Herne - Gesundheit vor Ort
Herne - Gesundheit vor Ort
Herne - Gesundheit vor Ort
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Familien- und<br />
Krankenpflege e.V.<br />
<strong>Herne</strong><br />
Magazin für <strong>Gesundheit</strong> und Wellness | gesundheit-<strong>vor</strong>-ort.de | Ausgabe 1 / 2009<br />
<strong>Gesundheit</strong><br />
<strong>vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Die Schultern<br />
Das Wunder des<br />
menschlichen Körpers<br />
Fit in den<br />
Frühling:<br />
Gymnastik<br />
hilft Ihnen<br />
dabei<br />
Der Essener<br />
XX:<br />
Dom: Eine Sehenswürdigkeit<br />
XX<br />
mit Tradition<br />
Dieter Greling<br />
ist neuer<br />
Vorsitzender<br />
der FuK <strong>Herne</strong>
Inhalt<br />
Titelthema (3. Teil): Die Schultern – SEITE 4<br />
Das Wunder des menschlichen Körpers<br />
Ostern, oder die Wandlung der Raupe SEITE 6<br />
Über den Ursprung des Festes<br />
Gemüse rund um`s Jahr: SEITE 7<br />
Der Wirsing<br />
Die Scholle ... SEITE 8<br />
... einfach lecker!<br />
Wellness im Alltag: SEITE 9<br />
Innere Reinigung<br />
Rat & Recht SEITE 10<br />
GvO <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Flurwoche für die Familien und<br />
SEITE II<br />
Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong><br />
MitarbeiterInnen von neuer Komödie im Mondpalast<br />
begeistert<br />
„Denken und handeln im Sinne<br />
SEITE IV<br />
unserer Kunden“<br />
Dieter Greling ist neuer Vorsitzender der FuK <strong>Herne</strong><br />
„Frühstückspaten“ -<br />
SEITE VI<br />
Allein muss nicht sein<br />
Älteren Menschen ein wenig Zeit schenken<br />
Damit Pflege ein Gesicht bekommt<br />
Stimmen und Stimmungen aus den Teams<br />
der Pflegestützpunkte <strong>Herne</strong> und Wanne<br />
SEITE VIII<br />
Als Weihnachtsüberraschung der etwas anderen Art bescherte die<br />
Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong> ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern einen Abend im Mondpalast.<br />
Tipp des Arztes: SEITE 11<br />
Was bedeutet „Salutogenese“?<br />
Morbus Alzheimer - oder: SEITE 12<br />
Wie die Brille ins Tiefkühlfach kommt<br />
Buchtipp: SEITE 13<br />
Lernen - Gehirnforschung und die Schule des Lebens<br />
Freizeit & Kultur SEITE 14/16<br />
Der Essener Dom / Der Wuppertaler Zoo<br />
Was sind eigentlich ... SEITE 17<br />
... Hormone<br />
Rätsel SEITE 18<br />
Titelbild: iotolia.com<br />
2 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
ergtehrthrzh<br />
Willkommen<br />
Editorial<br />
DER MENSCHLICHE KÖRPER<br />
wir leben in einer Zeit des Wandels, der Krisen und Aufbrüche. Jede<br />
Krise erschüttert das Alte und ist eine Chance für Besseres, Gesünderes,<br />
achtsamer Gestaltetes. Erneuerungsprozesse sind notwendig – im<br />
menschlichen Zusammenleben ebenso wie in der Natur – denn Stillstand<br />
bedeutet Tod.<br />
Nach ungewöhnlich winterlichen Temperaturen im Januar freuen wir<br />
uns auf das Frühjahr - die Jahreszeit, die uns die Erneuerungskräfte der<br />
Erde am deutlichsten <strong>vor</strong> Augen führt.<br />
Eine indische Legende macht deutlich, worauf es ankommt:<br />
Als Buddha dem Tode nahe war, hielt er noch einmal eine Predigt.<br />
Er wandte sich in dieser, seiner letzten Predigt aber nicht<br />
mehr an die Menschen. Er sprach zu den Schmetterlingen und<br />
sagte: Ich danke euch, meine Meister, von euch habe ich mehr<br />
gelernt als aus den Schriften der Gelehrten“.<br />
Was hat Buddha von den Schmetterlingen gelernt?<br />
Schmetterlinge sind die größten Verwandlungskünstler im Tierreich.<br />
Ihre Entwicklung von der Raupe zum Falter und ihr Zusammenhang<br />
mit dem Osterfest - das ist ein Hauptthema in dieser Ausgabe.<br />
Außerdem führen wir die Serie „Das Wunder des menschlichen Körpers“<br />
weiter, indem wir Sie mit einem wenig beachteten, aber umso<br />
wichtigeren Körperteil vertraut machen: den Schultern.<br />
„Frühjahrsputz“ für Körper und Seele – wir geben Tipps, wie Sie „aufgeräumt“<br />
ins neue Jahr starten können.<br />
Anregungen des Arztes für ein besseres Lebensgefühl, Ideen für Ausflüge<br />
im Frühling, gesunder Genuss auf dem Teller...<br />
Diese und viele weitere Themen erwarten Sie, damit dieses Frühjahr<br />
ein echter Erfolg wird!<br />
Foto: Privat, Icon: pluszwo.de, Foto Schmetterling: Fotolia<br />
Petra Janitzki<br />
Redakteurin<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 3
Titelthema<br />
ergtehrthrzh<br />
Das Wunder des<br />
menschlichen Körpers -<br />
Teil 3: Die Schultern<br />
DER MENSCHLICHE KÖRPER<br />
Haben Sie sich in letzter Zeit zu viel „auf<br />
die Schultern“ geladen? Leben Sie „im<br />
Schulterschluss“ mit Ihrer Familie und Ihren<br />
Kollegen? Hoffentlich gehen Sie nicht „mit<br />
hängenden Schultern“ durch die Welt, auch<br />
wenn man manche Probleme natürlich nicht<br />
„auf die leichte Schulter“ nehmen sollte!<br />
Die Schultern sind ein Symbol für die Art, wie wir<br />
mit den Anforderungen des Lebens umgehen.<br />
An ihnen zeigt sich, ob wir in der Lage sind, den<br />
Herausforderungen angemessen zu begegnen<br />
und sie zu „schultern“.<br />
Kaum als selbständiger Körperteil wahrgenommen,<br />
sind die Schultern sowohl äußerlich als auch im<br />
übertragenen Sinne ein Bindeglied zwischen den<br />
drei Hauptmerkmalen des Menschen: dem Kopf<br />
(bzw. dem Denken), dem Rumpf mit dem Herzen<br />
als zentralem Organ und den Armen, mit denen<br />
wir willentlich unsere Umgebung „ergreifen“.<br />
Den festen Bestandteil der Schultern bilden die<br />
Knochen. Eine Betrachtung des Skelettes zeigt,<br />
dass das Schultergelenk von drei wichtigen Elementen<br />
eingerahmt wird, die zusammen erst das<br />
ergeben, was wir als „Schulter“ bezeichnen:<br />
1. Das Schulterblatt, das (durch ein kleines Gelenk)<br />
auf dem Rücken die Schulter mit dem<br />
Brustkorb verbindet. Teil des Schulterblattes<br />
ist die Schulterpfanne, die den kugelförmigen<br />
Oberarmkopf zu etwa einem Drittel umfasst. Die<br />
Tatsache, dass dieses Gelenk um zwei Drittel größer<br />
ist als das knöcherne „Bett“, in dem es ruht,<br />
ermöglicht ihm eine enorme Bewegungsfreiheit:<br />
Der Arm kann sich mühelos in beinah alle Richtungen<br />
drehen.<br />
2. Das Schulterdach (auch „Schulterhöhe“ genannt).<br />
Es überdeckt wie eine Gewölbedecke<br />
das eigentliche Hauptgelenk.<br />
3. Das Schlüsselbein, das vom Brustbein bis zum<br />
Schulterdach reicht und somit auf der Vorderseite<br />
eine Verbindung zwischen dem Rumpf<br />
und der Schulter herstellt.<br />
Zur Stabilität der Schulter trägt die elastische Gelenkkapsel<br />
bei, die durch ihre Fasern die Schulterpfanne<br />
mit dem Armkopf verbindet, sowie<br />
Fotos: Fotolia<br />
4 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Titelthema<br />
zahlreiche Bänder, Muskeln und Sehnen.<br />
Ohne geeignete Polsterung würden<br />
die Knochen allerdings bei jeder Bewegung<br />
schmerzhaft aneinanderreiben.<br />
Deshalb produziert die Kapsel eine „Gelenkschmiere“<br />
(Synovialflüssigkeit), die,<br />
zusammen mit den Schleimbeuteln als<br />
Druckpolster, allen Bestandteilen ein reibungsloses<br />
Gleiten ermöglicht.<br />
Nur an zwei Stellen – eine auf der Vorder-<br />
und eine auf der Rückseite des Körpers<br />
- ist der Arm über die Schulter mit<br />
dem Körperskelett verbunden. Aus dieser<br />
labilen Konstruktion ist ersichtlich, dass<br />
der Bruch eines Schlüsselbeins oder eines<br />
Schulterblattes zu einer erheblichen Instabilität<br />
des gesamten Bewegungsapparates<br />
der Arme führen kann.<br />
Auch in seelischer Hinsicht gilt es, ein labiles<br />
Gleichgewicht zwischen Denken,<br />
Fühlen und äußerem Tätigsein aufrecht zu<br />
erhalten, wenn wir unser Leben meistern<br />
wollen.<br />
Wer den ganzen Tag nur am Schreibtisch<br />
über seinen Büchern sitzt, wird auf die<br />
Dauer die einseitige Tätigkeit nicht nur<br />
an innerer Unausgeglichenheit, sondern<br />
auch an den Verspannungen in seinen<br />
Schultern bemerken. Harte körperliche<br />
Arbeit, die viel mit Heben und Tragen<br />
zu tun hat und keinen Ausgleich findet,<br />
bewirkt ein Gefühl der Sinnlosigkeit, eine<br />
Überbeanspruchung des Rückens und<br />
der Arme und führt zu Schmerzen in den<br />
Schultern. Auch Herzprobleme oder seelisches<br />
Angespanntsein und die Unfähigkeit,<br />
hin und wieder einfach innerlich „los<br />
zu lassen“, machen sich oft in Form von<br />
schmerzenden Verspannungen im Schulterbereich<br />
bemerkbar.<br />
Wirken alle physischen Elemente der<br />
Schulter in gesundem Gleichgewicht<br />
zusammen, dann gibt uns die Schulter-<br />
Konstruktion nicht nur eine große<br />
(Bewegungs)-Freiheit, sondern auch eine<br />
erstaunliche Kraft: Ein Mensch kann, trotz<br />
der lockeren Verankerung des Armknochens,<br />
allein aus der Schulter heraus mehr<br />
als sein eigenes Körpergewicht tragen!<br />
Was können wir nicht alles „stemmen“,<br />
wenn wir seelisch im Gleichgewicht sind!<br />
Innere Freiheit und ein großer Aktionsradius<br />
sind das Ergebnis eines ausgeglichenen<br />
Innenlebens. In diesem Sinne sind unsere<br />
Schultern mit ihrer Stellung zwischen<br />
Kopf, Brust und Armen das „Zünglein an<br />
der Waage“.<br />
Leider macht der moderne Alltag es uns<br />
nicht immer leicht, die erwünschte Harmonie<br />
zwischen Körper und Seele herzustellen.<br />
Was können wir tun, wenn die<br />
Schultern schmerzen? Zunächst sollten wir<br />
einmal darüber nachdenken, wo die Einseitigkeit<br />
liegt, mit der wir sie überfordert<br />
haben, und diese möglichst abstellen. Danach<br />
lohnt es sich, ihnen mit Gymnastik<br />
zu helfen.<br />
Fit in den Frühling!<br />
Folgende Übungen bringen Erleichterung<br />
und sind auch zur Vorbeugung geeignet.<br />
Setzen Sie sich dafür aufrecht auf einen<br />
Hocker ohne Lehne. Wiederholen Sie<br />
dann folgende Übungen mehrmals<br />
hintereinander:<br />
1. Lassen Sie beide Schultern gleichzeitig<br />
kreisen. Erst nach <strong>vor</strong>n, dann nach<br />
hinten.<br />
2. Ziehen Sie die Schultern kräftig hoch<br />
und senken Sie sie so weit wie möglich.<br />
3. Halten Sie die Arme waagerecht<br />
ausgestreckt. Legen Sie die Hände auf<br />
die Schultern und kreisen Sie mit den<br />
Ellbogen <strong>vor</strong> und zurück.<br />
4. Strecken Sie die Arme nach <strong>vor</strong>n und<br />
falten Sie die Hände. Drehen Sie nun die<br />
Handflächen nach außen und ziehen Sie<br />
die Arme so weit wie möglich nach <strong>vor</strong>n,<br />
so dass der Rücken rund wird.<br />
5. Falten Sie die Hände <strong>vor</strong> der Brust bei<br />
waagerecht ausgestreckten Ellbogen.<br />
Ziehen Sie nun die Arme auseinander,<br />
ohne die Hände los zu lassen.<br />
6. Strecken Sie die Arme abwechselnd so<br />
