17.11.2012 Aufrufe

Sektion für Neuroradiologie - SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

Sektion für Neuroradiologie - SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

Sektion für Neuroradiologie - SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Journal der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong> <strong>für</strong><br />

niedergelassene Ärzte und Krankenkassen<br />

Hüftarthroskopien am<br />

Krankenhaus Möckmühl<br />

Seite 4<br />

Neu am Gesundbrunnen:<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>für</strong> <strong>Neuroradiologie</strong><br />

Seite 12<br />

Ausgabe 02 · April 2012<br />

Medizin vor Ort<br />

Fortbildungsveranstaltung<br />

„Was uns bewegt –<br />

Wirbel und Gelenke“<br />

23. Mai 2012<br />

Mehr Infos auf der Rückseite


2 01/2012<br />

Inhalt<br />

8 Unter der Lupe<br />

Das Zentrum <strong>für</strong> Anästhesie, Operative Intensivmedizin,<br />

Schmerztherapie und Notfallmedizin<br />

13 Kurz berichtet<br />

Initiative Qualitätsmedizin und Verbundweiterbildung<br />

16 Medizin vor Ort<br />

Fortbildungsreihe der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> bei Getrag<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Geschäftsführer: Dr. Thomas Jendges<br />

meddialog<br />

Aufsichtsratsvorsitzender: Oberbürgermeister<br />

Helmut Himmelsbach<br />

Sitz der Gesellschaft: <strong>Heilbronn</strong>, Amtsgericht<br />

Stuttgart HRB 106124<br />

Verantwortliche Redakteurin: Valerie Blass<br />

Anschrift: <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Abteilung <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation,<br />

Am Gesundbrunnen 20-26, 74078 <strong>Heilbronn</strong><br />

Redaktion: Valerie Blass (vbs), Dr. Sylvia Bochum<br />

(sbo), Dr. Martin De Bernardinis, Prof. Dr. Thomas<br />

Dengler, Prof. Dr. Lutz Hesse, Prof. Dr. Jens Rassweiler,<br />

Dr. Burkhard Schropp, Dr. Harald Zeplin<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Dr. Ingo Schlindwein (is), Dr. Dr. Thomas Schubert (ts),<br />

Simon Denninger (sid), Prof. Jens Rassweiler (jr)<br />

Urheberrecht: Soweit nicht anders angegeben,<br />

liegt das Urheberrecht <strong>für</strong> sämtliche Texte und<br />

Abbildungen bei der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Bildbearbeitung und Layout:<br />

Hammer und Rall Media <strong>GmbH</strong>, <strong>Heilbronn</strong><br />

Moritz Maier, <strong>SLK</strong>-Unternehmenskommunikation<br />

Druck und Weiterverarbeitung:<br />

Illig Druck & Medienwerkstatt <strong>GmbH</strong>, <strong>Heilbronn</strong><br />

Auflage: April 2012, 2500 Stück


meddialog<br />

Visualisierung des neuen Klinikums am<br />

Plattenwald in Bad Friedrichshall.<br />

Verehrte niedergelassene Ärztinnen und Ärzte,<br />

verehrte Vertreter der Krankenkassen,<br />

wir bauen Zukunft und moderner Medizin ein<br />

neues Zuhause an unseren Standorten in <strong>Heilbronn</strong><br />

und Bad Friedrichshall. Bis 2015 wird<br />

das Klinikum am Gesundbrunnen im ersten<br />

Bauabschnitt komplett modernisiert, am Plattenwald<br />

wird ein Neubau errichtet. Mit diesen<br />

Großprojekten tragen wir der rasanten Entwicklung<br />

Rechnung, die sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten in der Medizin vollzogen hat<br />

und übersetzen diese in eine zeitgemäße Infrastruktur.<br />

Über die Projekte mit einem Gesamtvolumen<br />

von 290 Millionen Euro informieren<br />

wir Sie auf Seite 7.<br />

Unsere Strukturen so zu gestalten, dass sie<br />

attraktiv sind <strong>für</strong> den Nachwuchs in Medizin<br />

und Pflege: Das ist ein wichtiger Aspekt bei der<br />

Gründung des Zentrums <strong>für</strong> Anästhesie, Operative<br />

Intensivmedizin, Schmerztherapie und<br />

Notfallmedizin. Das Zentrum unter der Leitung<br />

von Professor Henry Weigt umfasst die <strong>SLK</strong>-<br />

Standorte <strong>Heilbronn</strong> und Bad Friedrichshall.<br />

Assistenzärzte können unter dem Dach des<br />

Zentrums ihre volle Facharztreife in allen vier<br />

integrierten Bereichen erlangen (Seite 8). Neu<br />

gegründet innerhalb des Zentrums ist die <strong>Sektion</strong><br />

<strong>für</strong> Schmerztherapie. Dr. Axel Menzebach<br />

und sein Team kümmern sich vom Plattenwald<br />

aus mit einem ganzheitlichen Ansatz um chronische<br />

Schmerzpatienten (ab Seite 10).<br />

Das Thema Hüftarthroskopie am Krankenhaus<br />

Möckmühl steht auf Seite 4f. im Fokus.<br />

Einladung und Anmeldemöglichkeit <strong>für</strong> die<br />

Fortbildung Medizin vor Ort „Was uns bewegt<br />

– Wirbel und Gelenke“ bei Getrag in Untergruppenbach<br />

finden Sie auf der Rückseite<br />

dieses Hefts. Dieser Ausgabe liegt außerdem<br />

ein Sonderheft zu den Ergebnissen der <strong>SLK</strong>-<br />

Einweiserbefragung 2010 bei.<br />

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />

Ihr<br />

Meddialog-Redaktionsteam<br />

Editorial<br />

Visualisierung des neuen Klinikums<br />

am Gesundbrunnen in <strong>Heilbronn</strong>.<br />

01/2012<br />

3


1<br />

Im Fokus<br />

Die Hüftarthroskopie ist kein Randthema<br />

mehr – spezielle Lagerungstechnik<br />

Simon Denninger<br />

Der Bedarf wird immer größer, im Idealfall<br />

kann sie quälende Schmerzen lindern und die<br />

Entstehung von Arthrose viele Jahre hinauszögern.<br />

Die Rede ist von der Hüftarthroskopie.<br />

Doch der verhältnismäßig jungen Disziplin<br />

mangelt es vielerorts noch an erfahrenen Medizinern.<br />

Das Krankenhaus Möckmühl hat sich<br />

durch erfolgreiche OPs und ein ausgewiesenes<br />

Expertenteam auf diesem Gebiet einen Namen<br />

gemacht.<br />

„Das Thema Hüftarthroskopie ist lange Zeit<br />

recht stiefmütterlich behandelt worden“, erläutert<br />

Dr. Burkhard Schropp, Chefarzt <strong>für</strong><br />

Chirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie am<br />

4 01/2012<br />

meddialog<br />

Team des Krankenhauses Möckmühl hat sich auf jungem Fachgebiet guten Ruf erworben<br />

