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Untitled - Puppentheater-offene-augen.de

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„ Der kleine Prinz“ von Antoine <strong>de</strong> Saint- Exupéry<br />

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Liebe Freun<strong>de</strong>, Schauspieler, Sponsoren,<br />

meine Damen und Herren,<br />

kurz nach unserem Fest zum 15.Jubiläum <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“ erhielt ich einen<br />

Brief von <strong>de</strong>r Stadtbibliothek Bielefeld, mit <strong>de</strong>r Anfrage, ob ich mich dazu bereit erklären wür<strong>de</strong>,<br />

die Arbeit <strong>de</strong>s Theaters in Form einer Festschrift zu dokumentieren und in <strong>de</strong>m Archiv <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sbibliothek öffentlich zugänglich zu machen.<br />

Ich reagierte zuerst sehr überrascht und verlegte meine Entscheidung auf „später“. Ich war<br />

<strong>de</strong>swegen so überrascht weil ein 15-jähriges zwar nicht wenig ist, aber nicht so groß wie das<br />

20. o<strong>de</strong>r 25.-jährige Bestehen, dann hat man vielleicht mehr Publik zu machen. Aber gera<strong>de</strong> das hat<br />

mich umso mehr motiviert, die Entscheidung zu treffen und unsere Arbeit im Theater zu<br />

dokumentieren.Und so begann die mühsame Arbeit <strong>de</strong>s Sammelns und Erinnerns und die<br />

Zusammenstellung all dieser zahlreichen Ereignisse in einem Dokument.<br />

Die Gründung <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s fing schon an einem speziellen Tag an, <strong>de</strong>m 6. Dezember<br />

1992.Nach <strong>de</strong>n Feierlichkeiten zum Nikolaustag, versprach ich <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, die mit ihren Eltern<br />

bei uns eingela<strong>de</strong>n waren, dass es ein Puppenspiel geben wür<strong>de</strong> und es ihnen bestimmt gefalle.<br />

Ich selber bin mit <strong>de</strong>m Theater aufgewachsen, in<strong>de</strong>m ich verschie<strong>de</strong>ne Rollen spielte und später<br />

Regie führte. Deshalb war ich mir sicher, dass diesmal die Kin<strong>de</strong>r auch gefallen daran fin<strong>de</strong>n<br />

wür<strong>de</strong>n und für mich war es eine Fortführung <strong>de</strong>r Arbeit, die ich aus meiner Kindheit und Jugend<br />

kannte.<br />

So kam es dazu, dass ich einige Wochen später einen Text zusammenstellte und wir zu Neujahr<br />

1993, unter meiner Regie, das Stück noch mal vorführten, diesmal vor breiterem Publikum.<br />

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Im Dezember <strong>de</strong>sselben Jahres, führten wir das Stück schon mit <strong>de</strong>r Klasse 3c und neu gebastelten<br />

Puppen in <strong>de</strong>r Grundschule meiner Kin<strong>de</strong>r vor. An dieser Stelle möchte ich gerne <strong>de</strong>m damaligen<br />

Schulleiter <strong>de</strong>r Stiftschule, und Klassenlehrer meiner Tochter, Herrn Hartmann dafür danken, dass<br />

er so offen für Neues war und die Elternaktivität för<strong>de</strong>rte.<br />

Für uns war dies <strong>de</strong>r Anfang für eine, bis heute andauern<strong>de</strong>, Zusammenarbeit mit Schulen in ganz<br />

Bielefeld, hinzu kam das Reisen in verschie<strong>de</strong>nen Städte und Län<strong>de</strong>r. Das Herstellen von Puppen<br />

hat mich dabei sehr gereizt, da man nicht nur seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, son<strong>de</strong>rn<br />

immer professioneller wird. Wir sind nicht nur in Schulen aufgetreten son<strong>de</strong>rn auch in<br />

Krankenhäusern, Seniorenheimen, in Gemein<strong>de</strong>n und auf verschie<strong>de</strong>nen Kultur-Festivals.<br />

Wir waren schon in fast je<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sland Deutschlands.<br />

Wenn ich aber von Erfolg spreche, freue ich mich vor allem, dass so viele Schüler von <strong>de</strong>r 3. Klasse<br />

<strong>de</strong>r Grundschule bis zu ihrem Abitur mitgewirkt haben. Denn das Theater formt die Persönlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Menschen, sie lehrt ihn die Ästhetik <strong>de</strong>s Schönen, die Integration in eine Gruppe, Kreativität,<br />

gibt das Gefühl für das bewusste Bewegen im dreidimensionalen Raum, lehrt Standhaftigkeit und<br />

Geduld, aber vor allem soll man Spaß an <strong>de</strong>r Sache haben.<br />

Hiermit möchte ich allen Menschen danken, die in irgen<strong>de</strong>iner Weise mit <strong>de</strong>m Theater verbun<strong>de</strong>n<br />

sind, für ihre Teilnahme und Hilfe sowie <strong>de</strong>n Sponsoren für ihre Unterstützung zur Realisierung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Projekte.<br />

Maria Końska-Chmielecki<br />

„ Krippengeschichte“ 1993<br />

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Prof. Dr. hab. Piotr Salustowicz<br />

Fachhochschule Bielefeld<br />

Ich bin kein großer Kenner <strong>de</strong>s Theaters und auch <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s. Meine Kenntnisse und<br />

Erfahrungen auf diesem Gebiet sind eher biographischer Natur – Ich hatte die Möglichkeiten<br />

sowohl das bekannte polnische <strong>Puppentheater</strong> „Groteska“ in Krakau mehrmals zu besuchen und ich<br />

habe auch die Inszenierungen <strong>de</strong>s Ta<strong>de</strong>usz Kantor´ Theaters – Cricot 2 sehen können. Als meine<br />

Frau vor einiger Zeit die Zeichnungen von Ta<strong>de</strong>usz Kantor in Ihrer Galerie zeigte, gab es auch<br />

