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D as - dirk-siedler

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„Wir ändern w<strong>as</strong>“<br />

400 Jahre<br />

Evangelische<br />

in Düren


zurück<br />

Die Anfänge der Reformation<br />

durch Martin Luther<br />

Die Reformation ist eine kirchliche<br />

Erneuerungsbewegung, die sich gegen<br />

Fehlentwicklungen innerhalb der römischkatholischen<br />

Kirche wandte, insbesondere<br />

gegen den Abl<strong>as</strong>shandel, die Käuflichkeit<br />

kirchlicher Ämter, aber auch gegen Irrtümer in<br />

der Glaubenslehre. Martin Luther (1483-1546)<br />

zielte mit seinen „95 Thesen“, die er am 31.<br />

Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche zu<br />

Wittenberg geschlagen haben soll, nicht auf<br />

eine Kirchenspaltung, sondern eine Reform der<br />

Kirche „an Haupt und Gliedern“.<br />

weiter


Die Reformation Johannes Calvins<br />

Genau genommen ist nicht von der Reformation,<br />

sondern von Reformationen zu sprechen: So wie es<br />

auch vor Luther (scheiternde) Reformbewegungen gab,<br />

so hat es auch zeitgleich mit und nach Luther<br />

Reformationen eigener Prägung gegeben. Johannes<br />

Calvin (1509-1564) hat die schweizerische<br />

Reformation, insbesondere in Genf) besonders geprägt.<br />

Ihm ging es wesentlich darum, d<strong>as</strong> gesellschaftliche<br />

Leben aus religiösen Überzeugungen heraus zu<br />

gestalten, w<strong>as</strong> zu einem „Gottesstaat“ in Genf führte<br />

und Grundlage eines besonderen Arbeitsethos unter<br />

Calvinisten wurde.<br />

Durch Calvin wurde die Reformation zu einer<br />

europäischen Bewegung, die sich dann auch in<br />

Ungarn, Schottland, Niederlande. Die erste<br />

evangelische Gemeinde im Dürener Land bildete sich<br />

aus calvinistischen Glaubensflüchtlingen aus den<br />

Niederlanden.<br />

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1534


Verbreitung der Reformation bis nach Düren<br />

Durch die Erfindung des Buchdrucks konnten sich Flugschriften<br />

und auch deutsche Bibelübersetzungen weit verbreiten:<br />

Gläubige konnten erstmals in ihrer Sprache lesen, w<strong>as</strong> in der<br />

Bibel stand! In Deutschland gab es inzwischen 400 Druckereien.<br />

Fahrende Buchhändler brachten die inzwischen 66 Bibel-<br />

Nachdrucke in die Städte.<br />

Die Annalen der Stadt Düren vermerken, d<strong>as</strong>s es 1534 einen<br />

ersten evangelische Prediger gegeben haben soll.<br />

Die Reformation fiel auch in die Zeit des Dritten Geldrischen<br />

Erbfolgekrieges 1543: Der Jülicher Herzog und Kaiser Karl V:<br />

stritten sich um die Erbansprüche am Herzogtum Geldern.<br />

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1534<br />

1543


Dritter Geldrischer Erbfolgekrieg:<br />

Düren wird durch Brand zerstört<br />

In den Annalen der Dürener Geschichte ist folgendes zu<br />

lesen: Herzog Wilhelm V. (Bild rechts) lässt etwa 2.500<br />

Söldner unter dem Befehl des Paul von Bourscheid und<br />

wehrfähige Bauern aus der Umgebung in Düren<br />

zusammenziehen. Diesen schließen sich Bürgersöhne an,<br />

die vom Leiter der Verteidigung, dem Amtmann Reinhard<br />

von Vlatten, eingeübt werden.<br />

Am 22. August 1543 kommt Kaiser Karl V. auf seinem<br />

Zug von Bonn über Nörvenich mit deutschen, italienischen<br />

und spanischen Truppen vor Düren an und schlägt sein<br />

Lager in der Gegend des Gutes Weyern auf. Nach der<br />

Vereinigung mit den Truppen des Prinzen von Oranien<br />

verfügt er über etwa 40.000 Mann und etwa 120<br />

Geschütze. Reinhard von Vlatten weist die Aufforderung<br />

zur Übergabe zurück.<br />

zurück<br />

1543<br />

1543


Am 25. August bricht gegen 13 Uhr ein großer<br />

Brand aus, dessen Ursache nicht festgestellt<br />

werden kann, der einen beträchtlichen Teil der<br />

Stadt, auch d<strong>as</strong> Rathaus mit dem Archiv zerstört.<br />

Über 600 Häuser brennen ab, nur 100 bleiben<br />

stehen. Bis zum 16. November 1944 war dies die<br />

größte Zerstörung Dürens.<br />

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1543<br />

Herzog Wilhelm V.,<br />

der reformatorischen<br />

Neuerungen gegenüber<br />

offen war, musste<br />

Jülich kampflos den<br />

feindlichen Truppen<br />

übergaben. Im Vertrag<br />

von Venlo wurde im 7.<br />

September 1543 d<strong>as</strong><br />

Ende des Herzogtums<br />

Geldern besiegelt:<br />

Herzog Wilhelm V.<br />

verzichtete zugunsten<br />

Kaiser Karls V. auf<br />

seine Ansprüche.<br />

Zudem zwingt der<br />

Kaiser die Reformation<br />

zu bekämpfen.<br />

1543


Niederrhein und Republik der sieben<br />

vereinigten Provinzen der Niederlande.<br />

Der Niederrhein sowie die sieben Provinzen waren stark<br />

umkämpfte Gebiete zwischen Spaniern und Niederländern.<br />

unerbittliche und grausame Bekämpfung des Protestantismus<br />

je nach besetztem GebietDiese wechselvolle Geschichte über<br />

den Zeitraum von 1568-1648 wird heute als der 80jährige<br />

Krieg bezeichnet.<br />

Der Krieg führt zur Unabhängigkeit der sieben nördlichen<br />

Provinzen („staatische Niederlande“)<br />

Die folgende Karte zeigt die Verteilung in der Region.<br />

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1568 -1648<br />

1568


zurück<br />

Niederrhein und<br />

Republik der sieben<br />

vereinigten Provinzen<br />

der Niederlande.<br />

1568 -1648 1568


niederländische Exulanten am Niederrhein<br />

• Niederl. Flüchtlinge suchten Schutz vor<br />

Verfolgung am Niederrhein: nicht nur<br />

in protest. Territorien wie die Grafschaft<br />

Moers mit ihrer Exklave Krefeld,<br />

sondern auch in den Vereinigten Herzogtümern<br />

(Wesel: 40% der Einwohner<br />

Glaubensflüchtlinge, Ausläufer bis<br />

nach Aachen, Stolberg und Düren);<br />

• Faktoren in Wesel:<br />

Aufnahmebereitschaft des Magistrats,<br />

z.T. wohlhabende Neuankömmlinge,<br />

know-how, Modernisierungsschub<br />

insbes. Auf dem Gebiet des Textilgewerbes.<br />

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1568 -1648 1571


Erste reformierte Christen im Dürener Land<br />

1571 Emdener Synode: „die im Fürstentum Guilich Kirchen seind“<br />

werden der Kölner Kl<strong>as</strong>se zugeordnet. Dez.: Kl<strong>as</strong>sikal-Konvent in<br />

Birkesdorf;<br />

1572 Randerather Quartier-Konvent: Fragen „derer von Deuren“ behandelt;<br />

1573 Bedburger Synode: Erwähnung des ersten Dürener Quartierpredigers<br />

Kl<strong>as</strong>sikal-Konvent in Birkesdorf: Synodalordnung und unterschriftliche<br />

Verpflichtung auf d<strong>as</strong> Niederländische Glaubensbekenntnis (Confessio<br />

