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Programmheft

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Bildungs-, Kultur- und<br />

Sportdirektion<br />

Kanton Basel-Landschaft<br />

Gewerblich-industrielle<br />

Berufsfachschule Muttenz<br />

Studienreisen<br />

Berufslernende<br />

im Gartenbau<br />

Muttenz CH<br />

14.-19.06.2015<br />

21.-26.06.2015


Inhaltsverzeichnis<br />

A ORGANISATION<br />

Rasterplan der Studienreise ............................................. 3<br />

Adressen ......................................................................... 4<br />

Besammlung, Abfahrt ……………………………............... 5<br />

Programmänderungen …………………………………….. 7ff<br />

B ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

Ausgang in den Städten................................................... 11<br />

Luxemburg ………………………………………………….. 53<br />

Drogen ............................................................................. 11<br />

Karten ……………………………………………………….. 12, 17ff, 23ff<br />

Kleiner Kurs in Niederländisch......................................... 15ff<br />

Niederlande, allgemeine Informationen............................ 12ff<br />

Ordnung und Sauberkeit …………………………………… 10<br />

Polder …………………………………………………………. 19<br />

Rätsel …………………………………………………………. 51, 52, 56<br />

Was muss ich mitnehmen ................................................ 5ff<br />

C LERNAUFTRÄGE ZU UNSEREN AKTIVITÄTEN<br />

Erdenwerk Wietinghausen.………...................................... 21<br />

Baumschule Bruns ……………………………………….. 22<br />

Wohin unser Reise geht ………………………….………… 23ff<br />

Pinetum Ter Borgh………………....................................... 26ff<br />

Appeltern, die Gärten von ………………………….………. 34f<br />

Vijvertuinen Ada Hofman ………………………….……….. 28ff<br />

Barocker Garten Het Loo………………………………….. 32ff<br />

Boskoop, auf eigene Faust……………………………….. 38ff<br />

Boskoop, Van der Maat…………………………………….. 41ff<br />

Ovata, Produktionsbetrieb Zierpflanzen……………...…… 42ff<br />

Anthura, Zuchtbetrieb Zierpflanzen…….....................…… 44<br />

Dünen und Dünenvegetation ………………………………. 45ff<br />

Arboretum Gimborn, Geocaching…………………………. 47<br />

De Hessenhof, Produktionsbetrieb Stauden ……………. 48<br />

Gärten von Appeltern………………………….…………… 49ff<br />

Völklinger Hütte, Stahlproduktion ………………………… 54ff<br />

Feedback ………………..…………………………….……… 57<br />

D IMPRESSUM<br />

Wir wünschen Ihnen im Namen aller beteiligten Lehrkräfte<br />

gute Reise und viel Spass !<br />

GIBM L.Wyss, R.Zumbrunn, B.Breitenfeld, T.Abt, Burckhalter, A.Wyss<br />

2


Raster<br />

Reise <br />

Reise <br />

1. Tag<br />

2. Tag<br />

3. Tag<br />

Montag, 15.06.15 Dienstag, 16.06.15<br />

Mittwoch, 17.06.15<br />

Montag, 22.06.15 Dienstag, 23.06.15 Mittwoch, 24.06.15<br />

4. Tag<br />

5. Tag<br />

Donnerstag, 18.06.15<br />

Freitag, 19.06.15<br />

Donnerstag, 25.06.15 Freitag, 26.06.15<br />

Tagwacht 4.5h Fahrzeit + 0:45 Pause 06:00 Tagwacht 06:00 Tagwacht 06:00 Tagwacht 06:00 Tagwacht<br />

Frühstück 3:45h Fahrzeit 07:00 Frühstück 07:00 Frühstück 07:00 Frühstück 07:00 Frühstück<br />

07:00 Gasthof Heitmann 07:30 Abfahrt 1:25/115 07:30 Abfahrt 0:45/47 07:30 07:30 Abfahrt 0:40/52<br />

08:15 Abfahrt Morgenessen 0:45/3 08:30 "Boskoop auf eigene <br />

Faust entdecken" 08:15 Staudengärtnerei 08:10 Partnerschule Eupen<br />

Interview+Betriebsbesicht. de Hessenhof 08:30 Abfahrt 2:20/140<br />

08:20 Torf- und Erdenwerk 09:00 Pinetum Ter Borgh 10:45 Abfahrt am Treffpunkt 10:15 Abfahrt 0:45/49 10:50 Luxembourg Stadt<br />

Wietinghausen Textur-Struktur-Habitus 11:00 Baumschule van der Maat Mittagessen<br />

Führung Werk und Moor Zeichnen Skizzieren 1:35/126 Demo Acer Veredlung 12:40 Abfahrt 1:10/90<br />

10:30 Abfahrt 1:30/103 11:00 Abfahrt 0:55/65 12:15 Mittagspause, 08:00 Gimborn Arboretum 13:50 Völklinger Hütte<br />

Einkaufsmöglichkeit 10:45 Abfahrt 1:00/48 Stahlwerk<br />

Mittagessen 12:00 Technol. Zentrum DEULA 12:00 Ada Hofmann siehe Plan 16:20 Abfahrt 3:20/250<br />

CheckIn + Mittagessen Wassergärten 13:30 Abfahrt Die Gärten von Appeltern<br />

13:15 Abfahrt 0:10/10 13:30 Abfahrt 1:15/85 14:00 Zierpflanzenbetrieb 1 <br />

ovata Modellgärten 07:30 Abfahrt 2:30/187<br />

So, 14.6.15 13:30 Baumschule Bruns 2:30/0 15:00 Barockgarten Het Loo rationalisierte Produktion Analyse eines Kleingartens 10:00 Luxembourg Stadt<br />

So, 21.6.15 Bad Zwischenahn 15:15 Zierpflanzenbetrieb 2 Mittagessen<br />

Betriebsführung durch die Anthura.bv Fakultativ Arboretum Kirchb.<br />

Treffpunkt grösste Baumschule Europas Züchterbetrieb 12:40 Abfahrt 1:10/90<br />

21:15Uhr mit Imbiss 17:00 Abfahrt Anschl. Scheweningen 16:30 Abfahrt 1:50/155 13:50 Völklinger Hütte<br />

Abfahrt<br />

Vortag<br />

Muttenz CH<br />

ca 22:00<br />

16:45 Abfahrt 0:10/10 Dünenlandschaft Stahlwerk<br />

Nachtessen 16:20 Abfahrt 3:20/250<br />

Abfahrt nach Ankündigung<br />

Tagesabschluss<br />

Tagesabschluss Tagesabschluss 18:30 CheckIn Jugendherberge 20:00 Muttenz<br />

Materialien aufräumen<br />

Unterkunft: DEULA Stayokay Bunnik<br />

Stayokay Bunnik<br />

StayOkay Maastricht<br />

Module Handel/ABU Zierpflanzenbau Landschaftsgartenbau Stauden & Baumschule Pflanzenkentnisse<br />

3


Besuchsadressen (X.1 für ReiseŒ, X.2 für Reise)<br />

Anlass Name Adresse Ort Tel Fax<br />

1 Frühstück Gasthof Walter Heitmann Schweringhausen 11 D-27248 Ehrenburg +49 427 52 46<br />

2 Betrieb Erdenwerk Wietinghausen Neuland 5 D-27248 Ehrenburg<br />

4 Betrieb Baumschule Bruns Johann-Bruns-Allee 1 D-26160 Bad Zwischenahn +49 44 03/601-0<br />

6 Park Pinetum Ter Borgh Navi:▼53.034730, 6.698737 bei NL- Anloo Anderendseweg<br />

7 Garten Vijvertuin Ada Hofman Westeindigerdijk 3 NL-7778 HG Loozen / Hardbrg. +31 524-562448<br />

8 Garten Paleis Het Loo Navi:▼52.227464, 5.942338 NL-7315 JA Apeldoorn P am Ammerfortseweg<br />

Treffpunkt gem<br />

Lehrpersonen<br />

10 Betrieb Boskoop Betriebe 1. Reise Halve Raak/Instek 2. Reise Rijneveld<br />

11 Betrieb Baumschule van der Maat Laag boskoop 92 NL-2771 GZ Boskoop +31 172 21 83 37<br />

12 Betrieb Ovata Hoefweg 152 NL-2665 LD Bleiswijk +31 10 - 5241088<br />

13 Betrieb Anthura B.V. Anthuriumweg 14 NL-2665 KV Bleiswijk +31 10 529 1919<br />

14 Freizeit Strand Scheweningen Harteveltstraat 12 NL-2586 EL Den Haag<br />

16.1 Betrieb Stauden De Hessenhof Hessenweg 41 NL-6718 TC Ede +31 318 61 73 34<br />

16.2 Garten Gimborn Arboretum Velperengh 13 NL-3941 BZ Doorn<br />

17 Park De Tuinen van Appeltern Walstraat 2a NL-6629 AD Appeltern +31 487 541 732 +31 487 – 541 539<br />

18 Unterkunft Stayok Maastricht Navi:▼50.843476, 5.697178 NL-6211 JW Maastricht +31 43 750 17 90 Maasboulevard 101<br />

19.1 Partnerschule Berufsschule Eupen Limburger Weg 2 B-4700 Eupen<br />

20 Freizeit Luxembourg Stadt<br />

20.2 Garten Arboretum Kirchdorf Boulevard Pierre Werner Luxembourg /Kirchberg<br />

21 Park Völklinger Hütte Rathausstrasse 75-79 D-66333 Völklingen<br />

3, 5 Unterkunft DEULA Max-Eyth-Strasse 12-18 D-26655 Westerstede +49 44 88 8301 0 +49 44 88 8301 83<br />

9,15 Unterkunft Stayokay Bunnik Rhijnauwenselaan 14 NL-3981 HH Bunnik +31 30 656 1277<br />

Reiseleitung Lehrperson Andreas Wyss, Reiseleiter Notfallnummer +41 79 444 80 35<br />

Reiseleitung Lehrperson Rolf Zumbrunn, Reiseleiter Notfallnummer +41 79 375 22 79<br />

Reiseleitung Lehrperson Beat Breitenfeld Notfallnummer +41 79 203 03 90<br />

Reiseleitung Lehrperson Fabian Burkhalter Notfallnummer +41 78 709 84 50<br />

Transport Busfahrer Notfallnummer<br />

4


Sonntag, 14.06.2015 für die 1. Grp. oder<br />

Sonntag, 21.06.2015 für die 2. Grp.<br />

Zeiten:<br />

21:15 Besammlung an der Berufsfachschule bei der<br />

Heizzentrale (Nordseite)<br />

Einladen der Gepäckstücke<br />

Überprüfen der Anwesenheit, Notfallzettel<br />

Instruktionen des Busfahrers<br />

Besonderes:<br />

Für Unvorhergesehenes müssen Sie uns sofort über eine<br />

Notfallnummer informieren:<br />

079 444 80 35 Hr. Wyss<br />

079 203 03 90 Hr. Breitenfeld<br />

079 375 22 79 Hr. Zumbrunn<br />

Was muss ich mitnehmen?<br />

Für die Reise und den Aufenthalt in Holland und Norddeutschland sollten Sie auch<br />

Folgendes einpacken:<br />

Sommerliche Kleidung (kurze Hosen, T-Shirts, etc.) und warme Kleidung<br />

Evtl. kleines Kissen und Badezeug (?)<br />

Wind- / Regenschutz, evtl. Regenschirm<br />

Gutes Schuhwerk ist auf der ganzen Reise von Vorteil.<br />

(Die Schuhe können unter Umständen nass und schlammig werden, evtl. ein 2.<br />

Paar mitnehmen!)<br />

Fotoapparat (Digitalkamera) mit Verbindungskabel, Ladekabel.--><br />

Netzstecker mit 3 Stiften passen nicht. Adapter von Coop<br />

Persönliche Medikamente und Hygieneartikel<br />

Ein kleiner Rucksack für das Tagesgepäck (Lunch, Fotoapparat,<br />

Arbeitsunterlagen, etc.)<br />

Taschenlampe<br />

Sackmesser<br />

Schreibmaterialien und Unterlage<br />

Toilettensachen (Zahnpasta und –Bürsteli, Frottiertuch, Shampoo/Duschmittel…)<br />

