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Cruiser Edition Sommer 2015

Die (fast) luftig-fluffige Sommerausgabe vom Cruiser. Die Themen: Equality Dance: Cruiser war im Tanzkurs. Schwule Migranten: Wenn die eigene Familie einem das Leben zur Hölle macht. Und: Wo man richtig gut baden gehen kann!

Die (fast) luftig-fluffige Sommerausgabe vom Cruiser. Die Themen: Equality Dance: Cruiser war im Tanzkurs. Schwule Migranten: Wenn die eigene Familie einem das Leben zur Hölle macht. Und: Wo man richtig gut baden gehen kann!

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Thema | BDP<br />

Die BDP hisst die<br />

Regenbogenflagge<br />

Text: Dani Diriwächter<br />

Die Bürgerlich-Demokratische Partei reichte im Mai ein Vorstosspaket<br />

für mehr Gleichstellung ein. Präsident Martin Landolt erklärt, warum sich<br />

seine Partei gerade im Wahljahr für die LGBT-Rechte einsetzt.<br />

FOTO: ZVG<br />

Martin Landolt, Präsident der BDP<br />

Die junge Bürgerlich-Demokratische<br />

Partei (BDP) hisst die Regenbogenflagge.<br />

Sie will bei den Parlamentswahlen<br />

im Herbst ein Zeichen<br />

setzen und die regionalen Verluste der<br />

letzten Monate ad acta legen. Der Vorteil<br />

der BDP ist, dass sich die Partei<br />

noch stetig im Aufbau befindet. «Wir<br />

arbeiten seit der Gründung an unserer<br />

Positionierung und an der Schärfung<br />

unseres Profils. Dazu gehört auch die<br />

Tatsache, dass wir als bürgerliche Partei<br />

für Gleichstellungsfragen einstehen,<br />

weil wir ‹liberal› nicht auf Wirtschaftsthemen<br />

beschränken, sondern<br />

auch sozial-liberal sind», so der Präsident<br />

Martin Landolt gegenüber dem<br />

«<strong>Cruiser</strong>».<br />

Bei dem im Mai eingereichten Vorstosspaket<br />

für mehr Gleichstellung<br />

weht trotzdem auch ein Hauch Wahlkampf<br />

mit. Dabei ist die Respektierung<br />

und Anerkennung gesellschaftlicher<br />

Realitäten seit Beginn im Parteiprogramm<br />

der BDP. «Im politischen Tagesgeschäft<br />

gab es über längere Zeit<br />

kaum Gelegenheiten, unsere diesbezügliche<br />

Position aufzuzeigen. Wir haben<br />

aber bereits die Stiefkindadoption<br />

unterstützt oder beispielsweise umgehend<br />

und vehement auf die ‹Hirnlappen›-Aussage<br />

von Toni Bortoluzzi reagiert»,<br />

erzählt Martin Landolt.<br />

Die Vorstösse der BDP<br />

Vergangenen März gründete die BDP<br />

eine interne Gleichstellungsgruppe,<br />

um die Forderung nach gleichen Rechten<br />

und Pflichten für alle juristischen<br />

Lebensformen besser umsetzen zu<br />

können. Die Annahme, dass dies mit<br />

der «SVP-Vergangenheit» einiger Mitglieder<br />

undenkbar gewesen wäre, ist<br />

unbegründet. «Die BDP besteht heute<br />

bei weitem nicht ausschliesslich aus<br />

ehemaligen SVP-Mitgliedern, sondern<br />

vor allem auch aus jungen, progressiven<br />

Neumitgliedern. Und auch die<br />

vorherigen SVP-Mitglieder hatten<br />

schon früher unterschied liche Haltungen<br />

zu gesellschaftspolitischen Fragen.»<br />

Aus erwähnter Gruppe stammt nun<br />

das Vorstosspaket, das am 5. Mai <strong>2015</strong><br />

eingereicht wurde. Konkret unterstützt<br />

die Partei «Pink Cross» und weitere<br />

Organisationen dabei, die diskriminierenden<br />

Beschränkungen bei der<br />

Blutspende aufzuheben. Mittels einer<br />

Fraktionsmotion will sie den Bundesrat<br />

auffordern, die seit 1977 bestehenden<br />

Ausschlusskriterien für Homosexuelle<br />

aufzuheben. «Swissmedic<br />

ist offensichtlich in einem Klischee<br />

gefangen, welches Schwule auf ein<br />

Sexualverhalten reduziert», meint<br />

Martin Landolt dazu.<br />

Weiter will die BDP vom Bundesrat<br />

wissen, warum die sogenannten «Hate<br />

Crimes», also Verbrechen und Übergriffe<br />

gegenüber Homosexuellen und<br />

Transmenschen, nicht in den Polizeistatistiken<br />

erfasst werden. Die Partei<br />

liess in ihrer Medienmitteilung verlauten,<br />

dass dies «mehr als sinnvoll und<br />

angebracht» wäre.<br />

Ebenfalls setzt sich die BDP für die<br />

Anerkennung der Leistungen von<br />

Gleichstellungsverbänden ein.<br />

Ein Ja für die Ehe für alle<br />

Auch die «Ehe für alle» ist für den<br />

BDP-Präsidenten ein anvisiertes Ziel.<br />

«Wir sind der Überzeugung, dass der<br />

Staat keine Lebensformen zivilrechtlich<br />

benachteiligen oder bevorzugen<br />

soll. Wir unterstützen deshalb die<br />

Ehe-Öffnung und die Adoption». Gerade<br />

bei der Adoption seien die Hürden<br />

und die gestellten Anforderungen generell<br />

derart hoch, dass man nicht<br />

ernsthaft am Kindeswohl zweifeln<br />

könne, wenn ein Paar diese Anforderungen<br />

erfüllt.<br />

Der BDP ist es also ernst und die<br />

Partei stellt sich den brennenden Fragen.<br />

An der «Pride Valais» war sie deshalb<br />

ebenso vertreten wie auch an der<br />

Gay-Pride Zürich. BDP-Fraktionspräsidentin<br />

Rosmarie Quadranti war dort<br />

als eine der Hauptrednerinnen zugegen;<br />

ein eigener Stand erweiterte<br />

schliesslich das Pride-Village. Dabei<br />

sei es selbstverständlich kein Geheiminis,<br />

dass für die BDP jede Stimme<br />

zähle, so Martin Landolt. «Wir sind gekommen,<br />

um zu bleiben, und wir wollen<br />

weiter wachsen. Deshalb wollen<br />

wir deutlich aufzeigen, welche Positionen<br />

gestärkt werden, wenn die BDP<br />

gewählt wird.»<br />

<strong>Cruiser</strong> <strong>Edition</strong> <strong>Sommer</strong> | <strong>2015</strong> 29

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