Geschichte - Stuttgart Financial
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Geschichte - Stuttgart Financial
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<strong>Geschichte</strong><br />
des Finanzplatzes <strong>Stuttgart</strong>
Grußwort<br />
Auch außerhalb der geläufi gen Finanzzentren gibt es in<br />
Deutschland weitere bedeutende Standorte mit einem vielfältigen<br />
Angebot an Finanzdienstleistungen. Mit ihren qualifi zierten<br />
und zukunftsfähigen Arbeitsplätzen bilden sie dort einen<br />
wichtigen Wirtschaftsfaktor. So hat sich der Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong><br />
in den vergangenen Jahren einen Spitzenplatz im nationalen<br />
Finanzdienstleistungssektor erarbeitet. Mit seinen traditionell<br />
engen Beziehungen zu den industriellen Kernbranchen<br />
des Landes hat er sich als „bodenständiger“ Finanzdienstleistungsstandort<br />
profi liert und sich im Geschäft mit Privatkunden<br />
und mittelständischen Unternehmen auch in Krisenzeiten als<br />
verlässlich und zukunftsfähig erwiesen.<br />
Unsere dynamischen Unternehmen brauchen einen breit gefächerten<br />
und leistungsfähigen Finanzplatz, um auch künftig<br />
Wachstum, Arbeitsplätze und Liquidität sicherzustellen. Aber<br />
auch für die privaten Haushalte mit ihrem Wunsch nach Eigentum<br />
und einer angemessenen Altersvorsorge ist ein leistungsfähiger<br />
Finanzsektor unentbehrlich. Gerade für beratungs-<br />
02<br />
Dr. Nils Schmid MdL<br />
Stellvertretender<br />
Ministerpräsident und<br />
Minister für Finanzen und<br />
Wirtschaft des Landes<br />
Baden-Württemberg<br />
intensive Finanzprodukte sind die räumliche Nähe und der<br />
persönliche Kontakt zu kompetenten Finanzdienstleistungsanbietern<br />
ausschlaggebend.<br />
„Zukunft braucht Herkunft“ – dieses Wort des Philosophen<br />
Odo Marquard gilt auch für Finanzplätze. Nur wer die eigenen<br />
Wurzeln kennt, wird in einer globalisierten Welt die Orientierung<br />
nicht verlieren. Die vorliegende Broschüre stellt die<br />
Entwicklung des Finanzplatzes <strong>Stuttgart</strong> dar – angefangen bei<br />
Banken und Sparkassen über Versicherungen, Bausparkassen<br />
bis hin zur Börse <strong>Stuttgart</strong>. Ich danke <strong>Stuttgart</strong> <strong>Financial</strong><br />
für diese wichtige Arbeit. Den Lesern wünsche ich neue und<br />
interessante Einblicke in <strong>Geschichte</strong> und Leistung des Finanzplatzes<br />
<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Minister Dr. Nils Schmid
Inhalt<br />
Der Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> heute<br />
Entwicklung zum Finanzplatz von Bedeutung 04<br />
Banken aus der Not<br />
Sparkassen und Öffentliche Banken 06<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken 08<br />
Privatbanken<br />
Handel und Industrieförderung im Land der Innovationen 10<br />
150 Jahre Börse <strong>Stuttgart</strong> 13<br />
Versicherungen<br />
Vom Feuerschutz zum Rundum-Paket 14<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Königsbau 1925, Blick vom Olgabau aus<br />
Bausparkassen<br />
Eine baden-württembergische Erfolgsgeschichte 16<br />
Die vier Großen in Baden Württemberg 18<br />
Im Wandel der Zeit<br />
Zeitstrahl/Chronik 20<br />
Literatur- und Bildnachweise 22<br />
Impressum 23<br />
03
Der Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> heute<br />
– Entwicklung zum Finanzplatz von Bedeutung<br />
Insbesondere die Industrieunternehmen in Baden-Württemberg<br />
sind für ihren Innovationsgeist und Forschungsdrang<br />
bekannt: Mit 229 Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner<br />
liegt <strong>Stuttgart</strong> auf Platz 1 der deutschen Großstädte. Traditionell<br />
hohe Erwerbsquoten und Lebensqualität, gepaart mit<br />
einer weit unterdurchschnittlich geringen Arbeitslosenquote<br />
und einer Vielfalt an weltbekannten Großunternehmen und umtriebigen<br />
Mittelstandsunternehmen, machen die Region <strong>Stuttgart</strong><br />
für qualifi zierte Arbeitskraft attraktiv.<br />
Der hohe Industrialisierungsgrad hat somit<br />
auf zwei Kundenebenen dazu geführt,<br />
dass sich im Raum <strong>Stuttgart</strong> ein ebenso<br />
vielfältiger wie starker Finanzplatz entwickelt<br />
hat. Neben der heimischen Wertpapierbörse<br />
ist eine vielfältige Mischung aus<br />
Bausparkassen, Versicherern und Banken<br />
angesiedelt. Gemäß der Finanzplatzstudie <strong>Stuttgart</strong> der<br />
Universität Hohenheim und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung<br />
aus dem Jahr 2008 erwirtschafteten in der<br />
Region <strong>Stuttgart</strong> 1,4 Millionen Menschen in 160.000 Unternehmen<br />
ein Bruttoinlandsprodukt von 90 Milliarden Euro – das<br />
entsprach dem BIP Finnlands. Knapp 9 % der Beschäftigten<br />
im <strong>Stuttgart</strong>er Stadtgebiet sind im Finanzdienstleistungssektor<br />
tätig. Ihre zahlreichen Finanzinstitute und Finanzdienstleister<br />
machen die Region <strong>Stuttgart</strong> zu einem eigenständigen<br />
Finanzplatz in Deutschland. Die Börse in <strong>Stuttgart</strong> hat sich<br />
zur Nummer 2 nach der Frankfurter Wertpapierbörse entwickelt<br />
und überfl ügelt diese in ihrem Haupttätigkeitsfeld Handel<br />
mit verbrieften Derivaten sogar deutlich. Die Finanzindustrie<br />
am Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> fi ndet aufgrund des hohen Lebensstandards<br />
in der Bevölkerung ein Interessantes Privatkunden-<br />
04<br />
<strong>Stuttgart</strong> belegt heute<br />
nach Frankfurt Platz 2<br />
der bundesdeutschen<br />
Finanzplätze<br />
geschäft vor. Gleichermaßen bedarf die Realwirtschaft eines<br />
maßgeschneiderten Angebots an Finanzdienstleistungen. So<br />
stellt beispielsweise die Mittelstandsfi nanzierung am Finanzplatz<br />
<strong>Stuttgart</strong> einen wichtigen Baustein im Dienstleistungsangebot<br />
dar. Für Privatpersonen steht dagegen zum Beispiel<br />
Bedarf an Vorsorge und Versicherung im Vordergrund. Hieraus<br />
rührt die Positionierung des <strong>Stuttgart</strong>er Finanzplatzes auch als<br />
bedeutender Versicherungsstandort: Nicht zuletzt haben diverse<br />
große, teilweise auch bundesweit<br />
agierende Institute wie die <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Versicherung, die SV Sparkassen Versicherung,<br />
die WGV Versicherung und die<br />
Wüstenrot & Württembergische ihren<br />
Hauptsitz am Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong>. Auch<br />
der größte europäische Lebensversicherer,<br />
die Allianz Lebensversicherungs-AG<br />
hat ihren Sitz in <strong>Stuttgart</strong>. Gemeinsam mit der Wüstenrot &<br />
Württembergische AG zählt sie zu den IHK-TopTen der größten<br />
Arbeitgeber der Region.<br />
Ein weiterer großer Arbeitgeber kommt aus dem Bankenbereich:<br />
Die in <strong>Stuttgart</strong> ansässige Landesbank Baden-Württemberg,<br />
die größte Landesbank in der Bundesrepublik. Ebenso<br />
fi ndet sich hier eine der führenden Autobanken Deutschlands,<br />
die Mercedes-Benz Bank. Insgesamt zählt die Deutsche Bundesbank<br />
derzeit 426 ansässige Kredit- und Finanzdienstleistungsinstitute<br />
in Baden-Württemberg, die 5.796 Zweigstellen<br />
unterhalten. In <strong>Stuttgart</strong> direkt haben 17 Kreditinstitute mit<br />
einer Bilanzsumme von insgesamt über 424 Mrd. Euro ihren<br />
Hauptsitz. Tief in Baden-Württemberg verwurzelt und eine der<br />
herausragenden Stärken bilden die Bausparkassen. Die Hälfte
aller bundesweiten Bauspareinlagen entfallen auf die vier Bausparkassen<br />
aus Baden-Württemberg. Mit der Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall, der LBS Baden-Württemberg, der Deutschen<br />
Bausparkasse Badenia und der Wüstenrot Bausparkasse<br />
steht „Häuslesbauern“ geballte Kompetenz aus Baden-<br />
Württemberg für’s Bausparen zur Verfügung.<br />
Während des Jahres 2011 feiert die Börse <strong>Stuttgart</strong>, Europas<br />
führende Börse für verbriefte Derivate und Deutschlands<br />
Marktführer im börslichen Anleihen- und Fondshandel, ihr<br />
150jähriges Bestehen. Das Handelssegment Euwax blickt inzwischen<br />
auf eine über zehnjährige Erfolgsgeschichte im Handel<br />
mit verbrieften Derivaten zurück. In rund 712.000 Wertpapieren<br />
