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Ausgabe 4-2011 - I-g-z.de

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Sc h w e r p u n k t t h e m a |<br />

Wan<strong>de</strong>l und zum an<strong>de</strong>ren mit <strong>de</strong>n steigen<strong>de</strong>n Lohnnebenkosten<br />

begrün<strong>de</strong>t.<br />

Diese politischen Leitlinien zum Gesundheitssystem<br />

fin<strong>de</strong>n sich in leicht abgeän<strong>de</strong>rter Form auch in <strong>de</strong>n<br />

aktuellen Konzepten <strong>de</strong>r Regierungskommission zur<br />

Reform <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung<br />

und im Gutachten <strong>de</strong>s Wissenschaftlichen<br />

Beirats beim Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi) „Zur Reform <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Gesetzlichen Krankenversicherung“ wie<strong>de</strong>r.<br />

auf. Die Notwendigkeit für finanzielle Reformen im<br />

Bereich <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung wird<br />

nur sehr allgemein beschrieben und nicht mehr mit<br />

Berechnungsmo<strong>de</strong>llen verknüpft.<br />

Zusammenfassend ist erkennbar, dass sich die politische<br />

Diskussion innerhalb <strong>de</strong>r CDU/CSU von einem<br />

klaren Bekenntnis zum Konzept <strong>de</strong>r Gesundheitsprämie<br />

und hin zu einem allgemeinen finanziellen Reformbedarf<br />

innerhalb <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung<br />

verschoben hatte.<br />

Die politische Diskussion innerhalb <strong>de</strong>r CDU/CSU hat sich von einem<br />

klaren Bekenntnis zum Konzept <strong>de</strong>r Gesundheitsprämie hin zu einem<br />

allgemeinen finanziellen Reformbedarf innerhalb <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung<br />

verschoben.<br />

Dort dienen sie zur Begründung für <strong>de</strong>n empfohlenen<br />

Maßnahmenkatalog <strong>de</strong>r Regierungskommission<br />

zur Gesundheitsprämie.<br />

Auf <strong>de</strong>m 18. Parteitag <strong>de</strong>r CDU wur<strong>de</strong> das Mo<strong>de</strong>ll einer<br />

einkommensunabhängigen Gesundheitsprämie noch<br />

einmal beschlossen und die Ablehnung <strong>de</strong>r Bürgerversicherung<br />

auch im Namen <strong>de</strong>r CSU bekräftigt. Wie<br />

bereits beim Parteitag 2003 wur<strong>de</strong> eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>llrechnung aufgeführt und die Entkopplung<br />

<strong>de</strong>r Arbeitgeberbeiträge von zukünftigen Kostensteigerungen<br />

als weiteres Ziel beschrieben.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s 19. und 20. Parteitags in <strong>de</strong>n Jahren<br />

2005 / 2006 wur<strong>de</strong> die Thematik <strong>de</strong>r Gesundheitsprämie<br />

bzw. <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>s Gesundheitswesens nicht<br />

weiter behan<strong>de</strong>lt und folglich wur<strong>de</strong>n keine neuen Beschlüsse<br />

zur Gesundheitsprämie verabschie<strong>de</strong>t. Erst<br />

mit <strong>de</strong>r Verabschiedung eines neuen Grundsatzprogramms<br />

auf <strong>de</strong>m 21. Parteitag 2007 wur<strong>de</strong> die Reform<br />

<strong>de</strong>s Gesundheitssystems erneut thematisiert. In <strong>de</strong>n<br />

