10.07.2015 Aufrufe

download 4/2010 - Waldbreitbacher Franziskanerinnen

download 4/2010 - Waldbreitbacher Franziskanerinnen

download 4/2010 - Waldbreitbacher Franziskanerinnen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4Immer verlässliche Ansprechpartnerinnen inallen LebenslagenSeit rund 100 Jahren engagieren sich <strong>Waldbreitbacher</strong> Ordensschwestern in Merxheim für die Menschen in der GemeindeSchwester M. Ottilie Kreber, Schwester M. Elisabeth Ludwig und Schwester M. Wendelina Beyer (von links) freuen sich, dass sie schonseit 25 Jahren für die Menschen in Merxheim und der Umgebung da sein können.Foto: fsMerxheim (fs). Was ihre kleineOrtsgemeinde an der Nahe ohnedie Schwestern aus Waldbreitbachwäre – die Einwohner von Merxheimwollen es sich gar nicht ausmalen.Schwester M. ElisabethLudwig lächelt, wenn sie darandenkt, wie sehr Nachbarn und Gemeindemitgliederan sie und ihrebeiden Mitschwestern gewöhntsind. Gemeinsam mit Schwester M.Wendelina Beyer und SchwesterM. Ottilie Kreber lebt sie bereitsviele Jahre in dem kleinen Ort inder Nähe von Bad Kreuznach. DerKonvent der <strong>Waldbreitbacher</strong> <strong>Franziskanerinnen</strong>ist ein fester Bestandteilder Gemeinde und hateine lange Tradition: „Die ersten<strong>Waldbreitbacher</strong> Schwestern kamenschon 1913 nach Merxheimund arbeiteten in einem Altenheim“,erzählt Schwester M. Wendelina.Und auch wenn es das Altenheimschon lange nicht mehrgibt, engagieren sich die Ordensfrauen,die heute in Merxheim leben,immer noch besonders für dieSenioren der Gemeinde.Vor 25 Jahren kam Schwester M.Wendelina in den Konvent und hatals Krankenschwester lange in derSozialstation, also in der ambulantenKrankenpflege, ihren Dienst getan.Als sie mit 65 Jahren in Renteging, wollte sie weiter für krankeund ältere Menschen da sein. Sofährt sie regelmäßig rund 20 Dörferund Gemeinden ab und bringtkranken Menschen die Kommunion.Auch wenn sie selbst mit 80 Jahrennoch sehr agil ist, weiß SchwesterM. Wendelina, dass Senioren oftauf Hilfe angewiesen sind. „Schonals junges Mädchen habe ich michgerne um unsere älteren Nachbarngekümmert und ihnen zum Beispieldie Füße gepflegt“, erinnert siesich. Sie weiß, dass dies eines derersten Dinge ist, die Senioren nichtmehr alleine bewältigen können.So macht sie sich damit jetzt weiternützlich. Die Menschen wissen ihrenDienst sehr zu schätzen: Bei einerlängeren Fußmassage kann es leichtzu unterhaltsamen Gesprächen kommen– die humorvolle Ordensfrauhat fast immer einen Witz odereine lustige Anekdote parat.Aber am wichtigsten ist SchwesterM. Wendelina, den Menschen zuzuhören.„Viele der Senioren sinddie meiste Zeit allein und habendoch so viel auf dem Herzen“, weißdie Ordensfrau. Auch für die Angehörigennimmt sich Schwester M.Wendelina Zeit. „Ein junger Mann,dessen Eltern pflegebedürftig gewordenwaren, hat sich bei miralles von der Seele reden können,was ihn belastet hat“, erzählt sie.Von Zeit zu Zeit gehen Fußpflegeund Seelsorge bei Schwester M.Wendelina eben Hand in Hand.Durch ihre Tätigkeit ist SchwesterM. Wendelina viel mit dem Autounterwegs – selten trifft man sie an,wenn man an der Tür des Konventsneben klingelt. Hier wird man seit1968 eher von Schwester M. Ottiliebegrüßt. In den Konventen, in denensie früher lebte, hatte sie als gelernteWirtschafterin für vieleGeistliche und auch für Gemeindemitglieder,„die nicht mehr so rechtkonnten“, das Kochen übernommen,berichtet sie.Heute ist sie über 80 Jahre und hatein immenses Gedächtnis, auf dassich ihre Mitschwestern gerne verlassen.Schwester M. Ottilie bedauertsehr, dass das Rheuma und dieschmerzenden Knie sie in ihrer aktivenArbeit einschränken. So weites ihre Gesundheit zulässt, kochtsie auch heute noch ab und zu für


