Susi Jirkuff Bad Beuys - Büro für Transfer
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170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: Ronald Kodritsch<br />
Flaschengeister, 2006 (alle Zeichnungen)<br />
Mischtechnik, Collage/Papier<br />
60 x 40 cm<br />
Ronald Kodritsch<br />
Geboren 1970 in Leoben. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien;<br />
Stipendium Chelsea College for Art & Design, London (1995), Paris Stipendium des BKA<br />
(2005).<br />
Ausstellungsbeteiligungen u.a. Konfrontationen und Kontinuitäten (2006, Sammlung<br />
Essl), Lebt und arbeitet in Wien (2005, Kunsthalle Wien), Der ironische Blick (2001,<br />
Landesgalerie am OÖ Landesmuseum, Linz), Soho Ottakring (2001).<br />
Einzelausstellungen u.a. Galerie Brunhofer, Linz (2005), Projektraum Viktor Bucher,<br />
Wien (2005), Galerie Feichtner, Wien (2004), Galerie Schafschetzy, Graz (2004),<br />
Emerging Artists (2001, Sammlung Essl).<br />
Die Themen und Sujets in Ronald Kodritschs bildnerischem Schaffen sind zumeist<br />
sarkastische und entlarvende Kommentare auf gesellschaftliche Alltagsphänomene<br />
und Entwicklungen. Dabei liefert er oft ein selbstironisches Spiegelbild seiner eigenen<br />
Person, ob authentisch oder inszeniert, dominiert von Kindheitserinnerungen und –<br />
prägungen und dem Rollenbild und Selbstverständnis als Künstler.<br />
Flaschengeister<br />
Ronald Kodritschs poppige, lässige, lustige Flaschengeister erwecken spontane<br />
Sympathie. Mit schwungvollem Strich scheint er sie zum Leben erwecken zu wollen, als<br />
Beschützer ihrer Flaschenbesitzer. Denn Flaschengeister sind – zumindest im Märchen –<br />
gute Geister: einmal befreit, erfüllen sie bereitwillig alle Wünsche.<br />
Vielleicht beruht aber auch das Geheimnis der erfolgreichen Coca-Cola Formel, die bis<br />
heute die Phantasie der Kundschaft fasziniert, auf einem exotischen Kräuterextrakt,<br />
einem Flaschengeist wie aus Tausendundeiner Nacht, einer magischen Kraft, die<br />
niemand kennt und keiner erahnt…<br />
170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: Lena Kvadrat<br />
Lena Kvadrat<br />
Lena Kvadrat ist Modedesignerin und Betreiberin des Labels „art point“, das sie 1993 in<br />
Russland gegründet hat. 1998 wurde der erste Conceptstore in Moskau eröffnet, Ende<br />
2002 kam ein eigener Geschäfts- und Projektraum in Wien dazu, seit Mai 2004 gibt es<br />
auch einen Store in Berlin. Zahlreiche Teilnahmen an internationalen Mode- und<br />
Designmessen, u.a. Austrian Fashion Week, Blickfang (Wien/Zürich), Bread & Butter<br />
(Berlin/Barcelona), Designmai (Berlin), Expo (Madrid).<br />
Neben der kommerziellen Tätigkeit mit ihren Verkaufskollektionen sieht sie sich als<br />
Künstlerin, die Normen und Erwartungshaltungen, wie sie auch durch Kleidung zum<br />
Ausdruck kommen, kritisch hinterfragen will. „Grenzüberschreitung“ kann in diesem<br />
Sinne nicht nur räumlich, sondern auch in mode- und kommunikationsphilosophischer<br />
Hinsicht als Lena Kvadrats Markenzeichen gelten.<br />
CCL-LKW-06<br />
Auch in ihrem Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light geht es um Identitätsstiftung und Mehrwert<br />
durch Identität. Der quasi als „zweite Haut“ auf die Produktoberfläche applizierte<br />
überdimensionale Fingerabdruck der Künstlerin reflektiert in ironischer Weise die vom<br />
Getränkehersteller intendierte Wertsteigerung durch Schaffung einer folienbedruckten<br />
„Limited Art E0dition“. Als archaische Signatur seit jeher Garant <strong>für</strong> originäre Urheberschaft,<br />
