18.11.2012 Aufrufe

Dokumentation des Seminars Multiscalar 07-09 ... - IESL - STBA

Dokumentation des Seminars Multiscalar 07-09 ... - IESL - STBA

Dokumentation des Seminars Multiscalar 07-09 ... - IESL - STBA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

multiscalar


Mapping & Making<br />

Beschreibung<br />

Welche Methoden gibt es eine urbane Situation zu erfassen,<br />

welche Methoden führen zu vielschichtigen räumlichen und<br />

architektonischen Lösungen? Wie entwickelt man einen maßstabsübergreifenden<br />

und kritischen Entwurf in einer als komplex<br />

verstandenen Umwelt?<br />

In den letzten Jahrzehnten der Architektur- und Kunstproduktion<br />

wurden unterschiedliche Ansätze zum ‚Lesen und Schreiben‘ der<br />

Region, der Stadt, der Gebrauchsräume und -Objekte entwickelt.<br />

Das Seminar betrachtet eine Auswahl dieser Ansätze und bietet so<br />

einen Überblick wichtiger Tendenzen und Diskurse.<br />

Das Seminar besteht aus zwei Abschnitten. Im ersten Teil wird ein<br />

Ort bzw. der erweiterte Kontext einer Entwurfsaufgabe kartiert.<br />

Hierbei sollen verschiedene Techniken <strong>des</strong> ‚Mappings‘ erprobt<br />

werden. Im zweiten Teil wird mit dem ‚Making‘ vielschichtiger<br />

räumlicher Strukturen experimentiert.<br />

Das Seminar ist theoretisch und praktisch angelegt: Die Techniken<br />

werden in einer Referatsarbeit vorgestellt und anhand einer<br />

Übung angewendet. Diese bezieht sich entweder auf eine freie<br />

Entwurfsarbeit, meist der aktuelle Semesterentwurf oder auf das<br />

gestellte Thema ‚Park Platz‘, welches die Stellplatzfrage, den ‚blinden<br />

Fleck‘ <strong>des</strong> Städtebaus, neu betrachtet.<br />

Entwurfsansätze<br />

Methoden<br />

Experiment<br />

Übung:<br />

freier Entwurf<br />

Park Platz<br />

5


<strong>09</strong><br />

12 12<br />

16<br />

20<br />

26<br />

30<br />

32 32<br />

36<br />

40 40<br />

46<br />

50 50<br />

54<br />

64<br />

Inhalt<br />

1.0<br />

Mapping<br />

Einführung<br />

1.1<br />

Drift<br />

Dérive<br />

Close-up<br />

Fundstücke<br />

Wanderungen<br />

Fahrten<br />

1.2<br />

Layer<br />

Raster, Punkte, Linien<br />

Netze, Flecken, Bereiche<br />

1.3<br />

Gameboards<br />

Territorien<br />

Praktiken<br />

1.4<br />

Datenkarten<br />

Faktenfelder<br />

Datascapes<br />

Globale Kontexte


67<br />

70 70<br />

72<br />

78 78<br />

84<br />

88<br />

92 92<br />

96<br />

104 104<br />

106<br />

110 110<br />

114<br />

119<br />

127<br />

2.0<br />

Making<br />

Einführung<br />

2.1<br />

Collage<br />

Assemblage<br />

Archipele<br />

2.2<br />

Muster Modelle<br />

Flächige Vorlagen<br />

Dreidimensionale Vorlagen<br />

Bewegungsmuster<br />

2.3<br />

Typologien Topologien<br />

Typologische Variation<br />

Topologische Adaption<br />

2.4<br />

Regeln<br />

Spielregeln<br />

Aktionsfolgen<br />

2.5<br />

Entwurfserzählungen<br />

Schritt für Schritt<br />

Szenen<br />

Literatur<br />

Impressum


Mapping<br />

Einführung<br />

James Corner beschreibt in ‚The Agency of Mapping: Speculation,<br />

Critique and Invention‘ die Praxis der Kartographie als ein kulturelles<br />

Projekt, welches einerseits Macht-Wissen projiziert, andererseits<br />

aber als produktives, befreien<strong>des</strong> Instrument verstanden<br />

werden kann. Das Anliegen von ‚Mapping‘ besteht dann im Entdecken<br />

von Realitäten die bisher ungesehen oder nicht vorstellbar<br />

waren - ein Anliegen welches umso wichtiger wird wenn Raum<br />

komplexer und dynamischer verstanden wird als es rein architektonische<br />

Modelle erlauben. Corner führt vier kartographische<br />

Tendenzen auf, die sich vom physischen Objekt entfernen und<br />

sich der Vielfalt von territorialen, politischen, psychologischen<br />

und sozialen Prozessen, die durch den Raum fl iessen, nähern. Das<br />

Seminar greift diese Tendenzen mit leichten Veränderungen auf.<br />

Drift<br />

Das Kapitel ‚Drift‘ thematisiert Methoden, die Umwelt aus der Gebrauchsperspektive<br />

kartographieren. Michel de Certeaus Text ‚Gehen<br />

in der Stadt‘ theoretisiert die augenhohe Sichtweise. Mit den<br />

‚Dérives‘ der Situationisten wird erstmals das ziellose Umherstreifen<br />

in der Stadt zur Kritik gängiger Praktiken und Techniken. Für<br />

die Gruppe um Guy Debord sind es die auf strikt systematisierten<br />

Umwegen gefundenen, unterschiedlich stimulierenden, Gebiete,<br />

die Stadt wirklich ausmachen. Ähnlich gleichzeitig strikt und<br />

assoziativ gehen die ‚Wanderungen‘ von ‚Wegbereiter‘ Richard<br />

Long vor. Indem sie eine Linie auf dem Territorium zeichnen und<br />

begehen oder den höchsten mit dem niedrigsten Punkt verbinden,<br />

stossen sie in ideologisch unerschlossene Gebiete vor, bzw. erschließen<br />

sie neu. ‚Fahrten‘ nehmen den Standpunkt einer durch<br />

die Motorisierung ermöglichten Geschwindigkeit ein; ‚Close-ups‘<br />

01<br />

Abb. 01: Dymaxion World,<br />

Buckminster Fuller, 1943 -<br />

Teilungsprinzip entwickelt<br />

für politische Geographen<br />

02<br />

Abb.02: Richard Long, One<br />

hour six minute Walk on<br />

Dartmoor, 1984<br />

9


10<br />

03<br />

Abb 03: Di Paolo, mittelalterliche<br />

Karte einer Stadt.<br />

Drift-Techniken greifen auf<br />

vormoderne, a-perspektivische<br />

Wahnehmungsweisen<br />

zurück.<br />

Abb. 04: Urban Pioneers<br />

– Stadtentwicklung durch<br />

Zwischennutzung. Berlin,<br />

Studio UC, 20<strong>07</strong><br />

Abb. 05: George W. Bush,<br />

Harken Energy and Jackson<br />

Stephens, Marc Lombardi,<br />

1979-90, 5th Version, 1999<br />

04<br />

reduzieren das Blickfeld und entziehen sich auf diese Weise etablierten<br />

Kategorisierungen. ‚Fundstücke‘ (von ‚as found‘) 1 knüpfen<br />

an die in ‚Learning from Las Vegas‘ hervorgehobenen Populärarchitekturen<br />

an und gehen den Aneignungsstrategien und Alltagslösungen<br />

der Stadt- und Architekturbenutzer nach.<br />

Layer<br />

Layering defi niert das Prinzip der Schichtung und Kombination<br />

von Elementen unterschiedlicher Herkunft, die ohne Hierarchie<br />

zu einem neuen Ganzen kombiniert sind. Im Architekturdiskurs<br />

ist der Theoretiker dieser Herangehensweise Bernard Tschumi. Er<br />

entlehnt die ‚Methode der Montage‘ dem Cineasten Sergei Eisenstein,<br />

der mit der Kollision von zwei von einander unabhängigen<br />

Einstellungen die Gefühle <strong>des</strong> Publikums manipulieren suchte.<br />

Der ‚Kuleshov Effekt‘ bedeutet, dass zusammengeschnittenes<br />

Filmmaterial ein räumliches Ganzes im Kopf <strong>des</strong> Zuschauers<br />

erzeugt. Rem Koolhaas‘ Schilderung <strong>des</strong> Downtown Athletic<br />

Club als abstrakte Choreographie in der die Athleten zwischen<br />

38 Stockwerken, ‚Handlungen‘, auf und ab pendeln in einer so<br />

zufälligen Reihenfolge wie sie bloß ein Fahrstuhlführer erzeugen<br />

kann, betont eine durch Benutzer synthetisierte Realität. 2 Seit<br />

den Wettbewerbsbeiträgen von Tschumi und Koolhaas für den<br />

‚Parc de la Villette‘ in Paris 1983 steht Layering für ein Zerlegen<br />

und Übereinanderfügen der Umwelt in Programmzonen. Durch<br />

die Überlagerung streng geometrisierter Ordnungsprinzipien<br />

(‚Raster, Punkte, Linien‘) oder weicher Dichten und Intensitäten<br />

(‚Netze, Flecken, Bereiche‘) entstehen interpretationsoffene<br />

Strukturen.<br />

Gameboards<br />

Gameboards, also Spielfelder, betrachten Raum hinsichtlich<br />

seiner Prägung durch Individuen und Institutionen. Die Soziogramme<br />

Mark Lombardis stellen die komplexen Zusammenhänge<br />

von Machtstrukturen dar, sie sind wegweisend für das Verständnis<br />

unsichtbarer Relationen. ‚Territorien‘ kartieren Einfl ußzonen<br />

von Akteuren bzw. die räumliche Dimension von Politik. Betreibt<br />

05<br />

man eine Art Ethnologie auf Strassenniveau, können bestehende<br />

‚Praktiken‘, also Initiativen und Engagement, Verhaltens- und<br />

Wirtschaftsweisen, kulturelle Identitäten, Regularien und lokale<br />

Machtdemonstrationen aufgespürt werden. Aus diesen von


Bunschoten so genannten proto-urbanen Konditionen können<br />

Szenarien entwickelt werden. Diese Kartographie geht in einen<br />

Städtebau über, der weniger räumlich komponiert als Prozesse zu<br />

dirigiert.<br />

Datenkarten<br />

Datenkarten verketten Raum und Information, insbesondere<br />

quantitative und vektorielle Information. Sie visualisieren zeitabhängige<br />

formende Faktoren (Chronofotografi e, Zeitkarten)<br />

oder auch abstrakte Regelwerke. Ein Beispiel, wie geographischer<br />

Raum mit unsichtbaren Datendimensionen quasi ‚verdickt‘ wer-<br />

<strong>07</strong> 08<br />

den kann sind Wetterkarten mit Isobaren, Isotachen und Isogonen.<br />

‚Faktenfelder‘ führen Informationsschichten narrativ zusammen.<br />

‚Datascapes‘ verräumlichen Zahlenspiele, sie extrapolieren<br />

und provozieren. ‚Globale Kontexte‘ stellen in ähnlich quantitativer<br />

Weise den Bezug zu einer global vernetzten Welt her. Weiterführend<br />

sind ‚Fluxe‘, also Bewegungsfl üsse (in Kahns Planungen<br />

für Midtown Philadelphia 1953 Entwurfsbegründend dargestellt)<br />

oder Material- und Stofffl üsse. Sankey-Diagramme zeigen Flüsse<br />

in Abhängigkeit zu ihrer Größe. Sie sind für das Verständnis von<br />

Kreisläufen in einer ‚knappen Welt‘ unabdingbar.<br />

Die aufgeführten Methoden sind analytisch, jedoch gleichzeitig<br />

projektiv. Kartographie als ‚Mapping‘ ist immer schon Entwurf.<br />

<strong>09</strong><br />

06<br />

Abb. 06: Nutzungsdiagramm<br />

Schleuseninsel<br />

Berlin, Seminararbeit S.<br />

Reichwein, Winter <strong>07</strong>/08<br />

Abb. <strong>07</strong>: Chronofotograf<br />

Etienne-Jules Marey, Reihenphotographie,<br />

1880<br />

Abb. 08: Die Zeitkarte für<br />

Euralille, OMA, 1994, zeigt<br />

die Schrumpfung Europas<br />

durch Hochgeschwindigkeitszüge<br />

Abb. <strong>09</strong>: ‚Sankey-Diagramm‘<br />

von United Bottle,<br />

Instant Architects, 20<strong>07</strong> .<br />

„The United Bottle scenario<br />

is based on the idea that<br />

newly <strong>des</strong>igned PET bottles<br />

can be taken out of the<br />

regular recycling circuits<br />

in case of crisis or specifi c<br />

demand, in order to be used<br />

as instant building materials<br />

for temporary housing“<br />

Anm.: 1 Auf dem 9.<br />

CIAM-Kongress 1953<br />

präsentierten Alison<br />

und Peter Smithson ihre<br />

Auseinandersetzung mit<br />

dem Vorgefundenen. Das<br />

As-Found-Prinzip, Thomas<br />

Schregenberger, in: Archplus<br />

38, 2006<br />

2 Defi nitive Instability: The<br />

Downtown Athletic Club -<br />

Delirious New York, Rem<br />

Koolhaas 1978<br />

11


12 Referat<br />

Julia Schütz<br />

Sommer 08<br />

Andreas Wachter<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

02<br />

1.1.1<br />

Drift<br />

Dérive<br />

Eine Methode, die die Situationisten nutzen um die psychogeographische<br />

Natur einer Stadt wahrzunehmen, war das Dérive: Ein<br />

eiliges Umherschweifen und Durchqueren abwechslungsreicher<br />

Umgebungen.<br />

Da die Situationisten von einem konstruktiven Spielverhalten<br />

ausgehen, erfolgt auch die Bewegung durch die Stadt auf eine<br />

spielerische Art. Sie befreien sich von stadtgegebenen Zwängen,<br />

irren ziel- und planlos umher, verachten alle gewohnten Wege<br />

und entfremden die eigentliche Funktion der Stadt. Sie wird so<br />

zum Erlebnis- und Erfahrungsraum, der Möglichkeiten für konstruierte<br />

Situationen bietet. Auf diese Weise soll Material beschaffen<br />

werden, das die Situationisten für ihre Kritik am bestehenden<br />

Urbanismus nutzen. Ziel der situationistischen Bewegung ist es<br />

die Wahrheit <strong>des</strong> unmittelbaren Lebens zu begreifen. Ihrer Theorie<br />

zufolge sind die psychogeographischen Konturen einer Stadt<br />

ständigem Wandel ausgesetzt, die das Fortbewegen in der Stadt<br />

bestimmen. Sie beschreiben unbewusste Grenzen, die in der Regel<br />

nicht durchbrochen werden. Das Umherschweifen widersetzt sich<br />

eben diesen Grenzen und macht auf neue städtische Situationen<br />

aufmerksam, die vom rasanten Leben der 60/70er Jahre ignoriert<br />

werden.<br />

Das Dérive überlässt nichts dem Zufall, es versucht vielmehr diesen<br />

auszublenden. Dazu werden im Vorhinein Regeln bestimmt,<br />

die spontane Gefühlsentscheidungen übergehen und damit unbeeinfl<br />

usst von Alltäglichem die psychogeographische Wirkung der<br />

Stadt bestimmen.


The Naked City<br />

Debord ließ sich mit seinen Genossen oft Tage lang durch die Pariser<br />

Strassen treiben. Dabei ging es darum, die gewohnten Wege<br />

zu verlassen. Sie bewegten sich nach „algorithmischen Störmustern“1,<br />

verabredeten sich mit unbekannten Personen an unbekannten<br />

Orten oder fuhren mit dem Taxi in irgendeine Richtung<br />

und ließen sich aussetzen. So kreierten sie Situationen, die ihnen<br />

Erfahrungen und Empfi ndungen vermittelten. Dabei dokumentierten<br />

sie „Attraktoren, Strudel, feste Punkte, Kraftfelder, Ströme<br />

und Bezüge“ in bzw. zwischen den Stadtteilen. Nachempfi nden<br />

lässt sich dies gut, stellt man sich beispielsweise eine Kreuzung<br />

vor, an der ein Weg in eine belebte Fussgängerzone führt und ein<br />

anderer in einen unübersichtlichen Hinterhof. Somit hätte man<br />

einen Attraktor einerseits und ein negatives Kraftfeld andererseits.<br />

Die Orte mit spezifi schen Atmosphären verzeichneten sie in dem<br />

Plan ‚The Naked City‘. Andere, während <strong>des</strong> Dérives für irrelevant<br />

befundene Orte werden in der Karte nicht dargestellt. So<br />

erscheint Paris als fragmentarisches Gebilde einzelner Orte die<br />

zueinander in Bezug stehen. Die geographische Lage der einzelnen<br />

Orte ist dabei sekundär und muss nicht der Realität entsprechen.<br />

Vielmehr werden die einzelnen ‚Platten‘ je nach gefühlter<br />

Bedeutung und Zusammenhang mit anderen Gebieten gezielt<br />

verschoben dargestellt.<br />

Die aus einem Dérive entwickelten Karten nennt man psychogeographische<br />

Karten, da die Geographie und die menschliche<br />

Psyche ihre Koordinaten sind. Es handelt sich bei der Psychogeographie<br />

um eine Orts- und Seelenerkundung deren Grundlage<br />

menschliches Fühlen ist.<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

Abb. 01: Diskussionsrunde<br />

der Situationistischen<br />

Internationale<br />

Abb. 02: A. Jorn, Mémoires,<br />

Collage, 1958<br />

Abb. 03: Guide Psychogeographique<br />

de Paris,<br />

Discours sur les passions<br />

de l‘amour, G. Debord<br />

Abb. 04: The Naked City,<br />

Paris, G. Debord<br />

Abb. 05: Ambiance‘s unity,<br />

Draft, Paris, G. Debord<br />

Abb. 06: Die Situationistische<br />

Internationale war<br />

maßgeblich am Ausbruch<br />

der 68er Revolution beteiligt.<br />

1<br />

dabei überlagerten sie<br />

z.B. einen Stadtplan mit<br />

einer Zickzacklinie, die<br />

sich aus Dreiecken ergab<br />

und versuchten dieser<br />

Linie exakt durch die Stadt<br />

zu folgen. So mussten sie<br />

häufi g statt auf Strassen<br />

zu gehen, Hinterhöfe oder<br />

Gebäude durchqueren.<br />

13


01 03<br />

14 Übung<br />

Stuttgart: Entdeckung der dritten Dimension<br />

Robin Fuchs<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

Übung<br />

Andreas Wachter<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: Achse der Königsstrasse<br />

vs Querlaufen im<br />

Derive<br />

Abb. 02: Weg der im Derive<br />

zurückgelegt werden sollte<br />

02<br />

Stuttgarts Königsstraße ist eine der wichtigsten Einkaufsstrassen<br />

Süddeutschlands. In kommerzieller Hinsicht funktioniert sie gut<br />

und befriedigt die Wünsche ihrer Benutzer. Abseits der großzügigen<br />

Achse verliert sich der Einfl uss <strong>des</strong> Handels. Andere Qualitäten<br />

müssen hier vorherrschen, die es zu untersuchen gilt. Es soll<br />

<strong>des</strong>halb eine zufällige Tour gewählt werden, die sich unabhängig<br />

von der Hierarchie der Achse bewegt.<br />

Die Tour wird über ein Bild generiert: Mit Hilfe einer Ebene, die<br />

eine Knitter-Struktur enthält, wird die Stadtstruktur überlagert<br />

und die Flussrichtung der Königstraße unterbrochen. Der Weg<br />

führt durch die Freifl ächen im Plan und schneidet die Einkaufsmeile<br />

an gewissen Punkten, bewegt sich jedoch vorwiegend in<br />

den benachbarten Stadtteilen. Dabei durchwandert er Gebäudemassen,<br />

in die man eindringt und deren Identität im Stadtraum<br />

beschrieben werden soll.<br />

Die Stadt wird als Topografi e erlebt, Hierarchien werden aufgebrochen.<br />

Im Verlauf <strong>des</strong> Derive ergaben folgende wichtige Punkte:<br />

1. Kontaktpunkte K mit der Königsstraße, 2. die Situationen<br />

während der Tour, 3. die Höfe H der durchquerten Gebäude. Die<br />

Situationen wurden charakterisierend aufskizziert, Bewegungsrichtungen<br />

dokumentiert und Orte defi niert. Rückblickend fi el vor<br />

allem auf, dass Stuttgarts Gebäude der Innenstadt zwei Gesichter<br />

haben. Zum einen das der geschäftigen Fassade zur Straße, zum<br />

anderen das der vernachlässigten, zurückgezogenen Hofseite.<br />

Jedoch kann man gerade hier, fern ab vom Trubel <strong>des</strong> Verkaufs,<br />

individuelle Ansässige <strong>des</strong> Alltags fi nden, die an scheinbar unlukrativen<br />

Orten ihrer Profession nachkommen und die Privatsphäre<br />

schätzen.


05<br />

<strong>07</strong><br />

06<br />

08<br />

04<br />

Abb. 04: Der Kontakt mit<br />

der Königsstraße während<br />

der Tour wurde im Verlauf<br />

<strong>des</strong> Derive eher unwichtig.<br />

Bedeutender waren die<br />

kleinen Details, die es zu<br />

entdecken galt und aus<br />

denen sich dann ein Netz<br />

und schließlich eine Karte<br />

entdeckter Nebenorte<br />

ergab.<br />

Abb. 05: Alte Haustechniknutzungen<br />

werden zu<br />

Aufenthaltsfl ächen umgewandelt<br />

Abb. 06: Nutzung der Höfe<br />

als Anziehungspunkte;<br />

Fußpfl ege für fußfaule<br />

Passanten<br />

Abb. <strong>07</strong>: Neunutzung für<br />

Ausstellungen<br />

Abb. 08: Angliederung der<br />

Kellerbüros an den Hof;<br />

eine freie Arbeitsbühne<br />

wird installiert<br />

15


16 Referat<br />

Tania Simon<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

1.1.2<br />

Drift<br />

Close-up<br />

Fluxus war die erste intermediale Kunstform seit DADA in der<br />

Elemente aus Musik, Theater, Film, Kunst, Literatur und elektronischen<br />

Medien nicht nur gleichberechtigt genutzt, sondern<br />

zu einer neuen, übergreifenden Kunstform entwickelt wurden.<br />

Kaum eine Kunstrichtung ab 1945 hat die moderne Kunst so stark<br />

beeinfl usst wie der Fluxus. Hauptziel der Bewegung war es, die<br />

Grenzen zwischen den Künsten sowie zwischen den Künstlern<br />

und dem Publikum aufzuheben und dadurch ein Zusammenspiel<br />

zwischen ihnen zu erreichen. Die Künstler stellten sich nicht in<br />

Werken, sondern nur in Aufführungen, Protesten und Ideen dar.<br />

Die Werke waren das, was als Aktionsrelikte übrig blieben. Die<br />

Bewegung wollte sozial wirken und ihr Ziel war es, die schönen<br />

Künste auszulöschen. Das Kunstobjekt als funktionsloser Gegenstand,<br />

welches nur verkauft werden soll, wurde strikt abgelehnt.<br />

Die oftmals anarchistischen Aktionen mündeten in dem utopischen<br />

Traum, die Kunst zu entkommerzialisieren und sie vor<br />

allem auch zu entprofessionalisieren. Die „life performance“ sollte<br />

im Mittelpunkt stehen, der Zufall sollte regieren. Ein Drehbuch<br />

für die Aktionen gab es nicht und es überwog das Experiment.<br />

Herangehensweise<br />

• Unschuldiger Umgang mit den Dingen<br />

• Den Dingen festgelegte Bedeutung entziehen. „Demolish serious<br />

culture!“<br />

• Die menschlichen Vorstellungen von den Dingen befreien und<br />

damit einer neuen Sicht und Nutzung zugänglich machen.<br />

Kreativität = Kapital<br />

• Do it youself! Vom Betrachter zum Akteur. Der Künstler gibt<br />

Anweisungen oder Material vor. Der bisherige Betrachter muss


•<br />

die Sache selber machen- Selbsterfahrung wird angeregt. Jeder<br />

Mensch ist ein Künstler.<br />

Multimedia: alle fünf Sinne kommen zum Einsatz. Kunst, Malerei,<br />

Skulptur, Musik und Tanz verbinden sich.<br />

The Fly<br />

1970 produzierte Yoko Ono den Film Fly. In diesem werden<br />

nackte Menschenkörper durch Einzelbildkompositionen auf eine<br />

asexuelle Art und Weise gezeigt. Die starke physische Präsenz der<br />

Körper, die jedoch abgelöst von jeder Handlung und Charakterisierung<br />

sind, zeichnet diesen Film aus. Dies wird erreicht indem<br />

ein starker Zoom, close up, auf den Körper geworfen wird. Der<br />

Körper ist dadurch nicht mehr als Ganzes zu erkennen. Es entsteht<br />

eine Interpretationsfreiheit. Man fi ndet eine neue Assozation<br />

zu dem Körper. Die Fliege läuft auf einem weiblichen Körper,<br />

der als solcher in den Hintergrund tritt. Der Körper ist nicht als<br />

Ganzes wichtig, sondern viel mehr seine Struktur und Kurven, er<br />

übernimmt Bühnenbildfunktion.<br />

Man kann nicht mehr wirklich über einen Körper reden sondern<br />

viel mehr über eine Landschaft.<br />

Abb.01: Bildreihe aus dem<br />

Film „The Fly“ von Yoko<br />

Ono; 1970<br />

01<br />

17


18<br />

Übung<br />

Tania Simon<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

Übung<br />

Francois Bruneau<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Close-up Eppelheim<br />

In Eppelheim soll ein zeitgemäßer Landschaftsraum mit prägnanter<br />

Qualität entwickelt werden. Dazu muss sich das Projekt<br />

einerseits deutlich von der umgebenden „Zwischenstadt“ abheben<br />

und andererseits die vorhandenen landschaftlichen Qualitäten<br />

ausbauen.<br />

Zu diesem Teil <strong>des</strong> Projekts habe ich, in Anlehnung an Yoko Ono‘s<br />

Film ‚Fly‘, den zwischenstädtischen Raum von Eppelheim analysiert.<br />

Die Herangehensweise bestand darin, dass zunächst ein closeup<br />

auf den Boden „geworfen“ wurde. Nach jeweils 20 Schritten<br />

entstand ein Foto. Der Abstand zum Boden betrug dabei ca. einen<br />

Meter.<br />

Durch diesen Vorgang sollte klar werden, wie die Strasse sich vom<br />

Stadtzentrum bis hin zur Landwirtschaftzone verhält. Auf Grund<br />

<strong>des</strong> Bodenbelags wurde deutlich, dass diese Zwischenzone keine<br />

klare Linie verfolgt. Es entsteht eine „Landschaft“ der Texturen,<br />

die keine eindeutigen Kategorisierung oder Grenzen zulässt: Asphalt,<br />

Kies, Unkraut, Gras, Bäume, Gehwegplatten sind rhytmisch<br />

durchmischt.


Parkplatz Karlsruhe National<br />

Ein close-up auf die Nummerschilder dieses Parkplatzes zeigt eine<br />

dem schnellen Blick verborgende und rätselhafte Herkunftslandschaft<br />

auf. Ein gutes Viertel aller Parkenden kommt aus Münster,<br />

einer Stadt die rund 400km von Karlsruhe entfernt liegt. Welche<br />

Pendlerlogik schreibt hier die Nummernschildtopographie?<br />

01<br />

02<br />

Abb. 01: Fotoserie Eppelheim;<br />

Texturen <strong>des</strong><br />

zwischenstädtischen<br />

Straßenraums, T. Simon<br />

Abb. 02: Nummerschilder<br />

auf dem Parkplatz,<br />

versteckte Herkunftslandschaft,<br />

F. Bruneau<br />

19


20 Referat<br />

Björn Dittrich<br />

Sebastian Schuster<br />

Sommer 08<br />

1.4.3<br />

Drift<br />

Fundstücke<br />

Bei der internationalen Betrachtung von Architektur, sei es in<br />

den Medien, oder in der theoretischen Auseinandersetzung mit<br />

dem Thema, liegt der allgemeine Fokus meist auf populären<br />

Hochglanzarchitekturen. Das so kreierte Bild <strong>des</strong> urbanen Lebensraumes<br />

ist realitätsfremd und erweckt einen Anspruch, den<br />

unser Umfeld nicht erfüllen kann. Eine Analyse von Alltagstypologien<br />

zielt also auf die <strong>Dokumentation</strong> <strong>des</strong> reell erlebten urbanen<br />

Lebensraumes, und probiert weniger einen Misstand, als viel<br />

mehr ein Potenzial in diesen Produkten <strong>des</strong> alltäglichen Lebens zu<br />

sehen.<br />

Da-me Architektur<br />

Atelier Bow Wow, eine Architekturbüro aus Tokyo, benennt diese<br />

Alltagsarchitekturen als Da-me Architektur (no good architecture)<br />

Der Begriff beschreibt die meist aus Platzmangel entstandenen<br />

anonymen, namenlosen, häufi g als wenig schön empfundenen<br />

Hybridarchitekturen der Tokioer Innenstadt.<br />

Diese Bauten sind meist ungewöhnliche Kombinationen unterschiedlicher<br />

Nutzungen, und besetzen freie Flächen und Nischen<br />

die z.B. unter Brücken, auf Dächern, oder zwischen zwei sehr eng<br />

aneinander stehenden Gebäuden entstehen. Sie nutzen die Lücke<br />

gänzlich aus und zeigen so ihre enorme Anpassungsfähigkeit.<br />

Guidebook Methode<br />

Das Atelier Bow Wow wählt für die <strong>Dokumentation</strong> der Analysen<br />

die Methode <strong>des</strong> “Architekturführers“ (Guidebook).<br />

Durch die sehr vereinfachte Form der Darstellung, distanziert sich<br />

die Analyse von jeder Form der voreingenommenen Betrachtung.