5Geistliche, aber sie unterstützt dieGemeinde in Merxheim vor allemdurch ihre Gebete. Auf den Haushaltder drei Schwestern hat sie jedochimmer ein waches Auge undkocht und backt für ihre kleine Gemeinschaft.„Und das sehr gut, wieman uns vielleicht ansieht“, bemerktSchwester M. Wendelina lachend.Schwester M. Ottilie bekommt vorallem Unterstützung von SchwesterM. Elisabeth. Mit 71 Jahren istsie die Jüngste der Drei und seit 1988in Merxheim, wo sie als gelernteErzieherin die Leitung des Kindergartensübernahm. Die Arbeit mitden Kindern habe sie sehr geliebt,erzählt Schwester M. Elisabeth, dievor acht Jahren die Leitung abgegebenhat. „Weil ich selber älter wurde,habe ich es gespürt, wie es ist,wenn mit den Jahren Kräfte undFlexibilität schwinden“, sagt sie.Daraus entstand bei ihr das Bedürfnis,in ihrem neuen Lebensabschnittetwas für Senioren zu tun.So hat sie die Leitung eines Seniorennachmittagesübernommen.Über 20 ältere Frauen und Männerkommen regelmäßig zusammen,feiern gemeinsam einen Gottesdienstund verbringen einen Nachmittagmit Spielen, Basteln oderSingen. „Manchmal führen wirauch kleine Sketche auf “, erzähltSchwester M. Elisabeth.Alleinstehende besucht die Ordensfrauauch zu Hause, unterhältsich mit ihnen und bringt im Auftragder Pfarrei an Weihnachtenund an Geburtstagen Geschenke.Dabei spielt es übrigens keine Rolle,ob jemand katholisch oder evangelischist. „Wir gestalten hier einesehr lebendige Ökumene“, freutDen Geist Mutter Rosas lebendig haltenWaldbreitbach (al). „Das ist abereine schöne Idee“, freut sich eineBesucherin des <strong>Waldbreitbacher</strong>Klosterberges, als sie vor einemHolzschild mit einem Spruch vonMutter Rosa steht: Alle Christen sinddem Herrn Jesus Christus verwandt.Sie auch! „Gibt es davon nochmehr?“, fragt sie und spaziert suchendweiter über den Berg. „Insgesamt19 Stationen umfasst der sogenannteWorteweg“, erklärt SchwesterM. Gertrud Leimbach. Die Ideedazu stammt aus der InitiativgruppeMutter Rosa. „Wir wollen, dass unsereGründerin Mutter Rosa auchnach der Seligsprechung nachhaltigim Gedächtnis bleibt – nicht nur beiuns Schwestern, sondern auch inder Bevölkerung“, erklärt Schwestersich Schwester M. Elisabeth, dennMerxheim liegt in der Diasporaund nur ein Drittel der Christen isthier katholisch.Über die Jahre haben die dreiSchwestern viele Menschen inMerxheim und Umgebung begleitet– zunächst als Krankenschwester,Wirtschafterin und Erzieherin,heute als wertvolle Unterstützerinnender älteren Generation und immerals verlässliche Ansprechpartnerinnenin allen Lebenslagen. Undso verwundert es niemanden, dassden kleinen Konvent jede MengeEinladungen zu Veranstaltungenund Festen erreichen. „Es ist schön,dass wir so gern gesehen sind“, freutsich Schwester M. Wendelina undlacht, „manchmal müssen wir unsganz schön was einfallen lassen,um auf allen Hochzeiten tanzen zukönnen“.Die Initiativgruppe Mutter Rosa sorgt dafür, dass das Leben und Wirken der Ordensgründerin nachhaltigim Gedächtnis bleibtM. Gertrud Leimbach. Dafür wurdeAnfang des Jahres die InitiativgruppeMutter Rosa ins Leben gerufen.Die Mitglieder dieser Gruppe – dassind neben Schwester M. GertrudSchwester Margareta-Maria Becker,Schwester Ute-Maria Glatz, SchwesterM. Engeltraud Bergmann, SchwesterM. Helmtrudis Menzenbach,Schwester M. Helmtrud Gallus undSchwester M. Antonia Poncelet –sammeln Ideen und Anregungen,wie der Geist Mutter Rosas lebendiggehalten werden kann.Zitate von Mutter RosaAn weiteren Ideen mangelt es den Schwestern der Initiativgruppe Mutter Rosa nicht.Schwester Margareta-Maria Becker, Schwester M. Engeltraud Bergmann, Schwester M.Helmtrudis Menzenbach und Schwester Ute-Maria Glatz tauschen sich aus. Foto: alDer Worteweg ist nur eine vonvielen Ideen, die die InitiativgruppeMutter Rosa schon umgesetzt hat.„Mit den Sprüchen wollten wir unsereGründerin hier auf dem Bergpräsenter machen“, erläutert SchwesterM. Engeltraud Bergmann. Siehat gemeinsam mit Schwester M.Gertrud die Zitate von Mutter Rosazusammengestellt und die dafürpassenden Orte gesucht. So liest man


