Die Broschüre "das schönste Haus am Platz" von Dr. Renate Grimmlinger widmet sich im Auftrag der darin beheimateten Rechtsanwaltskanzlei von Dr. Nina Ollinger der alten Poststation am Purkersdorfer Hauptplatz 5, der Heimat der Wohlfühlkanzlei im Wienerwald
Renate Grimmlinger
DAS SCHÖNSTE HAUS
AM PLATZ
ist wohl die „alte Poststation“
in Purkersdorf, Hauptplatz 5.
Dr. Renate Grimmlinger, MSc.,
1948 in Wien geboren, verheiratet, zwei erwachsene
Kinder, Studium von Pädagogik und Psychologie an
der Universität Wien, Coaching an der Europäischen
Ausbildungsakademie, lebt seit 1988 in Gablitz und
leitet seit 2010 das Gablitzer Heimatmuseum.
Bildnachweis:
Das von Emil Hütter (1865) gemalte, 1938 von Anton Musina kopierte
Bild „Kaufmannshaus in Purkersdorf“ stammt vom Cover des Buches von
Winna F. (1983)
Die Ansicht aus 1930 stammt von Heinrich Lux und ist der Broschüre von
Franz Atzinger (1930) entnommen.
Die aktuellen Fotos wurden von Gerhard Glazmaier (GG) aufgenommen.
Titelbild: Bild C 2011 Ailura, http://commons.wikimedia.org
Danksagung:
Auch bei diesem Aufsatz waren hilfreiche Menschen förderlich.
Dank gebührt:
Gerhard Glazmaier, Gablitz, für die fotografischen Aufnahmen
Herrn und Frau Dr. Derka, Wien, für wertvolle Informationen und Kopien
Dr. Christian Matzka, Purkersdorf, für Hinweise und kooperativen Gedankenaustausch.
Impressum:
Rechtsanwaltskanzlei Dr. Ollinger
Hauptplatz 5
3002 Purkersdorf
T: 02231 / 22365
F: 01 / 342 42 300 300
E: office@ra-ollinger.at
W: www.ra-ollinger.at
Sehr geehrte Damen und Herren!
Als ich – bedingt durch das erfreuliche Wachstum
meiner Rechtsanwaltskanzlei – den Entschluss gefasst
habe, eine zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung
und die Unternehmen in der Wienerwald Region zu
eröffnen, war relativ rasch klar, dass diese in Purkersdorf
sein wird. Auch das Ziel, eine Lokalität auf
dem Hauptplatz zu finden, war rasch formuliert.
Doch mit der Verwirklichung eines Traumes – meine
eigene Rechtsanwaltskanzlei in einem historischen
Gebäude, in dem der Anspruch, hochwertige Rechtsberatung
in Wohlfühl-Atmosphäre anzubieten, auch
durch die Räumlichkeiten unterstrichen wird – habe
Dr. Nina Ollinger
ich nicht gerechnet.
Ich pflichte Renate Grimmlinger bei, wenn sie vom schönsten Haus am Platz
spricht – ich empfinde es jedenfalls so. Für mich ist dieses Gebäude und die
Räumlichkeiten, in denen ich die Wienerwald-Wohlfühlkanzlei mit meinen Mitarbeitern
betreiben darf, jedoch vieles mehr. Allein die Tatsache, dass ich als auch
auf Pferderecht spezialisierte Rechtsanwältin meine Dienstleistungen in einer
ehemaligen Pferdepoststelle anbieten kann, bedeutet für mich sicherlich mehr
als eine Anekdote, die regelmäßig für Schmunzeln sorgt.
Für mich ist es eine große Ehre, in diesem Gebäude, in diesen Räumlichkeiten
der rechtssuchenden Bevölkerung eine Anlaufstelle zu sein. Und die vielen seit
der Eröffnung der Kanzleiräumlichkeiten im Dezember 2014 geführten Gespräche
mit Mandanten, Volksvertretern und den Purkersdorfern bestätigen meine
Ansicht, dass ich mit dem Bezug der Räumlichkeiten auch eine Verantwortung
für ein historisches Erbe übernommen habe.
