VDV Das Magazin Ausgabe Juli 2015
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
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GRENZENLOS<br />
Mit Bus und Bahn<br />
grenzenlos mobil<br />
durchs Dreiländereck<br />
Die Grenzen sind lange gefallen, die Barrieren für den Öffentlichen Verkehr (ÖV)<br />
aber immer noch da: In der Euregio Maas-Rhein, dem Dreiländereck von Deutschland,<br />
Belgien und den Niederlanden, ringen Verkehrsunternehmen und Politik um<br />
ein Zusammenwachsen der Liniennetze und Angebote. Eine Bestandsaufnahme.<br />
Der in den Farben Rot und Weiß gehaltene<br />
Linienbus an der Haltestelle 2 im Bushof Aachen,<br />
dem zentralen ÖPNV-Umsteigepunkt<br />
der Kaiserstadt, unterscheidet sich nur durch<br />
sein Kennzeichen von den anderen Bussen: Er<br />
ist in Belgien zugelassen und als ein Linienbus<br />
der Linie 14 unterwegs, die über Tag alle<br />
halbe Stunde zwischen Aachen über die Grenze<br />
hinweg in die ostbelgische Stadt Eupen pendelt.<br />
Internationaler ÖPNV-Alltag auch in Heerlen,<br />
hinter der niederländischen Grenze. An<br />
den Haltestellen vor dem Bahnhof stoppt der<br />
Schnellbus aus Aachen, die Linie 44. Derweil<br />
rollt ein paar Meter weiter die „Euregiobahn“ am<br />
Bahnsteig aus: kleiner Grenzverkehr aus dem<br />
Aachener Land. In wenigen Minuten wird der<br />
rot-blaue Talent-Triebzug der Deutschen Bahn<br />
wieder zurückfahren, auf der Anzeigetafel wird<br />
die Regionalbahn niederländisch als „Stoptrein“<br />
nach Aachen und Düren ausgewiesen. Und im<br />
Bahnhofsgebäude wirbt die elektronische Reisendeninformation<br />
neben dem Ticket-Schalter<br />
für das „Euregioticket“: Für 18 Euro kann<br />
jedermann in Belgien, den Niederlanden und<br />
Deutschland zwischen Hasselt, Lüttich, Aachen<br />
und Roermond Busse und Bahnen einen ganzen<br />
Tag lang benutzen. Am Wochenende gilt ein Ticket<br />
sogar für zwei Erwachsene und drei Kinder.<br />
Europäischer Nahverkehrs-Alltag im Dreiländereck:<br />
Er funktioniert bewährt in festen Taktfahrplänen.<br />
Und doch: Was so selbstverständlich<br />
aussieht, ist das Ergebnis harter Arbeit. Spätestens<br />
seitdem mit dem Schengen-Abkommen die<br />
Grenzkontrollen weggefallen sind, bewegen sich<br />
die Menschen der Region problemlos durch die<br />
drei Länder. Doch so ungehindert der Individualverkehr<br />
fließen kann, so gebremst ist nach<br />
wie vor der ÖV. Auf gerade einmal fünf Prozent<br />
schätzt Dominik Elsmann von der „Euregionalen<br />
Koordinierungsstelle für Bus und Bahn“,<br />
die bei der Aachener Verkehrsverbund GmbH<br />
Historischer Moment: Im September präsentierten sich die<br />
Manager der an der Linie 14 von Aachen nach Eupen beteiligten<br />
Verkehrsunternehmen aus Belgien und Deutschland<br />
zur Einführung des neuen, grenzüberschreitenden Tarifs<br />
(v. l.): der damalige AVV-Geschäftsführer Hans Joachim<br />
Sistenich, Hans-Peter Geulen (damals Center-Leiter Verkehrswirtschaft<br />
der ASEAG, heute AVV-Geschäftsführer),<br />
Daniel Dewaay (Beigeordneter Generaldirektor des TEC<br />
Liège-Verviers) sowie Jaques Loozen (TEC Liège-Verviers).<br />
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