Jegliche Anzeichen für hohen oder niedrigen kulturellen Wert der<br />

Gebäude werden bewusst weggelassen um eine Abstufung von<br />

Wertigkeiten zu vermeiden.<br />

Der erweiterbare und nicht hierarchisierende Charakter <strong>des</strong><br />

‚Guidebooks‘ entspricht der Bedeutung dieser Alltagstypologien<br />

sehr gut. In ihrem Auftreten als mit dem Stadtraum eng vernetzte<br />

Hybrid-Bauten, gliedern sich die Da-me Architekturen wie selbstverständlich<br />

in das urbane Gefüge ein.<br />

Eine <strong>Dokumentation</strong> von Da-me Architektur muss weniger als<br />

Präsentation von einzelnen, autarken Einheiten verstanden<br />

werden. Vielmehr vermittelt sie die Vernetzung dieser einzelnen<br />

kleinen Phänomene durch ihr häufi ges Auftreten und die oftmals<br />

vorhandene enge Verknüpfung mit der Infrastruktur der Stadt.<br />

So entsteht das Bild eines sich über die ganze Stadt erstreckenden<br />

Fel<strong>des</strong> (Abb. 1).<br />

Da-me Architektur ist oftmals dem menschlichen Maßstab sehr<br />

angepasst und bietet eine Interaktionsfl äche zwischen der Stadt<br />

und ihrer Bewohnern.<br />

01<br />

02<br />

Abb. 01: Made in Tokyo<br />

Map, Atelier Bow Wow,<br />

Tokyo<br />

Abb. 02: Electric Passage,<br />

Made in Tokyo, Atelier Bow<br />

Wow, Tokyo 2001<br />

21


01<br />

02<br />

Hauseingang<br />

house entrance<br />

Hot Dog Stand<br />

hot dog stand<br />

function: snack bar<br />

site: Kaiserstraße - Marktplatz<br />

- installed in a house entrance<br />

- takes half of the space in the front<br />

- norrows in the back<br />

22 Übung<br />

Made in Karlsruhe<br />

Björn Dittrich<br />

Sebastian Schuster<br />

Sommer 08<br />

Funktion: Imbiss<br />

Ort: Kaiserstraße - Marktplatz<br />

- installiert in einen Hauseingang<br />

- nimmt im vorderen Bereich die Hälfte <strong>des</strong> Eingangs ein<br />

- knickt im hinteren Bereich ab um den Zugang zum<br />

Eingang nicht zu versperren<br />

Wellblech<br />

corrugated metal<br />

Coca-Cola Wagen<br />

Coke cart<br />

Stütze<br />

column<br />

Mülleimer<br />

trash can<br />

In Anlehnung an die Idee von Atelier Bow-Wow haben wir begonnen<br />

einen Katalog von Da-me Architektur in Karlsruhe zu erstellen.<br />

Zunächst haben wir nach Hybrid-Architekturen gesucht.<br />

Später nach solchen, die -meist sehr kleine- Resträume besetzen<br />

und nutzbar machen.<br />

Die Darstellungsweise wurde aus dem Guidebook „Made in Tokyo“<br />

übernommen. Wie in Abb.01 zu sehen ist, besteht eine Seite<br />

jeweils aus einer Nummer und einem Titel, einem Lageplan, einer<br />

einfachen Strichzeichnung, einem erklärenden Text in Deutsch<br />

und Englisch und einem Foto der Situation. Die Nummerierung<br />

der analysierten Objekte trifft eine Aussage über die Reihenfolge<br />

in der sie entdeckt wurden. Zusätzlich verankert die Nummerierung<br />

das einzelne Objekt noch stärker im Kontext <strong>des</strong> Guidebooks<br />

als Sammlung von Beispielen für Da-me.<br />

Der Titel gibt der zunächst anonym aufgefundenen Architektur<br />

einen „Namen“ und hilft das benannte Beispiel mit seinen Eigenschaften<br />

zu charakterisieren.<br />

Der Lageplan verortet das jeweilige Beispiel im Stadtkontext,<br />

macht die einzelnen Objekte auffi ndbar und somit das Buch als<br />

„Guide“ in der Stadt benutzbar.<br />

Die abstrahierende Zeichnung reduziert das Bild auf die wesentlichen<br />

Funktionen und Charakteristika und löst sie von oberfl<br />

ächlichen Kategorisierungsindikatoren, wie z.B. Farbigkeit oder<br />

Materialität.<br />

Der Text analysiert das Gebäude auf eine nüchterne, beschreibende<br />

Art. Die Zweisprachigkeit macht die Inhalte <strong>des</strong> Buchs international<br />

zugänglich.


Antitypologie<br />

Neben der schlichten Würdigung von Da-me Architektur hat<br />

„Made in Tokyo“ auch noch eine zweite Thematik. Geht man<br />

davon aus, dass Typologien angewandte Strategien sind, könnte<br />

man die Alltagstyplogien mit ihrer taktischen Vorgehensweise als<br />

Antitypologie bezeichnen.<br />

Beispiele<br />

Der sogenannte ‚Hotdogstand‘ (Abb.01) besetzt die Hälfte eines<br />

Hauseingangs in der Fußgängerzone. Während sich seine Verkaufsfl<br />

äche mit ausfahrbarer Rolltheke zur Strasse orientiert, befi<br />

ndet sich der Zugang sowie die Kochnische im hinteren Bereich<br />

<strong>des</strong> Hauseingangs.<br />

Der Dönerladen ist die wahrscheinlich am meisten vorkommende<br />

Alltagstypologie im deutschen Raum. Das hier gezeigte Beispiel<br />

(Abb.02) ist besonders interessant, da er die ganze Breite<br />

<strong>des</strong> Hauses einnimmt und es somit zu einer Verschränkung von<br />

Hauseingangsbereich und Verkaufsfl äche kommt. Bewohner betreten<br />

das Gebäude durch den Laden.<br />

Ein anderes Beispiel (Abb.03 - nächste Seite) trägt den Titel<br />

‚Imbisstreppe‘. Es handelt sich dabei um ein typisches Hybridgebäude:<br />

Unter der Fußgängertreppe hat man einen Imbiss installiert.<br />

Der Imbiss gliedert sich in Theke und Toiletten (hinten) und<br />

Gastraum (vorne).<br />

03<br />

Dönerbude<br />

kebap house<br />

Treppenhaus<br />

staircase<br />

function: kebap house<br />

site: Kaiserstraße - Kronenplatz<br />

- as wide as the entire building<br />

- one has to cross the shop in order to enter the house<br />

Funktion: Dönerbude<br />

Ort: Kaiserstraße - Kronenplatz<br />

- genauso breit wie das ganze Haus<br />

- man muss durch den Laden um in das Haus zu kommen<br />

Eingangstür<br />

maindoor<br />

Theke<br />

bar<br />

Po<strong>des</strong>t<br />

landing<br />

Ladeneingang<br />

shopentrance<br />

Klingel<br />

doorbell<br />

Schild<br />

signage<br />

Abb. 01: Der Hotdogstand<br />

Abb. 02: Der Dönerladen<br />

02<br />

23


24<br />

01<br />

Fußgängerbrücke<br />

pe<strong>des</strong>trian bridge<br />

Imbisstreppe<br />

snackstairs<br />

Zigarettenautomat<br />

cigarette machine<br />

Eingang<br />

entrance<br />

Theke<br />

bar<br />

function: snack bar + pe<strong>des</strong>trian bridge<br />

site: gartenstraße + steinhäuserstraße<br />

- part of a bigger pe<strong>des</strong>trian bridge attached to two 11-story houses<br />

- across from a 6m wall, generating a very low frequentated passage<br />

Funktion: Imbiss + Fußgängerbrücke<br />

Ort: Gartenstraße + Steinhäuserstraße<br />

- Teil einer größeren Brücke zwischen zwei 11-stöckigen Häusern<br />

- erzeugt eine Passage mit einer gegenüberliegenden, 6m hohen Wand<br />

Po<strong>des</strong>t<br />

landing<br />

Toiletten<br />

restrooms<br />

Schild „Vesperhäuschen“<br />

signage „vesperhäuschen“


03<br />

25


26<br />

Referat<br />

Konstantin Filatow<br />

Philipp Lieser<br />

Sommer 08<br />

Jan Rubel<br />

Jacek Kaminski<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

1 www.neueraeume.de<br />

1<br />

1.4.4<br />

Drift<br />

Wanderungen<br />

Wanderungen sind eine Art der Fortbewegung, die nicht zweckgebundenen<br />

Gründen der Bewegung dient, sondern dem spezifi -<br />

schen Erleben von Raumgefügen. Die entstehenden Reaktionen<br />

auf bestimmte Raumsituationen leiten den Wanderer. Der Verlauf<br />

der Wanderung wird damit direkt beeinfl usst.<br />

„Seit 10 Jahren führt Boris Sieverts durch Stadtlandschaften.<br />

Angefangen hat er damit in Köln, auf der rechten Rheinseite. Es<br />

folgten weitere Führungen in Köln, dann eine ganze Reihe im<br />

Ruhrgebiet, in Paris, Rotterdam und andernorts. Die ein- und<br />

mehrtägigen Pauschalreisen <strong>des</strong> Büros für Städtereisen führen<br />

durch jene Zonen unserer Stadtlandschaften, die - abseits der<br />

Touristenziele der Innenstädte und der bekannten Ausfl ugsgebiete<br />

- bis dahin als Reiseziele nicht in Betracht kamen. Dabei sind es<br />

gerade die inneren und äußeren Ränder der Metropolen und die<br />

Zwischenräume der Ballungsgebiete, die einen binnen kurzer Zeit<br />

aus dem eigenen Kulturkreis entführen können und den Blick für<br />

die Weite und Vielfalt <strong>des</strong> Raumes öffnen.“1<br />

‚Wie man Städte bereisen sollte‘ ist eine Anleitung zur unkonventionellen<br />

Stadtsbesichtigung.<br />

[...]<br />

2. Finden Sie heraus, welche die Ortsteile sind, die im kollektiven<br />

Bewußtsein der Stadt von sich selbst unterrepräsentiert bis nicht<br />

vorhanden sind.<br />

3. Suchen Sie diese Orte auf. Stellen Sie Besonderheiten fest. Halten<br />

Sie sich über längere Zeiträume dort auf. Machen Sie Fotos<br />

von Orten, Dingen und Menschen, die Ihnen zugleich typisch und<br />

fotografi sch repräsentierbar erscheinen. Sprechen Sie mit Leuten,


die sich an diesen Orten schon länger aufhalten als Sie. [...]<br />

5. Kehren Sie zu den Orten zurück. Haben Sie Geduld. Lassen Sie<br />

Langeweile einfach vorübergehen.<br />

6. Kehren Sie mehrfach zurück, mit und ohne Kamera. Führen Sie<br />

Gespräche, trinken Sie Kaffees in den unscheinbarsten Lokalen.<br />

Betrinken Sie sich am hellichten Tag. Schlafen Sie Ihren Rausch<br />

an einem unpassenden Ort aus. Kommen Sie wieder mit Schlafsack<br />

und Zelt oder übernachten Sie in einer Pension/ Zimmer mit<br />

Frühstück/ kleinem Hotel. [...]<br />

13. Gehen Sie Fragen, die auftauchen, hartnäckig nach. Nicht, um<br />

die Wahrheit zu erfahren, sondern um viel zu hören zu bekommen;<br />

das hilft, die Grenzen zwischen Innenbildern und Faktizität<br />

aufzulösen.[...]<br />

16. Ihr Gegenüber kommt aus identitätsbildenden Regionen der<br />

Stadt. Welches Gefühl für diese Terra Incognita möchten Sie ihm<br />

vermitteln?<br />

17. Welche identitätsbildenden Elemente enthält die Terra Incognita<br />

selber? Tappen Sie nicht in die Falle der Stadtplaner und<br />

Lokalpolitiker, sondern nehmen Sie diese Elemente einfach zur<br />

Kenntnis. Meistens werden Sie sie umgehen.<br />

18. Gibt es Sensationen? Wenn ja, welche? Kommt in diesen<br />

Sensationen etwas verstärkt zum Ausdruck, das das ganze Gebiet<br />

wie gewisse Gerüche, die man nur dicht über dem Boden riecht,<br />

durchzieht? Unbedingt einbauen!! (auch wenn die Lautstärke dieser<br />

Sensationen unter Umständen den ganzen Spannungsbogen<br />

neu zu gestalten zwingt). Andere Sensationen sind wertlos, wird<br />

es aber auch kaum geben.<br />

19. Führen Sie Freunde und Fremde zu Ihren persönlichen Plätzen.<br />

Riskieren Sie peinliche Momente. Fassen Sie Ihre Vorlieben<br />

in Worte, die diese Vorlieben ausdrücken und begründen.<br />

Abb.1: Bitumen Palace,<br />

Boris Sieverts<br />

Abb.2: Parkdeckrestaurant,<br />

Boris Sieverts<br />

Abb.3: Sequenz von Fundstücken,<br />

Boris Sieverts<br />

2<br />

3<br />

27


28<br />

Übung<br />

Jan Rubel,<br />

Jacek Kaminski<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 2: Luftbild<br />

Abb. 3: Fußgängerbewegung<br />

Abb. 4: Autobewegung<br />

Abb. 5:<br />

Autofahrerbewegung<br />

1<br />

Pakman Realtime<br />

Komm, ich zeige dir ein Spiel - Mit dieser Aufforderung könnte<br />

man hinsichtlich <strong>des</strong> Parkplatzes am Zirkel Punkt 19 von B. Sieverts<br />

Stadtbereisunganleitung erfüllen.<br />

Bewegungsanalyse Parkplatz<br />

Der Parkplatz liegt innerhalb eines informellen städtischen Wegenetzes.<br />

Wenn ein Fussgänger diagonal den Parkplatz überquert,<br />

sucht er normalerweise freie Parkplätze, um den Weg zu verkürzen.<br />

Fußgänger im Gegensatz zu ausgestiegenden Autofahrern,<br />

drücken sich nicht zwischen Autos hindurch. Wenn der Parkplatz<br />

voll ist, wählen die Fussgänger diagonale Abkürzungen auf<br />

den Fahrspuren. Eine weitere Schwierigkeit stellen die Hecken<br />

zwischen den Stellplatzreihen dar. Manche Stellen sind niedergetrampelt<br />

und <strong>des</strong>wegen überquerbar. Jedoch verdecken die Autos<br />

die Hecken und dewegen kann man sich nicht sicher sein ob der<br />

gewählte Weg über eine Trampellücke führt.<br />

Der Parkplatz, ein auf ersten Blick langweiliger Ort, ist durch<br />

komplexe Regeln bestimmt, welche den Fußgänger in solch einer<br />

interessanten Art beeinfl ussen, dass daraus ein Spiel geschaffen<br />

werden kann.<br />

Das Spiel<br />

Das Ziel <strong>des</strong> Spielers ist es, den Parkplatz zu durchqueren von<br />

einem vorgegebenen Anfangspunkt zu einem vorgegebenen Ausgang.<br />

im geringsten Zeit und mit die kürzeste Weg zu erreichen,<br />

der zunächst als ein Anfangspunkt zu ein neuer Ausgangspunkt<br />

dient usw. Man muss auf fahrende Autos achten, ein Zusammentreffen<br />

mit einem Auto bedeutet „game over“. Es gibt behindernde<br />

Strauchreihen, deren Sichtbarkeit ist sowohl vom Standort<br />

unseres Helden als auch von der Präsenz der parkenden Autos<br />

abhängig. Eine gewisse Hilfe kann man in der Bewegung der<br />

ausgestiegenen Autofahrer fi nden, die schon gute Wege kennen;<br />

Autofahrer sind nicht gefährlich so lange sie nicht in die Autos<br />

einsteigen. Der Spieler hat vertikale oder horizontale Richtungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung, nur die Hecken können schräg<br />

passiert werden.<br />

3 4 5


Hecke<br />

0 Hecke Hecke<br />

Hecke<br />

LIVES EFFICIENCY: 45%<br />

LIVES EFFICIENCY: 72%<br />

SCORE: 63472<br />

VES EFFICIENCY: 26%<br />

SCORE: 1425725<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Abb. 6: Spiel - Zoom auf<br />

Spielerbewegung<br />

Abb. 7, 8: Spiel -Sequenzen<br />

29


30 Referat<br />

Übung<br />

Patrick Breithecker<br />

Sommer 08<br />

01<br />

1.1.5<br />

Drift<br />

Fahrten<br />

Mobility: A Room with a View<br />

Mit dem Hintergrund einer stetig anwachsenden Bevölkerungszahl<br />

und der damit verbundenen Notwendigkeit einer erweiterten<br />

Mobilität, zeichnet sich in der Moderne sowohl national also auch<br />

international ein neuer Anspruch bezüglich der Art und Weise<br />

einer solchen Vernetzung ab. Ein Wegbereiter hierzu ist Francine<br />

Houben, die die Ideen von Kevin Lynch (View from the Road)<br />

aufgreift und verschiedene Regionen hinsichtlich ihrer Mobilität<br />

untersucht und analysiert. Laut Houben sollte Mobilität nicht nur<br />

die Möglichkeit bieten von A nach B zu kommen oder eine Fläche<br />

für Verkehr bereitzustellen, sondern ist sie auch eine Form von<br />

Öffentlichkeit bzw. ein Ort an dem man seine Zeit verbringt (A<br />

Room with a View). Neben der funktionalen Ebene existiert ihrer<br />

Ansicht nach immer auch eine Ästhetik dieser Mobilität. Um diese<br />

zu untersuchen, wurden in einem Automobil 4 Kameras installiert<br />

und die Strecke auf den Autobahnen der Randstad auf einem<br />

Video festgehalten.<br />

Begriffsklärung<br />

Road: das Objekt der Untersuchung, ‚Ort <strong>des</strong> Geschehens‘, Verkehrsfl<br />

äche; Verge: ein Bereich, der noch unter dem Einfl uss der<br />

Straße selbst steht, ‚Niemandsland‘; Field: ein Gebiet, welches<br />

sich bis zum Horizont erstreckt und das Blickfeld beeinfl usst;<br />

Sequence: die Gesamtheit aus Road, Verge und Field ergibt die<br />

Route und ihr Design selbst.<br />

Das Ergebnis der Untersuchung sind Karten, die Daten im Bezug<br />

auf die gesamte Strecke wiedergeben und dem Betrachter einen<br />

Überblick der ‚Route‘ verschaffen. Jeder Ort erhält eine Bewertung<br />

im Bezug auf die gesamte Strecke und lässt sich damit in


02<br />

03<br />

04<br />

einer Art Skala einordnen.<br />

Frankenthal-Karlsruhe über Speyer<br />

Das Grundraster zur Unterteilung ist die Längeneinheit von<br />

1km in Ausnahmefällen allerdings auch 500m. Abb. <strong>09</strong> zeigt die<br />

komplette Strecke mit den verschiedenen Haltestellen und Über-<br />

bzw. Unterführungen, ebenso wurde hier symbolisch das nähere<br />

Umfeld (z.B. Wald, Gewerbe, Lärmschutzwände, Gärten, Felder<br />

oder auch Windräder) wiedergegeben. Darunter fi ndet man eine<br />

Abfolge der vorgefundenen Nutzungen wie z.B. Stadt, Vororte<br />

(Wohn-/Gewerbegebiete), Felder oder Wälder. Gefolgt von einer<br />

vereinfachten Darstellung <strong>des</strong> Blickfel<strong>des</strong> eines Bahnreisenden.<br />

Die Unterste Darstellung steht für die unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

<strong>des</strong> Zuges auf dieser Strecke.<br />

05<br />

06 <strong>07</strong><br />

08<br />

Abb. 01: The View from the<br />

Roas, Kelvin Lynch, David<br />

Appelyard, 1965<br />

Abb. 02: Untersuchungsgebiet:<br />

Autobahn Amsterdam,<br />

Den Haag, Rotterdam,<br />

Gouda, Utrecht<br />

Abb. 03: Vereinfachte Darstellung<br />

<strong>des</strong> Objektes der<br />

Untersuchung; Abbildung<br />

der Strecke<br />

Abb. 04: Begriffsklärung<br />

Abb. 05 u. Abb. 06:<br />

Auswertung der Daten,<br />

Defi nition der Felder<br />

Abb. <strong>07</strong>: Erstellung von<br />

Karten nach bestimmten<br />

Aspekten<br />

Abb. 08: Karte der Strecke<br />

Frankenthal - Karlsruhe<br />

mit allen erhobenen Daten<br />

(Highlights, Nutzung, Blickfeld<br />

und Geschwindigkeit)<br />

31


32 Referat<br />

Agathe Osika<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

01<br />

Abb. 01: Wettbewerbsbeitrag<br />

Bernard Tschumi,<br />

Drei Layer (von unten nach<br />

oben): Themengärten<br />

(Flächen), die Pavillons<br />

(Punkte) und das Wegenetz<br />

mit Erschließung und Promenaden<br />

(Linien).<br />

1.2.1<br />

Layer<br />

Raster, Punkte, Linien<br />

Layering ist das Übereinanderlagern unterschiedlicher Informationen.<br />

Dabei werden die einzelnen Layer zunächst unabhängig voneinander<br />

und losgelöst von jeglichem Kontext erstellt. Durch das<br />

anschließende Übereinanderlegen der einzelnen Ebenen ergibt<br />

sich ein komplexes Gesamtbild, aus denen sich unterschiedliche<br />

Zusammenhänge zwischen den Layern ergeben.<br />

Das Ziel der Methode ist jedoch nicht, ein einheitliches Gesamtbild<br />

zu schaffen sondern soll vielmehr als Hilfsmittel verstanden<br />

werden, das sich der Komplexität eines Programms stellt.<br />

Das Layering ist keine Kartierung von Vorhandenem, sondern das<br />

Erfassen der Komplexität <strong>des</strong> beabsichtigten Programms. Es ist<br />

daher unbestimmt und interpretationsoffen.<br />

Parc de la Villette, Paris (Wettbwerb 1987)<br />

Der Entwurf von OMA verzichtet auf einen ausgearbeiteten Lageplan.<br />

Statt<strong>des</strong>sen beruht die konzeptionelle Strategie <strong>des</strong> Entwurfs<br />

‚Parc de la Villette‘ auf der Übereinanderlagerung von vier<br />

Ebenen: eine Reihe von parallelen Bandstrukturen mit bestimmten<br />

Inhalten, kleinräumige Elemente wie Konfetti gleichmäßig<br />

über das Grundstück verteilt, ein Wegesystem sowohl für Zugänge<br />

von der Stadt sowie Rundgänge und Verbindungswege und die<br />

Einbindung der bestehenden größeren Gebäude sowie neu hinzukommende<br />

großformatige Bauten.<br />

Durch das Übereinanderschichten der einzelnen Layer entsteht<br />

ein komplexes Gesamtbild, das neue Zusammenhänge zwischen<br />

den Ebenen offenlegt und aufgrund der Flexibilität individuell


auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen kann. Für den Entwurf<br />

‚Parc de la Villette‘ hat das Architekturbüro OMA versucht an<br />

Stelle eines fertigen, starren Designs, eine Methode zu entwickeln,<br />

die ermöglicht, auf Nutzungsänderungen und wechselnde Ansprüche<br />

zu reagieren.<br />

Der Entwurf schlägt daher ein Programm mit Zonen vor, das die<br />

verschiedenen Funktionen aufnehmen soll.<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Streifen: Die parallelen Ost-West-Streifen sollen eine erste Zonierung<br />

darstellen. Dabei sind die Grenzen jedoch durchlässig<br />

und die Anordnung fl exibel austauschbar. (Abb. 02, 2)<br />

Punktartiges Gitter (Konfetti): Bei diesem Layer wurde eine<br />

streng mathematische Berechnung punktartiger Gitter erstellt,<br />

in die verschiedene kleinere Entwurfselemente eingeordnet<br />

wurden. (Abb. 02,3)<br />

Infrastrukturebene: Ein Wegesystem, das sowohl Zugänge von<br />

der Stadt sowie Rundgänge und die Einbindung der bestehenden<br />

größeren Gebäude regelt. (Abb. 02,4)<br />

Abb. 01: Layer 1-5<br />

Die verschiedenen<br />

Nutzungen auf Layer aufgeteilt<br />

Abb. 02: Layer im Kontext:<br />

Übereinanderlagerung der<br />

Layer<br />

03 02<br />

33


34 Übung<br />

Oliver Ernst<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01 02<br />

03 04<br />

05 06<br />

Überträgt man die Mapping-Methode ‚Layer – Punkte, Linien,<br />

Flächen‘ auf den Parkplatz vor dem Rechenzentrum der Universität<br />

Karlsruhe, so kann man mögliche Raumprogrammänderungen<br />

in mehreren Layern erfassen. So enthalten die Layer die Grundfl<br />

äche <strong>des</strong> gesamten Parkplatzes, die Stellplätze mit Abendsonne,<br />

nötige Fußgängerverbindungen oder Abends noch beparkte<br />

Stellplätze.<br />

Park Platz<br />

Durch Verschiebung und Ergänzung der Elemente innerhalb der<br />

Layer und Überlagerung der Layer kann man nun beispielsweise<br />

Erkenntnisse gewinnen, wie der Parkplatz durch eine andere Aufteilung<br />

besser genutzt werden könnte.<br />

Die Parkfl ächen sind an der Zufahrt angeordnet, während die freien<br />

und besonnten Flächen sich auf der gegenüberliegenden Seite<br />

befi nden. Dazwischen fi ndet das Grün Platz, das nun durch die<br />

Wege für Fußgänger geregelt gequert und erweitert werden kann.


<strong>07</strong><br />

08<br />

Abb. 01:<br />

Beparkte Stellplätze<br />

Abb. 02: Zusammengefasste<br />

beparkte Fläche<br />

Abb. 03:<br />

Besonnte Stellplätze<br />

Abb. 04: Zusammengefasste<br />

besonnte Fläche<br />

Abb. 05: vorgefundene<br />

Trampelpfade in den Heckenabschnitten<br />

Abb. 06: Ergänzte Trampepfade<br />

Abb. <strong>07</strong>: Überlagerung der<br />

Layer<br />

Abb. 08: potentielle Neuordnung:<br />

Sonnenstreifen,<br />

Waldstreifen und kondensierter<br />

Parkstreifen<br />

35


36 Referat<br />

Zum Thema Netze, Flecken und Bereiche stehen zwei Werke zur<br />

Claudia Quell<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

06<br />

06<br />

1.2.2<br />

Layer<br />

Netze, Flecken, Bereiche<br />

Verfügung. Zum einen das Buch ‚Netzstadt - Einführung in das<br />

Stadtentwerfen‘ von F. Oswald und P. Baccini und zum anderen<br />

das Buch ‚Die Schweiz - Ein städtebauliches Portrait‘ <strong>des</strong> ETH<br />

Studios Basel in Zusammenarbeit mit Architekturstudenten.<br />

‚Netzstadt‘ bezeichnet eine Theorie, die von Franz Oswald und<br />

Peter Baccini in den 90er Jahren an der ETH Zürich entwickelt<br />

worden ist. Sie verwenden den Begriff ‚Netzstadt‘ als Modell zum<br />

grundsätzlichen Verständnis von Bedeutungen von räumlichen,<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Personen,<br />

Quartieren, Kommunen usw. und als Methode zur morphologischen<br />

und physiologischen Analyse eines ausgewählten Territorium<br />

zur Feststellung von <strong>des</strong>sen Qualitäten.<br />

‚Die Schweiz - Ein städtebauliches Portrait‘ ist das Ergebnis<br />

einer Forschungsarbeit über mehrere Jahre hinweg. Ziel war es,<br />

Portraits der einzelnen Regionen der Schweiz zu erhalten. Hierfür<br />

wurden Regionen mit ähnlichen Charakteren zu Kategorien<br />

zusammengefasst und dann untereinander verglichen.<br />

Gebrauchsanleitung Netzstadt<br />

Das Vorgehen in der Netzstadtmethode erfolgt in mehreren<br />

Schritten. Zunächst werden so genannte Beobachtungs- und Projektperimeter<br />

festgelegt. Das sind Felder in denen Beobachtungen<br />

angestellt werden, bzw. in denen das zukünftige Projekt liegt.<br />

Dann erfolgt eine morphologische und physiologische Analyse im<br />

Beobachtungsperimeter. Die morphologische Analyse hat zum<br />

Ziel durch Auffi nden von Flächen, Formen und Strukturen die<br />

Knoten zu identifi zieren. Die physiologische Analyse dient <strong>des</strong><br />

Herausfi ndens der Flüsse und der Interaktionen im System.


