Werden Sie IT-Profi bei PROFI - PROFI Engineering Systems AG
WirtschaftsEcho ·DEZEMBER/JANUAR 2010 Geld & Finanzen 21
Im Herzstück
der Firma,dem Rechenzentrum:
Richard Reich (links)
und Lutz Hohmann.
FOTO: DAGMAR MENDEL
Advertorial
Innovation als
Unternehmensphilosophie
Wenn ein Unternehmen
wächst, ändern
sich die Anforderungen
an die Datenverarbeitungstechnik
der Firma.
Abläufe ändern sich ebenso
wie Aufgaben. IT-Fachleute
umschreiben das trocken mit
„Die Prozesszahl steigt.“
„Dann kommen wir ins
Spiel“, sagt Richard Reich,
der Marketingleiter der
Darmstädter Profi Engineering
Systems AG. Die Fachleute
des Unternehmens
schauen sich die Bedingungen
an, erfassen die Bedürfnisse
und erarbeiten Lösungen.
„Mehr Rechenleistung,
das ist noch das Einfachste.
Wir gehen weiter und schauen
uns die Abläufe an. Die gilt
es zu optimieren und die Software
entsprechend anzupassen.
Eine gute Software richtet
sich nach den Anforderungen
und den Abläufen.
Nicht umgekehrt.“ Auch Aspekte
wie Datensicherheit gehören
zum Leistungsumfang
der Profi Engineering Systems
AG.
„Sie gehen zum Arzt, der
schickt Sie zum Röntgen, mit
den Unterlagen gehen Sie zu
einem weiteren Arzt. Es bedarf
exakter Lösungen, um
festzulegen, wer etwa auf digitalisierteRöntgenaufnahmen
Zugriff hat. Da spielt das
Thema Datenschutz mit hinein.
Wir liefern dazu Lösungen“,
sagt Finanz- und Personalvorstand
Lutz Hohmann.
„Oder nehmen Sie einen Urlaubsantrag.
Früher haben
Mitarbeiter einen Antragszet-
Unternehmen
Profi Engineering Systems AG – Spezialisierte IT-Lösungen erleichtern Abläufe
tel in Umlauf gebracht, der quer
durch das Unternehmen geschickt
wurde. Heute ist so etwas
elektronisch möglich. Mit
automatisierten Remindern, die
denjenigen, der den Urlaub genehmigen
soll, daran erinnern,
dass seine Erlaubnis noch fehlt,
die ihn auf Terminkollisionen
hinweisen und dergleichen
mehr“, ergänzt RichardReich.
Angesichts ständig steigender
Datenmengen bekommt das
Thema Cloud-Integration eine
immer stärkere Bedeutung.
„Das Auslagern von Datenmengen
zu Anbietern von externem
Speicherplatz muss verwaltet
und gesteuert werden“, sagt
Hohmann. „Dazu braucht es individuelle
Lösungen.“
Auch öffentliche Verwaltungen
nehmen die Dienste der
50 neue Arbeitsplätze in drei Jahren
Die Profi Engineering Systems AG wurde 1984 von Dr.
Udo Hamm gegründet. Derzeit beschäftigt das Unternehmen
an 14 Standorten in Deutschland insgesamt
über 300 Mitarbeiter, 100 davon amStammsitz in der
Darmstädter Otto-Röhm-Straße. In den kommenden
drei Jahren sollen 50 neue Mitarbeiter hinzukommen.
„Unser Bedarf an Systemsoftware-Ingenieuren ist
hoch“, sagt Vorstandsmitglied Lutz Hohmann.
Dem dreiköpfigen Vorstand gehören neben Gründer
Dr. Udo Hamm und Finanz- und Personalleiter Hohmann
auch Manfred Lackner an, der die Bereiche Vertrieb
und Dienstleistung verantwortet. Der Jahresum-
[Infobox]
Darmstädter, die über ein Dutzend
Geschäftsstellen in
Deutschland betreiben, in Anspruch.
„Open Plenum“ heißt eine
Software, die es Kommunen
ermöglicht, die Vorlagen ihres
Parlamentsbetriebes zu organisieren.