5


_____________________________________________________________<br />

<br />

_____________________________________________________________<br />

<br />

_____________________________________________________________<br />

<br />

_____________________________________________________________<br />

<br />

_____________________________________________________________<br />

<br />

_____________________________________________________________<br />

Wir verreisen nicht für zwei Wochen. Eine grosse Reisetasche pro Person sollte<br />

genügen, da der Platz im Bus beschränkt ist.<br />

Wichtig: Für die Grenzübertritte<br />

benötigen Sie eine<br />

Identitätskarte oder einen<br />

gültigen Reisepass.<br />

Geld:<br />

Sie benötigen auf der Reise Euro’s, teilweise um sich zu<br />

verpflegen oder um Souvenirs etc. einzukaufen. In Holland und<br />

Norddeutschland gibt es zahlreiche EC/Maestro Bankomaten.<br />

Für budgetbewusste Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestehen<br />

meist auch Möglichkeiten um Picknick einzukaufen.<br />

6


Änderungen und Präzisierungen gegenüber Programmübersicht:<br />

1. Tag: ____________________<br />

Zeiten:<br />

Aufträge:<br />

Besonderes:<br />

2. Tag: ____________________<br />

Zeiten:<br />

Aufträge:<br />

Besonderes:<br />

7


3. Tag: ____________________<br />

Zeiten:<br />

Aufträge:<br />

Besonderes:<br />

4. Tag: ____________________<br />

Zeiten:<br />

Aufträge:<br />

Besonderes:<br />

8


5. Tag: ____________________<br />

Zeiten:<br />

Aufträge:<br />

Besonderes:<br />

9


Eine gute Führung... für jeden?<br />

Denken Sie daran: für den Betrieb bedeutet eine Führung mit Schulklassen eigentlich nur<br />

Aufwand, da diese Führungen in der Regel gratis sind. Zudem werden wir meist vom Chef<br />

persönlich begleitet.<br />

Am meisten Freude bereiten Betriebsführungen wenn wir:<br />

anständig angezogen erscheinen<br />

interessiert zuhören<br />

Fragen stellen<br />

keine Raucherpausen fordern<br />

Leider haben wir nicht nur gute Erfahrungen gemacht und einige Betriebe sind nicht mehr<br />

bereit, für uns Besichtigungen durchzuführen. Es wäre schön, wenn Sie Ihren Nachfolgern<br />

auch eine tolle Studienreise ermöglichen würden – Danke!<br />

Ordnung und Sauberkeit im Car<br />

Gemeinsam verbringen wir eine Woche zu einem<br />

grossen Teil im Car. Unser Car ist für diese Zeit<br />

unser „Zuhause“, welches wir sauber halten<br />

werden. Jeden Abend werden Abfälle, Papierchen,<br />

leere PET Flaschen etc. in den bereitgestellten<br />

Abfallsäcken gesammelt. Der Chauffeur gehört<br />

zum Putzpersonal.<br />

nicht<br />

Not-Toilette im Car<br />

Unser Car hat erfreulicherweise eine Not-Toilette -<br />

soweit die gute Nachricht. Leider ist sie<br />

beschränkt im Gebrauch:<br />

<br />

<br />

<br />

Der Tank ist zu klein für alle, eine Woche lang<br />

Sie verstopft gerne bei übermässigem Papiergebrauch<br />

Sie verstopf erst recht wenn andere Papierchen oder Abfälle entsorgt werden<br />

Die Toilette soll nur bei längeren Fahrten benützt werden!<br />

10


Ausgang in den Städten<br />

Sie haben die Möglichkeit am Abend in der Stadt auszugehen. Leider sind die Grossstädte in<br />

den Abendstunden nicht ganz ohne Gefahr. Beachten Sie deshalb folgende Regeln:<br />

<br />

<br />

<br />

Sie sind nie alleine unterwegs. In Gruppen zu zweit oder zu dritt sind Sie sicher<br />

Meiden Sie abgelegene Strassen und Quartiere<br />

Meiden Sie die Drogenszene. Als AusländerIn werden Sie vielleicht angesprochen<br />

Drogen<br />

Drogen werden in Holland viel offener und liberaler gehandhabt als bei<br />

uns. Bedenken Sie jedoch, dass der Konsum und Handel von Drogen für<br />

Ausländer trotzdem verboten ist. Nur Amsterdam kennt da einige<br />

Ausnahmen! Als AusländerIn kann man so schnell mit den holländischen<br />

Gesetzen in Konflikt kommen.<br />

Auf der ganzen Reise ist der Konsum oder Besitz von Drogen nicht<br />

gestattet!<br />

Beachten Sie, dass wir auf unserer Reise durch<br />

verschiedene Länder fahren. Wir überqueren einige<br />

Staatsgrenzen mit Zollposten. Trotz EU werden Zollkontrollen durchgeführt. Unsere Heimreise,<br />

ja sogar die ganze Reise, könnte schnell zu einem Alptraum werden, würden die<br />

Zollbeamten Drogen in unserem Reisecar finden. Eine Reisegesellschaft mit vielen<br />

Jugendlichen und Abfahrtsort Holland wird auch eher und strenger kontrolliert als andere<br />

Reisende.<br />

Regeln - betreffen mich nicht...!?<br />

Im Jahre 2004 haben wir ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Teilnehmer beider<br />

Studienreisen haben die Regeln massiv verletzt. Dies war ein Grund, weshalb es 2005 keine<br />

Studienreisen mehr gab. Schlechtes Benehmen und das Verletzen der Regeln sind auch ein<br />

Grund, weshalb andere Personen schlecht über Jugendliche und Studienreisen sprechen.<br />

Liebe Jungs und Mädels – wir zählen auf Euch!<br />

11


Die Niederlande<br />

Mit gut 16 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von 41 528 km² gehören die Niederlande<br />

zu den am dichtest besiedelten Ländern der Welt. Ein Umstand, mit dem sie übrigens ganz<br />

gut zurechtkommen. So gut, dass Architekten und Städteplaner aus aller Welt zu Besuch<br />

kommen, um hier Anschauungsunterricht zu nehmen.<br />

Die meisten Ausländer verbinden mit den Niederlanden Tulpen, Windmühlen und<br />

Holzschuhe und viele wissen, dass weite Teile des Landes unter dem Meeresspiegel liegen<br />

und dass das Wasser immerzu drängt, die ihm mühsam abgerungenen Landflächen wieder<br />

in Besitz zu nehmen. Doch nur wenigen ist bekannt, dass die Niederlande auf der<br />

Weltrangliste der grössten Exporteure und Investoren den achten Platz belegen, dass das<br />

12


Land nach den USA und Frankreich weltweit der drittgrösste Exporteur von Agrar- und<br />

Gartenbauprodukten ist und dass es fünfzehn Nobelpreisträger hervorgebracht hat.<br />

Kurzum, die Niederländer wohnen zwar auf einem kleinen Fleckchen Erde, haben aber in<br />

Vergangenheit und Gegenwart Grosses geleistet. Sie betreiben eine richtungweisende<br />

Politik in sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Fragen und wissen sich auch im Sport<br />

international zu behaupten.<br />

Brückenbauer<br />

Die Niederlande sind eigentlich ein riesiges Flussdelta: Rhein, Maas und Schelde münden<br />

hier ins Meer. Die jahrhundertelangen Anstrengungen auf dem Gebiet des Wasserbaus<br />

haben nicht nur das Landschaftsbild entscheidend geprägt. Der unermüdliche Kampf gegen<br />

das nasse Element hat sicher auch zur Entschlossenheit der Niederländer beigetragen,<br />

wenn es darum geht, das Unmögliche möglich zu machen.<br />

Da bei der Wasserregulierung stets sehr widersprüchliche Interessen unter einen Hut<br />

gebracht werden mussten, haben sie schon früh gelernt, Kompromisse zu schliessen und<br />

eng zusammenzuarbeiten. In internationalen Organisationen und auch in der Europäischen<br />

Union fungieren Niederländer deshalb häufig als Brückenbauer.<br />

Das Land<br />

Das Königreich der Niederlande besteht aus den Niederlanden selbst und aus einigen Inseln<br />

in der Karibik: den Niederländischen Antillen und Aruba. Die Niederlande werden oft auch<br />

als Holland bezeichnet. Eigentlich ist dies aber nur der Name einer Region im Westen des<br />

Landes, die in der Geschichte eine wichtige Rolle gespielt hat und deren Gebiet in etwa<br />

den heutigen Provinzen Nord- und Südholland entspricht.<br />

Die günstige Lage am Meer war und ist ein wichtiger Standortfaktor für die niederländische<br />

Wirtschaft. Hinzu kommt, dass zwei bedeutende westeuropäische Flüsse - der Rhein und<br />

die Maas - hier in die Nordsee münden. Darüber hinaus besitzen die Niederlande mit<br />

Rotterdam den grössten Seehafen der Welt und können sich daher mit Fug und Recht das<br />

Tor zu Europa nennen. Dies gilt übrigens nicht nur für die Schifffahrt. Mit Amsterdam-<br />

Schiphol verfügen die Niederlande auch über einen der grössten Flughäfen Europas.<br />

Die grössten niederländischen Städte liegen zwar sehr nah beieinander, haben aber<br />

dennoch ihren eigenen Charakter bewahrt. Amsterdam, Utrecht, Den Haag und Rotterdam<br />

sind Teil der sog. "Randstad Holland", eines riesiges Ballungsgebiets mit über 10 Millionen<br />

Einwohnern. In Amsterdam locken vor allem das historische Zentrum, die Museen und die<br />

malerischen Grachten mit ihren prächtigen Patrizierhäusern zahllose Touristen an.<br />

Aber auch Den Haag, Delft, Haarlem, Utrecht, Groningen und Maastricht können mit vielen<br />

historischen Bauwerken, Denkmälern, Museen, Traditionen und Veranstaltungen<br />

aufwarten. Rotterdam besticht durch hypermoderne Architektur, z. B. die Erasmusbrücke,<br />

von den Rotterdamern auch "der Schwan" genannt.<br />

Küstenschutz<br />

Die vielen Brücken, Deiche, Windmühlen und Schöpfwerke vervollständigen das Bild.<br />

Vorläufiger Höhepunkt im Kampf der Niederländer gegen das Wasser sind die sog.<br />

Deltawerke, die nach der Sturmflutkatastrophe von 1953 im Bereich der Meeresarme in<br />

Seeland und Südholland errichtet wurden. Der letzte Teil dieses gigantischen<br />

Hochwasserschutzprojekts, das Sturmflutsperrwerk bei Rotterdam, wurde 1997 fertig<br />

gestellt.<br />

13


Es besteht aus zwei riesigen, beweglich gelagerten Stahltoren, die bei Sturmflutgefahr<br />

den 360 m breiten Nieuwe Waterweg abriegeln und damit rund eine Million in und um<br />

Rotterdam lebende Menschen vor Überschwemmung schützen, ohne dass der Natur grosse<br />

Schäden zugefügt werden. Etwa ein Viertel der Niederlande liegt unter dem<br />

Meeresspiegel.<br />

Der grösste Teil der "Tiefniederlande" besteht aus flachen Poldern, also eingedeichten<br />

Gebieten, in denen der Grundwasserspiegel künstlich reguliert wird. Ab dem 16.<br />

Jahrhundert wurden mithilfe von Windmühlen sogar ganze Seen trockengelegt. Heute<br />

werden die Polder mit Schöpfwerken trocken gehalten.<br />

Berufsbildender Unterricht<br />

Mit dem In-Kraft-Treten des Gesetzes über Erwachsenenbildung und Berufsbildenden<br />

Unterricht (Wet Educatie en Beroepsonderwijs/WEB) im Jahr 1996 wurden das<br />

Lehrlingswesen und der Berufsschulunterricht in einer Ausbildungseinrichtung, dem sog.<br />

