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»Es war schön in dem Land, das es nicht mehr gibt«

Was ist Jugoslawien und wie lebt es sich heute in Serbien – ein Interview mit Drehbuchautorin Melina Pota Koljević

Was ist Jugoslawien und wie lebt es sich heute in Serbien – ein Interview mit Drehbuchautorin Melina Pota Koljević

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»Das Unglück kam mit den Kriegen der Neunziger«:<br />

Szene aus »Circl<strong>es</strong>«<br />

<strong>»Es</strong> <strong>war</strong> <strong>schön</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Land</strong>, <strong>das</strong> <strong>es</strong><br />

<strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> <strong>gibt«</strong><br />

Interview mit der Belgrader Drehbuchautor<strong>in</strong><br />

Mel<strong>in</strong>a Pota Koljević über Nationalismus <strong>in</strong><br />

Ex-Jugoslawien 20 Jahre nach <strong>dem</strong> offiziellen<br />

Ende d<strong>es</strong> Bosnien-Kriegs und den Film »Circl<strong>es</strong>«<br />

(»Krugovi«), für den sie mit <strong>dem</strong> serbischen<br />

Regisseur Srdan Golubović zusammengearbeitet hat<br />

onkret : Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Jugoslawien geboren<br />

und aufgewachsen. Was denken<br />

Sie heute über <strong>das</strong> <strong>Land</strong>?<br />

Mel<strong>in</strong>a Koljević: Jugoslawien ist <strong>in</strong> gewisser<br />

Weise immer noch me<strong>in</strong> <strong>Land</strong>, auch wenn <strong>es</strong><br />

im geografischen und historischen S<strong>in</strong>ne<br />

<strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> existiert. Ich habe dort me<strong>in</strong>e<br />

schulische und geistige Bildung erlangt, die<br />

e<strong>in</strong>en <strong>nicht</strong> löschbaren Stempel h<strong>in</strong>terlassen<br />

hat.<br />

Was bedeutet di<strong>es</strong><strong>es</strong> Jugoslawentum<br />

heute? Damals wie heute ist <strong>es</strong> <strong>das</strong> Gefühl, e<strong>in</strong>en<br />

Menschen, egal, wo er lebt, <strong>nicht</strong> als Angehörigen<br />

e<strong>in</strong>er anderen Nation oder Religion,<br />

sondern als e<strong>in</strong>en Menschen zu betrachten,<br />

der auf <strong>dem</strong> gleichen Planeten lebt.<br />

Jugoslawien hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em historischen Moment<br />

versucht, e<strong>in</strong> solch<strong>es</strong> Gefühl der Zugehörigkeit<br />

zur ganzen Welt zu pflegen. In so<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Land</strong> habe ich dreißig Jahre gelebt.<br />

Niemals habe ich gefragt oder darüber nachgedacht,<br />

<strong>war</strong>um jemand so und so heißt. Damals<br />

wie heute frage ich mich, ob jemand e<strong>in</strong><br />

guter oder böser Mensch ist. Dazwischen gibt<br />

<strong>es</strong> z<strong>war</strong> Nuancen, aber damit fängt all<strong>es</strong> an,<br />

und damit endet all<strong>es</strong>.<br />

Me<strong>in</strong>e Mutter Bojana ist <strong>in</strong> Tuzla, Bosnien,<br />

geboren, <strong>in</strong> der Zeit, als me<strong>in</strong>e Oma<br />

Milka, die selbst aus Cet<strong>in</strong>je, Montenegro,<br />

stammte, dort als Lehrer<strong>in</strong> tätig <strong>war</strong>. Sie arbeitete<br />

später viele Jahre <strong>in</strong> Sarajevo, wo sie<br />

mit ihrem Mann, me<strong>in</strong>em Opa Dragoljub, e<strong>in</strong>em<br />

Geometer aus Travnik, bis zum Zweiten<br />

Barnste<strong>in</strong>er Film<br />

Weltkrieg gelebt hat. <strong>Land</strong>verm<strong>es</strong>sung hatte<br />

er <strong>in</strong> der ehemaligen österreich-ungarischen<br />

Monarchie studiert, <strong>in</strong> Prag. Danach wurde<br />

er auch ihr Soldat. Theoretisch hätte er dort<br />

gegen me<strong>in</strong>en Opa aus Montenegro kämpfen<br />

können, der zur gleichen Zeit <strong>in</strong> der serbischen<br />

Armee diente.<br />

Me<strong>in</strong> Vater wiederum wurde <strong>in</strong> Skopje<br />

geboren, als e<strong>in</strong>er der zwei Söhne me<strong>in</strong>er<br />

Oma Artemis Sapundži, geboren <strong>in</strong> Th<strong>es</strong>saloniki,<br />

