Videoformate: DVB-H, DVB-T, DVB-C, DVB-S, DVB ... - HTL Wien 10
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Kommunikationsprotokolle in den MPEG-2-Transportstrom a , 92 wurde in der <strong>DVB</strong> Data Broadcast<br />
Specification festgelegt, in der auch das entsprechende Anpassungsprotokoll (MPE: Multi Protocol<br />
Encapsulation) definiert ist b , 93 , 94 .<br />
Um einen stabilen Empfang unter den schwierigen Bedingungen des Mobilfunks mit sehr kleinen<br />
Antennen gewährleisten zu können, wird den IP-Datenströmen vor der Einkapselung durch MPE ein<br />
weiterer Fehlerschutz hinzugefügt (Multi-Protocol Encapsulation Forward Error Correction: MPE-FEC).<br />
Time Slicing, MPE und MPE-FEC sind aufeinander abgestimmt und bilden den IP Encapsulator (auch<br />
<strong>DVB</strong>-H-Codec). Nach dem Multiplexing der einzelnen IP-Elementarströme durch Time Slicing wird für<br />
jeden Stream der Fehlerschutz berechnet und hinzugefügt. Es folgen die Einkapselung der IP-Pakete<br />
in die MPE-Sections c und darauf die Einbettung in den Transportstrom. Der Fehlerschutz wird so<br />
positioniert, dass nicht kompatible Geräte ihn einfach ignorieren.<br />
Um dem Empfänger Übertragungsparameter wie Time Slicing, MPE-FEC und veränderte<br />
Übertragungsmodi, wie die neu hinzugekommene 4k-Variante der OFDM-Multiträgernutzung d , zu<br />
signalisieren, wurde der aus dem <strong>DVB</strong>-T-System bekannte TPS-Kanal e inhaltlich erweitert.<br />
Durch die größere Vielfalt der OFDM-Modi ergeben sich neue Möglichkeiten in der Nutzung des<br />
inneren Interleavers: da die modernen Endgeräte die 8k-Variante samt zugehörigem Interleaver<br />
verarbeiten können, kann der verbleibende Speicherplatz im 2k- und 4k-Modus durch Auffüllen mit<br />
den entsprechenden OFDM-Symbolen für eine größere Interleaving-Tiefe genutzt werden (In-Depth-<br />
Interleaving).<br />
<strong>DVB</strong>-H erlaubt auch die Nutzung von Kanälen im 5 MHz-Bereich; damit verlässt es die „klassischen“<br />
Rundfunkbänder und reicht nun in die hinein, die bisher der Telekommunikation vorbehalten waren f .<br />
a<br />
) DBS: Die Datencontainer des MPEG-2-Transportstroms können mit beliebigen Daten gefüllt<br />
werden. Zur Identifizierung des jeweiligen Datendienstes wird in die in den Service Information<br />
(SI, s. Kapitel „<strong>DVB</strong>“, S. 4) festgelegte Service Description Table (SDT) ein „Data Broadcast<br />
Descriptor“ eigefügt, der die Art des Dienstes, die spezifischen Anwendungsfelder sowie die<br />
zugehörigen Elementarströme (mittels PMT) anzeigt.<br />
b<br />
) Neben der Multiprotocol Encapsulation (MPE) zur Datenübertragung durch Einsatz verschiedener<br />
Kommunikationsprotokolle wie IP (Internet Protocol) sind im Rahmen der <strong>DVB</strong> Specification for<br />
Data Broadcasting drei weitere Übertragungsweisen / -profile vorgesehen:<br />
Data Piping: Übertragung beliebiger unsynchronisierter Daten. Durch den Verzicht auf ein festes<br />
Protokoll wird zwar Redundanz in Form unbenutzter Zusatzinformationen vermieden, jedoch muss<br />
vor dem Transfer zwischen Sender und Empfänger abgestimmt werden, wie die Daten zu<br />
identifizieren und zu decodieren sind.<br />
Data Streaming: Paketierung der Daten und Einpassung in den MPEG-2-Transportstrom. Daten<br />
werden zu anderen Elementarströmen synchronisiert und an den Systemtakt gekoppelt.<br />
Teilweiser Einsatz von Zeitstempeln (Time Stamps). Formen: Asynchrones / Synchrones /<br />
Synchronisiertes Data Streaming<br />
Data Carousel: Zyklische Wiederholung von Daten (z. B. Videotext). Erweiterung: Object Carousel<br />
ermöglicht den Zugriff auf Verzeichnisse, Abruf von Dateiströmen und anderen „Objekten“<br />
c<br />
) DSM-CC-Sections. Kleinere Segmente zum Transport der (IP-)Datagramme mit einem<br />
zusätzlichen Header für die Adressierung und Steuerungsdaten<br />
d<br />
) Die OFDM-Technik wurde um eine 4k-Variante bereichert, die zwar weniger anfällig als der 8k-<br />
Modus ist, jedoch wegen ihrer Inkompatibilität mit <strong>DVB</strong>-T nur in reinen <strong>DVB</strong>-H-Netzen<br />
Verwendung finden kann. Als Kompromiss zwischen 2k- und 8k-Modus bietet sie eine höhere<br />
Flexibilität bei der Netzwerkplanung.<br />
e<br />
) TPS: Transmission Parameter Signalling<br />
f ) <strong>DVB</strong>-T nutzt die drei weltweit üblichen Bandbreiten 6 / 7 / 8 MHz (VHF / UHF)<br />
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