Regionalen Ausbildungszentrum, zusammengelegt. Alle Berufsausbildungen verbinden<br />

schulisches Lernen mit praktischer Ausbildung.<br />

Dabei gibt es zwei verschiedene Lernwege: die Berufsausbildung mit einem Praxisanteil<br />

von mindestens 20 % und höchstens 60 % und die Berufsbegleitung mit einem Praxisanteil<br />

von mindestens 60 %. Die Ausbildungen können auf vier verschiedenen Niveaus absolviert<br />

werden. Auch die Erwachsenenbildung ist in den Regionalen Ausbildungszentren<br />

untergebracht.<br />

Wussten Sie schon, dass<br />

Holland eigentlich nur ein Teil der Niederlande ist?<br />

ein Viertel des Landes unter dem Meeresspiegel liegt?<br />

der Internationale Gerichtshof seinen Sitz in Den Haag hat (Friedenspalast)?<br />

in den Niederlanden durchschnittlich 480 Einwohner auf einem Quadratkilometer<br />

leben?<br />

die Niederlande mit einem Anteil von nur 0,008 % an der Erdoberfläche der<br />

drittgrösste Exporteur landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Erzeugnisse sind?<br />

die Niederlande zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Union gehören?<br />

die niederländische Sprache auch in Belgien (Flandern), im Norden Frankreichs, in<br />

Surinam und auf den Niederländischen Antillen und Aruba gesprochen wird?<br />

in den Niederlanden noch rund 1000 alte Windmühlen in Betrieb sind?<br />

die Holländer im Durchschnitt die grössten Menschen Europas sind?<br />

ganz Amsterdam auf Pfählen errichtet wurde?<br />

die Niederländer bisher stets von Koalitionen regiert wurden und Meister des<br />

Kompromisses sind?<br />

fast jeder Holländer ein Fahrrad besitzt und es in den Niederlanden doppelt so<br />

viele Fahrräder wie Autos gibt?<br />

die Niederlande die achtgrösste Exportnation der Welt sind?<br />

ungefähr 30 % der holländischen Babys zu Hause auf die Welt kommen?<br />

Sie in Amsterdam 22 Bilder von Rembrandt und 206 von van Gogh bewundern<br />

können?<br />

die Niederlande das EU-Land mit dem höchsten Anteil an Teilzeitbeschäftigten<br />

sind (40 %)<br />

die höchste Erhebung der Niederlande mit nur 323 m "Berg" genannt wird?<br />

in fast jedem holländischen Wohnzimmer immer frische Blumen auf dem Tisch<br />

stehen?<br />

Amsterdam die Hauptstadt, Den Haag aber Regierungssitz der Niederlande ist?<br />

14


in Amsterdam fast 200 Nationalitäten vertreten sind?<br />

der Flughafen Amsterdam-Schiphol 4,5 m unter dem Meeresspiegel liegt?<br />

es in Amsterdam 1281 Brücken gibt?<br />

Kleiner Kurs in Niederländisch<br />

Die Aussprache von bestimmten Buchstabenkombinationen unterscheidet sich deutlich von<br />

der deutschen Aussprache, doch gibt es in der deutschen Sprache Buchstabenkombinationen<br />

die der holländischen gleichen. Zuerst Wortlaute und dann zu jeder Kombination einige<br />

holländische Wörter, die Sie bitte laut und deutlich aussprechen. Viel Spass<br />

Holländisch<br />

aa<br />

ee<br />

ie<br />

oo<br />

uu<br />

aai<br />

oe<br />

ui<br />

ij<br />

ouw<br />

uw<br />

ou<br />

Deutsch<br />

aaaa lang<br />

eeee lang<br />

iiii lang<br />

oooo lang<br />

üüüü lang<br />

ei lang<br />

ö<br />

eu<br />

ei<br />

au<br />

u<br />

au<br />

Die passenden Wörter zum üben:<br />

aap Affe boor Bohrer<br />

aangeven angeben kantoor Büro<br />

advocaat Anwalt geboorte Geburt<br />

aanroep Anruf uur Stunde<br />

deeg Teig uurdienst im Stundentakt<br />

gemeente Gemeinde buurt Umgebung<br />

gemeen gemein buurman Nachbar<br />

geweer Gewehr buurvrouw Nachbarin<br />

deelnemen teilnehmen aaien streicheln<br />

iets ein bisschen zaaien säen<br />

ieder jeder (mann) uitwaaien im Wind stehen<br />

brief Brief haai Hai<br />

briefomslag Briefumschlag oeroud uralt<br />

brievenbus Briefkasten/Postkasten oerwoud Urwald<br />

droog trocken oever Ufer<br />

doop Taufe groen grün<br />

bloem Blume/Mehl uil Eule<br />

uitbetalen auszahlen uitje Ausflug<br />

buigen biegen beschuit Zwieback<br />

olijf Olive dijk Deich<br />

strijd Streit schrijver Schreiber<br />

mijn mein gebouw Gebäude<br />

15


trouw treu getrouwd verheiratet<br />

bouw Bau vrouw Frau<br />

coupe Abteil douche Dusche<br />

courant Zeitung boulevard Promenade<br />

tuin Garten<br />

Lektion zwei: Die Begrüssung , de begroeting<br />

He, hallo, Jan<br />

Hallo Jan<br />

Hallo Michael<br />

Hallo Michael<br />

Hoe gaat het ? Wie geht es ?<br />

Goed hoor, met you ook ? Gut, mir auch ?<br />

Goedemorgen<br />

Guten Morgen<br />

Ook goedemorgen<br />

Auch einen guten Morgen<br />

Mag ik even wat vragen ?<br />

Ich habe eine Bitte<br />

Zeg het maar.<br />

Was möchten Sie<br />

Goedemorgen,zegt u het maar Guten Morgen, was möchten Sie<br />

Goedemorgen.Een koffie graag Guten Morgen, einen Kaffe bitte<br />

Wat zegt u ? Wie bitte ?<br />

Een koffie.<br />

Einen Kaffee<br />

Groeten:<br />

Grussformeln:<br />

Hallo / Goedemorgen / Dag / Hoi Hallo /Guten Morgen / Guten Tag /<br />

Nieuwe worden:<br />

Neue Wörter:<br />

goed/ook/vragen/zeg /u / de koffie / gut / auch / sagen / Sie /der Kaffee<br />

graag / hoe gaat het? / wat zegt u ? bitte / wie geht es / wie bitte<br />

Tragen Sie die fehlenden Worte wieder ein.<br />

Hallo Michael ?<br />

Met mij gaat het , met you ?<br />

Goedemorgen,<br />

Hallo een koffie<br />

Wat zegt u ?<br />

graag.<br />

Folgende Wörter stehen Ihnen zur Satzbildung zur Verfügung:<br />

hoe gaat het ? Goed ook zegt u het maar graag Een koffie<br />

16


Kartenmaterial (Beim Marker A ist die Unterkunft)<br />

DEULA in Westerstede<br />

Bunnuik:<br />

17


Maastricht<br />

18


Geschichte und Entstehung eines Polders<br />

Seit jeher haben die Menschen mit Überschwemmungen zu kämpfen, vor allem in den<br />

heutigen Niederlanden, da das Land zu einem grossen Teil 6 Meter unter dem Meeresspiegel<br />

liegt. Schon in der Eiszeit ist im Gebiet der Zuidersee, dem heutigen Ijsselmeer, durch<br />

natürliche Begebenheiten Land entstanden und wieder überschwemmt worden, da der<br />

Meeresspiegel durch die Eisschmelze anstieg. Dadurch entstand die Zuidersee, die mit der<br />

Nordsee verbunden war.<br />

Im 13.Jh. begann man sich nicht nur mit Deichen<br />

zu verteidigen, sondern sich auch durch<br />

Landgewinnung zu behelfen. Im 19.Jh. wurden<br />

erste Pläne zur teilweisen Trockenlegung der<br />

Zuidersee entworfen. Nachdem viele Vorschläge<br />

immer wieder verworfen wurden, wobei man<br />

unter anderem auch an die Trockenlegung der<br />

gesamten Zuidersee dachte, entwickelte C. Lely<br />

die erste Grundlage zur Durchführung des<br />

Zuiderseeprojekts. Er wollte nur die fruchtbaren<br />

Teile des Meeresbodens trockenlegen. Das dann<br />

verbleibende Ijsselmeer sollte so gross sein, wie<br />

es seine Speicherkapazität zuliess. Auch stellte<br />

Lely sich die Frage, ob ein Abschlussdeich<br />

angebracht sei, denn der würde viele Vorteile<br />

bringen:<br />

billiger<br />

Verminderung der Überschwemmungsgefahr<br />

mehr Sicherheit bei Wasserableitung<br />

Entstehung eines Süsswasserbeckens, da<br />

Flüsse einmünden<br />

kürzere Verbindung zwischen Nordholland<br />

und Friesland<br />

Lely kam zu dem Schluss, dass ein Abschlussdeich notwendig sei.<br />

Was ist ein Polder?<br />

Polder ist dem Wasser abgewonnenes Land. Dies<br />

geschieht in dem eine Fläche eingedeicht und anschliessend<br />

das Wasser ausgepumpt wird. Dieses<br />

gelangt in ein System aus Kanälen und Schleusen,<br />

um schliesslich ins Meer zu fliessen. Früher<br />

verwendete man Poldermühlen zum Abpumpen des<br />

Wassers (siehe Info Kinderdijk), im 18. Jh. Dampfschöpfwerke.<br />

In der heutigen Zeit werden Elektromotoren<br />

eingesetzt, denn selbst überflüssiges<br />

Regenwasser muss abgepumpt werden. Jedoch<br />

nicht nur das Meer musste abgepumpt werden, sondern<br />

auch Grundwasser. Der Grund hierfür ergab<br />

sich durch das intensive Torfstechen, welches als<br />

Brennstoff für die Städte benötigt wurde, so entstanden<br />

neue Binnenseen. Etwa ein Viertel der<br />

Niederlande liegt unter dem Meeresspiegel, teilweise<br />

bis zu 6 m. Mittels der Dampfmaschinen<br />

wurde Mitte des 19. Jh. der grösste Binnensee der<br />

Niederlande, das Haarlemmermeer trockengelegt.<br />

Somit gewann man mit dem Haarlemmermeerpolder<br />

eine Fläche von 18‘300 ha<br />

Es dauerte allerdings 41 Jahre<br />

(1886-1927) bis man mit der<br />

Verwirklichung der Pläne beginnen<br />

konnte. Das kam dadurch, dass<br />

ständig die Regierungen<br />

wechselten und man die entstehenden<br />

Flächen nicht wirklich<br />

benötigte. Zur letztendlichen<br />

Realisierung trug der 1. Weltkrieg<br />

bei, denn wegen Getreidemangels<br />

während und nach dem Krieg<br />

benötigte man neues Ackerland.<br />

Ausserdem kam noch eine<br />

Überschwemmungskatastrophe<br />

hinzu, die den Fortgang des<br />

Projektes beschleunigte. Man<br />

begann mit der Trockenlegung eines Versuchspolders, bei dem man sich über die<br />

bevorstehenden Probleme im Klaren sein wollte.<br />

19


Zuerst wird ein Ringdeich, der das trockenzulegende Gebiet umschliesst, gebaut. Die<br />

eigentliche Arbeit beginnt jedoch, wenn der Polder unter Wasser steht. Es wird ein System<br />

von Hauptkanälen gelegt, um den Polder trocken zu pumpen. Wenn das geschehen ist, wird<br />

Schilf, meist mit dem Flugzeug, gesät. Das Schilf trägt dazu bei, dass der Boden trockener<br />

und fester wird, da es das überschüssige Bodenwasser aufnimmt. Nach einigen Jahren wird<br />

das Schilf geerntet oder verbrannt. Zuletzt wird ein Netz aus Drainrohren verlegt. Drainrohre<br />

bestehen aus Ton, bzw. manchmal aus Stein oder perforiertem Kunststoff und tragen dazu<br />

bei, dass der Boden vom übrigen Bodenwasser befreit wird. Allein mit dem im Nordostpolder<br />

verlegten Drainnetz kann man die ganze Erde umspannen. Am Ende kann das neugewonnene<br />

Land bebaut und besiedelt werden.<br />

Ent-/Bewässerung<br />

Die Niederlande sind das wasserreichste Gebiet Europas. Der Niederrhein mit seinen<br />

