Musiker Magazin 02/2015
Pasquale Aleardi – Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig die Kanone gegen Mikrofon und Tanzschuhe – und überzeugte in der Hauptrolle des Musicals „Chicago“ Deutscher Rock & Pop Preis 2015 – Anmeldung Alina Sebastian – Preisträgerin des Deutschen Rock & Pop Preises 2014 in der Kategorie „Singer“ Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“ Alexander und Maximilian Blume – Blues- und Jazzmusik mit Intention Stage Band – Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre Peter Reimer – Mit „Entschleunigungskonzerten“ gegen den Zeitgeist Max – Pop-Punk auf Deutsch Sarah Straub – Die große Pop-Neuentdeckung Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 2: CANNED HEAT – Boogie On Interview mit Dónal ó Ceallaigh Bürger7 – Eine Widmung an Siebenbürgen Der erfolgreiche Video-Release GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 2 Instrumentenversicherung Mach aus deinem Bandnamen eine Marke
Pasquale Aleardi – Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig die Kanone gegen Mikrofon und Tanzschuhe – und überzeugte in der Hauptrolle des Musicals „Chicago“
Deutscher Rock & Pop Preis 2015 – Anmeldung
Alina Sebastian – Preisträgerin des Deutschen Rock & Pop Preises 2014 in der Kategorie „Singer“
Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“
Alexander und Maximilian Blume – Blues- und Jazzmusik mit Intention
Stage Band – Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre
Peter Reimer – Mit „Entschleunigungskonzerten“ gegen den Zeitgeist
Max – Pop-Punk auf Deutsch
Sarah Straub – Die große Pop-Neuentdeckung
Die Historie der Rock- & Popmusik: Teil 2: CANNED HEAT – Boogie On
Interview mit Dónal ó Ceallaigh
Bürger7 – Eine Widmung an Siebenbürgen
Der erfolgreiche Video-Release
GEMA: Rechtsstaatswidrig? – Teil 2
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Preisträgerin des<br />
Deutschen Rock & Pop<br />
Preises 2014<br />
»Deutscher TV-Kommissar<br />
tauschte zeitweilig<br />
die Kanone gegen Mikrofon<br />
und Tanzschuhe – und überzeugte<br />
in der Hauptrolle<br />
des Musicals „Chicago“«<br />
Die Historie<br />
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EDITORIAL 03<br />
MUSIKERVERBAND e.V. – WAHLEN<br />
Kandidaturaufruf an alle aktiven <strong>Musiker</strong>/-innen, Komponisten,<br />
Texter und <strong>Musiker</strong>initiativen im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V.<br />
Seit nunmehr 30 Jahren finden im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> -<br />
verband alle vier Jahre Wahlen in den Bundesvorstand, Musike r beirat und<br />
in die Landesvorstände der einzelnen Landesverbände der Bundes länder<br />
statt. Im Gegensatz zu fast allen Vereinen, Verbänden und Gewerk schaften<br />
in Deutschland führte der Deutsche Rock & Pop <strong>Musiker</strong> verband<br />
schon 1985 die Urwahl ein: Dieses Wahlprinzip, bestehend aus einer Kom -<br />
bi nation aus Briefwahl und Mitgliederversammlung, gewähr leis tet, dass<br />
alle stimmberechtigten Mitglieder – also alle aktiven <strong>Musiker</strong>, Kom po nisten,<br />
Texter und <strong>Musiker</strong>initiativen – im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> verband<br />
e.V. in allen Personal- und ganz wichtigen Sachentschei dun gen flächendeckend<br />
über die gesamte Bundesrepublik direkt darüber abstimmen<br />
können, welche Personen im Bundesvorstand, Beirat und in den einzelnen<br />
Landesver bän den der Bundesländer den Verband repräsentieren und leiten<br />
und welche Sach- und Satzungsentscheidungen gefällt werden.<br />
Dieses Wahlprinzip hat zur direkten Folge, dass der eigentliche politische<br />
Wille im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband direkt von den Mitgliedern –<br />
also den Künstlern selbst – ausgeht.<br />
Für einzelne Positionen im Bundesvorstand, im <strong>Musiker</strong>beirat und in den<br />
Landesvorständen werden zuverlässige, verantwortungsbewusste und<br />
en ga gierte Personen gesucht, die bereit sind, für mindestens vier Jahre ein<br />
reprä sentatives Ehrenamt zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund ergeht<br />
an alle aktiven Vollmitglieder des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>ver ban des<br />
der Aufruf, sich für die einzelnen Leitungspositionen als Kandidaten zur Ver -<br />
fügung zu stellen. Im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband gilt das Per -<br />
sönlichkeitswahlrecht, was bedeutet, dass sämtliche Wahlentschei dun gen<br />
der Mitglieder unmittelbar bestimmten Kandidaten und Positionen gelten.<br />
Im Bundesvorstand werden folgende Wahlpositionen ausgeschrieben:<br />
■ Bundesvorsitzender<br />
■ stellv. Bundesvorsitzender und<br />
■ drei Mitglieder des Bundesvorstandes<br />
A. BUNDESVORSTAND<br />
Die Mitglieder des Bundesvorstandes sind verantwortlich für die Ver -<br />
wirklichung der Aufgaben des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes<br />
im Sinne der Beschlüsse der Mitgliederversammlung. Der Bundesvorstand<br />
trifft sich in der Regel ein- bis dreimal im Jahr zu Vorstandssitzungen, es<br />
sei denn, es müssen außerordentliche Vorstandssitzungen einberufen werden.<br />
Viele Beschlüsse werden außerdem auf schriftlichem Wege gefasst. Der<br />
Bundes vorstand arbeitet ehrenamtlich.<br />
B. MUSIKERBEIRAT<br />
Der <strong>Musiker</strong>beirat (Rock- & Poprat) des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> -<br />
verbandes besteht aus zehn Personen. Der Beirat kann zu Vorstands sit -<br />
zun gen eingeladen werden, wenn es die Situation erfordert. Der <strong>Musiker</strong> -<br />
beirat hat die wesentliche Funktion, bei Bedarf den Bundesvorstand in<br />
allen wichtigen Verbandsangelegenheiten zu beraten. Für den <strong>Musiker</strong>beirat<br />
werden verantwortungsvolle, zuverlässige und vor allen Dingen fachlich<br />
qualifizierte Mitglieder gesucht, die bereit sind, für den <strong>Musiker</strong>beirat zu kandi -<br />
dieren. Die <strong>Musiker</strong>beiräte arbeiten ehrenamtlich.<br />
C. LANDESSPRECHER/LANDESVERBÄNDE<br />
In den einzelnen Bundesländern vertreten die gewählten Landes sprecher<br />
der Landesverbände die Interessen des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> ver -<br />
bandes. Die Landessprecher werden durch die stimmberechtigten Mit glie -<br />
der des Verbandes in den einzelnen Bundesländern zusammen mit dem<br />
Bundes vorstand und dem <strong>Musiker</strong>beirat gewählt. Die Landessprecher des<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes haben in den einzelnen Bundes -<br />
ländern freiwillige und selbst gesteckte Arbeitsbereiche. Die Landes spre -<br />
cher arbeiten ehrenamtlich.<br />
AUFRUF AN ALLE AKTIVEN MUSIKER, KOMPONISTEN,<br />
TEXTER UND MUSIKERINITIATIVEN:<br />
Wenn ihr im Bundesvorstand/<strong>Musiker</strong>beirat und in den einzelnen Landes -<br />
verbänden für den Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband mitentscheiden<br />
und mitarbeiten wollt, stellt euch zur Wahl! Ihr könnt euch für jede Position<br />
als Kandidaten aufstellen lassen. Schreibt uns und meldet eure Kandidatur<br />
in der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> ver bandes<br />
an. Wir schicken euch dann die Geschäftsordnung zu, aus der ihr die Kan -<br />
di daturvoraussetzungen eines ordentlichen Mitgliedes entnehmen könnt<br />
(Satzung § 3). Wir beraten euch in allen Fragen, die eine derartige Kandi -<br />
datur mit sich bringt. Wenn ihr euch für eine Kandidatur in den einzelnen<br />
Positionen entscheidet, schickt uns bitte eine Kurzdar stel lung eurer Person<br />
zu, die wir dann in den Kandidaturlisten (ca. 1/16 Seite) abdrucken werden.<br />
Allen Kandidaten wird in den Kandi da tur listen grundsätzlich der gleiche<br />
Raum zur Verfügung gestellt. Der amtierende Bundes vor stand hat bei der<br />
Kandidatenaufstellung – wie bei anderen Organi sationen auch – lediglich<br />
ein Vorschlagsrecht (Empfehlungsrecht).<br />
Die gesamten Bundes- und Landeswahlen werden laut Satzung in einer<br />
Kombination von Briefwahl und Mitgliederversammlung durchgeführt.<br />
Die Briefwahl gewährleistet direkte und geheime (!) Wahlen für die Mit glie -<br />
der des Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes, die kein Geld haben, die<br />
Fahrtkosten zur Mitgliederversammlung zu bezahlen, oder keine Lust und<br />
Zeit haben, an der Mitgliederversammlung teilzunehmen. Alle eingesandten<br />
Wahlbriefe werden verschlossen aufbewahrt und für die Auswertung durch<br />
einen neutralen Wahlausschuss im Beisein eines Rechtsanwalts geöffnet<br />
und ausgewertet. Ein Notar zählt vorher die Anzahl der Wahlbriefe.<br />
Die schriftlich abgegebenen Wahl- und Abstimmungsentscheidungen<br />
der stimmberechtigten ordentlichen Mitglieder werden gleichberechtigt mit<br />
den Stimmabgaben auf der Mitgliederversammlung Ende <strong>2015</strong> zu einem<br />
Gesamtergebnis ausgewertet.<br />
Der augenblickliche Bundes vor stand ruft alle aktiven Mitglieder des<br />
Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verbandes auf: Nehmt an diesen Bundesund<br />
Landeswahlen teil! Stellt euch den Auf gaben auf Bundes- und Landes -<br />
ebene! Stellt euch als Kandidaten zur Ver fü gung! Bitte teilt eine Kandidatur<br />
bis spätestens zum 01.08.<strong>2015</strong> schriftlich mit und stellt euch in einer Kurz -<br />
beschreibung selbst vor, damit die Mitglieder, denen wir die gesamten<br />
Wahl unterlagen zuschicken, euch kennenlernen und wählen können.<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
33. DEUTSCHER<br />
ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong><br />
am 12. Dezember <strong>2015</strong>, Kongresszentrum Siegerlandhalle – Siegen<br />
1. ZIEL/KONZEPT<br />
In <strong>2015</strong> werden zum 33. Mal insgesamt über<br />
125 „Deutsche Rock & Pop Preise“ der verschiedensten<br />
musikalischen Bereiche an heraus ra -<br />
gende Nachwuchsmusikgruppen, Nachwuchs -<br />
einzel künstler/-innen sowie zum ersten Mal<br />
durch eine Fachjury ausgewählte professionelle<br />
Musik gruppen und Einzelkünstler/-innen mit<br />
Ton trä ger vertrag verliehen. So sollen auch in diesem<br />
Jahr Nachwuchskünstler so unterschiedlicher<br />
musik stilistischer Bereiche wie Rock, Pop,<br />
Country, Hard & Heavy, Alter native, Weltmusik,<br />
Reggae, Funk & Soul u.v.a.m. geehrt werden.<br />
Einziges Kriterium ist dabei der künstlerische<br />
Anspruch. In ihrer kulturellen und künstlerischen<br />
Aus rich tung steht diese Kultur ver an stal -<br />
tung damit im bewussten Gegensatz zu bisherigen<br />
Veranstal tungszeremonien von Industrie -<br />
preisen und TV-Anstalten.<br />
Durch die Auszeichnung in über 125 verschiedenen<br />
Musikgenres wird der heutigen musikalischen<br />
Vielfalt im Bereich der Rock- & Pop musik<br />
Rechnung getragen. Damit soll erreicht werden,<br />
dass sich möglichst viele Musikgrup pen, Einzel -<br />
künstlerinnen und -künstler in ihrer Stilistik wiederfinden.<br />
Diese Kulturveranstaltung soll wie bisher als<br />
Platt form des kreativen Nachwuchses, aber auch<br />
als Treffpunkt einzelner etablierter Künstler/-<br />
innen und Persönlichkeiten des musikalischwirtschaftlichen<br />
Umfeldes dienen.<br />
2. FINANZIERUNG<br />
Diese Kulturveranstaltung wird im Wesent li -<br />
chen – wie in den vergangenen Jahren auch –<br />
durch die Deutsche Popstiftung, den Deutschen<br />
Rock & Pop <strong>Musiker</strong>verband e.V. und die am<br />
Wettbewerb beteiligten Musikgruppen und<br />
Künstler/-innen finanziert.<br />
Von allen Bewerbern dieses bundesweiten<br />
kulturellen Wettbewerbs wird – ebenfalls wie in<br />
den Jahren zuvor – ein Solidarbeitrag in Form<br />
einer geringen Anmeldegebühr verlangt. Alle<br />
durch die Bundesjury ausgewählten Final teil -<br />
nehmer sowie durch die Bundesjury nominierten<br />
Preisträger der Neben- und Sonderkate -<br />
gorien zahlen außerdem einen Teilnahme be trag<br />
pro Musiksparte, um die Selbstfinanzierung dieses<br />
musikereigenen Kulturfestivals auf Bundes -<br />
ebene zu gewährleisten. Diese solidarische<br />
Ge mein schafts finanzierung ist in Deutsch land<br />
einmalig: Damit wird auch der 33. Deutsche<br />
Rock & Pop Preis wieder ge meinschaftlich finanziert<br />
durch die Stiftungs- und Verbands trä ger,<br />
die ca. 3 000 Mu sik grup pen, Musi kerinnen und<br />
<strong>Musiker</strong> im Deutschen Rock & Pop <strong>Musiker</strong> -<br />
ver band e.V. sowie durch die über 1 000 Teil -<br />
neh mer dieses Festivals.<br />
3. KATEGORIEN<br />
Im Gegensatz zu anderen deutschen Musik -<br />
preisen werden die Deutschen Rock & Pop<br />
Preise <strong>2015</strong> in über 125 verschiedenen musikstilistischen<br />
Bereichen verliehen. Weitere Preise<br />
können an herausragende etablierte Musik -<br />
gruppen, <strong>Musiker</strong>innen und <strong>Musiker</strong> sowie in<br />
den Unterkategorien „Bester Gitarrist”, „Bester<br />
Keyboarder”, „Bester Schlagzeuger”, „Bester<br />
Bassist”, „Beste Komposition” etc. verliehen<br />
werden. Hierfür kann man sich direkt bewer-
11<br />
ben. Die Bundesjury entscheidet, ob besondere<br />
Leistungen in diesen Bereichen vorliegen.<br />
FOLGENDE EINZELKATEGORIEN<br />
WERDEN AUSGESCHRIEBEN:<br />
8 Hauptkategorien<br />
64 Nebenkategorien<br />
25 Sonderkategorien<br />
28 Sonderauszeichnungskategorien<br />
Durch die differenzierte Auswahl an Kate go -<br />
rien und Unterkategorien wird gewährleistet,<br />
dass eine große Anzahl vielversprechender<br />
Musik gruppen, Interpreten und Künstler/-innen<br />
in musikhistorisch bedeutenden, aber bisher<br />
bei Preisverleihungen vernachlässigten Musik -<br />
rich tungen ebenfalls gewürdigt werden können.<br />
In den acht Hauptkategorien werden die Final -<br />
aus scheidungen (und/oder Halbfinal vor ent -<br />
scheide) tagsüber live am Festivalort auf der<br />
Bühne er folgen. In den übrigen Kategorien entscheidet<br />
die Bundesjury allein aufgrund des<br />
eingeschickten Materials über eine Nominie -<br />
rung bzw. Aus zeichnung bei der Preisver lei hung.<br />
Mit der Aufnahme von Kategorien, die sich<br />
mit dem künstlerischen und technischen Um -<br />
feld einer CD-Produktion und des Musik ma na -<br />
ge ments auseinandersetzen (Studioproduktion,<br />
CD-Design, Independent-Label, Künstler agentur<br />
etc.), sollen – wie im Vorjahr – auch diese an -<br />
son sten im Schatten von künstlerischen Aus -<br />
zeich nungen stehenden Firmen und Personen<br />
geehrt werden.<br />
Jede Band/jeder Künstler kann sich mit einer<br />
CD/einem Musikvideo pro Kategorie (möglichst<br />
eine Liveaufnahme) bei der Deutschen Pop -<br />
stiftung für die verschiedenen Kategorien be -<br />
werben.<br />
ANMELDEGEBÜHR:<br />
DRMV-Mitglieder 20,– Euro,<br />
DRMV-Nichtmitglieder 30,– Euro.<br />
Nach dem Bewerbungsschluss am 15. Juli<br />
<strong>2015</strong> ermitteln unabhängige Expertenjuroren,<br />
die von der Deutschen Popstiftung eingesetzt<br />
werden, die Teilnehmer am Finale und die<br />
Preisträger der Neben- und Sonderkategorien<br />
des 32. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2015</strong>.<br />
Mithilfe eines detaillierten Bewertungsbogens<br />
(Arran ge ment, Instrumentierung, Gesang, Text,<br />
Kom position, Originalität, Kreativität etc.)<br />
ermittelt die Festivaljury die live im Finale des<br />
33. Deutschen Rock & Pop Preises <strong>2015</strong> auftretenden<br />
Musikgruppen und Einzelinterpreten<br />
der Hauptkategorien. Um eine gerechte Preis -<br />
ver leihung zu gewährleisten, kann die Bundes -<br />
jury, wenn die Einordnung den Juroren passend<br />
erscheint, Preise auch in anderen als den<br />
durch die Künstler ursprünglich beworbenen<br />
Katego rien zuerkennen.<br />
4. PREISVERLEIHUNG/FESTIVAL<br />
Die Teilnehmer am Finale des 33. Deutschen<br />
Rock & Pop Preises <strong>2015</strong> erhalten durch die<br />
Deutsche Popstiftung eine Einladung nebst Teil -<br />
nahmeformular. Die in allen Sparten und Be -<br />
reichen nominierten Bands und Künstler/-innen<br />
werden persönlich eingeladen. Erst die Rück -<br />
sendung des ausgefüllten Teilnahmeformulars<br />
und die Entrichtung der Teilnahmegebühr in<br />
Höhe von 150,– Euro je Hauptkategorie sowie<br />
100,– Euro je Sonder- oder Nebenkategorie (je<br />
zuerkannter Preissparte) garantieren die Teil nah -<br />
me am 33. Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2015</strong>.<br />
Die Finalisten (Einzelkünstler/-innen und Musik -<br />
gruppen) der Hauptkategorien erhalten im Ge -<br />
genzug je 50 Eintrittskarten im Gesamtwert von<br />
1 000,– Euro für den eigenen Gäste-/Fan kreis<br />
(s. zusätzliche Publikumsabstimmungen), die<br />
ausgezeichneten Preisträger der Sonder- und<br />
Nebenkategorien erhalten ebenfalls je 50 Ein -<br />
trittskarten im Gegenwert von 1000,– Euro für<br />
die eigenen Gäste/Fans. Mit der Nichtrück sen -<br />
dung des Anmeldeformulars und der Nicht ent -<br />
richtung der Teilnahmegebühr verfällt die Teil -<br />
nah me und Preiszuerkennung.<br />
Die Ergebnisse der Wahl und Auszeichnung<br />
durch die Festivaljury werden auf der Home -<br />
page des DRMV www.musiker-online.tv und<br />
durch die Kulturzeitschrift musiker <strong>Magazin</strong><br />
nach dem Festival veröffentlicht.<br />
Die jeweils ersten Preisträgerbands der<br />
Haupt kategorien „Rock“, „Pop“ und „Alter-<br />
na tive“ erhal ten eine einjährige kostenlose Mit -<br />
glied schaft im DRMV und ein einjähriges<br />
Rechts- und Fachberatungsprogramm. Die teil -<br />
nehmen den Preisträger der verschiedensten<br />
Deut schen Rock & Pop Preise <strong>2015</strong> erhalten<br />
als Auszei ch nung eine Ehrenurkunde. Die jeweils<br />
ersten Preis träger der Hauptkategorien erhalten<br />
zu sätzlich einen Rock- & Pop-Oscar.<br />
WEB: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV<br />
TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
FOTOS: LUDWIG CZAPLA
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ANMELDUNG<br />
33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong><br />
Hiermit melde ich mich/uns für den Deutschen Rock & Pop Preis <strong>2015</strong> an.<br />
FESTIVAL 13<br />
Band/Künstler/in: ...........................................................<br />
Ansprechpartner/-in: ......................................................<br />
Straße: ..........................................................................<br />
PLZ Ort: ........................................................................<br />
Bundesland: ..................................................................<br />
Tel.: ...............................................................................<br />
Mobil: ............................................................................<br />
Fax: ....................................................................................<br />
E-Mail: ................................................................................<br />
Internet: ..............................................................................<br />
DRMV-Mitgl.-Nr.: ................................................................<br />
GEMA-Mitglied?: ❑ nein ❑ ja:<br />
❑ angeschl. ❑ außerord. ❑ ordentlich<br />
Anmeldungen in mehreren Sparten sind möglich.<br />
Anmeldegebühr pro Musiksparte: EUR 20,– DRMV-Mitglieder /EUR 30,– DRMV-Nichtmitglieder<br />
Die Anmeldegebühren in Höhe von EUR ............ ❑ in bar beigelegt ❑ als Scheck beigelegt ❑ per Überweisung<br />
Bankverbindung: Deutsche Popstiftung, Postbank Hamburg, IBAN: DE08 2001 0<strong>02</strong>0 0964 2792 08, BIC: PBNKDEFF<br />
Dieses Anmeldeformular, CD und Bewerbungsgebühr bitte bis spätestens 15. Juli <strong>2015</strong> an:<br />
Deutsche Popstiftung, Bewerbung <strong>2015</strong>, Kolberger Str. 30, 21339 Lüneburg<br />
Teilnahmegebühr: EUR 150,– je Sparte in der Hauptkategorie bei Auswahl durch die Bundesjury.<br />
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von EUR 1.000,– für eigene Gäste/Fans)<br />
Teilnahmegebühr: EUR 100,– je Sparte in den Sonder- oder Nebenkategorien bei Nominierung durch die Bundesjury.<br />
(Kostenlos: 50 Festival-Eintrittskarten im Wert von EUR 1.000,– für eigene Gäste/Fans)<br />
33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong>: HAUPTKATEGORIEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
❑ 1<br />
❑ 2<br />
❑ 3<br />
❑ 4<br />
❑ 5<br />
❑ 6<br />
❑ 7<br />
❑ 8<br />
Deutscher Rock Preis (beste Rock-Band)<br />
Deutscher Pop Preis (beste Pop-Band)<br />
Deutscher Hard Rock Preis (beste Hard’n’Heavy-Band)<br />
Deutscher Funk & Soul Preis (beste Funk/Soul-Band)<br />
Deutscher Alternative Preis (beste Alternative-Band)<br />
Deutscher Singer/Songwriter Preis (beste(r) Solosänger(in) – Wertung: Eigenkomposition und Stimme)<br />
Deutscher Singer Preis (beste(r) Solosänger(in) – Wertung: Stimme)<br />
Deutscher Country Preis (beste Country-Band)<br />
In <strong>2015</strong> können sich auch<br />
professionelle Musikgruppen und <strong>Musiker</strong>/-innen<br />
mit Labelvertrag bewerben!<br />
33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong>: SONDERKATEGORIEN<br />
❑ 9<br />
Beste Filmmusik<br />
❑ 18<br />
Beste Tranceband<br />
❑ 27<br />
Beste Fusion-Jazz-Rockband<br />
❑ 10<br />
Bestes Kinderlieder-Album<br />
❑ 19<br />
Beste Electronic-Band<br />
❑ 28<br />
Beste Punkband<br />
❑ 11<br />
Beste Experimentalband<br />
❑ 20<br />
Bester Electronic-Interpret<br />
❑ 29<br />
Beste Gothic/Wave-Band<br />
❑ 12<br />
Beste Fusionband<br />
❑ 21<br />
Bestes Dancehall-Album<br />
❑ 30<br />
Beste Schlagersängerin<br />
❑ 13<br />
Beste Hardcoreband<br />
❑ 22<br />
Beste Elektropopband<br />
❑ 31<br />
Bester Schlagersänger<br />
❑ 14 Beste Industrialband<br />
❑ 23<br />
Bestes traditionelles Blues-Album<br />
❑ 32<br />
Bestes traditionelles<br />
❑ 15<br />
Beste Progressivband<br />
❑ 24<br />
Beste Rock’n’Roll/Rockabillyband<br />
Weltmusikalbum<br />
❑ 16<br />
Beste Skaband<br />
❑ 25<br />
Beste Cover/Revivalband<br />
❑ 33<br />
Bestes zeitgenössisches<br />
❑ 17<br />
Beste New-Metal-Band<br />
❑ 26<br />
Beste A-Capella-Band<br />
Weltmusikalbum<br />
✁<br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2015</strong><br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
14 FESTIVAL<br />
33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong>: NEBENKATEGORIEN<br />
Bitte gewünschte Musiksparte(n) ankreuzen und CD (pro Sparte eine CD!) beilegen! Der jeweils 1. Song wird gewertet!<br />
BEREICH ROCK:<br />
❑ 34 Beste Rocksängerin<br />
❑ 35 Bester Rocksänger<br />
❑ 36 Bester Rocksong<br />
❑ 37 Bestes Rockalbum<br />
BEREICH POP:<br />
❑ 38 Beste Popsängerin<br />
❑ 39 Bester Popsänger<br />
❑ 40 Bester Popsong<br />
❑ 41 Bestes Popalbum<br />
BEREICH FUNK & SOUL:<br />
❑ 42 Beste Funk-&-Soul-Sängerin<br />
❑ 43 Bester Funk-&-Soul-Sänger<br />
❑ 44 Bester Funk-&-Soul-Song<br />
❑ 45 Bestes Funk-&-Soul-Album<br />
BEREICH HARD ROCK:<br />
❑ 46 Beste Hard-Rock-Sängerin<br />
❑ 47 Bester Hard-Rock-Sänger<br />
❑ 48 Bester Hard-Rock-Song<br />
❑ 49 Bestes Hard-Rock-Album<br />
BEREICH METAL:<br />
❑ 50 Beste Metal-Sängerin<br />
❑ 51 Bester Metal-Sänger<br />
❑ 52 Beste Metal-Band<br />
❑ 53 Bester Metal-Song<br />
❑ 54 Bestes Metal-Album<br />
BEREICH JAZZ-ROCK:<br />
❑ 55 Beste Jazz-Rock-Sängerin<br />
❑ 56 Bester Jazz-Rock-Sänger<br />
❑ 57 Beste Jazz-Rock-Band<br />
❑ 58 Bester Jazz-Rock-Song<br />
❑ 59 Bestes Jazz-Rock-Album<br />
BEREICH ALTERNATIV:<br />
❑ 60 Beste Alternativ-Sängerin<br />
❑ 61 Bester Alternativ-Sänger<br />
❑ 62 Bester Alternativ-Song<br />
❑ 63 Bestes Alternativ-Album<br />
BEREICH NEW AGE:<br />
❑ 64 Beste New-Age-Band<br />
❑ 65 Bester New-Age-Song<br />
❑ 66 Bestes New-Age-Album<br />
BEREICH RHYTHM & BLUES:<br />
❑ 67 Beste Rhythm-&-Blues-Sängerin<br />
❑ 68 Bester Rhythm-&-Blues-Sänger<br />
❑ 69 Beste Rhythm-&-Blues-Band<br />
❑ 70 Bester Rhythm-&-Blues-Song<br />
❑ 71 Bestes Rhythm-&-Blues-Album<br />
BEREICH REGGAE:<br />
❑ 72 Beste Reggae-Sängerin<br />
❑ 73 Bester Reggae-Sänger<br />
❑ 74 Beste Reggae-Band<br />
❑ 75 Bestes Reggae-Album<br />
BEREICH LATIN-POP:<br />
❑ 76 Beste Latin-Pop-Sängerin<br />
❑ 77 Bester Latin-Pop-Sänger<br />
❑ 78 Beste Latin-Pop-Band<br />
❑ 79 Bester Latin-Pop-Song<br />
❑ 80 Bestes Latin-Pop-Album<br />
BEREICH FOLKROCK:<br />
❑ 81 Beste Folkrocksängerin<br />
❑ 82 Bester Folkrocksänger<br />
❑ 83 Beste Folkrockband<br />
❑ 84 Bester Folkrocksong<br />
❑ 85 Bestes Folkrockalbum<br />
BEREICH COUNTRY:<br />
❑ 86 Beste Country-Sängerin<br />
❑ 87 Bester Country-Sänger<br />
❑ 88 Bester Country-Song<br />
❑ 89 Bestes Country-Album<br />
BEREICH GOSPEL:<br />
❑ 90 Beste Gospel-Sängerin<br />
❑ 91 Bester Gospel-Sänger<br />
❑ 92 Beste Gospelgruppe<br />
❑ 93 Bester Gospel-Song<br />
❑ 94 Bestes Gospel-Album<br />
BEREICH MUSICAL:<br />
❑ 95 Beste Musicalsängerin<br />
❑ 96 Bester Musicalsänger<br />
❑ 97 Bestes Musicalalbum<br />
(Pro Einzelsparte können bis zu 3 Preisträger ausgezeichnet werden!)<br />
Die Anmeldeformulare können auch unter www.musiker-online.tv heruntergeladen werden.<br />
33. DEUTSCHER ROCK & POP PREIS <strong>2015</strong>: SONDERAUSZEICHNUNGSKATEGORIEN<br />
MUSIKBUSINESS:<br />
❑ 98 Bestes Rock-/Pop-Tonstudio (Preis-Leistungs-Verhältnis)<br />
Bew.: CD, Studioausstattung, Mietpreis etc.<br />
❑ 99 Bestes kreatives Independent-Label (Rock & Pop)<br />
Bew.: Produktionsübersicht (CD), Vertriebswege etc.<br />
❑ 100 Bester Independent Musikverlag (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstlerübersicht, Vermarktungsstrategie etc.<br />
❑ 101 Beste Booking-Agentur (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler-, Konzert- und Tourneeübersicht<br />
❑ 1<strong>02</strong> Erfolgreicher Musikmanager (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Vermarktungsunterlagen<br />
❑ 103 Erfolgreicher Musikproduzent (Rock & Pop)<br />
Bew.: Künstler- und Produktionsangaben, CD<br />
❑ 104 Kulturpreis für die Förderung der Rock- & Popmusik<br />
in Deutschland<br />
Bew.: Auf Empfehlung – keine Gebühren fällig!<br />
MUSIKPRODUKTION:<br />
❑ 105 Bester neuer Rock- und Popkünstler des Jahres<br />
❑ 106 Bestes CD-Album des Jahres (deutschsprachig)<br />
❑ 107 Bestes CD-Album des Jahres (englischsprachig)<br />
❑ 108 Bester Song des Jahres (deutschsprachig)<br />
❑ 109 Bester Song des Jahres (englischsprachig)<br />
❑ 110 Beste Studioaufnahme des Jahres<br />
❑ 111 Beste Single des Jahres<br />
❑ 112 Bestes Musikvideo<br />
❑ 113 Beste Komposition<br />
❑ 114 Bester deutscher Text<br />
❑ 115 Bestes Booklet und Inlaycard<br />
❑ 116 Beste Instrumentalband<br />
❑ 117 Bestes Instrumentalalbum<br />
INSTRUMENTALISTEN:<br />
❑ 118 Bester Instrumentalsolist<br />
❑ 119 Bester Gitarrist<br />
❑ 120 Bester Keyboarder<br />
❑ 121 Bester Schlagzeuger<br />
❑ 122 Bester Bassist<br />
❑ 123 Bester Percussionist<br />
❑ 124 Bestes Arrangement<br />
❑ 125 Bestes Blasinstrument<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong><br />
EINSENDESCHLUSS: 15. JULI <strong>2015</strong><br />
✁
STORIES 15<br />
Preisträgerin des<br />
Deutschen Rock & Pop Preises 2014<br />
in der Kategorie „Singer“<br />
ALINA<br />
SEBASTIAN<br />
MM: Alina, du hast im Dezember den Deut -<br />
schen Rock & Pop Preis in der Kategorie<br />
„Singer“ gewonnen. Erst einmal herzlichen<br />
Glück wunsch dazu. Wie hast du es in so jungen<br />
Jahren – du bist ja erst 16 Jahre alt –<br />
ge schafft, dort zu landen?<br />
ALINA: Ich kann es immer noch nicht glauben.<br />
Ich habe mich beim Deutschen Rock & Pop Preis<br />
angemeldet, ohne auch nur die kleinste Ahnung<br />
zu haben, dass ich dort eine Chance haben könnte.<br />
Was sich mir im Laufe des Tages nur bestätigte,<br />
weil die anderen <strong>Musiker</strong> alle unglaublich<br />
gut waren. Ich wollte nur meinen Spaß haben:<br />
vor Publikum stehen und meinen eigenen Song<br />
präsentieren. Doch ich habe es geschafft, die Jury<br />
zu überzeugen. Für mich ist das eine der größten<br />
und schönsten Erfahrungen in meiner Lauf bahn.<br />
Die Glückshormone sprudeln aus mir heraus,<br />
wenn ich daran denke.<br />
»Musik ist das<br />
Sahnehäubchen bei allem,<br />
was ich tue.«<br />
MM: Was waren wichtige Schritte auf dem<br />
Weg, Sängerin zu werden?<br />
ALINA: Musik war schon immer ein wichtiger Teil<br />
meines Lebens. Als kleines Kind habe ich mehr<br />
gesungen als gesprochen. Im Kindergarten oder<br />
in der Schule gesungene Lieder konnte ich mir<br />
immer schnell einprägen. Als Fünfjährige habe ich<br />
drei Männer in Aachen auf dem Rathausplatz<br />
Gitarre spielen sehen und habe mich sofort in<br />
dieses Instrument verliebt. Von dem Tag an war<br />
mir klar: Ich will Gitarre spielen lernen. Das habe<br />
ich ein Jahr meinen Eltern nahegelegt, bis ich<br />
endlich den Gitarrenunterricht starten durfte. Die<br />
Begeisterung für andere Instrumente ließ nicht<br />
lange auf sich warten. Ein Jahr später folgte<br />
Klavier unterricht, den ich mir ebenfalls erbetteln<br />
musste. Dann begann ich zu singen und mich mit<br />
8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
16 STORIES<br />
den Instrumenten zu begleiten. Mit zehn habe ich<br />
meinen ersten Song geschrieben und in der<br />
Musik schule das erste Mal vor Publikum singen<br />
dürfen. Da wusste ich: Das ist es. Als ich 2012 den<br />
Talentwettbewerb der EUREGIO Wirtschaftsschau<br />
gewonnen habe, gab es kein Halten mehr.<br />
MM: Wer ist musikalisch gesehen ein Vor bild<br />
für dich? Warum?<br />
ALINA: Direkte Vorbilder habe ich nicht. Allerdings<br />
gibt es <strong>Musiker</strong>, die ich toll finde. Einer davon ist<br />
Tim Bendzko. Er ist ein authentischer <strong>Musiker</strong> und<br />
schreibt, wie ich finde, wunderschöne Lieder –<br />
allein schon, weil diese sein Werk sind. Das ist<br />
mein Traum: Dass meine CD mit meinen eigenen<br />
Liedern bestückt und so arrangiert ist, dass ich<br />
mich damit identifizieren kann.<br />
MM: Du hast einmal gesagt, dass es dir wichtig<br />
ist, den Menschen die Freude an der Musik<br />
zu vermitteln. Wie genau machst du das?<br />
ALINA: Das ist eine gute Frage. Ich mache das,<br />
wozu ich mich bestimmt fühle: Singen, Gitarre und<br />
Klavier spielen, Texte schreiben, auf Bühnen stehen,<br />
die Menschen unterhalten. Ich mache es gar<br />
nicht absichtlich, aber wenn ich auf der Bühne<br />
stehe, gibt es Menschen, denen ich ein Lächeln<br />