Krankenhaus Möckmühl. „Das liegt mit daran,<br />

dass einige Krankheitsbilder erst seit rund<br />

einem Jahrzehnt überhaupt bekannt sind. Zuvor<br />

sind die Vorstufen von Arthrose meist entsprechend<br />

unbehandelt geblieben.“ Eines der<br />

wichtigsten Krankheitsbilder in diesem Bereich<br />

ist das Femoroacetabuläre-Impingement (FAI).<br />

Dabei unterscheidet man zwei Varianten, nämlich<br />

CAM- und Pincer-Impingements. Deren<br />

Behandlung macht den Großteil des Einsatzgebietes<br />

von Hüftarthroskopien am Krankenhaus<br />

Möckmühl aus.<br />

Hauptsymptome der Patienten sind Anlaufschmerzen,<br />

die häufig nach Ruhepausen auf-<br />

treten, (nächtliche) Leistenschmerzen bei an<br />

sich guter Beweglichkeit sowie Beugungs- und<br />

Innenrotationsschmerzen bei klinischer Untersuchung.<br />

Hinweise auf Letztere geben Berichte<br />

vom Auftreten der Schmerzen, etwa beim Einund<br />

Aussteigen in tieferliegende Autos, bei<br />

Gymnastik oder Bewegungen auf Drehstühlen.<br />

Ein wichtiger Indikator <strong>für</strong> eine entsprechende<br />

Diagnose ist auch das „C-Zeichen“, benannt<br />

nach der Fingerstellung, wenn der Patient sich<br />

an die Leiste fasst, um Schmerzbereiche anzuzeigen.<br />

In Möckmühl können diese Symptome<br />

mithilfe der Hüftarthroskopie beseitigt und der<br />

Krankheitsverlauf bei Arthrose in die Länge<br />

gezogen werden. Dazu werden Knochenüber-


2<br />

meddialog Im Fokus<br />

Bild 1: Unter Bildverstärkerkontrolle wird das Hüftgelenk dargestellt. Bild 2: Unterkreuzen des kontralateralen Beines zur Exposition des proximalen Femurs.<br />

Bild 3: Chondroplastik Femurkopf<br />

stände abgetragen, Nockenwellen entfernt,<br />

die Fransen zerfranster Gelenklippen beseitigt<br />

oder Knorpelersatzbehandlungen durchgeführt.<br />

Auch freie Gelenkkörper werden aus<br />

dem Hüftgelenk entfernt. Als Resultat werden<br />

die Schmerzen beseitigt, die Hüftgelenksbeweglichkeit<br />

wird verbessert.<br />

Heute ist das Krankenhaus Möckmühl, mit 80<br />

Betten das kleinste Haus innerhalb der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

<strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong>, mit seinem Expertenteam<br />

über die Grenzen Baden-Württembergs<br />

bekannt. Rund 40 Prozent der Patienten kommen<br />

von außerhalb des Landkreises – teils aus<br />

Bayern, dem Ruhrgebiet oder Berlin – zur Behandlung<br />

dorthin. Grund <strong>für</strong> dieses große Einzugsgebiet<br />

ist die jahrelange Spezialisierung<br />

der Möckmühler auf Knie-, Schulter- und eben<br />

Hüftgelenke. Modernste Methodik im Bereich<br />

offener Gelenkchirurgie und ein Instrumentarium<br />

auf dem neuesten Stand der Technik tragen<br />

ihren Teil zu den optimalen Behandlungsvor-<br />

3<br />

aussetzungen bei. Damit einher geht die große<br />

Erfahrung in punkto Hüftarthroskopie. Diese<br />

gründet auch darauf, dass das Expertenteam<br />

um Oberärztin Ortrun Wischmeyer bereits im<br />

sechsten Jahr in diesem vergleichsweise jungen<br />

Fachgebiet aktiv ist – mit weiter steigender<br />

Nachfrage: 2011 wurden bereits doppelt<br />

so viele Hüftgelenkspiegelungen vorgenommen<br />

wie im Vorjahr.<br />

Wird dann doch eine Endoprothese notwendig,<br />

wird diese in minimal-invasiver Technik<br />

implantiert. Durch eine spezielle Lagerung<br />

des Patienten kann die Prothese unter maximaler<br />

Schonung der Muskulatur, insbesondere<br />

des Musculus glutaeus medius, eingebracht<br />

„Einige Krankheitsbilder sind erst seit<br />

rund einem Jahrzehnt bekannt.“<br />

Dr. Burkhard Schropp, Chefarzt der Chirurgie und Orthopädie<br />

werden. Der Patient wird auf einer Vakuummatratze<br />

gelagert, beide Beine steril abgewaschen.<br />

Durch Unterkreuzen des gegenseitigen<br />

Beines sowie Überstrecken entspannt sich der<br />

Muskel, so dass die Ärzte optimal auf den<br />

Oberschenkelschaft zugreifen können. Dies<br />

bringt vergleichsweise hohen Aufwand mit<br />

sich und verlangt entsprechendes Know-how<br />

des Operierenden, ist <strong>für</strong> den Patienten jedoch<br />

signifikant schonender als ein herkömmlicher<br />

Eingriff.<br />

Kontakt zur Chirurgie und Orthopädie<br />

am Krankenhaus Möckmühl<br />

Telefon 06298 36-205<br />

Fax 06298 36-349<br />

01/2012<br />

5


Kurz notiert<br />

Laparoskopische Hysterektomie am Plattenwald:<br />

Vom Ausnahmeeingriff zum Standardverfahren<br />

Das Team der Frauenklinik am Plattenwald bei einer Gebärmutterentfernung.<br />

Die Weiterentwicklung der laparoskopischen<br />

Chirurgie in der Gynäkologie hat neue Techniken<br />

möglich gemacht, die weniger invasiv aber<br />

zumindest äquieffektiv zu früheren Operationsverfahren<br />

sind. Besonders die totale aber auch<br />

die subtotale Gebärmutterentfernung ist heute<br />

in vielen Fällen ohne Bauchschnitt mittels<br />

Laparoskopie möglich. In der Frauenklinik des<br />

Klinikums am Plattenwald in Bad Friedrichshall<br />

wird dieser Eingriff inzwischen routinemäßig<br />

durchgeführt.<br />

Bei dieser Technik werden insgesamt vier Einstiche<br />

(zwei jeweils fünf Millimeter breit, zwei<br />

weitere zehn Millimeter breit) im Mittel- und<br />

Unterbauch vorgenommen. Mittels moderner<br />

Hochfrequenz-Instrumente erfolgen laparoskopisch<br />

sowohl Gewebe- und Gefäßversiegelung<br />

als auch die Dissektion in einem Schritt. Das<br />

sichere Absetzen von Adnexen, ein Abpräparieren<br />

der Harnblase sowie das Lösen von Adhäsionen<br />

bis in unmittelbarer Nähe des Darms sind<br />

damit schonend möglich.<br />

Nach Absetzen der Gefäßversorgung kann<br />

der Gebärmutterkörper unter Belassung des<br />

Gebärmutterhalses mit einer monopolaren<br />

Schlinge abgetrennt und mit einem Morcellator<br />

durch einen der Einstiche entfernt werden<br />

(suprazervikale Hysterektomie, kurz LASH genannt).<br />

Es kann aber auch die gesamte Gebärmutter<br />

im Scheidengewölbe abgetrennt und<br />

6 01/2012<br />

durch die Scheide aus der Bauchhöhle entfernt<br />

werden (totale Hysterektomie, kurz TLH<br />

genannt). Das Einsatzgebiet dieser Verfahren<br />

reicht von Blutungsstörungen über Myome bis<br />

zum Gebärmutterkrebs.<br />

Ein objektiver kurzfristiger Vorteil beider Verfahren<br />

ist die schnelle Rekonvaleszens und<br />

der damit verbundene kürzere Krankenhausaufenthalt.<br />

Die Laparoskopie bietet dem<br />

Operateur zusätzlich die Möglichkeit, den<br />

Bauchraum genauer zu untersuchen und anatomische<br />

Strukturen zu erkennen, die beim<br />

klassischen Operieren nicht so gut darstellbar<br />

sind. So gelingt es laparoskopisch, den Faszienring<br />

der endopelvinen Faszie um die Scheide<br />

herum zu erhalten, was <strong>für</strong> die Stabilität des<br />

Beckenbodens von Bedeutung ist.<br />

Doch der Fortschritt geht weiter: In der operativen<br />

Laparoskopie werden zunehmend<br />

3-D-Monitore eingeführt. Inzwischen gibt es<br />

Nahtmaterial, das sich selbstständig im Gewebe<br />

verankert, ohne dass der Operateur knoten<br />

muss.<br />

ts<br />

Kontakt und weitere Infos<br />

Dr. Dr. Thomas Schubert,<br />

Leitender Oberarzt der Frauenklinik,<br />

Klinikum am Plattenwald<br />

Telefon 07136 28-1442,<br />

Mail thomas.schubert@slk-kliniken.de<br />

Kontakt zur Klinik<br />

meddialog<br />

Prof. Rassweiler ist<br />

„Übermorgenmacher“<br />

Das Land Baden-Württemberg feiert 2012 seinen<br />

60. Geburtstag. Das hat die Landesregierung<br />

zusammen mit dem SWR zum Anlass genommen,<br />

60 „Übermorgenmacher“ im Ländle<br />

zu suchen (www. uebermorgenmacher.de). 500<br />

Bewerbungen gingen ein. Prof. Jens Rassweiler<br />

ist einer der Gewinner mit seinem Projekt<br />

„Mit dem iPad ins Körperinnere schauen“. Es<br />

handelt sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Biomedizinische<br />

