr Leben in einer Luftfahrttragödie<br />

verloren haben, besteht darin, mit<br />

dem Bestreben fortzufahren, das Fliegen<br />

immer sicherer zu machen. Und genau<br />

dieses Ziel verfolgen wir“, sagte IATA-<br />

Chef Tony Tyler.<br />

FR<br />

VOLKER K. THOMALLA<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 39


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie Fotos von besonderen Flugzeugmustern,<br />

exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen Orten, seltenen Lackierungen<br />

und fliegenden Raritäten aus der Welt der Flugzeug-Spotter.<br />

Markus Altmann,<br />

Köln / Bonn<br />

Mit dem Werbeslogan „Faster than<br />

road or rail“ („Schneller als auf der<br />

Straße oder per Bahn“) auf den Triebwerksgondeln<br />

fliegt die ursprünglich<br />

weiße, dann hellblau-grün und heute<br />

lila lackierte Bombardier Q400, G-JEDP<br />

von flybe. Mitte März war der moderne<br />

Turboprop in Köln/Bonn zu Gast und<br />

schwebte hier zur Landung ein.<br />

Timo Jäger,<br />

Köln / Bonn<br />

Obwohl sie eigentlich ein friedlicher,<br />

ziviler Frachter ist, beeindruckt die mit<br />

Haifischmaul, Totenköpfen, Krähen und<br />

Abschussmarkierungen martialisch geschmückte<br />

und in Tarnfarben lackierte<br />

Antonow An-26, LZ-ABR von Air Bright<br />

noch immer durch ihre für den Film<br />

„The Expendables“ angebrachte Lackierung.<br />

Am 4. März war sie in Köln/ Bonn.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse, Frankreich<br />

Ihren ersten Großraumjet der Reihe<br />

Airbus A330-243 erhält demnächst<br />

Tunisair. Am 10. April kehrte der zu diesem<br />

Zeitpunkt noch nicht ausgelieferte,<br />

fabrikneue Zweistrahler mit der Übergangsregistrierung<br />

F-WWKR (künftig<br />

TS-IFM) und der Werknummer 1631<br />

vom Lackieren aus Châteauroux nach<br />

Toulouse zurück.<br />

Rainer Steidele,<br />

Marl-Loemühle<br />

Ein seltener Gast aus Österreich brachte<br />

am Osterwochenende Fallschirmspringer<br />

an den Himmel über Marl-<br />

Loemühle: Die 1972 in Belfast gebaute<br />

Shorts Skyvan SC7-3A-100, OE-FDK,<br />

einst OY-JRK bei Danish Air Transport,<br />

ist heute mit einer ungewöhnlichen<br />

Lackierung, samt hängender Zunge<br />

und Klecksen, dekoriert.<br />

Bitte beachten Sie auch unsere große Foto-Community im Internet. Auf der<br />

Webseite http://community.flugrevue.de/ finden Sie immer die neuesten Aufnahmen<br />

unserer Leser. Die Teilnahme ist für alle Einsender kostenlos.<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Business Aviation<br />

Geschäftsreisejets auf der AERO<br />

Volles Haus<br />

Die AERO in Friedrichshafen hat sich entwickelt: In diesem Jahr waren<br />

bis auf Dassault Aviation erstmalig alle wichtigen Hersteller aus der Business<br />

Aviation auf der Messe am Bodensee vertreten.<br />

Von VOLKER K. THOMALLA<br />

Fotos: Messe Friedrichshafen<br />

Dr. Nicolas von Mende, Vorstand<br />

der Atlas Air Service<br />

AG, sagte im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> auf der AERO:<br />

„Wir sind mit der Messe sehr zufrieden.<br />

In Genf auf der EBACE kommen viele<br />

Kunden zu uns, aber zur AERO kommen<br />

noch mehr.“ Dr. von Mende vertritt<br />

mit dem Atlas Air Service sowohl die<br />

Geschäftsreiseflugzeuge von Textron<br />

Aviation als auch von Bell Helicopter.<br />

Das Unternehmen hatte mit seinen Partnern<br />

deswegen unter anderem eine Bell<br />

429, das Mock-up des neuen Bell 505 Jet<br />

Ranger X sowie eine Cessna Citation<br />

M2, eine Citation CJ4 und eine Beechcraft<br />

King Air 350 im Static Display ausgestellt.<br />

„Das Interesse der Messebesucher<br />

hat unsere Erwartungen weit übertroffen.<br />

Wir wünschen uns, dass sich die<br />

Messe für kleine und mittelgroße Hubschrauber<br />

für zivile und kommerzielle<br />

Kunden zur relevanten Hauptmesse entwickelt“,<br />

sagte von Mende. Dass auf der<br />

AERO auch in diesem Marktsegment<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Atlas Air Service zeigte neben der Bell 429 auch<br />

Flächenflugzeuge von Textron Aviation (oben).<br />

Gulfstream präsentierte die G280 und die G150.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 43


Business Aviation<br />

Geschäftsreisejets auf der AERO<br />

Landung der<br />

Embraer Legacy<br />

500 nach einem<br />

Nonstop-Flug aus<br />

Bangor, Maine.<br />

Fotos: Herzog<br />

konkrete Abschlüsse gemacht werden<br />

können, zeigte Atlas Air Service ebenfalls.<br />

Dr. von Mende: „Wir konnten am<br />

vorletzten Messetag einen Kaufvertrag<br />

mit einem süddeutschen Flugbetrieb für<br />

eine neue Citation XLS+ abschließen.“<br />

Der brasilianische Hersteller Embraer<br />

setzte bereits vor der Messe ein Ausrufezeichen,<br />

indem er den zweistrahligen<br />

Midsize Jet Embraer Legacy 500 nonstop<br />

von Bangor im US-Bundesstaat<br />

Maine nach Friedrichshafen einfliegen<br />

ließ. Das Flugzeug stellte bei diesem<br />

Flug einen neuen Geschwindigkeits-Streckenrekord<br />

auf. Es war nach der EASA-<br />

Zulassung des Musters im Dezember<br />

2014 die erste Landung einer Legacy<br />

500 in Europa. „Wir sind begeistert, die<br />

Legacy 500 zum ersten Mal zur AERO<br />

zu bringen“, sagte Peter Griffith, Vice<br />

President für Marketing bei Embraer<br />

Executive Jets. Zusätzlich stellte der<br />

Hersteller noch den Leichtjet Phenom<br />

300 aus. Dieses Muster war im vergangenen<br />

Jahr nach Angaben des Herstellerverbandes<br />

GAMA der meistverkaufte<br />

Business Jet der Welt.<br />

BOMBARDIER ZEIGTE DEN<br />

LEARJET 75 AUF DER AERO<br />

Bombardier Business Jets war erstmalig<br />

auf der AERO vertreten. Mit dem Learjet<br />

75 zeigte der Hersteller einen seiner<br />

leichtesten und neuesten Jets. Der von<br />

zwei Honeywell-TFR731-40BR-Turbofans<br />

angetriebene Geschäftsreisejet gab<br />

sein viel beachtetes AERO-Debüt. Eckhard<br />

Breuer, Sales Director bei Bombardier<br />

Business Aircraft, sagte am Ende<br />

der viertägigen Messe: „Wir waren beeindruckt<br />

von der Entwicklung, die die<br />

AERO in den letzten Jahren hin zum<br />

Die Crew der<br />

Legacy stellte sich<br />

nach dem Flug<br />

den Fotografen.<br />

Bombardier war erstmalig auf der<br />

AERO und zeigte den Learjet 75.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Marktsegment der Business Jets durchlaufen<br />

hat. Neben einer Reihe guter Gespräche<br />

mit Besuchern aus diesem Geschäftsfeld<br />

haben wir uns insbesondere<br />

auch über das große Interesse der vielen<br />

begeisterten Privatpiloten an unserem<br />

Learjet 75 gefreut.“<br />

Die Gulfstream Aerospace Corporation<br />

war bereits zum zweiten Mal auf<br />

der AERO in Friedrichshafen mit eigenen<br />

Flugzeugen vertreten. In diesem Jahr<br />

hatte der Hersteller aus Savannah im<br />

US-Bundesstaat Georgia mit der<br />

Gulfstream G150 und der Gulfstream<br />

G280 die beiden leichtesten Zweistrahler<br />

aus seiner Produktpalette an den Bodensee<br />

gebracht.<br />

Für einen Paukenschlag zu Beginn der<br />

Messe sorgte Eclipse Aviation, der Hersteller<br />

des Very Light Jets Eclipse 550.<br />

Er gab zusammen mit Kestrel Aviation,<br />

dem Hersteller des geplanten einmotorigen<br />

Turboprops Kestrel 350, bekannt,<br />

dass beide Firmen fusionieren werden.<br />

Beide Unternehmen gehen in der neuen<br />

Firma One Aviation auf. Geführt wird<br />

One Aviation von Alan Klapmeier, der<br />

Cirrus Aircraft mit gegründet hat. One<br />

Aviation will nicht nur die Eclipse 550<br />

weiter produzieren, sondern auch Maintenance-Dienstleistungen<br />

für alle bisher<br />

gebauten Eclipse-500-Jets anbieten.<br />

PILATUS AIRCRAFT GEWINNT<br />

DEN INNOVATION AWARD<br />

Wenn jetzt noch der französische Hersteller<br />

Dassault Aviation an der AERO<br />

teilnehmen würde, wären alle wichtigen<br />

Jethersteller aus der Business Aviation in<br />

Friedrichshafen vertreten. Die Turboprop-Hersteller<br />

haben die Messe, die<br />

sich in erster Linie an Piloten richtet,<br />

schon lange für sich entdeckt, da sie hier<br />

bestehende und – ebenso wichtig – potenzielle<br />

Kunden treffen.<br />

Am ersten Abend der AERO veröffentlichte<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Schwesterzeitschrift<br />

aerokurier die Ergebnisse ihrer<br />

diesjährigen Leserwahl. Auch dabei<br />

spielte die Business Aviation eine Rolle.<br />

Den Innovation Award in der Kategorie<br />

„Jet der Zukunft“ konnte Pilatus Aircraft<br />

zum zweiten Mal in Folge mit nach Hause<br />

nehmen. Der neue Zweistrahler des<br />

schweizerischen Herstellers wird derzeit<br />

für den Erstflug vorbereitet, der im Mai<br />

in Stans stattfinden soll. Im nächsten<br />

Jahr könnte das Flugzeug eventuell auch<br />

in Friedrichshafen zu sehen sein, obwohl<br />

ein Großteil der Flugerprobung in den<br />

USA stattfinden soll. Dann wäre die<br />

Business Aviation auf der AERO wieder<br />

ein Stück vollständiger.<br />

FR<br />

PC-24-Programm-Manager André<br />

Zimmermann (li.) nahm die Urkunde der<br />

aerokurier-Leserwahl entgegen.<br />

Die walisische Aris Aviation stellte die Eclipse 550<br />

aus, die künftig von One Aviation produziert wird.<br />

Der Anteil an strahlgetriebenen Flugzeugen im<br />

Static Display war in diesem Jahr höher als je zuvor.<br />

AERO <strong>2015</strong> auf Erfolgskurs<br />

Zur AERO <strong>2015</strong> in Friedrichshafen, die vom 15. bis<br />

zum 18. April stattfand, kamen 33 900 Besucher<br />

aus 60 Nationen. Dies bedeutet eine Steigerung<br />

von 3200 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Das Angebot, das die Besucher zu sehen bekamen,<br />

war größer als je zuvor in der fast 40-jährigen<br />

Geschichte der Messe. 645 Aussteller aus<br />

38 Nationen zeigten an den vier Messetagen<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen rund um die<br />

Allgemeine Luftfahrt, den Luftsport und die<br />

Business Aviation.<br />

Mit der EU-Kommissarin für Transport,Violeta Bulc,<br />

und dem baden-württembergischen Verkehrsminister<br />

Winfried Hermann war auch die Politik auf<br />

der Messe prominent vertreten. Die beiden Politiker<br />

informierten sich in Friedrichshafen über den<br />

aktuellen Stand in Sachen Elektroflug. Die nächste<br />

AERO wird vom 20. bis zum 23. April 2016<br />

in Friedrichshafen stattfinden.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Lockheed Martin U-2S<br />

Dragon<br />

Foto: Dr. Séan Wilson<br />

Von DR. SÉAN WILSON / KS<br />

Ich habe die Erdkrümmung gesehen.<br />

In über 21 000 Metern Höhe<br />

zu fliegen ist wirklich wunderschön<br />

und friedlich. Ich genieße die Ruhe,<br />

höre mich atmen und das Summen<br />

des Triebwerks“, schwärmt Oberstleutnant<br />

Merryl Tengesdal, die erste und bisher<br />

einzige schwarze Pilotin der U-2.<br />

Viel Zeit, ihre Gedanken schweifen zu<br />

lassen, haben die Piloten des Höhenaufklärers<br />

allerdings nicht. Im Gegensatz zu<br />

den doch etwas monotonen Fotoflügen<br />

während des Kalten Kriegs erfordern die<br />

heutigen taktischen Missionen wie zuletzt<br />

über dem Irak und Afghanistan<br />

ständige Aufmerksamkeit. Es gibt viel<br />

mehr zu tun, man muss die Sensoren<br />

einstellen, sich mit der Situation im<br />

Kampfgebiet vertraut machen, ist in<br />

ständigem Funkkontakt mit Kommandostellen<br />

und den Soldaten am Boden, die<br />

aktuelle Bilder ihrer Umgebung verlangen<br />

und wissen wollen, wo eventuell der<br />

Gegner lauert.<br />

Die Qualität der Daten, die die bemannte<br />

U-2S liefert, werden von den<br />

Kommandeuren vor Ort immer noch<br />

mehr geschätzt als die der Northrop<br />

Grumman RQ-4 Global Hawk. Nach<br />

den Übergangsplänen der US Air Force<br />

von 2005 hätte das unbemannte Fluggerät<br />

die legendäre „Dragon Lady“ eigentlich<br />

schon 2011 voll ersetzen sollen, und<br />

auch letztes Jahr schien das Ende der<br />

U-2S nahe. Die neuen Haushaltspläne<br />

sehen nun aber vor, die Außerdienststellung<br />

von 2016 auf 2019 zu verschieben,<br />

und zwar wegen „derzeitiger Einsatzanforderungen<br />

und um das Risiko zu verringern“,<br />

bis die RQ-4 Block 30 mit verbesserten<br />

Sensoren verfügbar ist.<br />

Immer noch kann die U-2S nämlich<br />

ihren Vorteil einer größeren Sensornutz-<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Lady<br />

Vor<br />

fast 60 Jahren flog der Höhenaufklärer<br />

U-2 zum ersten Mal, und noch immer leistet<br />

die S-Version der US Air Force wertvolle Dienste.<br />

Die Piloten auf der Beale AFB hoffen, dass dies<br />

noch einige Jahre so bleibt.<br />

fliegt weiter<br />

Die U-2S sind in Beale (BB)<br />

stationiert. Diese Maschine<br />

wurde 1986 gebaut.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 47


Militärluftfahrt<br />

Lockheed Martin U-2S<br />

In den Flughöhen der U-2S ist die<br />

Erdkrümmung sichtbar, wie hier über<br />

Nevada (links: Lake Tahoe).<br />

last (2270 kg gegenüber 1360 kg) ausspielen.<br />

Zudem genießt das mehrfach<br />

verbesserte Syers-System (Senior Year<br />

Electro-Optical Reconnaissance System)<br />

der U-2S einen besseren Ruf als die Enhanced<br />

Integrated Sensor Suite in der<br />

RQ-4B. Eine konventionelle Kamera mit<br />

extremem Teleobjektiv fliegt exklusiv in<br />

der U-2. Zudem kann die Dragon Lady<br />

gleichzeitig Sensoren für die elektronische<br />

Aufklärung mitführen. Als Relaisstation<br />

ist sie ebenfalls nutzbar, um zum<br />

Beispiel Videobilder aus Syrien und dem<br />

Nordirak zu übertragen.<br />

„Die Fähigkeit, mehrere Dinge<br />

gleichzeitig zu erledigen, ist ein Allein-<br />

stellungsmerkmal der U-2. Wir können<br />

flexibel sein. Und eine Person im Loop<br />

zu haben, ist von unschätzbarem Vorteil.<br />

Wenn man nur Sensorbilder hat, ist es<br />

einfach, sich auf ein einziges kleines Detail<br />

zu konzentrieren, aber der Pilot hat<br />

den Überblick über das Gesamtgeschehen<br />

und kann die Mission an wechselnde<br />

Wetterbedingungen und sich ändernde<br />

Situationen am Boden anpassen“, erläutert<br />

Major Brent, Ausbildungsleiter bei<br />

der 1st Reconnaissance Squadron in<br />

Beale AFB, Kalifornien.<br />

Bei der 1st RS werden jedes Jahr etwa<br />

18 Piloten auf die U-2S umgeschult.<br />

Das ist alles andere als einfach, denn die<br />

Für die Umschulung auf die Dragon<br />

Lady stehen in Beale vier TU-2S-Doppelsitzer<br />

zur Verfügung.<br />

Der Druckanzug ist ein Muss.<br />

Vor dem Start atmen die Piloten eine<br />

Stunde lang reinen Sauerstoff.<br />

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Daten Lockheed Martin U-2S<br />