Belgica von 1561 nach dem frz. Glaubensbekenntnis von 1559, Vorlage<br />

dazu von Calvin);<br />

1575 Dürener Prediger Walrave (aus Flandern), Präses der Synode<br />

in Bedburg; 1575ff. zahlreiche herzogliche Mandate gegen die<br />

Calvinisten;<br />

1585 der Dürener Gemeinde, „so binnen dreien Monaten ausweichen soll“,<br />

wird auf der Aachener Synode Unterstützung zugesagt.<br />

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1571 - 1585<br />

1588


Erste reformierte Christen im Dürener Land<br />

1588 Herzoglicher Befehl an die<br />

Verwandten der Augsburger<br />

Konfession in Düren auf Zahlung von<br />

Geldstrafen und Landesverweisung.<br />

1590 Eingabe evang. Fürsten an<br />

Herzog Wilhelm mit der Bitte um<br />

Duldung der evang. Religion augsb.<br />

Konfession, insbes. in Düren,<br />

Sittard und Jülich mit dem Hinweis<br />

darauf, d<strong>as</strong>s er seine „ältesten drei<br />

liebsten Töchter“ drei evang.<br />

Fürsten verheiratet hat. (I. fol. 3-4)<br />

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1588 - 1590<br />

1571


Erste reformierte Christen<br />

im Dürener Land<br />

Die ersten Prediger der reformierten Gemeinde waren:<br />

1571 (?) Gerhard Larenius (aus Flandern?);<br />

1574-1578 Cornelius Walrave (aus Flandern, zuvor Prediger in<br />

Aachen und Köln, mehrmals Synodalpräses);<br />

1578-1582 Gottfried Maes (Stud. Wittenberg und Heidelberg);<br />

1582-1584 Winand Oriander;<br />

1584-1589(96) C<strong>as</strong>par Wachendorf;<br />

1589-1592 Johann Tonsor (geb in Baerl; Stud. Heidelberg);<br />

1592-1596 Konrad Schardius (Stud. Herborn);<br />

1598-1606 Matthi<strong>as</strong> Havius (geb. in Duisburg);<br />

1606-1614 Daniel Telones (Stud. Straßburg und B<strong>as</strong>el, 1614<br />

aus Düren vertrieben).<br />

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1571 - 1614<br />

1587


Schenkung des reformierten Friedhofs<br />

1587 Mechtild Portz, Witwe des Bernhard<br />

Lautenbach, stiftet den Friedhof der Reformierten<br />

in der Paradiesstraße. („Kalviner Acker am<br />

Reformierten Religions-Kirchhof-weg“).<br />

1668 Vertrag über die Mitnutzung des Friedhofs<br />

durch Lutheraner.<br />

1705-1784 Beerdigungen im Erdgeschoss des<br />

Predigthauses.<br />

1825 Schenkung eines Grundstücks „vor dem Kölner Tor“.<br />

1882 Kapelle wird errichtet.<br />

1897 Kauf Kölnstraße 99 für den Friedhofaufseher (s.l.), nach<br />

Disco nun wieder Gemeindebesitz;<br />

1904 Schenkung des Ref. Friedhofes an die Stadt: Sie muss<br />

ihn „für ewige Zeiten als gärtnerische öffentliche Anlage<br />

unterhalten“.<br />

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1587<br />

1608


eformierte Consistorial-Sitzungen im Verborgenen<br />

Stützen der Gemeinde sind nicht Pfarrer, sondern<br />

d<strong>as</strong> Consistorium, Älteste und Diakone;<br />

Gottesdienst- und Consistorialorte wechseln, auch<br />

d<strong>as</strong> Siegel und Protokollbuch wandern von Hand zu<br />

Hande;<br />

Erstmalige Erwähnung eines Ortes: 1608 tagte d<strong>as</strong><br />

Consistorium in „Goddert Schöllers“ Behausung<br />

im „Obertirmpt“ (Bezirk Oberstraße);<br />

Goddert (Gottfried) Schöller, geb. um 1570 in<br />

Jülich, war 1608 und 1614-16 Diakon der ref.<br />

Gemeinde, 1619-21 Ältester, besaß ein Haus in<br />

der Oberstraße (Nr. 100, „Der alte Wolf“).<br />

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1608<br />

1609


eformierte Consistorial-Sitzungen im Verborgenen<br />

Androhung von Sanktionen<br />

bei Nichteinhaltung der<br />

kaiserlichen Vorgaben,<br />

somit Religionsausübung im<br />

Verborgenen.<br />

zurück<br />

1609<br />

1609


zurück<br />

Dokumente aus der Frühzeit<br />

Eine ausführliche Darstellung der<br />

Dokumente aus der Frühzeit der<br />

Evangelischen Gemeinde des<br />

Leiters des Stadtarchives Düren,<br />

Herrn Helmut Krebs, finden Sie<br />

hier.<br />

1609<br />

1521 1609


1609: Jülich-Klevischer Erbfolgekrieg<br />

Am 19.12.1609 besetzt<br />

Pfalzgraf Wolfgang<br />

Wilhelm im Zuge des<br />

Jülich-Klevischen<br />

Erbfolgekrieges (1609-<br />

1614) Düren und macht es<br />

zur Garnisonsstadt. Bereits<br />

am 21./31.07.1609 war den<br />

Evangelischen und<br />

Katholiken durch d<strong>as</strong><br />

„Dürener Reversal“<br />

Religionsfreiheit zugesichert<br />

worden.<br />

Photo: Belagerung Jülichs 1610, Deutsches<br />

Historisches Museum Berlin<br />

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1609 1521 1609


zurück<br />

D<strong>as</strong> „Dürener Reversal” 1609<br />

Anerkennung der evang.-ref. Gemeinde<br />

1592 eigener Gemeindeprediger in Düren<br />

1609 im „Dürener Reversal” wird den<br />

Katholiken zugesichert, d<strong>as</strong>s auch „anderen im<br />

Reich zugel<strong>as</strong>senen Religionen auf ihr<br />

Verlangen dergleichen exercitia [Gottesdienste]<br />

anzurichten nicht verweigert“ werde.<br />

1609 erster „öffentlicher” Gottesdienst im Hause<br />

des Stadtschreibers Wilhelm Deutgen;<br />

1614 Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm heiratet<br />

Magdalena von Bayern, wird katholisch und ein<br />

entschiedener Feind der Evangelischen und duldete<br />

Gewaltanwendung der Spanier gegen Protestanten;<br />

1609<br />

1521 1609


D<strong>as</strong> „Dürener Reversal” 1609:<br />

Anerkennung der evang.-ref. Gemeinde<br />

31. Juli 1609<br />

Düren kommt nach dem Aussterben des Hauses Kleve-Mark — Herzog<br />

Johann Wilhelm I. + 25.3.1609 — unter die Herrschaft der beiden<br />

Haupterbberechtigten oder „Possedierenden“, Pfalz-Neuburg und<br />

Brandenburg. Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm und die beiden Vertreter<br />

Brandenburgs geben bei der Besitznahme Dürens Zusicherungen über die<br />

Religionsausübung und die Besetzung der Beamtenstellen sowie über<br />

andere wichtige Punkte.<br />

In der folgenden Zeit Behelligung der Stadt durch den Jülich-Klevischen<br />

Erbfolgekrieg (1609 bis 1614). Am 19.12.1609 besetzt Wolfgang<br />

Wilhelm Düren und macht es zur Garnisonstadt. Der damals noch<br />

lutherische Pfalzgraf ermöglicht als Protektor in diesem Jahre den<br />

Dürener Lutheranern die Gründung ihrer Kirchengemeinde und ihren<br />

ersten öffentlichen Gottesdienst im Rathaus. Auch die Reformierten<br />

erhalten Religionsfreiheit<br />

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1609<br />

1610


Erstes eigenes Predigthaus am Viehmarkt<br />

1611 Herzog Wilhelm an Bürgermeister zu<br />

Düren: Der Platz, der den der evang.<br />

Religion Augsburger Konfession Zugetanen<br />

zum Gottesdienst zur Verfügung steht, ist<br />

zu eng und zu unbequem, zumal sie täglich<br />

zahlreicher werden. Es soll ihnen die „alte<br />

Metzig“ angewiesen wer-den. Die der<br />

„andern Religion Zugethane (haben) ihr<br />

Exercitium auch an einem gemeinen der<br />

Statt Zugehörigen orth”. (I.fol.5-6)<br />

1610 „Überweisung“ der unvollendeten<br />

städtischen Fleischhalle auf dem Viehmarkt (heute<br />

Kaiserplatz) an die Re-formierten; Ausbau des<br />

oberen Stockwerkes als „Predigthaus“. Aus<br />

eigenen Mitteln ausgestattet: Predigtstuhl, Stühle<br />

etc.<br />

1627 Verbot des ref. Gottesdienstes,<br />

Bürgermeister überlässt d<strong>as</strong> Haus der<br />

Schmiedezunft, Inventar enteignet und an<br />

Mönche und Beghinen gegeben, später für<br />

200 rthr. (Reichsthaler) an Bierbrauer<br />

verkauft. (I.fol. 104-7)<br />

1889/1891 Abriss der Fleischhalle<br />

zugunsten des Kaiser-Wilhelm (I.)-<br />

Denkmals.<br />

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1610 - 1627<br />

1521 1610


Konfessionen am Niederrhein um 1610<br />

Reformbemühungen der jülich-klevischen<br />

Herzöge Johann III. (1511/1521-1539) und<br />

Wilhelm V. (1539-1592): „via-media-Politik“:<br />

relativ tolerante Religionspolitik;<br />

Grundlage, wie bereits erwähnt: Vertrag von<br />

Venlo (1543) in diesem musste sich Wilhelm V.<br />

gegenüber Karl V. verpflichten seine Lande<br />

beim alten Glauben zu bel<strong>as</strong>sen – trotzdem<br />

relativ große Freiräume für reformierte wie<br />

lutherische Gemeinden;<br />

Herzog Alba (Spanien) nötigte Wilhelm V.<br />

öfter protest. Prediger auszuweisen, im Fall<br />

von span. Besatzungen wurde die Ausübung<br />

evang. Glaubens unterdrückt;<br />

Prinzip des Augsburger Religionsfriedens<br />

1555 („cuius regio, eius religio”) wurde<br />

nicht streng durchgeführt.<br />

zurück<br />

1610<br />

1521 1610


zurück<br />

Johannes Pütz (Fontanus) bereitet die<br />

Duisburger Generalsynode vor<br />

geb. 1545 in Sollar b. Düren, gest.<br />

1615; Studium in Genf und<br />

Heidelberg, Promotion bei Zachari<strong>as</strong><br />

Ursinus, dem Mitverf<strong>as</strong>ser des<br />

„Heidelberger Katechismus“;<br />

Die niederl. Flüchtlingsgemeinden<br />

waren stark von Theologie und<br />

Kirchenverständnis Johannes<br />

Calvins (1509-1564) geprägt, d. h.<br />

die B<strong>as</strong>is der Kirche waren die<br />

Gemeinden.<br />

1610<br />

1521 1610


zurück<br />

Johannes Pütz (Fontanus) bereitet die<br />

Duisburger Generalsynode vor<br />

Zur Vorbereitung der Duisburger<br />

Generalsynode fand am 17. August<br />

1610 der „Dürener Konvent” statt an<br />

dem auch Johannes Pütz teilnahm.<br />

1578 war Fontanus Feldprediger bei<br />

Wilhelm von Oranien-N<strong>as</strong>sau, der<br />

1573 zum Calvinismus übergetreten<br />

war. Pütz wurde später Pfarrer in<br />

Arnheim und Kurator der Universität<br />

Harderwijk.<br />

1610 1521 1610


„Dürener Konvent” von 1610<br />

Entwurf und Anleitung, wie man eine Generalsynode der reformierten<br />

Kirchen der drei Fürstentümer Jülich, Kleve und Berg sowie der<br />

angrenzenden Graf- und Herrschaften zu organisieren und<br />

durchführen soll.<br />

§1. Weil es zur Stärkung der Kirchen und in ihnen der Ehre Gottes, seiner<br />

heilsamen Wahrheit und Nutz bringender Disziplin, nicht wenig dienlich<br />

ist, eine allgemeine Versammlung abzuhalten und die Kommunikation in<br />

den Gebieten, die als Untertanen zu einer Obrigkeit gehören, zu fördern,<br />

so sollen die reformierten Kirchen der drei Fürstentümer sowie der<br />

angrenzenden Landen sich auch dazu bequemen.<br />

§2. Es sollen deswegen die genannten Kirchen am 6. September - nach<br />

Gregorianischem Kalender - in Duisburg zusammenkommen. Der Rat<br />

der Stadt d<strong>as</strong>elbst soll im Namen sämtlicher Kirchen durch D. Wilhelm<br />