Griechenland, und me<strong>in</strong><strong>es</strong> Opas<br />

Hristakije Pota, geboren <strong>in</strong> Kruševo, im heutigen<br />

Mazedonien. Wenn ich auf di<strong>es</strong>e Wurzeln<br />

zurückblicke, dann begreife ich, <strong>das</strong>s<br />

ich <strong>nicht</strong>s ander<strong>es</strong> se<strong>in</strong> kann als e<strong>in</strong>e Jugoslaw<strong>in</strong>,<br />

für immer.<br />

Wie haben Sie den Zerfall erlebt?<br />

Als Jugoslawien zerfiel, wollte ich <strong>das</strong><br />

e<strong>in</strong>fach <strong>nicht</strong> wahrhaben. Das ist, wie wenn<br />

vor Ihren Augen Ihre Familie ause<strong>in</strong>anderbricht.<br />

Es ist sehr schmerzhaft und hässlich.<br />

Es <strong>war</strong> <strong>schön</strong> <strong>in</strong> <strong>dem</strong> <strong>Land</strong>, <strong>das</strong> <strong>es</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong><br />

gibt. Ich kann mich <strong>nicht</strong> er<strong>in</strong>nern, <strong>das</strong>s<br />

Menschen <strong>in</strong> Jugoslawien jemals so unglücklich<br />

<strong>war</strong>en, wie sie <strong>es</strong> nach all di<strong>es</strong>en schrecklichen<br />

Kriegen der Neunziger geworden s<strong>in</strong>d.<br />

Der Film »Circl<strong>es</strong>« bearbeitet e<strong>in</strong> Ereignis<br />

aus <strong>dem</strong> Bosnien-Krieg. In der zentralen<br />

Szene, die sich am Marktplatz d<strong>es</strong> bosnischherzegow<strong>in</strong>ischen<br />

Städtchen Treb<strong>in</strong>je abspielt,<br />

b<strong>es</strong>chützt e<strong>in</strong> Soldat der serbischen<br />

Armee e<strong>in</strong>en se<strong>in</strong>er Mitbürger, der ke<strong>in</strong> Serbe<br />

ist, vor den Misshandlungen anderer serbischen<br />

Soldaten. Se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>greifen ermöglicht<br />

<strong>dem</strong> Misshandelten die Flucht, während<br />

der Serbe selbst zu Tode geprügelt wurde.<br />

Warum <strong>war</strong> <strong>es</strong> für Sie wichtig, di<strong>es</strong>e wahre<br />

Begebenheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Film zu verarbeiten?<br />

Mit Srdjan Aleksić, <strong>dem</strong> Mann, von d<strong>es</strong>sen<br />

Tat und ihren Folgen »Circl<strong>es</strong>« erzählt,<br />

fühlte ich mich sofort verbunden. Ich sah<br />

e<strong>in</strong>e Dokumentation über ihn und spürte,<br />

<strong>das</strong>s wir <strong>in</strong> gleichem Geist erzogen wurden.<br />

Niemand kann sicher für sich selbst sagen,<br />

<strong>das</strong>s er <strong>in</strong> so e<strong>in</strong>er Situation solchen Mut und<br />

solche Kraft hätte, wie Srdjan Aleksić sie hatte.<br />

Aber gerade <strong>das</strong> ist e<strong>in</strong> Grund, ihm R<strong>es</strong>pekt<br />

zu zollen, se<strong>in</strong>er zu gedenken. Es gibt<br />

sehr viele Menschen, die unsicher und ängstlich<br />

s<strong>in</strong>d und glauben, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Böse unausweichlich<br />

stärker ist. Dem ist aber <strong>nicht</strong> so,<br />

und di<strong>es</strong>er Film ist e<strong>in</strong>e Art Ermutigung für<br />

alle: Es ist <strong>nicht</strong> all<strong>es</strong> verloren, <strong>es</strong> können und<br />

sollen noch viele Kämpfe ausgetragen werden,<br />

um die Angst zu b<strong>es</strong>iegen.<br />

Der Film wurde am Orig<strong>in</strong>alschauplatz<br />

<strong>in</strong> Treb<strong>in</strong>je gedreht. Können Sie die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

b<strong>es</strong>chreiben? Wie haben die Behörden<br />

und Bürger reagiert?<br />

Während der Dreharbeiten herrschte<br />

e<strong>in</strong>e unangenehme Atmosphäre <strong>in</strong> <strong>dem</strong> Ort.<br />