Allgemeine Angaben<br />

Muster hoch fliegender strategischer<br />

Aufklärer<br />

Hersteller Lockheed Martin,<br />

<br />

Palmdale, Kalifornien<br />

Besatzung 1<br />

Antrieb 1 x GE Aviation F118-GE-101<br />

Schub<br />

1 x 75,55 kN<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

Höhe<br />

Spannweite<br />

Flügelfläche<br />

19,23 m<br />

5,09 m<br />

31,39 m<br />

ca. 93 m 2 Massen<br />

Einsatz-Leermasse<br />

maximaler Kraftstoff<br />

Sensor-Nutzlast<br />

maximale Startmasse<br />

ca. 7260 kg<br />

11 165 l<br />

2270 kg<br />

18 145 kg<br />

Flugleistungen<br />

Marschgeschwindigkeit ca. 765 km/h<br />

Mach 0.715<br />

Dienstgipfelhöhe über 21 335 m<br />

Steigrate 35-45 min auf 18 000 m<br />

Startrollstrecke<br />

ca. 200 m<br />

Landerollstrecke ca. 760 m<br />

Reichweite über 11 280 km<br />

Einsatzdauer<br />

ca. 12 h<br />

Fotos: USAF, Dr. Séan Wilson (1)<br />

U-2S „fliegt anders als jedes andere<br />

Flugzeug, das ich je geflogen habe“, sagt<br />

Major Brent. „In großer Höhe ist das<br />

Verhalten des Flugzeugs ganz anders: Es<br />

ist schwieriger und anstrengender, es in<br />

niedrigen Höhen zu beherrschen – entweder<br />

tanzt man mit einer Lady, oder<br />

man ringt mit einem Drachen, wie wir<br />

so schön sagen.“ Das Auswahlverfahren<br />

ist daher strikt. Wer für eine Vorstellung<br />

eingeladen wird, kommt für zwei Wochen<br />

nach Beale. Bei Gesprächen in der<br />

Staffel kristallisiert sich heraus, ob die<br />

Kandidaten in den elitären Kreis der U-<br />

2-Piloten passen, von denen es in den<br />

letzten sechs Jahrzehnten nur knapp<br />

1000 gab.<br />

Nach einigen Tagen steht der „Klaustrophobie-Check“<br />

an: Man steckt den<br />

Probanden in den Raumanzug und „setzt<br />

ihn eine Stunde oder so in eine Ecke“.<br />

Drei Flüge im Doppelsitzer TU-2S sollen<br />

dann zeigen, wie schnell sich die potenziellen<br />

Piloten an das Handling der Dragon<br />

Lady gewöhnen.<br />

Die eigentliche Ausbildung dauert<br />

rund neun Monate. Als Erstes wird ein<br />

Type-Rating-Kurs auf der T-38 Talon<br />

durchgeführt. Der Jettrainer dient in<br />

Beale für die Inübunghaltung, denn die<br />

Der 9th Reconnaissance Wing<br />

hat neben den U-2 auch die unbemannten<br />

RQ-4 im Bestand.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 49


Militärluftfahrt<br />

Lockheed Martin U-2S<br />

Die Druckbelüftung des Cockpits<br />

wurde 2013 verbessert.<br />

Lange Missionen im Raumanzug sind<br />

für die Piloten strapaziös.<br />

Dank ihres F118-Triebwerks hat die U-2S<br />

sehr gute Start- und Steigleistungen.<br />

Die U-2-Verbände der USAF<br />

Dem 9th Reconnaissance Wing unterstehen die 1st und 99th Reconnaissance Squadron in Beale AFB. Dazu kommen Expeditionary Reconnaissance<br />

Squadrons (ERS) in Akrotiri (ganz links), Osan (5th ERS) und Al Dhafra (99th ERS), die je nach Bedarf Flugzeuge zugewiesen bekommen.<br />

Flugstunde in der U-2 ist dafür mit etwa<br />

30 000 Dollar (27 950 Euro) zu teuer.<br />

Nach sechs Wochen beginnt dann die<br />

Theorieschulung für die U-2, für die ein<br />

Monat angesetzt ist. Für die fliegerische<br />

Basisausbildung auf der Dragon Lady<br />

sind mindestens sechs Flüge im Doppelsitzer<br />

vorgesehen. Dabei geht es vor allem<br />

um das Handling in der Platzrunde<br />

und Landungen sowie um die Reaktion<br />

auf Notfälle, bevor der erste Alleinflug<br />

genehmigt wird.<br />

„Der anschließende Flug ist dein erster<br />

Höhenflug“, sagt Major Brent. „Hier<br />

ist wieder ein Fluglehrer dabei. Es gilt,<br />

mehrere Flugszenarien abzuarbeiten,<br />

wozu einige weitere Flüge notwendig<br />

sind. Den Abschluss bildet ein Checkflug.“<br />

Auf diesen Grundlagen baut die<br />

Missionsausbildung auf, bei der es darum<br />

geht, mit der U-2S die unterschiedlichen<br />

Aufträge zu erfüllen. Die Flüge<br />

werden schrittweise auf bis zu neun<br />

Stunden verlängert, damit sich die Piloten<br />

weiter an den Raumanzug gewöhnen.<br />

„Der finale Test ist ein Briefing mit<br />

allen U-2-Piloten, in dem verschiedene<br />

Einsatzszenarien präsentiert, taktische<br />

Entscheidungen überprüft und ganz generell<br />

die überlegte Einschätzung von<br />

Situationen verlangt werden“, erläutert<br />

Major Brent.<br />

Nach etwa 40 Flugstunden in der<br />

U-2 wechseln die Piloten dann zur 99th<br />

Reconnaissance Squadron, dem ebenfalls<br />

in Beale beheimateten Einsatzverband,<br />

der Teil des 9th Reconnaissance<br />

Wing ist. Die Einsätze werden allerdings<br />

von vorgeschobenen Basen aus geflogen,<br />

wie RAF Akrotiri (1st Expeditionary Reconnaissance<br />

Squadron), Osan in Südkorea<br />

(5th RS „Black Cats“) und Al<br />

Dhafra in den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten (99th ERS).<br />

Insgesamt 27 U-2S und fünf TU-2S<br />

stehen für die Aufklärungs- und Trainingsaufgaben<br />

bereit. Die meisten wurden<br />

in den 1980er Jahren gebaut. Im<br />

Fotos: Lockheed Martin, USAF, Dr. Séan Wilson<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Bei Bedarf wird auf dem Rumpf eine<br />

große Datenlink-Antenne montiert.<br />

Schnitt sind sie 17 000 Stunden geflogen,<br />

die Höchstzahl liegt bei 30 000<br />

Stunden. Dies lässt noch viel Spielraum,<br />

denn Tests haben gezeigt, dass die Zelle<br />

für 75 000 Flugstunden gut sein sollte.<br />

Alle sechs Jahre oder 4000 Stunden<br />

durchlaufen die Maschinen eine Grundüberholung<br />

bei Lockheed Martin in<br />

Palmdale, die etwa 15 000 Mannstunden<br />

erfordert.<br />

Im Laufe ihrer Dienstzeit wurde die<br />

U-2S aber nicht nur gewartet, sondern<br />

immer wieder auch modernisiert, wie<br />

2003 mit dem Einbau von Bildschirmen<br />

im Cockpit. Die letzte große Maßnahme<br />

war das von September 2012 bis Juni<br />

2013 durchgeführte CARE-Programm<br />

(Cockpit Altitude Reduction Effort). Mit<br />

ihm wurde ein Problem behoben, das<br />

sich erst mit den längeren Einsatzflügen<br />

nach dem Jahr 2000 gezeigt hatte: Die<br />

Piloten klagten vermehrt über schwere<br />

Symptome der Dekompressionskrankheit.<br />

Obwohl vor dem Start mit der U-2<br />

schon immer eine Stunde lang reiner<br />

Sauerstoff geatmet wird, traten wohl<br />

Stickstoffbläschen im Blut und im Gewebe<br />

auf.<br />

Für die Inübunghaltung stehen in Beale<br />

T-38-Trainer zur Verfügung.<br />

Die Cockpitsektion der U-2S wurde<br />

deshalb verstärkt, Ventile ausgetauscht<br />

und die Programmierung der Druckbelüftung<br />

geändert. Der Cockpitdruck<br />

kann so von 3,88 psi auf 7,65 psi fast<br />

verdoppelt werden, was die äquivalente<br />

Flughöhe von 8900 auf 4500 Meter<br />

senkt. „Die CARE-Modifikation war eine<br />

der wichtigsten Verbesserungen. Obwohl<br />

es nicht nach viel klingt, merkt<br />

man gegen Ende einer Mission den Unterschied.<br />

Man fühlt sich weniger ermüdet<br />

und erholt sich schneller von den<br />

Strapazen“, sagt Major Brent.<br />

FR<br />

Das Cockpit der U-2S ist mit großen<br />

Farbbildschirmen auf dem neuesten<br />

Stand der Technik.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

F-35A der Niederlande<br />

Testprogramm<br />

in Edwards AFB<br />

Die Niederlande haben den Kauf ihrer ersten<br />

acht Serien-F-35A bestätigt. Derweil nimmt ein<br />

Team der Koninklijke Luchtmacht am Truppenversuchsprogramm<br />

in Edwards AFB teil.<br />

Verteidigungsministerin Jeanine<br />

Hennis-Plasschaert ist froh,<br />

dass „nach zwölf Jahren der politischen<br />

Debatte nun Klarheit über<br />

den Nachfolger der F-16 herrscht“.<br />

„Der Punkt, an dem es kein Zurück<br />

mehr gibt“ wurde aus ihrer Sicht am<br />

25. März erreicht, als die Niederlande<br />

in Washington einen Vertrag unterzeichneten,<br />

der die Pläne zur Abnahme<br />

der ersten acht Serienflugzeuge ab<br />

2019 bekräftigt. Die Flugzeuge werden<br />

Teil des Bauloses LRIP 11 sein.<br />

Voraussetzung für das Regierungsabkommen<br />

war die Zustimmung des niederländischen<br />

Parlaments im Februar.<br />

Mit der politischen Absicherung im<br />

Rücken ist auch die Position der holländischen<br />

Luftfahrtindustrie im Joint-<br />

Strike-Fighter-Programm gestärkt.<br />

Fokker unterzeichnete zum Beispiel im<br />

Januar mit Lockheed Martin eine Vertragsverlängerung<br />

zur Lieferung der<br />

Flaperons und Vorflügel bis 2017<br />

(LRIP 9 und 10). Dies bringt Umsätze<br />

von mehreren zehn Millionen Euro<br />

und sichert nach Firmenangaben 100<br />

Arbeitsplätze. Fokker erhielt auch einen<br />

Vertrag über die Entwicklung der<br />

Bremsschirmverkleidung für die F-<br />

35A. Laut Maxime Verhagen, dem<br />

JSF-Industriebeauftragten der Regierung<br />

in Den Haag, sind 28 niederländische<br />

Unternehmen direkt an dem<br />

Kampfflugzeugprogramm beteiligt.<br />

VIER PILOTEN WURDEN IN<br />

EGLIN AFB AUSGEBILDET<br />

Während die politischen Weichen für die<br />

F-35 gestellt wurden, war die Koninklijke<br />

Luchtmacht (KLu) mit Hochdruck<br />

dabei, ihre ersten Piloten und Techniker<br />

für die Lightning II auszubilden. Nach<br />

210 Stunden Theorie und 13 Missionen<br />

im Simulator absolvierte Major Laurens<br />

J. W. Vijge am 18. Dezember 2013 in<br />

Eglin AFB den ersten Flug eines niederländischen<br />

Piloten in der F-35. Seitdem<br />

haben auch Oberstleutnant Albert J. De<br />

Smit und zwei weitere Piloten ihre Ausbildung<br />

bei der 58th Fighter Squadron<br />

des 33rd Wing der USAF durchlaufen.<br />

De Smit ist Staffelkapitän der 323.<br />

TES (Test and Evaluation Squadron).<br />

Sie ist derzeit in Edwards Air Force<br />

Base stationiert, wohin das 37-köpfige<br />

Team der KLu inzwischen umgesiedelt<br />

ist. Die beiden ersten F-35A der Niederlande<br />

(F-001 und F-002) wurden<br />

am 17. Januar von Florida nach Kalifornien<br />

überführt. Die F-001 wurde<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Die ersten beiden F-35A der<br />

Niederlande wurden von Eglin<br />

nach Edwards geflogen.<br />

zuvor noch auf den Block-2A-Standard<br />

gebracht und so für die anstehenden<br />

Truppenversuche vorbereitet. Die<br />

F-002 war als Flugzeug aus dem Baulos<br />

LRIP 4 bereits auf diesem Niveau.<br />

Die Teilnahme der Niederlande –<br />

und Großbritanniens mit der 17(R)<br />

Squadron – an dem auf vier Jahre angesetzten<br />

Operational-Test-and-Evaluation-Programm<br />

ist für US-Verhältnisse<br />

ein Novum und wird von den Holländern<br />

hoch eingeschätzt. „Die KLu<br />

wird eine Menge wertvoller Informationen<br />

über die Einsatzmöglichkeiten<br />

der F-35A erhalten. Außerdem haben<br />

wir direkten Einblick in neue Entwicklungen,<br />

im Gegensatz zu Ländern wie<br />

Kanada, Israel oder die Türkei, die direkt<br />

beim Pilotenausbildungszentrum<br />

der USAF in Luke AFB einsteigen“, ist<br />

sich Major Vijge sicher.<br />

LIEFERUNG NACH LEEUWARDEN<br />

AB 2019 GEPLANT<br />

Das umfangreiche Truppenversuchsprogramm<br />

der F-35A und der anderen<br />

Lightning-II-Versionen wird alle Einsatzbereiche<br />

abdecken. „Aspekte der<br />

Selbstverteidigung sowie der Bekämpfung<br />

von Luft- und Bodenzielen werden<br />

bewertet. Dazu kommt die Untersuchung<br />

der Wartungsverfahren, der Computersysteme<br />

für die Unterstützung des<br />

Die F-35 werden<br />

die F-16 ablösen.<br />

Erster holländischer<br />

Pilot war Major<br />

Laurens-Jan Vijge.<br />

Betriebs und der Logistik”, erläutert<br />

Oberstleutnant Smit.<br />

Major Vijge ist sich sicher, dass die<br />

F-35A die richtige Lösung für die Niederlande<br />

ist. „Die F-35 ist etwas<br />

schwerer als die F-16, aber die Schubkraft<br />

ist beeindruckend. Auf dem Papier<br />

haben wir zwar eine geringere Geschwindigkeit,<br />

aber weil die Waffen<br />

intern mitgeführt werden, erreichen<br />

wir die auch“, so Vijge, der zudem die<br />

Fähigkeit des Musters lobt, aus den<br />

Daten der verschiedenen Sensoren ein<br />

sehr akkurates Lagebild zu erstellen.<br />

„Das System kombiniert die Informationen<br />

nicht nur, sondern kontrolliert<br />

die Sensoren auch automatisch, um<br />

fehlende Daten zu erhalten.“<br />

Wie erwähnt läuft der Truppenversuch<br />

bis 2019. Danach beginnt die<br />

Lieferung der Flugzeuge direkt zur<br />

ersten Einsatzbasis in Leeuwarden.<br />

Volkel folgt ab 2021, und bis 2024<br />

sollen dann alle 37 geplanten Flugzeuge<br />

geliefert sein. Dafür steht ein Budget<br />

von 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung.<br />

Die Niederlande sind von Anfang<br />

an am JSF-Programm als Level-<br />

2-Partner beteiligt und haben 800<br />

Millionen Dollar in der Entwicklungsphase<br />

investiert. Ursprünglich wollten<br />

sie 85 der Kampfjets beschaffen. FR<br />

SCHOENMAKER / HOOGENBOOM / KS<br />

Fotos: Schoenmaker (1), Ministerie van Defensie<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 53