„Inklusive der Einbettung
von Gutachten, Beschlussempfehlungen
vonAusschüssen
und Beiräten, Meinungsbeiträgen,
Anmerkungen, Querverweisen
und automatisierter
Wiedervorlage. Dadurch werden
Entscheidungen transparent
und für jeden Betrachter
plausibel“, erklärt Richard
Reich. Ein ähnliches Produkt ist
„Open Elvis“, eine Software für
Standesämter, die die Personenstandsverwaltung
von der Geburt
über Hochzeiten, Umzüge,
Scheidungen, neue Steuerklas-
sen, bis zum Toderfasst und dabei
hilft, die Meldungen der
Standesämter an das Einwohnermeldeamt,
an das Finanzamt
und andere Behörden zu steuern.
400 Kommunen in Deutschland
nutzen das System aus
Darmstadt bereits. „Open Elvis
berücksichtigt die komplexen
verwaltungsrechtlichen und datenschutzrechtlichen
Vorgaben
und Anforderungen und erleichtert
damit die Abläufe“, sagt
Lutz Hohmann.
Innovation ist das zentrale
Wort bei der Profi Engineering
Systems AG. „Das betrifft nicht
nur unsereProdukte,Innovation
ist unser Klima“, sagt Hohmann.
„Wir haben keine Produktionsstraßen,
die unsereProdukte fertigen,
unsereLeistungen werden
ausschließlich vonunseren Mit-
Werden Sie IT-Profi
www.profi-ag.de/karriere
bei PROFI
arbeitern erbracht. Und denen
bieten wir ein Klima, in dem sie
sich entfalten und in dem sie
Kreativität entwickeln können.“
Die Mitarbeiterstruktur ist breit
gefächert. „Sehr viele junge Mitarbeiter
und ein Stamm von 70
Personen, die über 50 Jahre alt
sind. Erfahrung trifft dabei auf
die jungen Wilden. Es entstehen
Reibungspunkte, die das Unternehmen
befruchten.“
Neun Auszubildende gehören
ebenfalls zum Mitarbeiterkreis,
dazu sechs Studierende eines kooperativen
Studiengangs der
Hochschule Darmstadt. Das
Durchschnittsalter der Mitarbeiter
liegt bei 42 Jahren –bei einem
Durchschnitt bei den IT-Mittelständlern
vonknapp 48 Jahren.
Wie viel Raum für Entwicklung
vonIT-Lösungen der Alltag
noch hergibt, erklären Hohmann
und Reich an zwei Beispielen.
„Wenn ich einen Zettel
an meiner Haustür kleben habe,
mit dem ich gebeten werde,
meine Zähler für Strom und
Wasser abzulesen, frage ich
mich immer,warum ich extrain
den Keller gehen muss, umden
Zählerstand abzuschreiben.
Der könnte doch auch an die
Energielieferanten automatisch
übermittelt werden“, sagt
Reich. Hohmann träumt voneinem
papierlosen Büro. „Lösungen
dafür gibt es längst. Doch
um wirklich papierlos zu arbeiten,
braucht es neben den entsprechenden
Softwarelösungen
noch etwas ganz anderes –
nämlich die Disziplin, nicht alles
auszudrucken. Und da sind
selbst wir machtlos.“ bux
satz liegt bei rund 140 Millionen Euro. Kerngeschäft der
Aktiengesellschaft ist die Optimierung vonIT-Systemen
und der Abläufe in Rechenzentren.
Das Unternehmen ist vielfach ausgezeichnet, gehört
unter anderem zu den jährlich neu ausgewählten Top-
100-Unternehmen und Top-Job-Unternehmen.
Kunden des Unternehmens sind unter anderem
S.Oliver,Brüderkrankenhaus Trier,Karlsberg, Karl Mayer,
Berkenhoff, Filiadata.
