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Gisela Schwarze Westfalen Band II: Münsterland

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aus Halterner Sanden. Die Hügel und Wälder sind ein beliebtes<br />

Naherholungsgebiet des nördlichen Industriereviers.<br />

Die Kreideschichten der Baumberge zeigen durch Aufwölbungen<br />

und durch Aufsattelung harter Schichten einen besonderen<br />

geologischen Aufbau. Ihre Kalksandsteine dienten<br />

seit Jahrhunderten als freundlich heller Haustein dem Bau<br />

von Häusern, Kirchen und Burgen, die feinkörnigen Schichten<br />

seit dem frühen Mittelalter Generationen von Bildhauern<br />

als besonders gut zu verarbeitendes Material.<br />

Die Beckumer Berge gleichen in ihrem Aufbau einer »zerfransten<br />

Hochfläche«, die nach Nordwesten abdacht und<br />

nach Süden und Osten Steilwände aufweist. Die hier lagernden<br />

tonigen Mergel, mergeligen Kalke und Mergelkalksteine<br />

wurden bereits seit dem Mittelalter zu Kalk gebrannt. Mit<br />

dem Bauboom im Revier in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

entstanden weitere Kalkwerke, und gegen Ende<br />

des Jahrhunderts wurden die ersten Zementwerke gegründet.<br />

Heute bestimmt die Zementindustrie im Raum Beckum,<br />

Neubeckum und Ennigerloh das wirtschaftliche Bild. Für<br />

die Landschaftsplanung stellen die großflächigen Steinbrüche<br />

und die Ansprüche der Zementindustrie große Probleme<br />

dar, die vor allem in der Vergangenheit durch fehlende<br />

Kopplung von Abbau und Rekultivierung entstanden.<br />

Sandablagerungen bestimmen die Oberfläche des nordwestlichen<br />

<strong>Münsterland</strong>es. Daneben gibt es stark vernäßte<br />

Böden. Weite Flächen sind Dauergrünland, das Milchviehwirtschaft<br />

begünstigt. Von den Borkenbergen bis Coesfeld<br />

und entlang der deutsch-niederländischen Grenze dehnten<br />

sich Hochmoore, die heute zum größten Teil kultiviert sind.<br />

Nur wenige Naturschutzgebiete wie das Amtsvenn und das<br />

Zwillbrocker Venn vermitteln noch einen Eindruck der ursprünglichen<br />

Landschaft.<br />

Die südlich der Lippe gelegene Emscherlandschaft war<br />

ursprünglich ein durch Mergel und Grünland ausgebildetes<br />

Bauernland mit Äckern, Grünland und Wäldern. In der<br />

weit ausladenden Emschertalung dehnte sich noch zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts zwischen Osterfeld und Herten<br />

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