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FINE Das Weinmagazin - 02/2015

Fine Das Weinmagazin ist in der Welt der großen Weine zu Hause. Hauptthema: SCHWEIZ

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E U R O P E A N F I N E W I N E M A G A Z I N E

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2| 2015 Deutschland € 15

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DAS WEINMAGAZIN

Wein und Zeit: Fürst Pückler

Die Stilistik des Weins

Legenden des trocknen Rieslings

Frauen im Wein: Julia Kemper

Neuseeland: Jim Vuletic

Waiheke Island

Burgund: Olivier Leflaive

Saar: Der Scharzhof

Die Steine im Dão

Das Gold des Douro

P O R T U G A L


E U R O P E A N F I N E W I N E M A G A Z I N E D I E G R O S S E N W E I N E D E R W E L T

DAS WEINMAGAZIN

2/2015

INHALT

14 Olivier Leflaive und der Wein

42 Alvaro Castro und die Steine im Dão

48 Luis Pato, der Meister der Baga

60 Julia Kemper

28 Das Gold des Douro – Fünf exemplarische Weingüter

9 FINE Editorial Thomas Schröder

14 FINE Burgund Olivier Leflaive und der Wein – Eine Familiensache

28 FINE Portugal Das Gold des Douro – Fünf exemplarische Weingüter

42 FINE Portugal Alvaro Castro und die Steine im Dão

48 FINE Portugal Luis Pato, der Meister der Baga

56 FINE Das Große Dutzend Portugal

60 FINE Frauen im Wein Die zwei Leben der Julia Kemper

68 FINE Wein & Speisen Jürgen Dollase im Schwarzen Hahn in Deidesheim

76 FINE Luxus Die Aktentasche

68 Jürgen Dollase im Schwarzen Hahn

82 Waiheke Island

94 Jim Vuletic und die Liebe zum Bordeaux

102 Dom Pérignon 2005 und Ferran Adrià

80 FINE Die Pigott Kolumne Zwischen Château und Garage

82 FINE Neuseeland Waiheke Island – Für Weinfreunde ein Traumziel

94 FINE Neuseeland Jim Vuletic und die Liebe zum Bordeaux

102 FINE Champagner Dom Pérignon 2005 und die Snacks von Ferran Adrià

108 FINE Die Würtz Kolumne Verborgene Talente

110 FINE Tasting Legenden des trocknen Rieslings

118 FINE Genießen Champagner – aber wie!

120 FINE Wein und Zeit Die Aufzeichnungen des Fürsten von Pückler-Muskau – Teil 2

126 FINE Saar Egon Müller und sein Scharzhofberger Riesling

136 FINE Essay Stefan Pegatzky über die Stilistik des Weins

142 FINE Das Bier danach Das Lächeln der Nachbarin

110 Legenden des trocknen Rieslings

120 Wein und Zeit: Fürst Pückler, Teil 2

126 Egon Müller und sein Scharzhofberger

136 Stilistik des Weins

146 FINE Abgang Ralf Frenzel

6 7

FINE 2 | 2015 FINE Inhalt


Hennessy encourages drinking responsibly / www.massvoll-geniessen.de

D I E G R O S S E N W E I N E D E R W E L T

Verehrte Leserin, lieber Leser,

»Wer Sorgen hat«, diesen stets willkommenen

Trost spendet bis heute

der weise Zyniker Wilhelm Busch,

»hat auch Likör«. Aber wer keine

Sorgen hat? Was hat der? Der hat, natürlich, Champagner, dies reinste

Elixier der Lebenslust. So kann schwerlich verwundern, dass der Preis,

mit dem das Comité Champagne in Epernay seit dreizehn Jahren deutsche

Promi nente auszeichnet, die in ihren Metiers Beispiele des fröhlicherfüllten,

dem Genuss zugetanen Dasein geben, »Preis für Lebensfreude«

heißt. Nach Laudierten wie etwa Thomas Gottschalk oder Kardinal

Lehmann (unter der Zeugenschaft seines Amtsbruders von Reims) war

in diesem Jahr der ebenso leichtfüßige wie tiefgründige Literatur kritiker

Denis Scheck auserkoren, sich im Rahmen eines Gala-Diners für das

geistvolle Vergnügen ehren zu lassen, das er seinem Publikum mit seinen

Sendungen in Fernsehen und Hörfunk bereitet. In seiner pointiert funkelnden

Dankesrede zitierte er die neueste Erhebung eines Karlsruher Instituts,

derzufolge Männer im Deutschland des Jahres 2014 fast vier Mal so

viel Alkoholhaltiges getrunken haben wie Frauen – aber um so weniger, je

höher ihre soziale Stellung ist; während es bei den Damen gerade umgekehrt

ist: in der Oberschicht tranken hierzulande Frauen fast doppelt so

viel wie in weniger privilegierten Kreisen. Daraus lässt sich in Bezug auf

unser Lieblingsgetränk folgern, dass – nimmt man alles nur in allem – in

gutsituierten Häusern Männer und Frauen etwa gleichviel Champagner

trinken. Kann das erstaunen? Mitnichten: Man trinkt ihn eben ungern

allein, sondern besonders gern mit einem geliebten Gegenüber.

Wenn also zwei seelenverwandte Genuss-Visionäre wie Richard

Geoffroy, der schon heute legendäre Kellerchef von Dom Pérignon, und

Ferran Adrià, der nicht minder legendäre Koch und unerschrockene

Er forscher neuer Geschmacks-Kontinente, einander treffen, um gemeinsam

dem Geheimnis des Dom Pérignon 2005 nachzuspüren, darf man auf

einiges gefasst sein: Erkenntnis, kulinarische Dialoge auf höchstem Niveau,

Drahtseilakte sensorischer Kunst. Stefan Pegatzky war in Barcelona und

hat den beiden Koryphäen über die Schulter geschaut.

Eine kreative Eingebung hatte auch die Maison Bouvet-Ladubay, als

sie den Champagner-Dekanter »La Carafe« entwerfen ließ, dessen spezifischer

Kniff in den breiten Rillen von Öffnung und Karaffenhals besteht. Bei

sachgemäßer Anwendung soll das Gefäß all jene Aromen und Geschmacksstoffe

auf die Zunge und an den Gaumen des Genießers zaubern, die

Champagner zumindest in dieser Intensität gern verborgen hält. Ich habe

es ausprobiert – und wenn ich nicht einer groben Selbst suggestion zum

Opfer gefallen bin, ist das Resultat durchaus bemerkenswert!

Ob er aber aus der Flasche oder dem Dekanter ins Glas schäumt:

Ursula Heinzelmann gibt in ihrer neuen Kolumne »Genießen – aber

wie!« sachdienliche Hinweise, welche Snacks und Kleinbeigaben die

Freude am Champagner steigern können, welche aber auf gar keinen Fall.