Dokumentarfilme von Kantors Inszenierungen auf Vi<strong>de</strong>o, die sie <strong>de</strong>n Besuchern <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

vorgeführt hat. Bei <strong>de</strong>r Betrachtung dieser Dokumentarfilme fielen mir die „Puppen“ auf <strong>de</strong>r Bühne<br />

auf, die von Ta<strong>de</strong>usz Kantor entworfen wur<strong>de</strong>n. Da sie offensichtlich eine an<strong>de</strong>re Funktion als in<br />

einem traditionellen <strong>Puppentheater</strong> bekamen, hat mich fasziniert.<br />

Ich möchte aber auch die Möglichkeit nutzen, über das Phänomen <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s, etwas<br />

Allgemeines zu sagen, damit das 15jährige Jubiläum <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“ von Frau<br />

Konska-Chmielecki, einen ihm gebühren<strong>de</strong>n Rahmen bekommt. Als Soziologe greife ich<br />

selbstverständlich gerne auf Zahlen und Statistiken zurück. Wie sie wissen: Das Internet ist ein<br />

Segen und ein Flucht zugleich. Bei <strong>de</strong>r Angabe <strong>de</strong>s Suchworts: <strong>Puppentheater</strong> in Google sind 26<br />

900 Items gefun<strong>de</strong>n. Im Falle <strong>de</strong>r polnischen Version gibt es ca. 3000 Eintragungen. Es han<strong>de</strong>lt sich<br />

offensichtlich um ein wichtiges und weit verbreitetes Phänomen Kantor zum <strong>de</strong>ssen elementaren .<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r <strong>Puppentheater</strong> ist enorm und sie können auf eine sehr lange Geschichte<br />

zurückblicken, <strong>de</strong>nn die Anfänge <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s sind in altem Ägypten gefun<strong>de</strong>n. Seit<strong>de</strong>m<br />

lässt sich weitere Entwicklung dieser Form in verschie<strong>de</strong>nen Epochen beobachten. In Polen gab es<br />

die Anfänge <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s im XV Jahrhun<strong>de</strong>rt und es han<strong>de</strong>lte sich um die sog. Krippenspiele.<br />

Im XVIII gab es <strong>Puppentheater</strong> an <strong>de</strong>n Höfen <strong>de</strong>s polnischen A<strong>de</strong>ls.<br />

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Die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s als Theater für Kin<strong>de</strong>r fand erst im Laufe <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />

statt. Zur dieser Entwicklung haben u.a. die Romantiker wie Johann Wolfgang Goethe einen<br />

wichtigen Beitrag geleistet. Im Jahre 1858 wur<strong>de</strong> das <strong>Puppentheater</strong> als eine feste Institution in<br />

München von J. Schmidt und F. Poccie gegrün<strong>de</strong>t. Mit <strong>de</strong>m Handpuppentheater bleibt auf engsten<br />

die Figur <strong>de</strong>s Kaspers gebun<strong>de</strong>n – Kaspertheater ist fast ein Synonym für diese Art <strong>de</strong>s<br />

<strong>Puppentheater</strong>s schlechthin. Ich erwähne das, weil <strong>de</strong>r Jubilar auch zu <strong>de</strong>n Handpuppentheatern<br />

zählt.<br />

Mit einem großen Sprung komme ich auf die Geschichte <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s in Polen, und zwar<br />

nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg. Insgesamt entstan<strong>de</strong>n 27 <strong>Puppentheater</strong> in dieser Zeit, <strong>de</strong>ren<br />

Programm sich hauptsächlich an Kin<strong>de</strong>rn richtete. Einer beson<strong>de</strong>ren Erwähnung verdienen das<br />

Theater „Groteska“ (1945), Marionettentheater in Posen (1945), <strong>Puppentheater</strong> in Katowice (1945)<br />

<strong>Puppentheater</strong> Arlekin in Lodz (1948) und <strong>Puppentheater</strong> in Warszawa (1948).<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Position unter <strong>de</strong>n <strong>Puppentheater</strong>n in Polen nahm sicherlich das Theater „Groteska“<br />

in Krakau, gegrün<strong>de</strong>t von Zofia i Wladyslaw Jarema. Das Programm wur<strong>de</strong> sowohl an die Kin<strong>de</strong>rn<br />

als Erwachsenen adressiert.<br />

Die Zusammenarbeit mit einem so herausragen<strong>de</strong>n Künstler und Bühnenbil<strong>de</strong>r, K. Mikulskim hat<br />

neue Wege eröffnen. Viele Inszenierungen haben sich von <strong>de</strong>r traditionellen Konvention eines<br />

<strong>Puppentheater</strong>s verabschie<strong>de</strong>t: Schauspieler und die Puppe traten gleichzeitig auf <strong>de</strong>r Bühne auf,<br />

wobei die Rolle <strong>de</strong>r Puppe von lebendigem Schauspieler gespielt wur<strong>de</strong>. Dafür wur<strong>de</strong>n<br />

phantasievolle Masken und Kostüme entworfen. Eine surrealistische Atmosphäre breitete sich auf<br />

<strong>de</strong>r Bühne aus. Ich kann mich daran gut erinnern, als ich als Grundschüler bei meiner ersten<br />

Klassenfahrt nach Krakow dieses Theater besuchte. Ich war recht befrem<strong>de</strong>t von dieser Art <strong>de</strong>r<br />

Inszenierung, die mir zu kompliziert und zu fremd erschien.<br />

Erst später konnte ich die Schönheit und die brillante Intellektualität solcher Inszenierungen<br />

genießen und verstehen. Lei<strong>de</strong>r hat diese Phase <strong>de</strong>s Experimentierens im „Groteska –Theater“ in<br />

<strong>de</strong>n 70er Jahren <strong>de</strong>m mehr tradionellen Programm für Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Platz geräumt.<br />