Stephani, Philipp Pöpinghausen und Daniel Telones [Gemeindeprediger<br />

zu Düren] in gebührender Weise schriftlich verständigt werden.<br />

zurück<br />

1610 1521 1610


„Dürener Konvent” von 1610<br />

§ 3. Aus jedem der Fürstentümer sollen zunächst vier Geistliche und zwei Presbyter mit<br />

ausreichenden Vollmachten ausgestattet werden. Wenn aber darüber hinaus weitere<br />

Abgesandte der Synode beiwohnen wollen, so soll ihnen d<strong>as</strong> frei stehen, jedoch unter<br />

dem Vorbehalt, d<strong>as</strong>s sie, wie früher bei der Nationalsynode [in Emden] beschlossen,<br />

kein Stimmrecht haben werden.<br />

§ 4. Benachbarte und anderen Obrigkeiten untertänige Kirchen, wie Köln, Aachen,<br />

Odenkirchen, Rheydt, Wevelinghoven, Wickrathberg und Schwalenberg sollen in<br />

ihren Kirchenleitungen über eine angemessene Teilnahme beraten und eine<br />

Entscheidung dahingehend herbeiführen, d<strong>as</strong>s der weitere Ausbau der Kirche Gottes<br />

an ihrem und auch anderen Orten wahrgenommen wird.<br />

§ 5. Zur Förderung der Einheit unter den betroffenen Kirchen sollten bei der<br />

Zusammenkunft vor allem folgende Punkte behandelt werden:<br />

1. gemeinsames, auch äußerlich sichtbares Bekenntnis,<br />

2. Gleichheit in den kirchlichen Zeremonien und im sittlichen Lebenswandel,<br />

3. Qualifikation, Ernennung und Einführung der Geistlichen,<br />

4. Unterhalt der Pfarrer,<br />

5. Schulen und Lehrerbesoldung,<br />

6. Synodale Kirchenordnung: General-, Provinzial- und Kreissynoden<br />

zurück<br />

1610<br />

1521 1610


„Dürener Konvent” von 1610<br />

§ 6. Für eine ordnungsgemäße Einladung wurden folgende Zuständigkeiten<br />

vereinbart: Dr. Wilhelm Stephani ist zuständig für Kleve und Mark, Philipp<br />

Poppinghausen für Berg, Danieli Telones für Jülich.<br />

§ 7. Die Herren Abraham Scultetus und Johannes Fontanus sind zu diesem<br />

Konvent schriftlich im Namen aller Kirchen einzuladen und zwar für Kleve<br />

durch Wilhelm Stephani, für Berg durch Philipp Popinghausen und für Jülich<br />

durch Daniel Telones.<br />

§ 8. In der Synode sollen nur kirchliche Angelegenheiten und auch nur solche, die<br />

alle Kirche angehen, behandelt werden.<br />

Protokoll, Düren 7. bzw. [nach alter Julianischer Zählung] 17. August 1610.<br />

Anwesend:<br />

Scultetus und Fontanus, Präsidium,<br />

aus Kleve: Wilhelm Stephani, aus Berg: Curtenius und Poppinghausen, aus Duisburg: Petrus<br />

Scriverius;<br />

aus Jülich: Theodor Hordaeus, Daniel Telones, Johannes Luneschlot, Wernero Lachius;<br />

aus Köln: Matthi<strong>as</strong> Könen, Jeremi<strong>as</strong> Plancius, Isaac Marcisius;<br />

aus Aachen: Engelbert Brebernus<br />

sowie der Abgesandten Dienerschaft<br />

Quelle: Edition Rosenkranz<br />

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1610<br />

1521 1610


zurück<br />

Anfänge der synodalen Ordnung<br />

Die erste Generalsynode in Duisburg 1610<br />

versammelt Synodale „der gesamten reformierten<br />

Kirchen in den dreien Fürstentümern“ Jülich-Kleve-<br />

Berg.<br />

Zwischen 1610 und 1793 fanden 167 Jülicher<br />

Provinzialsynoden und 56 Generalsynoden statt.<br />

Auf der ersten Generalsynode in Duisburg vom<br />

7.-11.9.1610 wurde u.a. der Heidelberger Katechismus<br />

von 1563 als nunmehr verbindliche<br />

Bekenntnisschrift bestätigt.<br />

Auf der ersten Jülicher Provinzialsynode wird Düren<br />

der 1. (Gebiets-) Kl<strong>as</strong>se zugeordnet; die Gemeinde<br />

hat etwa 30 zu Gemeindekosten beitragende<br />

Mitglieder.<br />

1610<br />

1642


Wider die Benachteiligung der Reformierten<br />

• 1642: Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm an Bürgermeister und Rat zu Düren:<br />

Die Bürger sollen nicht zum Auswandern genötigt, sondern in guter Dotation und<br />

Essen erhalten werde. Der Rat wird angewiesen, auf Gleichbehandlung aller zu<br />

achten und niemanden über Gebühr zu bel<strong>as</strong>ten. (I.fol.13-14)<br />

• Nov. 1642: Eingabe der Reformierten den Herzog wg. Ungerechter Zuweisung von<br />

Militärkontingenten, Überlegungen an einen anderen Ort zu ziehen. (I.fol.17-18)<br />

• Jan. 1643: Bürgermeister/Rat an Pfalzgraf: Schilderung wechselnder Anwesenheit<br />

von spanischen, kaiserlichen, weimarischen, hessischen und holländischen Truppen.<br />

(I.fol.19-26)<br />

• Klage der Reformierten erreicht Amsterdam.<br />

• Düren‘s Bürgermeister an Pfalzgraf: Begehren nach einem reformierten Vertreter im<br />

Rat wird abgelehnt, da „keine uncatholische zur rathß cession erwählet oder von uns<br />

admittirt werden sollen“ (28.11.1644, I.fol.47- 48)<br />

• Staatischer Gubernator zu Ma<strong>as</strong>tricht (Heinrich von Solms) an Bürgermeister/Rat: D<strong>as</strong> Haus<br />

auf dem Viehmarkt ist den Reformierten zum Gottesdienst einzuräumen. (18.12.1644, I.fol.49-50)<br />

zurück<br />

1642 - 1643<br />

1644


Territorien am Niederrhein Mitte 17. Jh.<br />

Reformierte Gemeinde in<br />

Düren zählt 1644 211<br />

„Seelen”.<br />

zurück<br />

1644 1645


konfessionelle Auseinandersetzungen in Düren 1645<br />

• Gubernator reagiert auf Beschwerden: d<strong>as</strong> z. T. auf Kosten der Reformierten<br />

erbaute und 1609 vom brandenburg. Kurfürsten, dem Pfalzgrafen und dem Rat<br />

bewilligte Gotteshaus wurde versperrt: Predigtstuhl, Bank und Inventar wurde<br />

herausgenommen, als „Zunfthaus“ missbraucht. Mahnung die Religionsverwandten<br />

unbelästigt zu l<strong>as</strong>sen und mutwilligen „Jesuitischen Schulknaben“ und andere böse<br />

Leute zu bestrafen. Ansonsten wird eine scharfe Resolution zum Schaden der kath.<br />

Bewohner angedroht. (I.fol57)<br />

• 3.10.1648: Stadt verzichtet nun und für immer auf die Fleischhalle; Ansprüche der<br />

Bauernzunft übernimmt die Stadt; Jesuitenpatres werden verpflichtet, die<br />

Reformierten in keiner Weise zu stören, zu verhindern noch zu betrüben. (I.fol.66)<br />

zurück<br />

1645<br />

1648


D<strong>as</strong> Ende des 30jährigen Krieges<br />

Die Dürener Zeittafel vermerkt am 20.September 1648 folgendes:<br />

Nach dreiwöchiger Belagerung wird Düren den Hessen überliefert. Diese<br />

halten zeitweise reformierten Gottesdienst in der Annakirche ab. In den<br />

letzten Tagen des Oktober erfährt der Rat durch einen Eilboten des Düreners<br />

Matthi<strong>as</strong> Geich, der als kaiserlicher Gesandtschaftssekretär den<br />