Als Kolumnisten heißen wir auch Dirk Würtz willkommen, den erprobten

Kellermeister und Blogger, der seinen Blick auf solche Winzer lenkt,

die, von der Medienöffentlichkeit wenig beachtet, im Stillen große Weine

produzieren.

Ja, die Weinwelt ist groß und hält Wunder allerorten bereit: In Portugal

zum Beispiel, einem immer noch im Schatten anderer Regionen stehenden

mythenalten Weinland. Kristine Bäder und Till Ehrlich erkundeten

für uns Douro und Dão und fanden authentische Winzer und herr liche

trockne Weine, die sich als eigenständige kraftvolle Gewächse ohne

weiteres neben den großen Weinen der Welt, schon gar neben den allbekannten

süßen Ports behaupten können. In Neuseeland entdeckten Caro

Maurer und Rainer Schäfer aufsehenerregende junge Wein macher und

dazu einen querköpfigen Klassiker neu. Armin Diel traf Olivier Leflaive

in Puligny-Montrachet und Beaune, verkostete mehr als zwanzig Weine

und vertiefte sich in eine heikle Familiengeschichte. An der Saar empfing

auf seinem Scharzhof Egon Müller der Vierte Fine-Autor Rainer Schäfer;

auch hier erzählt ein großer Wein die Geschichte einer auf erste Qualität

bedachten Winzerdynastie.

Wie sehr Geschichte, Weingeschichte zumal, ein steter Fluss ist, der

alles, zum Guten wie zum Schlechten, bewegt und nichts so lässt, wie wir

manchmal glauben möchten, dass es für die Ewigkeit gefügt sei – das belegt

eine ebenso komische wie anrührende Lesefrucht, auf die mich mein liebster

Berliner Weinfreund aufmerksam machte. »Unser großes Kochbuch«,

in siebter Auflage 1970 vom Leipziger »Verlag für die Frau« den Hausfrauen

und -männern, den Hobbyköchen und allen Feinschmeckern der

DDR zugedacht, macht mit einem festlichen Getränk vertraut: »Sekt wird

gern zu einem auserlesenen zweiten Frühstück, zu Cocktailhappen oder

Sandwiches, aber auch zu einem Nachtisch aus Eis oder Früchten getrunken.

Sekt ist unter der Bezeichnung Champagner ebenfalls bekannt.«

Darauf aber mal ein prickelndes Gläschen vom Freyberger

Schaumwein!

Thomas Schröder

Chefredakteur

FINE

Editorial

9


Im Innenhof des Bistros La Table d’Olivier treffen

sich Olivier Leflaive, unverkennbar der Mann mit

Hut, und sein älterer Bruder Patrick gern auf ein

Glas Wein aus der eigenen Produktion.

Olivier Leflaive

und der Wein –

eine Familiensache

Fast zehn Jahre ging es gut mit der Koexistenz des Weinguts

Leflaive in Puligny-Montrachet und des gleich namigen

Handels hauses, dann kam es zum Eklat. Mit einer Erzeugung

von achthunderttausend Flaschen zählt die Maison Olivier

Leflaive heute zu den wichtigen Weisswein lieferanten

der Bourgogne. Insbesondere die Grands Crus des Hauses

brauchen qualitativ keinen Vergleich zu scheuen.

Von Armin Diel

Fotos Marco Grundt

14 15

FINE 2 | 2015 FINE Burgund


Das Gold des Douro

Eine Entdeckungsreise

zu fünf Weingütern

im Norden Portugals

Seit gut zwei Dekaden entstehen am Douro

trockne Charakterweine, die archaische

Weintradition mit einem Gefühl für modernen

Geschmack, Genuss und Stil ver binden. Sie

sind expressiv, haben Potential und bezeugen,

dass Douro eine Wein region ist, die viel mehr

hervor bringen kann als Portwein.

Von Till Ehrlich

Fotos Rui Camilo

Wenn im Norden der iberischen Halb insel

der spanische Fluss Duero zum portugiesischen

Douro wird, hat er schon

viele Weinbaugebiete hinter sich gelassen. Ouro,

das Gold in seinem Namen, kann man nicht nur

auf der Oberfläche seines Wassers finden, wenn

sich die Sonne in ihm spiegelt. Es liegt vor allem

an seinen Ufern und Hängen – es ist der Wein,

der dort wächst. Die Wasser des Douro umfließen

nicht nur un zählige Weinberge, auf ihm wird auch

Wein transportiert, seit hier Menschen leben. Die

Region des Douro-Tals, das Duriense im Nordosten

Portugals, ist ein Kulturraum, in dem die

Rebe schon seit der Bronzezeit nachgewiesen ist.

Manche sagen, es sei die älteste Weinregion der Erde.

Der Douro, der zunächst die Grenze zwischen

Spanien und Portugal bildet, wendet sich schließlich

nach Westen und quert den portugiesischen

Nordosten, um in Porto in den Atlantik zu münden.

Der obere Teil des Flusstals ist das Weingebiet Alto

Douro, das zum Weltkulturerbe gehört. Es erstreckt

sich von der Grenze im Osten stromabwärts fast

einhundert Kilometer gen Westen bis hin zur Ortschaft

Barqueiros. Danach gräbt sich der Douro in

tiefen Windungen durch eine unwegsame Bergkette.

Dahinter herrscht maritimes Klima – dort beginnt

das Reich des Vinho Verde, das bis zur Atlantikmündung

in Porto reicht.

Berühmter ist der obere, gebirgige Teil des

Flusses, das Alto Douro, knapp hundert Kilometer

östlich von Porto. Das dünn besiedelte,

lange Zeit schwer zugängliche Weinanbaugebiet

ist das älteste klassifizierte überhaupt: Schon 1761

wurden die steilen Schieferlagen als Herkunfts gebiet

des Portweins deklariert. Heute befinden sich im

Alto Douro zwei bedeutende Weinbaugebiete, die

sich geo graphisch auf dem gleichen Terrain befinden,

doch vollkommen verschiedene Weinstile

und -arten hervorbringen: In der Denominação

de Origem Controlada (DOC) Porto entsteht ausschließlich

roter und weißer Portwein. Die DOC

Douro hingegen ist den trocknen Rot- und Weißweinen

des Alto Douro vorbehalten.

Sie werden in Abgrenzung zum Port etwas

unglücklich als Tischweine bezeichnet. Doch sie

sind oft mehr als das – vielschichtige, langlebige

Gewächse mit Struktur, die in ihrem Geschmacksbild

all das verkörpern, was diese Landschaft ausmacht:

die wilde Schönheit des Felsentals, die Kühle

des Schiefergebirges, die Kraft der Sonne und die

Frische des Flusses. Aber auch Glanz und Leid

der portugiesischen Weinbaugeschichte. Und: die

28 29

FINE 2 | 2015 FINE Portugal


Grosse

Das

Dutzend

Portugal

Portugal kann man getrost als das noch immer bestgehütete

Geheimnis der Weinwelt bezeichnen. Auf

kleinem Raum bieten seine abwechslungsreiche Geographie

und das atlantisch wie kontinental beeinflusste

Klima beste Voraussetzungen für hervorragende Weine.