6zum Beispiel vor dem Schwesternfriedhof:Der liebe Gott ist so gut,man braucht nicht traurig zu sein.„Mit unseren Schreinern hattenwir begeisterte Mitstreiter“, freutsich Schwester M. Gertrud über dieUnterstützung. Innerhalb kürzesterZeit haben sie die Holzschilder angefertigtund auch beim Aufstellender Schilder tatkräftig mit angefasst.Schwester Ute-Maria Glatzhat die Sprüche mit einem Lötkolbenin das Holz eingebrannt. „Ichhabe mich dafür auch mal nachtshingesetzt – da hatte ich am meistenRuhe“, berichtet Schwester Ute-Maria, die in Trier tagsüber imHaus Franziskus tätig ist.Gedenktage der Gemeinschaft„Uns ist es auch ein Anliegen, dieGedenktage unserer Gemeinschaftund unserer Gründerin nicht nurfür uns Schwestern zu begehen,sondern sie auch ins Bewusstseinder Menschen zu tragen“, erklärtSchwester M. Gertrud eine weitereAufgabe der Initiativgruppe MutterRosa. So haben die SchwesternTexte und Gebete zusammengestellt,die zu den jeweiligen Feiertagendes Ordens passen. Diesewerden nicht nur den Konventenzur Verfügung gestellt, sondernfinden sich auch im Internet (www.rosa-flesch.de) und sind dort fürjeden zugänglich.Unsere Fürsprecherin bei GottAuch die Sorgenmesse – eine Idee vonSchwester Gerlinde-Maria Gard – ,die seit kurzer Zeit jeden drittenDienstag im Monat angeboten wird,hat die Initiativgruppe Mutter Rosarealisiert. Am Sarkophag der seligenRosa Flesch in der Mutterhauskirchesind die Gottesdienstbesuchereingeladen, ihre Sorgen undNöte vor Gott zu tragen. Sie könnendas still im Herzen für sich tun,ihre Sorgen im Fürbittenbuch, welchesin der Mutterhauskirche ausliegt,notieren oder sie auf einenZettel schreiben. „Mutter Rosa, diein ihrem Leben selbst Not undElend erfahren hat, wird unsereFürsprecherin bei Gott für unsereAnliegen sein“, ist sich SchwesterM. Helmtrudis Menzenbach sicher.Mutter Rosa Kindern nahe bringenEin weiteres Projekt der InitiativgruppeMutter Rosa ist die Erstellungvon Unterrichtsmaterialienüber das Leben und Wirken MutterRosas. Erst einmal nur für die Kindergärtenund Schulen in der VerbandsgemeindeWaldbreitbach. „Hiersind wir mitten in der Planung undArbeit“, berichtet Schwester M.Gertrud. Angefragt wurde der Ordenim Rahmen des Mutter RosaGedenktages am 19. Juni. „DiePfarrgemeinde, Kindergärten undSchulen würden sich gern an denjährlichen Aktionen beteiligen,wissen aber zu wenig über unsereGründerin“, führt Schwester M. Gertrudweiter aus. Momentan werdenverschiedene Ideen gesammelt, wieund in welcher Form dieses Materialerstellt werden kann. „Wir müssenja auch die unterschiedlichen Altersgruppenberücksichtigen“, erklärtSchwester M. Gertrud. Hierarbeitet die Initiativgruppe MutterRosa eng mit den Kindergärten,Schulen und Eltern zusammen. ImGespräch sind zum Beispiel Mutter-Rosa-Malbücher für die Allerkleinstenoder Comics für die älterenKinder. Aber auch aufbereitetes Hintergrundmaterialsoll erstellt werden,das dann beispielsweise imReligionsunterricht verwendet werdenkann. „Geplant ist, die Materialiendann auch bistumsweit anzubieten“,erläutert Schwester M. Gertrud.An weiteren Ideen mangelt es denSchwestern der Initiativgruppe MutterRosa nicht. „Wir sind natürlich fürVorschläge immer offen und dankbar“,betont Schwester M. Gertrud.So wollen die Schwestern das Internetnoch mehr nutzen. Es sollennoch weiteres Schriftenmaterial undliturgische Hilfen erarbeitet werden.„Wir könnten uns aber auchein Mutter Rosa Tagebuch vorstellen– für jeden Tag einen Spruchvon ihr“, so Schwester M. Gertrud.„Mit unseren Schreinern hatten wir begeisterte Mitstreiter“,freute sich Schwester M. Gertrud über die Unterstützung.Innerhalb kürzester Zeit haben sie die Holzschilder angefertigt und auchbeim Aufstellen der Schilder fassten sie tatkräftig mit an. Fotos: al

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!