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Folder Depression.indd - Hilfe zur Selbsthilfe für seelische Gesundheit

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<strong>Depression</strong><br />

Für Patienten mit <strong>Depression</strong>en<br />

Alles was Sie und Ihre Angehörigen wissen sollten!


Impressum:<br />

Herausgeber: NÖ <strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialfonds<br />

3100 St. Pölten, Daniel-Granstraße 48<br />

Tel: 02742-90610, Fax: 02742-90612<br />

Email: medizin@noegus.at<br />

Homepage: www.noegus.at<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Fabiola Fuchs<br />

Concept und Layout: ART DESIGN - Wolfgang Peranek / 3500 Krems<br />

Ausgabe: Februar 2006<br />

Auflage: 15.000 Stück


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll 2<br />

Dr. Robert Griessner (NÖGUS Geschäftsführer) 3<br />

Dr. Fabiola Fuchs (NÖGUS, Autorin der Servicemappe) 3<br />

Apothekerkammer 4<br />

HSSG Landesverband NÖ 5<br />

<strong>Depression</strong> – eine Krankheit 6<br />

Stimmungstief oder Erkrankung? 6<br />

<strong>Depression</strong> – ein Volkskrankheit 7<br />

Was ist eine <strong>Depression</strong>? 7<br />

Wie entsteht eine <strong>Depression</strong>? 9<br />

Wie erkennt man eine <strong>Depression</strong>? 10<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt! 12<br />

Erscheinungsformen der <strong>Depression</strong> 13<br />

Wie wird eine <strong>Depression</strong> behandelt? 14<br />

Therapie mit Arzneimitteln 14<br />

<strong>Depression</strong> und Psychotherapie 15<br />

Wie kann man wiederholten Phasen einer <strong>Depression</strong> vorbeugen? 17<br />

Langzeitbehandlung mit Medikamenten 17<br />

Psychopharmaka, Phytotherapie 18<br />

<strong>Depression</strong> bei Kindern 20<br />

Das männliche Gesicht der <strong>Depression</strong> 22<br />

Tipps <strong>für</strong> Menschen mit <strong>Depression</strong> und deren Angehörige 22<br />

Was bedeutet Suizidgefahr? 24<br />

<strong>Hilfe</strong>stellung <strong>für</strong> Erkrankte und deren Angehörige in Nö 25<br />

Finanzielle Unterstützungen 27<br />

Rechtliche Aspekte 29<br />

Nützliche Adressen 31<br />

1


2<br />

<strong>Depression</strong>en zählen zu den häufi gsten Krankheiten überhaupt.<br />

Etwa 20 Prozent der Menschen erkranken im Laufe des Lebens an<br />

einer <strong>Depression</strong>. Das heißt, dass in Österreich etwa 1,6 Millionen<br />

Menschen an einer <strong>Depression</strong> leiden.<br />

Auch wenn die <strong>Depression</strong> zu den häufi gen Erkrankungen der<br />

Menschheit zählt, ist es <strong>für</strong> den Betroffenen und seine Angehörigen<br />

vielfach nahezu unmöglich, über die Erkrankung zu sprechen oder<br />

die <strong>Hilfe</strong> eines Arztes rechtzeitig in Anspruch zu nehmen. Dies<br />

erschwert das Leben mit einer Erkrankung <strong>für</strong> den Betroffenen und<br />

seine Angehörigen zusätzlich.<br />

Mit dieser Service Mappe „<strong>Depression</strong> – Was nun?“ wollen wir Ihnen<br />

zeigen, dass Sie mit Ihrem Schicksal nicht alleine gelassen sind.<br />

Gerade in Niederösterreich gibt es zahlreiche Unterstützungen<br />

und ausgezeichnete professionelle <strong>Hilfe</strong> von Fachärzten, Krankenhäusern<br />

und Hilfsorganisationen sowie <strong>Selbsthilfe</strong>-Einrichtungen<br />

<strong>für</strong> Sie.<br />

Die Service Mappe „<strong>Depression</strong>- Was nun?“ enthält jene Ansprechstellen<br />

und Adressen in Niederösterreich, die Ihnen Information und<br />

<strong>Hilfe</strong>stellung geben können.<br />

Darüber hinaus finden Sie in dieser Service-Mappe Hinweise zu<br />

Diagnose und Behandlung von <strong>Depression</strong>en sowie wertvolle Tipps,<br />

die Ihnen bzw. Ihren Angehörigen das Leben mit dieser Erkrankung<br />

erleichtern sollen.<br />

Mit den besten Wünschen<br />

Ihr Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll


Die vorliegende Servicemappe „<strong>Depression</strong>- Was nun?“<br />

erklärt, was unter einer <strong>Depression</strong> im medizinischen Sinne zu<br />

verstehen ist, welche Symptome sie hat und welche Behandlungsmöglichkeiten<br />

es gibt.<br />

Diese Informationen sollen den Betroffenen helfen, ihre Erkrankung<br />

zu verstehen, und ihnen die Möglichkeit geben, aktiv an einer<br />

Besserung mitzuarbeiten.<br />

Für das Umfeld eines Betroffenen ist es oft schwer, das ungewohnte<br />

Verhalten des Erkrankten zu verstehen. Deshalb ist es wichtig, dass<br />

Freunde und Angehörige über die Erscheinungsformen einer<br />

<strong>Depression</strong> und ihre Begleiterscheinungen informiert sind.<br />

Die Servicemappe „<strong>Depression</strong> – Was nun?“ soll auch Angehörigen<br />

und Freunden die Möglichkeit geben, die Situation des Erkrankten/<br />

der Erkrankten besser zu verstehen, um dadurch während des<br />

Genesungsprozesses besser unterstützen und begleiten zu können.<br />

Wenn Sie diese Broschüre als Patient/Patientin oder Angehöriger<br />

lesen, fragen Sie Ihren Arzt nach weiteren Exemplaren und verteilen<br />

Sie diese an Verwandte und Freunde. Sie helfen damit, dass auch<br />

andere Menschen das notwendige Wissen über diese Erkrankung<br />

erwerben und dadurch besser damit umgehen lernen.<br />

Dr. Robert Griessner Dr. Fabiola Fuchs<br />

NÖGUS Geschäftsführer NÖGUS, Autorin der <strong>Depression</strong>-Servicemappe<br />

3


4<br />

„Bezeichnend <strong>für</strong> jene Unglücklichen ist es, dass Sie nicht nur eine minderwertige<br />

<strong>Gesundheit</strong>, sondern auch eine minderwertige Krankheit haben.“ So<br />

drückt Robert Musil in „Der Mann ohne Eigenschaften“ die entwertende und<br />

ablehnende Haltung der Bevölkerung psychisch Kranken gegenüber<br />

prägnant aus.<br />

In allen industrialisierten Ländern hat die Inzidenz der psychischen Erkrankungen<br />

seit der Zeit Robert Musils (1880 - 1942) nachweislich deutlich<br />

zugenommen. So haben heute etwa 10 % aller Männer und 20 bis 25 % aller<br />

Frauen zumindest einmal in ihrem Leben eine behandlungsbedürftige<br />

<strong>Depression</strong>, nicht zu verwechseln mit einer harmlosen depressiven<br />

Verstimmungen. Nach einem Bericht des Institutes <strong>für</strong> medizinische<br />

Statistik (IMS) diagnostizieren österreichische Ärzte im Jahr etwa<br />

1,2 Millionen Mal „depressive Zustandsbilder“. Im Jahre 2015 werden<br />

<strong>Depression</strong>en, so Prognosen der WHO, unter den so genannten<br />

„disabeling diseases“ (Krankheiten, die Betroffene daran hindern, ein<br />

normales Arbeits- und Sozialleben zu führen) nach den Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen bereits die zweite Stelle einnehmen.<br />

Schwere depressive Episoden haben 3 % der Männer und 6 % der Frauen.<br />

Dass <strong>Depression</strong>en bei Frauen doppelt so häufi g sind wie bei Männern,<br />

kann hormonell erklärt werden, liegt aber vor allem auch heute noch in<br />

der sozialen Rolle der Frau. bzw. liegt eine weitere Erklärung wahrscheinlich<br />

auch darin, dass Männer ihre <strong>Depression</strong>en hinter Alkoholismus, der bei<br />

ihnen häufi ger ist, verbergen.<br />

Und da sind wir bei einem wichtigen Punkt: Von den hunderttausenden<br />

klinisch durchaus behandlungsbedürftigen Depressiven in Österreich<br />

erhält schätzungsweise nur ein Viertel bis ein Drittel eine adäquate und<br />

optimale Behandlung. In einer Gesellschaft, die psychische Erkrankungen<br />

tabuisiert, fühlen sich Patienten und ihre Angehörigen oft isoliert und<br />

allein gelassen. Hier ist der Apotheker gefordert: Seine einfühlsame<br />

Beratung ist hier nötig wie bei kaum einer anderen Erkrankung.<br />

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihr Arzneimittel wirkt, wie es richtig eingenommen<br />

und angewendet werden soll, oder was Sie sonst noch tun können, dann<br />

fragen Sie Ihre Apothekerin, Ihren Apotheker. Eine Apotheke ist immer ganz in<br />

Ihrer Nähe!<br />

Herzlichst<br />

Für die Landesgeschäftsstelle Niederösterreich<br />

der Österreichischen Apothekerkammer<br />

Mag. pharm. Werner Luks Mag. pharm. Gabriele Schrammel<br />

der Präsident die Vizepräsidentin


Als selbst Betroffener einer schweren <strong>Depression</strong> (<strong>für</strong> mich damals<br />

ein völlig neuer, unbekannter Zustand) ist es mir gelungen, aus diesem<br />

„Teufelskreis“ auszubrechen.<br />

Durch angepasste Therapien, Neuorientierung meines Lebens, die<br />

Unterstützung meiner Frau und der Familie und die darauf folgende<br />

Verbesserung meiner Lebensqualität fand ich wieder erfüllte<br />

Lebensfreude.<br />

Es ist mir deshalb ein besonderes Anliegen, meine eigenen<br />

Erfahrungen im Umgang und der Bewältigung meiner Krankheit<br />

anderen Menschen anzubieten und ihnen so zu helfen, ihre Situation<br />

anzunehmen und besser damit leben zu können.<br />

Das war auch der Anlass <strong>für</strong> mich, in meinem Heimatort Himberg<br />

eine <strong>Selbsthilfe</strong>gruppe <strong>für</strong> <strong>seelische</strong> <strong>Gesundheit</strong> (SSH Himberg) zu<br />

gründen, welche seit 1996 besteht und noch immer von mir<br />

begleitet wird.<br />

Da aber nicht nur in Himberg, sondern in ganz Niederösterreich<br />

sehr, sehr viele Menschen mit <strong>Depression</strong>en leben, wurde im Jahr<br />

2001 der HSSG Landesverband NÖ „<strong>Hilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>für</strong> <strong>seelische</strong><br />

<strong>Gesundheit</strong>“ gegründet, dem ich seit der Gründung als Obmann<br />

ehrenamtlich vorstehe. Der HSSG Landesverband NÖ steht allen<br />

Betroffenen <strong>zur</strong> Verfügung. Wir betreuen inzwischen rund 70 Gruppen<br />

mit 15 Regionalstellen in Niederösterreich zu allen Themen rund<br />

um die „<strong>seelische</strong> <strong>Gesundheit</strong>“ (<strong>Depression</strong>en, Angst- und<br />

Panikerkrankungen, Psychiatrieerfahrene und viele andere Bereiche,<br />

in denen die Seele leidet).<br />

Mit unserem Motto: „Wir wollen, dass es Dir gut geht“ sehen wir uns<br />

durch unseren erfolgreichen Umgang mit der eigenen Betroffenheit<br />

als Begleiter <strong>für</strong> andere Menschen auf dem Weg <strong>zur</strong> Verbesserung<br />

ihrer Lebensqualität und ihres psychischen Wohlbefi ndens.<br />

Ihr<br />

Herbert Heintz<br />

Obmann<br />

HSSG Landesverband NÖ „<strong>Hilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>für</strong> <strong>seelische</strong> <strong>Gesundheit</strong>“<br />

5


6<br />

<strong>Depression</strong> – eine Krankheit<br />

Wie oft kommt es vor, dass wir alles grau in grau sehen, dass wir nichts haben,<br />

worauf wir uns freuen können, und dann sagen: „Das alles deprimiert mich so!“.<br />

Das Wetter macht uns „depressiv“, ein unbefriedigender Beruf ist einfach<br />

„deprimierend“ - „<strong>Depression</strong>“ ist das Wort <strong>für</strong> alle Phasen, in denen wir in einem<br />

Stimmungstief sind.<br />

Da wir den Ausdruck „<strong>Depression</strong>“ so häufi g gebrauchen, herrscht der Eindruck<br />

vor, dass die <strong>Depression</strong> ein ganz gewöhnlicher Gemütszustand ist: Jeder war<br />

schon einmal „depressiv“, jeder weiß darüber Bescheid, jeder kann mitreden.<br />

Tatsächlich ist <strong>Depression</strong> nicht gleich <strong>Depression</strong>.<br />

Stimmungstief oder Erkrankung?<br />

Das Stimmungstief, die ganz gewöhnlichen Phasen der Entmutigung und<br />

Freudlosigkeit, wie sie in jedem Alltag vorkommen, sind etwas anderes als eine<br />

<strong>Depression</strong> im medizinischen Sinn.<br />

Die <strong>Depression</strong> im medizinischen Sinn ist eine ernsthafte, oftmals lebensgefährliche<br />

Erkrankung.<br />

Der Betroffene braucht in jedem Fall <strong>Hilfe</strong>. Seine Erkrankung muss zunächst von einem<br />

erfahrenen Arzt erkannt werden und dann von einem Arzt behandelt werden.<br />

Dies heißt nicht, dass man die „<strong>Depression</strong>“ im umgangssprachlichen Sinne, die<br />

keine psychiatrische Erkrankung ist, auf die leichte Schulter nehmen sollte. Viele<br />

Menschen werden von ihren <strong>seelische</strong>n Problemen so belastet, dass sie sich nicht<br />

mehr allein helfen können, sondern die Unterstützung eines Experten benötigen.<br />

Dieser Experte braucht jedoch nicht unbedingt ein Arzt oder ein Psychologe<br />

zu sein. Lebensprobleme können auch zusammen mit dem Partner oder mit<br />

Angehörigen gelöst werden. Freunde und Angehörige können auch bei einer<br />

<strong>Depression</strong> im medizinischen Sinne sehr hilfreich sein, allerdings bedarf es in<br />

diesen Fällen auch professioneller <strong>Hilfe</strong> durch Ärzte und Therapeuten.<br />

Leider werden die <strong>Depression</strong> im umgangssprachlichen Sinne und die <strong>Depression</strong><br />

im medizinischen Sinne häufi g verwechselt.<br />

Eine solche Verwechselung kann <strong>für</strong> denjenigen, der von einer <strong>Depression</strong> im<br />

medizinischen Sinne betroffen ist, gefährlich werden.<br />

Wer der Meinung ist, er durchleide nur ein Stimmungstief, wie es eben allen<br />

Menschen irgendwann einmal zustößt, kommt nicht auf die Idee, dass er von<br />

einer echten Erkrankung betroffen ist.<br />

Er versucht - oft unter quälenden Schuldgefühlen - allein <strong>zur</strong>echtzukommen,<br />

und verzichtet auf die notwendige <strong>Hilfe</strong> eines Arztes oder Psychologen.<br />

Ebenso ist es wichtig zu wissen, dass eine <strong>Depression</strong> im medizinischen Sinne<br />

keine seltene Erkrankung ist.<br />

Viele Betroffene be<strong>für</strong>chten, dass sie mit ihrem Leiden ein Einzelfall sind.