Mündungsarmen und die Maas sind die grössten Flüsse. Ein weitverzweigtes Kanalsystem<br />

durchzieht das Tiefland und dient einerseits dem Gütertransport und anderseits der<br />

Entwässerung der tiefer gelegenen und sehr fruchtbaren Polder und Marschen (flaches<br />

Schwemmland.<br />

Die Windmühlen<br />

Was „machen“ eigentlich Windmühlen?<br />

Nur ganz selten sind es Mühlen, die Getreide zu Mehl verarbeiten.<br />

Richtig ist: Die meisten Windmühlen in den Niederlanden sind windgetriebene Pumpen und<br />

Schöpfwerke, welche Wasser von einem tiefergelegenem Kanal in einen höher gelegenen<br />

pumpen.<br />

Die Mühlen von Kinderdijk<br />

Die Mühlen von Kinderdijk gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in den<br />

Niederlanden. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von 19 Windmühlen, die dazu dienen,<br />

das überflüssige Wasser aus den Poldern abzupumpen, um so den Boden landwirtschaftlich<br />

nutzbar zu machen. Die Mühlen pumpen das Wasser in den Nieuwen Waterschap, welcher in<br />

den Fluss Lek fliesst. Sie wurden im 18. Jahrhundert erbaut, nachdem sich die älteren<br />

Kanalsysteme als wenig effektiv erwiesen.<br />

Heutzutage haben Pumpen (zuerst Dieselpumpen, heute Elektropumpen) die Arbeit der<br />

Mühlen übernommen.<br />

Trotzdem erfreuen sich die<br />

Mühlen immer noch grosser<br />

Beliebtheit. Sie werden zu<br />

besonderen Anlässen, wie zum<br />

Beispiel dem Landelijke<br />

Molendag (Landesweiter<br />

Mühlentag) wieder in Betrieb<br />

genommen. Eine der Mühlen<br />

auf dem Nederwaard-Polder<br />

ist sogar von innen zu<br />

besichtigen, manch andere<br />

hingegen sind in Privatbesitz<br />

und werden als Familienhaus<br />

genutzt.<br />

20


Lernauftrag beim Erdenwerk Wietinghausen GmbH & Co KG<br />

Ziele<br />

<br />

Situation:<br />

Den Torfabbau schildern und<br />

die Erdenherstellung kennen<br />

Im Mittleren und Südlichen Wietingsmoor ist der Torfabbau<br />

inzwischen abgeschlossen, die Flächen wurden eingeebnet<br />

und es wird eine natürliche Wiedervernässung durch<br />

Regenwasser zugelassen.<br />

Im Nördlichen Wietingsmoor findet noch auf hunderten<br />

Hektar ein industrieller Torfabbau durch das Erdenwerk<br />

Wietinghausen GmbH & Co KG statt und die Genehmigungen<br />

hierfür gelten noch für etliche Jahre.<br />

Aufgabenstellung:.<br />

Zweiergruppen W1 Strukturskizze auf freies A3 Blatt<br />

Lernprodukt Strukturskizze<br />

Wie erstellt man eine Strukturskizze?<br />

Informationen gleich welcher Art, werden<br />

nach einer inneren Struktur auf einem<br />

freien Blatt angeordnet. Das heisst:<br />

Stichworte, und kleine Skizzen werden<br />

miteinander verbunden. Durch die<br />

Anordnung und die Verbindungen werden<br />

Zusammenhänge sichtbar gemacht. Die<br />

Strukturskizze veranschaulicht, wie Dinge<br />

untereinander in Beziehung stehen.<br />

Strukturskizzen lassen sich auch mit Postit<br />

Zetteln entwerfen. Eine solche<br />

Zettelwirtschaft hat den<br />

Vorteil, dass später neue Kombinationen<br />

sehr einfach möglich sind.<br />

W1. Erstellen Sie zu zweit eine Strukturskizze der Torfgewinnung und –Verarbeitung zu<br />

Blumenerden.<br />

21


Lernauftrag Baumschule Bruns, Bad Zwischenahn<br />

<br />

<br />

Sie können die wichtigsten<br />

baumschulerischen Tätigkeiten<br />

und ihre Bedeutsamkeit<br />

wiedergeben.<br />

Sie können die in Baum-<br />

Schulen verwendeten<br />

Maschinen aufzählen.<br />

Zweiergruppen<br />

Wahlprodukte<br />

B1: Kurzbericht schriftlich, oder<br />

B2: Bewerbungsschreiben<br />

Situation: Besuch mit Führung in einer der bedeutendsten Baumschulen Europas<br />

Aufgabenstellung: Wahlaufgabe<br />

Sie können zwischen den folgenden zwei Aufgaben eine auswählen.<br />

Informieren Sie sich während der Führung über die folgenden Themen<br />

und Fragen und lassen Sie diese in Ihren Kurzbericht einfliessen:<br />

B1 Bericht über die Baumschule Bruns<br />

Maschinenpark<br />

Listen Sie die am häufigsten in den Baumschulen verwendeten Maschinen und<br />

Geräte auf und notieren Sie deren Verwendungszweck.<br />

Baumschulerische Tätigkeiten im Jahresverlauf<br />

- Versuchen herauszufinden, weshalb man eigentlich von „Baumschule“ spricht,<br />

woher der Ausdruck kommt.<br />

- Welches sind die wichtigsten Tätigkeiten im Jahresverlauf in einer Baumschule?<br />

- Welches sind die Hauptverkaufszeiten in einer Baumschule? – Weshalb?<br />

- Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um bei Bruns arbeiten zu<br />

können?<br />

- Welche Lerninhalte beinhaltet die Ausbildung zum Baumschulisten / zur<br />

Baumschulistin?<br />

- Wie oft wird ein Baum in seinem Leben „verschult“<br />

Absatzkanäle<br />

- Über welche Absatzkanäle werden die Pflanzen der Firma Bruns vertrieben?<br />

- Wo liegen dabei jeweils die Schwierigkeiten<br />

B2 Bewerbungsschreiben:<br />

Sie formulieren ein Bewerbungsschreiben für ein Praktikum bei der Firma Bruns,<br />

von welcher Sie aufgrund unserer heutigen Führung „Feuer gefangen“ haben.<br />

Schreiben Sie dazu<br />

1. einen persönlichen Steckbrief (Curriculum), sowie einen Abriss über Ihre<br />

persönliche und berufliche Entwicklung.<br />

2. Formulieren Sie ein Bewerbungsschreiben (Briefform). Darin sollen Sie<br />

möglichst genau formulieren, was Sie an der Firma Bruns so sehr<br />

fasziniert, dass ich bei Ihnen unbedingt ein Praktikum absolvieren möchte.<br />

Je besser Sie das Schreiben formulieren, desto grösser sind Ihre Chance!<br />

22


Lernauftrag „Wohin unsere Reise geht“<br />

<br />

Sie können die wichtigsten<br />

Stationen unserer<br />

Studienreise auf einer Karte<br />

aufzeigen.<br />

Sozialform<br />

frei<br />

Produkt<br />

<br />

Karte mit -Reisestationen<br />

Situation:<br />

Auf unserer Reise werden wir grössere Distanzen zurücklegen. Wir überschreiben<br />

Landesgrenzen, wechseln die Regionen und fahren durch Städte.<br />

R1. Damit Sie den Überblick über unsere zurückgelegte Strecke bekommen, erstellen Sie<br />

eine Karte mit den Reiseetappen und beschriften diese.<br />

23


Lernauftrag im Pinetum Ter Borgh<br />

Ziele<br />

<br />

Sie kennen die Fachbegriffe<br />

Kontur, Struktur, Textur und<br />

Habitus<br />

Einzelarbeit<br />

Produkte<br />

P1 Erfassen des Habitus von<br />

Koniferen<br />

Situation:<br />

Wir machen einen Spaziergang durch einen Wald, der zwischen 1922 und 1930 angepflanzt worden ist.<br />

Unterwegs sehen wir auch noch ein Dolmen (Hunnengrab, Druidenaltar)<br />

Ab 1953<br />

wurde in einem Teil dieses Waldes eine Nadelholzsammlung (=Pinetum) angepflanzt. Wir gehen links an<br />

einem Feuchtbiotop vorbei und kommen so gleich ins Pinetum Ter Borgh, wo ein Rauchverbot gilt.<br />

Aufgabenstellung:<br />

Wird ein Garten neu angelegt, muss eine sorgfältige Auswahl der Bäume getroffen werden. Gut und recht,<br />

aber nach welchen Kriterien werden Bäume ausgewählt? Dieser Frage wollen wir jetzt nachgehen.<br />

Grundsatz: Der Zierwert einer Pflanze bestimmt seine Verwendung.<br />

Der Zierwert ist der Grund, weshalb man eine Pflanze schön findet. Was macht eine Pflanze zierlich? Was<br />

macht sie schön? Was macht sie so wertvoll, dass ich sie haben muss? Alles Fragen nach dem Zierwert.<br />

Beispiele von Zierwerten:<br />

Blüte, Blütenfarbe, Herbstfärbung, Fruchtschmuck, Immergrün,Textur, Winterbild ( Struktur), Duft,<br />

Wuchsform Etc.<br />

Von diesen Zierwerten sind nur wenige über das ganze Jahr vorhanden. Besonders die Wuchsform, die Textur,<br />

die Winterstruktur und das Immergrüne sind ständig als etwas Schönes und Anregendes in einem Garten<br />

vorhanden.<br />

Wir wollen uns diesen immerwährenden (=bleibenden) Zierwerten im Pinetum Ter Borgh widmen.<br />

26


Wuchsformen<br />

Die Wuchsform auch Habitus ist der<br />

Sammelbegriff aus Kontur, Struktur und<br />

Textur<br />

Die Kontur<br />

Sie gibt den Umriss einer Pflanze wieder. Das<br />

spielt vor allem bei Gehölzen mit sehr dichter<br />

Verästelung eine grosse Rolle.<br />

Man spricht von offener Kontur, wenn der Umriss weniger<br />

regelmässig ist, also z.B. bei Nadelgewächsen mit<br />

etagenförmigem Wuchs<br />

Man spricht von geschlossener Kontur, wenn der Umriss eine<br />

sehr gleichmässige Form ergibt, wie z.B. Kugelform oder<br />

Kastenform (letzteres durch Schnitt erzeugt.<br />

Textur<br />

Das ist die Oberflächenbeschaffenheit einer Pflanze, die sehr<br />

fein sein kann wenn viele kleine Blätter sich zu einem einheitlichen Ganzen zusammensetzen. Diese feine<br />

Textur (z.B. eine geschnittene Hecke) erzeugt einen gleichförmigen und damit ehr ruhigen Eindruck. Sehr<br />

lockerer Pflanzen haben eine grobe Textur. Die Oberfläche setzt sich aus einer Vielzahl von Einzelteilen<br />

zusammen. Sind diese Einzelteile (Blätter) kleiner, dann wirkt die entsprechende Pflanze weiter weg, als eine<br />

Pflanze mit grossen Blättern.<br />

Struktur<br />

Im Gegensatz zum Umriss steht die Struktur einer Pflanze, die dadurch geprägt ist, wie grob oder filigran Äste<br />

und Zweige zusammengesetzt sind. Die Struktur von Gehölzen ist deshalb wichtig, weil sie auch nach dem<br />

