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Medizin - Berliner Ärzteblatt

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<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />

09 2008 September 121. Jahrgang<br />

Politik<br />

„Online-Kooperation“:<br />

Immer mehr Projekte<br />

der KVen<br />

Praxis & Wirtschaft<br />

Patientenzufriedenheit: Der<br />

Arzt bekommt Bestnoten<br />

Fortbildung<br />

6 Seiten Termine und Daten<br />

(Rotes Blatt)<br />

Unabhängige Zeitschrift für Fortbildung, Gesundheits- und Berufspolitik<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Originalia: Besonderheiten<br />

in der Diagnostik und<br />

Therapie psychischer<br />

Erkrankungen bei Menschen<br />

mit geistiger Behinderung<br />

Urtikaria:<br />

Ein Medikament für alle<br />

Formen der Erkrankung<br />

Onkologie:<br />

Es ist nie zu spät,<br />

Maßnahmen zu ergreifen<br />

Rheumatologie:<br />

Erste orale Therapieoption<br />

bei Sklerodermie mit<br />

digitalen Ulzerationen<br />

Lebensart<br />

Autos: CO 2-Bilanz und<br />

Spritsparer<br />

Honorarreform: Nicht nur Kleingeld


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Namen & Nachrichten<br />

Namen & Nachrichten ...............................................4<br />

Politik<br />

Honorarreform:<br />

Nicht nur Kleingeld ...................................................9<br />

Aus der 6. VV der KV Berlin:<br />

„Online-Kooperation“: Immer neue Projekte der<br />

KVen .........................................................................12<br />

Praxis & Wirtschaft<br />

Patientenzufriedenheit:<br />

Der Arzt bekommt Bestnoten ................................14<br />

Fortbildungskalender<br />

Fortbildungskalender..............................................17<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Originalia: Besonderheiten in der Diagnostik und<br />

Therapie psychischer Erkrankungen bei Menschen<br />

mit geistiger Behinderung......................................2<br />

Urtikaria: Ein Medikament für alle Formen der<br />

Erkrankung ..............................................................26<br />

Onkologie: Es ist nie zu spät, Maßnahmen zu ergrei-<br />

fen ............................................................................28<br />

Rheumatologie: Bosentan – erste orale<br />

Therapieoption bei Sklerodemie mit digitalen<br />

Ulzerationen ............................................................29<br />

Onkologie: Neue Therapieoption für Patienten mit<br />

kolorektalem Karzinom .......................................... 0<br />

Stellenmarkt/Kleinanzeigen<br />

Stellenmarkt/Kleinanzeigen ................................... 2<br />

Lebensart<br />

Autos: CO 2-Bilanz und Spritsparer ......................... 4<br />

Impressum..........................................................22, 27<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/219<br />

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Partner der Ärztekammer Berlin<br />

und des Marburger Bundes. Foto:<br />

Inhalt


Namen & Nachrichten<br />

Bild: DAK<br />

Deutsche sind Präventionsmuffel: Kein Sport, keine gesunde Ernährung, keine regelmäßigen<br />

Vorsorgeuntersuchungen<br />

Deutsche sind<br />

Präventionsmuffel<br />

Etwa jeder Dritte kümmert sich<br />

nicht um seine Gesundheit. Die<br />

Präventionsmuffel treiben keinen<br />

Sport, achten nicht auf gesunde<br />

Ernährung und kümmern<br />

sich nicht um regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.<br />

Besonders<br />

Ältere fühlen sich in Fragen der<br />

Krankheitsvorsorge schlecht informiert.<br />

Jeder dritte Deutsche<br />

gibt an, nicht zu wissen, wie er<br />

Krankheiten vermeiden kann.<br />

Der Hälfte der Älteren über<br />

65 Jahre und einem Drittel der<br />

Angaben in Prozent, nur Anteile „eher ja“<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

„Was tun die Deutschen für die Prävention?“ – 3.372 Interviews – April 2008<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

52 32 32 31 29<br />

„Was tun die Deutschen für die Prävention?“ – 3.372 Interviews – April 2008<br />

Menschen unter 29 Jahren<br />

fehlen die notwendigen In-<br />

formationen. Zu diesem Er-<br />

gebnis kommt eine repräsentative<br />

infas-Umfrage bei<br />

70 Bundesbürgern ab<br />

16 Jahren im Auftrag der<br />

ABDA – Bundesvereinigung<br />

Deutscher Apothekerverbände.<br />

Gefragt wurde, warum die<br />

Befragten eher wenig für<br />

die Gesundheitsvorsorge tun,<br />

Mehrfachnennungen waren<br />

möglich. Vier von zehn Äl-<br />

teren wissen nicht, wo sie<br />

anfangen sollen, bei den<br />

Jüngeren sind es drei von<br />

Gibt es altersspezifische Gründe, die gegen Gesundheitsvorsorge sprechen?<br />

Ältere Gesundheitsmuffel schlecht informiert und Zeitproblem als bequeme Ausrede...<br />

Angaben in Prozent, nur Anteile „eher ja“<br />

30-49<br />

16-29<br />

keine Zeit kein Geld weiß nicht,<br />

was ich dafür<br />

tun kann<br />

weiß nicht,<br />

wo ich<br />

anfangen soll<br />

kein<br />

Interesse<br />

zehn. Die Hälfte der Älteren<br />

gibt an, körperlich zu eingeschränkt<br />

zu sein, als dass eine<br />

Krankheitsvorsorge möglich wäre.<br />

Zeitmangel und fehlendes<br />

Geld werden von Männern und<br />

Frauen unterschiedlich bewertet.<br />

Die Hälfte der Präventionsmuffel<br />

gibt an, keine Zeit für einen gesunden<br />

Lebensstil zu haben.<br />

57 Prozent der Männer und<br />

44 Prozent der Frauen gaben<br />

diese Antwort. An Geld für die<br />

Prävention fehlte es bei 41 Prozent<br />

der Frauen und 26 Prozent<br />

der Männer.<br />

4 09/2008/121/220 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />

65+<br />

16-29/<br />

50-64<br />

Und geschlechtsspezifische Unterschiede?<br />

Zeit und Geld möglicherweise unterschiedlich verteilt<br />

52 32 32 31 29 20 13<br />

keine Zeit kein Geld weiß nicht,<br />

was ich dafür<br />

tun kann<br />

weiß nicht,<br />

wo ich<br />

anfangen soll<br />

kein<br />

Interesse<br />

diese<br />

überfordert<br />

mich<br />

Frauen<br />

Anteile gesamt<br />

Männer<br />

bin körperlich<br />

dafür zu<br />

eingeschränkt<br />

65+<br />

65+<br />

65+<br />

16-29 16-29/<br />

30-49 50-64<br />

13<br />

30-49<br />

16-29<br />

20<br />

diese<br />

überfordert<br />

mich<br />

13<br />

höchster Anteil<br />

Anteile gesamt<br />

niedrigster Anteil<br />

65+<br />

16-29<br />

bin körperlich<br />

dafür zu<br />

eingeschränkt<br />

12


Immer neue Arzt-Bewertungsportale sprießen derzeit<br />

wie Pilze aus dem Boden. Patienten können ihre Ärzte<br />

sowie den Service der Praxis anonym mit Sternen oder<br />

Schulnoten bewerten. Die meisten Portale informieren<br />

die Ärzte aber nicht über die Beurteilungen.<br />

Daher hat die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit einen<br />

neuen Service für Ärzte entwickelt: Mitarbeiter wachen<br />

über Ihren guten Namen und kontrollieren regelmä-<br />

A r z t - A u s k u n f t<br />

Wissen Sie eigentlich,<br />

was Patienten über Sie im Netz schreiben?<br />

Spürnase: Wir überwachen für Sie Bewertungsportale<br />

ßig die fünf führenden Arztbewertungsportale. So erfahren<br />

Sie mit Sicherheit, wenn etwas über Sie oder Ihre<br />

Praxis eingetragen wurde.<br />

Diesen Service können Sie bei der Arzt-Auskunft der Stiftung<br />

Gesundheit beauftragen. Informationen dazu sowie<br />

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Namen & Nachrichten<br />

Charité wählt Nachfolgerin<br />

für scheidenden Dekan<br />

Der Fakultätsrat der Charité –<br />

Universitätsmedizin Berlin hat<br />

sich in einem Wahlverfahren auf<br />

seiner Sitzung am 25.08.2008 für<br />

Prof. Annette Grüters-Kieslich<br />

als Dekansnachfolgerin ausgesprochen.<br />

Diese hat die Wahl angenommen.<br />

Der bisherige Dekan<br />

Prof. Martin Paul folgt einem<br />

Ruf an die Universität Maastricht<br />

und wird die Charité zum<br />

1. August verlassen. Grüters-<br />

Kieslich ist zurzeit Ärztliche<br />

Leiterin des CharitéCentrums<br />

für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin.<br />

Die 54-jährige Fachärztin<br />

für Kinderheilkunde ist verheiratet<br />

und hat zwei Kinder.<br />

Nach ihrem Studium in Bochum<br />

und Berlin war sie als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin und<br />

Hochschulassistentin an der Kinderklinik<br />

der Freien Universität<br />

tätig. 1991 habilitierte sie dort<br />

und wurde 1992 Oberärztin der<br />

Kinderklinik im Rudolf-Virchow-<br />

Klinikum. 1998 wurde sie auf<br />

die C -Professur für Pädiatrische<br />

Endokrinologie der <strong>Medizin</strong>ischen<br />

Fakultät der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin berufen und<br />

übernahm die Leitung des dortigen<br />

Institutes für Pädiatrische<br />

Endokrinologie. Seit 200 ist sie<br />

außerdem Leiterin der Poliklinik<br />

und des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />

für chronisch kranke Kinder<br />

an der Charité. 2004 wurde<br />

sie an der Humboldt-Universität<br />

auf die C4-Professur für Pädiatri-<br />

sche Endokrinologie berufen.<br />

Neben zahlreichen Mitgliedschaf-<br />

ten in Berufsverbänden und Ge-<br />

sellschaften engagiert sich Grüters-Kieslich<br />

auch im Kuratorium<br />

und im Wissenschaftlichen Beirat<br />

des Max-Delbrück-Centrums in<br />

Berlin-Buch und ist Mitglied in<br />

der Berlin Brandenburgischen<br />

Akademie der Wissenschaften.<br />

Altersgrenze für<br />

Niedergelassene soll fallen<br />

Als einen „längst überfälligen<br />

Schritt“ bewertet Dr. Rudolf<br />

G. Fitzner, Vorsitzender des<br />

Hartmannbund-Landesverbandes<br />

Berlin, den vorgesehenen Wegfall<br />

der Altersgrenze für niedergelassene<br />

Ärzte. Seit 1999 gilt die<br />

Regelung, dass Kassenärzte mit<br />

68 Jahren gezwungen sind, ihre<br />

Tätigkeit zu beenden. „Das ist in<br />

der heutigen Zeit, wo in vielen<br />

Regionen kein Nachfolger für ei-<br />

ne Praxis gefunden wird, gefährlich“,<br />

urteilt Fitzner. Der<br />

Wegfall der Altersgrenze könne<br />

nun einen – wenn auch kleinen<br />

– Beitrag dazu leisten, dem<br />

Ärztemangel entgegenzuwirken.<br />

Um dem Ärztemangel erfolgreich<br />

entgegenzuwirken, müsse<br />

die Bundesregierung allerdings<br />

dringend weitere Schritte folgen<br />

lassen. Insbesondere gelte es,<br />

die Arbeitsbedingungen für junge<br />

Ärzte wieder attraktiver zu<br />

gestalten und damit deren Abkehr<br />

vom Arztberuf zu verhindern.<br />

Arzneimittelausgaben in<br />

Berlin<br />

Die Ausgaben der gesetzlichen<br />

Krankenkassen für Arzneimittel<br />

sind in Berlin im ersten Halbjahr<br />

2008 um sechs Prozent gestiegen.<br />

Sie betrugen 507 Mio. Euro<br />

im Vergleich zu 478 Mio. Eu-<br />

ro im ersten Halbjahr 2007. Für<br />

den Monat Juni ergibt sich für<br />

Berlin ein Zuwachs von ,7 Pro-<br />

zent im Vergleich zum Vorjah-<br />

resmonat. In absoluten Zahlen<br />

haben die gesetzlichen Kranken-<br />

kassen im Juni 2008 für die Arz-<br />

neimittelversorgung ihrer Ver-<br />

sicherten in Berlin 80, Mio. Eu-<br />

ro aufgewendet. Im Vorjahres-<br />

monat lagen die Arzneimittelausgaben<br />

bei 77,4 Mio. Euro.<br />

Die Zahl der von den Apotheken<br />

auf Kassenrezept abgegebenen<br />

Packungen verschreibungspflichtiger<br />

Arzneimittel sank<br />

im Juni 2008 im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 78 000 Packungen.<br />