Verhandlungen in Münster beiwohnte, den am 24. 10. erfolgten Abschluss<br />

des Westfälischen Friedens.<br />

Der lange Krieg hatte große Verluste an Einwohnern durch Seuchen und<br />

Abwanderung und eine starke Verschuldung der Stadt zur Folge. Viele<br />

Häuser und Wirtschaftsgebäude waren verbrannt. Die Zahl der Steuerzahler<br />

war seit 1625 um ein Drittel gesunken, nämlich von 983 auf 653.<br />

Mit dem 30jährigen Krieg endete auch der 80jährige<br />

niederländische Befreiungskrieg.<br />

zurück<br />

1648<br />

1649


Ende des Krieges, aber kein Ende der Auseinandersetzungen<br />

Streit um die ref. Kirche (Fleischhalle):<br />

1649 kann die Gemeinde rechtsverbindlich die<br />

Fleischhalle auf dem Kalbskopf, genannt ‚de<br />

Klomp’ erwerben. Sie dient als reformierte<br />

Kirche bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Als die Hessen 1650 wieder nach Hause<br />

ziehen, erhält die reformierte Gemeinde von<br />

drei Offizieren einen wertvollen<br />

Abendmahlskelch als Geschenk. (Dieser<br />

Kelch steht heute bei Gottesdiensten auf dem<br />

Abendmahlstisch der Christuskirche)<br />

1668 vereinbaren die Reformierten und die<br />

Lutherische Gemeinde den Friedhof an der<br />

Rur (Paradiesstraße) gemeinsam zu nutzen.<br />

zurück<br />

1649<br />

1521 1648


Ende des Krieges, aber kein Ende der Auseinandersetzungen<br />

Streit um die ref. Kirche (Fleischhalle):<br />

20.03.1649: Notariatsprotokoll über<br />

die Inbesitznahme der Fleischhalle<br />

durch die Reformierten, gekauft für<br />

1.200 rthr. (I.fol. 124-125) (s. Abb. l.)<br />

• 9.11.1648: Pfalzgraf an Düren: In der Pfarrkirche<br />

(!) zu Düren soll der durch den Kommandanten<br />

der hessischen Garnison eingeführte ref. Gottesdienst<br />

abgeschafft und den Soldaten ein anderes<br />

Haus zum Gottesdienst zugewiesen werden;<br />

• 29.11.: hessische Garnison erklärt sich einverstanden<br />

und okkupiert die Fleischhalle;<br />

• Streit um Eigentumsrechte – Kommandant,<br />

Oberst von Uffelen, fordert von Bürger-meister<br />

im Beisein des Predigers Justus Mörsel und B.<br />

Deutgen, die Fleischhalle den Reformierten zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

• 1649: Pfalzgraf: an d<strong>as</strong> instrumentum pacis von<br />

Münster 1648 halten und d<strong>as</strong> Normaljahr 1624<br />

anerkennen;<br />

zurück<br />

1648<br />

1648


1648: Düren wird hessisch<br />

• hessische Truppen nehmen nach drei-wöchiger<br />

Belagerung Düren ein: zeitweise reformierte<br />

Gottesdienste in der Annakirche;<br />

• Der lange Krieg hatte große Verluste an Einwohnern<br />

durch Seuchen und Abwanderung und eine starke<br />

Verschuldung der Stadt zur Folge. Viele Häuser und<br />

Wirtschaftsgebäude waren verbrannt. Die Zahl der<br />

Steuerzahler war seit 1625 um ein Drittel gesunken,<br />

nämlich von 983 auf 653. Ende Oktober gelangt die<br />

Nachricht vom Westfälischen Frieden auch nach<br />

Düren.<br />

zurück<br />

1650 1648 1521 1648


zurück<br />

gestifteter Abendmahlskelch<br />

Bei ihrem Abzug stiften drei hess.<br />

Offiziere einen Abendmahlskelch – die<br />

Inschrift auf dem Fuß mit Datum und<br />

Wappen lautet:<br />

„HANS.OTTO.FRANCKENAW.FVR.<br />

HESS.HAVPTMN (ligiert)“<br />

„LVDWICH.STEINFELS.FVR.HESS.<br />

LIEVTEN“. „OTTO.GAWEIN. V.<br />

WILLICH. FVRST HESS.<br />

FENDRICH“.<br />

(Silber vergoldet, Höhe 25,7 cm, m.<br />

Deckel 32,5 cm).<br />

1650 1648 1521 1670


Streit mit Jesuiten<br />

• Beschwerde der Reformierten über Jesuitenprediger<br />

beim Pfalzgrafen (I. fol. 137f.), Untersuchung wird<br />

angeordnet;<br />

• Vorwurf der Schmähung der Reformierten in St.<br />

Anna-Kirche am 17.10.1670 (I. fol. 139-141);<br />

• nicht nur Controverspredigten, sondern auch<br />

„Propaganda“ gegen Reformierte vor Wahlen zum<br />

Rat: Bitte keine Schranken der Religion bei den<br />

Wahlen aufzurichten (Stadtschreiber W. Deutgen<br />

war evangelisch) (I. fol. 142f.);<br />

• weitere Auseinandersetzungen um Wählbarkeit<br />

Reformierter in den Rat.<br />

zurück<br />

1670 1672


abgeschlossener Religionsvergleich<br />

26. 4. 1672<br />

Der in Cölln an der Spree zwischen Pfalz-Neuburg und<br />

Brandenburg abgeschlossene Religionsvergleich bringt<br />

schließlich auch den Reformierten und Lutheranern in<br />

Düren die endgültige Religionsfreiheit.<br />

Für jede einzelne Gemeinde der drei niederrheinischen<br />

Herzogtümer wird der Besitzstand festgesetzt. Mittels des<br />

„Retorsionsrechts“ wird die Durchführung des Vergleichs<br />

erzwungen.<br />

zurück<br />

1672 1709


zurück<br />

erstes reformierte Pfarrhaus<br />

1709<br />

erwirbt die<br />

reformierte<br />

Gemeinde ein<br />

Pfarrhaus.<br />

1709 1734


Beschwernisse der Reformierten (Mitte 18. Jh.)<br />

• 5./6.01.1734: Fragen an Zeugen eines „Getümmels“ an der ref. Kirche:<br />

Fenster aufgebrochen und zerschlagen, Anzeige durch Prediger Neuhaus;<br />

• Nov. 1741, Beschwerde an den Kurfürsten zur Not von ref. Prediger und<br />

Schulmeister wg. Einquartierung franz. Truppen (II. fol. 4-9);<br />

• Reformierte an Kurfürsten (Jan. 1743) über die zugemuteteten L<strong>as</strong>ten durch<br />

Schätzungen, Contributionen und Einquartierungen: 1. Steuern in zwölf<br />

Monaten 5523 rthlr. (statt 1.841) 28 ref. Und luth. Haushaltungen je 336<br />

rthlr., 320 kath. Haushaltungen mit 605 rthlr. Belegt; 2. Einquartierungen. (II.<br />

fol. 41-56);<br />

• Streit zwischen ref. und luth. Gemeinde: Ref. haben preuß. Luth. Offizier in<br />

ihrer Kirche begraben (1747) (II. fol. 85-87) ;<br />

• Ref. Prediger auf dem Weg zur Kirche „mit Steinen und Koth“ beworfen (II.<br />

fol. 105-106) ;<br />

• Verbot, d<strong>as</strong>s die Jugend an der ref. Kirche nicht spielen darf (II. fol. 117f.).<br />

