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DMG-informiert 3/2015

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Asien<br />

Thailand<br />

Heidrun Böhm<br />

Zentralasien<br />

Über ein Mitarbeiter-<br />

Ehepaar der <strong>DMG</strong><br />

Von Praktikantin<br />

Fanny Volland<br />

Was ein Rollstuhl<br />

bewirken kann …<br />

Kürzlich hatten wir in unserem Rollstuhlprojekt<br />

einen Großeinsatz. Aus<br />

Deutschland kam die beste Containerladung,<br />

die wir je erhalten haben: Rollstühle<br />

und Sportrollstühle in sehr guter<br />

Qualität. Es war eine Freude, die Sachen<br />

auszuladen und kostenlos an Bedürftige<br />

weiterzugeben.<br />

Meine Kollegen vermittelten einen der<br />

Rollstühle an eine arme, behinderte Frau,<br />

die vor zwei Jahren einen Schlaganfall<br />

hatte. Bisher besaß sie nur einen provisorischen<br />

Plastikgartenstuhl mit Rädern als<br />

fahrbaren Untersatz. Unser Team passte<br />

den neuen Rollstuhl auf sie an, und ich<br />

gab ihr ein Neues Testament mit.<br />

Beim anschließenden Erläutern des<br />

Rollstuhles fand ich heraus, dass die Frau<br />

bei sich zu Hause noch nicht einmal ein<br />

Bett hatte. Wir fanden ein passendes in<br />

unserem<br />

Lager und<br />

schenkten<br />

es<br />

ihr. Sie<br />

konnte<br />

ihr<br />

Glück<br />

kaum<br />

fassen,<br />

Tränen<br />

standen<br />

ihr in den<br />

Augen.<br />

Kurz darauf<br />

musste die Frau ins<br />

Krankenhaus. Ihre Mitpatientin im<br />

Zimmer bekam mehrfach Besuch von<br />

Mitgliedern einer christlichen Gemeinde.<br />

Gespannt hörte die Frau zu, was die<br />

Christen ihrer Mitpatientin erzählten.<br />

Das hatte Wirkung. Als meine Kollegen<br />

sie ein paar Tage später besuchten,<br />

erklärte sie ihnen freudestrahlend: „Ich<br />

habe jetzt Jesus in meinem Leben und<br />

lese jeden Tag die Bibel.“ Gott wirkt<br />

wunderbar!<br />

Sie hatte nur<br />

einen umgebauten<br />

Gartenstuhl<br />

Von hellen Lichtern und deutschem Brot<br />

Ich bin zum Interview bei einem<br />

Ehepaar, das viel zu erzählen hat. Sie<br />

arbeiten in einem Krisengebiet Zentralasiens<br />

und helfen denen, die wenig<br />

Hoffnung haben. Es ist ein Land,<br />

wo Gewalt, Armut und Korruption<br />

an der Tagesordnung sind, fließend<br />

Wasser, Strom und Zentralheizungen<br />

dagegen gibt es selten. Dennoch<br />

sind sie glücklich, in ihrer kleinen,<br />

gemütlichen Wohnung mit Holzofen,<br />

mitten in einer Millionenstadt, und<br />

vielen Menschen um sie her, die ihnen<br />

Dankbarkeit entgegenbringen.<br />

Trotz der Gefahren und Ängste,<br />

die ihnen jeden Tag begegnen, fliegen<br />

sie gerne wieder ins Einsatzland.<br />

Auch früher in Deutschland beschäftigten<br />

sie sich mit Flüchtlingen. Vor<br />

allem Einwanderer aus Zentralasien<br />

hatten in ihren Herzen einen Platz.<br />

In ihrem Einsatzland<br />

führen<br />

sie englischsprachige<br />

Bildungsprojekte<br />

durch,<br />

die gut besucht<br />

werden. Außerdem<br />

helfen sie<br />

Armen und Witwen.<br />

Sie unterstützen<br />

sie, wunderschöne Stickereien<br />