Das entspricht einem Rückgang<br />

von gut 5 Prozent. Im gesamten<br />

ersten Halbjahr 2008 wur-<br />

Bild: project photos<br />

Arzneimittel: Mehr Ausgaben, aber<br />

weniger Packungen<br />

den knapp ein Prozent weniger<br />

Arzneimittelpackungen abgegeben.<br />

Die Tatsache, dass die Arzneimittelausgaben<br />

der gesetzlichen<br />

Krankenkassen trotz einer<br />

geringeren Zahl abgegebener<br />

Arzneimittelpackungen angestiegen<br />

sind, scheint auf den ersten<br />

Blick widersprüchlich. Als mögliche<br />

Erklärung führt der <strong>Berliner</strong><br />

Apotheker-Verein an, dass von<br />

den Ärzten eventuell vermehrt<br />

teurere Präparate bzw. größere<br />

Packungen verschrieben wurden.<br />

Kritik der<br />

Patientenbeauftragten<br />

Die <strong>Berliner</strong> Patientenbeauftragte<br />

Karin Stötzner hat deutli-<br />

che Defizite in der Patientenbetreuung<br />

und -beratung in<br />

Berlin kritisiert Die Intensität der<br />

Beschwerden von Patienten nähmen<br />

„ständig zu“. Rund 100 An-<br />

fragen gehen monatlich im<br />

Büro der Patientenbeauftragten<br />

ein. Besonders alte und sozial<br />

schwache Menschen gehörten zu<br />

den Benachteiligten. Große Pro-<br />

6 09/2008/121/222 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


leme sieht Stötzner in der<br />

Krankenhausbetreuung. Der Kos-<br />

tendruck und die Verdichtung<br />

von Arbeit auf immer weniger<br />

Angestellte könnten Pflege „im<br />

Sinne klassischer Heilungsbegleitung“<br />

nicht mehr ermöglichen.<br />

In der Folge fehle Zeit für Beratungsgespräche<br />

und individuelle<br />

Betreuung. Vor allem ältere<br />

Patienten und Patienten<br />

ohne Angehörige leiden nach<br />

Stötzners Einschätzung darunter.<br />

Eindeutige Benachteiligung<br />

für ältere Menschen entstehe<br />

auch, weil sich Ärzte weigerten,<br />

Hausbesuche zu machen oder<br />

sich Problemfälle „gegenseitig<br />

zuschieben“. Dies seien Fälle,<br />

die „große Sorgen bereiten“. Ein<br />

weiterer deutlicher Kritikpunkt<br />

Bericht der <strong>Berliner</strong> Patientenbeauftragten<br />

sei das regionale Ungleichge-<br />

wicht von niedergelassenen Ärz-<br />

ten. Da Berlin als ein Versorgungsbereich<br />

gelte, sei es <strong>Medizin</strong>ern<br />

möglich, sich den Bezirk<br />

ihrer Niederlassung selbst zu<br />

wählen. Besonders Bezirke mit<br />

schwacher Einkommensstruktur<br />

würden so zu einer „Abwanderungsregion“.<br />

Beschwerden über<br />

zu lange Wartezeiten und fehlende<br />

Fachärzte seien vor allem<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/22<br />

in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg<br />

und Hohenschönhausen<br />

eingegangen. Stötzner sieht die<br />

Kassenärztliche Vereinigung hier<br />

in der Verpflichtung, der Ungleichheit<br />

„gezielt entgegenzusteuern“.<br />

Das Amt der Patientenbeauftragten<br />

wurde vor vier<br />

Jahren geschaffen. Sie soll die<br />

Sorgen der Patienten aufneh-<br />

men und den Dialog mit Politik,<br />

Kassen und Vereinigungen anre-<br />

gen. Berlin ist das einzige Bun-<br />

desland, dass eine Patientenbeauftragte<br />

beschäftigt.<br />

Perverses System<br />

„Nur ein kranker Versicherter ist<br />

im neuen System ein guter Versicherter“,<br />

schimpfte Dr. Christoph<br />

Straub von der Techniker Krankenkasse<br />

im Interview mit dem<br />

ARD-Magazin „Panorama“. Auch<br />

seinem Kollegen von der Audi<br />

Betriebskrankenkasse, Uwe Seybold,<br />

widerstrebt, was nach der<br />

Gesundheitsreform Wirklichkeit<br />

werden soll: „Als Mensch finde ich<br />

das System pervers. Die Anreize<br />

sind völlig falsch. Wirtschaftliches<br />

Ziel ist es, den Kunden krank zu<br />

behalten.“ Das hat laut Dr. Hans<br />

Unterhuber von der Siemens-Betriebskrankenkasse<br />

massive Aus-<br />

wirkungen nicht nur auf die<br />

Behandlung von Krankheiten,<br />

sondern auch auf Vorsorge- und<br />

Gesundheitsförderprogramm: Es<br />

sei fraglich, ob diese in Zukunft<br />

betriebswirtschaftlich noch zu<br />

verantworten seien.<br />

Die Beiträge der gesetzlich<br />

Versicherten sammelt künftig der<br />

neue Gesundheitsfonds. Dieser<br />

verteilt dann einen Teil davon automatisch<br />

an die Krankenkassen,<br />

der Rest wird nach den Regeln<br />

des sogenannten „morbiditätsorientierten<br />

Risikostrukturaus-<br />

gleichs“ (Morbi-RSA) vergeben.<br />

Dafür müssen die Kassen Versi-<br />

cherte mit bestimmten Krankheiten<br />

nachweisen. Auf einer<br />

Lis-te sind 80 Krankheitsgruppen<br />

festgelegt, die zur Inanspruchnahme<br />

des Morbi-RSA berechtigen.<br />

Übersetzt bedeutet das,<br />

dass die Kassen, die meisten kranken<br />

Versicherten hat, mehr Geld<br />

bekommt. Kassen mit gesunden<br />

Versicherten bekommen weniger.<br />

Bild: DAK/Schläger<br />

„Nur ein kranker Versicherter ist in<br />

dem neuen System ein guter Versicherter“<br />

Auch deshalb sammeln nach<br />

Panorama-Recherchen anschei-<br />

nend Kassen Daten mit dem Ziel,<br />

möglichst viele Krankheitsanzeichen<br />

der einzelnen Versicherten<br />

aufzuspüren und damit Morbi-<br />

RSA-fähige Krankheiten gegenüber<br />

dem Gesundheitsfonds<br />

nachzuweisen. „So werden Millionen<br />

von Versichertendaten –<br />

auch von uns, das gebe ich ehrlich<br />

zu – durchanalysiert. Es<br />

wird geguckt, könnte er [der<br />

Patient] einen Zuschlag bekommen,<br />

wenn man an kleinen<br />

Schrauben dreht,“ verrät Prof.<br />

Jörg Saatkamp, Vorsitzender des<br />

Bayerischen Landesverbandes der<br />

Betriebskrankenkassen.<br />

Besonders kritisch sehen die<br />

Chefs der Krankenkassen, dass<br />

für Wohlstandskrankheiten, wie<br />

Bluthochdruck und Diabetes,<br />

Geld aus dem Fonds ausgeschüttet<br />

wird. Denn gerade die-<br />

se Krankheiten ließen sich gut<br />

präventiv behandeln und durch<br />

7<br />

Namen & Nachrichten


Namen & Nachrichten<br />

Gesundheitsförderprogramme<br />

lindern. Die Fehlanreize könnten<br />

nun dazu führen, dass es sehr<br />

viel mehr Diabetes- und Bluthochdruck-Patienten<br />

geben wird.<br />

„Die Ärzte werden in Zukunft<br />

Checklisten haben an Diagnosen,<br />

die man leicht bei vielen finden<br />

kann, die aus dem Morbi-RSA<br />

Geld generieren. Da wird in jeder<br />

Arztpraxis gescannt werden. Das<br />

ist aus meiner Sicht pervers,“ unkt<br />

Saatkamp.<br />

Das Gesundheitsministerium hat<br />

das Bundesversicherungsamt mit<br />

der Ausführung des neuen<br />

Abrechnungssystems beauftragt.<br />

Der Präsident der Behörde, Josef<br />

Hecken, hält die Vorwürfe der<br />

Krankenkassen-Chefs für übertrieben.<br />

Er geht nicht davon aus,<br />

„dass das, was theoretisch an der<br />

einen oder anderen Stelle für den<br />

einen oder anderen im Einzelfall<br />

reizvoll erscheinen würde, zu<br />

einem Massenphänomen wird“.<br />

Kampf um jeden<br />

Krankenversicherten<br />

Im Vorfeld der Einführung des<br />

Gesundheitsfonds entbrennt der<br />

Kampf um die Versicherten. Weil<br />

die Kassen in Zukunft pro Kopf<br />

einen Einheitsbetrag plus einen<br />

Aufschlag abhängig von seiner<br />

Erkrankung bekommen, zählt<br />

künftig jeder einzelne. Die Barmer<br />

Ersatzkasse (BEK) gibt mehreren<br />

zehntausend Versicherten Prämi-<br />

en dafür, dass sie die Krankenkasse<br />

nicht verlassen. Insgesamt sollen<br />

laut „Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung“ (FAZ) gut 25 000 Versicherte<br />

in den Genuss der sogenannten<br />

„Serviceberater-Pauscha-<br />

le“ kommen. Im Gegenzug für<br />

die Prämie in Höhe von 150 bis<br />

200 Euro verpflichten sich die<br />

Versicherten, bis Ende 2009 in<br />

der BEK zu bleiben und an Um-<br />

fragen teilzunehmen. Das Bun-<br />

desversicherungsamt (BVA) rügt<br />

diese Prämie scharf, da sie seiner<br />

Meinung nach wettbewerbswidrig<br />

ist. „Die Serviceberater-<br />

Verträge dienten primär nicht<br />

der Marktforschung, sondern bezweckten,<br />

die Versicherten mit-<br />

Bild: project photos<br />

Serviceberater-Programm bei der<br />

BEK: Versicherte kassieren<br />

tels einer hohen Geldprämie weiterhin<br />

an die Kasse zu binden“,<br />

erklärte Sylvia Bohlen-Schöning,<br />

Vizepräsidentin des BVA, der<br />

FAZ. „Damit verstößt die Barmer<br />

gegen die Grundsätze des fairen<br />

Wettbewerbs unter den gesetzlichen<br />

Krankenkassen.“<br />

Andere Kassen haben sich bereits<br />

2007 beim BVA über diese<br />

Marketingaktion beschwert. Jetzt<br />

will die BEK bis Ende September<br />

2008 ihr „Serviceberater-Pro-<br />

gramm“ einstellen. Nach eigenen<br />

Angabe habe die BEK das<br />

„Serviceberater-Programm“ rund<br />

,7 Mio. Euro gekostet, die aus<br />

dem gesetzlich begrenzten Marketingetat<br />

finanziert würden.<br />

Erste scharfe Kritik aus der Politik<br />

auf das Vorgehen der Kasse<br />

ließ nicht lange auf sich warten.<br />

So sagte FDP-Gesundheitspolitiker<br />

Daniel Bahr: „Servicebera-<br />

terverträge werfen einen Schatten<br />

auf die Ergebnisse von Versichertenbefragungen.<br />

Die Kassen<br />

haben häufig genug Ärzte und<br />

Apotheker kritisiert, die sich<br />

durch Beraterverträge an die<br />

Pharmaindustrie binden. Das<br />

fällt auf die Barmer zurück.“<br />

DKG fordert Klarheit bei<br />

der Krankenhausfinanzierung<br />

Ende August hat das Bundesgesundheitsministerium<br />

(BMG) einen<br />

Referentenentwurf zum ordnungspolitischen<br />

Rahmen der<br />

Krankenhausfinanzierung ab<br />

dem Jahr 2009 vorgelegt. Georg<br />

Baum, der Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG) moniert, dass der<br />

vorgelegte Referentenentwurf<br />

„enttäuschend“ ist. Er bringe keine<br />

Klarheit über die dringend notwendige<br />

finanzielle Hilfe für die<br />

Krankenhäuser. Die zwischen den<br />

Kostensteigerungen der Kliniken<br />

in den Jahren 2008 und 2009 und<br />

den gesetzlich limitierten Vergütungserhöhungen<br />

klaffende<br />

Lücke von 6,7 Mrd. Euro müsse<br />

jetzt geschlossen werden. Da aus<br />

dem Referentenentwurf ein hochkomplexes,<br />

umfassendes Kran-<br />

kenhausreformgesetz geworden<br />

sei, das tief in das Kompetenzgefüge<br />

der Länder bei den Krankenhausinvestitionen<br />

eingreife,<br />

kann sich Baum kaum vorstellen,<br />

dass dieses Vorhaben bis zum<br />

Jahresende abgeschlossen werden<br />

könne.<br />

Das vorgesehene Modell zur<br />

Überführung der landesweiten<br />

Basisfallwerte in einem bundeseinheitlichen<br />

Preis für die Fallpauschalen<br />

entpuppe sich bei genauerem<br />

Nachrechnen als Kürzung<br />

der für die Krankenhäuser<br />

zur Verfügung stehenden Mittel<br />

in der Größenordnung von mehr<br />

als 100 Mio. Euro.<br />

8 09/2008/121/224 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> Ärzteblat


