Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014 des Diakonischen Werkes Rhein-Kreis Neuss
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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2014</strong> Familien- und Jugendhilfe<br />
Allgemeine Soziale<br />
Beratung in<br />
Grevenbroich<br />
Constanze<br />
Studeny<br />
Soziale<br />
Beratung<br />
Ziel der Allgemeinen Sozialen Beratung<br />
ist es, den Menschen in Grevenbroich<br />
ein sehr einfach zugängliches<br />
Angebot der Beratung und Begleitung<br />
und der Hilfe und Unterstützung<br />
zu unterbreiten.<br />
Die Beratung orientiert sich an Lösungen<br />
für vielfältige Problemlagen<br />
und ist oft erste Anlaufstelle für Menschen<br />
mit wirtschaftlichen, familiären,<br />
persönlichen und sozialen Problemen.<br />
Sie versteht sich als originäre<br />
Sozialarbeit im diakonischen<br />
Sinne und bietet das gesamte Spektrum<br />
unterschiedlicher Hilfen, das<br />
in unserem Diakonischen Werk vorhanden<br />
ist, im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Beratungsansatzes an.<br />
Im Jahr <strong>2014</strong> suchten insgesamt 36<br />
Menschen (21 Frauen und 15 Männer)<br />
die allgemeine soziale Beratung<br />
des Diakonischen Werkes im Rhein-<br />
Kreis Neuss auf. Die Altersspanne<br />
der Klienten lag zwischen 18 und 84<br />
Jahren.<br />
Der größte Teil der Klienten bezog<br />
Leistungen nach SGB II (Arbeitslosengeld),<br />
eine Klientin bezog Rente<br />
und zwei Klienten fanden im Beratungsjahr<br />
eine volle Arbeitsstelle.<br />
Fast ein Drittel der insgesamt 213<br />
Klientenkontakte waren Kurzkontakte,<br />
bei denen die Ratsuchenden<br />
Fragen hatten zu Leistungsansprüchen<br />
(z.B. ALG II, Wohngeld, u. a.)<br />
oder Hilfe beim Ausfüllen eines Antrags<br />
benötigten. Zudem ging es<br />
häufig um eine Klärung mit dem Jobcenter<br />
und anderen Behörden oder<br />
um die Vermittlung an andere Fachdienste<br />
und Beratungsstellen, Schulen<br />
oder Selbsthilfegruppen.<br />
Auffallend war auch die Zunahme an<br />
ratsuchenden Asylbewerbern, die an<br />
den Integrations- und Migrationsfachdienst<br />
der Caritas weiter vermittelt<br />
werden konnten.<br />
Viele Klienten nutzten ebenso die<br />
Möglichkeit an unserem „Klientencomputer“,<br />
der im Mehrzweckraum<br />
den Besuchern zur Verfügung steht,<br />
nach Arbeitsstellen oder einer Wohnung<br />
zu suchen oder Bewerbungen<br />
zu schreiben.<br />
So konnte ein 43-jähriger Klient dabei<br />
unterstützt werden, fehlende Unterlagen,<br />
bzw. Zeugnisse zu einer<br />
Bewerbungsmappe zusammenzustellen.<br />
Er hat schließlich über eine<br />
Zeitarbeitsfirma eine Arbeitsstelle gefunden.<br />
Der größte Teil der Klienten suchte<br />
die Beratungsstelle im Jahresverlauf<br />
immer wieder auf. Sie kamen mit<br />
vielfältigen Problemen, die zunächst<br />
eine Strukturierung benötigten und<br />
anschließend eine intensivere Begleitung<br />
und Unterstützung bei den<br />
nächsten Schritten.<br />
Folgende Situationen sind beispielhaft<br />
für die Beratung im vergangenen<br />
Jahr:<br />
• Ein alleinerziehender Vater, dem<br />
mit seinen drei Kindern und einer<br />
eigenen Erkrankung, seine finanzielle<br />
und die alltägliche Lebenssituation<br />
über den Kopf wuchs, bat um<br />
Hilfe. Kurzfristig konnte dem Klienten<br />
mit einem Lebensmittelgutschein<br />
geholfen werden; in einem<br />
weiteren Schritt wurden seine aktuellen<br />
Ansprüche bei der Krankenkasse<br />
angemeldet und erfolgreich<br />
durchgesetzt. In mehreren<br />
folgenden Terminen wurden gemeinsam<br />
Papiere sortiert, fehlende<br />
Unterlagen besorgt und weitere<br />
dringliche Anträge und Briefe bearbeitet.<br />
Die Vermittlung zwischen<br />
dem Klienten und den Institutionen<br />
war wesentlicher Bestandteil der<br />
Beratung.<br />
• Eine junge 18-Jährige bat um Unterstützung<br />
und Begleitung bei der<br />
Wohnungssuche und der Bewerbung<br />
um einen Schulplatz. Die<br />
Wohnungssuche gestaltete sich<br />
aufgrund des Alters der Klientin<br />
problematisch, weil Kinder bis zum<br />
25. Lebensjahr ein grundsätzliches<br />
Wohn- und Unterhaltsrecht bei ihren<br />
Eltern haben. Es ist durch die<br />
Vermittlung unserer Beratung gelungen,<br />
die junge Frau zu „verselbstständigen“.<br />
• Ein 19-jähriger junger Mann, der<br />
gerade erst in seine eigene Wohnung<br />
eingezogen ist, suchte im<br />
Laufe des Jahres immer wieder<br />
die Allgemeine Soziale Beratung<br />
auf, wenn es Mahnungen vom Vermieter<br />
oder Stromversorger gab<br />
und er sich überfordert fühlte.<br />
Nach der Vermittlung und Klärung<br />
der Forderungen, wurde mit ihm<br />
gemeinsam ein Einnahmen- und<br />
Ausgabenplan erarbeitet, so dass<br />
er einen besseren Überblick über<br />
seine monatlichen Kosten erhielt<br />
und so langfristig eigenverantwortlich<br />
mit seinen finanziellen Mitteln<br />
klar kommen kann.<br />
• Eine junge Mutter bat um Unterstützung<br />
bei der Klärung des Besuchsrechts<br />
mit dem Vater des<br />
Kindes. Gemeinsam mit dem Jugendamt<br />
konnte hier eine gute Lösung<br />
gefunden werden.<br />
Neben dieser oft sehr aktiven Hilfestellung<br />
bei der Bewältigung von unterschiedlichen<br />
Alltagsproblemen,<br />
war es wichtig und entlastend, dem<br />
Klienten aufmerksam zuzuhören und<br />
ihn zu ermutigen, Schritt für Schritt<br />
seine Probleme anzugehen und damit<br />
seine Lebenssituation zu verbessern.