gewinnt der hier im blow up-Verfahren zum grafischen Ornament verfremdete<br />
Fingerprint im Kontext zeitgenössischer biometrischer Kontrolltechnologien einen<br />
weiteren Aspekt künstlerischer Authentizität: Eine Spur, geschaffen von Künstlerhand,<br />
die viel „mehr wert“ ist als die unwillkürlich hinterlassene des – selbst schon elitären –<br />
Konsumenten, durch dessen Hände das Produkt letztlich geht. In der Wertschöpfungskette<br />
fügt sie dem ökonomischen Wert einen symbolischen hinzu – die Flasche landet<br />
statt im Mülleimer im Museum.<br />
s<br />
170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: Jan Lauth<br />
Jan Lauth<br />
Geboren 1967. Studium der visuellen Mediengestaltung an der Universität <strong>für</strong><br />
angewandte Kunst in Wien. 1996 Gründung der VisualistInnen-Gruppe eyeM. 2002<br />
Aufbau der Gruppe pooool als kollaborative Bewegtbildplattform zur Entwicklung und<br />
Verwertung neuer Medienformate. Seit 2004 Konzeption und Umsetzung der<br />
Veranstaltungsreihe EQUALeyes als Konzept visueller Musik. Zahlreiche Lehrtätigkeiten,<br />
wie etwa an dem SAE Technology College Wien (seit 1994), der Werbeakademie Wien<br />
(1998–2000), der Donauuniversität Krems (1998–2001) und der Universität <strong>für</strong><br />
angewandte Kunst Wien (seit 2000).<br />
Jan Lauth, dessen Arbeitsspektrum von der Malerei über Grafik bis zum Film reicht,<br />
ist einer der umtriebigsten Künstler im Bereich digital design sowie der führende Kopf<br />
der Wiener VJ-Szene, die im aktuellen Kulturgeschehen eine immer größere Rolle spielt.<br />
Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />
Mut und Individualität äußern sich <strong>für</strong> Jan Lauth in politischem Engagement, in einer<br />
bewussten Haltung zu unserer Sexualität und zur Geschlechterfrage, sowie im Wechselspiel<br />
zwischen verschiedenen kulturellen Codes, im Hinterfragen von gesellschaftlichen<br />
Phänomenen und deren Betrachten von mehreren Seiten.<br />
Mehrschichtiges Denken ist Grundlage <strong>für</strong> Toleranz und konstruktive Kritik. Dem<br />
verleiht Jan Lauth Ausdruck durch ein mehrschichtiges Bild- und Produktionskonzept<br />
<strong>für</strong> Coca-Cola:<br />
Fünf sich überlagernde Schichten erzeugen unzählige singuläre Bildkompositionen mit<br />
großer Tiefe. Jede einzelne Schicht stellt in sich eine Einheit dar, der optimale Effekt<br />
der Arbeit ist jedoch erst dann erreicht, wenn alle Schichten übereinander aufgebracht<br />
werden. Vier der fünf Schichten – „sleeves” – sind Folien, die unterschiedliche Motive<br />
zeigen, die fünfte Ebene ist die Flasche selbst. Die Folien sind einzeln abnehmbar, mit<br />
dem Abziehen jedes der „sleeves” erfahren die Konsumenten ein neues Bild und<br />
dringen in tiefere Assoziationsschichten ein.<br />
Die Themen der Schichten sind die Hinterfragung sozialer und ökonomischer Codes –<br />
von der Aufmerksamkeit als ökonomisches Gut über Sexualität bis hin zur geheimen<br />
Coca-Cola Rezeptur.<br />
170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: monochrom<br />
KEINER HILFT KEINEM, 2006 (Ausschnitt)<br />
Bütten-Ingres-Papier, Stempelfarbe<br />
50 x 60 cm<br />
monochrom<br />
monochrom, gegründet 1993, ist ein international agierendes Kollektiv, die Mitglieder<br />
sind: Johannes Grenzfurthner, Evelyn Fürlinger, Harald List, Anika Kronberger, Franz<br />
Ablinger, Frank Apunkt Schneider, Daniel Fabry und Günther Friesinger und Roland<br />
Gratzer.<br />