<strong>Depression</strong> – ein Volkskrankheit<br />

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat in einer groß angelegten Studie<br />

untersucht, wie oft Menschen, die allgemeine ärztliche <strong>Hilfe</strong> in Anspruch nahmen,<br />

an psychischen und psychosomatischen Störungen litten.<br />

In 15 weltweiten Erhebungszentren wurden insgesamt 26.422 Personen im Alter<br />

von 18 bis 65 Jahren befragt.<br />

Das Ergebnis: 10,4% aller befragten Patienten litten an einer <strong>Depression</strong>. Diese<br />

Zahl mag zunächst erstaunen. Sie macht aber auf etwas Wichtiges aufmerksam:<br />

Es gibt mehr Betroffene als man denkt, weil viele ihre Erkrankung verschweigen.<br />

Diese Zurückhaltung ist leider nicht ganz unverständlich, denn psychische<br />

Erkrankungen sind <strong>für</strong> viele Menschen ein unbekannter, unheimlicher Zustand.<br />

Die meisten sind nicht ausreichend informiert; sie wissen zuwenig über <strong>seelische</strong><br />

Leiden und können sich nicht vorstellen, dass eine psychische Erkrankung<br />

genauso schwer sein kann wie eine körperliche Krankheit.<br />

Was ist eine <strong>Depression</strong>?<br />

Wir alle kennen Phasen der inneren Erschöpfung und der Verzagtheit. Solche<br />

Phasen können durch viele Ereignisse ausgelöst werden:<br />

Der Verlust eines Partners, berufl iche Erfolglosigkeit oder eine private<br />

Enttäuschung können so belastend sein, dass sie alle anderen Bereiche des<br />

Lebens negativ beeinfl ussen.<br />

Aus der Sicht eines Arztes muss es sich dabei nicht um eine <strong>Depression</strong> handeln.<br />

Es kann auch sein, dass Trauer und Mutlosigkeit normale Reaktionen unserer<br />

Psyche auf diese Lebensprobleme sind.<br />

In einem solchen Fall ist die Lebenskrise, das Stimmungstief, eng mit dem<br />

Lebensproblem verbunden, das sie ausgelöst hat. Sobald der Verlustschmerz<br />

oder die Überlastung nachlässt, hellt sich die Stimmung wieder auf.<br />

Eine <strong>Depression</strong> im medizinischen Sinn ist jedoch etwas anderes: eine<br />

behandlungsbedürftige Erkrankung.<br />

Wer an einer <strong>Depression</strong> erkrankt ist, kann sich nicht mehr aus eigener Kraft aus<br />

der gedrückten Stimmung befreien. Aufforderungen wie „Nimm Dich zusammen“<br />

oder „Mach‘ doch mal Urlaub“ helfen nicht weiter.<br />

Eine <strong>Depression</strong> kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird, Monate oder sogar<br />

Jahre andauern.<br />

Die Symptome einer <strong>Depression</strong> lassen sich nicht mit einigen Worten<br />

zusammenfassen.<br />

Es gibt kein einheitliches Erscheinungsbild dieser Erkrankung.<br />

Zwei Menschen, die an einer <strong>Depression</strong> erkrankt sind, können unter sehr<br />

unterschiedlichen Symptomen leiden.<br />

Es gibt Überschneidungen mit anderen Erkrankungen, wie auch jedes einzelne<br />

Anzeichen einer <strong>Depression</strong> von einer anderen Erkrankung herrühren kann.<br />

Deswegen ist es von großer Wichtigkeit, mit einem Arzt über seine Beschwerden<br />

zu sprechen. Nur ein erfahrener Arzt kann feststellen, ob jemand an einer<br />

<strong>Depression</strong> erkrankt ist oder ob er unter Lebensproblemen leidet; vielleicht liegt<br />

aber auch eine andere Erkrankung vor.<br />

7


8<br />

<strong>Depression</strong> oder normale Trauerreaktion?<br />

Eine <strong>Depression</strong> ähnelt in einigen Anzeichen einer „normalen“ Trauerreaktion.<br />

Der Betroffene ist mutlos, verspürt eine tiefe Leere oder Traurigkeit.<br />

Beschäftigungen, denen er früher gerne nachging, machen ihm jetzt keine<br />

Freude mehr, er vernachlässigt Hobbys und andere Freizeitaktivitäten.<br />

Es gibt jedoch einige Anzeichen, die eine <strong>Depression</strong> von einer „gesunden“<br />

Trauerreaktion unterscheiden.<br />

Trauer „ohne“ Grund:<br />

Im Gegensatz zu einer depressiven Erkrankung sind Phasen der Trauer im<br />

Allgemeinen nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten überwunden.<br />

Eine unbehandelte <strong>Depression</strong> hingegen zieht sich häufi g über einen langen<br />

Zeitraum hin; oft dauert sie solange, dass man sie schließlich nicht mehr auf ein<br />

belastendes Ereignis <strong>zur</strong>ückführen kann.<br />

Außerdem kann eine <strong>Depression</strong> auch ohne ein äußeres Ereignis auftreten.<br />

Keine Aufheiterbarkeit:<br />

Im Unterschied zu Menschen, die einfach traurig sind, ohne dabei im<br />

medizinischen Sinn krank zu sein, lässt sich ein Mensch, der an einer <strong>Depression</strong><br />

leidet, in der Regel nicht von seinen Empfi ndungen ablenken.<br />

Im Kreise von Freunden oder im Urlaub wird ihre Stimmung nicht besser, oft<br />

sogar noch niedergedrückter.<br />

Stimmungsschwankungen im Laufe des Tages:<br />

Eine weitere Besonderheit der <strong>Depression</strong>, die diese Erkrankung von einer<br />

normalen Bedrücktheit unterscheidet, ist, dass die Beschwerden in Abhängigkeit<br />

von der Tageszeit auftreten können.<br />

Tagesschwankungen:<br />

Der Betroffene ist am frühen Tag besonders traurig oder mutlos (Morgentief ),<br />

während es gegen Nachmittag zu einer Aufhellung der Stimmung kommt.<br />

Der Stimmungsrhythmus kann jedoch auch anders verlaufen: Er beginnt mit<br />

einem Hoch am Morgen und endet mit gedrückter Gefühlslage am Abend.<br />

Bei einer schweren <strong>Depression</strong> sind diese Stimmungsschwankungen oft ein<br />

Zeichen <strong>für</strong> eine einsetzende Besserung: Während anfangs die Stimmung<br />

durchgängig gedrückt ist, gibt es jetzt immerhin erste Phasen der Aufhellung.


Wie entsteht eine <strong>Depression</strong>?<br />

Anders als ein Beinbruch lässt sich eine <strong>Depression</strong> im Allgemeinen nicht auf<br />

eine einzelne Ursache <strong>zur</strong>ückführen.<br />

Heute wird die Ansicht vertreten, dass ein Zusammenspiel verschiedener<br />

Faktoren <strong>für</strong> die Entstehung einer <strong>Depression</strong> verantwortlich ist:<br />

<strong>Depression</strong> und Genetik<br />

In einer groß angelegten Studie konnte einen Schaltkreis im Gehirn identifi ziert<br />

werden, der die Emotionen steuert. Weiters konnte gezeigt werden, dass dieser<br />

durch ein Gen unterbrochen werden kann.<br />

Das Gen beeinfl usst den Hirnschaltkreis, der negative Emotionen verarbeitet,<br />

in seiner Entwicklung und Funktion und erhöht damit die Empfänglichkeit <strong>für</strong><br />

<strong>Depression</strong>en und Angsterkrankungen.<br />

Es konnte auch nachgewiesen werden, dass Personen mit einer genetischen<br />

Variante, die zu <strong>Depression</strong> führen kann, weniger graue Substanz und einen<br />

schwächer ausgebildeten Hirnschaltkreis, der Emotionen steuert, aufweisen.<br />

Die Folgen sind Missstimmung und Ängstlichkeit und bei subjektiv belastenden<br />

und stressreich empfundenen Erlebnissen, eine höhere Empfänglichkeit <strong>für</strong> eine<br />

Erkrankung an <strong>Depression</strong>.<br />

Informationsweitergabe im Gehirn<br />

Das Gehirn verarbeitet einzelne Informationen ähnlich wie in einem Orchester<br />

einzelne Melodien aufeinander abgestimmt werden.<br />

Die Weitergabe von Informationen zwischen einzelnen Zellen des Gehirns<br />

fi ndet durch die Ausschüttung von Botenstoffen statt, den so genannten<br />

Neurotransmittern.<br />

Während einer <strong>Depression</strong> kommt es zu einer Störung dieses Stoffwechsels im<br />

Gehirn. Vor allem bestimmte Botenstoffe, das Serotonin und das Noradrenalin,<br />

sind aus der Balance geraten. Durch diese Stoffwechselstörung sinkt die Fähigkeit,<br />

Empfi ndungen wie Freude oder Zufriedenheit zu verspüren; negative Gefühle<br />

werden übermächtig.<br />

Mögliche Ursachen<br />

Mögliche Ursachen <strong>für</strong> die Stoffwechselstörung im Gehirn können in<br />

Veränderungen im körperlichen Bereich liegen. z.B.<br />

Gehirnveränderungen (z.B. nach Schlaganfall)<br />

Störungen oder Veränderungen im Hormonhaushalt nach einer<br />

Schwangerschaft oder in den Wechseljahren<br />

Virusinfektionen wie Grippe oder AIDS<br />

Medikamentös ausgelöst (z.B. Hormonbehandlungen, Antibabypille,<br />

Betablocker)<br />

Andere Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Morbus<br />

Parkinson.<br />

Weiters können einschneidende Lebensereignisse eine <strong>Depression</strong> auslösen. Ein<br />

solches Ereignis kann bereits ein Umzug in eine fremde Stadt sein.<br />

Auch Lebensprobleme können <strong>für</strong> diese Störung verantwortlich sein: Verlust<br />

des Partners, Tod eines Angehörigen, dauernde berufl iche Über- oder<br />

Unterforderung.<br />

9


10<br />

In der Medizin ist umstritten, was bloße Rahmenbedingung und was eigentliche<br />

Krankheitsursache ist.<br />

Je nach Sichtweise kann man annehmen, dass Veränderungen des Stoffwechsels<br />

im Gehirn lediglich eine Begleiterscheinung der krankmachenden Lebensprobleme sind.<br />

Andererseits lässt sich natürlich auch sagen, dass alle Menschen in ihrem Leben<br />

Verluste und Trennungen erleiden oder Phasen der Überlastung durchstehen<br />

müssen, aber nur wenige daraufhin an einer <strong>Depression</strong> erkranken.<br />

Wichtig ist vor allem eins: Bei einer <strong>Depression</strong> spielen körperliche und <strong>seelische</strong><br />

Faktoren eine Rolle. Eine sinnvolle Therapie gewichtet diese Faktoren individuell und<br />

stellt die Behandlungsformen auf den jeweiligen Schwerpunkt des Einzelfalls ab. Eine<br />

pauschale Behandlungsform, die bei allen Erkrankten gleich gut hilft, gibt es nicht.<br />

Wie erkennt man eine <strong>Depression</strong>?<br />

Im Folgenden werden die wichtigsten Anzeichen aufgeführt, die auf eine<br />

<strong>Depression</strong> schließen lassen.<br />

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass sich eine <strong>Depression</strong> auf sehr unterschiedliche<br />

Art und Weise äußern kann.<br />

Außerdem können viele der unten aufgeführten Beschwerden auch durch<br />

andere Erkrankungen verursacht werden.<br />

Deswegen ist der Gang zu einem Arzt so wichtig:<br />

Nur er kann andere körperliche Störungen ausschließen und mit letzter Sicherheit<br />

feststellen, dass die Beschwerden ihren Grund in einer <strong>Depression</strong> haben.<br />

Symptome:<br />

Die primären Symptome sind: Gedrückte, traurige Stimmung, Interessensverlust,<br />

Freudlosigkeit, Antriebsminderung.<br />

Traurige Stimmung<br />

Im Vordergrund der Beschwerden steht meist das Gefühl der tiefen<br />

Traurigkeit und der Freudlosigkeit. Der Erkrankte fühlt sich nieder-<br />

geschlagen und mutlos; die Stimmung ist getrübt. Manche Betroffene<br />

berichten auch von einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“ oder von einer<br />

inneren Leere. Zu dieser Trauer tritt eine Hoffnungslosigkeit. Der<br />

Erkrankte glaubt, dass er keine Zukunft mehr hat und dass er an seiner<br />

Situation nichts mehr ändern kann.<br />

Störungen des Antriebs und der Entscheidungsfähigkeit<br />

Wer von einer <strong>Depression</strong> betroffen ist, dem bereiten oft alltägliche<br />

Verrichtungen große Mühe. Der Erkrankte kann sich nicht entscheiden,<br />

was er tun möchte und wägt endlos ab, ohne zu einem Ergebnis<br />

zu kommen. Dies lässt sich manchmal auch an seinem Gesichtsausdruck<br />

und seinen Bewegungen erkennen. Die Augen strahlen nicht mehr,<br />

das Gesicht wirkt wie versteinert. Die Bewegungen mancher Depressiven<br />

erschienen eingeschränkt und kraftlos. Man kann dem Erkrankten sein<br />

Leid förmlich ansehen. Der Mediziner spricht hier von einer Verarmung<br />

von Mimik und Motorik.


