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IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Juni

Der Messeplatz Deutschland genießt internationales Renommée. Wir liefern sogar unser Messe-Know-how in die Welt - auch in dieser Dienstleistungsbranche sind wir mittlerweile Top-Exporteure. Das belegte jüngst um Beispiel die IFAT in Ankara. Die Envirotec aus Hasselroth nahm an der Fachausstellung für Wasser- und Recyclingtechnologie teil. Ganz wichtig ist dabei, dass Messen trotz Internetangeboten im Marketing-Mix unverzichtbar bleiben. Noch raten alle Experten zur Teilnahme, weil dort Produkte zum Anfassen geboten werden und potenzielle Kunden direkt angesprochen werden können. Da kann das Internet nicht mithalten.

Der Messeplatz Deutschland genießt internationales Renommée. Wir liefern sogar unser Messe-Know-how in die Welt - auch in dieser Dienstleistungsbranche sind wir mittlerweile Top-Exporteure. Das belegte jüngst um Beispiel die IFAT in Ankara. Die Envirotec aus Hasselroth nahm an der Fachausstellung für Wasser- und Recyclingtechnologie teil. Ganz wichtig ist dabei, dass Messen trotz Internetangeboten im Marketing-Mix unverzichtbar bleiben. Noch raten alle Experten zur Teilnahme, weil dort Produkte zum Anfassen geboten werden und potenzielle Kunden direkt angesprochen werden können. Da kann das Internet nicht mithalten.

