gipfelrast - 132/2015
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20. bis 22. Februar <strong>2015</strong><br />
Skitour auf die Namloser Wetterspitze<br />
im Lechtal<br />
Bilder: Teilnehmer<br />
1.Tag/Michael Heim<br />
Das vom insgesamt 264 km langen Lech<br />
durchflossene Lechtal dürfte eher den<br />
Sommerbergwanderern/-steigern mit seinen<br />
schönen Gipfeln links wie rechts bekannt<br />
sein, als der Skilift-Fraktion, die im Winter<br />
dem weißen Vergnügen liftend frönt. Da sind<br />
schon eher der vorgelagerte Bregenzerwald<br />
bzw. Zürs/Lech oder St. Anton die bevorzugten<br />
Ziele. Nicht jedoch beim Skitourengehen,<br />
wo es aufgrund der geringeren Frequentierung<br />
herrliche Gipfelziele gibt.<br />
Wir starten aus Albstadt früh um 6 Uhr und<br />
schon da wird klar, der Wettergott bleibt uns<br />
heute hold. Die Nacht war sternenklar. Unser<br />
Ziel ist Elmen im Lechtal, wo wir Quartier haben.<br />
Kurz zuvor liegt Stanzach, von dort geht<br />
es in ein Seitental Richtung Namlos hoch.<br />
Und wir entscheiden aufgrund der ausgezeichneten<br />
und für die Folgetage nicht beständig<br />
gewerteten Wettersituation, die<br />
Königs etappe am ersten Tag zu nehmen. Eine<br />
kleine Parkbucht links der Straße schnell<br />
ausgemacht, finden wir den Einstieg zur<br />
Fallerscheinalpe. Es geht gemäßigt einen<br />
Forstweg dahin bis wir zu dieser schönen,<br />
mehrere niedliche Häusle umfassenden<br />
Almsiedlung gelangen. Rechts empfängt uns<br />
der erste Hausbesitzer, outet sich als Gelegen<br />
heitsgastwirt und lädt uns schon für den<br />
Rückweg auf ein Schnapsel und sonstiges<br />
Getränk ein. Falls er nicht da sein sollte, freie<br />
Bedienung am Außenkühlschrank … und<br />
Bezahlung beim nächsten Mal, nach dem<br />
Motto man sieht sich!<br />
Die ersten nennenswerten Steigungen bedingen<br />
leichte Kehren, rechter Hand sieht man,<br />
was Sonneneinstrahlung mit über 30° steilen<br />
Hängen macht, der Schnee ist razeputz an<br />
mehren Stellen nach unten gerutscht!<br />
Es wird ruhig in der Gruppe … wie immer<br />
wenn die Hänge steiler werden und<br />
Quatschen einen aus dem Rhythmus bringt.<br />
Die Sonne treibt den Schweiß und wir erreichen<br />
eine Einsattelung, bei der erst nochmals<br />
der Wasserhaushalt korrigiert wird. Der letzte<br />
steile Gipfelhang erfordert wieder mal feinste<br />
Spitzkehrentechnik und einer von uns (nein,<br />
keine Namen) macht eine unschöne, aber<br />
korrigierbare Erfahrung mit der neuen Pin-<br />
Bindung. Vorne die Sicherungsnase nicht<br />
richtig gesetzt, draufgelatscht und weg isser,<br />
der neue K2 Wayback, die Skibremse noch<br />
arretiert findet er den weiten Weg auf einen<br />
ca. 300m tieferen Bergrücken und zwingt den<br />
Besitzer zum Abstieg und Verabschiedung für<br />
heute vom Gipfel. So hart ist das Ski tourenleben<br />
halt, wer seinen Ski liebt, der steigt<br />
auch mal ab, gell Thomas.<br />
Der Rest der Gruppe kämpft sich hoch, macht<br />
30m vor dem Gipfel ein Skidepot, klatscht<br />
mit „Berg Heil“ ab, genießt am wunderschönen<br />
Gipfelkreuz die wahnsinnstraumhafte<br />
Rundumsicht über Hochvogel bis zur<br />
Zugspitze weit raus ins Allgäu, wagt einen<br />
kurzen Blick jenseits der steil abfallenden