Die Menschen <strong>in</strong> Treb<strong>in</strong>je <strong>war</strong>en <strong>nicht</strong> ange-<br />

52 konkret 5/15<br />

koljevic.<strong>in</strong>dd 2 15.04.15 01:59


tan davon, <strong>das</strong>s irgendwelche fremden Menschen<br />

<strong>in</strong> die Stadt kamen, um e<strong>in</strong>en Film darüber<br />

zu drehen, was die Bewohner geme<strong>in</strong>sam<br />

verg<strong>es</strong>sen und vergraben wollten. Der<br />

Mord an Srdjan Aleksić spielte sich vor den<br />

Augen vieler an di<strong>es</strong>em zentralen Platz ab,<br />

und niemand hat ihn verteidigt! Ihnen ist <strong>es</strong><br />

auch pe<strong>in</strong>lich, Srdjan Aleksićs Vater, der<br />

noch <strong>in</strong> der Stadt lebt, zu begegnen, weil se<strong>in</strong>e<br />

Anw<strong>es</strong>enheit sie daran er<strong>in</strong>nert, <strong>das</strong>s sie<br />

für se<strong>in</strong>en Sohn <strong>nicht</strong>s getan haben, als er <strong>es</strong><br />

gebraucht hat. Auch se<strong>in</strong>e Mörder wurden<br />

teils nur unzureichend b<strong>es</strong>traft.<br />

Wie wurde der Film <strong>in</strong> Serbien und anderen<br />

ehemals jugoslawischen Republiken<br />

aufgenommen?<br />

Auf den F<strong>es</strong>tivals <strong>in</strong> Serbien, Bosnien,<br />

Kroatien, Slowenien fand di<strong>es</strong>er Film <strong>das</strong> Publikum,<br />

<strong>das</strong> ihn versteht. Die Menschen <strong>in</strong><br />

Sarajevo, Belgrad und Pula haben applaudiert.<br />

Aber <strong>es</strong> gibt auch Menschen, die den<br />

Film <strong>nicht</strong> sehen wollen, weil sie im voraus<br />

all<strong>es</strong> über ihn zu wissen glauben. Sie wissen,<br />

<strong>das</strong>s ihnen di<strong>es</strong>e G<strong>es</strong>chichte über Srdjan<br />

Aleksić und die Wirkung, die se<strong>in</strong>e Tat nach<br />

sich zieht, <strong>nicht</strong> passt.<br />

Wer s<strong>in</strong>d di<strong>es</strong>e Menschen, denen der<br />

Film <strong>nicht</strong> passt?<br />

Das s<strong>in</strong>d überwiegend Nationalisten,<br />

und die gehören zu allen g<strong>es</strong>ellschaftlichen<br />

Gruppierungen. So e<strong>in</strong>e Reaktion ist leichter<br />

zu verstehen, wenn e<strong>in</strong>fache, wenig gebildete<br />

Menschen manipuliert werden. Sie sollen<br />

von der wahren Quelle ihrer eigenen f<strong>in</strong>anziellen<br />

und sozialen Misere abgelenkt<br />

werden. Die verursachen natürlich <strong>nicht</strong><br />

Menschen anderer Religion oder Nation, wie<br />

nationalistische Kräfte seit Jahren predigen.<br />

Verantwortlich für den nationalistischen<br />

Hass s<strong>in</strong>d die Profiteure und Ideologen aus<br />

<strong>dem</strong> eigenen Volk, die Menschen daran h<strong>in</strong>dern,<br />

e<strong>in</strong> menschenwürdig<strong>es</strong> Leben zu führen.<br />

Oft s<strong>in</strong>d <strong>es</strong> selbsternannte Intellektuelle,<br />

aber auch Neureiche, die wiederum schnell<br />

versuchen, den eigenen Nationalismus zu kaschieren,<br />

<strong>in</strong><strong>dem</strong> sie sich als tolerant, liberal<br />

und modern darstellen. Am <strong>in</strong>ter<strong>es</strong>sant<strong>es</strong>ten<br />

s<strong>in</strong>d sogenannte <strong>in</strong>tellektuelle Nationalisten,<br />

was für mich e<strong>in</strong>e contradictio <strong>in</strong> adjecto ist:<br />