Sein größter Schatz sind jedoch die mehr als dreihundert

autochthonen Sorten, aus denen die portugiesischen

Winzer schöpfen können. Als Mitte der

1970er Jahre mit der Demokratisierung auch eine Öffnung

nach außen einherging, haben die Winzer der

Versuchung widerstanden, der Internationalisierung zu

verfallen. Stattdessen ist es ihnen gelungen, moderne

Anbaumethoden und Kellertechnik mit ihren althergebrachten

Verfahren, wie etwa das Stampfen der

Trauben mit den Füßen, so zu verbinden, dass aus den

traditionellen Rebsorten und bewährten Lagen heute

Spitzenweine erzeugt werden, die im internationalen

Vergleich auf Augenhöhe mitspielen. Natürlich haben

auch allochthone Sorten wie Chardonnay, Cabernet

oder Merlot ihren Weg nach Portugal gefunden, aber

selbst diese Weine können den Ort ihrer Erzeugung

selten verleugnen. Fine Das Weinmagazin hat eine

Auswahl zusammengestellt, um die Neugier auf eine

ganz eigene und individuelle Weinwelt zu wecken.

Von Kristine Bäder

Fotos Guido Bittner

56 57

FINE 2 | 2015 FINE E EN


FRAUEN IM WEIN ZWEIUNDZWANZIGSTE FOLGE

»Der Granitboden

ist der

Schlüssel für

unsere Weine«

Die zwei Leben der Julia Kemper

Von Kristine Bäder

Fotos Rui Camilo

Energisch läuft die zierliche Frau über den Hof: rote Hose, rosa Filzmantel, modischer

Schlapphut. Julia Kemper sieht nicht aus wie eine Winzerin, und genau genommen ist sie das

auch nicht. Sie ist Anwältin in Lissabon, hat jahrelang eine Kanzlei in Brasilien geführt, spricht

neben portugiesisch fließend englisch, italienisch und sogar etwas deutsch – schließlich hat

sie auch deutsche Vorfahren. Drei Jahre hat es Ihren Vater gekostet, sie davon zu überzeugen,

das Familienweingut im Dão weiterzuführen. Als sie soweit war, sich auf das Abenteuer einzulassen,

brach sie ihre Zelte in Brasilien ab, eröffnete eine Kanzlei in Lissabon und begann

in dem kleinen Dorf nahe der Stadt Viseu, den alten Familienbesitz auf den Kopf zu stellen.

60 61

FINE 2 | 2015 FINE Frauen im Wein


Waiheke

Island

Für Weinfreunde ein Traumziel

Man O’War Vineyards nimmt

mit seinen sechzig Hektar fast die

ganze Ostspitze der Insel ein.

Von Caro Maurer MW

Man O’War, Stonyridge, Destiny

Bay und Cable Bay: Vier Weingüter

können süchtig machen

nach der neuseeländischen Insel

im Pazifischen Ozean

Gäbe es einen Wettbewerb um die schönste Weinregion

der Welt, dann könnte Waiheke Island sicherlich einen der

ersten Plätze belegen. Das bestätigt schon der erste, noch

ferne Anblick, wenn sich die Fähre aus Auckland nähert.

Mit weich geschwungenen Hügeln taucht die Insel auf

aus dem Hauraki-Golf vor der neuseeländischen Küste.

Wie Fransen ragen an ihren Rändern scharfkantige Felsen

in den grünblauen Ozean, in den geschützten Buchten

gesäumt von hellen Sandbänken. Ein kleines Urlaubsparadies,

gewiss. Doch nur wenige, die beispielsweise den

schmalen Strand im äußersten Südosten der Insel mit ihren

Booten an steuern, haben die Absicht, sich in die Sonne zu

legen. Stattdessen geht es in T-Shirt und Shorts zur Weinverkostung

in ein rustikales Holzhaus mit großer Veranda,

das nur wenige Meter landeinwärts steht. Das Weingut Man

O’War unterhält dort eine der wohl beschaulichsten Vinotheken

auf Erden – Meerblick inklusive. Da schmecken

die üppigen reifen Roten aus Bordelaiser Rebsorten gleich

noch ein bisschen beeindruckender als anderswo auf der

Welt. Waiheke Island hat eben mehr zu bieten als nur seine

berauschende Idylle.

Fotos Johannes Grau

82 83

FINE 2 | 2015 FINE Neuseeland


DOM PÉRIGNON

DECODING

Die Vorstellung

des Jahrgangs 2005

wird durch Ferran

Adriàs Snacks aus

dem elBulliLab zum

Entschlüsselerlebnis

Von STEFAN PEGATZKY

Fotos: Dom Pérignon

Von jeher sind die Präsentationen des

Nobel-Champagners Dom Pérignon

legendär – wie etwa 1972 in der altpersischen

Residenzstadt Perse polis oder 2013

in einem spätosmanischen Palast in Istanbul.

Und nun für den 2005er Jahrgang: die katalanische

Hauptstadt Barcelona, Mekka für Architektur,

Fußball und Gastronomie. Davon ist allerdings

an diesem Nachmittag wenig zu spüren,

als unser Wagen in der staubigen Nebenstraße

eines Außenbezirks hält und der Fahrer nach

der Adresse sucht. Doch, hier muss es sein.

Über eine Parkplatzrampe gelangen wir in den

zweiten Stock, direkt vor eine mächtige Stahltür.

Reflexion: Richard Geoffroy, Chef de Cave

von Dom Pérignon, und Ferran Adrià, der

revolutionäre katalanische Koch, arbeiten

seit Jahren eng zusammen. In Barcelona

tüftelten die beiden Seelenverwandten im

elBulliLab die kulinarische Inszenierung

des Dom Pérignon 2005 gemeinsam aus.

Wir haben es gefunden, das sagen umwobene

elBulliLab, das sich das Champagnerhaus als

Partner erwählt hat, um sich einem dreijährigen

Selbsterforschungsprojekt zu unterziehen: Dom

Pérignon Decoding. Es ist die erste Station der

diesjährigen Präsentation.

Die Räume, die wir betreten, machen den Eindruck

eines studentischen Start-ups. Eine weiß

gekalkte Fabrikhalle, helle Stahlträger, eine

Reihe durch Raumteiler entstandene Großraumbüros.

Zahlreiche junge Leute an Laptops. Alles

wirkt improvisiert, aber konzentriert. An jedem

Quadratzentimeter Wand hängen Präsentationen,

Mindmaps oder Scribbles. Hier arbeitet

das Team von Ferran Adrià, dem Koch des legendären

Drei-Sterne-Restaurants elBulli, das zwischen

2002 und 2009 fünfmal zum besten

Restaurant der Welt gewählt worden war. Das

Ferran Adrià 2011 geschlossen hatte, um sich

der Erforschung des Essens, der Gastronomie

und der Kreativität zu widmen.