Militärluftfahrt<br />

Piaggio Aerospace P.1HH<br />

Bei der P.1HH<br />

HammerHead<br />

wurden die<br />

Tragflächen<br />

verlängert.<br />

Italien<br />

kauft<br />

HammerHead<br />

Mit einer Ableitung seines<br />

Geschäftsreise-Turboprops<br />

Avanti erhofft sich Piaggio gute<br />

Geschäfte im Markt der unbemannten<br />

Aufklärungsflugzeuge.<br />

Dass Generalleutnant Pasquale<br />

Preziosa, der Inspekteur der Aeronautica<br />

Militare Italiana, die<br />

Entscheidung zum Kauf eines neuen<br />

UAV-Systems ausgerechnet auf der Rüstungsmesse<br />

IDEX in Abu Dhabi verkündete,<br />

kommt nicht von ungefähr: Die<br />

P.1HH HammerHead wird von Piaggio<br />

Aerospace gebaut, und dieses traditionsreiche<br />

Unternehmen gehört heute zu 98<br />

Prozent der Mubadala Development<br />

Company, einer Investmentfirma des<br />

Emirats am Golf. Geld sollte also genügend<br />

vorhanden sein, um sich neben<br />

dem Geschäftsreisebereich neue Absatzfelder<br />

zu erschließen.<br />

Die HammerHead zielt auf den MA-<br />

LE-Markt (mittlere Flughöhe, lange Einsatzdauer)<br />

der von Mustern wie<br />

MQ-9 Predator oder der israelischen<br />

Heron beherrscht wird.<br />

Dieser Konkurrenz setzt Piaggio<br />

insbesondere die hohe Zuverlässigkeit<br />

entgegen, die Einsatzfähigkeit<br />

bei jedem Wetter und die einfache<br />

Wartung. All das resultiert<br />

daraus, dass die P.1HH auf einem bewährten<br />

zivilen Geschäftsreiseflugzeug<br />

basiert. Aerodynamische Änderungen<br />

gegenüber der P.180 Avanti II betreffen<br />

eine von 14 auf 15,60 Meter erhöhte<br />

Spannweite sowie eine Verkleidung für<br />

die Satcom-Antenne auf dem Rumpf.<br />

MAXIMALE <strong>FLUG</strong>DAUER<br />

VON 16 STUNDEN<br />

Für die Entwicklung der automatisierten<br />

Flugsteuerung, des Missionsmanagementsystems,<br />

der Datenlinks und der<br />

Sensoren sowie der Bodenstation arbeitet<br />

Piaggio mit Selex ES zusammen. Als<br />

Sensoren werden vorerst der im Bug<br />

montierte elektro-optische Behälter Star-<br />

Safire 380HD und das Radar Seaspray<br />

7300E angeboten. Generell bietet der<br />

Rumpf Platz für Systeme aller Art. Sie<br />

können aus Höhen bis 13 700 Metern<br />

weite Gebiete überwachen, wobei die<br />

Einsatzdauer mit maximal 16 Stunden<br />

angegeben wird. Für die Beobachtungsmission<br />

kann die P.1HH etwa 250 km/h<br />

schnell fliegen, während die Höchstgeschwindigkeit<br />

730 km/h beträgt.<br />

Piaggio arbeitet auch an einer Marineversion<br />

seines Geschäftsreiseflugzeugs Avanti II.<br />

Für die im Februar 2013 angekündigte<br />

Entwicklung der HammerHead wurde<br />

zunächst eine normale P.180-Zelle mit<br />

den UAV-Systemen ausgerüstet. Sie begann<br />

ihr Flugtestprogramm am 14. November<br />

2013. Seit dem 22. Dezember<br />

2014 fliegt von der Militärbasis Trapani-<br />

Birgi auf Sizilien aus auch der seriennahe<br />

Prototyp 001, mit dem die militärische<br />

Zulassung erreicht werden soll.<br />

Ziel ist es, bereits Anfang 2016 mit den<br />

Lieferungen an die italienischen Luftstreitkräfte<br />

zu beginnen. Diese erhalten<br />

zunächst sechs Fluggeräte und drei Bodenstationen.<br />

Der neue Piaggio-Chef Carlo Logli ist<br />

zuversichtlich, „dass die P.1HH das erste<br />

hochmoderne europäische unbemannte<br />

MALE-System wird, das in der Lage ist,<br />

ein weites Spektrum von Überwachungsmissionen<br />

auf höchstem technologischen<br />

Niveau abzudecken“. Die HammerHead<br />

soll dabei für Piaggio erst der Anfang im<br />

Militärgeschäft sein. Noch dieses Jahr<br />

will man eine weitere Ableitung der<br />

Avanti in die Luft bringen – ein bemanntes<br />

Multi-role Patrol Aircraft, bei dem<br />

die Spannweite auf 21,4 Meter<br />

erhöht wird. Ausgestattet mit Radar,<br />

Kameras und Datenfunksystemen<br />

sowie zwei Bedienkonsolen<br />

in der Kabine soll das MPA-<br />

Modell eine Flugdauer von 6,4<br />

Stunden bieten.<br />

FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Fotos: Piaggio<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Militärluftfahrt<br />

Kampfhubschrauber<br />

A129 Mangusta<br />

Von GIAN CARLO VECCHI / KS<br />

Afghanistan – das 7° Reggimento<br />

„Vega“ der Aviazione<br />

dell´Esercito (AVES) war in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten bei allen wichtigen<br />

Auslandseinsätzen der italieni-<br />

Fotos: Gian Carlo VecchiAlbanien, Kosovo, Irak oder<br />

schen Streitkräfte mit dabei. Weil das in<br />

Rimini beheimatete Regiment mit der<br />

AB205, dem NH90 und der A129 Mangusta<br />

über Transport- und Kampfhubschrauber<br />

verfügt, „können wir fast alle<br />

denkbaren Missionen abdecken“, erläutert<br />

der Kommandant, Oberst Gian Luca<br />

Falessi. Gerade der Mix aus der robusten<br />

und billigen AB205 und dem modernen<br />

NH90 ist interessant, um die<br />

luftbewegliche Brigade „Friuli“ zu unterstützen.<br />

In Afghanistan war auch die<br />

Kombination von NH90 und A129 Mangusta<br />

ein typisches Bild, zum Beispiel<br />

beim Schutz von Konvois und der Suche<br />

nach Sprengfallen.


Die AH-129D ist leicht an ihrem<br />

neuen Toplite-III-Sensorbehälter<br />

auf der Nase zu erkennen.<br />

Generation D<br />

Italiens Heeresflieger lassen derzeit ihre Agusta-<br />

Westland A129 modernisieren. Die neue Version,<br />

die AH-129D, bietet dank weitreichender<br />

Sensoren und der Bewaffnung mit Spike ER<br />

bessere Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die Erfahrungen in Afghanistan sind<br />

aus Sicht von Oberst Falessi zwar wertvoll,<br />

aber „dieses (Einsatz-)Modell funktionierte<br />

in Afghanistan, weil es dort<br />

spezielle Rahmenbedingungen gibt, an<br />

die wir uns angepasst haben. Ich persönlich<br />

denke, dass es schwierig wird, ähnliche<br />

Umstände bei anderen potenziellen <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 57


Militärluftfahrt<br />

Kampfhubschrauber<br />

A129 Mangusta<br />

Einsätzen in Krisengebieten zu finden.<br />

Deshalb müssen wir Gewohnheiten ablegen<br />

und flexibel auf neue Situationen<br />

reagieren. In unserem Training geht es<br />

darum, den Piloten die Afghanistan-<br />

Mentalität wieder abzugewöhnen und<br />

sie für neue Gefahren zu sensibilisieren.“<br />

Die Crews der 48° Gruppo Squadroni<br />

„Pavoni“ können dabei seit kurzem<br />

auf eine neue Version der Mangusta zählen:<br />

Seit letztem Herbst liefert Agusta-<br />

Westland nämlich sukzessive die von<br />

den Heeresfliegern als AH-124D bezeichnete,<br />

neue Version des Kampfhubschraubers<br />

aus, der schon seit 1990 bei<br />

der AVES in Dienst steht. „Mit dem<br />

Schon die C-Version der A129 wurde<br />

mit einem Fünfblattrotor ausgerüstet.<br />

Als Triebwerk bleibt das Gem.<br />

Die von Oberstleutnant Giannini<br />

geführte 48° Gruppo Squadroni ist die<br />

Mangusta-Staffel des 7° Reggimento.<br />

Übergang von der Charlie- zur Delta-<br />

Version machen wir einen Generationensprung,<br />

der uns neue Möglichkeiten<br />

eröffnet“, ist Oberstleutnant Luca Giannini,<br />

Kommandeur der „Pavone“-Staffel,<br />

überzeugt. Zwar haben sich die Missionen<br />

nicht grundsätzlich geändert, aber<br />

dank der höheren Reichweite von Sensoren<br />

und Lenkwaffen „können wir nun<br />

das Gelände besser für die Deckung nutzen<br />

und uns aus dem Feuerbereich des<br />

Gegners heraushalten“.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Kräften wird einfacher. „Vor einem<br />

Angriff können wir zum Beispiel die Bilder<br />

empfangen, die eine Predator-Drohne<br />

liefert“, erläutert Giannini. Umge-<br />

Der Pilot sitzt hinten und hat noch<br />

konventionelle Instrumente.<br />

kehrt kann die AH-129D mit ihrem Laser<br />

Ziele für Präzisionsbomben beleuchten,<br />

die von Kampfjets abgeworfen<br />

werden. Dies wurde bei Versuchen auf<br />

Sardinien bereits geübt. „Mit dem neuen<br />

Toplite-III-System lässt sich eine brennende<br />

Zigarette auf acht Kilometer Distanz<br />

verfolgen“, schwärmt Giannini.<br />

Bis zu acht Rafael Spike ER können<br />

mitgeführt werden.<br />

Das Toplite-III-Sensorsystem von<br />

Rafael aus Israel gehört zu den wesentlichen<br />

Verbesserungen der AH-129D. Es<br />

ist in einem neuen, drehbaren Behälter<br />

in der Nase untergebracht, der einen<br />

Bereich von 360 Grad horizontal und<br />

+35/+85 Grad vertikal abdecken kann.<br />

Neben dem Wärmebildsensor (640 x<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


680 Pixel) bietet Toplite III eine normale<br />

Farbkamera, jeweils mit Fünffach-<br />

Zoom. Eingebaut sind zudem ein Multispektralsensor,<br />

ein Laser-Entfernungsmesser<br />

und ein Laser-Zielbeleuchter.<br />

Mit einem Lasersensor lassen sich beleuchtete<br />

Objekte verfolgen. Während<br />

bisher die Leistung ab etwa sechs bis<br />

sieben Kilometer deutlich abfiel, lassen<br />

sich nun Ziele noch auf 20 Kilometer<br />

Entfernung gut erkennen.<br />

Wie das Toplite III stammt auch die<br />

neue Spike-ER-Lenkwaffe von Rafael.<br />

Sie ersetzt die bisher verwendete Raytheon<br />

TOW und bietet mit rund acht Kilometern<br />

die doppelte Reichweite. Vor<br />

allem aber lässt sich die Spike sehr flexibel<br />

verwenden. Dank des in der Spitze<br />

eingebauten Sensors (Infrarot und Kamera)<br />

liefert sie über ein Glasfaserkabel<br />

Bilder des Ziels zurück zum Bordschützen.<br />

Dieser kann entscheiden, ob er die<br />

Steuerung selbst übernimmt, während<br />

eines mehrminütigen Flugs gelegentliche<br />

Updates vornimmt oder nur das Ziel<br />

vorgibt. Auch ein voll autonomer Flug<br />

ist möglich. Je nach Ziel kann der Anflug<br />

niedrig oder hoch erfolgen (zum Beispiel<br />

gegen Panzer). Besonders interessant ist<br />

es, die Spike aus der Deckung zu verschießen<br />

und erst im Laufe des Flugs das<br />

Ziel zuzuweisen.<br />

Damit die Crew der AH-129D das<br />

neue Waffensystem effektiv verwenden<br />

kann, wurde das vordere Cockpit der<br />

Mangusta komplett neu gestaltet. Im<br />

Zentrum des Instrumentenbretts ist nun<br />

ein großer Farbbildschirm eingebaut,<br />

der die Bilder der Spike oder des Hubschraubersensors<br />

anzeigt. Zwei Joysticks<br />

stehen für die Bedienung zur Verfügung,<br />

wobei blaue Schalter für die Sensoren<br />

und rote für die Waffen benutzt werden.<br />

„Das ist jetzt mehr wie ein Videospiel,<br />

einfach zu erlernen, aber schwierig, voll<br />

zu nutzen. Überhaupt dauert es seine<br />

Zeit, bis man die Systeme komplett versteht<br />

und intuitiv nutzen kann“, sagt<br />

Oberst Luca Falessi.<br />

Entsprechend legen die italienischen<br />

Heeresflieger viel Wert auf eine gründliche<br />

Ausbildung. In einem Trainingszentrum<br />

(Centro Formazione Equipaggi)<br />

werden die Crews von erfahrenen Piloten<br />

und Bordschützen ausgebildet. Für letztere<br />

gibt es einen OTSWS-Simulator<br />

(Observation, Targeting and Spike Weapons<br />

System), bei dem das vordere Cockpit<br />

genau nachgebaut ist. Verschiedene<br />

Szenarien lassen sich einspielen, wobei<br />

die Rolle des Piloten von einem Simulatortechniker<br />

übernommen wird, der an<br />

einer Bedienkonsole die Mission managt.<br />

Die Mangusta-Staffeln in Rimini und<br />

beim 5° Reggimento „Rigel“ in Casarsa<br />

della Delizia (49° Gruppo Squadroni<br />

‚Capricorno‘) werden noch eine Weile<br />

mit der Einführung der D-Version beschäftigt<br />

sein. Brigadegeneral Antonio<br />

Bettelli, Kommandeur der Aviazione<br />

dell´Esercito, blickt derweil bereits ins<br />

nächste Jahrzehnt, in dem die Mangusta<br />

Daten<br />

AgustaWestland AH-129D<br />

Allgemeine Angaben<br />

Besatzung 2<br />

Antrieb 2 x Rolls-Royce Gem 1004<br />

Startleistung<br />

657 kW<br />

Dauerleistung<br />

615 kW<br />

Abmessungen<br />

Rumpflänge<br />

12,27 m<br />

Länge über drehende Rotoren 14,29 m<br />

Höhe zum Hauptrotorkopf<br />

3,35 m<br />

Spannweite<br />

3,71 m<br />

Hauptrotor-Durchmesser<br />

11,90 m<br />

Heckrotor-Durchmesser<br />

2,32 m<br />

Massen<br />

Leermasse<br />

2530 kg<br />

maximale Waffenzuladung<br />

1200 kg<br />

Kraftstoff intern<br />

750 kg<br />

maximale Startmasse<br />

4600 kg<br />

Flugleistungen<br />

Höchstgeschwindigkeit <br />

294 km/h<br />

Marschgeschwindigkeit<br />

250 km/h<br />

maximale Steigrate<br />

10,2 m/s<br />

Dienstgipfelhöhe<br />

4725 m<br />

Schwebeflughöhe ohne Bodeneffekt 1500 m<br />

im Bodeneffekt 3140 m<br />

Reichweite 510 km<br />

Einsatzdauer<br />

2 h 45 min<br />

Bewaffnung<br />

Die AH-129D verfügt über eine bewegliche<br />

20-mm-Kanone im Bug. Dazu kommen bis zu<br />

acht Spike-ER-Lenkwaffen und Behälter für<br />

ungelenkte Raketen (je 7 oder 19).<br />

weiterhin die Speerspitze der AVES bilden<br />

wird. Weitere Verbesserungen sind<br />

bis dahin notwendig, wobei eine höhere<br />

Geschwindigkeit, eine längere Flugdauer,<br />

eine einfachere Bedienung und eine<br />

bessere Integration in die Führungssysteme<br />

auf der Wunschliste stehen.<br />

FR<br />

Hier die D-Version (vorn) in<br />

Formation mit einer AH-129C.<br />

Das Instrumentenbrett des Bordschützen<br />

wird nun von einem großen<br />

Farbbildschirm dominiert. Ein Simulator<br />

ermöglicht effizientes Training.<br />

Fotos: Gian Carlo Vecchi<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 59


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Tornado-<br />

Technik<br />

Am 28. April haben wir uns zu unserer<br />

Jahresmitgliederversammlung <strong>2015</strong> in<br />

Köln-Wahn getroffen. Der Redaktionsschluss<br />

für die vorliegende Ausgabe lag<br />

vor diesem Termin, so dass wir erst in<br />

der nächsten Ausgabe über die Versammlung<br />

berichten werden.<br />

Auch in diesem Jahr stellen wir fest, dass<br />

unser Veranstaltungsprogramm regen<br />

Zuspruch findet. Wir freuen uns, mit diesem<br />

Angebot wieder ein breites thematisches<br />

Interesse bedienen zu können.<br />

Die Möglichkeit für Nichtmitglieder, an<br />

allen zentral und von den Sektionen ausgeschriebenen<br />

Veranstaltungen teilnehmen<br />

zu können – soweit organisatorische<br />

Grenzen dies zulassen –, wird erfreulicherweise<br />

zunehmend genutzt.<br />

Wir begrüßen es sehr, wenn unsere Mitglieder<br />

den Zweck und die Aktivitäten<br />

des FKLw e.V. in ihrem Umfeld kommunizieren<br />

und Aufmerksamkeit für unsere<br />

Ziele erzeugen. Die Teilnahme an Veranstaltungen<br />

in Begleitung von Freunden<br />

und Bekannten ist sicherlich geeignet,<br />

Interesse an der Luft- und Raumfahrt zu<br />

wecken und die Aufgeschlossenheit für<br />

die Luftwaffe zu fördern.<br />

In diesem Sinne bitte ich Sie im Rahmen<br />

Ihrer Möglichkeiten um Unterstützung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident Botho<br />