Laubwurf noch eine gestalterische Wirkung hat. Pflanzen, die durch eine ordnende, lineare Struktur<br />

auffallen, geben Bepflanzungen ein Gerüst. Durch wiederholte Anordnung ähnlicher Strukturen und Konturen<br />

entsteht ein Gestaltungs-Rhythmus.<br />

P1. Erfassen von Wuchsformen mit Kontur, Struktur und Textur<br />

Erfassen Sie von 3 Bäumen die dauerhaften Zierwerte Kontur(Umriss), Textur und Struktur auf die<br />

vorgefertigten Blätter.<br />

Tipps:<br />

Kontur: Positionieren Sie sich einige Meter vom Baum entfernt. Platzieren Sie den Baum so, dass die beiden<br />

vorgegebenen Punkte von ihrer Zeichnung berührt werden<br />

Textur: Auf der rechten Hälfte versuchen Sie durch feine/grobe Striche oder Punkte die Textur wieder zu<br />

geben, genau so wie Sie sie aus der Distanz sehen.<br />

Struktur: Treten Sie nun an den Baum heran und beachten Sie die Äste mit den Verzweigung. Sind diese sehr<br />

fein oder grob? Zeichnen Sie die Struktur auf die linke Hälfte ein.<br />

Füllen Sie das Blatt vollständig aus.<br />

U m riss<br />

Te xtu r<br />

S tru ktu r<br />

27


Lernauftrag in den<br />

Ziele:<br />

Ihnen sind die 13<br />

wichtigsten Wasserund<br />

Sumpfpflanzen<br />

bekannt<br />

„Vijvertuinen“ von Ada Hofman<br />

Arbeitsweise:<br />

<br />

Einzelarbeit<br />

Situation:<br />

Besuch der bekannten „Wassergärten von Ada Hofman“<br />

Hilfsmittel:<br />

<br />

Digitales Foto der dreizehn<br />

wichtigsten Wasser- und<br />

Sumpfpflanzen<br />

Aufgabenstellung:<br />

H1. Lesen Sie die Kurzbeschreibungen der folgenden 13 Wasser- und Sumpfpflanzen.<br />

Suchen Sie im Anschluss die Pflanzen in den Gärten von Ada Hofman. Fotografieren Sie<br />

alle dreizehn Pflanzen an ihrem Standort.<br />

Acorus calamus<br />

Kalamus<br />

Höhe: 60-100 cm<br />

Blütenfarbe: grün, weiss<br />

Blütezeit: Sommer (Juni-August)<br />

Verwendung: Ufer / Sumpf<br />

Zierwert: Blatt<br />

Standort: feucht, humos, Sumpf<br />

Besonderes: einheimisch, Duft<br />

Alisma plantago-aquatica<br />

Froschlöffel<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

60-100 cm<br />

rosa, weiss<br />

Sommer, Herbst<br />

Ufer / Sumpf<br />

Blüte, Blatt<br />

im Wasser<br />

einheimisch<br />

Caltha palustris<br />

Sumpfdotterblume<br />

Besonderes:<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

20-60cm<br />

gelb<br />

Frühling (März-Mai)<br />

Ufer / Sumpf<br />

Blüte<br />

feucht, humos, Sumpf<br />

einheimisch<br />

28


Hippuris vulgaris<br />

Tannenwedel<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

20-60 cm (über Wasser)<br />

gartenb. unbedeutend<br />

Frühling, Sommer<br />

Ufer / Sumpf/ Wasser<br />

Blatt<br />

Sumpf, Wasserrand<br />

einheimisch<br />

Iris pseudoacorus<br />

Sumpfiris<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

60-100 cm<br />

gelb<br />

Frühling, Sommer (März-August)<br />

Ufer / Sumpf<br />

Blüte, immergrün<br />

Sumpf, Wasserrand<br />

einheimisch<br />

Iris sibirica<br />

Sibirische Schwertlilie<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

60-100 cm<br />

blau, violett<br />

Sommer (Juni-August)<br />

Ufer / Sumpf<br />

Blüte, immergrün<br />

feucht, humos<br />

Nymphaea ´Sorte nach Wahl´<br />

Seerose<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

0-20 cm<br />

rot, rosa, gelb, weiss<br />

Sommer, Herbst<br />

Wasser<br />

Blüte<br />

im Wasser<br />

29


Nymphoides peltata<br />

Teichenzian, Seekanne<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

20-60 cm<br />

gelb<br />

Sommer, Herbst (Juli-Sept.)<br />

Wasser<br />

Blüte<br />

im Wasser (-10 bis -40cm)<br />

einheimisch<br />

Pontederia cordata<br />

Hechtkraut, Pontederie<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

60-100 cm<br />

blau, violett<br />

Sommer, Herbst (Juni-September)<br />

Flachwasserzone 10-40 cm<br />

Blüte<br />

im Wasser (10-40cm)<br />

einheimisch<br />

Sagittaria sagittifolia<br />

Pfeilkraut<br />

Höhe: 20-60 cm<br />

Blütenfarbe: weiss<br />

Blütezeit: Sommer (Juni-August)<br />

Verwendung: Sumpf / Wasser<br />

Zierwert: Blüte<br />

Standort: Sumpf, Wasserrand<br />

Besonderes: einheimisch<br />

Trollius europaeus<br />

Trollblume<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

20-60 cm<br />

gelb<br />

Sommer (Mai-Juni)<br />

Sumpf / Wasser<br />

Blüte<br />

Flachwasserzone 10-40 cm<br />

einheimisch<br />

30


Typha minima<br />

Kleiner Rohrkolben<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

20-60 cm<br />

gartenbaulich unbedeutend<br />

Juli, August<br />

Ufer / Sumpf / Wasser<br />

Fruchtstand<br />

Sumpf, Wasserrand<br />

einheimisch<br />

Stratiotes aloides<br />

Krebsschere<br />

Höhe:<br />

Blütenfarbe:<br />

Blütezeit:<br />

Verwendung:<br />

Zierwert:<br />

Standort:<br />

Besonderes:<br />

60-100 cm<br />

weiss<br />

Sommer (Juli-August)<br />

Sumpf / Wasser<br />

Blüte<br />

Flachwasserzone 10-40 cm<br />

einheimisch<br />

31


Lernauftrag im Barockgarten Het Loo<br />

Ziele<br />

Sie können die Zeit (Epoche) in der barocke<br />

Gärten erstellt und genutzt wurden<br />

beschreiben<br />

Sie können die Elemente eines Barockgartens<br />

aufzählen<br />

Sie können den Zweck eines solchen Gartens<br />

erklären<br />

Sozialform<br />

Frei wählbar<br />

Produkt<br />

Studium des Textes<br />

Lösen der Aufträge<br />

Situation: Nach dem Eintritt kommen wir auf dem Reitstallhof an und gehen am Kaffee<br />

vorbei durch die Fagus-Allee zum Schloss. Da wird die Eintrittskarte nochmals überprüft.<br />

Gehen Sie beim Haupteingang seitlich die Treppe hinunter, unter dem Schloss hindurch <br />

Tuinen (=Garten).<br />

Aufgabenstellung:<br />

B1. Lesen Sie das Kapitel der barocke Garten<br />

B2. Gesamtanlage: Beschriften Sie die Skizze des Gartens von Het Loo mit den<br />

Fachbegriffen, wie sie im Text vorkommen<br />

B3. Formen: Welche Formen haben die Rabatten, die Hecken und die Bäume?<br />

Skizzieren Sie 2-3 typische Vertreter.<br />

B4. Pflanzen: Welche Baum- und Straucharten wurden verwendet? Warum gerade sie?<br />

Der barocke Garten<br />

Konzeptionell geht der Barockpark auf die italienischen Gärten der Renaissance zurück.<br />

War jedoch der Garten der Renaissance kleiner, weniger differenziert (=unterschieden),<br />

durch Zusammenfügen zahlreicher so genannter Kompartimente gebildet und oft ohne<br />

Bezug zum jeweiligen Gebäude, so ist der Barockgarten Teil des architektonischen<br />

Gesamtkonzeptes des Schlosses. Die Entwicklung barocker Architektur und Gartenkunst<br />

verlief weitgehend parallel. Die grossflächigen Gartenanlagen waren Sinnbild der<br />

absolutistischen Fürsten. Mit der Gliederung in strenge Reihen aber auch mit dem Schnitt<br />

von Hecken und Bäumen wurde auf sehr eindrucksvolle Weise ihre Macht und ihren<br />

Wohlstand ausgedrückt. Der bedeutsamste Gartenarchitekt des Barock war André Le<br />

Nôtre. Seine Werke und die Arbeit seiner Schüler beeinflussten die Gartengestaltung der<br />

gesamten Epoche. Die Planung der Parkanlagen erfolgte in direkter Zusammenarbeit mit<br />

den Architekten der Residenzen.<br />

Der Schlosspark, das Hauptschloss, die Nebengebäude und oft auch noch eine der Residenz<br />

vorgelagerte Ortschaft, wie in Karlsruhe, Mannheim und Versailles, bilden ein<br />

gestalterisches Ganzes. Auch der Garten selbst wird geometrisch gegliedert mit Haupt- und<br />

Nebenachsen, die durch Kanäle, Bassins oder Wege gebildet werden. Meist führte eine<br />

zentrale Mittelachse umgeben von parallen, rechtwinkligen und sternförmig schneidenden<br />

Wegen weit in die Landschaft hinaus und verband den Hauptbau mit dem architektonischen<br />

Gegenpol, die Gloriette. Die so abgetrennten Kompartimente werden durch geometrisch<br />

beschnittene Bäume und Sträucher, Hecken und Blumenbeete in ornamentalen Formen,<br />

Rasenflächen und südländische Pflanzen (die im Winter in einer Orangerie untergebracht<br />

werden) gestaltet. Dazu ergänzend werden oft Akzente durch Treppenanlagen, Kanäle,<br />

Grotten, Brunnen und Wasserspiele gesetzt. Im heutigen Zeitalter ist der Barockgarten ein<br />

ganz und gar künstliches, durch den Menschen geschaffenes Gebilde. Bei der Planung wurde<br />

höchster Wert auf Regelmässigkeit und Symmetrie gelegt.<br />

32


Die Anlage, Pflege und Organisation der Barockgärten erforderte manchmal Tausende<br />

Arbeitskräfte. Vielerorts mussten grossflächig Sumpf- oder Waldgebiete urbar gemacht<br />

werden, kilometerlange Kanäle wurden aus gestaltungstechnischen Gründen, aber vor<br />

allem zur Be- oder Entwässerung gezogen. Heerscharen von Gärtnern waren mit der<br />

Aufzucht von Sommer- und Herbstflor ebenso beschäftigt wie mit dem Schneiden der<br />

Hecken. Die grossen und kleinen Fürstenhöfe dieser Zeit waren mit ihrer gewaltigen<br />

Hofhaltung und den grossen Gärten wichtige Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktoren. Diese<br />

Zeit der „Grossgärten“ war auch für die Entwicklung des Gartenbaues als Handwerk von<br />

grosser Bedeutung.<br />

Ab 1750 wurde der Barockgarten durch den Englischen Landschaftgarten abgelöst, der<br />

dem Geist der Zeit besser entsprach. Vollständig erhaltene Gärten des Barocks sind heute<br />

nur noch selten zu finden. Vielerorts verschwand der Barockgarten vollständig, häufig<br />

jedoch vermischte er sich mit dem neuen Stil des Landschaftsparks.<br />

Für welche Zwecke wurden die barocken Anlagen genutzt?<br />

Die barocken Gartenanlagen dienten ausschliesslich dem Vergnügen. Es waren<br />

Erlebnisräume im Freien, die an Vielfalt gartenkünstlerischer Ideen und an Logik des<br />

Aufbaus unübertroffen waren. Neben dem Lustwandeln erreichte der Garten seine wahre<br />

Bestimmung bei den Festen, die Tage, manchmal Wochen andauerten. Man versammelten<br />

sich dann dort, um Konzerte und Opern , Ballette zu Wasser und zu Lande , Seeschlachten<br />

auf den Kanälen und Feuerwerke mitzuerleben .<br />

Das System der Barockgärten<br />

Gemeinsam ist allen Bereichen des Barockgartens das Dekorationsprogramm. Die Themen<br />

der Skulpturen folgen demselben Schema, in dem das Schloss ausgeschmückt ist. Die<br />

griechische und die römische Götter (Mythologie) waren beliebt und wurden in prächtigen<br />

Brunnen und Figurengruppen dargestellt. Da der Barockpark vor allem der Verherrlichung<br />

seines Besitzers diente, sind auch Analogien auf dessen Taten zu finden. Ein Beispiel sind<br />

die Wasserbassins vor dem Schloss von Versailles, diese sind mit Statuen geschmückt, die<br />

Frankreichs grösste Flüsse darstellen und somit symbolisch von der Grösse des Landes<br />

künden.<br />

Der klassische Barockpark gliedert sich in eine bestimmte Abfolge von Gartenbereichen:<br />