Am Ende der Halle kommen wir in den

Bereich, der Dom Pérignon vorbehalten

ist. Ein ähnliches Bild: eine Menge

Arbeitsergebnisse an den Wänden, auf den

Tischen aber aufgebohrte und zersägte

Flaschen. Der »Wein«, die »Flasche« und die

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FINE 2 | 2015 FINE Champagne


Dirk Würtz

Botschaften von der Basis

»Ich weiss es ja

auch nicht besser«

Es ist ein Wunder! Die Frage ist nur, ob es ein eher kleines, ein mittleres

oder ein grösseres Wunder ist. Ein Wunder ist es aber in jedem Fall. Ich

tendiere dazu, es, zumindest für den Moment, als kleineres mit Tendenz

zum mittleren Wunder einzustufen. Die Rede ist vom deutschen Wein.

Nachdem der deutsche Wein vor mehr als

einhundert Jahren eine Art Superstar war,

hatte er schnell wieder an Bedeutung verloren.

Der letzte deutsche Kaiser trank gern Riesling

– er trank überhaupt gern –, und seine Verwandtschaft

in Europa trank mit. Der Hochadel

als Trendsetter. Doch damit war es schnell wieder

vorbei, und Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger

Jahre lag die deutsche Weinwirtschaft dar nieder.

Ausgerechnet die Nationalsozialisten legten eine Art

Weinwirtschaftsförderungsprogramm auf und sorgten

so innerhalb kürzester Zeit für großes Wachstum.

Nach dem Krieg wurde Wein zu nehmend

Teil der Folklore. Es wurde ge trunken, es wurde

geraucht – schließlich konnte man es sich leisten –,

und hin und wieder sang man ein lustiges Lied dazu.

In den Achtzigern haben wir uns dann, gemeinsam

mit den Freunden aus Österreich, nachhaltig

den Ruf ruiniert, und seitdem versuchen wir alles,

um eine Art Renaissance einzuleiten. Wenngleich

ich mich immer frage, was wir denn da eigentlich

wieder gebären wollen. Orgiastisches royales Trinken?

Wein als Volks folklore? Hoffentlich nicht! Tatsächlich

ist »Renaissance« wohl auch das falsche

Wort. Es ist mehr ein schrittweiser Neubeginn, den

wir in den vergangenen Jahren erleben.

Der deutsche Wein hat sich in den letzten

beiden Jahrzehnten verändert. Zuallererst ist er

verlässlich geworden. Es gibt quasi keinen schlechten

Wein mehr. Zumindest dann nicht, wenn man

»schlecht« mit »untrinkbar« und »unreif«

gleichsetzt. Das mag merkwürdig klingen, aber

es ist wahrscheinlich der wichtigste Baustein des

»Wundermosaiks«.

Die Winzer haben gelernt, dass es nicht darum

gehen kann, möglichst viel mit möglichst geringem

Aufwand zu ernten. Zum Selbstverständnis des

durchschnittlichen Winzers gehörte die ein fache

Erkenntnis, dass es so oder so gärt und aus jeder

Traube Wein wird, egal in welchem Zustand sie in

den Keller kommt. Da der Absatz in den deutschen

Regalniederungen mehr oder minder garantiert war,

gab es keinerlei Notwendigkeit, über irgendetwas

nachzudenken. Schon gar nicht über Qualität. Die

Zeiten lieblos zusammengerührter wein haltiger

Getränke sind zwar noch nicht ganz vorbei, aber

im Zukunftskonzept der gut aus gebildeten Winzer

in Deutschland spielen sie keine Rolle mehr. Selbst

wenn einer partout nicht will, hilft ihm wenigstens

der Klimawandel. Reif werden die Trauben in jedem

Fall, und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit,

dass das Endprodukt irgendwie trinkbar ist.

Heute ist deutscher Wein »in«, zumindest

im Ultra-Premium-Segment. Auch das ist

ein kleines Wunder. Natürlich wurden

hierzulande schon immer großartige Weine erzeugt.

In der Regel hatten die aber meistens Restzucker.

Sie waren süß. Nicht unangenehm pappsüß, zumindest

nicht die Rieslinge. Bei tatsächlich trocknen

Weinen war die heimische Expertise aber nie wirklich

so ausgeprägt und umfassend. Das hat sich nachhaltig

geändert. Zum einen durch den enorm gestiegenen

Ausbildungsstand der Protagonisten. Zum

anderen natürlich auch durch den Einzug der Technik.

Genauer betrachtet ist der große Umschwung

hin zu trocknen Weinen von Weltruf aber noch gar

nicht so lange her. Der Knoten platzte endgültig mit

dem Jahrgang 2001. Aus nahmen bestätigen natürlich

immer die Regel. Mit dem Geheimrat »J« war

beispielsweise das Weingut Wegeler im Rheingau

in Sachen großer trockner Riesling seiner Zeit weit

voraus. Mittlerweile entstehen in Deutschland Jahr

für Jahr trockne Rieslinge, die mit zum Besten gehören,

was die internationale Weinwelt zu bieten hat.

Manche davon sind weltweit bekannt, wie etwa die

von Keller und Wittmann in Rheinhessen oder von

Loosen an der Mosel. Andere finden nur in Fachkreisen,

in speziellen Foren im Internet und damit

fast unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit

statt. Die Vielfalt ist groß, da ist es auch nicht einfach,

den Überblick zu behalten.

Das mit dem Überblick ist überhaupt so eine

Sache. Der deutsche Wein ist kompliziert. Nicht in

seinem Geschmack, aber in seinen Bezeichnungen.

Zumindest für den Laien. Da kann gelegentlich der

Eindruck entstehen, die seien mit dem Ziel erdacht,

den Kunden lieber fernzuhalten, als ihn zum Kauf

zu animieren. Der Inhalt bleibt davon natürlich

unberührt. Leider dann eben auch von der breiten

Masse. Konsumentenfreundlich geht anders! Hin

und wieder werden neue Konzepte ersonnen. Deren

Erfolge sind überschaubar – um es möglichst diplomatisch

auszudrücken. Damit kein Missverständnis

aufkommt: Ich weiß es ja auch nicht besser!

Zum Mythos Wein gehört zwangsläufig auch

eine andere Sprache. Die muss natürlich nicht mystisch

sein. Kann sie aber. In der Regel ist sie anders.

Wie anders ist egal. Weder gibt es ein Grundrecht

auf Vereinfachung noch den Anspruch, für jede

Weinbeschreibung einen Literaturpreis gewinnen

zu müssen. Alles ist erlaubt. Mit einer Ausnahme:

die Weinsprache, die Ausgrenzung zum Ziel hat.