Engelien den folgenden Jubilaren, die im Juni<br />

Geburtstag haben, ganz herzlich: Dieter Kehrberg<br />

(93), Hans Vedder (81), Wolfgang Weinhold<br />

(81), Helmuth Diez (81), Wolfgang Küpper (80),<br />

Hans-Joachim Straßburg (75), Jürgen Emlich<br />

(75), Hans-Jörg Horsch (70), Michael Lorenz<br />

(60), Bernd Hempel (60), Eric Bast (50), Sabine<br />

R. Scholl (50), Wolfgang Stöckl (50), Markus<br />

Ziegler (50), Udo Weik (50), Hans-Josef Flecken<br />

(50) und Normann Schmid (50).<br />

Am 19. März wurde in<br />

Manching auf dem Gelände<br />

von Airbus Defence & Space<br />

die Tornado Koope ration<br />

Zelle (TKZ) offiziell in Dienst<br />

gestellt.<br />

Wie schon beim Eurofighter arbeiten<br />

Industrie und Luftwaffe jetzt<br />

auch beim Waffensystem Panavia Tornado<br />

bei der Instandsetzung in einer gemeinsamen<br />

Einrichtung. In den letzten<br />

Jahren wurde dafür neben den Systemunterstützungszentren<br />

für Tornado und<br />

Eurofighter die Eurofighter Kooperation<br />

Zelle (EKZ) am Standort Manching eingerichtet.<br />

Mit der TKZ (Tornado Kooperation<br />

Zelle) folgt eine gemeinsame<br />

Wartungseinrichtung für den Restflottenbetrieb<br />

Tornado in der Luftwaffe<br />

nach dem Ende der Instandsetzungsarbeiten<br />

in Erding. „Wir kombinieren militärische<br />

und industrielle Systeme in einer<br />

Einrichtung und verbinden die Vorteile<br />

beider Systeme. Beim Eurofighter machen<br />

wir das schon seit über zehn Jahren und<br />

wollen das jetzt auch auf den Tornado<br />

übertragen“, sagt Hilmar Eckert, Chef<br />

für Kommunikation und Protokoll bei<br />

Airbus Defence & Space. Im Zuge der<br />

Neuausrichtung der Bundeswehr und<br />

der Reduzierung der Tornadoflotte auf<br />

85 Luftfahrzeuge war eine Anpassung<br />

der technisch-logistischen Strukturen erforderlich.<br />

Auch wenn der Verband eine Störung<br />

am Luftfahrzeug nicht selber beheben<br />

kann, wird zukünftig ein Team vom<br />

EKZ geschickt. „Es soll so sein, dass ein<br />

Expertenteam aus Manching innerhalb<br />

von 24 Stunden vor Ort ist. Gleiches gilt<br />

natürlich für den Einsatz“, sagt Hilmar<br />

Eckert. Mit Ausnahme von Kriegsgebieten<br />

(Afghanistan) werden zivil-militärisch<br />

gemischte Teams entsendet.<br />

Die Industrie hat für die gemeinsame<br />

Zusammenarbeit eine ganz neue Halle<br />

gebaut. Im Februar 2014 wurde sie nach<br />

zweijähriger Bauphase fertiggestellt. Mit<br />

www.flugrevue.de


Geschäftsstelle<br />

In der neuen<br />

Halle von Airbus<br />

Defence & Space in<br />

Manching werden<br />

nun die Tornados<br />

der Luftwaffe<br />

gewartet. Die<br />

feierliche Eröffnung<br />

erfolgte am<br />

19. März (oben).<br />

Foto: Luftwaffe/Hähnel<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 9<strong>06</strong>110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

(BLZ 370 695 20),<br />

Kto.-Nr. 1114 545 011<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anmeldung<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 081<strong>06</strong> / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter: Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter: Hans-Joachim Klimek,<br />

An der Hülle 6, 50259 Pulheim<br />

Tel./Fax 02238 / 96 68 50<br />

E-Mail ha-klimek@t-online.de<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „S“ 8.7.<strong>2015</strong> 17.6.<strong>2015</strong><br />

18299 Laage<br />

220 Metern Länge, 75 Metern Breite<br />

und 22 Metern Höhe bietet sie nicht nur<br />

sehr viel Platz, sie ist auch mit modernster<br />

Technik ausgestattet. „Wir haben<br />

jetzt alles, was wir für Wartungs- und<br />

Instandsetzungsarbeiten benötigen, in<br />

einer einzigen Halle, sogar einen Bürokomplex.<br />

Lange Warte- und Schleppzeiten<br />

werden dadurch vermieden und<br />

viel Zeit und Geld gespart“, sagt Peter<br />

Krauter, der Teamleiter im Bereich Tornado-Einflug.<br />

Er ist verantwortlich für<br />

die verschiedenen Stationen (Docks) in<br />

der Halle, die der Tornado während der<br />

Wartung und Instandsetzung durchläuft.<br />

In der großen Halle arbeiten insgesamt<br />

218 Mitarbeiter, darunter 23 Soldaten.<br />

Bis Mitte <strong>2015</strong> sollen es 34 werden. Sie<br />

alle arbeiten gemeinsam mit gleichen<br />

Rechten und Pflichten.<br />

FR<br />

MARCEL MUTH<br />

52nd Fighter Wing* 14.7.<strong>2015</strong> 17.6.<strong>2015</strong><br />

54529 Spangdahlem<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Telefon<br />

Geburtsort<br />

Personalausweis: Nr.<br />

*Gültigkeitsdatum<br />

Nationalität<br />

Freundeskreis Luftwaffe: Aufnahmeantrag siehe Kleinanzeigenmarkt<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 61


Markt<br />

Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />

Besuchern des Deutschen Aero Clubs und des unserem Hotel naheliegenden<br />

Luftfahrtbundesamtes in Braunschweig bieten wir Übernachtungsmöglichkeiten<br />

zu äußerst günstigen Tarifen. Für Tagungen stehen sieben klimatisierte<br />

Tagungsräume mit Tageslicht zur Verfügung.<br />

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Messeweg 41, 38104 Braunschweig<br />

Telefon: 0531-37001-162 · Fax: 0531-37001-193<br />

Internet: Hotel-Landhaus-Seela.de · E-mail: info@Hotel-Landhaus-Seela.de<br />

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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51127 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

IBAN<br />

<strong>FLUG</strong>UNTAUGLICHKEIT Ð LIZENZVERLUST<br />

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<strong>06</strong> 2014<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

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der Welt<br />

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Erstflug vor 75 Jahren<br />

TRISTAR-ABSCHIED<br />

RAF steigt auf<br />

A330-Tanker um<br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

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Speerspitze der US Air Force<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Juni <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Flugschulen<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Juni <strong>2015</strong> 63


Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />

Flugschulen und Sonderverkaufsstellen<br />

Bei diesen Flugschulen bzw. Sonderverkaufsstellen erhalten Sie die jeweils aktuelle Ausgabe von <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> bzw. aerokurier!<br />

Flugplatzgesellschaft<br />

Schönhagen mbH<br />

14959 Schönhagen<br />

RWL German Flight<br />

Academy GmbH<br />

Am Flughafen 20,<br />

41<strong>06</strong>6 Mönchengladbach<br />

Verkehrslandeplatz Damme<br />

Betriebsgesellschaft mbH<br />

Am Flugplatz 8, 49401 Damme<br />

Flugschule Klippel<br />

Jean-Monnet-Str. 11, 54343 Föhren<br />

Flugplatz<br />

Koblenz-Winningen GmbH<br />

56333 Winningen<br />

Rhein-Mosel-Flug GmbH & Co. KG<br />

Flugplatz, 56333 Winnigen<br />

Take-Off Model Shop<br />

Bernd Weber, Alexanderstr. 22,<br />

64653 Lorsch<br />

Möchten Sie auch mit Ihrer<br />

Flugschule oder Sonderverkausstelle<br />

hier aufgenommen sein?<br />

Fordern Sie unsere<br />

Fachhandels-Konditionen an bei:<br />

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Kundenservice Fachhandel<br />

Tel.: 00 49 (0) 40 / 3 78 45 - 36 00<br />

Fax: 00 49 (0) 40 / 3 78 45 - 9 36 00<br />

E-Mail: fachhandel@dpv.de<br />

Friebe Luftfahrt-Bedarf GmbH<br />

Flughafen Neuostheim,<br />

68163 Mannheim<br />

Mt-Propeller<br />

Flugplatz, Straubing-Wallmühle,<br />

94348 Atting<br />

FUL GmbH<br />

Fachschule für Ultraleicht<br />

Am Flugplatz, 99819 Wenigenlupnitz<br />

Vöslauer Flugbetrieb<br />

Günter Watschinger GmbH,<br />

Flughafen, A-2540 Vöslau<br />

64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Juni <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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70138 Stuttgart<br />

Direktbestellung:<br />

flugrevue@dpv.de<br />

Tel. +49 (0)711 32<strong>06</strong>-8899<br />

Fax +49 (0)711 182-2550<br />

Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart.<br />

Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />

Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann.<br />

Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />

Heino Dü hrkop, Dr. Michael Rathje, Dü sternstraße 1, 20355<br />

Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Ja, ich möchte <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 40 % Preisvorteil lesen. Best.-Nr. 1311085<br />

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Auslandspreise auf Anfrage) für 12 Ausgaben. GRATIS dazu erhalte ich das Extra meiner<br />

Wahl wie angekreuzt nach Zahlungseingang der Abogebühr solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung<br />

vorbehalten. Diese Konditionen gelten nur bei Vorlage eines gültigen Schülerausweises<br />

oder einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung! Nach Ablauf des<br />

Bezugszeit raumes habe ich das Recht zur jederzeit mög lichen Kün digung.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Wohnort<br />

Geburtsdatum<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren.<br />

Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />

gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit Ihren<br />

Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren.<br />

Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />

IBAN<br />

Ich bezahle per Rechnung<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstraße 1-3,<br />

20355 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen<br />

von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />

Als Extra wähle ich: (bitte nur ein Kreuz machen)<br />

1. Revell Sky Fun 4. Amazon.de Gutschein 10 €<br />

2. JET Tankgutschein 10 € 3. BRUNTON Bump<br />

Diese und viele weitere<br />

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BIC<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Geldinstitut<br />

Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen.<br />

Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />

Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />

Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />

die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />

EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon: + 49 (0)711 32<strong>06</strong>-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />

Lieferung nach Zahlung der Abo-Gebühr solange Vorrat reicht, Ersatzlieferung vorbehalten.


Technik<br />

Aircraft Interiors Expo <strong>2015</strong><br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Alle Jahre wieder gehen Airline-Einkäufer auf die<br />

Suche, was es denn Neues gibt auf dem Gebiet<br />

der Flugzeugausstattung, und in Hamburg werden<br />

sie fündig: Die AIX hat sich längst als die weltgrößte Fachmesse<br />

für alles etabliert, was man sich im Bereich der Flugzeugkabine<br />

nur vorstellen kann, und noch vieles mehr, denn –<br />

von zahlreichen der gezeigten Exponate hatte man bis dahin<br />

noch gar keine Vorstellung, und doch beweisen sie die ungebremste<br />

Kreativität der Anbieter. Oder hat bis dahin schon<br />

einmal jemand von einer beschichteten Bratpfanne samt dazugehörigem<br />

Herd gehört, mit der man an Bord Spiegeleier oder<br />

gar ein Steak zubereiten kann? Das Foto zeigen wir auf der<br />

nächsten Seite, und Fachleute schlugen die Hände über dem<br />

Kopf zusammen, wenn sie nur an das komplizierte Zulassungsverfahren<br />

dachten, das eine solche Erfindung absolvieren<br />

muss, damit sie an Bord eines Verkehrsflugzeuges eingesetzt<br />

werden kann. Das Gleiche gilt übrigens auch für einen kompakten<br />

Geschirrspüler aus dem Hause Lufthansa Technik.<br />

EXTRA-SCHAU FÜR ESSEN, TRINKEN<br />

UND BORDUNTERHALTUNG<br />

Bleiben wir doch gleich bei diesem Segment: Besteigt man ein<br />

Flugzeug, steht man zuerst einmal in der Galley, bevor man<br />

sich in die Kabine begibt. So ähnlich ist es auch, wenn man die<br />

Hamburger Messehallen vom Haupteingang her betritt, allerdings<br />

ist der Besucher auch ein wenig verwirrt. Blitzende Gläser<br />

und Bestecks, erlesene Weine, Speisen aus aller Herren<br />

Rundum-Wohlfühl-<br />

Programm<br />

Bei Lufthansa Technik wurde eine<br />

Lösung für die Nutzung von iPads<br />

anstelle fester Monitore entwickelt.<br />

Länder, das komplette Duty-Free-Angebot so weit das Auge<br />

reicht und auch hier noch viel mehr, als man sich gemeinhin<br />

vorstellen kann. Das ist nicht nur ein Hauch von Luxus, sondern<br />

das ganze Programm, das uns an Bord erwartet – wenn<br />

wir denn genügend Geld haben, um ab Business aufwärts zu<br />

fliegen. Dazu noch dieser himmlische Duft, denn was hier gezeigt<br />

wird, ist echt.<br />

Ein Blick auf den Hallenplan klärt auf, dass wir uns auf der<br />

Parallelmesse WTCE befinden, der World Travel Catering &<br />

Onboard Services, die seit fünf Jahren gleichzeitig mit der AIX<br />

ihre Heimat in Hamburg hat. Diese Messe hat der Besucher<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Ausgezeichnet mit einem Crystal<br />

Cabin Award: Embraers neue Kabine für<br />

die E2-Generation der Regional-Jets.<br />

Aircraft Interiors Expo ist ein<br />

recht sperriger Begriff, und in<br />

der Branche verwendet man<br />

schon seit Jahren nur noch<br />

das Kürzel AIX. Gemeint ist<br />

die weltgrößte Fachmesse<br />

rund um die Flugzeugkabine.<br />

also noch vor sich, wenn er durch die Welt des schönen<br />

Scheins marschiert, doch dann wird es ernst.<br />

Erfahrene Besucher merken sofort, dass sich auch bei der<br />

AIX etwas grundlegend geändert hat, denn der gesamte Bereich<br />

des Inflight Entertainments ist ab jetzt in einer eigenen<br />

IFE-Zone zusammengefasst worden. 13 Aussteller, alles, was<br />

Rang und Namen hat, zeigen hier auf einer um 25 Prozent vergrößerten<br />

Ausstellungsfläche, was sich seit dem letzten Jahr<br />

geändert hat in den Angebotslisten. Selbst die Experten der<br />

Airlines haben hier die Qual der Wahl, was sie den Passagieren<br />

auf dem weiten Gebiet der gepflegten Bordunterhaltung alles<br />

Man will sie nie nutzen müssen, ist<br />

aber froh, dass es sie gibt: Rettungsmittel<br />

aller Größen.<br />

Fotos: Embraer, Matthias Gründer<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 67