Das Parterre<br />

Vor der Gartenfassade des Schlosses befindet sich das Parterre. Die terrassenartigen<br />

Flächen in nächster Nähe des Schlosses sind am prächtigsten dekoriert und für die<br />

Draufsicht aus der Belle Etage geschaffen. Ornamentale Rasenflächen, Blumenrabatten,<br />

nach Ars Topiaria beschnittene Buchsbäumchen und Wasserspiele bilden barocke<br />

Formenelemente und Figuren. Die Flächen werden mit buntem Kies bestreut und ahmen<br />

feine Stickereien nach, diese so genannten Broderieparterres sind der künstlerische<br />

Höhepunkt eines Barockgartens. Sie leiten den Übergang ein von der Gartenwelt zu den<br />

meist ebenso reich dekorierten Fassaden des Schlosses. In weiterer Entfernung vom Schloss<br />

werden weniger Blumenpflanzungen kultiviert und stattdessen Rasenteppiche oder grosse<br />

Wasserbassins angelegt, diese ruhigen Flächen sollen die Sinne auf die eigentlichen<br />

Prachtbeete vor der Hauptfassade einstimmen.<br />

Das Boskett<br />

Das Boskett ist der Hecken- und Niederwaldbereich des Barockgartens. Seine zumeist geradlinigen<br />

Aussenseiten werden durch dichte, in geometrisch exakte Formen geschnittene<br />

Hecken oder Bäume gebildet. Die derart gegliederten Bereiche beinhalten kleine Salons im<br />

Freien, sie wiederholen gewissermassen den Innenraum des Schlosses in der Aussenwelt.<br />

Den Bosketten sind eigene Nutzungsmöglichkeiten zugedacht, so finden sich hier oft<br />

Heckentheater, Irrgärten oder "Konzertsäle". Pavillons oder kleine Lustschlösser sollen zum<br />

33


Verweilen einladen und häufig wurden hier früher Erfrischungen gereicht. Die einzelnen<br />

Teile der Boskette sind "kleine Welten für sich".<br />

Treillagen Pflanzen an Gitter und Spalieren hochgezogen. Geschlossene Treillagen wirken<br />

wie Pflanzenlauben, die zum „Lustwandeln“ anregten.<br />

Treillagenformen nach historischen Bildern<br />

Lange Treillage<br />

Eine moderne Treillage?<br />

Broderieparterre<br />

34


Der Wald<br />

Von den Bosketten führen die Wege in den weitläufigen Waldbereich des Parks. Lange<br />

Alleen werden in sternförmigen Schneisen zusammengeführt, der Horizont spielerisch in die<br />

Ferne verlängert. Durch die axiale Gliederung konnten die Wälder leicht erreicht werden<br />

und waren durch die Vielzahl angelegter Wege auch bequem mit Kutschen zu durchfahren.<br />

Der eigentliche Wald diente als Jagdgebiet für die Hofgesellschaft, er erfüllte damit gleichermassen<br />

die notwendige Funktion als Nahrungserwerbsfläche wie auch als Stätte des<br />

Vergnügens.<br />

Unter Topiary (engl. "Formschnittgärtnerei", lat. topiarius, "Landschaftsgärtner" ) auch<br />

Topiari, Topiaria, Ars topiaria oder Art topiaire genannt, versteht man die Gartenkunst,<br />

Hecken und Büsche durch besondere Schnitt- und Wuchstechniken in Form zu bringen und<br />

ihnen ein skulpturelles oder ornamentales Aussehen zu verleihen.<br />

Die Kunst dieses Heckenschnitts wurde bereits in der Antike angewandt und für die<br />

italienischen Gärten der Renaissance wiederentdeckt, von dort wurde sie in die<br />

französischen Barockgärten importiert. Ein bekanntes Beispiel sind die Gärten von Schloss<br />

Villandry. Zur grössten Kunstfertigkeit wurde das Topiari in England entwickelt, wo die<br />

entsprechend gestalteten Gartenbereiche in vielen Landschaftsparks den Höhepunkt bilden<br />

Bsp. Levenshall.<br />

Stilistische Entwicklung<br />

Ursprünglich ausgehend von Frankreich entwickelten die barocken Gärten im übrigen<br />

Europa zum Teil eigene stilistische Richtungen. Besonders prägend wurde die<br />

Gartenarchitektur der Niederländer. Während sich der durch Le Nôtre geprägte<br />

französische Garten vor allem durch die Verwendung von weiten Wasser- sowie<br />

Rasenflächen, tiefen Sichtachsen und einem verhältnismässig bescheidenen<br />

Blumenschmuck auszeichnet, sind die holländischen Gärten kleinteiliger gestaltet und<br />

weniger auf Fernwirkung bedacht, aber dafür üppiger mit prächtigen Broderien geschmückt.<br />

Die schon damals weitreichenden Handelskontakte der Niederländer führten zu<br />

einer intensiven Nutzung importierter Blumen in den Gärten. Das bekannteste Werk eines<br />

holländischen Gartens findet sich in Het Loo. Durch holländische Vobilder beinflusste<br />

Anlagen sind zum Beispiel die Herrenhäuser Gärten in Hannover oder die Parkanlagen von<br />

Schloss Frederiksborg in Dänemark.<br />

35


Die Gartenanlage von HetLoo<br />

Auftrag:<br />

Suchen Sie<br />

die<br />

Fachbegriffe eines barocken Gartens mit Hilfe des Textes heraus.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

36


Lernauftrag in Boskoop<br />

Ziele<br />

Geeigneter Betrieb finden<br />

Besichtigung mit Interview<br />

durchführen<br />

Kurzvortrag<br />

Sozialform<br />

Dreiergruppen<br />

Produkt<br />

Interview und Kurzvortrag<br />

Situation:<br />

Auftrag:<br />

Rund die Hälfte aller Bewohner von Boskoop verdienen ihr Geld direkt oder<br />

indirekt mit der Anzucht von Bäumen und Gehölzen. Boskoop ist eines der<br />

weltweit grössten Baumschulzentrum.<br />

Sie bilden mit Ihren Kollegen -Innen eine 3er Gruppe und besuchen einen<br />

Pflanzenproduktions- oder Handelsbetrieb in Boskoop. (Eine Gruppe kann auch<br />

die Plant-Publicity besuchen)<br />

Klären Sie dabei folgendes ab und machen Sie sich Notizen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Name des Pflanzenproduktions- oder Handelsbetriebes<br />

Name des Betriebsinhabers / der Interviewten Person<br />

Sortiment des Betriebes, (Kulturen, Spezialisierung oder breites Angebot?)<br />

Ressourcen / Ressourcen-Herkunft:<br />

o Anzahl beschäftigte Personen (Familienbetrieb, einheimische<br />

Arbeitskräfte, Gastarbeiter?)<br />

o Energieversorgung für Produktion (Art, Herkunft), Energie-<br />

Preisniveau im Vergleich zu anderen Ländern<br />

- Elektrizität<br />

- Gas / Erdöl<br />

o Herkunft vom Giesswasser<br />

o Grundsätze der Düngung (Label? Einschränkungen?)<br />

o Grundsätze des Pflanzenschutzes (Label? Einschränkungen?)<br />

Absatzwege<br />

Persönliche Eindrücke<br />

Produkt:<br />

Sie müssen von diesem Besuch ein schriftliches Resultat vorweisen / resp.<br />

abgeben und zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich im Kollegium einen kurzen<br />

Vortrag von min. 10 Minuten halten.<br />

Rahmenbedingungen<br />

Nur eine Gruppe besucht denselben Betrieb<br />

Bedingungen: Sie hinterlassen ein „gutes Bild“ unserer Gruppe!<br />

Ein kleiner Text als Hilfe, um mit den holländischen Betriebsinhabern in Kontakt zu treten:<br />

„Wir sind junge Gärtner-Lernende aus der Schweiz und machen eine Studienreise mit der<br />

Berufsfachschule in Ihr schönes Land. Wir möchten uns über die Betriebe und das Arbeiten in<br />

Boskoop / den Niederlanden informieren“.<br />

Übersetzung auf Holländisch:<br />

“Wij zijn jonge tuinman (hovenirs) leerlingen van Zwitserland en doen een studiereis met de<br />

school voor beroepsopleiding in uw mooie land. Wij willen ons op de hoogte stellen van de<br />

bedrieven en de werkzamheden in Boskoop/Netherland”.<br />

38


Plan Boskoop<br />

39


Einkaufen- Mittagsverpflegung-Abfahrt in Boskoop<br />

Heber-Brücke<br />

Einkaufen: Albert Heijn<br />

Abfahrt: VVV Boskoop<br />

40


Lernauftrag bei Baumschule van der Maat, Boskoop<br />

<br />

Sie können das Vorgehen der<br />

Acerverdlung erklären<br />

Sozialform<br />

Demonstration der Acer<br />

Veredlung<br />

<br />

Produkt<br />

Beschriftete Zeichnung der<br />

Vreedlung<br />

Information: Dick van der Maat hat sich auf das Kultivieren von Japanische Ahorne spezialisiert.<br />

Er hat eine Kollektion von rund 1000 Sorten. Die Pflanzen werden nach einer Kulturzeit von rund<br />

einem Jahr verkauft. In dieser Baumschule erhalten wir eine Vorführung wie man Acer veredelt.<br />

41


Lernauftrag bei Ovata<br />

<br />

<br />

Ziele<br />

Wir erfahren wichtige<br />

Betriebsdaten<br />

Wir können zwei verschiede<br />

Betriebe miteinander<br />

vergleichen<br />

Sozialform<br />

Führung und Interview<br />

zusammen, Erstellen<br />

des Vergleiches zu dritt<br />

<br />

<br />

Produkt<br />

persönliche Notizen zu den Fragen<br />

a) bis k)<br />

Vergleich der beiden Betriebe<br />

Situation: Ovata is a large-scale greenhouse located in Bleiswijk (western Netherlands). It is the<br />

largest and most advanced producer of succulents and cactuses in the world.<br />

We usually grow plants in 10,5 and 12 cm pots. Our products are traded by Dutch exporters only<br />

distributing them primarily to European countries.<br />

Climate<br />

The desired quantity of light in the greenhouse is adjusted with the help of two horizontal screen<br />

installations to ensure optimal plant growth. At night the screens are closed to provide an<br />

insulating value of 75%. On warm days, the height of the greenhouse combined with the ventilation<br />

windows provides the ideal cooling.<br />

Automation<br />

To produce uniform plants, all batches are sorted with help of a camera. During the camera sorting<br />

process the plants are placed in three different size categories in the container. The automated<br />

process means that all logistics steps and the camera sorting function independently<br />

42


Aufgabenstellung: Wir werden vom Betriebsleiter geführt. Die Antworten zu folgende Fragen<br />

werden wir für die Arbeit am Abend benötigen.<br />

V1. Fragen Sie zu folgenden Punkten und notieren sich die Antworten:<br />

a) Welche Pflanzen werden kultiviert?<br />

b) Wie lange dauert eine solche Kultur?<br />

c) Wie viel Stück pro Kultur produziert er?<br />

d) Wir gross ist die Gewächshausfläche?<br />

e) Gibt es eine Zeit, in dieser die Gewächshäuser leer stehen?<br />

f) Wie viele Arbeitskräfte arbeiten durchschnittlich?<br />

das entspricht wie vielen Vollstellen?<br />

g) In welche Länder wird geliefert?<br />

h) Liefert die Firma auch an die Blumenveiling?<br />

i) Wie gross ist der Umsatz in Euro?<br />

k) Welche Produkte zum Kultivieren muss die Firma zukaufen od. zuführen?<br />

V2. Am Abend beim Tagesabschluss werden 3er Gruppen gebildet. Zusammen erstellen Sie<br />

einen Vergleichsraster mit den Notizen von V1 und A1 auf ein vorgedruktes A3 Blatt.<br />

