18.05.2015 Aufrufe

Zivilrechtliche Aspekte der Unternehmensnachfolge - Witthueser ...

Zivilrechtliche Aspekte der Unternehmensnachfolge - Witthueser ...

Zivilrechtliche Aspekte der Unternehmensnachfolge - Witthueser ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Zivilrechtliche</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

Dr. Lothar Schwarz<br />

Beirat des Staatsministeriums <strong>der</strong><br />

Finanzen<br />

Rechtsanwalt, Steuerberater<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

vereidigter Buchprüfer<br />

47<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

Überblick<br />

I. Ziele <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

II. Arten <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

1. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong> von Todes<br />

wegen<br />

2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong> unter Lebenden<br />

III. Fazit<br />

48<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

1


I. Ziele <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

Gestaltungsebenen <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong>:<br />

• Fließen<strong>der</strong> Übergang auf die Folgegeneration unter<br />

Gewährleistung des Unternehmensfortbestandes<br />

• <strong>Unternehmensnachfolge</strong> als zwingen<strong>der</strong> Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Erbfolge des Unternehmers<br />

• Steuerlich optimierte Durchführung des<br />

Unternehmensübergangs und <strong>der</strong> Zielkonstellation<br />

49<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

I. Ziele <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

Ziele <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong>:<br />

• Sicherung des Unternehmens, Absicherung <strong>der</strong><br />

Lebensversorgung des Seniorunternehmers, seines<br />

Ehegatten und <strong>der</strong> nicht übernehmenden Kin<strong>der</strong><br />

• Vermeidung von Streitigkeiten im Familien- und<br />

Erbenkreis durch reibungslose Übertragung<br />

• Vermeidung eines „Führungsvakuums“, Erhalt von<br />

Flexibilität und Liquidität im Unternehmen<br />

50<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

2


II. Arten <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

1. <strong>Unternehmensnachfolge</strong> von Todes wegen<br />

è durch Erbfall und Erbauseinan<strong>der</strong>setzung<br />

zeitlich nicht gestaltbar<br />

2. <strong>Unternehmensnachfolge</strong> unter Lebenden<br />

è durch vorweggenommene Erbfolge<br />

zeitlich gestaltbar<br />

51<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

1. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

von Todes wegen<br />

Gesamtrechtsnachfolge in das Vermögen des<br />

Unternehmererblassers durch:<br />

• gesetzliche Erbfolge<br />

è Verwandte und Ehegatte des Erblassers<br />

è automatischer Vermögensübergang<br />

„Vonselbsterwerb“<br />

Gesamtrechtsnachfolge in das Vermögen des<br />

Unternehmererblassers durch:<br />

• gewillkürte Erbfolge (letztwillige Verfügungen)<br />

è Testament<br />

è Erbvertrag<br />

52<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

3


1. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

von Todes wegen<br />

a) Fortführung des Unternehmens durch eine<br />

Erbengemeinschaft<br />

– auf Auseinan<strong>der</strong>setzung gerichtete<br />

Zufallsgemeinschaft<br />

– Unklarheiten bei <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />

è problematische Entscheidungsfindung<br />

è uneinheitliches Abstimmungsverhalten<br />

è grundsätzlich je<strong>der</strong>zeitiges Verlangen <strong>der</strong><br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung durch jeden Miterben möglich<br />

53<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

1. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

von Todes wegen<br />

b) Fortführung des Unternehmens durch einen Erben<br />

und Abfindung <strong>der</strong> übrigen Personen<br />

– Vorzugswürdige Alternative zur Erbengemeinschaft<br />

– Bestimmung eines Nachfolgers durch den<br />

Unternehmer<br />

– Gerechter Ausgleich für die übrigen Erben<br />

– Achtung: Beson<strong>der</strong>e steuerliche Fallstricke (Gefahr <strong>der</strong><br />