Beschlüssen „Freiheit und Sicherheit. Grundsätze für<br />

Deutschland.“ und „Chancen für alle – Bildung. Arbeit.<br />

Wohlstand.“ wird auf die Reformnotwendigkeit<br />

und die Umgestaltung <strong>de</strong>r Finanzierung verwiesen.<br />

Bemerkenswert ist in diesem Kontext, dass <strong>de</strong>r Begriff<br />

„Gesundheitsprämie“ in bei<strong>de</strong>n Papieren nicht<br />

mehr erscheint und das Konzept mit an<strong>de</strong>ren Begrifflichkeiten,<br />

wie beispielsweise „solidarische Prämienelemente“<br />

umschrieben wird.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s 22. Parteitages in 2008 wur<strong>de</strong>n keine<br />

weiteren Beschlüsse zur Reform <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />

gefasst. Das gemeinsame Wahlprogramm <strong>de</strong>r<br />

CDU/CSU zur Bun<strong>de</strong>stagswahl 2009 verzichtet weiterhin<br />

auf die Begrifflichkeit <strong>de</strong>r Gesundheitsprämie<br />

und führt im Kapitel „Zukunftsfähige Politik für Gesundheit<br />

und Pflege“ die bekannten Leitlinien zum<br />

Gesundheitssystem aus <strong>de</strong>n Beschlüssen 2003 / 2004<br />

Diese Einschätzung wird auch durch die entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Beschlussdokumente <strong>de</strong>r CSU belegt. Der<br />

Beschluss <strong>de</strong>s „Kleinen Parteitags“ <strong>de</strong>r CSU vom 14.<br />

Mai 2005 beinhaltet im Bezug auf die gefor<strong>de</strong>rte Senkung<br />

<strong>de</strong>r Lohnnebenkosten nur eine kurze Aussage<br />

zur Einführung eines solidarischen Gesundheitsprämienmo<strong>de</strong>lls<br />

in <strong>de</strong>r GKV ohne weitere Erläuterungen.<br />

Im Grundsatzprogramm aus <strong>de</strong>m Jahr 2007 fin<strong>de</strong>n<br />

sich keine Aussagen zur Gesundheitsprämie, jedoch<br />

wer<strong>de</strong>n für die Krankenversicherung eine zukunftsfähige<br />

Struktur und Finanzierung unter Einbeziehung<br />

solidarischer Aspekte gefor<strong>de</strong>rt. Im Rahmen <strong>de</strong>r Klausurtagung<br />

<strong>de</strong>s CSU-Parteivorstan<strong>de</strong>s am 4. / 5. April<br />

2008 in Wildbad Kreuth wur<strong>de</strong> eine Entschließung<br />

zur Gesundheitspolitik verabschie<strong>de</strong>t, die sich zum<br />

damaligen Zeitpunkt ausdrücklich zum innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Großen Koalition verabschie<strong>de</strong>ten gesundheitspolitischen<br />

Kompromiss und <strong>de</strong>m GKVWettbewerbsstärkungsgesetz<br />

(GKV-WSG) bekannte.<br />

3. FDP – Historische Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s politischen Konzeptes<br />

Mit <strong>de</strong>m Beschluss <strong>de</strong>s FDP-Präsidiums vom 15.<br />

September 2003 wur<strong>de</strong> das Konzept <strong>de</strong>r Bürgerversicherung<br />

abgelehnt und eine strukturelle Reform<br />

<strong>de</strong>r gesetzlichen Kranversicherung gefor<strong>de</strong>rt. In <strong>de</strong>n<br />

Beschlüssen zum 55. und 57. Bun<strong>de</strong>sparteitag 2004<br />

/2007 erfolgte eine Konkretisierung dieser Reformvorschläge<br />

und i<strong>de</strong>ntisch zu <strong>de</strong>n Beschlüssen <strong>de</strong>r<br />

CDU/CSU wur<strong>de</strong> eine Entkopplung von <strong>de</strong>n Lohnnebenkosten<br />

gefor<strong>de</strong>rt. Im Beschluss von 2004 wur<strong>de</strong><br />

das Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r Kopfpauschale <strong>de</strong>r CDU unter <strong>de</strong>m<br />

Aspekt <strong>de</strong>r Aufhebung <strong>de</strong>r Lohnanbindung begrüßt,<br />

aber als insgesamt unzureichen<strong>de</strong> Alternative abgelehnt.<br />

Die in <strong>de</strong>n Beschlüssen von 2004 und 2007<br />

verabschie<strong>de</strong>ten Reformvorschläge stellten eine ka-<br />

IGZ Die Al t e r n a t iv e Nr. 4/<strong>2011</strong> |<br />

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