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REGJO SÜDOSTNIEDERSACHSEN - HEFT II 2015 - Verantwortung - Teaser

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

regjo ist DAS Regional-Journal aus dem Herzen der Region für Südostniedersachsen regjo erscheint sechs mal jährlich in den Städten Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg sowie in den Landkreisen Gifhorn, Goslar, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel. regjo wendet sich an alle Menschen, die in Südostniedersachsen leben, arbeiten, oder sich für die Region interessieren. regjo landet direkt auf den Schreibtischen der Entscheider in Südostniedersachsen, aber auch in den Business-Lounges mehrerer Flughäfen im Inland und im deutschsprachigen Ausland. regjo will die Menschen in Südostniedersachsen und Interessenten von außerhalb der Region für das Land zwischen Goslar und Gifhorn sowie zwischen Helmstedt und Peine begeistern. regjo • zeigt die wirtschaftliche Vielfalt der Region • gibt Überblick über den kulturellen Reichtum Südostniedersachsens • porträtiert die Vordenker der Region • stellt innovative Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen vor • berichtet über die Menschen in Südostniedersachsen, ihre Vorlieben und ihre liebenswerten Besonderheiten regjo schafft Identität und Zusammengehörigkeitsgefühl

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TITEL // 02.<strong>2015</strong> // 29<br />

<strong>Verantwortung</strong> übernehmen:<br />

„Politisches Engagement<br />

ist der Schlüssel“<br />

Jakob von Uexküll ist der Gründer des Alternativen Nobelpreises<br />

und des Weltzukunftsrats (World Future Council), der sich als Vertreter<br />

kommender Generationen versteht. Er spricht über <strong>Verantwortung</strong> und<br />

darüber, wie wir <strong>Verantwortung</strong> übernehmen können.<br />

AUTOR: ANDREA HOFERICHTER<br />

FOTOGRAFIE: FOTOLIA/GRETA6<br />

Über die Zukunft der Erde gibt es<br />

regelrechte Horrorszenarien, vor allem<br />

wegen Ressourcenknappheit und<br />

Klimawandel. Auch Sie sagen Verteilungskämpfe<br />

voraus. Wie können wir<br />

die Welt noch retten?<br />

Wir müssen den Klimawandel stoppen<br />

und den Raubbau am Planeten so<br />

schnell wie möglich beenden. Viele Rohstoffe<br />

sind nahezu erschöpft. Die meisten<br />

Länder der Welt können sich unseren<br />

Prokopf-Verbrauch schon heute rein<br />

physikalisch nicht mehr leisten. Wir<br />

haben aber eine globale <strong>Verantwortung</strong><br />

und eine Verpflichtung unseren Kindern<br />

gegenüber.<br />

Werden wir Verzicht üben müssen?<br />

Das ist auch eine Frage der Definition.<br />

Statt immer mehr Ressourcen zu<br />

verbrauchen, können wir zum Beispiel<br />

ein Musikinstrument oder eine Sprache<br />

lernen. Das ist auch eine Art Luxus. Im<br />

letzten Jahr habe ich mit einem Berater<br />

der chinesischen Regierung gesprochen.<br />

Dort wird ganz intensiv über Maßnahmen<br />

nachgedacht, den Ressourcenverbrauch<br />

zu senken, zum Beispiel Dinge<br />

zu mieten, statt zu kaufen. Auf meine<br />

Frage, was die Sparmaßnahmen konkret<br />

für das Leben der nächsten Generationen<br />

bedeutet, hat er gesagt:<br />

weniger Autorennen, mehr Tanzwettbewerbe.<br />

Ich glaube, das bringt es ganz<br />

gut auf den Punkt.<br />

Was kann jeder Einzelne tun?<br />

Der Schlüssel ist, sich politisch zu engagieren,<br />

sei es im Gemeinderat oder auf<br />

nationaler Ebene. Wenn sich Menschen<br />

aus der Politik zurückziehen, dürfen<br />

sie eigentlich nicht über Umweltzerstörung<br />

und Klimawandel klagen. Denn<br />

sie haben es anderen überlassen, die<br />

Rahmenbedingungen zu bestimmen. Im<br />

alten Athen, der Wiege der Demokratie,<br />

wurde ein Mensch, der sich politisch<br />

nicht einbrachte, als Idiotes bezeichnet.<br />

Heute heißt es, man muss idiotisch sein,<br />

um in die Politik zu gehen. Das ist eine<br />

ausgesprochen gefährliche Haltung.<br />

Welche Rolle spielen private Sparbemühungen,<br />

zum Beispiel weniger mit<br />

dem Auto zu fahren?<br />

Auch kleine Taten sind nicht unnütz.<br />

Wir in den reichen Industrieländern<br />

Kleine Taten zählen<br />

sind ein überdurchschnittlicher Teil des<br />

Problems. Dadurch sind wir auch wenn<br />

wir etwas verändern, ein überdurchschnittlicher<br />

Teil der Lösung, und zwar<br />

in allen Lebensbereichen. Eine Studie<br />

hat zum Beispiel Folgendes ergeben:<br />

Wenn sich in Deutschland ein Paar<br />

trennt und dann in zwei getrennten<br />

Haushalten lebt, ist allein der Mehrverbrauch<br />

an Ressourcen so groß wie der<br />

gesamte Verbrauch von 31 Menschen in<br />

Namibia. In die gleiche Richtung zielte<br />

ja schon der 68er-Slogan ‚Spare Wasser<br />

und dusche mit einem Freund!‘.<br />

Also, ich denke schon, dass man privat<br />

etwas bewirken kann. Aber wenn man<br />

zum Beispiel weniger Auto fährt und<br />

dann die Fabrik nebenan sieht, die soviel<br />

Kohlendioxid ausstößt, dass man<br />

davon 500.000 Jahre mit dem Auto<br />

rumfahren könnte, ist das natürlich<br />

sehr demotivierend. Die Fabrik wiederum<br />

wird nur durch gesetzliche Vorgaben,<br />

also durch politische Entscheidungen,<br />

umweltfreundlicher werden.<br />

Und welchen Einfluss hat die viel beschworene<br />

Macht des Konsumenten?<br />

Sicher haben wir über unsere Kaufentscheidungen<br />

eine gewisse Macht. Ich<br />

finde es aber fatal, dass wir heute vor allem<br />

als Konsumenten gesehen werden.<br />

Man macht eine Umfrage, ob ein Produkt<br />

gewünscht wird, und wenn die positiv<br />

ausfällt, heißt es, der Markt hat gesprochen,<br />

der Konsument will das. Ich bin<br />

aber überzeugt, dass die meisten Menschen<br />

in erster Linie als Bürger und nicht<br />

als Konsumenten ernstgenommen werden<br />

wollen. Als die US-amerikanische<br />

Regierung einmal über den Bau eines<br />

Erlebnisparks in einem Naturschutzgebiet<br />

entschied, fragte ein Professor einer<br />

nahegelegenen Universität seine Studenten,<br />

ob sie gerne in diesen Park gehen<br />

würden. Die meisten sagten „ja“. Dann<br />

fragte er, ob es richtig sei, den Bau zu genehmigen.<br />

Da sagten die meisten „nein“,<br />

die Regierung müsse dafür sorgen, dass<br />

die Natur erhalten bleibt. Das war die<br />

Frage an den moralischen Bürger, und<br />

die wird heute viel zu selten gestellt. :::

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