Konzentrationsstörungen<br />

Vielen Erkrankten fällt es sehr schwer, sich auf etwas zu konzentrieren.<br />

Ihre Arbeit strengt sie übermäßig an und sie fühlen sich von Aufgaben<br />

überfordert, die sie früher ohne Probleme erledigt haben. Viele Betroffene<br />

berichten auch von einem „Kreisen“ der Gedanken. Es fällt ihnen schwer,<br />

sich von einigen wenigen Überlegungen zu lösen, über die sie immer<br />

wieder nachgrübeln müssen.<br />

Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle<br />

Wer an einer <strong>Depression</strong> leidet, glaubt meist, dass er in irgendeiner<br />

Form selbst an seiner Erkrankung schuld ist. Das Leiden wird nicht als<br />

Folge einer Erkrankung gesehen, sondern als Konsequenz des eigenen<br />

Versagens. Außerdem quälen ihn oft unangebrachte Schuldgefühle:<br />

Z.B. fi nden viele Betroffene ihre eigene Energielosigkeit unverzeihlich<br />

oder machen sich Vorwürfe, weil sie ihre täglichen Aufgaben nicht mehr<br />

erfüllen oder hinter ihren selbst gesteckten Zielen <strong>zur</strong>ückbleiben.<br />

Diese Schuldgefühle können sich bis zu einem Wahn steigern, in dem<br />

der Betroffene annimmt, dass seine Erkrankung eine Strafe <strong>für</strong> vergangene<br />

Versündigungen sei.<br />

Schlafstörungen<br />

Bei vielen Erkrankten kommt es während einer <strong>Depression</strong> zu Schlaf-<br />

störungen. Sie wachen oft auf oder können erst gar nicht einschlafen.<br />

Andere leiden unter einem stark erhöhten Schlafbedürfnis. So schlafen<br />

einige Depressive wesentlich länger als sonst und fühlen sich trotzdem<br />

nicht erholt. Die meisten liegen trotz Müdigkeit lange wach oder wachen<br />

schon in den frühesten Morgenstunden von selbst auf.<br />

Angst<br />

Eine <strong>Depression</strong> wird häufi g von Ängsten begleitet.<br />

Der Betroffene wird zum Beispiel von dem ständigen, unbegründeten<br />

Gefühl gequält, er sei unerwünscht oder <strong>für</strong> seine Mitmenschen eine<br />

Last. Auch machen sich viele Erkrankte vor dem Hintergrund ihrer<br />

Erkrankung Sorgen um ihre Zukunft. Dabei können die auftretenden<br />

Ängste eher unbestimmt sein, das heißt, der Betroffene verspürt ein<br />

Gefühl der dauernden Sorge, ohne genau zu wissen, wovor er Angst<br />

hat. Die Angst kann sich aber auch auf bestimmte Dinge beziehen. So<br />

<strong>für</strong>chten sich manche Erkrankte davor, unheilbar krank zu sein, ohne<br />

dass es einen wirklichen Anlass dazu gäbe.<br />

Auch eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt beruhigt sie nicht.<br />

Andere befi nden sich in ständiger Sorge, dass ihren Angehörigen<br />

etwas zustoßen könnte.<br />

Seltener kommt es auch zu Angstattacken, bei denen sich die Angst in<br />

starken körperlichen Anzeichen ausdrückt. Der Betroffene leidet dann<br />

zum Beispiel unter Atemnot, Herzrasen oder Schwindel.<br />

Diese körperlichen Symptome können die Angst bis <strong>zur</strong> Todesangst steigern.<br />

11


12<br />

Körperliche Beschwerden<br />

Eine <strong>Depression</strong> kann sich auch in körperlichen, so genannten<br />

somatischen Anzeichen äußern.<br />

Betroffene klagen über Schmerzen und Beschwerden, <strong>für</strong> die der Arzt<br />

keine körperliche (organische) Ursache fi nden kann.<br />

Dabei können die unterschiedlichsten Körperteile und Organe betroffen<br />

sein: Manche haben ganz isoliert Schmerzen im Schulter-Arm-Gürtel<br />

oder Kopfschmerzen. Bei anderen kommt es zu Störungen im Magen-<br />

Darm-Bereich oder zu Überempfi ndlichkeiten der Haut. Andere klagen<br />

über Herzschmerzen oder über ein Gefühl der Enge in der Brust.<br />

Manische Phasen<br />

Eine besondere Form der <strong>Depression</strong> zeigt sich im Auftreten so<br />

genannter manischer Phasen. In solchen Fällen spricht man dann auch nicht<br />

mehr von einer <strong>Depression</strong>, sondern von einer„bipolare Erkrankung“.<br />

Eine manische Phase tritt ungefähr bei 10% aller Menschen auf, die an<br />

einer <strong>Depression</strong> erkrankt sind.<br />

In einer solchen Phase ist der Erkrankte übermäßig erregt, überschätzt<br />

seine eigene Leistungsfähigkeit und verhält sich gereizt bis aggressiv.<br />

Ebenso kann es sein, dass der Betroffene durch eine extreme Heiterkeit<br />

auffällt, die im Allgemeinen nicht <strong>zur</strong> tatsächlichen Situation passt.<br />

Auffällig sind auch ein nicht zu trübender Optimismus und der kaum zu<br />

bremsenden Rededrang des Erkrankten. Die Symptome einer Manie<br />

stellen insoweit fast das Gegenteil der sonstigen Anzeichen einer<br />

<strong>Depression</strong> dar.<br />

Während einer Manie kann es auch zu Wahnvorstellungen kommen.<br />

Der Hausarzt als Ihr erster Ansprechpartner<br />

Wenn Sie bei sich ein oder mehrere der genannten Anzeichen entdecken, so<br />

bedeutet dies nicht, dass sie an einer <strong>Depression</strong> leiden.<br />

Es ist aber wichtig, dass Sie mit einem Arzt - am besten ihrem Hausarzt - über<br />

diese Probleme sprechen.<br />

Nur ein ausgebildeter Mediziner kann mit Sicherheit ausschließen, dass ihre<br />

Beschwerden nicht auf anderen, körperlichen Ursachen beruhen.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt!<br />

Dabei ist es wesentlich, dass Sie Ihrem Hausarzt keine Informationen<br />

vorenthalten.<br />

Seelische Probleme gelten in der Gesellschaft viel zu oft als ein Zeichen von<br />

Schwäche. Dementsprechend reden viele Menschen beim Arzt lieber über<br />

körperliche Beschwerden, wie z.B. Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden oder<br />

allgemeine Müdigkeit.<br />

Solche Probleme werden dann oft als allgemeiner Erschöpfungszustand bewertet.<br />

Helfen Sie ihrem Arzt bei der Diagnose, indem Sie ihn umfassend über Ihre<br />

Beschwerden informieren.


Dabei sollten auch so genannte „Tabuthemen“ nicht ausgespart werden:<br />

Haben Sie kein Verlangen mehr nach Sex?<br />

Fühlen Sie sich berufl ich oder privat stark unter- oder überfordert?<br />

Haben Sie in letzter Zeit an Selbsttötung gedacht?<br />

Fällt es Ihnen schwer, sich auf ihre Tätigkeiten zu konzentrieren?<br />

Erscheinungsformen der <strong>Depression</strong><br />

Zu den oben beschriebenen Symptomen kommt, dass sich die Erkrankung<br />

durchaus unterschiedlich äußern kann. Dabei spielt auch das Geschlecht eine<br />

Rolle: Männer, die an einer <strong>Depression</strong> erkrankt sind, agieren oft aggressiv, sind<br />

unruhig, dysthym (= chronisch verstimmt), während Frauen „wirklich“ depressiv<br />

wirken. Kinder wieder erscheinen „ungezogen“ und „verhaltensgestört“.<br />

Siehe dazu die Sonderkapitel: „Kinder und <strong>Depression</strong>“ und „Das männliche<br />

Gesicht der <strong>Depression</strong>“.<br />

<strong>Depression</strong> und Alkohol<br />

Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Alkoholabhängigkeit<br />

überdurchschnittlich oft auch an <strong>Depression</strong> leiden. 30 bis 60 Prozent der<br />

Alkoholkranken weisen auch <strong>Depression</strong>en auf. Zwischen Beiden kommt es oft<br />

zu einem Teufelskreis. Alkohol ist in geringer Dosierung Angst lösend. Diesen<br />

Effekt suchen Depressive in der Form einer Art Selbstbehandlung - und rutschen<br />

in Missbrauch und Abhängigkeit hinein. In höheren und auch in chronisch<br />

konsumierten Dosierungen ist Alkohol aber selbst eine der stärksten, eine<br />

<strong>Depression</strong> auslösende Substanz. Das wiederum erklärt, warum viele primär<br />

Alkoholkranke auch noch diese zweite psychiatrische Erkrankung bekommen.<br />

Es ist nachvollziehbar, dass Probleme, die Menschen in die Alkoholabhängigkeit<br />

treiben, auch <strong>Depression</strong>en verursachen. Andererseits führt das ausweglose<br />

Gefühl während der <strong>Depression</strong> oft zum Ertränken dieser negativen Gedanken<br />

im Alkohol.<br />

Es existieren eine Reihe von biologischen und genetischen Querverbindungen<br />

zwischen Alkoholismus und <strong>Depression</strong>. Für eine wirksame Behandlung ist nicht<br />

wesentlich, welche der beiden Krankheiten zuerst da war. Entscheidend ist, dass<br />

beide Erkrankungen gleichzeitig behandelt werden.<br />

Die Realität sieht laut den Experten allerdings anders aus: Obwohl 25 Prozent aller<br />

Spitalspatienten schwere Alkoholprobleme aufweisen, wird nur bei der Hälfte<br />

von ihnen die Krankheit erkannt. Oft erfolgt bei Vorliegen von Abhängigkeit<br />

und <strong>Depression</strong> auch nur die Behandlung eines der beiden Leiden, was die<br />

Erfolgsaussichten drastisch reduziert.<br />

13


14<br />

Wie wird eine <strong>Depression</strong> behandelt?<br />

Für den Erkrankten ist bei der Behandlung vor allem eins wichtig:<br />

Eine <strong>Depression</strong> kann vom Arzt vielfach mit großem Erfolg behandelt werden.<br />

Dabei kommen im Wesentlichen zwei Behandlungsformen zum Einsatz: die<br />

Therapie mit Arzneimitteln und die Psychotherapie.<br />

Bei leichten Formen der <strong>Depression</strong> ist nach dem heutigen Wissensstand von<br />

einer Gleichwertigkeit einer Behandlung mit Medikamenten und bestimmten<br />

Formen der Psychotherapie auszugehen.<br />

Handelt es sich um eine schwere Form der <strong>Depression</strong>, so wird eine Therapie<br />

mit Arzneimitteln zu wählen sein. Die meisten Medikamente brauchen ca.<br />

2-3 Wochen zum „Anfl uten“, erst dann setzt eine Wirkung ein. Gleichzeitig<br />

mit der medikamentösen Therapie kann die Psychotherapie beginnen. Die<br />

Psychotherapie „greift“ meist früher als die Medikamente.<br />

Es ist durchaus möglich, beide Therapieformen zu kombinieren. Der behandelnde<br />

Arzt wird die Behandlung einer <strong>Depression</strong> immer auf den einzelnen Patienten<br />

individuell abstimmen.<br />

Von besonderer Bedeutung <strong>für</strong> die Behandlung eines depressiven Menschen ist<br />

dabei das Gespräch.<br />

Der Erkrankte muss die Möglichkeit haben, über sein Leiden und seine Sorgen<br />

sprechen zu können.<br />

Diese Möglichkeit wird ihm der Arzt oder der Psychologe neben der<br />

Psychopharmaka- und der Psychotherapie bieten.<br />

Therapie mit Arzneimitteln / Psychopharmakotherapie<br />

Medikamente, die eine psychische - zum Beispiel stimmungsaufhellende oder<br />

beruhigende - Wirkung entfalten, nennt man Psychopharmaka.<br />

Im Fall einer <strong>Depression</strong> werden vom Arzt Medikamente verschrieben, die sich<br />

Antidepressiva nennen.<br />

Diese Medikamente wirken auf den Stoffwechsel im Zentralen Nervensystem,<br />

dem Gehirn. Sie sind in der Lage, die Menge der Botenstoffe zu normalisieren und<br />

ermöglichen so die Genesung des Erkrankten bzw. schaffen die Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> eine Psychotherapie.<br />

Die Botenstoffe, die dabei reguliert werden, heißen Serotonin und Noradrenalin.<br />

Bei den Antidepressiva besteht kein Abhängigkeitsrisiko.<br />

Eine andere Medikamentengruppe sind die Benzodiazepine. Diese Medikamente<br />

werden manchmal begleitend <strong>für</strong> einige Tage bis Wochen eingesetzt, um die<br />

Angst zu lindern, die oft begleitend <strong>zur</strong> <strong>Depression</strong> auftritt.<br />

Sie lindern somit die akuten Beschwerden, haben aber keine dauerhafte<br />

antidepressive Wirkung. Da bei ihnen die Gefahr der Abhängigkeit<br />

besteht, sollten sie nicht länger als vier Wochen eingesetzt werden.<br />

Weiterhin werden auch verstärkt pfl anzliche Präparate eingesetzt.<br />

Verzögerte Wirkung (Wirklatenz)<br />

Zu beachten ist, dass Antidepressiva ihre antidepressive Wirkung nicht sofort<br />

entfalten; im Allgemeinen dauert es zwei bis drei Wochen, bis sich die Wirkung<br />

zeigt. Der Patient darf also über die fehlende Wirkung in der ersten Zeit nicht<br />

enttäuscht sein!<br />

Dementsprechend ist es auch ratsam, das Medikament nicht schon nach einigen<br />

Tagen abzusetzen, weil es noch nicht die gewünschte Wirkung entfaltet.