Gera<strong>de</strong> aber erschien Ta<strong>de</strong>usz Kantor mit seinem „Cricot 2 Theater“ und je<strong>de</strong> Inszenierung weckte<br />

viel Begeisterung und <strong>de</strong>n Besuchern. Es war ein Theater, in <strong>de</strong>m Ta<strong>de</strong>usz Teil gewor<strong>de</strong>n ist. Er saß<br />

auf <strong>de</strong>r Bühne, obwohl er selbst nicht gespielt hat und doch mit seinen Blicken und Körpersprache<br />

gab er ständig die Hinweise an die Schauspielern, die in <strong>de</strong>r Mehrheit Laien waren.<br />

Sie bewegten sich sehr oft wie Puppen, wie Marionetten. In „Der toten Klasse“ verlieren sie sich<br />

für <strong>de</strong>n Zuschauer mit <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Bühne ausgestellten Schüler-Puppen-Gruppe .Sie wur<strong>de</strong>n auch<br />

kopiert, - heute hätten wir gesagt - geklönt – wie die Hausmeister-Figur, die sich einmal als Puppe<br />

und einmal als Schauspieler auf <strong>de</strong>r Bühne zeigte. Ta<strong>de</strong>usz Kantor kam mit <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong> in<br />

Berührung zum ersten Mal, als er das Stück „The Death of Tintagiles“ im Stu<strong>de</strong>nten Klub <strong>de</strong>r<br />

Kunstaka<strong>de</strong>mie, vor <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg, in Form eines mechanischen <strong>Puppentheater</strong><br />

inszenierte.<br />

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Es ist äußert schwierig die Atmosphäre dieser Inszenierungen präzis zu beschreiben. Was auffallend<br />

war, dass die Puppen und die Schauspieler in gleichem Maße wichtig erschienen – Der Mensch als<br />

Puppe und die Puppe als Mensch – die Uniformierung von bei<strong>de</strong>n war irgendwie verletzend, <strong>de</strong>nn<br />

die beraubte sie ihre Individualität. Der Mensch wur<strong>de</strong> zur sich mechanisch bewegten Puppe, eine<br />

Anklage, damals gegen ein totalitäres Regime, heute gegen je<strong>de</strong>n zweifelhaften Krieg.<br />

Joanna Chmielecki (9 Jahre) und Kertsin Czaja (4 Jahre)<br />

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„Full House“.<br />

Hiermit ist nicht eine gute Hand in einem Kartenspiel gemeint, son<strong>de</strong>rn es drückt meine Erinnerung<br />

an die letzten 15 Jahre im <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ aus: ein volles Haus. Ein Haus voller<br />

Gäste zu Weihnachten, als wir 1993 zum ersten Mal die Krippengeschichte vortrugen. Damals<br />

diente unsere Stehlampe als Scheinwerfer, die Puppen hatten Kaffeefilter als Klei<strong>de</strong>r und durch <strong>de</strong>n<br />

Mini-Playback-Kassettenrekor<strong>de</strong>r schallten die Stimmen <strong>de</strong>r Heiligen Drei Könige.<br />

„Full House“, als meine Schulfreun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r 3.Klasse zu Proben kamen und bei uns zu Hause<br />

Texte lernten und Bewegungen mit <strong>de</strong>n Puppen einstudierten. Nach <strong>de</strong>r Aufführung in <strong>de</strong>r Schule,<br />

konnte man durch die gesammelten Spen<strong>de</strong>n neue Sportgeräte für unsere Grundschule kaufen.<br />

Auch ein Haus voller selbst gebastelter Puppen ist damit gemeint, die mittlerweile 3 Schränke ihr<br />

Heim nenne können. Da liegt <strong>de</strong>r Kleine Prinz neben <strong>de</strong>r Zwiebel und <strong>de</strong>r Elefant neben einer alten<br />

Dame. Selbst auf <strong>de</strong>n Schränken fin<strong>de</strong>t sich Stauraum für <strong>de</strong>n Planeten B 612 o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Besen von<br />

Beppo, <strong>de</strong>m besten Freund von Momo.<br />

„Full House“ auch mal im Auto, wenn wir eingela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, in an<strong>de</strong>ren Städten Europas<br />

aufzutreten, und uns mit <strong>de</strong>m Bulli, voll mit Requisiten und Darstellern, auf <strong>de</strong>n Weg machen.<br />

Es ist auch immer viel zu tun, wenn das <strong>Puppentheater</strong> ein Kulturabend organisiert und wir<br />

Schauspieler uns zu Mo<strong>de</strong>ratoren <strong>de</strong>s Abends umfunktionieren.<br />

„Full House“ sind für mich aber auch die Erfahrungen, die ich dadurch machen durfte. Die richtige<br />

Betonung zu fin<strong>de</strong>n, um die Puppe mit ihren Stoffarmen lebendig erscheinen zu lassen. Zu Lernen<br />

hinter <strong>de</strong>r Bühne mit <strong>de</strong>m Lampenfieber umzugehen. Neue Städte und Län<strong>de</strong>r kennen zu lernen,<br />

und trotz mancher Sprachbarriere einen gemeinsamen Weg <strong>de</strong>r Kommunikation zu fin<strong>de</strong>n.<br />

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Nicht min<strong>de</strong>r wichtig sind logistisches Denken auf Reisen und organisatorisches Geschick bei selbst<br />

veranstalteten Festivitäten. Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>ration musste man sich in <strong>de</strong>r zweiten Stufe <strong>de</strong>s<br />

Lampenfiebers beweisen und vor Publikum eigens geschriebene Texte sprechen, in <strong>de</strong>r die<br />

Kreativität und <strong>de</strong>r Ausdruck gefragt ist.<br />

„Full House“ be<strong>de</strong>utet also auch, dass die Arbeit im <strong>Puppentheater</strong> viele verschie<strong>de</strong>ne Facetten<br />

bietet, beson<strong>de</strong>rs für uns, die wir als Kin<strong>de</strong>r in diesem vollen Haus aufgewachsen sind.<br />