können Anleger hier täglich investieren. In Deutschland<br />
ist es neben Frankfurt nur <strong>Stuttgart</strong> gelungen, eine bedeutende<br />
Stellung in der Börsenlandschaft einzunehmen.<br />
Die neue Landesmesse, seit 2007 in unmittelbarer Nähe des<br />
Flughafen <strong>Stuttgart</strong> ansässig, öffnet seit dem Jahr 2000 in Zu-<br />
sammenarbeit mit der Börse <strong>Stuttgart</strong> ihre Tore zur größten<br />
deutschen Anlegermesse, der Invest. Mitarbeiter der Finanzbranche<br />
und interessierte Anleger können sich hier bei etwa<br />
200 Ausstellern über Finanzprodukte informieren und zahlreiche<br />
Vorträge im Rahmenprogramm besuchen.<br />
Als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Europas beheimatet<br />
die Region <strong>Stuttgart</strong> zahlreiche namhafte Industrieunternehmen,<br />
besonders im Bereich Automobilindustrie und Maschinenbau.<br />
Der Kapitalbedarf des starken Wirtschaftsumfelds<br />
fi ndet sich in großen Teilen spiegelbildlich in den Bilanzen der<br />
Banken wieder. Insbesondere zur Finanzierung der mittelständischen<br />
Wirtschaft steht am Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> traditionell<br />
besonderes Fachwissen zur Verfügung. So ist beispielsweise<br />
mit der L-Bank eine der größten europäischen Förderbanken,<br />
mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg die größte deutsche<br />
Bürgschaftsbank und mit der dazugehörigen Mittelständischen<br />
Beteiligungsgesellschaft die häufi gste Beteiligungsgeberin<br />
der Bundesrepublik in <strong>Stuttgart</strong> beheimatet.<br />
Bereits zu Zeiten der Industrialisierung, die in Baden-Württemberg<br />
bekanntlich besonders rasant verlief, wurden zahlreiche<br />
Kreditinstitute und Aktienbanken gegründet, die dem<br />
Fortschritt fi nanziellen Schub verliehen. Auch heute noch ist<br />
die enge Beziehung zwischen Banken und Realwirtschaft am<br />
Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> eine Besonderheit in der europäischen<br />
Finanzlandschaft<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Quellen:<br />
- Roland Berger, FAZ, Kreativitätsindex, 2008.<br />
- Börse <strong>Stuttgart</strong>, 2010.<br />
- Deutsche Bundesbank, 2010.04<br />
05
Banken aus der Not<br />
Öffentliche Banken und Sparkassen<br />
Armutsfürsorge und Wohltätigkeit – dies waren die ersten Aufgaben,<br />
die die Württembergische Sparkasse zu erfüllen hatte.<br />
Ihr Gründungsjahr 1818 war wie die Jahre davor gezeichnet<br />
von Hunger und Elend. Kriegsjahre und Missernten<br />
hatten weite Teile der Bevölkerung verarmen lassen.<br />
Die desaströsen Zustände veranlassten<br />
Königin Katharina von Württemberg, zahlreiche<br />
wohltätige Maßnahmen einzuleiten.<br />
Neben dem landwirtschaftlichen Institut Hohenheim<br />
und dem Wohltätigkeitsverein unter<br />
ihrem Vorsitz, war auch die Württembergische<br />
Sparkasse eine Gründung Katharinas.<br />
Durch das Königspaar ausgestattet mit 2.000<br />
Gulden Betriebskapital (ein Gulden entsprach<br />
etwa 9,55g Feinsilber) nahm die Sparkasse ihr Geschäft<br />
auf. Ganz bewusst waren die Einlagen pro Person schon ab<br />
sehr kleinen Beträgen möglich und nach oben hin begrenzt,<br />
um das Geschäft auf die ärmeren Schichten, dazu gehörten<br />
beispielsweise Tagelöhner, Dienstboten, Witwen und Waisen,<br />
einzugrenzen.<br />
06<br />
Wappen Württemberg 1817<br />
Die Württembergische Sparkasse operierte im gesamten Königreich<br />
über sogenannte Agenturen in den Oberämtern, in<br />
denen Ehrenamtliche, häufi g Lehrer oder Pfarrer, Spargelder<br />
annahmen und an die Zentrale in <strong>Stuttgart</strong> weitergaben.<br />
Außerdem wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
zahlreiche sogenannte Oberamtskassen<br />
gegründet, in deren Kundenstamm sich auch<br />
Personen des oberen Mittelstands befanden.<br />
Die Städtische Sparkasse <strong>Stuttgart</strong> beispielsweise<br />
nahm 1884 ihr Geschäft auf. Das württembergische<br />
Sparkassenwesen entwickelte<br />
auf diese Weise innerhalb eines Jahrhunderts<br />
ein fl ächendeckendes Filialnetz. Der Württembergische<br />
Sparkassenverband, gegründet 1885,<br />
verzeichnete im Jahre 1913 21% der gesamten Sparstellen<br />
im Deutschen Reich und somit das dichteste Netz.<br />
Mit der Gründung des Württembergischen Giroverbands mit<br />
Girozentrale 1916 und der Aufnahme des bargeldlosen Zahlungsverkehrs<br />
nach dem Ersten Weltkrieg wandelten sich die<br />
Bild links:<br />
<strong>Stuttgart</strong>-Hohenheim: Schloss in der Vogelperspektive<br />
1820, Lithographie Kunstanstalt<br />
v. Julius Haecker, <strong>Stuttgart</strong><br />
Bilder Mitte:<br />
Brief von Königin Katharina an die Zentralleitung<br />
des Wohltätigkeitsvereins, 28.<br />
Februar 1818 (2 Bll.) und Brief von König<br />
Wilhelm an die Zentralstelle des Wohltätigkeitsvereins,<br />
27. Februar 1818 (1 Bl.)
Sparkassen zu Universalbanken, die mit ihrem umfassenden<br />
Angebot verschiedener Spar- und Kreditmodelle in Konkurrenz<br />
zu den Genossenschaftsbanken treten konnten. Zur gleichen<br />
Zeit errichteten auch die badischen Sparkassen, die größtenteils<br />
als eigenständige Gemeindesparkassen entstanden sind,<br />
ebenfalls eine Girozentrale. Beide Girozentralen, inzwischen<br />
jeweils unter dem Namen „Kommunale Landesbank Girozentrale“<br />
geführt, fusionierten 1988 zur Südwestdeutschen<br />
Landesbank. Bereits 1975 waren die Württembergische Landessparkasse<br />
und die Städtische Spar- und Girokasse<br />
<strong>Stuttgart</strong> zur Landesgirokasse zusammengefasst<br />
worden.<br />
Im Jahr 1924 wurde ein weiteres Institut<br />
aus der Not heraus geboren: Als<br />
Konsequenz aus der herrschenden<br />
Wohnungsnot wurde die<br />
Württembergische Wohnungskreditanstalt<br />
ins Leben gerufen,<br />
die 1972 mit der Badischen<br />
Landeskreditanstalt<br />
für Wohnungsbau zur LandeskreditbankBaden-Württemberg<br />
zusammengelegt<br />
wurde. Bei ihrer Gründung<br />
Königin Katharina von Württemberg<br />
Im Mai 1788 wurde Catharina Pawlowna als Tochter des<br />
Großfürsten Paul von Russland und Prinzessin Maria Feodorowna,<br />
einer Enkelin Katharinas der Großen, geboren. Nach<br />
dem frühem Tod ihres ersten Ehemannes 1812 unternahm<br />
sie zahlreiche Reisen durch Europa, bei denen sie Kronprinz<br />
Friedrich Wilhelm von Württemberg kennenlernte, den sie<br />
1816 heiratete. Nur wenige Monate nach der Hochzeit bestieg<br />
das Paar am 30. Oktober 1816 den württembergischen<br />
Thron in Zeiten großer Hungersnot.<br />
Die elenden Zustände im Königreich Württemberg veranlassten<br />
das Königspaar, besonders Katharina, zahlreiche<br />
wohltätige Maßnahmen zu ergreifen. Die Einrichtung der<br />
Württembergischen Sparkasse war nur eines ihrer Projekte:<br />
hatten sich die Institute auf den Wohnungsbau konzentriert,<br />
aber schon bald wurden als weitere Förderthemen Landwirtschaft<br />
und Infrastruktur ergänzt; seit 1973 ist die Wirtschaftsförderung<br />
ein Aufgabenschwerpunkt. Der Förderteil der Bank<br />
fi rmiert seit 1999 unter dem Namen Landeskreditbank Baden-<br />
Württemberg – Förderbank, kurz L-Bank.<br />
Im Jahr 1999 fusionierten die SüdwestLB, die Landesgirokasse<br />
und der Marktteil der L-Bank schließlich zur heutigen Landesbank<br />
Baden-Württemberg<br />
Unter Vorsitz der Königin wurde beispielsweise<br />
der Wohltätigkeitsverein ins<br />
Leben gerufen, der unter Anderem die<br />
Verteilung von Lebensmitteln und die<br />
Einrichtung von Industrieschulen und<br />
Hilfskassen zur Aufgabe hatte. Außerdem<br />
gründete Katharina im Schloss<br />
Hohenheim das Landwirtschaftliche<br />
Institut Hohenheim zur Ausbildung von<br />
Landwirten und Weiterentwicklung von<br />
Agrartechniken - die heutige Universität<br />
Hohenheim.<br />
Werbetafel „Bargeldlos zahlen“, Städt. Girokasse <strong>Stuttgart</strong> 1955<br />
Königin Katharina ca. 1816<br />
Katharinas Wirken als wohltätige Königin währte nur kurz: Im<br />
Jahre 1819 verstarb sie plötzlich an den Folgen einer Grippe.<br />
07
Banken aus der Not<br />
Während des schnellen Fortschreitens der Industrialisierung, in<br />
der sich vor allem kleine Handwerksbetriebe neuen betriebswirtschaftlichen<br />
und technischen Herausforderungen gegenübersahen,<br />