Nebenwirkungen<br />

Antidepressiva können wie alle Arzneimittel auch unerwünschte Effekte –<br />

Nebenwirkungen - besitzen. Diese treten oft zu Beginn der Behandlung auf und<br />

verringern sich im Laufe der Therapie oder verschwinden ganz.<br />

Wichtig ist dabei, dass der Patient das Medikament nicht eigenmächtig absetzt<br />

oder niedriger dosiert.<br />

Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über bei Ihnen aufgetretene<br />

Nebenwirkungen.<br />

Nebenwirkungen sind kein unabwendbares Los, das einfach hingenommen<br />

werden muss!<br />

Dauer der Behandlung<br />

Auch wenn ein Antidepressivum seine Wirkung entfaltet hat, ist es unerlässlich,<br />

dass der Erkrankte dieses Medikament weiterhin regelmäßig und in der<br />

verordneten Dosis einnimmt.<br />

Die regelmäßige Einnahme der Arznei stellt eine Grundvoraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Genesung von der <strong>Depression</strong> dar.<br />

Auch nach Besserung der Beschwerden ist eine so genannte Erhaltungstherapie<br />

notwendig, um einen Rückfall zu verhindern.<br />

Hierbei ist es normalerweise notwendig, dass über einen Zeitraum von etwa<br />

sechs Monaten regelmäßig ein Antidepressivum eingenommen wird.<br />

Diese Erhaltungstherapie wird auch dann empfohlen, wenn es sich um das erste<br />

Auftreten einer <strong>Depression</strong> bei dem Betroffenen handelt.<br />

Kommt es immer wieder zu depressiven oder manisch-depressiven Phasen,<br />

so ist eine dauerhafte Behandlung mit einem „mood-stabilizer“ (Substanzen<br />

wie Carbamazepin-Derivate oder Valproinsäure und andere) oder mit einem<br />

Lithiumpräparat notwendig. Der Fachausdruck hier<strong>für</strong> lautet Phasenprophylaxe.<br />

<strong>Depression</strong> und Psychotherapie<br />

In Österreich darf Psychotherapie auf der Grundlage des Psychotherapiegesetzes<br />

und des Ärztegesetzes ausgeübt werden.<br />

Unter Psychotherapie oder Psychotherapeutischer Medizin versteht man eine<br />

planvolle und theoriegeleitete Beeinfl ussung von inneren Haltungen und<br />

äußerem Verhalten von Patienten, die in ihrem biologischen, sozialen und<br />

ökologischen Kontext unter psychischen oder psychosomatischen Störungen<br />

und Erkrankungen leiden.<br />

Nun ist das Feld der Psychotherapie <strong>für</strong> den Laien unübersichtlich und verwirrend.<br />

Nicht grundlos wird von einer “Infl ation der Therapieformen” gesprochen. Sie<br />

fragen sich vielleicht, welches Psychotherapieverfahren wird mir bei meinem<br />

Problem helfen, aber auch, wer kann mir helfen?<br />

Ganz sicher ist nicht jedes Psychotherapieverfahren und auch nicht jeder<br />

Psychotherapeut <strong>für</strong> jeden Patienten gleich gut geeignet.<br />

Die Erforschung psychotherapeutischer Wirkfaktoren hat als ein<br />

wesentliches Merkmal der erfolgreichen Psychotherapie die Qualität der<br />

psychotherapeutischen Beziehung erkannt: Für den Psychotherapeuten heißt<br />

das, er muss in der Lage sein, eine <strong>für</strong> den Patienten geeignete Beziehung zu<br />

praktizieren. Wobei allerdings der Satz gilt, “der Patient muss das bekommen,<br />

was er braucht, wenn auch nicht immer das, was er zu brauchen glaubt”<br />

(Ferenczi).<br />

15


16<br />

Für Ihre Entscheidung <strong>zur</strong> Psychotherapie ist also zuerst wichtig, dass Sie<br />

die Qualität der Beziehung des Psychotherapeuten zu Ihnen sowie die Ihrer<br />

Beziehung zum Psychotherapeuten prüfen. Fühlen Sie sich in Ihrem Erleben<br />

angenommen? Versteht der Psychotherapeut, auf Sie gut einzugehen? Findet er<br />

treffende Worte, Ihr Problem zu beschreiben bzw. Ihr Anliegen zu benennen?<br />

Wichtig ist <strong>für</strong> Sie ferner, Ihr Vertrauen <strong>zur</strong> Person des Psychotherapeuten zu<br />

prüfen. Richten Sie sich nach Ihrem Gefühl. Prüfen Sie, ob Sie glauben, Vertrauen<br />

fassen zu können, sich und ihr Anliegen so mitteilen zu können, dass Sie wirklich<br />

auf Ihren Punkt kommen können.<br />

Wie kann man sich eine Psychotherapie der <strong>Depression</strong> praktisch vorstellen?<br />

Es gibt verschiedene Verfahren, sich therapeutisch einer <strong>Depression</strong> anzunehmen.<br />

In der Regel wird heute – unabhängig von der jeweiligen Therapieschule - ein<br />

integratives Verfahren bevorzugt, in dem auf Einsicht und Verhalten bezogene<br />

sowie psychodynamische und erlebnisaktivierende Aspekte berücksichtigt<br />

werden.<br />

Was ist das, Psychotherapie?<br />

Psychotherapie ist ein Gespräch zwischen Patienten und Therapeuten, das der<br />

Therapeut entlang der Mitteilungen des Patienten nach bestimmten fachlichen<br />

Regeln gestaltet um Denken, Fühlen und Verhalten des Patienten positiv<br />

zu beeinfl ussen. Das therapeutische Gespräch kann ergänzt werden durch<br />

problembezogene Experimente und Übungen sowie durch Leibinterventionen.<br />

Im Erstgespräch erfolgt die Annahme des Patienten. Seine Klagen werden<br />

angehört. Dies kann schon der Entlastung dienen. Weiters fi ndet eine Klärung<br />

der Situation, des Befi ndens und Erlebens des Patienten / der Patientin statt. Es<br />

werden seine / ihre konkreten Lebensumstände insbesondere auch im Vorfeld<br />

und Umfeld der Erkrankung ermittelt.<br />

Das Erstgespräch dient auch dazu, die Möglichkeiten und Bereitschaften<br />

des Patienten / der Patientin <strong>zur</strong> Therapie zu ermitteln. Ziel ist, sich ein Bild<br />

der Erkrankung zu machen, ein therapeutisches Bündnis zu schließen sowie<br />

Vereinbarungen über Umstände und Ablauf der Therapie zu treffen. Nicht zuletzt<br />

dient es dazu, dass sich Patient / Patientin und Therapeut / Therapeutin kennen<br />

lernen, sodass Vertrauen in eine erfolgreiche Zusammenarbeit entstehen kann.<br />

Die fachgerechte Psychotherapie der <strong>Depression</strong> wird in der Regel mehrere<br />

Gesichtspunkte berücksichtigen:<br />

1. Mittlerweile gilt es als richtig, jede Psychotherapie der <strong>Depression</strong><br />

medikamentös zu unterstützen. Forschungsergebnisse bekräftigen, dass<br />

die Behandlung von <strong>Depression</strong>en dann <strong>für</strong> den jeweiligen Betroffenen am<br />

effektivsten ist, wenn eine geeignete Kombination von Psychotherapie und<br />

medikamentöser Behandlung erfolgt. Der Einsatz von Medikamenten bietet<br />

zudem den Vorteil, dass der unmittelbare Leidensdruck gemildert wird, der<br />

Patient eine gewisse Entlastung erfährt und die Kraft sammeln kann, die<br />

nötig ist, in der Therapie gedeihlich mitzuarbeiten. Denn die Psychotherapie<br />

der <strong>Depression</strong> bedeutet <strong>für</strong> den Patienten / die Patientin Arbeit / Mitarbeit.<br />

2. Unumgänglich ist, die Bedingungen der Entstehung von <strong>Depression</strong> zu<br />

ermitteln, gilt es doch diese Bedingungen in der Therapie zu analysieren und<br />

an ihrer Beseitigung oder an psychohygienisch günstigen Umgangsformen<br />

mit ihnen zu arbeiten. Denn <strong>Depression</strong>en spielen sich immer in konkreten<br />

Lebenskontexten ab. Die Veränderung dieser Lebenskontexte und<br />

insbesondere die Entwicklung eines bekömmlichen Lebensstils tragen<br />

wesentlich <strong>zur</strong> Heilung von der <strong>Depression</strong> und <strong>zur</strong> Prävention bei.


3. In der therapeutischen Beziehung wird der Therapeut / die Therapeutin die,<br />

<strong>für</strong> die <strong>Depression</strong> typischen Interaktionsmuster und Verarbeitungsweisen<br />

des Patienten aufklären, der Erfahrung des/der PatientIn zugänglich machen<br />

und an ihrer Veränderung arbeiten. Es geht darum z.B. die Beurteilung der<br />

eigenen Person, der Umwelt und der Zukunft zu beeinfl ussen und selbst<br />

abwertende Verhaltens-, Wahrnehmungs- und Denkschemata abzubauen.<br />

4. Nicht zuletzt wird der Therapeut / die Therapeutin darauf hinwirken, dass<br />

der Patient / die Patientin sich zu bewegen beginnt. Z.B. hat die Erforschung<br />

der <strong>Depression</strong>sbehandlung nachgewiesen, dass insbesondere das Laufen<br />

(Lauftherapie) hohe antidepressive Wirkung zeitigt.<br />

Autor: Dr. Anton Leitner<br />

Wie kann man wiederholten Phasen einer<br />

<strong>Depression</strong> vorbeugen?<br />

Bei der Frage nach der Vorbeugung einer <strong>Depression</strong> - der Mediziner spricht hier<br />

von einer Phasenprophylaxe - ist vor allem eins zu betonen:<br />

Ein großer Teil der Betroffenen erlebt nur eine einzige Erkrankungsphase.<br />

Die <strong>Depression</strong> ist in der Regel kein chronisches Leiden. Deswegen stellt sich die<br />

Frage einer Vorbeugung gegen weitere depressive Phasen <strong>für</strong> viele Betroffene<br />

nicht zwingend.<br />

Sollte man jedoch bereits eine depressive Phase hinter sich haben und<br />

die Anzeichen einer erneuten Erkrankung bemerken, so ist es von großer<br />

Bedeutung, nach Rücksprache mit dem Arzt bereits in diesem frühen Stadium<br />

ein antidepressiv wirkendes Medikament zu nehmen.<br />

Medizinische Forschungen belegen, dass eine frühe Einnahme die Stärke<br />

und die Dauer einer <strong>Depression</strong> stark verringern kann. Die Einnahme dieses<br />

Medikaments darf selbstverständlich nicht nach eigener Idee erfolgen, sondern<br />

nur in Zusammenarbeit mit dem Arzt.<br />

Langzeitbehandlung mit Medikamenten<br />

Eine wichtige Möglichkeit der Rückfallvorbeugung stellt die medikamentöse<br />

Langzeitbehandlung dar.<br />

Dies bedeutet, dass man über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig<br />

Arzneimittel einnimmt, um so das Auftreten weiterer depressiver oder manischer<br />

Phasen zu verhindern.<br />

Bei dieser Langzeitbehandlung kommt eine Behandlung mit Lithium in Betracht.<br />

Die vorbeugende Wirkung dieser Substanz ist wissenschaftlich sehr genau untersucht.<br />

Ebenso ist es <strong>für</strong> den Betroffenen wichtig zu wissen, dass die therapeutische<br />

Wirkung von Lithium, der so genannte phasenprophylaktische Effekt, erst mit<br />

einer gewissen Verzögerung auftritt.<br />

Heute gerät Lithium immer mehr ins Hintertreffen, jetzt werden die modernen<br />

„mood-stabilizer“ eingesetzt (Carbamazepin-Derivate, Valproinsäure, Lamictal)und<br />

ebenso auch schon die neuen, atypischen Neuroleptika (wie Zyprexa).<br />

Eine andere Möglichkeit der Vorbeugung besteht in der Einnahme eines<br />

Medikaments mit der Substanz Carbamazepin.<br />

Unter der medikamentösen Langzeitbehandlung halbiert sich die<br />

Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls.<br />

Dies schließt weitere Phasen der Erkrankung nicht aus. Ein neuerliches Auftreten bedeutet<br />

jedoch nicht, dass die Medikamente in solchen Fällen keine Wirkung gezeigt hätten.<br />

17


18<br />

Auch wenn bei einigen Betroffenen eine erneute Erkrankung nicht vollkommen<br />

verhindert werden kann, so verringert sich zumindest die Häufi gkeit von neuen<br />

manischen oder depressiven Phasen.<br />

Dies konnte durch umfangreiche Studien belegt werden. Dementsprechend<br />

sollte sehr genau überlegt werden, ob man eine Behandlung wegen einer<br />

neuerlichen Phase der Erkrankung abbricht.<br />

Nebenwirkungen<br />

Die Langzeitbehandlung mit Lithium kann auch Nebenwirkungen hervorrufen:<br />

Z.B: häufi geres Wasser lassen<br />

mehr trinken müssen<br />

unerwünschte Gewichtszunahme<br />

Magen-Darm-Beschwerden<br />

Händezittern oder Muskelschwäche<br />

Bei der Behandlung mit Carbamazepin kann es zu Müdigkeit, Schwindel,<br />

Sehstörungen oder Herzrhythmusstörungen Funktionsstörungen der<br />

Schilddrüse kommen.<br />

Bei Frauen kann es zum Unwirksamwerden von Empfängnis verhütenden<br />

Substanzen kommen.<br />

Bei allen Nebenwirkungen der Phasenprophylaxe ist es wichtig zu wissen, dass sie oftmals<br />

nur am Beginn der Therapie auftreten und später wieder verschwinden können.<br />