Danach wird vom Maßstab <strong>des</strong> Beobachtungsperimeters auf die<br />

Ebene <strong>des</strong> Projektperimeters gewechselt. Es soll nun herausgefunden<br />

werden, welche Eigenschaften typisch für das Netz sind.<br />

Dafür wir erneut eine morphologische und physiologische Analyse<br />

durchgeführt. Diesmal vertieft durch das Einbeziehen von Indikatoren.<br />

In einem dritten Schritt, der allerdings über die reine Analyse<br />

hinausgeht, würde die Netzstadtmethode dann die Erkenntnisse<br />

anhand von Qualitätskriterien bewerten und so Stärken und<br />

Schwächen erkennen.<br />

Gebrauchsanleitung Portrait<br />

Zur Erstellung eines Portraits einer bestimmten Gegend, muss<br />

man sich zunächst Gedanken über die zu untersuchenden Aspekte<br />

machen. Sie sollen den Charakter möglichst deutlich aufzeigen<br />

können. Es folgt eine Reise zum Ort. Dabei werden spezifi sche<br />

Merkmale entdeckt, die für den Ort charakteristisch sind und<br />

nicht in Karten dokumentiert sind, und in die Analyse miteinbezogen.<br />

Für die Analyse werden die Layer mit den unterschiedlichen,<br />

untersuchten Aspekten transparent übereinander gelegt. Dabei<br />

ergeben sich verschiedene Farbdichten, die für die Intensität <strong>des</strong><br />

Charakters stehen.<br />

Die Arbeit mit Karten und Statistiken wird durch Beobachtungen,<br />

Interviews, Fotografi en und Filme unterstützt. Die Wiedergabe<br />

der Analyseergebnisse erfolgt in Karten, Grafi ken und/oder Bildstrecken.<br />

05 02<br />

06 03<br />

<strong>07</strong> 04<br />

Abb. 01 u. 02: morphologische<br />

und physiologische<br />

Ana lyse der Region Luzern-<br />

Nord, aus “Netzstadt -<br />

Einführung in das Stadtentwerfen”<br />

Abb. 03: Portrait der<br />

Metropo litanregion Basel-<br />

Mulhouse-Freiburg, aus<br />

“Die Schweiz - Ein städtebauliches<br />

Portrait”<br />

Abb. 04: Einzugsgebiete<br />

Radiosender und Zeitungen<br />

in der Metropolitanregion<br />

Basel-Mulhouse-Freiburg<br />

Abb. 05: Pendler in der<br />

Metropolitanregion Basel-<br />

Mulhouse-Freiburg<br />

01<br />

37


38<br />

01 02<br />

Übung<br />

Claudia Quell<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

03 04<br />

Netzstadtmethode - Anwendung auf den Parkplatz Europahalle<br />

Der erste Schritt ist das Wählen der Projekt- und Beobachtungsperimeter.<br />

Dann erfolgt eine morphologische und physiologische<br />

Untersuchung für beide Bereiche.<br />

In der morphologischen Analyse im Beobachtungsperimeter werden<br />

sowohl Strukturen <strong>des</strong> Verkehrs, als auch Lage und Verhältnis<br />

von Flächen, wie z.B. Verkehrsfl ächen, Parkfl ächen, Siedlungsfl<br />

ächen und Freifl ächen, untersucht. Die daraus gefundenen<br />

Knoten und Flüsse werden dann in der physiologischen Analyse<br />

zu einer Systembeschreibung zusammengefasst.<br />

Im nächsten Schritt wird auf den Maßstab <strong>des</strong> Projektperimeters<br />

eingezoomt. Hier gilt es zunächst die Netzelemente morphologisch<br />

nach Aktivitäten zu identifi zieren. Für die Analyse wurden<br />

die Aktivitäten „Lernen und Arbeiten“, „Wohnen und Freizeit“,<br />

„Parken“ und „Transportieren und Fahren“ gewählt. Auch hier<br />

werden die Erkenntnisse über Dichten und Verbindungen in einer<br />

physiologischen Analyse zu einem System zusammengetragen. In<br />

diesem sind Menschendichten, Verkehrsdichten und Angebotsdichten<br />

verzeichnet und die Flüsse und Verhältnisse zueinander<br />

dargestellt.


Methode Portrait - Anwendung auf den Parkplatz Europahalle<br />

Bevor man mit der eigentlichen Analyse startet, muss man sich<br />

zunächst Gedanken darüber machen, welche Besonderheit man<br />

porträtieren möchte und welche Aspekte dazu gehören. Um Herauszufi<br />

nden, wo der Charakter <strong>des</strong> Parkens besonders ausgeprägt<br />

ist, muss man Aspekte, wie langsame Geschwindigkeiten, Befahrbarkeit<br />

und Freifl äche, untersuchen. Auch das Einzugsgebiet zu<br />

betrachten kann hilfreich sein. Bei einer Überlagerung der transparenten<br />

Layer lässt sich erkennen, wo der Charakter besonders<br />

ausgeprägt ist. Im Bereich zwischen Europahalle und den Sportplätzen<br />

lässt sich eine besonders intensive Färbung erkennen.<br />

Hier sind besonders viele Parkbereiche festzustellen.<br />

Bei einer „Reise zum Ort“ wurde festgestellt, dass unterschiedliche<br />

Parkplatzarten gibt, denn einige sind kostenfrei, andere kostenpfl<br />

ichtig und wiederum andere haben eine beschränkte Parkdauer.<br />

Daraus leitet sich auch ein bestimmtes Nutzerverhalten ab.<br />

Diese Feststellung wird in einer zusätzlichen Karte dargestellt.<br />

Da auch abhängig von den Tageszeiten und Wochentagen ein<br />

unterschiedliches Nutzerverhalten beobachtet wurde, gibt es auch<br />

dazu drei weitere Karten.<br />

05<br />

Abb. 01: morphologische<br />

Analyse im Beobachtungsperimeter<br />

Abb. 02: physiologische<br />

Analyse im Beobachtungsperimeter<br />

Abb. 03: morphologische<br />

Analyse im Projektperimeter<br />

Abb. 04: physiologische<br />

Analyse im Projektperimeter<br />

Abb. 05 und 06: Portrait<br />

Parkraum und Aspekte<br />

Abb. <strong>07</strong>: Parkplatzarten<br />

06<br />

<strong>07</strong><br />

39


40<br />

Referat<br />

Colin Verney<br />

Sophie Wittmann<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Marian Schmitt<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: Die Geographie <strong>des</strong><br />

Ausreisezentrums Fürth:<br />

“How do political and social<br />

circumstances appear<br />

geographically? How can<br />

a criticism of exclusion be<br />

formulated by means of<br />

mapping?“<br />

Beit Lid<br />

Asira Ash-Shamaliya<br />

Saffarin<br />

57<br />

Ar-Ras<br />

Deir Sharaf<br />

Kafr Sur<br />

60<br />

Qusin<br />

Kur<br />

Kafr Zibad<br />

Kafr Qaddum<br />

Falamya Kafr Jammal<br />

Kafr 'Abbush<br />

Sarra<br />

Jit<br />

Baqa<br />

Tell<br />

Jayyus<br />

Hajja<br />

Iraq Burin<br />

Far'ata<br />

Beit Dajan<br />

Burin<br />

Immatin<br />

Madama<br />

Beit Furik<br />

55<br />

Asira Al-Qibilya<br />

'Isla<br />

Azzun<br />

Kafr Thulth<br />

Mudawwar<br />

Sanniriya<br />

60<br />

505<br />

505<br />

Atma<br />

Biddya<br />

505<br />

Mas-ha<br />

Az-Zawiya<br />

5<br />

Rafat<br />

Deir Ballut<br />

Al-Lubban Al-Gharbi<br />

Rantis<br />

'Abud<br />

60<br />

465<br />

458<br />

Deir Abu-Mash'al<br />

Shuqba<br />

Qibya<br />

Jammala<br />

Shabtin<br />

Deir Qaddis<br />

Ni'lin<br />

Kh. Bani Harith<br />

Ras Karkar<br />

458<br />

443<br />

3<br />

45<br />

458<br />

60<br />

1<br />

Beitillu<br />

An Naqura<br />

Al-Aqrabaniya<br />

Zawata<br />

Beit Iba<br />

Sal'it<br />

Elon Moreh<br />

Azmut<br />

Askar RC<br />

Al-Juneid Nablus<br />

Deir Al-Hatab<br />

Qedumim<br />

Salim<br />

Balata RC<br />

Kh. Sir<br />

Har Bracha Rujeib<br />

Nabi Elyas<br />

Kafr Laqif<br />

e<br />

Jinsafut<br />

Itamar<br />

Qarne Shomeron<br />

Yizhar Huwwara<br />

Ma'ale Shomeron<br />

Urif<br />

Awarta<br />

Immanu'el<br />

Odala<br />

ud<br />

Nofim<br />

Yaqir<br />

Yanun<br />

Einabus<br />

Zeita Jamma'in<br />

Jamma'in<br />

Beita<br />

an 'Izbat Al-Ashqar<br />

eit Amin<br />

Deir Istiya<br />

Qarawat Bani Hassan<br />

Osarin<br />

Sha'are Tiqva<br />

Kifl Haris<br />

Aqraba<br />

Revava<br />

Qira<br />

Kfar Tapuah<br />

Trans-Samarian Road<br />

Ez Efrayim Qiryat Netafim<br />

Marda<br />

Haris<br />

Yatma<br />

Barqan<br />

Yasuf<br />

Qabalan Jurish<br />

Elqana<br />

Barqan Industrial Area<br />

Sarta<br />

Ari'el<br />

Iskaka Rehelim<br />

Migdalim<br />

As Sawiya<br />

Qusra<br />

Bruchin<br />

Talfit<br />

Salfit<br />

Eli<br />

Majdal Bani F<br />

Ele Zahav<br />

Al-Lubban Ash-Sharqiya<br />

Qaryut<br />

Brukin<br />

Jalud<br />

Farkha<br />

'Ammuriya<br />

Shilo<br />

Kafr Ad-Dik<br />

Qarawat Bani Zeid<br />

Kh. Qeis<br />

Duma<br />

Pedu'el<br />

Deir Ghassana<br />

Mazari' An-Nubani<br />

Ma'ale Levona<br />

Shvut Rahel<br />

Arura<br />

Kafr 'Ein<br />

Bet Arye<br />

Abwein<br />

Deir As-Sudan<br />

Jiljilya<br />

Sinjil<br />

Turmus Ayya<br />

Beit Rima<br />

Al-Mughayyir<br />

Ajjul<br />

An Nabi Salih<br />

Umm Safa<br />

Khirbat Abu-Falah<br />

Ofarim<br />

Hallamish (Neve Zuf)<br />

Al-Mazra'a Ash-Sharqiya<br />

Ateret<br />

Deir Nidham<br />

Kafr Malik<br />

Allon Road<br />

'Atara<br />

Burham<br />

Silwad<br />

Kobar<br />

Nahli'el<br />

Bir Zeit<br />

Yabrud<br />

Abu Shukheidim<br />

'Ein Siniya<br />

Deir Jarir<br />

Kokhav Ha<br />

Nili Na'ale<br />

Dura Al-Qar'a<br />

Deir 'Ammar RC<br />

Jifna<br />

Al Mazra'a Al-Qibliya<br />

Al-Jalazun RC<br />

At-Tayba<br />

Ein Yabrud<br />

Talmon<br />

Abu Qash<br />

Surda<br />

Bet El Ofra<br />

Al-Janiya<br />

Hashmona'im<br />

Rimmonim<br />

Modi'in Illit Bil'in<br />

'Ein Qiniya<br />

Beitin Rammun<br />

Mattityahu<br />

Shilat<br />

Kafr Ni'ma<br />

Dolev<br />

Lapid Menora<br />

Deir Abu Ibzi<br />

Al-Bira<br />

Deir Dibwan<br />

Kfar Ruth<br />

'Ein Arik<br />

Saffa<br />

Psagot<br />

Beit Ur At-Tahta<br />

Ramallah<br />

Burka<br />

Maccabim<br />

Beituniya Al-Am'ari RC<br />

Beit Ur Al-Fauqa<br />

Kafr 'Aqab<br />

Beit Sira<br />

Bet Horon<br />

Kokhav Ya'aqov<br />

Kh. Al-Misbah<br />

Tel Ziyon<br />

Ma'ale Mikhmas<br />

Mikhmas<br />

Qalandiya RC<br />

At-Tira<br />

Rafat<br />

Sha'ar Binyamin<br />

Jaba<br />

Giv'at Ze'ev<br />

Industrial Area<br />

Man's Land<br />

Beit Liqya<br />

Beit Duqqu<br />

Qalandiya<br />

Al-Jib Al-Judeira<br />

Ar-Ram<br />

Allon Road<br />

Beit 'Anan<br />

Giv'on Hahadasha<br />

Atarot<br />

Dahiyat Al-Bareed Geva Binyamin<br />

Beit Ijza<br />

(Adam)<br />

Kh. Umm Al-Lahim<br />

Bir Nabala<br />

Giv'on<br />

Mevo Horon<br />

Al-Qubeiba<br />

Neve Ya'aqov<br />

Almon<br />

Qatanna<br />

Biddu<br />

Beit Hanina Al-Balad<br />

Hizma<br />

Kefar Adummim<br />

Har Adar<br />

Pisgat Ze'ev<br />

Beit Surik<br />

Ramot Allon<br />

Shu'afat RC<br />

Beit Iksa<br />

Al-Ka'abina<br />

Ramat Shlomo<br />

Anata<br />

French Hill<br />

Ramot Eshkol<br />

Mount<br />

Scopus<br />

Mishor Ad<br />

Industrial<br />

Az-Za'ayyem<br />

West<br />

Old City East<br />

Ma'ale Adummim<br />

Jerusalem Jerusalem<br />

Silwan<br />

Al-'Eizariya<br />

Abu Dis<br />

'Arab Al-Jahalin<br />

Qedar<br />

East Talpiyyot<br />

Jerusalem Landfill<br />

Beit-Safafa<br />

As-Sawahira ash-Sharqiya<br />

hemesh<br />

Giv'at Sur Bahir<br />

Gillo<br />

HaMatos<br />

Ash-Sheikh Sa'd<br />

Al-Walaja<br />

Battir<br />

Al-'Ubeidiya<br />

Har Homa<br />

Wadi al-'Arayis<br />

Har Gillo Ayda RC<br />

Al-Khas<br />

Al-'Aza RC<br />

Beit Jala<br />

02<br />

Wadi Fukin<br />

Dar Salah Juhdum Al-Haddadiya<br />

Al-Khadr<br />

Husan<br />

Bethlehem Beit Sahur<br />

Ad-Doha<br />

Umm Al-Qasseis<br />

1.3.1<br />

Gameboards<br />

Territorien<br />

�� ������������ ���� �������<br />

���������� �� �������� ����� �� ��� ����� ������� ������<br />

�������� ��� ������ ���� ��������� ������� ��������<br />

�������� �� ������ ��� �������� �� ����� �������<br />

��������� �� ��� ����� ���������<br />

������� ��� ���������� �� ���� ��������� ����� �� ���<br />

������<br />

����� �� ��������������� ��� ����������� �� ���������� ��<br />

������ �������� ��� ���� �� ������ � ������ �� �����<br />

����� �� �������� �� ����� ��� �� ��������� ����� �� ��� � ������� ������ ����������� �� ���������� �<br />

�� ����� ��� �� ��������� ����������� ���� �������� ����������� �� �������� ��� ������� ���������������<br />

������� �������� ���� ����������� �������� �� �������<br />

����� � ��� �� � ������������ ������� �� ���� �������� �� ������������� ���� �������� ���� ��� ��� ������� ��<br />

����������� ����� �� ������������ �� ��� ��������� ���� ������������ �� ��� ��������� ������� �� ���� �����<br />

������ ��� ������� ������� ������������� ��� ���� �� ���� �������� � ��� ���� ������� ��� ������� ������<br />

������ �� ������ ���� ������ ����� ����� ������� ��� ����� ��� ��� �������� ���� �� ��� ����� ��������� ������<br />

��� �� ������ ��� ���������� �� ���������� �� ��������� ���� �� ��� ���������� ������ �� ����� ��� ��� �������<br />

����� ��� �� ��� ��� ��� �������������� �� �� ������� ����� �� ���������� ��������� ��� ������� ��������������<br />

����� ������� �� ������ ������� ��������� ��� ��� ������������ ��� ������ ������������ ��� ����� ������<br />

����� �������� ���������� ��� ������� ���� ��� ����� ��� ������ �� ��������� ��� ��� ��������� �� ��� ������<br />

�� ������� ��� ����������������� ������������ �� ���� ������������ �������� ��� ��� ������ �� ��������<br />

������������ ����������� ��������� �� ������ ���� ���� ��� ��������� ��������� ��� ���������<br />

�������� �� ��� ����� ��� ��� ���������� �� ���� ����<br />

�������� ��� ������� ���� �� ������� �� ���������� ���� ������������� �� ���� ������������ ���� ������������<br />

���� �� ������� ��� ��������� ��� ������ �� ������� �������������� �� ����� �� ���� ����� ���������� ����<br />

�����<br />

���� �� ������ ���� ��� ������ ������ �� ��� ��������<br />

������� �� �������� �������� ��� �� ��������� ��� ���<br />

���������������� ��� ���������� ��������� ��� ����� ��� ���� ������������� ������ ��������������� ����� ������<br />

�������� ��� �������� ����� ��� �� ������� ������� ���� ��� �������� �� ���������� �� ������� �� � ������� ���<br />

������ �� ��������� ������ ������� ���� �� ����� ������������� ��� ��� � �������� �� ��������� �� ����<br />

����� ��� ������� �� ����������� �� ���������� ����� ������� �� ����� �� �������� ��� ��� ��� �������<br />

���� �� ������ ��� ��������� ��������� ���������� �� ��� ������ �� ����� ��� ������������� ��������� �� ������� ����<br />

����� ��� ����� ��������� ������� �� �������� ���� �������� ���� ����� �� ���������� ����������� ��� ��<br />

��� � ���������� ��������� �� ��� ���������� ������� ���������� ��������� ����������� �� �����<br />

������� �������� ��� ��� �� � ���������� �� �������<br />

������� ����������� ���������������� ����� �����<br />

��� �������� �� ������ ���������� ���� �������������<br />

������� ��� �������� ������ ��������� ��� ���� ������<br />

���� ���� �� �������������� ����������� �� �� �� �������<br />

�������� ����� ����� ������� �� ����������� �� ������������<br />

�� �������� �� ��� ������� ������� ����������� ���� ��<br />

������� �� � ������� ������ �� ���� �� ���� � ���� �� �<br />

��������� ������ ��� �� ����� ���� �����������<br />

��� ����� ��������� ������ ��� ������� ����� ����<br />

��� ��� ��� ����� �� �� ������� �� �������� �� �� ��������<br />

�������� ���� �� �� ������������� ��� ������ �������<br />

��� ��� � �������� �� �� �������� ������������� ��<br />

�������� ���� ����� �� �������� ������ ���� ��� ������<br />

������ ����� ��� ������� ���������� ���� ��� ���� ����<br />

�� � ���������� ���� �� ���������� �������� �� ������� ��<br />

���� � ������ ������� ��� ���� �� ����� ����������<br />

������ ������������ �� ����� ������� �� ��������� ���<br />

01<br />

��������� �� ��� ������<br />

����� ������������ ��� �������� ��<br />

��������� ����� �� �������<br />

��������� ���������<br />

�������� ���������<br />

������ �������� ��������<br />

��������� ��������<br />

���������<br />

����<br />

������������<br />

���<br />

�����<br />

��� ��� �����<br />

��������<br />

��������<br />

������������ ������� �� �������<br />

����<br />

������<br />

������������ �� ����������� ������<br />

��������� ������� ������� �� ��������<br />

���� �������� ����� ������� �� ������<br />

������� ��������������<br />

��� �� ������ �������� �������<br />

������� ������������ �� ���������<br />

����������� �� ��������� �� �����<br />

�������� �� ������� ��� ��������<br />

������� ��� �� ���������� ��� �����<br />

������������� �� ����� �����������<br />

����� ������� ������ �� ��������� ������<br />

����� ������� ������ �� ������� �� ���������<br />

��� �������� ����������� �� �� ��������������<br />

��� �� � ���� �� ��������� ����� ��� ����������� �� ����<br />

���������� ���������� ������ ���������� ��� ���� ��������� ������<br />

���� ��� ������� ���� ����� ���� ��� ���������� ������<br />

��������� ������� �� ���� �� ���������� ���� ��������� ������� ��<br />

��� ���� ���� ��� ��� ��� ���������� ���������� �� ���������<br />

��������<br />

�������<br />

��� �������<br />

��������� �� ��� ����������� ��� ������ ��� ������<br />

�������� ������� ��� ��������� ������� ������� ����<br />

� ������� ����� ������ �� ����� �� �� ��� ���� ����� ����<br />

������� ��� ������ ������ ���������� �� ��������<br />

������ �� ����������� �� ������� �� ������<br />

����� ������ ������ ��� �����<br />

������ �� ���� ������ �� ������<br />

������� ����������<br />

��������� �� �������� ����<br />

��� ���������� ���� ���<br />

������� �������� �� ������<br />

������������������ ����<br />

������� ������������ ��<br />

������ �������<br />

��������� �� ��� �����������<br />

��������� �������<br />

���������<br />

���������<br />

��������� �� ��� ������<br />

������ ����������<br />

��� ���� ��������� ���������� ��� �����������<br />

������ �� �������� �������<br />

�������<br />

������� ������ ��� ��� ����������� �� ������� ��������<br />

������ �� ������ ��<br />

��������� ���������������<br />

������ �� ������� ���<br />

������� ������ �������<br />

��������� ��<br />

� ��� ���� � �����<br />

������ ������ � ����<br />

��������� ��������� �� � �� ����<br />

������� �����<br />

������ �������<br />

������ �� ����������� �� ������� �� ������<br />

����� ������ ������ ��� ������<br />

������ �������<br />

��������������<br />

����������<br />

��������� ���������������<br />

�� ��� �� ����<br />

���������� ����������<br />

�� ���� �� �� ������������� ���������<br />

����������<br />

��������� ������<br />

��������<br />

�� �����������<br />

���������������� �<br />

������� ������<br />

���������������������������<br />

���������������������<br />

�������������� �� ������������<br />

�������� ��� ��������� ������ �� ��������<br />

��������� ��� ����������� ��� ����������������� ����� ���� �����������<br />

�������� ��<br />

������� ��������<br />

������������<br />

�����������<br />

������� �� ���� ������ ������ ���� ������ �������� ����� ���������� �����<br />

������ ��� �������� ����� ������ ���� ��������� ������ �������� ������� �������<br />

������� ��������� ������� ���������� �������� �����������<br />

������� �������<br />

������ ��� ���� ������������ ������ ������� ������� ������� ��� ��� ��������<br />

������ �������� �������� ������ ��� �������� ��������� ����� �����<br />

������ ������<br />

����� ������ ������<br />

����������<br />

������ �������<br />

������ ��������<br />

�������� ������� �������<br />

��� �������<br />

������ �� ���������<br />

������ ������ ��������<br />

�������� ��������<br />

����������� ��������<br />

��������<br />

����������� ������<br />

����� ��������<br />

������� ������<br />

�������<br />

������ ������������ ������� ��<br />

������� ��� ������������ ������<br />

��� ����� ��������� ������<br />

������ ������ ������<br />

��������� ������������<br />

������� ������������<br />

���� ���������� ���������� �� ������������� �����<br />

������� ����������� ������<br />

���� ����� ���������� �� �������� �����<br />

���� ������ ��������� �� ��� ������������<br />

�������<br />

��� �������� �������� ��������<br />

�������� ����� ��������<br />

�� ��� ��������<br />

� ��<br />

���� ��������<br />

�� �����������<br />

�������<br />

�������� ������� ������������<br />

�������� �� ��� ������� �� ��<br />

����� ������ ������� ������<br />

������� ���������� ������ ����� ����������� ������<br />

��� ������ ������� ����<br />

���������<br />

������������ ���� ��<br />

������������ ��������<br />

��� ��������� �� ��� ����� ��������� ������<br />

���� ���� �� ���� ��������� �� ������ �� ��� ������������� ������� ��� ��� ��� �� ���������� �� � �������� ��<br />

������� ������������� ��� ��������� ��� ������� ���� �� ������� �� ����� ��� ��������� ����� ��� �� ������������ ���<br />

��� �������� ��������� �� ��� ����� ��������� �������� ��� ��������� � ����������� �������� ���� �� ������ �� ���<br />

�� ��� ���� � ����� �� ���� �� ������� ��� ������� ����������� ������� ��� ���� ���� ������ �� ������ ����� ��� ���<br />

���������� �� �� � ���������� ������ �� ��� ������� ������ ���� ������������ ����� ��������� ������ � ������ �������� ��<br />

������ ��������� �������� �� ��� ���� ����������� ��������� ���� ������ ���� ��� ������ ��������� ����������� ���<br />

������ ������������������ ����� ���� �������� �� � ��������� �������<br />

�� ����<br />

��������� �������<br />

������<br />

���� ������<br />

���� ������������<br />

������� ���������<br />

����������<br />

������������ ��������<br />

���� ������ ���� �����<br />

��� ����<br />

���������<br />

�������<br />

� �����<br />

��������<br />

��������� ������<br />

���� ����������<br />

��� �����������<br />

������������<br />

�� ����<br />

�������� ����������� ��������<br />

������ �������<br />

������� ��������� �������<br />

������<br />

����<br />

���������� ����<br />

��������� ������<br />

���� ������ �����<br />

�� ����<br />

�� �����<br />

��� ����<br />

�� ����<br />

������ ����� �� ��������� ����� � �����<br />

��� ����<br />

�� ����<br />

������ ����� �� ��������� ����� �� �����<br />

������ ����� �� ��������� ����� �������<br />

������ ����� �� ��������� ����� �������<br />

����� ��������� ������<br />

�������� ������������<br />

������ ������� ������<br />

���� ������<br />

�����<br />

����� �������<br />

��� ����<br />

��<br />

�������� �����<br />

������ ������� ��������������<br />

��������������<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�������� ��� ������ �� ���������<br />

�� ���� ��������<br />

������� ������ �� ����<br />

���������<br />

����� ������ �� ���� ����� �����<br />

������ �<br />

������ �<br />

������ �<br />

������ �<br />

������ �<br />

�������<br />

��� �������� �������� ��������<br />

���� ������<br />

��������<br />

������ ����<br />

� �����<br />

�� �����<br />

�������<br />

�������� ����� �������� ��� ����� ��� ������ ��������<br />

������ ��� �����<br />

������� �������������� �� ���<br />

����� ��������� ������ ��� ���<br />

������������ ��� ������ �������<br />

��� ������� ����� ��� ������ ������� ��������� ��������<br />

������ �� ��� ��������� ������ ���� ��� �������� ���������<br />

��� �������� �����<br />

�������<br />

������������<br />

�������� �� �������� ��������<br />

������������� ����������� �� ���<br />

����� ��������� ������<br />

��� ����<br />

����� ����<br />

������<br />

���� ������ �� ����� � �������� �� ������� ��������<br />

����������� �� ��� ��������� ���������� ����<br />

�������<br />

�������� ����� �������� �� ��� ��������� ������� �����<br />

������ �������� ��������� �������� ����� ������������� ����<br />

������������ ��������<br />

�������� �������<br />

����� �� �������<br />

����� �� �������<br />

����� �� �������<br />

����� ��� ������ �������<br />

�� �������<br />

���� ���� �� ����������� �� ���������� ���<br />

��������� ��� ��� �������� �� ������� ���� ������<br />

����� �� �������<br />

������ �� ��������<br />

������� ������������ �������� ����������<br />

�� ����<br />

����� �� �������<br />

�������� �� ��������<br />

�������� ������� �������<br />

01


2002 erstellten Rafi Segal und Eyal Weizman die Arbeit ‚A Civilian<br />

Occupation‘ für die Bienale Venezia. Sie wurde nicht gezeigt,<br />

da sich die Israelische Regierung kompromitiert sah. Eine Darstellung<br />

<strong>des</strong> israelischen Siedlungsraum (blau) gegenüber palestinänsischen<br />

Gebieten (braun) zeigte auf, dass die Siedlungen<br />

nur 1,7% der Fläche besetzen, mit ihrer Siedlungsarchitektur aber<br />

46,5% der Westbank kontrollieren.<br />

Die Territorialität von Politik ist Gegenstand einer neuen<br />

Kartierungspraxis. Die Karte der ‚Geographie <strong>des</strong> Ausreisezentrums<br />

Fürth‘ (An Architektur 12, 2004) vereint mehrere Maßstäbe<br />

in einer Karte:<br />

1. Asylwohnheime nur in Bayern (schräg geschriebene Namen<br />

über das ganze Blatt), 2. Ausreisezentren in ganz Deutschland<br />

(oben links), 3. Beziehungen der Insaßen zu Fürth und Umgebung<br />

(unten rechts), 4. Architektur <strong>des</strong> Zentrums (rechts, 2. v.u.) und<br />

5. der Zellen (rechts, 4. v.u.). Zwei statistische Diagramme zur<br />

Einreisestatistik Deutschlands (unten links) und Aufentshaltdauer<br />

von Asylbewerbern in den verschiedenen Stationen sowie ein<br />

Foto komplementieren das Blatt. Diese Überlagerung von Statistik,<br />

Geographie und Architektur setzt das einzelne Gebaäude in<br />

einen psychologischen und politischen Zusammenhang.<br />

In ‘City of Collision, Jerusalem and the Principles of Confl ict<br />

Urbanism’ zeigen Philipp Misselwitz and Tim Rieniets ein schwieriges<br />

Territorium mit einer einprägsamen Methode: Grün ist<br />

israelisch, blau ist palästinensisch. Anhand von Feldern aus z. B.<br />

unterschiedlichen Geräuschen, Reisenzeiten oder Graffi ti werden<br />

die Grenzen quasi spürbar.<br />

01<br />

02<br />

03<br />

Abb.02: Detail Karte Westbank<br />

Segal/Weizmann.<br />

(B’TSELEM (http://www.<br />

btselem.org/English/Maps/<br />

Index.asp)tik, An Architektur<br />

6, 2003)<br />

Abb. 03 bis 05: City of<br />

Collision: Jerusalem and<br />

the Principles of Confl ict<br />

Urbanism; Decay: Sur Bahir<br />

/ Har Homa (2005), S. 366<br />

- 367<br />

The illustrated example<br />

above sets out links<br />

between neglect in the<br />

landscape and trauma in<br />

populations.<br />

„The Decay [...] is indicative<br />

of the fear, and hostility<br />

that characterize everyday<br />

life at the frontier.[...]<br />

Decay is also a symptom<br />

of the profound internal<br />

cultural and socioeconomic<br />

changes underway in villages<br />

[...]“<br />

41


01<br />

42 Übung<br />

Colin Verney<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Marian Schmitt<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: Luftbild Südseite<br />