entwickelte Hermann Schulze-Delitzsch seine<br />
Prinzipien zur Selbsthilfe: In Zusammenschlüssen zu Genossenschaften<br />
mit gemeinsamen Einzahlungen in eine Kasse und<br />
gemeinsamer Haftung sollte die Situation für die Handwerker<br />
verbessert werden. Die erste württembergische genossenschaftliche<br />
Bank nach Schulze-Delitzsch war die Handwerkerbank<br />
<strong>Stuttgart</strong>, die 1856 gegründet wurde. Bis in die 1870er<br />
folgten Gründungen von 82 weiteren Handwerker- und Gewerbebanken.<br />
In Baden nahmen zur gleichen Zeit nahezu ebenso<br />
viele genossenschaftliche Institute ihren Betrieb auf.<br />
Das benötigte Kapital erhielten die Genossenschaftsbanken<br />
zum einen durch die Übernahme der verschiedenen Zunftkassen,<br />
zum anderen durch Einzahlungen ihrer Mitglieder. Doch<br />
trotz der Unterstützung durch kurzfristige Kredite der Gemein-<br />
08<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken<br />
den reichten die Mittel zum Betrieb der Bank oft nicht aus.<br />
Aus diesem Grund öffneten die Genossenschaftsbanken sich<br />
schnell auch für Einlagen von Nicht-Mitgliedern.<br />
Aufgrund der großen Zahl der gewerblichen Genossenschaften<br />
in Württemberg schlossen sie sich in Verbänden zusammen.<br />
1864 wurde der Verband wirtschaftlicher Genossenschaften in<br />
Württemberg und Baden gegründet, der 1889 als Württembergischer<br />
Genossenschaftsverband fi rmierte. In Baden gab es<br />
genossenschaftliche Verbände seit 1867.<br />
Angestoßen durch eine Rede Friedrich Wilhelm Raiffeisens,<br />
Gründer des ersten landwirtschaftlichen Darlehenskassenvereins<br />
aus der Rheinprovinz, vor den landwirtschaftlichen<br />
Vereinen Württembergs, entstanden 1880 in Württemberg die<br />
ersten Darlehenskassenvereine für Landwirte. Diese sahen<br />
sich im Verlauf der Industrialisierung ebenfalls neuen Produktions-<br />
und Wettbewerbsbedingungen gegenüber, die oft nur<br />
durch erweitertes Kreditangebot bewältigt werden konnten.<br />
Die Kreditgenossenschaften der Landwirtschaft waren auch im<br />
Warengeschäft tätig und organisierten den genossenschaftlichen<br />
Bezug landwirtschaftlicher Bedarfsartikel. Der „Verband<br />
landwirtschaftlicher Kreditgenossenschaften in Württemberg“<br />
Bild links:<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Schlossstraße 20, Gebäude<br />
der <strong>Stuttgart</strong>er Bank (heutiges Börsengebäude)<br />
Bild rechts:<br />
Die Volksbank Zuffenhausen eG – hier auf<br />
einem Foto aus dem Jahr 1971 - wurde<br />
am 3. Oktober 1921 als „Gewerbe- und<br />
Handelsbank Zuffenhausen, eingetragene<br />
Genossenschaft mit beschränkter<br />
Haftungspfl icht“ gegründet.
entstand schon ein Jahr später mit der Königlich Württembergischen<br />
Hofbank als Geldausgleichsstelle. Diese Anbindung<br />
blieb auch bestehen, als 1893 die „Landwirtschaftliche Genossenschaftszentralkasse“<br />
errichtet wurde.<br />
Die genossenschaftlichen Banken betrieben Aktiv- und Passivgeschäft<br />
und boten ihren Kunden schon früh den bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehr und kurzfristige Personalkredite – sie waren<br />
den Sparkassen hiermit um einige Jahre voraus. Nachdem sich<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch die Sparkassen zu Universalbanken<br />
gewandelt hatten, traten in den 1950ern schließlich<br />
auch die privaten Großbanken wie die Deutsche Bank in<br />
Konkurrenz zu den Genossenschaftsinstituten im Privatkundengeschäft.<br />
Zur gleichen Zeit setzte in Baden und Württemberg<br />
ein Konzentrationsprozess bei den Genossenschaftsbanken<br />
ein, im Zuge dessen es auch zu ersten Verschmelzungen<br />
von ländlichen Raiffeisen- und gewerblichen Volksbanken kam,<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Bank, Zweigstelle Heslach, Böblinger Straße 84a als Provisorium<br />
die mit dem Zusammengehen des Württembergischen Genossenschaftsverbands<br />
und des Raiffeisenverbands Württemberg<br />
zum Württembergischen Genossenschaftsverband Raiffeisen/<br />
Schulze-Delitzsch e.V. im Jahr 1970 erleichtert wurden.<br />
Im Jahre 2009 haben sich der Badische und der Württembergische<br />
Genossenschaftsverband zusammengeschlossen<br />
und bilden heute den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband<br />
e.V.<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Quellen und Literatur:<br />
- Bergner, Mathias, Das württembergische Bankwesen. Entstehung, Ausbau und struktureller<br />
Wandel des regionalen Bankwesens bis 1923. In: Beiträge zur Südwestdeutschen<br />
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 16.<br />
- Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert: Einführung in die baden-württembergische<br />
Bankengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. In: <strong>Stuttgart</strong>er Historische Studien<br />
zur Landes- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 14.<br />
- www.bgvnet.de<br />
- www.sv-bw.de<br />
- www.lbbw.de<br />
Bilder zur Verfügung gestellt von:<br />
- Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg<br />
- Staatsarchiv Ludwigsburg*<br />
- Volksbank <strong>Stuttgart</strong> eG<br />
- Volksbank Zuffenhausen eG<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ)<br />
(*Bestände und Quellen siehe Bildverzeichnis, S. 22)<br />
09
Privatbanken<br />
Handel und Industrieförderung im Land der Innovationen<br />
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts gab es im Deutschen<br />
Bund noch kein nennenswertes Finanz- und Kreditwesen im<br />
heutigen Sinne.<br />
Erst im 18. Jahrhundert begannen die privaten Handelshäuser<br />
in Württemberg, wie die Grassellis oder die Calwer-Compagnie,<br />
im Nebenbetrieb Finanzgeschäfte zu betreiben. So betätigten<br />
sie sich neben dem Warenhandel in der Darlehensvergabe<br />
oder dem Wechselankauf. Zur selben Zeit gelangte eine<br />
weitere, dem Finanzgeschäft zuzuordnende Berufsgruppe zu<br />
großer Bedeutung: Im Jahr 1710 wurden die ersten Hoffaktoren,<br />
auch Hofjuden genannt, an die württembergischen Höfe<br />
gerufen. Sie organisierten hier Juwelen- und Warenlieferungen,<br />
Kreditgewährungen und Heereslieferungen. Der berühmteste<br />
Hoffaktor ist bis heute Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738),<br />
der mit seinen erfolgreichen Geschäftsstrategien als Berater<br />
des Herzogs von Württemberg ein beträchtliches Millionenvermögen<br />
anhäufte. In späteren Darstellungen, besonders im<br />
Nationalsozialismus, gelangte er unter dem Namen „Jud Süß“<br />
Karoline Kaulla wurde als Karoline<br />
„Chaile“ Raphael 1739 in eine Finanz-<br />
Familie geboren: Ihr Vater, Isak Raphael,<br />
war Hoffaktor des Hauses Hohenzollern-Hechingen.<br />
1757 heiratete sie<br />
Kieve Auerbach und trat nach der Heirat<br />
in die Fußstapfen ihres Vaters. Seit<br />
1768 patentierte Hoffaktorin, wurde sie<br />
Karoline „Madame“ Kaulla<br />
1770 zur königlich-württembergischen<br />
Hoffaktorin von Herzog Carl-Eugen ernannt.<br />
In den folgenden Jahren baute sie ein großes Vermögen<br />
durch Heereslieferungen während der napoleonischen Kriege<br />
auf und war 1802 gemeinsam mit ihren Brüdern Mitbegründerin<br />
der Württembergischen Hofbank und der Handelsgesellschaft<br />
Bankhaus M&J Kaulla. Der Name „Kaulla“ ist eine Umschreibung<br />
ihres Vornamens und geht auf ihren Erfolg zurück,<br />
aufgrund dessen auch ihre Familienmitglieder und Nachkom-<br />
10<br />
Madame Kaulla<br />
mit einer stark verfälschten <strong>Geschichte</strong> seines Wirkens zu Bekanntheit.<br />
Auch die folgenden Hoffaktoren-Familien konnten immense<br />
Vermögen erwirtschaften. Als Salzpächter gelangten Joseph<br />
Süß’ Nachfolger, die Brüder Seligmann, Ende des 18. Jahrhunderts<br />
zu Reichtum, die Familie Kaulla, benannt nach dem<br />
Familienoberhaupt Karoline „Madame“ Kaulla (siehe Kasten),<br />
erwarb ihr Vermögen durch Heereslieferungen während<br />
der napoleonischen Kriege. Madame Kaulla galt Anfang des<br />
19. Jahrhunderts als reichste Frau Deutschlands. Die Familie<br />
stand in einer Reihe mit den Rothschilds, Seligmanns und Salomon<br />
Oppenheim.<br />
Die Kaullas waren 1800 durch umfassende fi nanzielle Unterstützung<br />