weit es geht zur Decke.<br />
7. Lassen Sie die Arme abwechselnd<br />
neben dem Körper einen großen Kreis<br />
beschreiben.<br />
8. Strecken Sie die Arme seitlich aus und<br />
drehen Sie beide Hände so weit wie möglich<br />
um das Handgelenk, <strong>vor</strong> und zurück.<br />
9. Lassen Sie beide Arme gleichzeitig<br />
kreisen: so dass der eine Arm oben ist,<br />
wenn der andere gerade unten ist,<br />
wie ein Propeller.<br />
10. Winkeln Sie die Arme im rechten<br />
Winkel an. Legen Sie die Oberarme an<br />
den Körper, heben Sie sie dann ab und<br />
legen sie wieder an. In schnellem Wechsel<br />
wiederholen, als würden Sie „mit den<br />
Flügeln“ schlagen.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 5
Info & Service<br />
Ostern<br />
In den letzten zwei Wochen <strong>vor</strong> Ostern<br />
Kaum ein Phänomen führt uns diesen<br />
lässt sich eindrucksvoll am abendlichen<br />
Vorgang der Erneuerung eindrücklicher<br />
Himmel erleben, wie sich die zunächst<br />
<strong>vor</strong> Augen als die Verwandlung einer<br />
schmale Sichel des Mondes täglich mehr<br />
Raupe in einen Schmetterling. Das an die<br />
und mehr mit Licht füllt, bis sie zur Schei-<br />
Erde gebundene, unbeholfene, gefräßige<br />
be geworden ist. Das Osterfest fällt im-<br />
Tier – von Vielen mit einem gewissen Ekel<br />
mer auf den Sonntag, der dem ersten<br />
betrachtet – verpuppt sich und erhebt<br />
Vollmond nach der Frühlings-Tag-und-<br />
Nachtgleiche (20. März) folgt.<br />
Diese 14 Tage <strong>vor</strong> Ostern werden in kirch-<br />
sich nach seiner Befreiung aus dem zu<br />
eng gewordenen Leib in bezaubernder<br />
Schönheit in die Lüfte.<br />
Die Auferstehung.<br />
Matthias Grünewald,<br />
Isenheimer Altar.<br />
licher Tradition als Vorbereitung auf die<br />
Kreuzigung Christi und seine Auferste-<br />
„Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis“,<br />
hung gesehen. Beide Ereignisse – Kreuzigung<br />
und Auferstehung - bilden eine<br />
Parallele zum Erwachen der Natur nach<br />
dem langen, harten Winter: Aus dem<br />
Tod bzw. dem Erliegen des Wachstums<br />
unter Eis und Schnee entspringt neues<br />
Leben.<br />
sagt Goethe am Ende seines Faust-Dramas.<br />
Das Bild der verwandelten Raupe ist<br />
zu allen Zeiten als Gleichnis für die Entwicklung<br />
des Menschen verstanden worden,<br />
und dies auf verschiedenen Ebenen:<br />
der Aufstieg des menschlichen Geistes<br />
aus der Unwissenheit zur Erkenntnis,<br />
die Lösung eines Problems nach langem<br />
Ringen, die Befreiung der Seele aus dem<br />
Körper nach dem Tod oder einfach das<br />
Ausbrechen der Knospen aus hartem<br />
Holz – dies alles offenbart dem Betrachter,<br />
als Gleichnis verstanden, einen inneren,<br />
sinnvollen Zusammenhang.<br />
Foto Wirsing/Auferstehung: Wikipedia. sonstige: Fotolia<br />
Schmetterlinge züchten<br />
Kinder wollen die Zusammenhänge in der Welt nicht nur theoretisch<br />
erklärt bekommen, sondern sie praktisch erleben. Eine gute Möglichkeit<br />
dazu bringt uns das Frühjahr.<br />
Schon ab Anfang Mai lohnt es sich, im<br />
Garten und auf dem Spaziergang nach<br />
Raupen Ausschau zu halten. Besonders in<br />
den Brennesseln finden sich interessante<br />
Exemplare: aus den gelb/schwarzen Tierchen,<br />
die sich meist an der Unterseite der<br />
Blätter aufhalten, entstehen später bunte<br />
Falter wie der getupfte „Kleine Fuchs“,<br />
das „Tagpfauenauge“, das „Landkärtchen“,<br />
das seinen Namen einer straßennetzartigen<br />
Maserung auf den Flügeln<br />
verdankt, und der „Admiral“. Einige dieser<br />
Raupen werden nun eingesammelt<br />
und zusammen mit ausreichend Nahrung<br />
– sie fressen die Pflanze, auf der man sie<br />
findet – in einen großen Schuhkarton gesetzt.<br />
In den Deckel des Kartons schneidet<br />
man ein Fenster, das mit Fliegengitter<br />
geschlossen wird, damit Licht eindringt<br />
und man die Vorgänge im Inneren beobachten<br />
kann. (Vorsicht: den Karton nie<br />
direkt in die Sonne stellen! Raupen lieben<br />
den Schatten.) Dass die alten Futterpflanzen<br />
hin und wieder durch frische ersetzt<br />
werden müssen, versteht sich von selbst,<br />
zumal die Raupen einen erstaunlichen<br />
Appetit entwickeln. Einige Zeit später (je<br />
nach Art dauert es unterschiedlich lang) lassen<br />
sich dann Veränderungen beobachten:<br />
die Tierchen hängen sich kopfüber an einen<br />
Stängel, an dem sie sich mit dem hinteren<br />
Beinpaar festhalten. Dort spinnen sie sich<br />
ein, ihre Gestalt ähnelt schon bald einem<br />
kleinen Sack. Nach ein bis zwei Wochen<br />
platzt dann die Hülle: aus dem Kokon ringt<br />
sich mühsam ein Tier, das langsam seine Flügel<br />
entfaltet.<br />
6 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Info & Service<br />
Gemüse rund um´s Jahr: Der Wirsing<br />
Der Wirsing wie wir ihn heute<br />
kennen ist eng mit dem Weiß- und<br />
dem Rotkohl verwandt.<br />
Er wurde im 18. Jahrhundert durch gezielte<br />
Zucht aus anderen bekannten<br />
Kohlsorten entwickelt und ist seitdem in<br />
allen Erdteilen verbreitet.<br />
Gegenüber anderen Kohlarten hat er<br />
den Vorteil, besonders zart und dadurch<br />
vielfältig verwendbar zu sein. Die inneren,<br />
hellen Blätter sind schnell gar und<br />
schmecken als Gemüsebeilage zu vielen<br />
Gerichten. Die härteren Außenblätter<br />
lassen sich zu Eintöpfen oder Kohlrouladen<br />
verarbeiten. Der Wirsing ist ganzjährig<br />
bei uns erhältlich, am beliebtesten<br />
ist allerdings der besonderes zarte und<br />
milde Frühwirsing. Später erscheint er<br />
als Herbst- oder Dauerwirsing, der einen<br />
fester geschlossenen Kopf und ein aus-<br />
Wirsing mit Mettwurst<br />
geprägteres Kohlaroma hat. Unter gesundheitlichen<br />
Gesichtspunkten ist der<br />
Wirsing durchaus zu empfehlen: Wie alle<br />
Kohlsorten enthält er Kohlehydrate und<br />
Ballaststoffe, Natrium, Kalium und Kalzium.<br />
Im Vergleich zu Weiß- und Rotkohl<br />
besitzt er doppelt so viel Eiweiß, Fette,<br />
Eisen und Phosphor. Außerdem versorgt<br />
er uns mit den Vitaminen A, B und C.<br />
Gefüllte Hähnchenbrust<br />
auf Wirsinggemüse<br />
Nun sollten wir den Deckel des Kartons<br />
abnehmen und den schillernden Falter<br />
in eine Welt entlassen, die für ihn<br />
sicherlich ebenso überraschend ist wie<br />
seine Verwandlung für uns.<br />
Übrigens: Wenn Sie Schmetterlinge<br />
lieben, dann lassen Sie ein Stelle in Ihrem<br />
Garten „ungepflegt“. Unsere Ordnungsliebe<br />
teilen die Tiere nicht. Sie<br />
brauchen Unkräuter, ungemähtes Gras<br />
und Brennesseln, um ihre Eier abzulegen<br />
und für die Ernährung der Raupen.<br />
Schon ein Quadratmeter „Naturland“<br />
genügt, um unzähligen Schmetterlingsraupen<br />
eine Heimat zu geben!<br />
Sie benötigen:<br />
1 Kopf Wirsing, 1 Zwiebel, 3 Möhren,<br />
3 Katoffeln, Mettwürstchen,<br />
Butterschmalz, ½ Becher süße Sahne,<br />
Salz, Pfeffer, Muskatnuss.<br />
Wirsingblätter von dicken Strünken<br />
befreien und in Streifen schneiden.<br />
Die Zwiebel hacken, mit dem Butterschmalz<br />
in einem Topf andünsten.<br />
Den Wirsing, die gewürfelten Kartoffeln<br />
und in Scheiben geschnittenen<br />
Möhren dazu geben. Alles köcheln,<br />
bis es gar ist. Am Schluss die Sahne<br />
zugießen und nachwürzen. Während<br />
dessen werden die Mettwürste in<br />
Scheiben geschnitten und ebenfalls<br />
in Butterschmalz in der Pfanne angebraten.<br />
Sie werden zuletzt unter das<br />
fertige Gemüse gehoben.<br />
Sie benötigen:<br />
500 gr. Mehlig kochende Kartoffeln,<br />
1 Wirsing, Frühstücksspeck (Bacon),<br />
1 EL Mehl, 1 Knoblauchzehe, 1 Zwiebel,<br />
Eier, Butterschmalz, Salz, Pfeffer.<br />
Wirsing in feinen Streifen in Salzwasser<br />
kochen. Kartoffeln ebenfalls<br />
kochen, pellen und durch eine Presse<br />
drücken oder stampfen, mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken. In der Zwischenzeit<br />
Zwiebel und Knoblauch fein gehackt<br />
in Butterschmalz anbraten. Alles<br />
abkühlen lassen, mischen und mit den<br />
Händen zu Klopsen formen, dabei evtl.<br />
das Mehl zugeben. In Butterschmalz<br />
goldbraun braten. Dazu Spiegelei servieren.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 7
Info & Service<br />
Die Scholle<br />
Meeresfrüchte sind<br />
nicht nur lecker,<br />
sondern auch gesund.<br />
Wir stellen<br />
Ihnen jeweils eine<br />
Variation <strong>vor</strong>, um Sie zum Fisch-Fan zu machen.<br />
Die Scholle, der bekannteste Plattfisch<br />
neben der Flunder, besticht schon durch ihr<br />
ungewöhnliches Äußeres. Ihre Rücken- und<br />
Afterflossen sind in Form eines Saums rund<br />
um den Körper angeordnet.<br />
Auf ihrem Kopf, der durch die flache Körperform<br />
wie verdreht erscheint, trägt sie – von<br />
einem Auge ausgehend – eine Reihe von<br />
Knochenhöckern entlang des „Scheitels“.<br />
Die Oberseite des Fisches, auf deren rechter<br />
Seite sich die Augen befinden, ist mit kleinen,<br />
glatten Schuppen bedeckt und weist<br />
auf blaugrünem oder braunem Untergrund<br />
rote Flecken auf. Diese lassen Rückschlüsse<br />
auf das Alter des Tieres zu (Schollen werden<br />
bis zu 45 Jahre alt!): mit der Zeit bekommen<br />
sie einen hellen Rand. Die Unterseite des<br />
Fisches ist weißlich.<br />
Bei der Zubereitung muss darauf geachtet<br />
werden, dass es nicht trocken wird.<br />
Schollenfilet mit Shrimps<br />
Sie benötigen:<br />
4 Schollenfilets, 50 g Shrimps oder<br />
Krabben, 2 Schalotten, 125 g Champignons,<br />
1 Glas Weißwein, 1 Becher süße<br />
Sahne, 1 EL Butter.<br />
Schollenfilets abspülen und kurz in<br />
Zitronensaft legen. Dann salzen und<br />
pfeffern. Schalotten würfeln und in<br />
der Butter andünsten, Champignons in<br />
Scheiben schneiden und zugeben. Wein<br />
und Sahne angießen, die Schollenfilets<br />
auflegen und das Ganze bei geschlossenem<br />
Deckel garziehen lassen. Am<br />
Schluss die Shrimps auflegen und<br />
evtl. mit Kräutern bestreuen. Dazu<br />
passt Reis.<br />
8 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Info & Service<br />
REINIGEN<br />
Wellness im Alltag –<br />
Pflege und Entspannung für Körper und Seele<br />
Den Begriff „Reinigen“ verstehen<br />
Legen Sie einen Spargeltag ein, indem<br />
wir meist im äußeren Sinne und<br />
Sie die vielfältigen Möglichkeiten der Zu-<br />
beziehen ihn z.B. auf unser tägliches<br />
bereitung nutzen.<br />
Reinigungsritual wie Duschen,<br />
Sie können ihn kalt mit magerem Schin-<br />
Waschen und Zähneputzen.<br />
ken umwickeln oder im Ofen mit etwas<br />
Olivenöl garen und mit Balsamiko-Essig<br />
Dabei kann er durchaus auch das Reini-<br />
und Zitronensaft beträufeln. Auch als Sa-<br />
gen unseres Inneren mit einschließen: das<br />