auf die Lippen zaubern kann. Das liebe ich. Dafür<br />
gibt es keinen Geheimtipp. Man muss man selbst<br />
sein. Das ist das Allerwichtigste am Musizieren.<br />
MM: Was bedeutet Musik für dich?<br />
ALINA: Musik ist alles für mich. Nicht zuletzt, weil<br />
die Musik einen großen Teil meines Lebens eingenommen<br />
hat. Wenn es mir schlecht geht, ist die<br />
Musik für mich da. Ich kann abschalten. Andere<br />
Menschen gehen joggen und ich schnappe mir<br />
meine Gitarre, schreib einen Song und schon geht<br />
es mir wieder gut. Musik ist das Sahnehäubchen<br />
bei allem, was ich tue. Ich kann mir ein Leben<br />
ohne sie nicht vorstellen.<br />
MM: Deine CD darf aktuell nicht mehr verkauft<br />
werden. Wie kam es dazu?<br />
ALINA: Das ist eine sehr lange Geschichte. Ich<br />
bin ehrgeizig. Einmal Bühne, immer Bühne ist<br />
mein Kodex, und das hat dazu geführt, dass<br />
meine Eltern und ich uns auf jemanden eingelassen<br />
haben, was uns später zum Verhängnis<br />
wurde. Die Person, von der die Rede ist, hat sich<br />
unser Vertrauen Stück für Stück erschlichen. Er<br />
wollte mich ganz unverbindlich unterstützen, weil<br />
er finanziell mehr Möglichkeiten hatte. Als wir bei<br />
einem Produzenten zu Besuch waren, war auf<br />
»Ich mache das, wozu ich mich<br />
bestimmt fühle: Singen,<br />
Gitarre und Klavier spielen, Texte schreiben,<br />
auf Bühnen stehen,<br />
die Menschen unterhalten.«<br />
einmal von einem Vertrag die Rede. Genau das,<br />
was meine Eltern und ich nie wollten. Aber es war<br />
eine Chance und dieser Mann ist unser Freund,<br />
dachten wir. Wir haben den Vertrag unterschrieben.<br />
Das hätten wir besser nicht tun sollen. Unser<br />
Gegenüber wollte alles oder nichts. Wir hatten<br />
gesagt, dass wir die Karriere langsam angehen<br />
wollten, weil ich mein Abitur zu machen habe.<br />
Das war nun vergessen. Entweder Erfolg oder<br />
Schule. Als es daran ging, meinen Charakter<br />
und mein Auftreten ändern zu wollen, habe ich<br />
gestreikt. Ich selbst zu bleiben ist für mich das<br />
Wichtigste. Dennoch wurde 2013 mein Debüt -<br />
album präsentiert. Ich war unsagbar stolz, doch<br />
mit einem bitteren Nachgeschmack. Bei der Hälfte<br />
meiner Lieder sollte ich ohne Instrumente auftreten<br />
…, zumal ich mich mit einigen Fremdkompo -<br />
si tionen nie identifizieren konnte. Die große Re -<br />
so nanz des Publikums zeigte mir jedoch, dass<br />
sich meine monatelange Arbeit gelohnt hatte.<br />
Trotzdem bombardierte mein „Förderer“ mich<br />
immer wieder mit großer Kritik – man war nicht<br />
zufrieden mit mir. Mit der Unterstützung meiner<br />
Eltern habe ich mich dagegen wehren wollen,<br />
was bei der Gegenseite zu Zorn führte. Meine<br />
CD wurde zurückgeholt. Alle Fotos, CDs und<br />
das Musikvideo wurden mir weggenommen, weil<br />
wir es nicht finanziert hatten. Ich durfte meine<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
Lieder nicht mehr singen und keine Auftritte mehr<br />
machen. Das war Anfang 2014. Seitdem bestand<br />
kein persönlicher Kontakt mehr mit der Gegen -<br />
seite und es ist noch keine Lösung in Sicht.<br />
Ich bin aber froh, dass mir das so früh passiert<br />
ist. Diese Erfahrung wird eine Rolle in meinem<br />
Han deln spielen. Eine Bauchlandung ist kein<br />
Grund aufzugeben.<br />
MM: Was rätst du jungen <strong>Musiker</strong>n in Bezug<br />
auf Manager, Labels und Co.?<br />
ALINA: Unterschreibt nichts zu früh. Lasst alles<br />
prüfen und dieses Prüfen etwas mehr Geld kosten.<br />
Es geht um eure Zukunft. Ich bin der Meinung,<br />
dass, wenn jemand wirklich mit euch zusammen<br />
arbeiten möchte und an euch glaubt, kein Ver -<br />
trag nötig ist. Und das Wichtigste: Lasst euch<br />
nicht verbiegen und den Mund verbieten. Lasst<br />
euch keinesfalls zur Marionette machen. Ich bin<br />
mittlerweile Mitglied beim DRMV und lasse mich<br />
in allen Details beraten. Das empfehle ich auch<br />
jedem anderen <strong>Musiker</strong>.<br />
MM: Du schreibst auf deiner Internetseite,<br />
dass du du selbst bleiben und dich nicht verleugnen<br />
willst. Was hilft dir, auf dem Teppich<br />
zu bleiben? Wie schaltest du ab?<br />
ALINA: Ich will mir treu bleiben und dazu gehört<br />
Bescheidenheit. Wenn es im Charakter einer<br />
Per son liegt, nicht auf dem Teppich zu bleiben,<br />
ist das schwer zu kontrollieren. Ich stehe mit beiden<br />
Beinen im Leben und habe neben der Musik<br />
noch andere Dinge im Kopf: Abitur meistern,<br />
einen sicheren Job finden, selbstständig durchs<br />
Leben gehen. Dabei hilft mir die Musik.<br />
MM: Welche Pläne hast du für deine Zu kunft?<br />
Worauf dürfen wir gespannt sein?<br />
ALINA: Musikalisch ist mein Wunsch, eine zweite<br />
Chance zu bekommen. Ich stehe weiterhin auf<br />
Bühnen und mache mein Ding, wie der Deutsche<br />
Rock & Pop Preis zeigt. Ich wünsche mir, eine<br />
CD aufzunehmen, die mich widerspiegelt. Ich<br />
werde sehr oft von „Independent Labels“ oder<br />
Men schen, die mich gern managen würden, an -<br />
geschrieben. Oft antworte ich darauf gar nicht.<br />
Man hat Angst, sich darauf einzulassen, auch<br />
wenn in dem Haifischbecken vielleicht ein paar<br />
nette Fischchen sind. Die Schule steht jetzt an<br />
erster Stelle.<br />
WEB: WWW.ALINA-SEBASTIAN.DE<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: ALINA SEBASTIAN<br />
LIVEFOTO: © LUDWIG CZAPLA
18 STORIES<br />
VERTRAUEN IST DER SCHLÜSSEL<br />
ZUM ERFOLG!<br />
Interview mit Laura Neubauer, Gründerin des Labels „Lacave records“<br />
Lacave records wurde von Laura Neubauer<br />
im August 2014 gegründet. Die Ideologie<br />
des Musiklabels findet deutschlandweit ihre<br />
An erkennung, wodurch sich das bei Gründung<br />
aufgestellte Team von sechs Personen nach<br />
einem halben Jahr auf 35 Personen erweitert<br />
hat. Be werbungen treffen aus der Schweiz,<br />
Spanien und Österreich ein. Tonstudios aus<br />
ganz Deutschland haben sich dem Musiklabel<br />
angeschlossen.<br />
MM: Laura, im vergangenen August hast du<br />
das Label Lacave records gegründet. Wie<br />
kam es dazu?<br />
LAURA: Kurz und knapp: Ich habe mein eigenes<br />
Label gegründet, da ich immer wieder von Labels<br />
und <strong>Musiker</strong>n betrogen worden bin. Ich habe mich<br />
rund zwei Jahre vor der Gründung mit der Ma terie<br />
der Labelarbeit beschäftigt und sie studiert. Ich<br />
habe mir entsprechende Hilfe und Beratung ge holt<br />
und meinen Traum zur Wirklichkeit gemacht. Zu<br />
viele Talente auf dieser Erde werden nicht ge fördert<br />
und gehört. Ich habe mich entschlossen, mich auf<br />
den Bereich Newcomer zu spezialisieren. Für mich<br />
persönlich ist es eine Lebens aufgabe, guten<br />
Stimmen eine Plattform zu geben, damit sie sich<br />
selbst verwirklichen können. Die Entwick lung der<br />
Künstler zu beobachten und mitzuerleben ist ein-<br />
fach toll. Das beste Beispiel, was ich euch hier verraten<br />
kann, ist mein Künstler Dr. Bongi. Er schickte<br />
mir seine Demos per Facebook. Er war mein<br />
erster Künstler und so habe ich ihn auch behandelt<br />
und behandele ihn heute noch so. Wir nahmen<br />
zunächst seine Single „Fernweh“ auf. Mittlerweile<br />
ist sie auch veröffentlicht, doch zunächst musste<br />
ich schauen, ob meine Kollegen und ich mit ihm<br />
arbeiten können und wollen. Das Ganze hat prima<br />
geklappt. Da Dr. Bongi den Willen hatte, mehr zu<br />
tun und ein Album herauszubringen, und mir dies<br />
ernsthaft zeigte, entschied ich mich, das Album<br />
mit ihm zu produzieren. Das wird dieses Jahr zum<br />
Abschluss gebracht werden. Er hat einige Rota -<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 19<br />
tionsspielungen durch unsere Bemusterungen<br />
und wurde sogar für den deutschen Musikpreis<br />
nominiert. Auch sein erstes Konzert im Dezember<br />
hat er prima gemeistert.<br />
MM: Was war bei der Labelgründung das<br />
Schwerste und Mühsamste?<br />
LAURA: Ganz ehrlich? Vertrauenswürdige Partner<br />
zu finden. Die Arbeit an sich fiel mir leicht, da ich<br />
mein Label hauptberuflich betreibe und somit keinen<br />
großartigen Druck hatte – zumindest anfangs.<br />
Ich wusste, was auf mich zukommt. Ich habe seit<br />
August öfter Geschäftspartner getauscht und<br />
ersetzt, wie andere ihre Zahnbürste benutzen. Die<br />
schwarzen Schafe geben sich aber oft schnell<br />
preis, und so fällt es mir leicht, sie direkt auszutauschen.<br />
Es sind die tollen Musikmanager, die nur<br />
Gutes wollen – natürlich. Es sind Veran stal ter,<br />
die 50 Prozent der Gagen einbehalten wollen –<br />
natürlich. Und vor allem sind es Firmen und vorgegebene<br />
Veranstalter, die ihre Chance wittern,<br />
die Newcomer auszubeuten. Es waren sogar<br />
Menschen dabei, die mir sagten, dass ich mein<br />
Label so nicht führen dürfe, da meine Künstler<br />
sonst machen, was sie wollen. Ich könnte euch<br />
jede Menge Geschichten erzählen.<br />
MM: Unter anderem ist Daniel Lopes, be -<br />
kannt aus DSDS und dem Dschungelcamp,<br />
bei dir unter Vertrag. Wie ist es zu dem Kon -<br />
takt gekommen?<br />
LAURA: Daniel kam über Empfehlungen von Ge -<br />
schäftskollegen zu mir. Ich habe eine namenlose<br />
Demo an die Produzententeams versandt und bei<br />
direkten Gesprächen vorgeführt. Der Song war<br />
eine Komposition von Daniel selbst und umso<br />
mehr war ich über Feedbacks wie „mit einer der<br />
besten Songs, die ich je gehört habe“ erstaunt.<br />
Als ich bekannt gegeben habe, wer er ist, waren<br />
alle schwer beeindruckt. Denn die Songs, die<br />
derzeit von ihm auf dem Markt sind, passen<br />
größtenteils nicht zu seiner fabelhaften Stimme.<br />
Die Entscheidung, Daniel mit in unser Team aufzunehmen,<br />
war ein längerer Prozess, der auf Ge -<br />
genseitigkeit beruhte. Dass er überhaupt den Mut<br />
hat, noch einmal jemandem im Musikbusiness zu<br />
vertrauen, ist eine Auszeichnung an seinen Cha -<br />
rak ter. Heute kann ich sagen, dass mich meine<br />
Menschenkenntnis nicht getäuscht hat. Ich lernte<br />
Daniel immer mehr kennen und die Gespräche<br />
wurden intensiver und persönlicher. Ich fand<br />
schnell heraus, dass er einfach nur Musik machen<br />
will. Und zwar die Musik, die er möchte, und nicht<br />
die Musik, die ihm von den Labels immer aufgedrängt<br />
wurde. Hier schließt sich der Kreis, denn<br />
wir wollen, dass unsere Künstler genau die Art<br />
von Musik machen können, die sie selbst wollen.<br />
Denn nur so sind sie motiviert und glücklich, wenn<br />
sie auf der Bühne stehen. Die Produzenten, Daniel<br />
und ich waren uns sofort einig, wie sein neues<br />
Album, das gerade produziert wird, aussehen<br />
soll. So funktioniert es zwischen den Herzblut -<br />
musikern. Man muss nicht viel reden, denn es ist<br />
alles klar. Daniel ist verrückt, aber das sind wir im<br />
Lacave-records-Team alle.<br />
MM: Wie viele arbeiten bei euch im Label mit<br />
und wie funktioniert die Zusammenarbeit und<br />
Aufgabenteilung?<br />
LAURA: Die Aufgabenverteilung ist klar strukturiert.<br />
Bevor irgendwas passiert, geht es erst einmal<br />
über meinen Schreibtisch. Wir haben jetzt<br />
sechs Produktionsteams, immer bestehend aus<br />
zwei bis vier Personen. Dann gibt es noch Grafiker,<br />
die unsere Covers und Schriftzüge designen, und<br />
Promoter, die sich um die Promotion kümmern.<br />
Mittlerweile stellen wir uns auf die Bookings ein,<br />
indem wir verschiedene Agenturen mit unseren<br />
Künstlern bemustern. Auch hier stehen wir mitten<br />
im Aufbau. Wir haben ehrlich gesagt alle nicht<br />
mit dem Anlauf auf unser Label gerechnet und<br />
vergrößern uns Monat für Monat. Zurzeit haben<br />
wir zehn Künstler. Mittlerweile bekommen wir auch<br />
Bewerbungen von wirklich tollen Stimmen aus<br />
der Schweiz. Der Andrang muss bewältigt werden.<br />
Das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Mir<br />
fehlen mittlerweile Produzenten, und ich hoffe,<br />
dass sich das bald ändert.<br />
MM: Euer Ziel ist es, hauptsächlich junge<br />
Nach wuchstalente zu fördern. Warum liegen<br />
euch gerade die am Herzen?<br />
LAURA: Das verhält sich im Vergleich ungefähr<br />
so: Wenn ich über die Straße gehe und einen<br />
Babyvogel im Gras liegen sehe, päppele ich ihn<br />
auf, um ihn wieder in die Freiheit zu lassen. Im<br />
direkten Vergleich bauen wir Künstler auf. Wir<br />
geben ihnen, was sie brauchen, um in der Branche<br />
überleben zu können. Wir vermitteln Wissen. So<br />
bereite ich die Newcomer auf das Überleben im<br />
Musikbusiness vor. Den restlichen Weg müssen<br />
sie aber alleine gehen, um Platz für die neuen<br />
New comer zu schaffen. In diesem Sinne ist<br />
„Lacave records“ entstanden. Das Ganze läuft<br />
aber im Moment aus dem Ruder, da sich unverhofft<br />
immer mehr etablierte Künstler bewerben.<br />
So brauchen wir jedoch immer mehr Produ zen -<br />
ten. Dass wir „sauber“ arbeiten, hat sich schneller<br />
herumgesprochen als gedacht. So kommen nun<br />
beinahe wöchentlich neue Bewerber auf uns zu.<br />
Allerdings habe ich in den vergangenen Monaten<br />
auf den Produktionen gemerkt, dass sich meine<br />
Künstler untereinander gut verstehen und dass<br />
die „Großen“ den „Kleinen“ viel zeigten, ohne dass<br />
ich oder jemand anderes danach fragte, und ohne<br />
Arroganz oder Herabblicken. Wir sind fast wie eine<br />
kleine Familie. Das schätzen meine Künstler und<br />
Produzenten.<br />
»Ich habe seit August öfter<br />
Geschäftspartner<br />
getauscht und ersetzt,<br />
wie andere ihre<br />
Zahnbürste benutzen.<br />
Die schwarzen Schafe<br />
geben sich aber oft schnell<br />
preis, und so<br />
fällt es mir leicht, sie direkt<br />
auszutauschen.«<br />
MM: Was ist das Spannende bei der Arbeit<br />
im eigenen Label? Was ist das Besondere<br />
von Lacave records?<br />
LAURA: Wir ziehen die Künstler und Produzenten<br />
nicht über den Tisch. Das macht uns ganz be son -<br />
ders. Einer meiner Künstler hat vor Kurzem zu mir<br />
gesagt: „Ich arbeite lieber mit euch als mit einem<br />
großen Label, denn hier weiß ich, dass ich gut<br />
aufgehoben bin.“ Tatsächlich hat dieser Künstler<br />
ein großes Angebot abgelehnt, um stattdessen mit<br />
uns zu arbeiten. Meine Künstler vertrauen mir. Das<br />
ist das Wertvollste, was es in der Musikbranche<br />
gibt. Das werden wir niemals mit Füßen treten.<br />
Das Spannendste ist die Entwicklung der Pro -<br />
duktionen und die Entwicklung der Künstler. Das<br />
Leuchten in ihren Augen, wenn Tracks, an denen<br />
sie mitgearbeitet haben, fertig sind.<br />
MM: Ihr seid ja noch sehr jung auf dem Markt.<br />
Welche Ziele, Wünsche und Träume habt ihr<br />
für die Zukunft?<br />
LAURA: Wir wollen gehört werden! Wir wollen<br />
unseren Künstlern eine seriöse Plattform geben,<br />
sie auf die Bühnen stellen und mit ihnen gemeinsam<br />
an ihren Träumen arbeiten. Wir möchten,<br />
dass alle zufrieden sind. Wir möchten die Kleinen<br />
ganz groß machen und die Großen noch größer.<br />
WEB: WWW.LACAVE-RECORDS.COM<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTO: GELNER FOTOGRAFIE<br />
GRAFIK: © DIMAKP/FOTOLIA.COM<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
20 STORIES<br />
PASQUALE<br />
ALEARDI<br />
Deutscher TV-Kommissar tauschte zeitweilig<br />
die Kanone gegen Mikrofon<br />
und Tanzschuhe – und überzeugte in der<br />
Hauptrolle des Musicals „Chicago“<br />
Pasquale Aleardi wurde 1971 in der Nähe<br />
von Zürich als Sohn griechisch-italienischer<br />
Gastarbeiter geboren. Seine Jugend beschreibt<br />
der Schauspieler als laut und sehr lebendig – in<br />
fast jedem Zimmer seines Elternhauses lief nonstop<br />
ein Fernsehgerät. Fasziniert von seinen Hel -<br />
den, die 24 Stunden am Tag auf der Matt scheibe<br />
flimmerten, beschloss er, nicht, wie von seinen<br />
Eltern geplant, Rechtsanwalt zu werden, sondern<br />
nach seinem Abitur 1992 die Theater hoch schule<br />
Zürich zu besuchen.<br />
Seine Wandlungs fähig keit konnte er in über 70<br />
TV- und Kinoproduktionen national und international<br />
und in unterschiedlichsten Genres unter Be -<br />
weis stellen. Er ist einem großen Publikum u. a.<br />
durch TV-Produktionen wie „Schicksalsjahre“,<br />
durch die internationale Kino produktion „Resident<br />
Evil“, in der er an der Seite von Milla Jovovich spielte,<br />
und Auftritte in deutschen Kinohits wie „What a<br />
man“, „Keinohr hasen“ und „Männer herzen“ be -<br />
kannt. Seit Frühjahr 2014 ermittelt er außerdem als<br />
Kommissar im Ersten in einer eigenen Krimireihe,<br />
der Verfilmung der Best seller-Romane um Kom -<br />
mis sar Dupin. Neben dem Schauspiel ist Musik<br />
seine zweite Leidenschaft. Aleardi singt, spielt<br />
Klavier und ist seit vielen Jahren Mitglied des<br />
Kölner Musikprojekts „Big Gee“.<br />
Von dieser vielfältigen Erfahrung und seiner<br />
künstlerischen Präsenz war das Kreativteam von<br />
„Chicago“ so begeistert, dass es ihn an den<br />
Broadway eingeladen hatte, um dort mit ihm<br />
zu sammen zu arbeiten. Eine absolute Seltenheit<br />
für deutschsprachige Schauspieler. Selbst für<br />
etablierte, amerikanische Darsteller ist es eine<br />
be sondere Ehre, im Herzen New Yorks vor Live-<br />
Publikum auf treten zu können. Pasquale Aleardi<br />
gesellte sich damit zu internationalen Schau spiel -<br />
stars, wie Denzel Washington, Demi Moore, Kiefer<br />
Sutherland, Melanie Griffith, Ashton Kutcher oder<br />
Jennifer Aniston.<br />
Das folgende Interview mit Pasquale Aleardi<br />
wurde von Prof. Dr. Bernd Giezek vor seiner letzten<br />
Vorstellung als Billy Flynn im Musical „Chicago“<br />
in Stuttgart geführt.<br />
MM: Hallo Pasquale, wie geht es dir?<br />
PASQUALE: Es geht mir bestens, danke!<br />
MM: Du warst bis Mitte März auf der Bühne<br />
in der Rolle als der Staranwalt Billy Flynn im<br />
Musical „Chicago“ – erst am Broad way in New<br />
York und dann in Stuttgart – zu sehen. Was<br />
hat dich als <strong>Musiker</strong> an dieser Rolle gereizt?<br />
PASQUALE: Die Musik! „Chicago“ ist musikalisch<br />
gesehen in meinen Augen ein Meisterwerk. Die<br />
drei Nummern, die Billy Flynn singt – „All I Care<br />
About is Love“, „Both Reached for the Gun“ und<br />
„Razzle Dazzle“ –, sind der Knüller, sowohl in<br />
Englisch als auch in Deutsch, und diese zum Aus -<br />
druck zu bringen, ein Geschenk. Es hat einen<br />
un beschreiblichen Spaß gemacht, die Songs zu<br />
performen. Und in meinen Augen geht es allen<br />
<strong>Musiker</strong>n auf der Bühne genauso wie mir. Alle<br />
haben Spaß beim Spielen, weil es so meisterhaft<br />
geschrieben und orchestriert ist. Die Musik<br />
ist das Herzstück des Ganzen und das Orchester<br />
ist auf der Bühne integriert. Das ist einmalig für<br />
ein Musical und sehr speziell. Mich hat die Musik<br />
jeden Abend aufs Neue mitgerissen.<br />
MM: Was unterschied deine Auftritte auf der<br />
Musicalbühne von deinen früheren Auf tritten<br />
als <strong>Musiker</strong> in Clubs? 8<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 21<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
22 STORIES<br />
»Grundsätzlich konzentriere ich<br />
mich jeweils immer hundertprozentig<br />
aufs nächste Projekt, und wenn es,<br />
wie im Fall von „Chicago“,<br />
Gesang erfordert, freue ich mich,<br />
weil ich dann beide Leidenschaften<br />
zusammenbringen kann.«<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 23<br />
PASQUALE: Das ist nicht zu vergleichen. Als Mu -<br />
siker in Clubs bin ich sozusagen Interpret meiner<br />
eigenen Songs, gebe ein Konzert und spiele keine<br />
Rolle wie auf der Musicalbühne in einer taktgenau<br />
festgelegten Inszenierung. Im Falle von Billy Flynn<br />
war es eine Rolle, die nichts mit mir persönlich zu<br />
tun hat. Billy Flynn ist ein Wolf im Schafspelz, der<br />
mit Freude Menschen manipuliert – alle seine Fa -<br />
cet ten jeden Abend aufs Neue rauszukitzeln war<br />
schauspielerisch eine schöne Herausforderung.<br />
Hinzu kommt, dass ich ein 14-Mann-Orchester<br />
hinter mir hatte, das mich durch den Abend trägt.<br />
Das habe ich so noch nie erlebt.<br />
MM: Viele kennen dich heute auch als er folg -<br />
reichen Schauspieler. Welche Liebe war die<br />
erste: die Musik oder die Schauspielerei?<br />
PASQUALE: Ganz klar die Musik. Mit elf Jahren<br />
habe ich angefangen, Klavier zu spielen. Mit 14<br />
hatte ich meine erste Band. Die Musik hat ganz<br />
klar den Weg in die Schauspielerei geebnet.<br />
MM: Wie schaffst du es, beide Ta lente auf so<br />
hohem Niveau zu halten?<br />
PASQUALE: So langweilig es vielleicht klingen<br />
mag: Ich übe. Ich versuche, eine gewisse Übungs -<br />
basis pro Woche immer beizubehalten. Ich sehe<br />
mich allerdings in erster Linie schon als Schau -<br />
spieler. Ich lebe von der Schauspielerei und ar -<br />
beite sehr viel; insofern bleibe ich, was die Schau -<br />
spiele rei betrifft, automatisch im Training. Und für<br />
die Musik nehme ich mir zwischen den Drehs so<br />
viel Zeit wie möglich. Aber grundsätzlich konzentriere<br />
ich mich jeweils immer hundertprozentig<br />
aufs nächste Projekt, und wenn es, wie im Fall<br />
von „Chicago“, Gesang erfordert, freue ich mich,<br />
weil ich dann beide Leidenschaften zusammenbringen<br />
kann.<br />
MM: Kannst du dich noch an deine Anfänge<br />
im Musikbusiness erinnern?<br />
PASQUALE: Das war mehr Flucht als Business,<br />
aber durchaus lukrativ. Mit meiner damaligen<br />
Funk band „Funk is a Fact“ haben wir hauptsächlich<br />
auf der Straße gespielt, was 1992 an der<br />
Bahnhofstrasse in Zürich nicht einfach war, weil<br />
man nur so 10 bis 15 Minuten spielen konnte, bis<br />
die Polizei kam.<br />
MM: Im Jahre 2005 hast du – interessanterweise<br />
auch auf einer Musicalbühne im<br />
Theater Neue Flora in Hamburg – den<br />
Deutschen Rock und Pop Preis gewonnen.<br />
Hat dich der Preis zusätzlich motiviert und<br />
dir in deiner Karriere weitergeholfen?<br />
PASQUALE ALEARDI & THE BIG GEE FEAT. MARY –<br />
„RETROLOGIE UNPLUGGED“ IN DER BAR JEDER VERNUNFT<br />
Musik, die vor Spaß, Schmiss und Virtuo sität nur so kesselt. Die urkomischen, ko mö -<br />
diantischen Dialoge zwischen Pasquale und seinen beiden Mitstreitern, den Unikaten Greg<br />
Zimmermann und Marc Leymann, sind das Markenzeichen von „Pasquale Aleardi & the Big<br />
Gee featuring Mary“. Ihre Eigenkompositionen nennen sie „Anti-Depressions-Musik“ – und<br />
wer sie „unplugged“ mit Gitarre, Bass, Melodica bewaffnet in der Bar Jeder Vernunft miterlebt<br />
hat, der versteht, warum.<br />
PASQUALE: Na klar hat er mich motiviert. Es ist<br />
ein tolles Gefühl, wenn man für seine Arbeit auch<br />
Anerkennung bekommt. Wir alle waren stolz wie<br />
Bolle. Das bleibt unvergesslich. Und er war auch<br />
ganz klar Türöffner für unseren ersten Platten -<br />
deal bzw. die Verwirklichung unseres Albums<br />
„Retrologie“. Den ganzen Tag in Hamburg habe<br />
ich noch klar vor Augen. So viele unterschiedliche<br />
Bands und Genres – das fand ich großartig.<br />
MM: Hat ein berühmter Schauspieler wie du,<br />
der Musik macht, es leichter, mit der Musik er -<br />
folgreich zu sein, als ein „normaler“ <strong>Musiker</strong>?<br />
PASQUALE: Vielleicht zu Beginn etwas, gerade<br />
wenn es darum geht, einen Fuß in die Tür zu<br />
kriegen, Kontakte zu knüpfen etc. Aber letzten<br />
Endes muss das Produkt gut sein, eine gewisse<br />
Substanz haben, denn wenn die Musik, die ich<br />
mache, keine Qualität hat, nützt mir auch mein<br />
Bekanntheitsgrad nichts.<br />
PASQUALE ALEARDI & THE BIG GEE FEAT. MARY<br />
„Retrologie Unplugged“<br />
VÖ: 21.04.2014<br />
WWW.PASQUALEALEARDI.COM/DE<br />
MM: Wann sehen wir dich mal wieder auf<br />
einer Rockbühne?<br />
PASQUALE: Das kann ich jetzt noch nicht genau<br />
sagen, aber bestimmt nicht vor Herbst. Denn nach<br />
Billy Flynn wartet bald schon wieder Kommissar<br />
Dupin auf mich.<br />
MM: Vielen Dank für das Gespräch und alles<br />
Gute für dich!<br />
PASQUALE: Herzlichen Dank zurück, das wünsche<br />
ich ebenso!<br />
WEB: WWW.PASQUALEALEARDI.COM/DE<br />
INTERVIEW: PROF. DR. BERND GIEZEK<br />
FOTOS: © OLIVER BETKE<br />
WWW.BETKEBILDER.DE<br />
BANDFOTO: BORIS BREUER<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
24 STORIES<br />
ALEXANDER UND MAXIMILIAN BLUME<br />
Blues- und Jazzmusik mit Intention<br />
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />
WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />
MM: Alexander, du bist seit mehr als dreißig<br />
Jahren als Blues- und Jazzpianist unterwegs.<br />
Wie bist du zum Jazz gekommen?<br />
ALEXANDER: Ich wurde bereits in meiner frühesten<br />
Kindheit mit Jazzmusik vertraut gemacht.<br />
Mein Vater war ein ziemlich kompromiss- und<br />
auch gnadenloser Jazzfan. Er spielte seine Schall -<br />
platten meistens sehr laut von früh bis spät rauf<br />
und runter. Das hatte unter anderem zur Folge,<br />
dass mein Bruder und ich schon im Vorschulalter<br />
alle Jazzgrößen an ihrem Sound und ihrer Spiel -<br />
weise erkannten.<br />
MM: Du sagst, gerade in deiner Anfangszeit<br />
hätten dich Blues und Boogie Woogie<br />
beeinflusst. Warum ist es dann doch eher<br />
der Jazz geworden, für den dein Herz<br />
schlägt?<br />
ALEXANDER: Im Alter von acht Jahren habe ich<br />
mit dem Klavierspielen begonnen. In der Musik -<br />
schule gab es das typische, mal mehr, mal weniger<br />
spaßige Programm. Zu Hause liefen dann<br />
öfter auch Boogie-Woogie-Schallplatten. Diese<br />
Pianospielweise hat mich fasziniert. Auch die<br />
Blues pianisten haben mich berührt. Ich habe an -<br />
gefangen, die Songs nachzuspielen. Vom Blues<br />
war es nicht weit zu Jazzpianisten wie Les<br />
McCann oder Bobby Timmons. Als ich das erste<br />
Mal Aufnahmen von Miles Davis und John<br />
Coltrane hörte, hat es mich geradezu umgehauen.<br />
Da war ich etwa zehn Jahre alt. Ähnlich ging<br />
es mir mit Keith Jarrett. Meine eigene Musik ist<br />
heute bluesiger Jazz oder jazziger Blues.<br />
MM: Im Jahr 1989 hast du in der DDR viele<br />
sogenannte Ökojazzmessen in Kirchen ge -<br />
geben und dich somit für die Umwelt und<br />
Bürger rechte stark gemacht. Warum hast du<br />
das trotz der daraus resultierenden Auftritts -<br />
ver bote und sogar Hausarrest gemacht?<br />
ALEXANDER: Ich musste mich zwischen Auf rich -<br />
tig keit und Verrat, zwischen freier Meinungs äuße -<br />
rung und Dauerlügerei entscheiden. Diese Ent -<br />
scheidung ist mir nie schwergefallen. Blues und<br />
Jazz sind ohnedies grundehrliche Musik. Ich konnte<br />
nicht Blues spielen und mich gleichzeitig dem<br />
DDR-Regime unterwerfen.<br />
MM: Du hast anfangs mit deinem Bruder<br />
und später mit Freunden in Bands gespielt.<br />
Seit einigen Jahren trittst du mit deinen<br />
Söhnen auf. Warum ist für dich Musik so eine<br />
familiäre Angelegenheit? Wie kam es dazu?<br />
ALEXANDER: Das gemeinsame Musizieren mit<br />
meinem ein Jahr jüngeren Bruder lag nahe. Stanley<br />
startete ebenfalls mit dem Piano. Damit wir zu -<br />
sammen musizieren konnten, hat er Klarinette und<br />
Saxophon gelernt. Er ist seit vielen Jahren einer<br />
der besten Jazzsaxophonisten in Deutschland.<br />
Eine Zeit lang habe ich mit meinen vier Söhnen<br />
Musik gemacht. Heute ist noch Maximilian, mein<br />
Jüngster, dabei. Die anderen haben sogenannte<br />
„richtige“ Berufe wie Zahnarzt oder Manager in<br />
einer Supermarktkette. Egal, ob mit Bruder, Freun -<br />
den oder den eigenen Kindern: Es hat immer<br />
Spaß gemacht, mit Menschen, die mir auch persönlich<br />
sehr nahe stehen, kreative Dinge zu tun.<br />
MM: Zwei Songs in deinem Repertoire sind<br />
von dem deutschen Bluesmusiker Stefan<br />
Diestel mann. Warum spielst du diese Songs?<br />
ALEXANDER: Der leider bereits verstorbene<br />
Stefan Diestelmann war der Blues-König der DDR.<br />
Ich war jahrelang sein Pianist und habe die meisten<br />
seiner Produktionen mit eingespielt. Viele Fans<br />
haben mich lange bearbeitet, ich solle doch einige<br />
der Songs in mein Programm aufnehmen. Stefans<br />
65. Geburtstag im Jahr 2014 war ein würdiger<br />
Anlass, mich dieser Aufgabe zu widmen. Die<br />
Songs gefallen mir und ich spiele sie gern. Es ist<br />
schon ein tolles Gefühl, wenn einige Hundert Fans<br />
vor der Bühne stehen und plötzlich mitsingen.<br />
MM: Wie stellst du dir deine musikalische<br />
Zukunft vor?<br />
ALEXANDER: Ich habe in der Tat einige reizvolle<br />
Projekte in der Schublade, die auf eine Bear bei -<br />
tung warten. Im Moment habe ich zu viele Auf -<br />
träge als <strong>Musiker</strong>, Dozent und Autor, als dass sie<br />
sich angemessen verwirklichen lassen. Bereits in<br />
Bearbeitung ist ein Programm für Jazz quartett<br />
und Streichquartett, das auch besonders gut für<br />
Kinder geeignet sein wird. Im Früh jahr <strong>2015</strong><br />
steht die dritte Tournee durch Jordanien auf dem<br />
Programm. Gerade sind Max und ich zurück aus<br />
Albanien und voller Ideen, was wir dort zukünftig<br />
tun werden.<br />
WEB: WWW.ALEXANDERBLUME.DE<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTO: TORSTEN MEYER<br />
FOTOQUELLE: ALEXANDER BLUME<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 25<br />
MUSIK DER 60ER-, 70ER- UND 80ER-JAHRE<br />
STAGE BAND<br />
PETER CONZE – Bass|Gesang|Frauenversteher<br />
ULI VASSMAR – Gitarre|Gesang|Mischpult<br />
ALEX STIENS – Gesang<br />
KLAUS BÖCKMANN – Schlagzeug|Gesang|Percussion<br />
MICHAEL SUERMANN – Keyboard|Gesang|Gitarre<br />
MM: Michael, mit der Stage Band deckt ihr<br />
fünf <strong>Musiker</strong> eine Altersspanne von zwanzig<br />
Jahren ab. Gibt es da manchmal Reibereien<br />
wegen des Altersunterschieds?<br />
MICHAEL SUERMANN: In unserem Alter nicht<br />
mehr. Mit Uli spiele ich nun seit 1989 zusammen<br />
– da kennt man sich und auch die Macken des<br />
anderen. Ähnlich ist es mit Klaus, den ich seit<br />
1984 kenne. Letztlich sind wir über die Musik<br />
zusammengekommen, die uns verbindet. Auch<br />
hier gibt es unterschiedliche Geschmäcker, die<br />
letztlich aber zu einer Vielfalt führen. Und so weit<br />
sind wir da nicht auseinander. Oldies und Classic<br />
Rock – auf diese Musik kann man sich schnell<br />
einigen. Jeder kennt die Songs. Das merkt man<br />
auch bei den Auftritten. Reibereien gibt es dennoch<br />
und manche Diskussion wird auch ausführlich<br />