<strong>des</strong> Bahnhofs<br />

Abb. 02: Nutzerterritorien<br />

am Südbahnhof, Karte und<br />

Legende, C. Verney<br />

Die Territorien der Reisenden<br />

Die Südseite <strong>des</strong> Hauptbahnhofes Karlsruhe scheint teilweise<br />

vergessen. Zwei Wahrnehmungs- und Nutzungsarten bilden sich<br />

heraus. Der fremde Reisende empfi ndet den Bereich als dreckig,<br />

voller Hindernisse und Verbote. Der clevere lokale Reisende dagegen<br />

weiß den Ort zu nutzen: kostenfreie Parkplätze und verborgene<br />

Short Cuts zu den Bahngleisen. So bildet sich eine inoffi zielle<br />

Kennerzone und eine geregelte Zone heraus, ohne das es eine<br />

tatsächliche Grenze gibt.<br />

HBF ZOB KA lokal global<br />

Die Karte stellt die These auf, dass die räumliche Struktur <strong>des</strong><br />

Südparkplatzes am Hauptbahnhof Karlsruhe in Diskrepanz zur<br />

Reichweite seiner Funktionen steht.<br />

Der Bahnhof Karlsruhe gehört in Deutschland zu den nur 21<br />

Bahnhöfen der ‚Kategorie 1‘. Trotz der nur 280.000 Einwohner<br />

Karlsruhes ist der Bahnhof damit Teil <strong>des</strong> europäischen Schnellzugnetzwerkes.<br />

Von ihm erreicht man ohne umzusteigen drei<br />

End- und drei Zwischenziele in Europa. Wieviele von den 55.000<br />

Passagieren täglich dieses globale Netzwerk benutzen ist nicht zu<br />

ermitteln. Der Bahnhof belegt dafür insgesamt ca. 180.000m2.<br />

Der Zentrale Omnibus Bahnhof, abschätzend ‚Südseite <strong>des</strong> Bahnhofs‘<br />

genannt, ist einer der wichtigsten Start- und Transitorte für<br />

den europäischen Fernbusverkehr. Von hier aus erreicht man<br />

alleine mit Eurolines ohne umzusteigen 31 End- und geschätze<br />

200 Zwischenziele in Europa. Mit Umsteigen erreicht alleine Eurolines<br />

rund 900 Städte. Dabei belegt der Busbahnhof inklusive<br />

Parkplätze nur ca 5% der Gesamtfl äche <strong>des</strong> Bahnhofareals.<br />

Die Flächengenügsamkeit <strong>des</strong> Busverkehrs versus <strong>des</strong> Flächenverbrauchs<br />

<strong>des</strong> Schienenverkehr, aber auch Lokalisierung, Funktionalität<br />

und semantischer Aufmerksamkeit steht in Diskrepanz zu<br />

den Reisemöglichkeiten und bedingt die unterschiedliche öffentliche<br />

Wahrnehmung der Verkehrsmittel.<br />

02


03 04<br />

05<br />

Abb. 03: Detail Busbahnhof<br />

und Parkplatz<br />

Abb. 04: Detail Benutzungsschema<br />

Südseite<br />

Abb. 05: Karte HBF ZOB KA,<br />

M. Schmitt<br />

43


44 Übung<br />

Sophie Wittmann<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Abb. 01: Detail<br />

Abb. 02: Gesamtansicht<br />

Abb. 03: Detail<br />

Abb. 04: Legende<br />

04<br />

Lichtkarte Parkplatz Hauptfriedhof<br />

Die Umgebung <strong>des</strong> Parkplatzes ist sehr ruhig, da er neben dem<br />

Karlsruher Hauptfriedhof und weitab <strong>des</strong> Verkehrs in der Haid<br />

und Neustraße liegt.<br />

Während der Nacht ist das Gebiet sehr dunkel. Es gibt wenige<br />

Laternen und diese stehen um das Park gebiet herum.<br />

Das bleiche Licht kommt aus dem angrenzenden Parkplatz <strong>des</strong><br />

privaten Instituts, <strong>des</strong>sen Gebäude hingegen sehr beleuchtet sind.<br />

Da wenig Licht vorhanden ist, wirkt der dunkle Parkplatz eher<br />

abstoßend. Wenn man allein am Abend herum läuft, fühlt man<br />

sich nicht unbedingt sicher.<br />

Es gibt einen Unterschied zwischen der großen Straße, die sehr<br />

beleuchtet ist, und dem Parkgebiet. Im Vergleich ist der Parkplatz<br />

richtig düster.<br />

Der Verkehr der Fahrzeuge – Autos und Fahrräder – gibt dem Ort<br />

und der Umgebung eine gewisse Dynamik.<br />

Die Fernscheinwerfer blenden die Passanten, richten den Blick<br />

auf die beleuchteten Objekte und zeichnen eine kurz ausfl ackernde<br />

Leuchtspur.<br />

01 02<br />

03


Geräuschkarte<br />

Man kann temporäre und dauernde Geräusche am Ort bemerken.<br />

Als beständige Quelle kann man zum Beispiel den Lärm der<br />

Fabrik und den weiten Verkehr in der Haid und Neustraße hören.<br />

Als punktuelles Geräusch hört man die Vögel, die Raben.<br />

Wenn man neben dem Friedhof entlang läuft, kann man Besucher<br />

sehen und manchmal Gesprächsteile hören. Wenn es windig ist,<br />

kann man den Wind deutlich hören, da der Ort neben einem leeren<br />

Gebiet und einem anderen, privaten, Parkplatz liegt.<br />

Territorien von Leben und Tod<br />

Anhand der Licht- und Geräuschfelder wird deutlich, dass Parkplatz<br />

und Friedhof uneindeutig fl uktuierende Territorien ausbilden.<br />

Abb. 05: Detail<br />

Abb. 06: Gesamtansicht<br />

Abb. <strong>07</strong>: Detail<br />

Abb. 08: Legende<br />

06 <strong>07</strong> 08<br />

05<br />

45


46<br />

Referat<br />

Marcin Wasag<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

02<br />

1.3.2<br />

Gameboards<br />

Praktiken<br />

Globale Entwicklungen beeinfl ussen die zeitgenössische Stadt; lokale<br />

Environments werden <strong>des</strong>tabilisiert. Die Ebene, auf die sich<br />

die Globalisierung auswirkt, wird von Raul Bunschoten ‚Second<br />

Skin of the Earth‘ genannt.<br />

Ein virtueller Mantel, der sich ständig ändert und mutiert, erfordert<br />

eine Methode, die diese Destabilisation verhindert. Ein Beispiel<br />

dafür kommt aus Choras Buch ‚Urban Flotsam‘ und heißt:<br />

‚Bukarest, Stepping Stones‘.<br />

Gebrauchsanleitung: Analyse<br />

Zuerst sollen verschiedene Informationen über die „Second<br />

Skin of the Earth“ gesammelt werden. Diese Informationen, die<br />

Bunschoten Proto-Urban Conditions nennt, sollen an vorher<br />

ausgelosten Plätzen mit Hilfe der ‚Seven Walks‘- Methode (Abb.<br />

05) entdeckt werden. Dabei geht es um die Frage, wie der Raum<br />

benutzt wird und ob Aneignungspraktiken vorgefunden werden<br />

können. Die Beobachtungen sollen als urbanen Strömungen<br />

verstanden werden und im nächsten Schritt als ‚Mini-Szenerios‘<br />

beschrieben werden.<br />

Gebrauchsanleitung: Entwicklungsphase<br />

Auf der Basis der Mini-Szenarios werden städtebauliche Szenarios<br />

entwickelt und den vier Ebenen ‚Branding, Earth, Flow, Incorporation‘<br />

(Abb. 02) zugeordnet. Um die obengenannten Auswirkungen<br />

zu verstärken, sollen Szenarios so entwickelt werden, dass<br />

sie auf mehreren Ebenen und mit anderen Szenarios zusammen<br />

funktionieren. (Abb. 01 und 02). Diese Methode nennt Bunschoten<br />

‚Stepping Stones‘. Die Ergebnisse sind in einer territorialen<br />

Schichten- Karte zusammengesetzt (Abb. 03,05).


03<br />

05<br />

04<br />

06<br />

Abb. 01: Ebene Earth in<br />

Bukarest, mögliche Entwicklung<br />

Abb. 02: Ebene Incorporation<br />

in Bukarest, mögliche<br />

Entwicklung<br />

Abb. 03 Ebenen Bukarest,<br />

zusammen<br />

Abb. 04: Ebenen Bukarest,<br />

getrennt.<br />

Abb. 05: Seven Walks<br />

Abb. 06: Ebene Flow: lokale<br />

Warenströme<br />

47


01<br />

48 Übung<br />

Marcin Wasag<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Minisszenarien<br />

• altes Bahngleis<br />

• Umweltzone<br />

• Fahradstadt<br />

• Alb<br />

• Hotel Residenz<br />

• DB Eigentum<br />

• Werbung: Ströer<br />

• Call A Bike<br />

• Kleingarten<br />

• Agenda 21<br />

• Hund<br />

Szenarien<br />

Albentdeckung:<br />

• Alb, Stöer-Werbung,<br />

Agenda 21<br />

Park und Rad:<br />

• Umweltzone, Fahradstadt,<br />

Call A Bike<br />

Events am Bahngleis:<br />

•<br />

Altes Bahngleis<br />

04<br />

02<br />

03<br />

B1<br />

F1<br />

E1<br />

Nach dem Aufspüren der Proto-Urban Conditions an zwei von<br />

10 ausgelosten Rechercheplätzen mit Hilfe der 7 Walks wurden<br />

verschiedene Miniszenarien beschrieben (Abb. 05). Anhand der<br />

Analyse wurden dann drei Szenarien für die potenzielle Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Parkplatzes am Bahngleis erstellt.<br />

Szenario ‘Events am Bahngleis‘, Spielebene ‚Branding‘ B1<br />

Das Identität schaffende Szenario basiert auf der Umnutzung<br />

<strong>des</strong> alten Bahngleises, das sich auf dem entlang <strong>des</strong> Parkplatzes<br />

liegenden Bahndamm befi ndet. Es wird zu einem alternativen<br />

Veranstaltungsort umgewandelt, der allen Beteiligten <strong>des</strong> Szenarios<br />

Gewinn bringen kann. ‚Die Bahn‘ vermietet die unbenutzte<br />

Infrastruktur, die Stadt Karlsruhe bekommt ein neues attraktives<br />

Angebot und ein potenzieller Kunde wird von den minimalen Umbaukosten<br />

<strong>des</strong> Bahnsteigs, Bahngleises und der Eingangstreppen<br />

gelockt. Dabei gewinnt der Parkplatz an Bedeutung und kann als<br />

Ort in der Stadt bekannt werden.<br />

Szenario ‘Park und Rad’, Spielebene ‘Flow’ F1<br />

Dieses Szenario fasst drei folgende Miniszenarios zusammen:<br />

‚Umweltzone‘, ‚Fahrradstadt‘ und ‚Call a bike‘. Der Parkplatz wird<br />

nur zu 30% genutzt. Aufgrund der Einrichtung der Umweltzone,<br />

auf deren Grenzen sich der Parkplatz befi ndet, haben über<br />

17 000 im Karlsruher Bezirk angemeldete PKW ein Einfahrtsverbot.<br />

Gleichzeitig fördert die Stadt Karlsruhe, die inzwischen<br />

die Nr. 1 in Süddeutschland hinsichtlich der mit dem Fahrrad<br />

pendelnden Angestellten (16%) geworden ist, ein Leitbild für die<br />

Zukunft: ‚Radfahren als System‘. Ich schlage ein Szenario vor, in<br />

dem die betroffenen Autofahrer ‚Call a bike‘ Fahrräder benutzen


altes bahngleis<br />

umweltzone<br />

fahrradstadt<br />

albweg<br />

S-Kontrole<br />

hotel residenz<br />

DB-Eigentum<br />

werbung:Ströer<br />

call a bike<br />

fahrradstadt<br />

Pautor: Stadt, DB<br />

aktor: 17700 Autofahrer<br />

Events am Bahngleis<br />

albendeckung<br />

Pt St dt DB<br />

24km<br />

C<br />

Park und Rad<br />

A16%<br />

17700<br />

Pr: autor Stadt, DB<br />

aktorr: 17700 1 Autofahrer<br />

können bei gleichzeitigem kostenlosen Parken auf dem Parkplatz<br />

der Bahn. Dies wird von der Stadt und von der Deutschen Bahn<br />

unterstützt, weil die Stadt an der steigenden Fahrradfahrerzahl<br />

und der besser geschützten Umweltzone und die Bahn von der<br />

steigenden ‚Call a bike‘ Nutzerzahl und der besser genutzten Parkplätze<br />

profi tiert. Zielgruppe: ca. 17 000 Autofahrer.<br />

Szenario ‘Albentdeckung’, Spielebene ‘Earth’ E1<br />

Die ‚Agenda 21‘ beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema<br />

‚Menschen und Gewässer‘, in Rahmen <strong>des</strong>sen versucht wird,<br />

Menschen und Wasser einander näher zu bringen. Die Alb ist<br />

100m vom Parkplatz entfernt. In diesem Fall ist mein Vorschlag,<br />

die auf dem Parkplatz vorhandenen Werbefl ächen für eine Albentdeckungstrategie<br />

zu verwenden.<br />

Stepping Stones<br />

Die Methode verbindet und verstärkt geschaffene Szenarien. Zum<br />

Beispiel können Autofahrer von ‚Park und Rad‘ entlang der Alb<br />

zur Arbeit fahren und dabei den Fluss entdecken. Der Identitätserzeugende<br />

Effekt <strong>des</strong> ‚Events am Bahngleis‘-Szenarios wiederum<br />

erwirkt mehr Kunden für die ‚Park und Rad‘-Strategie.<br />

08<br />

B17700<br />

17700<br />

1<br />

BDDBB<br />

DBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBD DDBBBDBBBDDDBBBDDDBTTTDDDBDBBDDBDBDDBBDBDBDB<br />

BDDB<br />

DBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBDBTDBDBDBDBDBDBDBDBD<br />

BB<br />

BBBBBBBBDBDBBBDBBBDBBBBDBDBDBDBDBDBDBDDDB<br />

05<br />

Abb. 01: Gewählter<br />

Parkplatz an der Victor-<br />

Gollancz Straße<br />

Abb. 02: Stepping Stones:<br />

Verknüpfung der Szenearien<br />

B1, E1 und F1<br />

Abb. 03: Mandelwurf<br />

Abb. 04: indizien und Szenarios<br />

Abb. 05: Zusammenfassende<br />

Karte mit dem Verlauf<br />

der Methode<br />

Abb. 06: Szenario ‚Park<br />

und Rad‘ F1<br />

Abb. <strong>09</strong>:<br />

Szenario ‚Events am Bahngleis‘<br />

B1<br />

<strong>09</strong><br />

49


50 Referat<br />

Björn Dittrich<br />

Sebastian Schuster<br />

Sommer 08<br />

01<br />

1.4.1<br />

Datenkarten<br />

Faktenfelder<br />

Charles Joseph Minard erstellte im November 1869 eine Informationsgrafi<br />

k, die den Napoleonischen Russlandfeldzug der Jahre<br />

1812 - 1813 auf völlig neue Art und Weise beschreiben und illustrieren<br />

sollte. ( Abb.01)<br />

Die von Edward Tufte als die beste statistische Grafi k aller Zeiten<br />

bezeichnete Datenkarte beinhaltet Informationen zur Truppenstärke,<br />

zu den Orten und Zeitpunkten der Schlachten, zu den<br />

Ortsnamen und den Bewegungsrichtungen der Armee, so wie<br />

topographische Informationen und Wetterdaten.<br />

Die grafi sche Aufarbeitung der Daten vernetzt die Informationen<br />

so, dass sie in Verbindung zu einander gebracht werden und<br />

im Zusammenhang gelesen werden können. Minards Karte ist<br />

somit mehr als eine reine Aufl istung von Daten. Sie kreiert durch<br />

ihre grafi schen Verknüpfungen vielmehr ein aussagekräftiges<br />

Bild, welches sich nicht aus völlig unabhängigen Datensträngen,<br />

sondern aus sich gegenseitig bedingenden Informationsebenen<br />

zusammensetzt. Durch das Einbringen der Komponente der Zeit<br />

bekommt die Datenkarte narrative Qualitäten und beginnt somit<br />

die Umstände <strong>des</strong> Napoleonischen Feldzuges gegen Russland auf<br />

eine erzählerische Art und Weise wiederzugeben.<br />

James Corner und die Forderung nach rhizomatischen Karten<br />

Die starke Abhängigkeit und die gegenseitige Bedingung der<br />

Informationsstränge in Minards Karte stärken ihre narrativen<br />

Qualitäten, während sie natürlich gleichermaßen einen Zustand<br />

der Geschlossenheit erzeugen. Durch die Synthetisierung der<br />

Daten entsteht ein stark konstruiertes und somit auch hierarchisieren<strong>des</strong><br />

Bild. Die Daten beschreiben alle samt ihren Einfl uss auf<br />

den Hauptstrang der Karte, wie in Minards Beispiel alle Informa-


tionen als Einfl ussfaktoren auf die schwindende Truppenstärke<br />

gelesen werden können.<br />

Der us-amerikanische Landschaftsarchitekt und Autor James<br />

Corner stellt die Forderung nach einer weniger hierarchisierenden<br />

und eingrenzenden Darstellung von Daten und Informationen<br />

auf. Er bringt den von den französischen Philosophen und<br />

Autoren Gilles Deleuze und Felix Guattari geprägten Begriff der<br />

Rhizomatik als zeitgemäßes Modell zur Informationsverknüpfung<br />

an. Rhizomatische Strukturen sind keine hierarchisierenden, netzartigen<br />

Verknüpfungen. Sie werden weniger als Abstufungen von<br />

Bedeutungsebenen, als viel mehr im Sinne von Bedeutungsfeldern<br />

verstanden. Somit sind sie keine in sich geschlossenen Strukturen.<br />

Sie sind erweiterbar und lassen Interpretationsspielraum.<br />

Die Bedeutungsfelder aufspannenden Elemente nennt Corner<br />

„shaping forces“. Im gezeigten Beispiel (Abb.02) thematisiert er<br />

das Zusammenspiel von Wind und Topographie als wesentlichen<br />

Einfl ussfaktor auf die untersuchte Landschaft.<br />

Grob lassen sich die von Corner zur Kartierung dieser Faktoren<br />

benutzten Elemente in drei verschiedene Kategorien einteilen. Die<br />

Ebene der assoziativen Bilder und Symbole leiten in die Thematik<br />

der Datenkarte ein und geben Anstoß zur Interpretation. Als<br />

zweite Bedeutungsebene werden topografi sche und allgemeine<br />

physische Merkmale und Informationen vermittelt. Sie helfen<br />

weiter den Charakter <strong>des</strong> Ortes zu beschreiben. Als letztes nutzt<br />

Corner Daten in Form von Zahlen oder Graphiken die auf einer<br />

rationaleren Ebene über den untersuchten Ort erzählen.<br />

02<br />

03<br />

Abb. 01:<br />

Charles Joseph Minard,<br />

Karte <strong>des</strong> Napoleonischen<br />

Russlandfeldzuges von<br />

1812 - 1813. Erstmals veröffentlicht<br />

am 20. November<br />

1869, Paris<br />

Abb. 02: Analyse von James<br />

Corner, Windmill Topography,<br />

1996<br />

Einleitung in die Thematik<br />

mit assoziativen Bildern<br />

und Symbolen,<br />

Topographische und<br />

physische Merkmale und<br />

Informationen,<br />

Daten und Fakten z.B.<br />

als Zahlen, Graphen oder<br />

Vektoren<br />

51


52 Übung<br />

Lisa Weiblein<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

Björn Dittrich<br />

Sebastian Schuster<br />

Sommer 08<br />

Julia Hermanni<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Abb. 01: Die Verwaltungsgrenze<br />

inmitten <strong>des</strong> Glattal,<br />

L. Weiblein<br />

Abb. 02: Schwäbisch Hall,<br />

Insel im Kocher, B. Dittrich,<br />

S. Schuster<br />

Assoziative Datenkarten<br />

Assoziative Datenkarten, Faktenfelder, funktionieren auf zweierlei<br />

Weisen. Die fertige Karte vermittelt einerseits einem „fremden“<br />

Betrachter Informationen auf den genannten Ebenen, um so ein<br />

ganzheitliches Bild der Situation darzustellen. Des Weiteren ist<br />

es auch für den Autor hilfreich sich durch Recherche und Kombination<br />

von zunächst unwichtig und zusammenhangslosen Informationen<br />

Eindrücke von möglichst vielen Facetten <strong>des</strong> Ortes zu<br />

verschaffen. Aus diesem Informationsfundus können viele verschiedene<br />

Ansätze mit immer anderen Themen, Schwerpunkten,<br />

Informationsdichten, usw. entstehen. Die eigentliche Datenkarte<br />

entsteht später aus der Überarbeitung und Reduktion auf die prägenden<br />

Einfl ussgrößen (shaping forces).<br />

Strukturen im Glattal<br />

Das idyllische Glattal liegt im Schwarzwald. Durch die vorhandene<br />

Topografi e ergibt sich ein einheitliches Tal. Mitten durch<br />

dieses Tal verläuft eine Verwaltungsgrenze. Ein Müllwagen der<br />

Gemeinde Sulz sammelt bis zu dieser Verwaltungsgrenze den<br />

Abfall ein. Um den restlichen Abfall kümmert sich die Gemeinde<br />

Dornhan. Liegt die Verwaltungsgrenze an der richtigen Stelle?<br />

08 01<br />

02


Schwäbisch Hall, Insel im Kocher<br />

Fachwerkhäuser an der Uferkante, Wasser und Stützmauer,<br />

charakteristische Form <strong>des</strong> Flusslaufs im großen Maßstab, Gelän<strong>des</strong>chnitt<br />

und Ansicht, Lageplan mit Körnung der Bebauung -<br />

die Überblendung vermittelt ein Bild, wie Stadt und die einprägsame<br />

Form der Flussweitung zusammenspielen.<br />

Jahresverläufe der Wasserstände und der Niederschlagsmengen<br />

- in direkter Abhängigkeit dieser Daten verändert sich die wassergeprägte<br />

Atmosphäre der Insel.<br />

Ein Garten auf Zeit, Parken am Zirkel<br />

Welche Faktoren machen den Parkplatz zu einem Garten auf Zeit?<br />

• Die Schranke: Ihre zugangsregulierende Wichtigkeit wird zum<br />

Schnitt, der den Parkplatz zwischen zwei Universitätsgebäuden<br />

verortet. Die orangenen Streifen auf dem Balken markieren die<br />

Bereiche im Schnitt, die von der Regulierung betroffen sind.<br />

• Bepfl anzung: Die Baumkronen bildenen Ahorne werden zum<br />

Lageplan und zum atmosphäretragenden Kartenrand.<br />

• Nutzungsmuster: Für jede Jahreszeit gibt es vier untereinander-liegende<br />

Tageszeiten, die anzeigen wie stark der Parkplatz<br />

benutzt wird. Die Jahreszeiten werden durch die jeweiligen<br />

Eigenschaften der Bäume dargestellt, die Tageszeit wird durch<br />

die Ampel der Schranke angezeigt.<br />

Das Ineinanderlagern von maßstäblichen Zeichnungen, Diagrammen<br />

und Bildern gibt eine Lesart <strong>des</strong> Parkplatzes wieder in der<br />

Zeit, Vegation und Verkehr zusammenspielen und daher einen<br />

interpretativen Zugang zum Phänomen Parkplatz ermöglichen.<br />

03 02<br />

Abb. 03:<br />

Ein Garten auf Zeit, Parken<br />

am Zirkel, J. Hermanni<br />

53


54 Referat<br />

Lisa Pfi sterer<br />

Ulrike Bautz<br />

Sommer 08<br />

Abb. 01 und 2: MVRDV: Metacity<br />

/ Datatown<br />

01<br />

02<br />

1.4.2<br />

Datenkarten<br />

Datascapes<br />

Datascapes ist eine Methode, welche die Stadt als eine Art Datenlandschaft<br />

versteht. Durch diese rationelle Datenverarbeitung<br />

werden ästhetische und subjektive Diskurse zurückgewiesen. Mit<br />

objektiven Aufzeichnungen und der Quantifi zierung von Kriterien<br />

wie Wohndichte, Verkehrsfl üsse, etc. werden Formen automatisch<br />

generiert. Dieser automatische Prozess fordert dabei auf, ästhetische<br />

Vorurteile zu suspendieren, um Unbekanntes, Neues zu<br />

generieren. Ausgehend von realen Daten fi ndet eine Extrapolation<br />

statt, welche Extrempositionen auf objektive Weise auslotet. Anhand<br />

dieser soll eine Kritik an der Gesellschaft geäußert werden<br />

und dabei gleichzeitig auf Missstände hinweisen.<br />

Die Methodik, geprägt von Winy Maas, zeigt Ähnlichkeiten mit<br />

den Grundideen der minimal und conceptual art: Wissenschaft<br />

anstelle von subjektivem ästhetischen Verständnis. Durch diese<br />

Formgenerierung systematischer Daten kann die Methodik Datascapes<br />

als eine Art neuer Funktionalismus verstanden werden.<br />

Datascapes schrittweise<br />

• Rahmenbedingungen festlegen: Als Basis jeder Datenlandschaft<br />

dient eine vorher bestimmte Grundfl äche, auf der<br />

sämtliche Funktionen und Einrichtungen angesiedelt werden<br />

sollen. Diese Grundfl äche wird ohne Topographie und Kontext<br />

angenommen und dient lediglich als Raumgrenze, welche<br />

nicht überschritten werden darf.<br />

• Funktionsfestlegung: Im nächsten Schritt wird das grundlegende<br />

Entwurfsziel festgelegt, beispielsweise die Entwicklung<br />

einer autarken Stadt. Anschließend werden Fragestellungen<br />

für diese fi ktive Stadt formuliert, die sich auf menschliche Bedürfnisse,<br />

wie z.B. Wohnen, Essen, Müllverbrauch, etc. bezie-


•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

hen, um einen Lösungsansatz zu fi nden bzw. einen Denkanstoß<br />

zu geben. Es wird kritisch hinterfragt, z.B. Was wäre, wenn<br />

man Wohngebiete als vertikalangeordnete Gartenstädte generieren<br />

würde, mit einer urbanen Dichte und einer suburbanen<br />

Qualität mit Grünfl ächen? Hierbei wird für jeden Sektor eine<br />

bestimmte Fläche vorbestimmt, die in Abhängigkeit der zuvor<br />

festgelegten Raumgrenze ermittelt wird.<br />

Datensammlung: Nach der funktionalen Bestimmung folgt<br />

eine erste allgemeine Sammlung der statistischen Daten für die<br />

zu untersuchenden Fragestellungen. Die dabei angenommenen<br />

Daten werden aus realen Statistiken gesammelt.<br />

Datenanalyse: Im vierten Schritt werden die gesammelten<br />

Daten nach Themenbereichen selektiert. Dabei sind nur die im<br />

Schritt 2 formulierten Fragestellungen entscheidend.<br />

Visualisierung: Anhand der ausgewählten Daten werden unterschiedliche<br />

Szenarien entwickelt. Für je<strong>des</strong> Szenario wendet<br />

man die ausgewerteten Daten auf das vorher abgesteckte<br />

Gebiet innerhalb der Grundfl äche an. Konkret werden dabei<br />

die gesammelten Zahlenwerte auf die einzelnen Szenarien<br />

hochgerechnet und anschließend visualisiert. Entscheidend ist,<br />

Extrempositionen darzustellen und diese für jedermann begreifl<br />

ich zu machen. Hierfür werden dreidimensionale Modelle<br />

angefertigt, die zum Einen plakativ sind, zum Anderen eine<br />

Realität vortäuschen.<br />

Conclusio: Die entwickelten Datenlandschaften sollen auf<br />

menschliche Missstände hinweisen, sich kritisch mit dem jetzigen<br />

Zustand auseinandersetzen und dabei das gesellschaftliche<br />

Verhalten hinterfragen.<br />

03<br />

04<br />

Abb. 03: Herleitung Szenario<br />

Gartenstadt<br />

Abb. 04: Visualisierung einer<br />

vertikal angeordneten<br />

Gartenstadt<br />

55


56 Referat<br />

Birgit Braun<br />

Johannes Flamm<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: O.M.A., Puntstad<br />

