eMagazin BEST PRACTICE IN FINANCE
Neue Ausgabe des eMagazin BEST PRACTICE IN FINANCE mit den Themenschwerpunkten "Cross Border Wealth Management", "Mergers & Acquisitions", "Vermögensverwaltung", "Due Diligence" und IT unterstützte Prozesse.
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<strong>BEST</strong> <strong>PRACTICE</strong> <strong>IN</strong> F<strong>IN</strong>ANCE / Seite 2<br />
Cross Border Wealth Mgmt 2015<br />
Konferenz 21. Mai 2015: Abstracts der Referenten (Auszug)<br />
Umgang mit Haftungsrisiken im Beratungsprozess aus Sicht einer Schweizer<br />
Bank<br />
Lukas S. Risi, General Counsel und Leiter Corporate Services, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />
Maerki Baumann & Co. AG:<br />
«Die aktuellen Haftungsrisiken für eine Schweizer Bank im Bereich Cross Border<br />
Wealth Management gestalten sich umfangreich und vielseitig. Nebst der strikten<br />
Einhaltung der anwendbaren Cross Border Regeln gilt es in der Anlageberatung<br />
insbesondere den lokalen Anlegerschutz sowie die „Steuerunschädlichkeit“ der beratenen<br />
Anlageinstrumente zu beachten. Aufgrund der Komplexität der regelkonformen<br />
und kundengerechten Anlageberatung - insbesondere im grenzüberschreitenden Bereich<br />
- hat sich die Bank Maerki Baumann entschieden, einen systemisch geführten<br />
Beratungsprozess einzuführen. Die Entwicklung dieses Beratungsprozesses basierte auf einem intensiven Austausch zwischen<br />
der Geschäftsleitung, Legal & Compliance sowie den frontorientierten Bereichen der Bank. Mein Referat beleuchtete<br />
einerseits die in diesem Grossprojekt gemachten Erfahrungen sowie andererseits das erfolgreich eingeführte Endresultat: eine<br />
praxisnahe, wirkungsvolle und gleichzeitig rechtlich abgesicherte Lösung, die nicht nur administrativen Aufwand sondern auch<br />
Chancen erzeugt.»<br />
Beispiel Anlegerschutz: IT-Unterstützung bietet mehr als nur Beratungsprotokoll<br />
Jérôme Zaugg, MSc, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter, Zentrum für<br />
Banking & Finance, ZHAW, School of Management and Law:<br />
«Die bisherige Risikoprofilierung muss hinsichtlich der regulatorischen Anforderungen<br />
sowie der Qualität in vielen Fällen überarbeitet werden. Ein unpassendes Risikoprofil<br />
kann haftungsrelevante Folgen nach sich ziehen. Daher wurde innerhalb eines vom<br />
Bund geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekts (KTI) ein neuer, digital unterstützter<br />
Prozess für die Risikoprofilierung entwickelt. Wesentliche Neuerung ist die<br />
visuelle Risikoaufklärung, indem die Kursrisiken des zunächst ermittelten Risikoprofils<br />
(Anlagestrategie) unter Einbezug verschiedener Elemente (u.a. Ziel, Horizont, Anlagebetrag)<br />
dargestellt und fühlbar gemacht werden. Dies ermöglicht eine gut informierte<br />
Entscheidung des Kunden.»<br />
Chancen für CH Banken bei grenzüberschreitenden Bank- und Finanzdienstleistungen<br />
nach Deutschland<br />
Vera Niedermeyer, Rechtsanwältin, Heuking, Kühn, Lüer, Wojtek, Zürich:<br />
«Wer in Deutschland Bank- oder Finanzdienstleistungen erbringen will, bedarf nach<br />
dem Kreditwesengesetz (D) grundsätzlich der Erlaubnis der BaFin. Anderenfalls macht<br />
er sich u. U. in Deutschland strafbar. Eine Erlaubnis ist jedoch für ausländische Institute<br />
an Bedingungen geknüpft, die oftmals hohe Hürden darstellen. Sinnvolle Alternativen,<br />
um dennoch grenzüberschreitend tätig zu sein, stellen die Freistellungen dar. Mit Erhalt<br />
der Freistellung kann man legal (ohne Erlaubnis) in Deutschland Bankgeschäfte<br />
betreiben. Zur Verfügung stehen die Standardfreistellung (seit 2003) und die<br />
vereinfachte Freistellung (seit 2014). Beide Verfahren sind gleichwertig, unterscheiden<br />
sich jedoch in ihren Voraussetzungen und Ausgestaltungen deutlich, so dass man nicht herumkommt, sich mit beiden<br />
Verfahren auseinanderzusetzen, wenn man erfolgreich im CH-D-Corss-Border-Geschäft tätig sein möchte.»<br />
Die weiteren Referenten:<br />
Dr. Günther Dobrauz, Director, Leader Regulatory & Compliance Services, PwC<br />
Prof. Dr. Maurice Pedergnana, Geschäftsführender Partner Zugerberg Finanz AG und Dozent an der Hochschule<br />
Luzern Wirtschaft, Institut für Finanzdienstleistungen IFZ<br />
Alexander Rabian, Rechtsanwalt, Partner, Streichenberg Rechtsanwälte<br />
Ulrich Jacobi, Geschäftsführer, k&w software ag<br />
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