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Ein sehr einfaches optisches Instrument, die<br />
Turmalinzange genannt, zeigt, wie nützlich diese optischen<br />
Verhältnisse für Mineralbestimmungen sein können.<br />
Werden nämlich aus einem durchsichtigen<br />
Turmalinkrystalle zwei Plättchen parallel der<br />
Hauptachse geschnitten und in je ein Ende der Zange<br />
eingelegt, so dienen sie zur Erkennung der<br />
optischen Brechungsverhältnisse. Stehen die beiden<br />
Plättchen parallel, so sieht man sie so gefärbt, wie<br />
ein einzelnes, dreht man dagegen das eine Plättchen<br />
um 90 Grad, so daß sie sich rechtwinklig kreuzen, so tritt<br />
eine starke Verdunkelung ein. Schiebt man nun<br />
zwischen die beiden Turmalinplättchen in gekreuzter<br />
Stellung ein Plättchen eines optisch einachsigen<br />
Krystalles ein, welches senkrecht auf die optische<br />
Achse oder was dasselbe ist, senkrecht auf die Hauptachse<br />
geschnitten ist, z. B. von dem oben erwähnten Kalkspath, so<br />
sieht man, wie Taf. B Fig. 18 zeigt, farbige concentrische<br />
kreisrunde Ringe und ein dunkles rechtwinkltges Kreuz. Diese<br />
Erscheinung zeigt sich bei allen durchsichtigen Plättchen optisch<br />
einachsiger Krystalle, welche senkrecht auf die Hauptachse<br />
geschnitten sind. Liegen dagegen die Turmalinplättchen<br />
parallel, so entsteht, wie Fig. 19 zeigt, ein weißes Kreuz<br />
und die Ringe zeigen die <strong>com</strong>plementären Farben des<br />
ersten Bildes Fig. 18. z. B. anstatt roth grün, anstatt blau<br />
gelb u. s. w. Werden zwei solcher Krystallplättchen rechtwinklig<br />
gekreuzt, so erscheint anstatt des dunklen Kreuzes eine 8 förmige<br />
vierfache Zeichnung; wird das Mineral, z. B. Bergkrystall durch<br />
eine Schraube zusammengedrückt, so verzerren sich die<br />
Farbenkreise in parabolische Figuren, womit zugleich die<br />
Elasticität des Bergkrystalles nachgewiesen wird. Optisch<br />
zweiachsige d. h. orthorhombische, klinorhombische und anorthische<br />
Krystalle zeigen in demselben Apparate andere<br />
Farbenerscheinungen, zwei elliptische Ringsysteme u. s. w.<br />
wie Fig. 20 und 21, welche von Kalisalpeter genommen<br />
sind. Die Mineralplättchen müssen dabei senkrecht auf eine<br />
optische Mittellinie geschnitten sein. Zu solcher Probe<br />
dienen oft Spaltungsblättchen und je dünner diese oder die<br />
Plättchen sind, um so weiter stehen die concentrischen Ringe<br />
von einander entfernt.<br />
Verhalten der Minerale gegen Elektricität,<br />
Magnetismus und Wärme.<br />
Viele Minerale werden bei gewisser Behandlung elektrisch,<br />
fo z. B. durch Reiben, wie Turmalin, Schwefel, Bernstein<br />
u. a. m. andere durch Erwärmen, wie Turmalin und wie<br />
dieser, selbst polarisch elektrisch, daß das eine Ende eines Krystalles<br />
positiv, das andere negativ wird. Einige sind Leiter der<br />
Elektricität, wie die Metalle, andere Nichtleiter, wie viele<br />
Silikate. Man prüft solche Erscheinungen, die meist nicht<br />
wichtig für die Erkennung sind, vermittelst einer einfachen<br />
elektrischen Nadel, oder mit dem Elektrometer oder mit einem<br />
auf Glas befestigten Thierhaare.<br />
Manche Minerale zeigen sich magnetisch, d. h. sie<br />
wirken auf die Magnetnadel, bewegen dieselbe, wenn man sie<br />
derselben nähert. Sehr wenige sind polarisch magnetisch, d. h.<br />
ziehen das eine Ende der Nadel an derselben Stelle an und<br />
stoßen das andere ab. Solche wie das Magneteisenerz, der<br />
natürliche Magnet, ziehen Eisenfeilspäne an.<br />
Die Minerale haben wie andere Körper ihre eigene,<br />
die specifische Wärme und unterscheiden sich durch ihre<br />
Fähigkeit, die Wärme zu leiten, was man am besten dadurch<br />
inmittelbar wahrnehmen kann, daß sie sich mehr oder weniger<br />
kalt anfühlen, wie z. B. Metalle, geschwefelte Metalle, Silikate<br />
und Harze. Durch Wärme werden die Minerale mehr oder<br />
Veniger ausgedehnt, weßhalb man auch das specifische Gewicht<br />
bei einer übereinstimmenden mittleren Temperatur bestimmt.<br />
Die Veränderungen durch hohe Wärme gehören zu dem chemischen<br />
Verhalten der Minerale<br />
Mineralreich.<br />
Chemische Verhältnisse.<br />
Die Minerale sind entweder chemisch einfache oder<br />
zusammengesetzte Körper; die ersteren nennt man elementare<br />