Zuidstad in: SMLXL, R.<br />

Koolhaas, B. Mau 1995<br />

Abb. 02 und 3: Szenario<br />

Konzentration <strong>des</strong> Tourismus<br />

in: Costa Iberica,<br />

MVRDV 1999<br />

02<br />

01<br />

Auf den Arbeiten von OMA bauend, sind Datascapes eine vom<br />

Büro MVRDV weiterentwickelte Methode. Dabei werden Strukturen<br />

durch Zugrundelegung von Daten generiert. Datascapes sind<br />

Visualisierungen von beispielsweise statistischen oder technischen<br />

Werten, die in ein Projekt einfl iessen. Die Wahl dieser Faktoren<br />

erfolgt zugleich kontextuell wie auch vollkommen unabhängig.<br />

Mit Datascapes gelangt man zu Extrempositionen, auch durch<br />

bewusstes Weglassen von Einfl ussfaktoren. Dabei können Datascapes<br />

sowohl die Ist-Situation verdeutlichen wie auch eine überspitzte<br />

Darstellung möglicher Folgen geplanter Eingriffe liefern.<br />

Beispiel Costa Iberica<br />

In der Publikation Costa Iberica von MVRDV geben eine Reihe<br />

von Datascapes einen Überblick der Probleme in Spanien verursacht<br />

durch Agrarwirtschaft, Massentourismus und die gewissenlose<br />

Bebauung der Küste. Im Problem liegt womöglich auch die<br />

Lösung: Würde Spanien sein Bruttosozialprodukt nur aus dem<br />

Tourismus schöpfen, könnte das Land wieder Landschaft werden.<br />

Spielerisch werden hier Lösungsansätze erörtert, die umso<br />

entrückter sie erscheinen doch als mögliche Ansätze zu verstehen<br />

sind.<br />

03


Beispiel Monuments Act 2<br />

Thematisiert wird hier eine fi ktive Altstadtverdichtung in Amsterdam.<br />

Nur ein Parameter wird berücksichtigt, die Unsichtbarkeit<br />

der Neubebauung von der Straße. Dadurch erhöht sich die Dichte<br />

auf 7,8 (gemeint ist damit die Geschossfl ächenzahl.) Zum Vergleich:<br />

bei Berliner Mietskasernen, also einer existierenden sehr<br />

dichten Bebauung unter hoher Ausnutzung <strong>des</strong> Grundstücks,<br />

wurden lediglich Werte bis zu 3 erreicht!<br />

Hier lässt sich eine Abgrenzung zu einem Entwurf erkennen:<br />

durch die Ignorierung der anderen (gesetzlichen) Normen entsteht<br />

ein idealistisches Konstrukt. Durch die Isolierung der<br />

Einfl ussfaktoren erhält man eine extreme Darstellung der Konsequenzen.<br />

Deshalb gibt es stets mehrere Datascapes. Im Unterschied<br />

zu einem ‚klassischen‘ Datascape werden hier jedoch<br />

keine Daten zugrundegelegt und transformiert sondern räumliche<br />

Informationen extrapoliert. Der Übergang zwischen entwerferischer,<br />

architektonischer Vorgehensweise und der rational- absurd-<br />

stoischen bei der Arbeit mit Datascapes ist also fl ießend.<br />

Aus dem Unterschied der Datascapes zum architektonischen<br />

Projekt lässt sich zugleich der Nutzen ableiten den man aus dieser<br />

Methode ziehen kann:<br />

Es wird kein Raum nach subjektiven Maßstäben erschaffen, sondern<br />

mit gegebenen, beziehungsweise extrapolierten Quantitäten<br />

gearbeitet. Verschiedene Datascapes enthalten oft Widersprüche<br />

und bilden damit den Ausgangspunkt eines Verhandlungsprozesses<br />

zu Defi nierung eines Rahmens, der die Grenzen aber auch die<br />

Möglichkeiten eines Projekts aufzeigt.<br />

04<br />

Abb. 04: Monuments Act 2 -<br />

aus FAR MAX, MVRDV, 1999<br />

Nachverdichtung eines<br />

Altstadtblocks in<br />

Amsterdam bei der der<br />

einzig zu berücksichtigende<br />

Faktor für die Planung<br />

die Unsichtbarkeit von der<br />

Straße war.<br />

57


01<br />

58 Referat<br />

Übung<br />

Arne Vollmar<br />

Sommer 08<br />

Abb. 01: Entstehungsprozess<br />

von „Neotopia“<br />

durch ein gleichmäßiges<br />

Verteilen der Landmassen<br />

auf Inseln<br />

Abb. 02: Ansicht einer<br />

Insel und ihrer Anteile von<br />

Arktis, Antarktis, Ödland,<br />

Wald, Wiese, Ackerland<br />

und Kulturland<br />

Abb. 03: Verdeutlichung<br />

der Problematik <strong>des</strong> Verschwindens<br />

der Waldgebiete<br />

und der daraus resultierenden<br />

Menge an Papier<br />

für einen jeden, die im<br />

Jahr dafür ausreicht um 7<br />

Neotopia Bücher (etwa A4,<br />

64 Seiten) auf jeder Insel zu<br />

produzieren<br />

„Neotopia“ von Manuela Pfrunder greift die von Winy Maas<br />

propagierte Entwurfsmethodik der Datascapes in einem anderen<br />

Kontext auf. Es handelt sich nicht um ein Buch über Architektur<br />

oder Städtebau, sondern um einen „Atlas zur gerechten Verteilung<br />

der Welt“ der mit Geldern der UNICEF unterstützt wurde.<br />

Manuela Pfrunder beantwortet in dem Buch die Frage, wie eine<br />

Welt aussehen würde, wenn sie gerecht verteilt wäre, also jeder<br />

Mensch die gleichen Voraussetzungen wie jeder andere hätte: Die<br />

gleichen Rechte und die gleichen Ressourcen. Dazu gestaltet sie<br />

den Planeten neu indem sie jedem Menschen eine eigene Insel<br />

von 295,1Meter mal 295,1 Meter zur Verfügung stellt, mit eigenem<br />

umgebenen Wasser und aus aktuellen Statistiken ermitteleten<br />

Anteilen von Arktis, Antarktis, Ackerland, Regenwald, Kulturland,<br />

Wüste usw.<br />

Durch das einfache pro Kopf Verteilen ergeben sich sehr interessante<br />

Beobachtungen, beispielsweise wie viel Luxus ein jeder<br />

besitzt, wie viel Tage im Jahr ein jeder Hunger leiden muss, wie<br />

oft man sauberes Trinkwasser zur Verfügung hat, einen Arzt besuchen<br />

kann, nach wie viel Jahren man eine neue Jeans bekommt<br />

oder wie viel paar Schuhe man besitzt.<br />

Somit werden Ausbeutung und Knappheit der Ressourcen, soziale<br />

Unterschiede der Menschen, Umweltprobleme sowie brisante<br />

und langfristige Themen, mit denen sich die Menschheit auseinander<br />

zu setzten hat, grafi sch greifbar verdeutlicht, ohne jedoch<br />

anklagend zu wirken.


04 05<br />

Übertragung auf den Entwurf ‚Uni Plus - Campus und Stadt‘<br />

Ähnlich dem Vorgehen von Manuela Pfrunder wollte ich anhand<br />

einer „Demokratisierung“, also einer gerechten Verteilung an alle<br />

Bürger Karlsruhes, zeigen wie wichtig die Karlsruher Bildungseinrichtungen<br />

mit ihren Studenten und Angestellten für die Stadt<br />

sind. 12,66% der Bevölkerung sind mit der Uni assoziiert. (Abb.:4)<br />

Diese ermittelte Fläche von 21,96 km² kann in bebaute Fläche,<br />

Strassen, Parks, Friedhöfe Sportfl ächen, Gartenland, Landwirtschaft,<br />

Forste, Gewässer und Sonstige unterteilt werden.<br />

Im letzten Schritt wurde dann diese Fläche nochmals auf eine<br />

Einzelperson Karlsruhes heruntergerechnet, was einem Quadrat<br />

von 24,6 Meter Seitenlänge entspricht. (Abb.: o5) So kam zum<br />

Beispiel heraus, dass man bei 8,53 m² eigener Sportfl äche 837<br />

Personen bräuchte, um genügend Fläche für eine Partie Fußball<br />

zusammen zu bekommen und die eigene Fläche an Friedhof für<br />

den eigenen Sarg mit 3,02 m² gewährleistet ist.<br />

02 03<br />

Abb.4: Demokratische<br />

Fläche der Studenten und<br />

Angestellten auf Karlsruhe<br />

projiziert<br />

Abb. 05: Fläche für Uni-<br />

Assozierte bei demokratischer<br />

Flächenvergabe <strong>des</strong><br />

Stadtkreises Karlsruhe:<br />

604 m2, davon:<br />

a - Bebaut: 163m2<br />

b - Strassen: 74m2<br />

c -Park: 27 m2<br />

d - Friedhof: 3 m2<br />

e - Sport: 8,5 m2<br />

f - Garten: 10m2<br />

g - Agrar: 130 m2<br />

h - Forst: 157 m2<br />

i - Gewässer: 24 m2<br />

j - Sonstige: 5 m2<br />

59


60<br />

01<br />

Übung<br />

Birgit Braun<br />

Johannes Flamm<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: Luftbild Parkplatz<br />

der Friedrich-List-<br />

Schule<br />

Abb. 02: Zonierung <strong>des</strong><br />

Oarkplatzes<br />

Abb. 03: 123 Smarts,<br />

464m² benötigte<br />

Stellplatzfl äche<br />

Abb. 04: 123 Vivaros,<br />

1311m² benötigte<br />

Stellplatzfl äche<br />

Abb. 05: 1000 Smarts<br />

Abb. 06: 354 Vivaros<br />

Park/Fläche<br />

Es wurde die Fläche <strong>des</strong> Parkplatzes sowohl im Gesamten, als<br />

auch in seiner Unterteilung in drei Zonen (Fahrgasse, Stellfl äche<br />

und Grünzone) aufgenommen. Auch die genaue Anzahl der Stellplätze,<br />

sowie die Automarke und das Modell der darauf abgestellten<br />

Fahrzeuge, wurden festgehalten. Die einzelnen Automarken<br />

konnten dann genau hinsichtlich ihrer Abmessungen untersucht<br />

und aufgelistet werden. Die Gesamtfl äche <strong>des</strong> Parkplatzes beträgt<br />

3770 m², die Anzahl der Stellplätze 123.<br />

Die Stellfl äche an sich nimmt nur etwa ein Drittel <strong>des</strong> gesamten<br />

Parkplatzes in Anspruch. Bringt man zusätzlich die ermittelten<br />

Maße der Fahrzeuge in eine Hochrechnung der Fahrzeuggrundfl<br />

äche der auf dem Parkplatz abgestellten Fahrzeuge kann man<br />

feststellen, dass für die geparkten Autos an sich nur 915 m² der<br />

3770 m² großen Parkplatzfl äche benötigt wird.<br />

Fill Up<br />

Was, wenn man annimmt, dass auf dem gesamten Parkplatz nun<br />

nur Merce<strong>des</strong> Smarts parken würden? Dieses Szenarium wurde<br />

grafi sch dargestellt. Bei einer Anzahl von 123 Autos wird nur eine<br />

Fläche von 464 m² benötigt. Bei einer ausschließlichen Parkie-<br />

02<br />

03 04


ung von Opel Vivaros ist eine Fläche von 1311 m² nötig. Füllt<br />

man nun die gesamte Parkplatzfl äche ausschließlich mit Opel<br />

Vivaros oder Smarts, so können auf dem Parkplatz mit ursprünglich<br />

123 ausgeschriebenen Stellplätzen 354 Opel Vivaros oder gar<br />

1000 Smarts parkiert werden.<br />

Schlank Parken<br />

Die Autos sollen nach dem Valet-Parken-Prinzip an einer Stelle<br />

<strong>des</strong> Parkplatzes aufgegeben werden und automatisch an eine für<br />

sie „passende“ Position befördert werden. Die Platzeinsparung<br />

soll nicht nur im Grundriss, also dem lückenlose Aneinanderreihen<br />

der Fahrzeuge, sondern auch in der Ansicht spürbar werden.<br />

So ergibt sich, je nach anzunehmender Länge der Fahrzeuge und<br />

ihrer Anordnung im Parksystem, eine bestimmte Form der nun<br />

vertikalen Stellfl ächen. Diese Form soll als Skulptur wahrgenommen<br />

werden, deren „bunte, zufällige Fassade“ aus den verschiedenfarbigen<br />

Dächern der dort abgestellten Fahrzeugen resultiert.<br />

Für die Parkfl äche geht durch diese Art <strong>des</strong> Parkens keine Grundfl<br />

äche verloren, da das Dach der Parkierung vielfältig genutzt<br />

werden kann.<br />

04<br />

06<br />

Abb. 4: Parkragl als raumbilden<strong>des</strong><br />

Element<br />

Abb. 5: Platzsparschemata<br />

Abb. 6: Ansicht Parkregal<br />

05<br />

61


01<br />

62 Übung<br />

Alper Kurbak<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Abb. 01: Karlsruhe counts<br />

10852 park places in 30<br />

different parking lots.<br />

Abb. 02: 63% of the car<br />

parks are situated in the<br />

south city. Does the south<br />

city need these car parks?<br />

Abb. 03: Carpark Capacaties<br />

in Karlsruhe<br />

02<br />

Datascaping may help to transform the inner city of Karlsruhe<br />

into a SlowCity. Any data about car parking must be collected:<br />

All data can be used in terms of changing minds by provocative<br />

scenarios.<br />

Extrapolating data into SlowCity<br />

Different scenarios show how the rearrangement of parking lots<br />

could support the idea of a car free and therefore slow Karlruhe.<br />

All scenarios empathise the urban structure of Karlsruhe, but<br />

probably the most provocative measure is to relocate all existing<br />

parking spaces just behind the Castle as this would account to the<br />

importance of the castle on one hand, but support a pe<strong>des</strong>trian<br />

environment on the other hand.<br />

03


05 06<br />

<strong>07</strong><br />

04<br />

Abb. 04: Is the position of<br />

the castle in the center justifi<br />

able without becoming a<br />

part of the city?<br />

Abb. 05: If we align all car<br />

parks to 1/3 of the downtown-ring,<br />

we would have<br />

a 70m thick buffer zone of<br />

cars!<br />

Abb. 06: If we align all car<br />

parks to the downtown<br />

ring, we would have a 18m<br />

buffer zone between inner<br />

and outer city!<br />

Abb. <strong>07</strong>: The city center<br />

must should include all<br />

functions and usages, at<br />

the moment a quarter of<br />

the center is used only as<br />

jogging zone. Would a city<br />

wide car park in the north<br />

not contribute to a mixed<br />

usage?<br />

63


64 Referat<br />

Martina Biffi<br />

Tessa Cossetti<br />

Sommer 08<br />

Übung<br />

Reinaldo Verde<br />

Ernesto Rodríguez<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

1.4.3<br />

Datenkarten<br />

Globale Kontexte<br />

Integration of mapping and data is called datascaping: data is<br />

represented visually and related to spatial dimensions.<br />

To understand this method we can according to James Corner<br />

use a metaphor, the concept of rhizome. A rhizome is a sort of<br />

root, which connects any point to any other point. It doesn’t have<br />

a beginning nor an ending, only a middle. It creates linear multiplicities.<br />

A rhizomatic method privileges actions and effects and<br />

tries to fi nd hidden relationships and interconnections, it extend<br />

maps towards more diverse and interconnected fi elds of possibilities.<br />

It works on a unique plan, a fully inclusive, non differentiated<br />

surface. It provi<strong>des</strong> a framework for diverse uses, reading, projections<br />

and effects.<br />

Weltkarten - Eine Vermessenheit<br />

In ‚Wired - The New World‘, Rem Koolhaas declares that an<br />

ideological degeneration occurred. Architects and public opinion<br />

do not manage to deal with globalization. In our world there is a<br />

growing mobility of people, data and properties and what matters<br />

are the processes of a city, not its morphology. Within this context,<br />

architecture becomes an amorphous tool: the group of clients<br />

is not well defi ned, ideology is replaced by economic interests.<br />

The target is only public opinion.<br />

Hosoya and Schäfer develop this argument. In DU762 they map<br />

cities as a process of production, consumption and service, related<br />

to the outside through the global net. The map ‚Product‘s city‘<br />

presents a Chinese city, which produces some objects but also imports<br />

some others. These streams are represented by lines, colors<br />

and symbols always relating the subjects quantity to graphical<br />

seize.


Kunst Global<br />

Die von uns zuvor bearbeitete und beschriebene Methode haben<br />

wir auf den Entwurf ‚Kaufhauskunst‘ angewendet. Thema<br />

war die Planung einer Verlängerung <strong>des</strong> ZKMs, die Galerien mit<br />

dazugehörigen Verkaufsfl ächen beherbergen sollte. Während<br />

<strong>des</strong> Entwurfsprozesses war eines der Hauptthemen der Umgang<br />

mit Kunst in unserer Gesellschaft. Daraufhin nahmen wir Kunst<br />

(als ‚messbaren‘ Parameter Museen) als unseren Ausgangspunkt<br />

und zwar weltweit. Wir stellten uns vor, wie ihre Wichtigkeit eine<br />

Landkarte ändern würde. Wir sammelten Daten und verglichen<br />

die Wichtigkeit der Museen, indem wir die Anzahl der Besucher<br />

pro Jahr ermittelten. Wir übertrugen unsere recherchierten Zahlen<br />

auf eine Weltkarte, transformierten die Daten in eine Quantitätsabhängige<br />

Kreisformen und erhielten eine ‚Kunst-Welt‘.<br />

02 01<br />

04<br />

03 02<br />

04 03<br />

Abb. 01: Product‘s City:<br />

Guangzhou, People Republic<br />

of China<br />

Abb. 02: Oil and Gas in Europe,<br />

Hosoya Schäfer<br />

Abb. 03: Shrinking Cities,<br />

Hosoya Schäfer<br />

Abb. 04: Kunst -Karte:<br />

Museeumsgrößen im<br />

globalen Vergleich,<br />

R. Verde, E. Rodríguez<br />

65


Making<br />

Einführung<br />

Die vorgestellten und erprobten Entwurfsmethoden erzeugen<br />

Feldkonditionen. In der Physik besteht ein Feld in einem Raum,<br />

der leer oder stofferfüllt sein kann. Es hat messbare physikalische<br />

Eigenschaften, die jedem Raumpunkt zugeordnet werden können.<br />

Diese physikalischen Größen nennt man Feldgrößen.<br />

Feldkonditionen sind nach Stan Allen geeignete Denk- und Strukturmodelle,<br />

die sich vom Einem (Objekt) zur Vielfalt (Feld) bewegen<br />

und damit der ‚Unordnung <strong>des</strong> Realen‘ Rechenschaft tragen.<br />

Allen beschreibt Felder folgendermaßen:<br />

Ein Feld ist eine formale oder räumliche Matrix, die fähig ist<br />

•<br />

unterschiedliche Elemente zu integrieren und dabei die Identität<br />

der einzelnen Bestandteile respektiert.<br />

Feld-Konfi gurationen sind locker gebundene Aggregate ge-<br />

•<br />

prägt durch Porosität und lokalen Verbindungen. Die inneren<br />

Verhältnisse der Teile zueinander sind entscheidend, die Gesamtform<br />

und das Ausmaß sind dagegen fl üssig und kann auf<br />

den Kontext reagieren.<br />

01<br />

Abb. 01: Physikalisches<br />

Feld:<br />

Nachlaufströmung hinter<br />

einem Zylinder,<br />

Strömungsgeschwindigkeitsanalyse<br />

mittels Vektorfeld<br />

Visualisierung<br />

Field conditions, Stan Allen<br />

in: Points and Lines, Diagrams<br />

and Projects for the<br />

City, 1999<br />

67


68<br />

02<br />

03<br />

04 05<br />

Abb. 02: Villa Hadriana,<br />

Beispiel für die Strategie<br />

der Bricolage in: Collage<br />

City, 1978<br />

Abb. 03: The Potential of<br />

the Unformed, Atlas of<br />

Novel Tectonics, 2006<br />

Abb. 04: Micromegas, Daniel<br />

Libeskind, 1979<br />

Abb.05: Oswalt Mathias Ungers,<br />

City Metaphors, 1976<br />

Collagen<br />

‚Collagen‘ spielen das Feldmerkmal der heterogenen Identität der<br />

einzelnen Teile aus. Sie setzen auf das Zusammentreffen wesensfremder<br />

Realitäten. In ‚Collage City‘ machen Koetter und Rowe<br />

dies zum kritischen Instrument gegen eine vereinheitlichende<br />

Moderne. ‚Assemblagen‘ setzen das Prinzip der zwischen verschiedenen<br />

Elementen entstehenden Wechselwirkung räumlich<br />

um; ‚Archipele‘ strukturieren in ihrer Andersartigkeit das zwischen<br />

ihnen liegende Feld.<br />

Muster und Modelle<br />

Mit dem Finden und Hervorbringen von komplexen Strukturen<br />

beschäftigt sich das Kapitel ‚Muster und Modelle‘. Die Arbeitsweise<br />

ist vergleichbar mit Ungers Stadt - Metaphern, welche Analogien<br />

zwischen Stadtgrundrissen und Formen aus allen Lebensbereichen<br />

ziehen, geht aber daüber hinaus. Libeskind erzeugt mit<br />

‚Micromegas‘ Räumlichkeiten voller Intensitäten und Differenzen.<br />

Bedient man sich Deleuzes Begriff der ‚abstrakten Maschine‘, ist<br />

die Welt ist voller komplexer Formen, die als mögliche Organisationsstrukturen<br />

interpretiert werden können. Für Reiser & Umemoto<br />

gilt: ‚Form aquires content.‘ Form kann Inhalt annehmen,<br />

d.h. die gefundenen oder erzeugten Muster können programmatisch<br />

und konstruktiv interpretiert werden. Ziel dieser Praxis ist es<br />

sich typlogischen Fixierungen zu entziehen und Figuren zu erzeugen,<br />

die als Intensität in einer Umgebung gelesen werden können.<br />

Typologien Topologien<br />

Das Kapitel ‚Typologien Topologien‘ nutzt die Feldstrukturen<br />

zugrundeliegende Eigenschaft der Vielfältigkeit innerhalb der Gesamtform.<br />

Jede Feldgröße kann von ihrer benachbarten variieren.<br />

Dies erlaubt Wiederholung von Elementen bei gleichzeitiger Differenz.<br />

Der Archetypos wird nicht auf einen Idealtypen reduziert,<br />

sondern entfaltet sich in verschiedene Richtungen; dies erzeugt<br />

Kohärenz, die auf Ähnlichkeit der Elemente beruht. ‚Typologische<br />

Variation‘ geht auf die Choreographie einer Anzahl von Autoren<br />

zurück (West8) oder auf eine räumlich motivierte Variation der<br />

Zwischenräume (SANAA). Hier ist nicht so sehr die Form der<br />

Dinge als die Form zwischen den Dingen entscheidend. ‚Topologische<br />

Adaption‘ radikalisiert diesen variablen Ansatz hinsichtlich


einer Offenheit und parametrischen Reaktionsfähigkeit gegenüber<br />

dem Aussen. Der Typos ist ein Multityp (Lynn) und erhält Kenngrößen;<br />

Umwelt- oder kulturelle Faktoren sind Einfl ussgrößen.<br />

Analog zu ökogeographischen Regeln ändert sich die Gestalt der<br />

einzelnen Einheiten mit den lokalen Bedingungen.<br />

Regeln<br />

‚Regeln‘ stossen vor in Richtung Bottom-up Phänomene. Die<br />

Gesamtform wird nicht festgelegt oder durch ein übergreifen<strong>des</strong><br />

gemetrisches Schema defi niert, sondern entsteht erst durch das<br />

Zusammenspiel lokaler, regelbasierter Handlungen mit offenen<br />

Enden und Rändern. Die ‚Spielregeln‘ <strong>des</strong> Planungsbüros KCAP<br />

lehnen sich an Regelwerke wie das ‚New York Zoning Law, 1916‘<br />

an. Innerhalb einer gegebenen physischen Struktur, dem Spielbrett<br />

<strong>des</strong> ‚Manhattan Grid‘, und einer Gesetzesstruktur, welche<br />

über ein virtuelles Volumen die maximale Ausnutzung auf Grundstücksebene<br />

defi niert, kann der Einzelne frei handeln. Das ‚Game<br />

of Life‘ oder rechnerisch simulierte Schwarmverhalten zeigen wie<br />

Form in Selbstorganisationsprozessen allein von lokal wirksamen,<br />

auf eine Nachbarschaft beschränkten, einfachen Verhaltenssätzen<br />

bestimmt wird. Auf dieser Einsicht beruhen die mit ‚Aktionsfolgen‘<br />

erzeugten Geometrien. Neben Regelsätzen ist ihre Bedingung<br />

der zeitliche Interval, welche eine Anfangsgeneration in eine<br />

folgende übergehen lässt. In einem Feedback Prozess kann die<br />

Gesamtform schrittweise optimiert werden.<br />

Entwurfserzählungen<br />

Abschließend wird der Entwurf als das Resultat eines Prozesses,<br />

einer Geschichte aufgefaßt. Was sind die Ausgangsbedingungen,<br />

welche Kräfte und äußeren Bedingungen sind wirksam? Die Operationen<br />

ziehen sich als roter Faden durch den Entwurf, der eigentlich<br />

eine Aufzeichnung <strong>des</strong> Entstehungsprozesses ist. ‚Schritt<br />

für Schritt‘ wird ein Trans- bzw. Deformationsprozess (z.B. Kompression,<br />

Dehnung, Verschlingung) beschrieben. ‚Szenen‘ loten<br />

unterschiedliche Möglichkeiten aus und stellen im Sinne einer<br />

Theaterszene die Aktionen in den Vordergrund.<br />

<strong>07</strong><br />

10<br />

06<br />

08<br />

<strong>09</strong><br />

Abb. 06: Allensche Regel:<br />

Extremitäten sind bei<br />

Tieren einer Art in kälterem<br />

Klima relativ kleiner.<br />

Beschreibung der Entsprechunge<br />

im Verschiedenen<br />

- Beispiel topologischer<br />

Arbeitsweise.<br />

Abb. <strong>07</strong>: Hugh Ferriss,<br />

Illustration der baulichen<br />

Möglichkeiten der mathematisch<br />

gefassten New<br />

Yorker Abtreppungsvorschrift,<br />

1922<br />

Abb. 08: Conway‘s Game<br />

of Life, 1970 - Regeln und<br />

Snapshot einer Generation<br />

Abb. <strong>09</strong>: Aktionsfolgen:<br />

DesignYourOwnNeighbourhood,<br />

Kaisersrot 2001<br />

- Die individuelle Parzelle<br />

als Ausgangspunkt eines<br />

Bottom-up Prozesses, bei<br />

dem die Infrastruktur im<br />

nachhinein generiert wird.<br />

Abb. 10: Formgeneration:<br />

99 different houses, Cero 9<br />

69


70 Referat<br />

Andreas Wachter<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

2.1.1<br />

Collage<br />

Assemblage<br />

Collage ist eine Technik der bildenden Kunst, bei der durch Aufkleben<br />

(frz. coller = kleben) verschiedener Elemente ein neues<br />

Ganzes geschaffen wird. Zu den Unterarten der Collage-Technik<br />

zählt man Bricolage, objet trouvé und die Assemblage. Die Assemblage<br />

(frz. assembler = vereinigen, versammeln) ist die Übertragung<br />

der Collage-Technik aus der zweidimensionalen Ebene<br />

auf dreidimensionale Objekte. Bei dieser Weiterentwicklung der<br />

Collage werden verschiedene plastische Objekte kombiniert und<br />

(häufi g auf einer Grundplatte) fest miteinander verbunden.<br />

„Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung <strong>des</strong> zufälligen<br />

oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder<br />

mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu<br />

ungeeigneten Ebene – und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung<br />

dieser Realitäten überspringt.“ (Max Ernst, 1962)<br />

Ähnlich der Spannung die zwischen zwei gegenpoligen Magneten<br />

entsteht, wird so auch bei der Assemblage ein Kraftfeld zwischen<br />

den ‚wesensfremden Realitäten‘ aufgebaut. Es geht also um die<br />

Wirkung im Zwischenraum. Nach Ernst kann diese Spannung<br />

durch ein zufälliges oder auch absichtlich geplantes Aufeinanderprallen<br />

der ‚wesensfremden Realitäten‘ erzeugt werden.<br />

Maison à Bordeaux, OMA<br />

Dieses komplexe Haus besteht eigentlich aus drei sich überlagernden<br />

Häusern, welche sowohl in ihrer Gestaltung als auch in ihrer<br />

Nutzung komplett unterschieden werden. Selbst das Tragwerk<br />

mitentworfen von Cecil Balmond besteht aus verschiedenen ein<br />

statisches Gleichgewicht fi ndenen Elementen, so dass es nicht<br />

als vereinheitlichen<strong>des</strong> Prinzip gesehen werden kann. Einzig ein<br />

hydraulisches Po<strong>des</strong>t verbindet die drei ‚Welten‘.