Aufdeckung stiller Reserven)<br />

54<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

4


1. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

von Todes wegen<br />

c) Gesellschaftsrechtliche Beson<strong>der</strong>heiten<br />

– Gesetzliche Regelung<br />

– Gesellschaftsvertragliche Regelung<br />

– Abfindungsregelung<br />

èHöhe, Berechnungsverfahren, Fälligkeit<br />

55<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

unter Lebenden<br />

• Begriff <strong>der</strong> vorweggenommenen Erbfolge<br />

è Vermögensübertragung durch<br />

Rechtsgeschäft unter Lebenden<br />

è keine gesetzliche Regelung, son<strong>der</strong>n reine<br />

Vertragsgestaltung<br />

• Ziele <strong>der</strong> vorweggenommenen Erbfolge<br />

è planmäßige Organisation des Generationswechsels:<br />

zeitlich und inhaltlich<br />

è Schutz des Unternehmens, Einarbeitung des<br />

Nachfolgers<br />

56<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

5


2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

unter Lebenden<br />

Unternehmensverkauf<br />

b) Übertragung des Unternehmens im Familienkreis<br />

a) Übertragung des Unternehmens an Dritte (ggf.<br />

Management – MBO)<br />

è Halten des Unternehmens (des Lebenswerks) im<br />

Familienvermögen<br />

Zu klärende Punkte:<br />

è Wer wird <strong>der</strong> Nachfolger?<br />

è Wie wird <strong>der</strong> Übergang gestaltet?<br />

è Know-how und Einfluss <strong>der</strong> Seniors versus<br />

„standing“ des Juniors („Tradition vs.<br />

Neuanfang“)<br />

57<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

unter Lebenden<br />

èDer <strong>Unternehmensnachfolge</strong>r<br />

- Die Wahl <strong>der</strong> konkreten Person<br />

- Die Einführung des gewählten Nachfolgers z.B. durch<br />

einen 3 - Stufen - Plan:<br />

• mittelbare Beteiligung (Unterbeteiligung)<br />

• Vollmitgliedschaft<br />

• Eintritt in die Geschäftsführung<br />

58<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

6


2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

unter Lebenden<br />

è Der Unternehmenssenior<br />

- Einflusssicherung und –begrenzung auf<br />

Geschäftsführung und Gesellschafterversammlung<br />

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“<br />

- Versorgungssicherung:<br />

• Erträge aus zurückbehaltenem Vermögen<br />

• Erträge aus Tätigkeitsvergütungen<br />

• Erträge aus zurückbehaltenen Nutzungsrechten<br />

• Erträge aus wie<strong>der</strong>kehrenden Bezügen<br />

59<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

2. Die <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

unter Lebenden<br />

è Die weichenden Erben<br />

- Ausgleich zur Vermeidung von Nachteilen<br />

(Gleichbehandlung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>; Versorgung des Ehepartners)<br />

- Zeitpunkt des Interessenausgleichs<br />

(bei Übergabe o<strong>der</strong> im Todesfall)<br />

- Person des Ausgleichenden<br />

(<strong>der</strong> Übertragende o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Übernehmende)<br />

- Gegenstand und Höhe <strong>der</strong> Ausgleichsleistung<br />

- Vermeidung von Pflichtteils- und<br />

Zugewinnausgleichsansprüchen<br />

(vertragliche Regelung mit allen Beteiligten anzustreben)<br />

60<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

7


III. Fazit<br />

• Grundsätzliche Ziele <strong>der</strong> <strong>Unternehmensnachfolge</strong><br />

– Sicherung des Unternehmers und seiner Angehörigen<br />

– Sicherung des Unternehmens<br />

– Sicherung des Übernehmers<br />

• Gestaltungshinweise zum Unternehmensübergang durch<br />

Erbfolge<br />

– Rechtzeitige letztwillige Verfügung (Testament, Erbvertrag)<br />

– Anpassung <strong>der</strong> gesellschaftsvertragrechtlichen Situation<br />

– Einbindung <strong>der</strong> Angehörigen (ggf. Pflichtteilsverzichte)<br />

– Steuerliche Optimierung<br />

• Gestaltungshinweise zum Unternehmensübergang durch<br />

vorweggenommene Erbfolge<br />

– Finden des richtigen Nachfolgers<br />

– Einbindung <strong>der</strong> Angehörigen<br />

– Rechtzeitige und planvolle Umsetzung<br />

– Steuerliche Optimierung<br />

61<br />

Mandantenveranstaltung 25.11.2008<br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!