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44 Test Vor-Endstufen-Kombination AVM Evolution V3 ... - AVM Audio

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<strong>44</strong> <strong>Test</strong> <strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong> <strong>AVM</strong> <strong>Evolution</strong> <strong>V3</strong> und M3<br />

Nr_4-2011


Vollaus stattung<br />

<strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong> <strong>Test</strong> 45<br />

Manchmal, ja manchmal ist es ja schon ganz schön, über den<br />

Tellerrand des elitären ausstattungslosen High Ends zu blicken.<br />

So hat sich ja schon der eine oder andere „normale“ Vollverstärker<br />

in unsere <strong>Test</strong>räume verirrt. Wenn eine mit <strong>AVM</strong> beschriftete<br />

Verstärkerkombination sich in unsere Hallen verirrt,<br />

dann schauen wir ganz genau hin, versprochen<br />

<strong>AVM</strong> ist ein urdeutsches HiFi-Gewächs<br />

aus Malsch. Wer nicht weiß, wo das<br />

liegt (wie zum Beispiel der Autor dieser<br />

Zeilen), dem hilft ein Blick auf die Landkarte:<br />

Malsch liegt zwischen Neumalsch<br />

und Muggensturm: Ach, das hilft Ihnen<br />

jetzt auch nicht weiter – mit Harry Potter<br />

hat es jedenfalls herzlich wenig zu tun. Mal<br />

im Ernst: Malsch liegt etwa südlich von<br />

Karlsruhe am Rande des Spessart; eine beschauliche<br />

Gegend, in der man – so stelle<br />

ich mir das zumindest vor – in Ruhe und<br />

Nachhaltigkeit hochwertige Technik entwickeln<br />

kann. <strong>AVM</strong> in Person von Günther<br />

Mania tut dies seit über 20 Jahren – und er<br />

tut dies sehr solide. Dennoch: In den letzten<br />

Jahren ist es still geworden um <strong>AVM</strong>,<br />

denn es ist wie immer: Auch das Klappern<br />

gehört zum Handwerk und so manchem<br />

noch so genialen Entwickler ist das Marketing-Geschick<br />

nicht in die Wiege gelegt.<br />

Manchmal werden aber Märchen wahr<br />

und schlafende Dornröschen von einem<br />

Prinzen wachgeküsst. Dieser nahte aus<br />

dem fernen Berlin, zwar nicht mit dem<br />

Pferde, dafür aber mit einer Menge Background,<br />

den er sich unter anderem bei der<br />

nicht ganz unbekannten Firma Burmester<br />

erarbeitet hat: Richtig, wir sprechen von<br />

Udo Besser, der sich seit dem letzten Jahr<br />

mit um die Geschicke <strong>AVM</strong>s kümmert.<br />

Zug um Zug wird die Produktpalette erneuert,<br />

wo es nötig ist, gestrafft, wo es geht,<br />

Mitspieler<br />

Plattenspieler:<br />

· The Funk Firm Vector III<br />

mit Ortofon OM40<br />

· Transrotor Fat Bob<br />

mit SME 3500 und Benz LP<br />

Lautsprecher:<br />

· Kudos X2<br />

· K+T CT252<br />

Zubehör:<br />

· Netzleiste: PS-<strong>Audio</strong><br />

· Phonokabel Furutech, Nordost,<br />

Horn <strong>Audio</strong>philes<br />

· NF-Kabel: Van den Hul<br />

· Lautsprecherkabel: Silent Wire<br />

· Racks und Basen: SSC, Empire,<br />

Tabula Rasa<br />

Gegenspieler<br />

Verstärker:<br />

· Accustic Arts Power ES<br />

· Wall <strong>Audio</strong> Aura<br />

· Magnat RV-2<br />

Nr_4-2011


46 <strong>Test</strong> <strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong> <strong>AVM</strong> <strong>Evolution</strong> <strong>V3</strong> und M3<br />

Ludwig van Beethoven - Tripelkonzert<br />

Gespieltes<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Tripelkonzert<br />

Jennifer Warnes<br />

Famous Blue Raincoat<br />

Johnny Cash<br />

American Recordings<br />

Tom Waits<br />

Rain Dogs<br />

The Notwist<br />

Neon Golden<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Die späten Klaviersonaten,<br />

Christoph Eschenbach<br />

Peter Tschaikowsky<br />

Klavierkonzert Nr. 1 b-moll,<br />

Martha Argerich, Royal Philharmonic<br />

Orchestra, Charles Dutoit<br />

Frank Sinatra<br />

Live in Paris<br />

ausgebaut. Man möchte<br />

aber auch Geräten, die bisher<br />

noch nicht das ihnen<br />

gebührende Rampenlicht<br />

gesehen haben, noch einmal<br />

die Chance geben, sich in der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Und hier sind wir bei unserer<br />

<strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong>, die<br />

es immerhin schon ein paar Jahre<br />

gibt – die hier getestete Generation<br />

der Geräte hört auf den schönen Beinamen<br />

„<strong>Evolution</strong>“.<br />

Für die <strong>Kombination</strong> in Vollausstattung<br />

wird ein noch recht moderater Preis von<br />

gut 7.000 Euro aufgerufen – dafür gibt<br />

es zwei sehr leistungsstarke <strong>Endstufen</strong><br />

konventioneller Bauart – dazu aber später<br />

noch ein paar Anmerkungen. Die <strong>Vor</strong>stufe<br />

hingegen repräsentiert schon äußerlich<br />

einen sehr aktuellen Stand der Technik.<br />

Neben zwei großen Bedienknöpfen gibt<br />

es ein paar kleine Taster und vor allem<br />

ein Display – ein Hinweis darauf, dass in<br />

dem recht unscheinbaren Gerät eine Menge<br />

mehr steckt, als man vermuten könnte.<br />

Und es steckt eine Menge in unserem <strong>Test</strong>gerät,<br />

im wahrsten Sinne des Wortes: Der<br />

<strong>V3</strong>ng, so die Typenbezeichnung, bietet<br />

neben einer ohnehin schon recht großzügigen<br />

Eingangssektion mit bis zu fünf<br />

Line-Kanälen (viermal Cinch, einmal XLR)<br />

noch die Möglichkeit, auf bis zu drei Steckplätzen<br />

Zusatzmodule nachzurüsten. Für<br />

uns natürlich vor allem interessant ist das<br />

Phonomodul, von dem sich ja bis zu drei<br />

Für einen überschaubaren Einsatz gibt es eine richtig<br />

dicke <strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong>, made in Germany<br />

Solide und mächtig<br />

kommt die Endstufe daher<br />

– der dicke Ringkerntrafo ist<br />

für die Leistungsstufe zuständig, der kleine<br />

versorgt die periphere ELektronik<br />

Stück einbauen ließen. Die Steckkarte ist<br />

MM- und MC-fähig und an den jeweiligen<br />

Tonabnehmer anpassbar – leider nur nach<br />

Öffnen des Gerätedeckels via DIP-Schalter.<br />

Eine nicht ganz so fanatisch auf Schallplatte<br />

ausgerichtete Variante wäre die mit einem<br />

Phonoteil, der recht gut klingenden und<br />

mit reichlich Sendespeicherplätzen ausgestatteten<br />

Tunerkarte (für UKW und DAB)<br />

und einer Wandlerkarte. Da wir Analogis<br />

ja durchaus vorwärtsgewandte Menschen<br />

sind, auch hier kurz die Anmerkung, dass<br />

die Wanderkarte Signale mit der Taktrate<br />

192 kHz/24 bit verarbeitet, niedriger getastete<br />

Eingangssignale upsampelt und ne-<br />

Nr_4-2011


Auch anschlussseitig gibt es nichts zu bemängeln<br />

– das Klanggeheimnis der Endstufe verbirgt sich<br />

hinter dem unscheinbaren Poti links im Bild<br />

ben den üblichen Anschlüssen auch über<br />

eine USB-Buchse verfügt. Eine kurze Hörprobe<br />

bei den Kollegen unserer Schwesterzeitschrift<br />

Einsnull mit entsprechend<br />

hochwertigen Zuspielern zeigte, dass die<br />

Angelegenheit gut funktioniert.<br />

Wem die Ausstattung des <strong>V3</strong> nicht genügt,<br />

der kann noch einen externen Signalprozessor<br />

einschleifen oder am Klang mit<br />

hilfe des eingebauten Equalizers drehen.<br />

Den gibt es übrigens nicht nur in der <strong>Vor</strong>stufe,<br />

sondern – man höre und staune –<br />

auch in der Endstufe, die neben diversen<br />

Anschlüssen auf der Rückseite auch über<br />

ein unscheinbares Poti verfügt, das sich<br />

von „smooth“ bis „bright“ verstellen lässt.<br />

Hierbei handelt es sich mitnichten um eine<br />

simple Verbiegung des Frequenzgangs,<br />

sondern um das gezielte Hinzumischen<br />

harmonischer Oberwellen zum Nutzsignal<br />

mittels einer kleinen Zusatzschaltung. Salopp<br />

ausgedrückt, soll man hier Klangcharakteristika<br />

von Transistor bis Röhre einstellen<br />

können. Versuch macht kluch, kann<br />

man da nur sagen.<br />

Obwohl wir wie gesagt offen für alles Neue<br />

sind, wissen wir natürlich alle, dass es von<br />

Platte immer noch am besten klingt. Also,<br />

fl ugs einen unserer Plattenspieler an den<br />

Eingang geklemmt, und los geht’s. Nach<br />

einer ganz kurzen Aufwärmphase, während<br />

der sich die einzelnen Baugruppen<br />

noch fi nden müssen, demonstriert die<br />

<strong>AVM</strong>-<strong>Kombination</strong> die ganz große Gelassenheit.<br />

Selten einmal habe ich eine Anlage<br />

gehört, die so entspannt zu Werke geht wie<br />

die getesteten <strong>AVM</strong>-Komponenten. Die<br />

Das komfortable Display bietet reichhaltige Informationen<br />

und erlaubt vielfältige Routing-Funktionen<br />

<strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong> <strong>Test</strong> 47