Kontakt:
Profi Engineering Systems AG
Otto-Röhm-Straße 18
64293 Darmstadt
Telefon 06151 8290-0
www.profi-ag.de
WirtschaftsEcho ·DEZEMBER/JANUAR 2010 Macher & Märkte 5
Volkswagen Original
Teile Logistik (OTLG)
Branche: Vertrieb von
Volkswagen Original Teilen,
Audi OriginalTeilen,
OriginalZubehör und freiemZubehöranVertragspartner
in Deutschland
Umsatz: etwa2,0 Milliarden
Euro (2008), seitdem
Geschäftsjahr 2009 von
der Offenlegungspflicht
befreit (MutterVolkswagenAG)
Mitarbeiter: rund 500am
StandortDieburg
Ältere Arbeitnehmer haben zurzeit
einen schweren Stand auf
dem Arbeitsmarkt. Einmal eine
Anstellung verloren, findet die
Generation 50plus nur noch
schwer in die Beschäftigung zurück.
Vorallem die rasante Entwicklung
der Informationstechnik
nährt indirekt das Vorurteil,
dass Menschen ab einem gewissen
Alter mit der Bewältigung
von Arbeitsprozessen nicht
mehr hinterherkommen. Dabei
können gerade Ältere mit ihrer
Berufserfahrung punkten und
mit der technischen Entwicklung
standhalten, wenn eine
entsprechende Einarbeitung erfolgt.
Zudem sind sie familiär in
der Regel wenig eingebunden
und würden, sofern man ihnen
die Chance gibt, hoch motiviert
in den Job einsteigen.
Bei der Volkswagen Original
Teile Logistik (OTLG) genießen
Mitarbeiter über 50 Jahre einen
hohen Stellenwert. Bei dem mittelständischenTochterunternehmen
des Volkswagen-Konzerns
liegt der Altersdurchschnitt
mit 43 Jahren verhältnismäßig
hoch. Er spiegelt die Personalpolitik
der Geschäftsleitung
wider: auf das Potenzial erfahrener
Mitarbeiter setzen. Ihnen
bietet OTLG besondere Gesundheitsleistungen
und
Karriereperspektiven. „Gerade
in unserer Branche ist es wichtig,
das langjährige Know-how
vonMitarbeitern zu nutzen und
bestmöglich zu fördern“, sagt
Niederlassungsleiter Jörg Helfmann.
Die Initiative „Fokus
50plus“ hat nun das Engagement
von OTLG mit einer Zertifizierung
gewürdigt. Die Schirmherrschaft
für das Zertifikat –
das bisher einzige seiner Art –
hat die Vorsitzende des Bundestags-Familienausschusses,Sibylle
Laurischk, übernommen.
Der Weg zum „Fokus
50plus“-Zertifikat ist klar vorgegeben:
Bereits im ersten Analyseschritt
werden Alters-, Lohnund
Qualifikationsstruktur un-
ter die Lupe genommen. In einem
nächsten Schritt folgen Interviews
mit Geschäftsleitung,
Personalwesen und Mitarbeitern
über 50. Im Vordergrund
stehen die Themen Mitarbeitergewinnung,Karrieremöglichkeiten,
Weiterbildung, Gesundheitsmanagement
und Arbeitsorganisation.
Nach der Zertifizierung
folgt zwei Jahre später
die Re-Zertifizierung, bei der angepeilte
Anpassungsprozesse
näher erörtert werden. Die
OTLG in Dieburg ist dafür gut
gerüstet. „Wir nehmen die Anregungen
von„Fokus 50plus’ sehr
ernst. Für die Re-Zertifizierung
haben wir uns klare Ziele gesetzt“,
sagt Helfmann. OTLG unterstützt
Umschulungen für Arbeitskräfte,
die aufgrund ihrer
körperlichen Leistungsfähigkeit
den Anforderungen des Logistikbereichs
nicht mehr gerecht
werden. Diese Personalpolitik
kommt an: Die Fluktuationsrate
ist äußerst niedrig.
Procter &Gamble
Manufacturing GmbH
(Groß-Gerau)
Branche: Entwicklung und
Produktion vonErkältungs-undZahnpflegeprodukten
Umsatz: dreistellige Millionensumme
Mitarbeiterzahl: 650
„Wir haben unsere Hausaufgaben
gemacht und Demographieanalysen
durchgeführt, um
einen konkreten Recruiting-Plan
zu erstellen,“ berichtet der Personalleiter
der Procter &Gamble
(P&G) Manufacturing GmbH,
Manfred Schüller. Das Werk des
amerikanischen Markenartikelriesen
am Standort Groß-Gerau
beschäftigt
650 Mitarbeiter
und ist zuständig
für die
Entwicklung
und Produktion
von Erkäl-
Manfred
Schüller
tungs- und
Zahnpflegeprodukten.