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Einwurf<br />

Nehmen Sie das mobile<br />

Internet endlich ernst!<br />

Ein Weckruf an alle mittelständischen Einzelhändler<br />

Nahezu unbemerkt von vielen<br />

Unternehmern ist bereits die<br />

Hälfte der deutschen Internet-<br />

Nutzer mobil unterwegs. Von diesen über<br />

34 Millionen Menschen über 14 Jahren ist<br />

bekannt, dass sie im Vergleich zum durchschnittlichen<br />

Konsumenten mehrheitlich<br />

sehr gut gebildet sind und darüber hin -<br />

aus über ein überdurchschnittliches Ein -<br />

kommen verfügen. Dass diese homogene<br />

Zielgruppe der Traum der Werbe treiben -<br />

den ist, sollte klar sein. Es ist aus meiner<br />

Sicht deswegen unverständlich und fast<br />

schon leichtsinnig, dass viele Unterneh -<br />

mer über keinerlei Konzepte verfügen,<br />

diese Zielgruppe zu Kunden umzuwandeln.<br />

Was für ein ungenutztes Potenzial!<br />

Leider erkennen viele Einzelhändler noch<br />

immer nicht, wie ihre potenziellen Kun -<br />

den das mobile Internet nutzen. Das<br />

Smartphone ist im Laufe der Zeit zu<br />

einem digitalen Taschenmesser mutiert.<br />

Egal was ein Kunde sucht, über sein<br />

Smartphone findet er nahezu jede ge -<br />

wünschte Information in Sekunden -<br />

schnelle.<br />

Viele Unternehmer schätzen mobile<br />

Nutzer falsch ein. Der Fehler: Sie bewerten<br />

den mobilen Kanal einzig und allein<br />

darüber, wie viele Einkäufe getätigt wurden.<br />

Dass das Smartphone ein immer<br />

wichtigeres Werkzeug innerhalb des kompletten<br />

Kaufentscheidungsprozesses<br />

wird, bleibt ausgeblendet. Es ist für mich<br />

unfassbar: 60 Prozent aller deutschen<br />

werbetreibenden Unternehmen verfügen<br />

weder über eine mobile Webseite noch<br />

über einen mobilen Online-Shop. Noch<br />

immer fließen Milliarden von Werbe -<br />

geldern in Haushaltswerbung, Verzeich -<br />

nisse, Telefonbucheinträge oder Radiound<br />

TV-Spots. Deutlich bessere Ergeb -<br />

nisse würde bereits eine prozentual kleine<br />

Umschichtung der Gelder in mobile<br />

Werbung bringen.<br />

In täglichen Gesprächen mit Unterneh -<br />

mern wird mir zunehmend klar, was die<br />

Ursache für dieses schwerverständliche<br />

Handeln ist: Es sind zum einen die fehlenden<br />

Kenntnisse über die Möglichkeiten,<br />

die das mobile Internet bietet, und zum<br />

anderen ist es der fehlende Glaube, dass<br />

diese Form der Kundenansprache von<br />

Erfolg gekrönt ist.<br />

Diesen ungläubigen Unternehmern läuft<br />

die Zeit davon. Von der jungen, mobilen<br />

Internet-Generation, der sogenannten<br />

„Generation Z“, drängen Jahr für Jahr<br />

immer mehr in den Consumer-Markt.<br />

Diese jungen Leute wachsen mit Smart -<br />

phones und Tablets völlig selbstverständlich<br />

auf. Wenn Sie diesen mit nicht mobiltauglichen<br />

Webseiten oder fehlenden<br />

Apps entgegnen, ernten Sie nur noch<br />

Kopfschütteln.<br />

Was können Sie tun?<br />

Meine klare Empfehlung lautet: Starten<br />

Sie bereits heute mit kleinen, überschaubaren<br />

Schritten. Machen Sie Ihre Web -<br />

seite mobiltauglich, lassen Sie sich eine<br />

App erstellen, bringen Sie Ihre Produkte in<br />

einen mobilen Online-Shop, und machen<br />

Sie diese Aktionen zum Beispiel durch<br />

QR-Code-Kampagnen bekannt. Sie werden<br />

sehen, der Erfolg lässt sich gar nicht<br />

privat<br />

vermeiden und Sie werden auf einmal<br />

mit anderen Augen gesehen: Als<br />

Unterneh mer, als fortschrittlich, innovativ<br />

und zeitgemäß.<br />

Als Einstieg empfehle ich frequenzstarke<br />

Aktionen wie ein örtliches „Mitternachts-<br />

shopping”. Passend zu diesem Event<br />

beginnt Ihre Kampagne – zum Beispiel<br />

unter der Überschrift: „Shoppen Sie doch<br />

bei uns die ganze Nacht… und zwar das<br />

ganze Jahr über“. Sie benötigen dafür<br />

zunächst einen mobilen Online-Shop, der<br />

gar nicht so teuer ist, zweitens einen QR-<br />

Code und drittens etwas Budget, um die<br />

Aktion im Umkreis mit den klassischen<br />

Werbemitteln bekannt zu machen. Der<br />

mobile Online-Shop funktioniert dann<br />

wie ein Schaufenster. Mittels eines am<br />

Schaufenster angebrachten, gut sichtbaren<br />

QR-Codes können Ihre Kunden sofort<br />

erkennen, wie modern und kundenorientiert<br />

Ihr Geschäft ist. Der QR-Code kann<br />

von jedem mobilen Gerät eingelesen werden<br />

– und Ihr Geschäft steht mobilen<br />

Nutzern somit sofort offen. Und wenn Sie<br />

dann noch mit Sonderrabatten für Mobil -<br />

kunden außerhalb der üblichen Laden -<br />

schlusszeiten werben, steht einer viralen<br />

Verbreitung Ihres Angebots nichts mehr<br />

im Weg. Die Erfahrung zeigt, dass junge<br />

Menschen, die durch die Städte bummeln,<br />

auf solche Aktionen aufmerksam werden<br />

und Ihren Fund direkt an ihre Freunde<br />

weiterleiten. Auch andere Kunden kommen<br />

nach Geschäftsschluss an Ihrem<br />

Geschäft vorbei, und auch sie werden<br />

über die niedrigeren Preise angelockt.<br />

Auf diese Weise wird Ihr Schaufenster<br />

zum „Nightshopping-Kanal“, der nicht<br />

nur zwei- oder viermal im Jahr geöffnet<br />

ist, sondern immer.<br />

Werner Rosin<br />

Gründer und Inhaber der<br />

Beratungs- und IT-Agentur<br />

„Umsatzmobil.de“, Schöneck<br />

48 | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | Hanau-Kinzigtal | <strong>Juni</strong> 2015

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