Diese Tatsachen verdeutlichen, dass es sehr wichtig ist, die verordneten<br />

Medikamente regelmäßig und langfristig einzunehmen.<br />

Diese regelmäßige Einnahme von Medikamenten empfi nden viele Patienten als<br />

störend und einengend.<br />

Diese Einstellung resultiert jedoch oft aus einer falschen Sichtweise: Die<br />

Dauerbehandlung mit Arzneimitteln sollte nicht als Beleg da<strong>für</strong> gewertet werden,<br />

dass die Erkrankung nicht heilbar sei.<br />

Vielmehr sollte das Augenmerk darauf gerichtet werden, dass die<br />

Langzeitbehandlung dem Betroffenen ein weitgehend beschwerdefreies Leben<br />

ermöglicht und einen guten Schutz gegen neuerliche Erkrankungen leistet.<br />

Insofern ist die medikamentöse Langzeitbehandlung bei psychischen<br />

Erkrankungen zum Beispiel mit der regelmäßigen Zuführung von Insulin bei der<br />

Zuckerkrankheit zu vergleichen: Beide Therapien lassen den Erkrankten aktiv am<br />

Leben teilnehmen und schützen ihn vor weiteren <strong>Gesundheit</strong>sschäden.<br />

Von ebenso großer Bedeutung <strong>für</strong> die Verhinderung weiterer depressiver oder<br />

manischer Phasen ist eine Lebensführung, die sich der einmal durchlittenen<br />

Erkrankung bewusst ist.<br />

Dabei kommt es vor allem darauf an, die so genannte depressive Spirale zu vermeiden.<br />

Psychopharmaka, Phytotherapie<br />

(Von Mag. Werner Luks)<br />

Falsche Vorstellungen über die Wirkungsweise von Medikamenten gegen<br />

<strong>Depression</strong>en verhindern häufi g die Therapie. Vier von fünf Patienten be<strong>für</strong>chten,<br />

dass diese Mittel – wie Beruhigungs- und Schlafmittel - süchtig machen. Dieses<br />

Vorurteil stimmt aber nicht. Weder machen Antidepressiva abhängig, noch verändern<br />

sie die Persönlichkeit eines Menschen. Ebenso wenig sind sie „Glückspillen“.


Die Verschreibung der modernen Antidepressiva erfordert eine genaue<br />

Diagnose und Patientenanamnese. Ganz allgemein ist besonders bei der<br />

Therapie von <strong>Depression</strong>en die Einnahme der Psychopharmaka über die akute<br />

Krankheitsphase hinaus zu sichern, da viele Patienten wegen scheinbarer<br />

Besserung der Krankheit oder auftretender Nebenwirkungen ihre Medikamente<br />

zu früh absetzen. Gerade in den ersten Tagen der Behandlung kann die<br />

gesteigerte Antriebskraft auch zu Unruhe, Angst und Aggressivität führen. Dies<br />

tritt manchmal früher als die erwünschte freundlichere Stimmungslage ein - <strong>für</strong><br />

Depressive potentiell gefährlich. Auch Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit,<br />

Übelkeit oder Gewichtszunahme können den Patienten zusätzlich belasten.<br />

Unbedingt erforderlich ist es, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten,<br />

aber auch mit einigen Nahrungs- und Genussmitteln, zu beachten und oftmals<br />

sind es gerade die ApothekerInnen, die diese Gefahren erkennen, wenn Patienten<br />

beispielsweise Verordnungen von verschiedenen Ärzten einlösen oder sich noch<br />

zusätzlich Mittel <strong>zur</strong> Selbstbehandlung besorgen.<br />

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihr Arzneimittel wirkt, wie es richtig eingenommen<br />

und angewendet werden soll, oder was Sie sonst noch tun können, dann fragen Sie<br />

Ihre Apothekerin, Ihren Apotheker. Eine Apotheke ist immer ganz in Ihrer Nähe!<br />

Was können Phytopharmaka?<br />

Kurzfristige Traurigkeit lässt sich oft sehr gut mit Hausmitteln aus Heilkräutern<br />

wie Baldrian-, Passionsblumen- oder Melissenzubereitungen behandeln. Zur<br />

Therapie von <strong>Depression</strong>en stehen aber selbstverständlich nur rezeptpfl ichtige<br />

Arzneimittel <strong>zur</strong> Verfügung, darunter aber auch einige Phytopharmaka. Diese<br />

pfl anzlichen Präparate enthalten vor allem Extrakte aus dem Johanniskraut.<br />

Schon in der Antike wurde es <strong>zur</strong> Behandlung psychischer Erkrankungen<br />

eingesetzt. Da die Volksmedizin so große Stücke auf das Kraut mit den<br />

kleinen gelben Blüten hält, wurde es auch nach modernen wissenschaftlichen<br />

Kriterien getestet. Die Ergebnisse sind eindeutig und bescheinigen<br />

dem Johanniskraut eine nachweisbar stimmungsaufhellende Wirkung.<br />

Bei Studien hat sich gezeigt, dass Johanniskraut bei leichten und mittelschweren<br />

<strong>Depression</strong>en gleich gut wirkt wie synthetische Psychopharmaka. Beide beeinfl ussen<br />

Botenstoffe im Gehirn. Voraussetzung <strong>für</strong> diese Untersuchungen waren Extrakte von<br />

gleich bleibend guter Qualität mit einem genau bestimmten Gehalt.<br />

Hüten Sie sich daher vor unseriösen Angeboten, die nicht als Arzneimittel<br />

in Österreich zugelassen sind oder die im Versandhandel oder über Internet<br />

angeboten werden.<br />

Bei der Einnahme von Johanniskrautpräparaten kann gelegentlich, besonders<br />

bei hellhäutigen Personen, eine Lichtüberempfi ndlichkeit auftreten. Diese zeigt<br />

sich in Form von sonnenbrandähnlichen Entzündungen der Hautpartien, die<br />

stärkerer Sonnenbestrahlung ausgesetzt waren - Höhensonne oder Solarium<br />

daher besser meiden. Darüber hinaus sind Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten zu beachten.<br />

Unterstützend bei der Behandlung der <strong>Depression</strong> fi nden noch folgende<br />

Arzneipfl anzen Verwendung:<br />

Die Passionsblume beispielsweise hilft bei Nervosität, Stimmungs-schwankungen<br />

und Reizbarkeit. Allgemein bekannt ist die anregende Wirkung von Ginseng.<br />

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20<br />

Zubereitungen aus dieser Heilpfl anze können helfen, Erschöpfung und die<br />

häufi g auftretende Müdigkeit zu kurieren. Manchmal kommt es aber auch <strong>zur</strong><br />

Schlafl osigkeit, hier kann man zu Hopfen-Zubereitungen greifen. Lavendelblüten<br />

gibt man als Tee ins Badewasser, die ätherischen Öle wirken beruhigend und<br />

schlaffördernd. Oder man verwendet das ätherische Lavendelöl: bereits ein<br />

Tropfen genügt, um die wirksame Konzentration zu erreichen. Geben Sie einen<br />

Tropfen (nicht mehr) auf den Kopfpolster, der zarte Lavendelduft erleichtert das<br />

Einschlafen. Düfte üben generell einen großen Einfl uss auf unser Verhalten aus.<br />

Vielleicht sollten Sie unterstützend auch an die Aromatherapie denken.<br />

<strong>Depression</strong> bei Kindern<br />

Nach internationalen Schätzungen erkranken etwa 2-3 Prozent der Kinder und<br />

8 Prozent der Jugendlichen an einer <strong>Depression</strong>. Allerdings wird die Erkrankung<br />

erst seit einigen Jahren bei Kindern als solche erkannt.<br />

Es passiert aber immer noch, dass Symptome als „entwicklungsbedingte<br />

Störungen“ übergangen werden und die <strong>Depression</strong> daher unbehandelt bleibt.<br />

Besonders gefährdet sind Kinder aus Familien mit vorhandenen<br />

<strong>Depression</strong>serkrankungen bei erwachsenen Angehörigen - das deshalb, weil ein<br />

genetischer Aspekt bei der Erkrankung an <strong>Depression</strong>en vermutet wird.<br />

Erleiden diese Kinder zusätzlich besonderen Stress, wie Verlust eines Elternteils,<br />

schwere Erkrankung, Scheidung der Eltern, Lernschwierigkeiten, oder ein Trauma,<br />

wie sexuellen Missbrauch oder körperliche Misshandlung, dann potenziert sich<br />

die Gefahr einer tatsächlichen <strong>Depression</strong>serkrankung.<br />

Warnzeichen<br />

Bei der Diagnose stellt sich das Problem, dass sich die <strong>Depression</strong> bei Kindern<br />

häufi g anders als bei Erwachsenen äußert:<br />

Statt eines sozialen Rückzuges wird bei Kindern oft das Ausagieren ihres<br />

Gefühlszustandes beobachtet:<br />

Aggressive Ausbrüche<br />

häufi ge Raufereien<br />

Unkonzentriertheit<br />

Lernschwierigkeiten<br />

Schulversagen<br />

Bei kleineren Kindern bis zu etwa sechs Jahren liegt das Schwergewicht der<br />

Symptome oft auf:<br />

erhöhter Ängstlichkeit<br />

körperlichen Beschwerden<br />

heftigen Temperamentsausbrüchen (Aggressionen, rebellisches Verhalten)<br />

Verhaltensproblemen<br />

Bei älteren Kindern kommen stärker Symptome wie<br />

mangelndes Selbstbewusstsein<br />

Schuldgefühle<br />

Gefühle der Hoffnungslosigkeit („ist doch alles egal“)


Jugendliche leiden wiederum stärker an<br />

Schlaf- und Appetitstörungen<br />

Selbstverletzungen<br />

Selbsttötungsgedanken<br />

Dazu kommen die oben beschriebenen allgemeinen Symptome einer <strong>Depression</strong>.<br />

Sollten Sie an Ihrem Kind ungewöhnliche Verhaltensweisen entdecken, scheuen<br />

Sie sich nicht, mit einem Arzt Ihres Vertrauens, dem Kinderarzt oder einer<br />

Beratungseinrichtung darüber zu sprechen.<br />

Behandlung<br />

Die Behandlung einer <strong>Depression</strong> bei Kindern konzentriert sich vor allem auf die<br />

Psychotherapie.<br />

Bei jüngeren Kindern zeigen Spieltherapien Erfolge, bei älteren Kindern kognitive<br />

Verhaltenstherapien.<br />

In Bezug auf Medikamente betritt man bei Kindern noch Neuland: Die<br />

vorhandenen Anti-<strong>Depression</strong>smedikamente sind <strong>für</strong> Erwachsene erforscht<br />

und dosiert. Erste Erfahrungen in den USA zeigen allerdings, dass neuere<br />

Medikamente, die das Niveau des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn regulieren,<br />

auch bei Kindern wirken.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch auf die so genannten „Moodstabilizer“<br />

hinweisen, da manische Phasen bei Kindern oft übersehen werden und daher<br />

die Diagnose einer „bipolaren Erkrankung“ zu wenig oft gestellt wird.<br />

Quellen <strong>für</strong> diesen Artikel:<br />

www.svvyHealth.com, ‘’Even Kids Get the Blues: <strong>Depression</strong> in Children’’ von Jill<br />

Brady, 29.Sept. 2000<br />

www.nimh.nih.gov, <strong>Depression</strong> Research Fact Sheet des National Institute of<br />

Mental Health, USA, März 1999<br />

21


22<br />

Das männliche Gesicht der <strong>Depression</strong><br />

Erst in den vergangenen Jahren wurde klar, dass es eine geschlechtsspezifi sche<br />

Ausprägung der depressiven Symptomatologie gibt.<br />

Untersuchungen haben zwei Formen des Zusammenbruchs des individuellen<br />

Verhaltensrepertoires erkennen lassen: einerseits den „Totstellrefl ex“ und<br />

andererseits ein „Kampf- und Fluchtverhalten“.<br />

Reationen, die dem „Kampf- und Fluchtverhalten“ entsprechen, ist eher bei<br />

Männern, die an einer <strong>Depression</strong> leiden, anzutreffen ist.<br />

Häufi ge Symptome bei männlichen Patienten<br />

depressive Verstimmung<br />

Ärger<br />

Irritabilität (Stimmungszustand mit reduzierter Impulskontrolle bzw.<br />

vermehrtem Ärger oder Aggressivität)<br />

Feindseligkeit<br />

Aggression<br />

erhöhte Risikobereitschaft<br />

geringere Stresstoleranz<br />

antisoziales Verhalten, z.B. waghalsiges Autofahren<br />

Tipps <strong>für</strong> Menschen mit <strong>Depression</strong> und deren<br />

Angehörige<br />

Wie man jemandem helfen kann, der an einer <strong>Depression</strong> erkrankt ist, lässt sich<br />

nicht pauschal beantworten.<br />

Die Familie und der Freundeskreis eines Erkrankten stehen oft vor einer<br />

schwierigen Situation:<br />

Das Erscheinungsbild einer psychiatrischen Erkrankung ist vielen Menschen<br />

unbekannt und löst - besonders wenn sie schwer ist - Unsicherheit oder sogar<br />

Ablehnung aus.<br />

Beteiligen Sie sich an der Aufklärung über die Erkrankung, sprechen Sie mit<br />

Freunden und Bekannten über das Thema <strong>Depression</strong>.<br />

Vielleicht geben Sie ihnen auch einfach diese Informationsschrift.<br />

Tipps, wie Sie helfen können:<br />

Verständnis<br />

Zeigen Sie Verständnis <strong>für</strong> die Situation des Erkrankten. Versuchen Sie nicht,<br />

dem Betroffenen klar zu machen, dass sein Leben doch gar nicht so schlimm sei<br />

oder dass es andere Menschen gäbe, denen es schlechter ginge. Solche - oft gut<br />

gemeinten - Aufmunterungsversuche bestärken in einem Depressiven nur das<br />

Gefühl, versagt zu haben und sein Leben nicht meistern zu können.<br />

Eine <strong>Depression</strong> einschließlich ihrer Begleiterscheinungen ist nichts, was man<br />

mit dem Willen überwinden kann.