Honorarreform<br />

Nicht nur Kleingeld<br />

GKV-Spitzenverband und KBV haben sich doch noch geeinigt: Der Honorartopf wird um 2,5 Mrd. Euro<br />

aufgestockt. Damit hat sich die KBV mit ihrer Forderung nicht durchsetzen können. Dennoch bedeutet<br />

der Kompromiss eine Steigerung von rund 10 Prozent.<br />

„Wir werden den Debatten um<br />

die Verteilung begrenzter Ressourcen<br />

nicht ausweichen können.<br />

Sie berühren neben den berufspolitischen<br />

Dimensionen Fragen<br />

der <strong>Medizin</strong>, der Volks- und<br />

Betriebswirtschaft sowie der<br />

Ethik und Moral.“ Wenn es um<br />

große Worte geht, dann geht<br />

Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />

Schmidt nicht schnell die Luft<br />

aus. Auf dem 111. Deutschen<br />

Ärztetag reihte sie denn auch<br />

weiter große Sprüche aneinander,<br />

vor allem wenn es um die<br />

finanzielle Ausstattung des Gesundheitswesens<br />

ging. „Kann<br />

und muss es mehr Geld werden?<br />

Oder muss das Geld anders verteilt<br />

werden? Für mich ist es beispielsweise<br />

nicht akzeptabel, dass<br />

in diesem Land mehr Geld für<br />

Arzneimittel als für die ambulante<br />

ärztliche Behandlung von<br />

Menschen ausgegeben wird.“<br />

Sogar als sie vom zukünftigen-<br />

Honorar der Ärzte redete, blieben<br />

große Worte nicht aus. „Die<br />

Reform wird mehr Geld für die<br />

ambulante Versorgung bringen<br />

und die Vergütung des einzelnen<br />

Arztes verlässlicher und gerechter<br />

machen. Ich sage dies bewusst,<br />

und ich weiß, dass ich mit<br />

dieser Aussage Verantwortung<br />

dafür übernehme, dass die bessere<br />

Honorierung bei den im Herbst<br />

anstehenden Finanzierungsentscheidungen<br />

berücksichtigt wird.<br />

Ich weiß, dass dies auch in den<br />

Koalitionsfraktionen so diskutiert<br />

wird.“<br />

Und neben all den nebulösen<br />

Worten wurde die Ministerin<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/225<br />

dann doch auch einmal konkret.<br />

Auf die Frage der „Frankfurter<br />

Allgemeinen Zeitung“, wie viel<br />

Ärzte denn mehr bekommen<br />

sollten, sprach sie von 10 Prozent.<br />

Das bezog sich auf die Honorar-<br />

Gesamtsumme von 2 Milliarden<br />

Euro, die die Kassen an die<br />

Selbstverwaltung zahlen. In Regierungskreisen<br />

wurde über<br />

2,5 Milliarden Euro mehr Honorar<br />

debattiert.<br />

Als Auftakt für Verhandlungen<br />

könnten das durchaus ermutigende<br />

Perspektiven gewesen<br />

sein. Erst als die KBV ihre eige-<br />

Foto: BMGS<br />

Schmidt: „Die Reform wird mehr Geld<br />

für die ambulante Versorgung bringen<br />

und die Vergütung des einzelnen<br />

Arztes verlässlicher und gerechter<br />

machen.“<br />

nen Vorstellungen von einem<br />

Plus für die Arzthonorare offenbarte,<br />

kam Sand ins Getriebe.<br />

„Ohne eine deutliche und spürbare<br />

Verbesserung der finanziellen<br />

Situation für die niedergelassenen<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

ist die Versorgung der<br />

Patienten nicht mehr zu gewährleisten“,<br />

forderte Dr. Andreas<br />

Köhler, Vorstandsvorsitzender der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV). „Wir brauchen einen<br />

Ausgleich der jahrelangen<br />

Unterfinanzierung.“<br />

Große Begeisterung kam bei<br />

derartigen Beträgen nicht auf.<br />

Die Bundesgesundheitsministerin<br />

hielt einen derartigen Betrag für<br />

kaum denkbar.<br />

Mittlerweile hatten die, auf die<br />

es ankommt, nämlich die KBV und<br />

der GKV-Spitzenverband, die Verhandlungen<br />

aufgenommen. Doch<br />

Anfang August war klar, dass eine<br />

Einigung über die Höhe der Honorarsteigerung<br />

nicht zustande<br />

kommen würde. Die KBV bemängelte,<br />

dass gegebene Zusagen nicht<br />

eingehalten würden. „Das Angebot<br />

der Kassenseite ist für uns vollkommen<br />

inakzeptabel. Wir sind<br />

mit drei Grundforderungen in die<br />

Verhandlungen gegangen, die wir<br />

auch immer klar kommuniziert<br />

haben: 1. die Trennung der Honoraranteile<br />

für Haus- und Fachärzte.<br />

2. die Angleichung der ärzt-<br />

lichen Vergütung in Ostdeutschland<br />

auf das West-Niveau und ei-<br />

ne spürbare Erhöhung der Vergü-<br />

tung bundesweit. . Die Honorar-<br />

reform darf nicht zu Mittelabflüssen<br />

aus den südlichen Bundes-<br />

ländern führen“, betonte Köhler.<br />

Das Angebot der Krankenkassen<br />

in Höhe von 2,1 Milliarden Euro<br />

nannte Köhler eine Mogelpackung.<br />

In dem Betrag sei beispielsweise<br />

die den Ärzten ohnehin<br />

zustehende jährliche Grundlohnsummensteigerung<br />

von 500 Mil-<br />

9<br />

Politik


Politik<br />

lionen Euro bereits enthalten.<br />

Das tatsächliche Angebot der Kassen<br />

liege somit nur bei 1,4 Milliarden<br />

Euro. „Das reicht nicht<br />

aus, um die ambulante Versorgung<br />

der Patienten sicherzustellen.<br />

Es reicht auch nicht, um Ärzte<br />

zur Niederlassung in den neuen<br />

Bundesländern zu motivieren.<br />

Damit lässt sich kein hausärztliches<br />

Förderprogramm auflegen.<br />

Natürlich plädieren wir für einen<br />

verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Versichertengeldern. Es ist<br />