Die Weinwelt, und damit auch ihre Sprache, hat

sich demokratisiert. Das ist gut so! Gleiches gilt

im Übrigen auch für die Etiketten. Deswegen gibt

es jetzt sowohl Weine, auf denen »Sex, Drugs

& Rock’n Roll« oder »Pornfelder« zu lesen ist,

als auch Weine, auf deren Etiketten immer noch

schlicht und ergreifend ganz traditionelle Lagennamen

wie »Ockfener Bockstein« oder »Zeller

Schwarzer Herrgott« zu finden sind.

Ein besonders angenehmer Nebenaspekt der

Demokratisierung der Weinwelt ist ein Höchstmaß

an Toleranz und Kollegialität. Die Winzer haben

erkannt, dass manches gemeinsam wesentlich besser

geht als allein. Dass es sinnvoll ist, gemeinschaftlich

Wein zu probieren und darüber zu reden – hin und

wieder auch zu streiten. Dass es nur vorangeht, wenn

man an einem Strang zieht. So entstanden Winzervereinigungen

wie »Die 5 Freunde« in der Südpfalz

oder »Message in a bottle« in Rheinhessen.

Ein Zusammenschluss, der das ehemals schlimm

geschundene Anbaugebiet Rheinhessen quasi im

Alleingang qualitativ und medial wieder nach vorn

gebracht hat – oder zumindest den Grundstein

dafür gelegt. Kaum verwunderlich, wenn man die

Namen einiger Gründer liest: Keller, Wittmann,

Battenfeld-Spanier, Wagner-Stempel, Kühling-

Gilllot. Allesamt zählen heute zur nationalen Spitze.

Allesamt sind perfekt ausgebildete und weitgereiste

Spezialisten. Nicht einfach »nur« Winzer.

Wer heute in der Spitzengruppe des Weins

bestehen will, muss viel mehr sein als

einer, der einfach nur Wein macht. Man

darf damit kokettieren, »nur« Winzer zu sein. Am

Ende ist es aber nur die halbe Wahrheit. Es geht um

Präsenz, um Marketing, um große wirtschaftliche

Entscheidungen. Man muss zumindest Englisch

können und sollte weltgewandt und offen sein. Das

klingt übertrieben, ist es aber nicht. Die Welt im

Jahr 2015 ist ein Dorf. Und zwar ein klitzekleines.

Wer nicht überall mitspielt – oder wenigstens mitspielen

lässt –, der wird es schwer haben.

Foto: Weingut Puder

Die Schulen, insbesondere die Universitäten,

haben sich darauf eingestellt. In Geisenheim, an

der wohl berühmtesten Weinhochschule der Welt,

wird nicht nur noch das Weinmachen gelehrt. Alles

andere hat einen mindestens gleichwertigen Platz

im Lehrplan. Hier werden Generalisten ausgebildet.

Wer Geisenheim erfolgreich abgeschlossen

hat, steht auf einem breiten Fundament. Auch das

ist Teil des deutschen Weinwunders, und es ist nur

logisch, dass man unter den unzähligen jungen wie

alten Talenten ganz viele Geisenheimer trifft.

Eines dieser jungen Talente ist Kristof Puder. Er

ist dreiundzwanzig Jahre alt und kommt aus

dem Zellertal. Das Zellertal ist den wenigsten

Weintrinkern ein Begriff. Zumindest war das

bis vor kurzem noch so. Es ist der nördlichste Zipfel

der Pfalz, an der Grenze zu Rheinhessen. Allein das

galt früher für manche schon als Makel. Die Pfalz

war getrennt. In Norden und Süden. Ein wenig

ist sie das leider immer noch. Das Zellertal war

lange eine Art Lüchow-Dannenberg des Weinbaus.

Zonenrand gebiet. Viel zu weit im Norden, um überhaupt

eine Rolle zu spielen. Das ändert sich gerade.

Kristof Puder vertritt die achte Generation im

Weingut. So etwas nennt man Tradition, und auf

so etwas darf man stolz sein. Es ist ein Irrtum zu

glauben, man müsse grundsätzlich mit allen Traditionen

brechen, um erfolgreich zu sein. Kristof

Puder ist ein außergewöhnlicher junger Mann. Er

ist klar und deutlich, er ist eine Erscheinung – auch

optisch –, und er kann was. Als ich ihn kennenlernte,

fragte er mich nach einem studentischen Job. Auf

meine Frage, was er denn könne, gab er keine Antwort.

Einige Tage später kam er wieder, stellte zwei

Flaschen Riesling auf den Tisch und sagte: »Du

wolltest wissen, was ich kann«. Er bekam den Job.

Er ist ein Naturtalent. Einer, der einen Instinkt

für das Weinmachen hat. Er wird seinen Weg gehen,

daran besteht kein Zweifel. Und der wird nicht einfach

sein. Das Zellertal ist klein, die Plätze an der

Sonne werden irgendwann hart umkämpft sein, das

Weingut wird sich eines Tages im Umbruch befinden

– und seine Freundin ist die Tochter eines der

erfolgreichsten Pfälzer Winzer. Alleine das könnte

früher oder später zu einer weitreichenden Entscheidung

führen. Noch ist das zu früh. Er und seine

Freundin sind in den letzten Zügen des Studiums.

Da spricht man von kleineren gemeinsamen Projekten.

Ein Wein vielleicht. Irgendwann einmal. Unabhängig

davon hat er Pläne. Große Pläne.

Das Weingut Puder ist immer noch Fassweinvermarkter.

Ganz typisch eben. Der größte Teil des

Weins geht auch so weg. Das will Kristof Puder

ändern. Seine eigene Linie wächst, das hilft, auch

die Familie von dem neuen Weg zu überzeugen.

Für den Weinausbau im Herbst ist er bereits verantwortlich.

Die Maschinen arbeiten im Sommer

macht er auch, er kümmert sich um eine neue

Preisliste und um ein neues Design der Etiketten.

Kurzum, er übernimmt Verantwortung. Alles in

Rücksprache mit den Eltern. Auch das ist nicht

selbstverständlich. Betriebs übergaben laufen nicht

immer harmonisch und nach Plan. Der Einstieg

der Kinder ist ein Schnitt. Und wenn aus dem

ehe maligen süßen Wonne proppen auf einmal

ein erwachsener Mensch mit eigener Meinung

wird, kann es kompli ziert werden. Das ist menschlich

und nicht neu. Es hat aber noch eine andere

Dimension, wenn man zusammen arbeitet. Bei

den Puders funktioniert es. Die Familie entscheidet

gemeinsam. Kristof ist noch jung, doch bei

allem Elan und all den großen Plänen, dem Talent

und dem Enthusiasmus, ist er doch nicht blind vor

Eifer und davon besessen, alles anders machen zu

wollen. Das ist schon erstaunlich!

Erstaunlich sind auch seine eigenen Weine.

Viele sind es noch nicht. Kristofs Weine haben auf

der Preisliste des Weinguts eine eigene Rubrik unter

der Überschrift »Die junge Generation«. Das ist

nicht sehr originell, aber immerhin ein Anfang.