geführt, aber am Ende stimmt das Ergebnis.<br />
Und darauf kommt es an.<br />
MM: Wie ist es zu dieser Bandkonstellation<br />
gekommen?<br />
MICHAEL: Also, wir waren im Namen des Herrn<br />
unterwegs und da kam die Stimme: „Die Band,<br />
die Band, ihr müsst die Band zusammenrufen!“<br />
Den Rest kennt man ja. Der Film lief im Kino.<br />
Ursprünglich war diese Band 35 Jahre lang ein<br />
Trio mit Drums, Gitarre und Keyboard und alle<br />
haben gesungen. Zwei Herzen schlugen schon<br />
immer in der Brust – einerseits die Unterhaltungs -<br />
musik für Veranstaltungen, andererseits Rockmusik<br />
für unsere gute Laune. Ab dem Jahr 2000<br />
wurden die kleinen Ver anstaltungen immer weniger,<br />
weil Laptops und MP3 die Bühnen eroberten.<br />
Als dann Ludger, unser Drummer, starb, ergab<br />
sich die Frage, ob wir noch eine Band hätten.<br />
Dieses Telefonat zwischen Uli und mir bleibt un -<br />
vergessen, weil es der Startpunkt für ein Um -<br />
denken war. Wir haben dann noch eine Zeit lang<br />
Unterhaltungsmusik mit Klaus gemacht, aber<br />
2008 wurde mit Peter ein Bassist aufgenommen,<br />
der natürlich auch singen musste. Gesang war<br />
schon immer sehr wichtig, und so war es nur<br />
logisch, dass sich die Band in diesem Bereich<br />
nochmals verstärkte. 2011 kam Alex dazu und<br />
diese Röhre passte perfekt in die Band. Ich<br />
konnte die zweite starke Stimme be setzen, Chöre<br />
wurden fett und die Arrangements immer ausgefeilter,<br />
weil die Möglichkeiten da waren. Seitdem<br />
sind mehrstimmiger Gesang und wechselnde<br />
Lead stimmen und die daraus resultierende große<br />
Viel falt die Markenzeichen der Stage Band.<br />
MM: Euch gibt es ja mittlerweile schon seit<br />
mehreren Jahren. Wie war euer musikalischer<br />
Werdegang?<br />
MICHAEL: Als Peter den Bass übernahm, konnte<br />
ich mich mal richtig um die Keyboards kümmern.<br />
Und ich kann ja auch Gitarre spielen. Somit<br />
können wir nun die 60er mit zwei Gitarren, Bass<br />
und Drums spielen. Für die 70er mit den Key -<br />
boards spiele ich dann Orgel oder Piano. Uli spielt<br />
als Lead-Gitarrist alles, was ihm in die Saiten<br />
kommt. Früher hatte er einen Plattenladen und<br />
hielt jede Single noch als Neuware in der Hand.<br />
Klaus an den Drums hat 35 Jahre Bühnener fah -<br />
rung im Fuß und die Bassdrum treibt den Beat.<br />
Alex kommt aus der Rock-Szene und ist AC/DC-<br />
Fan, was man auch hören kann. Da ist die<br />
Mi schung schon perfekt. Aus einer Dreier-<br />
Konstel lation wurde Schritt für Schritt eine Fünf-<br />
Mann-Band mit eigenem Stil.<br />
MM: Ihr bezeichnet euch als Oldieband und<br />
spielt hauptsächlich die Songs der 60er- und<br />
70er-Jahre. Was fasziniert dich an der Musik<br />
dieser Zeit?<br />
MICHAEL: Das ist ehrliche, handgemachte, komponierte<br />
Musik. Wir kennen die <strong>Musiker</strong>, die die<br />
Songs eingespielt haben. Eine Band war eine<br />
Band und nicht einfach zusammengewürfelt. Eine<br />
Band ist eine Einheit und keine Castingshow.<br />
Lieder haben Aussagekraft und die Solos singt<br />
man mit. Wenn man die Platten in der Hand hatte,<br />
hatte man auch einen Bezug zu der Musik und<br />
den <strong>Musiker</strong>n. Da muss schon alles stimmen.<br />
WEB: WWW.STAGE-BAND-ONLINE.DE<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: STAGE BAND<br />
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />
WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
26 STORIES<br />
PETER<br />
REIMER<br />
Mit „Entschleunigungskonzerten“<br />
gegen den Zeitgeist<br />
MM: Peter, du giltst als Allrounder und be -<br />
gnadeter Gitarrist. Du mischst Musikstile und<br />
Spieltechniken und verwendest Looper auf<br />
der Bühne, um Klangwelten zu schaffen. Wie<br />
bist du überhaupt zur Musik gekommen und<br />
warum reichen dir ein Stil oder die Grund -<br />
tech niken nicht?<br />
PETER: Der Wunsch, <strong>Musiker</strong> zu werden, kam<br />
schon mit etwa sieben Jahren. Initialzünder war<br />
für mich „Disco 71“ mit Ilja Richter, insbesondere<br />
die damaligen Auftritte von „T. Rex“. Ein weiteres<br />
Schlüsselerlebnis war ein Pfadfinderlager, bei<br />
dem am Lagerfeuer Lieder gesungen wurden.<br />
Durch meine älteren Brüder kannte ich einige<br />
Stücke, aber dieses Erlebnis als kleiner Junge<br />
am Lagerfeuer war gigantisch. Der Mann mit der<br />
Gitarre war später mein erster Gitarrenlehrer. Es<br />
folgten einige Jahre, in denen ich autodidaktisch<br />
viel Fingerstyle spielte. Dazu kamen Klavier stun -<br />
den und meine erste Band, mit der wir zehn<br />
Jahre lang eigene Stücke spielten. Es schlagen<br />
musikalisch mehrere Herzen in meiner Brust: eins<br />
für Blues, Rock und alles, was elektrisch und laut<br />
ist, eins für Lieder und deren Texte, eins für die<br />
klassische Musik der letzten 700 Jahre und eins<br />
für Volksmusiken aus aller Welt. Das lässt sich<br />
auch gar nicht alles voneinander abgrenzen. Diese<br />
Viel falt, Liebe und Offenheit für verschiedenste<br />
Musik erklärt mein stetiges Ausprobieren<br />
von Neuem und das Ausloten von Grenzen.<br />
Der Looper und das Delay haben zusammen mit<br />
den verschiedenen klassischen und modernen<br />
Spiel techniken meine Ausdrucksmöglichkeiten<br />
enorm erweitert, da ich damit Dinge tun kann, die<br />
man mit nur einer Gitarre nicht tun kann. Das<br />
macht Spaß und setzt bei mir viel Kreativität frei.<br />
MM: Gibt es musikalische Vorbilder, die dich<br />
besonders geprägt haben?<br />
PETER: Oha, da würde die vollständige Auf zäh -<br />
lung den Rahmen sicherlich sprengen. Sagen wir,<br />
ich habe meine Hausaufgaben gemacht, ob<br />
klassische oder populäre Musik im weitesten<br />
Sinne. Initialzünder waren Marc Bolan von T.Rex<br />
und Chuck Berry, aber auch Reinhard Mey, Cat<br />
Stevens und Simon & Garfunkel waren frühe<br />
Vorbilder, wenn es um Songs und Inhalt geht.<br />
Wichtige Einflüsse für das, was ich aktuell mache,<br />
sind sicherlich auch bei David Lindley und Mike<br />
Oldfield zu finden. Gitarristisch natürlich große<br />
klassische Interpreten wie Manuel Barrueco oder<br />
John Williams und Fingerstyler wie Michael<br />
Hedges oder Kaki King sowie Chapmanstick-<br />
Spieler wie Jan Laurenz. Filmmusik begeistert<br />
mich schon immer. Hier mag ich die Sound tracks<br />
von Carter Burwell und Ennio Morricone sehr.<br />
MM: Du bietest verschiedene Konzert for mate<br />
an. Unter anderem „Modern Multistyle & Loop<br />
Guitar“ und deine „Entschleuni gungs kon -<br />
zerte“. Was ist das Besondere bei einem<br />
Multitsyle-& Loop-Konzert?<br />
PETER: Modern Multistyle & Loop Guitar beinhaltet<br />
verschiedene Stilistiken und bietet auf<br />
unterhaltsame Weise eine Umschau auf das, was<br />
man mit einer Gitarre alles machen kann – für<br />
Gitarre solo, mit und ohne Gesang, mit und ohne<br />
Effekten wie Delay, Looper und Octaver. Dazu ge -<br />
hören die klassischen Tech niken wie Strum ming,<br />
Flat-Picking, Percussion und das Integrieren der<br />
Effekte. Ich verwende das Delay als Rhyth mus -<br />
instrument, der Octaver gibt mir die Möglichkeit,<br />
Basslinien gleichzeitig mit Gitarren sounds zu<br />
spielen. Mit dem Looper biete ich dem Zuhörer<br />
einen Ensemblesound. Im Gegen satz zu Mu -<br />
sikern, die den Looper als Playbackpartner mit<br />
kurzen Phrasen verwenden, spiele ich eher lange<br />
Parts ein, mit denen ich große Arrange ments aufbaue.<br />
Der Looper hilft mir, komplexere Kompo -<br />
sitionen in Echtzeit darzustellen. Ich verwende<br />
dabei kein einziges vorgefertigtes Play back, son-<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 27<br />
dern spiele alle Parts immer im Konzert ein und improvisiere darüber. Was<br />
die Musik angeht, so suche ich immer nach einfachen Grund ideen, die griffig<br />
und melodiös sind. Reduktion auf Wesentliches ist dabei der Aus gangs -<br />
punkt. Daraus entwickle ich dann meine Stücke. Die Presse nannte mich<br />
jüngst einen „Weltmusiker“. So verstehe ich mich selbst schon lange.<br />
MM: Deine Entschleunigungskonzerte tragen den Untertitel „Klang-<br />
kunst für die Seele. Impulse fürs Leben. Wege zum Wesent lichen“.<br />
Was ist das Wesentliche für dich?<br />
PETER: Mit den Entschleunigungskonzerten habe ich einen Nerv der<br />
Gesellschaft getroffen. Es geht darum, Menschen, die im Hamsterrad laufen,<br />
eine Plattform zu bieten, wo sie zu sich kommen und Impulse zu verschiedenen<br />
Themen bekommen. Es geht um die Besinnung auf das, was<br />
im Leben Bedeutung hat: Familie, Freunde, in geklärten Beziehungen zu<br />
leben, achtsam für sich und andere sein, genug Schlaf, gesünderes Essen,<br />
mehr Zeit für sich und die Menschen, die einem wichtig sind, bewusst Platz<br />
im Kalender für die wichtigen Dinge freihalten, ein zufriedenes Leben führen,<br />
sich die Zeit für unverhoffte Gelegenheiten nehmen. Für mich selbst<br />
habe ich vor einigen Jahren drei Lebensziele formuliert: erstens die Qualität<br />
meiner gelebten Beziehungen steigern, zweitens Menschen mit meiner<br />
Musik berühren und verändern, drittens meiner Berufung und Begabung<br />
als <strong>Musiker</strong> und Seelsorger folgen.<br />
MM: Warum ist das Thema Entschleunigung deiner Meinung nach<br />
wichtig in unserer Gesellschaft?<br />
PETER: Das ist eine Frage, für die man weit ausholen müsste. Ich versuche<br />
es möglichst kurz. Wir leben in einer Welt, in der sich unser Leben<br />
ständig beschleunigt. Dazu kommt, dass die Menschen langsam begreifen,<br />
dass die ursprüngliche Verheißung der Moderne, nämlich ein Paradies<br />
auf Erden und Wohlstand für alle, nicht eingelöst wird. Es gibt aber eine<br />
Reihe von Prozessen, die sich nicht beliebig beschleunigen lassen. Gras<br />
wächst nicht schneller, wenn man daran zieht, Saat und Ernte brauchen<br />
ihre Zeit, Menschen können nicht immer mehr Dinge noch schneller tun.<br />
Es gibt von der Natur gesetzte Grenzen. Wenn wir die nicht einhalten,<br />
dann wird uns irgendwann unser Körper sagen: „So nicht!“ Menschen<br />
reiben sich auf und brennen aus, weil sie für zu vieles brennen. Es kann sich<br />
jeder fragen, wie weit er die Beschleunigung mitmacht oder sich ihr entgegenstellt.<br />
Wir haben so viele Optionen wie nie zuvor in der Mensch heits -<br />
geschichte. Aber dazu steht uns trotzdem nur eine begrenzte Lebenszeit<br />
zur Ver fügung. Ich sehe ständig Menschen, die sich ihre letzten ruhigen<br />
Momente am Tag nehmen, indem sie bei jeder Gelegenheit auf ihre Smart -<br />
phones schauen, die sich dauernd zerstreuen und Stille und Lang sam -<br />
keit nicht aushalten können. Deshalb halte ich eine Gegen be we gung zur<br />
stetigen Beschleunigung für notwendig und gesund.<br />
MM: Bei den Entschleunigungskonzerten machst du nicht nur<br />
Musik, sondern erzählst auch immer kurze Geschichten, die zum<br />
Nachdenken anregen. Wie bist du auf die Idee gekommen, Musik<br />
und gelesene Geschichten zu kombinieren und überhaupt mit<br />
diesem Konzept auf die Bühne zu gehen?<br />
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PETER: Es entstand aus der ursprünglichen Idee, Patientenkonzerte in<br />
Kliniken für psychisch angeschlagene und kranke Menschen zu machen.<br />
Ich habe für diese Menschen Songs gespielt und zeitgleich mit dem Looper<br />
angefangen. Die Resonanz auf diese neuartigen Instrumentalstücke war<br />
immens und ich erhalte bis heute positive Rück meldungen. Ich überleg-<br />
8
28 STORIES<br />
te, wie ich das Erleben intensivieren könnte, und<br />
ließ die Songs weg, weil deren Titel und Texte<br />
meiner Ansicht nach ablenkten. So entstanden<br />
die Entschleunigungs konzerte – mutmachende<br />
und herausfordernde Im pulse und instrumentale<br />
Gitarrenmusik im Wechsel. Die Musik hat eine<br />
Funktion bekommen. Sie dient als Zeitraum für<br />
die Synchroni sierung innerer Prozesse, die durch<br />
die Impulse in Gang kommen. Dabei habe ich,<br />
als mir das bewusst wurde, Entschleunigungs -<br />
musik entwickelt, die um die 100 bpm hat. Ent -<br />
spannungs musik, die im Ruhepulsbereich arbeitet,<br />
hat 40 – 60 bpm.<br />
es zu den meines Erachtens nach irrigen Gleichungen<br />
„Zeit gleich Geld“ und „mehr gleich besser“.<br />
Aber egal, wie viel Geld man erwirtschaftet,<br />
man kann nicht eine Minute, die man gearbeitet<br />
hat, mit Geld zurückkaufen. Deswegen glaube ich,<br />
Zeit ist Leben. Mit der vergehenden Zeit verrinnt<br />
auch unsere Lebenszeit, und wir müssen uns<br />
genau überlegen, was wir mit der Lebenszeit, die<br />
uns bleibt, anfangen. Die gefühlte Lebensmitte<br />
liegt laut Forschung bei etwa 25 Jahren. Jedes<br />
Lebensjahrzehnt danach erleben wir doppelt so<br />
schnell. Was, glaubst du, waren die ersten Fragen,<br />
die ich mir stellte, als mir das bewusst wurde?<br />
MM: Was willst du mit deinen Entschleuni -<br />
gungs konzerten erreichen?<br />
PETER: Ich kann meine Gaben als <strong>Musiker</strong> und<br />
Seelsorger einbringen. Das Format entstand aus<br />
meinen Lebensumständen und lässt sich weiterentwickeln.<br />
Als Fünfzigjähriger kann ich aufgrund<br />
meiner Lebenserfahrung Thema und Inhalt glaub -<br />
würdiger transportieren, als es ein jüngerer Künst -<br />
ler könnte. Entschleunigungskonzerte sollen den<br />
Menschen, die sie besuchen, guttun, ihnen Mut<br />
zur Veränderung machen und Impulse geben,<br />
wie ein entschleunigteres Leben aussehen kann.<br />
»Egal, wie viel Geld man<br />
erwirtschaftet,<br />
man kann nicht eine Minute,<br />
die man gearbeitet hat, mit<br />
Geld zurückkaufen.<br />
Deswegen glaube ich,<br />
Zeit ist Leben.«<br />
MM: Du hast in einem Interview einmal ge -<br />
sagt, dass es wichtig sei, sein persönliches<br />
Tempo zu finden und sich zurückzuziehen.<br />
Wie und wo gelingt dir das am besten?<br />
PETER: Auf jeden Fall beim Musikmachen, beim<br />
Spielen mit meiner Tochter, beim Rollerfahren,<br />
beim Spazierengehen, bei Gesprächen mit meiner<br />
Frau oder meinem besten Freund, beim Sport,<br />
beim Kochen, beim Schreiben. Einfach gesagt:<br />
das äußere Tempo immer wieder anpassen, das<br />
innere Tempo ändert sich mit den Monaten.<br />
MM: Entgegen der gesellschaftlichen Floskel<br />
„Zeit ist Geld“ proklamierst du „Zeit ist<br />
Leben“. Was ist Leben für dich? Welche Rolle<br />
spielt Musik dabei?<br />
PETER: Wieder eine philosophische Frage. Ich<br />
erkläre es mithilfe dessen, was ich von renommierten<br />
Forschern gelernt habe: In unserer Ge -<br />
sell schaft ist es durch die Industrialisierung zum<br />
Sprichwort „Zeit ist Geld“ gekommen. Je produktiver<br />
man innerhalb einer bestimmten Zeit ist,<br />
desto mehr kann man an Erlösen erzielen. So kam<br />
Ich verrate sie: Was ist mir wirklich wichtig? Was<br />
will ich unbedingt tun? Was will ich auf keinen Fall<br />
mehr tun? Und wer weiß, wie viel Zeit mir bleibt?<br />
Deswegen bedeutet Leben für mich, bewusst zu<br />
leben, und mich nicht leben zu lassen, mich ab -<br />
zugrenzen von dem Kommunikations- und Kon -<br />
sumwirrwarr. Ich möchte Zeithoheit über mein<br />
Leben. Deswegen bin ich Freiberufler. Ich arbeite,<br />
um zu leben, und lebe nicht, um zu arbeiten.<br />
Es gab eine Zeit, da war die Musik mein Götze,<br />
meine Obsession. Ich habe mich damit aufgerieben<br />
und eine Reihe Beziehungen zurückgelassen.<br />
Aber wie das so mit dem Götzendienst ist:<br />
Man opfert und opfert und wird irgendwann<br />
selbst Opfer. Das ist mir passiert und es war eine<br />
schlimme Erfahrung. Musik machte mir keine<br />
Freude mehr und ich sah eine dunkle Zukunft für<br />
mich als <strong>Musiker</strong>, sodass ich den Beruf wechselte.<br />
Es endete in einem weiteren Desaster und<br />
führte zum erneuten Aufbau eines Einkommens<br />
durch Musik. Nun aber mit Musik, mit der ich mich<br />
identifiziere. Die Musik hat ihren Platz in meinem<br />
Leben gefunden und dient mir und anderen, nicht<br />
umgekehrt.<br />
MM: Mal ehrlich: Auch ein Entschleuni -<br />
gungs kon zert ist ein Konzert, ein Auftritt,<br />
bei dem du arbeiten – also Gitarre spielen,<br />
singen, die Technik bedienen usw. – musst.<br />
Ist so ein Konzert für dich trotzdem Ruhe<br />
und Ent schleunigung oder findest du deine<br />
Rück zugsmöglichkeit an anderer Stelle?<br />
PETER: „Sie haben es gut, Sie haben Ihr Hobby<br />
ja zum Beruf gemacht“, höre ich oft und antworte:<br />
„Ja, dafür habe ich aber ein Hobby weniger.“<br />
<strong>Musiker</strong> sein macht Arbeit, vor allem, wenn man<br />
nicht auf der Bühne sitzt, was in 80 % der Zeit<br />
der Fall ist. Ich muss also in 20% meiner Arbeits -<br />
zeit den Umsatz generieren, der die 80% Arbeits -<br />
zeit auch rechtfertigt. Das ist die wirkliche Arbeit.<br />
Konzerte spielen ist nur die Spitze des Eisbergs<br />
und der Teil des Ganzen, den ich genieße, der aber<br />
dennoch Kraft kostet. Wenn ich in acht Tagen<br />
fünf Konzerte spiele, dann brauche ich danach<br />
auch wieder drei Tage Ruhe und Erholung, um<br />
wieder zu Kräften zu kommen. Ich mache einfach<br />
mal nichts. Nichtstun ist für mich eine herrliche<br />
Rückzugsmöglichkeit. Nichtstun bedeutet für<br />
mich, irgendwo zu liegen oder an einem Platz mit<br />
Aussicht in die Ferne zu schauen, ohne zu denken.<br />
Weitere Rückzugmöglichkeiten sind für mich<br />
Sport und das wöchentliche Treffen mit meinem<br />
besten Freund, bei dem wir uns austauschen und<br />
mit- und füreinander beten.<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOQUELLE: PETER REIMER<br />
PREISTRÄGER DES „SOUL@WORK<br />
CHALLENGE <strong>2015</strong>“-AWARD<br />
Das Konzertformat „Entschleunigungskonzerte“<br />
erhält Preis aus der freien Wirtschaft.<br />
PETER REIMER<br />
„Islands Of Tranquility“<br />
VÖ: 09.09.2014<br />
WWW.PETER-REIMER.DE<br />
WWW.ENTSCHLEUNIGUNGS-<br />
MUSIK.DE<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
MAX<br />
Pop-Punk auf Deutsch<br />
STORIES 29<br />
MAX<br />
„Zurück auf jung“<br />
VÖ: 29.05.<strong>2015</strong><br />
WWW.FACEBOOK.COM/<br />
MAX.DIE.BAND<br />
DAS VOLLSTÄNDIGE INTERVIEW ZU FINDEN<br />
AUF: WWW.MUSIKER-ONLINE.TV UND<br />
WWW.YOUTUBE.COM/MUSIKERONLINETV<br />
Als „Stairway To The Moon“ konnte Maximilian<br />
Wagner bereits beim Deutschen Rock und Pop<br />
Preis erste Erfolge feiern. Unter dem neuen<br />
Namen „MAX“ besuchte uns Maxi mit seinen<br />
Bandmitgliedern Lukas und Fabian für RockTV,<br />
um uns von dem neuen Projekt zu erzählen.<br />
MM: Ihr habt euch vor einiger Zeit umbenannt.<br />
Ursprünglich hießt ihr mal „Stairway<br />
To The Moon“. Wie kam es zu dieser Namens -<br />
änderung?<br />
LUKAS: Das liegt daran, dass es davor bis auf<br />
Maxi eine andere Besetzung gab. Als Fabian<br />
und ich dazukamen, haben wir uns gedacht, wir<br />
fangen unter einem neuen Namen noch mal von<br />
vorne an. Und machen ein Album.<br />
MM: Maxi, wie schon angesprochen, bis du<br />
das einzige konstante Mitglied. Jetzt ist aber<br />
der Plan, dass ihr auch fest zu dritt bleibt,<br />
oder?<br />
MAXI: Ja, das ist richtig. Jeder, der eine Band<br />
hat kennt die Situation, dass es immer wieder<br />
schwer ist, Leute zu finden, die genau so mitziehen<br />
wie man selbst. Das ist auch der Grund,<br />
warum wir zu dritt sind und einen Livebassisten<br />
haben. Wir suchen zwar noch nach einem festen<br />
Bassisten, haben aber bisher keinen gefunden.<br />
MM: Was für ein Konzept steht hinter eurer<br />
Musik?<br />
MAXI: Wir machen in erster Linie Lieder, die po -<br />
litisch oder gesellschaftskritisch sind. Manche<br />
gehen aber auch in die Richtung Liebeslied.<br />
MM: Was ist euer Ziel mit diesem Projekt?<br />
MAXI: Unser Ziel ist es, schon mit dem kommenden<br />
Album möglichst viele Leute zu erreichen.<br />
Wir sind davon begeistert und viele große<br />
Künstler haben uns auch schon gesagt, dass<br />
sie die Songs und das Produkt sehr gut finden.<br />
Daher wissen wir, dass wir viele Leute ansprechen.<br />
Wir müssen halt noch schauen, wie wir<br />
das am besten erreichen können.<br />
MM: Bei euch hat man auch nicht das Ge -<br />
fühl, dass ihr da so planlos rangeht.<br />
LUKAS: Ja, aber planen kann und darf man<br />
einfach nicht. Wir versuchen einfach, den Leuten<br />
das zu zeigen, und hoffen, dass ihnen das ge -<br />
fällt. Aber wir können nicht planen, dass wir in<br />
zwei Jahren die ganze Welt berocken wollen.<br />
Das kann man nicht planen, aber wir versuchen,<br />
das Beste daraus zu machen.<br />
MM: Ich wollte noch mal auf eure Social-<br />
Media-Kanäle zu sprechen kommen. Da<br />
wirkt ihr sehr professionell aufgestellt. Wer<br />
unterstützt euch dabei?<br />
FABIAN: Das hat ein Freund für uns gemacht.<br />
MAXI: Der gehört für uns schon fast zur Band.<br />
Und wenn man eine gute Website oder gute<br />
Fotos nicht hat, dann bringen einem auch die<br />
Musik und das Songwriting nichts. Man braucht<br />
Leute, die mitziehen und die das mit Herzblut<br />
machen.<br />
MM: Ihr habt als Vorband von Konstantin<br />
Wecker gespielt. Wie kam das zustande?<br />
MAXI: Mein Vater hat mit dem Konstantin<br />
Wecker ein Theaterstück gemacht und ich habe<br />
in der Technik mitgeholfen. Wir haben uns lange<br />
im Backstage unterhalten und daraufhin habe<br />
ich ihm ein paar Songs zugeschickt. Und da war<br />
er begeistert.<br />
MM: Was sind eure Pläne für die nahe Zu -<br />
kunft? Worauf können wir uns freuen?<br />
LUKAS: Auf das Album, auf viele Musikvideos,<br />
auf viele Liveauftritte.<br />
MAXI: Es wäre schon ein Traum, wenn wir eine<br />
Tour durch Deutschland machen, die dann fast<br />
ausverkauft ist.<br />
INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />
FOTOQUELLE: MAX<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
30 STORIES<br />
MM: Dein aktuelles Album „Red“ ist im Mai<br />
letzten Jahres erschienen. Was hat sich seitdem<br />
getan?<br />
SARAH STRAUB: „RED“ erschien im Frühsommer<br />
2014 – und seitdem hat sich alles verändert.<br />
Plötzlich gab es deutschlandweites Medien inte -<br />
res se, viele tolle Presserezensionen, meine gleich -<br />
namige Single aus dem Album lief auf Bayern 3<br />
und vielen weiteren Radiostationen, ich hatte erste<br />
Fernsehauftritte und konnte dann mit meinem<br />
Team eine große Tour planen. Ab Mai spiele ich<br />
vom südlichsten Ende Bayerns bis nach Kiel über<br />
50 Konzerte. Das Highlight des letzten Jahres passierte<br />
im Dezember: Der Gewinn des Deutschen<br />
Pop Preises als beste Band, für das beste Album<br />
und als bester neuer Künstler war der absolute<br />
Hammer für mich.<br />
MM: Wie würdest du dein Album beschreiben?<br />
SARAH: „RED“ ist ein Pop-Album mit fettem, frischem<br />
Sound, dessen Songs ich zu einer Zeit<br />
geschrieben habe, als ich in meinem Leben an<br />
einem Wendepunkt stand: Erwachsen geworden,<br />
Studium beendet und noch so ein wenig auf der<br />
Suche nach mir selbst – so entstanden Lieder<br />
als Hommage an das Leben, aber auch über<br />
zerbrochene Liebe und den Verlust eines geliebten<br />
Menschen. Ich glaube, jeder findet sich in<br />
den Songs irgendwo wieder.<br />
MM: Mit wem hast du bei den Studio-Auf -<br />
nah men zusammengearbeitet?<br />
DIE GROSSE POP-NEUENTDECKUNG:<br />
SARAH STRAUB<br />
Frisch ausgezeichnet mit dem<br />
Deutschen Rock & Pop Preis 2014 in den Kategorien<br />
„bestes Pop Album“ und „bester neuer Künstler“<br />
geht Sarah Straub <strong>2015</strong> mit ihrem Album im Ge päck<br />
auf große Deutschlandtour.<br />
SARAH: Für die Produktion konnte ich ein fantastisches<br />
Team gewinnen: Allen voran meine Band,<br />
die großartige Arbeit geleistet hat. Die Songs<br />
arrangiert und produziert hat das Produzen ten -<br />
team Adrian Winkler und Uli Fiedler (www.leiderfett.net).<br />
Die beiden hatten sofort ein Gespür für<br />
meine Songs und haben, glaube ich, das Beste<br />
aus ihnen herausgeholt. Ich hatte auch tolle Gast -<br />
musiker auf der Platte, unter anderem Jörg Hartl<br />
von La Brass Banda, der auf zwei Songs Trompete<br />
spielt. Gemischt hat das Album Niko Faust, der<br />
auch zum Beispiel für Jupiter Jones einige Sachen<br />
gemacht hat. Jedem Einzelnen, der an diesem<br />
Album mitgearbeitet hat, bin ich auf ewig dankbar.<br />
MM: Du hast mittlerweile dein Album schon<br />
öfter live spielen können. Hat sich dadurch<br />
die Sicht auf deine Songs verändert? (Stich-<br />
wort: Livequalität der einzelnen Songs)<br />
SARAH: Ja, natürlich! Ich bin teilweise wirklich<br />
überrascht, wie die Songs beim Publikum an kom -<br />
men und welche konkret die beste Resonanz er -<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 31<br />
zeugen. Es macht richtig Spaß zu erleben, wie<br />
das Publikum bestimmte Lieder feiert – Songs, die<br />
ich selbst vielleicht als gar nicht so hervorstechend<br />
empfunden habe. Ich freue mich auch immer<br />
wahn sinnig, wenn eine meiner Balladen die Men -<br />
schen richtig fesselt.<br />
MM: Du trittst nicht nur solo, sondern auch<br />
mit Band auf. Welche Eigenschaften sind<br />
wichtig, um als Band eine Einheit zu bilden?<br />
SARAH: Das wichtigste für mich ist, <strong>Musiker</strong> um<br />
mich herum zu haben, die meine Musik fühlen,<br />
sie lieben, sie genauso gerne live performen wie<br />
ich. Die Energie, die da dann entsteht, ist durch<br />
nichts zu ersetzen. Außerdem sollte sich jeder als<br />
Teil eines großen Ganzen sehen, für das er unersetzlich<br />
ist. Die Band muss ein Team sein, jeder<br />
muss das Gleiche wollen: beste Unterhaltung bieten<br />
bei maximalem Spaß für einen selbst auf der<br />
Bühne :-).<br />
MM: <strong>Musiker</strong> werden zunehmend über You -<br />
Tube oder Social Media entdeckt und nicht<br />
mehr zwingend über Liveauftritte. Wie sind<br />
deine Erfahrungen mit diesem Thema?<br />
SARAH: Mich fasziniert der „Schneeballeffekt“, der<br />
entstehen kann und wenn ein kleines YouTube-<br />
Video auf einmal Millionen von Klicks hat. Und ich<br />
bewundere Leute, die in den sozialen Medien cleveres<br />
Marketing betreiben und diese perfekt nutzen<br />
können. Da gibt es ja gerade auf YouTube un -<br />
zählige Beispiele, teilweise vor dem Hinter grund<br />
wirklich simpelster Videoclips: eine Gitarre, eine<br />
Kamera, ein Wohnzimmer und ein bekannter Song<br />
– fertig ist der YouTube-Hit. Ich bin allerdings niemand,<br />
der gerne in dieser Plattform stöbert und<br />
sich die 150. Cover-Version irgendeines Songs<br />
an hört. Ich schwärme für <strong>Musiker</strong>, die selbst<br />
schreiben. Grundsätzlich sind die digitalen Medien<br />
aber natürlich das Marketing-Tool für <strong>Musiker</strong>.<br />
Wenn man es gut macht, hat man eine riesige<br />
Reich weite und das oft bei niedrigen Kosten.<br />
Face book zum Beispiel ist für mich nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
MM: Du nutzt iTunes, Amazon Music und<br />
Spotify als Vertriebskanäle. Welcher Weg ge -<br />
fällt dir als Künstlerin am besten?<br />
SARAH: Ich nutze als Musikhörerin Spotify be -<br />
wusst nicht, auch wenn ich meine Musik dort<br />
gerne anbiete. Natürlich ist es superpraktisch,<br />
wenn man alle Songs, die man hören will, einfach<br />
streamen kann, aber da ich selbst Urheber<br />
bin und dankbar über jeden Einzelnen, der meine<br />
Musik wirklich kauft, gehe ich bis heute in Musik -<br />
läden und kaufe CDs. Und wenn die nicht zu<br />
kriegen sind, lade ich mir auch Songs runter und<br />
kaufe sie digital – ob bei iTunes oder Amazon, ist<br />
mir eigentlich gleich recht. Wird zwar mit der Zeit<br />
teuer, aber mir ist es jeden Cent wert. Dennoch<br />
freue mich mich – als Künstlerin gesprochen –,<br />
wenn jemand meine Musik streamt. Hauptsache,<br />
er hört sie. :-)<br />
»„RED“ ist ein Pop-Album<br />
mit fettem, frischem<br />
Sound, dessen Songs<br />
ich zu einer Zeit<br />
geschrieben habe, als ich<br />
in meinem Leben an<br />
einem Wendepunkt stand.<br />
So entstanden Lieder als<br />
Hommage an das Leben,<br />
aber auch über<br />
zerbrochene Liebe und<br />
den Verlust eines<br />
geliebten Menschen.<br />
Ich glaube, jeder<br />
findet sich in den Songs<br />
irgendwo wieder.«<br />
MM: Betreust du deine Social-Media-Kanäle<br />
selbst? Warum / warum nicht?<br />
SARAH: Ja, ich betreue sie selbst. Ich finde es<br />
wichtig, mit seinen Fans so persönlich wie möglich<br />
zu kommunizieren, das merke ich als Musik -<br />
nutzer ja selbst: Ich freue mich, wenn meine Idole<br />
etwas posten und man das Gefühl hat, dadurch<br />
den Menschen hinter dem Produkt kennenlernen<br />
zu können. Ich fände es ein wenig unehrlich,<br />
jemanden dafür zu engagieren. Natürlich verstehe<br />
ich, dass es in einer bestimmten Größen -<br />
ordnung nicht mehr möglich ist, sich um alles<br />
selbst zu kümmern. Aber bei mir geht das ganz<br />
gut und ich kümmere mich sehr gerne um<br />
Facebook, Instagram und Co. Außerdem ist es<br />
auch immer schön, Rückmeldungen auf die<br />
eigenen Postings zu bekommen, die Kommen -<br />
tare, Likes und Diskussionen zu sehen. Das ist<br />
irgendwie eine schöne Bestätigung.<br />
MM: Wie sahen deine ersten Schritte in der<br />
Musikbranche aus?<br />
SARAH: Mit ca. 18 Jahren stand ich das erste<br />
Mal mit meinen eigenen Songs auf der Bühne<br />
und habe erste Demotapes aufgenommen. Über<br />
die Jahre ist das Ganze immer mehr gewachsen<br />
und in den Mittelpunkt meines Lebens gerückt.<br />
2011 habe ich dann mein erstes Album aufgenommen,<br />
mir eine Band zusammengestellt und<br />
angefangen, regelmäßig und in immer größerem<br />
Radius Konzerte zu geben. Ich hatte das große<br />
Glück, immer mit Menschen zusammenarbeiten<br />
zu dürfen, die an mich glauben und mich unterstützen.<br />
Ein großer Schritt war die Aufnahme in<br />
das BY-On-Förderprogramm für bayerische<br />
Rock- und Popmusiker. Dieses ermöglichte mir,<br />
in Seminaren Know-how zur Musikbranche an -<br />
zueignen, und vermittelt mir Support-Slots, um<br />
mit etablierten Künstlern auf den großen Bühnen<br />
8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
32 STORIES<br />
Videoproduktion bei<br />
Sarah Straub<br />
MARTIN GEISLER:<br />
Sarahs Wunsch war es, Lieder ihres neuen<br />
Albums filmisch festzuhalten. Von vornherein<br />
war klar, dass es sich nicht um ein typisches<br />
Musikvideo, sondern um ein inszeniertes Live -<br />
konzert handelt und mein Bruder Jakob und ich<br />