Technik<br />

Aircraft Interiors Expo <strong>2015</strong><br />

Porzellan in der First Class, Plastik<br />

in der Economy – auf der WTCE gibt<br />

es das volle Programm.<br />

Heiß begehrt sind die Crystal Cabin Awards.<br />

<br />

In der Branche heißen sie nicht umsonst<br />

bieten wollen – und können. Einerseits stehen die Airlines in<br />

einem unbarmherzigen Konkurrenzkampf untereinander und<br />

versuchen, sich mit allen Mitteln gegenseitig die Fluggäste abzujagen.<br />

Da gehört eine komfortable Kabinenausstattung samt<br />

Film, Fernsehen oder Computerspielen einfach dazu. Der Kunde<br />

soll sich schließlich wohlfühlen und möglichst beim nächsten<br />

Mal wieder mit dieser Airline fliegen, doch muss das alles<br />

für ihn auch bezahlbar sein.<br />

HOCHWERTIGE AUSSTATTUNG SCHON<br />

IM BILLIGFLIEGER<br />

Andererseits muss der Kunde nach dem Flug das Gefühl haben,<br />

bequem geflogen zu sein sowie einen guten Service und<br />

kurzweilige Unterhaltung genossen zu haben, und das zu einem<br />

möglichst günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Das<br />

gleicht für manchen Einkäufer der Quadratur des Kreises. So<br />

kann man im Billigflieger ganz sicher nicht verlangen, dass je-<br />

Im Rumpfheck wird<br />

es zu eng für drei<br />

Sitze, aber für einen<br />

übergewichtigen<br />

Passagier ist noch<br />

genügend Platz.<br />

Schaum ist nicht gleich<br />

Schaum, wie dieser Pilotensitz<br />

ohne den Bezug beweist.<br />

Zum Komfort gehört auch<br />

eine ausgeklügelte Temperaturund<br />

Geräuschdämmung.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


der Passagier seinen eigenen Monitor samt abwechslungsreichem<br />

Programm vorfindet, doch ist die Ausstattung der Sitze<br />

mit Anschlüssen für Ladegeräte oder USB-Kabel mittlerweile<br />

Standard. Auf diese Weise können die Passagiere ihre eigenen<br />

Geräte nutzen, gewohnte Spiele spielen, die Lieblingsmusik<br />

hören und so weiter.<br />

Beim Durchwandern der übrigen vier Hallen entsteht der<br />

erste, oberflächliche Eindruck, man befinde sich auf einer Messe<br />

für Passagier- oder Crewsitze, doch dieser Eindruck trügt.<br />

Natürlich sind die Großen der Branche breit vertreten, doch<br />

gibt es mittlerweile eine ganze Reihe kleinerer Anbieter, die<br />

mit innovativen Ideen oder Materialien ihre Marktnische finden.<br />

Interessant sind vor allem die Kombinationen mit IFE-<br />

Systemen und auch die mögliche Neuaufteilung der Kabine.<br />

So fand das Space-Flex-Konzept von Airbus große Beachtung,<br />

bei dem beispielsweise die für Kurzstrecken überdimensionierte<br />

Galley im Heck der A320-Familie verkleinert wird.<br />

Dadurch entsteht entweder Platz für drei zusätzliche Sitze<br />

oder für mehr Beinfreiheit. Hochgradig interessant fanden Airline-Vertreter<br />

auch die Airbus-Idee einer Unterteilung der Economy<br />

Class in drei Segmente. Diese werden „Budget“, „Comfort“<br />

und „Premium“ genannt, bieten elf, zehn oder neun Sitze<br />

„Kabinen-Oscars“.<br />

Ausgezeichnet: ein teildurchsich tiger<br />

Film von SABIC, der zur Verdunkelung<br />

genutzt werden kann.<br />

Beim Fünf-Klassen-Modell von<br />

Airbus gibt es im untersten Preissegment<br />

elf Sitze in einer Reihe.<br />

Spiegeleier zum Frühstück?<br />

Ein Steak zum Mittagessen? Mit<br />

dieser Pfanne ist alles möglich.<br />

Fotos: Matthias Gründer, Hamburg Aviation<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 69


Technik<br />

Aircraft Interiors Expo <strong>2015</strong><br />

„Kabinen-Oscar“ – Crystal Cabin Award<br />

Für die begehrten Auszeichnungen gab es auch in diesem Jahr zahlreiche<br />

Bewerbungen, unter denen dann von einer Jury die Auswahl für<br />

eine Shortlist getroffen wurde. Endlich hieß es: „The winner is ...“<br />

RECARO und<br />

Panasonic<br />

statten den CL3710 mit<br />

einem großen Monitor aus.<br />

in einer Reihe und den Airlines die Möglichkeit, die bisher<br />

doch recht deutliche Preislücke zwischen Economy und Business<br />

zu überbrücken. Wer also nicht mit zehn Leidensgefährten<br />

in einer Reihe sitzen will, entschließt sich vielleicht eher<br />

zum Wechsel in die höhere Kategorie, ohne gleich ganz tief in<br />

den Geldbeutel greifen zu müssen.<br />

SIND AIRLINES UND PASSAGIERE BEREIT, FÜR<br />

MEHR KOMFORT MEHR ZU BEZAHLEN?<br />

Kategorie Greener Cabin, Health, Safety & Environment:<br />

B/E Aerospace (USA) für einen dünnen Solarzellenfilm<br />

Industrial Design & Visionary Concepts: Embraer für die wartungsarme<br />

und geräumige Kabine der E2-Generation der Regional Jets<br />

Material & Components: SABIC Innovative Plastics (USA) für den<br />

teiltransparenten Film LEXAN XHR2000, z. B. für Fenster, aber auch als<br />

Gestaltungselement in der Kabine<br />

Passenger Comfort Hardware: SII Deutschland für den SANTO<br />

Seat für übergewichtige Passagiere in der letzten Reihe<br />

Passenger Comfort Systems: ViaSat (USA) für die Internetlösung<br />

„Exede in The Air“ mit 12 Mbps an jedem Sitz, mit der jetzt auch Spielfilme<br />

störungsfrei empfangen werden können<br />

Premium Class VIP: Etihad Airways für ihr A380-Upper Deck mit<br />

einem kompletten Apartment und neun Compartments in der First Class<br />

sowie 70 Sitzen in der Business Class<br />

University: Marc Spille aus Hamburg für einen mobilen Müllbehälter, in<br />

dem die Säcke per Vakuum raumsparend verkleinert werden können. Die<br />

dafür genutzte Technik ist die gleiche wie in den Bordtoiletten.<br />

Etihad bekam einen Preis für seinen<br />

„Palast über den Wolken“.<br />

Die Ausrüster erfüllen Wünsche,<br />

aber sie wecken auch neue.<br />

Fotos: Matthias Gründer, Hamburg Aviation, RECARO<br />

Die Patient Transport Unit von<br />

Lufthansa Technik kann in Flugzeugen<br />

aller Art installiert werden.<br />

Auch Pilotensitze unterliegen ständigen Änderungen, wie so<br />

mancher Blick unter die Bezüge zeigt. Bei Aerofoam wirbt<br />

man sogar mit Diamantstaub gegen „Hot Pants“, also mit den<br />

winzig kleinen Abfällen von Industriediamanten, die nicht einmal<br />

mehr für Schleifscheiben geeignet sind. In Pilotensitzen<br />

indessen können sie dank ihrer Temperaturempfindlichkeit einer<br />

Aufheizung vorbeugen. Apropos Bezüge, die bilden ebenfalls<br />

einen wichtigen Ausstellungskomplex. Ob Leder oder<br />

Textil – die riesige Auswahl an Materialien und Designs überrascht<br />

immer wieder, und das gilt auch für Fußbodenbeläge<br />

oder Wandbespannungen. Dabei ist die Kombination von<br />

Komfort und Aussehen auch hier vom Preis abhängig.<br />

Wie im übrigen Leben gilt auch in der Passagierluftfahrt:<br />

Höhere Qualität hat ihren Preis. Die Airline muss entscheiden,<br />

ob sie diesen an den Passagier weitergeben will, und sie muss<br />

möglichst vorhersagen können, ob dieser ihn ohne zu murren<br />

bezahlt. Das ist ein sehr schmaler Grat mit sehr viel „Gelände“<br />

links und rechts davon. Die AIX <strong>2015</strong> indessen hat einmal<br />

mehr gezeigt, dass die Anbieter Wünsche nicht nur erfüllen,<br />

sondern auch wecken. Die Innovationslust jedenfalls ist ungebrochen.<br />

FR<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


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Raumfahrt erklärt<br />

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In unserer neuen Rubrik „Briefing“ definieren<br />

und erklären wir wichtige Begriffe aus der<br />

Luft- und Raumfahrt, die im täglichen<br />

Gebrauch auftauchen und deren Bedeutung<br />

vielleicht nicht immer jedem klar ist.<br />

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an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

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Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

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Von Dienstgipfelhöhe über Nebenstromverhältnis bis zu Head-up-<br />

Display. In unserer neuen Rubrik finden Sie jetzt in jeder <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

eine Definition eines wichtigen Begriffs aus der Luft- und Raumfahrt.<br />

Fotos: Dassault Aviation (2), Gulfstream Aerospace, Kaps, Sikorsky Aircraft, Thomalla<br />

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Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 003<br />

Head-Up Display<br />

Das Blickfelddarstellungsgerät, englisch:<br />

Head-up Display (HUD), spiegelt<br />

von einem LED-Bildgeber aus dem Piloten<br />

die wichtigsten Flugdaten gestochen<br />

scharf auf einen kleinen, halbdurchlässigen<br />

Spiegel ein, der sich direkt innerhalb<br />

der Cockpitscheibe befindet. Das System<br />

besteht aus einem Bildgeber, einem Optikmodul<br />

und einer Projektionsfläche im<br />

direkten Blickfeld des Piloten.<br />

Wichtiger Vorteil: In entscheidenden<br />

Flugphasen, etwa bei Schlechtwetteranflügen,<br />

kurz bevor draußen die Piste im<br />

Nebel in Sicht kommt, muss der Pilot<br />

seinen Kopf nicht mehr zum Ablesen<br />

der Instrumente nach unten wenden.<br />

Auf dem Head-up Display werden ihm<br />

ständig alle wichtigen Fluginformationen,<br />

wie Horizontlage, Geschwindigkeit,<br />

Kurs und Höhe, angezeigt. Außerdem<br />

stellt ein kleiner Marker den aktuellen<br />

Flugweg des Flugzeugs dar. Dadurch<br />

sieht man, selbst bei Seitenwind<br />

mit starkem Vorhaltewinkel, wo genau<br />

das Flugzeug beispielsweise auf einer<br />

Landebahn gleich aufsetzen wird und<br />

ob noch korrigierend eingegriffen werden<br />

muss.<br />

Weil ein HUD die Situationswahrnehmung<br />

verbessert, erlaubt die EASA<br />

damit ausgestatteten Airbus A320 Starts<br />

bei nur 75 Metern Sicht voraus, statt<br />

sonst bei mindestens 125 Metern Sicht.<br />

Die FAA zertifizierte den Business Jet<br />

Challenger 605 von Bombardier mit einem<br />

Head-up Guidance System (HGS)<br />

für Schlechtwetteranflüge bis zu Wolkenuntergrenzen<br />

von nur 100 Fuß (30<br />

Meter) über Grund. Als neueste Ergänzung<br />

lassen sich auf dem Head-up Display<br />

auch synthetische Landschaftsdaten<br />

aus dem Computer oder elektronisch<br />

aufbereitete, reale Bilder einer Bordkamera<br />

(Infrarot oder Restlichtverstärker)<br />

abbilden, so dass man etwa Nachtanflüge<br />

in engen Gebirgstälern nach Sicht<br />

durchführen kann.<br />

Bei den in Militärflugzeugen schon<br />

länger üblichen HUDs geht der Trend,<br />

nach immer breiter werdenden Anzeigeflächen,<br />

zu Helmdisplays, die ihre Daten<br />

direkt auf eine Helmscheibe oder Helmbrille<br />

des Piloten projizieren, so dass der<br />

Pilot im Luftkampf, auch wenn er stark<br />

seitlich oder nach oben schaut, alle Informationen<br />

stets im Blick hat. Ein kleines,<br />

modulares Trainer-HUD wie das<br />

CMA-7150 von Esterline wiegt komplett<br />

13,6 Kilogramm, verbraucht 95 Watt<br />

und schafft 20000 wartungsfreie Betriebsstunden<br />

ohne Störung.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Flugweg-Symbole<br />

beim Rockwell Collins HGS-3500<br />

(verwendet in Business Jets)<br />

steigen<br />

sinken und links steuern<br />

genau auf Kurs<br />

zu schnell („Luftbremse“),<br />

aber langsamer werdend<br />

(Energie-„Karotte“<br />

unterhalb des Flügels)<br />

etwas zu langsam<br />

(„kleine Klappe“) und<br />

noch langsamer<br />

werdend (Energie-<br />

„Karotte“ unterhalb<br />

des Flügels)<br />

HGS-3500, hier mit<br />

aufbereitetem<br />

Kamerabild der<br />

Landschaft unterlegt.<br />

787-Piloten beim Landetraining im Flugsimulator. Die<br />

beiden HUDs helfen vor allem bei Schlechtwetteranflügen.<br />

etwas zu langsam<br />

(„kleine Klappe“), aber<br />

schneller werdend<br />

(Energie-„Karotte“<br />

oberhalb des Flügels)<br />

stabile Fluglage,<br />

ausgeglichener<br />

Energiezustand (keine<br />

„Klappen“, Energie-<br />

„Karotte“ auf Höhe des<br />

Flügels)<br />

Fotos: Boeing, Rockwell Collins<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 73


Berufe in der Luftfahrt<br />

An der Unfallstelle<br />

sichtet der BFU-Unfalluntersucher<br />

alle<br />

relevanten Fakten.<br />

Der Geruch von verbranntem<br />

Fleisch, zerfetzte Leichenteile,<br />

bis zur Unkenntlichkeit gestauchte<br />

Körper. Flugunfälle sind allein<br />

in der Schilderung schon grausam. Aber<br />

das, was die Unfalluntersucher vor Ort<br />

zu sehen bekommen, ist noch viel grausamer.<br />

Das ist die Wirklichkeit, mit der<br />

sie sich beruflich auseinandersetzen, dabei<br />

aber immer einen kühlen Kopf bewahren<br />

müssen. Denn was sie an der<br />

Unfallstelle dokumentieren, kann später,<br />

bei der Findung der<br />

Unfallursache, von immenser<br />

Wichtigkeit<br />

sein. Da müssen per-<br />

In dieser Ausgabe<br />

sönliche Befindlichkeiten<br />

zugunsten der<br />

nüchternen Ermittlung<br />

in den Hintergrund<br />

treten.<br />

Bei der Untersuchung<br />

am Unfallort<br />

gilt für alle BFU-Mitarbeiter nur die Faktendokumentation.<br />

Dabei müssen drei<br />

Schritte berücksichtigt werden: 1. die<br />

Unfalluntersucher<br />

bei der BFU<br />

Reine Nervensache<br />

Es ist kein Lehrberuf, aber einer, bei dem viel technisches<br />

Verständnis gefordert ist. Der Job des Unfalluntersuchers bei<br />

der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung verlangt zudem<br />

Köpfchen, Feingefühl und vor allem eins: sehr gute Nerven.<br />

handelnden Personen (wie Piloten, Lotsen,<br />

Insassen), 2. die Technik des oder<br />

der betroffenen Luftfahrzeuge in Verbindung<br />

mit der Wartungshistorie sowie 3.<br />

die Umgebung/Umwelt, wie Wetter oder<br />

Notlandemöglichkeiten, inklusive der<br />

Überlebensmöglichkeiten durch eventuell<br />

früheres Einschreiten der Rettungskräfte.<br />

Checklisten werden da akribisch<br />

abgearbeitet, Vermessungen durchgeführt<br />

und Dokumentationen erstellt.<br />

Erst später wird der Unfallbericht verfasst,<br />

der keinerlei Wertung enthalten<br />

sollte, denn Aufgabe der Flugunfalluntersuchung<br />

ist es, Ursachen aufzuklären<br />

und neue Unfälle zu verhindern, nicht<br />

aber Piloten oder fehlerhafte Technik an<br />

den Pranger zu stellen.<br />

Zum Unfalluntersucher bei der Bundesstelle<br />

für Flugunfalluntersuchung<br />

(BFU) in Braunschweig wird man in der<br />

Regel nicht geboren. Gute, meist langjährige<br />

Berufserfahrung im Bereich der<br />

Luftfahrt, beispielsweise als Berufspilot,<br />

Ingenieur oder Psychologe, sind Grundvoraussetzung,<br />

um überhaupt in die engere<br />

Bewerberwahl zu kommen. Ein<br />

Hochschulabschluss ist hilfreich, aber<br />

nicht zwingend erforderlich, oft reicht<br />

die ATPL-Ausbildung mit entsprechend<br />

Das Mitarbeiterspektrum ist breit. Der Spezialist für<br />

Drehflüglerunfälle ist selbst aktiver Helikopterpilot.<br />

Auch wenn ein Flugunfall glimpflich ausgeht,<br />

recherchieren die BFU-Fachleute meist vor Ort.<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong><br />

www.flugrevue.de


Die BFU<br />

Nach dem Abkommen von Chicago aus dem Jahr 1944 sind alle<br />

Staaten verpflichtet, Flugunfälle, die sich in ihrer Hoheit ereignet haben,<br />

zu untersuchen. Alleiniger Zweck ist die Verhütung von<br />

Flugunfällen beziehungsweise die Verbesserung der Flugsicherheit.<br />

Details dazu sind in Annex 13 (Artikel 26) des Abkommens<br />

festgeschrieben. Die Erfüllung der Aufgabe in der Bundesrepublik<br />

Deutschland oblag bis 1998 der Flugunfalluntersuchungsstelle (FUS)<br />

beim Luftfahrt-Bundesamt. Mit Inkrafttreten des FlUUG (Flugunfalluntersuchungsgesetz)<br />