lat schmeckt er köstlich (z.B. mit hartge-<br />
Vertreiben von Sorgen und das Klären<br />
kochten Eiern, Schinkenwürfeln und einer<br />
des wirren Gespinstes von belastenden,<br />
Soße aus Essig, Salz, Zucker, Sojasoße,<br />
Kräfte zehrenden Gedanken. Inneres und<br />
Olivenöl und Kräutern).<br />
Äußeres hängen beim Menschen eng<br />
miteinander zusammen, deshalb sind<br />
ein kritischer Blick auf die Ernährungsgewohnheiten<br />
oder die körperlichen<br />
Aktivitäten ebenso wichtig für den gesundheitlichen<br />
„Frühjahrsputz“ wie die<br />
Meditation<br />
Wählen Sie für<br />
die Reinigungs-<br />
Meditation einen<br />
Zeitpunkt, zu dem<br />
schweben unbeirrt und in innerer Ruhe<br />
über dem See, an dessen Grund der<br />
Stein liegt. Sie wissen: Der Stein liegt dort<br />
– aber das kann Sie nicht daran hindern,<br />
Ihren Weg mit Zuversicht fortzusetzen.<br />
innere Aufarbeitung von Problemen. Die<br />
folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, sich<br />
auf beiden Ebenen um lange vernachlässigte<br />
„Ecken“ zu kümmern und neu<br />
gestärkt aus dieser „Aufräumaktion“<br />
her<strong>vor</strong> zu gehen.<br />
Spargelkur<br />
Der Spargel gehört zu den beliebtesten<br />
Gemüsesorten des Frühjahrs. Nicht nur<br />
sein delikater Geschmack, sondern auch<br />
seine gesundheitsfördernden Eigenschaften<br />
machen<br />
ihn zum unentbehrlichen<br />
Helfer<br />
bei einer kleinen<br />
Reinigungskur.<br />
Nicht umsonst gilt der Spargel in der<br />
traditionellen chinesischen Medizin als<br />
Sie mindestens 15<br />
Minuten ungestört sind. Vergegenwärtigen<br />
Sie sich Ihre momentane Lebenssituation<br />
in Form eines Gemäldes: wichtige<br />
Bereiche nehmen viel Platz ein, unwichtige<br />
weniger. Lassen Sie dann, wie bei<br />
einem Relief, die Stellen her<strong>vor</strong>treten, an<br />
denen Sie etwas als besonders problematisch<br />
oder belastend empfinden.<br />
Dann tun Sie ein paar tiefe Atemzügen,<br />
löschen alle <strong>vor</strong>herigen Gedanken aus<br />
und stellen sich folgende Szene <strong>vor</strong>:<br />
Der Himmel ist strahlend blau, die weißen<br />
Wolken spiegeln sich im Wasser eines<br />
Sees. Sie stehen am Ufer und halten einen<br />
Kieselstein in der Hand, der all Ihre<br />
Sorgen und Probleme verkörpert. Diesen<br />
Stein werfen Sie ins Wasser, sie fühlen,<br />
wie er langsam auf den Grund sinkt.<br />
Finden des Zentrums<br />
Setzen Sie sich auf<br />
ein flaches Kissen<br />
auf den Boden<br />
und verschränken<br />
Sie die Beine zum<br />
Schneidersitz. Strecken Sie die Wirbelsäule,<br />
legen die Hände gefaltet hinter<br />
den Kopf und drücken Sie die Ellbogen<br />
so weit wie möglich nach hinten. Dabei<br />
atmen Sie tief ein.<br />
Beim Ausatmen führen Sie die Ellbogen<br />
nach <strong>vor</strong>n und senken das Kinn tief auf<br />
die Brust. Die Wirbelsäule ist gerundet,<br />
die Schulterpartie gedehnt. Wiederholen<br />
Sie diesen Vorgang fünfmal, indem Sie<br />
intensiv das Atemzentrum in Ihrer Brust<br />
spüren.<br />
hochwirksames Entwässerungsmittel,<br />
Jetzt wenden Sie den Blick zu den Wol-<br />
Fotos: Fotolia<br />
das den Körper bei seinen natürlichen<br />
Entgiftungsprozessen unterstützt.<br />
ken: die ziehen unbeschwert dahin.<br />
Fühlen Sie sich als eine der Wolken: Sie<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 9
Rat & Recht<br />
Welche Vorteile haben Pflegebedürftige durch die<br />
Anerkennung einer Schwerbehinderung?<br />
Anträge auf Anerkennung<br />
einer<br />
Bärbel Schönhof<br />
Schwerbehinderung<br />
müssen beim<br />
zuständigen Amt<br />
gestellt werden.<br />
In NRW haben ab<br />
Durch die Anerkennung als<br />
Schwerbehinderte entsteht ein Anspruch<br />
auf Erteilung eines Schwerbehindertenausweises,<br />
welcher<br />
den Grad der Behinderung enthält<br />
und verschiedene Merkzeichen<br />
(z. B. „G“, „aG“, „H“ etc.).<br />
Als Behinderung wird eine Erkrankung<br />
angesehen, die dauerhaft zu Funktionsbeeinträchtigungen<br />
in allen Lebensbereichen<br />
führt. Dieser Zustand muss<br />
für mindestens sechs Monate bestehen.<br />
Demenzerkrankungen z. B. sind<br />
chronische Leiden, die nicht zu heilen<br />
sind und zu Beeinträchtigungen in allen<br />
Bereichen des Lebens führen. Sie können<br />
als Behinderung anerkannt werden.<br />
Schwerbehinderte sind Personen<br />
mit einem Grad der Behinderung (GdB)<br />
von mindestens 50. Hierbei gibt nicht<br />
die Diagnose den Ausschlag für die<br />
Feststellung einer Behinderung, sondern<br />
das Ausmaß der Beeinträchtigung<br />
in der Lebensführung. Da zu Beginn<br />
der Erkrankung die Lebensführung<br />
kaum eingeschränkt ist, wird zu diesem<br />
Zeitpunkt ein Demenz-Patient trotz<br />
gesicherter Diagnose nicht immer als<br />
schwerbehindert anerkannt.<br />
dem 1.1.2008 die<br />
Kreise und kreisfreien<br />
Städte die Aufgaben der <strong>vor</strong>her<br />
zuständigen Versorgungsämter in<br />
Schwerbehindertenangelegenheiten<br />
übernommen.<br />
In einem Leitfaden für die ärztliche Gutachtertätigkeit<br />
nach dem Schwerbehindertenrecht<br />
sind die Behinderungen<br />
nach Schwere der Funktionseinschränkungen<br />
in Grade der Behinderung<br />
von 20 bis 100 eingeteilt und jedes<br />
betroffene Organ und fast jede mögliche<br />
Krankheit aufgeführt. Anhand<br />
dieses Leitfadens stellen die Ämter den<br />
Gesamtgrad der Behinderung eines Betroffenen<br />
fest.<br />
Die Anerkennung einer Schwerbehinderung<br />
beinhaltet steuerliche und<br />
nicht steuerliche Vorteile: Ein anerkannt<br />
Schwerbehinderter, dem das Merkzeichen<br />
„H“ zuerkannt wird, hat z. B.<br />
einen Anspruch auf Kraftfahrzeugsteuerbefreiung.<br />
Zudem kann er Freifahrten<br />
mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen.<br />
Auch die Kfz-Versicherung ist<br />
für Schwerbehinderte verbilligt (weitere<br />
Infos hierzu unter finanzamtbochum-sued.de).<br />
Zu den steuerlichen<br />
Nachteilsausgleichen gehören weiterhin<br />
Erleichterungen bei der Lohn- und<br />
Einkommenssteuer. Zudem können<br />
Rechtsanwältin und<br />
Fachanwältin für Sozialrecht<br />
kanzlei-schoenhof.de<br />
Pflegepersonen, die eine hilflose Person<br />
(Merkzeichen „H“) pflegen, einen<br />
Pauschalbetrag von 924,- Euro jährlich<br />
geltend machen. Zu den nicht steuerlichen<br />
Nachteilsausgleichen gehört<br />
auch ein erhöhter Kündigungsschutz<br />
bei Wohnungen, falls die Kündigung<br />
wegen der Schwerbehinderung eine<br />
unzumutbare Härte bedeuten würde<br />
(§574 BGB). Verschiedene Automobilhersteller<br />
gewähren auf den Kauf eines<br />
Neuwagens Rabatte, Handy-Anbieter<br />
sehen bei einem GdB von 80 Sondertarife<br />
<strong>vor</strong>. Bei einem GdB von 100<br />
und gleichzeitiger voller Minderung<br />
der Erwerbsfähigkeit besteht die Möglichkeit,<br />
sich laufende Bausparverträge<br />
<strong>vor</strong>zeitig zuteilen zu lassen (§ 4 Abs. 4<br />
Nr. 1 VermBG).<br />
Außergewöhnliche Krankheitskosten,<br />
die durch eine Kur oder eine Operation<br />
entstehen, können zusätzlich steuerlich<br />
abgesetzt werden. Die Kosten für<br />
Haushaltshilfen können Schwerbehinderte<br />
bis zu 924,- Euro absetzen.<br />
Fotos: Schönhof Priv., Fotolia<br />
10 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Immer an Ihrer Seite-<br />
immer auf Augenhöhe!<br />
Professionelle Pflege<br />
Wenn es in den eigenen vier Wänden nicht mehr<br />
geht, brauchen Sie einen Ansprechpartner, der<br />
Ihnen beides bieten kann: hochprofessionelle<br />
Pflege und persönliche Betreuung.<br />
Der ASB Regionalverband <strong>Herne</strong>-Gelsenkirchen<br />
e.V. und die angegliederten Gesellschaften<br />
betreiben sieben stationäre Pflegeeinrichtungen<br />
im gesamten Ruhrgebiet - vier Häuser allein in<br />
<strong>Herne</strong> und Wanne-Eickel.<br />
Neben modernsten Einrichtungen der<br />
klassischen stationären Altenpflege finden Sie<br />
in unseren Begegnungs- und Pflegezentren<br />
auch hochspezialisierte Wohnbereiche<br />
für beatmungspflichtige Bewohner, junge<br />
Pflegebedürftige oder demenzell erkrankte<br />
Menschen.<br />
Kompetente Beratung<br />
Pflegebedürftigkeit kommt oft überraschend!<br />
An drei Standorten in <strong>Herne</strong> und Wanne-Eickel<br />
bieten die Infobüros des Arbeiter-Samariter-Bundes<br />
deshalb unkomplizierte und kompetente Beratung auf<br />
Augenhöhe – egal welche Hilfe oder Pflege benötigt wird.<br />
Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin oder<br />
lassen Sie sich telefonisch beraten unter<br />
(0 23 23) 91 90 423.<br />
www.asb-herne-gelsenkirchen.de
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Flurwoche für die Familienund<br />
Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong><br />
MitarbeiterInnen von neuer Komödie im Mondpalast begeistert<br />
Eine Weihnachtsüberraschung der etwas anderen Art bescherte die Familien- und Krankenpflege e.V. (FuK) <strong>Herne</strong><br />
ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn Geschäftsführerin Ellen Bobe-Kemper teilte sie zur Flurwoche im<br />
Mondpalast ein. Allerdings mussten sie nicht eigenhändig zu Aufnehmer, Besen und Kehrblech greifen, sondern<br />
konnten anderen bei der Arbeit zusehen, was ja immer ein großes Vergnügen ist. Noch besser aber, wenn man dann<br />
dabei auch noch all den Knatsch und Tratsch mitkriegt, den die Nachbarn so im Treppenhaus verbreiten...<br />
Zu Beginn eines komödiantischen<br />
Abends, der nahezu kein Ruhrgebietsklischee<br />
ausließ, gab es für die rund<br />
130 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
der FuK <strong>Herne</strong> stilgerecht erst einmal<br />
eine Currywurst. Danach hob sich<br />
dann der Vorhang im Mondpalast und<br />
der Blick fiel auf die Idylle eines Wanne-Eickeler<br />
Hausflurs, wo das Ehepaar<br />
Buschmann gerade mit Treppeputzen<br />
beschäftigt ist, denn sie haben Flurwoche.<br />
Nach und nach laufen dann<br />
alle Hausbewohner durch das noch<br />
nasse Treppenhaus: die rassige Italienerin,<br />
eine immer leicht angesäuselte<br />
Türkin, ein sentimentaler Homosexu-<br />
eller, ein schusseliger Computerfreak,<br />
ein überangepasster buckliger Einsiedler<br />
sowie eine Russlanddeutsche<br />
„Erzieherin“ in Lack und Leder. Sie alle<br />
pflegen unter dem berühmten Mond<br />
von Wanne-Eickel ihre Vorurteile und<br />
gehen sich gegenseitig gehörig auf<br />
die Nerven. Einig sind sie sich nur in<br />
ihrer Abneigung gegenüber dem polnischen<br />
Nachbarn mit seinem unaussprechlichen<br />
Namen. In „Flurwoche“<br />
zeigt Autor Sigi Domke wieder einmal<br />
ein Stück echtes Miniatur-Ruhrgebiet<br />
mit seinem alltäglichen Wahnsinn,<br />
Foto: FuK <strong>Herne</strong><br />
II | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Links: Typische Ruhrgebietsklischees waren bei der Weihnachtsfeier der Familien- und<br />
Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong> im Wanner Mondpalast angesagt und so gab es statt diverser<br />
weihnachtlicher Gaumenfreuden stilecht die berühmte Currywurst.<br />
das Mondpalast-Intendant Thomas<br />
Reich gekonnt inszeniert hat. „Das<br />
war mal eine ganz andere Art von<br />
betrieblicher Weihnachtsfeier, die bei<br />
allen gut angekommen ist“, zog Ellen<br />
Bobe-Kemper am Schluss des Theaterabends<br />
Bilanz.<br />
Im Jahre 2004 startete Christian<br />
Stratmann, übrigens ein Bruder des<br />
aus dem Fernsehen bekannten Mediziners<br />
und Comedian Dr. Stratmann<br />
aus Essen, mit seinem Theaterprojekt<br />
Mondpalast im Städtischen Saalbau<br />
im Wanner Stadtgarten. Der wilhelminische<br />
Jugendstilbau, 1911 als<br />
„Kaisersaal“ errichtet, wurde immer<br />
schon zu Theaterzwecken verwendet<br />
und sah unter anderem Größen wie<br />
Zarah Leander, Theo Lingen und Maria<br />
Schell. Heute ist der Mondpalast<br />
zu einem starken Stück Ruhrgebiet<br />
geworden und zählt zu den beliebtesten<br />
Volkstheatern in Deutschland.<br />
In aktuell sechs verschiedenen<br />
Komödien nimmt das Theater die<br />
Eigenarten und Macken der Ruhrgebietsmenschen<br />
aufs Korn und zeigt<br />
sie „in ihrem natürlichen Revier zwischen<br />
Trinkhalle, Schalke und Strukturwandel“,<br />
wie es Prinzipal Christian<br />
Stratmann ausdrückt. Die Komödie<br />
„Flurwoche“ steht noch bis Ende<br />
April auf dem Spielplan des Mondpalastes.<br />
Informationen & Kontakt:<br />
Mondpalast von Wanne-Eickel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Wilhelmstraße 26<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
02325 - 588 999<br />
Montags bis Freitags 10 - 18 Uhr<br />
Samstags 9 bis 14 Uhr<br />
mondpalast.com<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009 |<br />
III
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
„Denken und handeln im Sinne unserer Kunden“<br />
Dieter Greling ist neuer Vorsitzender der FuK <strong>Herne</strong><br />
Der neue Vorstand der Familien- und Krankenpflege e. V. <strong>Herne</strong> (v.l.):<br />
Dieter Greling, Ellen Bobe-Kemper, Dr. Ute Leifert, Dr. Sigrun Euler, Karl-Heinz Abraham.<br />
Seit dem 25. September 2008 hat die Familien- und Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong><br />
(FuK) einen neuen Mann an ihrer Spitze. Nachdem die langjährige Vorstands<strong>vor</strong>sitzende<br />
Hanne Seekamp aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt niederlegen<br />
musste, wählte die Mitgliederversammlung einen neuen fünfköpfigen<br />
Vorstand, der aus seiner Mitte Dieter Greling einstimmig zum neuen Vorsitzenden<br />
bestellte. Die offizielle Stabübergabe erfolgte am 6. Oktober 2008 im<br />
Rahmen einer Feierstunde.<br />
Der „Neue“ war früher Direktor der lungen und Neuerungen konstruktiv<br />
IKK <strong>Herne</strong>, ist verheiratet, Vater zweier <strong>vor</strong>anzutreiben“, umreißt er sein „Regierungsprogramm“.<br />
erwachsener Kinder und stolzer Großvater<br />
eines Enkelkindes. Bereits seit etwa<br />
10 Jahren mit der Vorstandsarbeit Erfahrung weiß Dieter Greling, dass es<br />
Aus seiner langjährigen beruflichen<br />
vertraut übernahm der 64jährige jetzt für die FuK, wie für jedes andere Unter-<br />
die Verantwortung für die zahlreichen<br />
Hilfsangebote der FuK und für die rund<br />
180 Mitarbeiter, die etwa 800 <strong>Herne</strong>r<br />
Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger<br />
Weise versorgen. “Ich werde die bewährten<br />
Angebote der FuK für ältere<br />
und erkrankte Menschen erhalten<br />
und ausbauen. Gleichzeitig richtet sich<br />
mein Blick in die Zukunft. Ich werde<br />
versuchen, mögliche Weiterentwick-<br />
nehmen auch, notwendig ist, sich ständig<br />
neue, weitere Betätigungsfelder<br />
zu erschließen. Diese könnten aktuell<br />
beispielsweise im Bereich von Angeboten<br />
für Demenzkranke liegen. Aber die<br />
konkreten Pläne dazu sind noch nicht<br />
ausgereift. Angesichts der derzeitigen<br />
schwierigen wirtschaftlichen Großwetterlage<br />
will er aber auf keinen Fall<br />
irgendwelche unkalkulierbare Risiken<br />
eingehen, die dann möglicherweise<br />
die seit 1975 stetig gewachsene und<br />
sehr erfolgreiche Entwicklung der FuK<br />
in <strong>Herne</strong> gefährden könnten. Anderer-<br />
Fotos: FuK <strong>Herne</strong><br />
IV | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Der neue Vorsitzende Dieter Greling, dankt seiner Vorgängerin und jetzigen Ehren<strong>vor</strong>sitzenden<br />
Hanne Seekamp, für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der<br />
Familien- und Krankenpflege e. V. <strong>Herne</strong>.<br />
Seit der Vollversammlung im Herbst des<br />
Jahres 2008 steht Dieter Greling als<br />
neuer Vorsitzender an der Spitze der<br />
Familien- und Krankenpflege e. V. <strong>Herne</strong>.<br />
seits bilden sich immer mehr private<br />
Pflegedienste. Um sich auf dem infolge<br />
der demographischen Entwicklung<br />
künftig heiß umkämpften Markt weiterhin<br />
behaupten zu können, setzt der<br />
neue Vorsitzende auf die Qualität der<br />
Pflege und das überdurchschnittliche<br />
Engagement der Mitarbeiter der FuK.<br />
„Neue Kunden gewinnen wir häufig<br />
über unsere breit gefächerte Palette<br />
von Hilfsangeboten für ältere<br />
Menschen, wie Essen auf Rädern,<br />
Hauswirtschaftshilfe etc. und – ganz<br />
wichtig – durch Mundpropaganda“,<br />
weiß Dieter Greling. Zusätzlich dienen<br />
Patientenfeste, Tage der offenen Tür<br />
und die Präsentation der Leistungen<br />
der FuK auf diversen Veranstaltungen<br />
gezielt der Kundenakquise. „Ein weiteres<br />
Ziel, das ich mir setze, ist die<br />
Mitgliederwerbung, damit die Last<br />
der Verantwortung auf möglichst viele<br />
Schultern verteilt werden kann. Wir<br />
erheben keine Mitgliederbeiträge und<br />
auch der Zeitaufwand eines ehrenamtlichen<br />
Engagements bei uns hält<br />
sich in überschaubaren Grenzen. Aber<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009 |<br />
V
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
bürgerschaftlicher Einsatz ist eben<br />
auch gerade im Bereich der häuslichen<br />
Krankenpflege gefragt. Denn<br />
schließlich kann es jeden treffen und<br />
dann ist man froh, adäquate und<br />
professionelle Hilfe zu bekommen.<br />
Dazu ist aber eine aktive Mitarbeit<br />
seitens der Bürgerinnen und Bürger<br />
erforderlich“, meint Dieter Greling.<br />
„Ich wünsche mir für meine Amtszeit,<br />
dass wir unsere hohe Qualität in<br />
der häuslichen Krankenpflege erhalten<br />
und noch steigern können. Bei<br />
all unserem Tun sollten wir aber nie<br />
vergessen, im Sinne unserer Kunden<br />
zu denken und zu handeln.“<br />
„Frühstückspaten“ - Allein muss<br />
Älteren Menschen ein wenig Zeit schenken<br />
Informationen & Kontakt:<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum <strong>Herne</strong>-Mitte<br />
Altenhöfener Str. 42-44<br />
44623 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 994 90 - 0<br />
F.u.K.<strong>Herne</strong>1@t-online.de<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum <strong>Herne</strong>-Wanne<br />
Freisenstr. 4-6<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
02325 - 97 30 - 0<br />
F.u.K.<strong>Herne</strong>2@t-online.de<br />
Beratungszentrum<br />
<strong>Herne</strong>-Horsthausen<br />
Gneisenaustr. 1<br />
44628 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 800 31<br />
F.u.K.<strong>Herne</strong>3@t-online.de<br />
Beratungszentrum <strong>Herne</strong>-Süd<br />
Jahnstr. 27<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 229 05 67<br />
FuK.<strong>Herne</strong>4@t-online.de<br />
Zeit ist ein kostbares Gut in unserer schnelllebigen Gesellschaft. Während<br />
des Berufslebens ist freie Zeit in der Regel knapp bemessen und<br />
meistens auch schon für diverse Aktivitäten verplant. Im Rentenalter<br />
endlich steht Zeit im Überfluss zur Verfügung, doch manch einer weiß<br />
dann nichts damit anzufangen.<br />
Denn da gibt es auf der einen Seite Seniorinnen<br />
und Senioren, die sehr ein-<br />
zusammen, dass von der Koordiniestückspaten<br />
– Allein muss nicht sein...“<br />
sam sind, weil sie allein leben und ihre rungsstelle Bürgerschaftliches Engagement,<br />
der zentralen Anlaufstelle für<br />
Angehörigen weit entfernt wohnen.<br />
Auf der anderen Seite langweilen sich alle Fragen rund um ehrenamtliches<br />
rüstige Ruheständler oft und würden und freiwilliges Engagement, und der<br />
ehrenamtlich gerne etwas sinnvolles Seniorenberatung der Familien- und<br />
für andere tun. Beide Seiten bringt Krankenpflege e.V. <strong>Herne</strong> gemeinsam<br />
seit April 2008 das Projekt „Früh-<br />
getragen wird.<br />
Foto: FuK <strong>Herne</strong><br />
VI | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
nicht sein<br />
Gemäß dem Motto des Frühstückspatenprojekts „Allein muss nicht<br />
sein“ genossen Hannelore Schörmann und Erika Cousin (v.l.) einen<br />
gemeinsamen Kinobesuch und den neuen Film zum Abba-Musical.<br />
„Wir suchen Freiwillige, die einmal<br />
pro Woche Zeit, Ruhe und Lust haben,<br />
sich mit einem älteren Menschen, der<br />
von der Familien- und Krankenpflege<br />
e.V. in <strong>Herne</strong> oder Wanne betreut<br />
und versorgt wird, zu beschäftigen“,<br />
erklärt Seniorenberaterin Ulrike Lange.<br />
„Gestartet sind wir damit, dass<br />
gemeinsam gefrühstückt wurde, daher<br />
stammt der Name des Projekts<br />
„Frühstückspaten“. Mittlerweile gibt<br />
es aber zahlreiche weitere Aktivitäten<br />
wie Vorlesen, gemeinsame Spaziergänge,<br />
Begleitung bei einem gemütlichen<br />
Einkaufsbummel und vieles<br />
andere mehr. Eine ältere Dame war<br />
mit ihrer Patin zum Beispiel seit Jahren<br />
zum ersten Mal wieder im Kino, das<br />
war ein ganz großes Ereignis für sie.“<br />
Derzeit engagieren sich sechs Leute<br />
im Alter zwischen 50 und 80 Jahren<br />
in dem Projekt, während ihre Schützlinge<br />
zwischen 70 und 90 Jahre alt<br />
sind. Dass sie in der Vergangenheit<br />
wenig mit hilfebedürftigen Senioren<br />
zu tun hatten und aus ganz anderen,<br />
unterschiedlichen Berufszweigen<br />
kommen, sieht Ulrike Lange eher als<br />
Vorteil. „Wir haben beispielsweise<br />
einen pensionierten Hauptschullehrer,<br />
der ganz viele spannende Dinge<br />
erzählen kann.“ Doch gesucht werden<br />
für das Projekt nicht nur Ruheständler,<br />
sondern auch Menschen<br />
aus anderen Altersschichten, die eine<br />
zusätzliche Aufgabe suchen und gerne<br />
Zeit verschenken möchten. Besondere<br />
Voraussetzungen muss niemand<br />
