03.06.2015 Aufrufe

IHK Wirtschaftsraum: Ausgabe Juni

Der Messeplatz Deutschland genießt internationales Renommée. Wir liefern sogar unser Messe-Know-how in die Welt - auch in dieser Dienstleistungsbranche sind wir mittlerweile Top-Exporteure. Das belegte jüngst um Beispiel die IFAT in Ankara. Die Envirotec aus Hasselroth nahm an der Fachausstellung für Wasser- und Recyclingtechnologie teil. Ganz wichtig ist dabei, dass Messen trotz Internetangeboten im Marketing-Mix unverzichtbar bleiben. Noch raten alle Experten zur Teilnahme, weil dort Produkte zum Anfassen geboten werden und potenzielle Kunden direkt angesprochen werden können. Da kann das Internet nicht mithalten.

Der Messeplatz Deutschland genießt internationales Renommée. Wir liefern sogar unser Messe-Know-how in die Welt - auch in dieser Dienstleistungsbranche sind wir mittlerweile Top-Exporteure. Das belegte jüngst um Beispiel die IFAT in Ankara. Die Envirotec aus Hasselroth nahm an der Fachausstellung für Wasser- und Recyclingtechnologie teil. Ganz wichtig ist dabei, dass Messen trotz Internetangeboten im Marketing-Mix unverzichtbar bleiben. Noch raten alle Experten zur Teilnahme, weil dort Produkte zum Anfassen geboten werden und potenzielle Kunden direkt angesprochen werden können. Da kann das Internet nicht mithalten.

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Aus- und Weiterbildung<br />

„Wichtig sind uns Partner schaf ten<br />

zwischen Schule und Wirtschaft“<br />

Prof. Dr. Alexander Lorz ist seit über einem Jahr hessischer Kultusminister. Im <strong>IHK</strong>-Interview äußert er sich über das<br />

neue Bündnis für Ausbildung, die Lehrerbildung und die Vermittlung ökonomischer Grundlagen.<br />

Herr Prof. Lorz: Am 3. März wurde das bilden. Wir wollen außerdem das Bera -<br />

neue Bündnis für Ausbildung in Hessen tungs system mit Lehrerinnen und Leh rern<br />

zwischen der Landesregierung, der Wirt - verstärken, damit die Schülerinnen und<br />

schaft und weiteren Partnern besiegelt. Schüler von der Grundschule bis zur<br />

Damit wurde ein Paradigmen wechsel weiterführenden Schule den Weg durch<br />

eingeleitet: Jetzt geht es nicht mehr nur die Vielfalt unseres Bildungssystems<br />

um quantitative Versprechen, sondern optimal nehmen können.<br />

auch um qualitative. Was versprechen<br />

Sie sich von dem Bündnis?<br />

?: Inwieweit sind die Lehrer dafür geschult?<br />

Lorz: Eine fundierte Ausbildung gehört zu Um Hilfestellungen bei der beruflichen<br />

den tragenden Säulen für die Fachkräfte - Orientierung geben zu können, sollten sie<br />

sicherung. Mit dem Bündnis für Ausbil - zumindest wissen, wie es in einem mittelständischen<br />

dung wurden konkrete Ziele vereinbart.<br />

Betrieb zugeht. Welche<br />

Parallel dazu findet unser Bildungsgipfel Überlegungen haben Sie dazu angestellt?<br />

statt. Beide sind sehr eng miteinander Lorz: Der Erlass ist der erste Schritt. Wir<br />

verbunden und zum Teil mit denselben wer den Fortbildungen für Lehrkräfte in<br />

Akteuren besetzt. Wir nehmen im Kultus - Zu sammenarbeit mit Partnern wie der<br />

ministerium sowohl die Verabredungen Ar beits agentur anbieten. Bei rund 60.000<br />

des Bündnisses als auch die aus der Leh rerinnen und Lehrer dauert das aber<br />

Arbeitsgruppe des Bildungsgipfels auf. eine ganze Weile. Ganz wichtig sind uns<br />

Insbesondere im Bereich der Berufs- und die Kooperationen und Partnerschaften<br />

Studienorientierung arbeiten wir auf zwischen Schule und Wirtschaft. Denn ab -<br />

Basis des Erlassentwurfes, der jetzt schon strakt etwas zu hören ist eine Sache, konkret<br />

im Verfahren ist. Und es wird einige<br />

etwas zu erleben ist eine ganz andere.<br />

längerfristige Projekte geben, die wir<br />

auf dieser Basis angehen wollen.<br />

?: Gibt es schon detaillierte Pläne oder<br />

ist noch alles in der Entwicklung?<br />

?: Welche längerfristigen Projekte sind das? Lorz: Mit der neuen Lehrkräfteakademie<br />

Lorz: Da geht es zum einen um die cur - werden wir jetzt im April systematisch<br />

riculare Verankerung der Berufs- und starten. Die Fortbildung zur Berufs orien -<br />

Studienorientierung in allen Schulfor - tierung wird dabei eine wesentliche Rolle<br />

men. Der neue Erlass bezieht ausdrücklich<br />

spielen. Das ist ein langfristiges Vorha -<br />

den gymnasialen Bildungsgang mit ben, weil Veränderungen in der Lehrer -<br />

ein und wird dort einen Schwerpunkt bildung generell einen langen Atem<br />

voraussetzen.<br />

8 | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | Hanau-Kinzigtal | <strong>Juni</strong> 2015<br />

?: Was halten Sie davon, Lehrer zu<br />

einem Praktikum in einem Betrieb zu<br />

verpflichten, damit sie ein aktuelles Bild<br />

der Wirtschaft erhalten?<br />

Lorz: Von einer Pflicht halte ich nichts,<br />

denn wenn die richtige Einstellung dazu<br />

fehlt, ist nichts gewonnen. Gerne unterstütze<br />

ich aber diesen Gedanken, wenn<br />

die Wirtschaft dafür genug Praktikums -<br />

plätze bereitstellt. Danach müssten spezielle<br />

Programme konzipiert werden.<br />

?: Im Bündnis für Ausbildung wurde<br />

festgeschrieben, dass alle Haupt- und<br />

Realschüler ab 2017 in der 7. Klasse an<br />

einer Kompetenzfeststellung teilnehmen.<br />

Soll dabei auch eine praxisnahe ökonomische<br />

Bildung vermittelt werden, wie von<br />

der Wirtschaft seit Jahren gefordert?<br />

Lorz: Die curriculare Verankerung der ökonomischen<br />

Bildung findet im Haupt- und<br />

Realschulbildungsgang schwerpunktmäßig<br />

im Fach Arbeitslehre statt. Angebote<br />

wie Ihr <strong>IHK</strong>-Wirtschaftsführerschein sind<br />

eine gute und sinnvolle Ergänzung. Mit<br />

der Einführung des Faches Politik und<br />

Wirtschaft in den hessischen Gymnasien<br />

hat der Anteil der ökonomischen Inhalte<br />

deutlich zugenommen. Aber der praktische<br />

Bezug lässt sich nur herstellen, wenn<br />

wir echte Praxisnähe schaffen. Gute Initi -<br />

ativen dafür sind beispielsweise der<br />

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft oder das<br />

Multiplikatorennetzwerk ökonomische<br />

Bildung. Diese wird das Kultus ministe -<br />

rium weiterhin unterstützen.

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