Regelmäßigkeit der therapeutischen Maßnahmen<br />

Wenn Sie mit jemandem, der an einer <strong>Depression</strong> erkrankt ist, in einem Haushalt<br />

leben, achten Sie darauf, dass der Betroffene seine Medikamente regelmäßig<br />

nimmt und seine Termine mit einem Arzt oder Psychotherapeuten auch wirklich<br />

einhält.<br />

Dies bedeutet nicht, dass Sie Ihrem Freund oder Angehörigen nachspionieren<br />

sollen oder dass Sie ihn bevormunden.<br />

Wer an einer <strong>Depression</strong> erkrankt ist, neigt jedoch dazu, an seine Heilung nicht<br />

zu glauben und empfi ndet unter Umständen bereits das Wahrnehmen von<br />

Arztterminen als große Belastung. Hier können die Freunde und Angehörigen<br />

einfühlsam <strong>Hilfe</strong>stellung leisten.<br />

Außerdem empfi nden viele Depressive ein unbestimmtes Gefühl der Schuld.<br />

So kommt es vor, dass ein Betroffener seine Beschwerden nicht auf seine Erkrankung<br />

<strong>zur</strong>ückführt, sondern sie als eine Form von Strafe <strong>für</strong> Fehlverhalten ansieht.<br />

Auf der anderen Seite brechen viele depressive Patienten die Behandlung von<br />

sich aus ab, wenn die ersten Anzeichen einer Besserung eintreten.<br />

Dies birgt die Gefahr, dass es innerhalb kürzester Zeit wieder zu einer<br />

Verschlechterung des Zustandes kommt. Gerade bei der Langzeitbehandlung<br />

wird Geduld benötigt.<br />

Gestaltung des Tagesablaufs<br />

Einem Depressiven fällt es oft sehr schwer, sich zu irgendwelchen Aktivitäten auf<strong>zur</strong>affen.<br />

Bereits das Aufstehen und das Ankleiden stellen große Hürden dar.<br />

Hier können Angehörige und Freunde <strong>Hilfe</strong> leisten, indem sie den Erkrankten dabei<br />

unterstützen, zu einem geregelten Tagesablauf zu finden.<br />

Diese Unterstützung sollte nicht in Bevormundung oder Maßregelung ausarten. Eine<br />

Möglichkeit der <strong>Hilfe</strong> besteht zum Beispiel darin, eine feste Zeit <strong>für</strong> einen gemeinsamen<br />

Spaziergang zu verabreden.<br />

Keine Überforderung<br />

Eine wichtige Regel bei der <strong>Hilfe</strong> von Angehörigen und Freunde besteht darin,<br />

Überforderungen zu vermeiden.<br />

Gerade am Anfang seiner Erkrankung muss der Betroffene auch lernen, sich<br />

fallen lassen zu können und seine Antriebsarmut zu akzeptieren.<br />

Vorsicht ist jedoch nicht nur bei einer Überforderung des Erkrankten geboten,<br />

sondern auch bei einer Überlastung des Helfers.<br />

Wer einem psychisch kranken Menschen als Freund oder Angehöriger <strong>zur</strong> Seite<br />

stehen will, sollte sich über die möglichen Belastungen im Klaren sein.<br />

Eine psychische Erkrankung unterscheidet sich insoweit nicht von einer<br />

körperlichen Krankheit.<br />

Genauso wenig wie sich eine <strong>Depression</strong> mit dem puren Willen überwinden<br />

lässt, so wenig lassen sich alle Belastungen <strong>für</strong> das private oder häusliche Umfeld<br />

des Erkrankten nur mit gutem Willen überwinden.<br />

Das Gespräch mit einem Menschen, der an einer <strong>Depression</strong> leidet, dreht sich oft<br />

nur um die Erkrankung selbst.<br />

Dies kann eine Belastung <strong>für</strong> den Freund oder den Angehörigen darstellen, die<br />

nicht zu unterschätzen ist.<br />

Achten Sie als Angehöriger auch auf sich selbst!<br />

Wer einem Erkrankten helfen will, darf nicht nur den Erkrankten nicht überfordern.<br />

Er darf auch von sich selbst nicht zu viel verlangen!<br />

Schaffen Sie sich Freiräume, in denen Sie andere Aktivitäten wahrnehmen.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, das Gespräch mit anderen Angehörigen in<br />

einer Angehörigengruppe zu suchen und so durch den Erfahrungsaustausch<br />

Entlastung zu fi nden. 23


24<br />

Was bedeutet Suizidgefahr?<br />

Viele Depressive fühlen sich nutzlos oder schämen sich <strong>für</strong> Ereignisse, die anderen<br />

Menschen gar nicht aufgefallen sind.<br />

Dabei entwickeln sie häufi g ein Gefühl der eigenen Wert- und Nutzlosigkeit.<br />

Sie sehen in ihrem Leben keinen Sinn mehr und wünschen sich häufi g, dass<br />

sie einfach nicht mehr existierten. In einer solchen Situation erscheint dem<br />

Betroffenen oft der eigene Tod als einziger Ausweg.<br />

Diese Selbsttötungsgefahr, die der Mediziner Suizidgefahr nennt, ist eine häufi ge,<br />

früher oder später auftretende Begleiterscheinung einer <strong>Depression</strong>.<br />

Sie ist ein hohes Risiko <strong>für</strong> den Patienten.<br />

Gerade deswegen ist der Gang zum Arzt so wichtig:<br />

Nur er kann feststellen, ob jemand wegen eines Lebensproblems eine Phase der<br />

Trauer oder Enttäuschung durchmacht, oder ob er an einer <strong>Depression</strong> erkrankt ist.<br />

Hier besteht auch eine wichtige Aufgabe <strong>für</strong> Freunde und Angehörige.<br />

Die Möglichkeit, über seine Sorgen zu reden, verschafft dem Depressiven<br />

- wie auch dem Gesunden - Entspannung und kann ihm so über akute<br />

Selbsttötunggedanken hinweg helfen.<br />

Hinweise <strong>für</strong> Angehörige<br />

Nehmen Sie entsprechende Andeutungen des Betroffenen ernst. Oft wurde ein<br />

Selbsttötung vorher angekündigt.<br />

Versuchen Sie nicht, einem Depressiven die Idee der Selbsttötung einfach<br />

aus<strong>zur</strong>eden.<br />

Auch wenn Ihr Freund oder Angehöriger Ihnen gegenüber von seinen<br />

Todesgedanken Abstand nimmt, kann es sein, dass diese in kurzer Zeit<br />

<strong>zur</strong>ückkehren.<br />

Geben Sie ihm Gelegenheit, sich auszusprechen.<br />

Nehmen Sie - sofern der Betroffene schon in ärztlicher Behandlung ist - Kontakt<br />

zum behandelnden Arzt auf.<br />

Bis ein Arzt die Verantwortung übernommen hat, sollten Sie den Erkrankten<br />

beobachten und ihm die Möglichkeit eines Gesprächs bieten.


<strong>Hilfe</strong>stellung <strong>für</strong> Erkrankte und<br />

deren Angehörige in Nö<br />

Psychosoziale Dienste und ihre Angebote<br />

Die Psychosozialen Dienste (PSD) unterstützen Menschen mit psychischen<br />

Problemen bei ihrer sozialen und berufl ichen Reintegration durch Beratung,<br />

Behandlung, Betreuung und Begleitung.<br />

Die Angebote richten sich vor allem an Menschen, deren autonome Lebensführung<br />

erheblich beeinträchtigt ist. Dabei werden diese Menschen nicht als Patienten,<br />

sondern als Kunden und Klienten wahrgenommen und angesprochen. Aber<br />

auch deren Angehörige und Personen in ihrem sozialen Umfeld zählen zu den<br />

Kunden der PSDs.<br />

Die Angebote umfassen:<br />

Selbstversorgung (Wohnen, Wirtschaften, Inanspruchnahme von<br />

medizinischen und sozialen Dienstleistungen)<br />

Arbeit, Beschäftigung, Ausbildung<br />

Tages- und Freizeitgestaltung<br />

soziale Kontakte<br />

Krisenbewältigung im Kontext psychischer Erkrankungen.<br />

Einen Psychosozialen Dienst gibt es in jedem Bezirk (Die Adressen siehe im<br />

Anhang). Die Mitarbeiter der PSDs beraten nicht nur in den zentralen Büros<br />

sondern besuchen ihre Klienten auch zu Hause.<br />

Die Psychosozialen Dienste arbeiten eng mit den Psychiatern, Fachärzten<br />

und niedergelassenen Allgemeinmedizinern, den Krankenhäusern und<br />

den sozialen Einrichtungen zusammen. Sie unterstützen ihre Klienten auch<br />

bei Behördenkontakten und allen Fragen im Bezug auf Arbeit und soziale<br />

Absicherung.<br />

Der PSD ist der zentrale Ansprechpartner <strong>für</strong> Menschen mit psychischen<br />

Problemen in Niederösterreich.<br />

Clubs, Tageszentren, betreutes Wohnen<br />

Über die Beratungs- Behandlungs- und Betreuungstätigkeit hinaus betreiben<br />

die multiprofessionellen Teams der PSDs in jedem Bezirk einen „Club“. In diesem<br />

können die Besucher gemeinsame, betreute Freizeit- und Tagesgestaltung<br />

wahrnehmen, ihre Isolation durchbrechen, Kontakte knüpfen, therapeutische<br />

Angebote nutzen, usw.<br />

Weiters wird in einigen Orten in Tageszentren ein strukturierter Tagesablauf mit<br />

Unterstützung in der berufl ichen und sozialen Integration angeboten. (Genaue<br />

Auskünfte erhalten Sie in Ihrem PSD).<br />

Schließlich betreiben die PSDs (wie auch andere soziale Organisationen und Ei<br />

nrichtungen)Wohnprojekte und Wohngemeinschaften <strong>für</strong> Menschen, die nicht<br />

alleine oder unbetreut wohnen können.<br />

25


26<br />

Reintegration in den Arbeitsprozess<br />

Schwere psychische Erkrankungen können zum Ausscheiden aus dem<br />

Arbeitsprozess führen. Arbeit bedeutet aber nicht nur „Geld verdienen“ sondern<br />

auch soziale Integration und Sicherheit. Bei der Rehabilitation und Reintegration<br />

in den Arbeitsprozess unterstützen die Einrichtungen der Arbeitsassistenz. Diese<br />

arbeiten eng mit den AMS zusammen. (Adressen siehe im Anhang)<br />

Weitere „extramurale“ 1 Dienste und ihre Angebote<br />

Zusätzlich zu den PSDs und deren umfangreichem Angebot speziell <strong>für</strong> Menschen<br />

mit psychischen Problemen und Erkrankungen stehen zahlreiche Einrichtungen,<br />

die Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags bieten, <strong>zur</strong> Verfügung. Das<br />

Angebot reicht von Besuchsdiensten, der Versorgung mit einer warmen Mahlzeit<br />

und Notruftelefonen bis <strong>zur</strong> Hauskrankenpfl ege.<br />

Professionelle <strong>Hilfe</strong>stellung erleichtert den Klienten und deren Angehörigen den<br />

Alltag. Sie ermöglicht es aber auch, dass Personen, die Unterstützung im Alltag<br />

benötigen, zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung leben können.<br />

Die Adressen der Hilfsorganisationen fi nden Sie im Anhang.<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>Selbsthilfe</strong> - <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen in NÖ<br />

Es gibt derzeit zahlreiche <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen in NÖ, die sich die Aufgabe gestellt<br />

haben, Anlaufstelle <strong>für</strong> Patienten mit <strong>Depression</strong> und deren Angehörige zu sein.<br />

In den <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen (SHG) gibt es Beratung, Information und gemütliches<br />

Beisammensein.<br />

Die Unterstützung richtet sich vor allem an die Betroffenen und deren<br />

Angehörige.<br />

In der Gruppe fällt manches leichter: z.B. der Austausch an Erfahrungen, wie man<br />

den Alltag besser bewältigt. <strong>Selbsthilfe</strong> bedeutet in erster Linie, selbst den ersten<br />

Schritt <strong>zur</strong> Lösung eines Problems, einer schwierigen Situation zu tun.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> hat nichts mit einem passiven Konsumieren von Hilfsangeboten zu<br />

tun. Ihr Ziel ist vorrangig, zu helfen, sich selbst zu helfen.<br />

Allerdings muss man das nicht alleine machen.<br />

<strong>Selbsthilfe</strong> entsteht aus dem selbst bestimmten und eigenverantwortlichen<br />

Engagement der Betroffenen.<br />

Nicht zuletzt können die Anliegen zusammengefasst werden, die alle Betroffenen<br />

an den Staat, das Land oder die Gemeinde haben.<br />

Die SHGs vermitteln den Leuten gemeinschaftliche Gefühle, neue Hoffnung<br />

und Verständnis <strong>für</strong> Ihre Probleme. So erkennen Betroffene, dass sie mit ihren<br />

Problemen nicht alleine sind.<br />

Die Adressen der Landesverbände der <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen psychisch Erkrankte<br />

und <strong>für</strong> Angehörige psychisch Kranker fi nden Sie im Anhang. Die Landesverbände<br />

nennen Ihnen eine Gruppe in Ihrer Nähe nennen.<br />

1 „extramural“ ist lateinisch und bedeutet „außerhalb der Mauern“. Gemeint sind all jene medizinischen<br />

Einrichtungen und Dienste, die außerhalb der Krankenanstalten angeboten werden.