unverständlich, wieso die Kassen<br />

hier blockieren. Schließlich müsste<br />

es gerade in ihrem Interesse<br />

sein, ihren Versicherten eine bestmögliche<br />

Versorgung zu gewähr-<br />

Neues Vergütungssystem<br />

Ab 1. Januar 2009 tritt ein<br />

neues Vergütungssystem in<br />

Kraft. Das Gesetz sieht vor,<br />

dass Leistungen nicht mehr in<br />

Punkten, sondern in Euros bewertet<br />

und vergütet werden.<br />

Dazu wird der „Punkte-EBM“<br />

durch 17 regionale „Euro-<br />

EBMs“ ersetzt. Grundlage für<br />

die Bewertung der Leistungen<br />

bildet ein bundeseinheitlicher<br />

Orientierungspunktwert, der<br />

je nach Region erhöht bzw.<br />

abgesenkt werden kann. Die<br />

Höhe des regionalen Punktwertes<br />

muss jedes Jahr bis<br />

zum 1. Oktober zwischen der<br />

jeweiligen Kassenärztlichen<br />

Vereinigung und den Krankenkassen<br />

neu vereinbart<br />

werden. Das von den Krankenkassen<br />

zur Verfügung gestellte<br />

Honorarvolumen soll<br />

sich nach der Morbidität der<br />

Versicherten richten. Damit<br />

sollen die Honorarbudgets ab-<br />

geschafft werden und das<br />

Morbiditätsrisiko auf die Krankenkassen<br />

übergehen.<br />

Ebenfalls ab Januar 2009<br />

werden sogenannte arzt-<br />

leisten. Das geht nur, wenn die<br />

Mittel mindestens entsprechend<br />

der bereits von der Politik gemachten<br />

Zusagen aufgestockt<br />

werden.“<br />

Köhler: „Wir brauchen einen Ausgleich<br />

der jahrelangen Unterfinanzierung.“<br />

Es kam zum Eklat und die Ärzte-<br />

vertreter brachen die Verhand-<br />

lungen ab. Der GKV-Spitzenver-<br />

bzw. praxisbezogene Regelleistungsvolumen<br />

eingeführt.<br />

Sie umfassen die von einem<br />

Arzt oder einer Arztpraxis in<br />

einem bestimmten Zeitraum<br />

abrechenbare Menge an vertragsärztlichen<br />

Leistungen,<br />

die mit den in der Euro-<br />

Gebührenordnung enthalten-<br />

den Preise zu vergüten ist.<br />

Die das Regelleistungsvolumen<br />

überschreitende Leistungsmenge<br />

soll mit gestaffelten<br />

Preisen vergütet wer-<br />

den. Die Regelleistungsvolumen<br />

können nachträglich<br />

angepasst werden, wenn es<br />

wegen eines unvorhersehbaren<br />

Anstiegs der Morbidität<br />

zu Nachzahlungen der Krankenkassen<br />

kommt.<br />

Antragspflichtige psychotherapeutische<br />

Leistungen sollen<br />

außerhalb des Regelleistungsvolumens<br />

vergütet werden.<br />

Weitere vertragsärztliche Leistungen<br />

können außerhalb der<br />

Regelleistungsvolumen honoriert<br />

werden, wenn sie besonders<br />

gefördert werden sollen.<br />

Quellen: KV Berlin, KBV<br />

band rügte, die Ärztevertreter<br />

blockierten eine einvernehmli-<br />

che Lösung. Wegen einer Differenz<br />

von 500 Millionen Euro die<br />

Verhandlungen abzubrechen, sei<br />

„inakzeptabel“, ärgerte sich der<br />

Verhandlungsführer der Kassen,<br />

Johann-Magnus von Stackelberg.<br />

Er forderte die Ärztevertreter<br />

auf, an den Verhandlungstisch<br />

zurückzukehren. Der Sprecher<br />

von Ulla Schmidt, Klaus Vater,<br />

warnte: „Wir erwarten, dass die<br />

Gespräche zügig wieder aufgenommen<br />

werden.“<br />

Mittlerweile hat Schlichter Jürgen<br />

Wasem vorgeschlagen, dass<br />

die niedergelassenen Ärzte 2009<br />

insgesamt 2, Milliarden Euro<br />

mehr als 2007 erhalten sollten.<br />

Über die Chancen seines Vor-<br />

schlags sagte der Gesundheitsökonom<br />

im Magazin „Focus“:<br />

„Ich bin verhalten optimistisch,<br />

dass keine Seite will, dass wir<br />

scheitern und das Bundesgesundheitsministerium<br />

die Honorarsumme<br />

festlegt.“<br />

Die KBV zeigte sich zu weiteren<br />

Verhandlungen mit den Kassen<br />

bereit. Köhler: „Wir haben die<br />

Absicht, am 27. und 28. August<br />

zur Sitzung anzutreten.“<br />

Sie trat an und bekam im Vorfeld<br />

genau wie die Kassenvertretung<br />

den Druck der Politik zu spüren.<br />

Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />

Schmidt erwarte eine Einigung<br />

im Honorarstreit zwischen Ärzten<br />

und Krankenkassen. „Die müssen<br />

zu einem Ergebnis kommen“, sagte<br />

Schmidt. Und sie wies noch einmal<br />

darauf hin, dass Ende der Wo-<br />

che Vorschläge vorgelegt werden<br />

müssten. Sie gehe davon aus, dass<br />

die Ärzte nicht leichtfertig die<br />

ureigenste Aufgabe ihrer Selbstverwaltung,<br />

nämlich die Honorarhöhe<br />

der Ärzte festzulegen, aus<br />

der Hand geben wollten.<br />

Der Wink mit dem Zaunpfahl<br />

scheint die beiden Kontrahenten<br />

10 09/2008/121/226 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


nicht unbedingt beflügelt zu<br />

haben. Denn wie aus Verhandlungskreisen<br />

verlautet, war das<br />

Ringen um einen Kompromiss<br />

zäh. Mehrfach soll ein erneuter<br />

Abbruch der Verhandlungen im<br />

Raum gestanden haben. Und<br />

letztlich fiel die Entscheidung<br />

für 2,5 Mrd. Euro mehr Honorar<br />

auch gegen die Stimmen der<br />

Krankenkassen, betonte der Ver-<br />

handlungsführer der Krankenkassen,<br />

Johann-Magnus von Stackelberg.<br />

Er kritisierte die „massive<br />

Honorarerhöhung“. Diese<br />

würden alle Versicherten deutlich<br />

in ihren Portemonnaies spüren,<br />

sagte er. Weil das entscheidende<br />

Beschlussgremium, der Erweiterte<br />

Bewertungsausschuss, mit einfacher<br />

Mehrheit entscheiden<br />

könne, hätten die Kassen diese<br />

neuen Belastungen der Beitragszahler<br />

nicht verhindern können.<br />

Zünglein an der Waage und der<br />

Ausschlag für die Annahme des<br />

Kompromisses war zum Schluss<br />

der Unparteiische.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV), Andreas Köhler,<br />

zeigte sich über das Ergebnis erfreut:<br />

„Das ist heute ein wichtiger<br />

Schritt gewesen, um die<br />

flächendeckende und qualitativ<br />

hochwertige ambulante Versorgung<br />

für die Patienten auf Dauer<br />

zu sichern.“. Die zusätzlich vereinbarte<br />

Honorarsumme entspreche<br />

einem Zuwachs von mehr<br />

als 10 Prozent. Gleichzeitig solle<br />

sich die Gesamtvergütung künftig<br />

nicht mehr an der versorgungsfremden<br />

Entwicklung der<br />

Grundlohnsumme orientieren,<br />

sondern an der Morbidität der<br />

Versicherten.<br />

Auch das Bundesgesundheitsministerium<br />

begrüßte die Einigung.<br />

Mit dem Votum komme<br />

die Gesundheitsreform „ein wei-<br />

teres großes Stück voran“. Die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/227<br />

Kassenärzte bekämen nun „ein<br />

kalkulierbares, gerechteres und<br />

auch transparentes Honorarsystem“.<br />

Für die Politik seien diese<br />

drei Vorgaben wichtig sowie eine<br />

Angleichung zwischen Ost und<br />

West und eine Sicherheit, dass es<br />

in keiner Region weniger Geld<br />

gebe werde als bisher.<br />

Der Vorsitzende des Hartmannbundes,<br />

Kuno Winn, sieht die<br />

jetzt vereinbarte Milliardenstei-<br />

Foto: AOK-Mediendienst<br />

Von Stackelberg: Kritik an der „massiven<br />

Honorarerhöhrung“, die alle<br />

Versicherten deutlich spüren würden<br />

gerung nur als einen ersten<br />

Schritt an. „Bisher haben wir lediglich<br />

über Minimalforderungen<br />

diskutiert. Wir sind noch lange<br />

nicht am Ziel.“ Notwendig seien<br />

weitere Verbesserungen in der<br />

ambulanten und stationären<br />

Versorgung.<br />

Kritik kommt derweil vom SPD-<br />

Gesundheitsexperten Karl Lauterbach.<br />

„Wir werden große Schwierigkeiten<br />

haben, das zu finanzieren.“<br />

Und: „Das sind spektakuläre<br />

Zugewinne, die keine andere<br />

Berufsgruppe erzielt.“<br />

Adolf Bauer, Sozialverband Deutschland(SoVD)-Präsident<br />

forderte,<br />

„dass die Ärzte für die Honorar-<br />

erhöhung auch eine Gegenleis-<br />

tung erbringen. Wer mehr Honorar<br />

erhält, muss auch mehr für<br />

die Patienten leisten“. Kassenpatienten<br />

müssten jetzt wieder schneller<br />

einen Arzttermin erhalten.<br />

Auch wenn 2,5 Mrd. Euro mehr<br />

sicherlich kein Kleingeld sind,<br />

müssen in Zusammenhang mit<br />

dem Kompromiss einige Fragen<br />

gestellt werden. Denn klar ist,<br />

dass sich die KBV mit ihrer<br />

Forderung nicht durchsetzen<br />

konnte. Das Verhandlungsergebnis<br />

als Erfolg zu verkaufen, ist<br />

deshalb mehr als zweifelhaft.<br />

Außerdem gehört die Strategie<br />

geprüft: Macht es wirklich Sinn,<br />

solche Forderungen aufzustellen,<br />

auch wenn man im Vorhinein<br />

weiß, dass man sie nicht durchbekommt?<br />

Abzuwarten bleibt,<br />

ob die Summe wirklich ausreicht,<br />

die Bedingungen in der ambulanten<br />

Versorgung zu verbessern.<br />

Vor allem – kommt das<br />

Geld auch dahin, wo es wirklich<br />

notwendig gebraucht wird?<br />

Hilft es die teilweise extremen<br />

Einkommensunterschiede in der<br />

Ärzteschaft auszugleichen und<br />

Ost- an Westeinkommen aneinander<br />

anzugleichen?<br />

Kritisch zur Kenntnis nehmen<br />

sollte man auch eines: Die Selbst-<br />

verwaltung – also die auf Unabhänigkeit<br />

pochende KBV und<br />

der GKV-Spitzenverband – werden<br />

zunehmend zu zahnlosen<br />

Tigern. Die Abhängigkeit von der<br />

Politik wächst. Schon heute können<br />

die beiden Organisationen<br />

praktisch keine eigenen Entscheidungen<br />

mehr treffen. Die<br />

Gesundheitsministerin hatte das<br />

Verhandlungsergebnis eigentlich<br />

schon Monate voraus im Vorfeld<br />

vorgegeben. Und so geschah es<br />

dann auch. Das Drumherum der<br />

Verhandlungen, der Pathos der<br />

großen Worte und starken Gebärden<br />

– was hat es gebracht?<br />

Nichts. Die Zukunft ist absehbar:<br />

Die Höhe der Honorare und<br />

der Versichertenbeiträge werden<br />

im Gesundheitsministerium<br />

festgelegt. Die Selbstverwaltung<br />

hat ausgedient. C. S.<br />

11<br />

Politik


Politik<br />

Aus der 6. VV der KV Berlin<br />

„Online-Kooperation“: Immer neue Projekte der KVen<br />

Die KV will das Online-Zeitalter einläuten und den elektronischen Datenaustausch zwischen KVen<br />