mitbringen, auch ein Führerschein ist<br />
nicht erforderlich. „Ich achte immer<br />
darauf, dass es möglichst keine weiten<br />
Wege gibt und das Ganze eher<br />
auf der Ebene der nachbarschaftlichen<br />
Hilfe ablaufen kann“, sagt die<br />
Seniorenberaterin. „Natürlich mache<br />
ich mir Gedanken, wer zu wem passt,<br />
denn die Chemie muss stimmen, damit<br />
es Spaß macht und Sinn ergibt.“<br />
Zum Erfahrungsaustausch treffen sich<br />
alle im Projekt engagierten etwa alle<br />
5 bis 6 Wochen. Außerdem werden in<br />
unregelmäßigen Abständen Vorträge<br />
zu Themen aus dem Bereich Arbeit<br />
mit Senioren angeboten.<br />
Informationen & Kontakt:<br />
Stadt <strong>Herne</strong><br />
Koordinierungsstelle Bürgerschaftliches<br />
Engagement<br />
Beate Tschöke<br />
Kirchhofstraße 5<br />
44621 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 16 35 48<br />
ehrenamt@herne.de<br />
Familien- und Krankenpflege e.V.<br />
<strong>Herne</strong><br />
Seniorenberatung<br />
Ulrike Lange<br />
Gneisenaustraße 1<br />
44628 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 8 00 31<br />
f.u.k.herne3@t-online.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag<br />
von 9:30 bis 12 Uhr<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009 | VII
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Damit Pflege ein Gesicht bekommt<br />
Stimmen und Stimmungen aus den Teams der Pflegestützpunkte <strong>Herne</strong> und Wanne<br />
Jeden Morgen und jeden Abend fahren sie raus, bei Wind und Wetter, auch<br />
an Sonn- und Feiertagen, Weihnachten, Ostern, Pfingsten, egal - 365 Tage im<br />
Jahr. Ihre Kunden erwarten sie schon, sie warten darauf, dass sie ihnen bei der<br />
Körperpflege helfen, dass sie ihre Verbände wechseln, warten auf die morgendliche<br />
Medikamentengabe oder die Insulinspritze zum Abendessen. In der<br />
Regel leisten sie ihren Dienst eher still und im Verborgenen, doch damit die<br />
Pflege ein Gesicht bekommt, stellt die „<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong>“ hier beispielhaft<br />
einige der Krankenschwestern und -pfleger aus den beiden Pflegestützpunkten<br />
der Familien- und Krankenpflege e.V. (FuK) in <strong>Herne</strong> und Wanne <strong>vor</strong>.<br />
„Nach meiner<br />
Schulzeit wollte<br />
oder unternehme etwas mit meinem<br />
Freundeskreis.“<br />
ich einen Beruf<br />
entweder<br />
Seit 22 Jahren ist<br />
Lisa Breil<br />
in der Jugendarbeit<br />
oder in<br />
der Altenhilfe<br />
ergreifen und<br />
Ulrich Schüppen<br />
A l t e n p f l e g e r.<br />
„Als Zivildienstleistender<br />
kam<br />
studierte deshalb zunächst Pädagogik<br />
bis zum Vordiplom. Dann sattelte<br />
ich erstmals mit<br />
der Altenpflege<br />
ich auf Altenpflegerin um“, berichtet<br />
Ulrich Schüppen<br />
in Berührung,<br />
Lisa Breil, die das Pflegeteam des<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrums <strong>Herne</strong>-Mitte<br />
leitet. „Wir arbeiten hier nach dem<br />
sogenannten Bezugspflegesystem,<br />
das heißt: abgesehen von krankheitsoder<br />
urlaubsbedingten Umstellungen<br />
hat es der Kunde immer mit derselben<br />
Pflegeperson zu tun, das ist für<br />
beide Seiten sehr angenehm. Es baut<br />
sich dadurch im Laufe der Zeit ein<br />
sehr solides Vertrauensverhältnis auf.<br />
Außer bei den medizinisch-pflegerischen<br />
Notwendigkeiten orientieren<br />
wir uns in unserer Arbeit ganz an<br />
den Wünschen und Bedürfnissen<br />
unserer Kunden, sie sind der Boss. In<br />
meiner Freizeit höre ich gerne Musik<br />
danach wollte ich nie wieder etwas<br />
anderes machen. Besonders interessant<br />
finde ich das Thema Wundversorgung.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
unseren Wundmanagern beobachte<br />
ich die Entwicklung der Wunde, kann<br />
durch spezielle Pflegetechniken die<br />
Heilung beeinflussen und gelange in<br />
der Regel zu einem positiven Behandlungsergebnis.<br />
Das ist gut für den Patienten,<br />
aber auch ein Erfolgserlebnis<br />
für mich, das aus dem üblichen Rahmen<br />
der Grundpflege herausragt. Mir<br />
macht meine Arbeit Spaß, allerdings<br />
wünschte ich mir manchmal mehr<br />
planbare Freizeit. Denn wenn jemand<br />
aus unserem Team plötzlich ausfällt,<br />
müssen wir anderen natürlich seine<br />
Kunden weiterversorgen. Da bleiben<br />
dann schon mal lang geplante Freizeitaktivitäten<br />
auf der Strecke. Die<br />
bisweilen belastenden Eindrücke aus<br />
meinem Berufsalltag versuche ich<br />
nicht mit nach Hause zu nehmen.<br />
Wenn ich den Dienstwagen abstelle,<br />
vergesse ich das Erlebte. In meinem<br />
eigenen Auto schiebe ich dann eine<br />
CD – <strong>vor</strong>zugsweise von Herbert Grönemeyer<br />
– ein und schalte ab.“<br />
Ähnliche Rituale<br />
kennen auch<br />
die anderen aus<br />
dem Pflegeteam,<br />
etwa eine in aller<br />
Ruhe genossene<br />
Tasse Kaffee im<br />
Cornelia Hubbert<br />
Pflegestützpunkt<br />
und der Austausch mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen über die Ereignisse<br />
des Tages, der dank des sehr guten<br />
Betriebsklimas jederzeit möglich ist.<br />
„Für mich ist der Wechsel der Kleidung<br />
in diesem Zusammenhang wichtig,<br />
damit schlüpfe ich in meine nächste<br />
Rolle. Als Mutter von drei Kindern geht<br />
der Stress allerdings nahtlos weiter“,<br />
schmunzelt Cornelia Hubbert. Seit 25<br />
Jahren ist sie Krankenschwester, hat<br />
davon zehn Jahre lang im Krankenhaus<br />
gearbeitet, doch dahin will sie nie wieder<br />
zurück. „Die ständige Fluktuation<br />
der Patienten hat mich gestört und<br />
dass man auf eine Fachrichtung wie Innere,<br />
Chirurgie oder Gynäkologie festgelegt<br />
war. In der häuslichen Kranken-<br />
Fotos: FuK <strong>Herne</strong><br />
VIII | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
pflege bietet sich mir beruflich ein sehr<br />
viel breiteres Spektrum, was immer<br />
neue Erfahrungen mit sich bringt. Das<br />
große Plus der Arbeit bei der FuK sehe<br />
ich in der individuellen, ganzheitlichen<br />
Betreuung der Kunden bis zu deren<br />
Tod. Zu schaffen macht mir aber der<br />
Zeitdruck in der Pflege, der uns von<br />
der <strong>Gesundheit</strong>spolitik aufgezwungen<br />
wird. Ich würde mir gerne öfter mehr<br />
Zeit für meine Patienten nehmen, doch<br />
die herrschenden Bestimmungen lassen<br />
das leider nicht zu. Ich wünsche<br />
mir einfach mehr gesellschaftliche Anerkennung<br />
unserer Arbeit, eben dass<br />
nicht alles so als selbstverständlich hingenommen<br />
wird.“<br />
M arion En -<br />
gelbracht hat<br />
zunächst eine<br />
Ausbildung zur<br />
Arzthelferin gemacht<br />
und nach<br />
deren erfolgreichem<br />
Abschluss<br />
Marion Engelbracht<br />
auch in diesem Beruf gearbeitet. Später<br />
pendelte die mehrfache Mutter<br />
zwischen Kinder- und Krankenhausbett,<br />
denn sie jobbte als Nachtwache<br />
in verschiedenen Kliniken. Doch auf<br />
Dauer erfüllte sie das nicht, sie wechselte<br />
zur ambulanten Krankenpflege<br />
und landete schließlich bei der FuK.<br />
„Ich habe diesen Schritt nie bereut.<br />
Der Kontakt zu den Patienten ist viel<br />
intensiver als in der Klinik. Man geht<br />
mit seinen Kunden oft ein langes und<br />
schwieriges Stück ihres Lebensweges<br />
gemeinsam.“<br />
Dieses persönliche<br />
Verhältnis<br />
zu den Patienten<br />
macht auch für<br />
Sabine Giesler<br />
vom Pflegeteam<br />
des <strong>Gesundheit</strong><br />
szentrums<br />
Sabine Giesler<br />
<strong>Herne</strong>-Wanne den besonderen Reiz<br />
ihrer Arbeit aus. „Man gehört da<br />
manchmal direkt mit zur Familie“,<br />
z.B.<br />
Seriöse und kompetente Vermietung<br />
von Wohnungen<br />
Lebenslanges Dauernutzungsrecht<br />
Soziale Beratung und Betreuung<br />
WOHNUNGSVEREIN<br />
HERNE eG<br />
Bochumer Straße 72<br />
44623 <strong>Herne</strong><br />
Telefon: 02323-99491-0<br />
Telefax: 02323-460873<br />
Internet: www.wohnungsverein-herne.de<br />
E-Mail: info@wohnungsverein-herne.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009 |<br />
IX
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Fortsetzung von Seite IX<br />
berichtet die ehemalige stellvertreten-<br />
Auf einsamem<br />
Patienten als Menschen aus den<br />
de Stationsschwester einer privaten<br />
Posten<br />
sieht<br />
Augen. „Wenn ich etwa jemandem<br />
chirurgischen Station. Nach einer Ba-<br />
sich auch Karin<br />
mit Schluckbeschwerden das Essen<br />
bypause ist sie nun seit 16 Jahren in<br />
Schipper, wenn<br />
löffelweise anreiche, dann dauert<br />
der ambulanten Krankenpflege tätig.<br />
auch in ande-<br />
das eben länger, aber die Zeit, die<br />
„Bedrückend finde ich allerdings oft<br />
rer Weise. Sie<br />
ich mir dazu nehme, fehlt hinterher<br />
die Einsamkeit, die manche Kunden<br />
zusätzlich zu ihrer Krankheit ertragen<br />
Karin Schipper<br />
beklagt, dass<br />
die Zusammen-<br />
woanders, denn gleichzeitig wird die<br />
Dokumentation der Pflege immer<br />
müssen, da sie keine Angehörigen<br />
arbeit mit anderen an der Pflege<br />
aufwändiger.“<br />
oder Freunde haben, die nach Ihnen<br />
Beteiligten, wie beispielsweise Kran-<br />
In der Freizeit sucht sie in sportlichen<br />
schauen. Wenn ich dann eines Mor-<br />
ken- bzw. Pflegekasse, Arztpraxen,<br />
Aktivitäten einen Ausgleich zu ihrem<br />
gens in die Wohnung komme und<br />
Behörden usw. oft kompliziert ist<br />
stressigen Berufsalltag.<br />
finde meinen Patienten tot im Bett,<br />
und nicht reibungslos klappt.<br />
ist das für mich jedes Mal ein großer<br />
Zudem seien die starren gesetzlichen<br />
Schock und ich bin sehr traurig.“<br />
Regelungen und strikten Zeit<strong>vor</strong>gaben<br />
für pflegerische Maßnahmen<br />
„In solchen Si-<br />
zu bürokratisch und verlören den<br />
tuationen sollte<br />
man im Kollegenkreis<br />
die<br />
b e l a s t e n d e n<br />
Eindrücke Revue<br />
Levinda Edeler<br />
passieren lassen<br />
und sich alles von der Seele reden“,<br />
weiß Levinda Edeler aus ihrer über<br />
zehnjährigen Berufspraxis in der häuslichen<br />
Krankenpflege. Es sei nämlich<br />
sehr wichtig, Familie und Freunde<br />
nicht auch noch mit den Problemen<br />
aus dem Pflegealltag zu belasten,<br />
denn die ständen in der Regel sowieso<br />
schon hinter dem Beruf mit seinen<br />
variierenden Dienstzeiten zurück. „Ein<br />
Vereinsleben zu führen ist schon sehr<br />
Tagespflege<br />
Kurzzeitpflege<br />
Nachtpflege<br />
Unser Gästehaus<br />
Träger:<br />
St. Vincenz Hospital gGmbH<br />
Hospitalstr. 19<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
24 Kurzzeit-, 12 Tages- und 6 Nachtpflegeplätze<br />
In der Kurzzeitpflege sind die Einzel- und Doppelzimmer<br />