Informatik des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

(DKFZ) in Heidelberg. Dabei wird das<br />

iPad als Kamera und Computer benutzt. Via<br />

WiFi (WLAN) lassen sich Daten vom zentralen<br />

Rechner zum iPad übertragen. Diese beinhalten<br />

3D-Darstellungen der inneren Organe (z.B<br />

Niere, Nierenstein, Darm) basierend auf einem<br />

vorangegangenen CT, was den perkutanen Zugang<br />

zur Niere extrem erleichtert.<br />

Aus den 60 Übermorgenmachern wählt der<br />

SWR fünf Kandidaten aus, die am 27. April<br />

2012 auf SWR3 vorgestellt werden. jr<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen zum<br />

neuen <strong>SLK</strong>-Journal Meddialog? Möchten Sie<br />

Themenvorschläge unterbreiten oder suchen<br />

einen Ansprechpartner in der Klinik? Dann rufen<br />

Sie mich an. Ich helfe Ihnen gerne weiter.<br />

Kontakt:<br />

Valerie Blass, Leitung der Abteilung <strong>für</strong><br />

Unternehmenskommunikation<br />

Telefon 07131 49-4017<br />

Mail kommunikation@slk-kliniken.de


meddialog Neubauten<br />

Die Bauarbeiten haben begonnen<br />

Spatenstiche markieren Ende der Planungsphase – Inbetriebnahme der neuen <strong>Kliniken</strong> 2015<br />

Auch Innenminister Reinhold Gall (Mitte), früher im <strong>SLK</strong>-Aufsichtsrat, half beim Spatenstich am Plattenwald.<br />

Valerie Blass<br />

Es wird gebaut an den beiden <strong>SLK</strong>-Standorten<br />

in <strong>Heilbronn</strong> und Bad Friedrichshall. Während<br />

am Plattenwald bereits am 16. Februar die<br />

ersten Schaufeln mit Erde bewegt wurden,<br />

markierte am Gesundbrunnen der 19. März<br />

den offiziellen Start der Bauarbeiten <strong>für</strong> die<br />

Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund<br />

290 Millionen Euro. Diese Summe teilen sich<br />

das Land Baden-Württemberg, der Landkreis<br />

und die Stadt <strong>Heilbronn</strong> sowie die <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

<strong>Heilbronn</strong> <strong>GmbH</strong>. Im Jahr 2015 steht dann die<br />

Inbetriebnahme an.<br />

„Da kommt was Schönes raus: Ein neues Krankenhaus“,<br />

wussten die beiden <strong>Heilbronn</strong>er<br />

Klinikclowns Paul und Hubs als sie den 100<br />

Gästen des Spatenstichs am Gesundbrunnen,<br />

darunter Sozialministerin Katrin Altpeter, ein<br />

Ständchen sangen. Am Plattenwald begeisterten<br />

die „Kinder in Bewegung“ der Kindertagesstätte<br />

auf dem Gelände die Gäste mit<br />

einem eigens da<strong>für</strong> einstudierten Baustellentanz.<br />

Landesinnenminister Reinhold Gall hatte<br />

es sich nicht nehmen lassen, an seine alte Wirkungsstätte<br />

zurückzukehren, um selbst mit den<br />

Spaten zu schwingen – war er doch jahrelang<br />

Mitglied im <strong>SLK</strong>-Aufsichtsrat gewesen.<br />

Das sind die Rahmendaten zu den beiden<br />

Spitälern: Am Gesundbrunnen entsteht zwischen<br />

Saarlandstraße und dem bestehenden<br />

Klinikkomplex ein neues Gebäude mit vier<br />

untereinander verbundenen Gebäudefingern<br />

und sieben Stockwerken. 90 Prozent der Krankenhausfunktionen<br />

und 400 Betten werden in<br />

diesem ersten Bauabschnitt untergebracht, die<br />

Intensivstation wird auf 64 Betten ausgeweitet,<br />

es wird 18 OP-Säle geben. Die Zufahrt <strong>für</strong><br />

Rettungswagen zweigt künftig direkt von der<br />

Saarlandstraße ab. Die Kosten <strong>für</strong> diesen ersten<br />

Bauabschnitt belaufen sich auf 170 Millionen<br />

Euro. Geplant ist, dass sich direkt an den ersten<br />

Bauabschnitt im Jahr 2015 ein zweiter Bauabschnitt<br />

anschließt.<br />

Am Plattenwald in Bad Friedrichshall entsteht<br />

neben der bestehenden Klinik ein komplett<br />

neues Krankenhaus <strong>für</strong> rund 120 Millionen<br />

Euro. Der Neubau wird sechs Stockwerke<br />

haben. Auf einer Nutzfläche von 21.000 Quadratmetern<br />

sind 285 Betten und sieben OP-Säle<br />

untergebracht. Bereits fertig gestellt ist die<br />

Energiezentrale, die auch das neue Klinikum<br />

am Plattenwald versorgen wird.<br />

Mit den Neubauten, das betonten die Redner<br />

bei den beiden Spatenstichen, werde es möglich<br />

sein, aktuelle Entwicklungen in der Medizin<br />

auch räumlich umzusetzen. Im Hinblick<br />

auf die Gewinnung und Bindung qualifizierter<br />

Mitarbeiter an <strong>SLK</strong> seien die hochmodernen<br />

Krankenhäuser ebenfalls ein großer Trumpf.<br />

Die Klinikclowns Paul und Hubs sorgten mit einer Einlage zum Thema Bau <strong>für</strong> Heiterkeit bei den Gästen am<br />

Gesundbrunnen, darunter Sozialministerin Katrin Altpeter (Mitte).<br />

Fotos: Guido Sawatzki<br />

01/2012<br />

7


Professor Henry Weigt leitet das neu<br />

gegründete Zentrum <strong>für</strong> Anästhesie,<br />

das mit über 80 Ärzten und rund 160<br />

Pflegekräften eine der größten<br />

Fachabteilungen bei <strong>SLK</strong> ist.