02<br />

05 06<br />

Chassé Park in Breda, OMA<br />

Auf städtebaulicher Ebene ist das Prinzip der Assemblage verschiedentlich<br />

angewandt worden. Bei diesem Projekt in Breda<br />

(1996) dient eine komplett Autofreie gemeinschaftliche Gartenanlage<br />

als ‚Grundplatte‘. Die Wohnbebauung, aufgeteilt in Inseln,<br />

folgt unterschiedlichen Gestaltungs- und Nutzungsprinzipien,<br />

wie z.B. Blockrand, Wohntürme, Parkvillen, Theaterwohnen<br />

usw. Allerdings besteht eine relativ große Distanz zwischen den<br />

unterschiedlichen Bauformen, so ‚schwimmen‘ diese häufi g eher<br />

unabhängig nebeneinander ohne die erwünschte Spannung im<br />

Zwischenraum zu erzeugen.<br />

Falkenried in Hamburg, Bolles & Wilson<br />

Besser gelang dies bei dem Projekt Falkenried (1999-2004). Bei<br />

diesem Projekt kam neben dem Thema der unterschiedlichen<br />

Nutzungsformen in kontrastreichen Bauformen auch der Umnuzung<br />

und dem Bestand (Kontrast alt - neu) eine große Bedeutung<br />

bei. Breit zu schmal, hoch zu niedrig, alt neben neu und Arbeiten<br />

bei Erholen, sorgen für eine reizvolle Hybridität, die in der öffentlichen<br />

Durchwegung, in den Räumen zwischen den Gebäuden,<br />

eine mehrpolige Qualität erzeugt.<br />

Müller Pier in Rotterdam, KCAP<br />

Ein Ensemble massiver Wohnblöcke soll den alten Hafeneindruck<br />

enstehen lassen. Unterschiedliche Architekten realisieren unterschiedliche<br />

Typologien, Formen und Größen. Dadurch entsteht<br />

Vielfalt und Kontrast.<br />

03 04<br />

01 <strong>07</strong><br />

Abb. 01: Collage, Kurt<br />

Schwitters, Merz Bild 1921<br />

Abb. 02: Luftbild Chassé<br />

Park Breda<br />

Abb. 03: Maison à Bordeaux<br />

Abb. 04: Tragwerk<br />

Abb. 05: Dreidimensionale<br />

Lageplanskizze Falkenried<br />

Abb. 06: Müller Pier Model<br />

Abb. <strong>07</strong>: Müller Pier<br />

71


72 Referat<br />

Julia Hermanni<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Unterschiedliche Stadtinseln<br />

sollten gleichwertig<br />

durch ihre unterschiedlichen<br />

Qualitäten die<br />

Wahlfreiheit der Individualgesellschaft<br />

erhöhen<br />

und als ein pluralistisches<br />

Konzept das Nebeneinander<br />

mehrerer ideologisch<br />

differierender Ansichten<br />

ermöglichen.<br />

2.1.2<br />

Collage<br />

Archipele<br />

Das Thema ‚Stadtinsel‘ wird an Hand von zwei unterschiedlichen<br />

Projekten beschrieben. Zum einen am Projekt ‚Stadtarchipel<br />

Berlin‘, das als Ergebnis der Sommerakademie 1977 in Berlin<br />

entstanden ist, zum anderen durch das Projekt ‚Heterotope‘, das<br />

1995 von Klaus Theo Brenner gezeichnet wurde.<br />

Beide Projekte haben gemeinsam, bestimmte Bereiche innerhalb<br />

einer städtischen Struktur als Identitätsinseln zu bezeichnen.<br />

Im ‚Stadtarchipel Berlin‘ wird die zunehmende Dezentralisierung<br />

Berlins behandelt und ein Rückbau der gesamtstädtischen<br />

Struktur in kleinere Teilstädte geplant, während das Projekt<br />

‚Heterotope‘ versucht, die nicht funktionierende Struktur einer<br />

Berliner Großsiedlung zu reparieren und dieser neue bauliche<br />

Maßnahmen hinzufügt.<br />

Stadtarchipel Berlin<br />

Das Projekt ist ein Ergebnis der Sommerakademie von 1977 in<br />

Berlin, die von Oswald Mathias Ungers geleitet wurde und an der<br />

neben Studenten der Cornell University auch inzwischen bekannt<br />

e Architekten wie zum Beispiel Rem Koolhaas oder Hans Kollhoff<br />

beteiligt waren. Die Themen der Akademie waren das Modell der<br />

Stadt in der Stadt und die Villa als Form der städtischen Behausung<br />

in West-Berlin. Die Ergebnisse <strong>des</strong> Workshops wurden in 11<br />

Thesen zusammengefaßt.<br />

Zunächst wurde festgestellt, dass die Bevölkerungsdichte von<br />

Berlin schrumpfen wird und dass der große Stadtraum nicht mehr<br />

funktionieren kann. Es besteht daher die Notwendigkeit kleine<br />

Stadteinheiten in der Stadt zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden<br />

für West-Berlin verschiedene ‚Identitätsräume‘1 festgelegt,<br />

die durch ihre Geschichte, soziale Struktur und ihren Charakter


estimmt wurden.<br />

Die Bereiche unterscheiden sich von ihrer Umgebung durch ihre<br />

bauliche Struktur, aber auch durch ihre Wichtigkeit. Auf diese<br />

Weise entstehen in der Stadt viele kleine Städte mit unterschiedlichen<br />

Charakteren, die unabhängig voneinander funktionieren<br />

können, jedoch untereinander vernetzt sind. Die umgebenden<br />

Stadtstrukturen können sich nach und nach zurückziehen und<br />

dem sogenannten ‚grünen Archipel‘ 2 Platz machen.<br />

Dies bedeutet eine Verlandschaftung der Stadtregion, die die<br />

Teilstädte umgibt und verbindet, da sie Infrastruktur und Freizeitmöglichkeiten<br />

beinhalten soll.<br />

Der große Stadtraum West-Berlin wird also zunächst als Collage<br />

verschiedener Stadtbereiche mit unterschiedlichen Charakteren<br />

angesehen. Durch den Rückgang der Bevölkerungsdichte sollen<br />

sich diese Bereiche immer mehr individualisieren und unabhängig<br />

voneinander entwickeln. Es bleibt jedoch weiterhin eine<br />

Vernetzung, eine Collage von kleinen Städten in der Stadt, da sie<br />

von dem gleichen Raum, dem Archipel, umschlossen sind, der sie<br />

verbindet und auf <strong>des</strong>sen Infrastruktur sie alle angewiesen sind.<br />

01 02<br />

03<br />

1 in Lotus International,<br />

1978,19, Sommerakademie<br />

Berlin: Cities within the<br />

city, S. 86<br />

2 aus Lotus International,<br />

1978,19, Sommerakademie<br />

Berlin: Cities within the<br />

city, S. 90<br />

Abb. 01: ‚Plan of the urban<br />

island‘ aus Lotus<br />

International, 1978,19,<br />

Sommerakademie Berlin:<br />

Cities within the city, S. 87<br />

Abb. 02: ‚Towns in the town‘<br />

in Lotus International,<br />

1978,19, Sommerakademie<br />

Berlin: Cities within the<br />

city, S. 87<br />

Abb. 03: ‚Friedrichstadt Süd<br />

-Karlsruhe‘ und ‚Görlitzer<br />

Bahnhof - Central Park<br />

New York‘ in Lotus International,<br />

1978,19, Sommerakademie<br />

Berlin: Cities<br />

within the city, S. 89<br />

73


74<br />

3 aus ‚Heterotope‘, Klaus<br />

Theo Brenner, S. 5<br />

Abb. 04: Projektstandorte<br />

in ‚Heterotope‘, Klaus Theo<br />

Brenner, S. 76/77<br />

Abb. 05: Die Heterotope,<br />

fablich gekennzeichnet, S.<br />

86 ebb.<br />

Heterotope<br />

Klaus Theo Brenners Projekt ‚Heterotope‘ beschäftigt sich mit der<br />

Ergänzung der Struktur der Berliner Großsiedlung Hellersdorf.<br />

In diese Struktur der Peripherie, die ein Verlust an Landschaft<br />

und städtischem Raum ist, sollen Orte implantiert werden, die<br />

Identität schaffen.<br />

Brenner beschreibt in seinem Buch: „Heterotope im Städtebau<br />

sind Orte, die im Gegensatz zu ihrer baulichen Umgebung stehen,<br />

weil durch sie eine räumliche Situation präzise und eindeutig<br />

interpretiert wird. (...)Die Strategie der Heterotope ist mit der<br />

Akupunktur vergleichbar: punktuell und gezielt, aber wirkungsvoll.<br />

(...) Heterotope sind identitätsstiftende Elemente, da wo die<br />

Räume unübersichtlich geworden und die Architektur abhanden<br />

gekommen ist.“ 3<br />

Mit diesen Eingriffen soll also die städtische Struktur ergänzt<br />

werden, so dass Identität und ein Heimatgefühl entstehen kann.<br />

Um die Orte der nötigen Eingriffe zu bestimmen wurde zunächst<br />

eine genaue Analyse <strong>des</strong> Gebietes vorgenommen, in der unter<br />

anderem die Berliner Wasserstraßen, Stadtgärten, Bahntrassen,<br />

aber auch bauliche Strukturen, Blicke in die Landschaft oder<br />

04<br />

05


estimmte Attraktoren berücksichtigt werden. Darauch entsteht<br />

eine Karte der ‚Projektstandorte‘ (Abb. 04), die auf die Beobachtungen<br />

der Analyse eingeht. Die Karte zeigt deutlich wie die bestehende<br />

Struktur ergänzt wird aber nicht grundsätzlich verändert.<br />

Es werden punktuelle Veränderungen geplant, die sich auf das gesamte<br />

Gebiet auswirken sollen. Auf der Grundlage von zwei aneinander<br />

stoßenden Strukturmustern, also dem Stadtraum und der<br />

Landschaft, gibt es schwarze Bereiche und einige farbige Objekte.<br />

Die schwarzen Bereiche markieren die unterschiedlichen Strukturen<br />

der Großsiedlung, die nicht keine Aussage haben aber auch<br />

nicht verändert werden. In sie integriert gibt es farbige Bereiche<br />

in denen eine konkrete, architektonische Situation im Grundriss<br />

dargestellt wird. Sie sind die aussagekräftigsten Elemente der<br />

Collage und geben den umgebenden schwarzen Bereichen Identität<br />

und Charakter. In weiteren Schritten werden die einzelnen<br />

Projektstandorte weiter konkretisiert und architektonisch ausgearbeitet.<br />

So zum Beispiel ‚Heterotop 2 - Stadttor Hellersdorf‘<br />

(Abb. 06 -08). Das Projekt befi ndet sich an der Grenze der Großsiedlung<br />

zur Landschaft, die nun genau defi niert wird.<br />

06<br />

<strong>07</strong><br />

08<br />

Abb. 06: „Heterotop 2<br />

Stadttor Hellersdorf“<br />

(Lageplan) aus ‚Heterotope‘,<br />

Klaus Theo Brenner,<br />

S. 100<br />

Abb. <strong>07</strong>: ‚Heterotop 2<br />

Stadttor Hellersdorf ‚<br />

Modellfoto von Reinhard<br />

Görner aus ‚Heterotope‘,<br />

Klaus Theo Brenner, S. 101<br />

Abb. 08: „Heterotop 2<br />

Stadttor Hellersdorf“ (Perspektive)<br />

aus ‚Heterotope‘,<br />

Klaus Theo Brenner, S. 99<br />

75


Abb. 01: Schwarzplan<br />

Stadtkreis Karlsruhe<br />

Abb. 02: Löschung von<br />

städtebaulichen Strukturen<br />

ohne Prägnanz<br />

Abb. 03: Neues Bild/Logo<br />

durch Isolieren <strong>des</strong> Freistellungsraumes<br />

01 02<br />

76 Übung<br />

Arne Vollmar<br />

Sommer 08<br />

Julia Hermanni<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

03<br />

Uni Plus - Meer statt Insel<br />

Behandelt man Karlsruhe analog zu Ungers Stadtarchipel Berlin,<br />

wird der von mir im Entwurf im Fokus stehende Uni Campus<br />

aufgrund seiner fehlenden städtebaulichen Prägnanz gelöscht. In<br />

der Stadt bleiben nur einzelne deutliche städtebauliche Gegebenheiten<br />

als Inseln. Ihre Isolierung ist die Konsequenz, und dies ist<br />

das falsche Signal für einen Entwurf, der Stadt und Campus eher<br />

zusammenführen als weiter isolieren sollte.<br />

Durch diese Erkenntnis veränderte ich in einem zweiten Schritt<br />

die Parameter und betrachtete den Raum genauer, der sich<br />

zwischen den einzelnen Stadtgebieten erstreckt und die heutigen<br />

‚Inseln‘ erzeugt, also die Grünstreifen und Parklandschaften. Ich<br />

arbeitete dann, durch den Zusammenschluss dieser Räume, jenes<br />

die Stadt verbinden<strong>des</strong> Element bzw. Logo heraus.


Das Heterotop ‚Der grüne Raum‘<br />

Der ‚Grüne Raum‘ befi ndet sich an der Grenze zweier Teile der<br />

Stadt, einem, der sich mit seiner Blockrandbebauung in Richtung<br />

Schloss orientiert und dem Universitätscampus mit Solitärbebauung.<br />

Ursprünglich ein Universitätsparkplatz grenzt er sich durch den<br />

Baumbestand von der Umgebung ab und bildet ein eigenes Volumen<br />

zwischen den benachbarten Baukörpern.<br />

Eine begehbare Ebene zwischen den Baumkronen dient als<br />

Aufenthaltsfl äche wenn die Parkebene darunter mit Autos gefüllt<br />

ist. Die Parkebene wird von zwei geschnittenen Heckenreihen<br />

umgeben und durch torartige Öffnungen mit der Umgebung<br />

verbunden. Der Parkplatz kann so am Tag auch als öffentlicher<br />

Aufenthaltsort dienen. Er ist so ein Ort der in seiner Andersartigkeit<br />

sowohl für den Campus als auch für die Stadt Identität und<br />

Atmosphäre stiftet.<br />

04<br />

06 <strong>07</strong><br />

05<br />

Abb. 04: Der Grüne Raum<br />

in Karlsruhe<br />

Abb. 05: Lageplan<br />

Abb. 06: Blick in die<br />

Parkebene<br />

Abb. <strong>07</strong>: Grundriss<br />

77


78 Referat<br />

Wohnen und Arbeiten am Rebstockpark, Frankfurt a. M.<br />

Marian Schmitt<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

Abb. 01: ‚Maschine‘ Faltung<br />

Abb. 02: Rebstockpark,<br />

Raster und Faltung <strong>des</strong><br />

Plangebiets; die Grundrissstruktur<br />

der Gebäude nach<br />

der Faltung <strong>des</strong> Netzes und<br />

der ersten Ausfaltung der<br />

Gebäude; städtebauliches<br />

Konzeptmodell,<br />

http://www.rebstockparkffm.de/rebstockpark_eisenman.htm<br />

2.2.1<br />

Muster und Modelle<br />

Flächige Vorlagen<br />

Der Wettbewerbsbeitrag (1990) von Peter Eisenmann propagiert<br />

ein quasi generisches Design, in welchem eine ‚Maschine‘ mit<br />

gewissen Parametern eine Transformation erzeugt. Die Maschine<br />

ist einerseits ein Raster, andererseits die Faltung von Flächen.<br />

„This dimension (the fold) provi<strong>des</strong> both mediation and a reframing<br />

of conditions such as old and new, transport and arrivial,<br />

commerce and housing“ (P. Eisenman)<br />

01 02


Thirteen Projects for the Sheridan Expressway<br />

Die Diplomarbeit von J. D. Solomon (2003) schlägt ein Projekt<br />

für einen Expressway in Brooklyn, NY vor und behandelt damit<br />

den Konfl ikt zwischen zwei Parteien: Der überlokalen Straße<br />

(Highway Authority) versus dem lokalen Park (Community). Das<br />

Projekt propagiert nicht nur das Nebeneinander von Funktionen,<br />

sondern das Miteinander, die gegenseitige Beeinfl ussung und<br />

Abhängigkeit.<br />

Die zwei linearen Elemente Fluss und Straße werden parallel<br />

multipliziert und überlagern sich folglich, wordurch der graphische<br />

Effekt eines ‚Moiré‘ erscheint: zwei scheinbar unvereinbare<br />

Programme werden überblendet. Das Moiré erzeugt eine Diversität<br />

in Konzentration, Dichte und Struktur.<br />

Die Diversität wird genutzt um ebenso vielfältige Nutzungen nicht<br />

nur parallel, sondern ineinander verwoben zu lokalisieren.<br />

Durch Interpretation der Struktur soll eine post-fordistische Nutzungtypologie<br />

<strong>des</strong> Korridors bzw. der Region und Stadt erreicht<br />

werden.<br />

Die Entwürfe verbindet der gleiche Ansatz: Eine ‚Maschine‘ - Faltung<br />

oder Moiré - zeugt eine komplexe ganzheitliche Struktur, die<br />

dann räumlich und programmatisch interpretiert wird.<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

Abb. 03: Sheridan Expressway<br />

- diagramatisches<br />

Modell der erzeugten<br />

Überlagerungsgestalt und<br />

der dadurch gefundenen<br />

Funktionsfl ächen<br />

Abb. 04: die zwei linearen<br />

Elemente Fluss und Strasse;<br />

Offset; Überlagerung<br />

und Moiré-Effekt<br />

Abb. 05: graphisches Feld<br />

Abb. 06: graphische Entstehung<br />

<strong>des</strong> Moiré<br />

79


80 Übung<br />

Marian Schmitt<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 2: Bahngleise der<br />

Deutschen Bahn, Ettlinger<br />

Strasse als Hauptverkehrsachse,<br />

Parkplatz an der<br />

Südseite und ein modifi -<br />

zierter Busbahnhof, potentieller<br />

Grünzuge (Rot)<br />

Abb. 3: parallele Multiplikation<br />

der Linien<br />

Abb. 4: Interpretation <strong>des</strong><br />

Überlagerungsfel<strong>des</strong>. Es<br />

ergibt sich die erwünschte<br />

Verdichtung bzw. Lockerung<br />

der unvereinbar<br />

erscheinenden Funktionen.<br />

01<br />

Anhand <strong>des</strong> Hauptbahnhofs Karlsruhe soll das Prinzip der graphischen<br />

Funktionsüberlagerungen (‚Moiré‘) demonstriert werden.<br />

Dazu wurden die vier ortscharakteristischen Nutzungsströme der<br />

Bahn, <strong>des</strong> Busbahnhofs, <strong>des</strong> Parkplatzes und der Haupteinfahrtstrasse<br />

simplifi ziert dargestellt. Dem hinzugefügt wurde die nicht<br />

neue Idee eines kontinuierlichen Grünzuges vom Hardtwald über<br />

Schloss, Stadtgarten und Zoo bis in den Oberwald.<br />

Ziel ist es ein komplexes, verwobenes Netzwerk aller Funktionen<br />

entstehen zu lassen. Die Vielschichtigkeit <strong>des</strong> Hauptbahnhofs<br />

wird offensichtlich und die Funktionstrennung der Moderne wird<br />

aufgehoben.<br />

02<br />

03


04<br />

05<br />

<strong>07</strong><br />

06<br />

08<br />

Abb. 05: Startpunkte und<br />

Einwebung <strong>des</strong> Busbahnhofes<br />

und Grünzuges<br />

Abb. 06: Wahrnehmung und<br />

Betonung der Parkplätze<br />

Abb. <strong>07</strong>: Blick über die<br />

Bahngleise mit hervorstechenden<br />

Grünzug- oder<br />

Bus-Elementen/Verbindungena<br />

Abb. 08: Dramatik der<br />

Einfahrt - Erleben der<br />

Vielfältigkeit <strong>des</strong> ‚Raumes‘<br />

Hauptbahnhof<br />

81


Abb. 05: Die demonstrative<br />

Funktionsüberlagerung von<br />

Bahnverkehr (Gelb),<br />

Busverkehr/ÖPNV (Blau),<br />

Autos/Parken (Grau) und<br />

Grünzug/Naherholung<br />

(Grün)<br />

01<br />

83


84 Referat<br />

Claudia Quell<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

2.2.2<br />

Muster und Modelle<br />

3-dimensionale Vorlagen<br />

UN Studio sehen in der Modernisierung der Produktionsmethoden,<br />

in den Entwurfsmöglichkeiten mit CAD und dem internationalen<br />

Interesse an Architektur einen Wandel in der Architektur<br />

und in der Arbeitsweise <strong>des</strong> Architekten. Deshalb befassen sie sich<br />

mit der Entwicklung neuer Methoden. Die Technik – speziell der<br />

Computer – ermöglicht dabei nicht nur die Visualisierung abstrakter<br />

Ideen, sondern dient der Generierung von Ideen.<br />

Van Berkel und Bos entwickeln so genannte Entwurfsmodelle, die<br />

viele verschiedenen Elemente beinhalten und so sämtliche Informationen<br />

verdichtet darstellen. (‚Deep Plan‘)<br />

Die Arbeit mit dreidimensionalen Modellen beschreiben UNStudio<br />

wie folgt: „Man nehme eine geometrische Figur und lese und<br />

übersetze sie in vielen verschiedenen Arten, Dimensionen und<br />

Richtungen; als Konstruktion, als Landschaft, als Detail, als Weg,<br />

als Licht, als Material, als Räumlichkeit, als Atmosphäre und so<br />

weiter.“<br />

Grundlage <strong>des</strong> Ansatzes ist die Arbeit mit Diagrammen. Diese<br />

werden dabei defi niert als Bilder, mit Informationen zu Strukturen,<br />

Abläufen, Kräften, Verhältnissen. Sie sind also nicht nur<br />

auf wissenschaftliche Schaubilder begrenzt, sondern können<br />

auch Choreographien, Studien zu Luftströmungen, Schaltpläne,<br />

biologische Muster, Gemälde, Schriften usw. beininhalten. DAs<br />

Diagramm ist eine ‚abstrakte Maschine‘, die hilft, typlogischen<br />

Fixierungen zu entgehen und organisatorische Effekte zu erzielen.<br />

Moebius-Haus<br />

Exemplaririsch für diesen Ansatz steht das Moebius-Haus in Het-<br />

Gooi, Niederlande (1993-1998). Der Auftraggeber wollte ein Haus,<br />

das auf den speziellen 24-Stunden Rhythmus der beiden Bewoh-


ner eingeht. Van Berkel und Bos fanden diesen regelmäßigen und<br />

unendlichen Kreislauf im Prinzip <strong>des</strong> Möbius-Ban<strong>des</strong> wieder, ein<br />

Prinzip, welches sie auch in Form der 3-dimensionalen Variante<br />

der Klein’sche Flasche dazu inspirierte, die Raumabfolge den aus<br />

dem Diagramm herausgefi lterten Prinzipien nachzuempfi nden.<br />

Auch Materialwahl und Konstruktion sind von dem Modell inspiriert.<br />

Gebrauchsanleitung<br />

Begonnen wird zunächst mit einer ausgiebigen Analyse zu Bewegungen<br />

an dem gewählten Ort. Man benutzt unterschiedliche<br />

Linien für Bewegungen und Konzentrationen; oder man übersetzt<br />

Anhäufungen in Flächen oder Volumen. Wichtig ist, die bestehenden<br />

und auch die zukünftig gewünschten Bewegungen kennen zu<br />

lernen und zu visualisieren.<br />

Nachdem die Problematik <strong>des</strong> Entwurfs geklärt ist, folgt die Suche<br />

nach einem Diagramm. Dabei geht es nicht darum, ein Diagramm<br />

zu fi nden, dass den Bewegungsablauf oder die Bewegungsmuster<br />

darstellt, sondern ein Bild zu fi nden, das inspiriert - ein Bild mit<br />

Strukturen, Organisationsabläufen usw. Das Bild sollte von außerhalb<br />

der Architektur kommen. Nun sollen Strukturprinzipien<br />

<strong>des</strong> Diagramms identifi ziert werden, die den Entwurf informieren<br />

können.<br />

Die Methode arbeitet mit einer Mischung aus Analyse und freier<br />

Interpretation. Deshalb ist es wichtig, bei der Übersetzung <strong>des</strong><br />

Diagramms in den Entwurf abstrakt zu bleiben.<br />

02 03<br />

04 05<br />

Abb. 01: Möbius Haus,<br />

Model<br />

Abb. 02: Klein’sche Flasche<br />

Abb. 03: Möbius Haus:<br />

24-Stunden Rhythmus der<br />

Familie<br />

Abb. 04: Möbius Haus:<br />

Oberfl ächendiagramm<br />

Abb. 05: Möbius Haus: Trajekte<br />

der Zeit, Bewegung<br />

und Konstruktion<br />

85


86<br />

01<br />

Übung<br />

Claudia Quell<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Parkknoten Europahalle/ Europabad<br />

Den Einstieg in die Methode bildet eine Analyse von Bewegungsarten,<br />

-richtungen und -muster. Dabei fi el auf, dass es im Gebiet<br />

<strong>des</strong> Parkplatzes Problemzonen gibt, an denen verschiedene<br />

Richtungen kollidieren. Daraus formuliert sich der erste Wunsch,<br />

eine hindernislose Parkplatzsuche zu ermöglichen, indem es eine<br />

durchgehende Fahrspur mit nur einer Fahrtrichtung gibt. Der<br />

zweite Ansatz bezieht sich auf die vorhandenen Ballungsräume<br />

beim Parken. Derzeit befi ndet sich die Hauptparkzone aufgrund<br />

<strong>des</strong> Unterscheidens in kostenfreies und kostenpfl ichtiges Parken<br />

im östlichen Bereich <strong>des</strong> Platzes. Die Nutzer wollen aber vorrangig<br />

zu den im Westen gelegenen Freizeiteinrichtungen. Hier<br />

soll eine Verschiebung der Hauptparkzone stattfi nden und evtl.<br />

verstärkt werden.<br />

Im nächsten Schritt geht es darum, ein Diagramm zu fi nden, dass<br />

einen inspiriert und Prinzipien für den Entwurf liefern kann. Für<br />

meine Arbeit habe ich ein mathematisches Knotendiagramm aus<br />

der Theorie von Dowker gewählt, die Darstellung einer DNA und<br />

das Möbiusband. An der Knotenform haben mich besonders die<br />

Parallelität und das Nebeneinander fasziniert und auch der Umgang<br />

mit Knotenpunkten durch Über- und Unterqueren. Die DNA<br />

fi nde ich besonders wegen <strong>des</strong> Prinzips <strong>des</strong> Umeinanderentwickelns<br />

zweier Systemstränge interessant und die erzeugte Stabilität<br />

durch Verbindungselemente. Das Möbiusband informiert über<br />

das Verhältnis von Innen und Außen.<br />

02


Nach dem Finden der Diagramme, folgt die Anwendung auf den<br />

Ort. In diesem Fall, die ganz banale Verzerrung <strong>des</strong> Knotens auf<br />

die Grundfl äche <strong>des</strong> Parkplatzes. Die DNA-Stränge, übersetzt als<br />

die beiden Systeme Fußgänger und Parkplatz, winden sich um<br />

den Hauptfahrweg herum. Es gibt also nun immer wieder einen<br />

Wechsel von Fußgängerweg und Parkplatzfl äche rechts und links<br />

der Fahrbahn.<br />

Die letztendliche Form <strong>des</strong> „Gebil<strong>des</strong>“ ergibt sich dann aus konkreten<br />

Parametern. Die Fahrspur orientiert sich an Min<strong>des</strong>tradien<br />

für Autos, die Parkfl ächengröße ergibt sich aus vorgeschriebenen<br />

Parkplatzgrößen und Rangierabständen.<br />

Das Parken funktioniert auf mehreren Ebenen und orientiert sich<br />

an den „Zielen“ der Nutzer (Bad, Halle, Schule, Arbeitsplatz). Die<br />

Menge der Parkplätze richtet sich nach der Nachfrage. Das bedeutet,<br />

dass es im Bereich <strong>des</strong> Bads und der Halle mehr Parkmöglichkeiten<br />

gibt – Doppelstöckigkeit.<br />

Das Ergebnis ist ein Parkplatz, der ähnlich einer Achterbahn<br />

funktioniert. Durch einen wiederholten Richtungswechsel (oben/<br />

unten, rechts/links) wird die Parkplatzsuche abwechslungsreich.<br />

Gemeinsam mit den Freizeiteinrichtungen bietet die Achterbahn<br />

ein „Erlebnispark(en)“.<br />

03<br />

04<br />

Abb. 01: Bewegungen<br />

Abb. 02: Diagramme<br />

Abb. 03: Anwenden auf den<br />

Ort<br />

Abb. 04: Lageplan<br />

87


88<br />

Referat<br />

Lisa Pfi sterer<br />

Ulrike Bautz<br />

Sommer 08<br />

Referat<br />

Oliver Ernst<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Paul Virilio, französischer<br />

Architekt, der sich mit<br />

ästhetisch-philosophischen<br />

Fragestellungen <strong>des</strong><br />

Hochgeschwindigkeits- und<br />

Medienzeitalters befasst<br />

2.2.3<br />

Muster und Modelle<br />

Bewegungsmuster<br />

Unter trajektiver Architektur versteht man nach Paul Virilio eine<br />

Architektur, die den Körper als raumgestalten<strong>des</strong> Element begreift.<br />

Das Trajekt ist dabei ein Element, das aus der Beziehung<br />

von Subjekt und Objekt entsteht. Zentraler Aspekt bei diesem<br />

Raumverständnis ist neben dem Verhältnis zum Raum, das Verhältnis<br />

zur Zeit, welches sich in der Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Raumes offenbart.<br />

Durch diese ‚raumzeitliche Benutzung‘ wird der Fokus der trajektiven<br />

Raumqualität vor allem auf die Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Raumes gelegt. Dabei ist der Körper keinesfalls als ein<br />

Proportionsmaß wie in den Architekturlehren von Le Corbusier<br />

und Vitruv zu verstehen, sondern als energetischer Körper, einem<br />

Körper der Antizipationen und Refl exe.<br />

Allgemeine Beschreibung der Entwurfsmethode<br />

• Raumprogramm in einzelne Bewegungsarten (gehen, laufen,<br />

rennen, Fahrradfahren, Autofahren, skaten, etc.) unterteilen.<br />

• Minimalradien, Maximalsteigungen, Beschleunigungs- und<br />

Bremsstrecken etc. der unterschiedlichen Bewegungsarten<br />

defi nieren.<br />

• Bewegungsmuster für einzelne Bewegungsarten entwerfen:<br />

Anfangs- und Zielorte der Bewegungen bestimmen.<br />

• Einzelne Bewegungsabläufe übereinanderlegen. Es entstehen<br />

Kreuzungen. Verzweigungen, Schleifen und Rückläufe einarbeiten<br />

- hier ist eine Mischung aus Bewegungslust, entsprechender<br />

Wegeführung und Abkürzungsmöglichkeiten gefragt.<br />

Diese Entwurfsmethodik bietet sich vor allem bei Programmen<br />

mit hoher Frequentierung an, da der Fokus der Bewegungen stärker<br />

im Zentrum steht, als in Verweilräumen.