mit Telefon, Fernseher, Notruf und Bad ausgestattet.<br />
Die Gastfreundlichkeit unseres Hauses wird durch seine<br />
besondere Architektur und die angenehme Atmosphäre<br />
der Räumlichkeiten betont.<br />
schwierig und auch Freunde und Verwandte<br />
müssen viel Verständnis für<br />
unseren Beruf und die damit verbundenen<br />
Unannehmlichkeiten aufbringen.“<br />
Gästehaus St. Elisabeth<br />
Laurentiusstr. 10<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
Fon 0 23 25 - 91 26 - 0 gaestehaus@annahospital.de<br />
Fax 0 23 25 - 91 26 - 99 www. gaestehaus-elisabeth.de<br />
Fotos: FuK <strong>Herne</strong><br />
X | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009
F.U.K. <strong>Herne</strong> Lokal<br />
Informationen & Kontakt:<br />
„Es ist trotz einiger<br />
Schwierigkeiten<br />
– und das<br />
sagen alle Mitarbeiterinnen<br />
und<br />
Mitarbeiter – ein<br />
schönes Arbeiten“,<br />
sagt Kers-<br />
Kerstin Duckhorn<br />
tin Duckhorn, die das Pflegeteam des<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrums <strong>Herne</strong>-Wanne<br />
seit 15 Jahren leitet.<br />
„Das liegt nicht zuletzt daran, dass<br />
die Arbeitsweise in der ambulanten<br />
Krankenpflege eine völlig andere ist<br />
als in einer Klinik. Es gibt kein Unterordnen<br />
in irgendwelche Hierarchien<br />
und Hackordnungen, wie sie häufig<br />
in Krankenhäusern existieren. Vor<br />
<strong>Ort</strong> in der häuslichen Umgebung des<br />
Patienten ist jeder auf sich allein gestellt<br />
und handelt eigenverantwortlich.“<br />
Soweit Stimmen und Stimmungen<br />
aus den beiden Pflegeteams der FuK<br />
in <strong>Herne</strong> und Wanne. Natürlich war<br />
das nur eine kleine Auswahl, denn bei<br />
insgesamt über 50 festangestellten<br />
Krankenschwestern und –pflegern,<br />
die zudem je nach Bedarf noch durch<br />
sogenannte „pauschalierte Kräfte“<br />
unterstützt werden, würde es den<br />
Rahmen sprengen, jede einzelne<br />
Pflegekraft hier <strong>vor</strong>zustellen. Den-<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum <strong>Herne</strong>-Mitte<br />
Altenhöfener Str. 42-44<br />
44623 <strong>Herne</strong><br />
02323 - 994 90 - 0<br />
F.u.K.<strong>Herne</strong>1@t-online.de<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum <strong>Herne</strong>-Wanne<br />
Freisenstr. 4-6<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
02325 - 97 30 - 0<br />
F.u.K.<strong>Herne</strong>2@t-online.de<br />
noch ist allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern eines gemein: sie wollen<br />
der Pflege ein Gesicht geben und ihre<br />
Patienten ganzheitlich nach den<br />
neuesten medizinisch-pflegerischen<br />
Erkenntnissen versorgen.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> Lokal 1/2009 |<br />
XI
<strong>Gesundheit</strong> im Doppelpack!<br />
Eine für alle!<br />
Auf Ihrer<br />
Wellenlänge!<br />
PARACELSUS-APOTHEKE<br />
Heike Sibbel<br />
Gerichtsstr. 8<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
Tel.0 23 25 / 7 17 27<br />
www.paracelsus-apotheke-wanne.de<br />
RUHR-APOTHEKE<br />
Dr. Robert Sibbel<br />
Hauptstr. 225<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
Tel. 0 23 25 / 7 31 38<br />
www.ruhr-apotheke-wanne.de<br />
Wir bieten Ihnen ...<br />
✔ Bestimmung der Leberwerte<br />
✔ Bestimmung der<br />
Blutgerinnung (Quicktest)<br />
✔ Blutdruckmessung<br />
✔ Blutzuckertest<br />
✔ Cholesterinbestimmung<br />
✔ Diabetikerberatung<br />
✔ Kosmetikberatung<br />
✔ Maßanfertigung von<br />
Kompressionsstrümpfen<br />
✔ Milchpumpenverleih<br />
✔ Reiseimpfberatung<br />
Nutzen Sie auch die Vorteile<br />
unserer kostenlosen Kundenkarte!
Der Hausarzt rät<br />
Tipp des Arztes ...<br />
Was bedeutet „Salutogenese“?<br />
Dr. med. Joachim Voß<br />
Der relativ neue Begriff der „Salutogenese“<br />
bezeichnet den Ursprung<br />
dessen, was wir<br />
„<strong>Gesundheit</strong>“ nennen. Wir wollen<br />
im Folgenden versuchen, dies<br />
genauer zu erklären.<br />
Kirchgang lässt sie sich nicht nehmen.<br />
In der Nachbarschaft ist sie beliebt und<br />
auf dem Weg zum Markt gibt es immer<br />
wieder ein kleines Pläuschchen.<br />
Was unterscheidet nun beide?<br />
Beide sind krank, haben Schmerzen und<br />
Arzt für Allgemeinmedizin<br />
Hauptstraße 166<br />
44652 <strong>Herne</strong><br />
02325 - 5453<br />
Foto: Voß Priv.<br />
Seit Jahren kommt Frau N. zu mir in die<br />
Praxis. Seitdem ihr Mann <strong>vor</strong> drei Jahren<br />
gestorben ist, hat sie das Gefühl, es<br />
gehe ihr ständig schlechter, obwohl sie<br />
„erst“ 71 Jahre alt ist. Sie hat den Eindruck,<br />
immer kränker zu werden: die<br />
Schmerzen in den Knochen nehmen<br />
zu, ständiger Schwindel begleitet sie<br />
und sie fühlt sich unsicher. Trotz zahlreicher<br />
Untersuchungen bei verschiedenen<br />
Ärzten, die nichts Wesentliches<br />
erbracht haben, hat sie subjektiv ein<br />
Krankheitsgefühl; auch die Schmerzen<br />
der Osteoporose treten immer mehr<br />
in den Mittelpunkt. Dies alles bewirkt<br />
bei ihr einen Rückzug aus dem aktiven<br />
Leben.<br />
Ganz anders wirkt Frau Z. : Alle 14 Tage<br />
muss sie mit ihrem Rollator zu uns<br />
kommen, um ihre Blutwerte bestimmen<br />
zu lassen. Seit Jahren leidet sie<br />
mit ihren 78 Jahren an einer Blutkrankheit,<br />
die immer neue Probleme mit<br />
sich bringt. Auch sie ist Witwe und ihr<br />
einziger Sohn ist bei einem Grubenunglück<br />
ums Leben gekommen. Sie geht<br />
regelmäßig zu Veranstaltungen der<br />
Gemeinde und tröstet sich manchmal<br />
mit einem Lachen. Wenn die Blutwerte<br />
nicht so gut sind und die Schmerzen<br />
zunehmen, sagt sie: „Anderen geht es<br />
noch schlechter.“ Den regelmäßigen<br />
leiden. Doch dieses Schicksal scheinen<br />
beide verschieden zu bewältigen – sie<br />
können unterschiedliche innere Kräfte<br />
mobilisieren.<br />
Das Lebensgefühl eines Menschen<br />
scheint also nicht nur durch die Krankheit<br />
allein bestimmt zu sein, sondern<br />
auch durch seine seelische Verfassung<br />
und durch soziale Faktoren.<br />
Eine ganzheitliche Medizin versucht<br />
diese Tatsache zu berücksichtigen. Wir<br />
wissen, dass es einen Zusammenhang<br />
zwischen Körper, Geist und sozialem<br />
Zusammenhalt gibt, ebenso wie zwischen<br />
dem Verhalten, der moralischen<br />
Einstellung und der Spiritualität (dem<br />
Glauben). Diese Faktoren haben eine<br />
nicht zu unterschätzende Bedeutung<br />
bei der Entstehung und Heilung von<br />
Krankheiten. Die Salutogenese- Forschung<br />
befasst sich mit diesen Zusammenhängen.<br />
Hier wird erkannt, dass<br />
das Lebensumfeld durch das Glück<br />
oder den Stress, den es erzeugt, ganz<br />
unterschiedlichen Einfluss auf die <strong>Gesundheit</strong><br />
nimmt: Stress verschlechtert<br />
die Möglichkeiten des Körpers, mit<br />
Krankheiten fertig zu werden - während<br />
Glück und Optimismus zwar allein<br />
keine Krankheit heilen, aber die erlebte<br />
Lebensqualität erheblich verbessern<br />
können (Psychoneuroimmunologie).<br />
Die Wahrnehmung der eigenen Erkrankung<br />
als Lebenskatastrophe löst im Gehirn<br />
eine körperliche negative Reaktion<br />
aus, die es Frau N. unmöglich macht,<br />
eigene Kräfte zu entwickeln, die ihr<br />
helfen könnten, das Leben besser und<br />
sinnvoller zu gestalten. Statt dessen<br />
verschlechtern sich das Leiden, die<br />
Schmerzen und das Gefühl des Ausgeliefertseins.<br />
Durch stabile soziale Beziehungen,<br />
durch gesunde Ernährung und Wahrnehmung<br />
positiver Umweltsignale<br />
schaffen wir uns ein Lebensgefühl, das<br />
das Krankheitserleben verbessert. Durch<br />
die eigene gute Stimmung schaffen wir<br />
außerdem in anderen das Bedürfnis,<br />
sich uns zuzuwenden: Wir werden<br />
wichtiger für sie, man kommt gerne zu<br />
uns, man redet mit uns länger.<br />
Jeder hat in sich die Kräfte, die er<br />
braucht, um sich sagen zu können: „Ich<br />
habe Krankheiten, aber die Krankheiten<br />
haben mich nicht!“ Manchmal braucht<br />
man dazu Unterstützung durch andere<br />
Menschen. Hilfreich kann ein gutes<br />
Gespräch mit Freunden sein, aber auch<br />
der Gemeindepfarrer oder der Arzt.<br />
Was einem allerdings niemand abnehmen<br />
kann, ist der Entschluss, das Problem<br />
bei den Hörnern zu packen und<br />
es aktiv anzugehen!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 11
Info & Service<br />
Morbus Alzheimer - oder:<br />
Wie die Brille ins Tiefkühlfach kommt<br />
Deutsche Alzheimergesellschaft e.V.<br />
deutsche-alzheimer.de<br />
Brille oder Schlüssel zu verlegen, passiert<br />
wohl jedem gelegentlich. Hed-<br />
chiatrischen Kliniken durchgeführt<br />
werden, mit der Ärzte mit bis zu 90-<br />
Zum Forschungsstand bietet die<br />
Seite des WDR-Wissensmagazins<br />
Quarks & Co. eine aktuelle<br />
Zusammenstellung:<br />
wig C. findet die Brille ihres Mannes<br />
aber manchmal im Tiefkühlfach, der<br />
Besteckschublade oder dem Schuh-<br />
prozentriger Sicherheit die Diagnose<br />
„Alzheimer“ stellen können. Wichtige<br />
Informationen dazu liefert z.B. die<br />
wdr.de/tv/quarks<br />
Stichwort: Alzheimer<br />
schrank. Der 65-jährige Ernst C. fährt<br />
Deutsche Alzheimergesellschaft e.V.,<br />
auch mit dem Auto zum Einkaufen<br />
die auch eine Checkliste im Internet<br />
und kann es nach dem Einkauf nicht<br />
wieder finden. Verzweiflung und<br />
Panik packt ihn in solchen Situationen.<br />
Noch wissen es die Eheleute<br />
nicht, aber Ernst C. leidet an der<br />
Alzheimer’schen Krankheit.<br />
Diagnose<br />
Wie stellt man fest, ob man an Alzheimer<br />
oder einer anderen Erkrankung<br />
oder Form von Altersdemenz leidet?<br />
Heute gibt es spezielle Tests, die in so<br />
genannten Gedächtnis-Ambulanzen<br />
z.B. von Neurologischen oder Psy-<br />
und eine Fülle weiterer Informationen<br />
und Hilfsangebote anbietet.<br />
Alzheimer – was nun?<br />
Diese spezielle Form der Demenz<br />
wurde erstmals beschrieben im Jahr<br />
1906 von dem Neuropathologen<br />
Alois Alzheimer, nach dem die Krankheit<br />
benannt wurde. Heilbar ist Alzheimer<br />
auch heute noch nicht, trotzdem<br />
eröffnet eine frühe Diagnose die<br />
Chance, den Verlauf der Erkrankung<br />
mit Medikamenten vielleicht verlangsamen<br />
zu können. Besonders gilt<br />
aber, dass sich betroffene Familien<br />
rechtzeitig auf die unausweichlichen<br />
Veränderungen einstellen können<br />
(und sollten). Die meisten Angehörigen<br />
neigen dazu, wahrscheinlich aus<br />
einem Schuldgefühl heraus, sich bei<br />
der Pflege und Versorgung eines<br />
an Alzheimer erkrankten Familienmitglieds<br />
zu überfordern. Es gibt<br />
zahlreiche Hilfsangebote, die in den<br />
verschiedenen Stadien der Erkrankungen<br />
greifen, von Pflegediensten<br />