Valerie Blass<br />

meddialog<br />

Unter der Lupe: Eine Abteilung stellt sich vor<br />

Mit neuen Strukturen in der Anästhesie<br />

den Herausforderungen begegnen<br />

Dank motivierter Mitarbeiter medizinisch vorn dabei sein<br />

Seit 1. November 2011 ist die anästhesiologische<br />

Versorgung der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> am Gesundbrunnen<br />

und am Plattenwald standortübergreifend<br />

organisiert. Meddialog hat Professor<br />

Henry Weigt, Direktor des Zentrums <strong>für</strong> Anästhesie,<br />

Operative Intensivmedizin, Schmerztherapie<br />

und Notfallmedizin nach den Gründen<br />

<strong>für</strong> die Zusammenführung gefragt.<br />

Professor Weigt, bislang gab es zwei<br />

<strong>Kliniken</strong> <strong>für</strong> Anästhesie und Operative<br />

Intensivmedizin an den beiden großen<br />

<strong>SLK</strong>-Standorten. Warum fiel nun die<br />

Entscheidung <strong>für</strong> die Gründung eines<br />

Zentrums?<br />

Weigt: Unser Ziel ist es, eine Struktur zu schaffen,<br />

die fachlich und von den Arbeitsbedingungen<br />

her so interessant ist, dass wir gute Mitarbeiter<br />

<strong>für</strong> uns gewinnen und dauerhaft bei<br />

uns halten können. Das ist die Voraussetzung<br />

da<strong>für</strong>, medizinisch mit vorn dabei zu sein – und<br />

wir wollen auch in Zukunft eine Versorgung im<br />

gesamten perioperativen Bereich auf sehr hohem<br />

Niveau anbieten.<br />

Welche Verbesserungen bietet das Zentrum<br />

<strong>für</strong> den ärztlichen Nachwuchs?<br />

Weigt: Als große Einrichtung kann man ein<br />

breites Spektrum anbieten und hat gleichzeitig<br />

die Chance, in seinen Schwerpunkten richtig<br />

gut zu sein. Das ist <strong>für</strong> qualifizierte Mitarbeiter<br />

ein wichtiges Entscheidungskriterium bei<br />

der Arbeitsplatzwahl. Alle Assistenten können<br />

unter dem Dach des Anästhesie-Zentrums ihre<br />

volle Facharztreife in allen vier Fachbereichen<br />

erlangen, denn es wird eine Rotation zwischen<br />

den beiden Standorten geben. Das war bislang<br />

nicht in diesem Umfang möglich. Auch was die<br />

Organisation der OP-Abläufe betrifft, hat die<br />

neue Struktur Vorteile.<br />

Welche sind das?<br />

Weigt: Bei Ausfällen oder Personalengpässen<br />

können sich die Häuser besser untereinander<br />

aushelfen, um die Versorgung durch die Anästhesie<br />

zu gewährleisten.<br />

Was sind die Vorteile <strong>für</strong> Ihre Patienten<br />

und die Ärzte, mit denen Sie zusammenarbeiten?<br />

Weigt: Wir werden übergreifende Standards<br />

festlegen, die dann an beiden Häusern gleichermaßen<br />

gelten. Wir werden zum Beispiel<br />

definieren, wie Regionalanästhesien durchgeführt<br />

werden und welche Medikamente gegeben<br />

werden. Für die Anästhesie-Ambulanzen<br />

an beiden Standorten werden wir, angelehnt<br />

an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Anästhesiologie, festlegen, wer welche<br />

Voruntersuchungen braucht.<br />

Unter dem Dach des Anästhesiezentrums<br />

gibt es seit 1. Februar auch das neue<br />

Angebot der Schmerztherapie <strong>für</strong> chronische<br />

Schmerzpatienten.<br />

Weigt: Ja, und auch hier<strong>für</strong> gelten die Zentrumsstrukturen:<br />

Das Schmerzteam vom<br />

Plattenwald wird auch am Gesundbrunnen<br />

Sprechstunden <strong>für</strong> chronische Schmerzpatienten<br />

anbieten. Im April 2012 beginnen<br />

wir damit.<br />

Momentan liegt Ihr Hauptaugenmerk<br />

auf dem Aufbau der neuen Strukturen.<br />

Welches sind Ihre medizinischen Ziele?<br />

Weigt: Wir wollen unsere Schwerpunkte in<br />

der Anästhesie noch stärker als bisher herausarbeiten<br />

und noch besser werden. Das gilt<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> die Bereiche Intensivmedizin,<br />

Schmerztherapie und auch <strong>für</strong> die Kinderanästhesie.<br />

Am Gesundbrunnen wollen wir<br />

einen Akutschmerzdienst wie am Plattenwald<br />

etablieren. Das übergeordnete Ziel ist, eine<br />

hervorragende anästhesiologische Versorgung<br />

mit Mitarbeitern anzubieten, die gern bei und<br />

<strong>für</strong> <strong>SLK</strong> arbeiten.<br />

Die Schmerztherapie, die Teil des Zentrums ist,<br />

wird auf der nächsten Seite vorgestellt.<br />

Kontakt zum Zentrum <strong>für</strong> Anästhesie<br />

Sekretariat, Veronika Krämer<br />

Telefon 07131 49-3001<br />

Fax 07131 49-3099<br />

Das Zentrum <strong>für</strong> Anästhesie, Operative<br />

Intensivmedizin, Schmerztherapie und<br />

Notfallmedizin ist mit über 80 Ärzten eine<br />

der größten Fachabteilungen bei <strong>SLK</strong> und<br />

versorgt die Standorte Gesundbrunnen<br />

und Plattenwald. Jährlich werden mehr<br />

als 24.000 Anästhesien <strong>für</strong> die operativen<br />

<strong>Kliniken</strong> und diagnostischen Einrichtungen<br />

in den beiden Häusern geleistet.<br />

Direktor des Zentrums <strong>für</strong> Anästhesie ist<br />

seit 1. November 2011 Professor Henry<br />

Weigt (48), der gleichzeitig Leitender Arzt<br />

am Gesundbrunnen ist. Sein Stellvertreter<br />

ist Dr. Axel Menzebach. Der 38-Jährige leitet<br />

die Klinik <strong>für</strong> Anästhesie und Operative<br />

Intensivmedizin am Plattenwald. vbs<br />

01/2012<br />

9


Unter der Lupe: Eine Abteilung stellt sich vor<br />

Dr. Axel Menzebach (rechts) und Dr. Forat Arstah bei der Untersuchung einer Patientin.<br />

Den Teufelskreis durchbrechen<br />

Seit 1. Februar ist die Schmerztherapie am Klinikum am Plattenwald am Start<br />

Valerie Blass<br />

„Chronischer Schmerz ist oft der Auftakt zu einem<br />

Teufelskreis aus mangelnder Lebensqualität,<br />

Unverständnis im privaten und beruflichen<br />

Umfeld, Suche nach der passenden Therapie<br />

und jahrelangem sozialen Rückzug“, sagt Dr.<br />

Axel Menzebach, Leiter der Schmerztherapie<br />

am Klinikum am Plattenwald. Seit 1. Februar<br />

bietet der 38-Jährige mit seinem Team an<br />

den <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> eine multimodale Schmerztherapie<br />

<strong>für</strong> Patienten an, bei denen sich der<br />

Schmerz zu einer eigenständigen chronischen<br />

Krankheit entwickelt hat. Den Patienten wieder<br />

fit zu machen <strong>für</strong> den Alltag oder die Teilnahme<br />

am Berufsleben – da<strong>für</strong> arbeitet das<br />

Expertenteam um Chefarzt Menzebach mit<br />

einweisenden Ärzten und Fachleuten vieler<br />

10 01/2012<br />

anderer Abteilungen bei <strong>SLK</strong> zusammen: mit<br />

Neurologen, Physiotherapeuten, Orthopäden<br />

oder Kinderärzten – denn gemeinsam mit<br />

der <strong>Heilbronn</strong>er Kinderklinik soll künftig auch<br />

eine Schmerzsprechstunde <strong>für</strong> kleine Patienten<br />

angeboten werden, die an anhaltenden Kopfoder<br />

Bauchschmerzen leiden.<br />

Seit Oktober 2011 ist der gebürtige Soester<br />

bei <strong>SLK</strong> und leitet die Klinik <strong>für</strong> Anästhesie und<br />

