sprache mit den Eltern außerschulische Fachkompetenz zur Diagnostik einzubinden, um den Kindern gezielt helfen zu können. Nur so kann abgesichert werden, dass die Kinder mit Lernstörungen einen begabungsgerechten Schulabschluss erreichen. 34
Warum Jungen es in der Schule schwerer haben, Welt 28.4. Es ist wissenschaftlich belegt: Mädchen sind in der Schule erfolgreicher als Jungen. Die Gründe dafür sind nicht nur in den selbst Jungen zu suchen – sondern auch in dem weiblich geprägten Schulsystem. Ein neues Lernprogramm soll nun gezielt Jungen fördern und ihnen Selbstvertrauen geben. Während Kevin, Max und Mehmet noch traulich neben Catharina, Gülay und Svea auf dem Klassenfoto der 1c ihre Eltern anlächeln, haben Statistiker schon über ihre Schul- und Berufschancen entschieden. Bleibt es beim derzeitigen Trend, werden die Mädchen die Jungen beim Abitur mit 56 zu 44 Prozent abhängen. Die Jungs werden zu zwei Dritteln die Eleven der Haupt- und zu drei Vierteln die Belegschaft der Sonderschulen stellen. Die Mädchen werden sich, ausgestattet mit Lernfleiß und angespornt durch Girls Day und Genderkurs genehme Ausbildungs- und Studienplätze wählen. Die Jungen werden, schlechtere Abschlussnoten im Tornister, die unnützen Lehrgänge der Berufsvorbereitung und hernach die Flure der Jobcenter füllen. Seit Jahren stehen Pädagogen und Bildungspolitiker einer wachsenden Misere gegenüber. War ehedem das katholische Mädchen vom Lande die geborene Bildungsverliererin, ist es jetzt der "Großstadtjunge mit Migrationshintergrund", so der Berliner Erziehungswissenschaftler Ulf Preuss-Lausitz. Medienwirksam zieht der Schulleiter der Wattenscheider Fröbelschule, Christoph Graffweg, mit seiner "Hartz-IV-Schule" die pädagogische Konsequenz aus der Tatsache, dass jährlich 80.000 Jugendliche, zwei Drittel von ihnen Jungen, ohne Schulabschluss auf den Arbeitsmarkt drängen. Graffweg leistet, was Schule leisten soll - auf das Leben vorbereiten. Bei Kindern aus Haupt- und Förderschulen heißt das: Leben von Hartz IV. Während Graffweg seine Jungs auf dem Schulhof mit Kreide ALG-II- Kleinstwohnungen malen lässt, streitet man in Bildungsministerien und Unis noch über Erklärungen, warum überdurchschnittlich viele Jungen in der Schule versagen. Das Land Brandenburg, dem die Abiturienten jahrgangsweise westwärts davonlaufen, wollte es genau wissen und legte 2007 einen Masterplan zur Jungenförderung vor. Erste These: Jungen versagen, weil Bildung weiblich ist. Brandenburg hat nachgezählt. Von den 14.500 Beschäftigten der Kindertageseinrichtungen war 2006 nur ein Prozent männlich. Andere Bundesländer zeigen ähnliche Werte. In den Grundschulen liegt der Anteil der Lehrerinnen im Bundesdurchschnitt bei 86,3 Prozent. Erst an Gymnasien sinkt er auf 51,2 Prozent. Männer fallen damit in der Grundschule als positive Bezugspersonen weg. Auch die Schulbücher sind mittlerweile weiblich. Frauen schreiben und redigieren sie. Und sie enthalten Mädchenthemen. Während Jungen den schnellen Kick bei der Lektüre suchen, wie ihn Sachtexte bieten, die ohne Vorrede mit hoher Spannung einsteigen, bietet Schullektüre meist "Beziehungsdramen", die eher Mädchen ansprechen. Nils, Zweitklässler, findet diese political correctness "voll langweilig". Eltern sollten Jungen den privaten Lesestoff selbst aussuchen lassen. Da ist Anleitung zum Backen sinnvoller als die Empfehlungen der Stiftung Lesen. Während Genderforscherinnen wie Ursula 35
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