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Jahresbericht 2014

Jahresbericht 2014 des Diakonischen Werkes Rhein-Kreis Neuss

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Psychiatrische Hilfen<br />

hergestellt und bei Bedarf begleitet.<br />

Im letzten Jahr wurde die Psychosoziale<br />

Beratung häufig in sozialversicherungsrechtlichen<br />

Angelegenheiten<br />

in Anspruch genommen (Anträge<br />

auf Erwerbsminderungsrente, Reha-<br />

Anträge, Widersprüche etc.). Noch<br />

häufiger wurde in materiellen Notsituationen,<br />

die teilweise durch Unwissenheit<br />

oder aber durch Versäumnisse<br />

eigen- oder fremdverschuldet<br />

entstanden waren, beraten. Darüber<br />

hinaus konnten finanzielle und materielle<br />

Überbrückungshilfen (Lebensmittelgutscheine,<br />

Darlehen zur Beschaffung<br />

von Hausrat, Darlehensweise<br />

Übernahme von Stromkosten,<br />

Arzneimittelzuzahlungen, Brillen etc.)<br />

vermittelt werden.<br />

Letztendlich muss der Berater aber<br />

die von dem Kunden gewählte Lebensform<br />

(u.a. bei Psychisch- und<br />

Suchterkrankten) akzeptieren und<br />

nicht den Focus überwiegend auf<br />

Veränderung/Verbesserung, sondern<br />

auf die Vermeidung von Verelendung<br />

lenken. Jedoch sollten immer wieder<br />

niederschwellige Ausstiegsmöglichkeiten<br />

angeboten werden (SPZ,<br />

DROPS, ONS-Zentrum usw.).<br />

Ambulant Betreutes<br />

Wohnen (ABW)<br />

Wiltrud Winzen<br />

Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Unterstützung den Alltag zu bewältigen.<br />

Die Hilfe ist individuell. Sie orientiert<br />

sich am Bedarf und kann nach dem<br />

Baukastenprinzip zusammengesetzt<br />

werden, wie zum Beispiel:<br />

• Gespräche<br />

• Unterstützung in der eigenen Wohnung<br />

(Haushaltsführung)<br />

• Aufbau und Erhalt der Tagesstruktur<br />

• Unterstützung bei Arbeit und Beschäftigung<br />

• Unterstützung beim Umgang mit<br />

Krankheiten<br />

• Begleitung durch den „Bürokratie-<br />

Dschungel“<br />

• Unterstützung bei finanziellen Angelegenheiten<br />

• Unterstützung in Konfliktsituationen<br />

• Begleitung bei ärztlichen Behandlungen<br />

• Begleitung zu Ämtern und Behörden<br />

• Freizeitgestaltung<br />

• ggf. Kooperation mit dem gesetzlichen<br />

Betreuer<br />

Die Zielgruppe für das Ambulant Betreute<br />

Wohnen sind psychisch erkrankte<br />

erwachsene Menschen und<br />

Menschen mit Mehrfachdiagnosen<br />

(psychische Erkrankung und Sucht).<br />

Nach der Kontaktaufnahme wird zunächst<br />

ein Informationsgespräch vereinbart.<br />

In diesem Gespräch wird geklärt,<br />

um welchen Sachverhalt und<br />

Hilfebedarf es geht.<br />

Kommt es zu einer Aufnahme in unser<br />

Ambulant Betreutes Wohnen,<br />

wird ein Hilfeplan erstellt. Darin werden<br />

die Wünsche und Ziele erfasst.<br />

Zur Klärung der Finanzierung der Hilfe<br />

wird ein Sozialhilfegrundantrag gestellt,<br />

der gemeinsam mit dem Hilfeplan<br />

beim Landschaftsverband<br />

Rheinland (LVR) eingereicht wird.<br />

Abschließend wird ein Betreuungsvertrag<br />

geschlossen und die Betreuung<br />

kann beginnen<br />

Eine der rechtlichen Grundlagen des<br />

Ambulant Betreuten Wohnens ist<br />

§53ff SGB XII. Die Mitarbeitenden<br />

der Diakonie unterstützen bei der Kostenklärung.<br />

Die Klienten erhalten einen Bezugsbetreuer,<br />

der mit ihnen vertrauensvoll<br />

die im Hilfeplan festgelegten<br />

Ziele bearbeitet. Die Fachkräfte verfügen<br />

über eine professionelle pädagogische<br />

und/oder pflegerische Ausbildung<br />

und langjährige Berufserfahrung.<br />

Wir legen großen Wert auf persönliche<br />

und menschliche Kompetenz.<br />

Wert und Würde des Menschen<br />

sind Maßstab unseres Handelns<br />

Wir nehmen die Menschen mit ihrer<br />

Lebensgeschichte, ihrem sozialen<br />

und kulturellen Hintergrund sowie ihrer<br />

religiösen und weltanschaulichen<br />

Herkunft an.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 123 Klienten<br />

(93 Frauen und 30 Männer)<br />

von 11 Fachkräften betreut. 26 Klienten<br />

wurden von Dormagen aus betreut<br />

und 97 vom Standort Grevenbroich.<br />

27 Klienten konnten im Jahresverlauf<br />

aus dem Ambulant Betreuten<br />

Wohnen entlassen werden.<br />

Gründe hierfür waren: Stabilisierung,<br />

Umzug, Wechsel der Betreuungsform<br />

(Heimunterbringung) oder Anbieterwechsel.<br />

29 Klienten wurden<br />

neu aufgenommen.<br />

Godehard Finkam<br />

Ambulant<br />

Betreutes Wohnen<br />

Das Ambulant Betreute Wohnen ist<br />

eine Hilfeform, die es psychisch erkrankten<br />

Menschen ermöglicht, in ihrer<br />

Wohnung und gewohnten Umgebung<br />

zu verbleiben und mit fachlicher

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