Yokohama Fährterminal<br />

Der International Port Terminal in Yokohama, gebaut von Foreign<br />

Offi ce Architects ist eine Kreuzung von Boden und Dach.<br />

Das polyfunktionale Raumprogramm dient als Grundlage für<br />

ein Erschließungsdiagramm (Abb.1). Die klare Richtung ist als<br />

input-output Einheit zu verstehen; als ein Feld der Bewegungen<br />

mit multiplen Rückkehrmöglichkeiten: ein no-return-Zirkulationskreislauf.<br />

Erst nach der Entwicklung dieses Trajektdiagramms<br />

<strong>des</strong> ‚no-return‘ Prinzips werden die einzelnen Bewegungsabläufe<br />

genauer analysiert. Die Generierung der Bewegungsnotationen<br />

hängt von der Funktion und der Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />

<strong>des</strong> Raumes ab. Nach dieser separaten Betrachtungsweise werden<br />

die einzelnen Ebenen übereinander gelagert. Schnittstellen, Bündelungen,<br />

Tangentialpunkte unterschiedlichster Geschwindigkeiten<br />

entstehen. Aus diesem konzeptionellen Programm wird die<br />

Form <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> generiert. Hierbei sind Elemente der Topographie<br />

ebenso entscheidend wie die Verjüngung bzw. Weitung<br />

von Räumen, was zur Bewegung animieren sollen.<br />

East River Corridor Project, Jesse Reiser & Nanako Umemoto<br />

Reiser & Umemoto bearbeiten mit ihrer Studie die Ufergestaltung<br />

<strong>des</strong> East River in New York. Das schmale lange Plangebiet ist<br />

durch den Franklin D. Roosevelt Drive dominiert. Der FDR-Drive<br />

steht für eine sehr starke Bewegung mit Auf- und Abfahrten, im<br />

Kontrast zur streng gerasterten Stadt und dem linearen Fluss.<br />

Reiser & Umemoto verweben alle diese spezifi schen Bewegungen<br />

zu einem Konzept; das energiereiche Bewegungsmuster <strong>des</strong> FDR-<br />

Drive wird durch zahlreiche Verzweigungen und ‚Ausläufer‘ bis an<br />

den East River gebracht.<br />

01<br />

03<br />

03<br />

04<br />

Abb.01 und 02: Yokohama<br />

Fährterminal<br />

Abb. 03 und 04: East River<br />

Corridor Project<br />

89


90<br />

Übung<br />

Lisa Pfi sterer<br />

Sommer 08<br />

Oliver Ernst<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: Piktogramme der<br />

Bewegungsabläufe<br />

Abb. 02: Übertragung <strong>des</strong><br />

Bewegungsdiagramms auf<br />

die Uferpromenade Lauffen<br />

am Neckar<br />

Abb.03: Lageplan Ufer<br />

>> everyday life<br />

>> cycling<br />

>> strolling<br />

>> running<br />

>> aquatics<br />

12 %<br />

01<br />

02 03<br />

6 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

roaming system<br />

12 %<br />

12 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

6 %<br />

jogging system<br />

12 %<br />

12 %<br />

6 %<br />

3 %<br />

cycling system<br />

circuits system<br />

Trajekte Lauffen<br />

Beispielhaft soll anhand der Ufergestaltung in Lauffen am Neckar<br />

die Methode der Bewegungsmuster angewandt werden.<br />

Drei Bewegungsarten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten<br />

werden festgelegt (schlendern, joggen, radfahren) und auf Minimalradien,<br />

Maximalsteigungen, Beschleunigungs- und Bremsstrecken<br />

etc. untersucht (s. Abb.01). Hinzu kommen Anfangs- und<br />

Zielorte, d.h. beispielsweise Startpunkte einer Joggingstrecke etc.<br />

Um ein komplexes System zu entwickeln, welches alle Bewegungsmuster<br />

enthält, werden die drei Diagramme übereinander<br />

gelagert, sodass Kreuzungen, Schleifen, Rückläufe und Verzweigungen<br />

entstehen. Erst ab diesem Schritt werden auch Topographie<br />

und Kontext <strong>des</strong> Gebietes miteinbezogen (s. Abb. 02).<br />

Start- und Zielorte müssen mit vorhandenen Straßen übereinstimmen<br />

und Höhenunterschiede werden berücksichtigt. Durch<br />

die unterschiedlichen Charaktere der Wege entsteht ein Bewegungskonzept,<br />

welches vielseitig genutzt werden kann. Schleifen<br />

und Rückläufe eignen sich vor allem für Joggingstrecken und für<br />

Spaziergänger. Freifl ächen können als Verweilorte dienen und<br />

Kreuzungen als Abkürzungen oder Umkehrmöglichkeiten. Fahr-


adwege sind zielorientiert, geradlinig und schnell, Schlenderwege<br />

eher ziellos, kurvig und uneben. Verschiedene Wegbreiten (1m<br />

- 5m), Bodenbeläge und Weitungen innerhalb <strong>des</strong> Wegesystems<br />

animieren den Besucher bzw. Benutzer zur eigenen Bewegung<br />

und lassen ihm gleichzeitig Freiraum für neue Nutzungen.<br />

Faltplatz<br />

Durch die Faltung der Parkplatzoberfl äche entlang der optimalen<br />

Bewegungsbahnen der Fußgänger erhält die Oberfl äche eine<br />

Struktur, die es ohne weitere Hilfsmittel schafft, jedem Verkehrsteilnehmer<br />

seinen eigenen Bereich zuzuteilen.<br />

Dem Autoverkehr ist es aufgrund der Geometrie der Fahrzeuge<br />

nicht möglich die nach oben zeigenden False der Faltung zu<br />

befahren. Diese sind somit den Fussgänger vorbehalten, die nun<br />

ungehindert den Parkplatz ihren Bedürfnissen entsprechend queren.<br />

Die Parkierungsfl ächen befi nden sich zwischen diesen Falsen.<br />

In diesen Flächen liegen die nötigen nach unten zeigenden False.<br />

Diese können nicht beparkt, aber befahren werden. Wenn der<br />

Parkplatz nicht ausgenutzt ist, können diese Flächen zum Sitzen<br />

verwendet werden.<br />

06<br />

<strong>07</strong><br />

Abb. 04:<br />

Luftbild Parkplatz<br />

Abb. 05:<br />

Fußgänger Richtungen<br />

Abb. 06:<br />

Gefalster Parkplatz<br />

Abb.<strong>07</strong>:<br />

Fußgänger Perspektive<br />

04<br />

05<br />

91


92 Referat<br />

Julia Schütz<br />

Sara Reichwein<br />

Sommer 08<br />

Abb. 01: Transformation<br />

traditioneller Typologien,<br />

Zeichnung West8<br />

01<br />

2.3.1<br />

Typologien Topologien<br />

Typologische Variation<br />

Thema der Architekturtheorie ist der Idealtyp. Wittkover und<br />

Colin Rowe beschreiben, wie Palladios Villenentwürfe anstreben,<br />

den Idealtyp zu fi nden. Höhepunkt seines Schaffens ist die<br />

Villa Rotonda. Hauptmerkmale der Villen ist der symmetrische<br />

Kernbau, bei dem sich alle Nebenräume um einen zentralen<br />

Hauptraum gliedern. Weitere Schwerpunkte legte Palladio auf<br />

den zentralen Portikus, der entweder freistehend, an die Fassade<br />

gebunden oder als reine Tempelfront ausgebildet sein konnte, sowie<br />

die völlige Übereinstimmung der inneren Raumgestaltung mit<br />

der äußeren Form. Außerdem spielen eine Rolle: die geraden oder<br />

viertelkreisförmigen, in die Landschaft schwingenden Seitenfl ügel,<br />

die Differenzierung zwischen profi lierten und ungerahmten<br />

Fenstern, sowie auf die Maßverhältnisse nach den Regeln der<br />

Proportionslehre.<br />

Einen anderen Typologiebegriff verfolgt das zeitgenössisches<br />

Beispiel der Bebauung von Borneo Sporenburg in Amsterdam<br />

gelten, die nach dem Masterplan <strong>des</strong> Büros West 8 ausgeführt<br />

wurde. Die Bebauung sollte die Vorteile eines Einfamilienhauses<br />

erfüllen und trotzdem im städtischen Kontext funktionieren, um<br />

die Abwanderung von einkommensstarken Familien aus der Stadt<br />

zu verhindern.<br />

Städtebaulicher Regelbaustein sind 4 Meter breite und ca. 20 Meter<br />

lange Parzellen, die senkrecht zur Straße stehen und nur über<br />

die Schmalseiten erschlossen bzw. belichtet werden. Die Prämisse<br />

war eine dreigeschossige Bebauung mit den Grundbausteinen<br />

eines Einfamilienhauses bestehend aus einem separaten Eingang,<br />

einem privaten Außenraum in Form eines Hofs oder einer Dach-


terrasse und einem PKW Stellplatz.<br />

Im Gegensatz zu Palladio steht in diesem Projekt nicht so sehr die<br />

idealtypische Lösung als Endprodukt, sondern die Variation der<br />

Typen im Zentrum der Betrachtung.<br />

Einerseits geht es darum die Bausteine neu zu kombinieren bzw.<br />

neu zu schichten, um damit neue Wohnformen zu schaffen. (Abb.<br />

01) So rutscht z.B. der PKW Stellplatz unter den vom Boden abgehobenen<br />

Wohnraum. Der Freiraum teilt sich und begibt sich auf<br />

verschiedene Ebenen, so dass qualitativ unterschiedliche Räume<br />

entstehen. Die Privatheit der Außenräume wird dadurch gesichert,<br />

dass sie von Baumasse umgeben werden. So sieht man bei<br />

den verschiedenen Entwürfen den unterschiedlichen Umgang mit<br />

Wohnraum, Freiraum und Zugang. (Abb. 06, <strong>07</strong>)<br />

06<br />

Andererseits wird durch die Beteiligung sehr vieler unterschiedlicher<br />

Entwurfsbüros an der Ausarbeitung der Typologie eine hohe<br />

Variation auf städtischer Ebene gesucht. (Abb. 03) Je<strong>des</strong> Büro<br />

interpretiert und formuliert die Typologie etwas anders. (Abb.<br />

02) Im Strassenbild ergibt sich dadurch eine abwechslungsreiche<br />

Sruktur, die in ihrer Ähnlichkeit und Differenz einer gewachsenen<br />

Stadt nahekommt. (Abb.04, 05)<br />

02<br />

<strong>07</strong><br />

03<br />

04<br />

05<br />

Abb. 02: Interpretation der<br />

Typologie von verschiedenen<br />

Büros<br />

Abb. 03: Verteilung und<br />

Vielfalt der unterschiedlichen<br />

Entwurfsbüros<br />

Abb. 04: Wettbewerbsmodel<br />

Borneo Sporenburg<br />

Abb. 05: Voids - Luftbild der<br />

verschiedenen Hofsituationen<br />

Abb. 06: Ausgangssituation<br />

Einfamilienhaus mit Außenraum<br />

und PKW Stellplatz<br />

Abb. <strong>07</strong>: Einfamilienhaus<br />

nach der typologischen<br />

Transformation<br />

93


94 Übung<br />

Sophie Wittmann<br />

Winter 08/<strong>09</strong><br />

Abb. 01: Darkness before<br />

intervention<br />

Abb. 02: Luminosity after<br />

intervention<br />

Abb. 03/04: regularity/randomness<br />

Abb. 05: passing/ <strong>des</strong>k<br />

Abb. 06: staying/street<br />

Abb. <strong>07</strong>: Detail<br />

Abb. 08: Reference<br />

West 8 Schauburgplein<br />

Estranged precendents<br />

Situated far from the city center, the parking lot is a calm place<br />

surrounded by the MRI institut, grave shops and the biggest city‘s<br />

cemetery. It is a site people only pass through. By night, being<br />

near the cemetery and the absence of light makes the parking lot<br />

uncomfortable.<br />

The parking is <strong>des</strong>igned as an interactive public space, with peculiar<br />

and odd-shaped moving streetlights (in reference to West<br />

8 and the project „Theatre Square“ in Rotterdam). The off-street<br />

parking‘s random arrangement (no marking on the fl oor) is extended<br />

to the new mobiliar disposition.<br />

Consequently, different sources of light are multiplied in order to<br />

01<br />

03<br />

02<br />

05<br />

02<br />

04<br />

06<br />

<strong>07</strong> 08


give the dark car park a safe atmosphere by night and in addition<br />

more light.<br />

Playing with different scales by <strong>des</strong>igning the urban mobiliar was<br />

a manner to give the traditional parking lot a new aspect.<br />

As people don‘t expect to fi nd such <strong>des</strong>k lamps lighting the street,<br />

the parking becomes a surprising place and fl ashspot.<br />

<strong>09</strong><br />

Abb. <strong>09</strong>: View from the<br />

parking<br />

Abb. 10: Detail - possible<br />

streetlight <strong>des</strong>igns<br />

Abb. 11: Plan<br />

10<br />

11<br />

95


96 Referat<br />

Birgit Braun<br />

Johannes Flamm<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

01<br />

2.3.2<br />

Typologien Topologien<br />

Typologische Anpassung<br />

D‘Arcy Thompsons Werk ‚On growth and form‘ von 1917 sucht<br />

die Probleme der Gestalt in der Natur vorkommender Formen zu<br />

verstehen. Es erörtert beispielsweise welche Formen Schneekristalle<br />

haben und wie sie zustande kommen. Eine andere Methode<br />

ist die Einschreibung von verwandten Arten und deren Formen<br />

in kartesische Koordinatensysteme. Anhand der entstehenden<br />

Transformation und bei der Defi nition eines provisorischen<br />

Ursprungstypus kann zum Beispiel die Wachstumsgeschwindigkeit<br />

analysieren werden. Dieses System kann auch interpolierend<br />

verwendet werden um unbekannte Zwischenstufen zu generieren<br />

oder extrapolierend für Prognosen. Zudem lassen sich ganz einfach<br />

topologische Ähnlichkeiten feststellen.<br />

Typologisches Denken vs. Populationsdenken<br />

Nach Peter Trümmer betrachtet eine typologische Denkweise den<br />

Typus als Ganzes, seine Variation ist eine Abstraktion.<br />

Im Gegensatz dazu steht das Populationsdenken. Hier wird stets<br />

das Individuum in den Mittelpunkt gerückt während der Durchschnitt<br />

als Abstraktion gilt. Solche dynamische Systeme erlauben<br />

es äußere Einfl üsse stets in Betracht zu ziehen.<br />

Aus der Sicht eines Typusvertreters lässt sich das chinesische Hofhaus<br />

relativ einfach als Bau mit einem Hof in seinem Mittelpunkt<br />

beschreiben. Deutlich differenzierter stellt sich eine Beschreibung<br />

eines Populationsdenkers dar: die Palette der Variationen chinesischer<br />

Hofhäuser ist groß. Diese formalen Differenzen haben<br />

konstruktive, klimatische wie auch soziale Ursachen.<br />

Die Konstruktion ist Teil eines Systems, denn anstatt Standardlösungen<br />

zu wiederholen gibt es in China die Tradition bauliche


Systeme zu verwenden die auf der Assoziativität seiner Teile<br />

basiert. Das bedeutet wenn sich ein Teil verändert, ändert sich das<br />

Gesamte. Die Hofhäuser werden durch das Klima beeinfl usst: im<br />

Norden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sind sie als individuell arrangierte Wohneinheiten,<br />

da man hier viel Sonne einfangen will, im Süden sind sie<br />

kompakter und die verschieden großen Hoföffnungen sorgen für<br />

Luftzirkulation.<br />

Schließlich ist die soziale Struktur der Bewohner ebenfalls bestimmend<br />

für die Form, denn unterschiedliche Grade der Intimität<br />

werden durch die Raumtiefe und Erschließung erzeugt.<br />

03<br />

04<br />

02<br />

06<br />

<strong>07</strong><br />

02<br />

05<br />

Abb. 01: Transformationen<br />

im karthesischen<br />

Koordinatensystem, in: On<br />

Growth and Form, D‘Arcy<br />

Thompson<br />

Abb. 02: Beispiel chinesisches<br />

Hofhaus in: Vom<br />

Typus zur Population, Peter<br />

Trummer, Arch+ 189<br />

Abb.03-05:<br />

Shanghai Studio am Berlage<br />

Institut 20<strong>07</strong><br />

Tutor: Peter Trummer<br />

Abbildungen und Text:<br />

http://galleryshiyun.<br />

blogspot.com/20<strong>07</strong>/06/associative-<strong>des</strong>ign-syntheticvernacular.html<br />

Abb.06-<strong>07</strong>: Phoenix Studio<br />

am Berlage Institut 2008<br />

Tutor: Peter Trummer<br />

Apassung der Typen an den<br />

Bodenwert<br />

97


98<br />

Referat<br />

Alper Kurbak<br />

Wınter 08/<strong>09</strong><br />

Genoype Phenotype - Negotiate my boundary!<br />

‘Negotiate my boundary!’ proposes a model for customizing and<br />

purchasing dwellings via the internet. Mass-customized collective<br />

housing with users’ participation is provided through web-based<br />

software which triggers intensive interaction and negotiation<br />

among future clients. This takes place in a real-time environment.<br />

It simulates the parametric <strong>des</strong>ign process introducing user<br />

participation whereby future dwellers participate in the physical<br />

and social organization of the neighborhood and co<strong>des</strong>ign their<br />

dwellings.<br />

The research was initiated by focusing simultaneously on the<br />

territorializing system and the ergonomic system – as a framework<br />

for analyzing Le Corbusier’s ‘unité d’habitation’. A genotype<br />

system interact and inform each other in ways that allow a hyperattached<br />

system, which to be mass-customized by potential users<br />

on the web prior to the installation of the residential fi eld on a<br />

chosen building site. At the heart of the project there is an ergonomic<br />

subsystem, the ‘activity tiles’, and a spatial subsystem, the<br />

‘genotypes’. Both complement each other to form what RAMTV<br />

call a ‘hyperattached system’. The actual shapes and sizes of the<br />

dwellings are negotiated with the cohabitants and neighbours<br />

01<br />

02


over the internet.<br />

Unique life-styles demand highly specifi c, tailored dwelling units.<br />

Computer-based production allows individualized products to<br />

escape the domain of luxury and to enter the everyday domain of<br />

economically viable large series. It is a parametric <strong>des</strong>ign process<br />

that explores mass-customisation on an urban collective residential<br />

scale.<br />

03<br />

04<br />

Abb. 01: Relations between<br />

different users<br />

Abb.02: Ergonomic system<br />

and geneotype system<br />

Abb.03: Genotype system<br />

expressing differnt relations<br />

between users<br />

Abb.04: possible dwelling<br />

aggregations<br />

99


100 Übung<br />

Ein System für alle Urbanauten<br />

Julia Schuetz<br />

Sara Reichwein<br />

Sommer 08<br />

02<br />

01 04<br />

Ausgehend von einer Behausung für ‚Urbanauten‘ stehen bei der<br />

hier entwickelten adaptiven Struktur Flexibilität und Reaktion auf<br />

Zwänge und Freiheiten der spezifi schen Orte im Vordergrund.<br />

Der Urbanaut als eigenwilliger Stadtbewohner besiedelt die Stadt<br />

sporadisch, setzt sich mit samt seiner Behausung in Restfl ächen<br />

fest und wird Teil <strong>des</strong> städtischen Umfelds. So sind die Anforderungen<br />

an seine Bleibe Mobilität, Flexibilität und Kompaktheit.<br />

Betrachtet man in diesem Zusammenhang den Wohnwagen als<br />

eine der kompaktesten Wohnformen, stellt man fest, dass nur<br />

Flexibilität und Kompaktheit gegeben sind, die ortspezifi schen<br />

Bedürfnisse werden nicht beachtet.<br />

Um die Vorteile einer solchen Wohnform zu nutzen, haben wir<br />

diese in ihre einzelnen Elemente zerteilt und durch „Versorgungsstränge“<br />

verbunden, sodass die Organisation der Räume gleich<br />

bleiben, sich aber durch Verschieben oder Verdrehen neue Beziehungen<br />

ergeben.<br />

Das Objekt kann so die externen Einfl üsse der Umgebung aufnehmen<br />

und auf den Stadtraum reagieren. Die Bedingungen <strong>des</strong> Orts<br />

werden zum transformationsbestimmenden Faktor.<br />

3 Orte - Anpassung<br />

Exemplarisch haben wir drei verschiedene Orte betrachtet, die<br />

sich in ihren Zwängen und Freiheiten voneinander unterscheiden.<br />

Setzt sich der Urbanaut samt seiner Behausung auf ein Dach,<br />

macht er sich, abgehoben vom städischen Leben, die Dachlandschaft<br />

zu eigen und weitet sich in alle Richtungen. Extrovertiert<br />

ziehen sich die Elemente - soweit es die Versorgungsstränge<br />

03


05 06<br />

zulassen - auseinander.<br />

Sucht sich der Urbanaut Platz auf einer Wiese, bildet er interne<br />

Freiräume und grenzt sich nach innen orientiert vom umgebenen<br />

Raum ab.<br />

In der Nische nutzt der Urbanaut die Lücken im gebauten Raum,<br />

er ordnet sich der Stadtstruktur unter. Spezifi sch für diesen Ort<br />

sind die Enge und die horizontal einseitige Ausdehnung, an die<br />

sich das Objekt anpasst.<br />

<strong>07</strong> 08 <strong>09</strong><br />

Abb. 01:<br />

Modell Raumprogramm<br />

Abb. 02:<br />

Wohnwagenschema<br />

Abb. 03: Wohnwagen<br />

seziert<br />

Abb. 04: Modellstudien<br />

Abb. 05:<br />

Wohnwagen synthetisiert<br />

Ausgangsgrundriss<br />

Abb. 06:<br />

Ausgangsmodell<br />

Abb. <strong>07</strong>:<br />

Adaption Dachsituation,<br />

Schema, Grundriss, Montage<br />

Abb. 08:<br />

Adaption Wiesensituation,<br />

Abb. <strong>09</strong>: Adaption Nischensituation<br />

101


102<br />

01<br />

Übung<br />

Philipp Lieser<br />

Konstantin Filatow<br />

Sommer 08<br />

Gravity Grid<br />

Über dem bearbeiteten Gebiet spannt sich ein ‚Gravitationsnetz‘,<br />

eine adaptive Struktur, die auf bestimmte Parameter reagieren<br />

kann. Der hier gewählte Parameter ist Raumwirkung, übersetzt in<br />

Stärke der ‚Gravitationpunkte‘ bzw. in Ausdehnung <strong>des</strong> Rasters.<br />

(Abb.04).<br />

•<br />

•<br />

Ein Weg wird auf markante Räume analysiert. Die Signifi kanz<br />

der einzelnen Raumpunkte wird festgelegt. (Abb.02 mitte)<br />

Ein Raster wird über das Gelände gespannt und aufgrund<br />

der unterschiedlichen Anziehungskraft der Punkte verzogen.<br />

(Gravitationseffekt) (Abb.01 unten) So ergibt sich ein Feld mit<br />

unterschiedlichen Intensitäten.<br />

Aus diesem Gravitationsgitter werden scheibenweise Flächen ausgeschnitten<br />

und die unbedeutenden Stellen subtrahiert. Dadurch<br />

entstehen Raumgebilde, welche die Präsenz <strong>des</strong> Raums darunter<br />

verstärken und zum Ausdruck bringen. Abhängig von der Anzahl<br />

und Zuordnung der Anziehungspunkte lässt das Netz weitere Szenarien<br />

neben der aus der Raumanalyse generierten Struktur zu.<br />

02<br />

04<br />

03


06<br />

<strong>07</strong><br />

05<br />

Abb. 01: Gravity Grid Tool<br />

Screenshot eines<br />

Raumanalyse - Skripts<br />

(Flash-Anwendung)<br />

Abb. 02 und 03:<br />

Herleitung und Entstehung<br />

<strong>des</strong> Gravitationsnetzes<br />

Abb. 04: Gravity Grid über<br />

dem Universitätsgelände<br />

(Haupteingang)<br />

Abb. 05: Ausschnitt aus<br />

dem Gravity Grid schafft<br />

aufenthaltsbetonende<br />

Raumfi guren<br />

Abb. 06: Raumfi gur<br />

(Ansicht Nord)<br />

Abb. <strong>07</strong>: Raumfi gur<br />

(Universitätseingang)<br />

103


104<br />

Referat<br />

Martina Biffi<br />

Tessa Cossetti<br />

Sommer 08<br />

Aristid Chang<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

2.4.1<br />

Regeln<br />

Spielregeln<br />

Control and laissez faire, Wijnhaven, Rotterdam<br />

KCAP, a Rtterdam based planning offi ce lead by Kees Christiaanse<br />

seeks to (re-)introduce rule-based bahaviour in urban planning.<br />

This a a reaction to today’s economical conditions, in which investors<br />

and cities have to negotiate private and communal interests.<br />

A showpiece of the method is the Wijnhaven district in Rotterdam.<br />

The island consists mainly of offi ce buildings, built during<br />

the 50s. Rotterdam wants to increase the residential function in<br />

the area. Adapting the existing buildings for this purpose is problematic,<br />

typologically and fi nancially. New building is only feasible<br />

if volumes contain large numbers of dwellings and parking spaces.<br />

The area is in danger of falling prey to high-rise speculation.<br />

The <strong>des</strong>ired overall urban <strong>des</strong>ign is keeping the existing block<br />

height at 20 Meters and above that allowing a varied skyline of<br />

slender highrise buildings to spout up .<br />

To achieve that image, no plan with fi xed positions, forms and<br />

dimensions, but buildings regulations have been drawn up.<br />

The maximum volume is 35 m³ per 1 m² of parcel. The main<br />

given to organize this volume on site is the is the slenderness rule,<br />

which prevents slabs to arise, but also plot seize and economical<br />

aspects have an infl uence on how much is being built: The owners<br />

of small parcels will not build higher than 24 m, because for any<br />

additional fl oor an expensive lift is required. To make full usage of<br />

the maximum volume allowed, small parcel owner may combine<br />

towers and share the lift. The owners of big parcels may calculate<br />

their towers only on a maximum area of 2000 m² to not disturb<br />

the scale of the district. Above 75 m, building is not profi table,


since the slenderness rule makes the relation between number of<br />

fl oors and fl oor area disadvantageous.<br />

• Slenderness: The maximum length of a diagonal drawn<br />

through the building‘s ground plan of 1.45 x the sideline length<br />

restricts its horizontal extension.<br />

• Shadowing: A highrise may not overshadow a neighboring<br />

building in an exessive way (e.g. more than two hours a day)<br />

• Views: Each tower is required to provide views onto the nearby<br />

River Maas.<br />

• Urban chararcter: Ground levels and mezzanine fl oors are used<br />

as public lobbies, as car or pe<strong>des</strong>trian access.<br />

• Interior of block: Building height is three fl oors maximium<br />

with two fl oors of parking and one fl oor variable.<br />

„The absence of an explicit plan has brought about a situation<br />

in which the fi rst developer will automatically enjoy the greatest<br />

degree of <strong>des</strong>ign freedom. The fi rst to build needs not to orient<br />

himself to existing towers. This involves a motivation: to invest in<br />

the area‘s future as quickly as possible.“ 1<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

Abb. 01: Possible evolution<br />

of the district<br />

Abb. 02: Slenderness: Diagonal<br />

≤ 1.45 x lenght.<br />

If the fl oor plan is irregular<br />

the largest possible diagonal<br />

counts.<br />

Abb. 03: Combination of<br />

small parcels with two towers<br />

and a shared lift.<br />

Abb. 04: Stepping in and out<br />

of the tower is possible, if<br />

the average depth, which is<br />

an imaginary line over all<br />

fl oors, is not exeeded.<br />

1 Alex Lehnerer on Wijnhaven<br />

in Grand Urban Rules,<br />

20<strong>09</strong>, S. 251<br />

105


106<br />

Referat<br />

Philipp Lieser<br />

Konstantin Filatow<br />

Sommer 08<br />

Martina Biffi<br />

Tessa Cossetti<br />

Sommer 08<br />

Abb. 01: ‚Boids‘: Regeln,<br />

Verhaltensweisen in begrenzter<br />

Nachbarschaft<br />

01<br />

2.4.2<br />

Regeln<br />

Aktionsfolgen<br />

Formen haben interne Logiken, die mathematisch beschrieben<br />

werden können. Die meisten bekannten Muster lassen sich<br />

algorithmisch, also durch Befehlsfolgen in Form von Skripten<br />

erzeugen. Komplexität entsteht durch viele aufeinander folgende<br />

Schritte bzw. Generationen (siehe Tooling von Benjamin Aranda<br />

und Chris Lasch) und die Reaktion der einzelenen Elemente einer<br />

Struktur untereinander (siehe Boids - Simuliertes Schwarmverhalten).<br />

Dies hat Implikationen für die Rolle von Architekten oder<br />

Planern. Sie erzeugen nicht die endgültige Form, sondern die ihr<br />

zugrunde liegenden lokalen Regeln. Diese werden als Feedback<br />

solange verändert, bis eine optimierte Form entstanden ist. Der<br />

Entwurf ist dann ein adjustieren eines Selbstorganisationsprozesses.<br />

Boids<br />

In the late 80s, Craig Reynolds created a computer program to<br />

simulate the fl ocking behaviour of birds.<br />

He placed a large number of bird-like agents called ‘boids’, which<br />

were programmed to follow three simple rules of behaviour:<br />

• to maintain a minimal distance from other objects<br />

• to match velocities with other boids<br />

• to move towards the center of mass of boids<br />

Waldrop noted that „what is striking about these rules is that<br />

none of them said ‘form a fl ock’. The rules were entirely local, referring<br />

only to what an individual boid could do and see in its own<br />

vicinity. If a fl ock was going to form at all, it would have to do so<br />

from the bottom up, as an emergent phenomenon. And yet fl ocks<br />

did form every time“.