zurück<br />

1734 - 1747 1767


eformierte und luth. Gemeinden in Düren 1767<br />

• Kirche war nicht kath., der Stadt<br />

abgekauftes Gebäude;<br />

• Gemeinde hat einen Prediger und<br />

einen Schuldiener;<br />

• Prediger wird von Hausvätern<br />

der Gemeinde unter Leitung der<br />

Moderatoren der Kl<strong>as</strong>se gewählt,<br />

der Schulmeister vom<br />

Consistorium;<br />

• Gehalt des Predigers jährl. 215<br />

rthlr, des Schulmeisters 60 rthlr.;<br />

• Wohnungen von Prediger und<br />

Schulmeister einzige<br />

Immobilien;<br />

• Exercitium beruht auf Religions-<br />

Recess von 1772 (?) (II. fol. 121f.)<br />

• „exigua ecclesia“: gemietetes<br />

Zimmer zum Gottesdienst;<br />

• ein Prediger, kein Schulmeister;<br />

• Recht der freien Wahl und<br />

Bestätigung (confirmatio), d.h.<br />

Patronatsrecht, Landesherr hat<br />

„placitum“ zu erteilen;<br />

• Einkünfte des Predigers nicht über<br />

120 rthlr. jährl., besitzt keine<br />

Immobilie;<br />

• exercitium publicum im Jan. 1667<br />

erhalten;<br />

• Gemeinde gehört zur Inspektion<br />

des unterbergischen und<br />

jülichschen Ministeriums (II. fol. 123f.)<br />

zurück<br />

1767 1767


Reichstaler<br />

"Der Taler war die bedeutendste<br />

Weltmünze aller Zeiten und Länder<br />

unseres Planeten. Er war seit 1566 als<br />

'Reichstaler' die Hauptwährungsmünze<br />

des deutschen Reiches. Sein<br />

Feingewicht betrug 25,98 Gramm."<br />

[v. Schrötter S. 557, zit. b. Strangmeier<br />

1955 S. 302]<br />

In Art. XXII der 'Stadt Düsseldorffischen<br />

Policey- und Tax-Ordnung' vom<br />

7. Juli 1706, aufgerichtet durch Herzog<br />

Johann Wilhelm (gedruckt Düsseldorf<br />

1728) S. 37 f wird 1 Rt. (zu 60 Stübern<br />

oder 30 Kaisergroschen) gleichgesetzt<br />

mit 8 Schilling,<br />

80 Albus Cöllnisch,<br />

100 Albus leicht,<br />

20 Blaffert,<br />

1 1/2 Dahler Cöllnisch."<br />

Entgelt um 1724<br />

Jahresgehalt eines Amtmanns ca. 160<br />

Reichstaler<br />

Jahresgehalt eines Großknechts = 12<br />

Reichstaler bei freier Wohnung, Verpflegung<br />

und Kleidung<br />

zurück<br />

Geld und Werte in der Zeit<br />

Heutiger Wert eines rthlr = Rt.<br />

entspr. der jew. Zeit<br />

1546-1572 1 Reichstaler 35,28 €<br />

1611-1622 1 Reichstaler 23,01 €<br />

1622-1775 1 Reichstaler 16,62 €<br />

1839-1855 1 preuß. Taler 7,52 €<br />

1854-1863 1 preuß. Taler 4,60 €<br />

Kaufkraft von rthlr. und Stüber („Stuffer“, Silbermünze, auf<br />

1 rthlr. gingen 60 Stüber.)<br />

• Preise um 1724<br />

1 Kalb = 1 Reichstaler<br />

1 Kuh ca. = 9 Reichstaler<br />

1 solides Haus = 300-900 Reichstaler<br />

• Preise um 1786<br />

1 Roggenbrot (11 Pfund) = 7 Stüber<br />

1 Pfund Fleisch (459 g) = 3 Stüber<br />

1 Pfund Zucker = 10 Stüber<br />

1 Maaß Bier ( 1 1/2 l) = 1 Stüber<br />

1 Pfund Butter = 8 Stüber<br />

1 Pfund getr. Pflaumen = 4 Stüber<br />

eine Hose = 80 Stüber eine Schürze = 40 Stüber<br />

1724-1786<br />

1772


lutherische Gemeinde plant Kirchbau<br />

• 1772: Kauf eines Grundstücks zum Bau von Kirche, Pfarr- und<br />

Küsterhaus für 1.080 rthlr.;<br />

• 1773: Kurfürst hat gegen Bauplan nichts einzuwenden: Magistrat<br />

möge dafür sorgen, „d<strong>as</strong>s solcher [Plan] im wesentlichen<br />

befolget werde.“<br />

• Kurfürst: „Die Einrichtung eigener Kirchen mit Thurm und<br />

Glocken, mithin die einrichtung frey-öffentlichen Gottesdienstes<br />

nach Anleitung Relig.Recesses Art. 8 § 1“ wurde gestattet. (II. fol.<br />

141f.), Kollektenpatent für drei Monate.<br />

• 1780: Inspektor der luth. Synode Westhoff: von vielen „die<br />

Religion so wenig geachtet würde, daß sie aus der Kirche<br />

bleiben, zu dem Abendmahl und dergleichen, nach ihrer<br />

Verfaßung sich bequemen“. (II. fol. 167f.)<br />

zurück<br />

1772 1521 1779


Lutherische Gemeinde seit 1610<br />

1609 „erste evangelisch-lutherische Predigt“ auf dem Rathaus – wohl von<br />

einem Feldprediger für Soldaten;<br />

1611 hzgl. Berufung eines Predigers für Düren, 1628 ausgewiesen;<br />

bis 1744 auswärtige Versorgung, Gottesdienste in „gemieteten<br />

Kammern“;<br />

1744 34 Seelen, Gemeinde beruft aufgrund privater Zuwendungen einen<br />

eigenen Prediger;<br />

1772 Erwerb eines Pfarrhauses „auf<br />

dem Höffgen“ am Steinweg und<br />

eines Gartengrundstücks zum<br />

Kirchbau;<br />

1773/79 Bau einer Kirche am<br />

Steinweg, Pläne: Festungsarchitekt<br />

H. Euler, finanziert durch Spenden<br />

und Kollektenreisen, u.a.durch d<strong>as</strong><br />

dänische Königshaus, Einweihung:<br />

14.12.1779;<br />

1870 350 Seelen<br />

zurück<br />

1609 - 1779 1795


zurück<br />

erste Schulgründungen<br />

1795 Privatschule mit Pensionat durch Prediger<br />

Sommer (bis etwa 1830);<br />

1828 Gründung einer „Privat-Familienschule“<br />

durch reformierte Hausväter;<br />

1834 „Evangelische Schule in Düren“ gegründet<br />

(heute: Schenkelstr.);<br />

1864 Neubau eines Schulhauses für die<br />

„Berechtigte Höhere Bürgerschule“;<br />

1879/80 Ausgliederung der Mädchenkl<strong>as</strong>sen in die<br />

paritätische städt. „Höhere Töchterschule<br />

(Rurtal-Gymn.);<br />

1895 Real-Progymn<strong>as</strong>ium wird Oberrealschule;<br />

1885 Elementarschule wird Städt. Volksschule<br />

(heute: Martin-Luther-Schule;<br />

1795 - 1885 1879


zurück<br />

Entwicklung der Schulen<br />

1879 - heute 1794


Die französische Episode um 1800<br />

• 1792 Besetzung Aachens durch frz.<br />

Revolutionstruppen für wenige<br />

Monate<br />

• Okt. 1794: Jülich wird frz. besetzt;<br />

• Nov. 1794: in Aachen wir die<br />

Zentralverwaltung für die<br />

linksrheinischen eroberten Gebiete<br />

eingerichtet;<br />

• stieß z.T. auch auf revolutionäre<br />

Begeisterung der dt. Bevölkerung,<br />

insbes. Intellektueller;<br />

zurück<br />

1792 - 1795 1808


zurück<br />

Die französische Episode um 1800<br />

• 1792 Besetzung Aachens durch<br />

frz. Revolutionstruppen für<br />

wenige Monate<br />

• Okt. 1794: Jülich wird frz.<br />

besetzt;<br />

• Nov. 1794: in Aachen wir die<br />

Zentralverwaltung für die<br />

linksrheinischen eroberten<br />

Gebiete eingerichtet;<br />

• stieß z.T. auch auf revolutionäre<br />

Begeisterung der dt.<br />

Bevölkerung, insbes.<br />

Intellektueller;<br />

1808 1815


Wie kam Düren nach Brandenburg-Preußen?<br />

• 1609 Erbansprüche des Kurfürstentums<br />

Brandenburg auf die Vereinigten Herzogtümer,<br />

ebenso Pfalz-Neuburg > besetzten Teile des<br />

Territoriums > Vergleich;<br />

• 1614 durch Xantener Vertrag faktisch vollzogen,<br />

1666 rechtsgültig durch Klever Vertrag;<br />

• Jülich-Berg > Pfalz-Neuburg; Kleve-Mark ><br />

Brandenburg;<br />

• 1702: durch Heirat Grafschaft Moers an<br />

Brandenburg<br />

• 1713: Aussterben der span. Habsburger > Hgt.<br />

Geldern an Preußen;<br />

• 1801/1803: Rhein als Ostgrenze Frankreichs ><br />

Entschädigungen Preußens rechtsrheinisch und<br />

in Westfalen;<br />

• napoleonische Ära: Verlust aller Gebiete<br />

westlich der Elbe;<br />

• 1815: Wiener Kongress > gesamtes Rheinland<br />

wird preußisch.<br />

zurück<br />

1815 1521 1815


Preußische Union:<br />

lutherische und reformierte Gemeinden<br />

• infolge ndl. Migration gingen auch luth.<br />

Gemeinden zum ref. Bekenntnis über;<br />

• 1555 Augsburger Religionsfriede: Anerkennung<br />

der Confessio Augustana (luth. Kirchen);<br />

• 1648 Westfälischer Religionsfriede:<br />

Anerkennung des Calvinismus;<br />

• allerdings im Hrzgt. Kleve schon begünstigt<br />

durch Übertritt des brandenburg. Kurfürsten<br />

zum Calvinismus (1613);<br />

• Überwindung der Kleinstaaterei nach der frz.<br />

Revolution förderte kirchl.<br />

Einigungsbestrebungen;<br />

• 1817: Friedrich Wilhelm III. gründet die<br />

„Preußische Union“ anlässlich des 300jährigen<br />

Jahrestages der Reformation.<br />

zurück<br />

1817 1517 1827


zurück<br />

Die „Kirchenunion“ in Düren<br />

1827 Abweisung eines Unionsantrages der<br />

Reformierten;<br />

1846 ein Unionsvertrag wird von den<br />

Reformierten abgelehnt;<br />

1886 Vereinigungs-Urkunde mit<br />

Gemeindebeschlüssen vom 28./29.10.1886;<br />

1901 Evangelische aus Buir und Frechen kommen<br />

hinzu;<br />

1907: 3.800 Mitglieder,<br />

1930: 5.200 Mitglieder.<br />

1827 1841


Auferstehungskirche<br />

Ein privates Comité errichtet 1841-1844<br />

und finanziert eine Kirche „in<br />

griechischer Bauart“ nach Plänen von<br />

J.P. Cremer (1785-1863) und schenkt<br />

diese am 11.9.1844 der reformierten<br />

Gemeinde.<br />

Einweihung der Kirche am 25.6.1845<br />

1893 innere Neugestaltung mit farbigen Fenster, farbige<br />

Ausmalung und Emporen;<br />

1899 Orgel von W. Sauer Ff./O.,<br />

1921 erw. auf 47 Reg.<br />

1922 Ausmalung der Apsis; seit 31.10.1922<br />

„Auferstehungskirche“<br />

Im Jahr ihres 100jährigen Bestehens wird die Kirche am<br />

16.11.1944 völlig zerstört.<br />

zurück<br />

1841 - 1845<br />

1841


Evangelischer Frauenverein in Düren<br />

1841 Gründung als interkonfessioneller „Dürener Frauenverein“ als<br />

Träger einer „Kleinkinder-Verwahranstalt“<br />

1828 erster Kindergarten der Welt in Ungarn;<br />

1840 Fröbel gründet ersten Kindergarten in Deutschland.<br />

1852 Der Dürener Frauenverein verlegt seine Verwahrschule von<br />

der Philippstraße auf den Steinweg.<br />

1856 Umbenennung in „Evangelischer Frauenverein“;<br />

1888 Kleinkinderschule bezieht einen Neubau an der<br />

Philippstraße/Kuhg<strong>as</strong>se, 1892 Anbau eines großen Spielsaales;<br />

