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Ansichtssache Frauenhandel - An.schläge

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Fo t o : M a r t i n a M a y r<br />

namibiaerfahrungsbericht<br />

14 an.<strong>schläge</strong>juli august 2004<br />

„Maybe tomorrow“<br />

Eine junge Ärztin, die ein Jahr in Namibia verbrachte, berichtet über das Land und ihre Erfahrungen<br />

bei der Arbeit in einem Krankenhaus. Getroffen hat sie Eva Steinheimer<br />

Mit 28 Jahren hat die Linzerin<br />

Martina Mayr bereits ihr Medizinstudium<br />

und zwei Jahre Turnus<br />

hinter sich gebracht, als sie<br />

sich entschließt, ein Jahr im<br />

Ausland zu arbeiten. Ohne abgeschlossene<br />

Turnusausbildung vermitteln aber<br />

die großen Hilfsorganisationen keine<br />

ÄrztInnen ins Ausland. Also versucht<br />

Martina Mayr es auf eigene Faust. Sie<br />

will nach Afrika. Für den ersten Auslandsjob<br />

wird ihr geraten, nicht gleich<br />

in ein Krisengebiet zu fahren, also entscheidet<br />

sie sich für Namibia, das achtreichste<br />

Land in Subsahara-Afrika.<br />

Mit nur etwa 1,7 Millionen EinwohnerInnen<br />

ist das zwischen Südafrika und<br />

<strong>An</strong>gola gelegene Land nur dünn besiedelt.<br />

Namibia war bis zum Ersten Welt-<br />

krieg die Deutsche Kolonie Südwestafrika,<br />

das bekannt war für seine rigorosen<br />

Unterwerfungsstrategien. In der Zwischenkriegszeit<br />

wurde Deutsch-Südwestafrika<br />

dann Mandatsgebiet des Völkerbundes<br />

unter südafrikanischer Verwaltung.<br />

Als die UNO Namibia nach 1945 in<br />

die Unabhängigkeit entlassen wollte, verweigerte<br />

Südafrika seine Zustimmung.<br />

Selbstständige Republik wurde Namibia<br />

erst nach Jahrzehnten der Apartheid,<br />

nämlich 1990. Seither stellt die SWAPO<br />

(South-West African Peoples Organisation),<br />

die ab den 1960er Jahren einen<br />

Befreiungskampf führte, die Regierung<br />

und den Präsidenten Sam Nujoma.<br />

Gleichstellung. Frauen wird in der 1990<br />

verabschiedeten Verfassung rechtliche<br />

Gleichstellung garantiert. In vielen Einzelgesetzen<br />

und auch in der Praxis ist<br />

jedoch von Gleichberechtigung keine<br />

Rede. Einige Frauenprojekte sind – teils<br />

mit ausländischer Unterstützung – entstanden.<br />

Das Österreichische Nord-Süd-<br />

Institut für Entwicklungszusammenarbeit<br />

(ÖNSI) unterstützt die lokale NGO<br />

Legal Assistance Center (LAC), die ein eigenes<br />

Genderprogramm hat. Dessen<br />

Arbeitsschwerpunkte sind die Erforschung<br />

der Lage von Frauen besonders<br />

im ländlichen Raum, wo nach wie vor<br />

auch „traditionelles“ Recht gilt, das je<br />

nach ethnischer Zugehörigkeit verschieden<br />

aussieht. Auch die Information<br />

und Rechtsberatung von Frauen<br />

zählen zu den Agenden des LAC. In den<br />

letzten Jahren gab es aber auch gesetz-

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