Ich beziehe mich bei „Full House“ zwar nicht auf ein Kartenspiel, aber falls es eins wäre, hätten wir<br />

beim Poker eine Hand verdammt guter Karten.<br />

Danke Mama.<br />

Joanna & Dominik Chmielecki<br />

Krippenspiel im heimischen Wohnzimmer 1992<br />

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Unsere Stücke<br />

„ Die Krippengeschichte“ von Maria Konska-Chmielecki<br />

Die Geschichte von Jesu Geburt in 4 Teilen.<br />

I - Der Engel Gabriel verkün<strong>de</strong>t Maria, dass sie Mutter wird.<br />

II - Die Hirten hüten ihre Schafe auf einer Wei<strong>de</strong> und begegnen plötzlich einem<br />

Engel, <strong>de</strong>r ihnen von <strong>de</strong>m Messias berichtet.<br />

III- König Hero<strong>de</strong>s erfährt, dass ein neuer König geboren ist.<br />

Er wird zornig, <strong>de</strong>nn er will <strong>de</strong>r einzige König bleiben.<br />

IV- Die Hirten und Könige kommen zu Jesus und huldigen ihm.<br />

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„ Der kleine Prinz“ von Antoine <strong>de</strong> Saint-Exupéry<br />

Dies ist die Geschichte von einem Jungen <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Planeten B-612 wohnt.<br />

Eines Tages wuchs aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> eine schöne Rose, die <strong>de</strong>r kleine Prinz versorgte.<br />

Die Rose war für <strong>de</strong>n kleinen Prinz schwierig.<br />

Er beschloss sie und seinen Planeten zu verlassen um an<strong>de</strong>re Planeten kennen zu lernen.<br />

Er ist viel gereist und hat viele an<strong>de</strong>re Planeten besucht.<br />

Aber er musste immer an seine Rose <strong>de</strong>nken, die er alleine gelassen hat.<br />

Eines Tages ist er doch noch zu ihr zurückgekehrt.<br />

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„ Der kleine König Macius“ von Janusz Korczak<br />

Das erfolgreichste und am meisten gelesene Werk Korczaks,<br />

<strong>de</strong>r Roman über <strong>de</strong>n König <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r.<br />

Diese Geschichte han<strong>de</strong>lt von König Macius<br />

<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Tod seines Vaters, <strong>de</strong>r König war, sein Nachfolger wird.<br />

Da er ein kleiner Junge von 10 Jahren ist,<br />

beschließt er sich ausschließlich um die gleichaltrigen Kin<strong>de</strong>r<br />

in seinem Volk zu kümmern.<br />

Er ruft ein Kin<strong>de</strong>rparlament ein, dass <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r nachgehen soll und diese zu<br />

Reformen wer<strong>de</strong>n.<br />

In dieser Geschichte will Korczak <strong>de</strong>n Erwachsenen zeigen, wie Kin<strong>de</strong>r die Welt sehen und was sie<br />

von <strong>de</strong>n Erwachsenen erwarten.<br />

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„ Momo“ von Michael En<strong>de</strong><br />

Momo o<strong>de</strong>r die seltsame Geschichte von <strong>de</strong>n Zeit-Dieben und <strong>de</strong>m Kind, das <strong>de</strong>n Menschen die<br />

gestohlene Zeit zurückbrachte.<br />

Eine gespenstische Gesellschaft grauer Herren zwingt die Menschen, Zeit zu sparen.<br />

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„ Bäcker Sarzynski und sein Hahn“<br />

von Maria Konska-Chmielecki<br />

Das Stück zeigt die Geschichte <strong>de</strong>r Stadt Kazimierz Dolny an <strong>de</strong>r Weichsel.<br />

Die Kleinstadt liegt in Südost –Polen in die Nähe <strong>de</strong>r Großstadt Lublin. Sie wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r<br />

Herrschaft <strong>de</strong>s polnischen Königs Kazimierz III. <strong>de</strong>s Großen im 14. Jh. gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Der Monarch verlieh ihr die Stadtrechte und taufte es auf seinen Namen. Ein schwarzer Hahn<br />

namens Kazimierz war einer ihrer Hel<strong>de</strong>n.<br />

Eines Tages wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hahn von <strong>de</strong>m Teufel Boruta verspeist. Es kamen traurige Zeiten auf die<br />

Stadt zu.<br />

So beschlossen die Bürger zusammen mit <strong>de</strong>n Franziskanern <strong>de</strong>n Teufel zu verjagen.<br />

Damit Borutas Streich keine Wie<strong>de</strong>rholung mehr fan<strong>de</strong>n,<br />

wur<strong>de</strong>n die Folgehähnchen beauftragt, ihr Gefie<strong>de</strong>r sehr bunt zu bemalen.<br />

Der neue Gockel war so schön, dass er beschloss aus Süßteig<br />

sein Bildnis anfertigen zu lassen. Unter <strong>de</strong>n Bäckern wur<strong>de</strong> ein Wettbewerb um das beste Porträt<br />

ausgelobt. Der Gewinner war Bäcker Sarzynski.<br />

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„ Am Gemüsestand“ von Jan Brzechwa<br />

Brzechwa, ist <strong>de</strong>r Vater <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen polnischen Kin<strong>de</strong>rlyrik.<br />

Sein Stil, sein Humor und die Gestaltung seiner Gedichte hatten unzählige<br />

Nachahmer .Oft bedient sich Brzechwa einer Gedichtsform, die allen Kin<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>r Welt bekannt<br />

ist- <strong>de</strong>s Abzählreims. Eine bestimmte Formel immer wie<strong>de</strong>r zu wie<strong>de</strong>rholen, bis die Rollen verteilt<br />

sind.<br />

Der Aufbau <strong>de</strong>s Gedichts „ Am Gemüsestand“ stützt sich auf die Wie<strong>de</strong>rholung von einer<br />

bestimmten Formel, ganz wie beim Abzählreim. Brzechwas Sprache ist einfach; Er schreibt voller<br />

Leichtigkeit und Humor über gewöhnliche Dinge, die Kin<strong>de</strong>r aus ihrer nächsten Nähe kennen.<br />