1941 Kindergarten wird in die „Nationalsozialistische<br />

Volkswohlfahrt“ integriert;<br />

1964 Neubau Kiga Philippstraße;<br />

2008 Familienzentrum.<br />

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1841 - 2008 1847


Sozialstiftungen evang. Bürger/innen<br />

1847 19. Feb. Tod des Dürener Wohltäters Rudolf Schenkel. (* Düren 21.<br />

l. 1770.) Man beachte die Schenkungen von 1825, 1833, 1842 und<br />

1845 und vergleiche auch 1852. Die Treppenstraße wurde in<br />

„Schenkelstraße" umbenannt, weil an ihr die evangelische Schule<br />

von 1834 und die Kirche der Reformierten von 1845 liegen, zu deren<br />

Bau Schenkel namhafte Beträge gespendet hat.<br />

1852 9. Mai stirbt Witwe Rudolf Schenkel, Lucia Catharina Barbara geb.<br />

Schoeller. (* Schleiden 10. l. 1774.) Ihr Alldenken lebt fort in der<br />

„Schenkel-Schoeller'schen Altersversorgungsanstalt" in der<br />

Jesuiteng<strong>as</strong>se und in der Stiftung des Disternicher Hofs für die<br />

evangelische Gemeinde. (Vgl. 1847.)<br />

1872 6. März Kommerzienrat Wilhelm Schüll stiftet 5000 Taler für eine<br />

Witwen- und Waisenk<strong>as</strong>se für die Pfarrer und Lehrer der beiden<br />

evangelischen Gemeinden.<br />

zurück<br />

1847 - 1872 1884


Sozialstiftungen evang. Bürger/innen<br />

1884 Evangelisches Waisenhaus, Schenkung der Eheleite Edmund und<br />

Eugenie Hoesch, geb. Schüll, 1939 Betriebseinstellung;<br />

1884 Gegen Ende des Jahres erhält d<strong>as</strong> Evangelische Realprogymn<strong>as</strong>ium<br />

große Schenkungen: von Geh. Kommerzienrat Leopold Hoesch 70<br />

000 Mark, von den Erben des Geh. Kommerzienrats Leopold<br />

Schoeller 100 000 Mark, von mehreren anderen Stiftern zusammen<br />

112 000 Mark.<br />

1885 Maria-Apollonia-Krippe (Säuglings- und Kleinkinderpflegeanstalt),<br />

gest. durch Eduard Hoesch, 1920 Betriebseinstellung,<br />

Stiftungsauflösung und Besitzübergang an die Evang. Gemeinde;<br />

1889 Caesar-Schoeller-Stiftung (Knabenhort);<br />

1894 Alexander-Schoeller-Stiftung (Mädchenheim) Vermögen in der<br />

Inflation verloren, heute: Haus des deutschen Ostens;<br />

1898 Philipp-Schoeller-Stiftung (Rhein. Blinden<strong>as</strong>yl): verwaltet durch<br />

einen 1899 gegründeten Verein, heute als „Annaheim“ durch den<br />

Rhein. Blindenfürsorgeverein betrieben.<br />

zurück<br />

1884 - 1898 1852


Lucia Catharina Schenkel, geb. Schoeller<br />

• 10.01.1774 geb. zu Schleiden als Tochter des Johann Arnold Schoeller<br />

(1747-1831) und zweites von insgesamt elf Kindern der Lucia<br />

Catharina Peuchen. Familie besaß in Schleiden Eisenhütten, wohnten<br />

ab 1799 in DN in einem an der Stelle der ehem. Fleischhalle erbautem<br />

Hause;<br />

• heiratete Kaufmann und Fabrikbesitzer Rudolph Schenkel, der am<br />

17.02.1847 starb, woraufhin sie im März 1852 kurz vor ihrem eigenen<br />

Tod am 9. Mai 1852 ein so „großartig wohlthätiges“ Testament;<br />

• „Ein Vermögen, d<strong>as</strong> so mühsam erworben, so sorgfältig erhalten<br />

worden ist, muß nach dem Willen meines edlen seel. Mannes und des<br />

meinigen auch nützlich und wohlthätig angewandt werden.“<br />

• 10.000 Taler für die Armen in Düren,<br />

4.000 Taler für den ev.-ref. Kirchen- und Schulfond in Düren,<br />

Schenkel-Schoellerische Stiftung,<br />

Schenkel-Schoeller-Versorgungsanstalt (Schenkel-Schoeller-Stift).<br />

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1852 1903


Frau Eberhard Hoesch, Agnes, geb. Pfeifer<br />

• Verstorben am 22.02.1903,<br />

• Trauerkundgebung der Stadtverordneten im Rathaus zu Ehren<br />

der großen Wohltäterin der Armen;<br />

• Sie vermacht testamentarisch u.a.<br />

150.000 Mark für den Vaterländischen Frauenverein,<br />

50.000 Mark für den Freiwilligen Armenverein,<br />

20.000 Mark für den Evangelischen Frauenverein und<br />

100.000 Mark der Stadt Düren zur Errichtung von<br />

Arbeiterwohnungen mit deren Bau nach Plänen von H. Dauer im<br />

selben Jahr begonnen wird;<br />

• nach ihr ist die Agnesstraße benannt.<br />

• 1907 stirbt Eberhard Hoesch: Von seinen testament. Stiftungen<br />

i.H.v. 2,85 Mill. Mark erhält die Evangelische Gemeinde<br />

350.000 Mark.<br />

zurück<br />

1903 1893


Aus dem Presbyterium<br />

und den Diakonensitzungen<br />

• Gottesdienstzeiten nach Einführung der mitteleurop. Zeit (1893);<br />

• Vergoldung der Orgel in der kleinen Kirche;<br />

• Übernahme von Beerdigungskosten, Einweisung eines<br />

bildungsunfähigen Kindes in eine Anstalt, laufende Unterstützungen,<br />

Bewilligung von Suppenzetteln bei der Volksküche;<br />

• Blumendiebstahl auf dem Friedhof: Wachen auch bei Nacht und<br />

bessere Beaufsichtigung des Friedhofs durch die Polizei (1894);<br />

• Schenkung des Gemeindehauses durch die Fam. Schoeller (1895);<br />

• Festgottesdienst zur Erinnerung des dt.-frz. Krieges (1895);<br />

• Feier anl. Des 400. Geburtstags Melanchthons (1897);<br />

• Abtretung von Grundstücken am Bonner Platz (1906);<br />

• Ablehnung der Präambel zum Verf<strong>as</strong>sungsentwurf der rheinischen<br />

Kirchenprovinz, weil es sich „dem Gewissenszwang … nicht<br />

unterwerfen“ kann. (PP 23.02.1922)<br />

zurück<br />

1893 - 1906 1887


zurück<br />

Julius Otto Müller: Die Kirche muss sich<br />

sozialen Problemen stellen!<br />

geb. 1853 in Monschau, gest. 14. Juni 1918 in Düren, Pfarrer zu<br />

Düren 1887 bis 1918, Superintendent Kirchenkreis Jülich<br />

1893 bis 1918, Vizepräses der Rhein. Provinzialsynode<br />

1917-1918.<br />

- die „Gewissens- und Glaubensfreiheit bei<br />

Gewissensgebundenheit an Gott und sein Wort“. Theologie<br />

entwickelt sich in ihren Zeiten und darum formt „jede Zeit<br />

ihre besondere theologische Sprache“. Dazu gehört auch die<br />

Freiheit der Theologie von kirchenamtlicher Bevormundung.<br />

- Die „lebendige Einzelgemeinde“ steht der kirchlichen<br />

Hierarchie und dem Primat des katholischen Lehramtes<br />

gegenüber. Er kritisiert, d<strong>as</strong>s viele Gemeinden aus<br />

„Lethargie und Trägheit“ auf ihre Selbstbestimmung<br />

verzichten!<br />

- Die synodale Verf<strong>as</strong>sung schließt die Oberherrschaft einer<br />

theologischen Richtung aus und schützt auch Minderheiten<br />

in der Kirche<br />

- Die Kirche muss „sich um sittliche Notstände des Volkes<br />

bekümmern. Insofern diese wirtschaftlichen Missständen<br />

entspringen, hat sie ihre Aufmerksamkeit auch diesen<br />

zuzuwenden und ihre Abstellung nicht nur zu fordern<br />

sondern auch anzubahnen“.<br />

1887 - 1918 1891


Kirchenmusik<br />

1891 Gründung eines ersten Kirchenchores der<br />

Gemeinde auf Anregung von Pfarrer Max<br />

Laue, der ihn bis 1904 auch leitete. Von 1915-<br />

1918 leitet Organist Otto Frenzel einen<br />

„Kriegsfrauenchor“.<br />

1919 Am 19.01. wird die heutige Kantorei als<br />

„Gemischter Chor der Evangelischen<br />

Gemeinde Düren“ gegründet. Erster Leiter<br />

des Chores wird der Lehrer August Fachinger;<br />

1920 Der „Martinschor“ für Kinder wird gegründet;<br />

1923 Ferdinand Schmidt wird fest angestellt und<br />

leitet in den 30er Jahren mit Pfarrer Horst<br />

Schumann eine liturgische Erneuerung ein;<br />

1958 Gründung des Posaunenchores.<br />

Orgel von Wilhelm Sauer,<br />

Frankfurt/Oder in der Auferstehungskirche<br />

(36 Register, 3 Manuale,<br />

Echowerk, 1922 auf 47 Reg. erweitert)<br />

Eine ausführliche Darstellung der Geschichte der Evangelischen Kantorei Düren finden Sie hier.<br />