„Wir bezie-
hen uns auf eine Studie der IHK,
die ab 2014 einen erhöhten Mangel
im Bereich der Ingenieurtechnik
bestimmter Ausbildungsberufe
prognostiziert.
Dementsprechend bilden wir
bereits ein bis zwei Lehrlinge
mehr aus“, berichtet Schüller
weiter. „Der klassische Ausbildungsberuf
am Werk in Groß-
Gerau war bislang eher der des
Mechatronikers. Mittlerweile
konzentrieren wir uns verstärkt
auf die Ausbildung von Elektrikern,
Energieanlagenelektrikern
und Elektrikern für die Automatisierungstechnik.“
Was den akademischen
Nachwuchs betrifft, sieht er sein
Unternehmen für die Zukunft
gut aufgestellt. Procter &Gamble
kooperiert mit einer Vielzahl
Technischer Universitäten und
ist auf diversen Recruitingmessen
und Kontaktschmieden vertreten.
Nicht selten entsteht ein
erster Kontakt über ein Diplomprojekt,
das ein Student bei P&
Ganfertigen möchte.Zwarnicht
in Groß-Gerau, aber am Standort
Euskirchen gäbe es beispielsweise
auch Stipendien für konkrete
Universitätsprojekte. „Wir
bleiben am Ball und suchen immer
neue Möglichkeiten, möglichst
früh junge Leute anzuwerben.“
Auch mit älteren Arbeitnehmern
sieht Schüller keine Berührungsängste:
„Wenn die entsprechende
Erfahrung und Eignung
vorliegt, sehen wir überhaupt
kein Problem darin, Arbeitnehmer
jenseits der 50 Jahre
einzustellen. Wir sind ein amerikanisches
Unternehmen. Age
diversity –was so viel heißt wie
eine gute Altersmischung –gehört
zur Firmenphilosophie.“
Mit einem umfangreichen Programm
an Sozialleistungen wie
Aktienbeteiligungen, Betriebsrente
oder Gesundheitstage versucht
das Unternehmen, dauerhaft
für seine Belegschaft attraktiv
zu bleiben.
Das Durchschnittsalter der
Beschäftigten liegt bei 42 Jahren.
Profi AG
Branche: Entwicklungvon
individuellenhochwertigenIT-Infrastrukturlösungenzur
Optimierung von
IT-Prozessenund Systemlandschaften
für mehr
Effektivitätund Effizienz
Umsatz: 140Millionen
Euro(2009/2010)
Mitarbeiter:300 deutschlandweit,
etwa100 in
Darmstadt
„Ja, es gibt einenMangel. Und es
sieht im Moment so aus,dass er
sich ausweiten wird“, gibt RichardReich,
Bereichsleiter Business
Development und Marketing
der Profi Engineering Systems
AG zu bedenken. Die Profi
AG ist ein mittelständisches Systemhaus
und beschäftigt am
Hauptsitz in Darmstadt etwa100
Mitarbeiter. Deutschlandweit
gibt es noch 14 weitere Niederlassungen.
Bei den eingehenden
Bewerbungen beobachtet Reich
gewaltige qualitative Unterschiede.
Die Anzahl der Kandidaten,
die topp ausgebildet seien
und dem Profil des Unternehmens
am besten entsprechen
würden, seien rar. Und würden
den finanziellen Investitionsrahmen
für Mittelständler teilweise
sprengen. Ein Problem sei
aber nicht nur die unzureichende
Qualifikation des Nachwuchses,
sondern auch die Erwartungshaltung
der Kunden: „An
uns werden natürlich hohe Ansprüche
vonSeiten unserer Kunden
gestellt. Das ist auch völlig
legitim. Nur manchmal ist der
Spagat einfach schwer zu leisten.
Viele Leistungsmerkmale
unserer Produkte klingen im ersten
Moment vielleicht ähnlich.