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„ Die Lokomotive“ von Julian Tuwim<br />

„Die Lokomotive“ ist ein Meisterstück <strong>de</strong>r polnischen Kin<strong>de</strong>rlyrik. In diesem Gedicht spiegelt <strong>de</strong>r<br />

Autor die Faszination wie<strong>de</strong>r, die die riesige Maschine auf Kin<strong>de</strong>r ausübt. Er beschreibt die Größe<br />

<strong>de</strong>r Lok, ihre Stärke und ihren Fahrrhythmus.<br />

Der Text ist in einer sehr flüssigen Sprache geschrieben und steckt voller Witz und Humor.<br />

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Wichtige Ereignisse<br />

2003 10. Jubiläum <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“<br />

2005 erhielt Maria Konska-Chmielecki, Leiterin <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“ die<br />

Medaille <strong>de</strong>s Komitees für Nationalbildung vom Bildungsminister <strong>de</strong>r Republik Polen<br />

von links: Irena Radomska , Alina und Stanislaw Rojkowski,<br />

Maria Konska-Chmielecki, Genaralkonsulin <strong>de</strong>r Republik Polen in Köln<br />

Elżbieta Sobotka, Joanna und Dominik Chmielecki<br />

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Die wichtigsten Auftritte:<br />

- EXPO 2000 in Hannover im polnischen Pavillon<br />

- Münster„ Kunst und Musik Münster 2001“<br />

- 2002 Mainz „Verfassungsfest <strong>de</strong>s Landtags Rheinland-Pfalz“<br />

-2003 Barbizon (Frankreich) 1903- 2003<br />

CENTENAIRE DE BARBIZON<br />

- 2004 Paris La Fète du Pain<br />

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19


– 2005 <strong>Puppentheater</strong> organisiert in Bielefeld das<br />

„Polnische Jahr in Deutschland“<br />

- 2006 Teilnahme am VI. Internationalen Theaterfestival in Rzeszów<br />

−<br />

2006 Organisation von „ Willkommen bist du“ Bielefeld,<br />

Begegnungen und Unterhaltungen mit Künstlern <strong>de</strong>r Poesie, Kunst und Musik<br />

- 27. Februar und 02. März 2007 „Der kleine Prinz“,<br />

För<strong>de</strong>rprojekt <strong>de</strong>s NRW Kultursekretariats Wuppertal im Rahmen „Immer Theater an <strong>de</strong>r<br />

Schule“ (Theaterstück mit Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r OGS Stieghorst)<br />

– 05. August 2007 „Wackelpeter“, 6. Bielefel<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rkulturfest, im Radio Bielefeld Zelt:<br />

<strong>Puppentheater</strong> Offene Augen: „ Der kleine Prinz“ (Theaterstück von Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

OGS Stieghorst)<br />

- 31. August 2007 Kulturcollage im Theaterlabor unter <strong>de</strong>m Titel: art without bor<strong>de</strong>rs<br />

<strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“: „Am Gemüsestand“<br />

- 11-17. Dezember– Kanal 21(TV Bielefeld) ausgestrahlt wur<strong>de</strong> „ Am Gemüsestand“<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r „KulturCollage“ im Theaterlabor am 31.August 2007 Bielefeld<br />

- 04. Juni 2008 – „Am Gemüsestand“ zur 7. Internationalen IHK-Begegnungswoche<br />

(Ostwestfalen Meets Poland)<br />

– 16.11.2008 „Momo“ von Michael En<strong>de</strong> im Theaterlabor im Tor 6 För<strong>de</strong>rprojekt <strong>de</strong>s NRW<br />

Kultursekretariats Wuppertal „Immer Theater an <strong>de</strong>r Schule“ ( mit Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r OGS Stieghorst)<br />

20<br />

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<strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“<br />

Jan Brzechwa´s Gedicht, ihr habt´s gehört,<br />

Am Gemüsestand – die Karotte röhrt,<br />

<strong>de</strong>r Spargel mag nicht mehr die Zwiebel,<br />

<strong>de</strong>r Rosenkohl schreit ganz unsensibel,<br />

und <strong>de</strong>r Sellerie seufzt immerzu ganz fa<strong>de</strong>:<br />

Ach wie scha<strong>de</strong>, ach wie scha<strong>de</strong> !<br />

Trotz Zank und Streit –<br />

Das Gemüse gab <strong>de</strong>m Theater Bescheid.<br />

Sie kamen zu allen Proben,<br />

und wir fin<strong>de</strong>n, man darf sie jetzt loben.<br />

Ich darf vorstellen:<br />

Offene Augen heißt das Theater <strong>de</strong>r Puppen,<br />

aber ihre Stücke han<strong>de</strong>ln nicht nur von Suppen.<br />

- son<strong>de</strong>rn auch von Königen und Prinzen mit Stil,<br />

Momo, Bäckern und <strong>de</strong>m Krippenspiel !<br />

Damit nicht nur aufgetreten in Bielefeld,<br />

son<strong>de</strong>rn auch auf <strong>de</strong>r Expo 2000,<br />

wo zu Gast war die ganze Welt.<br />

Nicht nur Deutschland und Polen schauten zu,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Frankreich.<br />

Gehen muss man nur noch über <strong>de</strong>n großen Teich.<br />

Nun, aber was sollen die ganzen Reisen?<br />

Was soll das ganze hier heißen?<br />

Es hat mal jemand gefun<strong>de</strong>n:<br />

Das Verhältnis zwischen Ost und West,<br />

sei noch nicht ganz „the Best“.<br />

Man müsse das Alte Europa vernetzten,<br />

mit feinen Bän<strong>de</strong>rn, allmählich verän<strong>de</strong>rn<br />

um zu zeigen, dass trotzt eigener Traditionen,<br />

die Kulturen besitzen viele gemeinsame Motivationen.<br />

Und <strong>de</strong>r Mensch <strong>de</strong>r so gedacht,<br />

hat vor 13 Jahren ihr Feuer für´s Theater entfacht.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

wir präsentieren Frau Maria Konska- Chmielecki,<br />

und da sich auf Chmielecki lei<strong>de</strong>r reimt so gut wie nix,<br />

been<strong>de</strong>n wir unsere Poesie jetzt, ganz fix.<br />

(von Joanna Chmielecki, 2006)<br />

21<br />

21


Elżbieta Tarnowska<br />

Poetin<br />

Für Maria Chmielecki zum 15. Jubiläum <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong><br />