uns filmisch darauf einstellten.<br />
Wir benutzten drei Spiegelreflexkameras<br />
(Canon Eos) auf Stativen, um totale und halbtotale<br />
Einstellungen zu generieren und permanent<br />
sicher zu sein, was den Schnitt betrifft.<br />
Des Weiteren war eine GoPro über den Drums,<br />
eine weitere feste Kamera. Dies bot sich an, weil<br />
Domi, der Drummer, am wenigsten hin- und her -<br />
springen würde. ;-)<br />
Bewegung in das Ganze brachten wir zum<br />
einen über eine weitere Spiegelreflexkamera,<br />
die Jakob bediente, und eine Sony Fs700, die<br />
ich, aufgrund der besseren Videoqualität, als<br />
Haupt kamera vorgesehen und bedient habe. Zu<br />
statisch sollte das Video ja nicht werden.<br />
Die Band spielte jedes Lied ca. vier- bis fünf -<br />
mal, wodurch wir genug Auswahl im Schnitt<br />
hatten, etwas Nettes daraus zu machen. Pro -<br />
fessionell, wie Sarah und die Jungs sind, war<br />
eine Syn chro nisation der einzelnen Takes kein<br />
Pro blem, da exakt im gleichen Tempo performt<br />
wurde. Kniffliger wurde es bei den Soli von<br />
Dominik an der Trompete beziehungsweise von<br />
Andi an der Gitarre. Aber auch das ging gut.<br />
Nichtsdestotrotz gab es bei sechs Kameras<br />
und vier Wiederholungen pro Lied genug Arbeit,<br />
das Ganze zu schneiden. Bei 24 Video spuren<br />
fällt die Auswahl halt doch recht schwer …<br />
Weil die Lieder aber in meinen Augen beziehungsweise<br />
Ohren ein großes Ohrwurmpoten -<br />
zial haben, ging der Schnitt trotz der Menge an<br />
Material recht fix. Ich saß singend vor dem<br />
Rechner und brauchte ca vier Stunden pro Lied,<br />
bis das fertige Video dabei rauskam.<br />
Das Ergebnis kann sich, wie ich meine, für<br />
die Kürze der Dreh- und Schnittzeit sehen lassen<br />
und zeigt eine schöne Live-Performance.<br />
Und ich denke, es gibt einen guten Eindruck<br />
davon, wie sehr Sarah Straub und ihre Band<br />
live rocken können.<br />
DOMINIK SCHERER:<br />
Meine Aufgaben beim Videodreh waren die<br />
Gesamtorganisation und die Audionach be ar -<br />
bei tung der einzelnen Files.<br />
Wir haben jedes Instrument einzeln abgenommen<br />
und die einzelnen Spuren direkt vom<br />
Pult per Interface aufgenommen.<br />
Tom Körbler, der unter anderem seit Jahren<br />
für die Beatsteaks als Livemischer tätig ist, hat<br />
uns einen fantastischen Livesound gezimmert.<br />
Ich habe die Spuren anschließend in Logic X<br />
bearbeitet und gemischt.<br />
Ziel der Produktion war es, unseren Live -<br />
sound einzufangen. Wir wollten zeigen, wie die<br />
Band live tatsächlich klingt. Ich habe also auf<br />
jegliche Editierarbeit verzichtet und kleine<br />
Schönheitsfehler bewusst in den Aufnahmen<br />
gelassen.<br />
Wir haben insgesamt drei Songs aufgenommen,<br />
hatten pro Song vier Takes zur Auswahl<br />
und haben uns schließlich für den jeweils besten<br />
entschieden.<br />
Ich habe die Songs mithilfe von Plugins<br />
(vorwiegend Universal Audio und Waves) und<br />
etwas Outboard-Equipment (Universal Audio)<br />
dann in meinem Studio abgemischt.<br />
Der Mix ging recht schnell, da wir ja von<br />
Haus aus einen guten Livesound hatten.<br />
Wir haben auch im Vorfeld viel Zeit damit<br />
verbracht, die Sounds der einzelnen Instru -<br />
men te so aufeinander abzustimmen, dass<br />
eventuelle Frequenzüberlagerungen vermieden<br />
werden. Das spart hinterher sehr viel Zeit<br />
und klingt live einfach noch eine Nuance fetter.<br />
www.dominikscherer.de | www.beathof.com<br />
Deutschlands zu spielen. So habe ich auch mein<br />
Team kennengelernt, mit dem ich heute zusammenarbeite.<br />
MM: Ist es richtig, dass du deine Songs selbst<br />
schreibst und komponierst?<br />
SARAH: Ja, das Songschreiben ist seit vielen<br />
Jahren meine große Leidenschaft. Ich sehe mich<br />
zuerst als Songwriterin und erst an zweiter Stelle<br />
als Sängerin.<br />
MM: Wie bist du zu dem Label Donner wetter<br />
Musik gekommen?<br />
SARAH: Das Label ist über das BY-On-Förder -<br />
programm auf mich aufmerksam geworden. Ich<br />
bin sehr glücklich über diese Zusammenarbeit,<br />
denn es ermöglicht mir maximale Freiheit und er -<br />
laubt es mir, meinen Weg zu gehen, wie ich ihn für<br />
richtig halte. Ich musste mich nie verbiegen und nie<br />
ein Image vertreten, mit welchem ich mich nicht<br />
wohlgefühlt hätte. Ich darf einfach ich sein.<br />
MM: Welche Arbeit übernimmst du selbst<br />
und wobei unterstützt dich das Label?<br />
SARAH: Das Label unterstützt mich ganzheitlich<br />
und supervidiert meine Schritte, wann immer ich<br />
Hilfe brauche. Es kümmert sich mit unseren Part -<br />
nern um die Promotion, sei es für eine Single aus -<br />
kopplung oder im Rahmen meiner Tour, und<br />
natürlich sorgt es dafür, dass mein Album ge -<br />
nügend Aufmerksamkeit bekommt.<br />
MM: Auch in puncto Promotion hast du Profis<br />
engagiert. Wie hast du fähige Mitarbeiter ge -<br />
funden, die deine Interessen optimal vertreten?<br />
SARAH: Mein Label hat hier erfahrene und er folg -<br />
reiche Leute zur Hand, die für mein Projekt mit<br />
ins Boot geholt wurden. Sie sind alle von mir und<br />
meiner Musik überzeugt, das ist, glaube ich, ganz<br />
wichtig. Nur so haben sie ja wirklich Motivation,<br />
ein Produkt an den Mann zu bringen.<br />
MM: Hauptberuflich bist du Psychologin und<br />
schreibst momentan deine Doktorarbeit.<br />
Konnte deine Ausbildung dir schon bei deiner<br />
musikalischen Karriere helfen?<br />
SARAH: Das Vereinbaren von Musik und Studium<br />
war immer eine Herausforderung. Da habe ich erst<br />
einmal gelernt, sehr diszipliniert zu sein. Nur so<br />
konnte ich beide Wege erfolgreich gehen. Heute<br />
arbeite ich noch in Teilzeit als Psychologin, die<br />
Musik ist inzwischen einfach das Allerwichtigste<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 33<br />
in meinem Leben. Ich bin dankbar für diese zweite<br />
Ausbildung, da sie mich gelehrt hat, mich richtig<br />
zu reflektieren und Menschen genau zu beobachten.<br />
Das ist sehr inspirierend beim Song -<br />
writing. Und meine Doktorarbeit habe ich gerade<br />
fertiggestellt – jetzt kann ich mich wieder voll und<br />
ganz auf die Musik konzentrieren.<br />
MM: Siehst du die Musik als Hobby und Aus -<br />
gleich oder als Berufung?<br />
SARAH: Für mich ist die Musik meine Berufung,<br />
meine Leidenschaft, mein Leben. Ich könnte auf<br />
vieles verzichten, aber nicht auf das. Was mir die<br />
Bühne gibt, ist durch nichts ersetzbar.<br />
MM: 2013 hast du als Support für Joe Cocker<br />
auf der Bühne gestanden. Wie wurde sein<br />
Team auf dich aufmerksam?<br />
SARAH: Den Kontakt hat das BY-On-Förder pro -<br />
gramm hergestellt, und ich war mehr als baff, als<br />
sein Management mitteilte, dass ich spielen darf.<br />
Joe Cocker war und ist eine Legende, mit seinen<br />
Songs bin ich aufgewachsen. Das war 2013 das<br />
große Highlight für mich und der Startschuss für<br />
vieles, was danach passierte.<br />
MM: Konntest du dir etwas von ihm als Mu -<br />
siker abschauen?<br />
SARAH: Auf jeden Fall! Seine Bühnenpräsenz hat<br />
mich umgehauen. Er hat nicht viel Show ge macht,<br />
aber er war allein durch seine Person umwerfend.<br />
Und auch seine Band hat mich schwer beeindruckt.<br />
Das war Energie pur! Joe Cocker stand<br />
so viele Jahre auf der Bühne, hat unglaubliche<br />
Höhen und Tiefen als Künstler erlebt und nie aufgehört<br />
zu singen. Das finde ich unfassbar toll –<br />
ich wünsche mir auch, mein Leben lang auf der<br />
Bühne stehen zu können.<br />
MM: In den letzten Jahren gab es in Deutsch -<br />
land kaum weibliche Newcomer auf den vorderen<br />
Plätzen der Charts. Was meinst du,<br />
woran das liegt?<br />
SARAH: Das ist wirklich schwer zu sagen. Wir<br />
werden natürlich auch überschwemmt vom in -<br />
ter nationalen Musikmarkt, da hat man es als<br />
deutscher Künstler grundsätzlich nicht so leicht.<br />
Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass es<br />
in Deutschland wieder mehr Frauen bis ganz<br />
nach oben schaffen. Denn wir haben fantastische<br />
<strong>Musiker</strong>innen.<br />
MM: Welche Pläne hast du für die nächsten<br />
Monate?<br />
SARAH: In den nächsten Monaten steht klar<br />
meine Tour im Vordergrund. Ich werde unter<br />
anderem mit GENTLEMAN und LIONEL RICHIE<br />
spielen, aber auch unzählige eigene Shows stehen<br />
auf dem Plan. Ich freue mich besonders auf<br />
den Norden Deutschlands: Im Herbst spiele ich<br />
zum ersten Mal in Kiel und Hamburg. Meine Band<br />
und ich haben ein tolles Live-Programm auf die<br />
Beine gestellt, und wir sind alle schon ganz ungeduldig,<br />
dass es endlich losgeht. Außerdem schreibe<br />
ich im Moment schon an neuen Songs, ich will<br />
Ende des Jahres wieder ins Studio und an einem<br />
neuen Album arbeiten.<br />
INTERVIEW: JANA MOYSICH<br />
FOTOQUELLE: SARAH STRAUB<br />
SARAH STRAUB<br />
„RED“<br />
VÖ: 30.05.2014<br />
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D1
36 STORIES<br />
TEIL 2: CANNED HEAT – Boogie On<br />
„Boogie With Canned Heat“ war meine zweite<br />
LP nach „Rubber Soul“ von den Beatles – von<br />
einem Klassenkameraden empfohlen ein Voll treffer<br />
einer Band, von der ich noch nichts gehört hatte.<br />
Damit hat sich mir 1968 die Welt des Blues und<br />
des Blues Rock geöffnet. Wie oft ich das Album<br />
seither gehört habe, weiß ich nicht mehr. Als wir<br />
zum nächsten Musikunterricht unsere Lieblings -<br />
schall platten mitbringen sollten, hatte ich „Boogie<br />
With Canned Heat“ im Gepäck. Der Lehrer hatte<br />
allerdings ganz andere Mitbringsel seiner Klasse<br />
erwartet. Nachdem er schon zur Single „Hanky<br />
Panky“ von Tommy James and the Shondells aus<br />
dem Jahr 1966 seine Augen verdreht hatte, kam<br />
ich an die Reihe. Keine Minute lief das erste Stück,<br />
da stürzte er wutschnaubend an den Platten -<br />
spieler, riss die LP herunter, ohne den Tonarm zu<br />
heben. Dadurch zog sich ein tiefer Ratscher über<br />
die LP-Seite, und vor versammelter Klasse ließ<br />
mich der Pädagoge wissen, dass Eltern, die ihren<br />
Kindern erlaubten, solche Musik zu hören, mit<br />
einem nassen Lappen erschlagen gehörten. Was<br />
hätte er wohl gesagt, wenn er auch noch ge -<br />
wusst hätte, dass Canned Heat die aus denaturiertem<br />
Alkohol hergestellte giftige Brennpaste<br />
Sterno bezeichnet, die arme Teufel schon in den<br />
1920er-Jahren mit Wasser verdünnten und als<br />
Schnapsersatz tranken? Entmutigt hat mich der<br />
gymnasiale Musikunterricht zum Glück nicht: Ich<br />
kratzte mein Taschengeld zusammen, kaufte mir<br />
die Platte noch einmal und freute mich auf das<br />
nächste Album der Band. Und bis 1971 reihte<br />
sich ein originelles Canned-Heat-Album an das<br />
andere. Vielfalt und Energie pur!<br />
Was hatte den Lehrer so in Rage gebracht? Es<br />
war das energiegeladen pulsierende Stück „Evil<br />
Woman“ auf einem Album mit vielen Schmuck -<br />
stücken, das mit einem Showcase der Band<br />
endet, dem „Fried Hockey Boogie“, in dem sich<br />
jedes Mitglied gleichermaßen charakteristisch wie<br />
banddienlich präsentiert: Alan „Blind Owl“ Wilson,<br />
Bob „The Bear“ Hite, Henry „Sunflower“ Vestine,<br />
Larry „The Mole“ Taylor und Adolfo „Fito“ de la<br />
Parra. Dazwischen liegen das mitreißende „Am-<br />
phetamine Annie“ mit Hite als Leadsänger und<br />
„On the Road Again“, das als Single veröffentlicht<br />
und Canned Heats erster internationaler Hit wurde.<br />
Der wippende Rhythmus, Wilsons gleichförmig<br />
anmutender Falsett-Gesang und seine Blues-<br />
Mund harmonika sind bestimmt nicht die Zutaten<br />
typischer Hitparadenmusik, aber der Song geht<br />
unter die Haut.<br />
1965 gegründet, stehen Canned Heat für rockenden<br />
Boogie, mit dem sie ab „Boogie With<br />
Canned Heat“ unter anderem den Boogie à la<br />
John Lee Hooker revitalisierten und als Antwort<br />
auf den britischen Blues-Boom für Furore sorgten.<br />
Nach ihrem Auftritt auf dem legendären Monterey<br />
Pop Festival wurde 1967 das offizielle Debüt-<br />
Album „Canned Heat“ veröffentlicht. Der Durch -<br />
bruch aber kam erst mit der LP, die meinen Lehrer<br />
aus der Fassung hatte geraten lassen. Denn erst<br />
ab da spielte anstelle des doch ziemlich uniform<br />
klingenden Drummers Frank Cook der Mexikaner<br />
de la Parra. Gemeinsam mit Taylor sorgte er für<br />
den treibenden, häufig explosiven Rhythmus.<br />
Außerdem hatte sich Vestines Gitarrensound<br />
grund legend verändert. Nun klang seine Lead gi -<br />
tarre fett und schneidend, seine Soli wurden mitreißend,<br />
und sie ergänzten sich wunderbar mit<br />
Wilsons unverwechselbar klingender Gibson –<br />
ein Sound, den es sonst nirgends zu hören gab.<br />
Wilson beherrschte das Slide-Spiel und war Blues-<br />
Mundharmonika-Spieler par ex cellence. Mit seinem<br />
Falsett-Gesang drückte er das quälende<br />
Verlorensein des Blues aus und stand im starken<br />
Kontrast zu Hites voluminösen, erdigen Organ,<br />
ebenfalls wie geschaffen für den Blues, dessen<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 37<br />
»1965 gegründet stehen<br />
Canned Heat für<br />
rockenden Boogie, mit<br />
dem sie ab „Boogie With<br />
Canned Heat“ unter<br />
anderem den Boogie a ` la<br />
John Lee Hooker<br />
revitalisierten und als<br />
Antwort auf den<br />
britischen Blues-Boom für<br />
Furore sorgten.«<br />
Der eigentümlich leicht gespielte, bluesartige<br />
Hit „Going Up the Country“ vom Doppelalbum<br />
„Living The Blues“ aus dem Jahr 1969 mit Wilsons<br />
Gesang und dem Flötenpart folgte dem Cha rak -<br />
ter von „On the Road Again“ und beeinflusste eine<br />
ganze Generation. Auf „Living The Blues“ entwickelten<br />
Canned Heat sich weiter. Beim langen<br />
Stück „Parthenogenesis“ experimentierten sie<br />
sogar. Maultrommel und fernöstliche Klänge<br />
wurden gelungen integriert, dabei John Mayall<br />
am Klavier, der „Godfather of British Blues“, der<br />
einige Zeit bei Hite im kalifornischen Laurel Canyon<br />
wohnte und Canned Heat 1968 auf seinem Album<br />
„Blues From Laurel Canyon“ das Stück „The Bear“<br />
widmete. Ausgerechnet aber der „Refried Boogie“,<br />
der die gesamte zweite LP des Doppelalbums<br />
aus füllt, und von dem ich hoffte, er werde den<br />
„Fried Hockey Boogie“ durch Impro visationen<br />
Kaleido scope) und 1973 beim „Montreux Boogie“<br />
auf dem Montreux Jazz Festival.<br />
Zum Glück war dies der einzige Wermuts -<br />
tropfen während der klassischen Canned-Heat-<br />
Zeit, die spätestens 1972 endete. Das Album<br />
„Hallelujah“ von 1969 ist gespickt mit Blues-,<br />
Boogie- und Rhythm-and-Blues-Perlen, wie<br />
zum Beispiel dem wunderbar intensiven Stück<br />
„Canned Heat“. Wilsons tragende Stücke sind<br />
der Hit „Time Was“ und „Get Off My Back“ mit<br />
seinen bemerkenswerten Rhythmuswechseln.<br />
Und dieses Mal bereitet der straffe Band-Show -<br />
case „Down In the Gutter But Free“, bei dem<br />
Taylor und Vestine ihre Instrumente tauschten,<br />
enormen Spaß. Die Krönung aber ist ein Jahr später<br />
„Future Blues“, prallvoll mit außergewöhnlichen<br />
Stücken. Seien es die vorzüglichen Versionen von<br />
intime Kenner Hite, Vestine und Wilson waren.<br />
Markenzeichen von Canned Heats modern rocken<br />
dem Blues- und Boogie-Stil ist daher auch<br />
die Song-Auswahl: höchst eigenständige Inter pre -<br />
ta tionen fremder Stücke und kompetent konzipiertes<br />
eigenes Material. Dazu enorme Spiel freude<br />
und hervorragende Arrangements, auf die Wilson<br />
sich besonders verstand. Es knisterte vor elektrisierender<br />
Spannung.<br />
übertreffen, enttäuscht. An Wilsons Solo und Hites<br />
Gesang ist nichts auszusetzen, Taylors und de la<br />
Parras Soli sind trotz ihrer beträchtlichen Länge<br />
immer noch spannend, jedoch verliert das Ganze<br />
durch Vestines ausuferndes Gitarrensolo. Denn es<br />
verlässt verbindende Strukturen, um sich stattdessen<br />
in störenden technischen Spielereien zu<br />
gefallen – ähnlich wie beim Refried „Kaleido-<br />
Heat“ Boogie von 1970 (mit David Lindleys Band<br />
„Sugar Bee“ und „That’s Alright Mama“ oder der<br />
Hit „Let’s Work Together“, der „Future Blues“,<br />
das Band-Stück „So Sad“, Wilsons einmaliger<br />
„London Blues“ über ein Mädchen, das ihn nach<br />
Strich und Faden an der Nase herumgeführt hat,<br />
oder sein „Scat“ – mehr Abwechslung auf einem<br />
einzigen Album ist schwer vorstellbar. Nachdem<br />
Vestine kurz vor Canned Heats leider bis heute<br />
immer noch nicht komplett offiziell veröffentlich- 8<br />
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SETTING STANDARDS SINCE 1975
38 STORIES<br />
tem Auftritt auf dem Woodstock Festival nach<br />
einem Streit mit Taylor die Band verlassen hatte,<br />
war Harvey „The Snake“ Mandel der neue Lead -<br />
gitarrist, der sich hervorragend einfügte. Davon<br />
kann man sich auf den diversen, unterschiedlich<br />
langen CD- und DVD-Ausgaben über das<br />
Wood stock Festival und auf dem Live-Album<br />
„Canned Heat ’70 Concert“ überzeugen. Ein<br />
Highlight dieses Mitschnitts<br />
ist der „Pulling Hair Blues“<br />
mit Wilsons Gesang und<br />
Blues-Mundharmonika, nur<br />
begleitet von dem blendend<br />
aufgelegten Taylor am Bass.<br />
Canned Heat waren so er -<br />
folgreich, dass 1969 schon<br />
das „Cookbook“ als erstes<br />
Best-Of-Album erschien und<br />
man ein Jahr später den<br />
Querschnitt „Collage“ nach -<br />
schob.<br />
Aber dann starb Wilson<br />
am 3. September 1970<br />
nach einer Überdosis an<br />
Barbituraten im Alter von<br />
nur 27 Jahren. Er war ein<br />
getriebener Mensch, der<br />
letztlich mit dem Leben nicht zurechtkam und<br />
das Anti-Bild eines Rock stars war. Wilson hinterließ<br />
eine Lücke, die sich nicht schließen ließ, hatten<br />
doch seine Ideen und Interpretationen ganz<br />
wesentlich die Musik der Band bestimmt. Kurz<br />
vor seinem Tod wurde mit ihm noch der „Boogie<br />
Human Condition“ fertig produziert, der damals<br />
vielleicht Canned Heats nächster Hit geworden<br />
wäre. Zwar spielten sie das Stück Ende Juni 1970<br />
mit Wilson auf dem Kralingen Music Festival und<br />
punkteten mit dem Song und weiteren erfrischenden<br />
Stücken 1978 in anderer Besetzung und mit<br />
Hite als Sänger auf der gleichnamigen Takoma-<br />
LP. Wilsons Fassung wurde aber erst 1994 auf<br />
der vorzüglichen Doppel-CD „Uncanned“ veröffentlicht,<br />
die nicht nur eine Werkschau ist, sondern<br />
auch bis dahin viele unbekannte Songs der<br />
Band aus ihrer klassischen Phase enthält.<br />
Apropos Rückblick: Eine wahre Fundgrube mit<br />
unveröffentlichten Aufnah men ab 1967, viele<br />
davon mit Wilson, sind auch die drei Doppel-CDs<br />
„The Boogie House Tapes Vol. 1–3“.<br />
Nach „Future Blue“ und „Canned Heat ’70<br />
Concert“ schlossen Taylor und Mandel sich 1970<br />
John Mayall für dessen Album „USA Union“ an.<br />
Daher kehrte Vestine zu Canned Heat zurück,<br />
als neuer Bassist stieg Antonio de la Barreda ein.<br />
Mit ihnen spielte die Band noch zu Wilsons<br />
Lebzeiten das 1971 veröffentlichte Doppelalbum<br />
„Hooker ‘n’ Heat“ ein, ein Musterbeispiel, wie<br />
sich klassischer und moderner Blues und Boogie<br />
gegenseitig befruchten. Altmeister John Lee<br />
Hooker war begeistert und schwärmte von<br />
Wilsons Blues-Mundharmonika, die unter anderem<br />
auf dem hochenergetischen Hooker-Stück<br />
„Boogie Chillen No. 2“ zu hören ist. Er nannte<br />
Wilson „the greatest harmonica player ever“ und<br />
»Wilson hinterließ eine Lücke, die sich<br />
nicht schließen ließ, hatten doch<br />
seine Ideen und Interpretationen ganz<br />
wesentlich die Musik der Band bestimmt.«<br />
sagte von der Band: „I sure like the way you boys<br />
boogie.“ „Hooker ‘n’ Heat“ ist ein Ritter schlag für<br />
die Band. Der Veteran trat damals live mit ihr auf<br />
und Jahre später noch einmal. 1981 erschien<br />
„Hooker ‘n’ Heat – Recorded Live At The Fox<br />
Venice Theatre“, und 1988 waren Canned Heat<br />
auf Hookers CD „The Healer“ hören. 1970 und<br />
1973 begleiteten sie auch kompetent Memphis<br />
Slim und Clarence „Gatemouth“ Brown auf den in<br />
Frankreich produzierten Alben „Memphis Heat“<br />
beziehungsweise „Gate’s On The Heat“.<br />
Mit „Historical Figures and Ancient Heads“<br />
gelang der Band 1971 ohne Wilson noch einmal<br />
ein vergleichsweise dichtes Album. Die ergrauten<br />
Altersheim-Insassen vom Cover ließen ihre Musik<br />
kraftvoll pulsieren. Dennoch war der neue Gitarrist<br />
und Sänger Joel Scott Hill, der seine Qualitäten<br />
zum Beispiel mit „Sneakin’ Around“ unter Beweis<br />
stellt, kein zweiter Wilson. Das High light des<br />
Albums ist das funkensprühende „Rockin’ With<br />
the King“ mit Hite und keinem Ge rin geren als Little<br />
Richard als Sängern – ein Ohr wurm. Würdiger Ab -<br />
schluss des Albums ist Utah mit einem bestens<br />
aufgelegten Vestine. Ab gesehen von einigen Live-<br />
Aufnahmen aus jener Zeit, die erst viele Jahre später<br />
veröffentlicht wurden, konnte die Band keine<br />
solchen Qualitäts platten mehr zustande bringen,<br />
wie sie sie bis 1970 in kurzer Zeit scheinbar aus<br />
dem Ärmel geschüttelt hat. So markiert „The New<br />
Age“ von 1972 in doppelter Hinsicht den Auf -<br />
bruch in den Abstieg. Die Band musste ums<br />
Überleben kämpfen. Ein Beispiel dafür ist der<br />
Auftritt der Band zum zehnjährigen Jubiläum von<br />
Woodstock (erhältlich als „Canned Heat Live On<br />
The King Biscuit Flower Hour“ von 1988), der von<br />
dem legendären Gig Lichtjahre entfernt wirkt. Auch<br />
der exzessive Drogenmiss brauch in der Band<br />
blieb nicht ohne Spuren. Hites Stimme<br />
hatte gelitten. Er starb nur 38 Jahre<br />
alt 1981, und Vestine blieb 1997<br />
während einer Tournee in Paris buchstäblich<br />
„auf der Strecke“. Dennoch<br />
schaffte es de la Parra, die Canned-<br />
Heat-Fackel bis heute hochzuhalten,<br />
lange Zeit auch wieder mit Taylor und<br />
dem Mandel.<br />
Der Canned-Heat-Nimbus hat über<br />
die Jahrzehnte neben den offiziellen<br />
neuen Alben (zuletzt 2012 „Revo lu -<br />
tion“) einen Wust an halboffiziellen<br />
Ver öffentlichungen, Bootlegs und<br />
Reissues unter wechselnden Titeln in<br />
immer wieder neuen Verpackungen<br />
hervorgebracht. Zur letzteren Kate -<br />
go rie gehören zwei Alben, die 1970<br />
und 1971 auf dem Höhe punkt der<br />
Karriere von Canned Heat veröffentlicht wurden:<br />
das eigentliche Debüt-Album „Vintage“, 1966 eingespielt,<br />
aber nicht von dem Kaliber, mit dem die<br />
Band hätte berühmt werden können, und das<br />
Live-Album „Live At Topanga Corral“, das 1969 im<br />
Hollywooder Kalei doscope in mäßiger Tonqualität<br />
mitgeschnitten wurde. Und auch Best-Of-<br />
Zusammenstellungen gibt es wie Sand am Meer.<br />
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet<br />
wahrscheinlich die CD „Let’s Work Together. The<br />
Best Of Canned Heat“ von 1989. Und wer Live-<br />
Aufnahmen „aus der guten alten Zeit“ im Bild<br />
miterleben möchte: Neben den Woodstock-<br />
Aufnahmen wird man an den Beat-Club-Auf trit ten<br />
der Band und speziell an den DVDs „Live At<br />
Montreux 1973“ und der mittlerweile rar gewordenen<br />
Ausgabe „Canned Heat – On The Road<br />
... Again“ von 2008 seine Freude haben –<br />
„Don’t forget to boogie!“<br />
(ES FOGT: WINTERTIME AGAIN – JOHNNY<br />
WINTER)<br />
TEXT: DR. NORBERT APING<br />
FOTOQUELLE: CANNED HEAT<br />
DR. NORBERT APING<br />
Geboren 1952, Buchautor<br />
und Leiter des Amtsgerichts<br />
in Buxtehude.<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 39<br />
DÓNAL Ó CEALLAIGH<br />
„Irish Songs<br />
(Gäelische Lieder)“<br />
VÖ: 19.09.2014<br />
»Als Solo-Künstler<br />
nehme ich die traditionelle<br />
Musik Irlands und<br />
wandele sie in eine Art „G-Pop“,<br />
wie ich ihn nenne, um.<br />
„G-Pop“ steht für gälischer Pop.«<br />
DÓNAL Ó CEALLAIGH<br />
MM: Danny, als Dónal Ó Ceallaigh hast du<br />
jetzt dein erstes Soloalbum mit dem Titel<br />
„Irish Songs“ herausgegeben. Manche kennen<br />
dich aus der irisch-keltischen Band<br />
Celtic Chakra. Warum hast du ein Solo pro -<br />
jekt gestartet?<br />
DANNY: Meine erste Solo-CD hat keinen richtigen<br />
Titel. Auf der CD sind Irish Songs oder eine Be -<br />
schreibung der irischen Musik. Dónal Ó Ceallaigh<br />
ist mein gälischer Name und auch mein Pass und<br />
Führerschein waren immer auf Gälisch. Aber<br />
dadurch, dass ich in Nordirland Musik machen<br />
und auftreten wollte, musste ich den Namen<br />
ändern. Denn die Polizei dort hatte Leute mit gälischem<br />
Namen als Terroristen unter Ver dacht. Das<br />
ist nicht so angenehm. Ich war immer Pazifist und<br />
kein Nationalist. Trotzdem war es gefährlich. Und<br />
deshalb habe ich eben meinen Namen auf<br />
Englisch geändert. Wäre die Situation eine andere,<br />
wäre das nie passiert. Ich werde aber von vielen bis<br />
heute Dónal genannt. Eine Solo-CD war immer<br />
mein Ziel, auch schon, bevor ich Celtic Chakra mit<br />
meinen Freunden gegründet habe. Die Songs, die<br />
auf meiner CD sind, passen auch nicht zum musikalischen<br />
Stil von Celtic Chakra. Es gibt zum Bei -<br />
spiel einen gälischen Bossa. Der würde nie im<br />
Leben zu Celtic Chakra passen. Als Solo-Künstler<br />
nehme ich die traditionelle Musik Irlands und wandele<br />
sie in eine Art „G-Pop“, wie ich ihn nenne, um.<br />
„G-Pop“ steht für gälischer Pop. Die Instru mental -<br />
stücke, die ich geschrieben habe, sind sehr traditionell,<br />
aber ich moduliere und variiere sie in ver -<br />
schiedenen Tonarten, was in der traditionellen irischen<br />
Musik selten oder nie passiert. Alle Stücke<br />
sind in ihrem Kern, in ihrer Seele und in ihren Bau -<br />
steinen sehr, sehr irisch.<br />
MM: Was ist für dich das Besondere an der<br />
irischen Musik?<br />
DANNY: Die traditionelle irische Musik, die man<br />
in den Bergen von Irland hört, ist wie ein Grund -<br />
nahrungsmittel für mich. Sie ist wie Blut, wie<br />
Sauer stoff. Sie ist für mich ein wichtiges „Super-<br />
food“. Ich bin damit als Kind in Berührung ge -<br />
kommen und sofort begeistert worden, als einer<br />
der besten Fiddler Irlands, John Doherty, in unserem<br />
Wohnzimmer zu Hause gespielt hat. Es war<br />
morgens früh, als ich noch geschlafen habe. Das<br />
war mein „Call to Adventure“, wie man in der<br />
Mytho logie so schön sagt. Die Magie, mit der er<br />
gespielt hat, hat in mir als Kind etwas erweckt<br />
und ich bin seitdem auf irgendeine Art damit<br />
beschäftigt.<br />
MM: Die Songs sind fast alle auf Gälisch,<br />
deiner Muttersprache, gesungen. Du sagst,<br />
du kämpfst für deine Sprache, solange du<br />
atmest. Warum ist ein Kampf für Gälisch not -<br />
wendig?<br />
DANNY: Als Irland seine Freiheit von England<br />
bekommen hat, hätte man gedacht, dass die<br />
gälische Sprache wieder gefördert werden würde.<br />
Unsere Sprache ist unterdrückt worden und in<br />
Phasen während der englischen Besetzung von<br />
Irland sogar in Schulen verboten gewesen. Ganze<br />
Schulen waren sogar verboten. Nachdem Irland<br />
von England seine Freiheit und Unabhängigkeit<br />
ge wonnen hatte, haben die Beamten ihre Arbeits -<br />
plätze aber weiter behalten. Und eine neue irische<br />
Regierung hat zusammen mit der katholischen<br />
Kirche Irland regiert. Alle Schulen sind in<br />
den Händen der Kirche gelandet und die Kirche<br />
hat die Sprache nicht gefördert. Die Kirche wollte,<br />
dass wir „West Brits“ werden, wie kleine katho li -<br />
sche Engländer. Die Kirche argumentierte, dass<br />
sie so handelte, weil sie Angst hatte, dass die Iren<br />
zu ihren alten, vorchristlichen und heidnischen<br />
Bräuchen zurückkehren würden. So starb die<br />
Sprache weiter aus. Dann hat in den letzten paar<br />
Jahren der irische Premierminister Enda Kenny<br />
davon gesprochen, die gälische Sprache in<br />
Schulen zu stoppen. Er hat jetzt einen Minister für<br />
die Gälisch sprechende Gegend, der sich selbst<br />
aber nicht auf Gälisch ausdrücken kann.<br />
8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
40 STORIES<br />
MM: Du bist zwar in Irland aufgewachsen,<br />
lebst aber in Frankfurt. In welchen Situa tio -<br />
nen sprichst du Gälisch? Was fasziniert dich<br />
an dieser Sprache? Warum liebst du sie?<br />
DANNY: Gälisch ist die zweitälteste Sprache West -<br />
europas. Auf Platz eins ist die baskische Sprache.<br />
Mit meinem Hund spreche ich Gälisch, und wenn<br />
ich irgendeinen Schwachsinn verursacht habe,<br />
schimpfe ich mit mir selbst auf Gälisch. Wenn ich<br />
mit meiner Familie in Irland telefoniere, spreche<br />
ich auch Gälisch, aber in Frankfurt gibt es zurzeit<br />
leider keinen, mit dem ich mich in meiner Mutter -<br />
sprache unterhalten kann. Das wird sich aber<br />
hoffentlich ändern.<br />
MM: Die Lieder auf der CD sind sehr unterschiedlich<br />
und abwechslungsreich. Manche<br />
fröhlich und beschwingt, andere eher me -<br />
lan cholisch. Geschah dies bewusst oder hat<br />
sich das so ergeben?<br />
DANNY: Ich bin ein Mann, also war ich zwar nie<br />
schwanger, aber meine Songs sind wie Kinder<br />
für mich. Wenn die auf die Erde kommen, hast<br />
du keine Ahnung, ob dein Kind sehr nett, lieb und<br />
einfach oder schwierig sein wird. Eines der Kinder<br />
könnte sehr egozentrisch sein, ein anderes hilfsbereit,<br />
ein anderes sehr launisch und eines ein<br />
sehr schwieriger Mensch. Das kann man vorher<br />
nicht wissen. Die Lieder kommen raus, wie sie<br />
sind, und man kann sie nicht bestellen wie einen<br />
Gegenstand aus einem 3-D-Drucker. Meine<br />
Songs sind meine Kinder. Es gibt welche, die sehr<br />
fröhlich sind, andere, die lustig sind, andere me -<br />
lan cholisch und tief, wieder andere träumerisch<br />
und so weiter.<br />
MM: Einige der Songs thematisieren die<br />
Finanzkrise, die Irland fast zum Verhängnis<br />
geworden wäre. Du hast gesagt, dass es die<br />
Aufgaben eines Künstlers seien, Menschen<br />
eine Stimme zu geben, wenn sie selbst keine<br />
mehr haben, und der Gesellschaft den<br />
Spiegel vorzuhalten. Wie genau tust du das?<br />
DANNY: Ich mache das mit zwei Songs auf meiner<br />
CD. Die zwei Songs reflektieren Dinge, die Iren<br />
mir persönlich gesagt haben, oder Dinge, die ich<br />
Iren im Fernsehen habe sagen hören. Ich habe<br />