An der Basis steht ein trockner Riesling. Der

2013er ist ein saftiger und sehr süffiger Wein.

Er ist kerzengerade, hat Zug, und jedes einzelne

Glas verlangt nach dem nächsten. So muss

Gutsriesling sein. Trinkspaß pur! (84 Punkte)

Die alles überstrahlende Lage im Zellertal, der

»Zeller Schwarze Herrgott«, ist nach dem Kreuz

benannt, das an der Straße steht. Der Herrgott ist

im Lauf der Zeit verwittert und schwarz ge worden.

Umgrenzt von Kalksteinmauern ent stehen hier

auf Tonmergel und Kalkstein herausragende, in

ihrer Typizität einmalige Weine. Ins besondere

der Kalk ist das prägende Element. Kristof Puder

hat 2013 gleich zwei Weine aus dieser grandiosen

Kristof Puder, der Hoffnungsträger aus der Nordpfalz

Lage erzeugt. Zwei Rieslinge. Einer im Barrique

aus gebaut, der andere ganz ohne Holz. Der konventionelle

zeigt im ersten Schluck sofort, was

Sache ist. Er zieht einen förmlich mit sich. Das

Wasser läuft mir im Mund zusammen, und ich

habe automatisch einen Schluckreflex. Es wäre eine

Schande, diesen Wein auszuspucken. Es ist kein

großer Wein im Sinne von überwältigend, gigantisch

oder ein malig. Aber ein sehr guter. Einer, der

mich packt und den ich trinken will – mit Trinkspaß

auf sehr hohem Niveau. Woanders wäre man

in Versuchung, wenigstens so etwas wie »Erste

Lage« auf die Flasche zu schreiben und viel Geld

dafür zu verlangen. Doch der Wein kostet lächerliche

7,50 Euro. Ein gerade zu obszöner Preis für

einen Wein dieser Kategorie! (88 Punkte)

Riesling aus dem Barrique – was früher

undenkbar war, gehört heute fast schon zur

Normali tät. Ich bin mir nie wirklich sicher,

ob ich das mag, oder doch eher nicht. Irgendwann

habe ich beschlossen, das Ganze fallweise zu beurteilen

und mich von pauschalen Bekundungen zu verabschieden.

Puders »Schwarzer Herrgott« aus dem

Barrique gehört zu den Barrique-Rieslingen, die mir

gefallen. Natürlich ist das Holz sofort wahrnehmbar,

aber nicht laut und aufdringlich: Es passt. Der

Wein hat eine faszinierende und ganz feine Säure.

Er ist nicht dick und fett und rund, sondern exakt

das Gegenteil, und er hat eine wunder bare Phenolstruktur,

die ihm ein Höchstmaß an Seriosität verleiht.

Was ich an Leichtigkeit und Feinheit schmecke

und feststelle, kann ich zum Teil auch auf dem

Etikett ablesen: 11,5 Prozent Alkohol. Herrlich! Ein

Wein für Freaks. (87 Punkte)

Der Jahrgang 2014 war wahrlich kein einfacher.

Schlimmste Wetterkapriolen und Dauerregen

ließen gerade die Ernte zu einem echten

Nerven spiel werden. Für mich war das der emotional

anstrengendste Herbst aller Zeiten. Umso mehr

freut es mich, zu sehen und zu schmecken, dass so

ein junger Kerl allem Anschein nach alles richtig

gemacht hat. Die Fassproben sind blitzsauber, komplett

trocken und getragen von einer wunderbaren

Mineralität – wenngleich ich es immer sehr schwer

finde, Mineralität tatsächlich so zu beschreiben, dass

jeder versteht, was damit gemeint ist. Salzig sind sie,

das muss für den Moment genügen.

Es versteht sich von selbst, dass Puders Weine

noch »unfertig« sind. Er ist jung, am Anfang seiner

Karriere. Aber schon jetzt ist deutlich zu riechen

und zu schmecken, dass da noch einiges zu erwarten

ist. Wie der Junge sich entwickelt, wie sein Weingut

sich entwickelt, kann ich nicht sagen. Das ist

aber auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass

hier einer mit Herz und Verstand bei der Sache ist.

Dass sich hier ein weiteres neues Talent anschickt,

Teil des deutschen Weinwunders zu werden. Von

der Sorte gibt es einen schier unerschöpflichen Pool

in Deutschland. Und deswegen ist es mir um die

Zukunft des deutschen Weins auch nicht bange. •

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FINE 2 | 2015 FINE Die Würtz Kolumne


URSULA HEINZELMANN

GENIESSEN – ABER WIE!

Champagner mit Erdbeeren

- das geht nur im Film

The other

Cavalli!

Champagner im Glas ist grundsätzlich ein

erfreulicher Tatbestand, besonders wenn

wir davon ausgehen, dass Fine-Leser bei

der Auswahl desselben mit Sachverstand und Kompetenz

vorgehen. Doch was bedeutet beschwingtes

Schäumen für die feste Nahrungszufuhr? Schlimmstenfalls:

gar nichts. Bei Empfängen nämlich, deren

Veranstalter noch nie nach einem langen Arbeitstag

mit durchhängendem Magen eine Stunde ohne

einen Bissen im Stehen verbrachten. Gar nichts

bedeutet meist auch: der Champagner ist so lala.

Passons. Nächste Stufe: Häppchen, auf Neudeutsch

Fingerfood, von Räucherlachs bis Edel-Sushi. Entspricht

am ehesten den Erwartungen, bietet aber

wenig Überrraschungen. Tatsächlich als Begleitung

zum Essen fließt Champagner eher selten in

die Gläser, und wenn, wird meist Edles und tendenziell

Helles serviert, von Steinbutt bis Perlhuhn,

gern in Beurre Blanc, mit ein wenig Hummer und/

oder Trüffel, um der Kostbarkeit im Glas Rechnung

zu tragen. Aber bedarf die tatsächlich einer solchen

Bestätigung? Ist nicht Einfachheit der wahre neue

Luxus?

Die großartigsten Champagner-Begleiter, die

mir je begegnet sind, waren die kleinen, gesalzenen,

in der Schale gekochten Kartoffeln von der

französischen Atlantik-Insel Noirmoutier mit jodigem

Meeres aroma und eher gemüsig als mehlig.

Sie ergänzten und untermalten einen gestandenen

Blanc de Blancs von R & L Legras aus Chouilly.

Noch überraschender: geräucherte Sprotten, denen

man nur den Kopf abzwickt, sie aber ansonsten goldglänzend

und ganz verzehrt. Rauch und Mineralik,

Fischfett und Hefe-Malolaktik, feines Schäumen

und das leise Knacken der Gräten – perfekt. Dazu

eine der würzigmineralischen Nummern-Cuvées

von Jacquesson, und das Leben ist so, wie es sein

sollte. Mit den Händen essen passt nicht zum edlen

langstieligen Glas? Ach was, wozu gibt es Servietten.