„Offene Augen“<br />

X X X<br />

in unseren Hän<strong>de</strong>n erwachen sie zum Leben<br />

sprechen die menschliche Sprache<br />

lachen das menschliche Lachen<br />

weinen die menschlichen Tränen<br />

träumen ganz normal menschlich<br />

von <strong>de</strong>n besten Brettern <strong>de</strong>r Welt<br />

von <strong>de</strong>n größten Rollen<br />

von Blumen und Lorbeeren<br />

hineingestopft<br />

in zu enge Kartons<br />

schlafen sie<br />

mit <strong>offene</strong>n Augen<br />

im Namen<br />

seelenloser Puppen<br />

komischer Marionetten<br />

tragischer Strohmänner<br />

in ihrem eigenen<br />

Namen<br />

schweigen sie<br />

x x x<br />

ożywają w naszych rękach<br />

mówią ludzkim głosem<br />

śmieją się ludzkim śmiechem<br />

płaczą ludzkimi łzami<br />

zwyczajnie po ludzku marzą<br />

o najlepszych <strong>de</strong>skach świata<br />

o największych rolach<br />

o kwiatach i laurach<br />

wciśnięte<br />

w za ciasne kartony<br />

śpią<br />

z otwartymi oczami<br />

w imieniu<br />

bezdusznych lalek<br />

śmiesznych marionetek<br />

tragicznych kukieł<br />

w swoim własnym<br />

imieniu<br />

milczą<br />

dt. Übersetzung : Johanna Stöhr<br />

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Theaterprojekte an <strong>de</strong>n Offenenganztagsschulen<br />

in Bielefeld<br />

„Der kleine Prinz“ von Antoine <strong>de</strong> Saint-Exupéry<br />

„ Am Gemüsestand“ von Jan Brzechwa<br />

23


„ Momo“ von Michael En<strong>de</strong><br />

Jährliches Kin<strong>de</strong>rkulturfest „Wackelpeter“ in Bielefeld,<br />

die Theater-AG aus Stieghorst spielte „Der kleine Prinz“<br />

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24


Andrzej Kaczorowski<br />

Generalkonsul <strong>de</strong>r Republik Polen in Köln<br />

Im Namen <strong>de</strong>s Generalkonsulats <strong>de</strong>r Republik Polen in Köln darf ich <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong> „Offene<br />

Augen“ sehr herzlich zum 15-jährigen Bestehen gratulieren.<br />

Was mit einer I<strong>de</strong>e am 6.Dezember 1992 begann, wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren zur festen<br />

Größe – das <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ wur<strong>de</strong> zur Bielefel<strong>de</strong>r Bildungs- und Kulturinstitution,<br />

einer, um die Bielefeld wohl von vielen <strong>de</strong>utschen Städten benei<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n dürfte. In unzähligen<br />

Projekten regt das <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ <strong>de</strong>n Kulturaustausch zwischen Deutschland und<br />

Polen an und intensiviert ihn kontinuierlich. Im Rahmen vieler Theater-AGs für Kin<strong>de</strong>r und<br />

Jugendliche lernen die Beteiligten spielerisch nicht nur <strong>de</strong>n Umgang miteinan<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn auch mit<br />

<strong>de</strong>r Kultur <strong>de</strong>s eigenen und <strong>de</strong>s benachbarten Staates. Das Theater öffnet vielen Personen die Augen<br />

für die Kultur, aber auch für die Mitmenschen. Es sind Begegnungen mit <strong>de</strong>r polnischen<br />

Geschichte, <strong>de</strong>r Tradition und nicht zuletzt mit <strong>de</strong>r polnischen Sprache. Sie sind die beste Werbung<br />

für das Land Polen. Das ist für mich eine Herzensangelegenheit.<br />

Dem <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ und vor allem Frau Maria Chmielecki gilt daher meine höchste<br />

Anerkennung und tiefe Dankbarkeit für die Erweiterung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsch-polnischen Freundschaft in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit, in <strong>de</strong>r Gegenwart und mit Sicherheit auch in <strong>de</strong>r Zukunft. Ich sehe <strong>de</strong>n weiteren<br />

Theaterprojekten mit Spannung und Vorfreu<strong>de</strong> entgegen und wünsche viel Erfolg bei ihrer<br />

Verwirklichung.<br />

Andrzej Kaczorowski<br />

Generalkonsul <strong>de</strong>r Republik Polen in Köln<br />

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Eberhard David<br />

Oberbürgermeister Bielefeld<br />

Im Namen <strong>de</strong>r Stadt Bielefeld gratuliere ich <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ sehr herzlich zum<br />

15-jährigen Bestehen.<br />

Von Anfang an hat es das <strong>Puppentheater</strong> als seine Aufgabe verstan<strong>de</strong>n, nicht nur <strong>de</strong>n<br />

Bielefel<strong>de</strong>rinnen und Bielefel<strong>de</strong>rn Freu<strong>de</strong> am Puppenspiel zu vermitteln und damit zugleich einen<br />

Beitrag zur kulturellen Vielfalt in unserer Stadt zu leisten, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n Kulturaustausch<br />

zwischen <strong>de</strong>n Nachbarn Polen und Deutschland zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Das <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ hat polnischen Zuschauern <strong>de</strong>utsche Stücke näher gebracht und<br />

umgekehrt. Als „Kultur-Botschafter“ haben die Mitglie<strong>de</strong>r dabei viele Reisen unternommen, haben<br />