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1891 1914


konfessionelle Verteilung um 1905<br />

1914/1918 Gemeinde zeichnet Kriegsanleihen i.H.v.<br />

1,5 Mio. Mark;<br />

1920 Gründung einer „Religiös-Sozialen<br />

Arbeitsgemeinschaft“;<br />

1922 Kirchensteuer wird vom Presbyterium von 6 auf<br />

8% heraufgesetzt;<br />

1923 Presbyterium beschließt eine Nachtragsumlage<br />

zur Kirchensteuer von 22%, also insgesamt 30%;<br />

nachdem der Etatansatz von 500 Mill. RM<br />

obsolet geworden ist wird folgender Beschluss<br />

gef<strong>as</strong>st: „ Von einer Etataufstellung wird<br />

vorläufig abgesehen. Zur Deckung der laufenden<br />

Ausgaben wird sofort mit der Einziehung der<br />

Kirchensteuer begonnen und zwar zum Satze von<br />

500 %“ , 29.9.: 300.000% Kirchensteuer;<br />

1926 Stiftung eines Taufbeckens durch L. Peill (heute<br />

Lutherkirche Buir);<br />

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1914 - 1918 1922


konfessionelle Verteilung in Düren<br />

1922 31. Mai<br />

Mit der Reform der Städtischen Verwaltung wird<br />

eine Fortschreibung des Personenstandes beim<br />

Einwohnermeldeamt eingeführt.<br />

Einwohnerzahl 37 626,<br />

männlich 17 847,<br />

weiblich 19 779,<br />

Katholiken 33 209,<br />

Evangelische 4073,<br />

Juden 339,<br />

Dissidenten 25,<br />

Haushalte 7862.<br />

1925 16. Juni<br />

Volkszählung:<br />

Einwohner 37 286,<br />

männlich 17 497,<br />

weiblich 19 789,<br />

katholisch 32 975,<br />

evangelisch 3797,<br />

Juden 285,<br />

Dissidenten 96,<br />

altkatholisch 2,<br />

griechisch-katholisch 2,<br />

neu-apostolisch 80, Baptisten u. a. 49,<br />

Haushalte 8999<br />

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1922 - 1925<br />

1927


Dürener Gemeinde im „Dritten Reich“<br />

August 1934: Hindenburg-Gedenkfeier<br />

• Amtseinführung des Pfarrers Wilhelm<br />

Wester am 16. Jan. 1927.<br />

• Einführung von Pfarrer Steltmann am 12.<br />

Jan. 1930<br />

Kirchenkampf: Albert Steltmann predigte<br />

in der Uniform des NS-Kraftfahrkorps<br />

(NSKK) und beerdigte in SA-Uniform<br />

(wechselt 1934 nach Wusterhausen);<br />

• NSDAP-Ortsgruppe fordert die<br />

Umbenennung des Evang. Realgymn<strong>as</strong>iums<br />

in „Horst-Wessel-Schule“;<br />

• zum 450. Geburtstag Martin Luthers wird<br />

der Ursulinenplatz in Martin-Luther-Platz<br />

umbenannt;<br />

• zur Kirchenwahl 1933 einigt man sich auf<br />

eine „Einheitsliste“, so stellen die<br />

„Deutschen Christen“ 40 von 54<br />

Gemeindeverordneten;<br />

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1927 - 1934<br />

1927


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Wilhelm Wester (1889-1960)<br />

• 1927-1959 Pfarrer zu Düren<br />

• Hauptvortrag auf Kreiskirchentag 1937 in Hückelhoven über<br />

„Christus und die deutsche Seele“: „Die Grundfrage: die<br />

christliche Religion oder religionslos sei eine Frage von<br />

entscheidender Bedeutung … Zu allen Zeiten habe es Menschen<br />

gegeben, die die Christuslehre anfechteten und verneinten.<br />

Andere hätten auch schon die Behauptung aufgestellt, Christus<br />

sei ein Arier … Fest steht, d<strong>as</strong>s Christus aus dem Hause Davids<br />

stammt … Redner kam dann im Verlauf seiner Ausführungen<br />

auf die 10 Gebote zu sprechen. Er sagte: Wenn alles, w<strong>as</strong> von<br />

Juden kommt, uns artfremd ist, wie steht es da mit den 10<br />

Geboten? … Halten wir diese denn nicht?“ [Polizeibericht]<br />

• 8. März 1940 Wester wird in Schutzhaft genommen, am<br />

1.11. Mit der Auflage entl<strong>as</strong>sen, Düren binnen 24 Stunden<br />

zu verl<strong>as</strong>sen > wird Jagdaufseher in Gernsbach/Baden,<br />

Vortragsreisen, pfarramtl. Hilfskraft in Halle, Bewerbungen<br />

in Halle, Königsberg.<br />

• weder „Deutscher Christ“ noch „Bekennende Kirche“ (wg.<br />

ihres „Dogmatismus“);<br />

• Gemeinde fordert 1946 mit 404 Unterschriften die Rückkehr<br />

Westers in den Pfarrdienst in Düren.<br />

1927 - 1946 1938


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Wilhelm Wester (1889-1960)<br />

• Tondokumente<br />

– Predigt: Glaube und Wirklichkeit (Teil 1)<br />

– Predigt Glaube und Wirklichkeit (Teil 2)<br />

– Predigt 2. Korinther Brief Kapitel 4<br />

• Filmsequenz Presbyterium, Start auf der vorletzten<br />

Seite, klicken Sie hier !<br />

1927 - 1946 1938


Zerstörung von Synagogen 1938<br />

Die auf die Reichspogromnacht folgende Sitzung<br />

des Presbyteriums fand am 15. November statt.<br />

Protokolliert wurde hauptsächlich die Beratung<br />

über eine neue Lichtanlage in der<br />

Auferstehungskirche – Kronleuchter oder<br />

seitliche Lampen? D<strong>as</strong>s auch über die Pogrome<br />

diskutiert wurde deutet d<strong>as</strong> Protokoll nur an.<br />

Else vom Bruch, geb. Schwarz hatte beantragt,<br />

vom jüdischen Glauben in die Evangelische<br />

Gemeinde überzutreten. Ihr Mann war<br />

evangelisch, ihre Tochter getauft und im<br />

Frühjahr1938 konfirmiert worden. Der Antrag<br />

wurde von Horst Schumann eingebracht. D<strong>as</strong><br />

Protokoll hält fest: „Die Mitglieder des<br />

Presbyteriums sprechen sich eingehend über<br />

diesen Antrag mit Rücksicht auf die<br />

augenblickliche Zeit aus. Die Anwesenden<br />

lehnen die Aufnahme in die evangelische Kirche<br />

ab.“ Diese Ablehnung erstaunt umso mehr, als<br />

die restlichen Familienmitglieder<br />

selbstverständlich getauft und Glieder der<br />

Evangelischen Gemeinde waren.<br />

Else Schwarz war 1900 in Lüxheim geboren,<br />

überlebte die Judenverfolgung und starb 1990<br />

in Düren. Ihr Vater Moses Schwarz (geb. 1873)<br />

war religiös und von Beruf Versicherungsinspektor.<br />

Er musste 1938 sein Unternehmen in<br />

der Kreuzstraße infolge der r<strong>as</strong>sistischen Politik<br />

aufgeben und wurde mit seiner Ehefrau 1942<br />

ins Konzentrationslager Theresienstadt<br />

deportiert, in dem er am 11. Februar 1943 starb.<br />

Seine Frau Henriette, geb. Loeb starb im<br />

Konzentrationslager Auschwitz, in d<strong>as</strong> sie im<br />

Mai 1944 überstellt worden war.<br />

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1938<br />

1944


Die Zerstörung Dürens am 16. November 1944<br />

Bei der Zerstörung Dürens am 16. November 1944 verliert die<br />

Evangelische Gemeinde außer vielen Gemeindemitgliedern ihre beiden<br />

Kirchen sowie f<strong>as</strong>t alle Gebäude und damit sämtliche Einrichtungen der<br />

Gemeinde.<br />

Erstes Gemeindeleben entsteht wieder in einem provisorischen<br />

Gottesdienstraum im ehemaligen Kindergarten Philippstraße 50, alten<br />

Gemeindemitgliedern noch bekannt als ‚Kreuzkirche’.<br />

Vordringliche Aufgabe in den ersten Nachkriegsjahren ist die<br />

Eingliederung der zugewanderten Vertriebenen und Flüchtlinge aus<br />

dem Osten. Die Evangelische Gemeinde ist von ca. 4.800 Seelen am<br />

Ende des Krieges auf etwa 12.000 im Jahr 1947 angewachsen. Überall<br />

im ländlichen Gemeindegebiet, wo eine größere Anzahl von<br />

evangelischen Vertriebenen und Flüchtlingen leben, werden zunächst<br />

provisorische Predigtstellen eingerichtet.<br />

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1944 - 1947 1946


Notkirche nach dem Krieg<br />

Im alten Gemeindehaus wird eine<br />

Notkirche eingerichtet. Als Glocke<br />

fungiert die kleinste Glocke, der<br />

Auferstehungskirche, die nicht<br />

eingeschmolzen worden war.<br />

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1946 1954


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Christuskirche 1954<br />

1953/54 erfolgt der Bau der Christuskirche<br />

an der Schenkelstraße in Düren.<br />

1954<br />

1954


Westers Bekenntnis<br />

mit Worten der Heiligen Schrift<br />

„Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der<br />

Wahrheit anbeten. Von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge.<br />