Operative Intensivmedizin am Klinikum am<br />

Plattenwald, die zum Zentrum <strong>für</strong> Anästhesie<br />

der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> gehört (siehe Seite 8f.). In den<br />

vergangenen Monaten hat er sich zusätzlich<br />

dem Aufbau der <strong>Sektion</strong> Schmerztherapie gewidmet.<br />

Seit Anfang Februar werden eine ganze<br />

Reihe von verschiedenen Schmerzformen<br />

meddialog<br />

unter deren Dach behandelt: neuropathische<br />

oder posttraumatische Schmerzen, Tumor- und<br />

Kopfschmerzen, Postzoster-Neuralgie oder<br />

Schmerzen nach Mehrfachoperationen sowie<br />

Tinnitus oder Angststörungen. Acht Betten<br />

stehen zurzeit da<strong>für</strong> am Plattenwald zur Verfügung.<br />

Das speziell ausgebildete Team mit Psychologen<br />

verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz.<br />

Die Experten suchen zusätzlich zu körperlichen<br />

Ursachen auch nach möglichen psychosomatischen<br />

Erklärungen, sie gehen auf seelische<br />

und körperliche Belange ein. Dabei ist viel<br />

Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl<br />

gefragt: „Wir nehmen den Patienten ernst,<br />

schenken ihm Zeit, versprechen aber auch keine<br />

Wunder“, erklärt Menzebach.


meddialog Unter der Lupe: Eine Abteilung stellt sich vor<br />

Der Bedarf <strong>für</strong> das neue stationäre Angebot<br />

unter dem Dach der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> ist da, davon<br />

ist er überzeugt: 30.000 bis 40.000 Schmerzpatienten<br />

gibt es nach seiner Schätzung im<br />

Stadt- und Landkreis <strong>Heilbronn</strong>, viele von ihnen<br />

litten schon seit Jahren unter Problemen.<br />

Auch deshalb, weil es häufig an Verständnis<br />

<strong>für</strong> die Krankheit fehlt. Dem Umfeld – und teils<br />

auch den Betroffenen selbst – fällt es schwer,<br />

einen Umgang mit den Dauerschmerzen zu finden,<br />

zu akzeptieren, dass es sich dabei um eine<br />

eigenständige Krankheit handelt. Eine Krankheit,<br />

die einer speziellen Therapie bedarf und<br />

bei der eine komplette Heilung nur in wenigen<br />

Fällen das realistische Ziel sein kann. Menzebachs<br />

Credo deshalb: „Patienten sollen bei uns<br />

lernen, ihre verloren gegangenen Möglichkeiten<br />

wieder zu nutzen.“ Das können kleine Alltagsverrichtungen<br />

sein, die aber entscheidend<br />

sind <strong>für</strong> ein Mehr an Lebensqualität: Der Spaziergang<br />

mit dem Enkel zum Beispiel oder die<br />

regelmäßige Arbeit im Weinberg.<br />

Das Angebot ist als Ergänzung, nicht als Konkurrenz,<br />

zu bestehenden schmerztherapeuti-<br />

Das Therapieangebot<br />

• Medikamentöse Schmerztherapie<br />

• Medikamentenentzug bei Kopfschmerzen<br />

durch Medikamentenübergebrauch<br />

• Medikamentenentzug bei Überdosierung<br />

(z.B. Opioide)<br />

• Akupunktur<br />

• Hypnose<br />

• Aromatherapie<br />

• Medizinisches Taping<br />

• Ernährungsberatung<br />

• Entspannungsverfahren<br />

• progressive Muskelrelaxation nach<br />

Jacobson<br />

• Autogenes Training<br />

• Anlage von TENS-Geräten (transkutane<br />

elektrische Nervenstimulation)<br />

Dr. Axel Menzebach (links) und sein Team der Schmerztherapie am Plattenwald.<br />

schen Angeboten im ambulanten wie im stationären<br />

Bereich zu sehen, betont der 38-Jährige:<br />

„Jeder Schmerztherapeut ist extrem wichtig.“<br />

Um den Austausch untereinander auf den Weg<br />

zu bringen, hat sich Menzebach in den vergangenen<br />

Monaten bei vielen niedergelassenen<br />

Kollegen vorgestellt und sein Konzept präsentiert.<br />

Das Kennenlernen war enorm wichtig,<br />

findet er, denn gerade Hausärzte sind enge Ko-<br />

• Therapeutische Infiltration (röntgenoder<br />

ultraschallgestützt)<br />

• Implantation von Neurostimulationssystemen<br />

(Spinal Cord Stimulation, SCS)<br />

• Implantation und Versorgung von medikamentösen<br />

Pumpensystemen<br />

• Infusionstherapie bei Migräne- und<br />

Clusterkopfschmerzen<br />

• Schmerzpsychologische und psychotherapeutische<br />

Behandlung in Gruppenund<br />

Einzelsitzungen<br />

• Intensive Physiotherapie einschl.<br />

manuelle Therapie, Sport und Bewegungstherapie,<br />

Triggerpunkttherapie,<br />

Chirotherapie<br />

• Sozialmedizinische Beratung<br />

operationspartner. Geringe Wartezeiten, eine<br />

Zuweisung ohne viel Bürokratie, die Möglichkeit<br />

zur zeitnahen Vorstellung des Patienten<br />

und die schnelle Rückmeldung über Behandlungsplan<br />

und Diagnose: Die enge Verzahnung<br />

mit ihnen sei in diesem Bereich entscheidend.<br />

„Die Hausärzte kennen ihre Patienten und deren<br />

Krankheitsbilder am besten.“<br />

Zusätzlich zur stationären Schmerztherapie<br />

mit acht Betten gibt es am Plattenwald und<br />

am Gesundbrunnen eine Schmerzsprechstunde<br />

unter dem Dach der Schmerzambulanz.<br />

Der Zugang zur Schmerzambulanz erfolgt per<br />

Überweisung durch einen Haus- oder Facharzt,<br />

die Anmeldung dann per Telefon oder Fax. Zur<br />

Vorstellung in der Schmerzambulanz sollten<br />

Patienten möglichst alle Befunde beziehungsweise<br />

Arztbriefe und Angaben zu den aktuellen<br />

Medikationen mitbringen.<br />

Kontakt zur Schmerztherapie<br />

am Klinikum am Plattenwald<br />

Telefon 07136 28-1872 (Anmeldung)<br />

Fax 07136 28-1846<br />

Mail schmerztherapie@slk-kliniken.de<br />

Mehr Infos auch im Internet auf den Seiten der<br />

Schmerztherapie unter www.slk-kliniken.de<br />

01/2012<br />

11


Kurz berichtet<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>für</strong> <strong>Neuroradiologie</strong> ergänzt das<br />

Spektrum am Gesundbrunnen<br />

<strong>Sektion</strong>sleiter Dr. Bao Tran (hinten) bei der Embolisation einer arteriovenösen Malformation.<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Neurologie mit angegliederter<br />

Stroke-Unit ergänzt seit Anfang 2011 das medizinische<br />

Spektrum am <strong>SLK</strong>-Klinikum am Gesundbrunnen<br />

in <strong>Heilbronn</strong>. Um der Bedeutung<br />

bildgebender Verfahren bei der Diagnostik und<br />

Therapie neurologischer Erkrankungen Rechnung<br />

zu tragen, wurde im Mai 2011 zudem<br />

die <strong>Sektion</strong> <strong>für</strong> <strong>Neuroradiologie</strong> am Gesundbrunnen<br />

etabliert. Die neue <strong>Sektion</strong> ist der Klinik<br />

<strong>für</strong> Radiologie, minimal-invasive Therapien<br />

und Nuklearmedizin von Professor Philippe<br />

Pereira zugeordnet, in deren technologische<br />

Ausstattung in den vergangenen zwei Jahren<br />

nachhaltig investiert wurde. Mit einer innovativen<br />

hybriden Angiographie-CT-Technologie,<br />

zwei hochmodernen MRT-Geräten (1,5 Tesla),<br />

Multidetektor-CT-Geräten und damit den Möglichkeiten<br />

der perfusions- und diffusionsgewichteten<br />

Bildgebung zur Früherfassung von<br />

12 01/2012<br />

Schlaganfällen, wurden die Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> Diagnostik auf höchstem Niveau geschaffen.<br />