Finanzielle Unterstützungen allgemein<br />

Da die Erkrankung an <strong>Depression</strong> auch mit einem – vorübergehenden –<br />

Ausscheiden aus dem Berufsleben verbunden sein kann, soll auch auf mögliche<br />

Unterstützungen im Falle fi nanzieller Engpässe hingewiesen werden:<br />

Pfl egegeld<br />

Das Pfl egegeld ist ein zweckgebundener Zuschuss <strong>zur</strong> Abdeckung der<br />

pfl egerischen Mehraufwendungen. Dieser Beitrag soll es dem pfl egebedürftigen<br />

Menschen ermöglichen, in seiner gewohnten Umgebung (zuhause) bleiben zu<br />

können.<br />

Anspruch auf Pfl egegeld besteht bei Personen mit ständigem Pfl egebedarf<br />

auf Grund einer körperlichen oder geistigen oder einer Sinnesbehinderung,<br />

wobei der Zustand voraussichtlich mehr als 6 Monate anhalten wird und der<br />

Pfl egebedarf mehr als 50 Stunden pro Monat beträgt.<br />

Wie bekommt man Pfl egegeld?<br />

Sie stellen einen Antrag auf Pfl egegeld beim zuständigen Versicherungsträger.<br />

Befreiung von Rundfunk- und Telefongebühren<br />

Wenn Sie Bezieher von Pfl egegeld sind, können Sie sich von Rundfunk und<br />

Telefongebühren befreien lassen. Mittels Antragsformular von der Post oder<br />

Telekom AG und der Pfl egegeldbestätigung, können sie die Befreiung von Radio-,<br />

TV- und Telefongebühren erwirken.<br />

Sozial und/oder körperlich hilfsbedürftige Personen können eine Befreiung von<br />

den Rundfunkgebühren und/oder die Zuerkennung einer Zuschussleistung zu<br />

Fernsprechentgelten beantragen.<br />

Detaillierte Informationen bezüglich allgemeiner Voraussetzungen und<br />

Anspruchsberechtigung sowie ein Antragsformular fi nden Sie auf den<br />

Internetseiten der GIS (Gebühreninformationssystem).<br />

Antragsformulare erhalten Sie auch bei jedem Postamt.<br />

Rezeptgebührenbefreiung<br />

Bei geringem Einkommen können Sie bei der zuständigen Krankenkasse um<br />

Befreiung von der Rezept- und Krankenscheingebühr ansuchen.<br />

Weitere Informationen <strong>zur</strong> Befreiung von der Rezeptgebühr erhalten Sie auf den<br />

Internetseiten Ihrer Krankenkasse oder durch telefonische Auskunft bei ihrer<br />

Krankenkasse.<br />

Hinweis: Personen, die von der Rezeptgebühr befreit sind, sind grundsätzlich<br />

auch von der Krankenscheingebühr befreit.<br />

27


28<br />

Sozialhilfe<br />

Arten der <strong>Hilfe</strong><br />

<strong>Hilfe</strong> zum Lebensunterhalt<br />

durch einmalige oder laufende Geldleistungen oder durch<br />

Sachleistungen, insbesondere durch Gewährung des Lebensunterhaltes<br />

in einem geeignetem Heim, oder<br />

durch Übernahme von Kosten, die erforderlich sind, um einen Anspruch<br />

auf eine angemessene Alterssicherung zu erlangen (Ankauf von<br />

Versicherungszeiten in der Sozialversicherung).<br />

<strong>Hilfe</strong> bei Krankheit<br />

umfasst die Kosten <strong>für</strong> alle erforderlichen Leistungen, wie sie<br />

Versicherte der NÖ GKK beanspruchen können, soweit es sich nicht um<br />

Geldleistungen handelt.<br />

<strong>Hilfe</strong> bei stationärer Pfl ege<br />

beinhaltet alle Betreuungs- und Pfl egemaßnahmen in den NÖ<br />

Landespensionistenheimen oder in Vertragseinrichtungen. Auch<br />

die Pfl ege zuhause durch einen anerkannten sozialmedizinischen<br />

oder sozialen Betreuungsdienst ist ab einem gewissen Ausmaß der<br />

stationären Pfl ege gleichzusetzen.<br />

Folgende Leistungen können beantragt werden:<br />

Heilbehandlung, Hilfsmittel<br />

<strong>Hilfe</strong> durch geschützte Arbeit<br />

<strong>Hilfe</strong> <strong>zur</strong> berufl ichen und sozialen Eingliederung<br />

<strong>Hilfe</strong> durch Unterbringung in geeigneten Einrichtungen<br />

Die Leistungen können durch schriftlichen Sozialhilfeantrag oder durch persönliche<br />

Vorsprache in der Sozialabteilung der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft<br />

beantragt werden.<br />

Benötigte Dokumente:<br />

Unterschriebener Sozialhilfeantrag<br />

Staatsbürgerschaftnachweis<br />

Geburtsurkunde<br />

Meldezettel<br />

Ärztliche Befunde über die Behinderung<br />

Einkommensnachweis<br />

Nachweis über erhöhten Familienbeihilfenbezug, falls sie bezogen wird


Wer hat Anspruch auf diese <strong>Hilfe</strong>:<br />

Personen, die nicht in der Lage sind, <strong>für</strong> Angehörige oder <strong>für</strong> sich selbst zu<br />

sorgen. Die Angehörigen müssen unterhaltsberechtigt sein. Sollte von anderer<br />

Seite <strong>Hilfe</strong> möglich sein, kann keine <strong>Hilfe</strong> zum Lebensunterhalt gewährt werden.<br />

Die <strong>Hilfe</strong> hat aber auch unabhängig von einem Antrag einzusetzen, sobald<br />

Tatsachen bekannt werden, die eine <strong>Hilfe</strong>leistung erfordern.<br />

Weitere Voraussetzungen:<br />

Österreichische Staatsbürgerschaft<br />

Nachweis der Behinderung<br />

Antrag: Sozialhilfeantrag<br />

Zuständige Behörde:<br />

Bezirkshauptmannschaft (In Statutarstädten: Der Magistrat)<br />

Über alle fi nanziellen Unterstützungen informiert Sie die Abteilung <strong>für</strong> Soziales<br />

in Ihrer Bezirkshauptmannschaft oder Ihrem Magistrat sowie die Psychosozialen<br />

Diensten.<br />

Rechtliche Aspekte und Besonderheiten<br />

Sachwalterschaft<br />

Ein Sachwalter wird dann bestellt, wenn jemand wegen einer psychischen<br />

Erkrankung einer geistigen Behinderung seine Angelegenheiten nicht ohne<br />

Nachteil <strong>für</strong> sich selbst besorgen kann.<br />

Geistig behinderte Menschen werden durch Aberkennung der Geschäftsfähigkeit<br />

gegen eigenen Schaden geschützt.<br />

Sie können somit keine Rechtsgeschäfte abschließen, die sie berechtigen oder<br />

verpfl ichten. Schließen Sie dennoch Rechtsgeschäfte (z.B. einen Vertrag) ab, so<br />

sind diese bis <strong>zur</strong> Zustimmung des Sachwalters unwirksam.<br />

Ein Sachwalter ist z.B. berechtigt, aus einem Mietvertrag das Wohnrecht zu<br />

erwerben. Dieser Vertrag verpfl ichtet aber auch den Sachwalter da<strong>für</strong> zu sorgen,<br />

dass der Mieter pünktlich <strong>für</strong> seine Miete aufkommt.<br />

Der Sachwalter ermöglicht dem Behinderten am Rechtsgeschäftsverkehr<br />

teilzunehmen und kümmert sich um<br />

die Vermögensverwaltung<br />

die Personensorge (z.B. die Sicherstellung ärztlicher und sozialer Betreuung)<br />

Bestimmung des Wohnortes<br />

29


30<br />

Der Wirkungsbereich des Sachwalters ist je nach Ausmaß der Behinderung<br />

und der Art der zu besorgenden Angelegenheiten unterschiedlich. So kann der<br />

Sachwalter betraut sein mit der Besorgung<br />

einzelner Angelegenheiten (z.B. Abschluss eines Vertrags)<br />

eines bestimmten Kreises von Angelegenheiten<br />

(z.B. Verwaltung des Vermögens) oder<br />

aller Angelegenheiten der betroffenen Person.<br />

Hinweis: Jedenfalls können Betroffene immer Geschäfte abschließen, die eine<br />

geringfügige Angelegenheit des täglichen Lebens betreffen (z.B. Kauf einer<br />

Zeitung).<br />

Allerdings kann eine besachwalterte Person nur mehr notariell letztwillig<br />

verfügen.<br />

Das Verfahren <strong>zur</strong> Bestellung eines Sachwalters kann entweder vom<br />

Bezirksgericht (von Amts wegen) oder von dem Betroffenen selbst eingeleitet<br />

werden. Angehörige, Behörden und sonstige dritte Personen (z.B. Arzt) können<br />

die Bestellung eines Sachwalters lediglich beim Bezirksgericht anregen.<br />

Hinweis: Man kann sich bei der Antragstellung durch einen Anwalt vertreten<br />

lassen.<br />

Ist es dem Betroffenen allerdings durch andere <strong>Hilfe</strong> – etwa im Rahmen der<br />

Familie – möglich, seine Angelegenheiten im erforderlichen Ausmaß selbst zu<br />

besorgen, ist es nicht notwendig, einen Sachwalter zu bestellen.<br />

Je nach Dringlichkeit wird nach einem Lokalaugenschein eines Richters oder<br />

dessen Vertretung durch eine einstweilige Verfügung ein Sachwalter bestellt.<br />

Nach einer richterlichen Begutachtung und einem medizinischen Gutachten<br />

wird, wenn die Notwendigkeit besteht, vom Bezirksgericht ein Sachwalter<br />

eingesetzt.<br />

Zuständige Behörde:<br />

das Bezirksgericht<br />

Mitzubringende Dokumente:<br />

<strong>für</strong> den persönlichen Antrag: Personalausweis des Betroffenen<br />

im Vertretungsfall: Vollmacht des Antragstellers<br />

Nähere Informationen erhalten Sie beim Verein <strong>für</strong> Sachwalterschaft.<br />

Verein <strong>für</strong> Sachwalterschaft und Patientenanwaltschaft ,<br />

Forsthausstr. 16-20, 1200 Wien<br />

Tel: 01-3304600, Fax: 01-3304600 300<br />

Email: verein@vsp.at<br />

NÖ. Landesverein <strong>für</strong> Sachwalterschaft und Bewohnervertretung<br />

Josefstrasse 5, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-77175, Fax: 02742-77175 18<br />

Email: sachwalterschaft@noelv.at


Nützliche Adressen<br />

Amt der NÖ Landesregierung<br />

Gruppe <strong>Gesundheit</strong> und Soziales<br />

HR Dr.Otto Huber<br />

Landhausplatz 1, Haus 14, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-9005 16380, Fax: 02742-9005 16120<br />

Email: post.gs7@noel.gv.at<br />

Abteilung <strong>Gesundheit</strong><br />

HR Dr. Werner Hoffer<br />

Landhausplatz 1, Haus 15B, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 027425-9005-12921 oder DW 13353, Fax: 02742-9005 12875<br />

Email: post.gs1@noel.gv.at<br />

Abteilung Sozialhilfe<br />

HR Dr. Elisabeth Gröss<br />

Landhausplatz 1, Haus 14B, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-9005 16319, Fax: 02742-9005 16150<br />

Email: post.gs5@noel.gv.at<br />

NÖ <strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialfonds<br />

Daniel-Granstraße 48/1, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-313813, Fax: 02742-313800<br />

Email: medizin@noegus.at<br />

Homepage: www.noegus.at<br />

Verbände und Interessensvertretungen<br />

NÖ Patientenanwalt<br />

NÖ Patientenanwalt<br />

HR Dr. Gerald Bachinger<br />

Tor zum Landhaus – Glaswürfel (bei der Stiege 1), 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-9005-15575 oder DW 15635<br />

Fax: 02742-9005 15660<br />

Email: post.ppa@noel.gv.at<br />

Homepage: www.patientenanwalt.com<br />

Österreichische Apothekerkammer Landesgeschäftsstelle NÖ<br />

Spitalgasse 31, 1090 Wien<br />

Tel: 01-40414 162, Fax: 01-40488 18<br />

Email: noe@apotheker.or.at<br />

Homepage: www.apotheker.at<br />

Berufsverband Österreichischer Psychologen und Psychologinnen (BÖP)<br />

Möllwaldplatz 4/4, 1010 Wien<br />

Tel: 01-407 2671 od. 01-407 2672, Fax: beide Nummern DW 30<br />

Email: boep@boep.or.at<br />

Homepage: www.boep.or.at<br />

NÖ – Landesverband <strong>für</strong> Psychotherapie<br />

Hauptstraße 10, 2326 Maria Lanzendorf<br />

Tel: 02235-42965, Fax: 02235-44039<br />

Email: noelp@aon.at<br />

Homepagewww.psychotherapie.at<br />

31


32<br />

Bundessozialamt f. Wien, NÖ, Bgld.<br />

Babenbergerstraße 5, 1010 Wien<br />

Tel: 01-58831-0 oder 01-5862016<br />

Email: bundessozialamt.wnb1@bmsg.gv.at<br />

Homepage: www.basb.bmsg.at<br />

Pensionsversicherungsanstalt Landesstelle f. NÖ<br />

Europaplatz 5, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 05-0303-0, Fax: 05-0303-32850<br />