monochrom bezeichnet sich selbst als „ein Publikations-, Kunst- und Bastelkollektiv<br />
mit Hang zum Aktionismus“. Ihre Aktivitäten reichen von Lesungen, Talkshows,<br />
grafischen Arbeiten, Kunsteditionen, Publikationen, Videoarbeiten bis hin zu<br />
Ausstellungsinstallationen in Galerien und Museen.<br />
KEINER HILFT KEINEM von Lord Jim Loge powered by monochrom<br />
Im Dezember 2005 erwarb monochrom sämtliche Marken- und Nutzungsrechte der<br />
Lord Jim Loge, eine von den Künstlern Jörg Schlick, Martin Kippenberger, Wolfgang<br />
Bauer und Albert Oehlen Anfang der 90er Jahre gegründete Künstlervereinigung.<br />
Durch die internationale Anerkennung der Œuvres ihrer Mitglieder hat die Lord Jim<br />
Loge rasch einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht. Vor allem das Logo der Loge,<br />
ein Symbol aus Sonne, Busen und Hammer, hat einen besonderen Stellenwert. Indem<br />
jedes Mitglied der Loge angehalten wurde, das Symbol in seinen Werken zu verwenden,<br />
äußerten die Künstler einerseits Kritik am üblichen KünstlerInnenindividualismus,<br />
und trugen andererseits durch ihren eigenen Bekanntheitsgrad zur Verbreitung des<br />
Logos bei. Das dezidierte Ziel, das Logo „bekannter zu machen als Coca-Cola“ wurde<br />
jedoch nie erreicht. Mit dem Tod von Martin Kippenberger und Jörg Schlick wurde die<br />
Lord Jim Loge Legende.<br />
Die Wettbewerbseinladung ermöglichte nun monochrom, längst fällige Synergieeffekte<br />
zwischen Coca-Cola und der Lord Jim Loge ins Werk umzusetzen. Damit lösen sie posthum<br />
das eigentlich unerreichbare Ziel des Logen-Logos ein, indem sie ein Habitat der<br />
Warenwelt als Trägersubstanz dazu nutzen, um seine Botschaft über deren Distributionskanäle<br />
ins öffentliche Bewusstsein zu schleusen. Und wer wäre dazu besser in der Lage,<br />
als Coca-Cola selbst, ein Unternehmen, das die vielleicht weltweit bedeutendste pole<br />
position in Sachen Markenplatzierung hält. Für die Kunstszene, die über die eminente<br />
Bedeutung von Martin Kippenberger den Logo-Anspruch kennt, ist dies eine spektakuläre<br />
Korrektur des zu Erwartenden!<br />
170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: Michael Pisk<br />
<<br />
Cracks & Distances, 2000<br />
Glasplatte, zweifach geätzt<br />
<<br />
Michael Pisk<br />
Geboren 1961 in Graz. Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Wien. 1997<br />
Staatsstipendium <strong>für</strong> bildende Kunst. Ausstellungsbeteiligungen zuletzt workingworld.net<br />
(2006, Museum Arbeitswelt Steyr), Begehren und Überdruss (2005, Quartier<br />
21, Museumsquartier Wien), clips & chips (2004, Hotel Daniel Graz, im Rahmen des<br />
steirischen herbst). Einzelausstellungen u.a. Galerie Steinek, Wien (1998 und 2000).<br />
2003 Großbildprojektion im Rahmen der Eröffnung der Wiener Festwochen am<br />
Rathausplatz.<br />
Thema der Arbeiten von Michael Pisk ist stets das Festhalten oder Erzeugen von<br />
Strukturen. Strukturen, wie sie der Natur eigen sind, und wie sie weder ganz willkürlich<br />
noch ganz regelmäßig als selbstordnende Kraft Leben und Individualität bestimmen.<br />
Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />
In den eingereichten Arbeiten werden drei Werkzyklen des Künstlers sichtbar, die alle<br />
mit dem Effekt des „Aufbrechens“ und „Spuren-Hinterlassens“ spielen. Aufbrechen<br />
bedeutet <strong>für</strong> Michael Pisk eine Form der Dehydration, so wie Erde trocknet, ein dürrer<br />
Boden ohne Wasser. Dem kann natürlich mit einer Flüssigkeit – auch einem Getränk –<br />