02 03<br />

04 05<br />

01<br />

Abb. 02: Packing (aus: Tooling,<br />

Aranda/Lasch)<br />

Abb. 02: Spiraling, Regel<br />

zur Erzeugung einer<br />

Spirale:<br />

• Wähle einen Winkel d<br />

• Zeichne einen Kreis.<br />

Wähle einen beliebigen<br />

Punkt auf diesem<br />

Kreis<br />

• Setze einen anderen<br />

Punkt mit Winkel d<br />

vom letzten Punkt aus<br />

auf dem konzentrischen<br />

Kreis mit einem<br />

größeren Radius als<br />

beim Kreis davor<br />

• Wiederhole Schritt 3<br />

Abb. 03: Blending:<br />

Durch Überblendung<br />

generierte Körper<br />

Abb. 04: Mit dem Cracking-<br />

Algorithmus generierte<br />

Strukturen<br />

Abb. 05: Bubble:<br />

Generierte Bubble-Struktur<br />

und architektonische<br />

Umsetzung (Olympia-Stadion<br />

in Peking)<br />

1<strong>07</strong>


108<br />

Übung<br />

Aristid Chang<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Für den Parkplatzentwurf zum Thema ‚Regeln‘ boten sich zwei<br />

grundlegend unterschiedliche Möglichkeiten an. Entweder der<br />

Entwurfprozess wird festgelegten Regeln unterworfen, die sich als<br />

Methode auf das Entwerfen auswirken und letzten En<strong>des</strong> ein Plan<br />

erzeugt, der statisch in Architektur umgesetzt wird. Oder aber,<br />

die Spielregeln sind viel mehr solche im konventionellen Sinne in<br />

dem sie Spielregeln sind, die von den Parkenden eingehalten werden<br />

müssen und sich durch das Parken <strong>des</strong> Autos nach festgelegten<br />

Regeln auf die ‚Architektur <strong>des</strong> Parkplatzes‘, in seiner jeweils<br />

aktuellen Form, niederschlagen.<br />

Park-Regel<br />

Der gewählte Parkplatz zeichnet sich durch seine Zugehörigkeit<br />

zu einem anliegenden Hochhaus und durch nur eine vorhandene<br />

Einfahrt aus. Die Fläche ist ungefähr rechteckig, mit einer Unregelmäßigkeit.<br />

Bottom-up<br />

Wichtig war der Grundgedanke, lokales, einfaches Handeln zu<br />

ermöglichen ohne dass der Einzelne das gesamte System überschauen<br />

muss. Um offene Fahrgassen zu jeder Parkposition zu<br />

01<br />

1 2 3<br />

links an Bebauung oder parkenden Autos<br />

geradeaus entlangfahren und sobald wie<br />

möglich rechts parken<br />

4 5<br />

1<br />

beim Parken nach hinten 1m und nach vorne<br />

3m Abstand lassen<br />

03<br />

3<br />

links abbiegen wenn Weiterfahren oder<br />

Parken nicht möglich ist<br />

02<br />

wenn einer der Insassen in seiner Mobilität eingeschränkt<br />

ist oder das Auto eine dunkle Farbe hat, erst<br />

so spät wie möglich parken<br />

immer rechts abbiegen wenn möglich


helle Fahrzeuge dunkle Fahrzeuge / Mobilität eingeschränkt<br />

ermöglichen wurde ein spiralförmiges Parken gewählt, beginnend<br />

ab der Zufahrt. Es sollten zwei örtliche Faktoren mit in das entwerfen<br />

der Regeln einbezogen werden: 1) Die Position <strong>des</strong> Eingangs<br />

im Verhältnis zum Parkplatz und die daraus entstehenden<br />

Wege und 2) die Verschattung der Parkplätze durch das ca. 50m<br />

hohe Hochhaus.<br />

Regeln<br />

• links an Bebauung oder parkenden Autos geradeaus entlangfahren<br />

und sobald wie möglich rechts parken<br />

• links abbiegen wenn Weiterfahren oder Parken nicht möglich<br />

ist<br />

• immer rechts abbiegen wenn möglich<br />

• beim Parken nach hinten 1m und nach vorne 3m Abstand<br />

lassen<br />

• wenn einer der Insassen in seiner Mobilität eingeschränkt ist<br />

oder das Auto eine dunkle Farbe hat, erst so spät wie möglich<br />

parken<br />

Die ersten vier Regeln garantieren, wenn sie befolgt werden, das<br />

Entstehen eines spiralförmigen Parkens, eine Form die für die<br />

Hochhausbewohner wahrnehmbar wird und das gewohnte Bild<br />

<strong>des</strong> Parkens irritieren. Die fünfte Regel beeinfl usst die Verteilung<br />

der Autos. Wer Schwierigkeiten mit dem Gehen hat, parkt automatisch<br />

näher am Eingang. Autos, die sich ihrer Farbe wegen<br />

leicht aufheizen, parken über den Tag gesehen am längsten im<br />

Schatten <strong>des</strong> Hochhauses.<br />

04<br />

Abb. 01: Google Earth<br />

Aufnahme <strong>des</strong> Parkplatzes<br />

Abb. 02: Hochhaus mit<br />

Parkplatz<br />

Abb. 03: Regeln<br />

Abb. 04: Anwendung<br />

Abb. 05: Blick von oben auf<br />

den Parkplatz, nach vollständiger<br />

Sortierung<br />

05<br />

1<strong>09</strong>


110 Referat<br />

Tania Simon<br />

Sommer <strong>07</strong><br />

Jan Rubel,<br />

Jacek Kaminski<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01, 02: Downsview<br />

Park Toronto, Kanada,<br />

Wettbewerb, OMA, Bruce<br />

Mau Design, 2000<br />

2.5<br />

Entwurfserzählung<br />

Schritt für Schritt<br />

In Anlehnung an den Präsentationsstil von OMA / Bruce Mau<br />

entwickelt das dänische Büro Bjarke Ingels Group seine Entwürfe<br />

als Formulierung eines Maßnahmenkatalogs, bzw. einer Art<br />

von ‚IKEA Anleitung‘. Die Folge der erzählerischen Diagramme<br />

dokumentiert die formale Evolution und ist ein integraler Teil <strong>des</strong><br />

Entwurfs, da die Endform <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> in direkter Beziehung<br />

und Ähnlichkeit mit ihnen steht:<br />

• Eine programmatische Ausgangsposition defi nieren<br />

• In der Umgebung oder in programmatischen Anforderungen<br />

Faktoren fi nden, die die Durchführung der Idee verhindern<br />

oder sie schärfen<br />

• Diese Einfl ussfaktoren als Modifi katoren der Ausgangsposition<br />

nutzen.<br />

Der Entwurf ist das Ergebnis schrittweiser Modifi kationen.<br />

01<br />

02


03<br />

03<br />

05<br />

Abb. 03: BIG, Studentenhaus:<br />

Entwurf als Frage<br />

und Antwort<br />

Abb. 06: BIG, Mountain<br />

Dwellings, Orestad Kopenhagen,<br />

2008. Parken (blau)<br />

und Wohnen (gelb) sollten<br />

ursprünglich nebeneinander<br />

angeordnet werden,<br />

was bedeutet hätte, das die<br />

Wohnungen auf ein Parkhaus<br />

gucken. Die Stapelung<br />

ermöglicht den freien Blick<br />

und die Ausrichtung zur<br />

Sonne von ‚Reihenhäusern<br />

am Hang‘ anstatt normalen<br />

Apartments.<br />

Abb. 04: BIG, Hafjell Mountain<br />

Hotel. Das formale<br />

Prinzip der Zihamonika<br />

erlaubt Anpassung an den<br />

Skihang<br />

111


112<br />

1<br />

Übung<br />

Jan Rubel,<br />

Jacek Kaminski<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Park Platz am Zirkel<br />

Der bestehende Parkplatz ist von einem Konfl ikt zwischen den<br />

Richtungen der Fußgänger und der diesen nicht entsprechenden<br />

Parkplatzorganisation gekennzeichnet.<br />

Betrachtet man den Parkplatz als ‚terra incognita‘ nach Boris<br />

Sieverts, entstehen durch diesen Konfl ikt interessante Situationen,<br />

<strong>des</strong>wegen soll in diesem Vorschlag mit dem Konfl ikt<br />

gearbeitet werden.<br />

Der Entwurf ist aus klaren auf einander aufbauenden Schritten<br />

generiert:<br />

1. Behandlung <strong>des</strong> Grundstück als Grünanlage, so fügt es sich<br />

in das Bezugssystem von umliegenden Park- und Campusfl ächen<br />

ein<br />

2. Anordnung der Strassen entsprechend den Fußgängerbewegungsrichtungen<br />

3. Hinzufügung der Autowege mit Rücksicht auf die Bewegungslogik<br />

der Autos (Umkehrmöglichkeit bei einem Eingang)<br />

4. Zusammenstellung der Parkplätze<br />

5. Bepfl anzung der übrigen Fläche<br />

Die so entstandenen Fläche mit ihren am Wochenende leeren<br />

Stellplätzen ist dank der interessanten Raumgestaltung attraktiv<br />

für verschiedene Freizeitsaktivitäten wie z.B. Picknicks und<br />

Spaziergänge usw.<br />

2<br />

3<br />

4


5<br />

Abb.1: Luftbild<br />

Abb.2: Lageplan<br />

Abb.3, 4: Perspektiven<br />

Abb.5: Ideenfolge<br />

113


114 Referat<br />

Lebender Raum statt statische Architektur<br />

Marcin Wasag<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. 01: La Villette, OMA<br />

01<br />

2.5<br />

Entwurfserzählung<br />

Szenen<br />

Michel de Certeau schreibt in seinem Buch ‚Die Kunst <strong>des</strong> Handelns‘<br />

dass Raum entsteht, wenn man Richtungsvektoren, Geschwindigkeitsgrößen<br />

und die Variabilität der Zeit in Verbindung<br />

bringt; die Methode stellt einen lebenden Raum statt eines stabilen<br />

Ortes dar (Abb. 04/05).<br />

In den frühen Entwürfen OMAs tritt in diesem Sinne das Raumprogramm<br />

an Stelle der in den Hintergrund gelegten Architektur.<br />

Statt eines Lageplans wird eine mit vielen überdimensionierten<br />

Aktivitäten und menschlichen Begegnungen ausgefüllte Isometrie<br />

gezeichnet. Die mit Comicelementen versehenen Zeichnungen<br />

<strong>des</strong> Wettbewerbbeitrags für ‚Parc de la La Villette‘ machen dies<br />

deutlich.<br />

Entwurfserzählung<br />

Die Arbeit für St. Gerasimos, Griechenland besteht aus einer Bildersequenz,<br />

die eine Entwurfserzählung aufbaut. Auf den letzten<br />

Bilden werden die eigenen Vorschläge dargestellt, auf allen vorherigen<br />

wird gezeigt, was dort die ‚Konkurrenten‘ gemacht hätten.<br />

Im Beispiel von St. Gerasimos sind zuerst Als-ob-Vorschläge im<br />

Stil von Neo-Byzantismus (Krier), Neo-Konstruktivismus, Neo-<br />

Archigram (Cook) und Strada Novissima (Venturi) dargestellt.<br />

Das Prinzip: man stellt sich vor, wie ein Problem von z.B. Venturi<br />

gelöst worden wäre und zieht daraus positive und negative Aspekte.<br />

Positive Seiten werden weiter durchgespielt oder im eigenen<br />

Entwurf verwendet. Die Methode ermöglicht es, die Rezeptoren<br />

zum Entwurf hinzuführen als wäre es eine Handlung und stellt<br />

dann menschliche Aktivitäten, - eine Szene, in den Vordergrund.


02 03<br />

04<br />

05<br />

Abb. 02: Ort - Lageplan Exposition<br />

Universalle, Zone<br />

Est, Paris, OMA 1985<br />

Abb. 03: Raum - Exposition<br />

Universalle, Zone Est,<br />

Paris, OMA 1985<br />

Abb. 04: Ort<br />

Abb. 05: Raum<br />

Abb. 06: Bilderreihe und<br />

Entwurf<br />

Alle Abbildungen sind “L’<br />

Architecture d’Aujourd’Hui”<br />

(238/April 1985) entnommen<br />

06<br />

115


01<br />

116 Übung<br />

Der Entwurf verfolgt das Ziel den Raum <strong>des</strong> Parkplatzes so um-<br />

Marcin Wasag<br />

Sommer <strong>09</strong><br />

Abb. O1: Parkplatz, Luftperspektive<br />

Abb. 02: Neo-Dekonstruktivismus<br />

Abb. 03: Neo-Situationisten<br />

Abb. 04: Neo-Minimalismus<br />

Abb. 05: Einsatz: während<br />

<strong>des</strong> Festes<br />

Abb. 06:<br />

Einsatz: Nach dem Fest<br />

02<br />

03<br />

zugestalten dass er für verschiedene Feste (Parkplatz-, Schrebergarten-,<br />

Afrikafest) benutzt werden kann. Der Aufwand soll gering<br />

sein.<br />

Vier aktuelle architektonische Richtungen (Dekonstruktivismus,<br />

Neo-Internationale Situationisten, Minimalismus) sollen die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten <strong>des</strong> Ortes prüfen. Die Raumideen<br />

(Verschmelzung, Trennung, Verteilung), Aktivitäten, potenzielle<br />

Begegnungen und die Gestaltung und die Lokalisierung einer<br />

Bühne, einem Eingangstor, Verkaufständen, Sitzbänken als auch<br />

die nötige Infrastruktur (Beleuchtung, Bühnenakustik usw.) werden<br />

bei jede Probe berücksichtigt (Abb. 01-03). Bei Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Vorschlages wurden einige passende Gedanken oder Ideen<br />

der Vorgänger weitergespielt.<br />

Park Platz<br />

Indem fehlende Bäume in der Reihe entlang <strong>des</strong> Parkplatzes<br />

ergänzt wurden, wirkt der Raum geschlossen. Die Schaffung eines<br />

04


einheitlichen Bodenbelags (Parkplatz und Bürgersteig) ermöglicht<br />

es, den Parkplatz als einen öffentlichen Raum zu verstehen. Verschiedene<br />

Funktionen können während <strong>des</strong> Festes den rechteckige<br />

Flächen (anderer Bodenbelag) zugeordnet werden. Das leicht<br />

erhöhte Gelände dient als Podium für die Bühne. Es befi ndet sich<br />

dort, wo der Bahndammhang als zusätzlicher Zuschauerraum<br />

benutzt werden kann. Die Treppen bzw. Sitzplätze auf dem Bahndammhang<br />

sind aus unbenutzten Bahnschwellen und Bahnschienen<br />

gestaltet. Für die Beleuchtung und Beschallung sind einfache<br />

dünne Säulen gedacht, an denen während <strong>des</strong> Festes beliebige<br />

Infrastruktur befestigt werden kann (Abb. 05-06).<br />

05<br />

06<br />

117


118


Literatur<br />

Texte und Projekte<br />

1.0 MAPPING<br />

The Agency of Mapping: Speculation, Critique and Invention,<br />

James Corner. In: Mappings, Denis Cosgrove, 1999. S. 213-252<br />

Envisioning Information, Edward Tufte, 1990<br />

1.1 Drift<br />

Gehen in der Stadt, Voyeure oder Fußgänger, Michel de Certeau.<br />

In: Die Kunst <strong>des</strong> Handels, Michel de Certeau, 1988. S. 179- 182<br />

Walkscapes: Walking as an Aesthetic Practice, Francesco Careri,<br />

2001<br />

1.1.1 Dérive<br />

The Naked City, Guy Debord, 1959<br />

Einführung in die Kritik der städtischen Geographie, Guy Debord,<br />

1954. In: Der Beginn einer Epoche - Texte der Situationisten,<br />

Pierre Gaillissaires, Hanna Mittelstädt, Roberto Ohrt, 2008<br />

Theorie <strong>des</strong> Umherschweifens, Guy Debord, 1956. In: Der Beginn<br />

einer Epoche - Texte der Situationisten, Pierre Gaillissaires, Hanna<br />

Mittelstädt, Roberto Ohrt, 2008<br />

(siehe auch: arch+183, Situativer Urbanismus)<br />

Constant‘s New Babylon: The Hyper-Architecture of Desire,<br />

Mark Wigley, 1998. S.19<br />

1.1.2 Wanderungen<br />

A walk across England, Richard Long, 1997<br />

Wie man Städte bereisen sollte, Boris Sieverts - Büro für Städtereisen.<br />

In: www.neueraeume.de (siehe auch: Arch+ 183, Situativer<br />

Urbanismus, 20<strong>07</strong>)<br />

Malibu Public Beaches, LA Urban Rangers - www.laurbanrangers.org.<br />

In: Experimental Geography, N. Thompson, 20<strong>09</strong><br />

Die Spaziergangswissenschaft, Lucius Burkhard. In: Warum ist<br />

Landschaft schön?, Martin Schmitz, 2006. S. 257 (siehe auch:<br />

Arch+ 183, Situativer Urbanismus, 20<strong>07</strong>)<br />

1.1.3 Fahrten<br />

The View from the Road, David Appleyard, Kevin Lynch, 1963<br />

Mobility: A room with a view, Francine Houben, 2003. S. 25-64<br />

Heimat Autobahn, Stefanie Bremer, Henrik Sander, 2006. In:<br />

http://www.orangeedge.de/Heimat%20Autobahn<br />

119


120<br />

1.1.4 Fundstücke<br />

Made in Tokyo: Guide Book, Atelier Bow Wow, 2001<br />

Pet Architecture Guide Book, Atelier Bow Wow, 2002<br />

1.2 Layer<br />

1.2.1 Punkte, Raster, Flächen<br />

Parc de la Villette, Bernard Tschumi, 1982.<br />

in: Cinégram folie, le Parc de la Villette; Bernard Tschumi, 1988<br />

in: La Case Vide, Bernard Tschumi, Anthony Vidler, Alan Boyarsky,<br />

Jacques Derrida, 1986<br />

Parc de la Villette, OMA, 1982. In: SMLXL, Rem Koolhaas, Bruce<br />

Mau, 1995. S.894. In: Sub-Urbanism / Super-Urbanism, From<br />

Central Park to La Villette, Sebastien Marot, AA Files 53, 2005.<br />

In: OMA - Rem Koolhaas, Jacques Lucan, 1991<br />

Ville Nouvelle Melun-Sénart, OMA, 1987. In: Arch+ 105/106,<br />

1990. In: SMLXL, Rem Koolhaas, Bruce Mau, 1995. S.929. In: Die<br />

Stadtlandschaft <strong>des</strong> Büros OMA, Mark Graafl and, TOPOS Heft 9,<br />

1994. S. 113 - 122<br />

1.2.2 Netze, Flecken, Bereiche<br />

Netzstadt. Transdisziplinäre Methoden zum Umbau urbaner<br />

Systeme, Franz Oswald, Peter Baccini, 1998<br />

Die Schweiz – Ein Städtebauliches Portrait, Buch 3 Materialien<br />

Roger Diener, Jacques Herzog, Marcel Meili, 2006<br />

1.3 Gameboards<br />

1.3.1 Soziogramme<br />

Global Networks, Mark Lombardi, Independent Curators, 2003<br />

Bureau D’Etu<strong>des</strong>: Universite tangente, http://ut.yt.t0.or.at/site/<br />

index.html<br />

1.3.2 Territorien<br />

Die Geographie <strong>des</strong> Ausreisezentrums Fürth, a42.org, 2004. In:<br />

An Architektur 12, 2004<br />

US Naval Base Guantánamo Bay: Recht und Raum, An Architektur,<br />

2003. In: Territories – Islands, Camps and other States of<br />

Utopia, Amseln Franke, Eyal Weizman, Rafi Segal, 2003. In: An<br />

Architektur 04, 2003. In: www.anarchitektur.com/territories/<br />

aa_territoriestext_dt.html<br />

A Civilian Occupation: The Politics of Israeli Architecture, Rafi


Segal and Eyal Weizman, 2003<br />

City of Collision: Jerusalem and the Principles of Confl ict Urbanism,<br />

Tim Rienitz, Philipp Misselwitz, 2006<br />

Prishtina is everywhere: Turbo-Urbanismus als Resultat einer<br />

Krise, Kai Vöckler, 2008<br />

1.3.3 Praktiken<br />

Stepping Stones, Bucharest, Chora, 1998. In: Urban Flotsam:<br />

Stirring the City, Chora, Raoul Bunschoten, 2001<br />

The Skin of the Earth, Raoul Bunschoten, 1996. In: The Idea of<br />

the City, Raoul Bunschoten, 1996<br />

1.4 Datenkarten<br />

Napoleons Russlandfeldzug, Charles Joseph Minard, 1869. In:<br />

Escaping Flatland, Edward Tufte, 1990<br />

1.4.1 Faktenfelder<br />

Rhizome. In: Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie,<br />

Gilles Deleuze, Félix Guattari, 1997<br />

WIndmill Topography, James Corner. In: Taking Measures across<br />

the American Landscape, James Corner, Alex MacLean, 1996<br />

1.4.2 Datascapes<br />

Puntstadt Zuidstad, OMA, 1993. In: arch+ 132, 1996 und in: SM-<br />

LXL, Rem Koolhaas, Bruce Mau, 1995, S.889<br />

Costa Iberica, MVRDV, 1999<br />

Metacity/Datatown, MVRDV, 1999<br />

Shadowtown, Gothics, MVRDV. In: FAR MAX, MVRDV, 1999, S.<br />

251 - 264, S. 265 - 273<br />

Neotopia, Manuela Pfrunder, 2002<br />

1.4.3 Globale Kontexte<br />

Atlas der Globalisierung, Le Monde Diplomatique, 20<strong>07</strong><br />

Weltkarten - Eine Vermessenheit, Hosoya Schaefer. In: DU762,<br />

Dez. 2005, Jan. 2006<br />

New Frontiers - The Geography of Change, AMO, 2003. In: Wired<br />

- The New World, Issue 11.06, 2003<br />

SNOGs, Theo Deutinger. http://www.td-architects.eu/<br />

2.0 MAKING<br />

Field Conditions, Stan Allen. In: Points and Lines - Diagrams and<br />

Projects for the City, Stan Allen, 1999. S. 90<br />

121


122<br />

2.1 Collage<br />

Collision City und die Strategie der Bricolage. In: Collage City,<br />

Colin Rowe, Fred Koetter 1984.<br />

2.1.1. Assemblage<br />

Maison a Bordeaux, OMA, 1998 in: A+U Nr. 369, 06/01, 2001<br />

Almere City Center, OMA, 1994 -20<strong>07</strong> in: Dutchtown - A City Center<br />

Design by OMA, Bernard Colenbrander, 2000<br />

Falkenried Hamburg, Bolles Wilson, 1999-2004. In: Architektur<br />

in Hamburg. Jahrbuch 2005, D. Meyhöfer<br />

Chasse Terrain Breda, OMA, 1996. In: Bauwelt 94, 2003/14, S.1;<br />

db Deutsche Bauzeitung 137, 2003/12, S.24-2<br />

Müller Pier Rotterdam, KCAP, 1998. In: Kees Christiaanse, Situation:<br />

KCAP Architects & Planners, NAI Publishers, 2006<br />

2.1.2. Archipele<br />

Cities within the City, Oswald Mathias Ungers, 1978: in: Lotus<br />

International: L‘isolato urbano - The urban block, Hans Kollhoff,<br />

Oswald Mathias Ungers, Rem Koolhaas, et. al. 1978. S. 82–97. In:<br />

Stadt in der Stadt, Arch+ 181/182, 2006, S. 167<br />

Heterotope, Klaus Brenner, 1995<br />

Brussels, A Manifesto Towards The Capital Of Europe, Pier Vittorio<br />

Aureli, 20<strong>07</strong><br />

2.2 Muster und Modelle<br />

Morphologie = City Metaphors, Oswald Matthias Ungers, 1982<br />

2.2.1 Zweidimensionale Vorlagen<br />

Rebstockpark Fankfurt, Peter Eisenmann, 1991. In: Wohnen und<br />

Arbeiten am Rebstockpark: Wettbewerb in Frankfurt am Main,<br />

Bauwelt18-19, 1991, S. 926. In: Peter Eisenman 1990-1997, El<br />

Croquis 83, 1997, S. 88-97. In: Diagram Diaries, P. Eisenman,<br />

1999, In: http://www.rebstockpark-ffm.de/rebstockpark_eisenman.htm<br />

Thirteen Projects for the Sheridan Expressway, Jonathan D.<br />

Solomon, 2003. In: Pamphlet Architecture 26, 2004<br />

Diagram Deployment. In: Atlas of Novel Tectonics, Jesse Reiser,<br />

Nanako Umemoto, 2006. S. 118<br />

Quai in Santa Cruz de Teneriffe, Herzog de Meuron 20<strong>07</strong>. In: El<br />

Croquis 1<strong>09</strong>-110, 2002, S. 324<br />

Mat Urbanism: The Thick 2-D, Stan Allen. In: Case: Le Corbusiers’<br />

Venice Hospital, Hashim Sarkis, 2001


2.2.2 Mathematische Modelle<br />

Vom Diagramm zum Entwurfsmodel, Ben Van Berkel und Caroline<br />

Bos. In: Evolution of Space, DAM, 2006<br />

Merce<strong>des</strong> Museum, UN Studio, In: Evolution of Space, DAM,<br />

2006<br />

Möbuis House, UN Studio, 1993-1998. In: Mobile Forces, Ben Van<br />

Berkel und Caroline Bos, 1996. In: Move, UN Studio, 1999<br />

2.2.3 Bewegungsmuster<br />

East River Corridor Project, Jesse Reiser, Nanako Umemoto,<br />

1998. In: Daidalos, Nr. 72, 1999. S. 52-65<br />

Yokohama International Port Terminal, Foreign Offi ce Architects,<br />

1995. In: Phylogenesis foa‘s ark: foreign offi ce architects,<br />

2004. S.227<br />

Downsview Park, Foreign Offi ce Architects, 2000. In: Phylogenesis<br />

foa‘s ark: foreign offi ce architects, 2004. In: Case: Downsview<br />

Park Toronto, Julia Czerniak, 2001<br />

2.3 Typologien Topologien<br />

2.3.1 Typologische Variation<br />

Ijplein Amsterdam, OMA, 1988. In: Jacques Lucan OMA. Rem<br />

Koolhaas, 1991. In: IJ-plein Amsterdam - Een speurtocht naar<br />

nieuwe compositorische middelen. Rem Koolhaas / Offi ce for<br />

Metropolitan Architecture, B. Leupen, 1989<br />

Rural and Urban House Types, Steven Holl, Pamphlet Architecture<br />

No.9, 1995<br />

Borneo-Sporenburg Amsterdam, West 8, 1993-1996. In: West8,<br />

Luca Molinari, Skira Architectural Library, 2000<br />

Ypenburg, Den Haag, West 8, 1998-2003. In: West8, Luca Molinari,<br />

Skira Architectural Library, 2000<br />

Seijo Town Houses Tokio, Kazuyo Sejima, 2008 In: Housing<br />

Moves On, Architects and their Views / Positionen zum Wohnungsbau,<br />

Peter Ebner, 20<strong>09</strong><br />

Werkbundsiedlung München, Kazunari Sakamoto, 2006. In:<br />

Arch+ 183, Situativer Urbanismus, 20<strong>07</strong><br />

2.3.2 Typologische Adaption<br />

On Growth and Form, D‘Arcy Thompson, 1917<br />

Das Gefaltete, Biegsame und Geschmeidige, Greg Lynn. In:<br />

Arch+ 131, 1996, S. 61<br />

What is topology?, Stephen Barr. In: Experiments in topology,<br />

Stephen Barr,1972<br />

123


124<br />

Negotiate my boundary! [+RAMTV], R. Sedlak, A. Dekleva, M.<br />

Gatto, T. Gregoric, V. Stroumpakos, 2003<br />

Synthetic Venacular, Peter Trummer, 20<strong>09</strong>. In: 20<strong>09</strong>-2010 Prospektus,<br />

Berlage Institut, S.10<br />

Vom Typos zur Population, Peter Trummer. In: Arch+ 189, S. 46<br />

The Architecture of the Many, Peter Trummer. In: Morpho-Ecologies,<br />

Micheal Hensel, Achim Menges, 2006<br />

2.4 Regeln<br />

Emergence: The Connected Lives of Ants, Brains, Cities and<br />

Software, Stephen Johnson, 2001<br />

2.4.1 Spielregeln<br />

Wijnhaven Rotterdam, KCAP. In: archplus 122, 1994. In: Kees<br />

Christiaanse, Situation: KCAP Architects & Planners, NAI Publishers,<br />

2006<br />

Stadtraum Hauptbahnhof Zürich, KCAP, 2003. In: Situation:<br />

KCAP Architects & Planners, NAI Publishers, 2006<br />

Barcode Oslo, MVRDV, 2003. In: Km3 - Excursions on Capacity,<br />

MVRDV, 2005<br />

Grand Urban Rules, Alex Lehnerer, 20<strong>09</strong><br />

2.4.2 Aktionsfolgen<br />

Tooling, Benjamin Aranda, Chris Lasch, 2004. In: Pamphlet Architecture<br />

27, 2005<br />

Kaisersrot Research. In: Entwurfsmuster, Programmiertes Entwerfen,<br />

Arch + 189, 2008. S. 60. In: www.kaisersrot.com<br />

Ungeplante Siedlungen, Eda Schaur, Mitteilungen <strong>des</strong> Instituts<br />

für leichte Flächentragwerke IL 39, 1992. In: Ungeplante Siedlungen/Non-planned<br />

Settlements. Charakteristische Merkmale -<br />

Wegesystem, Flächenteilung, Spektrum der Wissenschaft 4 / 1993<br />

2.4.3 Selbstorganisation<br />

Flatwriter, Jona Friedman, 1967. In: Structures serving the unpredictable,<br />

Jona Friedmann, 1999<br />

2.4 Entwurfserzählungen<br />

2.4.1 Schritt für Schritt<br />

Tree City, OMA und Bruce Mau Design, 2000. In: Case: Downsview<br />

Park Toronto, Julia Czerniak, 2001. S. 47<br />

Remix of Reality, NL Architects, DD Design Document 10, 2004<br />

BIG, www.big.dk


Cero 9, From cero9 to AMID, DD Design Document 13, 2005<br />

2.4.2 Szenen<br />

Saint Gerasimos Griechenland, OMA, 1984. In: L’ Architecture<br />

d’Aujourd’Hui Nr. 238, April 1985<br />

125


Herausgeber<br />

Universität Karlsruhe<br />

Institut ORL - Orts-, Regional- und Lan<strong>des</strong>planung<br />

Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen<br />

Prof. Alex Wall, Dipl. AA<br />

Englerstraße 11 / 76128 Karlsruhe<br />

Telefon: +49 (0)721 - 608 2171<br />

www.stba.uni-karlsruhe.de<br />

Redaktion und Editing<br />

Sabine Müller<br />

Seminarbetreuung<br />

Prof. Alex Wall, Sabine Müller, Marcus Kopper, Markus Weissmann<br />

Grafi sche Gestaltung<br />

Petra Wüstling, Agathe Osika<br />

© 2010 Institut für Orts-, Regional- und Lan<strong>des</strong>planung<br />

Alle Rechte vorbehalten


<strong>07</strong>-<strong>09</strong><br />

<strong>Dokumentation</strong> zum Seminar Städtebau 2 /<br />

Sommer <strong>07</strong> - Sommer <strong>09</strong> /<br />

Universität Karlsruhe / Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!