Leiter der <strong>Sektion</strong> <strong>für</strong> <strong>Neuroradiologie</strong> ist<br />

Oberarzt Dr. Bao Tran (36).<br />

Ergänzend macht die neue hybride Angiographie-Anlage<br />

mit 3D-Bildgebung verschiedene<br />

kathetergestützte Interventionen möglich, die<br />

in der Therapie neurologischer und neurochirurgischer<br />

Erkrankungen immer größere Bedeutung<br />

gewinnen – allen voran die Beseitigung<br />

von intra- und extrakraniellen Gefäßstenosen<br />

mit Hilfe von Stents, Ballon-Angioplastie oder<br />

lokaler Lysetherapie. Zudem etabliert sich die<br />

mechanische Rekanalisation von verschlossenen<br />

Hirnarterien in der Akutphase des ischämischen<br />

Insults immer mehr als Alternative zur<br />

systemischen Thrombolyse. Doch auch komplexe<br />

Gefäßmissbildungen wie Angiome und<br />

meddialog<br />

Fisteln oder intrakranielle Aneurysmen, deren<br />

Behandlung bis vor kurzem nur an Uniklinika<br />

möglich war, können bei einigen Patientengruppen<br />

nun am Gesundbrunnen therapiert<br />

werden. „Das ist ein wichtiger Schritt <strong>für</strong> die<br />

Patienten in der Region und ebnet den Weg<br />

<strong>für</strong> die Behandlung aller neurologischer Krankheitsbilder<br />

im Raum <strong>Heilbronn</strong>“, verdeutlicht<br />

Dr. Bao Tran den Stellenwert der <strong>Sektion</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Neuroradiologie</strong> in Zusammenarbeit mit den<br />

Experten aus anderen Fachbereichen <strong>für</strong> die<br />

Gesundheitsversorgung der Bevölkerung vor<br />

Ort.<br />

vbs/sbo<br />

Kontakt zur <strong>Sektion</strong> <strong>für</strong> <strong>Neuroradiologie</strong><br />

<strong>Sektion</strong>sleiter Dr. Bao Tran<br />

Sekretariat der Klinik <strong>für</strong> Radiologie, minimalinvasive<br />

Therapien und Nuklearmedizin<br />

Telefon 07131 49-3801


meddialog Kurz berichtet<br />

<strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> und niedergelassene Ärzte machen sich<br />

gemeinsam stark <strong>für</strong> Nachwuchsmediziner<br />

Die <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>Heilbronn</strong> haben sich in<br />

einem Netzwerk mit anderen Partnern zusammengeschlossen,<br />

um dem drohenden<br />

Ärztemangel aktiv zu begegnen. Gemeinsam<br />

mit rund 30 niedergelassenen Ärzten und der<br />

Bezirksärztekammer Nordwürttemberg hat<br />

<strong>SLK</strong> den Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin<br />

im Regionalnetz <strong>Heilbronn</strong> gegründet.<br />

Die Vertragsparteien kamen Ende Januar zur<br />

Unterschrift am Klinikum am Gesundbrunnen<br />

zusammen.<br />

Der Ärztemangel wird vor allem im hausärztlichen<br />

Bereich der ländlichen Regionen<br />

immer mehr zum Problem. Die Prognosen<br />

sind erschreckend: In zehn Jahren werden<br />

rund 20 bis 30 Prozent weniger Hausärzte<br />

die Patienten im Bezirk Nordwürttemberg, zu<br />

dem auch <strong>Heilbronn</strong> gehört, versorgen. 1200<br />

Hausärzte gehen innerhalb der nächsten zehn<br />

Jahre in den Ruhestand, während nur 500<br />

Ärzte im gleichen Zeitraum die Anerkennung<br />

als Allgemeinmediziner erlangen und Praxen<br />

übernehmen könnten. Diesem Trend will der<br />

neue Weiterbildungsverbund etwas entgegensetzen.<br />

Künftig wird darin eine eng verzahnte<br />

Weiterbildung im stationären und ambulanten<br />

Bereich <strong>für</strong> das Fachgebiet Allgemeinmedizin<br />

möglich sein. Der stationäre Teil wird teils in<br />

internistischen Schwerpunktabteilungen, in<br />

der Chirurgie und – je nach Wunsch des Arztes<br />

– auch in Wahlbereichen wie der Kinder- und<br />

Jugendmedizin an den <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> absolviert.<br />

Der ambulante Teil der Weiterbildung findet in<br />

hausärztlichen Praxen statt und wird von den<br />

teilnehmenden Hausärzten begleitet.<br />

Vorteil dieses Angebots ist eine Weiterbildung<br />

aus einem Guss: Der Arzt in Weiterbildung<br />

kann alle notwendigen Stationen durchlaufen,<br />

ohne das Krankenhaus beziehungsweise<br />

die Region zu wechseln. Diese langfristige<br />

Verankerung in der Region soll auch Gewähr<br />

da<strong>für</strong> sein, dass sich die fertig ausgebildeten<br />

Fachärzte dann hier niederlassen. Der Medizinische<br />

Direktor und Projektverantwortliche der<br />

<strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong>, Dr. Ulrich Schlembach, beurteilt<br />

die Initiative als „einen wichtigen Schritt in die<br />

richtige Richtung“.<br />

vbs<br />

Infos zum neuen<br />

Weiterbildungsverbund:<br />

Susanna Harst<br />

Büro der Medizinischen Direktion der<br />

Regionalen Gesundheitsholding<br />

Telefon 07131 49-4901<br />

<strong>SLK</strong>-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges, Dr. Stefan Roder von der Bezirksärztekammer und Kreisärztesprecher Dr.<br />

Martin Uellner (von links) bei der Unterschrift des Kooperationsvertrags.<br />

Beitritt zur „Initiative<br />

Qualitätsmedizin“<br />

Zum 1. Januar 2012 sind die <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) beigetreten.<br />

Die IQM ist eine trägerübergreifende<br />

Initiative von Krankenhäusern aus Deutschland<br />

und der Schweiz. Die teilnehmenden<br />

Krankenhäuser stehen <strong>für</strong> eine offene Fehlerkultur<br />

und die aktive Verbesserung der<br />

medizinischen Behandlungsqualität zum<br />

Wohl ihrer Patienten. Dazu messen die Mitglieder<br />

regelmäßig die medizinische Ergebnisqualität<br />

<strong>für</strong> relevante Krankheitsbilder<br />

und Behandlungsverfahren. Die Ergebnisse<br />

basieren auf Routinedaten, sind daher überprüfbar,<br />

manipulationssicher und ohne zusätzlichen<br />

Dokumentationsaufwand <strong>für</strong> die<br />

behandelnden Ärzte auswertbar.<br />

Verbesserungspotenziale bei Behandlungsabläufen<br />

und -strukturen erkennen die<br />

IQM-Mitgliedshäuser – bisher einzigartig in<br />

Deutschland – mit dem sogenannten Peer<br />

Review-Verfahren. Trägerübergreifendes<br />

Lernen aus Fehlern und kollegiale Beratung<br />

unter chefärztlichen Kollegen stehen<br />

im Mittelpunkt der Peer Reviews. Anhand<br />

konstruktiv-kritischer Analysen konkreter<br />

Behandlungsfälle werden gemeinsam Probleme<br />

bei Abläufen, Strukturen und Schnittstellen<br />

identifiziert und Verbesserungen<br />

umgesetzt.<br />

Mit der regelmäßigen Veröffentlichung ihrer<br />

Qualitätsergebnisse, auch und gerade der<br />

verbesserungswürdigen, signalisieren die<br />

<strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> ihren Patienten und der Öffentlichkeit<br />

ihre Bereitschaft zur kontinuierlichen<br />

Qualitätsverbesserung. Damit setzen<br />

die IQM-Mitglieder Maßstäbe, denn sie gehen<br />

im Interesse bester Medizin und größtmöglicher<br />

Patientensicherheit deutlich über<br />

die gesetzlichen Anforderungen hinaus. is<br />

01/2012<br />

13


Aus unseren Zentren<br />

Neues Pankreaskarzinomzentrum<br />

zertifiziert<br />

Hervorragende Qualitätszahlen seit über zehn Jahren<br />

Prof. Uwe Martens, Prof. Egbert Hagmüller und Prof. Uwe Weickert (v.l.) kooperieren eng im Rahmen des im<br />