Schon vor der Eröffnung – mitten im Vorbereitungstrubel für die Eröffnung –
habe ich den Entschluss gefasst, mehr über dieses historische Gebäude erfahren
zu wollen. Dass ich Renate Grimmlinger gebeten habe, Recherchen anzustellen,
lag für mich auf der Hand. Dass daraus eine so wunderbare Erforschung werden
sollte, war für mich letztendlich doch überraschend. Umso klarer war jedoch,
dass diese Arbeit keinesfalls nur für meine Augen bestimmt sein darf.
Nicht zuletzt möchte ich diese Broschüre als Dank an die vielen Menschen, die
zur Verwirklichung meines Herzensprojektes beigetragen sowie jene, die mich
die letzten Jahre durch ihr Vertrauen wie auch ihre Unterstützung gefördert
haben, gesehen wissen. So freut es mich ganz besonders, mit dieser Festschrift
auch Ihnen die wunderbare, ehemalige Poststation am Purkersdorfer Hauptplatz
näher bringen zu dürfen. Ich hoffe, dass auch Sie – so wie ich – viel Freude am
Lesen haben und bei nächster Gelegenheit einen tieferen, aber auch aufgeklärteren
Blick auf das wohl schönste Haus am Platz werfen werden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung und freue mich auf Ihren
Besuch bei der Wienerwald Wohlfühlkanzlei.
3
Sehr geehrte Damen und Herren!
Die vorliegende Darstellung der Geschichte des
„schönsten Hauses am Platz“ von Frau Dr. in Renate
Grimmlinger ist ein wunderbarer Beitrag zur Sichtbarmachung
der langen Geschichte und Tradition
dieses Hauses und seiner Bedeutung für die Entwicklung
der heutigen Wienerwaldstadt Purkersdorf.
Dr. Christian Matzka
Vizebürgermeister
Stadtrat für Kultur und
Wissenschaft
Aus heutiger Sicht fast undenkbar, war der Transitverkehr
die Lebensader und Lebens grundlage der
Menschen und der lokalen Wirtschaft des 18. und
frühen 19. Jahrhunderts. Die Instandsetzung der
Reichs- und Kommerzialstraßen unter Kaiser Karl VI.
zur Belebung der Wirtschaft, gemäß den Grundsätzen
der merkantilistischen Wirtschaftstheorie,
brachte für Purkersdorf eine heraus ragende Stellung
an der Krönungsstraße nach Frankfurt/Main und der
Poststraße nach Linz.
Die erste Poststation auf der Reise von Wien nach Westen, beziehungsweise die
letzte Station vor Wien, ist ein repräsentatives Gebäude, das auch als eine Form
der Begrüßung der Reisenden vor den Toren der Reichs-, Haupt- und Residenzstadt
Wien interpretiert werden kann.
Viele berühmte Menschen kamen durch Purkersdorf durch, verweilten hier kurz
und erholten sich von den Reisestrapazen. So berichten die Quellen von W. A.
Mozart, Papst Pius VI., der späteren Königin von Frankreich Erzherzogin Maria
Antonia, Erzherzogin Marie Luise, spätere Gattin Napoleons, Casanova, Erzherzogin
und Königin Maria Theresia, Napoleon I., Prinz Murat und vielen anderen.
Somit bekam Purkersdorf den Status eines „Transitortes der europäischen
Geschichte“.
Ein Empfangskomitee begrüßte in Purkersdorf die Diplomaten, die am Wiener
Kongress teilnahmen, bevor sie nach Wien weiterreisten. Denkwürdig ist der
25. April 1785, da an diesem Tage Wolfgang. A. Mozart seinen Vater Leopold auf
der Rückreise nach Augsburg bis Purkersdorf begleitete und sich vor der Poststation
von seinem Vater für immer verabschiedete.
Diese historisch bedeutsame Tradition wohnt dem „schönsten Haus am Platz“
inne und kann von allen Menschen, die es wollen, gespürt und nachempfunden
werden.