maßgeblich an der Gründung der „Königlich Württembergischen<br />
Hofbank“ beteiligt. Diese arbeitete privatwirtschaftlich,<br />
wurde jedoch zusätzlich durch die Landesfürsten<br />
unterstützt. Die Hofbank betätigte sich in den folgenden 100<br />
men diesen als Familiennamen übernahmen. Neben ihrem<br />
geschäftlichen Engagement war Madame Kaulla, wie sie<br />
auch genannt wurde, auch für ihren Einsatz für die Armen<br />
und die jüdische Gemeinde in Hechingen bekannt. 1808<br />
erhielt sie für ihr unternehmerisches und wohltätiges Engagement<br />
die Große Kaiserliche Zivilverdienstmedaille durch<br />
Kaiser Franz I.<br />
Sie starb kurz darauf, im Jahre 1809, in Hechingen und wurde<br />
auf dem dortigen jüdischen Friedhof unter einem ihrem<br />
Wohlstand entsprechenden Grabdenkmal begraben.<br />
Madame Kaulla gilt als die erste bedeutende Geschäftsfrau<br />
und Unternehmerin im Südwesten, so steht es auch<br />
(übersetzt) auf ihrem Grabstein: „Hier liegt geborgen ein<br />
seltenes, reines Weib. Als Vorbild ihres Stammes wurde<br />
sie betrachtet. Eine vornehme Frau, die nach Gerechtigkeit<br />
strebte. Unter Königen erwarb sie sich einen guten Namen.<br />
An Weisheit, an Rat war sie bedeutender als jeder Mann. Ihr<br />
Haus zierte sie mit einem guten Namen. Einen guten Namen<br />
für die Ewigkeit hat sie vererbt.“
Werbebroschüre „Der Sparschrank im Einzelhandelsgeschäft“ ca. 1956<br />
11
Jahren als Industriefi nanzier, wickelte herrschaftliche Wechselgeschäfte<br />
ab und fungierte ab 1893 als Geldausgleichsstelle<br />
des Verbands landwirtschaftlicher Kreditgenossenschaften in<br />
Württemberg. 1869 noch durch ihren Direktor Rudolph v. Kaulla<br />
im Gründungskonsortium der Württembergischen Vereinsbank<br />
vertreten, wurde die Hofbank schließlich im Jahr 1902 in<br />
diese eingegliedert.<br />
Bis zum Jahr 1924 hatte die Württembergische Vereinsbank insgesamt<br />
71 Banken übernommen. Dies waren fast ausschließlich<br />
kleinere Privatbanken, die teilweise aus den erwähnten<br />
Nebengeschäften der Handelshäuser entstanden waren. Ende<br />
des 18. Jahrhunderts begann etwa das Haus G.H. Keller’s<br />
Söhne neben dem Tuchwarenhandel<br />
auch das Bankgeschäft<br />
zu betreiben. Durch gute Handelskontakte<br />
ins Ausland und<br />
zum württembergischen Hof<br />
waren die Finanzgeschäfte des<br />
Hauses zwar lukrativ, dennoch<br />
blieb G.H. Keller’s Söhne der<br />
Textilbranche verbunden. Auch<br />
im Bereich der Industriefi nanzierung<br />
engagierte sich das<br />
Haus auf diesem Gebiet. Ein<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Königsbau um 1887<br />
weiteres Bankhaus, das aus<br />
einem Handelsbetrieb entstand, war Doertenbach & Co. Zunächst<br />
waren auch hier die Geldgeschäfte nur Nebenbetrieb,<br />
bis 1845 schließlich eine <strong>Stuttgart</strong>er Kommandite des Calwer<br />
Unternehmens gegründet wurde, die ausschließlich für Bankgeschäfte<br />
zuständig war. Auch Doertenbach & Co. profi tierte<br />
von seinen internationalen Handelskontakten und vom engen<br />
Kontakt zu den Rothschilds. Außerdem wickelte das<br />
Haus den Zahlungsverkehr der<br />
staatlichen Be-<br />
12<br />
triebe ab und war zum Einen an der Industriefi nanzierung, beispielsweise<br />
an der Gründung der Maschinenfabrik Esslingen,<br />
aber auch an anderen Industriezweigen wie dem Bauwesen<br />
oder Feinmechanik beteiligt. Zum Anderen wirkte Doertenbach<br />
& Co. auch an zahlreichen Bankengründungen mit.<br />
Beide Banken wurden schließlich in die Deutsche Bank eingegliedert.<br />
Als diese 1924 mit der Württembergischen Vereinsbank<br />
fusionierte, war Doertenbach & Co. bereits unter deren<br />
Einfl ussbereich. G.H. Keller’s Söhne liquidierte ein Jahr später<br />
und gab alle Niederlassungen direkt an die Deutsche Bank ab.<br />
Ein weiteres Bankhaus, das zu Einfl uss im Süden des Deut-<br />
schen Bundes gelangte, nannte<br />
sich Stahl & Federer. Ab 1830<br />
konzentrierte sich das ehemalige<br />
Handelshaus ausschließlich<br />
auf das Bankgeschäft und war<br />
schließlich unter anderem an<br />
der Gründung der Württembergischen<br />
Hypothekenbank,<br />
der Deutschen Vereinsbank in<br />
Frankfurt sowie der Württembergischen<br />
Vereinsbank beteiligt.<br />
Nachdem das Bankhaus<br />
über die Jahre hinweg selbst<br />
26 kleinere Privatbanken übernommen hatte, fusionierte Stahl<br />
& Federer 1919 mit der Berliner Disconto-Gesellschaft, zu der<br />
schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts eine enge Beziehung<br />
bestand, und öffnete dieser den Zugang zu einem Filialnetz in<br />
Württemberg. Auch in Baden war die Disconto-Gesellschaft<br />
aktiv, indem sie nach Übernahme des Bankhauses W.H. Ladenburg<br />
& Söhne 1905 die Süddeutsche Disconto-Gesellschaft<br />
AG mit Sitz in Mannheim gründete.<br />
Eine der wichtigsten und größten Fusionen im Südwesten<br />
fand schließlich 1929 statt: Nachdem die Deutsche<br />
Bank im selben Jahr durch die<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Kreuzung am Schlossplatz,<br />
Königsbau und Kronprinzenpalais (links)<br />
1946
Übernahme der Rheinischen Creditbank ebenfalls in Mannheim<br />
Fuß gefasst hatte, fusionierte sie schließlich auch mit der<br />
Disconto-Gesellschaft. Nachdem durch die vielen Fusionen<br />
und Übernahmen schon zahlreiche kleine Privatbankhäuser<br />
verschwunden waren, taten die wirtschaftlichen und politischen<br />
Entwicklungen der folgenden Jahrzehnte ihr Übriges:<br />
Ihre Zahl verringerte sich durch die Bankenkrise 1931 als Folge<br />
der Weltwirtschaftskrise nochmals. Außerdem wurden im<br />
Zuge der nationalsozialistischen Judenverfolgung alle jüdischen<br />
Bankhäuser enteignet und geschlossen. Eines der wenigen<br />
Privatbankhäuser, das die Krisen des 20. Jahrhunderts<br />
überdauert hat und noch heute am Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> von<br />
Bedeutung ist, ist das 1912 als Hypothekengeschäft gegründete<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger. Die Privatbank ist heute<br />
auf die verschiedenen Facetten des Immobiliengeschäfts spezialisiert,<br />
betreibt aber auch Private Banking. Ebenfalls noch<br />
immer am Finanzplatz <strong>Stuttgart</strong> vertreten sind die Schwäbische<br />
Bank, gegründet mitten im Krisenzeitalter der 1930er<br />
Jahre, die 1922 als Württembergische Landwirtschaftsbank<br />
gegründete Südwestbank AG sowie das Göppinger Bankhaus<br />
Gebrüder Martin, ebenfalls 1912 gegründet.<br />
Die Reduzierung der Privatbanken in der ersten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts kam besonders den Großbanken zugute, die das<br />
150 Jahre Börse <strong>Stuttgart</strong><br />
Die Gründung des „<strong>Stuttgart</strong>er Börsenvereins“ im Jahr<br />
1861 erfolgte in einer Zeit des schnellen Wachstums. Täglich<br />
zwischen 14 und 15 Uhr konnten in <strong>Stuttgart</strong> Wertpapiere<br />
regionaler Industrieunternehmen und Staatspapiere<br />
des Königreichs Württemberg gehandelt werden. Mitten im<br />
Zeitalter der Industrialisierung trug die Börse daher als Handelsplatz<br />
zur Finanzierung neuer Industrien und Technologien<br />
bei. Der Bedarf an Finanzierungsmöglichkeiten wuchs<br />
im Südwesten, dem Land der Erfi nder, stetig. So waren im<br />
ersten inoffi ziellen Kursblatt des „Schwäbischen Merkur“<br />
bereits 71 Werte gelistet.<br />
Durch die zwei Weltkriege und schwere wirtschaftliche Depressionen<br />
brach der Handel in der ersten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts teilweise stark ein. Während des Ersten Weltkrieges<br />
beispielsweise fand in <strong>Stuttgart</strong> gar kein Handel<br />
mehr statt, ebenso in den Folgejahren der Weltwirtschaftskrise<br />
ab 1929. Das starke wirtschaftliche Umfeld der Börse<br />
erwies sich dennoch langfristig als großer Vorteil gegenüber<br />
anderen Börsenplätzen. So hielt die <strong>Stuttgart</strong>er Börse den<br />
Geschäft mit Industrie und Großverdienern übernahmen. Als<br />
sich mit den Wirtschaftswunderjahren die Einkommen breiter<br />
Bevölkerungsschichten erhöhten, stiegen die Großbanken<br />
auch ins Privatkundengeschäft ein – und traten damit erstmals<br />
in Konkurrenz zu Sparkassen und Volksbanken. Bargeldloser<br />