November 2011 zertifizierten Pankreaskarzinomzentrums.<br />

Während vor einigen Jahren Eingriffe im Bereich<br />

der Bauchspeicheldrüse noch mit einem<br />

hohen Risiko behaftet waren, sind Operationen<br />

am Pankreas heute aufgrund der fortgeschrittenen<br />

Standardisierung mit hoher Sicherheit<br />

<strong>für</strong> den Patienten möglich. Die Deutsche<br />

Krebsgesellschaft hat jetzt die gute Arbeit, die<br />

am <strong>SLK</strong>-Klinikum am Gesundbrunnen im Bereich<br />

Pankreaschirurgie gemacht wird, mit der<br />

Zertifizierung zum Pankreaskarzinomzentrum<br />

bestätigt. Das Zentrum ist eine von weniger als<br />

fünf Einrichtungen dieser Art im Land.<br />

Beim Pankreaskarzinom stellt die chirurgische<br />

Therapie bislang die einzige Chance auf<br />

Heilung dar. Dank verfeinerter Diagnosemöglichkeiten<br />

und einer Weiterentwicklung der<br />

chirurgischen Verfahren ist die Zahl der Pankreasresektionen<br />

in der Vergangenheit stetig<br />

gestiegen. 43 Eingriffe dieser Art hat das Team<br />

um Professor Egbert Hagmüller, Direktor der<br />

Klinik <strong>für</strong> Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie,<br />

allein im Jahr 2011 durchgeführt. Jeder<br />

dieser Patienten hat die Operation gut überstanden.<br />

In den letzten zehn Jahren lag die<br />

14 01/2012<br />

postoperative Mortalität bei diesem technisch<br />

sehr anspruchsvollen Eingriff in <strong>Heilbronn</strong> bei<br />

lediglich 1,7%, was auch im Vergleich mit internationalen<br />

Zentren als ein hervorragendes<br />

Ergebnis zu werten ist.<br />

Die 5-Jahresüberlebensrate nach vollständiger<br />

Entfernung eines duktalen Pankreaskopfkarzinoms<br />

ist immer noch nicht befriedigend, liegt<br />

mittlerweile aber bei 25 - 30%. Eine adjuvante<br />

Chemotherapie mit Gemcitabin nach<br />

Resektion ist inzwischen Standard, da die<br />

Langzeitprognose dadurch verbessert wird. Da<br />

beim Pankreaskarzinom allerdings noch keine<br />

Früherkennungsmarker existieren, werden zum<br />

Fakten Tumorzentrum HN-Franken<br />

• 43 Pankreasresektionen 2011<br />

– Mortalität 0%<br />

– Operative Revisionen 1/43<br />

• postoperative Mortalität seit 2002<br />

1,7 %<br />

• klinische Studien bei inoperablem<br />

bzw. metastasiertem Pankreaskarzinom<br />

(Chk1-Inhibitor, MEK-Inhibitor)<br />

meddialog<br />

www.tumorzentrum-heilbronn.de<br />

Herbstsymposium am 13.10.2012:<br />

Aktuelle Diagnostik und Therapie bei<br />

Pankreastumoren<br />

Zeitpunkt der Diagnose immer noch etwa 60%<br />

der Tumore als primär irresektabel eingestuft.<br />

Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine<br />

Infiltration der zentralen Arterien stattgefunden<br />

hat. Neoadjuvante Therapiekonzepte zum<br />

Down-Staging ermöglichen bei einem kleinen<br />

Teil dieser Patienten eine sekundäre Resektion<br />

und erhöhen damit die Zahl der potenziell kurativ<br />

behandelbaren Patienten.<br />

Große Fortschritte in der Behandlung des Pankreaskarzinoms<br />

sind in Zukunft von neuen<br />

zielgerichteten molekularen Therapien zu erwarten.<br />

Am Tumorzentrum <strong>Heilbronn</strong>-Franken<br />

laufen bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem<br />

inoperablem oder metastasiertem Pankreaskarzinom<br />

aktuell zwei internationale klinische<br />

Studien:<br />

• Chk1-Inhibitor in Verbindung mit Gemcitabin<br />

(Phase II)<br />

Der Chk1-Inhibitor greift in die Zellzykluskontrolle<br />

ein, wodurch man sich eine<br />

Potenzierung der chemotherapeutischen<br />

Wirkung erhofft.<br />

• MEK-Inhibitor (Phase I/II)<br />

Bei dieser Studie wird Gemcitabin mit<br />

einem oralen MEK-Inhibitior getestet.<br />

Dieser greift in die Signalkaskade des<br />

K-ras-Onkogens ein, das bei bis zu 90%<br />

aller Pankreaskarzinome Mutationen<br />

aufweist. Mit ersten Ergebnissen ist noch<br />

in diesem Jahr zu rechnen. sbo/vbs<br />

Kontakt zum Pankreaskarzinomzentrum<br />

Klinikum am Gesundbrunnen, <strong>Heilbronn</strong><br />

Frau Liane Bortt, Telefon 07131 49-3301<br />

Fax 07131 49-3329


meddialog<br />

Nierenarteriendenervation bei<br />

therapierefraktärer Hypertonie<br />

Neues Verfahren bei Bluthochdruck<br />

Medizin vor Ort: So heißt die neue Fortbildungsreihe<br />

der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>für</strong> niedergelassene<br />

Ärzte. Im ersten Teil der Reihe widmeten<br />

sich die beiden <strong>SLK</strong>-Chef-Kardiologen Professor<br />

Marcus Hennersdorf (Klinikum am Gesundbrunnen)<br />

und Professor Thomas Dengler<br />

(Klinikum am Plattenwald) der Hypertonie.<br />

Passend zum Titel „Unter Druck“ fand die<br />

Veranstaltung im Druckhaus der <strong>Heilbronn</strong>er<br />

Stimme statt, wo Chefredakteur Uwe Ralf Heer<br />

kurzweilig ins Thema aus der Sicht eines Medienmachers<br />

einführte.<br />

Meddialog greift einen Aspekt des medizinischen<br />

Teils der Fortbildung heraus: Die Nierenarterienablation<br />

bei therapierefraktärer Hypertonie.<br />

Dabei handelt es sich um ein neuartiges<br />

minimal-invasives Verfahren, das bislang nur<br />

an wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland<br />

angeboten wird. Seit Mitte 2011 steht es<br />

auch an den beiden Kardiologien der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong><br />