ein Interview gesehen mit einer Frau, die mit ihren<br />
vier Kindern in Dublin lebt. Das Haus war zu fast<br />
60% abbezahlt. Dann kam die Finanzkrise. Ihr<br />
Mann hat seinen Arbeitsplatz verloren und plötzlich<br />
konnte die Familie die monatlichen Raten für<br />
ihr Haus nicht mehr bezahlen. In so einer Situation<br />
nehmen die Banken die Häuser zurück und be -<br />
halten das Geld.<br />
Das führte dazu, dass der Ehemann sich das<br />
Leben nahm, weil er es nicht mehr aushalten<br />
konnte. Das ist in Irland mehrmals passiert, „Finan-<br />
cial Suicide“ nenne ich das. Die arme Frau war<br />
sehr traurig, hat aber gleichzeitig versucht, für ihre<br />
»Meine Songs sind meine Kinder. Ich habe sie alle<br />
auf die Erde gebracht und sie liegen mir alle<br />
sehr am Herzen. Sie sind persönlich, aber behandeln<br />
auch Themen, die jeden irgendwie betreffen.«<br />
Kinder positiv zu bleiben. Dieses Interview hat<br />
mich sehr tief getroffen. Es gab sehr viele ähnliche<br />
Situationen in Irland. Diese Art von Stories<br />
haben meinen Kugelschreiber gesteuert, als ich<br />
die Texte für die zwei Songs geschrieben habe.<br />
Ich bin ein Mensch, der die Schmerzen von<br />
anderen fühlt. Ich gebe den Leuten eine Stimme<br />
durch meine Songs.<br />
MM: Das Album ist sehr persönlich. Viele der<br />
Lieder hast du bereits in jungen Jahren kom -<br />
poniert. Welches ist dein Lieblingslied und<br />
warum?<br />
DANNY: Ich habe kein Lieblingskind. Ich habe<br />
sie alle auf die Erde gebracht und sie liegen mir<br />
alle sehr am Herzen. Ich könnte sagen, dass das<br />
blonde Kind mein Lieblingskind ist, aber das<br />
würde die anderen ärgern. Und meine Songs will<br />
ich nicht ärgern, denn sonst klingen die schlecht,<br />
wenn ich sie singe. Die Lieder sind persönlich,<br />
aber behandeln auch Themen, die jeden irgendwie<br />
betreffen. So kann sich jeder mit ihnen identifizieren.<br />
MM: In „Idirlíon“ kritisierst du die Allgegen -<br />
wärtigkeit des Internets, insbesondere der<br />
Social-Media-Netzwerke. Was sind deiner<br />
Meinung nach Gefahren dieser vernetzten<br />
Welt bzw. der pausenlosen Erreichbarkeit?<br />
DANNY: „Idirlíon“ ist das gälische Wort für In ternet.<br />
Es ist ein sehr leichtes und lustiges Lied. Es kritisiert<br />
Social Media nicht direkt. Ich bin jeden Tag<br />
mit Social Media beschäftigt. Es macht mir Spaß,<br />
aber es frisst deine Zeit. Aus zehn Minuten wird<br />
plötzlich eine Stunde. So lässt es einem weniger<br />
Zeit für andere wichtige Dinge. Was mich an den<br />
ganzen digitalen Ent wick lungen ärgert, ist die neue<br />
StaSi, die wir am Hals haben. Aber es sind nicht<br />
mehr der Honecker oder Nordkorea, es ist ein<br />
sogenannter Freund. Ständig ausspioniert zu<br />
werden von Google, Apple, Microsoft oder einer<br />
Armee anderer Spione macht müde, und wir verlieren<br />
unser Vertrauen in die Ehrl ich keit der westlichen<br />
Firmen und der Regierungen, die die Spio -<br />
na ge unterstützen. Das schadet unserem kompletten<br />
System und macht es für Terro ris ten leichter,<br />
junge Männer in ihren Kampf zu rufen. Aber<br />
das Internet und Social Media als Kon zept für<br />
uns, um zu kommunizieren, ist eine sehr positive<br />
Sache, wenn die Leute, die dahinterstecken,<br />
respektvoll und ehrlich mit uns um gehen würden.<br />
Du liebst Irland. In einem Interview hast du<br />
einmal gesagt, dass Irland wie ein Magnet<br />
sei, der einen nicht loslässt. Was genau liebst<br />
du an Irland? Warum lebst du trotzdem in<br />
Deutschland?<br />
DANNY: Irland ist eine Frau, ein weibliches Land.<br />
Die Iren reden von „Mother Ireland“, wie die großen<br />
irischen Dichter in der Vergangenheit geredet<br />
haben. Ich liebe meine Mutter. Ich liebe ihre<br />
Sprache, ihre Musik, ihre Haut, ihre Laune, ihre<br />
Mythologie, ihre Geschichten, ihre Traurigkeit, ihr<br />
Lachen, ihre Scherze und so weiter. Ich wohne<br />
aus mehreren Gründen in Deutschland. Die Kelten,<br />
meine Vorfahren, meine Verwandten, waren vor<br />
einer sehr langen Zeit hier auf dem Festland, bevor<br />
sie zu den Inseln im Norden getrieben wurden.<br />
Für mich ist es also eine Art „coming home“.<br />
Zudem habe ich in Irland mit Asthma gekämpft<br />
und hier habe ich durch ein trockeneres Klima<br />
Ruhe. Das gemäßigte mitteleuropäische Klima<br />
passt besser zu mir. Ich habe hier sehr viele gute<br />
Freunde. Als ich nach Deutschland kam, habe<br />
ich viele junge Deutsche getroffen, die eine ähnliche<br />
Einstellung und Weltsicht hatten wie ich. Als<br />
<strong>Musiker</strong> ist Irland sehr klein. Man könnte in ganz<br />
Irland in zwei Wochen spielen – was sollte man<br />
dann den Rest des Jahres tun? Deutschland ist<br />
größer und es gibt mehr Auftrittsmöglichkeiten.<br />
Ich liebe die Kleinkunstbühnen-Szene in Deutsch -<br />
land. Und zu guter Letzt bin ich aus dem gleichen<br />
Grund wie die meisten Deutschen hier:<br />
„because we like it here“. Mit gefällt es hier.<br />
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Dokumentarfilm „Freiheit<br />
in Kinderschuhen“<br />
produziert. Im Film<br />
sprechen Zeitzeugen über<br />
ihre Erfahrungen<br />
im geteilten Europa und<br />
ihre Erlebnisse hinter dem<br />
den Eisernen Vorhang.<br />
Wie war das Leben als<br />
Teenager damals<br />
und welche Rolle spielte<br />
die Musik?<br />
Das Projekt soll den Dialog<br />
zwischen Schülern und<br />
Zeitzeugen über<br />
die Errungenschaften<br />
in Europa fördern.<br />
Wie bewahren wir die<br />
Freiheit heute?«<br />
BÜRGER7<br />
Eine Widmung an Siebenbürgen<br />
BESETZUNG:<br />
CARO GOOSS – VOCALS<br />
UWE PELGER – GUITAR | VOCALS<br />
ERHARD HÜGEL – LEAD-GUITAR | VOCALS<br />
LEON FRANKE – KEYS |GUITARS | VOCALS<br />
MM: Mit eurem Projekt „Bürger7“ wollt ihr<br />
Menschen und deren Erlebnisse vor und<br />
nach dem Mauerfall musikalisch darstellen.<br />
Wie seid ihr auf diese Projektidee gekommen?<br />
ERHARD HÜGEL: Nach vielen Jahren in einer<br />
Cover band hegte einer von uns, Uwe, schon lange<br />
den Wunsch, auch mal eigene Lieder zu schreiben.<br />
Mit einem ehemaligen Schulfreund hatte er<br />
für ein Klassentreffen etwas in siebenbürgischer<br />
Mundart aufgenommen. Das hatte ihn inspiriert<br />
und den verschütteten Traum von der eigenen<br />
Musik wiederbelebt. Und wie das Schicksal so will,<br />
hat Uwe dann andere als weitere Mitstreiter für die<br />
Idee gewonnen – <strong>Musiker</strong>, Arranger, Filmer. Von<br />
Anfang an hat Uwe über Themen wie Freiheit<br />
geschrieben, weil er den Fall des Eisernen Vor -<br />
hangs hautnah erlebt hatte, als er aus Sieben -<br />
bürgen nach Deutschland kam.<br />
MM: Was soll uns der Name „Bürger7“<br />
sagen?<br />
CARO GOOSS: „Bürger7“ ist ein Synonym für<br />
Sieben bürgen, weil die meisten Bandmitglieder<br />
ihre Wurzeln in Siebenbürgen, also Transsilvanien,<br />
haben. Das Projekt „Bürger7“ hat zum Ziel, Pop-<br />
Rock-Musik mit siebenbürgischen Musik ein flüs -<br />
sen zu verbinden. Wir möchten auf unsere Ge -<br />
schichte aufmerksam machen und Sieben bür gen<br />
mit modernem Antlitz präsentieren.<br />
MM: Ihr seid vier sehr verschiedene Mu siker.<br />
Wie habt ihr zueinander gefunden?<br />
UWE PELGER: Erhard und ich kannten uns über<br />
Erhards Cousin schon von früher aus Sieben -<br />
bürgen. Vor einiger Zeit hatte ich Erhard von der<br />
Idee „Transylvanica“ erzählt. Das hatte ihn elektrisiert,<br />
weil er diese Sehnsucht auch verspürt<br />
hatte, seitdem er Siebenbürgen verlassen muss-<br />
te. Und so hat er auch an der Neu auf nahme des<br />
Songs „Free“ mitgeschrieben, der der Sound track<br />
zum Dokumentarfilm ist. Dann kam noch Sängerin<br />
Caro zu uns, weil ihr Bruder zuerst für uns bei<br />
einem Benefiz für die Peter-Maffay-Stiftung in<br />
Siebenbürgen in Rumä nien trommelte. Der Bassist<br />
Harald hatte in einem Orchester mit Erhards<br />
Schwager gespielt und so kam der Kontakt zu<br />
Uwe zustande. Wir haben so zueinander gefunden,<br />
wie sich früher Kult-Bands kennengelernt<br />
haben: Über das Schicksal statt Casting.<br />
MM: Wie funktioniert die Zusammenarbeit,<br />
da ihr ja recht weit voneinander entfernt<br />
wohnt?<br />
LEON FRANKE: Im Zeitalter der Digitaltechnik stellt<br />
eine räumliche Distanz glücklicherweise keine<br />
Hürde mehr dar. Die Kommunikation bei uns läuft<br />
über Social Media, E-Mail, SMS und WhatsApp.<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
STORIES 43<br />
Nichtsdestotrotz greifen wir aber auch oft zum<br />
guten, alten Telefon. Auf musikalischer Seite ist die<br />
Distanz auch kein Problem. Tonstudios sind heut -<br />
zutage sehr miteinander vernetzt, und so ist es<br />
Siebenbürgen auch mal eine deutschsprachige<br />
Minderheit gab und noch heute gibt. Sogar der<br />
neue Staatspräsident Klaus Johannis ist Ru mä -<br />
nien deutscher, und wir sind nun voller Hoffnung<br />
diskussion über das freie Europa war uns wichtig.<br />
Insbesondere in der heutigen Zeit ist es wichtig,<br />
sich die Errungenschaften der vergangenen 25<br />
Jahre bewusst zu machen. Ich kenne noch Zeiten<br />
der Zensur, wo ich bestimmte Songs in Sieben -<br />
bürgen während der damaligen kommunistischen<br />
Diktatur Rumäniens nicht singen durfte.<br />
möglich, in mehreren Studios und mit vielen<br />
<strong>Musiker</strong>n und bekannten Gesichtern in ganz<br />
Deutschland zu produzieren und sich die kreativen<br />
Bälle zuzuspielen. Im Live-Bereich steht ein<br />
festes Programm für Gigs immer abrufbereit, da<br />
jeder von uns vorbereitet ist. Steht ein großes<br />
Konzert oder ein besonderes Event an, dann treffen<br />
wir uns im Proberaum und dann wird geübt<br />
und ausprobiert. Letztlich kann man sagen, dass<br />
es vielleicht auch genau dieser Umstand ist, der<br />
den Sound und den Erfolg von „Bürger7“ prägt.<br />
Nicht umsonst nennen wir uns gerne auch<br />
„gruppendynamisches Langzeit ex pe riment“.<br />
MM: Was wollt ihr mit eurem Projekt erreichen?<br />
UWE PELGER: Wie gesagt, wir möchten Sieben -<br />
bürgen mit moderner Musik kombinieren. Als<br />
Band können wir ein Stück weit Botschafter dafür<br />
sein und auf die Entwicklungen in der alten Heimat<br />
aufmerksam machen. Manche erfahren durch<br />
unseren Auftritt, dass es Transsilvanien wirklich<br />
gibt und dass die Region auch Siebenbürgen<br />
heißt. Oder unsere Zuhörer erfahren, dass es in<br />
für die Zukunft des Landes. Uns ist es wichtig,<br />
die Brücken nach Siebenbürgen in Rumänien zu<br />
stärken. Neue Songs sind uns da genauso wichtig<br />
wie alte Traditionen zu pflegen. Wir verquicken<br />
gerne auch Folklore-Riffs mit moderner Pop-Rock-<br />
Musik. Einige ausgewählte Songs nehmen wir als<br />
Bonustracks sogar in siebenbürgischem Dialekt<br />
auf, was auch der Spracherhaltung hilft.<br />
MM: Ihr habt einen Doku men tarfilm produziert,<br />
der Zeitzeugen vorstellt. Wie kam es zu<br />
dieser Projekterweiterung?<br />
ERHARD HÜGEL: Der innere Antrieb von „Bürger7“<br />
ist das Freiheitsgefühl von 1989. Dieses spiegelt<br />
sich in unserem Song „Free“ wider. Darauf wollte<br />
Uwe ein Hörspiel aufbauen. Dann fragte ihn aber<br />
der Filmemacher Joe Stall, ob er sich auch einen<br />
Dokumentarfilm vorstellen könnte. So entwickelten<br />
wir das Drehbuch zu „Freiheit in Kinder -<br />
schuhen“. Während der Dreharbeiten durften wir<br />
auch Zeitzeugen-Interviews mit Hans-Dietrich<br />
Genscher, Peter Maffay und Horst Köhler führen.<br />
Wir hatten schon ein Preview mit Schul klassen<br />
im Luna-Kino und die anschließende Podiums -<br />
MM: Was waren besondere Herausforde run -<br />
gen bei der Filmproduktion?<br />
UWE PELGER: Zunächst brauchten wir ein Start -<br />
kapital, um die Reisen zu den Drehorten zu<br />
finanzieren. Dazu haben uns viele Unterstützer<br />
über das Crowdfunding geholfen. Damit sind wir<br />
nach Rumänien geflogen. Erhard hat im alten<br />
Stadtpark Gitarre gespielt wie damals vor der<br />
Revolution. Es war eine Zeitreise für ihn, insbesondere<br />
auch, als er wieder zum Bahnhof ging,<br />
wo er vor mehr als 25 Jahren mit der Familie auf<br />
unbestimmte Zeit nach Westen ausreisen durfte.<br />
Es gab viele emotionale Momente während der<br />
Filmproduktion. Eines der Highlights war, Peter<br />
Maffay zu treffen und über die Erfahrungen der<br />
Aussiedlung zu reflektieren, aber auch über die<br />
Chancen, die sich im freien Europa ergeben. So<br />
auch im heutigen Siebenbürgen, wo sich Peter<br />
Maffay sehr stark für den Wiederaufbau und den<br />
Kinderschutz engagiert.<br />
MM: Welche Ziele, Träume und Visionen habt<br />
ihr mit „Bürger7“ für die Zukunft?<br />
CARO GOOSS: Nun, unser Ziel ist es, qualitativ<br />
hochwertige und interessante Songs zu schreiben<br />
und zu produzieren. Der Traum ist es, dafür<br />
Anerkennung zu bekommen und davon leben zu<br />
können. Wenn die Musik sich finanziell selber<br />
trägt – das wäre traumhaft. Und was die Visio -<br />
nen anbelangt: Wer welche hat, der sollte zum<br />
Arzt gehen.<br />
WEB: WWW.BUERGER7.COM<br />
INTERVIEW: JANINA HEINEMANN<br />
FOTOS: SIEGLINDE SCHUSTER<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
44 MUSIKBUSINESS<br />
DER ERFOLGREICHE VIDEO-RELEASE<br />
Das Märchen vom schnellen YouTube-Erfolg<br />
wird immer noch gerne so dargestellt: Band<br />
lädt Video hoch, wie von Geisterhand wird das<br />
Video geklickt, geteilt, alles wird „viral“ und plötzlich<br />
tanzen alle Gangnam Style. Wenn wir aber<br />
genau hinsehen und -hören, stellen wir fest, dass<br />
auch ein scheinbar simpler Video-Upload nahezu<br />
wie eine Albumveröffentlichung beworben werden<br />
will.<br />
Ein Musikvideo hatte schon immer zwei Funk -<br />
tio nen: Es soll unterhalten und gleichzeitig Wer -<br />
bung machen. Werbung für die neue Single oder<br />
das bevorstehende neue Album. Somit war es<br />
seither auch Aufgabe der Labels, dieses Werbe -<br />
mittel bei den Fans zu bewerben. Heute hat sich<br />
zwar das Medium, nicht aber die Vorgehens weise<br />
geändert: Man macht Werbung für die Werbung,<br />
um am Ende die Verkäufe eines Pro duktes, hier<br />
der Musik, zu optimieren.<br />
Um das Beste aus einem Video Release herauszuholen,<br />
müssen Vorbereitungen getroffen<br />
werden, die zusammengefasst durchaus als Kam -<br />
pagne bezeichnet werden können. Aufgaben<br />
innerhalb der Band sollten klar verteilt werden,<br />
das Video bereits vor der Veröffentlichung hochgeladen,<br />
aber noch auf „nicht öffentlich“ geschaltet<br />
werden. So lassen sich manche böse Überra-<br />
schungen vermeiden und einem entspannten<br />
Release sollte nichts mehr im Wege stehen.<br />
Am Tag der Veröffentlichung geht es dann rund<br />
im Lager der Band. Alle Aufmerksamkeit gilt dem<br />
neuen Video, dessen Veröffentlichung und vor<br />
allem der Vermarktung dieses Clips. Nachdem das<br />
»Man macht Werbung für die Werbung,<br />
um am Ende die Verkäufe eines Pro duktes,<br />
hier der Musik, zu optimieren.«<br />
Video dann endlich freigeschalten wurde, geht es<br />
darum, bereits am ersten Tag die größtmögliche<br />
Wirkung zu erzielen. Aber wie?<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
MUSIKBUSINESS 45<br />
DIE „100-FREUNDE-LISTE“<br />
Internetmarketer Chris Guillebeau empfiehlt,<br />
am Tag einer Produktveröffentlichung (hier das<br />
Musik video) eine E-Mail an 100 Freunde und Be -<br />
kannte zu schicken, mit der Bitte, die frohe Kunde<br />
per Weiterleitung und als Post zu verbreiten. So<br />
kannst du also am Tag der Veröffentlichung 100<br />
Freunde anschreiben, ihnen den direkten Link<br />
geben, um sich das Video selbst anzusehen,<br />
sowie gleich noch den fertigen Einbett-Code, um<br />
es ihnen zu erleichtern, das Video auf ihren Social-<br />
Media-Profilen zu teilen.<br />
YOUTUBE-KANÄLE<br />
Selbst wenn du neu bei einem Videoportal<br />
bist, lassen sich im Vorfeld Kontakte zu anderen<br />
Kanalbetreibern aufbauen. Hier suchst du nach<br />
Kanälen, die sich exakt mit deiner Stilistik befassen.<br />
Frag höflich an, ob die Betreiber bereit wären,<br />
dein Musikvideo an Tag 1 über ihren Kanal zu teilen.<br />
Um bereits etwas in der Hand zu haben,<br />
kannst du im Vorfeld schon den einen oder<br />
anderen Song mit Standbild hochladen, um die<br />
Kanal betreiber von der Qualität deiner Musik zu<br />
überzeugen. Am Tag der Veröffentlichung sendest<br />
du den Betreibern dann eine Nachricht, in<br />
der du deine Bitte noch einmal formulierst. Selbst<br />
wenn die Betreiber deinen Kanal bereits abonniert<br />
haben, solltest du nicht auf diese Extra -<br />
nachricht verzichten – denn nichts geschieht von<br />
alleine, und je persönlicher der Kontakt, umso<br />
effektiver.<br />
PRESSEMITTEILUNG<br />
Ein neuer Videoclip, sofern es sich um ein<br />
richtiges Musikvideo handelt, ist durchaus eine<br />
Pressemitteilung wert. Schreibe deine Medien -<br />
kontake, insbesondere Blogs und Webzines, an<br />
und bastle eine nennenswerte Story um dein<br />
Video: Ist es ein Teaser für das neue Album, das<br />
demnächst kommen wird? Ein nachgereichter Clip<br />
zum bereits veröffentlichten Album? Ein Standalone-Video<br />
zwischendurch? Gerade Online -<br />
medien sind interessiert an guten Newsmeldun -<br />
gen, um so selbst stets auf dem neuesten Stand<br />
zu sein. Wichtig ist wieder der Einbett-Code am<br />
Ende der Mitteilung. Copy & Paste macht es den<br />
Redakteuren nämlich sehr leicht, eine Presse -<br />
mitteilung zu veröffentlichen, da zum Formulieren<br />
eigener Artikel nur sehr begrenzte Zeit vorhanden<br />
ist.<br />
NEWSLETTER<br />
Wenn du eine Mailingliste betreibst, solltest du<br />
sie genau für solche Meldungen nutzen. Es ist<br />
durchaus sinnvoll, den Video-Release bereits in<br />
zwei oder drei vorhergehenden E-Mails anzukündigen,<br />
um dadurch das Interesse sowie die Auf -<br />
merk sam keit deiner Leser zu steigern. Auch hier<br />
fügst du wieder den direkten Link zum Video<br />
sowie den Code zum Einbetten mit ein und bittest<br />
deine Leser, das Video bei Gefallen zu teilen.<br />
FACEBOOK-FREUNDE<br />
Die Band SERGEANT STEEL hat am Tag ihrer<br />
Videoveröffentlichung alle (!) ihre Facebook Freun -<br />
de persönlich angeschrieben. Persönlich heißt<br />
hier mit persönlicher Anrede und ggf. einem persönlichen<br />
Bezug („Hallo Manfred, ist dein Hund<br />
wieder gesund?“). Das übliche „Hey, check out<br />
»Die Veröffentlichung eines Musikvideos<br />
nimmt also einiges an Zeit und Energie in Anspruch.<br />
Daher musst du sie gut planen –<br />
und überlege dir genau, was dein Video für dich tun<br />
soll, und schaffe dafür die Voraussetzungen.«<br />
our video, share it and like us“ solltest du dringlichst<br />
vermeiden. Selbstverständlich fügst du wieder<br />
das Video per Link in die Nachricht ein und<br />
bittest höflichst darum, selbiges zu teilen.<br />
FACEBOOK-GRUPPEN<br />
Du kannst deine Präsenz erhöhen, wenn du<br />
dafür sorgst, dass dein Video in stilistisch relevanten<br />
Facebook-Gruppen gepostet wird. Dazu<br />
beauftragst du am besten ein paar vertraute<br />
Menschen, dies unter ihrem Namen zu tun. Das<br />
wirkt authentischer, als wenn die Band selbst<br />
sämtliche Gruppen zupflastert.<br />
FACEBOOK-EVENT<br />
Ähnlich wie du dein Video bereits im Vorfeld<br />
über deinen Newsletter ankündigst, kannst du<br />
dies auch über ein eigens eingerichtetes Face -<br />
book-Event tun, dort zum Beispiel mit Outtakes<br />
und Fotos des Videodrehs die Neugier deiner<br />
Fans wecken und am Tag der Veröffentlichung<br />
mit einem Paukenschlag das Video posten.<br />
EIGENE SEITEN UND PROFILE<br />
Nicht vergessen, das Video auch auf der band -<br />
eigenen Website sowie auf sämtlichen Profilen<br />
zu posten, die das Einfügen von Videos ermöglichen.<br />
Falls du ein Label hast oder mit Promotern<br />
zusammenarbeitest, solltest du diese ebenfalls<br />
mit ins Boot holen.<br />
All das sollte dir tatsächlich am Tag der Ver -<br />
öffentlichung gelingen. Je nach Anzahl der persönlich<br />
angeschriebenen Facebook-Kontakte darf<br />
sich diese Aktion auch länger hinziehen – bleibe<br />
aber auf jeden Fall mit Engagement am Ball. Das<br />
realistische Ziel sollte sein, an jenem Tag eine derartige<br />
Reichweite zu erzielen, die innerhalb von 24<br />
Stunden zu mindestens 1 000 Views führt.<br />
UND DANACH?<br />
Ein Musikvideo rein per se zu veröffentlichen<br />
ist nicht verboten, es bringt aber nicht allzu viel,<br />
zumal die Vergütung nach wie vor sehr niedrig<br />
bleibt. Wie bereits oben beschrieben, ist das<br />
Video nicht nur ein Unterhaltungsmedium, sondern<br />
auch ein Werbemittel. Dem Video sollte also<br />
unbedingt innerhalb von vier bis sechs Wochen<br />
eine Albumveröffentlichung folgen, sofern das<br />
Album nicht schon auf dem Markt ist.<br />
In der Beschreibung des Videos sowie per<br />
Cards oder Annotationen solltest du also auf dein<br />
Album hinweisen. Füge dazu unbedingt den Link<br />
zu deiner eigenen (!) Shopseite ein sowie Direkt -<br />
links zu den drei oder vier wichtigsten Outlets, bei<br />
denen deine Musik erhältlich ist. Steht die Album -<br />
veröffentlichung noch bevor, ist ein Verweis auf die<br />
Möglichkeit zur Newsletteranmeldung rat sam, um<br />
die Betrachter längerfristig binden zu können.<br />
Die Veröffentlichung eines Musikvideos nimmt<br />
also einiges an Zeit und Energie in Anspruch. Daher<br />
musst du sie gut planen und vor allem dem Video<br />
einen klar definierten Platz in deinem gesamten<br />
Marketing zuteilen, sprich: Überlege dir genau,<br />
was dein Video für dich tun soll, und schaffe dafür<br />
die Voraussetzungen.<br />
TEXT: JULIAN ANGEL<br />
FOTO: © RAWPIXEL/FOTOLIA.COM<br />
Julian Angel ist Organisator der MusicBiz<br />
Madness Konferenz, die am 11.10.<strong>2015</strong> in<br />
Frankfurt/Main stattfindet. DRMV-Mitglieder<br />
er halten einen Sonderrabatt. Die Anmeldung<br />
wird ca. ab Juni <strong>2015</strong> möglich sein. Über den<br />
MusicBiz Madness Newsletter bleibst du auf<br />
dem Laufen den und erhältst weitere Tipps<br />
rund um das Musikbusiness:<br />
www.musicbizmadness.de bzw.<br />
www.musicbizmadness.de/newsletter<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
46 MUSIKBUSINESS<br />
Teil 2 – GEMA:<br />
RECHTSSTAATSWIDRIG?<br />
»Immer mehr Gerichtsurteile von Landes-, Oberlandes-, und<br />
Kammergerichten, aber auch des Bundesgerichtshofes,<br />
scheinen von der GEMA in ihren Aktivitäten<br />
gegenüber ihren ca. 65.000 Mitgliedern nicht beachtet zu werden.<br />
Aus diesem Grunde haben wir eine Urteilssammlung<br />
der verschiedenen Gerichte zusammengestellt und ausgewertet,<br />
um diesen Vorwurf gegen die GEMA zu prüfen.<br />
Die Nichtbeachtung dieser zum Teil höchstrichterlichen<br />
Urteile haben für wahrscheinlich Hunderte<br />
GEMA-Mitglieder fatale und existenzbedrohende Auswirkungen,<br />
die hier beschrieben werden sollen.«<br />
Was sagen nun die deutschen Gerichte<br />
zu ähnlichen Vorgehensweisen der GEMA?<br />
URTEIL DES LANDGERICHTS<br />
BERLIN VOM 19.<strong>02</strong>.2013,<br />
GESCHÄFTSNUMMER 16 O 159/12:<br />
Das Gericht stellt in seinem Urteil fest, dass<br />
die GEMA verpflichtet ist, ca. 1.911 von ihr ge -<br />
sperrte Werkaufführungen (gespielte Songs) ge -<br />
mäß der Sparte U (Pauschalvergütungen unter<br />
Berücksichtigung des bis 2012 gültigen Pro-Ver -<br />
fahrens) zu berechnen. Ebenso stellte das Ge -<br />
richt fest, dass die GEMA gleichfalls verpflichtet<br />
ist, die in der Klageschrift aufgeführten 842 von<br />
ihr gesperrten Werkaufführungen aus 153 Veran -<br />
staltungen nicht über eine Netto-Einzel ver rech -<br />
nung (Mini-Ausschüttung), sondern nach der<br />
Spar te E (Pauschalvergütung) zu berechnen (we-<br />
sentlich höhere Ausschüttung).<br />
Zuerst einmal teilte die GEMA den Betroffenen<br />
mit, dass sie eine normale Verrechnung nicht vor -<br />
nehmen könne, weil (…) „eine allgemeine Markt -<br />
nachfrage für diese Werke/Songs fehlt (…)“?!<br />
Die GEMA vertritt hier also die Auffassung, dass<br />
grundsätzlich all die Werke/Songs von einer or -<br />
dent lichen Verrechnung ausgeschlossen werden<br />
müssen, von denen sie „glaubt“, dass diese<br />
Werke niemanden interessieren! Das kann z. B.<br />
dann passieren, wenn auf einem Konzert nicht<br />
100, 200, 300 oder mehr Besucher anwesend<br />
sind, sondern unglücklicherweise nur zwischen<br />
1 und z. B. 20. Wenn also Musikgruppen irgendwo<br />
in Deutschland eigene Konzerte veranstalten<br />
oder zu Konzerten eingeladen werden und der<br />
Konzertveranstalter oder sie selbst wenig Wer -<br />
bung gemacht haben, kann es passieren, dass<br />
die GEMA die dann von diesen Musikgruppen<br />
und Interpreten eingesandten Musikfolgebögen,<br />
in denen all die Songs aufgelistet sind, die auf<br />
der Bühne gespielt wurden, in den Papierkorb<br />
schmeißt und von der Verrechnung gänzlich ausschließt<br />
oder eine sogenannte Minimal verrech -<br />
nung vornimmt. Das zwischen 1999 und 2012<br />
angewandte Pro-Verfahren würde dann für Ab -<br />
rechnungen der Jahre 2010, 2011 und 2012 nicht<br />
mehr als Verrechnungsgrundlage dienen.<br />
In einer Mitgliederversammlung hat die GEMA<br />
den Beschluss durchgebracht, dass auf einem<br />
Wie begründete die GEMA ihr drastisches Vorgehen<br />
der totalen Sperrung von ca. 2.750 Songs/Werken?<br />
Konzert mindestens zehn Personen anwesend<br />
sein müssen, um nicht nach der Direktver rech -<br />
nung (Minimalverrechnung) in die Ausschüttung<br />
zu gelangen.<br />
DAS URTEIL DES LANDGERICHTS<br />
BERLIN STELLT ZU DIESER<br />
REGELUNG FOLGENDES FEST:<br />
„Mit dem Erfordernis der ,allgemeinen Markt -<br />
nachfrage‘ greift die GEMA für die Teilnahme der<br />
Programme an der Kollektiv- oder der Netto einzel -<br />
verrechnung auf ein Kriterium zurück, das den<br />
übrigen Bestimmungen des Verteilungsplans<br />
fremd ist. Der Begriff der Marktnachfrage findet<br />
sich weder in anderen Sparten, wie z. B. in der<br />
Sparte Rundfunk, noch auf der Einnahmeseite<br />
bei der Festlegung des Lizenzierungsentgeltes.“<br />
„Zwar mag man in der Abhängigkeit der Ein nah -<br />
men von der Größe des Veranstal tungs raumes<br />
indirekt ein Indiz/Hinweis für eine Nachfrageab -<br />
hängigkeit erkennen, wenn man davon ausgeht,<br />
dass die Anmietung eines größeren Veranstal -<br />
tungs raumes die Erwartung des Veranstalters für<br />
einen stärkeren Publikumszuspruch widerspiegelt,<br />
zwingend ist dies indes keineswegs.“<br />
Das Berliner Landgericht kritisiert hier die<br />
Be nutzung des GEMA-Kriteriums „allgemeine<br />
Markt nachfrage“. Der GEMA wird mit diesem Urteil<br />
– so lange nicht ein höheres Gericht anders urteilt<br />
– praktisch untersagt, dieses Kriterium der „allgemeinen<br />
Marktnachfrage“ bei zukünftigen Ver -<br />
rech nun gsausschlüssen ihrer Mitglieder zu be -<br />
nutzen.<br />
Das Berliner Landgericht stellte in seinem Ur -<br />
teil vom Frühjahr dieses Jahres gleichfalls fest,<br />
dass „die systematische und gleichförmige Ge -<br />
staltung der Programme, der eingeschränkte<br />
Ver anstalterkreis, die persönliche und wirtschaftliche<br />
Verbundenheit der Beteiligten (Veranstalter/<br />
<strong>Musiker</strong> bei Eigenkonzerten) sowie die Nutzung<br />
eigener Werke ebenfalls nicht auf einen Miss -<br />
brauch schließen lassen“. Und – wie das Berliner<br />
Kammergericht bereits mehrfach entschieden hat<br />
(KG Urteil vom 03.07.2009 – 5 U 103/06 TZ 3,<br />
abrufbar über juris, Urteil vom 07.01.2011 – 5 U<br />
195/07) –, kann selbstverständlich eine häufige<br />
Nennung einzelner Bezugsberechtigter, Kom po -<br />
nisten und Texter auch auf dem Bestreben beruhen,<br />
sich und ihr Werk bzw. das von einem Ver -<br />
leger vertretene Werk dem Publikum bekannt zu<br />
machen und die von der GEMA reklamierte Markt -<br />
nachfrage auf diesem Weg erst zu erzeugen. Dies<br />
kann auch dadurch unterstützt werden, dass das<br />
Konzert für das Publikum sogar kostenfrei ist.<br />
Hier urteilt das Berliner Landgericht in aller Ein -<br />
deutigkeit, dass der Ausschluss von Konzerten<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
MUSIKBUSINESS 47<br />
und Musikfolgebögen und der folgenden Ver -<br />
rechnung mit der Begründung, dass hier eine Band<br />
oder ein Einzelinterpret auf selbst organisierten<br />
Konzertveranstaltungen, in denen die Band/Inter -<br />
pret ihre/seine Eigenkomposition spielt, unhaltbar<br />
ist. Mit diesem Urteil wird der GEMA ebenfalls<br />
untersagt (bis ein gegensätzliches Urteil eines hö -<br />
heren Gerichtes ergeht), diese Begrün dung zu -<br />
künftig weiter anzuwenden.<br />
Jedem ist klar, dass es in Deutschland Tau sen -<br />
de von Musikgruppen und Interpreten gibt, die<br />
eigene Konzerte veranstalten und die es als ihre<br />
musikalische und künstlerische Aufgabe ansehen,<br />
selbst zu komponieren, zu texten und in ihren eigenen<br />
Konzerten ihre eigenen Songs aufzuführen.<br />
Dass die GEMA und ihr „Aufsichtsrat“ auf die<br />
ver rückte Idee kommen, dieses Kriterium der<br />
„Selbstaufführung von eigenen Songs in selbst or -<br />
ganisierten Konzerten“ überhaupt mit Miss trauen<br />
zu überschütten, zeigt, dass sie vom Ge samt -<br />
bereich der Rock- und Popmusik in Deutsch land<br />
keine Ahnung haben.<br />
Nach unserer Schätzung spielen über 50 %<br />
aller Musikgruppen in Deutschland, d.h. Tausen -<br />
de, eigene Werke, selbst komponierte und ge -<br />
textete Songs in ihren Konzerten. Wo kämen Peter<br />
Maffay, Udo Lindenberg und Herbert Grönemeyer<br />
hin, wenn die GEMA ihre Konzertverrechnungen<br />
mit der Begründung von der Verrechnung ausschließen<br />
würde, sie würden zu viele eigene Werke<br />
in ihren Konzerten spielen? Aber an diese Stars<br />
wagt sich die GEMA mit ihrer Argumentation na -<br />
türlich nicht ran!<br />
Das Berliner Landgericht führte weiter aus, dass<br />
„schließlich auch das auffällige Missver hält nis zwischen<br />
Lizenzeinnahmen (der GEMA) und Tan -<br />
tiemen ausschüttungen (an die GEMA-Mit glie der)<br />
sich als untaugliches Abgrenzungs kri terium er -<br />
weist.“ „Im Bereich der ernsten Musik muss es<br />
schon deshalb versagen, weil gerade Aufführun -<br />
gen ernster zeitgenössischer Musik wenig Zu -<br />