und Ärzten finanzieren.<br />

Zum Thema „Online-Kooperation“,<br />

also einer Kooperation zwischen<br />

den einzelnen KVen und<br />

den dortigen Ärzten, referierte<br />

Kraffel. Es gelte hier einen umfassenden<br />

Informationsstand zu<br />

sichern und dazu müsse es Verbesserungen<br />

geben, wie zum Beispiel<br />

eine Online-Verbindung zu<br />

allen KVen. Das gebe es bisher<br />

nicht, es gebe also keinen ge-<br />

regelten Datenaustausch. 14 der<br />

17 KVen seien allerdings schon<br />

verbunden. Berlin befinde sich<br />

hier leider unter den drei noch<br />

Draußenstehenden, „möchte aber<br />

auch mit eingebunden werden“.<br />

Alle Ärzte gehörten in einen<br />

Verbund mit dem gesamten<br />

KV-System. Es gebe hier schon<br />

eine ARGE „Telematik“ zur Un-<br />

terstützung der Save-Net-Anbin-<br />

dung, deren Vorarbeiten zu be-<br />

rücksichtigen seien. Der Kostenanteil<br />

Berlins beim Aufbau<br />

12<br />

Bereitschaftsdienstordnung<br />

(kinderärztlicher Notfalldienst)<br />

Auch Kinderärzte im letzten<br />

Ausbildungsjahr sollten<br />

für den Notfalldienst herangezogen<br />

werden. Dazu hätte<br />

es einer Änderung des § 5 der<br />

Bereitschaftsdienstordnung“<br />

bedurft. Nach Bearbeitung<br />

vom KV-Juristen Pfeiffer gilt<br />

nun als Qualifikationsvoraussetzung<br />

„der Nachweis von<br />

Weiterbildungsabschnitten für<br />

das Fach Kinder- und Jugendmedizin<br />

im Umfang von drei<br />

Jahren in Vollzeit bzw. bei<br />

Teilzeit in entsprechendem<br />

Umfang“. Hiervon müssen<br />

mindestens sechs Monate der<br />

und Betrieb eines solchen Netzes<br />

würde etwa 20 000 Euro kosten.<br />

Und so wolle man auch als<br />

Ziel im Rahmen dieses Projektes<br />

bis zum 1.10.2008 mindes-<br />

tens 20 000 Vertragsärzte elek-<br />

tronisch miteinander und mit<br />

den KVen vernetzen. Dazu heißt<br />

es zum Schluss: „Dieser Vertrag<br />

kommt nur zustande, wenn mindestens<br />

die Hälfte der KVen, die<br />

ihrerseits mindestens die Hälfte<br />

der Vertragsärzte vertreten, diesen<br />

Vertrag unterschreiben.“<br />

Die Beschlussvorlage: „Die VV<br />

stimmt dem Beitritt der KV Berlin<br />

zur IT-Kooperation zu.“ Das wurde<br />

ohne Gegenstimme genehmigt.<br />

Er verstehe nicht, gab der Vertreter<br />

Wiebrecht zu bedenken,<br />

weshalb das auf einmal so eilig<br />

und wichtig sei. Es liefen in diesem<br />

Sinne bereits Leute durchs Land,<br />

erklärte Kraffel, die hierzu inzwischen<br />

Projekte anböten. Projekte<br />

Weiterbildung in einer kinderärztlichen<br />

Vertragspraxis oder<br />

in einer Erste-Hilfe-Stelle eines<br />

Kinderkrankenhauses absolviert<br />

worden sein – oder der<br />

Nachweis von Weiterbildungsabschnitten<br />

in anderen Fach-<br />

gebieten, im Umfang von vier<br />

Jahren in Vollzeit bzw. in<br />

Teilzeit in entsprechendem<br />

Umfang. Darin müssen an-<br />

erkennungsfähige Weiterbildungsabschnitte<br />

enthalten<br />

sein, in den Bereichen innere<br />

<strong>Medizin</strong>, Chirurgie und Kinder-<br />

heilkunde.“ Grundvoraussetzung<br />

sei die Vorlage der Ap-<br />

probation. Die Voraussetzungen<br />

in Berlin meinte Kraffel,<br />

gebe es aber auch aus verschiedenen<br />

KVen, die möglichst zusammen<br />

getragen werden sollten.<br />

Nicht ganz so einstimmig ging es<br />

beim TOP „Erhebung von Verwal-<br />

tungsgebühren für Qualitätssicherungsmaßnahmen“<br />

dann zu. Dabei<br />

ging es ganz grob gesagt um „eine<br />

Anpassung der Gebührenordnung<br />

der KV Berlin“. Sicher, mit einer<br />

solchen Gebührenordnung kann<br />

man natürlich Gelder requirieren.<br />

Das klingt ja auch verständlich,<br />

wenn man bedenkt, dass die KVen,<br />

wenn auch immer noch weitgehend<br />

als Amtswalter des Staates,<br />

andererseits aber in Konkurrenz<br />

zu allen möglichen, mehr oder weniger<br />

privaten Unternehmungen<br />

im Gesundheitsbereich stehen.<br />

Und so verlautete dann auch<br />

seitens des Vorstandsmitgliedes<br />

Bratzke, dass man mit einer solchen<br />

Regelung erreichen könne,<br />

etwa von Externen, wie zum Bei-<br />

gingen über das hinaus, was in<br />

anderen KVen gefordert werde.<br />

Man befinde sich in Berlin<br />

allerdings, meinte der stellvertretende<br />

KV-Vorsitzende,<br />

in einer „Sondersituation“.<br />

Wenn in anderen KVen Ärzte<br />

für den Bereitschaftsdienst ge-<br />

radezu schanghait werden<br />

müssten, könne man in Berlin<br />

auf Freiwillige zurückgreifen.<br />

Es gehe hier im wesentlichen<br />

darum, den Mangel an Kinderärzten<br />

auszugleichen. Für die<br />

leicht geänderten „Teilnahmevoraussetzungen“<br />

(§ 5) stimmten<br />

28 Vertreter, drei votierten<br />

dagegen und zwei enthielten<br />

sich der Stimme.<br />

09/2008/121/228 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


spiel Krankenhäusern, Nicht-Ärzten<br />

sowie in §7 er-Verträgen auch<br />

von Mini- oder Privatpraxen für<br />

KV-Leistungen Gebühren einzuziehen.<br />

In Zukunft, meinte Bratz-<br />

ke, solle jede Genehmigung im<br />

Qualitätssicherungsrahmen, so et-<br />

wa dem angestellten Arzt, in Rech-<br />

nung gestellt werden. Dabei gehe<br />

es um den entsprechenden Anteil<br />

an den Qualitätssicherungskosten.<br />

Weiter gehe es um Abrechnungsgenehmigungen,<br />

wie zum Beispiel<br />

für Computertomographie, für<br />

interventionelle Radiologie, invasi-<br />

ve Kardiologie, Kernspintomographie<br />

… Koloskopie, Mammogra-<br />

phie, Zytologie etc. etc. Als zeit-<br />

lich umfangreiche und aufwen-<br />

dige Prüfungen der fachlichen/<br />

organisatorischen/baulichen Vor-<br />

aussetzungen inkl. Geräteprüfung<br />

und Kommissionssitzungen mit<br />

Kolloquium; alles mit 400,00 Euro<br />

Gebühr belegt, wobei natürlich<br />

bei weniger aufwendigen Prüfun-<br />

gen, wie etwa Abrechnungsgenehmigungen<br />

für Med. Rehabilita-<br />

tion auch nur mal 150,00 Euro<br />

fällig werden. Das „billigste“ sind<br />

dann rein formelle Prüfungen, wie<br />

zum Beispiel die Abrechnungsgenehmigung<br />

für die Soziotherapie –<br />

Kostenpunkt hier: 10,00 Euro.<br />

Der Vertreter Kreischer schlug da-<br />

zu vor, die „gesamte Nr. 2“ auf<br />

Null zu setzen oder die Vorlage<br />

neu zu bearbeiten. Die „Nr. 2“<br />

betrifft nachgelagerte Prüfungen,<br />

das heißt „Einzelfallprüfungen ge-<br />

mäß der Richtlinie des gemein-<br />

samen Bundesausschusses“ – et-<br />

wa ambulante Operationen,<br />

Schrittmacherkontrollen, Substitu-<br />

tionen, Ultraschall etc.; Kosten-<br />

punkt: 400,00 Euro; und weiter<br />

ging es mit „Frequenzprüfungen<br />

einer Vereinbarung oder Richtlinie“<br />

wie bei interventioneller Radiologie,<br />

Koloskopie (kurativ und<br />

präventiv), Mammographie; Kos-<br />

tenpunkt: 600,00 Euro. „Gebüh-<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/229<br />

renpflichtig“, heißt es, „ist immer<br />

der angestellte Arzt/die angestellte<br />

Gemeinschaftspraxis/das antragstellende<br />

MVZ. Bei mehreren<br />

Anträgen je Arzt/je Einrichtung<br />

wird die Gebühr für jeden einzelnen<br />

Antrag erhoben.“ Die VV<br />

stellt jährlich im Zusammenhang<br />

mit der Aufstellung des Verwaltungshaushaltes<br />

für das kommende<br />

Jahr den Anteil der Ausgaben<br />

für die Qualitätssicherung fest …<br />

Die für besonders aufwendige Verwaltungsverfahren<br />

zu entrichtenden<br />

Gebühren werden mit dem individuellen,<br />

auf die Qualitätssicherung<br />

entfallenden Verwaltungskostenbeitrag<br />

verrechnet, das<br />

heißt, der Verwaltungkostenbeitrag<br />

verringert sich entsprechend.<br />

„Wenn ich schon das Pech habe“,<br />

warf der Vertreter Wiebrecht ein,<br />

„in eine Einzelfallprüfung zu geraten,<br />

soll ich auch noch 00,00 Euro<br />

zahlen. Das kann ich nicht nachvollziehen.<br />

Solche Prüfungen dauern<br />

doch oft nur 15 Minuten und<br />

sind daher in den Gebühren weit<br />

überhöht.“<br />

„Sie haben“, antwortete Bratzke,<br />

„nur die kurze Zeit gesehen,<br />

dabei aber die anfallenden Verwaltungskosten<br />

übersehen … wer<br />

am KV-System beteiligt ist und<br />

mit der Verwaltungskostenumlage<br />

abrechnet, ist von den Gebühren<br />

ja am Ende nicht wirklich<br />

betroffen, da diese ja auch<br />

zu seinen Gunsten individuell mit<br />

seinem Verwaltungskostenbeitrag<br />

verrechnet werden. Wer aber von<br />

außerhalb des KV-Systems die<br />

KV-Qualitätssicherung in Anspruch<br />

nimmt, soll auch die entsprechenden<br />

Gebühren zahlen …“<br />

Ein Antrag der Vertreterin Stennes<br />

auf Vertagung hinsichtlich der<br />

gesamten Vorlage wurde dann in<br />

der Abstimmung bei sieben Gegenstimmen<br />

und fünf Enthaltungen<br />

mehrheitlich gebilligt.<br />

Raimund August<br />

Aderlass oder Sparerfolg<br />

Über einen „echten Überschuss“<br />

von 1,6 Millionen, die<br />

über Sparmaßnahmen im Hau-<br />

se erwirtschaftet wurden, freut<br />

sich die KV Berlin. Im Wesentlichen<br />

hätten das die KV-<br />

Mitarbeiter ermöglicht, heißt<br />

es. Hier nun kam die Frage<br />

des Vertreters Kreischer, ob es<br />

stimme, dass Frau Wilhelmi<br />

das Haus verlassen werde, ins<br />

Spiel. Es werde auch gemunkelt,<br />

dass noch mehr Führungskräfte<br />

der KV den Rücken<br />

kehren wollten. Für die<br />

Stelle Frau Wilhelmis, verlaute-<br />

te vom Vorstand, seien inzwi-<br />

schen über 0 Bewerbungen<br />

eingegangen. Der Vertreter<br />

Pett ergänzte die Frage Krei-<br />

schers. Es hätten auch weitere<br />

Führungskräfte, wie Herr Benz<br />

oder Herr Kaiser, das Haus ver-<br />

lassen. Auf Nachfragen aus<br />

dem Plenum entschloss der<br />

Vorstand sich zum Antrag auf<br />

Ausschluss der Öffentlichkeit,<br />

da es um Personalfragen ginge.<br />

Dem wurde dann in der Ab-<br />

stimmung bei vier Gegenstimmen<br />

entsprochen.<br />

Bedenklich scheint das Gan-<br />

ze dennoch zu sein, schließlich<br />

bekommt so ein Aderlass an<br />

Spezialisten (es sollen auch<br />

noch einige Sachbearbeiter<br />

darunter sein) einer Verwaltung,<br />

die wie wenige andere<br />

auf Spezialisten angewiesen<br />

ist, in keinem Fall. Es mögen<br />

sich auf freiwerdende Stellen<br />

zwar 0 oder mehr Bewerber<br />

melden, ob sich aber auch nur<br />

einer für die ganz speziellen<br />

Aufgaben als geeignet er-<br />

weist, ist mehr als unsicher,<br />

ganz abgesehen von einer<br />

möglichen längeren Einarbeitungszeit.<br />

Man sollte also schon<br />

pfleglich mit bewährtem Spezialistenpersonal<br />

umgehen.<br />

1<br />

Politik


Praxis & Wirtschaft<br />

Patientenzufriedenheit<br />

Der Arzt bekommt Bestnoten<br />

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat 6000 Patienten im gesamten Bundesgebiet befragen lassen,<br />

was sie von ihren Ärzten hält. Das Ergebnis: 92 Prozent finden ihren Arzt Klasse.<br />