Ke<strong>in</strong> wahrer Intellektueller kann gleichzeitig<br />

Nationalist se<strong>in</strong>; er müsste unterschiedliche<br />

Weltanschauungen und Werte r<strong>es</strong>pektieren,<br />

solange sie die Existenz und Werte e<strong>in</strong><strong>es</strong><br />

anderen <strong>nicht</strong> bedrohen. Wir haben<br />

viele solche »Intellektuellen«, die weder den<br />

Film noch Srdjan Aleksić kennen, die sich<br />

aber <strong>nicht</strong> scheuen, dazu schwachs<strong>in</strong>nige<br />

und grausame Urteile abzugeben.<br />

Welche Rolle spielt Nationalismus <strong>in</strong><br />

der serbischen Politik und Kultur heute?<br />

E<strong>in</strong>e schlechte – <strong>nicht</strong> nur <strong>in</strong> Serbien,<br />

sondern überall. Aber <strong>in</strong> Serbien hat der Nationalismus<br />

def<strong>in</strong>itiv <strong>das</strong> Bewusstse<strong>in</strong> der<br />

Menschen entstellt. Das <strong>war</strong> <strong>in</strong> Jugoslawien<br />

anders. Wir alle <strong>war</strong>en stolz darauf, Bürger<br />

der Welt zu se<strong>in</strong>, ke<strong>in</strong>e »guten Serben« oder<br />

konkret 5/15<br />

»guten Kroaten«, sondern gute Menschen.<br />

Was mich tröstet und ermutigt, ist die Tatsache,<br />

<strong>das</strong>s gerade bei den jungen Menschen<br />

<strong>in</strong> Serbien e<strong>in</strong>e neue Form d<strong>es</strong> Kosmopolitismus<br />

entsteht, e<strong>in</strong> emotionaler und<br />

<strong>in</strong>tellektueller Widerstand gegen den Nationalismus.<br />

Und di<strong>es</strong>er Widerstand f<strong>in</strong>det<br />

noch Anklang bei ihren Eltern, von denen<br />

viele die Bedeutung Jugoslawiens <strong>nicht</strong> verg<strong>es</strong>sen<br />

haben.<br />

Wie sehen Sie die Rehabilitation der<br />

Tschetnik-Bewegung <strong>in</strong> Serbien heute?<br />

Das ist e<strong>in</strong> tiefb<strong>es</strong>chämender Akt, unter<br />

<strong>dem</strong> viele Antifaschisten schrecklich leiden.<br />

So ist <strong>es</strong> auch bei me<strong>in</strong>em Vater und me<strong>in</strong>em<br />

Onkel, die im Zweiten Weltkrieg <strong>in</strong> Mazedonien<br />

als Partisanen gegen die bulgarischen<br />

Faschisten gekämpft haben. Neben den vielen<br />

Menschen, die ihr Leben im Kampf gegen<br />

die Faschisten geopfert haben, werden<br />

heute faschistische Kollaborateure gefeiert,<br />

die viele Serben und »Jugoslawen« noch als<br />

Schlächter d<strong>es</strong> eigenen Volk<strong>es</strong> <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

haben. Die Tschetniks mordeten <strong>nicht</strong> nur<br />

<strong>in</strong> Bosnien und Herzegow<strong>in</strong>a, auch anderen<br />

Serben haben sie viel Bös<strong>es</strong> angetan. Das beweisen<br />

zahlreiche historische Dokumente.<br />

Es gibt noch Zeugen, die die Verbrechen mitansehen<br />

mussten. Es ist b<strong>es</strong>chämend, <strong>das</strong>s<br />

man die Tschetniks nun offiziell als Patrioten<br />

würdigt und ihnen Denkmäler baut.<br />

Dennoch habe ich die Hoffnung, <strong>das</strong>s<br />

sich di<strong>es</strong> ändert, da heute <strong>in</strong> Serbien viele<br />

junge Menschen mit solchen Strömungen<br />

und geistiger Vergiftung Schluss machen<br />

wollen. Sie s<strong>in</strong>d kämpferisch, l<strong>in</strong>ks orientiert<br />

und freiheitlich e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>tellt, und ich hoffe,<br />