Nur stehen manchmal völlig andere
Zusammenhänge dahinter.“
Auf der
einen Seite sei
dort der passgenaueSpezialistgefordert.
Und auf
der anderen
Richard
Reich
Seite der globaleAllrounder,
der in jedem
noch so
feinen Fachgebiet tiefe Kenntnisse
besitzen würde.„Wenn Sie so
wollen, wird manchmal eine Eier
legende Wollmilchsau gewünscht.“
Die Profi AG versucht deshalb,
die jungen Menschen so
früh wie möglich an das Unternehmen
heranzuführen. „In erster
Linie kommen für uns tendenziell
eher Akademiker in Frage.
Aber das soll nicht heißen,
dass Studenten grundsätzlich
die geeignetsten Kandidaten
sind. Seit gut drei Jahren geht die
Profi AG nach einem Selektionsverfahren
vor, bei dem vorallem
geschaut wird, wie die Kandidaten
arbeiten und welche Lösungsansätze
sie zu bieten haben.
Gegenwärtig arbeiten neun
Auszubildende und sechs Studenten
für das Unternehmen in
Darmstadt. Über den Geschäftspartner
IBM, der ein eigenes
IBM-Bachelor-Studium anbietet,
findet manchmal auch eine
Vermittlung statt.
Die Einstellung älterer Arbeitnehmer
sieht Reich als
Selbstverständlichkeit im Rahmen
der Firmenphilosophie.
„Erfahrung ist einer der tragenden
Sockel unseres Unternehmens.Von
Konzernen wie Hewlett
Packard, Siemens oder auch
IBM haben wir ältereArbeitnehmer
abgeworben, die ansonsten
frühzeitig in den Ruhestand geschickt
worden wären. Und mit
diesen Menschen, selbst wenn
sie über 55 Jahre sein sollten,
haben wir hervorragende Erfahrungen
gemacht. Da waren so
einige Perlen dabei.“
Wasdie Arbeitszeiten der Beschäftigten
betrifft, gebe es drei
gravierende Modelle: Beim
„Flex-Platz“ sei es dem Mitarbeiter
nahezu komplett überlassen,
wann und wie er arbeitet. Solange
die Ergebnisse stimmten. Das
Standard-Flex-Modell ähnele
der klassischen Gleitzeit und ermöglicht
einen gewissen Spielraum
in der Arbeitszeit. Besonderheit
sei hier die Möglichkeit,
sich einen „Brain-Day“ zu nehmen:
Wereinfach mal in Ruhe
zu Hause arbeiten will, könne
das nach Absprache tun. Bei Bereichen,
die feste Schichten haben,
ginge das natürlich in dem
Maße nicht.
Wasdie grundsätzliche Haltung
sowohl bezogen auf die
Mitarbeiter- als auch Geschäfts-
politik betrifft, verweist Reich
auf seinen Chef Udo Hamm, Vorstandsvorsitzender
der Profi AG:
„Wir denken nicht in Quartalen.
Sondern in Generationen.“
Isra Vision AG
Branche: Konstruktion und
Einsatz vonmodernen Bildverarbeitungssystemen
in
der Industrie
Umsatz: 58,2 Millionen
Euro(2008/2009)
Mitarbeiter:
112StandortDarmstadt
(Stand: 26. 11. 2010)
Die in Darmstadt ansässige Intelligent
Systems Robotics and
Automation (Isra) Vision AG
zählt zu den Top100 aufstrebenden
und innovativen Unternehmen
der Hightechindustrie. Sie
konstruiert Bildverarbeitungssysteme,
mit deren Hilfe Fehler
im Produktionsablauf besser erkannt
werden können. Der Vorstandsvorsitzende
Enis Ersü
sieht in der weiteren Entwicklung
modernster Technologien
die größte Herausforderung für
den zukünftigen Markt.
Nur könnte der Mangel an
qualifizierten Fachkräften zu einem
ernsthaften Problem werden:
„Bislang haben wir noch
ausreichende Bewerberzahlen.
Nur macht sich die in der Vergangenheit
politisch vernachlässigte
Investition in die Ausbildung
des Nachwuchses bemerkbar.