Deutschlands Ärzte bekommen<br />

von den Patienten Bestnoten:<br />

Sowohl das Vertrauensverhältnis<br />

zum Arzt als auch dessen<br />

Fachkompetenz werden landauf,<br />

landab sehr positiv dargestellt.<br />

Das hohe Vertrauen geht dabei<br />

genau wie das fachliche Lob für<br />

die <strong>Medizin</strong>er quer durch alle<br />

Bevölkerungsschichten. Zwischen<br />

gesetzlich und privat versicherten<br />

Personen besteht bei dieser<br />

qualitativen wie zwischen-<br />

menschlichen Bewertung hoher<br />

Konsens, wobei Haus- und Fachärzte<br />

hier wie dort gleichermaßen<br />

gute Noten bekommen.<br />

Ihr Vertrauensverhältnis zum<br />

Arzt charakterisieren 92 Prozent<br />

(Berlin: 91 %) aller Befragten mit<br />

„sehr gut“ (50 %, Berlin: 46 %)<br />

oder „gut“ (42 %, Berlin: 45 %).<br />

Nur 5 Prozent sprechen von einem<br />

„weniger guten“ (4 %) oder<br />

„überhaupt nicht guten“ (1 %)<br />

Verhältnis. Bezugspunkt ist hier<br />

und im Folgenden immer der zuletzt<br />

besuchte Arzt der zurückliegenden<br />

zwölf Monate. Das<br />

Vertrauen bewegt sich bei männlichen<br />

und weiblichen, jungen<br />

und alten, formal hoch, mittel<br />

und niedrig gebildeten Befragten<br />

auf ähnlich hohem Niveau. Die<br />

Nationalität der Patienten spielt<br />

ebenfalls kaum eine Rolle.<br />

49 Prozent der gesetzlich und<br />

56 Prozent der privat versicherten<br />

Bürger beschreiben ihr Vertrauensverhältnis<br />

als sehr gut.<br />

Ganz erheblich gestört ist die<br />

Patienten-Arzt-Beziehung nur an<br />

einer einzigen Stelle: Dort, wo<br />

die fachlichen Fähigkeiten des<br />

Arztes angezweifelt werden, beklagen<br />

61 Prozent gleichzeitig ein<br />

gestörtes Vertrauensverhältnis.<br />

Insgesamt bestehen an den<br />

fachlichen Fähigkeiten des Arztes<br />

kaum Zweifel: Nur 4 Prozent der<br />

Befragten stufen die medizinisch-<br />

therapeutischen Leistungen des<br />

Arztes bei ihrem letzten Praxisbesuch<br />

mit „weniger gut“ ( %)<br />

oder „überhaupt nicht gut“ (1 %)<br />

ein. Das Gros von insgesamt<br />

9 Prozent (Berlin: 91 %) der<br />

Bürgerinnen und Bürger attestiert<br />

dagegen „sehr gute“ (46 %,<br />

Berlin: 44 %) oder „gute“ (47 %,<br />

Berlin 46 %) Arbeit, Prozent wollen<br />

oder können dies nicht beurteilen.<br />

Auch hier gilt entsprechend<br />

der oben beschriebenen Muster<br />

hohe Zufriedenheit in allen sozialen<br />

und demographischen Gruppen.<br />

Selbst im Detail sind die geschlechts-,<br />

alters- oder bildungsspezifischen<br />

Unterschiede gering<br />

bis marginal.<br />

Je häufiger Patienten Arztpraxen<br />

aufsuchen, desto öfter sprechen<br />

sie von zuletzt sehr guten<br />

Leistungen. Bei einer Verschlechterung<br />

der eigenen Gesundheit<br />

urteilen die Befragten jedoch reservierter<br />

über das Können des<br />

Arztes. Und wenn kein Vertrauen<br />

zum Arzt vorhanden ist, werden<br />

14 09/2008/121/2 0 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


dessen fachliche Qualitäten weit<br />

überproportional häufig in Frage<br />

gestellt. Ist umgekehrt Vertrauen<br />

vorhanden, beurteilt fast jeder<br />

Zweite den Arzt fachlich mit „sehr<br />

gut“.<br />

17 Prozent (Berlin: 19 %) der<br />

Befragten waren bei einem Arztbesuch<br />

in den letzten zwölf Monaten<br />

mindestens einmal mit<br />

dem Arzt so unzufrieden, dass<br />

sie sich beschweren wollten. Vor<br />

zwei Jahren lag dieser Wert bei<br />

15 Prozent (Berlin: 17 %). Doch<br />

wenn Patienten einen Grund zur<br />

Beschwerde haben, wird diese<br />

überwiegend nicht kommuni-<br />

ziert: 66 Prozent (2006: 64 %) aus<br />

der Gruppe, die ein Beschwerdemotiv<br />

hatten, haben auf die<br />

Beschwerde verzichtet, 4 Prozent<br />

(2006: 6 %) haben sich dagegen<br />

tatsächlich beschwert. Dies<br />

entspricht insgesamt einem Anteil<br />

von 6 Prozent (Berlin: 6 %) aller<br />

Patientinnen und Patienten,<br />

die im letzten Jahr beim Arzt waren.<br />

Einen Grund zur Beschwerde<br />

hatten nach eigenen Angaben<br />

sichtbar mehr jüngere Befragte<br />

im Alter unter 40 Jahren als die<br />

Generation 60 plus. 19 Prozent der<br />

Berufstätigen und 12 Prozent der<br />

Rentner wollten sich beschweren.<br />

Unter GKV-Angehörigen liegt dieser<br />

Anteil bei 18 Prozent, unter<br />

Privatversicherten waren 14 Prozent<br />

so unzufrieden, dass sie eine<br />

Beschwerde in Erwägung gezogen<br />

haben. Ein Beschwerdemotiv hat-<br />

ten ferner 14 Prozent der Befragten,<br />

die im letzten Jahr ausschließlich<br />

bei einem Hausarzt waren, so-<br />

wie 19 Prozent derjenigen mit aus-<br />

schließlichem Facharztkontakt.<br />

Unabhängig von dieser Differenzierung<br />

steigen die Klagen mit der<br />

Anzahl von jährlichen Arztbesuchen<br />

insgesamt. 26 Prozent der<br />

Bürger in einer gesundheitlich<br />

nicht guten, aber jeweils 15 Pro-<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 1<br />

Was an der Praxis für den<br />

Patienten wichtig ist<br />

Es gibt verschiedene Kriterien,<br />

der Patienten an einer Pra-<br />

xis große Bedeutung beimessen.<br />

Da sind natürlich vor allem<br />

das Vertrauensverhältnis zum<br />

Arzt und dessen fachliche Kompetenz.<br />

Daneben zählen:<br />

1. Freundlichkeit<br />

Beim Praxisbesuch ist für die<br />

allermeisten Patienten die<br />

menschliche Komponente am<br />

wichtigsten: Wenn – abgesehen<br />

von den fachlichen Fähigkeiten<br />

des Arztes – nach den<br />

beiden wichtigsten Kriterien<br />

beim Praxisbesuch gefragt<br />

wird, entfallen 77 Prozent<br />

(Berlin: 76 %) aller Nennun-<br />

gen auf den Bereich Freundlichkeit<br />

und Zuwendung,<br />

40 Prozent (Berlin: 9 %) auf<br />

kurze Wartezeiten, ebenfalls<br />

40 Prozent auf eine technisch<br />

hochwertige und moderne<br />

Ausstattung, 0 Prozent auf<br />

eine gute Erreichbarkeit der<br />

Praxis und 5 Prozent auf ansprechende<br />

Räumlichkeiten.<br />

2. Wartezeiten<br />

Nach eigenen Angaben haben<br />

1 Prozent (Berlin: 24 %)<br />

aller Befragten, die in den letzten<br />

zwölf Monaten beim Arzt<br />

waren, sofort einen Termin be-<br />

kommen. Bei 18 Prozent (Berlin<br />

1 %) betrug die Wartezeit<br />

für einen Termin beim letzten<br />

Praxisbesuch einen bis drei<br />

Tage. 1 Prozent (Berlin: 8 %)<br />

mussten sich über drei Tage bis<br />

zu zwei bis drei Wochen gedulden.<br />

Bei insgesamt 9 Pro-<br />

zent aller Befragten hat es<br />

länger als drei Wochen gedau-<br />

ert, bis sie einen Arzttermin<br />

erhalten haben. 16 Prozent<br />

(Berlin: 21 %) sind ohne Terminabsprache<br />

in die Praxis<br />

bzw. eine Terminvereinbarung<br />

war nach eigenen Angaben<br />

nicht notwendig. 20 Prozent<br />

(Berlin: 24 %) der Patienten<br />

monierten, dass es ihnen zu<br />

lange gedauert habe, bis ein<br />

Termin frei war.<br />

In der Praxis mussten dann<br />

40 Prozent (Berlin: 2 %) bis<br />

zu 15 Minuten und 58 Pro-<br />

zent (Berlin: 66 %) über 15 Mi-<br />

nuten warten, bis der Arzt<br />

Zeit für sie hatte.<br />

. Wegzeiten<br />

Der Weg zum Arzt ist in der<br />

Regel kurz: Rund zwei von<br />

drei Befragten sind innerhalb<br />

von zehn Minuten beim Arzt.<br />

Konkret taxieren Prozent<br />

(Berlin: 0 %) der Befragten<br />

ihre Wegzeit zur letztbesuchten<br />

Arztpraxis unabhängig<br />

vom Verkehrsmittel auf bis zu<br />

fünf, 2 Prozent (Berlin: 2 %)<br />

auf bis zu zehn, 22 Prozent<br />

(Berlin: 21 %) auf bis zu 20 und<br />

11 Prozent (Berlin: 15 %) auf<br />

über 20 Minuten. Bundesweit<br />

sind Prozent bis zu einer<br />

Stunde zur Arztpraxis unterwegs.<br />

4. Lage der Arztpraxis<br />

Bei der Frage zur Lage der<br />

Arztpraxis – ob näher am<br />

Wohn- oder am Arbeits-<br />

ort – sagen 68 Prozent<br />

(Berlin: 79 %) aller Berufs-<br />

tätigen „näher am Wohnort“<br />

und 14 Prozent (Ber-<br />

lin: 5 %) „näher am Arbeitsort“,<br />

bei 17 Prozent<br />

(Berlin: 15 %) handelt es<br />

sich um die etwa gleiche<br />

Distanz.<br />

15<br />

Praxis & Wirtschaft


Praxis & Wirtschfaft<br />

zent derjenigen in guter oder<br />

sehr guter Verfassung wollten<br />

sich über einen Arzt beschweren.<br />

Wenn Patienten ihre Unzufriedenheit<br />

mit dem Arzt kundtun,<br />

sind die Erfahrungen<br />

bei Beschwerden eher negativ:<br />

52 Prozent aller Befragten, die<br />

ihre Beschwerdeabsicht in die<br />

Tat umgesetzt haben, berichten<br />

von schlechten Erfahrungen,<br />

bei 25 Prozent gab es eine positive<br />

Rückmeldung, bei 18 Prozent<br />

gab es weder in die eine<br />

noch die andere Richtung eine<br />

Reaktion und 5 Prozent machen<br />

hierzu keine Angaben. Damit<br />

hat sich das Feedback von unzufriedenen<br />

Patienten verstärkt:<br />

Vor zwei Jahren haben noch<br />

40 Prozent der Befragten negative<br />

und Prozent positive<br />

Erfahrungen gemacht, wenn sie<br />

sich aus Unzufriedenheit über einen<br />

Arzt beschwert haben.<br />

Einen Arztwechsel aus Unzufriedenheit<br />

haben 11 Prozent (Berlin:<br />

15 %) in den letzten 12 Mo-<br />

naten vorgenommen. C. S.<br />

Nein zum Hausarztvertrag<br />

Der Berufsverband Deutscher<br />

Internisten (BDI) lehnt den<br />

Hausarztvertrag in Baden-<br />

Württemberg ab. Er bewertet<br />

das Argument einer Höherbewertung<br />

der hausärztlichen<br />

Leistung durch eine hohe Fallpauschale<br />

als Lockangebot, mit<br />

dem der Krankenkasse ein<br />

Quantensprung im Hinblick auf<br />

Kontrolle über und Einfluss auf<br />

die Tätigkeit des Hausarztes<br />

gelungen sei. So würden Dia-<br />

gnose-, Leistungs- und Verord-<br />

nungsdaten tagesgenau (on-<br />

line) bei der Managementgesellschaft<br />

erfasst, zusammenge-<br />

führt und in pseudonymisier-<br />

ter Form an die AOK weiterge-<br />

geben. Das ermögliche eine<br />

Einflussmöglichkeit der Kran-<br />

kenkasse in bislang nie da gewesener<br />

Weise. Auch ohne<br />

Kenntnis der Patientendaten<br />

erhalte die Kasse unmittelbaren<br />

Einblick in die gesamte<br />

Tätigkeit des Arztes und habe<br />

ausdrücklich das Recht, künftig<br />

die „Plausibilität von Art<br />

und Umfang der abgerechneten<br />

Leistungen, auch in<br />

Bezug auf die angegebene<br />

Diagnose“, zu prüfen, die Leit-<br />

linienkonformität von Diagnostik<br />

und Verordnungsweise<br />

zu kontrollieren und ggf. auch<br />

zu sanktionieren.<br />

Kritisiert wird auch der hohe<br />

Pauschalisierungsgrad mit Ein-<br />

beziehung nahezu aller Leis-<br />

tungen bei gleichzeitiger Inte-<br />

gration zusätzlicher Leistungs-<br />

positionen (jährlicher Check-<br />

up incl. Labor mit sechs Wer-<br />

ten) und zusätzlicher Leistungs-<br />

zeit (Abendsprechstunde).<br />

Dies bedeute eine Erhöhung<br />

des Dienstleistungsangebotes<br />

bei gleichzeitiger Entwertung<br />

der Einzelleistung und Aufgabe<br />

des Anspruchs auf eine<br />

nachvollziehbare Darstellung<br />

differenzierter, ggf. technisch<br />

unterstützter Diagnostik.<br />

Als gefährlich könne sich auswirken,<br />

dass bei Ausscheiden<br />

eines Arztes aus dem Vertrag,<br />

ob nun aus eigenem Entschluss<br />

oder nach Kündigung durch<br />

die Managementgesellschaft,<br />

die eingeschriebenen Patienten<br />

verloren seien. Warnt der<br />

BDI: „Eine solche Abhängigkeit<br />

von der Krankenkasse ist<br />

nicht akzeptabel.“<br />

16 09/2008/121/2 2 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


Ärztlicher Fortbildungskalender<br />

Für die Mitteilungen tragen die Veranstalter die Verantwortung, die Redaktion übernimmt nur die presserechtliche<br />