abgeholfen werden und in einen Zustand der Stabilität des Bodens oder des Körpers<br />
gebracht werden. Ein Durstlöscher, der den Körper erfreut und ihn glücklich macht.<br />
Unsere Welt leidet extrem unter Wassernot, ein vielfach thematisiertes Problem.<br />
Erfrischung und Spirit stehen dabei symbolisch <strong>für</strong> Lösungsansätze.<br />
I. Glas-Kraqueluren<br />
Die Inhaltsstoffe und braune Farbe des Coca-Cola Getränkes leuchten durch die transluzide<br />
Flasche durch. Der Eindruck von Kälte, den die geätzte Glasvorlage in der Umsetzung<br />
auf dem Flaschen-Sleeve erzeugen soll, evoziert ein lustvolles Trinkerlebnis.<br />
II. Spurenbild<br />
Unvorhersehbare Spuren dominieren das Bild auf der Flasche, das Rot des Logos von<br />
Coca-Cola fließt in das Rot der Spuren. Spur impliziert, was zurückbleibt: was Substanz<br />
und Erkennbarkeit und Erlebbarkeit ist.<br />
III. Cracks haptisch<br />
Das Erdbraun ist in etwa mit der Farbe des Getränkes ident, Thema ist auch hier das<br />
Erfrischen vor dem Trockenen, dem Austrocknen. Gleichzeitig suggeriert es<br />
Energietanken.<br />
The Red, 2006<br />
aus dem Zyklus Spur III<br />
Acrylkasein auf Leinwand<br />
50 x 50 cm<br />
<<br />
Elba, 2000<br />
aus dem Zyklus Stein aus<br />
cracks & distances<br />
Acrylkasein auf Leinwand<br />
40 x 70 x 8 cm<br />
170cm<br />
150cm<br />
Coke Light ART EDITION 2006: Ingrid Pröller<br />
FLOW, 2006<br />
Acryl auf Malplatte<br />
30 x 40 cm<br />
FLOW, 2006<br />
Acryl auf Malplatte<br />
30 x 40 cm<br />
Ingrid Pröller<br />
Geboren 1970 in Schärding, Oberösterreich. Studium an der Akademie der bildenden<br />
Künste, Wien, und am Institut <strong>für</strong> Sportwissenschaften der Universität Wien. 1995<br />
Parisstipendium, 1996/97 Arbeitsstipendium des BKA, School of Fine Arts Athen/<br />
Griechenland.<br />
Ausstellungen u.a. Schlossgalerie Schärding OÖ (2006), Kunst im öffentlichen Raum<br />
in Laa/Thaya (2005), art position Galerie, Wien (2004), Wall of Emotion Malerei-<br />
Installation im Rahmen der Landesausstellung in OÖ (2004), Freiraum/quartier21/MQ<br />
Wien (2003), Kunsthalle Exnergasse (2003), Loop Fluctuated Images im FLUC am<br />
Praterstern (2002).<br />
Auf Grund ihrer biographischen Prägung (Kinderleistungssport) und dem vertieftem<br />
Interesse durch ihr Kunst- und Sportstudium betreibt Ingrid Pröller seit Jahren eine<br />
ausführliche Recherche zum Verhältnis von Kunst und Sport und seinen Analogien.<br />
Die Themen ihrer Malerei sind Jugendkultur und Identitätssuche, die Aneignung des<br />
kontrollierten öffentlichen Raumes durch Jugendliche und die „neuen Spiele“ sowie<br />
Sport als soziale Repräsentationsarbeit.<br />
Konzept <strong>für</strong> Coca-Cola light<br />
Die Wahl eines Inline-Skaters als Sujet entspringt der Überlegung, ein <strong>für</strong> die spezifische<br />
Qualität des Getränkes und dessen Zielgruppe passendes Leitmotiv zu finden.<br />
Jugendlichkeit, Sportlichkeit und Leichtigkeit sind zentrale Assoziationen dieses<br />
Motivs, mit denen sich auch Coca-Cola Konsumenten identifizieren können und wollen.<br />
Die Darstellung nutzt die zylindrische Flaschenform als Hinter- bzw. Untergrund der<br />
rotierenden Flugbewegung des Skaters, so als ob er in einzelnen Moment-aufnahmen,<br />
welche sich in der Handhabung der Flasche in eine scheinbare Bewegung verwandeln<br />
können, um die Flasche „tanzen“ würde. Die Flasche ist somit nicht nur Bildträger,<br />
sondern eine Art Resonanzkörper oder „Filmrolle“ der Bewegungen.