43


Lernauftrag bei anthura.bv<br />

<br />

<br />

Ziele<br />

Wir erfahren wichtige<br />

Betriebsdaten<br />

Wir können zwei verschiede<br />

Betriebe miteinander<br />

vergleichen<br />

Sozialform<br />

Führung und Interview<br />

zusammen, Erstellen<br />

des Vergleiches zu dritt<br />

<br />

<br />

Produkt<br />

persönliche Notizen zu den Fragen<br />

a) bis k)<br />

Vergleich der beiden Betriebe<br />

Situation: Anthura B.V. ist weltweit führender Züchter für die Topf- und Schnittblumen-Anthurien<br />

und verfügt über 14 Hektar an Gewächshausflächen und ein in Vitro – Labor für die<br />

Massenvermehrung. Neben den Anthurien werden Phalaenopsis-Orchideen für die Topf- und<br />

Schnittblumenkultur gezüchtet. Unter Züchten versteht man im Produzierenden Gartenbau das<br />

Herstellen von neuen Sorten. Dies wird hauptsächlich durch Kreuzungen von verschiedenen<br />

Mutterpflanzen erreicht. Unter Kultivieren verstehen wir dagegen das aufziehen von Pflanzen. Die<br />

Firma anthura BV macht nun beides. Zuerst werden neue Sorten mit neuen Farben, besonderen<br />

Blütenformen durch Kreuzungen erstellt, geprüft, neu gekreuzt usw. Diese Arbeit dauert oft mehrere<br />

Jahre bis eine neue Sorte „geboren“ wurde. Wurde eine Sorte als erfolgversprechend getestet, so<br />

kommt sie nun in die Massenvermehrung. Mit einer speziellen Vermehrungsart, der in Vitro<br />

Vermehrung, werden innert kurzer Zeit über eine Million neuer, kleiner Jungpflanzen angezogen.<br />

Dieser Vorgang findet für uns nicht einsehbar in einem Gewebelabor unter strengen hygienischen<br />

Bedingungen statt. Nun Verkauft die Firma anthura diese Jungpflanzen an andere Gärtnereien,<br />

welche diese zu Topfpflanzen und Schnittblumen weiter kulltivieren.<br />

Aufgabenstellung: Wir werden vom Betriebsleiter geführt. Die Antworten zu folgende Fragen<br />

werden wir für die Arbeit am Abend benötigen. (Auftrag V2 und A2)<br />

A1. Fragen Sie zu folgenden Punkten und notieren sich die Antworten:<br />

a) Welche Pflanzen werden kultiviert?<br />

b) Wie lange dauert eine solche Kultur?<br />

c) Wie viel Stück pro Kultur produziert er?<br />

d) Wir gross ist die Gewächshausfläche?<br />

e) Gibt es eine Zeit, in dieser die Gewächshäuser leer stehen?<br />

f) Wie viele Arbeitskräfte arbeiten durchschnittlich?<br />

das entspricht wie vielen Vollstellen?<br />

g) In welche Länder wird geliefert?<br />

h) Liefert die Firma auch an die Blumenveiling?<br />

i) Wie gross ist der Umsatz in Euro?<br />

k) Welche Produkte zum Kultivieren muss die Firma zukaufen od. zuführen?<br />

44


Dünen und ihre Vegetation<br />

Berge aus Sand überragen die Nordseeküste bis zu 35 Meter. Überall an Flachküsten mit Sand aus<br />

zerriebenen Gesteinsteilchen und Muschelschalen sind Meeresdünen zu finden, die sich langsam<br />

landeinwärts verlagern.<br />

Die Dünen bieten für Pflanzen einen Lebensraum unter Extrembedingungen: große Hitze,<br />

schmirgelnder Wind und salzhaltiges Wasser müssen von den Pflanzen ertragen werden können,<br />

um hier zu überleben. Strandquecke und Strandhafer haben sich durch schützende Hüllen und feste<br />

Wurzeln nicht nur optimal an das Leben in den Dünen angepasst, sie leisten auch zu ihrem<br />

Entstehen einen wesentlichen Beitrag.<br />

Die Dünen sind in unterschiedliche Entwicklungsstadien eingeteilt:<br />

Vordünen: Trockengelegter Ufersand wird er vom stetig wehenden Wind mitgenommen und wieder<br />

abgelagert. Wird ein Teil des Strandes nicht regelmäßig überflutet, wächst mit der Zeit ein<br />

Sandhäufchen heran. Auch kleine Wurzelstücke und Muschelschalen werden ans Meeresufer<br />

angeschwemmt, abgelagert und vom Wind weitertransportiert.<br />

Vordüne / Strandquecke<br />

Die erste besiedelnde Pflanze ist die<br />

salztolerierende Strandquecke. Kleine, angewehte<br />

Wurzelstücke reichen aus, um Horste dieses robusten<br />

Pioniergrases hervorzubringen. Diese halten den Sand mit<br />

ihrem weitverzweigten Rhizom zusammen. Hinter, vor und<br />

neben ihnen wachsen die kleinen Sandfahnen bis zu 1<br />

Meter hohen Dünen heran. Die Blätter der Strandquecke<br />

sind gerollt und mit einer harten Schicht umgeben. So sind<br />

sie gegen Austrocknung durch den Wind und die Hitze, die<br />

auf dem Sand schon mal 50 Grad Celsius erreichen kann,<br />

geschützt.<br />

Weißdünen: Wird die Minidüne nicht mehr vom Meer überspült, wäscht der Regen das Salz langsam<br />

aus. Strandhafer siedelt sich an. Der stete Wind bläst unaufhörlich den Sand über die junge Düne<br />

und weht den Strandhafer immer wieder mit Sand zu. Der robuste Strandhafer schiebt seine Blätter<br />

immer wieder nach oben, bleibt aber mit den Wurzeln fest verankert. So bildet der Strandhafer ein<br />

festes Gerüst, an dem sich der Sand bis zu 20 Meter hoch zu den Weiß- oder Sekundärdünen<br />

aufbauen kann. Meerseitig wird immer neues Material und Nährstoffe<br />

herangetragen, landwärts kommt<br />

der Sandflug langsam zur Ruhe.<br />

Weissdüne / Strandhafer<br />

45


Graudünen: Ohne frische Nährstoffzufuhr weiter landwärts magert die Düne aus, der Strandhafer<br />

kann hier nicht mehr gedeihen. Das Regenwasser wäscht den Kalk nach und nach aus, der Boden<br />

bekommt eine graue Farbe und versauert. Dadurch ändern sich die Lebensbedingungen auf und an<br />

der Düne. Nur noch Pflanzen, die auf magere Böden angewiesen sind, fassen Fuss wie z.B<br />

Rotschwingel, Sanddistel, Dünen-Platterbse, Dünen-Nachtkerze, Doldiges Hahnenkraut, Strand-<br />

Winde, Sand-Glöckchen, Wundklee. Abgestorbene Pflanzenteile beginnen eine dünne<br />

Humusschicht zu bilden.<br />

Graudüne / Stranddistel<br />

Braundüne: Die Bodenbildung schreitet voran und damit auch die Pflanzenvielfalt. Je nach<br />

Exposition ändert sich das Kleinklima auf der Düne und somit auch die Lebensgemeinschaft.<br />

Krähenbeere und Kriechweide sind Hauptbesiedler der Braundüne, vorwiegend auf der<br />

windexponierten Nordseite. Dazu kommen Besenheide und Zwergstrauchgesellschaften. Die<br />

Südseite ist eher feucht. Hier wächst ein Erdmoos, das sich bei Feuchtigkeit zu kleinen Sternchen<br />

auseinanderrollt. Auch finden sich flachwurzelnde Silbergraswiesen und Veilchenarten.<br />

Braundüne / Kriechweide<br />

Krattwald: Wenn sich die als Tertiärdünen bezeichneten Grau- und Braundünen ungestört<br />

weiterentwickeln können, bedeckt sie ein gebüschreicher, windgeschorener Pappel- Eichenwald,<br />

der sogenannte Krattwald. In alten Dünenlandschaften finden sich auch typische Pioniergehölze wie<br />

die Birke ein.<br />

Krattwald<br />

46


Lernauftrag Botanisches Geocaching im Arboretum Gimborn<br />

Ziele<br />

Sie können Geocaching erklären<br />

Mit Hilfe einer App und Koordinaten<br />

finden Sie Bäume im Arboretum<br />

Sie lösen botanische Aufträge an<br />

diesen Wegpunkten.<br />

Sozialform<br />

Zweiergruppen<br />

Produkt<br />

Botanische Fragen<br />

beantworten<br />

Was ist Geocaching?Es gibt zahlreiche Beschreibungen was Geocaching ist. Jedenfalls macht<br />

Geocaching viel Spass, mitunter macht Geocaching auch süchtig. Geocaching ist geeignet für<br />

jung und alt, Geocaching gibt es auf der ganzen Welt, Geocaching verbindet Natur und Technik,<br />

Geocaching kann lehrreich sein, Geocaching ist spannend usw.<br />

Eigentlich ist Geocaching ganz einfach.<br />

Jemand versteckt einen Behälter, der mindestens ein Logbuch enthält, irgendwo auf der Welt,<br />

und meldet diesen sogenannten Geocache auf www.geocaching.com an. Ein paar Regeln (findet<br />

man auf www.geocaching.com) gibt es hierbei natürlich zu beachten zu beachten.<br />

Nun kann sich jeder interessierte Geocacher die Beschreibung des Geocaches inkl. der<br />

Koordinaten aus dem Internet herunterladen und mit seinem GPS Navigationsgerät -am Anfang<br />

tut es auch ein Smartphone mit einer entsprechenden Geocaching App.- auf die Suche nach dem<br />

Geocache machen.Hat der Geocacher oder die Geocacherin den Geocache gefunden trägt er/sie<br />

sich in das Logbuch, welches sich im Geocaching Behälter befindet, ein. Zusätzlich sollte man<br />

seinen Fund auch in der Logliste des entsprechenden Geocaches auf www.geocaching.com<br />

dokumentieren, loggen nennt man das.<br />

Geocaching im Arboretum Gimborn<br />

Alle Caches (hier im Arboretum sind es Bäume und Sträucher) sind auf dem Auftragsblatt mit den<br />

Koordinaten versehen. Wurde der Baum gefunden ist an diesem Ort und mit dem Objekt (Baum<br />

etc) verknüpft ein Auftrag/Frage zu lösen und die Antwort zu notieren.<br />

47


Lernauftrag in der Staudengärtnerei < De Hessenhof ><br />

Ziele<br />

Arbeitsweise Hilfsmittel<br />

<br />

Sich der Vielfalt von<br />

Stauden bewusst werden<br />

<br />

Einzelarbeit oder<br />

in Zweigruppen<br />

<br />

Raster für den Vergleich von fünf<br />

Stauden<br />

Situation:Das Pflanzensortiment der biologisch geführten Staudengärtnerei < De Hessenhof ><br />

von Hans Kramer umfasst mindestens 2500 Arten und Sorten. Das Sortiment, welches auf den<br />

Verkaufsbeeten steht, wird laufend den Bedürfnissen der Kundschaft und des Marktes<br />

angepasst. Der Mutterpflanzen-Bestand besteht aus rund 6000 Arten und Sorten, aus teilweise<br />

grossen Raritäten und vielen Stauden-Eigenzüchtungen.<br />

Auftrag: Wählen Sie aus dem Sortiment der Staudengärtnerei eine Gattung mit 5 Stauden-Arten<br />

oder -Sorten aus und machen Sie davon eine Gegenüberstellung / einen Vergleich. Benutzen Sie<br />

dazu das abgegebene Raster. Die Vergleichskriterien dürfen Sie selbst auswählen.<br />

Vielfalt am Beispiel des oft verwendeten Bodendeckers<br />

VINCA<br />

• difformis<br />

• difformis 'Jenny Pym'<br />

• major 'Variegata'<br />

• minor 'Atropurpurea'<br />

• minor 'Aureomarginata'<br />

• minor 'Bowles Variety'<br />

• minor 'Elisa'<br />

• minor 'Multiplex'<br />

• minor 'Sabinka'<br />

48


Lernauftrag in den „Gärten von Appeltern“<br />

Ziele:<br />

Sie können den Aufbau einer Garten-<br />

Situation systematisch und bewusst<br />

analysieren<br />

Sozialform<br />

Einzelarbeit<br />

Produkt: „Dreilagige“ Zeichnung<br />

Situation: In Appeltern wurden auf mehr als 15 Hektaren über 200 verschiedene<br />