Verantwortung.<br />

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass eine kostenlose Veröffentlichung Ihrer Fortbildungsveranstaltung nur möglich ist,<br />

wenn uns Ihre Meldung in der dafür vorgesehenen Form per E-Mail erreicht.<br />

Unter www.berliner-aerzteverlag.de/fortbildung.html finden Sie alle Informationen und den Meldebogen im Microsoft-Word-Format<br />

zur elektronischen Meldung. Vielen Dank!<br />

Abteilung Kardiologie,<br />

Brandenburg Klinik, Bernau<br />

Auskünfte: Brandenburg Klinik<br />

Das rechte Herz im Echo<br />

Referent: Frau Dr. med. Evelin Lieback<br />

Datum: 20. September 2008, 09.00–<br />

14.00 Uhr<br />

Ort: Kursaal der Brandenburg<br />

Klinik, Brandenburgallee 1,<br />

16 21 Bernau<br />

Gebühr: 50,00 EUR<br />

FB-Punkte: 5<br />

Arbeitskreis für Psychotherapie<br />

e. V.<br />

Auskünfte: Arbeitskreis für Psychotherapie,<br />

Tel. 21474678<br />

Intervision (zertifiziert)<br />

Für psychotherapeutisch tätige<br />

ÄrztInnen und PsychologInnen<br />

Referent: Dipl.-Psych. Susanne<br />

Gehlhoff<br />

Datum: 19. September 2008 um<br />

20:15 Uhr<br />

Ort: Arbeitskreis für Psychotherapie<br />

e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />

Wilmersdorf<br />

Gebühr: für Gäste kostenfrei<br />

FB-Punkte:<br />

Sonstiges: Jeden . Freitag im Monat<br />

Intervision (zertifiziert)<br />

Für psychotherapeutisch tätige<br />

ÄrztInnen und PsychologInnen<br />

Referent: Dipl.-Psych. Susanne<br />

Gehlhoff<br />

Datum: 17. Oktober 2008 um<br />

20:15 Uhr<br />

Ort: Arbeitskreis für Psychotherapie<br />

e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />

Wilmersdorf<br />

Gebühr: für Gäste kostenfrei<br />

FB-Punkte:<br />

Sonstiges: Jeden . Freitag im Monat<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2<br />

Berlin-Brandenburgische<br />

Gesellschaft für Schlafmedizin<br />

und Schlafforschung<br />

e. V.<br />

Auskünfte: Dr. Achim Lies, Vivantes<br />

Klinikum Neukölln, Klinik f. Innere<br />

<strong>Medizin</strong> – Pneumologie-Infektiologie<br />

– Schlaflabor<br />

Insomnie: Diagnostik – Differenzialdiagnostik<br />

– Therapie<br />

Referent: Dr. B. Kurella, Prof. Dr. P.<br />

Dorow, Dr. A. Lies<br />

Datum: 01.10.2008; 16. 0–<br />

18. 0 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Neukölln,<br />

Rudower Str. 48, 12 51 Berlin,<br />

Raum 0.085, Erdgeschoss<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

<strong>Berliner</strong> Dopplerkurs<br />

Auskünfte: Frau Kaindlbauer<br />

Interdisziplinärer Grundkurs<br />

Doppler- und Duplex-Sonographie<br />

der Gefäße<br />

Referent: Dr. med. Elke Becker<br />

Datum: 24.–26.10.2008<br />

Ort: NFZB<br />

Gebühr: k. A.<br />

FB-Punkte: Ja<br />

<strong>Berliner</strong> Gesellschaft für Innere<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Auskünfte: Elisabeth Kehrmann<br />

450-513002<br />

Onkologie am Beginn des 21.<br />

Jahrhunderts<br />

Referent: Leitung Prof. Dr. Possinger<br />

Datum: 20.09.2008, 10.00 Uhr–<br />

18.00 Uhr<br />

Ort: Hotel Maritim proArte<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 8<br />

<strong>Berliner</strong> Institut für Psychotherapie<br />

und Psychoanalyse<br />

(BIPP) e. V.<br />

Auskünfte: Sekretariat Frau Magnor<br />

Aus- und Weiterbildung von<br />

Ärzten, Dipl.-Psychologen und<br />

approbierten Dipl.-Psychologen<br />

in tiefenpsychologisch<br />

fundierter und analytischer<br />

Psychotherapie<br />

Referent: Herr Dr. med. Klaus-J.<br />

Lindstedt<br />

Datum: Beginn des Semesters: September<br />

2008<br />

Ort: <strong>Berliner</strong> Institut für Psychotherapie<br />

und Psychoanalyse (BIPP)<br />

e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />

Gebühr: k. A.<br />

FB-Punkte: Zertifizierung beantragt<br />

<strong>Berliner</strong> Krebsgesellschaft<br />

e. V.<br />

Auskünfte: <strong>Berliner</strong> Krebsgesellschaft<br />

e. V., Robert-Koch-Platz 7,<br />

10115 Berlin, Tel.: 030 2832400, Fax:<br />

030 2824136, www.berlinerkrebsgesellschaft.de<br />

17. Seminar für die Pflegeberufe<br />

in der Onkologie<br />

Referent: Prof. Dr. med. Dr. h. c. G.<br />

Henze<br />

Datum: 17.09.2008<br />

Ort: Hörsaal Kaiserin-Friedrich-Haus,<br />

Robert-Koch-Platz 7,<br />

10115 Berlin<br />

Gebühr: kostenlos<br />

FB-Punkte: –<br />

Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten<br />

<strong>Berliner</strong> Psychoanalytisches<br />

Institut – Karl-Abraham-Institut<br />

Auskünfte: Sabine Cassens, Tel.:<br />

26554918<br />

Balintgruppe für Ärzte und<br />

klinische Psychologen<br />

Referent: Dr. med. Michael Mühlinghaus<br />

Datum: ab Oktober 2006, mittwochs<br />

14-tägig, 20. 0–20.00 Uhr,<br />

Termine beim Veranstalter erfragen<br />

17<br />

Fortbildungskalender


Fortbildungskalender<br />

Ort: BPI, Körnerstr. 11, 10785 Berlin<br />

Gebühr: 220 Euro pro Semester<br />

FB-Punkte:<br />

Brandenburgische Akademie<br />

für Tiefenpsychologie<br />

und analytische Psychotherapie<br />

e. V.<br />

Auskünfte: Dr. med. Roger Kirchner,<br />

Tel. 0355 472845, www.batap.de<br />

Balintgruppenarbeit<br />

Referent: Dr. med. Roger Kirchner<br />

Cottbus, SR Dr. med. Hans Kerber,<br />

Luckenwalde, MR Dr. med. Wolfgang<br />

Loesch, Potsdam, Frieder Pickert,<br />

Frankfurt/Oder, MR Dr.med.<br />

S. Scheerer, DM C. Dietrich, Strausberg,<br />

Rainer Suske, Werneuchen<br />

Doz. Dr. habil. Wolfram Zimmermann,<br />

Bernau<br />

Datum: k. A.<br />

Ort: s. o.<br />

Gebühr: k. A.<br />

FB-Punkte: 5 Punkte/Sitzung<br />

Bundesverband der für die<br />

Berufsgenossenschaften tätigen<br />

Ärzte e. V. (BVBGÄ)<br />

Auskünfte: Marie Recknagel,<br />

3641 3533269, marie.recknagel@conventus.de,www.conventus.de/bvbgae<br />

1. Jahrestagung des Bundesverbandes<br />

der für die Berufsgenossenschaften<br />

tätigen<br />

Ärzte e. V. (BVBGÄ)<br />

Referent: Bönninghoff, Kalbe,<br />

Breuer, Bühren, Siebert, Leitung:<br />

Herr Prof. Dr. med. Felix Bonnaire<br />

Datum: 2. Oktober 2008<br />

Ort: Langenbeck-Virchow-Haus in<br />

Berlin<br />

Gebühr: für D- und H-Ärzte kostenfrei<br />

FB-Punkte: 4<br />

Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Campus Benjamin<br />

Franklin, Klinik für<br />

Anaesthesiologie und operative<br />

Intensivmedizin<br />

Auskünfte: Sekretariat<br />

Neue Erkenntnisse und klinische<br />

Bedeutung des Complex<br />

regionalen Schmerzsyndroms<br />

(CRPS)<br />

Referent: Prof. Dr. Frank Birklein, Universitätsklinik<br />

Mainz, Wissenschaftliche<br />

Leitung: Prof. Christoph Stein<br />

Datum: 07.10.2008, 17. 0 Uhr<br />

Ort: Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Campus Benjamin Franklin,<br />

18<br />

Hindenburgdamm 0, 12200 Berlin<br />

EG, Kursraum 5<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Campus<br />

Virchow-Klinikum, Klinik<br />

für Psychiatrie, Psychosomatik<br />

und Psychotherapie<br />

des Kindes- und Jugendalters,<br />

Prof. Dr. med. Ulrike<br />

Lehmkuhl<br />

Auskünfte: Sekretariat Prof. Dr. Ulrike<br />

Lehmkuhl<br />

INCANT-Studie: Erste Ergebnisse<br />

eines ambulanten Therapieangebotes<br />

für Jugendliche<br />

mit Cannabisproblemen<br />

und deren Angehörige<br />

Referent: A. Gantner (Berlin)<br />

Datum: 24.09.2008<br />

Ort: Hörsaal im Lehrgebäude<br />

der Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />

Augustenburger Platz 1,<br />

1 5 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Hören-Sehen-Blicken-Zählen.<br />

Entwicklung, Defizite und Hilfen<br />

bei Legasthenie, Dyskalkulie,<br />

Aufmerksamkeitsdefizit<br />

Referent: B. Fischer (Berlin)<br />

Datum: 29.10.2008<br />

Ort: Hörsaal im Lehrgebäude<br />

der Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />

Augustenburger Platz 1,<br />

1 5 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Med. Klinik m. S.<br />

Kardiologie und Angiologie<br />

Auskünfte: Frau U. Günther<br />

Transkriptionelle Regulation<br />

von Renin<br />

Referent: PD Dr. med. Ralf Mrowka/PD<br />

Dr. med. T. Dschietzig<br />

Datum: 15.09.2008<br />

Ort: Charité Campus Mitte, Hochhaus,<br />

Konferenzraum B, Charitéplatz<br />

1, 10117 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 1 Pkt.<br />

DEGUM und Gesellschaft<br />

für Gastroenterologie und<br />

Hepatologie Berlin/Brandenburg<br />

e. V.<br />

Auskünfte: Chefarzt Dr. med. Uwe<br />

Gottschalk, Abteilung Innere <strong>Medizin</strong><br />

der Caritas-Klinik Pankow, Breite<br />

Straße 46/47, 13187 Berlin, Te. +49<br />

30 47517-331, Fax: -332, e-mail: uwe.<br />

gottschalk@caritas-klinik-pankow.de<br />

12. <strong>Berliner</strong> SONOTAG<br />

Referent: Dr. U. Gottschalk/Dr. C.<br />

Jenssen<br />

Datum: 27. September 2008<br />

Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Berlin<br />

Mitte, Robert-Koch-Platz 7,<br />

10115 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: Zertifizierung angemeldet<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Manuelle <strong>Medizin</strong> – Ärzteseminar<br />

Berlin (ÄMM) e. V.<br />

Auskünfte: Sekretariat ÄMM, Telefon<br />

030 52279440<br />

Klinisches Praktikum – Manuelle<br />

<strong>Medizin</strong> für Ärzte<br />

Referent: Dr. med. Wolfram Seidel<br />

Datum: 15.09.–17.09.2008<br />

Ort: Sommerfeld<br />

Gebühr: 268,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Osteopathie für Ärzte<br />

Differentialdiagnostische Integrativ-<br />

und Therapiekurse<br />

Lumbopelvine Region DIT 5<br />

Referent: Dr. med. Gabriele Harke<br />

Datum: 19.09.2008–21.09.2008<br />

Ort: Berlin<br />

Gebühr: 480,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Osteopathie für Ärzte<br />

Parietales System P1 Ä – Myofasziale<br />

Techniken an Extremitäten<br />

und Rumpf<br />

Referent: Dr. med. Jörn Hinzmann<br />

Datum: 04.10.–06.10.2008<br />

Ort: Berlin<br />

Gebühr: 480,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sonstiges: Voraussetzung: abgeschlossene<br />

Weiterbildung Chirotherapie/Manuelle<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Osteopathie für Ärzte<br />