Wir beobachten im
Moment, dass das Qualifikationsniveau
der Bewerber rückgängig
ist.“ Ersü sieht aber
nicht nur die Politik in der Verantwortung,
sondern auch die
Industrie: „Es ist die Pflicht der
Wirtschaft, einen vernünftigen
Beitrag zur Ausbildung neuer
Fachkräfte zu leisten.“ Die Isra
Vision AG kooperiert mit verschiedenen
Technischen Universitäten
und Hochschulen,
um potenzielle Arbeitnehmer
frühzeitig in die Arbeitswelt
einzubinden.
Das Unternehmen hat seine
Wurzeln in der Forschung und
wurde 1985 von der TU Darmstadt
ausgegründet. Seit 1997
besteht sie in der bis heute gültigen
Form einerAktiengesellschaft.Gemeinsam
mit
der TU Darmstadt
schreibt
die IsraVision
Enis Ersü
AG einen
„Machine Vision
Preis“
aus. Aufgerufen sind Studenten
verschiedener Fachbereiche wie
Mathematik, Elektrotechnik
und Informatik, aber auch Jura,
sich mit dem Thema Machine
Vision auseinanderzusetzen.
Die besten Abschlussarbeiten
werden prämiert.
Auch ältere Arbeitnehmer
hält Ersü für eine interessante
Alternative, um fehlende Fachkraft
auszugleichen. Die Frage,
ob Fachkräfte aus dem Ausland
angeworben werden sollen, hält
er für ebenfalls für eine spannende
Frage: „Wenn ein Unternehmen
von einem Menschen
überzeugt ist, spielt es keine Rolle,aus
welchem Land er stammt.
Allerdings kann der Import von
Arbeitskräften nicht die ausschließliche
Lösung sein. Wir
haben noch genügend Hausaufgaben
bei uns im Land zu machen.“
Karl Elektronikbau
GmbH
Branche: Bau und
Installation von Schaltschränken
und elekt
ronischen Steuerungsgruppen.
Umsatz: elf Millionen Euro
Mitarbeiter: 130an
verschiedenen Standorten
„Die Mehrzahl bei uns sind angelernte
Mitarbeiter, aber wir
haben auch Fachkräfte“, berichtet
die Rosemarie Karl. Sie ist
Geschäftsführerin des hauptsächlich
auf den Bau vonSchaltschränke
spezialisierten Unternehmens.
Bei Engpässen greift Karl auf
ein bewährtes Modell zurück:
„Wenn ich Bedarf habe, nehme
ich erstmal Leiharbeiter über einen
Personaldienstleister.Damit
habe ich durchweg gute Erfahrungen
gemacht. Mehr als 40
von ihnen sind
mittlerweile fest
angestellt bei uns.
So sollte es im Prinzip
ja auch sein:
Dass die Leiharbeit
die
Chance auf
einen festen
Arbeitsplatz
bietet.“ Wer
vom Leihpersonal
für eine
Festanstellung
in Frage
käme, sehe
sie während
der ersten
drei Monate,
sagt Karl.
Fünf der
Rosemarie Karl
derzeit 130 Mitarbeiter bei Karl
Elektronikbau sind Auszubildende
–auch ein Weg, um Potenziale
zu finden und die späteren
Facharbeiter an das Unternehmen
zu binden. „Ich gebe
gerne den Jugendlichen eine
Chance, die aufgrund ihres
Schulabschlusses nicht die besten
Chancen auf dem Berufsmarkt
haben“, sagt Karl. Angesprochen
auf die Ausbildungsreife
bemerkt sie heute vorallem
„Defizite im Sozialen“. Damit
das Unternehmen den Schulabgängern
als Ausbildungsbetrieb
präsent ist, verteilt Karl Plakate
und Prospekte an Reichelsheimer
Schulen.
Der demografische Wandel
mit zunehmender Alterung der
Gesellschaft beunruhigt Frau
Karl dagegen nicht. „Der Altersdurchschnitt
in meiner Firma
liegt bei etwa 35Jahren. Da bin
ich für die Zukunft gut aufgestellt.“
Am laufenden Band
werden bei Procter &Gamble
in Groß-Gerau Erkältungsund
Zahnpflegeprodukte
hergestellt.
FOTO: ALEXANDER HEIMANN