und kartengestützter Zahlungsverkehr sowie Privatkredite,<br />
beispielsweise das in den sechziger Jahren aufkommende Anschaffungsdarlehen,<br />
bilden bis heute einen wichtigen Zweig<br />
der Großbanken neben dem traditionellen Unternehmenskundengeschäft.<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Quellen und Literatur:<br />
- Kleines Lexikon zur <strong>Geschichte</strong> in Baden und Württemberg: http://www.s-line.de/<br />
homepages/ebener/index.htm<br />
- Bergner, Mathias, Das württembergische Bankwesen. Entstehung, Ausbau und<br />
struktureller Wandel des regionalen Bankwesens bis 1923. In: Beiträge zur<br />
Südwestdeutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd.16. 1993.<br />
- Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert: Einführung in die baden-württembergische<br />
Bankengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. In: <strong>Stuttgart</strong>er Historische Studien<br />
zur Landes- und Wirtschaftsgeschichte, Bd.14. 2009.<br />
- Pohl, Manfred: Baden-Württembergische Bankgeschichte. <strong>Stuttgart</strong>/Berlin/Köln, 1992.<br />
Bilder zur Verfügung gestellt von:<br />
- Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg*<br />
- Württ. Bildstelle GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />
- Landesbank Baden-Württemberg<br />
- Börse <strong>Stuttgart</strong><br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ)<br />
(*Bestände und Quellen siehe Bildverzeichnis, S. 22)<br />
Krisen stand und konnte aus den Aufschwüngen,<br />
wie beispielsweise dem<br />
Wirtschaftswunder ab den 1950er<br />
Jahren, profi tieren. Heute ist die Börse<br />
<strong>Stuttgart</strong> beispielsweise im Segment<br />
der Unternehmensanleihen mit einem<br />
Marktanteil von 70 Prozent führend.<br />
Bekannt ist die Börse <strong>Stuttgart</strong> aber<br />
insbesondere als der Handelsplatz für<br />
Privatanleger. Die konsequente Ausrichtung<br />
des Dienstleistungsspektrums Handelssaal der Börse, <strong>Stuttgart</strong><br />
der Börse auf die Bedürfnisse von Privatanlegern<br />
begann Mitte der 1990er Jahre. Als eine der ersten<br />
Börsen setzte die Börse <strong>Stuttgart</strong> auf die direkte Ansprache<br />
von Privatanlegern, um diese über den Einfl uss des Bankberaters<br />
hinweg zur Wahl des Börsenplatzes zu veranlassen. So<br />
gelang es der Börse, eigene Orderfl ows zu generieren. Heute<br />
ist die Börse in <strong>Stuttgart</strong> die Privatanlegerbörse Deutschlands<br />
und mit ihrem Handelssegment EUWAX der größte börsliche<br />
Handelsplatz für verbriefte Derivate in Europa.<br />
im Königsbau, ca. 1861<br />
13
Versicherungen<br />
Vom Feuerschutz zum Rundum-Paket<br />
Das Prinzip der Versicherung reicht bis weit in die Antike zurück.<br />
Bereits die alten Ägypter, Griechen und Römer bildeten<br />
Vereine, um den zahlenden Mitgliedern im Todesfall standesgemäße<br />
Bestattungen zu ermöglichen.<br />
Im Mittelalter schlossen sich verschiedene Interessengruppen<br />
zu Gilden, Zünften und Genossenschaften zusammen,<br />
die nach dem Gegenseitigkeitsprinzip Hilfeleistungen bei Todesfällen<br />
und auch materiellen Verlusten, zum Beispiel durch<br />
Brände oder Viehsterben, boten.<br />
Die ersten Versicherungsunternehmen entstanden Ende des<br />
17. Jahrhunderts. Als ältestes Versicherungsunternehmen der<br />
Welt gilt die heute noch existierende Hamburger Feuerkasse,<br />
die 1676 als Zusammenschluss mehrerer Gilden gegründet<br />
wurde. Aufgrund der stetig wachsenden Städte und der damit<br />
steigenden Gefahr verheerender Brände wurden in<br />
den folgenden Jahrzehnten zahlreiche weitere Feuerversicherungen<br />
gegründet.<br />
14<br />
Im deutschen Südwesten wurde erstmals<br />
unter Markgraf Karl-Wilhelm<br />
von Baden-Durlach die Brandversicherung<br />
thematisiert. Karl-<br />
Wilhelm erließ 1715 eine<br />
neue Feuer-Ordnung. In<br />
diesem Zusammenhang<br />
wurde eine<br />
Versicherung erstmals diskutiert, aber für nicht umsetzbar befunden.<br />
Erst 1756 wurde durch Herzog Carl Eugen im benachbarten<br />
Württemberg eine freiwillige Brandversicherungsgesellschaft<br />
genehmigt. Umgesetzt wurde diese allerdings erst 1773<br />
in Form der „Herzöglichen Brand-Schadens-Versicherungs-<br />
Anstalt“. In Baden-Durlach war der neue Regent Markgraf<br />
Carl Friedrich mit der Umsetzung schließlich zuvor gekommen:<br />
1758 wurde hier die „Marggrävlich Baden-Durlachische<br />
Brand-Versicherungs-Societät“ gegründet. Es handelte sich<br />
um eine Monopolanstalt mit Zwangsmitgliedschaft für Hausbesitzer.<br />
Versichert waren ausschließlich Brandschäden an<br />
Gebäuden. Laut Vertrag musste ein abgebranntes Haus spätestens<br />
ein Jahr nach Erhalt der Versicherungssumme wieder<br />
aufgebaut sein.<br />
Beide Anstalten waren staatlich organisiert und nicht erwerbswirtschaftlich<br />
orientiert. Die erste private Sachversicherung im<br />
Südwesten wurde 1828 in Form des Gegenseitigkeitsvereins<br />
„Württembergische Privat-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft“<br />
gegründet. Diese ist heute noch als Württembergische Versicherung<br />
AG unter dem Dach der Wüstenrot & Württembergische<br />
AG (W&W) tätig.<br />
Auch die erste deutsche Rentenversicherung befi ndet sich<br />
heute unter dem Dach der W&W-Gruppe: Die „Allgemeine<br />
Rentenanstalt zu <strong>Stuttgart</strong>“, die 1833 gegründet wurde. Sie<br />
unterhielt schon ab 1923 enge Beziehungen zur Württembergischen<br />
Feuerversicherung und wurde 1991 mit Gründung der<br />
Bild links: <strong>Stuttgart</strong>, Königstraße 1929<br />
Bilder Mitte:<br />
Gründungsurkunde der MarggrävlichBaden-DurlachischenBrand-Versicherungs-Societät<br />
von 1758<br />
Herzoglich Würtembergische<br />
allgemeine Brand<br />
Schadens Versicherungs-<br />
Ordnung 1773<br />
Bild rechts: Mercedes Benz<br />
Cabriolet auf dem Schlossplatz<br />
1977
Württembergischen Versicherungsgruppe in Württembergische<br />
Lebensversicherung AG umbenannt und eingegliedert.<br />
Eine weitere frühe Lebensversicherung war die 1854 gegründete<br />
Lebensversicherungs- und Ersparnisbank <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Deren Nachfolgegesellschaft, die <strong>Stuttgart</strong>er Lebensversicherungs-Bank<br />
AG, fusionierte<br />
1927, gemeinsam mit der<br />
<strong>Stuttgart</strong>-Lübeck Lebensversicherungs-AG<br />
und der Bayerische<br />
Lebensversicherungsbank<br />
AG, München, mit dem damals<br />
zweitgrößten Lebensversicherer<br />
Deutschlands, der Allianz<br />
Leben. Kurz nach der Fusion<br />
erreichte die zu der Zeit als<br />
„Allianz und <strong>Stuttgart</strong>er Le-<br />
Versicherungsurkunde 1829-1830<br />
bensversicherungsbank-AG“<br />
fi rmierende Allianz Leben die Marktführerschaft auf dem europäischen<br />
Festland. Zwischen 1938 und 1945 waren die Hauptstandorte<br />
der Allianz Leben auf <strong>Stuttgart</strong>, Berlin und Frankfurt/<br />
Main verteilt. Seit 1949 befi ndet sich der Hauptsitz des Instituts<br />
allein in <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Zwei weitere private <strong>Stuttgart</strong>er Traditionsinstitute nahmen Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts ihre Arbeit auf: 1908 entstand die<br />
<strong>Stuttgart</strong>er Lebensversicherung, 1921 folgte die Württembergische<br />
Gemeindeversicherung (WGV), die sich zunächst auf<br />
die Kommunale Haftpfl ichtversicherung spezialisierte.<br />
Die beiden öffentlichen Feuerversicherungen in Baden und<br />
Württemberg erweiterten zwar im Laufe des 20. Jahrhunderts<br />
ebenfalls ihr Portfolio und wurden so zu umfassenden Gebäu-<br />
deversicherern, sie blieben dennoch staatliche Monopolisten,<br />
was sich schließlich nicht mehr mit dem europaweiten Wettbewerb<br />
vereinen ließ. Im Jahr 1994 wurden die beiden Anstalten,<br />
die bis dahin dem Land Baden-Württemberg gehörten, daher<br />
an den Badischen und Württembergischen Sparkassen- und<br />
Giroverband verkauft. Nach zahlreichen weiteren Fusionen,<br />
unter anderem mit drei hessischenVersicherungsanstalten,<br />
entstand so die heutige<br />
SV SparkassenVersicherung,<br />
die bis heute der größte deutsche<br />
Gebäudeversicherer ist.<br />
Mit diesen ältesten Instituten<br />