zu spezialisierten Tageskliniken und<br />
Selbsthilfegruppen bis zur stationären<br />
Foto s: Fotolia<br />
12 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Der Hausarzt rät<br />
Unterbringung in entsprechenden<br />
Einrichtungen. - Gute Heime haben<br />
eine speziell ausgerichtete Pflege für<br />
demente Patienten. Diese Leistungen<br />
sind in ihrer Professionalität im späteren<br />
Stadium der Krankheit nicht zu<br />
Hause zu leisten.<br />
Sich mit dieser Thematik zu beschäftigen,<br />
so schmerzhaft es auch zunächst<br />
sein man, hilft später Leid und Belastung<br />
zu verringern. Ansprechpartner<br />
sind Wohlfahrtsverbände wie Caritas,<br />
Arbeiterwohlfahrt oder Diakonie,<br />
auch viele Kommunen bieten Beratung<br />
an.<br />
Forschung<br />
Die Alzheimerforschung arbeitet mit<br />
Hochdruck, nicht zuletzt weil in unserer<br />
immer älter werdenden Gesellschaft<br />
heute bis zu 70 Prozent aller<br />
Demenzkranken unter Alzheimer<br />
leiden. Leider ist das, auch volkswirtschaftlich<br />
gesehen, eine enorme<br />
Belastung für die Gesellschaft. Jede<br />
Meldung zum Thema trifft auf großes<br />
öffentliches Interesse. So auch im November<br />
vergangenen Jahres die Tatsache,<br />
dass Prof. Dieter Willbold vom<br />
Forschungszentrum Jülich und der<br />
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
eine Substanz entwickelt hat, die die<br />
krankhaften Veränderungen im Gehirn<br />
zumindest im Tierversuch wirksam<br />
bekämpfen kann. Wie genau<br />
Alzheimer entsteht, wissen wir heute<br />
nicht. Wir kennen die Symptome, wir<br />
wissen über die Veränderungen des<br />
Gehirns, die Ablagerungen amyloider<br />
Plaques, ein Schrumpfen um bis zu 20<br />
Prozent der Gehirnmasse, - aber wie<br />
genau sie zustande kommen, ist nicht<br />
geklärt. Dennoch gibt die intensive<br />
Buchtipp:<br />
Manfred Spitzer<br />
Lernen – Gehirnforschung und die<br />
Schule des Lebens<br />
Spektrum Akademischer Verlag<br />
20,00 Euro<br />
Forschungsleistung auf diesem Gebiet<br />
weltweit Anlass zur Hoffnung, die<br />
Situation Betroffener zu erleichtern<br />
oder, im besten Fall, die Krankheit<br />
eines Tages aufhalten oder sogar heilen<br />
zu können.<br />
Eine gute und eine schlechte Nachricht.<br />
Wir alle träumen vom Nürnberger<br />
Trichter, der uns ein Lernen ohne<br />
Mühen verspricht. Die schlechte Nachricht:<br />
Es gibt diesen Trichter nicht.<br />
Die gute Nachricht: Wir brauchen ihn<br />
auch überhaupt nicht, denn unser Gehirn<br />
lernt immer, ob wir wollen oder<br />
nicht. Es kann gar nicht anders. Es<br />
ist so geschaffen. Warum macht uns<br />
dann manchmal das Lernen so große<br />
Probleme? Wir alle können uns erinnern,<br />
was wir am Nachmittag des<br />
11. September 2001 gemacht haben,<br />
aber – Hand aufs Herz – von sieben<br />
Zutaten auf einem zu Hause liegen<br />
gelassenen Einkaufszettel haben wir<br />
beim Obstmann vier schon wieder<br />
vergessen. Manchmal lernen wir also<br />
rasch, manchmal tun wir uns ein<br />
wenig schwer. Warum? Gibt es eine<br />
Gebrauchsanweisung für die Lernmaschine<br />
in unserem Kopf?<br />
Zugegeben, den Inhalt des Buches<br />
habe ich nur zur Hälfte verstanden -<br />
wurde es zu wissenschaftlich, habe<br />
ich abgeschaltet. Das, was ich verstanden<br />
habe, habe ich merkwürdigerweise<br />
aber auch behalten.<br />
Manfred Spitzer ist Diplompsychologe,<br />
Philosoph und Psychiater an der<br />
Universität Ulm. Er wurde <strong>vor</strong> einigen<br />
Jahren gebeten, die Erkenntnisse der<br />
Neurobiologie der letzten zwanzig<br />
Jahre auf optimales Lernen zu übertragen.<br />
Und das hat er getan. Wissenschaftlich<br />
fundiert, aber gleichzeitig<br />
so verständlich geschieben, mit so<br />
vielen Beispielen und Anekdoten am<br />
Rande unterlegt, dass es eine große<br />
Freude war, das Buch zu lesen.<br />
Thomas Schmitz<br />
schmitz. die buchhandlung<br />
Grafenstr. 44<br />
45239 Essen<br />
0201 - 494640<br />
schmitzbuch.de<br />
schmitzjunior.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 13
Freizeit & Kultur<br />
Der Essener Dom –<br />
eine Sehenswürdigkeit mit Tradition<br />
Der Essener Dom liegt mitten in<br />
der City der lebendigen Ruhrmetropole.<br />
Ein Dom ist diese Kirche<br />
erst seit 50 Jahren: Im Jahr 1958<br />
wurde nämlich das Ruhrbistum<br />
gegründet und die alte Münsterkirche<br />
zur Bischofskirche ernannt.<br />
Der Kirchenbau weist jedoch viel<br />
weiter in die Geschichte zurück.<br />
Die erste Kirche wurde an dieser Stelle<br />
schon um das Jahr 850 errichtet. Damals<br />
gründete eine Gruppe um den<br />
Hildesheimer Bischof Altfrid hier eine<br />
religiöse Lebensgemeinschaft für adlige<br />
Mädchen und Frauen, ein so genanntes<br />
Stift, das schnell zu einer heraus-<br />
14 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009<br />
ragenden Einrichtung im Kaiserreich<br />
wurde. Die erste Stiftskirche brannte<br />
schon im Jahr 946 ab und musste wiederhergestellt<br />
werden. Zwischen 971<br />
und 1058 regierten drei Frauen aus<br />
dem ottonischen Kaiserhaus als Äbtissinnen<br />
in Essen. Sie gaben großartige<br />
Kunstwerke in Auftrag, die heute noch<br />
den Ruhm der Essener Schatzkammer<br />
ausmachen. Dazu gehört die Goldene<br />
Madonna, die älteste Marienskulptur<br />
der Welt, und - ebenfalls aus dieser<br />
Zeit - der große Siebenarmige Leuchter,<br />
auch er der älteste so beschaffene<br />
Leuchter der Christenheit. Beide stehen<br />
im Essener Dom. Die Äbtissin Mathilde<br />
(971-1011) ließ einen Westbau an die<br />
Kirche anbauen, der mit einer trutzigen<br />
Dreiturm-Anlage aussieht wie eine<br />
Burg. Innen erinnert das Essener Westwerk<br />
an die Architektur des Aachener<br />
Doms.<br />
Im 12. Jahrhundert wurde im Süden<br />
des Münsters eine zweigeschossige<br />
Vorhalle errichtet. Die zwei Räume<br />
des Obergeschosses konnten nur von<br />
einem Laufgang im Kircheninneren aus<br />
betreten werden. Diese Räume enthielten<br />
das Archiv und den kostbaren<br />
Schatz des Stiftes - hier befindet sich<br />
auch heute noch die mittlerweile vergrößerte<br />
Schatzkammer.<br />
Bis auf das Westwerk brannte die Kirche<br />
samt den Stiftsgebäuden im 13.<br />
Jahrhundert erneut ab. Sie wurde als<br />
gotische Hallenkirche wieder errichtet,<br />
wobei ältere Bauteile wie das Westwerk<br />
und die romanische Krypta unter dem<br />
Chor einbezogen wurden. 1316 wurde<br />
dieser Neubau geweiht. Bis auf einige<br />
Veränderungen ist das der Bau, den wir<br />
auch heute noch sehen können.<br />
Das Essener Münster war <strong>vor</strong> allem<br />
für den Gottesdienst der adligen<br />
Stiftsfrauen bestimmt, deshalb ist es<br />
auch nicht so groß wie beispielsweise<br />
der Kölner Dom, der von Anfang an<br />
als Bischofskirche gebaut wurde. Vor<br />
Der Essener Dom<br />
Weitere Informationen zum Essener<br />
Dom und Domschatz finden Sie im<br />
Internet unter :<br />
domschatz-essen.de und<br />
dom-essen.de<br />
Hier finden Sie auch die regelmäßigen<br />
Gottesdienstzeiten.<br />
dem Münster wurde schon im 10.<br />
Jahrhundert eine Taufkapelle errichtet,<br />
die im 14. Jahrhundert zu einer kleinen<br />
Kirche, die dem heiligen Johannes geweiht<br />
war, umgebaut wurde. Zwischen<br />
St. Johann und dem Dom befindet sich<br />
ein Innenhof mit zwei überdachten
Freizeit & Kultur<br />
Kultur<br />
Fotos: © Domschatzkammer Essen<br />
Bogengängen, den man früher Paradies<br />
nannte.<br />
Immer wieder ließen die Stiftsfrauen für<br />
ihre Kirche neue Ausstattungsgegenstände<br />
anfertigen. Während die zahlreichen<br />
Ältare, die in der Kirche standen, dem<br />
jeweiligen Zeitgeschmack entsprechend<br />
erneuert wurden, vermehrten die Kreuze,<br />
Reliquiare und Skulpturen den Bestand der<br />
Schatzkammer. Als das Stift wie alle geistlichen<br />
Einrichtungen bei der Säkularisation<br />
im Jahr 1802 aufgelöst wurde, wurde die<br />
Münsterkirche zusammen mit der Anbetungskirche<br />
der Pfarre St. Johann übergeben.<br />
Sie war nun die Hauptpfarrkirche der<br />
zur Großstadt anwachsenden Stadt Essen.<br />
Die Stiftsgebäude wurden nach und nach<br />
abgerissen. 1943 und 1945 wurden die<br />
Münsterkirche, St. Johann und der Kreuzgang<br />
von Bomben der Alliierten schwer<br />
getroffen und teilweise zerstört. Der Kirchenschatz<br />
war bereits seit 1939 ausgelagert<br />
worden und überstand den Krieg<br />
weitgehend unbeschadet.<br />
Münster und Kreuzgang wurden nach<br />
dem Krieg wieder aufgebaut. Deshalb<br />
konnte die alte Münsterkirche im Jahr<br />
1958 zur Kathedralkirche des Bistums<br />
Essen erhoben werden. Diese lockt heute<br />
zahlreiche Besucher an, die ihre Architektur<br />
und den Domschatz bewundern.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 15
Der Zoologische Garten<br />
Wuppertal - ein echtes Erlebnis<br />
Lieben Sie Tiere? Und möchten<br />
Sie einmal einen entspannten<br />
und gleichzeitig anregenden Tag<br />
verbringen? Dann ist eine Fahrt<br />
mit der Wuppertaler Schwebebahn<br />
und anschließendem<br />
Besuch im Wuppertaler Zoo<br />
Informationszentrum Pavillion Döppersberg<br />
42103 Wuppertal<br />
0202 - 19433<br />
0202 - 5638052<br />
infozentrum@<br />
stadt.wuppertal.de<br />
genau das Richtige für Sie!<br />
Von Beginn an stand die Schwebe-<br />
An der Haltestelle „Zoo“ angekom-<br />
bahn, das Wahrzeichen Wuppertals,<br />
men, hat man es nicht weit zum Ziel<br />
in enger Verbindung zum Wupperta-<br />
der Reise.<br />
ler Zoo, der bereits 1881 seine Pfor-<br />
Im Laufe der Jahrzehnte wurde der<br />
ten öffnete.<br />
Zoologische Garten mehrmals erweitert<br />
und gilt heute mit seinen 24 ha als<br />
Nachdem im Jahr 1900 Kaiser Wil-<br />
einer der landschaftlich schönsten Zoos<br />
helm II eine Probefahrt mit dem<br />
Deutschlands. Uralte Bäume, weite<br />
neuartigen und sehr skeptisch be-<br />
Wiesenflächen und große Teiche prä-<br />
trachteten Verkehrsmittel heil über-<br />
gen sein Erscheinungsbild. Die pano-<br />
standen hatte, wurde ein Jahr später<br />
ramaartig hintereinander gestaffelten<br />
die Strecke vom Zoo nach Vohwinkel<br />
Freianlagen für Seelöwen, Eisbären<br />
für den öffentlichen Verkehr freigege-<br />
und Sibirische Steinböcke gehören<br />
ben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde<br />
ebenso wie die Elefantenanlage, das<br />
die schwer beschädigte Bahnstrecke<br />
Menschenaffenhaus, das Vogelhaus<br />
erneuert und erweitert. Wenig später<br />
mit der Freiflughalle, die Pinguinan-<br />
Der Zoo Wuppertal ist ganzjährig<br />
geöffnet. Öffnungszeiten täglich<br />
ab 8.30 Uhr. Sommerzeit bis 18 Uhr,<br />
Winterzeit bis 17.00 Uhr.<br />
Zoologischer Garten Wuppertal<br />