schauer finden und deshalb auch vergleichsweise<br />
für die GEMA wenig Lizenzeinnahmen generieren.“<br />
… „Damit“, so das Gericht, „ist ein ge wisses<br />
Ungleichgewicht zwischen der Höhe der aus den<br />
Konzertveranstaltungen erzielten Ein nah men für<br />
die GEMA und der Höhe der an die Be rech tig ten<br />
(Urheber) auszukehrenden Tantiemen von vorn -<br />
herein in den Verteilungsgrundsätzen (der GEMA)<br />
angelegt.” Gleiches gilt auch für die Rock- und<br />
Popmusik!<br />
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TEXT: OLE SEELENMEYER<br />
GRAFIKQUELLE: GEMA<br />
FOTO:© IROCHKA/FOTOLIA.COM<br />
© <strong>2015</strong> Shure Incorporated<br />
www.shure.de
48 MUSIK & RECHT<br />
INSTRUMENTENVERSICHERUNG<br />
Sind eigentlich meine Musikinstrumente<br />
über die Hausratversicherung bereits abgedeckt?<br />
»… mit diesen oder auch<br />
anderen Fragen<br />
haben sich fast schon alle<br />
<strong>Musiker</strong> einmal<br />
beschäftigt, wenn es<br />
darum geht,<br />
ob man sich für Extrageld<br />
noch eine eigene<br />
Instrumentenversicherung<br />
leisten sollte.«<br />
Wie bereits im letzten Heft angekündigt,<br />
wird uns Christian Raith, Geschäftsführer<br />
und Inhaber der Eberhard, Raith & Partner GmbH<br />
– erpam mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mit seinem<br />
Team beschäftigt er sich täglich mit solchen<br />
Fragen.<br />
MM: Christian, was ist an solchen Aussagen<br />
dran, dass die Instrumente über die Haus rat -<br />
ver sicherung bereits abgedeckt sind?<br />
CHRISTIAN RAITH: Generell ist da ein kleiner An -<br />
teil an Wahrheit mit dabei. Natürlich sind Musik -<br />
instrumente im Rahmen einer Hausratver sicherung<br />
mit abgedeckt. Aber: hier gelten nur die klassischen<br />
Gefahren wie Feuer, Einbruchdiebstahl, Sturm und<br />
Hagel als mitversichert. Aber noch schlim mer ist:<br />
Das gilt nur am Versicherungsort, der im Normal -<br />
fall die Wohnung oder das Haus ist.<br />
MM: Wie sieht es dann bei anderen Schä den<br />
aus? Oder bei Gigs bzw. im Probe raum?<br />
CR: Genau das ist das Problem. Die Gefahr, dass<br />
mein Instrument daheim einen Sturmschaden er -<br />
leidet, ist sehr gering. Viel wichtiger ist es doch,<br />
dass man auch im Proberaum, auf der Bühne oder<br />
während des Transportes versichert ist.<br />
MM: Was wäre denn dann versichert?<br />
CR: Besser wäre es zu fragen, was dann nicht<br />
als mitversichert gilt, denn die Musikinstru men ten -<br />
versicherung ist eine All-Gefahren-Deckung. Das<br />
heißt, dass erst einmal alles mitversichert ist, was<br />
nicht ausgeschlossen ist. Und diese Aus schlüsse<br />
sind eigentlich sehr kurz gefasst, nämlich die<br />
„vorhersehbaren Schäden“.<br />
MM: Was versteht man darunter?<br />
CR: Wenn ich im Vorfeld weiß, dass sich der<br />
Schaden ereignen wird, dann ist das vorhersehbar.<br />
Ein Beispiel: Es regnet und ich stelle mein<br />
Key board ungeschützt auf die Open-Air-Bühne.<br />
Dann weiß ich, dass das Keyboard einen Schaden<br />
erleiden wird. Aber auch wenn ich bei meinem Gig<br />
die Gitarre gegen den Lautsprecher schlage, weiß<br />
ich, dass sie zu Bruch gehen wird. Solche und<br />
andere vorhersehbaren Schäden kann natürlich<br />
kein Versicherer tragen.<br />
MM: Das kann doch nicht sein. Ver siche run -<br />
gen sind doch bekannt dafür, dass es viele<br />
Ausschlüsse gibt und sowieso nicht bezahlt<br />
wird.<br />
CR: Ja, das ist in einigen Bereichen wirklich so,<br />
aber deshalb hat man diese speziellen Be din gun -<br />
gen schon vor über 20 Jahren anders aufgebaut<br />
und damit für Klarheit gesorgt.<br />
MM: Das hört sich fast zu gut an, um wahr zu<br />
sein. Sind meine Instrumente dann auch im<br />
Auto versichert? Was passiert, wenn man mir<br />
mein Mikro von der Bühne klaut? Und was<br />
ist, wenn im Proberaum eingebrochen wird?<br />
CR: Ihr wollt es wirklich nicht glauben, aber alles<br />
davon ist versichert.<br />
MM: Gut, aber dann wird mich die Ver siche -<br />
rung natürlich richtig viel Geld kosten.<br />
CR: Das liegt natürlich ein wenig an dem Neu wert<br />
deiner Instrumente. Aber man kann mit einem<br />
Prämiensatz zwischen 1 und 2% am Markt rechnen.<br />
Es gibt noch verschiedene Mindestprämien<br />
der Anbieter. Bei uns liegen die Prämien bei 1%<br />
und einem Mindestbeitrag von 50 Euro. Aber das<br />
soll auch keine Werbeveranstaltung werden.<br />
MM: Das heißt, wenn ich z.B. Equipment von<br />
7 500 Euro habe (wenn ich dich richtig ver-<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
MUSIK & RECHT 49<br />
standen habe, dann redet ihr vom Neuwert),<br />
kostet mich die Versicherung 75 Euro. Mo -<br />
natlich?<br />
CR: Das wäre schön für uns. Nein, jährlich! Aber<br />
sind wir ehrlich, die Versicherungssteuer von 19%<br />
kommt noch on top.<br />
MM: Das hört sich wirklich gut an. Unter -<br />
scheiden sich die Marktteilnehmer in ihren<br />
Angeboten und Bedingungen?<br />
CR: Klar, natürlich steckt auch hier der Teufel im<br />
Detail. Immer noch gibt es Anbieter, die einen<br />
Aus schluss zwischen 22 und 6 Uhr früh im<br />
mobilen Einsatz haben. Das ist natürlich völliger<br />
Blödsinn für <strong>Musiker</strong>. Genau dann sind doch alle<br />
unterwegs. Aber auch andere Bereiche wie Gel -<br />
tungs bereich, Selbstbehalt, Neu- oder Zeit wert -<br />
en t schä digung, Versicherungsschutz im Auto oder<br />
auf Reisen sind Punkte, die sich massiv unterscheiden<br />
können.<br />
versicherung. Das heißt, der <strong>Musiker</strong> gibt den<br />
Neu wert an und erhält im Schadenfall dann auch<br />
den Neuwert seines Instrumentes, egal wie alt<br />
das Gerät ist. Bei Liebhaberstücken oder bei Wert -<br />
steigerungen muss der Kunde die Wert an gabe<br />
seiner Instrumente immer wieder anpassen. So<br />
haben wir einige Kunden, die uns einmal im Jahr<br />
die neuesten Werte angeben und wir dann die<br />
Versicherungen anpassen. So besteht immer der<br />
richtige Versicherungsschutz.<br />
MM: Kann sich eine Band auch gemeinsam<br />
über einen Vertrag versichern?<br />
CR: Klar, das haben wir oft, dass sich eine GbR<br />
oder bei größeren Bands auch GmbHs mit dem<br />
kompletten Equipment inklusive Backline oder<br />
auch mal ein wenig Licht versichern. Der Aufwand<br />
ist auch nicht größer und die Prämiensätze bleiben<br />
gleich. Sicherlich ist es so auch relativ einfach,<br />
die Ausgaben als Betriebsausgabe zu finanzieren.<br />
fangen und stolz präsentieren. Ich möchte da diskret<br />
bleiben. Aber ihr könnt sicher sein, dass wir<br />
sehr große deutsche Bands genauso in unserem<br />
Bestand haben wie auch Einzelkünstler. Für uns<br />
macht das keinen Unterschied. Natürlich sind wir<br />
schon sehr stolz auf unsere Kunden, vor allem,<br />
wenn man sie im Fernsehen bzw. bei Live veran -<br />
staltungen sieht. Die eine oder andere Band be -<br />
gleiten wir schon seit der Gründungsphase.<br />
MM: Super, vielen Dank schon einmal für<br />
deine klaren Statements.<br />
CR: Ich danke euch und hoffe, ich konnte ein<br />
wenig Licht ins Dunkel bringen.<br />
In der nächsten Aus gabe werden wir uns mit<br />
dem Thema Haftpflicht be schäftigen. Reicht wirklich<br />
eine Privathaft pflichtversicherung aus? Auch<br />
dazu wird sich Christian einem Interview stellen.<br />
Wir freuen uns über eure Fragen und Anregungen.<br />
MM: Wie sieht es denn eigentlich mit In stru -<br />
menten aus, die schon älter sind bzw. die<br />
auch Wertsteigerungen erfahren?<br />
CR: Wie gesagt, wir sprechen von einer Neuwert -<br />
MM: Noch eine Frage zu eurem Unterneh -<br />
men: Habt ihr eigentlich auch bekannte,<br />
größere Bands und Tourneen?<br />
CR: An dieser Stelle würden wohl jetzt viele an -<br />
WEB: WWW.ERPAM.DE<br />
INTERVIEW: MUSIKER MAGAZIN<br />
FOTO: © ZARYA MAXIM/ FOTOLIA.DE<br />
Versicherungen für alle Eventualitäten®<br />
Eberhard, Raith & Partner GmbH · Assekuranz Makler · Telefon +49-(0)89-54 01 63-0 · info@erpam.com<br />
Christian Raith und www.milk-and-honey.de
50 MUSIK & RECHT<br />
MACH AUS DEINEM BANDNAMEN<br />
EINE MARKE<br />
»Der Name einer Band,<br />
eines Projekts, eines<br />
Ensembles ist, neben der<br />
Musik selbstverständlich,<br />
das Aushängeschild<br />
jedes Musikschaffenden.<br />
Er findet sich auf<br />
allen Tonträgern und<br />
Werbematerialien,<br />
auf T-Shirts und anderem<br />
Merchandise, macht die<br />
Band im Internet<br />
auffindbar und sorgt<br />
zusammen mit einer<br />
grafischen Gestaltung für<br />
den optischen<br />
Wiedererkennungswert<br />
der eigenen Musik.«<br />
So ist der Name einer Band oder auch eines<br />
<strong>Musiker</strong>s häufig untrennbar mit dem musikalischen<br />
Werk verbunden. Der Name ist das<br />
Marken zeichen zum Produkt, der Musik. Und<br />
der Begriff Markenzeichen ist auch juristisch<br />
nicht verkehrt, denn wer unter einem bestimmten<br />
Begriff geschäftlich tätig wird, erhält durch das<br />
Marken gesetz (MarkenG) Schutz für diesen Be -<br />
griff. Das Gesetz spricht von einem „geschützten<br />
Unter nehmenskennzeichen“. Das kann ein Wort<br />
wie eben ein Bandname sein und/oder auch ein<br />
gestaltetes Logo.<br />
Wem das nicht genügt, kann seinen Band -<br />
namen sogar richtig als Marke eintragen lassen.<br />
Marken gibt es in vielen verschiedenen Erschei -<br />
nungsformen, von der reinen Wortmarke über<br />
Wort-Bild-Marken zu 3D-, Farb- und sogar Klang -<br />
rer Jahre das exklusive Recht, allein diese Marke<br />
im geschäftlichen Verkehr nutzen zu dürfen. Je -<br />
doch nicht für alles. Bei der Anmeldung der Marke<br />
muss man sich dafür entscheiden, welche Waren<br />
und/oder Dienstleistungen man unter der Marke<br />
schützen möchte, zum Beispiel die Pro duk tion von<br />
Tonträgern, das Herstellen und den Ver kauf von<br />
Merchandise und nicht zuletzt Live-Auftritte.<br />
»Der Name ist<br />
das Markenzeichen zum<br />
Produkt, der Musik.«<br />
Warum das eigentlich, wenn der Name doch<br />
sowieso schon als Unternehmenskennzeichen ge -<br />
schützt ist? Nun, aus mehreren Gründen. Schutz,<br />
Nachweisbarkeit und Durchsetzbarkeit einer<br />
registrierten Marke sind viel höher als bei einem<br />
Unternehmenskennzeichen. Auch gibt die Inha -<br />
ber schaft einer Marke einer Band eine ganz<br />
marken. Letztere sind allerdings selten, beschränken<br />
wir uns hier daher auf Wort- und Bildmarken.<br />
Die Registrierung einer Marke gewährt für das<br />
jeweilige Wort oder Bild für den Zeitraum mehreandere<br />
Verhandlungsposition gegenüber Labels,<br />
da diese für die Nutzung eben auch eine markenrechtliche<br />
Lizenz benötigen. Und schließlich<br />
gewährt die Marke Schutz vor Dritten. So erlebte<br />
ich gerade den Fall, dass eine skandinavische<br />
Bekleidungsfirma eine Wortmarke registrierte, die<br />
dem Namens einer großen Heavy-Metal-Band<br />
entspricht. Diese Registrierung hätte dazu geführt,<br />
dass der Vertrieb von Merchandise für die Band<br />
in Europa fast unmöglich geworden wäre.<br />
Dass sich eine Marke sehr lohnen kann, zeigt<br />
das Beispiel IRON MAIDEN. Die Band ist weltweit<br />
eines der Unternehmen (ja, richtig: Unterneh -<br />
men), die am meisten Geld mit Markenlizenzen<br />
verdienen.<br />
TEXT: RA CHRISTIAN KOCH<br />
FOTO: © RAWPIXEL/FOTOLIA.COM<br />
WEB: WWW.METAL-ANWALT.DE<br />
TELEFON: +49 (0)6403 96918-18<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
PRODUKT-NEWS 51<br />
MARTIN KÖNIG ERHÄLT DEN „LIFETIME-ACHIEVEMENT-AWARD“<br />
Im Rahmen der Musikmesse wurde Martin König vom Un -<br />
ternehmen König & Meyer mit dem „Lifetime-Achivement-<br />
Award“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Veranstal -<br />
tung fand im festlichen Rahmen im Saal Europa auf dem<br />
Messegelände statt.<br />
Zunächst hatte RTL-Sprecher Gregor König mit beeindruckender<br />
Stimme in englischer Sprache bereits viele Produkte<br />
aus allen Bereichen der Musikinstrumentenbranche ausgezeichnet.<br />
Jetzt hielt er eine Laudatio für den Wertheimer<br />
Unter nehmer Martin König. Der Moderator erzählte dabei<br />
über Stationen aus dem Leben eines Mannes, der sein Unter -<br />
nehmen König & Meyer über Jahrzehnte geprägt und zu dem<br />
gemacht hat, was es heute ist: Ein mittelständischer deutscher<br />
Betrieb, der sich neben berühmten internationalen<br />
Gitarren-, Keyboard- und Verstärkermarken seinen festen<br />
Platz in der Musikinstrumentenbranche erkämpfen konnte.<br />
Bereits in den 50er-Jahren war Martin König in den väterlichen<br />
Betrieb eingetreten, der sich unter seiner Leitung zu<br />
einer Weltmarke entwickelte. Die mittlerweile über 1.500<br />
unterschiedlichsten Stative und Halter mit dem kleinen K&M-<br />
Symbol werden in mehr als 80 Ländern der Welt an ge boten.<br />
Notenpulte, Mikrofonständer, Keyboardständer, Boxen stative<br />
oder Instrumentenständer aus Wertheim sind von den<br />
Bühnen dieser Welt nicht mehr wegzudenken. Der berühmteste<br />
von ihnen, der Mikrofonständer 210/2, wurde schon millio -<br />
nen fach verkauft, doch er ist nur eins von vielen Produkten,<br />
die Martin König mit viel Herzblut auf den Weg gebracht hat.<br />
Bebildert mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der Ver gan gen -<br />
heit führte der Laudator durch die Gründerzeit der Firma, über<br />
das rasante Wachstum der 60er- und 70er-Jahre bis hin zu<br />
den neuesten Errungenschaften. Auch das kollegiale Mit -<br />
einan der im Unternehmen und die gemeinsamen Reisen<br />
der Belegschaft bei besonderen Jubiläen blieben nicht unerwähnt.<br />
Ergebnisse eines ungewöhnlichen Führungsstils.<br />
Heraus ragendes Beispiel hierfür war etwa ein gemeinsamer<br />
Betriebsausflug der Belegschaft mit 190 Personen in die USA.<br />
Am Ende der Laudatio trat dann der Preisträger auf die Bühne<br />
und nahm gerührt von den stehenden Ovationen des Publi -<br />
kums den „Lifetime-Achieve ment-Award“ entgegen.<br />
Seine kurze Dankesrede begann der 79-Jährige angesichts<br />
des internationalen Fachpublikums zunächst in Englisch,<br />
wechselte aber dann nach dem Hinweis „I speak English<br />
like Lothar Matthäus“ ins Deutsche. Er bedankte sich für<br />
diese große Anerkennung für sein Lebenswerk und beton-<br />
te, dass dies ohne seine Familie nicht möglich gewesen<br />
wäre. Be sonders stolz zeigte er sich darüber, dass seine<br />
Tochter Gabriela König als seine Nachfolgerin die Firma seit<br />
2005 unverändert erfolgreich fortführe. Martin König beendete<br />
seine Rede mit dem augenzwinkernden Hinweis, dass<br />
er auch diese vor einem K&M-Stativ gehalten habe, und<br />
bedankte sich dafür bei dem Veranstalter.<br />
Weitere Informationen: www.k-m.de
52 PRODUKT-NEWS<br />
ROCKSTAR – DIE FAQS<br />
Das Buch von Timo Hofmann<br />
Das wichtigste und relevanteste Buch für den musikalischen<br />
Nachwuchs im Raum Deutschland, Österreich und<br />
Schweiz zu schreiben – das und nicht weniger ist der An -<br />
spruch, den Timo Hofmann an sich und sein Buch „ROCK-<br />
STAR – Die FAQs“ hat. Und so wie es aussieht, meint er es<br />
richtig ernst damit.<br />
„Von diesem Buch soll und wird jeder <strong>Musiker</strong> profitieren,<br />
der sich auch nur im Ansatz ernsthaft dazu entschlossen hat,<br />
mit seiner Musik wirklich berühmt zu werden“, sagt Timo<br />
Hofmann. Er betont bei dieser Aussage ganz speziell die beiden<br />
Wörter ernsthaft und wirklich.<br />
Sein Buch wird strukturiert die Fragen beantworten, die sich<br />
nach wie vor jeder Band früher oder später stellen. Allerdings,<br />
und das ist der große Unterschied zu wohl allen ähnlichen<br />
Büchern auf dem Markt, werden die Fragen endlich einmal<br />
von relevanten Personen aus der Branche beantwortet. Per -<br />
sonen, die Ahnung haben. Rockstars selbst kommen dabei<br />
genauso zu Wort wie deren Manager, Festival veran stalter,<br />
Plattenfirmen, Bookingagenturen, Promofirmen, Print medien,<br />
Radioleute etc.<br />
In diesem Buch gibt es somit erstmalig die Gelegenheit, direkt<br />
von denen zu profitieren, die tatsächlich etwas zu sagen<br />
haben, da sie Größen in der Branche sind und deshalb tatsächlich<br />
mitreden können.<br />
Durch die Erlebnisse, das Wissen und die Erfahrung dieser<br />
Personen erlangt der Leser Informationen aus erster Hand.<br />
Es wird durch das Rockstarbuch von Timo Hofmann auch<br />
mit dem gefährlichen Halbwissen bezüglich der Musik -<br />
branche aufgeräumt, das landläufig grassiert.<br />
Neben vielen weiteren Personen und Bands hat Hofmann<br />
bis heute u.a. Interviews geführt mit Holger Hübner, dem<br />
Veranstalter des Wacken Open Airs, der Band In Extremo,<br />
Jörg Fukking (stellvertretender Aufsichtsrat bei der GEMA<br />
und Buchautor „Der Musikverlag – ein Einstieg“), Alex<br />
Gernandt, Dennis Poschwatta (Schlagzeuger Guano Apes)<br />
und und und ... Ihm ist wichtig zu erwähnen, dass er nach<br />
wie vor noch lange nicht am Ende seines Interview mara -<br />
thons ist und noch viele weitere Schwergewichte der Branche<br />
auf seiner Liste hat.<br />
Zusammengefasst soll der Leser wichtige Tipps und interessante,<br />
nützliche Informationen bekommen, die so in der<br />
Art und Weise noch nie in einem Buch aufbereitet wurden.<br />
„Eine echte Hilfestellung für den musikalischen Nach -<br />
wuchs“ – so bezeichnet Hofmann immer wieder sein Buch.<br />
Es ist dem Autor aber wichtig zu erwähnen, dass er im<br />
Herbst 2016 keine Anleitung à la „Wie werde ich ein Rock -<br />
star“ veröffentlicht. „So etwas gibt es nicht“, sagt er. Er will<br />
mit seinem Rockstarbuch ein hochwertiges Navi ga tions -<br />
gerät liefern, fahren muss aber nach wie vor jeder Künstler<br />
und jede Band selbst.<br />
„ROCKSTAR – Die FAQs“ – VÖ: 16.10.2016<br />
www.rockstarbuch.de<br />
www.facebook.com/rockstarbuch<br />
www.twitter.com/rockstarbuch<br />
ALFRED MUSIC PUBLISHING GMBH<br />
GARANTIERT AKUSTIK BLUESGITARRE LERNEN (ANDI SAITENHIEB)<br />
Der ultimative Kurs für Akustik & Fingerstyle!<br />
Ob Delta Blues, Country Blues, Ragtime oder Boogie: GA -<br />
RAN TIERT AKUSTIK BLUESGITARRE LERNEN gewährt dem<br />
Leser einen fundierten Einblick in die Stilistiken des akustischen<br />
Blues. Schritt für Schritt führt ihn Autor Andi Saiten hieb<br />
vom Steady Bass und Walking Bass über Riffs und Licks,<br />
Intros und Endings in Strumming- und Finger pi ckingtechnik<br />
bis zum kompletten Akustik-Blues-Arrangement bekannter,<br />
traditioneller original Blues-Klassiker für das persönliche<br />
Repertoire:<br />
• Kind Hearted Woman Blues (Robert Johnson)<br />
• Nobody Knows You When You‘re Down And Out (Jimmy<br />
Cox)<br />
• Step It Up & Go (Blind Boy Fuller)<br />
• Sweet Home Chicago (Robert Johnson)<br />
Dabei lassen sich die einzelnen Blues-Bausteine ganz individuell<br />
zusammenstellen. Mit ihrer Hilfe kann man seine eigenen,<br />
authentischen Blues-Songs schreiben!<br />
Keine Vorkenntnisse im Fingerpicking? Kein Problem! Das<br />
Kapitel „Fingerpicking-Technik“ gibt dir alle notwendigen<br />
Grundlagen an die Hand. Und der gewohnt umfassende An -<br />
hang enthält äußerst nützliche Tipps und Informationen<br />
u.a. zu den Themen:<br />
• Die wichtigsten „Blues-Schemata“– Vom 8- bis zum 16-<br />
taktigen Blues!<br />
• „Wie übe ich richtig?“ – Welche Hilfsmittel bieten sich an?<br />
• Kaufberatung „Wie du deine persönliche Gitarre findest“<br />
– inkl. Checkliste!<br />
• CD-Empfehlungen – 17 Seiten stark, ausführlicher denn je!<br />
Auch mit seinem zweiten Buch zum Thema Bluesgitarre –<br />
nach dem Erfolg von GARANTIERT BLUESGITARRE LERNEN<br />
– hat Autor Andi Saitenhieb wieder unter Beweis gestellt,<br />
dass er zu einer akribischen Recherche und umfangreichen<br />
Auf bereitung fähig ist. Mit GARANTIERT AKUSTIK BLUESGI-<br />
TARRE LERNEN wird jedenfalls jeder seinen eigenen Weg<br />
zum Akustik Blues finden!<br />
Bestellung: GARANTIERT AKUSTIK BLUESGITARRE LERNEN<br />
Buch & MP3-CD, 216 Seiten, 21,95 Euro, Art.-Nr.: 2<strong>02</strong>50G;<br />
ISBN 978-3-943638-85-1, www.alfredmusic.de<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
PRODUKT-NEWS 53<br />
FRANK BARTEL:<br />
MUSIKTHEORIE – ENDLICH VERSTEHEN<br />
Dieses Buch schließt vorhandene Lücken. Sämt liche relevanten<br />
Begriffe der Musiktheorie einschließlich der Akkorde<br />
und Funktionen werden aufeinander aufbauend auch tatsächlich<br />
verständlich erklärt. Mit einer Aufgabensammlung<br />
und Lösungen.<br />
Oft werden musiktheoretische Begriffe alphabetisch oder<br />
zu Sachgruppen gebündelt erläutert. Dadurch entsteht beim<br />
Leser allerdings kein zusammenhängender, aufeinander<br />
auf bauender Kontext, der jedoch für den Wissenser werb<br />
ungeheuer wichtig ist.<br />
Das Buch richtet sich an ein breites Spektrum von Lesern:<br />
Schulmusiker, die in ihrer Arbeit oftmals vor dem Problem<br />
stehen, grundlegende musikalische Sachverhalte einfach,<br />
anschaulich, verständlich und gleichzeitig korrekt darzustellen.<br />
Musikschüler, die – trotz mehrjährigen Theorie unterrichts –<br />
viele Sachverhalte nicht verstehen und damit auch nicht<br />
anwenden können; denn in der Regel werden im Theo rie -<br />
unterricht Begriffe auswendig gelernt, aber selten erklärt,<br />
was sich dahinter verbirgt.<br />
<strong>Musiker</strong>, die oftmals mit erstaunlich viel Halb- und auch<br />
Nicht-Wissen durch ihr <strong>Musiker</strong>leben gehen. Auch auf sie<br />
trifft zu: Wenn man die fundamentalen Zusammenhänge<br />
nicht versteht, wird ein souveräner Umgang mit Musik sehr<br />
schwer.<br />
Frank Bartel unterrichtet seit über 20 Jahren als diplomierter<br />
Klavierpädagoge und diplomierter Komponist an verschiedenen<br />
Musikschulen und Musikhochschulen die<br />
Fächer Klavier/Key board, Schulpraktisches Musizieren,<br />
Musiktheorie/Kom position und leitet Ensembles (instrumental<br />
und vokal). Er kann auf eine mehr als 30-jährige<br />
Berufspraxis als Pianist in verschiedensten Bands, Big-<br />
Bands und Orchestern (u. a. 5 Jahre als Pianist und Arran -<br />
geur des Filmorchesters Babelsberg) zurückblicken.<br />
Bestellung: Leu-Verlag, www.leu-verlag.de<br />
ISBN 978-3-89775-155-2,<br />
176 Seiten, farbig, Spiralbindung, 19,80 Euro<br />
Gitarren oder beim Gesang“, so „Pab“ Boothroyd, FOH-<br />
Ingenieur für AC/DC und Paul McCartney. „Danach war<br />
natürlich klar, dass wir die Systeme für unsere GRAMMY-<br />
Gigs nehmen.“<br />
Das Shure-Drahtlossystem UHF-R stand unter anderem mit<br />
Sir Tom Jones, John Mayer, Usher, Eric Church und Rihanna<br />
auf der Bühne. Darüber hinaus wurden die Podium-Mikro -<br />
fone mit UR1-Taschensendern betrieben, um damit eine<br />
Verkabelung quer über die Bühne zu vermeiden.<br />
Natürlich wurden nicht alle Vocals drahtlos realisiert. Hozier<br />
vertraute auf das Beta 58A, während das SM58 seine<br />
Stärken bei Brandy Clarks Auftritt mit Dwight Yoakam und bei<br />
zahllosen Hintergrund-Vocals unter Beweis stellen konnte.<br />
SHURE FUNKSTRECKEN<br />
IM EINSATZ BEI DEN GRAMMY AWARDS <strong>2015</strong><br />
Die GRAMMY Awards, die am 8. Februar im Staples Center<br />
im Herzen von Los Angeles verliehen wurden, boten mit 23<br />
Live-Gigs eine Show der Superlative. Das Produktionsteam<br />
setzte bei der Umsetzung so vieler Acts in einer derart HFintensiven<br />
Umgebung erneut auf Shure Funk- und In-Ear-<br />
Monitoring-Systeme, um eine zuverlässige, konstante Funk -<br />
übertragung zu gewährleisten.<br />
Vom Hardrock-Opener AC/DC bis zu John Mayers ergreifender<br />
Schlussperformance mit Common waren Shure-Funk -<br />
systeme, drahtgebundene Mikrofone und In-Ear-Monitoring-<br />
Systeme permanent im Einsatz und sorgten für den reibungslosen<br />
Ablauf der Show.<br />
Die meisten Künstler griffen beim In-Ear Monitoring auf<br />
eigene Custom Molds zurück; dennoch war das Shure PSM<br />
1000 mit insgesamt 24 Kanälen verteilt auf zwei Bühnen<br />
bei fast allen <strong>Musiker</strong>n das Monitoring-System der Wahl.<br />
Bei den Funksystemen dominierten Shure Axient und UHF-<br />
R den Abend. So verwendeten AC/DC Axient sowohl für den<br />
Lead-Gesang als auch für Angus Youngs Gitarre. Für den<br />
Background-Gesang kamen UHF-R-Systeme mit Beta 58A-<br />
Kapseln zum Einsatz. Zudem standen Axient Handsender<br />
bei Sir Paul McCartney (Beta 58A), Adam Levine (SM58),<br />
Juanes (Beta 58A) und Pharrell Williams hoch im Kurs.<br />
„Wir haben Axient im Vorfeld bei den Proben ausgetestet<br />
und waren sehr zufrieden mit dem Sound, egal, ob bei den<br />
Eine Premiere war der Einsatz des Shure Beta 181 am Piano<br />
während der GRAMMYs. Broadcast-Mischer Eric Schilling<br />
und FOH-Mann Ron Reaves hatten sich für das Mikrofon<br />
entschieden, was Reaves wie folgt kommentiert: „Es ist der<br />
beste Piano-Sound, den man erzielen kann. Daher waren sie<br />
auch die einzigen Piano-Mikros, die wir während der Show<br />
verwendeten.“<br />
Und Eric Schilling ergänzt: „Nachdem Ron Reaves sie bereits<br />
bei den Latin GRAMMY Awards ausprobiert hatte, beschlossen<br />
wir, die Beta 181 bei der Show in allen Pianos einzusetzen.<br />
Sie haben eine tolle klangliche Performance. Wir<br />
mussten so gut wie nichts mehr modifizieren.“<br />
Die National Academy of Recording Artists and Sciences<br />
verleiht die GRAMMY Awards, die als bedeutendste internationale<br />
Auszeichnung im Bereich Musik gelten, bereits<br />
seit 1959 jährlich in Los Angeles. 2003 wurde Shure mit<br />
dem Technical GRAMMY ausgezeichnet.<br />
Weitere Informationen: www.shure.de<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
54 PRODUKT-NEWS<br />
NEUTRIK AG –<br />
40 JAHRE UND EINE MILLIARDE<br />
STECKVERBINDER<br />
Was vor genau 40 Jahren als kleiner Zweimann-Betrieb in<br />
einem alten Bauernhaus in Schaan/Liechtenstein begann,<br />
ist heute der weltweit führende Anbieter von Steck ver bindern<br />
und Steckverbindersystemen für die professionelle Unter -<br />
haltungsindustrie. Mit innovativen Ideen und einzigartigen<br />
Produkten konnte die Neutrik AG von Anfang an rund um<br />
die Welt Kunden begeistern und sich einen hervorragenden<br />
Namen in diesem Marktsegment erarbeiten. Heute – 40<br />
Jahre später – darf man mit Stolz sagen: Neutrik setzt<br />
Standards!<br />
SHURE UND SOUNDCRAFT GEBEN ZUSAMMENARBEIT BEKANNT<br />
Umfassende Wireless-Kontrolle über die Digitalmischpulte der Vi-Serie<br />
Sämtliche Events weltweit offenbaren es eindrücklich:<br />
Neutrik findet sich auf praktisch allen Bühnen und Ver an -<br />
staltungen wieder. Wo auch immer Audio-Signale, Video-<br />
Signale, Daten oder Strom verteilt wird, kann man ein Neutrik-<br />
Produkt entdecken.<br />
Für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von<br />
professionellen Steckverbindungen und -systemen in der<br />
Un terhaltungsbranche ist Neutrik bereits seit 40 Jahren<br />
erste Adresse.<br />
Auf der diesjährigen Prolight + Sound gaben die Pro-Audio-<br />
Hersteller Shure und Soundcraft ihre Zusammenarbeit be -<br />
kannt, auf deren Basis Monitoring- und Kontroll funk tio nen<br />
einiger ausgewählter Shure-Funksysteme auf den Digital -<br />
misch pulten der Soundcraft-Vi-Serie realisiert werden. Diese<br />
Implementierung erfolgt auf den neuen Soundcraft-Kon -<br />
solen Vi5000 und Vi7000; unterstützt werden die digitalen<br />
Shure-Funksysteme ULX-D und QLX-D. Dank der Software-<br />
Integration erkennen und identifizieren die Vi-Mischpulte<br />
die Shure-Funk-Empfänger automatisch und weisen das<br />
Funksystem einem entsprechenden Kanal zu. Anschließend<br />
gibt dieser Kanal Auskunft über alle wesentlichen Mikrofonund<br />
Funk-Parameter. Damit lassen sich beispielsweise HFund<br />
Audio-Metering des Kanals live überwachen und der<br />
Gain-Wert direkt an der Konsole anpassen. Die Anzeige des<br />
Batteriestatus wird für Shure-Lithium-Ionen-Akkus ebenso<br />
unterstützt wie für Standard-AA-Batterien.<br />
„Die Zusammenarbeit mit Soundcraft eröffnet Vi-Usern<br />
neue Möglichkeiten bei Monitoring und Kontrolle unserer<br />
netzwerkfähigen Shure-Funksysteme“, so Sandy LaMantia,<br />
Präsident und CEO bei Shure Incorporated. „Die wichtigsten<br />
Drahtlosfunktionen sind nun integriert; damit verbessern<br />
wir die Benutzerfreundlichkeit und gestalten die An -<br />
wen dung deutlich einfacher.“<br />
Dave McKinney, General Manager und Vizepräsident von<br />
Soundcraft und Studer fügt hinzu: „Die Mischpulte der Vi-<br />
Serie sind darauf getrimmt, exakt die Funktionen und Tech -<br />
nologien zu liefern, die unsere Kunden auch benötigen. Die<br />
Bereitstellung von Drahtlos-Daten, sowohl systemeigen als<br />
auch automatisch, gehört hier dazu. Daher war es eine<br />
leichte Entscheidung, mit Shure zusammenzuarbeiten, um<br />
den Workflow für unsere User komfortabler zu gestalten –<br />
und das hat bei uns seit jeher einen hohen Stellenwert.“<br />
Die Modelle ULX-D und QLX-D sind die neuesten digitalen<br />
Funksysteme von Shure. Beide Systeme verfügen über<br />
Ethernet-Schnittstellen und erlauben damit die Vernetzung<br />
mit den Mischpulten der Soundcraft-Vi-Serie. Die Dual- und<br />
Quad-Receiver des ULX-D-Systems ermöglichen zudem die<br />
Anbindung an das digitale Audionetzwerk Dante. Neben<br />
den neuen Vi5000 und Vi7000 wird ein in Kürze verfügbares<br />
Software-Update die Integration der Shure-Funks ysteme<br />
für die Modelle Vi1 und Vi3000 beinhalten.<br />
Weitere Informationen: www.shure.de<br />
SMARTPHONE-HALTER VON KÖNIG & MEYER<br />
<strong>2015</strong> wird neben den Jubiläumsfeierlichkeiten auch der<br />
1'000'000'000ste von Neutrik produzierte Steckverbinder<br />
gefeiert. Nach 1983 – als die erste Million vom Band gelaufen<br />
war – eine Vertausendfachung. Mit dieser eindrucksvollen<br />
Zahl darf die Neutrik AG ohne Übertreibung von sich<br />
behaupten, der Marktführer auf dem Gebiet der XLR-Steck -<br />
verbinder zu sein. Die Erfolgsgeschichte und Pro duktion<br />
von 1'000'000'000 Steckverbindern basieren auf einer<br />
Firmenphilosophie, die auf Innovation, Zuverlässigkeit und<br />
Kontinuität ausgerichtet ist – und das schon seit 1975.<br />
Weitere Informationen: www.neutrik.de<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong><br />
Mit diesem universellen Halter ist Ihr Smartphone immer in<br />
Reichweite. Der Halter ist geeignet für alle flachen Geräte,<br />
wie z.B. Smartphones iPhone 4, iPhone 6 plus oder<br />