Ich darf Frau Dr. Nina Ollinger und Ihren MitarbeiterInnen alles Gute wünschen.
Der „Genius loci“ dieses Hauses soll weiterhin Grundlage des Erfolges der Rechtsanwaltskanzlei
sein.
4
Das schönste Haus
am Platz
ist wohl die „alte Poststation“
in Purkersdorf, Hauptplatz 5.
1797 1 ließ der Erbpostmeister Joseph Edler von Fürnberg, Reichsritter und
k.k. Oberst 2 das Gebäude im frühklassizistischen Stil errichten.
Schon 1572 war an dieser Stelle ein „Haus mit halber Hofmarch und Garten nächst
dem Schloßgraben“ genannt. Als Besitzer schienen „Caspar Schmelzer“ bzw. „Steffan
Schmelz“ auf. Es folgten Hannß und Margaretha Ruesch (1602), Hannß und
Margaretha Rainer, geb. Ruesch (1623), Hannß Ruesch 3 und Sophia (1639), die wiederum
mit ihrem 2. Ehemann Michael Edlinger (1653) genannt ist. Es folgten weitere
Besitzer mit Namen Reisinger, Schindler, Weiß, Weingartner, Püttner, Greysing
(1734). 4
Besonders interessant wird es 1737. Damals verlegte der Postmeister Ferdinand
Pruckhmayr die Poststation von der Gäblitzgasse (Herrengasse 17 5 ) an die neu
ausgebaute Reichsstraße. 6 Ferdinand Pruckhmayr war übrigens mit Elisabeth
Zäch 7 verheiratet. Diese stammte aus einer wohlhabenden Gablitzer Familie, sie
war wohl mit dem Bräumeister und Richter Hans Christoph Zäch 8 verwandt, der
1726 die kleine Nepomuk-Statue in Gablitz, die heute in der Bachgasse beim
Kirchenaufgang steht, errichtet ließ. 9 Familie Pruckhmayr hatte das Amt fast 150
Jahre inne.
Postmeister waren sehr vermögende Leute, die die Poststation inne hatten. Purkersdorf
war die erste Poststation auf der Straße von Wien nach Linz. Es war
die Raststation der Reisenden, während die Pferde gewechselt wurden. So fiel
nicht nur die Beförderung der Passagiere und der Transport von Briefen und
Paketen in den Aufgabenbereich des Postmeisters, sondern auch Geldgeschäfte
und Versorgung der Pferde. Auch die Organisation der Durchreise oder eines
möglichst kurzfristigen Aufenthaltes hochgestellter Persönlichkeiten und ihrem
Gefolge gehörte zu seinen Aufgaben.
„Mit Joseph von Fürnberg, einem Unternehmer großen Stils, kam es sofort zum Neubau
der prachtvollen Poststation“ 10 – das Gebäude wurde 1797 einstöckig errichtet,
nach einem Brand 1842 wurde es ebenerdig wieder hergestellt, 1947 nach
alten Plänen mit einer Mansarde aufgestockt, 11 1980 renoviert.
5
Die alte Poststation im Bild 1865 bis 2014
Original 1865 von E. Hütter, Kopie 1938 von A. Musina 12 –
Auf diesem 1865 von Emil Hütter 13 gemalten, 1938 von Anton Musina kopierten
Bild „Kaufmannshaus in Purkersdorf“ ist auf der linken Seite das „Bierhaus“ auf
rechten Seite die damals ebenerdige Poststation zu sehen.
6
Ansicht aus 1930, Aufnahme von Heinrich Lux 14 –
Das Bild zeigt die alte Poststation nach dem Brand von 1842.
Der Doppeladler wurde nach Auflassung der Poststation abmontiert.
Ansicht von 2014 – Foto Gerhard Glazmaier
Der Eingangsbereich
„Tritt man vor das Haus – und es ist wert, dass man
es näher ins Auge faßt –, dann läßt sich im Giebelfelde
über dem Säulenportal ein durch den Wald reitender
Postbote erkennen,“ vermerkt Franz Atzinger
1930.