und selbstgefertigten Schmuck zu<br />

vermarkten (die sind übrigens auch<br />

bei großen Festen der <strong>DMG</strong> zu erwerben),<br />

und helfen beim Aufbau von<br />

Kleingewerben, wie der Gewinnung<br />

von Rosenöl. Außerdem verteilen sie<br />

im Winter Hilfsgüter: Lebensmittel,<br />

Kleidung und Heizmaterial.<br />

Wunder? Da müssen sie nicht<br />

lange nachdenken. „Natürlich haben<br />

wir welche erlebt!“ Zum Beispiel die<br />

Bewahrung ihrer Kinder bei einem<br />

Terroranschlag auf deren Schule. Kleine<br />

Wunder sind für sie auch, wie sich<br />

die Leben von Menschen manchmal<br />

zum Guten wenden. Etwa von einem<br />

Mann, der als mittelloser Vertriebener<br />

einen Job als Nachtwächter fand.<br />

Sie konnten ihm helfen, sein Medizinstudium<br />

zu finanzieren. Mittlerweile<br />

Warum sollten wir nicht<br />

gehen, solange wir noch<br />

können, wo wir die nötige<br />

Erfahrung haben? Unser<br />

Leben liegt in Gottes Hand,<br />

und wir fühlen uns sicher.<br />

ist er Chirurg und hat eine eigene<br />

Praxis. Zusammen mit seiner Familie<br />

folgt er nun Jesus nach, dem besten<br />

aller Ärzte.<br />

Das Leben im Krisengebiet ist nicht<br />

ungefährlich. Einheimische Frauen<br />

werden unterdrückt und leiden oft<br />

unter den Männern. Attentate und<br />

Übergriffe auf Einheimische wie<br />

Ausländer sind keine Ausnahme. Ihr<br />

Haus verlassen sie nur, um zur Arbeit<br />

zu gehen und Besuche zu machen. An<br />

Spaziergänge oder Ausflüge ist kaum<br />

zu denken. Die wenigen ausländischen<br />

Christen treffen sich wöchentlich,<br />

jedoch im kleinen Kreis. Die<br />

Predigt empfangen sie über Podcast.<br />

Ob sie nicht im ungefährlicheren<br />

Deutschland bleiben wollten? „Warum<br />

sollten wir nicht gehen, solange<br />

wir können, wo unsere Kinder doch<br />

schon erwachsen<br />

sind und wir die<br />

nötige Erfahrung<br />

haben? Unser Leben<br />

liegt in Gottes<br />

Hand, und wir<br />

fühlen uns sicher.“<br />

Gefahr sei kein<br />

Grund, Gott nicht<br />

zu gehorchen. Sie<br />

möchten Lichter sein: „Wir leuchten<br />

in einer dunklen Umgebung heller als<br />

wo schon viele Lichter brennen.“<br />

Besonders freuen sie sich über<br />

die Veränderung in Deutschland. In<br />

jüngster Zeit setzen sich die Christen<br />

hierzulande immer aktiver für Flüchtlinge<br />

aus aller Welt ein. „Die hat Gott<br />

nach Deutschland gebracht“, davon<br />

sind sie überzeugt. „Migranten sind<br />

offen für die Liebe und Hilfe Gottes<br />

durch seine Leute.“<br />

Über meine Frage, was sie in Zentralasien<br />

vermissen, müssen sie etwas<br />

nachdenken: „Uns fehlt eigentlich<br />

nichts“, lächeln sie. Mittlerweile gibt<br />

es fast alles zu kaufen. Irgendwann<br />

fällt ihnen doch etwas ein, was es nirgends<br />

in ihrem Einsatzland zu kaufen<br />

gibt, und sie kommen ins Schwärmen:<br />

„Frisches deutsches Körnerbrot!“<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2015</strong><br />

Heidrun Böhm<br />

verhilft Bedürftigen<br />

zu Rollstühlen

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