Samsung Galaxy mit einer Breite von 44 bis 84 mm. Die<br />
Bedienung ist einfach und schnell. Smartphone einlegen –<br />
Klemmbacken zusammendrücken – fertig. Auf Knopfdruck<br />
wird das Gerät wieder freigegeben. Die Klemmbacken mit<br />
integrierter Gummiauflage garantieren einen sicheren Halt<br />
und eliminieren unerwünschte Vibrationsgeräusche. Die aus -<br />
tauschbaren Stützstege mit unterschiedlicher Tiefe können<br />
individuell dem Smartphone angepasst werden, sodass die<br />
Funktion der Bedienungselemente am Gerät nicht beeinträchtigt<br />
wird. Der Halter kann zwischen vertikaler oder horizontaler<br />
Ausrichtung gedreht werden. Ein stabiles Klemm -<br />
element mit ergonomischer Rändelschraube ermöglicht die<br />
Montage an jedem Rohr bis 30 mm Durchmesser. Der flexible<br />
Haltearm mit einer Länge von 110 mm sorgt für eine<br />
individuelle Positionierung.<br />
Weitere Infos: www.k-m.de, EAN: 4016842827893<br />
Unverbindliche Preisempfehlung: 31,90 Euro
PRODUKT-NEWS 55<br />
SENNHEISER LAUNCHT AVX –<br />
ABSOLUT NUTZERFREUNDLICHE DRAHTLOSE MIKROFONSYSTEME FÜR KAMERAS<br />
Auf der NAB in Las Vegas stellt Audiospezialist Sennheiser<br />
mit AVX eine Serie von drahtlosen Mikrofonsystemen für<br />
Videokameras vor, mit der hochwertige Audioaufnahmen<br />
vollkommen stressfrei gelingen. Dazu wird der kompakte<br />
AVX-Empfänger einfach auf den XLR-3-Eingang der Kamera<br />
gesteckt, wo er sich automatisch mit dem Mikrofonsender<br />
synchronisiert. Das System sucht selbstständig nach einer<br />
freien Übertragungsfrequenz, passt die Empfindlichkeit an<br />
die Kamera an und überträgt das Audiosignal über eine<br />
speziell geschützte Verbindung im lizenzfreien 1,9-GHz-<br />
Bereich. Nie zuvor ließen sich Videotonaufnahmen einfacher<br />
und schneller erstellen.<br />
„Ganz gleich, ob Sie als Journalist eine Messereportage<br />
zusammenstellen, als Videoprofi eine Dokumentation filmen<br />
oder ein Marketing-Spezialist sind, der Produktvideos<br />
entwickelt – mit AVX können Sie sich ganz auf Ihre kreative<br />
Arbeit konzentrieren“, sagt Sven Boetcher, Portfolio-<br />
Manager Broadcast & Media bei Sennheiser. „Das System<br />
braucht nicht lizenziert zu werden, es wählt automatisch<br />
eine freie Sendefrequenz aus und passt alle notwendigen<br />
Einstellungen an – das ist echte Bedienfreundlichkeit.“<br />
AVX ist in Komplettsystemen erhältlich, die alles Not wen -<br />
dige enthalten, um sofort auf Sendung zu gehen. Alter nativ<br />
kann ein System auch aus Einzelkomponenten zusammengestellt<br />
werden.<br />
REICHWEITE, WENN SIE GEBRAUCHT WIRD<br />
AVX ist mit adaptiver Sendeleistung ausgestattet, das heißt,<br />
dass das System immer die Leistung abruft, die für eine<br />
sichere Verbindung zwischen Mikrofon und Kamera emp -<br />
fän ger benötigt wird. Das macht nicht nur die Verbindung<br />
stabil, sondern sorgt – genau wie die automatische Ein-/<br />
Aus-Funktion – auch für einen geringeren Akkuverbrauch.<br />
DURCHDACHTES AKKUKONZEPT<br />
Empfänger und Sender werden mit Lithium-Ionen-Akku -<br />
packs betrieben, die sich über USB aufladen lassen. Um böse<br />
Überraschungen zu vermeiden, zeigen die Sender zuverlässig<br />
die verbleibende Akkulaufzeit an.<br />
KOMPLETTSETS ODER EINZELKOMPONENTEN<br />
AVX ist in drei Komplettsets erhältlich: mit einem Hand sender<br />
(mit evolution-Mikrofonkopf MMD 835-1), mit Taschen sender<br />
und Ansteckmikrofon ME 2 sowie in einer Profi-Version mit<br />
Taschensender und Ansteckmikrofon MKE 2 – dem Standard<br />
für Film- und TV-Produktionen.<br />
Speziell für die USA ist ein COMBO-SET erhältlich, das<br />
sowohl einen Taschensender mit Ansteckmikrofon ME 2 als<br />
auch einen Handsender umfasst. Als Mikrofonkopf liegt hier<br />
die neue Kapsel MMD 42 von Sennheisers Reportage -<br />
mikro fon-Klassiker MD 42 bei.<br />
Alle Systemkomponenten sowie zusätzliche Module, zum<br />
Beispiel ein Handsender mit Mute-Schalter, sind auch einzeln<br />
erhältlich, sodass Nutzer ein AVX-System ganz nach<br />
ihren Wünschen zusammenzustellen können.<br />
NUTZERFREUNDLICHKEIT VON ANFANG AN<br />
Schon vor dem eigentlichen Einsatz zeigt sich die hohe<br />
Benutzerfreundlichkeit von AVX: Das System arbeitet im<br />
lizenzfreien 1,9-GHz-Bereich, der in vielen Ländern weltweit<br />
genutzt werden kann. Das System muss also weder<br />
angemeldet werden, noch fallen für die Nutzung Gebühren<br />
an. Und diese Nutzerfreundlichkeit setzt sich im Betrieb<br />
fort: Der Aufsteckempfänger schaltet sich zusammen mit<br />
der Phantomspeisung der Kamera ein und synchronisiert<br />
sich selbstständig mit dem Sender. Das System passt den<br />
Aufnahmepegel automatisch an die Eingangs empfindlich -<br />
keit der Kamera an, sucht eine freie Sendefrequenz – und<br />
ist einsatzbereit. Taucht ein Störer auf, wechselt AVX un -<br />
hörbar auf eine neue Frequenz.<br />
ZUBEHÖR FÜR DSLR-KAMERAS<br />
Für DSLR-Kameras mit Klinkeneingang liegt den AVX-Sets<br />
ein Adapterkabel von XLR auf Miniklinke bei, ebenso ein<br />
Blitzschuh-Adapter, mit dem der Empfänger schnell und<br />
sicher an der digitalen Spiegelreflexkamera montiert werden<br />
kann.<br />
Alle AVX-Systeme und Einzelkomponenten sind ab Juni<br />
<strong>2015</strong> im Fachhandel erhältlich.<br />
Weitere Informationen: www.sennheiser.com/avx<br />
www.sennheiser.de<br />
AUFRUF<br />
AN ALLE DRMV-MITGLIEDER:<br />
Wer hat Erfahrung mit der Firma Rebeat in Österreich?<br />
Bitte informiert uns, da wir eine umfangreiche Re cher -<br />
che vornehmen.<br />
Kontakt: info@musikermagazin.de<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
56 PRODUKT-NEWS<br />
MUSIC STORE: NEUE MEISTERWERKSTATT FÜR BLASINSTRUMENTE<br />
Ihr Instrument in Meisterhand bei Jens-Peter Heilgendorff<br />
In unserer hervorragend ausgestatteten Werkstatt werden<br />
alle Reparaturen sowie Wartungen fachkundig durchgeführt<br />
– egal, ob es um die Nachjustierung der Mechanik bei<br />
Holzblasinstrumenten geht, die Neubepolsterung der Klap -<br />
pen, das Ausbeulen von Instrumenten oder die Erneuerung<br />
defekter Lötstellen.Auch individuelle Kundenwünsche werden<br />
dabei be rück sichtigt.<br />
Unser Handwerksmeister für Blechblasinstrumente mit über<br />
30-jähriger Berufserfahrung und einem fundierten Wissen<br />
wird die durchzuführenden Arbeiten mit Sorgfalt und Präzision<br />
erledigen. Dabei kommen hochwertige Maschinen, Werk -<br />
zeuge sowie erstklassige Materialien zum Einsatz, damit Sie<br />
auch nach der durchgeführten Arbeit mit dem Instrument<br />
und der daran geleisteten Arbeit stets zufrieden sind.<br />
Die Meisterwerkstatt für Blasinstrumente ist für Sie da!<br />
Montag 10.00 – 15.00 Uhr, Dienstag 10.00 – 17.00 Uhr<br />
Donnerstag 10.00 – 15. 00 Uhr<br />
Weitere Informationen: www.musicstore.de<br />
https://youtu.be/se7sbnDFqHs<br />
blasinstrumente-werkstatt@musicstore.de<br />
20-KANALIGES USB-AUDIOINTERFACE IST TASCAMS<br />
NEUES FLAGGSCHIFF<br />
Tascam hat das Spitzenmodell seiner jüngsten Reihe von<br />
USB-Audiointerfaces vorgestellt. Das US-20x20 ist für die<br />
Verwendung in professionellen Aufnahmeeinrichtungen<br />
oder Projektstudios vorgesehen und unterstützt Abtastraten<br />
bis 192 kHz über USB 3.0, einem führenden Übertragungsstandard<br />
für den Datenaustausch mit einem Computer.<br />
Mit acht Eingängen über XLR/Klinke-Kombibuchsen, zwei<br />
weiteren symmetrischen Klinkeneingängen, einem SPDIF-<br />
Koaxialeingang und einem mehrkanaligen optischen Digital -<br />
eingang kann das Interface bei einer Abtastrate von 44,1<br />
kHz oder 48 kHz bis zu 20 Eingangs- und Ausgangs signale<br />
verarbeiten. Bei 176,4 kHz oder 192 kHz stehen bis zu<br />
12 Eingänge und 12 Ausgänge bereit. Die von Tascam entwickelten<br />
Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärker haben ein<br />
äquivalentes Eingangsrauschen (EIN) von –125 dBu. Und<br />
20 dB Übersteuerungsreserve in den Mikrofon- und Line-<br />
Eingängen bieten auch bei hohen Pegelspitzen von Schlag -<br />
zeug und Instrumenten genügend Sicherheit für übersteue-<br />
rungsfreie Aufnahmen. Das Interface enthält einen gut ausgestatteten<br />
DSP-Mixer mit EQ, Kompression und Halleffekt<br />
für jeden Kanal. Durch den Wechsel der Betriebsart lässt es<br />
sich entweder als eigenständiger Mikrofonvorverstärker, als<br />
Audiointerface oder als Mixer für die Beschallung verwenden.<br />
Die Einbindung in Arbeitsumgebungen mit unterschiedlichsten<br />
Audiogeräten gelingt über die Analogeingänge und<br />
-ausgänge, die digitalen Ein- und Ausgänge über koaxiale<br />
und optische Anschlüsse, MIDI-Ein- und -Ausgang sowie<br />
BNC-Wordclock-Anschlüsse.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
PREISGÜNSTIGES 24-SPUR-PORTASTUDIO BEI TASCAM<br />
Tascam stellt mit dem DP-24SD ein 24-Spur-Portastudio<br />
vor, das einfach zu bedienen ist und dadurch die Kreativität<br />
von <strong>Musiker</strong>n beflügeln soll. Das neueste Modell der<br />
Portastudio-Reihe verwendet SD-Karten als Speicher -<br />
medien, die für ihre Robustheit, ihren günstigen Preis und<br />
ihre Erweiterbarkeit bekannt sind. Acht XLR-Mikrofon -<br />
eingänge mit schaltbarer Phantomspeisung erlauben es,<br />
eine ganze Band aufzunehmen. Bis zu acht Audiospuren<br />
können zeitgleich aufgezeichnet werden, insgesamt stehen<br />
24 Spuren für die Wiedergabe und Mischung zur Ver fü -<br />
gung.<br />
Drei Arten von Effekten sind bereits eingebaut: Bis zu acht<br />
Dynamikprozessoren können während der Aufnahme in den<br />
Eingängen aktiviert werden. Ein Multieffekt-Prozessor bietet<br />
Gitarrenverstärker-Simulation, Delay, Chorus und weitere<br />
Effekte – ideal für eine direkt angeschlossene Gitarre. Und<br />
ein Halleffekt steht über den internen Einschleifweg in jedem<br />
Kanal zur Verfügung.<br />
Ein Farbdisplay mit leicht zuzuordnenden, farbkodierten Be -<br />
dienreglern und eine Reihe von Effekten machen das DP-<br />
24SD zum idealen Produktionswerkzeug für <strong>Musiker</strong>, Song -<br />
writer und andere Künstler.<br />
Weitere Informationen: www.tascam.de<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
PRODUKT-NEWS 57<br />
DAS POPCAMP-BUCH IST DA!<br />
Nach rund 2,5 Jahren Arbeit halten wir es nun endlich in den Händen: Das PopCamp-Buch!<br />
Autor: Lothar Scholz, ISBN: 978-3-9813446-8-4, 19,50 Euro<br />
Herausgeber: Deutscher Musikrat gemeinnützige Projekt -<br />
gesell schaft mbH, Verlag: Musikmarkt<br />
Bislang waren Meisterkurse für Musik der sogenannten<br />
ernsten Musik vorbehalten. Seit PopCamp ist das anders!<br />
Unter dem Motto „Vielfalt statt Mainstream!“ erhalten hier<br />
fünf junge, hochtalentierte Rock-, Pop- und Jazzbands<br />
jährlich ihren Meisterkurs für populäre Musik. Das vom<br />
Deutschen Musikrat 2005 ins Leben gerufene Spitzen för -<br />
derprojekt zeichnet sich durch eine bedarfsgerechte För de -<br />
rung sowohl in künstlerischen als auch wirtschaftlichen<br />
Fragen aus. Ziel ist es, die Bands auf ihrem Weg in die<br />
Professionalität zu unterstützen.<br />
„PopCamp – Know-how“ gibt erstmals einen umfassenden<br />
Einblick in Konzept, Ablauf und Inhalt des Spitzenförder -<br />
projektes. Als Dokumentation und Nachschlagewerk richtet<br />
sich dieses Buch an Musikförderer und Musikschaffende.<br />
Wie es jungen Bands gelingt, ihre Nische oder aber auch<br />
ein größeres Publikum zu finden, zeigen die im Buch erzählten<br />
Geschichten von Jupiter Jones, Cyminology, Alin Coen<br />
Band, OK KID und Heisskalt. Sie haben es wie viele andere<br />
ehemalige PopCamp-Teilnehmer geschafft, von ihrer<br />
Musik leben zu können. Das Buch bietet Know-how aus<br />
allen Coaching-Bereichen des Spitzenförderprojekts wie<br />
Songwriting, Arrangement & Producing, Choreographie &<br />
Performance, Vocal-Coaching, Tontechnik & FOH, Licht- &<br />
Bühnendesign, Kommunikations- & Medientraining, Marketing,<br />
Musik- & Vertragsrecht sowie GEMA, GVL & KSK,<br />
angereichert mit praktischen Tipps der PopCamp-Dozenten.<br />
ÜBER DEN AUTOR:<br />
Lothar Scholz, Musik- und Kommunikations wissen schaft ler,<br />
ist seit über zehn Jahren Berlin-Korrespondent des Bran -<br />
chen magazins „Musikmarkt“ mit den Schwerpunkt themen<br />
Urheberrecht und kollektive Rechtewahrnehmung. In dieser<br />
Zeit hat er u. a. die Fachbücher „Die Musik branche – Aus -<br />
bildungswege und Tätigkeitsfelder“ (Schott Verlag) sowie<br />
„GEMA, GVL & KSK“ (PPV Medien, 3. Auf lage) geschrieben.<br />
Über letzteres Thema referiert er regelmäßig an der Pop -<br />
akademie Baden-Württemberg und beim PopCamp, dem<br />
Meisterkurs für populäre Musik des Deutschen Musik rates.<br />
Zur Bestellung:<br />
Bestellungen bitte inklusive Ihrer Rechnungs- und Liefer -<br />
adresse, Buchtitel und gewünschter Anzahl an:<br />
mm-bestellung@keller-verlag.de<br />
TASCAM ZEIGT KOMPAKTE,<br />
EINBAUFÄHIGE BACKUPLÖSUNG<br />
FÜR 64 AUDIOSPUREN<br />
Tascam kündigt mit dem DA-6400 einen universell einsetzbaren<br />
Recorder für die Sicherung von 64 Audiospuren an,<br />
die er von einer Digital Audio Workstation oder von einem<br />
Live-Mischpult erhält.<br />
Für das Gerät stehen verschiedene Interfacekarten für Daten -<br />
formate wie MADI, DANTE, DigiLink, AVB oder AES/EBU zur<br />
Auswahl, die eine nahtlose Integration in praktisch jede vor -<br />
handene Systemumgebung ermöglichen.<br />
Der DA-6400 nutzt ein spezielles Echtzeit-Betriebssystem<br />
und höchst zuverlässige SSD-Laufwerke für die Speicherung<br />
der Daten. Ein Modell mit redundanter Stromversorgung wird<br />
ebenfalls erhältlich sein.<br />
Weitere Informationen hat Tascam für die nahe Zukunft an -<br />
gekündigt – www.tascam.de<br />
REVIEW: THOMANN BASS DAY 3<br />
Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Da ist er auch schon wieder<br />
vorbei, der dritte Thomann Bass Day hier in Treppendorf.<br />
Und wie zu erwarten, war es auch dieses Mal ein super Event<br />
mit großartigen Gästen und Künstlern. Dank der Unter -<br />
stützung seitens Mesa Boogie, TecAmp, Ibanez, Marleaux,<br />
Cort und deren Protagonisten konnte sich das Programm<br />
mehr als nur sehen lassen.<br />
Samy Saemann, Andrew „The Bullet“ Lauer, Raoul Walton,<br />
Jeff Berlin und Andrew Gouche hielten jeweils einen einstündigen<br />
Workshop über Grooves, Improvisation, Slap-<br />
Techniken und vieles mehr. Dank zahlreicher Anekdoten<br />
und durch die Einbindung des Publikums kam während<br />
des Tages zu keiner Zeit das Gefühl von Langeweile auf –<br />
ganz im Gegenteil. In den Pausen konnten sich unsere<br />
Gäste entweder am Buffet stärken oder die Instrumente<br />
und Verstärker der Hersteller auf Herz und Nieren testen.<br />
Wer von euch nicht dabei sein konnte, dem sei gesagt,<br />
dass die vierte Auflage des Thomann Bass Day nicht allzu<br />
lange auf sich warten lassen wird. Bis dahin – gut Groove!<br />
Weitere Informationen: www.thomann.de<br />
www.thomann.de/blog/de/review-thomann-bass-day-3/<br />
http://youtu.be/M2oJzWg15Ro<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
58 CD-REZENSIONEN<br />
CHRIS KRAMER<br />
»Kramer kommt«<br />
Mit „Kramer kommt“ ist dem Bluesmusiker Chris Kramer<br />
erneut eine abwechslungsreiche Mischung aus rockigen<br />
und leise-bluesigen Songs gelungen. Die Texte der 14<br />
deutsch sprachigen Lieder sind mal tiefgehend, mal witzig.<br />
Der Mundharmonikaspieler, der schon mit Peter Maffay auf<br />
Tournee war, zeigt die ganze Bandbreite seines musikalischen<br />
Könnens. Die ersten Songs „Ich bin anders“, „Volle<br />
Kraft voraus“ und „Geld, Geld, Geld“ fetzt er dem Hörer um<br />
die Ohren. Erst gegen Ende des Albums werden die Songs<br />
mit „Ordent lich bin ich nur gelegentlich“ und „Ein Teil von<br />
dir“ ruhiger. Besonders die einfühlsam gespielte Bluesharp<br />
überzeugt bei diesen Stücken.<br />
www.chris-kramer.de<br />
J.H.<br />
ist eine kraftvolle Nummer, die sofort zu überzeugen weiß.<br />
GRAND SLAM ist eine Band, die mit der Zeit geht – dies<br />
bemerkt man daran, dass hier und da dezente elektronische<br />
Elemente mit eingefügt werden. Der Track „Keep Me In Your<br />
Day dreams“ sticht da besonders heraus. Lebendiger Funk,<br />
der geradezu nach der Tanzfläche schreit. Es gibt ganz viele<br />
Spuren, jede scheint ihr eigenes Lied zu spielen, und doch<br />
ergibt das keine Kakophonie, sondern ein wundersames,<br />
schillerndes Ganzes. Fast alles auf „The New Crack Swing<br />
EP“ klingt wie nicht von dieser Welt, schwer zu fassen und<br />
doch dringlich.<br />
www.tnt-productions.de<br />
M.D.<br />
erhielt der Song „My Girl In The Sunrays“ den ersten Platz in<br />
der Kategorie „bester Rhythm-&-Blues-Song 2014“. ALWIN<br />
SMOKE spielt Gitarre seit seinem 11. Lebensjahr, fühlt sich<br />
aber auch mit Bassgitarre und Klavier wohl. Seine Vorliebe<br />
gilt dem klassischen Rock, er schätzt aber auch den Jazz.<br />
Neben 80er-Jahre-typischen Songs gibt es auf dem Album<br />
auch Balladen oder Surf-Sound-Artiges, wie „Mother Blue“.<br />
In „Bad Voice“ klingen Gitarren zweistimmig nebeneinander.<br />
Gar nicht rauchig, aber klar und sauber klingen Produktion<br />
und Stimme des Künstlers. Protagonist Alex Weinrauch hat<br />
fast alle Instrumente selbst eingespielt. Lena Weinrauch spielt<br />
absolut hörenswert die Flöte in „Sunset“. Hörenswert ist die<br />
ganze Platte für Freunde des gepflegten klassischen Rock!<br />
www.alwinsmoke.com<br />
C.S.<br />
HERR WITTE<br />
»Herr Witte«<br />
Die drei Aachener Jens Witte, Andreas Mosch und Peter<br />
Hans machen seit mehr als 20 Jahren gemeinsam Musik.<br />
Als HERR WITTE berühren sie mit melancholischen Klängen<br />
und tiefgründigen Texten. Leise und zurückhaltend präsentiert<br />
das Trio seine Lieder, bei denen neben Gitarre, Klavier,<br />
Bass und Percussion auch Akkordeon- und elektronische<br />
Töne zu hören sind. Die Geschichten, von denen die Songs<br />
erzählen, stehen im Vordergrund und wecken in den Zu -<br />
hörern Emotionen, regen zum Nachdenken an und bieten,<br />
indem sie von den Merkwürdigkeiten und Ungereimtheiten<br />
des Lebens berichten, Platz für eigene Interpretationen.<br />
www.herrwitte.de<br />
J.H.<br />
GRAND SLAM<br />
»The New Crack Swing EP«<br />
30 Jahre gibt es die Formation GRAND SLAM aus dem<br />
kleinen bayerischen Örtchen Amberg nun schon. Sie touren<br />
unentwegt und bringen auch mal das eine oder andere Album<br />
auf den Markt, diesmal in Form der EP „The New Crack<br />
Swing EP“. Eine Mischung aus Blues, Pop, Jazz und Funk<br />
kommt einem hier entgegen. Der Opener „Sunday Morning“<br />
MIKE O’DONOGHUE<br />
»Gone America«<br />
Mike O’Donoghue neuestes Album mit dem Titel „Gone<br />
America“ kann ein wenig irreführend wirken. Denn was einem<br />
hier präsentiert wird, ist feinster irischer Folk, aber auch amerikanischer<br />
Folk wie zum Beispiel beim Stück „Have A Drink<br />
On Me“ findet seinen Platz auf dem Album. Akustische<br />
Gitarren, Akkordeon und ein dezentes Querflötenspiel be -<br />
herrschen die Atmosphäre. Man merkt, dass hier ein <strong>Musiker</strong><br />
am Werke ist, der etwas zu sagen hat. Stücke wie „New<br />
Horizon“ und „My Girl“ sind schön, nachdenklich und traurig<br />
zugleich. Jedoch spürt man die enorme Kraft, die in ihnen<br />
steckt, eine Kraft, der man keinen lauten Sound verpassen<br />
muss. „Gone America“ strahlt Wärme und Natürlichkeit aus,<br />
offenbart sich schon nach einmaligem Durchlauf als ein Werk<br />
von subtiler Schönheit. Eine Schönheit, die sich von Mal zu<br />
Mal steigert, wenn man nicht den Fehler begeht, das Album<br />
nebenbei zu hören. Denn es ist ein Gesamtkunstwerk von<br />
gewaltiger Anziehungskraft, das nur als solches funktioniert.<br />
Das Album ist dazu gemacht, um es einzulegen und<br />
in so eine Art andere Welt einzutauchen.<br />
www.mike-odonoghue.de<br />
M.D.<br />
ALWIN SMOKE<br />
»Spirit’s Free«<br />
Klassischer Rock und Blues, das sind die prägenden Stile<br />
des ALWIN SMOKE. Beim Deutschen Rock und Pop Preis<br />
MARTY AND THE BAD PUNCH<br />
»Moon Over Baskerville«<br />
Der Mond über Baskerville scheint hell! Ein Album mit<br />
Strahlkraft ist das, was Martin Punsch, Gitarrist aus München,<br />
alias MARTY AND THE BAD PUNCH da produzierte. Der<br />
Großhandelskaufmann klingt selbst wie seine großen Vor -<br />
bilder FOREIGNER oder REO SPEEDWAGON. Kelly Hansen,<br />
seit 2005 Frontmann und Vokalist bei FOREIGNER, empfahl<br />
Sangeskollege David Cagle für die Einspielung des Ge sangs.<br />
Die Produktion ging in Form von digitalen Spuren um die<br />
Welt, um mit den handverlesenen Kandidaten für Martys<br />
Album bespielt zu werden. Das Ergebnis ist ein Album, das<br />
typischen AOR-Sound aus den 80ern ins Heute zaubert.<br />
Unverstellt und völlig natürlich agieren neben Cagle und<br />
Punch Robert Karasek an den Keyboards, Martin Motnik an<br />
der Bassgitarre und Will Jones am Schlagzeug. Die Songs<br />
schweben in Sphären zwischen JOURNEY, FOREIGNER und<br />
EAGLES. „Destination California“ ist eine laid-back klingende<br />
Ballade, die sich im Ford Mustang auf dem Highway absolut<br />
gut machen würde. Gerne nannte man das damals auch<br />
Soft-Rock. Der Klasse dieser Musik macht das aber keinen<br />
Abbruch. Marty hat mit diesem Album das geschafft, woran<br />
viele scheitern: den Idolen nicht nur nacheifern, sondern auf<br />
Augenhöhe mit ihnen musizieren. Deshalb ist seine Musik<br />
nicht nur für 80er-Nostalgiker eine absolut glänzende<br />
Empfehlung. Hell glänzend, wie der Mond über Baskerville.<br />
www.martyandthebadpunch.com<br />
C.S.<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
CD-REZENSIONEN 59<br />
BARBARA ZANETTI<br />
»Showdown«<br />
THE NOISE<br />
»The Noise«<br />
CORDELIA LOOSEN-SARR<br />
»Seelenhauch«<br />
Die Südtirolerin Barbara Zanetti bringt mit „Showdown“<br />
eine Single heraus, die uns in zwei Varianten präsentiert<br />
wird: einmal die rockige Version und einmal in reduzierter<br />
Weise. Obwohl man sagen muss, dass sie dennoch mit viel<br />
Energie bei der „Folk-Version“ zu Werke geht. Die Single ist<br />
tadellos produziert und klangtechnisch auf der Höhe. Die<br />
Stimme spielt die nie angefochtene Hauptrolle im Klang -<br />
spektrum des Songs, und das ist bei dieser Sängerin auch<br />
ein Muss: Alles andere wäre ein Ärgernis. Was besonders<br />
hervorsticht, ist der Faktor, dass das Lied Authentizität besitzt<br />
und das lässt Barbara Zanetti nicht als Kunstprodukt der<br />
Musikbranche erscheinen.<br />
www.barbarazanetti.com<br />
M.D.<br />
Die New Yorker Jungs von THE NOISE machen mit ihrem<br />
neuen Album, das ebenfalls mit „The Noise“ betitelt ist, ihrem<br />
Namen alle Ehre. Mit Lärm, harten Gitarrenriffs, schnellen<br />
Bässen und einem Schlagzeug, das vorantreibt, fetzen die<br />
Punk Rocker um Sänger und Frontmann Arthur King, den<br />
viele noch von der Band THE MISFITS kennen, ihren Hörern<br />
einen Song nach dem anderen um die Ohren. Ihr Sound<br />
erinnert stark an den ursprünglichen Punk. Einflüsse von<br />
THE RAMONES, Iggy Pop und THE CLASH sind nicht zu<br />
überhören, sodass die Platte, die seit Februar erhältlich ist,<br />
auch in der Hoch-Zeit des Punk Rock hätte produziert werden<br />
können.<br />
www.rookierecords.de/category/bands/the-noise J.H.<br />
Ruhe und Harmonie im stressigen Alltag finden, eins mit<br />
der Natur werden, mit sich selbst im Einklang stehen und<br />
in einen meditativen Zustand kommen liegt Cordelia<br />
Loosen-Sarr am Herzen. Auf ihrer CD „Seelenhauch“<br />
nimmt sie die Hörer mit auf eine friedvolle Naturklangreise.<br />
Dafür spielt sie extra statt in der gängigen 440-Hz-Stim -<br />
mung in der 432-Hz-Stimmung, die ihrer Meinung nach<br />
einen „Bezug zum Menschen, der Erde und dem Kosmos“<br />
habe und deshalb das Herz berühre und öffne. Beim Stück<br />
„Friedensklang“ wird Loosen-Sarr von Jutta Reichardt<br />
sphärisch auf dem Monochord begleitet. Die CD ist Balsam<br />
für die Seele.<br />
www.musicforlife.de<br />
J.H.<br />
THE SAZERAC SWINGERS<br />
»It’s Never Too Late For A Happy<br />
Childhood«<br />
Jazz aus Gütersloh. THE SAZERAC SWINGERS kommen sehr<br />
unbeschwert und leichtfüßig auf ihrem aktuellen Werk „It’s<br />
Never Too Late For A Happy Childhood“. Das müssen sie ja<br />
fast auch, denn ihr Album umfasst 15 Lieder. Es ist schon<br />
ganz schön mutig, ein solch langes Album heutzutage noch<br />
auf den Markt zu bringen, denn die einzelnen Lieder liegen<br />
fast nie unter der Fünfminutengrenze. Aber schon beim<br />
ersten Stück „Flying Home“ wird klar, dass einem schwere<br />
Kost hier erspart wird. Nein, ihr Ziel ist es, dem Hörer<br />
Lebensfreude zu vermitteln. Was wäre da besser geeignet<br />
als guter, alter, traditioneller Jazz in bester Louis-Armstrong-<br />
Manier. Dieser Legende kommen sie auch sehr nahe mit<br />
dem Stück „Max The Knife“, mit Terrence Ngassa als Gast -<br />
sänger. Hier glaubt man fast, der Meister Louis Armstrong<br />
höchstpersönlich stünde hinter dem Mikrofon. Das einzige,<br />
das man der Truppe vorwerfen kann, ist, dass sie bisweilen<br />
ihre Musik etwas zu routiniert spielen und die improvisatorische<br />
Freiheit, die man sich im Jazz durchaus nehmen<br />
kann, manchen Werken fehlt. Nichtsdestotrotz ist und<br />
bleibt auch dieses Album eine Sammlung von fantastischen<br />
Nummern.<br />
www.sazeracswingers.com<br />
M.D.<br />
KURT BUSCHMANN<br />
»The Blues Is Gone«<br />
Der aus Seeon am Chiemsee kommende Multi-Instru men -<br />
talist Kurt Buschmann bringt uns auf „The Blues Is Gone“<br />
den Jazz näher. Er covert Klassiker wie „M.R. PC“ von John<br />
Coltrane oder „St. Thomas“ von Sonny Rollins. Aber auch<br />
Pop kommt nicht zu kurz wie bei der Cover-Version von<br />
dem unsterblichen Klassiker „Eleanor Rigby“ der BEATLES.<br />
Das ist Spielfreude pur, schwerer zu hüten als ein Sack<br />
Flöhe und gleichzeitig der Beweis, dass Kurt Buschmanns<br />
neues Album vor allem von seinem gepflegten Saxophon -<br />
spiel lebt. Einen träumerischen Tag-am-Meer-Ausklang findet<br />
„The Blues Is Gone“ mit „Crystal Silence“, im Origi nal<br />
von Chick Corea. Superreduziert mit Saxophon und Piano<br />
kreiert es eine nachgerade sakrale Atmosphäre, die den<br />
Hörer in eine geistige Sphäre erhebt, in der er nicht mehr<br />
zu unterscheiden vermag, ob am Schluss des Stücks ein<br />
feines Störgeräusch zum Tragen kommt. Kurt Buschmann<br />
hat es verstanden, dem Album Raum und Zeit für die Ent -<br />
wicklung seiner Eigen drama turgie zuzugestehen. Die, im<br />
positiven Sinne, minimale dynamische Spannweite trägt<br />
das Ihre zum Eindruck eines Kunst werks ohne Brüche bei,<br />
während die prächtigen Harmonien pure Schönheit ver -<br />
mitteln.<br />
www.kurt-buschmann.de<br />
M.D.<br />
THE KURT BUSCHMANN GROUP<br />
»Use Your Time«<br />
„Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers ist mit Sicherheit eins<br />
der meistgecoverten Lieder überhaupt. Darum muss man<br />
sich schon bei einem solchen Klassiker etwas Spezielles<br />
einfallen lassen, um den Hörer bei der Stange zu halten.<br />
Dies gelingt der KURT BUSCHMANN GROUP auf ihrem<br />
Album „Use Your Time“ hervorragend. Sie kopieren es nicht<br />
einfach eins zu eins, sondern hauchen dem Klassiker mit<br />
Buschmanns hier etwas schrägem Saxophon-Spiel,<br />
besonders im Mittelteil, neues Lebens ein. „Use Your Time“<br />
ist ein reines Cover-Album geworden. „Fly Me To The<br />
Moon“, von Bart Howard geschrieben und durch Frank<br />
Sinatra weltweit bekannt geworden, wird mit viel Swing<br />
interpretiert. Neu erfinden sie dieses Stück nicht, und man<br />
hat es schon in so vielen Versionen gehört, dass sie sich<br />
diese Coverversion hätten sparen können. „Funny Valentine“<br />
aus dem Musical „Babes In Arms“ und komponiert von<br />
Richard Rodgers kommt da, obwohl auch schon zigmal<br />
gecovert, schon besser rüber. Hier lassen sie sich einfach<br />
von der Harmonie des Stückes tragen – und dies ist genau<br />
die richtige Art, diesem Klassiker Tribut zu zollen. Diese<br />
Langrille wird meinen Plattenteller so schnell nicht wieder<br />
verlassen.<br />
www.kurt-buschmann.de<br />
M.D. 8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
60 CD-REZENSIONEN<br />
LOOP AHEAD<br />
»River of Wine«<br />
P. G. Lange und Udo Lummer, Gitarrist und Bassist, ge -<br />
meinsam das Duo LOOP AHEAD, wagen, was viele nicht<br />
wagen würden: Sie loopen! An sich nicht ungewöhnlich,<br />
jedoch in ihrem Genre bis dato eher gemieden: der Blues.<br />
Was darf Technik und wie weit darf man gehen? Dies Frage<br />
übergehend, spielen die beiden die Stücke sehr relaxt. Der<br />
sonore, manchmal „Knopfler-artige“ Sprechgesang kokettiert<br />
mit all den technischen Spielereien und bietet Kon -<br />
trast. Lummer brilliert mit seinen Soli und teilt sich den<br />
Gesang mal zweistimmig, aber immer sehr lässig mit P.G.<br />
Lange. Die beiden weisen eine lange <strong>Musiker</strong>-Vita auf: 1963<br />
hieß Lummers erste Gruppe THE THIMBLES SKIFFLEGROUP.<br />
Es folgten viele weitere Kooperationen und Projekte. Lange<br />
begann mit dem kongenialen Mitmusiker in derselben<br />
Band und spielt heute noch bei den Old Fellows. Auf ihrem<br />
Album „River Of Wine“ wissen sie mit Blues-Standards und<br />
eigenen Songs zu überzeugen. Ihr Spiel mit den Loops be -<br />
deutet übrigens, Sounds mit technischen Hilfsmitteln wiederholen<br />
zu lassen und diese dabei gezielt einzusetzen.<br />
Das beherrschen die beiden auch live und das hat technisch-historisch<br />
gesehen Vorbilder bei den Produzenten/<br />
Künstlern Robert Fripp und Brian Eno. Die Songs der Platte<br />
klingen allesamt elektrisierend bluesig. Im Song „Nadine“<br />
weist der Groove dem Boogie den Weg! Fazit: Eine technisch<br />
wirklich reife Blues-Scheibe.<br />
www.loopahead.de<br />
C.S.<br />
Irrsinn an Selbst verlorenheit und Charme. Die nötige<br />
Sympathie und Herzen erobernde Riffs rollen über den<br />
Hörer drüber und hinterlassen Staunen und Freude. Ein<br />
Werk, das von THE JAM über THE SMITHS bis PULP alle<br />
möglichen Referenzen zulässt, wird zu einem unglaublich<br />
eigenständigen Destillat an Lebens freude und großartigem<br />
Musikverständnis. Die Songs erheben sich in ungeahnte<br />
Sphären und retten einem mit jeder Sekunde den Tag,<br />
was auch immer vorgefallen sein mag.<br />