zur Verfügung. „Unsere Erfahrungen mit<br />

dem Verfahren entsprechen den Daten der bisherigen<br />

Studien“, berichtete Professor Thomas<br />

Dengler. So führt die Behandlung bei über 80<br />

Prozent der Patienten mit therapierefraktärer<br />

Hypertonie zu einer substanziellen Reduktion<br />

des Blutdrucks um 25 bis 30 mmHg systolisch<br />

sowie 10 bis 15 mmHg diastolisch. Die Wirkung<br />

tritt in der Regel nicht unmittelbar nach der Behandlung<br />

ein, sondern mit einer Verzögerung<br />

von rund einem bis sechs Monaten. Allerdings<br />

lassen die bisherigen Studienergebnisse nach<br />

dieser Latenzphase auf einen langanhaltenden<br />

Effekt auf den Blutdruck schließen.<br />

Die renale Denervation wird unter Analgosedierung<br />

durchgeführt. Über einen femoralen<br />

Zugang wird ein spezieller Ablationskatheter<br />

in die Nierenarterie eingebracht und punktuell<br />

ein hochfrequenter Strom appliziert, der die<br />

Sympathikusfasern an der Außenseite der Arterie<br />

verödet. Bei diesem bilateralen Eingriff werden<br />

pro Nierengefäß vier bis sechs Ablationen<br />

durchgeführt, wobei die Punkte spiralförmig<br />

über das Gefäß verteilt werden. Neben dem<br />

ausgeprägten antihypertensiven Effekt sind<br />

weitere Vorteile dieser neuen Methode, dass<br />

Indikationen<br />

• Therapieresistenter arterieller Hypertonus<br />

(syst. Blutdruck >160 mmHg bzw.<br />

>150 mmHg bei Diabetikern), der auch<br />

mit einer medikamentösen 3-fach-Therapie<br />

(inkl. Diuretikum) nicht adäquat<br />

therapiert ist<br />

• Medikamentenunverträglichkeit<br />

• Ausreichende Größe der Nierenarterie<br />

sowie Ausschluss Nierenarterienstenose<br />

• Ausreichende Nierenfunktion (glomeruläre<br />

Filtrationsrate > 45 ml/min;<br />

Ausnahmen als Einzelfallentscheidung)<br />

In eigener Sache<br />

Rückblick<br />

Medizin vor Ort<br />

Die Referenten der Auftaktveranstaltung Medizin vor Ort: Prof. Thomas Dengler (links) und Prof. Marcus Hennersdorf.<br />

die Nierenfunktion unbeeinträchtigt bleibt und<br />

auch sonst keine nennenswerten Komplikationen<br />

auftreten. Erste Untersuchungsergebnisse<br />

sprechen zudem da<strong>für</strong>, dass sich bei Diabetikern<br />

durch die renale Denervation zusätzlich<br />

auch der Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen<br />

lässt.<br />

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse<br />

kommt das Verfahren bislang nur bei Patienten<br />

zum Einsatz, bei denen sich trotz einer antihypertensiven<br />

Mehrfachtherapie mit mindestens<br />

drei Medikamenten keine Blutdruckeinstellung<br />

< 160/90 mmHg erzielen lässt. Diese Patienten<br />

haben erfahrungsgemäß ein sehr hohes<br />

kardiovaskuläres Risiko. Inwieweit sekundäre<br />

Hochdruckformen (z.B. Hypertonie bei Schlaf-<br />

Apnoe-Syndrom) auch mit diesem Verfahren<br />

behandelt werden können, ist derzeit Gegenstand<br />

der Forschung. Sollten sich die Ergebnisse<br />

der bisherigen Studien in Langzeituntersuchungen<br />

bestätigen, ist jedoch denkbar, dass<br />

das Verfahren künftig auch bei einem breiteren<br />

Patientenkollektiv Anwendung findet. sbo/vbs<br />

01/2012<br />

15


Medizin vor Ort<br />

Was uns bewegt – Wirbel und Gelenke<br />

Mittwoch, 23. Mai 2012<br />

Ärztliche Fortbildung der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> bei Getrag International <strong>GmbH</strong>,<br />

Hermann-Hagenmeyer-Straße, 74199 Untergruppenbach<br />

„Medizin vor Ort“ heißt die Fortbildungsreihe<br />

der <strong>SLK</strong>-<strong>Kliniken</strong> <strong>für</strong> niedergelassene Ärzte.<br />

Mehrmals jährlich bieten wir Ihnen Veranstaltungen<br />

zu unterschiedlichen Fachthemen an.<br />

Das Besondere: Die Fortbildungen finden an<br />

ungewöhnlichen Orten statt – und das Thema<br />

wird von einem versierten Referenten in einer<br />

kurzen Einleitung in originell-anderer Weise<br />

interpretiert.<br />

„Was uns bewegt – Wirbel und Gelenke“<br />

lautet das Thema der zweiten Veranstaltung<br />

aus der Reihe, passend zum Thema in Kooperation<br />

mit dem Getriebehersteller Getrag in<br />

Untergruppenbach. Termin der Fortbildung ist<br />

Mittwoch, 23. Mai. Professor Michael Haake,<br />

Professor Wolfgang Linhart und Dr. Burkhard<br />

Schropp, Chefärzte an den drei <strong>SLK</strong>-Häusern in<br />

Bad Friedrichshall, <strong>Heilbronn</strong> und Möckmühl,<br />

bestreiten den fachlichen Teil des Abends.<br />

Bernd Eckl, Executive Vice President Sales,<br />

Marketing and Business Development bei Getrag<br />

führt ins Thema „Was uns bewegt“ aus<br />

der Sicht eines Experten aus der Automobilzu-<br />

lieferbranche ein. Themen wie die Langlebigkeit<br />

und Leistungsfähigkeit der wesentlichen<br />

Komponente, die ein Auto bewegt – dem Getriebe<br />

– spielen in seinem Vortrag eine Rolle.<br />

Bei Interesse besteht vor Beginn der Veranstaltung<br />

um 18.30 Uhr die Möglichkeit, an einer<br />

Führung durch das Getrag-Stammhaus in Untergruppenbach<br />

teilzunehmen.<br />

Programm der Fortbildung „Was uns bewegt – Wirbel und Gelenke“<br />

Für die Fortbildungsveranstaltung sind<br />

zwei Fortbildungspunkte beantragt.<br />

Veranstaltungsort ist der Stammsitz von Getrag in Untergruppenbach. Foto: Getrag<br />

Bitte melden Sie sich mit der anhängenden<br />

Anmeldekarte oder per Mail an die Adresse<br />

kommunikation@slk-kliniken.de an. Fragen<br />

zu der Reihe beantwortet Frau Valerie Blass,<br />

Abteilung <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation,<br />

Telefon 07131 49-4017.<br />

Anmeldeschluss ist Mittwoch, 16. Mai 2012.<br />

18.30 Uhr Führung durch den Getrag-Musterbau in Untergruppenbach (optional)<br />

19 Uhr Was uns bewegt I<br />

Bernd Eckl, Executive Vice President Sales, Marketing and Business Development bei Getrag, führt ins Thema ein.<br />

19.20 Uhr Was uns bewegt II – Wirbel und Gelenke<br />

Wenn die Bewegung zur Qual wird: Trends aus der Endoprothetik der großen Gelenke<br />

Dr. Burkhard Schropp, Chefarzt Chirurgie und Orthopädie, Krankenhaus Möckmühl<br />

Das Kreuz mit dem Kreuz: Die Behandlung des Bandscheibenvorfalls<br />

Professor Michael Haake, Chefarzt der Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum am Plattenwald<br />

Handgemenge: Von Verletzungen und Erkrankungen der Hände<br />

Professor Wolfgang Linhart, Direktor der Klinik <strong>für</strong> Unfallchirurgie und Orthopädie, Handchirurgie, Klinikum am Gesundbrunnen<br />

20.20 Uhr Frage- und Diskussionsrunde<br />

20.40 Uhr Möglichkeit zum Austausch bei einem Imbiss, gesponsert von Getrag

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!