Menschen, Städte und Län<strong>de</strong>r kennen gelernt. Mit seinen Aufführungen ist das Theater insofern<br />

immer auch ein Stück weit „Bielefeld-Botschafter“ gewesen. In unsere Städtepartnerschaft<br />

Bielefeld - Rzeszów hat sich das <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ ebenfalls eingebracht, hat zum<br />

Beispiel in unserer polnischen Partnerstadt an einem Internationalen Theater-Festival teilgenommen<br />

und auch dort viele Freun<strong>de</strong> gefun<strong>de</strong>n.<br />

Mein herzlicher Dank gilt <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ für seine mittlerweile 15-jährige<br />

engagierte Kulturarbeit in Bielefeld und weit über unsere Stadtgrenzen hinaus. Das Theater war und<br />

ist nicht nur eine Bereicherung <strong>de</strong>s Bielefel<strong>de</strong>r Kulturlebens, son<strong>de</strong>rn hat auch zu <strong>de</strong>n kulturellen<br />

Beziehungen, die von unserer Stadt ausgehen, mit beigetragen.<br />

Ich wünsche <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ und allen, die mit ihm auf, vor o<strong>de</strong>r hinter<br />

<strong>de</strong>r Bühne engagierte Kulturarbeit leisten, noch viele weitere erfolgreiche Jahre und ein immer<br />

wie<strong>de</strong>r begeistertes Publikum.<br />

D a v i d<br />

Oberbürgermeister<br />

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Brigitte Brand<br />

Kulturamtsleiterin in Bielefeld<br />

15 Jahre <strong>Puppentheater</strong> "Offene Augen"!<br />

Ich freue mich, Maria Konska-Chmielecki und ihrer Familie, zu <strong>de</strong>r nach ihren eigenen Aussagen ja<br />

auch ihr <strong>Puppentheater</strong> zählt, zu diesem Geburtstag ganz herzlich zu gratulieren.<br />

Dabei hat Frau Konska-Chmielecki, als ich zum ersten Mal eine Aufführung von ihr gesehen habe,<br />

gar nicht mit Puppen gespielt, son<strong>de</strong>rn mit Kin<strong>de</strong>rn an einer Schule. Diese Flexibilität und<br />

Kreativität, vor allem aber auch die Warmherzigkeit und die spürbare Lust an <strong>de</strong>r Arbeit, zeichnen<br />

das <strong>Puppentheater</strong> "Offene Augen" aus. Poetisch, lustig und mit liebevoll gestalteten Figuren<br />

engagiert sich das Teatr Lalki Aktora "Otwarte Oczy" nicht nur an vielen Bielefel<strong>de</strong>r Schulen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch an an<strong>de</strong>ren Orten Bielefelds und sogar mehrsprachig in Frankreich und Polen.<br />

Vielleicht ist es die bi-kulturelle Lebenserfahrung <strong>de</strong>r Familie Konska-Chmielecki, sie fin<strong>de</strong>t<br />

je<strong>de</strong>nfalls einen ganz beson<strong>de</strong>ren Zugang auch zu Kin<strong>de</strong>rn mit Migrationshintergrund. Das Erleben<br />

von Kultur, insbeson<strong>de</strong>re aber von Theater, und vor allem, wenn die Kin<strong>de</strong>r dabei auch noch<br />

eingebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, öffnet ihnen tatsächlich die Augen, lässt sie neue Wege in <strong>de</strong>r Verarbeitung<br />

ihrer Alltagserlebnisse fin<strong>de</strong>n und trägt maßgeblich zur Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen<br />

bei. Ganz abgesehen von <strong>de</strong>n schönen Erlebnissen, die das <strong>Puppentheater</strong> von Frau Konska-<br />

Chmielecki so vielen Kin<strong>de</strong>rn bietet, macht es sich auch in dieser Hinsicht in beson<strong>de</strong>rer Weise um<br />

die Kin<strong>de</strong>r unserer Stadt verdient.<br />

Mit einem herzlichen Dank für seine Arbeit wünsche ich <strong>de</strong>m <strong>Puppentheater</strong><br />

"Offene Augen" viele weitere erfolgreiche Jahre!<br />

Ihre<br />

Brigitte Brand<br />

Kulturamtsleiter<br />

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Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld e.V.<br />

Angelika Dophei<strong>de</strong><br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r AWO<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Die Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Bielefeld e.V. gratuliert<br />

<strong>de</strong>m Theater Offene Augen ganz herzlich zum 15jährigen Bestehen.<br />

Dem beson<strong>de</strong>ren Engagement von Frau Chmielecki ist es zu verdanken,<br />

dass an verschie<strong>de</strong>nen Offenen Ganztagsschulen in Bielefeld Theaterprojekte<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n konnten. Somit konnte die Theaterwelt an <strong>de</strong>n Schulen Einzug<br />

halten und Kin<strong>de</strong>r konnten erste Erfahrungen auf <strong>de</strong>r Bühne machen. Die kleinen<br />

Schauspielerinnen und Schauspieler lernten mit <strong>de</strong>n sorgfältig<br />

ausgesuchten Stücken neue Sichtweisen kennen.<br />

Der Kleine Prinz entführte sie auf entlegene Planeten und ließ sie<br />

unterschiedliche Charaktere kennen lernen. Am Gemüsestand verwan<strong>de</strong>lten sich<br />

die Kin<strong>de</strong>r in Zwiebeln, Lauch und Paprika. In <strong>de</strong>m Stück Der Kleine König Macius lernten die<br />

Kin<strong>de</strong>r, dass das Regieren nicht leicht ist und viele unterschiedliche Bedürfnisse an einen Regenten<br />

herangetragen wer<strong>de</strong>n, die er nicht alle gleichzeitig erfüllen kann.<br />

Mit <strong>de</strong>r Lokomotive reisten die Kin<strong>de</strong>r in verschie<strong>de</strong>ne Regionen.<br />

Die Stücke wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Schulen für die Mitschülerinnen,<br />

Mitschüler und Eltern aufgeführt. Darüber hinaus arrangierte Frau Chmielecki<br />