Email: pva-lsn@pva.sozvers.at<br />

Homepage: www.pensionsversicherung.at<br />

Beratung<br />

Beratung <strong>für</strong> Pfl egende Sozialservice BMSG<br />

Stubenring1, 1010 Wien<br />

Tel: 0800-201622, Fax: 0800-7220490<br />

Email: pfl egetelefon@bmsg.gv.at<br />

NÖ- Suchtkoordinatorin<br />

Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-9005-15669<br />

NÖ Landeskliniken<br />

Sozialpsychiatrische Abteilungen <strong>für</strong> Erwachsene<br />

Landesklinikum Donauregion Gugging<br />

Abteilung Akut- und Langzeit-Psychiatrie<br />

Prim. Dr. Gerd Eichberger<br />

Hauptstraße 2, 3400 Klosterneuburg<br />

Tel.: 02243-90555-390 oder 391, Fax.: 02243-420<br />

Email: psychatrie.sued@gugging.lknoe.at<br />

Homepage: www.tulln.lknoe.at<br />

Landesklinikum Mostviertel Amstetten-Mauer<br />

Abteilung Akutpsychiatrie<br />

Prim. Dr. Robert Zöchling<br />

Nr. 221, 3362 Amstetten/Mauer<br />

Tel: 07475-501, Fax: 07475-2800<br />

Email: akutpsychiatrie@mauer.lknoe.at<br />

A.ö. Krankenhaus Neunkirchen<br />

Abteilung Psychiatrie<br />

Prim. Univ. Doz. Dr. Christian Simhandl<br />

Peischingerstraße 19, 2620 Neunkirchen<br />

Tel: 02635-602 3200, Fax: 02635-602 3567<br />

Email: psychiatrie@khneunkirchen.at<br />

Homepage: www.khneunkirchen.at<br />

Landesklinikum Waldviertel Waidhofen/Thaya<br />

Waldviertler Zentrum <strong>für</strong> Seelische <strong>Gesundheit</strong><br />

M. Schadek-Gasse 31, 3830 Waidhofen/Thaya<br />

Tel: 02842-504 0, Fax: 02842-5800<br />

Email: wzfsg@waidhfen-thaya.lknoe.at<br />

Homepage: www.waidhofen-thaya.lknoe.at


Landesklinikum Weinviertel Hollabrunn<br />

Abteilung Sozialpsychiatrie<br />

Prim. Dr. Rainer Gross<br />

Rober-Löffl er-Straße 20, 2020 Hollabrunn<br />

Tel: 02952-2275 630, Fax: 02952-2275 632<br />

Email: psychiatrie@hollabrunn.lknoe.at<br />

Homepage: www.hollabrunn.lknoe.at<br />

<strong>für</strong> Kinder:<br />

Heilpädagogisches Zentrum Hinterbrühl<br />

Prim. Dr. Ernst Tatzer<br />

Urlaubskreuzstr. 15, 2371 Hinterbrühl<br />

Tel: 02236-48521, Fax: 02236-48521 100<br />

Email: noehpz@noehpz.at<br />

Homepage: www.noehpz.at<br />

Landesklinikum Mostviertel Amstetten-Mauer<br />

Kinderpsychiatrie<br />

OA.Dr. Karl Ableidinger<br />

Pavillon Nr. 221, 3362 Amstetten/Mauer<br />

Tel: 07475-501, Fax: 07475-2800<br />

Email: kinderpsychiatrie@mauer.lknoe.at<br />

Homepage: www.mauer.lknoe.at<br />

Psychosoziale Dienste in NÖ (PSDs)<br />

Die PSDs erteilen auch Auskünfte über Clubs und Psychosoziale Einrichtungen<br />

in Ihrer Wohnumgebung bzw. in Ihrem Bezirk.<br />

<strong>für</strong> NÖ -Ost<br />

Psychosoziale Zentren GmbH<br />

Zentrale:<br />

Austraße 9, 2000 Stockerau<br />

Tel: 02266-66185, Fax: 02266-66185 15<br />

Email: offi ce@psz.co.at<br />

<strong>für</strong> NÖ -West<br />

Psychosozialer Dienst der Caritas d. Diözese St. Pölten (Zentrale)<br />

Hasnerstraße 4, A-3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-844 510 oder 511, Fax: 02742-844 180<br />

Email: info@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

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34<br />

Regionalbüros:<br />

PSD Regionalbüro Mostviertel<br />

Hauptplatz 37, 3300 Amstetten<br />

Tel: 07472-65544<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD-Regionalbüro Waldviertel<br />

Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />

Tel: 02822-53 512<br />

PSD Regionalbüro St. Pölten, Krems, Lilienfeld<br />

Dr. Karl Renner Promenade 12, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-71000<br />

Psychosoziale Dienste in den Bezirken:<br />

PSD Amstetten<br />

Hauptplatz 37 , 3300 Amstetten<br />

Tel: 07472-65544, Fax: 07472-65544 4<br />

Email: psd.lanzenberger@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Baden<br />

Grabengasse 28-30, 2500 Baden<br />

Tel: 02252-89696, Fax: 02252/89696 15<br />

Email: psd.2500@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

Psychosoziales Zentrum der Kolpingfamilie Baden - Tagesheimstätte und Club<br />

Valeriestraße 10, 2500 Baden<br />

Tel. 02252-86117<br />

Email: psz@kolpingbaden.at<br />

Homepage: www.kolpingbaden.at<br />

PSD Bruck/Leitha <strong>Gesundheit</strong>szentrum<br />

Johngasse 3/15 , 2460 Bruck/Leitha<br />

Tel: 02162- 63912, Fax: 02162-63912 15<br />

Email: psd.2460@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Gänserndorf<br />

Wiener Straße 25, 2230 Gänserndorf<br />

Tel: 02282- 8733, Fax: 02282-8733 15<br />

Email: psd.2230@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Gmünd<br />

Pestalozzigasse 3, 3950 Gmünd<br />

Tel: 02852-51099; Fax: 02852-51099 44<br />

Email: psd.helmreich@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Hollabrunn<br />

Rapfstraße 2, 2020 Hollabrunn<br />

Tel - Fax: 02952-30660<br />

Email: psd.2020@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at


PSD Horn<br />

Josef Kirchnergasse 5, 3580 Horn<br />

Tel: 02982-20420, Fax: 02982-20420 4<br />

Email: psd.lehr@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Klosterneuburg<br />

Albrechtstraße 69-71, 3400 Klosterneuburg<br />

Tel: 02243-35201, Fax: 02243-35201 15<br />

Email: psd.3400@psz.co.at<br />

Homepage: www.psc.co.at<br />

PSD Krems<br />

Bahnzeile 1, 3500 Krems<br />

Tel: 02732-71843, Fax: 02732-71843 43<br />

Email: psd.karner@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Lilienfeld<br />

Platzl 6 , 3180 Lilienfeld<br />

Tel: 02762-52789, Fax: 02762-52789 4<br />

Email: psd.simmer@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Melk<br />

Stadtgraben 10, 3390 Melk<br />

Tel: 02752-51818, Fax: 02752-51828 4<br />

Email: psd.fahrngruber@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Mistelbach<br />

Bahnstraße 29, 2130 Mistelbach<br />

Tel: 02572-4233, Fax: 02572-4233 14<br />

Email: psd.2130@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Mödling<br />

Viechtlgasse 7, 2340 Mödling<br />

Tel: 02236-31312, Fax: 02236-31312 50<br />

Email: psd.2340@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Neunkirchen<br />

Wienerstraße 23, 2620 Neunkirchen<br />

Tel: 02635-62687, Fax: 02635/62687 15<br />

Email: psd.2620@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD St. Pölten<br />

Dr. Karl Renner Promenade 12, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-841 30, Fax: 02742-841 39<br />

Email: psd.zauner@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Scheibbs<br />

Kapuzinerplatz 1, 3270 Scheibbs<br />

Tel: 07482-43431 oder 0676-83844522, Fax: 07482-43431 6<br />

Email: psd.stattler@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

35


36<br />

PSD Schwechat<br />

Zirkelweg 5, 2320 Schwechat<br />

Tel: 0222-7073157, Fax: 0222-7073157 15<br />

Email: psd.2320@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Stockerau<br />

Donaustraße 4, 2000 Stockerau<br />

Tel: 02266-63914, Fax: 02266-63914 15<br />

Email: psd.2000@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Tulln<br />

Königstetterstraße 1a, 3430 Tulln<br />

Tel: 02272-65188 , Fax: 02272-65188 15<br />

Email: psd.3430@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Waidhofen/Thaya<br />

Bahnhofstraße 18, 3830 Waidhofen/Thaya<br />

Tel: 02842-54150, Fax: 02842-54150 25<br />

Email: psd.schneider@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Waidhofen/Ybbs<br />

Oberer Stadtplatz 20, 3340 Waidhofen/Ybbs<br />

Tel: 07442-53420, Fax: 07442-53420 4<br />

Email: psd.kleinbruckner@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

PSD Wien-Umgebung<br />

Albrechtsstraße 69 - 71, 3400 Klosterneuburg<br />

Tel: 02243-35201, Fax: 02243-35201 15<br />

Email: psd.3400@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Wr. Neustadt<br />

Walthergasse 6, 2700 Wr. Neustadt<br />

Tel: 02622-23705, Fax: 02622-23705 15<br />

Email: psd.2700@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at<br />

PSD Zwettl<br />

Landstraße 29, 3910 Zwettl<br />

Tel: 02822-53512, Fax: 02822-53512 16<br />

Email: psd.bischof@stpoelten.caritas.at<br />

Homepage: www.stpoelten.caritas.at<br />

Psychosoziale Zentren GmbH<br />

Austraße 9, 2000 Stockerau<br />

Tel: 02266-66185, Fax: 02266-66185 15<br />

Email: buero@psz.co.at<br />

Homepage: www.psz.co.at


Weitere soziale Einrichtungen<br />

Hilfswerk<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-249, Fax: 02742-249-1717<br />

Info Hotline: 02742-90600<br />

Email: service@noe.hilfswerk.at<br />

Homepage: www.hilfswerk.at<br />

NÖ Volkshilfe<br />

Grazer Straße 49-51, 2700 Wr. Neustadt<br />

Tel: 02622-82200, Fax: 02622/82200-12<br />

Email: center@noe-volkshilfe.at<br />

Homepage: www.noe-volkshilfe.at<br />

Service Telefonnummer: 0676 8676 + IHRE Postleitzahl<br />

Österreichisches Rotes Kreuz<br />

Landesverband Niederösterreich<br />

<strong>Gesundheit</strong>s- und Sozialdienste<br />

Franz-Zant-Allee 3-5, 3430 Tulln<br />

Tel: 02272-604 oder 02272-602, Fax: 02272-604-580<br />

Email: postoffi ce@n.redcross.or.at<br />

Homepage: www.n.roteskreuz.at<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

Dachverband d. NÖ. <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen<br />

Kurt Hiess<br />

Postfach 26, Landhaus – Boulevard Haus 4, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-22644, Fax: 02742-22686<br />

Email: info@selbsthilfenoe.at<br />

Homepage: www.selbsthilfenoe.at<br />

HPE – Niederösterreich (Angehörigen-<strong>Selbsthilfe</strong>)<br />

Dr. Waltraud Kress<br />

Kraftgasse 13/36, 2500 Baden<br />

Tel: 01-5264202<br />

Fax.: 01-5264202-20<br />

Email.: offi ce@hpe.at<br />

Homepage: www.hpe.at<br />

NÖ Landesverband - <strong>Hilfe</strong> <strong>zur</strong> <strong>Selbsthilfe</strong> <strong>für</strong> <strong>seelische</strong> <strong>Gesundheit</strong> (HSSG - NÖ)<br />

Herbert Heintz, Taude Izaak<br />

Bahnhofplatz 10/2. Stock, 3109 St. Pölten<br />

Tel: 02742-22966 od. 0664-4040541, Fax: 02742-22966-4<br />

Email: hssg@aon.at<br />

Homepage: www.hssgnoe.at<br />

Hermann Auer<br />

Tel: 02742-22966, Mobil: 0664/4040309<br />

<strong>Selbsthilfe</strong>gruppen in den Bezirken:<br />

genaue Auskünfte über Gruppen in ihrem Bezirk erhalten Sie beim<br />

Dachverband der NÖ <strong>Selbsthilfe</strong>gruppen, bei HSSG – NÖ oder der HPE NÖ.<br />

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38<br />

Sozialversicherungen<br />

Niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK)<br />

Dr. Karl Rennerpromenade 14-16, 3100 St. Pölten<br />

Tel: 02742-899, Fax: 02742-8996550<br />

Email: hauptstelle@noegkk.sozvers.at<br />

Homepage: www.noegkk.at<br />

Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB)<br />

Ghegastraße 1, 1031 Wien<br />

Tel: 01-79706, Fax: 01-79706-1300<br />

Email: info@svb.sozvers.at<br />

Homepage: www.svb.at<br />

Versicherungsanstalt der Eisenbahnen und Bergbau<br />

Hauptstelle Wien<br />

Linke Wienzeile 48 – 52, 1060 Wien<br />

Tel: 01-58848 -0, Fax: 01/588 48-332<br />

Email: direktion@vaeb.at<br />

Homepage: www.vaeb.at<br />

Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA)<br />

Hauptstelle<br />

Wiedner Hauptstraße 84-86, 1050 Wien<br />

Tel: 01-54654-0, Fax: 01-54654-385<br />

Fax Landesstelle: 01-54654-2500 (Pensions- und Beitragsangelegenheiten)<br />

Email: Beitragswesen.Niederoesterreich@sva.sozvers.at<br />

Homepage: www.esv-sva.sozvers.at<br />

Versicherungsanstalt Öffentlich Bediensteter (BVA)<br />

Hauptstelle<br />

Josefstädterstraße 80, 1080 Wien<br />

Tel: 01/40405-0<br />

Fax: 01-40405-3050<br />

Email: postoffi ce@bva.sozvers.at<br />

Homepage: www.bva.at<br />

Internetadressen<br />

Auf diesen Internet Seiten fi nden Sie Informationen über die Erkrankung<br />

und neueste Forschungsergebnisse dazu sowie Erfahrungsaustausch mit<br />

Betroffenen.<br />

www.depression.ch<br />

www.efectin.at<br />

www.linguamed-verlag.de<br />

www.medizin-2000.de<br />

www.mednet-depression.de<br />

www.nein-<strong>zur</strong>-depression.at<br />

www.netdoktor.at<br />

www.oegde.at<br />

www.oegpb.at<br />

www.pslgroup.com<br />

www.psychiatrie.de<br />

www.psychnet.boep.or.at<br />

www.psychologie-online.ch<br />

www.psyonline.at<br />

www.stopp-depression.at

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