der Versicherungsbranche am<br />
Finanzplatz in Baden-Württemberg<br />
ist die Basis für einen<br />
vielfältigen Versicherungsstandort<br />
gelegt worden. Heute sind 28 Institute am Finanzplatz<br />
<strong>Stuttgart</strong> ansässig. Insgesamt 2.341 Beschäftigte pro 100.000<br />
Einwohner sind im Versicherungsgewerbe tätig – damit liegt<br />
<strong>Stuttgart</strong> im Ranking der Versicherungsstandorte auf Platz 2<br />
nach Köln vor München<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Quellen und Literatur::<br />
- 175 Jahre Württembergische: Chronik 1828 - 2003 / [Hg.: Württembergische<br />
Versicherung AG] <strong>Stuttgart</strong>: 2003.<br />
- Elementar Versichert - Das Jubiläum – SV Sparkassenversicherung – Badische<br />
Gebäudeversicherung 1758-2008 / [Hg.: SV SparkassenVersicherung] – <strong>Stuttgart</strong>: 2008<br />
- Borscheid, Peter: 100 Jahre Allianz. [Hg.: Allianz AG Holding] München, 1990.<br />
Bilder zur Verfügung gestellt von:<br />
- Wüstenrot & Württembergische AG<br />
- SVSparkassenVersicherung AG<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ)<br />
(*vollständige Bildquellen und Bestände siehe S. 22)<br />
15
Bausparkassen<br />
Eine baden-württembergische Erfolgsgeschichte<br />
Das Thema Bausparen wird gemeinhin eng mit dem Schwabenland<br />
verbunden – nicht zuletzt durch den Spruch „Schaffe,<br />
schaffe, Häusle baue“ (siehe Kasten).<br />
Doch obwohl der Bauspargedanke in Baden-Württemberg vor<br />
rund 90 Jahren Fahrt aufgenommen hat, ist er keine schwäbische<br />
Erfi ndung: Die erste Bausparkasse wurde 1775 von<br />
Arbeitern im britischen Birmingham gegründet. Aus England<br />
stammt auch das weltweit erste Bauspargesetz von 1836. Im<br />
Jahre 1885 fanden dann in Bielefeld die ersten Gehversuche<br />
des Bausparens in Deutschland statt, sie waren allerdings von<br />
mäßigem Erfolg und nur von kurzer Dauer.<br />
Das erneute Aufkeimen des Bauspargedankens war der vorherrschenden<br />
Wohnungsnot in Deutschland nach dem Ersten<br />
Weltkrieg geschuldet. Noch im Jahr 1924 fehlten 600 000<br />
Wohnungen, Tendenz steigend. Für den gelernten Drogisten<br />
Georg Kropp (siehe Kasten) bedeutete eine eigene Wohnung<br />
den Weg aus der Armut. Bereits 1921 hatte er daher die Gemeinschaft<br />
der Freunde (GdF) - heute Wüstenrot - zum gemeinsamen<br />
Sparen ins Leben gerufen. Die Gruppe scheiterte<br />
zunächst an der Infl ation und wurde erst am 16. Februar 1924<br />
endgültig erfolgreich konstituiert. Unter dem durch Kropp geprägten<br />
Motto „Für jede Familie ein Dach über dem Kopf“ begann<br />
ausgehend von seinem Wohnzimmer im Örtchen Wüstenrot<br />
die Erfolgsgeschichte des Bausparwesens.<br />
16<br />
Schaffe, schaffe,<br />
Häusle baue...<br />
Der Spruch „Schaffe, schaffe, Häusle<br />
baue“, alternativ auch „Schaffe, spare,<br />
Häusle baue“, gilt heute zumindest<br />
außerhalb von Baden-Württemberg als<br />
wohl bekannteste Charakterisierung<br />
des fl eißigen Schwaben. Geprägt wurde<br />
der Ausspruch durch den ersten<br />
Die Klientel der Bausparkassen war die geringer verdienende<br />
Mittelschicht. So war der erste Bausparer, Johannes Rau,<br />
ein Bahnhofsvorsteher aus Heidenheim. Das erste Bausparerhaus,<br />
erbaut 1925, gehörte dem Postkraftwagenführer<br />
Josef Kümmel. Aufgrund der weiterhin schwierigen Situation<br />
für Bauwillige mit geringem Einkommen erfreute sich das<br />
zunächst zinslose Bauspardarlehen als Alternative zu teuren<br />
Krediten immer größerer Beliebtheit. So gab es im Jahre<br />
1931 in Deutschland bereits 260 genehmigte Bausparkassen,<br />
darunter private, öffentliche sowie genossenschaftliche.<br />
Die Weltwirtschaftskrise 1929/30 traf zwar auch die Bausparkassen,<br />
dennoch zählte die GdF als Branchenführer auch in<br />
dieser Zeit noch 45.000 Bausparer. Im Nationalsozialismus<br />
wurde das Bausparen als Teil der Arbeitsbeschaffung zunächst<br />
weiter gefördert, bis ab 1938 nur noch Bauvorhaben zu<br />
staatlichen Zwecken erlaubt waren. Doch auch die folgenden<br />
Kriegsjahre überstanden die Bausparkassen recht gut. Unter<br />
dem Motto „Bausparen im Krieg, bauen nach dem Sieg“<br />
wurde fl eißig weitergespart. Die Währungsreform 1948 traf<br />
die Bausparer im Vergleich etwas weniger hart: Die Guthaben<br />
wurden im Verhältnis 10:1 umgestellt, andere Einlagen waren<br />
nach der Reform auf 6,5 Prozent zusammengeschrumpft.<br />
Nach dem Krieg herrschte wieder massiver Wohnungsmangel,<br />
was dem Bausparen einen erneuten Schub gab. In den folgenden<br />
Jahren wurden auch neue Modelle wie zum Beispiel das<br />
Wohnsparen für Eigentumswohnungen eingeführt. Bis Mitte<br />
Bundespräsidenten Theodor Heuss, selbst Bausparer, auf<br />
dem 7. Weltkongress des Internationalen Bausparerverbandes<br />
im Jahre 1957 in <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Seit den 1960er Jahren wurde der Spruch auch humoristisch<br />
in verschiedenen Schlagern verarbeitet. Der bekannte<br />
Refrain „Schaffe, schaffe, Häusle baue / und net nach de<br />
Mädle schaue“ kommt unter Anderem sowohl in der von<br />
1964 wohl ältesten Version von Ralf Bendix sowie auch in<br />
den Interpretationen von Willy Seiler und den 3 Halodries vor.
Georg Kropp<br />
Georg Kropp wurde 1865 im pommerschen Swinemünde<br />
auf Usedom geboren. Der gelernte Drogist zog nach dem<br />
1. Weltkrieg nach Wüstenrot, wo er als Werbetexter und<br />
Schriftsteller tätig war. Kropp war für sein gemeinnütziges<br />
Engagement bekannt: Er war in der Abstinenzlerbewegung<br />
aktiv und betätigte sich als methodistischer Laienprediger.<br />
In einer Schrift von 1920 mit dem Titel „Aus Armut zum<br />
Wohlstand“ erwähnte er bereits das Wohneigentum als Aufstiegschance.<br />
1921 gründete er dann die Gemeinschaft der<br />
Freunde (GdF), die nach dem Ende der Infl ation im Jahre<br />
1924 schließlich die erste erfolgreiche deutsche Bausparkasse<br />
ins Leben rief. Die erste Zuteilung der Bauspardar-<br />
der 1960er Jahre war jeder zehnte Bundesbürger Bausparer.<br />
Im Laufe der 1970er Jahre wurde das Bausparen immer weiter<br />
den sich ändernden Lebensbedingungen angepasst. So<br />
standen nun auch Modernisierungen und Sanierungen oder<br />
sogar Baumaßnahmen zum Schutz vor Atomangriffen auf dem<br />
Plan. Durch die zahlreichen Produktinnovationen und neuen<br />
Möglichkeiten ist das Bausparen heute für unterschiedlichste<br />
Bedürfnisse geeignet und der Kundenstamm der Bausparkassen<br />
erstreckt sich inzwischen über alle Schichten und Lebensmodelle.<br />
Bis heute hat das Bausparen mit dem Grundgedanken des<br />
kollektiven Sparens nichts von seinem Reiz<br />
eingebüßt. Solide und doch anpassungsfähig<br />
haben die Bausparkassen auch die<br />
schwersten Krisen des letzten Jahrhunderts<br />
überstanden. Mit neu zu<br />
erschließenden Märkten, bspw.<br />
Energiesparmaßnahmen und der<br />
Bild links:<br />
Werbebild der Öffentlichen Bausparkasse<br />
Württemberg, ca. 1935-38<br />
Bild rechts:<br />
<strong>Stuttgart</strong>, Büchsentor 7, „Zweite <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Pferdebahn“ um 1889<br />
lehen erfolgte 1925 in Wüstenrot per<br />
Ziehung aus einer Suppenschüssel.<br />
Zugunsten der Bausparkasse gab<br />
Kropp seine Stelle bei einem Verlag auf<br />
und widmete sich fortan den Werbeaktivitäten<br />
für die GdF. Als Zentrale fungierte<br />
zunächst Kropps eigenes Wohnzimmer.<br />
Mit dem Umzug der GdF nach<br />
Ludwigsburg im Jahre 1930 gab Kropp<br />
seine Ämter ab. Er starb 1943 in Wüstenrot.<br />
In seinem Wohnhaus ist heute<br />
das Bauspar-Museum beheimatet.<br />
steigenden Beliebtheit auch im Ausland ist ein Ende der<br />
schwäbischen Erfolgsgeschichte weiterhin nicht in Sicht.<br />
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Literatur und Quellen:<br />
- Bausparer-<strong>Geschichte</strong>n aus dem Südwesten ; eine Ausstellung des Hauses der<br />
<strong>Geschichte</strong> Baden-Württemberg, <strong>Stuttgart</strong>, 1. Dezember 2005 bis 30. Juli 2006 /<br />
[Hrsg. Haus der <strong>Geschichte</strong> Baden-Württemberg, <strong>Stuttgart</strong>. Red. Ernst Seidl.<br />
Beitr.: Johannes Häußler ...]. - <strong>Stuttgart</strong> : Haus der <strong>Geschichte</strong> Baden-Württemberg, 2005.<br />