Auftritte vor einem größeren Publikum.<br />

Zum Beispiel führten die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Offenen Ganztags <strong>de</strong>r Grundschule<br />

Stieghorst <strong>de</strong>n kleinen Prinz auf einer Bühne beim Kin<strong>de</strong>rkulturfest Wackelpeter<br />

auf. Somit konnten viele Bielefel<strong>de</strong>r die Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Theaterarbeit teilen.<br />

Wir danken Frau Chmielecki recht herzlich für die gute Zusammenarbeit und freuen uns schon jetzt<br />

mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn gemeinsam auf die vielen weiteren, spannen<strong>de</strong>n Projekte.<br />

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M O B I L E S T H E A T E R<br />

Dr. Albrecht Stoll<br />

Intendant, Regisseur, Schauspieler<br />

Grußwort zum 15 jährigen Bestehen <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“<br />

„Offene Augen“ ist ein wun<strong>de</strong>rbarer Name für ein Theater, das <strong>de</strong>n Anspruch hat, zu zeigen, was<br />

man normalerweise nicht erkennt. In <strong>de</strong>n Aufführungen, die wir erlebt haben, war immer wie<strong>de</strong>r zu<br />

sehen, was eigentlich nicht zu erwarten war, nämlich wie aus <strong>de</strong>r puren Fantasie ein faszinieren<strong>de</strong>s<br />

Bild erwächst, wie sich eine wun<strong>de</strong>rbare Geschichte daraus entwickelt, wie aus Stoffen, Schnüren<br />

und Holz und liebevoll gewirkten Gegenstän<strong>de</strong> Lebewesen wer<strong>de</strong>n, als seien sie aus Fleisch und<br />

Blut.<br />

Das <strong>Puppentheater</strong> „Offene Augen“ arbeitet nun seit 15 Jahren. In <strong>de</strong>m Programm drückt sich aus,<br />

was es vorhat und was es sich zutraut. Übersteht es seinen Ehrgeiz, war dieser berechtigt – vollends<br />

inmitten von Subventionstheater, Festival-Opulenz und öffentlichem Sparzwang.<br />

In <strong>de</strong>m Programm drückt sich auch aus, dass das Theater sich eine große pädagogische Aufgabe<br />

gestellt hat, die wichtigste: <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn durch das Theaterspielen die Welt sichtbar zu machen,<br />

damit sie diese sich aneignen können.<br />

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Eine Beson<strong>de</strong>rheit dieses Theaters liegt in <strong>de</strong>r Wurzel <strong>de</strong>r osteuropäischen Puppenspieltradition.<br />

Und Sprachen und Grenzen sind für „Offene Augen“ kein Hin<strong>de</strong>rnis.<br />

Zum 15. Geburtstag hat man das <strong>Puppentheater</strong> bedingungslos zu loben.Es ist jung, kritisch,<br />

anspruchsvoll, vielseitig, hat eine unkonventionelle Intendantin, die „stets die Kurve kriegt“,<br />

hervorragen<strong>de</strong> Puppenspieler.<br />

„Offene Augen“ hat immer alle Schwierigkeiten gemeistert.<br />

Wir hoffen, dass das weiter so bleibt und stampfen dreimal auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n.<br />

Unbedingt hinschauen.<br />

&<br />

&<br />

O O O O O O O O<br />

„Die Lokomotive“ von Julian Tuwim<br />

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T H E A T E R L A B O R<br />

Karin We<strong>de</strong>king<br />

Regisseurin und Schauspielerin<br />

15 JAHRE PUPPENTHEATER<br />

„OFFENE AUGEN“ !<br />

Gratulacje !!<br />

Es erstaunt mich nicht, dass das Teatr Lalki i Aktora<br />

„Otwarte Oczy“ schon seit 15 Jahren besteht: fantasievolle<br />

Kreativität, die Liebe zum Detail und die humorvolle Sicht<br />

auf das Leben und die Kunst zeichnen die Produktionen<br />

dieses <strong>Puppentheater</strong>s aus. Mit <strong>de</strong>m engagierten Auftreten<br />

<strong>de</strong>r Leiterin Maria Konska-Chmielecki und <strong>de</strong>r professionellen<br />

Bereitschaft <strong>de</strong>s Ensembles, immer wie<strong>de</strong>r neue Projekte zu<br />

verwirklichen, wird uns das <strong>Puppentheater</strong> auch noch weitere<br />

15 Jahre mit seinen Stücken erfreuen!<br />

Ich gratuliere <strong>de</strong>m Teatr Lalki i Aktora „Otwarte Oczy“<br />

zum 15. Jubiläum und wünsche <strong>de</strong>m Ensemble alles Gute<br />

für die Zukunft!!<br />

Samych sukcesow w przyszlosci!<br />

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Redaktion:<br />

Joanna Chmielecki<br />

Dominik Chmielecki<br />

www.puppentheater-<strong>offene</strong>-<strong>augen</strong>.<strong>de</strong><br />

Diese Festschrift erscheint im Dezember 2008<br />

am 15.Jubiläum <strong>de</strong>s <strong>Puppentheater</strong>s „Offene Augen“<br />

in Bielefeld.<br />

Wir danken unseren För<strong>de</strong>rern und Sponsoren für<br />

Ihren Beitrag in <strong>de</strong>n letzten 15 Jahren:<br />

Generalkonsulat <strong>de</strong>r Republik Polen in Köln<br />

Kultursekretariat NRW in Wuppertal<br />

Kulturamt Bielefeld<br />

„Wspolnota Polska“ in Warschau<br />

„Bäckerei Sarzynski“ in Kazimierz Dolny<br />

AWO in Bielefeld<br />

Ein beson<strong>de</strong>rer Dank geht an die Sponsoren die diese<br />

Festschrift ermöglichten:<br />

Generalkonsulat<br />

<strong>de</strong>r Republik Polen in Köln<br />

www.druckpoint.eu<br />

druckpoint@gmx.<strong>de</strong>

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