Er ist der rechte Vater über alles, w<strong>as</strong> da Kinder heißet im Himmel und<br />

auf Erden. Also hat Gott die Welt geliebet, d<strong>as</strong>s er seinen eingeborenen<br />

Sohn gab, auf d<strong>as</strong>s alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden,<br />

sondern d<strong>as</strong> ewige Leben haben. In ihm wohnet die ganze Fülle der<br />

Gottheit leibhaftig. Gott hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat<br />

ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles. Und niemand kann<br />

Jesus einen Herren heißen, es sei denn durch den Hl. Geist. Welche der<br />

Geist Gottes treibet, die sind Gottes Kinder. Sind wir aber Gottes<br />

Kinder, so sind wir auch Erben, Gottes Erben und Miterben Christi.<br />

Denn wir sind gewiss, d<strong>as</strong>s weder Tod noch Leben, weder<br />

Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes uns<br />

scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem<br />

Herrn.“<br />

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1954 1961


zurück<br />

Paul Tillich referiert in Düren<br />

• Die Presbyterin Renate Albrecht,<br />

Chemikerin, unterhielt enge<br />

Kontakte zu dem deutschamerikanischen<br />

Theologen Paul<br />

Tillich (1884-1968) und war<br />

Herausgeberin zahlreicher Bände<br />

seiner „Gesammelten Werke“.<br />

• Im Mai 1961 hielt Tillich einen<br />

Vortrag zum Thema „Der<br />

historische Jesus und der Christus<br />

des Glaubens“ in dem er auch von<br />

seinen Begegnungen mit dem<br />

Buddhismus in Japan berichtete.<br />

1961 1972


„Dürener Bekenntnis“ (1972)<br />

WIR BEKENNEN UNS ZU JESUS<br />

DEM LEBENDIGEN UND<br />

GEGENWÄRTIGEN WORT<br />

DAS UNS SAGT<br />

WORAUF WIR VERTRAUEN<br />

WAS WIR HOFFEN<br />

WIE WIR HANDELN KÖNNEN<br />

DAS UNS BEFREIT VON<br />

SCHULD UND<br />

TODESFURCHT<br />

DAS UNS ERMÄCHTIGT VON<br />

GOTT ZU REDEN.<br />

WIR BEKENNEN UNS<br />

IM NAMEN JESU<br />

ZUR VERANTWORTUNG<br />

FÜR DEN MITMENSCHEN<br />

FÜR DIE GESELLSCHAFT<br />

FÜR ALLE<br />

DIE VERKANNT, VERGESSEN,<br />

HILFLOS, AUSGENUTZT UND<br />

UNTERDRÜCKT SIND<br />

WIR BEKENNEN UNS<br />

ZUR GEMEINDE JESU<br />

IHR LEBEN IST GOTTESDIENST<br />

IHR VERSAGEN<br />

IST UNSERE SCHULD<br />

IHR WEG IST UNSER WEG<br />

IHRE HOFFNUNG<br />

IST UNSERE HOFFNUNG.<br />

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1972<br />

1967-<br />

2003


erste Dürener Pfarrerinnen<br />

1967-1984 Ursula Sonntag (1936-2007)<br />

1976-2006 Cornelia Kenke<br />

1992 Susanne Rössler<br />

1995 Irene Weyer<br />

2000 Vera Schellberg<br />

2001 Bernhild Werth<br />

2003 Karin Heucher<br />

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1951-<br />

1967 - 2003 117<br />

1976


Diakonische Entfaltung:<br />

Dienste und Vereine 1951-1976<br />

1951 Waldheim Schlagstein wieder errichtet;<br />

1962 Jugendheim Kuhg<strong>as</strong>se „Haus der halboffenen Tür“, ab 1977 „offene Tür“;<br />

1964 Eröffnung des Kindergartens Philippstraße;<br />

1965 Verein für Vormundschaften (bis 1992);<br />

1966 Kindergarten „Im Eschfeld“ (seit 2002 städt. Trägerschaft );<br />

1971 Kommission „G<strong>as</strong>tarbeiter“;<br />

1971 erster „Laden der 3. Welt“ (Schenkelstraße), ab 1983 „Die Kiste“ in<br />

Schenkelstraße 7, ab 1986 im Haus der Evang. Gemeinde, Infos: hier;<br />

1973 Erziehungsberatungsstelle (ausführliche Darstellung: hier);<br />

1973 Drogenberatungsstelle;<br />

1973/75 Entstehung der sozialpädagogischen Familienberatung (SFB);<br />

1975 sozialtherapeuthischer Kontaktkreis;<br />

1975 Förderlehrgänge für arbeitslose Jugendliche;<br />

1976 Einrichtung der Konfliktberatungsstelle für Jugendliche (JB);<br />

1976 Adoptions- und Pflegekinderwesen;<br />

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1951 - 1976<br />

1977-<br />

1984


Diakonische Entfaltung:<br />

Dienste und Vereine 1977-1984<br />

1977 Schwangerschaftskonfliktberatung nach § 218 (Bericht 2007: hier);<br />

1977 Jugendheim Kuhg<strong>as</strong>se wird erste „offene Tür“ in Düren;<br />

1978 AK „Frauen gegen Apartheid“;<br />

1979 Einrichtung der Sozialstation im Diakonischen Werk;<br />

1979 Entstehung des Jugenheims Düren-Ost (KOT);<br />

1979 Start der Gemeinwesenarbeit im Satellitenviertel und 1980<br />

Gründung des Bürgervereins;<br />

1980 Beratungsstelle für Kriegsdienstverweigerer;<br />

1982 Nachbarschaftstreff Düren-Nord;<br />

1982 hauptamtl. Bezirkl. Jugendarbeit in Birkesdorf (1984 Beginn der<br />

Jugendwerkstatt);<br />

1983 Familienbildungsstätte (erster hauptamtl. Mitarbeiter seit 1979);<br />

1984 Mitgliedschaft im Verein Arbeitslosenzentrum e.V.;<br />

1984 Umweltgruppe (1989: Fachreferat Ökologie) (Leitlinien);<br />

1984 Jugendwerkstatt Lendersdorf (bis 1991);<br />

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1977 - 1984<br />

1986-<br />

1996


Diakonische Entfaltung:<br />

Dienste und Vereine 1986-1996<br />

1986 Wohngemeinschaft für ehem. Suchtkranke (bis 1988);<br />

1986 Partnerschaft zur evang.-luth. Gemeinde in Lublin/Polen;<br />

1988 AK „Feministische Theologie“;<br />

1988 Beauftragung für die Arbeitslosenarbeit; Beratung f. Langzeitarbeitslose<br />

1989 Club 55;<br />

1988 Beginn der Gemeinwesenarbeit Miesheimer Weg;<br />

1992 MultiKulti im Haus der Stadt;<br />

1992 Verfahrensberatung für Flüchtlinge, Café International, 1997: ZSM;<br />

1993 Bürgerhaus Düren-Ost (Betriebsträgerschaft);<br />

1994 Schuldenberatungsstelle;<br />

1995 Partnerschaft zur Iglesia Evangelica del Rio de la Plata (Paraguay);<br />

1996 RAA (bis 2003 in Trägerschaft der Evang. Gemeinde)<br />

1996 Gründung von low-tec.<br />

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1986 - 1996<br />

1610-<br />

2008


Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />

• 1610: 30 Beiträge zahlende Gemeindeglieder (ref.)<br />

• 1644: 211 Gemeindeglieder<br />

• 1780: 93 luth. Gemeindeglieder<br />

• 1870: 350 luth. Gemeindeglieder<br />

• 1885: 1.628 (6,8%; 21.902 kath., 252 jüd.)<br />

• 1905: 3.096 (10,4%; 26.390 kath., 268 jüd.)<br />

• 1907: 3.800<br />

• 1922: 4.073 (10,8%; 33.209 kath., 339 jüd.)<br />

• 1930: 5.200<br />

• 1933: 4.648 (11,4%; 35.637 kath., 358 jüd.)<br />

• 1953: 12.000<br />

• 2003: 23.522<br />

• 2008: 23.138 (9.12.)<br />

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1610 - 2008 2009


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Filmsequenz<br />

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Quellen, Nachweise und Mitarbeit<br />

• Julius Reinhardt: Geschichte der evangelischen (lutherischen) Gemeinde zu Düren<br />

(Festschrift zur 100-Jahr-Feier am 14.12.1879.<br />

• Julius Otto Müller: Aus dem Leben der reformierten Gemeinde Düren während der<br />

ersten vier Jahrzehnte ihres Bestehens, 1907.<br />

• Karl Ventzke: Evangelische Gemeinden in Düren vom 16. Jahrhundert bis 1944, Düren<br />

1986.<br />

• Evangelisch in Düren. Vierhundert Jahre evangelisches Leben im Dürener Land, Berlin<br />

2004.<br />

• Karl Ventzke: Evang. Gemeinden in Düren vom 16. Jh. bis 1944 u.v.a.m.;<br />

• Quellenrecherchen von Helmut Krebs: Consistorialprotokolle 1591-1611; Pfr. i.R. W.<br />

Motte: Urkunden von 1576-1744, Joachim Hanke: Presbyteriumsprotokolle von 1895-<br />

1938;<br />

• Kartenmaterial: Irmgard Hantsche, Atl<strong>as</strong> zur Geschichte des Niederrheins, Bottrop/Essen<br />

5 2004;<br />

• Reproduktionen von Urkunden: Petra Fabelje;<br />

• Schreibarbeiten: Doris Zimmerbeutel, Nicole Drehsen;<br />

• Kompilation: Norbert Metzker;<br />

• Autor und Redaktion: Dirk Chr. Siedler.<br />

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