Ebenso ungewöhnlich und quasi nie zum Champagner

serviert: Büffelmozzarella. Und zwar bitte die

allerbeste, allerfrischeste, molkesaftig und wiesenmilch

aromatisch. Das klingt befremdlich? Was

der Weinliebhaber nicht kennt, trinkt er nicht?

Deshalb: Champagner kaltstellen (etwa einen der

Charakterköpfe von Bruno Paillard), Käse kaufen,

ausprobieren!

Nach dem Käse - doch halt, an dieser Stelle

gehört angemerkt, dass Chaource, der säuerlichsahnige

Käse aus der südlichen Champagne (wo die

Kühe unter Apfelbäumen grasen) mit seiner feinen

Bitternote zwar eine geographisch etwas weniger

überraschende, deshalb aber nicht minder großartige

Begleitstimme liefert (dass er aus Rohmilch

und professionell affiniert sein sollte, versteht sich

von selbst).

Aber dann kommt, was kommen muss: das

Thema Süßes. Was ich hier mit einem nur halb

unterdrückten Seufzer anbringe. Denn einerseits

sind da unsere französischen Nachbarn, für die

»une coupe«, ein Glas Champagner, grundsätzlich

immer und zu allem passt. Immer? D’accord.

Zu allem? Ganz und gar nicht, weil das nämlich

auch Desserts und Geburtstagskuchen einschließt.

Selbst wenn der Champagner nicht ganz knochentrocken

ist, kann er dem nicht standhalten, hisst die

weiße Säurefahne und zeigt sich von der aggressiven

Seite. Also: nein. Nein!

Ebenfalls nein: Erdbeeren. Werden wir den

Pretty-Woman-Fluch wohl je loswerden? Seit der

Premiere dieses zugegebenermaßen in mancherlei

Hinsicht unterhaltsamen Films vor fünfundzwanzig

Jahren hat sich unser Frauenbild glücklicherweise

(hoffentlich!) gewandelt. Aber die

Erdbeeren, die Richard Gere Julia Roberts in der

Silberschale serviert, weil das, wie er sie belehrt,

»den Geschmack des Champagners zum Ausdruck

bringt«, die geistern immer noch durch viele Köpfe.

Also, noch mal ganz deutlich, verehrte Leserinnen

und Leser: Erdbeeren und Champagner, das geht

nur im Film. Im wahren Leben weiß unser Freund

im Glas aufgrund der Textur der Beeren einfach

nicht, wohin mit seiner Säure, sowohl der sauren

als auch der prickeligen.

Dabei lag Richard Gere gar nicht so weit

da neben, denn richtig großartig sind: Himbeeren.

Zu quasi jedem Champagner, vorweg, zum Dessert,

einfach so. Die zerplatzen ebenso leise, fruchtig und

beschwingt auf der Zunge wie die Champagnerperlen,

und wenn es sie nicht schon gäbe, dann

hätte sie einer der genialen modernen Köche längst

erfunden und patentiert. Das ist nicht nur pretty,

sondern einfach beautiful. •

Foto: Thilo Weimar für FINE

www.deglidei.it

118 FINE 2 | 2015


»Ich bin ein

ziemlich

zufriedener

Mensch«

Egon Müller vom Scharzhof an der Saar zählt

mit seinen Rieslingen international zum höchsten

Weinadel – und bleibt doch auf dem Boden

Von Rainer Schäfer

Fotos Arne Landwehr

Egon Müller IV. sitzt im Bibliotheksraum seines

ockerfarbenen Herrenhauses, das etwas außerhalb

des Dorfes Wiltingen liegt. Ein bisschen Abstand

kann nicht schaden. Er lebt zwar gern an der Saar,

aber er muss nicht alle Gedanken mit anderen teilen.

Egon Müller ist kein gewöhnlicher Winzer, er erzeugt

die begehrtesten Rieslinge weltweit, seine Auslesen

sind limitierte Kostbarkeiten. Der Scharzhof ist ein

Weingut von Weltruf, er ist Mitglied der Vereinigung

Primum Familiae Vini, der die Marchesi Antinori, das

Château Mouton Rothschild oder die Domaine Joseph

Drouhin angehören. Insgesamt sind es elf Güter, die

zu diesem erlesenen Weinadel zählen, der Scharzhof

ist das einzige deutsche Mitglied.

126 127

FINE 2 | 2015 FINE Saar


Die neue

Unübersichtlichkeit

Gedanken über Stil und Stilistik des Weins

Von Stefan Pegatzky

Foto Guido Bittner

Als der Wiener Musikwissenschaftler Guido Adler gegen Ende

des 19. Jahrhunderts begann, intensiv und systematisch über die

Geschichte der Musik nachzudenken, war er verzweifelt. Sie

erschien ihm als bloßes »Knäuel künstlerischer Erscheinungen«

und im Sprechen über sie würden »Wirrwarr« und »chaotische

Zustände« herrschen. Also machte er sich Ge danken, die 1911 in

das wegweisende Buch »Der Stil in der Musik: Arten und Prinzipien

des musi kalischen Stils« münden sollten. Wer aufmerksam

verfolgt, was zurzeit so alles rund um den Wein geschrieben wird,

dem wird aufgefallen sein, dass, mit hundert Jahren Verspätung,

auch hier viel die Rede vom »Stil« ist, und, eng damit zusammenhängend,

von der »Stilistik«. Das liegt möglicherweise daran, dass

auch die Weinwelt ziemlich unübersichtlich geworden ist.

Die Aufgabe, eine Herkunft tatsächlich im

Wein abzubilden, ist vermutlich die wichtigste

überhaupt im modernen Weinbau.

Was aber meinen wir, wenn wir von Weinstil

sprechen oder von einer bestimmten

Stilistik? Folgen wir der Kunst, in

der Stil die Art und Weise bedeutet, wie ein Werk

geschaffen ist, die »maniera« (was zugleich den

Schaffensprozess wie das Resultat meint), dann

bedeutet das für den Wein, wie er hergestellt wurde

und wie er sich in der Degustation präsentiert. Das

ist nun offensichtlich ein weites Feld, aber es wird

natürlich eingegrenzt durch eine Reihe vorstrukturierender

Parameter, die einen Wein zunächst

einmal ausmachen: Traube, Jahrgang, Herkunft.

Aber, so im Standardwerk »Weinatlas Deutschland«,

herausgegeben von Dieter Braatz, Ulrich

Sautter und Ingo Swoboda, abseits dieser nicht

zuletzt auch »gesetzlich definierten Bezeichnungen

eröffnen sich die Fragen der Weinstilistik«.

Freilich bestimmten diese Grundparameter

bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts

zumindest von der Idee her die Art und Weise, wie

ein Wein gemacht wurde und wie er sich präsentierte.