- www.bauspar-museum.de<br />
Bilder zur Verfügung gestellt von:<br />
- Wüstenrot & Württembergische AG<br />
- Bausparkasse Schwäbisch Hall AG<br />
- Deutsche Bausparkasse Badenia AG<br />
- LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ)<br />
(*vollständige Bildquellen siehe S. 22)<br />
Georg Kropp<br />
17
Bausparkassen<br />
Werbeplakat der Bausparkasse Schwäbisch Hall<br />
18<br />
Bausparkasse<br />
Schwäbisch Hall AG<br />
Die heutige „Bausparkasse Schwäbisch<br />
Hall AG“ wurde 1931 von Kölner<br />
Handwerkern unter dem Namen „Deutsche<br />
Bausparer AG, Bau-, Spar- und<br />
Entschuldungskasse“ gegründet und<br />
zog 1934 nach Berlin um. 1941 führte<br />
LBS Landesbausparkasse<br />
Baden-Württemberg<br />
Die <strong>Geschichte</strong> der öffentlichen Landesbausparkassen<br />
begann nur wenige<br />
Jahre nach Gründung der GdF auf<br />
Bestreben der Sparkassen. Aufgrund<br />
der wachsenden Konkurrenz durch<br />
Werbetafel der Öffentlichen Bausparkasse Württemberg, ca. 1935-38<br />
Die vier Großen in Baden-Württemberg<br />
die enge Zusammenarbeit mit den Kreditgenossenschaften<br />
dazu, dass sich die deutschen Volksbanken am Kapital der<br />
Bausparkasse beteiligten. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgte<br />
der Umzug in das vom Krieg weitgehend unzerstörte Schwäbisch<br />
Hall. Seit 1956 fi rmiert die „Bausparkasse der deutschen<br />
Volksbanken Aktiengesellschaft, Schwäbisch Hall“ als<br />
gemeinsames Bausparinstitut der Volks- und Raiffeisenbanken.<br />
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall ist heute Marktführer<br />
in Deutschland.<br />
Bauspareinlagen: 35,7 Mrd. Euro | Mitarbeiter: 3.235. Stand: 12/2010<br />
das Bausparmodell gegenüber ihren Wohnbau-Krediten<br />
gründete der Deutsche Sparkassen- und Giroverband<br />
1929 zahlreiche Bausparkassen auf Länderebene. So auch<br />
die LBS Württemberg und die LBS Badische Landesbausparkasse,<br />
die in ihrer heutigen Rechtsform als LBS Baden-Württemberg<br />
seit 2000 existiert. Sie hat ihren Sitz in<br />
<strong>Stuttgart</strong> und Karlsruhe, ihr Geschäftsgebiet ist das Land<br />
Baden-Württemberg.<br />
Bauspareinlagen: 8,225 Mrd. Euro | Mitarbeiter: 754. Stand 12/2010
Wüstenrot Bausparkasse AG<br />
In Wüstenrot im Kreis Heilbronn gründete der Drogist Georg<br />
Kropp im Jahre 1924 mit der „Gemeinschaft der Freunde“<br />
(GdF) die erste Treuhand-Bausparkasse Deutschlands. Von<br />
seinem Wohnzimmer aus führte er gemeinsam mit einer<br />
stetig wachsenden Belegschaft die Bausparkasse zum Erfolg.<br />
Aus Platzmangel zog die GdF 1930 an ihren heutigen<br />
Deutsche Bausparkasse Badenia AG<br />
Die Deutsche Bausparkasse Badenia AG hat ihren Sitz in<br />
Karlsruhe. Auch sie zählt zu den Bausparpionieren im Lande:<br />
Bereits 1931 nahm sie als „Hypotheken- und Bausparkassen<br />
GmbH“ ihren Geschäftsbetrieb auf. Seit 1983 in der Rechtsform<br />
einer Aktiengesellschaft fusionierte sie im Jahr 2000<br />
mit der DBS Deutsche Bausparkassse AG in Darmstadt zur<br />
Bild links: Siedlung Steinhaldenfeld 1933,<br />
Straße mit Vorgärten „Im Schneckenberg“<br />
Bild Mitte:<br />
Werbetafeln für die Bausparkasse und<br />
die Städt. Sparkasse <strong>Stuttgart</strong> an einer<br />
Straßenbahnhaltestelle, 1920/30<br />
Bild rechts: Siedlung Steinhaldenfeld<br />
1933<br />
Standort nach Ludwigsburg. In Anlehnung<br />
an ihren Entstehungsort wurde<br />
die Gemeinschaft der Freunde schließlich<br />
umbenannt in Wüstenrot Bausparkasse<br />
AG. Seit 1999 fi rmiert sie gemeinsam<br />
mit der Württembergischen<br />
Versicherung AG unter „Wüstenrot &<br />
Württembergische AG“.<br />
Bauspareinlagen: 17,764 Mrd. Euro | Mitarbeiter: 2.196. Stand 12/2010<br />
Deutschen Bausparkasse Badenia AG.<br />
Heute gehört die Badenia vollständig<br />
zur Generali Deutschland Gruppe. Als<br />
eine der großen privaten Bausparkassen<br />
in Deutschland ist sie bundesweit<br />
tätig. 2011 feiert die Badenia ihr 80-jähriges<br />
Bestehen<br />
Bauspareinlagen: 4,069 Mrd. Euro | Mitarbeiter: 690. Stand: 12/2010 *<br />
Werbetafel der Wüstenrot Bausparkasse AG<br />
* Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2010<br />
Werbetafel der Badenia Bausparkasse GmbH Karlsruhe 1954<br />
19
Zeitstrahl/Chronik<br />
1758 – Gründung<br />
„Marggrävlich<br />
Baden-Durlachische<br />
Brand-<br />
Versicherungs-<br />
Societät“<br />
20<br />
Ab ca. 1780:<br />
Zahlreiche Gründungen<br />
kleiner<br />
Privatbanken aus<br />
Handelshäusern<br />
1800 – Gründung<br />
Königlich Württembergische<br />
Hofbank<br />
1833 – Gründung<br />
Allgemeine<br />
Rentenanstalt zu<br />
<strong>Stuttgart</strong>“ (ARA)<br />
1700 1750 1800 1850<br />
1710 – erste<br />
Hoffaktoren an<br />
württembergischen<br />
Höfen<br />
1773 – Gründung<br />
Herzögliche<br />
Brand-Schadens-<br />
Versicherungs-<br />
Anstalt<br />
1818 – Gründung<br />
Württembergische<br />
Sparkasse<br />
1828 - Gründung<br />
WürttembergischePrivat-Feuer-Versicherungs-<br />
Gesellschaft<br />
1856 – Gründung<br />
Handwerkerbank<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
1854 – Gründung<br />
Lebensversicherungs-<br />
und<br />
Ersparnisbank<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
1869 – Gründung<br />
Württembergische<br />
Vereinsbank<br />
1861 – Gründung<br />
des <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Börsenvereins<br />
und Eröffnung<br />
der Vorgängerin<br />
der heutigen<br />
Baden-Württembergischen<br />
Wertpapierbörse<br />
1880 – erste<br />
Darlehenskassenvereine<br />
für<br />
Landwirte<br />
1884 – Gründung<br />
Städtische Sparkasse<br />
<strong>Stuttgart</strong><br />
Versicherungen<br />
Privatbanken<br />
Öffentliche Banken<br />
Genossenschaftsbanken<br />
Bausparkassen<br />
Börse<br />
1885 – Gründung<br />
WürttembergischerSparkassenverband<br />
1900<br />
1893 – Gründung<br />
LandwirtschaftlicheGenossenschaftsZentralkasse
1925 – Bau des<br />
ersten Bausparerhauses<br />
1924 – Gründung<br />
Gemeinschaft der<br />
Freunde, heute<br />
Wüstenrot Bausparkasse<br />
AG<br />
1916 - Gründung<br />
WürttembergischerGiroverband<br />
mit Girozentrale<br />
1905 – Gründung<br />
Süddeutsche<br />
Disconto-Gesellschaft<br />
AG<br />
1927 – Entstehung<br />
der Allianz<br />
und <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Lebensversicherungsbank-AG,<br />
heute Allianz<br />
1929 – Fusion<br />
Disconto-Gesellschaft<br />
und<br />
Deutsche Bank<br />
1924 – Fusion<br />
Württembergische<br />
Vereinsbank und<br />
Deutsche Bank<br />
1931 – Gründung<br />
Badenia,<br />
heute Deutsche<br />
Bausparkasse<br />
Badenia AG<br />
Leben 1998 – Vereinigung<br />
Baden-WürttembergischeWertpapierbörse<br />
e.V.<br />
wird Träger der<br />
Börse <strong>Stuttgart</strong><br />
1929 – Gründung<br />
der Landesbausparkassen<br />
1931 – Gründung<br />
Deutsche Bausparer<br />
AG, Bau-,<br />
Spar- und Entschuldungskasse,<br />
heute Bausparkasse<br />
Schwäbisch<br />
Hall AG<br />
1994 – Verkauf<br />
der öffentlichen<br />
Gebäudeversicherungen<br />
an<br />
den Sparkassen-<br />
und Giroverband<br />
1950 2000<br />
1988 – Fusion<br />
der Kommunalen<br />
Landesbank<br />
Girozentralen zur<br />
SüdwestdeutschenLandesbank<br />
1999 – Entstehung<br />
der LBBW<br />
aus SüdwestLB,<br />
Landesgirokasse<br />
und Marktteil der<br />
L-Bank<br />
1999 – ZusammengehenWürttembergische<br />
Versicherung AG<br />
und Wüstenrot<br />
Bausparkasse<br />
AG zu „Wüstenrot<br />
& Württembergische<br />
AG“<br />
2009 – Zusammenschluss<br />
des<br />
Badischen und<br />
des WürttembergischenGenossenschaftsverbands<br />
zum<br />
Baden-WürttembergischenGenossenschaftsverband<br />
e.V.<br />
21
Literatur- und Bildnachweise<br />
Literatur<br />
- Bausparer-<strong>Geschichte</strong>n aus dem Südwesten ; eine Ausstellung des Hauses der <strong>Geschichte</strong><br />
Baden-Württemberg, <strong>Stuttgart</strong>, 1. Dezember 2005 bis 30. Juli 2006 / [Hrsg. Haus der<br />
<strong>Geschichte</strong> Baden-Württemberg, <strong>Stuttgart</strong>. Red. Ernst Seidl. Beitr.: Johannes Häußler ...].<br />
<strong>Stuttgart</strong> : Haus der <strong>Geschichte</strong> Baden-Württemberg, 2005.<br />