Körper, Elemente, Grundstoffe. Die Zahl der Elemente beläuft<br />
sich auf 63, von denen eine ansehnliche Zahl <strong>als</strong> Minerale<br />
vorkommen. Die nachfolgende Tabelle (S. 7) enthält die Elemente<br />
mit ihren wichtigsten Eigenschaften, ihren Atomgewichten u. s. w.<br />
Die Atomgewichte sind Zahlen, welche durch die Verbindungen<br />
ermittelt wurden, wobei man von der Ansicht ausging, daß<br />
alle wahrnehmbaren Körper, die elementaren sowohl, <strong>als</strong> auch<br />
die zusammengesetzten aus unendlich kleinen materiellen Theilchen<br />
zusammengesetzt sind, welche die Atome genannt wurden, und<br />
daß die Atome eines jeden elementaren Körpers vollständig '<br />
gleich sind. Da die Atome <strong>als</strong> solche sichtlich nicht wahrnehmbar<br />
sind, so lassen sie sich auch nicht wiegen, um das Gewicht der<br />
einzelnen Atome eines elementaren Körpers zu bestimmen; man<br />
konnte aber aus den Verbindungen das relative Gewicht der<br />
Atome verschiedener Elemente erschließen. So hat man z. B.<br />
gefunden, daß das Eisen <strong>als</strong> elementarer Körper mit dem<br />
Sauerstoff <strong>als</strong> einem andern elementaren Körper zwei Verbindungen<br />
bildet, von denen die eine Eisenoxydul genannte<br />
auf 56 Gewichtseinheiten Eisen 16 gleiche Gewichtseinheiten<br />
Sauerstoff enthält, die andere Eisenoxyd genannte Verbindung<br />
dagegen auf 2 X 56 Gewichtseinheiten Eisen 3 X 16 gleiche<br />
Gewichtseinheiten Sauerstoff. Nimmt man nun an, daß das<br />
Eisenoxydul aus gleichviel Atomen Eisen und Sauerstoff zusammengesetzt<br />
ist, so verhält sich das absolute Gewicht eines<br />
Atom Eisen zu dem absoluten Gewichte eines Atom Sauerstoff<br />
wie 56 : 16 oder man kann sagen, daß ein Atom Eisen 56<br />
solche Gewichtseinheiten wiegt, wie deren ein Atom Sauerstoff<br />
16 wiegt.<br />
Bezeichnet man nun ein Atom Eisen mit dem Symbol<br />
Fe (von dem lateinischen Namen Ferrum, Eisen) und ein Atom<br />
Sauerstoff mit dem Symbol 0 (von dem lateinischen Namen<br />
Oxygenium, Sauerstoff) so ist das Atomgewicht von Fe 56,<br />
von 0 16. Die Gewichtseinheit, auf welche sich diese Zahlen<br />
beziehen, ist das Atomgewicht des Wasserstoffes. Man kann<br />
<strong>als</strong> Einheit auch das Atomgewicht eines beliebigen anderen<br />
Elementes wühlen und nahm auch das des Sauerstoffes, setzte<br />
aber seine Atomgewichtszahl — 100. Da nun das Atomgewicht<br />
des Sauerstoffes sich zu dem des Eisens wie 16 : 56 verhält,<br />
so ist dann das Atomgewicht des Eisens — 350. In der<br />
nachfolgenden Tabelle (S. 7) sind nur die Atomgewichte für<br />
Wasserstoff <strong>als</strong> Einheit angegeben.<br />
Wenn nun Eisenoxydul aus gleichviel Atomen Eisen und<br />
Sauerstoff zusammengesetzt ist, so besteht das kleinste materielle<br />
Theilchen Eisenoxydul, welches M o l e k ü l genannt wird, aus<br />
einem Atom Eisen und einem Atom Sauerstoff. Dies drücken<br />
die zusammengestellten Symbole Fe O aus, dies ist die chemische<br />
Formel des Eisenoxydul. — Da das Eisenoxyd auf 2 X 56<br />
Gewichtseinheiten Eisen 3 X 16 gleiche Gewichtseinheiten<br />
Sauerstoff enthält, so besteht ein Molekül Eisenoxyd aus 2<br />
Atomen Eisen und 3 Atomen Sauerstoff, seine chemische Formel<br />
ist Fe2 O3, in welcher die kleinen angehängten Zahlen die<br />
Anzahl der verbundenen Atome ausdrücken.<br />
Bei den Verbindungen der beiden Körper Eisenoxydul<br />
und Eisenoxyd drückt die Stellung der beiden Symbolzeichen<br />
Fe und O das elektrochemische Verhalten aus, indem das Eisen<br />
gegenüber dem Sauerstoff der positive Theil, der Sauerstoff<br />
gegenüber dem Eisen der negative Theil der Verbindung ist.<br />
So ist z. B. die chemische Formel eines Molekül Wasser H2 O,<br />
indem dasselbe aus 2 Atomen Wasserstoff (Hydrogenium) und<br />
einem Atom Sauerstoff besteht, der Wasserstoff der positive,<br />
der Sauerstoff der negative Theil der Verbindung ist. So<br />
ist S O3 die chemische Formel der Schwefelsäure, ein Molekül<br />
derselben enthält ein Atom Schwefel (Sulphur) und 3 Atome<br />
Sauerstoff und der Schwefel ist der positive Theil der Verbindung,<br />
der Sauerstoff der negative.<br />
Wegen der anderweitigen Verhältnisse chemischer<br />
Verbindungen und ihrer Formeln ist auf die Lehrbücher der<br />
Chemie