Mustergärten angelegt. Darin wurden mehrere tausend Gestaltungsmaterialien<br />

verarbeitet.<br />

Aufgabenstellung<br />

Machen Sie von dem, aus Ihrer Sicht – „schönsten“ Gartensituation eine Zeichnung in<br />

3 Schritten. Verwenden Sie für jeden Schritt der Aufgabe eine andere Farbe und die<br />

vorgängig abgegebenen Blätter und Folien<br />

Sie wählen zuvor einen geeigneten Standort, von welchem aus Sie eine gute Übersicht<br />

über die ganze Gartensituation erhalten.<br />

G1<br />

Zeichnen Sie in einem ersten Schritt, auf die abgegebene Papiervorlage, das Grundblatt,<br />

den ganzen Garten ohne Bepflanzung. Also nur das reine Terrain<br />

(= die bepflanzbaren Flächen, Beete) mit ihren Umrissen.<br />

G2. In einem zweiten Schritt klappen Sie die angeheftete Folie 1 auf das Grundblatt und<br />

zeichnen die Bepflanzung (Gehölze, Stauden, Einjährige) ein. Verwenden Sie dazu einen<br />

Folienschreiber.<br />

G3. Für den dritten Schritt klappen Sie die zweite Folie auf die Erste und zeichnen mit einem<br />

Folienschreiber in einer anderen Farbe alle übrigen gestalterischen Elemente wie z.B.<br />

Wasserflächen, Bodenbeläge, Mauern, Wände, Zäune, Tische, Stühle, Töpfe, etc.<br />

G4. Vom gleichen Standort aus schiessen Sie ein bis zwei Fotos der gezeichneten<br />

Gartensituation<br />

G5. Listen Sie die im Garten verwendeten Pflanzen und Materialien auf. Verwenden Sie dafür<br />

die Deckblätter.<br />

G6. Geben Sie „Ihrer“ Gartensituation einen Namen<br />

49


1. Fussweg zum Eingang<br />

2. Pflanzenmarkt<br />

3. Garten der Verwunderung<br />

(Mitte 2011)<br />

4. Balkongärten<br />

5. Gemüsegarten<br />

6. Die Entdeckung (Mitte 2011)<br />

7. Skulpturengarten<br />

8. Gartenberatungszentrum mit<br />

Bibliothek<br />

9. Trendgärten 2011<br />

10. Loungegärten<br />

11. Der Nationale Staudengarten<br />

12. Das Appeltern Gartenfestival<br />

13. Gartenglückgärten<br />

14. Japanischer Garten<br />

15. Sammelplatz Produkten<br />

P. Parkplatz<br />

E. Eingang, Rezeption,<br />

dekorationsladen<br />

T. WC<br />

R. Restaurant<br />

Z. Saal<br />

Behinderten-WC und WC<br />

50


Etwas für unsere Busfahrten<br />

51


Luxemburg<br />

Das Grossherzogtum Luxemburg ist ein Staat<br />

und eine parlamentarische Demokratie in Form<br />

einer konstitutionellen Monarchie im Westen<br />

Mitteleuropas. Es ist das letzte von einst neun<br />

europäischen Grossherzogtümern.<br />

Mit einer Fläche von 2586 Quadratkilometern ist<br />

Luxemburg einer der kleinsten Flächenstaaten der Erde<br />

und (nach Malta) das zweitkleinste Land der Europäischen<br />

Union. Es grenzt im Süden über 73 Kilometer an die<br />

Französische Republik, im Westen über 148 Kilometer an<br />

das Königreich Belgien und im Osten über 135 Kilometer<br />

an die Bundesrepublik Deutschland. Die wirtschaftliche<br />

Bedeutung des Landes übertrifft mit Rang 70 aller Staaten<br />

weltweit beim nominellen Bruttonationaleinkommen<br />

diejenige weitaus grösserer und bevölkerungsreicherer<br />

Staaten auch in der Europäischen Union.<br />

Mit Belgien und den Niederlanden bildet Luxemburg die<br />

Beneluxstaaten.<br />

Das Land ist Gründungsmitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und spielt im<br />

europäischen Einigungsprozess eine bedeutende Rolle. Die gleichnamige Hauptstadt ist<br />

Verwaltungssitz der Europäischen Union. Sie ist Sitz des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), des<br />

Europäischen Rechnungshofes (EuRH), des Sekretariats des Europäischen Parlamentes, der<br />

Europäischen Investitionsbank (EIB), der Dienststellen der Europäischen Kommission und der<br />

Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF). Im Jahr 2014 hatte Luxemburg im<br />

Sicherheitsrat der Vereinten Nationen den Vorsitz inne.<br />

Die Stadt Luxemburg (luxemburgisch Stad Lëtzebuerg, französisch Ville de Luxembourg) ist die<br />

Hauptstadt des Grossherzogtums Luxemburg. Mit 111.287 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) ist<br />

sie die grösste Stadt des Landes. Luxemburg ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Distrikts und<br />

Kantons. Luxemburger nennen ihre Hauptstadt meist nur „D’Stad“.<br />

Die Stadt Luxemburg ist neben Brüssel und Strassburg Verwaltungssitz der Europäischen Union<br />

mit Sitz und Tagungsort zahlreicher europäischer Institutionen. Daneben ist Luxemburg ein<br />

wichtiger Finanzplatz.<br />

Per 31. Dezember 2014 waren 68,98 Prozent der Einwohner Ausländer ohne luxemburgische<br />

Staatsangehörigkeit.[<br />

Treffpunkt nach dem Mittagessen: ………………………………………………………………………………<br />

53


Lernauftrag Völklinger Hütte<br />

Ziele<br />

Sie können die Roheisengewinnung<br />

grob erklären<br />

Besichtigung der Völklinger<br />

Hochofenanlage<br />

Sozialform<br />

frei<br />

Produkt<br />

Entdecken<br />

Situation: Ohne Eisen und Stahl ist der Gartenbau nicht vorstellbar. Dieses Material ist für<br />

den Aufschwung und Reichtum ganzer Länder in Europa verantwortlich. Trotzdem geht das<br />

Zeitalter der Eisengewinnung in Europa dem Ende zu. Die Völklinger Hütte möchte dieses Erbe<br />

erhalten (Weltkurturerbe der UNESCO)<br />

Die Gewinnung von Roheisen<br />

Zuerst wird Eisenerz zerkleinert. Der Grundvorgang bei der Fe - Gewinnung ist folgender: Oxidische<br />

Eisenerze werden mit Koks (Kohlenstoff) reduziert woraus Roheisen entsteht, ein sprödes Material,<br />

das bei Erhitzen innerhalb eines kleinen Temperaturbereichs erweicht. Die Roheisengewinnung<br />

erfolgt vorwiegend im Hochofen.<br />

Ein Hochofen ist durchschnittlich 30m<br />

hoch und hat einen kreisförmigen<br />

Durchmesser von bis zu 10 Meter. In<br />

einem solchen Hochofen kann man bis<br />

zu 10 000 t Eisen täglich produzieren.<br />

Der Ofen ist in Form eines Doppelkegels<br />

aus Feuerfesten Schamottsteinen<br />

gemauert. Der obere Kegel, der<br />

Schacht ruht in einem eisernen<br />

Tragring. Der untere Kegel auch Rast<br />

genannt, wird von oben her von der<br />

sogenannten Gicht beschickt und von<br />

unten beheizt. Der Schachtdurchmesser<br />

muss nach unten einwachsen,<br />

da die Beschichtung durch<br />

die steigende Temperatur expandiert,<br />

zur Rast hin verkleinert sich der<br />

Durchmesser wieder, da die Beschickung<br />

schmilzt und folglich kontrahiert.<br />

Der Ofen wird durch die Gicht beschickt.<br />

Dabei wechselt regelmässig<br />

eine Schicht Koks mit einer Schicht<br />

Eisenerz ab. Weiters werden zum Erz<br />

verschiedene Zuschläge wie z.B.:<br />

Kalkstein, Dolomit, und Felsspat beigemengt<br />

um die Beimengung des<br />

Erzes zu leicht schmelzenden Schlackerz<br />

zu binden. Schliesslich wird die<br />

unterste Koksschicht durch einblasen<br />

vorgewärmter Luft auf 700 - 800C°<br />

erhitzt und dann durch sauerstoffreiche<br />

Luft entzündet, so dass Koks verbrennt.<br />

54


So erreicht die Temperatur im unteren Bereich des Hochofens ca. 1800C°. Das heisse CO steigt in<br />

die überliegende Erzschicht auf und reduziert das Eisenoxid zum Metall usw. Das reduzierte Eisen<br />

tropft nach unten und sammelt sich unter der leichteren Schlacke ab, die das Eisen somit auch<br />

gegen die oxidierende Gebläseluft schützt.<br />

Das am Oberrand des Ofens entweichende Gichtgas das hauptsächlich aus N und CO besteht,<br />

dient als allgemeine Energiequelle des Hüttenwerks. Das flüssige Roheisen wird im regelmässigen<br />

Abständen abgestochen und enthält Beimengungen wir C, Si, Mn, etc. Das Endresultat des Hochofenprozesses<br />

ist flüssiges Roheisen, das bei langsamer Abkühlung zu grauem Roheisen, bei<br />

schneller Abkühlung zu weissen Roheisen wird. Die Schlacke kann zu Mörtel, oder Zement weiter<br />

verarbeitet werden.<br />

Eisen und Stahl – der Unterschied<br />

Das beim Hochofenprozess gewonnene Roheisen besteht nur zu ca. 90% aus dem Element Eisen,<br />

das selbst ja relativ weich ist. 5% des Roheisens sind Kohlenstoff und weitere 5% Begleitstoffe, wie<br />

Mangan, Silicium, Phosphor oder Schwefel. Die Begleitstoffe machen das Roheisen hart und<br />

brüchig. Mit einem Hammer kann man dieses Roheisen zerschlagen. In flüssiger Form kann man<br />

es in Formen giessen. Nach dem Abkühlen erhält man Gusseisen.<br />

Beim so genannten Frischen wird der Kohlenstoffanteil auf weniger als 2,1 % verringert. Auch die<br />

anderen Begleitstoffe kann man entfernen. Das Produkt nennt sich Stahl. Stahl ist weicher und lässt<br />

sich daher gut weiterverarbeiten (schmieden).<br />

Durch Zusatz von anderen Metallen oder Nichtmetallen erhält man Eisenlegierungen (Legierungen<br />

sind Gemische). So kann man für spezielle Anwendungsbereiche die Eigenschaften des Metalls<br />

verändern, den Stahl z.B. härten.<br />

55


Lernauftrag Feedback<br />

Ziele<br />

Sie geben ein<br />

detailliertes Feedback<br />

Sozialform<br />

Einzelarbeit<br />

Produkt<br />

Feedback<br />

Situation: Wir sind auf dem Rückweg Richtung Muttenz. Wir haben die Erlebnisse der ganzen<br />

Woche noch präsent. Das ist der richtige Moment uns kurz über die letzten Tage Gedanken zu<br />

machen und diese aufzuschreiben.<br />

Aufgabenstellung: Suchen Sie sich ein Plätzchen im BoGa, wo Sie sich hinsetzen und<br />

gedanklich konzentrieren können.<br />

Wir möchten Ihre Rückmeldung, um zu erfahren, wie es Ihnen auf der Studienreise ergangen ist,<br />

was Sie gelernt haben, wie Sie die anderen Teilnehmer einschätzen und was wir das nächste Mal<br />

verbessern können.<br />

Einige Tipps zum Schreiben eines Feedbacks:<br />

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Wir beschreiben das Erlebte ohne es zu bewerten<br />

Wir beziehen uns konkret auf die eigenen Erlebnisse und formulieren nicht allgemein<br />

Die Rückmeldung soll angemessen sein und die Interessen aller beinhalten<br />

Für das Feedback können Sie den abgegebenen Bogen benützen<br />

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