www.thesinfulsaints.com<br />
M.D.<br />
KURT BUSCHMANN<br />
»Coffee For Angels«<br />
Wenn ein Album mit einer wunderschönen Cover-Version<br />
von Van Morrisons „Have I Told You Lately“ anfängt, ist man<br />
sofort gefangen. Auf Kurt Buschmanns Album „Coffee For<br />
Angels“ sind aber fast nur Eigenkompsitionen vorhanden.<br />
Wie das Latin-Jazz-Stück „Moje Kochane Serduszko“, wo<br />
er wieder mal beweist, dass er ein Meister des Saxophon -<br />
spiels ist. Das Stück strahlt ein Frische aus, dass man<br />
sofort Lust auf mehr bekommt. Hinzu kommen ein verträumtes<br />
„A Easy Day In Paris“, ebenfalls geschrieben von<br />
Kurt Buschmann, diesmal aber wie auch bei anderen<br />
Stücken mit der Hilfe seines Pianisten Sven Velle. Sholom<br />
Secundas Traditionslied „Donna“ behält auch in der sanft<br />
wehenden Cover-Version von Kurt Buschmann sein einprägsames<br />
Kernthema. Dabei entsteht eine brodelnde,<br />
manchmal geradezu überkochende Musik, die man mit<br />
herkömmlichen Stilbegriffen nicht fassen kann. Am Ende<br />
hinterlässt „Coffe For Angels“ einen harmonischen Eindruck.<br />
Die <strong>Musiker</strong> um Kurt Buschmann schaffen Atmosphäre<br />
mit einem Hauch von Mystik. Dabei setzen sie aber auch<br />
gleichzeitig auf Spontaneität, die einen hypnotisiert und<br />
fasziniert.<br />
www.kurt-buschmann.de<br />
M.D.<br />
Testosteron-Version späterer EVERY TIME I DIE, während<br />
bei „Our Darkest Day“ genau diese Einflüsse mit rockigem<br />
Thrash kollidieren. Egal, wie die Jungs gerade unterwegs<br />
sind, so ist es Sänger Alexander Sommerhuber, der den<br />
Songs durch sein powervolles, mal brüllendes, dann wieder<br />
hysterisch schreiendes Organ unglaublich viel Unrast be -<br />
schert, und die lässt praktisch jeden Song über die Durch -<br />
schlagskraft verfügen, die benötigt wird. Das neueste Werk<br />
„Dark Matter“ kommt gut produziert rüber. Die Jungs setzen<br />
auf die gewohnt fetten Gitarrenriffs und der Groove auf dem<br />
dritten Album klingt typisch nach LEONS MASSACRE. Warum<br />
großartige Sound-Veränderungen herbeiführen, wenn man<br />
auch am Feintuning arbeiten kann? Sie haben ihren Stil mit<br />
ihrer Mischung aus thrashigem Hardcore, diversen Nu-Metalsowie<br />
Rock-Anleihen, vermischt mit Cross over, schließlich<br />
weitgehend gefunden.<br />
www.leonsmassacre.com<br />
GÖTZ WIDMANN<br />
»Krieg und Frieden«<br />
Der deutsche Liedermacher Götz Widmann gibt auf seinem<br />
neuen Album „Krieg und Frieden“ von der ersten bis zur letzten<br />
Minute Vollgas. In altbekannter Manier sind seine Texte<br />
albern und strotzen vor Satire und Ironie. „zwei komma acht<br />
kilometer bier“ und „autsch“ thematisieren das Saufen, „politik“<br />
und „vietnam“ kritisieren die Gesellschaft, allerdings<br />
immer auf eine sehr leichte und witzige Art, sodass es einfach<br />
Spaß macht, die CD zu hören. Sowohl Texte als auch die<br />
rockige, beschwingte Musik sorgen für gute Laune. Die<br />
Spielfreude des Liedermachers, der von sich selbst sagt, ein<br />
Spinner zu sein, überträgt sich auf jeden, der das Album hört.<br />
www.goetzwidmann.de<br />
J.H.<br />
THE SINFUL SAINTS<br />
»This Is It«<br />
Wenn eine Band Kurt Ebelhäuser (BLACKMAIL, SCUM-<br />
BUCKET) als Produzenten mit an Bord hat, dann kann man<br />
schon mal davon ausgehen, dass einem Qualitätsware aufgetischt<br />
wird. Dies ist bei der Band THE SINFUL SAINTS und<br />
ihrem Album „This Is It“ zweifelsohne der Fall. Der Opener<br />
„Plastic Queen“ erinnert einen gleich an besten Indie-Rock<br />
der Marke FRANZ FERDINAND, aber sie haben auch keine<br />
Scheu, Disco-Ele mente mit in ihre Musik einzumischen. Angst<br />
vor Balladen ist für die Jungs auch ein Fremdwort – bestes<br />
Beispiel: „So Much More“. Die Platte vereint elf unglaublich<br />
dichte Songs, energiegeladen, kraftvoll, jugendlich, ein<br />
LEONS MASSACRE<br />
»Dark Matter«<br />
In der Steiermark kann es auch mal laut zugehen. Dies be -<br />
weisen einem die Crossover-Metal-Jungs LEONS MASSACRE<br />
auf ihrem mittlerweile dritten Album „Dark Matter“. Einer -<br />
seits erinnert der Opener „This Earth Is Pricelesss“ an eine<br />
MOI ET LES AUTRES<br />
»Bio«<br />
MOI ET LES AUTRES besitzen etwas, was nicht jede Band<br />
hat, und zwar eine Ausnahmestimme. Die aus Mulhouse<br />
(Frankreich) stammende Juliette Brousset verfügt über ein<br />
Stimmorgan, das sich sowohl im Chanson und Pop als<br />
auch im Jazz zu Hause fühlt. Mit „Bio“ bringen es MOI ET<br />
LES AUTRES fertig, auf wunderbare Art diese Stile miteinander<br />
zu verbinden. In aller Bescheidenheit fängt einen<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
CD-REZENSIONEN 61<br />
„Bio“ durch zarte Melodien, mitreißende Rhythmen und,<br />
nicht zuletzt, mit dem entzückenden Gesang von Juliette<br />
Brousset ein. Das Niveau, das der Opener des Albums<br />
„Petite, don’t be blue“ vorlegt, wird mit jedem Stück der<br />
Platte gehalten. Mehr noch, Perlen wie „Dans Trente Ans“,<br />
„Dis, quand reviendras-tu?“ oder „C’est le dernier, je sais“<br />
lassen einen mitunter den Atem anhalten und immer wieder<br />
den Repeat-Knopf betätigen. Hierbei wird der Hörer flüsternd<br />
verführt, genauer hinzuhören, wenn sich die dezenten<br />
Arrangements um Juliettes Stimme ranken, sie ergänzen<br />
und zum Glänzen bringen, ohne jemals überladen zu wirken.<br />
Die Musik be sticht durch ihre Einfachheit und die Band spielt<br />
präzise auf den Punkt, sodass sie doch den Eindruck der<br />
Erlösung entstehen lassen.<br />
moietlesautres.wordpress.com<br />
M.D.<br />
RENO BLUE<br />
»Septembergras«<br />
Eine alte „Framus“-Gitarre sollte den Beginn der Künstler -<br />
karriere von RENO BLUE darstellen. Mit Mundartliedern überzeugte<br />
er damals so manche Fastnachtsjecken. Es folgten<br />
Auftritte in Rundfunk und Fernsehen. Als Gitarrist und Sänger<br />
war er in den 80er- und 90er-Jahren in diversen Coverbands<br />
aktiv. Nach berufsbedingter Pause entwickelte der selbstständige<br />
Unternehmer gemeinsam mit Produ zent Ron Gardner die<br />
Idee, ein Album aufzunehmen. „Sep tem ber gras“, sein Debüt -<br />
album, wurde geschrieben, produziert und aufgenommen. Elf<br />
Songs in deutscher Sprache in den Stilrichtungen Country,<br />
Folk und Schlager erwarten den Hörer. Nachdenklich, romantisch<br />
und authentisch kommen die Stücke in sauber produziertem<br />
Gewand daher. Im Song „Augenblicke“ wird RENO<br />
von seiner Tochter Jana im Duett begleitet. Beide blicken in<br />
ein Fotoalbum voller Erinnerungen. In „Das letzte Rodeo“<br />
befindet sich RENO BLUE im Zwiegespräch mit einem Pferd.<br />
Dazu schmeichelt eine Steelgitarre süßlich zum Schritttempo,<br />
nein, es wird nicht galoppiert zu diesen Balladen. Musik, die<br />
in keiner Sattelkammer fehlen sollte!<br />
www.reno-blue.de<br />
C.S.<br />
BLUTSBRÜDER<br />
»Höllenfeuer«<br />
Aus Anlass des 20-jährigen Bandjubiläums gibt es von den<br />
BLUTSBRÜDERN eine wahrhaft heiße Live-Scheibe. Die fünf<br />
<strong>Musiker</strong> einen der Heavy Metal und der Rock ‘n‘ Roll in der<br />
dreckigsten Form. Die deutschen Texte sind versaut, wie<br />
einst bei den Straßenjungs. Das weibliche Geschlecht steht<br />
auf „Höllenfeuer“ buchstäblich im Mittelpunkt, weshalb eindeutige<br />
Zitate an dieser Stelle unerwähnt bleiben müssen.<br />
Kein Wunder, dass man schon die Bühne mit J.B.O. geteilt<br />
und diverse Metal-Festivals gerockt hatte. Wichtig zu erwähnen:<br />
Die BLUTSBRÜDER haben vor Jahren eine Unte rstützer-<br />
CD für den Harzer Eishockey produziert. Der dazu passende<br />
Song ist als Bonustrack mit drauf. Mein Anspiel tipp: „Nein!“,<br />
ein Song mit Punk-Attitüde. Der ganze Silberling weist überdies<br />
Heavy-Riffs und Soli feinster Güte ab, sodass bei all der<br />
Stimmung auch musikalisch Vollgas gegeben wird.<br />
www.blutsbrüder.net<br />
C.S.<br />
GREY SEASON<br />
»Septem«<br />
GREY SEASON kommen aus dem Düsseldorfer Raum und<br />
mit ihrem Erstwerk „Septem“, huldigen sie ihren musikalischen<br />
Vorbildern des Progressive Metal/Rock, OPETH und<br />
PORCUPINE TREE. Zu Beginn von „Therion PT II“ baut sich ein<br />
dumpfer Klang unausweichlich im Hörorgan auf, bevor GREY<br />
SEASON dann urplötzlich mit einem sehr groovigen und kom -<br />
plexen Gitarrenriff in das sechseinhalbminütige Metal-Epos<br />
einsteigen. Und kaum lässt Blazej Lominski seine kräftige<br />
Stimme von der Leine, hat es einen gepackt. Das äußerst<br />
dichte Klangbild fügt sich nahtlos mit dem gottesgewaltigen<br />
Organ des Sängers zusammen, das immer wieder die<br />
Brücke zwischen den verboten guten Gitarrenriffs und Solos<br />
baut. Aber genau wie bei OPETH streuen sie immer wieder<br />
cleane Vocal-Parts mit in die Songs ein, was eine monotone<br />
Atmosphäre erst gar nicht aufkommen lässt. In lückenloser<br />
Reihenfolge ergeben die Stücke eine Progressive-Metal-<br />
Orgie symphonischen Aufbaus samt ganz und gar eigener<br />
Dramaturgie. Gleichwohl funktionieren die einzelnen Songs<br />
auch für sich genommen als seltsam funkelnde Edelsteine.<br />
grey-season.de/wordpress_GS/<br />
M.D.<br />
WOLFGANG PAULE FUCHS<br />
»POND«<br />
Wolfgang Paule Fuchs, Mastermind und Mitbegründer von<br />
POND, präsentiert Crossover-Klassik im Großformat. Dieses<br />
Jahr hatte Fuchs bereits Gelegenheit, im Interview (<strong>Musiker</strong><br />
<strong>Magazin</strong> 03/2014, d. Red.) mit uns über die Geschichte des<br />
Klassik inspirierten Rock und insbesondere die Geschichte<br />
von POND zu sprechen. Diese einzigartige Band, die zu DDR-<br />
Zeiten unter erschwerten Bedingungen bombastische und<br />
Keyboard-lastige, sinfonische Musik kreierte, beeinflusst von<br />
Emerson, Lake & Palmer und der polnischen Jazz-Rock-<br />
Combo SBB. Paule Fuchs, der Elektronikpionier, und die Bran -<br />
denburger Symphoniker kamen anlässlich einer Vernissage<br />
zu einem Crossover-Konzert gigantischen Ausmaßes zusammen.<br />
Dieses Werk dokumentiert die CD und gleichbetitelte<br />
DVD als audiovisuellen Genuss in der Deluxe-Edition. Zwölf<br />
wichtige Arbeiten des Künstlers Willi Sitte werden in der Ver -<br />
bindung zur Musik im Rahmen einer ausgefeilten und durch -<br />
konzipierten Lichtdramaturgie im Industrie museum Stahlwerk<br />
Brandenburg an der Havel dargestellt und, wenn man so will,<br />
aufgeführt. So geschehen am 14. September 2013. Wolfgang<br />
Paule Fuchs arbeitete intensiv an diesem seinem epochalen<br />
Werk. Wer dabei an Jon Lords Rock-Klassik-Kollaborationen<br />
denkt, ist in guter Gesellschaft. Hier jedoch befinden wir uns<br />
in einer nahezu durchgängig klassisch dargebotenen Bear -<br />
beitung von POND-Kompositionen. Die Symphoniker sind<br />
bestens aufgelegt und die große Streicher besetzung harmoniert<br />
wunderbar mit dem POND-Mastermind. Spektakulär,<br />
dramatisch, von barocker Schön heit und doch zeitgenössisch<br />
aktuell aufrüttelnd ist dieses Werk.<br />
www.ponderosa-records.de<br />
C.S.<br />
DARKEST HORIZON<br />
»The Grand Continuum«<br />
Die Musik auf „The Grand Continuum“, dem düsteren Studio-<br />
Opus von DARKEST HORIZON, zu beschreiben, ist ein schwieriges<br />
Unterfangen. Eng verflochten sind die Genres im Be -<br />
reich des schwarzen Metall. Death-, Black-, Doom- oder<br />
Progressive Metal? Die Frage kann so manchen harten Freak<br />
sehr sensibel werden lassen. DARKEST HORIZON haben eine<br />
eigenartige, epische Feierlichkeit in ihren Songs. Nach Doomlastigen<br />
Parts fällt das Spiel in hartes Gitarren-Rhythmus-<br />
Stakkato und Double-Bass-Salven wie in „A Thousand<br />
Dreams“. Beschwörend reiht sich der astreine Growl-Gesang<br />
von Aurelius Lie in das Geschehen ein. Die akustische<br />
Geister bahnfahrt führt uns in eine konzeptionelle Abhandlung<br />
vom Mikro- in den Makrokosmos, bei dem die Menschheit<br />
eine unbedeutende Rolle einnimmt. Da die Titel immer wieder<br />
melodisch, teils klassisch inspiriert sind, sehen die Künstler<br />
sich selbst am ehesten beim melodischen Death Metal.<br />
Interessant ist, dass die fünf Männer neben ihren Einflüssen<br />
8<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
62 CD-REZENSIONEN<br />
WINTERSUN und BEHEMOTH auch DAFT PUNK und<br />
DROPKICK MURPHYS nennen. Heute ist Metal auch offen<br />
für Einflüsse jenseits der Heavy-Metal-Welt. Gut so. Hammer-<br />
Scheibe! www.darkesthorizon.com<br />
C.S.<br />
PHI<br />
»Now The Waves Of Sound<br />
Remain«<br />
Die aus Österreich kommenden Neo-Progger PHI musizieren<br />
nun schon seit 2006 zusammen, bringen aber jetzt erst<br />
mit „Now The Waves Of Sound Remain“ ihr Debüt heraus.<br />
Schon der Opener „Buy Your Piece Of Love“ kommt daher<br />
wie eine Dampfwalze. Schwere und gleichzeitig aggressive<br />
Gitarren rollen einem entgegen, ehe dann der melodiöse<br />
Gesang von Markus Bratusa einsetzt. Ein starkes Eröffnungs -<br />
stück, auf das jedoch so manches schwächere Lied folgt.<br />
Schon bei „Welcome Tomorrow“, was eher melancholisch<br />
herüberkommt, schleicht sich eine gewisse Langeweile ein,<br />
die sie jedoch mit dem abwechslungsreichen „Tune In Zone<br />
Out“ locker wieder wettmachen. Starke Gitarrenarbeit und<br />
wunderschöne Keyboard-Passagen zeigen ganz klar, worin<br />
die Stärken der Band liegen. Hier wird ein Manifest eines<br />
<strong>Musiker</strong>-Kollektivs, das alles kennt und nichts auslässt, zele -<br />
briert. Souverän fügen PHI hier zusammen, was so immer<br />
schon hätte verbastelt werden müssen. Es treffen dringliche<br />
Echos aus den Tiefen der Musikgeschichte auf halluzinatorische<br />
Akkordschleifen auf hügelige Gitarrenpassagen<br />
und rauschige Orgelpassagen. Das Klanguniversum rotiert<br />
hier um eine Achse des guten Geschmacks des Prog-Rock.<br />
themx.bplaced.com<br />
M.D.<br />
allen Facetten: urban, elektrisch, akustisch, melancholisch,<br />
wild. Ein großer Pluspunkt ist auch, dass die Band perfekt<br />
zusammen spielt, sodass dieses Werk ein homogenes Out -<br />
put bildet und man ihnen die Verbundenheit in ihrem perfekten<br />
Zusammenspiel anhören kann. Diese Songs machen<br />
Spaß, und die einzigen Nebenwirkungen sind gute Laune und<br />
die Lust auf noch mehr guten Bluesrock. ROB THE VOICE<br />
sieht es als Aufgabe und Pflicht, seine Fans mit diesem Album<br />
zu belohnen. Bei „The Blues In The Night“ möchte man sich<br />
fast fragen: Haben wir das verdient? Jawohl, haben wir.<br />
www.rob-the-voice.de<br />
M.D.<br />
TALKING WIRE<br />
»Today«<br />
TALKING WIRE kommen aus Hameln, was nicht weit weg<br />
von Hannover liegt. Und genau von da kamen ja auch FURY<br />
IN THE SLAUGHTERHOUSE. Da ist es schon fast un heim lich,<br />
wie sehr TALKING WIRE auf „Today“ nach eben denen klingen.<br />
Für alle, die den Furys nachtrauern, hier ist der perfekte<br />
Ersatz. Selbst der Sänger Mirko Oscar hat dieselbe charismatische<br />
und rauchige Stimme wie Kai Wingenfelder. Dies<br />
stellt er besonders unter Beweis beim Song „Carry On“. Im<br />
düsteren „Tolerance“ findet der Fünfer schließlich mit ganz<br />
anderen Mitteln zu eigener Kraft. Über elektronische Klänge<br />
schwebt Mirko Oscar davon und stimmt urplötzlich in ein<br />
unvermutetes Donnern ein. Dissonante Gitarren schwirren<br />
umher und kitzeln wie nervöse Streicher unter den Achseln.<br />
Schicht um Schicht türmt sich hier ein wahrer Song-<br />
Brocken auf. Doch statt über den offensichtlichen Pfad aus<br />
dem Hymnen-Handbuch in einem Refrain zu münden, fasert<br />
es hier dramatisch aus. Der Spannungsbogen hält, und die<br />
Feuerzeuge bleiben aus. Trotzdem werden die einen das<br />
Album als konventionell verschreien und die anderen seine<br />
Unkompliziertheit genießen. Die einen werden das Pathos<br />
suchen, die anderen hingegen Understatement finden.<br />
www.talkinwire.de<br />
M.D.<br />
spiel das Duo ANGUS & JULIA STONE, die momentan mit der<br />
gleichen zarten Musik begeistern. Leichte Folk-Lieder wie<br />
„Can You Hear Me“ erinnern einen an Delaney & Bonnie,<br />
die Ende der 60er, Anfang der 70er in den USA große<br />
Erfolge feierten. THE WILDFIRES tragen ihre Lieder immer<br />
zweistimmig vor und ihre Stimmen ergänzen sich perfekt.<br />
Herausgelöste Tracks können leider nicht so überzeugen<br />
wie das komplette Album an einem Stück. Es fehlt deutlich<br />
der Wille zur Single. Derjenige jedoch, für den das kein<br />
Problem darstellt, der wird sich mit diesem Album sofort<br />
anfreunden können. Der musikalische Kontext des Albums<br />
wird immer wieder aufgegriffen und weitergeführt. Man spürt<br />
viel Gestriges, aber dadurch, dass diese Idee so gut verpackt<br />
wird, erkennt man nach mehrmaligem Hören auch etwas<br />
Innovation. Wo ich mir zu Anfang irgendwie deplatziert vorkam,<br />
fühlte ich mich schnell umgarnt, angezogen, ja sogar<br />
herausgefordert, mich dieser Platte zu öffnen. Denn „One“ ist<br />
einfach, satt und greift sich auch nach langem Hören nicht ab.<br />
www.facebook.com/TheWildfires/timeline M.D.<br />
FAIRWAY<br />
»Time«<br />
Beschwingte, irisch anmutende Flötenmelodien, gepaart mit<br />
Rockelementen, dazu Akkordeon-, Violinen- und Gitarren -<br />
sounds, machen die Musik der Wiener Band FAIRWAY zu<br />
etwas ganz Speziellem, was die vier Österreicher selbst als<br />
Urban Folk bezeichnen. Mit ihrer neuen CD „Time“ widmen<br />
sie sich sowohl klassischer als auch zeitgenössischer englischer<br />
Lyrik, die sie gekonnt und teilweise sehr groovig vertonen.<br />
Dadurch, dass das Quartett Wert darauf legt, die<br />
Arran gements musikalisch möglichst authentisch zu der<br />
Musik während der Entstehungszeit der jeweiligen Gedichte<br />
zu gestalten, ist die Platte insgesamt ruhig und entspannend.<br />
www.fairwaymusic.at<br />
J.H.<br />
ROB THE VOICE<br />
»Blues In The Night«<br />
ROB THE VOICE, der mit bürgerlichem Namen Rob Steiner<br />
heißt, bringt uns mit seinem Album „Blues In The Night“ den<br />
Blues. Diese Scheibe hat alles, was ein bodenständiges Blues-<br />
Album braucht: eine raue Stimme und dreckige Gitar ren.<br />
Natürlich darf auch die typische Ballade, die hier auf den<br />
Namen „The Blues In The Night“ hört, nicht fehlen. Gesanglich<br />
wird er unterstützt von der Österreicherin Julia Falke. Die<br />
beiden ergänzen sich perfekt, denn Julia gibt dem Ganzen<br />
eine gefühlvolle Note. ROB THE VOICE zeigt den Blues in<br />
THE WILDFIRES<br />
»One«<br />
Das aus London und Tennessee stammende, aber nun in<br />
Berlin lebende Folk-Duo THE WILDFIRES liegt mit seiner Art<br />
von Musik momentan voll im Trend. Man nehme nur als Bei -<br />
SAMPLER<br />
»Brutal Vision Vol 2«<br />
Ein Sampler mit der Zukunft des Metal? 30 Stücke auf 2<br />
CDs finden sich in dieser brutalen Sammlung mit dem<br />
Motto „Zurück aus der Zukunft – Back to Brutal!“ Be kanntere<br />
Genregrößen aus den Werkstätten der Record-Labels<br />
Deafground Records und Noizgate, wie LEONS MASSACRE,<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
CD-REZENSIONEN 63<br />
PLACENTA oder KORODED, finden sich darauf genauso wie<br />
viele Neuentdeckungen. Frei nach dem Motto „Sind wir zu<br />
laut, bist Du zu Hipster!“ Es gilt die Devise, sich im „Moshpit“<br />
wiederzusehen. Es tummeln sich verschiedene Facetten des<br />
Modern Metal. Anleihen aus Screamo-, Death-, Trash- und<br />
Grindcore-Metal lassen sich bei den Bands ausmachen.<br />
Dabei ist schon bemerkenswert, wie manchmal zwischen den<br />
Growls der bösen Buben wunderschön harmonisch gesungen<br />
wird, wie bei „Breakdown At Tiffany’s“. Das Paket verspricht<br />
dann aber doch die volle Breitseite für den Fan und<br />
bedeutet vielleicht schon heute die Zukunft des Heavy Metal.<br />
www.deafground.net<br />
C.S.<br />
und Ungerechtigkeiten auf diesem Planeten. Brutale Vocals,<br />
extreme Drums, brachiale Gitarren und erdrückende Bässe.<br />
Überraschend begegnet dem geneigten Hörer Rap-Sprech -<br />
gesang in „Open Up This Fucking Pit“. Die Jungs haben<br />
Humor, das lässt der Song „Schmand an der Hand“ vermuten.<br />
So klingen STILLBIRTH – kein globaler Irrtum!<br />
www.stillbirthparty.de<br />
C.S.<br />
doch sehr lebhaft daher. Es dürfte einem auch ungewohnt<br />
vorkommen, den Drafi-Deutscher-Hit „Marmor, Stein und<br />
Eisen bricht“ im Schottenrock-Gewand dargeboten zu be -<br />
kommen. Wer also nicht gerne die üblichen Touristenpipe-<br />
Stücke hören will, bekommt einen Eindruck von doch schon<br />
spezieller schottischer Darbietung. Die Auswahl an Stücken<br />
ist angenehm zusammengestellt, man hat sowohl im Hinter -<br />
grund als auch bei einem schottischen Abend die passende<br />
Musik, die nicht aufdringlich wirkt. Wer aber jetzt nur original<br />
schottische Musikstücke erwartet hat, wird leider enttäuscht.<br />
www.sassanceltix.de<br />
M.D.<br />
ARNDT BAECK<br />
»Dankeschön«<br />
LUDWIG<br />
»L wie LudwiG mal anders«<br />
Die Band LUDWIG um Altrocker Peter Feller präsentiert sich<br />
auf ihrer CD „L wie LudwiG mal anders“ mit vierzehn Songs,<br />
die von der rauen Stimme Fellers sowie den Bassläufen<br />
leben. Der Groove entsteht durch das perfekte Zusammen -<br />
spiel der Instrumente. Die Band bietet ihren Hörern soliden<br />
Deutsch-Rock, bei dem man einfach mitwippen und -schnipsen<br />
muss. Thematisch werden Alltagsthemen, die vom<br />
Schluss verkauf bis hin zum Scheitern des Abnehmversuchs<br />
reichen, besungen, sodass sich jeder in den Texten wiederfinden<br />
kann. Diese CD macht gute Laune und darf in keiner<br />
Rocksammlung fehlen.<br />
www.sinnflut.biz<br />
J.H.<br />
Arndt Baeck war schon von klein auf begeistert vom Klavier -<br />
spiel. Man merkt auch schon von den ersten Tönen an,<br />
dass hier ein Vollblutmusiker am Werke ist. Entsprechend<br />
lässt einem auch der Opener „Dankeschön“ das Herz aufgehen.<br />
Die Gedanken flattern und tragen bis hin zur End -<br />
station der schönsten Tagträume. Vor allem gegen Ende des<br />
Albums findet diese Meistertat ihre Fortsetzung. Mit Songs<br />
wie dem episch ausgefeilten „Diese Gefahr“ und dem himmelschreiend<br />
schönen „Ich will mehr“. Wer auch immer vor<br />
Urzeiten das komische Wort „Od“ erfunden haben mag, bei<br />
„Kleinod“ hat er wohl an so was hier gedacht. Das überall<br />
lauernde und am Anfang stehende Nichts sieht er nie als<br />
bedrohlich chaotische Stille, die gerade Musik unbedingt zu<br />
überwinden hat, um überhaupt erst einmal anfangen zu<br />
können. Die Stille ist sein Gefährte, Arndt Baeck lauscht tief<br />
in sie hinein und fügt ihr dann Musik wie Streicheleinheiten<br />
zu. „Dankeschön“ lebt in der Tat von Luft und Liebe allein.<br />
Wie die Jugend ist diese Musik eine unerhörte Fantasie. Ein<br />
Luftschloss, auf Treibsand gebaut.<br />
www.arndtbaeck.de<br />
M.D.<br />
UDO SCHILD<br />
»Live«<br />
Mit viel Herz und Leidenschaft lässt der Singer-Songwriter<br />
und Gitarrist Udo Schild die Hörer seiner neuen CD „Live“<br />
an einigen seiner Konzerte teilhaben. Die Aufnahmen auf<br />
der neuen CD entstanden in den Jahren 2007 bis 2010 in<br />
drei verschiedenen Locations in Köln und Bad Münstereifel.<br />
Die soulig-jazzigen Sounds wechseln sich mit funkigen<br />
Stücken ab, sodass man beim Zuhören einfach mitwippen<br />
muss. Schilds sanfte, tiefe Stimme berührt das Herz auf<br />
zärtliche Art und Weise. Seine Mitmusiker am Schlagzeug<br />
und am Keyboard halten sich dezent im Hintergrund. Ein<br />
wahrer Hörgenuss zum Augenzumachen und Träumen.<br />
www.udoschild.de<br />
J.H.<br />
STILLBIRTH<br />
»Global Error«<br />
Nein, kein globaler Irrtum – hier werden Grenzen ausgetestet,<br />
überschritten, neu definiert. STILLBIRTH dehnen die<br />
Grenzen des Grindcore, Hardcore und Death Metal auf’s<br />
Brutalste! Nach ihrem Erstling „Happy Stillbirth Party“ 2003<br />
und einer kreativen Pause ab 2004 fanden sie 2007 in<br />
neuer Formation zurück. Nach dem zweiten Studioalbum<br />
„Plakative Aggression“ und vielen Live-Shows, die sie 2011<br />
bis in die Vereinigten Staaten brachten, legen sie mit ihrem<br />
aktuellen Album in Sachen absoluter Härte nach. Die Songs<br />
von Gitarrist und Mastermind Lukas Swiaczny, der für diese<br />
Platte auch ans Mikrofon trat, sind technisch versiert und<br />
drehen sich thematisch um Politik, die herrschenden Eliten<br />
SASSAN CELTIX<br />
»Calm Before The Storm«<br />
SASSAN CELTIX, das sind Frank Kessel am Dudelsack und<br />
Marcus Höttler an der klassischen schottischen Trommel.<br />
Auf ihrem neuesten Werk „Calm Before The Storm“ interpretieren<br />
sie Songs von anderen <strong>Musiker</strong>n auf ihre ganz<br />
besondere Art. Denn man findet nicht alle Tage ein Duo,<br />
das Songs auf Dudelsack und Trommel wiedergibt. Wie zum<br />
Beispiel „Sweet Caroline“ von Neil Diamond – dieser Klassiker<br />
wird hier in der Highland-Version durch den Dudelsack ge -<br />
dreht und mit leicht elektronischen Elementen kommt dies<br />
SIXTENTION<br />
»Espressivo«<br />
Mit „Espressivo“ legen die sechs <strong>Musiker</strong> der Instru mental -<br />
gruppe SIXTENTION ein ausdrucksstarkes und emotionsgeladenes<br />
Debüt hin. Zwei Violinen, einen Bass, eine Gitarre,<br />
Drums und ein Piano – mehr brauchen sie nicht, um ihre<br />
Zuhörer in die Welt der Klassik und des Rock und Pop zu<br />
entführen. Ihr Sound erinnert stark an David Garrett, dennoch<br />
sind eigene Arrangements erkennbar. Die CD tut der<br />
Seele gut. Die Band wünscht ihren Hörern in dem Begleit -<br />
heft, „Zeit in der Hektik des Alltags“ zu finden. Dies gelingt<br />
ihnen sehr gut. Man kann die Seele baumeln lassen und zur<br />
Ruhe kommen, wenn man den Klängen lauscht und sich von<br />
ihnen berühren lässt.<br />
www.sixtention.com<br />
J.H.<br />
2/<strong>2015</strong> musiker MAGAZIN
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„Alkohol“<br />
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PETER BAYREUTHER<br />
„Love Songs“<br />
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„Next Level“<br />
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„Slip away“<br />
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SPARK OF SENSE<br />
„Unreduced“<br />
VÖ: 23.05.2014<br />
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JÖRG KUHFUSS<br />
„The Sound of Rock<br />
Mounten“<br />
VÖ: 13.03.<strong>2015</strong><br />
SUSANNE STÖHR<br />
„Die Kelten auf dem<br />
Heuberg“<br />
VÖ: 24.10.2014<br />
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„Urnenwahl“<br />
VÖ: 16.05.2014<br />
joerg-kuhfuss@t-online.de<br />
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LOMKINA & LECHAIM<br />
„A. Lomkina & Lechaim“<br />
VÖ: 13.03.<strong>2015</strong><br />
lomkina@hotmail.com<br />
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„Alles dreht sich weiter“<br />
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CLAUDIA K.<br />
„Vision“<br />
VÖ: 01.03.<strong>2015</strong><br />
ckuzee_fysio@hotmail.com<br />
Harry Collin<br />
„Deep inside“<br />
VÖ: 19.09.2014<br />
www.harry-collin-band.de<br />
MAEGIE KOREEN<br />
„Ruhrpott Solo II /<br />
Nache Kur in Wanne-Eickel“<br />
VÖ: <strong>02</strong>.05.2014<br />
www.chanson-cafe.de<br />
D.O.C.<br />
„Sweet Dykes<br />
and rotten bikers“<br />
VÖ: 28.<strong>02</strong>.2014<br />
www.nima-rockmusic.de<br />
BCB<br />
„Candy / Ring of Fire“<br />
VÖ: 27.<strong>02</strong>.<strong>2015</strong><br />
petersenj@gmx.de<br />
OLIVER SCHELL<br />
„Your home is a song“<br />
VÖ: 12.09.2014<br />
FABIAN SCHREIBER<br />
„Sommer“<br />
VÖ: 11.04.2014<br />
www.fabianschreiber.com<br />
NIMA<br />
„Need some voice“<br />
VÖ: 28.<strong>02</strong>.2014<br />
www.nima-rockmusic.de<br />
LUDWIG<br />
„LudwiG mal anders“<br />
VÖ: 06.<strong>02</strong>.<strong>2015</strong><br />
www.sinnflut.biz<br />
CASSROLL<br />
„Alkohol“<br />
VÖ: 05.09.2014<br />
bilgin.oktay@t-online.de<br />
CASSROLL<br />
„Hexe“<br />
VÖ: 28.03.2014<br />
TRAUMFAHRT<br />
„Bleiben“<br />
VÖ: 24.01.2014<br />
www.produzent-musiker.de<br />
PARTYMASCHINE XXL<br />
„Alles raus<br />
was kai Miete zahlt“<br />
VÖ: 06.<strong>02</strong>.<strong>2015</strong><br />
w.schnitzer@freenet.de<br />
MAEGIE KOREEN<br />
„Dann wackelt die Wand“<br />
VÖ: 05.09.2014<br />
www.chanson-cafe.de<br />
MÄDCHEN<br />
„Feel my Pressure“<br />
VÖ: 14.03.2014<br />
www.maedchen.eu.com<br />
musiker MAGAZIN 2/<strong>2015</strong>
KLEINANZEIGEN 65<br />
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MUSIKER<br />
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ich bin 24 Jahre alt und<br />
leidenschaftliche, professionelle<br />
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Musical gesungen, schreibe nun<br />
meine eigenen Songs und gehe zur<br />
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guten Arrangeur, welcher mir<br />
Harmonien auf meine Melodien legt<br />
und bei welchem ich mein Album<br />
einsingen kann. Bei erfolgreicher<br />
Aufnahme wäre ich auch<br />
an einem Künstlermanagement<br />
interessiert, welches sich stetig<br />
um meine Vermarktung kümmert,<br />
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Redaktion<br />
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21339 Lüneburg<br />
Telefon: 0 41 31/2 33 03-0<br />
Fax: 0 41 31/2 33 03 15<br />
Verantwortl. Redakteur (V.i.S.d.P.):<br />
Ole Seelenmeyer, os@musiker-online.com<br />
Freie Mitarbeiter und Gastautoren:<br />
Julian Angel, Dr. Norbert Aping,<br />
Mike Dostert, Prof. Dr. Bernd Giezek,<br />
Janina Heinemann, RA. Christian Koch,<br />
Jana Moysich, Katja Rake,<br />
Christian Schöning, Walter Siegler,<br />
Hannah Thalhammer<br />
Anzeigenleitung:<br />
Ole Seelenmeyer<br />
Anzeigenassistenz:<br />
Katja Rake<br />
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 29<br />
vom 1. Januar <strong>2015</strong> gültig.<br />
Layout:<br />
Ana Seelenmeyer<br />
Lektorat:<br />
Heike Funke<br />
Druck:<br />
L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG<br />
DruckMedien<br />
<strong>Musiker</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint 4 x jährlich<br />
Copyright und Copyrightnachweis für alle<br />
Beiträge: Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
sowie Vervielfältigungen jeder Art<br />
nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />
Heraus gebers. Druckirrtümer vorbehalten.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion dar.<br />
ISSN 1618-386X<br />
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