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Tierheim Landsberg Zeitung 2015

Tierschutzverein Landsberg Zeitschrift mit Jahresüberblick, Tierschicksale, erfolgreiche Vermittlungen Tips für Tierbesitzer

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toller Hund, der uns bedingungslos<br />

vertraute. Im Oktober letzten Jahres<br />

ist unser Bruno mit fast 10 Jahren leider<br />

an einem Schlaganfall gestorben.<br />

Dieser Verlust war für Zeus und Freddy<br />

sehr schmerzhaft. Bruno hatte mit<br />

Zeus das Grundstück bewacht und<br />

mit Freddy gespielt. Leider fanden<br />

die beiden zurück gebliebenen Hunde<br />

nicht zueinander, sondern gingen ihre<br />

eigenen Wege. Für Zeus war dieses<br />

Alleinsein unerträglich, er wich mir<br />

nicht mehr von der Seite. Es war klar,<br />

dass wir ein neues Rudel-Mitglied<br />

brauchten, um dieses riesige Loch zu<br />

füllen. Die Suche begann!<br />

Zunächst suchten wir nach Mastifs in<br />

Not, da diese Rasse sehr anspruchsvoll<br />

und nicht für Jeden geeignet ist.<br />

Wir fanden auch prompt einen einjährigen<br />

Rüden in unserer Nähe, der aufgrund<br />

seines schwierigen Charakters<br />

sogar schon eingeschläfert werden<br />

sollte. Schnell vereinbarten wir einen<br />

Termin zum Kennenlernen, doch<br />

als wir die Hunde zusammenbringen<br />

wollten wurde uns mitgeteilt, dass dieser<br />

Hund doch nicht vermittelt wird.<br />

Die Enttäuschung war groß, und aus<br />

Frust suchte ich nach Bernhardiner-<br />

Welpen. Als mein Mann das mitbekam,<br />

sagte er: „Einen Welpen kann<br />

sich jeder holen. Such Du einen Bernhardiner,<br />

der kaum eine Chance auf<br />

Vermittlung hat. Den werden wir dann<br />

holen.“ Ich habe gesucht. Und ich<br />

fand Abby!<br />

Ich nahm Kontakt mit dem <strong>Tierheim</strong> in<br />

<strong>Landsberg</strong> am Lech auf.<br />

Es folgten e-mails und Telefonate mit<br />

Karin Kroneberger, die für die Vermittlung<br />

von Abby zuständig war. Normalerweise<br />

ist es nicht üblich, einen<br />

Hund in ein anderes Bundesland zu<br />

vermitteln. Aufgrund der großen Entfernung<br />

zum <strong>Tierheim</strong> <strong>Landsberg</strong> ist<br />

weder eine Begleitung während der<br />

Eingewöhnungsphase noch eine Hilfestellung<br />

vor Ort möglich. Zum Glück<br />

bin ich gelernte Tierpflegerin und<br />

arbeite ehrenamtlich im Tierschutz<br />

Hildesheim. So war die Vermittlung<br />

dann doch zu regeln. Jetzt musste<br />

nur noch ein Zeitpunkt für einen Kurzurlaub<br />

in Bayern und eine Übernachtungsmöglichkeiten<br />

mit zwei großen<br />

Hunden gefunden werden, denn Zeus<br />

und Freddy reisten natürlich mit. Sie<br />

waren ja die „Entscheidungsträger“.<br />

Wir entschieden uns für den Campingplatz,<br />

reisten Heiligabend am Vormittag<br />

in <strong>Landsberg</strong> an und wurden<br />

gegen Mittag im <strong>Tierheim</strong> von Detlef<br />

Großkopf, dem Vereinsvorsitzenden,<br />

und der Tierpflegerin Gaby Müller<br />

freundlich empfangen. Nach kurzem<br />

Kennenlernen gingen wir gemeinsam<br />

auf die Wiese zu Abby. Endlich lernten<br />

wir sie kennen!<br />

Die Hundedame war sehr überschwänglich<br />

und freundlich und sogar<br />

ein bisschen kleiner als wir gedacht<br />

hatten. Wir „beschnupperten“ uns<br />

noch ein wenig und dann gingen wir<br />

das erste Mal mit Abby spazieren. Dabei<br />

schlossen wir sie recht schnell in<br />

unser Herz, so dass einer Vergesellschaftung<br />

mit unseren Hunden vom<br />

Gefühl her nichts im Wege stand.<br />

Zurück im <strong>Tierheim</strong> besprachen wir<br />

mit Gaby Müller, wie wir die Zusammenführung<br />

geplant hatten. Dass wir<br />

jeweils nur einen von unseren Rüden<br />

mitnehmen und zu Abby Distanz halten<br />

wollten, so dass sich die beiden<br />

langsam kennenlernen können.<br />

Am folgenden Tag machten wir die erste<br />

Runde mit Zeus und Abby. Dabei<br />

zeigte sie leider keinerlei Interesse an<br />

Zeus, obwohl er sie öfter anbellte. Die<br />

zweite Runde gingen wir mit Freddy<br />

und Abby, wobei sie Interesse zeigte,<br />

ihn jedoch in seine Schranken wies,<br />

weil er sehr frech war. Die folgenden<br />

Tage gingen wir immer wieder mit Zeus<br />

und Abby, doch leider zeigte sie keinerlei<br />

Interesse und hielt Zeus durch<br />

Bellen auf Distanz. Am Samstag kamen<br />

wir auf die Idee, mit Maulkörben<br />

und Schleppleinen eine freiere Zusammenführung<br />

zu versuchen. Doch<br />

leider gab es weder im <strong>Tierheim</strong> noch<br />

bei Fressnapf einen Maulkorb, der<br />

groß genug war für Zeus. Also hieß es<br />

kreativ sein und selber basteln. Aus<br />

einem Küchensieb, einem Maler-Abrollgitter,<br />

Klebefilz zum Polstern und<br />

Kabelbindern entstand schließlich ein<br />

maßgeschneiderter Maulkorb für unseren<br />

Zeus.<br />

Am Sonntagvormittag gingen wir nun<br />

voller Erwartung mit Maulkorb und<br />

langen Leinen auf eine große Wiese.<br />

Doch sobald Zeus Abby zu nahe<br />

kam, griff sie ihn an. Also auch dieser<br />

Versuch scheiterte. Die letzte Idee,<br />

die ich hatte, war, Zeus und Abby zur<br />

Gassi-Gehzeit auf die <strong>Tierheim</strong>wiese<br />

zu setzen, um zu provozieren, dass<br />

sie diese gemeinsam verteidigen.<br />

Doch kaum waren die <strong>Tierheim</strong>hunde<br />

zum Gassigehen und außer Sichtwei-<br />

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