am 1.9.1998 wurde die FUS zur eigenständigen<br />

Bundesoberbehörde BFU; sie ist dem Bundesverkehrsministerium<br />

nachgeordnet. Derzeit beschäftigt sie 35 Mitarbeiter, 18 davon sind<br />

Untersucher mit fliegerischem und technischem Background, ein<br />

In Teams<br />

diskutieren<br />

die Unfalluntersucher<br />

auch interdisziplinär<br />

ihre Fälle.<br />

Kollege ist Psychologe. Zudem gibt es Beauftragte (geeignete zivile<br />

Personen), die vor Ort Untersuchungen durchführen beziehungsweise<br />

die BFU-Untersucher am Unfallort unterstützen.<br />

solider Berufspraxis aus. Allerdings gibt<br />

es ein sehr großes Hindernis: die Verträglichkeit.<br />

Wer BFU-Unfalluntersucher<br />

werden will, sollte<br />

NICHT JEDER<br />

IST FÜR DIESEN<br />

KOMPLEXEN<br />

JOB GEEIGNET<br />

sich darüber im Klaren<br />

sein, dass er mit belastenden<br />

Unfallszenarien konfrontiert<br />

wird. Der Kandidat<br />

sollte deshalb genau<br />

abwägen, ob er das wirklich<br />

will, oder besser gesagt:<br />

ob seine Psyche<br />

stark genug für diese Belastung ist.<br />

Johann Reuß ist seit 1986 bei der BFU<br />

und derzeit der dienstälteste Unfall<br />

ermittler in Braunschweig. Er ist<br />

stellvertretender Direktor und als Major<br />

Investigator zuständig unter anderem<br />

für Unfälle mit großen Verkehrsflugzeugen.<br />

Er ist auch als Referent tätig, in der<br />

Schulung von künftigen Unfalluntersuchern.<br />

„Weltweit gibt es nur eine Handvoll<br />

Institutionen, die eine Ausbildung zum<br />

Unfalluntersucher anbieten“, berichtet<br />

er. „Das sind beispielsweise die University<br />

of Southern California (USC), das<br />

NTSB (National Transportation Safety<br />

Board, USA), bei dem ich selbst meine<br />

Ausbildung erhalten habe,<br />

eine Einrichtung in Singapur<br />

und last but not least<br />

die Cranfield University in<br />

England, mit der die BFU<br />

und auch ich als Referent<br />

eng zusammenarbeiten.<br />

Sie genießt weltweit einen<br />

hervorragenden Ruf. Pro<br />

Jahr finden dort zwei Kurse für Unfalluntersucher<br />

statt, sie dauern jeweils<br />

sechs Wochen.“<br />

Der angehende BFU-Unfalluntersucher,<br />

in Deutschland bewerben sich fast<br />

ausschließlich Männer, absolviert den<br />

Lehrgang nach etwa einem Jahr, in dem<br />

er bereits als „Auszubildender“ zu Vor-<br />

Ort-Untersuchungen mitreist und Erfahrungen<br />

sammeln kann. „Meist kristallisiert<br />

sich dabei auch schon heraus“, so<br />

Reuß, „in welche Richtung er sich später<br />

spezialisiert – auf die Allgemeine Luftfahrt<br />

oder auf die Großluftfahrt.“<br />

Die ICAO-Richtlinie erlaubt es dem<br />

Investigator in Charge, bei internationalen<br />

Untersuchungen, wie zuletzt auch<br />

beim A320-Absturz in Frankreich, eigene<br />

Mitarbeiter mit einzubringen. Das<br />

hilft dann natürlich auch den Neuen,<br />

denn sie können so in die einzelnen<br />

Fachgruppen leichter hineinwachsen.<br />

Nach drei bis fünf Jahren sind sie dann<br />

auch in der Lage, völlig selbstständig<br />

Untersuchungen durchzuführen, sei es<br />

allein, wenn es um Segelflugzeuge, ULs<br />

oder Einmots im nationalen Umfeld<br />

geht, oder im größeren Team, wenn es<br />

sich um Unfälle oder schwere Störungen<br />

in der Großluftfahrt handelt.<br />

Die Vakanzen bei den BFU-Jobs sind<br />

nicht sehr hoch, weil der überwältigende<br />

Teil der Unfalluntersucher bis zur Pensionierung<br />

bleibt und die Fluktuation<br />

ausgesprochen niedrig ist. Für aufgeschlossene<br />

Menschen aus der Luftfahrt<br />

ist der Job eine ziemlich gute Alternative,<br />

denn die BFU genießt weltweit einen<br />

exzellenten Ruf.<br />

FR<br />

RENATE STRECKER<br />

Bei Unfällen mit Verkehrsflugzeugen auf deutschem<br />

Hoheitsgebiet ist die BFU zuständig.<br />

In einer Halle am Flughafen<br />

Braunschweig lagern die Unfallwracks.<br />

Fotos: BFU, Renate Strecker (2)<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 75


Raumfahrt<br />

Kooperation NASA - ESA<br />

Service aus<br />

Wenn in zwei Jahren eine unbemannte Orion-Kapsel<br />

an der Spitze der Trägerrakete SLS ins All fliegt,<br />

wird erstmals auch das europäische Servicemodul<br />

dabei sein. In Bremen entsteht dafür die Hardware.<br />

Von MATTHIAS GRÜNDER<br />

Als die NASA im Jahre 2012<br />

verkündete, dass sie beim<br />

Bau der bemannten Raumkapsel<br />

Orion erstmals auf internationale<br />

Zusammenarbeit setzen und den Auftrag<br />

für die Entwicklung und den Bau<br />

des Servicemoduls nach Europa vergeben<br />

wolle, war das eine hohe Anerkennung<br />

für die Experten in Bremen: Hier<br />

hatte Astrium, heute Airbus Defence &<br />

Space, immerhin fünf automatische<br />

Raumtransporter ATV für die Versorgung<br />

der Raumstation gebaut, und so<br />

war man bestens gerüstet für die neue,<br />

höchst anspruchsvolle Aufgabe.<br />

Die offiziellen Verträge zwischen der<br />

NASA und der ESA und schließlich zwischen<br />

der ESA und Airbus DS wurden<br />

indessen erst im November 2014 unterschrieben,<br />

und angesichts der Planung,<br />

die den ersten Flug des neuen Raumtransportsystems<br />

Orion/SLS bereits in<br />

zweieinhalb Jahren vorsieht, sei die Frage<br />

erlaubt: Ist das überhaupt zu schaffen?<br />

„Natürlich ist der Zeitplan sehr eng“,<br />

sagt Dr. Oliver Juckenhöfel, Leiter<br />

MPCV & ATV Programme in Bremen,<br />

„aber wir mussten ja auch nicht bei Null<br />

anfangen.“ Bereits unmittelbar nach der<br />

Veröffentlichung der vorläufigen Entscheidung<br />

begannen die Experten, die<br />

einige Jahre lang ATV-Erfahrungen angehäuft<br />

hatten, mit der Arbeit, die recht<br />

schnell zu einem vorläufigen Design<br />

führte. Anfang 2014 wurde das mit Partnern<br />

der NASA und von Lockheed konsolidiert,<br />

„aber da war das alles nur Pa-<br />

Fotos: ESA, Matthias Gründer<br />

„Ein Traumjob für Ingenieure!“ Dr. Oliver Juckenhöfel kann strahlen vor dem<br />

Modell des MPCV (Multi-Purpose Crew Vehicle) in Bremen.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Europa<br />

Das<br />

Servicemodul beherbergt<br />

vor allem die Lebenserhaltungssysteme<br />

und den Hauptantrieb.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 77


Raumfahrt<br />

Kooperation NASA-ESA<br />

pier“, sagt Juckenhöfel. „Dann begannen<br />

wir mit Ingenieursmodellen, und jetzt<br />

sind wir bereits in der Hardware-Phase,<br />

in der wir die ersten Komponenten bauen.“<br />

Im Januar 2017 soll dann das Flugmodell<br />

für den Systemtest an die NASA<br />

geliefert werden – ohne die Erfahrungen<br />

aus der ATV-Zeit wäre so etwas<br />

nie zu schaffen.<br />

Dabei können die Airbus-<br />

Ingenieure nur relativ wenige<br />

Baugruppen des ATV eins zu<br />

eins für Orion übernehmen,<br />

denn die Unterschiede werden schon<br />

beim Vergleich der Missionsabläufe<br />

deutlich: hier der automatische Raumtransporter<br />

mit Ziel Internationale<br />

Raumstation, wo er die meiste Zeit angekoppelt<br />

war, dort die bemannte Raumkapsel<br />

mit etwa dreiwöchiger Flugdauer<br />

im freien Raum, später sogar mit längeren<br />

Missionen in Richtung Mond. Daraus<br />

ergeben sich völlig neue Herausforderungen<br />

an die Konstruktion.<br />

Das auffälligste Merkmal am Servicemodul<br />

ist der neue Antrieb, für den ein<br />

Shuttle-Haupttriebwerk SSME ins ATV<br />

integriert werden musste. „Danach begannen<br />

die Kleinigkeiten“, erinnert sich<br />

Juckenhöfel, die Beantwortung der Frage<br />

zum Beispiel, ob man für das Antriebssystem<br />

einschließlich der Lageregelung<br />

einen isolierten Kreislauf benötigt: „Das<br />

ist zwar gut für die Wiederverwendbarkeit,<br />

bringt aber mehr Masse. Und so<br />

hangeln wir uns bei jeder Frage mit den<br />

amerikanischen Kollegen in Richtung<br />

Optimierung.“<br />

Auf jeden Fall erfährt das ursprüngliche<br />

ATV signifikante Veränderungen,<br />

SERIENBAU? MAN DARF<br />

DOCH WOHL TRÄUMEN!<br />

bevor es als Orion-Servicemodul wiedergeboren<br />

werden kann. Wenn also das<br />

Haupttriebwerk genauso betrieben wird<br />

wie die Lageregelungsdüsen, muss man<br />

von der mechanischen Druckregelung<br />

zur elektrischen wechseln. Technologisches<br />

Neuland wieder, aber für die Bremer<br />

beherrschbar. „Völlig umdenken<br />

mussten wir allerdings bei den Sicherheitsanforderungen,<br />

denn die Einsparung<br />

von Masse führt oft zum Verzicht<br />

auf Redundanz.“<br />

Beim ATV hatte die ESA zweifache<br />

Fehlertoleranz gefordert, weil der Transporter<br />

im angekoppelten Zustand Bestandteil<br />

der Station war und jederzeit<br />

von Besatzungsmitgliedern genutzt wurde,<br />

„doch das gilt heute nicht mehr“, berichtet<br />

Oliver Juckenhöfel. „Wir bekommen<br />

von der NASA eine Zuverlässigkeitszahl<br />

vorgegeben, die wir bei allen<br />

Entwürfen erreichen müssen. Also bauen<br />

wir erst ein Modell mit allen zu fliegenden<br />

Komponenten und suchen nach<br />

möglichst wenig Masse, aber höchster<br />

Sicherheit.“ Das ist immer ein Spiel mit<br />

Versuch und Irrtum: Wenn man an einer<br />

Stelle etwas wegnimmt,<br />

inwieweit verändert<br />

sich dann die Zahl?<br />

Meist stimmen die gefundenen<br />

Lösungen<br />

nicht mehr mit dem<br />

überein, was man eigentlich vorhatte,<br />

zumal die NASA gewisse Toleranzen<br />

beim ATV an der ISS tolerierte, das aber<br />

für Orion nicht mehr gilt.<br />

Sehr hilfreich ist allerdings der „alte<br />

Stamm“ bei der Arbeit am neuen System.<br />

Von den Italienern kommt die<br />

Struktur, aus der Schweiz die Mechanismen<br />

für die Solargeneratoren und so<br />

weiter, und auch in Bremen konnten etwa<br />

zwei Drittel der Mitarbeiter des früheren<br />

Programms nahtlos zum neuen<br />

übergehen. Auch von der Bodeninfrastruktur<br />

kann sehr viel weiterverwendet<br />

werden, Anlagen und Werkzeuge beispielsweise,<br />

„obwohl wir uns aus wirtschaftlicher<br />

Sicht sicher sind, dass es<br />

besser gewesen wäre, noch drei, vier<br />

oder gar fünf weitere ATVs zu bauen“,<br />

sagt der erfahrene Ingenieur. Erst dann<br />

ATV – vom Transporter zur bemannten Raumkapsel?<br />

So hätte eine druckbelüftete Rückkehrkapsel auf ATV-Basis aussehen können<br />

(links) und so das ATV-Evolution (rechts). Beide wurden nie realisiert.<br />

Einige Jahre lang wurde in Europa die Frage<br />

diskutiert, ob man nicht das Automated<br />

Transfer Vehicle (ATV) zu einem bemannten<br />

Raumfahrzeug weiterentwickeln solle. Für<br />

zwei Entwicklungsstufen hin zum bemannten<br />

Raumschiff gab es bereits verschiedene<br />

Design- und Machbarkeitsstudien. Bei<br />

der Umkonstruktion der druckbelüfteten<br />

Frachtsektion des ATV in eine ebenfalls<br />

belüftete Rückkehrkapsel wäre die größte<br />

Herausforderung hin zu einer bemannten<br />

Kapsel bereits gemeistert worden. Auch die<br />

Studie ATV-Evolution von EADS-Astrium aus<br />

dem Jahre 2008 über eine Weiterentwicklung<br />

zum Frachter mit Rückführungskapazität<br />

ging in diese Richtung.<br />

Überhaupt drängte die Industrie aus<br />

nachvollziehbaren Gründen auf eine Fortsetzung<br />

des Programms: Im Mittelpunkt<br />

der Anstrengungen stand der Erhalt der<br />

Kompetenzen, aber auch eine Amortisation<br />

der erheblichen Eigeninvestitionen in das<br />

Programm war das Ziel. Dass der ESA-Ministerrat<br />

ein bemanntes Raumflugsystem für<br />

den autonomen Zugang zum All schließlich<br />

ablehnte, hatte vor allem wirtschaftliche<br />

Gründe: Warum soll man eine Raumkapsel<br />

betreiben, wenn das Ziel Raumstation<br />

beispielsweise ein Kooperationsprojekt ist?<br />

Auch künftige Mond- und Planetenmissionen<br />

sind im Alleingang nicht zu schaffen,<br />

so dass man beim Bau der Transportsysteme<br />

ebenfalls lieber auf Zusammenarbeit setzt.<br />

Fotos: AD&S, Astrium, ESA, NASA<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Damit Anfang 2017 das erste Flugmodell<br />

geliefert werden kann, werden<br />

jetzt bereits Baugruppen produziert.<br />

Während des ersten Orion-Flugtests EFT-1 im Dezember 2014 kam noch ein<br />

Massendummy von der NASA zum Einsatz.<br />

Von oben nach unten: Orion-Kapsel,<br />

ESA-Servicemodul, SLS-Oberstufe.<br />

hätten sich die immensen Investitionen<br />

des Raumfahrtkonzerns in das Programm<br />

wirklich amortisiert.<br />

Nun hofft man also bei Airbus DS<br />

auf eine größere Serie mit regelmäßigen<br />

Aufträgen, denn Orion wird für lange<br />

Zeit das einzige US-Raumtransportsystem<br />

für Flüge über die Erdumlaufbahn<br />

hinaus bleiben. Von einer Serienproduktion<br />

zu sprechen wäre sicherlich verfrüht,<br />

aber wenn die NASA ihren eigenen<br />

Zeitplan einhalten will, muss sie<br />

Anfang 2016 die zweite Einheit bestellen<br />

sowie mindestens eine in jedem folgenden<br />

Jahr. Hinzu kommt, dass die<br />

Amerikaner sehr auf die Sicherheit ihrer<br />

Besatzungen bedacht sind, so dass für<br />

eventuelle Rettungseinsätze immer eine<br />

Ersatzkapsel bereitstehen muss, und<br />

schließlich sind für Mondmissionen beispielsweise<br />

auch Einsätze unbemannter<br />

Frachter denkbar oder die Verwendung<br />

als „Space Tugs“, also Raumschlepper<br />

für havarierte Raumflugkörper.<br />

Die Fantasie kennt jedenfalls keine<br />

Grenzen, aber „jetzt hoffen wir erst einmal<br />

auf den Abschluss der langfristigen<br />

industriellen Vereinbarung“, sagt Juckenhöfel.<br />

„Wir haben feste Zeitpläne<br />

und arbeiten zu fixen Preisen, auch wenn<br />

man Änderungen im Design nicht ausschließen<br />

kann.“ Wenn sie sich dabei bewähren,<br />

stehen ihnen in der bemannten<br />

Raumfahrt alle Türen offen. „Ein Traum<br />

für Ingenieure“, strahlt der Doktor, „da<br />

kommt jemand und sagt: Hier hast du<br />

die Millionen, dort drei Jahre Zeit. Mach<br />

was draus! Etwas Schöneres kann man<br />

sich gar nicht vorstellen!“<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 79