Ein Chianti, ein Rioja, ein Bordeaux, ein

Moselriesling. Alle diese Wein wurden mehr oder

weniger nach überlieferten Methoden gekeltert, die

für die Region, aus der sie stammten, als typisch

galten und die ihre Eigenart ausmachten. Von Stilistik

hat damals kaum jemand gesprochen. Ende

der 1970er, Anfang der 1980er Jahre begann dann

allerdings an mehreren Orten eine Revolution, die

eigentliche »Heldenzeit« der europäischen Weinkultur,

die diese Situation von Grund auf ändern

sollte.

Denn tatsächlich waren seit Ende der 1950er

Jahre die traditionell erzeugten Weine der renommiertesten

Herkunftsregionen in das Visier einer

unheiligen Allianz aus Politik und Großkellereien

geraten, die den Aufsteigerschichten der Nachkriegszeit

die süßen Früchte des vermeintlichen

Luxus zu kleinstem Geld versprachen. Der deutsche

Riesling verkommen zur Liebfrauenmilch; der

Chianti entwürdigt als Pizzawein zum O-sole-mio.

Die Revolution war entsprechend heftig. Sie fraß,

wie alle anderen Revolutionen auch, zahl reiche ihrer

eigenen Kinder und öffnete viele Türen, die besser

verschlossen geblieben wären.

Der Kampf, nicht zuletzt ein Echo der 68er-

Bewegung, wurde in den verschiedenen Regionen

je nach Gegebenheit unterschiedlich geführt. Im

Piemont etwa, im Streit um den richtigen Barolo,

war es der zwischen Traditionalisten und Modernen:

Es ging im Kern um das Tannin­ Management

der Nebbiolo-Traube, um Maischestandzeiten und

Fassausbau. In Deutschland führten die Riesling-

Rebellen den Kampf um trockne Weine gegen

Neuzüchtungen, Süßreserve und das Diktat der

»Geschmackspolizisten« in den staatlichen

Prüfungskommissionen.

Es war ein Kampf, der immer im Zeichen des

Guten gegen das Schlechte und zumeist der

Kleinen gegen die Großen geführt wurde.

Manchmal, wie in Deutschland, wo das glorreiche

weltweite Renommee des Rieslings der Vorkriegszeiten

gegen die miserablen Zustände der Jetzt-Zeit

ins Feld geführt wurde, war es auch ein Kampf des

guten Gestern gegen das schlechte Heute. 1985 gab

es kaum eine Weinregion, die von der Revolution

unberührt geblieben wäre: Das Bordelais war durch

Robert Parker durchgerüttelt, Burgund stand in

Aufruhr wegen der radikalen Methoden des libanesischen

Önologen Guy Accad, in Deutschland

kamen die Burgundersorten ins neue Barrique, in

der Toskana wurden Merlot und Syrah angepflanzt,

und im Piemont gärte der Rotwein in australischen

Rototanks. Junge Winzer zogen in ihren Lehr jahren

um die Welt und wandten zuhause an, was sie in

der Fremde gelernt hatten.

Es war der Augenblick der Rulebreaker und die

goldene Zeit der Wein-Presse, die zu deren mächtigem

Sprachrohr wurde. Jeder guter Wein brauchte

nun eine eigene Story. Das predigten auch die Weinbau-Universitäten,

die den Winzern das Brand

Building beibrachten: wie man, nicht zuletzt durch

die Formulierung eines unverwechselbaren Alleinstellungsmerkmals

(USP – von Unique Selling

Point), zur Marke wurde. Und die Stil auf Lifestyle

reduzierten, als bloße Individualisierungsgesten von

Sinus-Milieus, soziologisch beschreibbaren gesellschaftlichen

Gruppen mit vergleichbaren Wertvorstellungen,

aus denen der Winzer seine Zielgruppe

lediglich auszuwählen habe.

Flankiert wurde dieser Aufbruch von zahlreichen

Neuerungen der Kellertechnik. Durch

Weinberater wie Emile Peynaud und seine Nachfolger

wurde das Wissen um zentrale Schritte der

Weinzubereitung wie die malolaktische Gärung oder

die Wirkung von Barriques erheblich vertieft. Mit

Umkehrosmose, Mikrooxydation und Schleuderkegel

kolonne zogen High-Tech­ Verfahren in die

Keller innovationswilliger (und finanzstarker)

Wein güter. In vielen Regionen wurde Technik

zum Schlüssel, für die Markenweine der globalen

Weinmultis ebenso wie für die Spitzenchâteaus im

Bordelais oder im Napa Valley. Mit dem von Ann

Noble an der kalifornischen Weinbau-Universität

in Davis entwickelten Weinaromenrad schienen

zudem alle Aromen im Wein sensorisch abbildbar

und auf weinbautechnisch reproduzierbare chemische

Verbindungen reduzierbar zu sein. »Shape the

flavour – Önologische Wege, Aroma und Stilistik

des Weines zu formen« ist ganz zeitgemäß ein Vortrag

bei der diesjährigen Fachtagung des Bundes

Deutscher Oenologen in Deutschlands Weinbau-

Mekka Geisen heim überschrieben.

Kein Wunder, dass so mancher Rebell den Ausgangspunkt

seiner Revolte aus den Augen verlor.

Michael Broadbent beobachtete, dass sich der Wein in den fünfzig Jahren,

in denen er im Fine Wine Department des Londoner Auktions hauses

Christie’s gearbeitet hatte, mehr verändert habe, als in den sechstausend

Jahren seiner Geschichte zuvor.

Michael Broadbent beobachtete, dass sich der

Wein in den fünfzig Jahren, in denen er im Fine

Wine Department des Londoner Auktionshauses

Christie’s gearbeitet hatte, mehr verändert habe,

als in den sechstausend Jahren seiner Geschichte

zuvor, und beklagte sich bitterlich über Weine, die

vor allem vom »bombastischen Egotrip« ihrer

Erzeuger kündeten. Mancher Winzer, so Decanter­

Kolumnist Ch’ng Poh Tiong, benahm sich wie

ein vorlautes Kind im Aufzug, das alle Knöpfe auf

einmal drückt.

Dennoch: Insgesamt wurden die Weine besser,

keine Frage. Aber von nun an war Herkunft nicht

mehr der Schlüssel zum Weinverständnis. Natürlich

beanspruchten gute Winzer schon seit jeher eigene

Interpretationen der Weine ihrer Region. Aber in

zahlreichen hochkarätigen Blindproben machten

erprobte Verkoster zunehmend die Er fahrung,

dass sich viele große Weine nicht mehr über ihre

Herkunft definieren ließen. An ihre Stelle trat −

die Stilistik. Während zuvor die Herkunft immer

einigermaßen genau über den zu erwarten den

Geschmackskorridor Auskunft gab (die Eignung

zum Essen, der Einsatz des Holzes, die un gefähre

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FINE 2 | 2015 FINE Essay


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