48 <strong>Test</strong> <strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong> <strong>AVM</strong> <strong>Evolution</strong> <strong>V3</strong> und M3<br />

Obwohl die Ausstattung eher auf<br />

der reichhaltigen Seite ist, gibt es<br />

noch viel Luft. Rechts im Bild die<br />

drei optionalen Steckkarten<br />

<strong>Vor</strong>stufe fi ndet ihren Platz in jeder erdenklichen<br />

Gerätekonstellation und überzeugt<br />

durch ihre unbestechliche und aufgeräumte<br />

Spielweise – und wenn es einmal sein<br />

muss, dann kann man mit der eingebauten<br />

Loudness-Schaltung einer sehr leisen Hörsituation<br />

noch einmal einen Extra-Schub<br />

Energie verleihen. Die Phonostufe macht<br />

einen sehr guten Job, verstärkt die leisen<br />

Signale aller Tonabnehmer erfreulich nebengeräuschfrei<br />

und tut ansonsten nichts,<br />

was den Charakter der angeschlossenen<br />

Quelle verfälschen würde. Zusammen mit<br />

den leistungsstarken M3-<strong>Endstufen</strong> gibt<br />

die <strong>V3</strong> eine <strong>Vor</strong>stellung, die vor allem den<br />

feinen Geistern entgegenkommen dürfte.<br />

Sehr dezent, sehr seidig arbeitet die<br />

<strong>AVM</strong>-Kombi Feinheiten aus jedem noch<br />

so komplexen musikalischen Kontext heraus,<br />

behält immer das große Ganze UND<br />

das Detail im Auge und entwickelt auf der<br />

Grundlage einer großen unterschwelligen<br />

Kraft eine enormen Durchzugskraft. Grobdynamische<br />

Attacken springen dem Hörer<br />

nicht direkt ins Gesicht, werden aber umso<br />

mächtiger in den Hörraum gewuchtet. Die<br />

Sache mit der regelbaren <strong>Endstufen</strong>charakteristik<br />

funktioniert überraschend gut – es<br />

tun sich nicht gerade weltbewegende Dinge,<br />

man kann sich aber innerhalb eines gewissen<br />

Rahmens sehr schön aussuchen, wie<br />

neutral oder farbstark die Wiedergabe sein<br />

soll. Der Grundcharakter der Anlage bleibt<br />

dabei aber immer gleich: souverän, sauber<br />

und vor allem in jeder Hörsituation mit der<br />

Sicherheit, über genügend Reserven zu verfügen.<br />

Vollausstattung eben.<br />

Thomas Schmidt<br />

Gemessenes<br />

Messtechnik-Kommentar<br />

An unserem Messsystem überzeugen die Monos<br />

durch gewaltige Leistungsreserven: Immerhin<br />

300 Watt an 4 Ohm und 150 Watt an 8<br />

Ohm sind pro Kanal drin – genug für jede noch<br />

so kritische Anwendung. Das beweist auch die<br />

Fähigkeit der <strong>Endstufen</strong>, selbst 2-Ohm-Lasten<br />

zu treiben. Die Fremdspannungsabstände von<br />

jeweils knapp -98 dB(A) bei <strong>Vor</strong>- und Endstufe<br />

sorgen für Ruhe im Hörraum – selbst im Phonobetrieb<br />

geht´s mit -72 dB und -63 dB noch sehr<br />

still zu Werke. Der Gesamtklirr der <strong>Vor</strong>stufe<br />

liegt im Line- wie im Phonobetrieb irgendwo<br />

drei Stellen hinter dem Komma, während man<br />

bei den <strong>Endstufen</strong> hier ganz bewusst etwas<br />

mehr „Gas geben“ kann.<br />

<strong>AVM</strong> <strong>Evolution</strong> <strong>V3</strong> und M3<br />

· Preis ab 2.300 Euro (<strong>V3</strong>)<br />

Phonokarte: 300 Euro<br />

Tunerkarte: 450 Euro<br />

Wandlerkarte: 600 Euro<br />

3.600 Euro (M3)<br />

· Vertrieb <strong>AVM</strong>, Malsch<br />

· Telefon 07246 4285<br />

· Internet www.avm-audio.com<br />

· Garantie 2 Jahre<br />

· B x H x T 430 x 85 x 310 mm (<strong>V3</strong>)<br />

250 x 95 x 380 mm (M3)<br />

· Gewicht 6,0/12,0 kg<br />

Unterm Strich …<br />

» … gibt es bei <strong>AVM</strong> mit der <strong>V3</strong>/M3-<strong>Kombination</strong><br />

eine richtig große <strong>Vor</strong>-<strong>Endstufen</strong>-<strong>Kombination</strong><br />

mit ausgesprochen erwachsenem<br />

Klang und einer Ausstattung, die<br />

nicht nur in dieser Preisklasse konkurrenzlos<br />

ist<br />

Nr_4-2011

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