Raumfahrt<br />

Test für die Asteroidenabwehr<br />

Kann man einen<br />

Mond ablenken?<br />

Wie reagiert die Menschheit,<br />

wenn ein Asteroid mit Kurs Erde<br />

entdeckt wird? Die ESA-Sonde<br />

„Asteroid Impact Mission“ soll<br />

diese Frage beantworten.<br />

Die Entwurfsarbeiten für AIM begannen<br />

im April <strong>2015</strong>. Das Projekt<br />

soll zur Entwicklung von<br />

Technologien künftiger Raumflugmissionen<br />

beitragen; zugleich ist es die erste<br />

Untersuchung über mögliche planetare<br />

Verteidigungstechniken seitens der ESA.<br />

Zunächst wird ab Oktober 2020 die<br />

Sonde zu den Didymos-Zwillings-Asteroiden<br />

fliegen, die 2022 bis auf elf Millionen<br />

Kilometer und damit vergleichsweise<br />

nahe an die Erde herankommen<br />

werden. Der Hauptkörper hat einen<br />

Durchmesser von 800 Metern und wird<br />

von einem 170 Meter durchmessenden<br />

Mond umkreist, der den inoffiziellen Namen<br />

„Didymoon“ trägt. Dieser kleine<br />

Mond ist das eigentliche Ziel von AIM.<br />

Die Sonde soll den Gesteinsbrocken<br />

mit optischen Instrumenten, Radar und<br />

Laser scannen, um detaillierte Aufzeichnungen<br />

seiner Oberfläche und des inneren<br />

Aufbaus zu erhalten. Außerdem<br />

wird AIM ein Landemodul absetzen.<br />

Überdies werden mehrere Minisatelliten<br />

ausgesetzt, um weitere wissenschaftliche<br />

Daten aus der nächsten Umgebung des<br />

Mondes zu sammeln. Die Ergebnisse<br />

werden dann mittels einer leistungsfähigen<br />

Laser-Datenverbindung an die Bodenstation<br />

der ESA auf der Kanareninsel<br />

Teneriffa übermittelt.<br />

AIM stellt zudem den ESA-Beitrag<br />

zur umfassenden AIDA-Mission (Asteroid<br />

Impact & Deflection Assessment)<br />

dar. Ende 2022 soll die von der NASA<br />

gesteuerte DART-Sonde (Double Asteroid<br />

Redirection Test) bei Didymos ankommen<br />

und direkt mit einer Geschwindigkeit<br />

von sechs Kilometern pro Sekunde<br />

in Didymoon einschlagen. AIM wird<br />

genau beobachten, wie DART auftrifft,<br />

und anschließend wird der Mond für<br />

Vorher-Nachher-Vergleiche detailliert<br />

untersucht, um die kinetischen Auswirkungen<br />

von DART und deren Folgen beschreiben<br />

zu können.<br />

Im Erfolgsfall sorgt die Veränderung<br />

der Umlaufbahn des Minimondes mittels<br />

Per Laserstrahl erfolgt<br />

die Datenübertragung<br />

zur Erde.<br />

Didymoon (links) ist das Ziel von AIM und DART. Bereits 2005 hatte die NASA von<br />

der Raumsonde Deep Impact aus den Kometen Tempel-1 „beschossen“ (rechts).<br />

des DART-Aufpralls erstmals dafür, dass<br />

die Menschheit die Dynamik des Sonnensystems<br />

messbar beeinflussen kann.<br />

Somit ist der Versuch die Grundlage für<br />

die weitere Entwicklung planetarer Abwehrstrategien<br />

und für ein besseres Verständnis<br />

des Einsatzes technischer Mittel<br />

bei einer tatsächlichen Bedrohung aus<br />

dem All.<br />

FR<br />

MATTHIAS GRÜNDER<br />

Fotos: ESA (3), NASA<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


News RAUMFAHRT<br />

Foto: NASA<br />

NASA-RAUMSONDE MESSENGER<br />

Dem Ende entgegen<br />

Am 30. April ging eine großartige NASA-Mission zu Ende, als die Raumsonde<br />

MESSENGER (Mercury Surface, Space Environment, Geochemistry<br />

and Ranging) nach Verbrauch aller Treibstoffreserven auf der<br />

Oberfläche des sonnennächsten Planeten Merkur zerschellte. Vor elf Jahren<br />

war MESSENGER gestartet worden und nach sechseinhalbjährigem Flug am<br />

18. März 2011 in eine Umlaufbahn um den Merkur eingeschwenkt. Nun aber<br />

ging der Treibstoffvorrat zu Ende, und mit gezielten Bahnänderungsmanövern<br />

wurde die Sonde zum Absturz gebracht.<br />

Antrieb Sonnenlicht<br />

Fast ein Dutzend Nanosatelliten soll<br />

die neue US-Schwerlastrakete SLS beim<br />

Testflug Exploration Mission-1 neben einer<br />

unbemannten Orion-Kapsel ins All befördern.<br />

Dazu gehört auch die Near-Earth<br />

Asteroid Scout Mission, die mit Hilfe eines<br />

Sonnensegels per Lichtdruck der Sonne<br />

einen Asteroiden anfliegen und diesen<br />

fotografieren soll. Alle Nutzlasten wiegen<br />

nicht mehr als 14 Kilogramm pro Satellit.<br />

Das All ist nass<br />

Foto: NASA Foto: NASA<br />

NASA-Beobachtungen außerirdischer<br />

Welten haben ergeben, dass erstaunlich<br />

viel Wasser im Universum verteilt ist, darunter<br />

sogar an Orten, wo es von Wissenschaftlern<br />

nie vermutet worden wäre. Weil<br />

das Vorhandensein von Wasser eine der<br />

Grundbedingungen für die Entstehung von<br />

Leben ist, fühlen sich die Experten nun in<br />

der verstärkten Suche nach nassen Welten<br />

bestätigt, beginnend bei den Monden<br />

Ganymed, Europa und Callisto (Jupiter)<br />

sowie Enceladus und Titan (Saturn).<br />

Aus für TRMM<br />

17 Jahre nach dem Start beendeten die<br />

NASA und die japanische JAXA den gemeinsamen<br />

Betrieb des Klimaforschungssatelliten<br />

TRMM (Tropical Rainfall Measuring Mission),<br />

weil das Bordtriebwerk keinen Treibstoff<br />

mehr hat. Der Satellit hatte die Regenmengen<br />

in den Tropen und Subtropen der Erde<br />

gemessen und damit wesentlich zur Verbesserung<br />

von Klimavorhersagen beigetragen.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

NASA-Ingenieure des Materials and<br />

Processing Laboratory beim Marshall<br />

Space Flight Center haben in zehn<br />

Tagen und 18 Stunden aus 8255 per<br />

Laser geschmolzenen Kupferschichten<br />

eine Triebwerksbrennkammer<br />

mit mehr als 200 Kühlleitungen für<br />

Flüssigwasserstoff „gedruckt“.<br />

Die Marssonde MAVEN der NASA<br />

(Mars Atmosphere and Volatile<br />

Evolution) hat am 6. April <strong>2015</strong> die<br />

1000. Umrundung des Roten Plane -<br />

ten absolviert. Seit Beginn der Primärmission<br />

hat sie bereits wertvolle<br />

Erkenntnisse über die obere Marsatmosphäre<br />

geliefert.<br />

Die Asteroidensonde Dawn war<br />

kurz nach ihrer Ankunft am Kleinplaneten<br />

Ceres im Asteroidengürtel<br />

in bester Verfassung, stellte die<br />

Bodenkontrolle fest. Zunächst befand<br />

sich die Sonde auf einer spiralförmigen<br />

Abstiegsbahn, auf der sie sich<br />

der Oberfläche immer mehr näherte.<br />

Bis zum 9. Mai wird dann die erste<br />

Erkundungsetappe abgeschlossen<br />

sein, der eine weitere Annäherungsphase<br />

folgen soll. Von dieser erhofft<br />

man sich immer bessere Daten.<br />

Foto: NASA<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 81


Historie<br />

Der Rumpf und die Tragflächengondeln<br />

wurden neu konstruiert.<br />

Passagier-<br />

Tupolew Tu-104<br />

bomber<br />

Vor 60 Jahren erschien ein Strahlverkehrsflugzeug am Himmel über der UdSSR, das seine<br />

Abstammung von einem Bomber nicht verleugnen konnte. Noch bis Anfang der 80er<br />

Jahre standen die letzten Exemplare im Dienst, bevor sie moderneren Mustern wichen.<br />

VON NIKOLAI<br />

JAKUBOWITSCH<br />

Die Tu-104 bewährte sich auf<br />

allen Mittelstrecken der Aeroflot.<br />

Beginnend mit den 50er<br />

Jahren nahm der wirtschaftliche<br />

Aufschwung<br />

in der Sowjetunion nach der Beseitigung<br />

der schlimmsten Kriegsfolgen<br />

langsam Fahrt auf. Als Problem bei der<br />

Erschließung der Rohstoffvorkommen<br />

des riesigen Landes erwies sich zunehmend<br />

die bisherige Konzentration auf<br />

die Eisenbahn als Hauptverkehrsträger,<br />

während die Vorkriegsmuster der zivilen<br />

Luftflotte deren Aufgaben nicht annähernd<br />

übernehmen konnten.<br />

Nach dem Tode Stalins konstatierte<br />

die neue politische Führung das Vorhandensein<br />

einer industriellen Basis für<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Kurz und knapp<br />

Bauzeit: 1955 bis 1962<br />

Stückzahl: mehr als 200<br />

Herstellungsland: UdSSR<br />

Die Tu-104 war sehr zuverlässig – nur ein Exemplar<br />

stürzte 1962 wegen widriger Wetterbedingungen ab.<br />

die Entwicklung und den Bau ziviler<br />

Strahlflugzeuge, so dass nun unverzüglich<br />

diese Aufgabe gelöst werden sollte.<br />

Nachdem das Konstruktionsbüro von<br />

Andrej Tupolew bereits erfolgreich den<br />

strahlgetriebenen Bomber Tu-16 realisiert<br />

hatte, war es nur logisch, dass er<br />

nun auch als Erster den „Zivilauftrag“<br />

erhielt.<br />

Gefordert war ein Flugzeug mit einer<br />

Kapazität von 50 Passagieren und 1250<br />

Kilogramm Fracht, einer Reichweite von<br />

3500 Kilometern, einer Startstrecke von<br />

maximal 1650 Meter und einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 1000 Kilometern<br />

pro Stunde. Tupolews Mitarbeiter entschieden<br />

sich Anfang 1952, die Tu-16<br />

als Basis für den neuen Airliner zu nehmen,<br />

vergrößerten den Rumpfdurchmesser,<br />

verzichteten auf die „Wespentaille“<br />

des Bombers und änderten die<br />

Anbringung der Triebwerke. Ansonsten<br />

übernahmen sie zahlreiche Baugruppen,<br />

wie beispielsweise die Außenflügel, das<br />

Fahrwerk und die Leitwerke. Auch der<br />

Bug wurde samt der verglasten „Bombernase“<br />

von der Tu-16 übernommen.<br />

In einem weiteren Detail allerdings<br />

ähnelte die neue Tu-104 wieder ihrem<br />

Vorgängermodell, indem die Ingenieure<br />

nämlich im Heck einen Bremsschirm installierten,<br />

um bei der Landung sicherzugehen,<br />

dass die Maschine nicht über<br />

die Bahn hinausschießen würde.<br />

KEINE PROBLEME<br />

BEI DER <strong>FLUG</strong>ERPROBUNG<br />

Im Dezember 1954 war ein hölzernes<br />

Mock-up des Flugzeuges fertiggestellt,<br />

und im Laufe des folgenden Jahres entstand<br />

der erste Prototyp. Er zeichnete<br />

sich dadurch aus, dass der durchgehende<br />

Flügelkasten die Kabine in einen vorderen<br />

und einen hinteren Salon teilte,<br />

so dass man in der Mitte bei verringerter<br />

Stehhöhe eine Galley unterbringen<br />

konnte. Bereits am 17. Juni 1955 hob<br />

das erste Exemplar der Tu-104 mit dem<br />

Kennzeichen CCCP–Л5400 unter<br />

Kommandant Juri Alaschejew zum<br />

Jungfernflug ab. Die Flugerprobung zog<br />

sich bis zum 12. Oktober hin. Dann begannen<br />

die staatlichen Abnahmeflüge,<br />

die allerdings nicht beim Forschungsinstitut<br />

der Zivilluftflotte, sondern beim<br />

Flugforschungsinstitut der Luftstreitkräfte<br />

stattfanden. Die Tests ergaben,<br />

dass die Maschine auch von Piloten mit<br />

nur mittlerer Qualifikation sicher geflogen<br />

werden konnte, jedoch sollten die<br />

Landebahnen eine Mindestlänge von<br />

2500 Metern, in südlichen, wärmeren<br />

Gefilden sogar von 3000 Metern haben.<br />

Bei Ausfall eines der beiden Triebwerke<br />

konnte noch eine Gesamtmasse<br />

von 71 500 Kilogramm sicher befördert<br />

werden; die Dauergeschwindigkeit in<br />

11 000 Metern Höhe lag bei etwas mehr<br />

als Mach 0.7. Bei maximaler Geschwindigkeit<br />

von Mach 0.87 traten Vibrationen<br />

auf, was die Führung der Aeroflot<br />

allerdings nicht als wichtig erachtete,<br />

Fotos: Archiv Jakubowitsch, FR-Dokumentation<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Tupolew Tu-104<br />

Verwendung: Verkehrsflugzeug<br />

Antrieb: 2 Strahltriebwerke Mikulin AM-3<br />

Besatzung: 5 Mann<br />

Passagiere: 50<br />

Schub: je 85,9 kN<br />

Länge: 38,85 m<br />

Höhe: 11,9 m<br />

Spannweite: 34,54 m<br />

Flügelfläche: 186 m 2<br />

Treibstoffvorrat: 29 700 kg<br />

max. Startmasse: 71 500 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 770 km/h<br />

Steigzeit auf 10 000 m: 19,6 min<br />

Gipfelhöhe: 11 500 m<br />

Reichweite: 2750 km<br />

Startstrecke: 1700 m<br />

Landestrecke: 1800 m<br />

Mit dieser Tupolew Tu-104<br />

eröffnete die Aeroflot am<br />

15. September 1956 die<br />

Erprobung auf der Strecke<br />

Moskau–Omsk–Irkutsk.<br />

Klassiker<br />

der Luftfahrt<br />

Spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge<br />

und ihre faszinierende Technik.<br />

Ausgabe 4/15<br />

jetzt am Kiosk<br />

erhältlich<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


In den 60er und 70er Jahren<br />

prägte die Tu-104 das Bild aller<br />

sowjetischen Flughäfen.<br />

Fotos: Archiv Jakubowitsch<br />

So sah der hintere Salon einer Tu-104<br />

mit den charakteristischen breiten<br />

Sitzen und den Gepäcknetzen aus.<br />

Erst 1981 wurden die letzten Tu-104<br />

aus dem Dienst genommen.<br />

Blick ins Cockpit über die Schulter des<br />

Bordingenieurs. Im verglasten Bug war<br />

der Navigator untergebracht.<br />

weil die Maschine im Liniendienst nie<br />

so schnell fliegen würde. Bei Flügen in<br />

Gipfelhöhe wurde die Kabine mit 0,45<br />

Atmosphären druckbelüftet.<br />

Die Serienproduktion begann 1955<br />

im Flugzeugwerk Charkow, und bereits<br />

Ende dieses Jahres fanden erste Testflüge<br />

nach England, Indien und in die<br />

Schweiz statt, wo das Flugzeug durchweg<br />

positiv beurteilt wurde (Lärmbeschränkungen<br />

gab es damals noch<br />

nicht). Die ersten Maschinen wurden<br />

im Mai 1956 an die Zivilluftflotte übergeben,<br />

und im September begann die<br />

offizielle Streckenerprobung. Der reguläre<br />

Linieneinsatz startete am 1. April<br />

1957. Damit war die Tu-104 – nach der<br />

de Havilland Comet – das zweite Serien-Passagierflugzeug<br />

der Luftfahrtgeschichte.<br />

Innerhalb kurzer Zeit wurde der Typ<br />

weiter verbessert. So erhielt er unter anderem<br />

die stärkeren RD-3M-Triebwerke,<br />

später auch größere Treibstofftanks<br />

und wurde so zuerst für 70, ab 1962<br />

sogar für 100 Passagiere modifiziert.<br />

Diese Tu-104A erflog 1958 einige spektakuläre<br />

Weltrekorde.<br />

Die Entwicklung der 100-sitzigen<br />

Tu-104B begann 1958, wofür man den<br />

Rumpf um etwas mehr als einen Meter<br />

verlängerte. Als Antriebe kamen die<br />

neuen RD-3M-500 zum Einsatz, und in<br />

der Erprobung wurde sogar eine Bestuhlung<br />

mit 115 Plätzen getestet, für<br />

den Einsatz aber nicht realisiert. Die<br />

Produktion der B-Version wurde an das<br />

Werk in Kasan übergeben. Die Tu-104E<br />

mit vergrößerter Reichweite startete am<br />

29. Januar 1960 zum Erstflug.<br />

Auch einige Spezialversionen wurden<br />

von diesem Muster gebaut, so die<br />

Tu-104Scha als „fliegendes Klassenzimmer“<br />

für die Ausbildung von Besatzungen<br />

des Raketenträgers Tu-16K-10 oder<br />

das Transportflugzeug Tu-107 für bis zu<br />

70 voll ausgerüstete Fallschirmjäger,<br />

doch blieb es bei einem Prototyp. Auch<br />

die vierstrahlige Tu-110 ergab nicht die<br />

erhofften Verbesserungen. Insgesamt<br />

wurden mehr als 200 Exemplare dieses<br />

zuverlässigen Flugzeugs gebaut, sechs<br />

davon im Jahre 1957 auch an die tschechoslowakische<br />

CSA geliefert. Erst<br />

nach Einführung der Tu-134 nahm man<br />

die Tu-104 aus dem Dienst.<br />

FR<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 85


Service MODELLE UND TERMINE<br />

[ 5]<br />

[ 2 ]<br />

[ 3 ]<br />

Herpa<br />

Kaum hat Etihad Airways den<br />

neuen Anstrich eingeführt, gibt<br />

es dessen Flaggschiff, den Airbus<br />

A380 [ 1 ] (A6-APA) schon<br />

als Modell im Maßstab 1:200.<br />

Die neue Lackierung ist gut wiedergegeben<br />

(Art.-Nr. 557092, 72<br />

Euro). Weitere neue Modelle in<br />

1:200 sind die Antonow An-2<br />

[ 2 ] (HA-ABA) des Antonow-Vereins<br />

Schweiz (AVS) aus Grenchen<br />

(Art.-Nr. 556927, 36 Euro), die<br />

Fokker 27 (F-BPNE) von Air Inter<br />

(Art.-Nr. 556965, 49,50 Euro),<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Boeing 747-8<br />