Hubertusallee 30<br />
42117 Wuppertal<br />
0202 - 5633600<br />
0202 - 5638005<br />
kontakt@zoo-wuppertal.de<br />
zoo-wuppertal.de<br />
(1950) sprang während einer Werbefahrt<br />
der junge Elefant „Tuffi“ aus der<br />
fahrenden Bahn in die Wupper – und<br />
kam mit dem Schrecken und einem<br />
Kratzer am Po davon.<br />
Bei aller Modernisierung der Bahn im<br />
Laufe der folgenden Jahre blieb ein<br />
Bestandteil erhalten: der „Kaiserwagen“,<br />
in dem der Monarch gesessen<br />
hatte. Diesen Wagen kann man heute<br />
für eine Rundfahrt durch die Stadt<br />
Wuppertal mieten, einschließlich<br />
Stadtführer und Verpflegung.<br />
lage und das Aquarium zu den wichtigsten<br />
Attraktionen des Zoos. Die<br />
Tiger- und Löwenanlagen können sich<br />
mit den größten und modernsten Anlagen<br />
dieser Art in Zoologischen Gärten<br />
der ganzen Welt messen.<br />
Nach beendeter Besichtigung lädt<br />
dann das imposante Gebäude der<br />
Zoo-Restauration zum Verweilen ein,<br />
das noch aus dem 19. Jahrhundert<br />
stammt.<br />
Haben wir schon Ihr Interesse geweckt?<br />
Dann wollen wir noch etwas<br />
ins Detail gehen:<br />
Fotos: Tierpark Wuppertal / Presse<br />
16 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Freizeit & Kultur<br />
glastunnels den Blick auf die schwimmenden<br />
Tiere freigibt.<br />
Neben den Tieren bietet der Zoo<br />
seinen Gästen <strong>vor</strong> allem in den Sommermonaten<br />
ein attraktives Veranstaltungsprogramm<br />
mit Konzerten in<br />
der Musikmuschel, Zoorundgängen,<br />
Abendführungen und verschiedenen<br />
Sonderveranstaltungen (Aktionen<br />
für Kinder, Kinderfest, Sommernacht<br />
Während des Rundgangs durch die<br />
Anlagen erlebt der Besucher eine Nähe<br />
zu den Tieren, wie man sie bisher<br />
nicht gewohnt war. Die großzügigen<br />
Freianlagen und modernen Tierhäuser<br />
sind gefällig in die schöne Landschaft<br />
eingefügt und erlauben faszinierende<br />
Einblicke in das Leben der exotischen<br />
Bewohner. Die große Elefantenanlage<br />
gilt in der Zoowelt als richtungwei-<br />
große Glasscheiben den Tieren auch<br />
beim Tauchen zuzusehen.<br />
Ein Aussichtsturm im Park ermöglicht<br />
einen phantastischen Überblick über<br />
das Gelände, das noch viele Attraktionen<br />
beherbergt, und ein Tunnel<br />
führt zu einem Spähfelsen mitten in<br />
der Großkatzenanlage, die die größte<br />
in Deutschland und eine weltweit beachtete<br />
Attraktion darstellt. Ebenfalls<br />
o.ä.). Das aktuelle Veranstaltungsprogramm<br />
ist an der Zoo-Kasse erhältlich<br />
oder im Internet abrufbar.<br />
Für Kinder gibt es einen großen Kinderspielplatz<br />
mit Riesenrutsche, Röhrenrutsche<br />
und einer neuen „Kletterburg“.<br />
Eine Hängebrücke über dem<br />
großen Teich im Eingangsbereich<br />
macht kleinen und großen Besuchern<br />
Freude.<br />
send und ermöglicht es den Elefanten,<br />
regelmäßig „baden zu gehen“. (Die<br />
Elefantenherde mit ihren nunmehr<br />
wegweisend soll die Pinguinanlage<br />
werden, die im März eröffnet wird<br />
und mit Hilfe eines 15m langen Acryl-<br />
Wir wünschen einen schönen Tag<br />
mit „tierisch“ viel Spaß!<br />
vier munteren Jungtieren gehört zu<br />
Illustration: Fotolia<br />
den Höhepunkten eines Besuches<br />
im Wuppertaler Zoo, in dem zur Zeit<br />
rund 5000 Tiere in etwa 450 Arten<br />
leben!). Im Tapirhaus kann man die<br />
einzigen Mittelamerikanischen Tapire<br />
Europas beim Schwimmen auch unter<br />
Wasser beobachten. Orang Utans<br />
leben in einer gitterlosen Freianlage,<br />
die naturnah gestaltet und mit vielen<br />
Klettermöglichkeiten versehen<br />
ist und den Besuchern durch große<br />
Glasscheiben ungetrübte Blicke auf<br />
die Tiere bietet. Die Brillenpinguine<br />
leben in einer Umgebung, die einem<br />
Küstenabschnitt der südafrikanischen<br />
Heimat dieser Pinguine nachempfunden<br />
ist und es möglich macht, durch<br />
Was sind eigentlich ...<br />
... Hormone?<br />
Hormone sind biochemische Botenstoffe,<br />
die innerhalb eines bestimmten<br />
(Drüsen-) Gewebes gebildet<br />
werden und Informationen von<br />
einem Organ oder einem Gewebe zum<br />
anderen übermitteln. Dabei genügen<br />
in der Regel bereits geringe Mengen,<br />
um eine Wirkung zu erzielen. Die<br />
meisten Hormone haben eine ganze<br />
Reihe von Wirkungen und stehen<br />
untereinander in Wechselwirkung,<br />
indem sie sich gegenseitig ergänzen<br />
oder auch entgegenwirken. Die<br />
Organe, an denen die Hormone wirken,<br />
besitzen Rezeptoren bzw. Sensoren,<br />
die nur bestimmte Hormone<br />
erkennen und anlagern. Anders als<br />
bei den Nerven, die sehr schnell Informationen<br />
zu ihren Zielorganen<br />
transportieren, sind die Zeiträume<br />
zwischen der Hormonausschüttung<br />
und deren Wirkung äußerst unterschiedlich.<br />
Das bekannteste schnell<br />
wirkende Hormon ist das Adrenalin,<br />
das in Stress-Situationen ausgeschüttet<br />
wird.<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 17
Rätsel<br />
Mitmachen und Gewinnen!<br />
Das Rätsel:<br />
Zu gewinnen gibt es:<br />
2. Preis: 2 Freikarten für das<br />
Figurentheater Fidena 2009<br />
3 . Preis:<br />
Ein Blutdruckmessgerät<br />
4. Preis:<br />
Ein Gutschein<br />
von Douglas<br />
1. Preis:<br />
Ein Tagesausflug<br />
mit F.U.K. -<br />
Reisen für<br />
zwei Personen.<br />
Das Lösungswort ist der Name eines<br />
Schmetterlings, dessen Raupen<br />
sich im Frühling mit Vorliebe von<br />
Brennesseln ernähren. Er kann eine<br />
Flügelspannweite von 65 Millimetern<br />
erreichen und trägt eine breite rote<br />
Binde quer über den braunen Flügeln.<br />
Dieser Färbung verdankt er seinen<br />
Namen.<br />
So finden Sie das Lösungswort:<br />
Kreuzen Sie bei den folgenden<br />
Fragen jeweils die richtige Antwort<br />
an und ordnen Sie die dahinter<br />
stehenden Buchstaben zu einem<br />
sinnvollen Begriff.<br />
1. Der Ursprung dessen, was wir<br />
„<strong>Gesundheit</strong>“ nennen, heißt:<br />
a) Genesis A<br />
b) Vitalogenese C<br />
c) Salutogenese D<br />
4. Wie hieß der Elefant, der 1950 bei<br />
einer Werbefahrt aus der Schwebebahn<br />
sprang?<br />
a) Schnuffi K<br />
b) Tuffi A<br />
c) Tommi Z<br />
5. Die waagerecht liegende,<br />
knöcherne Abdeckung des Schultergelenkes<br />
nennt man:<br />
a) Schulterhöhe I<br />
b) Schulterstück F<br />
c) Schulterknochen W<br />
6. Wann wird eine Erkrankung als<br />
Behinderung angesehen? Wenn sie:<br />
a) dauerhaft zu Beeinträchtigungen<br />
in allen Lebensbereichen führt L<br />
b) dem Betroffenen dauerhaft<br />
unangenehm ist Ü<br />
c) den Angehörigen unangemessen<br />
viel Arbeit macht E<br />
Schicken Sie die Lösung an:<br />
Familien- und Krankenpflege<br />
Bochum, z.H. Frau Müller,<br />
Paddenbett 13, 44803 Bochum,<br />
Stichwort: Rätsel<br />
Einsendeschluss: 15. April 2009.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
2. Die älteste Marienskulptur der<br />
Welt, die im Essener Dom steht, heißt<br />
a) Goldene Madonna R<br />
b) Goldene Maria S<br />
c) Heilige Madonna P<br />
3. Wer Schmetterlinge züchten will,<br />
muss folgenden Standort für die<br />
Raupen wählen:<br />
a) die pralle Sonne O<br />
b) den Schatten M<br />
c) den Keller N<br />
Der Verfasser des Buches „Lernen –<br />
Gehirnforschung und die Schule des<br />
Lebens“ heißt<br />
a) Manfred Schlitzer G<br />
b) Horst Spitzer H<br />
c) Manfred Spitzer A<br />
Hier die Gewinner des letzten Preisausschreibens (GvO 4/2008):<br />
1. Preis - Paul Busse, Bochum, 2. Preis - Ursula Janzik, Bochum, 3. Preis - Maria Hoppe,<br />
Bochum, 4. Preis - Gisela Rössler, Issing, 5. Preis - Helga Worch. Glückwunsch!<br />
Fotos Schmetterlinge: Fotolia, Paar: FuK Bochum<br />
18 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009
Kontakt / Impressum<br />
Familien- und Krankenpflege<br />
e.V. <strong>Herne</strong><br />
4 x in <strong>Herne</strong><br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum<br />
<strong>Herne</strong> - Mitte<br />
Altenhöfener Str. 42 - 44<br />
44623 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 99490 - 0<br />
Fax: 02323 - 99490 - 29<br />
E-mail: F.u.K.<strong>Herne</strong>1@t-online.de<br />
Impressum / Herausgeber:<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:<br />
Redaktion:<br />
Petra Janitzki<br />
Michael Schreiber<br />
Dirk Brieskorn<br />
Ellen Bobe-Kemper<br />
Petra Müller<br />
Christa Stolte<br />
Manfred Kiseier<br />
Gesamtauflage:<br />
23.000 Exemplare<br />
Lokalausgabe <strong>Herne</strong>:<br />
4.000<br />
Layout:<br />
pluszwo.de<br />
Druck:<br />
Color Offset Wälter, Dortmund<br />
<strong>Gesundheit</strong>szentrum<br />
<strong>Herne</strong> - Wanne<br />
Freisenstr. 4 - 6<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02325 - 9730 - 0<br />
Fax: 02325 - 9730 - 29<br />
E-mail: F.u.K.<strong>Herne</strong>2@t-online.de<br />
Seniorenberatungsstelle<br />
<strong>Herne</strong> - Horsthausen<br />
Gneisenaustr. 1<br />
44628 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 80031<br />
Fax: 02323 - 83316<br />
E-mail: F.u.K.<strong>Herne</strong>3@t-online.de<br />
Beratungszentrum<br />
<strong>Herne</strong> - Süd<br />
Jahnstr. 27<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 2290567<br />
Fax: 02323 - 2290568<br />
E-mail: FuK.<strong>Herne</strong>4@t-online.de<br />
Eine Ausgabe verpasst?<br />
Alle bereits erschienenen Ausgaben auf einen Blick!<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> im Internet:<br />
www.gesundheit-<strong>vor</strong>-ort.de<br />
<strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2009 | 19
Hilfen fürs<br />
Leben.<br />
4 x in <strong>Herne</strong>.<br />
Fast jeder Mensch braucht irgendwann Hilfe. Seit mehr als 30<br />
Jahren sorgen wir dafür, dass Sie stets die beste bekommen.<br />
Das können wir für Sie tun:<br />
• Kranken-, Alten- und Familienpflege<br />
• Mobiler Sozialer Hilfsdienst<br />
• Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung<br />
• Essen auf Rädern<br />
• Hausnotruf<br />
• Beratung u.v.m.<br />
Informationen unter:<br />
<strong>Herne</strong> - Mitte<br />
Altenhöfener Str. 42 - 44<br />
44623 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 99490 - 0<br />
<strong>Herne</strong> - Horsthausen<br />
Gneisenaustr. 1<br />
44628 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 80031<br />
<strong>Herne</strong> - Süd<br />
Jahnstr. 27<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02323 - 2290567<br />
<strong>Herne</strong> - Wanne<br />
Freisenstr. 4 - 6<br />
44649 <strong>Herne</strong><br />
Tel: 02325 - 9730 - 0<br />
Unsere Kostenlose Beratungsnummer:<br />
0800-0994900<br />
| <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 1/2006<br />
familien-krankenpflege-herne.de