Über dem großzügigen
Eingangsbereich ist ein Giebelfeld
angebracht, das einen reitenden
Postillion zeigt, darunter
sind vergoldete Symbole wie
Pferdekopf, Posthorn und
Posttasche zu sehen.
Zwischen den Fenstern sind Figurenreliefs
angebracht, die symbolhaft die Aufgaben
der Post versinnbildlichen.
7
Bedeutung der Reliefs
nach Franz Atzinger (1930) und Dr. Kurt Schlintner (1992) 15
Der Götterbote Merkur/
Hermes mit einem Brief in
der Hand
Frau mit Laterne und
Maske versinnbildlicht die
Erweiterung des Gesichtskreises
durch Reisen
Frau mit Schlüssel in der
Hand: Sicherheit der Post
Hahn und Huhn verweisen
auf die Wachsamkeit
Das Mädchen mit dem
Herz in der Hand und
Liebes botschaft: Was das
Herz bewegt: Liebe und
Treue, Vertrauen
Zeigefinger am Mund:
Verschwiegenheit
Bewahrung des Briefgeheimnisses
Den Abschluss bildet wieder
der eilende Götterbote,
nun aus anderer Richtung
16 , wieder mit einem
Brief in der Hand
8
Über Joseph Edler von Fürnberg, der neben Purkersdorf die Poststationen in
Melk, in Luberegg, Pöckstall, Gutenbrunn und Perschling besaß, ist im von Karl
Kurz verfassten „Gedenkbuch von Purkersdorf“ 17 folgendes zu lesen:
„Das Posthaus
Manchen der hehren Ankömmlinge mag wo[h]l auf das schön gebaute Posthaus mit
seinen oberhalb des tempelartigen Portals angebrachten Glockenspieles mit Vergnügen
betrachtet haben und der alte Fürnberg, dem Erbauer des jetzigen Posthauses mit den
mythologischen Figuren, hätte die Congress-Zeit zu den schönsten Tagen seines Lebens
gezählt, wen[n] er sie erlebt hätte. Dieser Sonderling, der die Post von einem gewissen
Ignaz von Sawa kaufte, war Oberst in Pension und ein reicher Mann, der den Aufwand
liebte und als Hagestolz zu Anfang dieses Jahrhunderts starb. Noch leben viele Züge aus
seinem Leben in den Andenken aller Leute, die ihn als Kinder gekannt hatten und als
einen strengen aber wohlthätigen Mann schilderten. Zum Bepudern und Kräuseln der
Köpfe und Zöpfe seinen auf glänzendste
adjustierte Postillons hielt er einen eigenen Seifner, ebenso war ein eigener Hauskaplan
angestellt, der für ihn um 11 Uhr die Messe lesen mußte. Zu Besuchen im Orte oder
wenn er sich in den ihm gehörigen Carmeliterhof begeben wollte, bediente er sich
einer von 2 Trägern bewegten Sänfte. Wen[n] er es aber vorzog zu Fuß zu gehen, so ließ
er seine Wege mit Treggen 18 belegen. –
Er gab gerne kleine Feste, wozu alle Beamten und Honoratioren des Ortes geladen wurden.
Einst war wieder offene Tafel und ein Affe tummelte sich, zum Vergnügen seiner
Gäste, mit possierlichen Gebärden im Zimmer herum. Als sich nach aufgehobener Tafel
die Gäste entfernten, ließ der Affe den jungen Beamten Gstöttner nicht zur Thür hinaus.–
„Sie haben vermuthlich etwas eingesteckt, was nicht ihnen gehört“, sagte Fürnberg.–
„daher läßt der kluge Spion Sie nicht fort.“ In höchster Angst gestand Gstöttner, einen
Pfirsich eingesteckt zu haben, die zu dieser Jahreszeit noch sehr selten waren, Gstöttner
wurde nach diesem Vorfall nie wieder eingeladen. –
Fürnbergs Maitresse
Daß solche Männer wie der Edle von Fürnberg auch oft hintergangen wurden, läßt sich
denken; aber ein Streich, den ihn seine Maitresse spielte, mag ihn doch richtig geärgert
haben. Fürnberg besaß mehrere Realitäten und darunter auch die Post zu Pasching.