Lockheed U-2R/S<br />

1:144 Revell, Zvezda<br />

1:144 Dragon; 1:72 Special Hobby;<br />

1:48 Italeri<br />

North American 1:144 Minicraft; 1:72 Airfix, Hasegawa,<br />

B-25 Mitchell Italeri, Revell; 1:48 Academy, Revell;<br />

1:32 Hong Kong Models<br />

Tupolew Tu-104<br />

1:144 Amodel; 1:72 HpH Models<br />

ANZEIGE<br />

die Fokker 27 (PH-SAD) von<br />

NLM CityHopper (Art.-Nr.<br />

556897, 49,50 Euro) und die Vickers<br />

Viscount 800 (G-AZNA<br />

„Skianyn Vannin“) von Manx Airlines<br />

(Art.-Nr. 556866, 49,50 Euro).<br />

Die Fokker 100 im Maßstab<br />

1:500 gibt es jetzt auch in den<br />

Farben von Air Niugini (Art.-Nr.<br />

527460, 19,90 Euro).<br />

Revell<br />

Ein alter Bekannter ist mit dem<br />

Bausatz der Douglas AC-47D<br />

Gunship [ 3 ] im Maßstab 1:48<br />

[ 1 ] [ 4 ]<br />

wieder erhältlich. Der groß dimensionierte<br />

Spritzling hat fast<br />

30 Jahre auf dem Buckel, was<br />

sich unter anderem an den erhabenen<br />

Gravuren erkennen lässt.<br />

Die Detaillierung im Innenraum<br />

kann sich auch heute noch sehen<br />

lassen. Drei Figuren und Decals<br />

für zwei Maschinen der US Air<br />

Force (Vietnam und Hurlburt<br />

Field) liegen bei (Art.-Nr. 04926,<br />

118 Teile, 34,99 Euro).<br />

Der Spritzling der Bell AH-1W<br />

Super Cobra im Maßstab 1:48<br />

stammt ursprünglich von Italeri<br />

und ist aus den 90er Jahren datiert.<br />

Die Oberflächenstrukturen<br />

sind gut. Lediglich die Klarsichtkanzel<br />

ist aus etwas dickem Plastik<br />

gefertigt. Die Außenlasten<br />

bestehen aus Raketenbehältern<br />

sowie Hellfire- und Sidewinder-<br />

Flugkörpern. Der Abziehbilderbogen<br />

enthält Markierungen für<br />

drei Kampfhubschrauber des US<br />

Marine Corps auis den Jahren<br />

1988 bis 1991 (Art.-Nr. 04943,<br />

128 Teile, 19,99 Euro).<br />

Sehr gute Gravuren besitzt der<br />

Bausatz der Mikojan MiG-21<br />

F-13 Fishbed C [ 4 ] in 1:72, der<br />

rund zehn Jahre nach seinem ersten<br />

Erscheinen wieder verfügbar<br />

ist. Auch die Detaillierung ist gut.<br />

Im Vergleich zur ersten Ausgabe<br />

ist lediglich der Abziehbilderbogen<br />

etwas geschrumpft; er enthält<br />

nun Markierungen für eine<br />

sowjetische Maschine und die<br />

vom Kosmonauten Sigmund<br />

Jähn geflogene MiG-21 (Art.-Nr.<br />

03967, 83 Teile, 14,99 Euro).<br />

Wingnut Wings<br />

Bisher hatten sich die Neuseeländer<br />

bei ihren Modellen aus der<br />

Zeit des Ersten Weltkriegs im<br />

Maßstab 1:32 vor allem auf kleinere<br />

Muster konzentriert. Nun<br />

ist der deutsche zweimotorige<br />

Bomber AEG G.IV [ 5 ] in einer<br />

frühen Ausführung erschienen.<br />

Der Karton erscheint noch praller<br />

gefüllt als bisher, und auch die<br />

Bauanleitung erreicht mit 34 Seiten<br />

neue Dimensionen. An Qualität<br />

und Detaillierung gibt es wie<br />

üblich nichts auszusetzen. Fünf<br />

Decalbögen (vier davon mit Tarnstoff)<br />

sowie 17 Fotoätzteile liegen<br />

bei. Bei der Bewaffnung hat<br />

der Modellbauer die Wahl zwischen<br />

drei verschiedenen Arten.<br />

Die Reifen sind zweimal vorhanden:<br />

einmal realistisch geplättet,<br />

und einmal komplett rund. Das<br />

Modell besitzt eine Spannweite<br />

von 57 Zentimetern und kann<br />

bei Wingnut Wings über das Internet<br />

bestellt werden (www.<br />

wingnutwings.com). Der Versand<br />

ist kostenfrei. Allerdings<br />

können noch Gebühren des<br />

deutschen Zolls hinzukommen<br />

(Art.-Nr. 32034, 440 Teile, 229<br />

Dollar/ca. 215 Euro).<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Foto: Imperial War Museum<br />

• 27.03. – 28.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Ausstellung „Gustav Mesmer:<br />

Mit dem Fahrrad fliegen“, Zeppelin<br />

Museum Friedrichshafen<br />

Kontakt: Zeppelin Museum Friedrichshafen<br />

GmbH, Tel.: +49 7541 380129,<br />

E-Mail: muecke@zeppelin-museum.de,<br />

www.zeppelin-museum.de<br />

• 19.05. – 21.05.<strong>2015</strong><br />

15. EBACE European Business<br />

Aviation Convention and<br />

Exhibition, Genf<br />

Kontakt: European Business Aviation<br />

Association (EBAA), 1040 Brüssel,<br />

Belgien, Tel.: +32 2 7660070,<br />

E-Mail: info-eu@ebace.aero,<br />

www.ebace.aero<br />

• 23.05. – 24.05.<strong>2015</strong><br />

Le Temps des Hélices Airshow,<br />

Champ d’Aviation de Cerny/<br />

La Ferté-Alais, Frankreich<br />

Kontakt: Amicale Jean-Baptiste Salis,<br />

Aérodrome de Cerny/La Ferté-Alais,<br />

Tel.: +33 1 64 575585, www.ajbs.fr<br />

• 23.05. – 24.05.<strong>2015</strong><br />

VE Day Anniversary Air Show,<br />

Duxford, Großbritannien<br />

Kontakt: IWM Duxford, Cambridgeshire,<br />

Großbritannien, Tel.: +44 1223<br />

835000, E-Mail: duxford@iwm.org.uk,<br />

www.iwm.org.uk<br />

• 24.05.<strong>2015</strong><br />

Cold War Jets Open Day,<br />

Bruntingthorpe Aviation,<br />

Leicestershire, Großbritannien<br />

www.bruntingthorpeaviation.com<br />

• 30.05. – 31.05.<strong>2015</strong><br />

Großes Oldtimer-Festival,<br />

Flughafen Siegerland<br />

Kontakt: VFF Geisweid e.V.,<br />

Tel.: + 49 171 369 2376,<br />

www.oldtimer-festival-siegerland.de<br />

• 31.05.<strong>2015</strong><br />

Volkel in de Wolken,<br />

Volkel City, Niederlande<br />

www.volkelindewolken.nl<br />

• 05.<strong>06</strong>. – 07.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

World War II Weekend, Mid-<br />

Atlantic Air Museum<br />

Kontakt: Mid-Atlantic Air Museum,<br />

Tel.: +1 610 3727333, E-Mail:<br />

maam@maam.org, www.maam.org<br />

• <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Arctic Airshow Sodankylä,<br />

Finnland<br />

www.airshow<strong>2015</strong>.sodik.fi<br />

• 13.6.<strong>2015</strong><br />

Tag der Bundeswehr, Manching<br />

Mit Flugvorführungen<br />

• 13.6.<strong>2015</strong><br />

Tag der Bundeswehr, Fritzlar<br />

Kontakt: Kampfhubschrauberregiment<br />

36, E-Mail: KpfHubschrRgt36S1@<br />

bundeswehr.org<br />

• 13.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Biggin Hill Festival of Flight,<br />

Biggin Hill, Großbritannien<br />

Kontakt: Biggin Hill Airport,<br />

Tel.: +44 1959 578571, E-Mail:<br />

info@bhfof.com, www.bhfof.com<br />

• 13.<strong>06</strong>. – 14.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Flugplatzfest, Bergneustadt<br />

„Auf dem Dümpel“<br />

Kontakt: Luftsport-Club Dümpel,<br />

E-Mail: info@lsc-duempel.de,<br />

www.edkf.de<br />

• 14.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Cosford Airshow <strong>2015</strong>,<br />

Großbritannien<br />

Kontakt: Air Show Office,<br />

Tel.: +33 1902 377922,<br />

www.cosfordairshow.co.uk<br />

• 14.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Mobile Legenden <strong>2015</strong>,<br />

Oldtimer- und Luftfahrtfestival,<br />

Eutingen (Gäu)<br />

Kontakt: Stefan Dangel,<br />

Tel.: +49 711 90234-44, E-Mail:<br />

stefan.dangel@mps-agentur.de,<br />

www.mobile-legenden.de<br />

• 15.<strong>06</strong>. – 21.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

51. International Paris Air Show,<br />

Le Bourget, Frankreich<br />

Kontakt: GIFAS, E-Mail: visiteurs@<br />

siae.fr, www.paris-air-show.com<br />

• 20.<strong>06</strong>. – 21.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Großer Flugtag, Oehna<br />

Kontakt: Fläming Air, Tel.: +49 33742<br />

617-0, E-Mail: edbo@flaemingair.de,<br />

www.flaemingair.de<br />

• 20.<strong>06</strong>. – 21.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Weston International Airshow,<br />

Weston-super-Mare, Somerset,<br />

Großbritannien<br />

Kontakt: North Somerset Council,<br />

Tel.: +44 1934 888 888,<br />

E-Mail: events@n-somerset.gov.uk,<br />

www.n-somerset.gov.uk<br />

• 27.<strong>06</strong>. – 28.<strong>06</strong>.<strong>2015</strong><br />

Flughafenfest Erfurt/Weimar<br />

Kontakt: Flughafen Erfurt GmbH, Tel.:<br />

+49 361 6562200, E-Mail: info@grossflugtage.de,<br />

www.grossflugtage.de<br />

• 04.07. – 05.07.<strong>2015</strong><br />

Airshow Coburg, Flugplatz<br />

Brandensteinsebene, Bayern<br />

Kontakt: Aero-Club Coburg,<br />

Tel.: +49 171 2665999,<br />

www.airshow-coburg.de<br />

• 04.07. – 05.07.<strong>2015</strong><br />

Flugtag & 102 Jahre Flugplatz<br />

Altenburg-Nobitz<br />

Kontakt: Rotring Entertainment,<br />

Tel.: +49 34343 90810,<br />

E-Mail: info@grossflugtage.de,<br />

www.grossflugtage.com<br />

• 04.07.<strong>2015</strong><br />

Flugtag & 75 Jahre F7 & 50 Jahre<br />

SwAF C-130, Satenas, Schweden<br />

Kontakt: Försvarsmakten, Tel.: +46<br />

8 7887500, E-Mail: exp-hkv@mil.se,<br />

www.forsvarsmakten.se<br />

• 05.07.<strong>2015</strong><br />

Shuttleworth WWI Commemoration<br />

Airshow, Old Warden,<br />

Bedfordshire, Großbritannien<br />

Kontakt: The Shuttleworth Collection,<br />

Tel.: +44 1767 627927,<br />

www.shuttleworth.org<br />

• 11.07. – 12.07.<strong>2015</strong><br />

Flying Legends Air Show,<br />

Duxford, Großbritannien<br />

Kontakt: IWM Duxford, Tel.: +44<br />

1223 835000, www.iwm.org.uk<br />

Impressum<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte informieren Sie sich direkt beim Veranstalter!<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM (Hrsg:<br />

FREUNDES KREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Ubierstraße 83, 53173 Bonn Redaktionstelefon:<br />

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Paul Pietsch † Redaktionelle Gesamtleitung Luft- und Raumfahrt<br />

und Chefredak teur: Volker K. Thomalla Stellv. Chefredakteur:<br />

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Steinke Militärluftfahrt, Hubschrauber, Neue Medien: Karl<br />

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Triebwer ke, Historie: Patrick Hoeveler Produktionskoordination:<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 87


Nachbrenner<br />

North American B-25J Mitchell<br />

Mit knapp 10 000 gebauten Maschinen ist<br />

die B-25 einer der wichtigsten mittelschweren<br />

Bomber des Zweiten Weltkriegs.<br />

Fast 50 fliegen immer noch.<br />

Von RICHARD VANDERMEULEN; Foto: RICHARD VANDERMEULEN<br />

Das Fagen Fighters WWII Museum in Granite<br />

Falls, Minnesota, ist vor allem für seine<br />

perfekt restaurierten Jäger aus dem<br />

Zweiten Weltkrieg bekannt. Nun hat sich Ron Fagen auch eines<br />

Mitchell-Bombers angenommen. Die im letzten Jahr bei<br />

den Spezialisten von Aero Trader in Kalifornien gründlich<br />

überholte und umgebaute „Paper Doll“ repräsentiert nun eine<br />

Maschine der ab Anfang 1943 in Nordafrika, Italien und<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> www.flugrevue.de


Paper Doll<br />

Frankreich eingesetzten 447th Bomb Squadron der 321st<br />

Bomb Group. Sie wurde auch wieder mit einem verglasten Bug<br />

inklusive Norden-Bombenzielgerät statt einer Kanonennase<br />

ausgerüstet. Als Hauptpilot der B-25J-30-NC fungiert Ron Fagens<br />

Sohn Evan. Die Anfang 1945 im North-American-Werk<br />

in Kansas City gebaute Maschine (USAAC-Kennung 44-<br />

86698, Seriennummer 108-47452) war zwar nie im Kriegseinsatz,<br />

hat aber trotzdem eine bewegte Vergangenheit. Nachdem<br />

sie zunächst in Independence, Missouri, und Pyote, Texas, eingelagert<br />

worden war, begann ihre aktive Zeit erst 1951. Die<br />

Royal Canadian Air Force nutzte den mittleren Bomber bis<br />

1961 in der Version TB-25J für Ausbildungsaufgaben. Danach<br />

wechselte das Flugzeug sehr oft den Besitzer. Unter anderem<br />

war die B-25J von 1975 bis 1992 als Feuerlöschflugzeug in Kanada<br />

aktiv. Danach kehrte sie in die USA zurück und war viele<br />

Jahre als „Sunday Punch“ auf Flugtagen zu sehen.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> JUNI <strong>2015</strong> 89


Vorschau<br />

07/15<br />

AEROSALON<br />

PARIS<br />

In Le Bourget trifft sich vom 15. bis 21. Juni wieder die komplette Luft- und<br />

Raumfahrtbranche zur Paris Air Show. Die große Vorschau im nächsten Heft<br />

stimmt Sie auf die Top-Themen der wichtigsten Messe des Jahres ein.<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 15. Juni <strong>2015</strong><br />

Die Show des Jahres<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

Airbus<br />

Über 8000 Verkehrsjets des europäischen<br />

Herstellers fliegen derzeit weltweit im<br />

Liniendienst. Um ihre Betreuung will sich<br />

Airbus künftig verstärkt kümmern. Gelingt<br />

es, neue Einnahmequellen anzuzapfen?<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Greyhound<br />

Für die Versorgung ihrer<br />

Flugzeugträger nutzt<br />

die US Navy seit rund<br />

50 Jahren die C-2A.<br />

Unsere Reportage zeigt<br />

den robusten Transporter<br />

im harten Einsatz.<br />

RAUMFAHRT<br />

Mars<br />

Dem roten Planeten<br />

rücken die Forscher<br />

derzeit mit einer ganzen<br />

Reihe von Sonden und<br />

Rovern zu Leibe – immer<br />

in der Hoffnung, Spuren<br />

von Wasser zu finden.<br />

Fotos: Austrian, Dassault Aviation/K. Tokunaga, Lockheed Martin, US Navy<br />

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