<strong>das</strong>s sie <strong>in</strong> den nächsten Jahren e<strong>in</strong> liberal<strong>es</strong>,<br />

tolerant<strong>es</strong> Serbien enstehen lassen.<br />

Jugoslawien <strong>war</strong> mal e<strong>in</strong> Paradi<strong>es</strong> für<br />

Filmemacher. Wie s<strong>in</strong>d heute die Produktionsbed<strong>in</strong>gungen?<br />

Gibt <strong>es</strong> Staatsförderung<br />

<strong>in</strong> Serbien und anderen Republiken?<br />

Die Situation heute ähnelt <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise<br />

<strong>dem</strong> jugoslawischen Paradi<strong>es</strong>. Unter Tito<br />

gab <strong>es</strong> <strong>nicht</strong> nur Geld für »Partisanenfilme«.<br />

E<strong>in</strong>e ganze Reihe von Filmen entstanden,<br />

die die jugoslawische G<strong>es</strong>ellschaft offen kritisieren.<br />

Viele davon erreichten <strong>in</strong>ternationale<br />

F<strong>es</strong>tivals und bekamen Preise – trotz der<br />

ideologischen Repr<strong>es</strong>sion, über die heute alle<br />

gerne lamentieren. Aber di<strong>es</strong>e Filme haben<br />

<strong>das</strong> Image Jugoslawiens geprägt.<br />

Und die Situation heute? Das Geld ist<br />

sehr begrenzt und dadurch, <strong>das</strong>s <strong>es</strong> an viele<br />

Projekte verteilt wird, hat niemand genug.<br />

Nötig wäre, viel <strong>mehr</strong> Geld für die Kultur und<br />

b<strong>es</strong>onders für die Filmförderung auszugeben.<br />

Weil Filme e<strong>in</strong>e Art Ausweis e<strong>in</strong><strong>es</strong> <strong>Land</strong><strong>es</strong><br />

darstellen, e<strong>in</strong> Spiegel se<strong>in</strong>er Haltung gegenüber<br />

der Kunst, aber auch e<strong>in</strong> Spiegel se<strong>in</strong><strong>es</strong><br />

Selbstverständniss<strong>es</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

Interview: Sadija Kavgić<br />

Der Film »Circl<strong>es</strong>« ersche<strong>in</strong>t am 22. Mai auf DVD bei<br />

Barnste<strong>in</strong>er Film.<br />

konkret texte 66<br />

Jörg Kronauer – »Ukra<strong>in</strong>e über all<strong>es</strong>!«<br />

Der vorliegende Band soll die Rolle deutlich<br />

machen, die Deutschland und die übrigen<br />

w<strong>es</strong>tlichen Staaten für die Entwicklung der<br />

Ukra<strong>in</strong>e spielten und spielen. Es geht um die<br />

politischen wie ökonomischen Inter<strong>es</strong>sen, die<br />

vor allem die Bund<strong>es</strong>republik und die Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten zur E<strong>in</strong>mischung <strong>in</strong> <strong>in</strong>nerukra<strong>in</strong>ische<br />

Angelegenheiten veranlasst haben;<br />

<strong>es</strong> geht darum, welche E<strong>in</strong>fluss<strong>in</strong>strumente<br />

und Machtmittel die w<strong>es</strong>tliche Politik<br />

dabei e<strong>in</strong>g<strong>es</strong>etzt hat. Und <strong>es</strong> geht um jene<br />

Tradition der Ukra<strong>in</strong>e, an welche die w<strong>es</strong>tlichen<br />

Staaten dabei andockten und weiter<br />

anzudocken versuchen: die der NS-Kollaboration<br />

der »Organisation Ukra<strong>in</strong>ischer Nationalisten«.<br />

Ich b<strong>es</strong>telle .......... Ex. konkret texte 66 zum<br />

E<strong>in</strong>zelpreis von 19,80 € (zzgl. Porto + Verp. 2,95 €)<br />

Name, Vorname<br />

Straße<br />

PLZ, Wohnort<br />

Datum, Unterschrift<br />

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22767 Hamburg oder verlag@konkret-magaz<strong>in</strong>.de<br />

koljevic.<strong>in</strong>dd 3 15.04.15 01:59

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