Nachdem er auch diese Realität geschmackvoll hergerichtet hatte, wußte es seine Maitresse
durch Anwendung der ihr zu Gebothe stehenden Schmeichelkünste dahin zu
bringen, daß er ihr dieses Besitzthum urkundlich schenkte und zuschreiben ließ.- Bald
danach nahm er herzlichen Abschied von der Beschenkten, denn er mußte auf längere
Zeit verreisen, und als er nach einigen Wochen mit der Freude des Wiedersehens im
Herzen, zurück kehrte, fand er seine Geliebte an einen Anderen verheirathet.- Fürnberg
hatte das Nachsehen und es blieb ihm nichts übrig, als sich zu trösten und das damals
noch sehr beliebte Volkslied zu singen: O du lieber Augustin – Alles ist hin! –
Über dem schönen Vorhaben, den Kirchenplatz mit einem lebenden Brunnen zu zieren,
ereilte den alten Junggesellen der Tod.-“
9
Joseph Edler von Fürnberg starb nur zwei Jahre nach Erbauung der Purkersdorfer
Poststation, 1799, an Tollwut. Universalerbe war sein unehelicher Sohn, der
aber schon im Kindesalter starb. So gelangte die Poststation 19 schließlich an seinen
Neffen Vinzenz Edler Ritter von Pelsen-Fürnberg.
• 1832 wurde dessen Sohn Carl Ritter von Pelsen-Fürnberg Nachfolger.
Der letzte Erbpostmeister war Heinrich Conrad The Losen, der
• 1852 gemeinsam mit seiner Frau Anna die Poststation und die Überländgründe
um 38.000 fl.C.M. erwarb. Erbe war
• 1868 seine damals noch minderjährige Tochter Luise The Losen, später
vereh. Hulgerth.
• 1874 wurde das Haus von Michael und Therese Schneider gekauft
• 1879 kam es ins Eigentum von Karl und Barbara Pummer
• 1898–1909 Karl Neunteufel
• 1909–1925 Josef Berger
• 1931 Kauf durch Leopold und Anna Maria Riedmüller
• 1931 Riedmüller Leopold, Maria und Leopold jun.
• 1941 Fa. Leopold Riedmüller & Sohn, 1947 Aufbau des Stockes
• 1963 KG Riedmüller Leopold & Sohn
Für Jahrzehnte war in der „alten Poststation“ das Verkaufsgeschäft der Fleischfabrik
Riedmüller untergebracht, es folgten Restaurants, eine Bar, eine Galerie,
Arztpraxen. Durch Umbau und Zubau wurden Wohnungen geschaffen. 1980
wurde das Gebäude renoviert.
Seit 2014 betreibt Dr. Nina Ollinger im rechten Teil des denkwürdigen Gebäudes
ihre Rechtsanwaltskanzlei.
Damit schließt sich wohl wieder der Kreis.
Das alte Haus im Ortszentrum von Purkersdorf „nächst dem Schlossgraben“ war
durch den zugehörigen Besitz einer „halben Hofmark“ bevorrechtet. 20 Heute ist
es wohl dadurch, dass es nur wenige Schritte zum „Schloss“ und damit zum Purkersdorfer
Gericht entfernt ist, auch für die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Ollinger
„bevorrechtet“, von Vorteil.
Und die durch die Figurenreliefs symbolisierten Themen: Vertrauen, Verschwiegenheit,
Sicherheit und Zuverlässigkeit werden nunmehr durch die Rechtsanwaltskanzlei
Dr. Nina Ollinger weiter tradiert.