- 175 Jahre Württembergische: Chronik 1828 - 2003 / [Hrsg. Württembergische<br />
Versicherung AG] – <strong>Stuttgart</strong>, 2003.<br />
- Das Jubiläum – SV Sparkassenversicherung – Badische Gebäudeversicherung 1758-2008<br />
/ [Hrsg. SV SparkassenVersicherung] – <strong>Stuttgart</strong>, 2008.<br />
- Bergner, Mathias: Das württembergische Bankwesen. Entstehung, Ausbau und<br />
struktureller Wandel des regionalen Bankwesens bis 1923. In: Beiträge zur Südwestdeutschen<br />
Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Bd. 16. <strong>Stuttgart</strong>, 1993.<br />
- Kollmer-von Oheimb-Loup, Gert: Einführung in die baden-württembergische Bankengeschichte<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts. In: <strong>Stuttgart</strong>er Historische Studien zur<br />
Landes- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 14. <strong>Stuttgart</strong>, 2009.<br />
- Pohl, Manfred: Baden-Württembergische Bankgeschichte. <strong>Stuttgart</strong>/Berlin/Köln, 1992.<br />
- Borscheid, Peter: 100 Jahre Allianz. [Hg.: Allianz AG Holding] München, 1990.<br />
- www.bgvnet.de<br />
- www.sv-bw.de<br />
- www.lbbw.de<br />
- www.bauspar-museum.de<br />
Bilder<br />
Titelseite:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königsbau 1925, LMZ030798<br />
Seite 3:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königsbau 1925, LMZ030798<br />
Seite 4-5:<br />
- www.fotolia.de, Portrait of business people giving the thumbs-up sign © pressmaster<br />
- www.fotolia.de, Illustration © Julien Eichinger<br />
- www.fotolia.de, <strong>Stuttgart</strong>er City © Jens Hilberger<br />
Seite 6-7:<br />
- Wappen von Baden-Württemberg ab 1817<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>-Hohenheim: Schloss in der<br />
Vogelperspektive 1820, Lithographie Kunstanstalt v. Julius Haecker, <strong>Stuttgart</strong>, LMZ028017<br />
- Königin Katharina ca. 1816: Sammlung W. Weber, <strong>Stuttgart</strong>. Zur Verfügung gestellt durch<br />
Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg (WABW), Bestand: Y315 P252.<br />
- Brief von Königin Katharina an die Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins, 28. Februar 1818<br />
(2 Bll.) und Brief von König Wilhelm an die Zentralstelle des Wohltätigkeitsvereins,<br />
27. Februar 1818 (1 Bl.): Staatsarchiv Ludwigsburg Bestand E 193 Bü 1.<br />
- Werbetafel „Bargeldlos zahlen“, Städt. Girokasse <strong>Stuttgart</strong> 1955: Bernhard Holtmann<br />
(Nachlass im Stadtarchiv <strong>Stuttgart</strong>)/Landesbank Baden-Württemberg. Zur Verfügung gestellt<br />
durch WABW, Bestand Y315 P 187.<br />
Seite 8-9:<br />
- <strong>Stuttgart</strong>er Bank im heutigen Börsengebäude: zur Verfügung gestellt durch Volksbank<br />
<strong>Stuttgart</strong> eG.<br />
- <strong>Stuttgart</strong> Bank, Zweigstelle Heslach, Böblinger Straße 84a als Provisorium: zur Verfügung<br />
gestellt durch Volksbank <strong>Stuttgart</strong> eG.<br />
- Die Volksbank Zuffenhausen eG aus dem Jahr 1971: zur Verfügung gestellt durch<br />
Volksbank Zuffenhausen eG.<br />
Seite 10-11:<br />
- Karoline „Madame“ Kaulla: Maler unbekannt.<br />
- Werbebroschüre „Der Sparschrank im Einzelhandelsgeschäft“ ca. 1956: Landesbank<br />
Baden-Württemberg, Bestand B 102 Städt. Spar- u. Girokasse. Zur Verfügung gestellt durch<br />
WABW.<br />
Seite 12-13:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong> zerstört: Kreuzung am<br />
Schlossplatz, Königsbau und Kronprinzenpalais (links) 1946, LMZ025331<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königsbau mit Pferdebahn<br />
um 1887, LMZ095586<br />
22<br />
- <strong>Stuttgart</strong>er Bank, Zweigstelle Bad Cannstatt: zur Verfügung gestellt durch Volksbank<br />
<strong>Stuttgart</strong> eG.<br />
Seite 14-15:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königstraße 1929, LMZ910944<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Mercedes Benz 170V Cabriolet auf dem<br />
Schlossplatz 1977, LMZ023658<br />
- Gründungsurkunde der Marggrävlich Baden-Durlachischen Brand-Versicherungs-Societät<br />
von 1758: Historisches Unternehmensarchiv, SV SparkassenVersicherung Holding AG<br />
- Herzoglich Württembergische allgemeine Brand Schadens Versicherungs-Ordnung 1773:<br />
Historisches Unternehmensarchiv, SV SparkassenVersicherung Holding AG<br />
- Versicherungsurkunde 1829-1830: zur Verfügung gestellt durch Württembergische<br />
Versicherung AG<br />
Seite 16-17:<br />
- Werbetafel der Öffentlichen Bausparkasse Württemberg, ca. 1935-38: zur Verfügung gestellt<br />
durch Landesbausparkasse Baden-Württemberg<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Büchsentor 7, „Zweite <strong>Stuttgart</strong>er<br />
Pferdebahn“ um 1889, LMZ029253<br />
- Georg Kropp: zur Verfügung gestellt durch Wüstenrot Bausparkasse AG<br />
Seite 18-19:<br />
- Werbeplakat der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG: zur Verfügung gestellt durch<br />
Bausparkasse Schwäbisch-Hall AG<br />
- Werbeplakat der Badenia Bausparkasse GmbH Karlsruhe 1954: zur Verfügung gestellt durch<br />
Deutsche Bausparkasse Badenia AG<br />
- Werbetafel der Wüstenrot Bausparkasse AG: zur Verfügung gestellt durch Wüstenrot<br />
Bausparkasse AG<br />
- Werbetafel der Öffentlichen Bausparkasse Württemberg, ca. 1935-38: zur Verfügung gestellt<br />
durch Landesbausparkasse Baden-Württemberg<br />
- Werbetafeln für die Bausparkasse und die Städt. Sparkasse <strong>Stuttgart</strong> an einer Straßenbahnhaltestelle,<br />
1920/30: Württ. Bildstelle GmbH, <strong>Stuttgart</strong>, heute: Landesmedienzentrum<br />
B-W. Zur Verfügung gestellt durch WABW, Bestand Y315 P 188.4<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Siedlung Steinhaldenfeld 1933,<br />
LMZ095364<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Siedlung Steinhaldenfeld 1933,<br />
LMZ095365<br />
Seite 20-21:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königsbau mit Pferdebahn<br />
um 1887, LMZ095586<br />
- Königsbau <strong>Stuttgart</strong> 2006, Dirk Sturz<br />
- Gründungsurkunde der Marggrävlich Baden-Durlachischen Brand-Versicherungs-Societät<br />
von 1758: Historisches Unternehmensarchiv, SV SparkassenVersicherung Holding AG<br />
- Herzoglich Württembergische allgemeine Brand Schadens Versicherungs-Ordnung 1773:<br />
Historisches Unternehmensarchiv, SV SparkassenVersicherung Holding AG<br />
- Versicherungsurkunde 1829-1830: zur Verfügung gestellt durch Württembergische<br />
Versicherung AG<br />
- Karoline „Madame“ Kaulla: Maler unbekannt.<br />
- Königin Katharina ca. 1816: Sammlung W. Weber, <strong>Stuttgart</strong>. Zur Verfügung gestellt durch<br />
Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg (WABW), Bestand: Y315 P252.<br />
- Werbeplakat der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG: zur Verfügung gestellt durch<br />
Bausparkasse Schwäbisch-Hall AG<br />
- Werbeplakat der Badenia Bausparkasse GmbH Karlsruhe 1954: zur Verfügung gestellt durch<br />
Deutsche Bausparkasse Badenia AG<br />
- Werbetafel der Wüstenrot Bausparkasse AG: zur Verfügung gestellt durch Wüstenrot<br />
Bausparkasse AG<br />
- Werbetafel der Öffentlichen Bausparkasse Württemberg, ca. 1935-38: zur Verfügung gestellt<br />
durch Landesbausparkasse Baden-Württemberg<br />
- Versicherungspolice der Allianz und <strong>Stuttgart</strong>er Lebensversicherungs AG 1928:<br />
Firmenhistorisches Archiv der Allianz AG<br />
- Aktie 100 RM März 1932 (Blankette), www.aktiensammler.de<br />
- www.fotolia.de, bulldog © Frank-Peter Funke<br />
Seite 22-23:<br />
- Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. <strong>Stuttgart</strong>: Königsbau 1925, LMZ030798
Impressum<br />
Vereinigung Baden-Württembergische<br />
Wertpapierbörse e.V.<br />
STUTTGART FINANCIAL<br />
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70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
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Telefax 0711 222 985-661<br />
www.stuttgart-fi nancial.de<br />
Annika Rohde M.A.<br />
Veranstaltungen und Kommunikation<br />
rohde@stuttgart-fi nancial.de<br />
Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse e.V.<br />
STUTTGART FINANCIAL<br />
Börsenstraße 4 | 70174 <strong>Stuttgart</strong><br />
Fon +49 (0)711 222 985-729<br />
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