10
Fußnoten:
1
1796/97 Schlintner (1992) S. 176
2
Winna (1983) S. 43
3
Ob jene Familie Ruesch mit den ab 1737
in Gablitz aufscheinenden Ruiß verwandt
sind, ist unbekannt. 1737 übernahmen
Jacob und Maria Regina Ruiß den
Zäch’schen lt. Waldamtsbücher.
4
vgl. Winna (1983) S. 42-45
5
vgl. Schlintner (1992) S. 175
6
Winna (1983) S. 43
7
Elisabeth Zäch scheint 1701 erstmals in
den Waldamtsbüchern auf. Die Brauerei-Familie
Zäch gehörte zu den Wohlhabendsten
von Gablitz, sie zahlten neben
Johann Heinrich von Schmidt die höchsten
Abgaben. In den Trauungsbüchern
der Pfarre Purkersdorf scheint Elisabeth
geb. Zäch nicht auf, vermutlich hat das
Ehepaar Pruckmayer nicht in Purkersdorf
geheiratet.
8
Er starb 1730, in den Waldamtsbüchern
scheinen ab 1730 „Zächin fünf Kinder“
auf.
9
Grimmlinger (2014): Von Zäch zu Cech
10
Winna (1983) S. 45
11
Schlintner (1992) S.176
12
Buchdeckel von Winna (1983)
13
Emil Hütter, Zeichner, Radierer und
Lithograph (*1835 Wien, †1886 Wien).
Hütter trat nach kurzer Tätigkeit in
einer Buchhandlung in den Dienst der
Gemeinde Wien. Daneben betätigte er
sich autodidaktisch als Maler und schuf
zahlreiche naturgetreue Zeichnungen
und Aquarelle des Wiener Stadtbildes
und der Umgebung Wiens. Der Wert seiner
Bilder, von denen das Wien Museum
allein rund 400 verwahrt, liegt vor allem
im Topographischen, weniger im Künstlerischen.
http://data.onb.ac.at/nlv_lex/perslex/H/
Huetter_Emil.htm Zugriff 11.12.2014
14
Dr. Derka wird für die Übersendung des
Fotos aus der Broschüre von Franz Atzinger
gedankt.
15
Atzinger (1930) und Schlintner (1992)
S.176
16
Auch am Haus Gablitz, Hauptstraße 17
ist ein Hermeskopf montiert, in diesem
Haus gab es ein Postamt.
17
Karl Kurz (1855): handschriftl. Gedenkbuch
der Gemeinde Purkersdorf S. 354-
356, transkribiert von Dr. R. Grimmlinger
2014
18
Teppiche? Holzbretter??
19
Die Besitzer siehe Winna (1983) S. 41-44
20
vgl. Winna /1983) S. 42
Literatur:
Atzinger Franz (1930): in: Purkersdorf. Eine
Bilderfolge zur 800-Jahrfeier 1130–1830.
Herausgeben von der Zweigstelle Purkersdorf
des Vereins für Landeskunde und Heimatschutz
von Niederösterreich und Wien.
Erschienen im Selbstverlag, Druck Josef
Eberle, Wien
Grimmlinger Renate (2014): Von Zäch zu
Cech
Kurz Karl (1855): Gedenkbuch von Purkersdorf,
Auszug transkribiert von Dr. R. Grimmlinger
2014
Schlintner Kurt (1992): Stichwort Purkersdorf.
Die Wienerwaldstadt von A-Z. 2. erweiterte
Ausgabe. Hsg. Stadtgemeinde Purkersdorf
Waldamtsbücher im WStLA
Winna Friedrich (1983): Purkersdorfer Häuserchronik
1572 bis 1819 (bis 1978) und die
Schicksalsjahre 1683 (Türkennot) und 1713
(Pest). Eine wirtschafts-, sozial- und rechtsgeschichtliche
Ortskunde nach Archivaufzeichnungen
von Dr. Anton Schachinger
(†1960) und Rudolf Pölzl bearbeitet und
herausgegeben von OSR Friedrich Winna.
Im Selbstverlag der Stadtgemeinde Purkersdorf
mit Unterstützung der Kulturabteilung
des Amtes der NÖ Landesregierung.
11