Differentialdiagnostische Integrativ-<br />

und Therapiekurse<br />

chronische Erkrankungen<br />

DIT 6<br />

Referent: Dr. med. Gabriele Harke<br />

Datum: 10.10.2008–12.10.2008<br />

Ort: Berlin<br />

Gebühr: 480,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

09/2008/121/2 4 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


Weiterbildungskurse zum Erwerb<br />

der Zusatzbezeichnung<br />

Chirotherapie für Ärzte<br />

Wirbelsäulenkurs Ä2<br />

Referent: MR Dr. med. Bodo Krocker<br />

Datum: 20.10.–26.10.2008<br />

Ort: Berlin<br />

Gebühr: 570,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Manuelle <strong>Medizin</strong>,<br />

Dr.Karl-Sell-Ärzteseminar,<br />

Isny/Neutrauchburg<br />

Auskünfte: Sekretariat der MWE,<br />

Riedstr. 5, 88316 Isny/Neutrauchburg,<br />

Tel.: 07562 97180<br />

Manuelle <strong>Medizin</strong>, Kurs I<br />

Referent: Dr. med. Thiele, J. Lawall<br />

Datum: 11.09.–14.09.08 und<br />

18.09.–21.09.08<br />

Ort: Praxis Chimanos /Schulungsraum<br />

(Eingang Hof re), Kurfürstendamm<br />

61, 10707 Berlin<br />

Gebühr: 705,00 Euro, MWE-bzw.<br />

ÖÄMM Mitgl. 565,00 Euro<br />

FB-Punkte: 69<br />

Sonstiges: Von der Ärztekammer<br />

Berlin anerkannt und zertifiziert<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Schmerztherapie e. V., Rückenzentrum<br />

Am Margrafenpark<br />

Auskünfte: Rückenzentrum Am<br />

Markgrafenpark, Tel.: 030 25899500<br />

Eröffnung des „Schmerzzentrum<br />

Berlin-Mitte“<br />

Referent: Dr. G. Müller-Schwefe/Dr.<br />

U.Marnitz/Dr. L.Weh<br />

Datum: 17.09.2008/16:00 Uhr<br />

Ort: Rückenzentrum am Markgrafenpark,<br />

Markgrafenstr. 19;<br />

10969 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 FB-Punkte<br />

DRK Kliniken<br />

Berlin|Westend, Klinik für<br />

Innere <strong>Medizin</strong> Schwerpunkt<br />

Kardiologie<br />

Auskünfte: Dr. R. Schoeller, Tel.<br />

030 3035-4305<br />

Kardiologie im Alter<br />

Referent: Prof. Dr. H. H. Dickhuth,<br />

Freiburg; Prof. Dr. R. Kreutz, Berlin;<br />

Prof. Dr. M. Oeff, Brandenburg;<br />

Prof. Dr. V. Regitz-Zagrossek, Berlin;<br />

Dr. R. Schoeller, Berlin; Prof.<br />

Dr. T. Walther, Leipzig; Leitung: Dr.<br />

Ralph Schoeller<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 5<br />

Datum: 15.10.2008<br />

Ort: Großer Hörsaal der DRK Kliniken<br />

Berlin|Westend, Spandauer<br />

Damm 1 0, 14050 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: Die Fortbildung ist bei<br />

der Ernst von Bermann-Akademie<br />

zur Zertifizierung angemeldet.<br />

Prof. Dr. Hans Konrad Eichhorn<br />

Auskünfte: Prof.Dr. Eichhorn,<br />

Mauerstr. 31, 14806 Belzig, Tel.:<br />

033841 30172, Fax.: 033841 30173,<br />

Dr.Hans.Eichhorn@t-online.de<br />

Psychosomatik-Kursus<br />

(80 Stunden)<br />

Referent: Prof.Dr.Hans Konrad<br />

Eichhorn<br />

Datum: Beginn am 11.10.2008<br />

Ort: Berlin - Mitte<br />

Gebühr: 990 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sonstiges: Nur Wochenendtage<br />

Epilepsie-Zentrum Berlin-<br />

Brandenburg am Evangelischen<br />

Krankenhaus Königin<br />

Elisabeth Herzberge<br />

Auskünfte: Frau Cordula Hegemann<br />

unter 030 5472-3501<br />

Epilepsie Kolloquium<br />

„Notfallbehandlung in der<br />

Epileptologie“<br />

Referent: Univ. Dozent Dr. Eugen<br />

Trinka, Innsbruck, Wissenschaftlicher<br />

Leiter: Prof. Dr. H.-J. Meencke,<br />

EZBB<br />

Datum: 10.09.2008, 18:00 Uhr<br />

Ort: Hotel Steigenberger Berlin,<br />

Los Angeles Platz 1, 10789 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 FB-Punkte der Ärztekammer<br />

Berlin, 2 FB Dt. Gesellschaft<br />

f. Epileptologie e. V.<br />

Epilepsie Kolloquium<br />

„Medikamentöse Behandlung<br />

der Epilepsien: Ansetzen<br />

leichter als Absetzen“<br />

Referent: Prof. Dr. med. Hajo<br />

Hamer, Marburg, Wissenschaftlicher<br />

Leiter: Prof. Dr. H.-J. Meencke,<br />

EZBB<br />

Datum: 08.10.2008, 18:00 Uhr<br />

Ort: Hotel Steigenberger Berlin,<br />

Los Angeles Platz 1, 10789 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 FB-Punkte der Ärztekammer<br />

Berlin, 2 FB Dt. Gesellschaft<br />

f. Epileptologie e. V.<br />

Evangelische Lungenklinik<br />

Berlin (ELK)<br />

Auskünfte: Prof. Dr. Christian Grohé,<br />

Chefarzt der Pneumologischen Klinik,<br />

Telefon 030 94802-112, E-Mail:<br />

christian.grohe@elk-berlin.de<br />

Kontroversen in der schlafmedizinischen<br />

Therapie<br />

Referent: Prof. Dr. med. Winfried J.<br />

Randerath, Institut für Pneumologie<br />

an der Universität Witten/Herdecke/Klinik<br />

für Pneumologie und<br />

Allergologie/Zentrum für Schlafund<br />

Beatmungsmedizin im Krankenhaus<br />

Bethanien, Solingen, Leitung:<br />

Prof. Dr. Christian Grohé,<br />

Chefarzt der Pneumologischen Klinik<br />

der ELK<br />

Datum: 17.09.2008, 16 Uhr<br />

Ort: Evangelische Lungenklinik<br />

Berlin, Lindenberger Weg 27,<br />

Haus 207, Konferenzraum<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten.sek.pneumologie@elkberlin.de<br />

Ambulante und stationäre<br />

pulmonale Rehabilitation<br />

Referent: Dr. med. Susanne Pelzer,<br />

Sana Kliniken Sommerfeld,<br />

Rehabilitationsklinik für Orthopädie<br />

und Pneumologie, Leitung:<br />

Prof. Dr. Christian Grohé, Chefarzt<br />

der Pneumologischen Klinik<br />

der ELK<br />

Datum: 15.10.2008, 16 Uhr<br />

Ort: Evangelische Lungenklinik<br />

Berlin, Lindenberger Weg 27,<br />

Haus 207, Konferenzraum<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten.sek.pneumologie@elk-berlin.de<br />

Evangelisches Zentrum für<br />

Altersmedizin Potsdam<br />

Auskünfte: Dr. Michael Schneider,<br />

0331 2777-0<br />

Delir bei Demenz<br />

Referent: Herr Dr. Kratz, Oberarzt<br />

des Funktionsbereiches Gerontopsychiatrie<br />

in der Klinik für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik<br />

des Ev. Krankenhauses<br />

Königin Elisabeth Herzberge Berlin,<br />

Leitung: Frau PD Dr. Lenzen-<br />

Großimlinghaus<br />

Datum: 01.10.2008, 16:00–18:00<br />

Ort: Konferenzraum im Evangelischen<br />

Zentrum für Altersmedizin,<br />

Weinbergstraße 18/19, 14467 Potsdam<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

19<br />

Fortbildungskalender


Fortbildungskalender<br />

Anämie im Alter<br />

Referent: Herr Prof. Dr. Späth-<br />

Schwalbe, Chefarzt der Klinik für<br />

Innere <strong>Medizin</strong>, Schwerpunkt Hämatologie,<br />

Onkologie und Gastroenterologie,<br />

Palliativmedizin, Vivantes<br />

Klinikum Berlin-Spandau<br />

(angefragt), Leitung: Frau PD Dr.<br />

Lenzen-Großimlinghaus<br />

Datum: 05.11.2008, 16:00–18:00<br />

Ort: Konferenzraum im Evangelischen<br />

Zentrum für Altersmedizin,<br />

Weinbergstraße 18/19, 14467 Potsdam<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Fliedner Klinik Berlin<br />

Auskünfte: k. A.<br />

„Warum schlafen wir? Und<br />

wenn nicht?“<br />

– Aktuelle Therapieoptionen –<br />

Referent: Prof. Dr. med. Jürgen<br />

Staedt<br />

Datum: Mittwoch, 10. September<br />

um 17:00 Uhr<br />

Ort: Fliedner Klinik Berlin; Charlottenstraße<br />

65; 10117 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Fortbildungsakademie Psychosomatische<br />

<strong>Medizin</strong><br />

(FAP) der DGPM<br />

Auskünfte: Karin Mack, DGPM Geschäftsstelle<br />

Körperliche Beschwerden<br />

ohne Organbefund (Somatoforme<br />

Störungen)<br />

Referent: Prof. Dr. K. Fritzsche, Wissenschaftliche<br />

Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />

Datum: 20.09.2008<br />

Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />

Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />

80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />

1 0,00 Euro<br />

FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />

Essstörungen<br />

Referent: Dr. M. Schwab, Wissenschaftliche<br />

Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />

Datum: 04.10.2008<br />

Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />

Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />

80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />

1 0,00 Euro<br />

FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />

Einführung in die Sexualanamnese<br />

und in Diagnostik<br />

sowie Behandlung sexueller<br />

Funktionsstörungen<br />

Referent: Dr. D. Goecker, Wissenschaftliche<br />

Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />

Datum: 18.10.2008<br />

Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />

Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />

80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />

1 0,00 Euro<br />

FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />

Geriatrische Akademie<br />

Brandenburg e. V.<br />

Auskünfte: Karin Frase, info@<br />

geriatrie-brandenburg.de, www.<br />

geriatrie-brandenburg.-de<br />

Aktivierende und Rehabilitative<br />

Pflege in der Geriatrie<br />

Referent: CA Dr. Rainer Neubart<br />

Datum: 11.–14.September 2008,<br />

1 .–14. Dezember 2008<br />

Ort: Ev. Krankenhaus Woltersdorf<br />

Gebühr: 600,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sterbebegleitung<br />

Referent: Superintendent i. R.<br />

Günter Kuhn<br />

Datum: 16. September 2008 9:00–<br />

16: 0 Uhr, 14. Oktober 2008 9:00–<br />

16: 0 Uhr<br />

Ort: Ev. Krankenhaus Woltersdorf<br />

Gebühr: 100,00 Euro<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Gesellschaft für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie<br />

in Berlin und Brandenburg<br />

e. V.<br />

Auskünfte: Sekretariat von Prof. Dr.<br />

T. Berg: Sekretariat: 450553072<br />

Präsentation interessanter<br />

Fallberichte<br />

Referent: PD Dr. W. Heise, Dr. M.<br />

Biermer, Prof. Dr. H. Lübke, Leitung:<br />

Prof. Dr. Berg, Prof. Dr. Zeitz<br />

Moderation: Prof. Dr. med. Müller-<br />

Lissner<br />

Datum: 24.9.08, Zeit: 18 Uhr bis<br />

19. 0 Uhr<br />

Ort: Hörsaal des Langenbeck-<br />

Virchow-Haus GbR, Luisenstraße<br />

58/59, 10117 Berlin<br />

Gebühr: ––<br />

FB-Punkte: 2<br />

Institut für Traumatherapie<br />

Oliver Schubbe<br />

Auskünfte: Tel.: +49 (0)30 4642185,<br />

E-Mail: Info@traumatherapie.de,<br />

Telefonzeiten: Di. 10–12 Uhr und<br />

Do. 16–18 Uhr, www.traumatherapie.de<br />

Dreiteiliger EMDR-Kurs<br />

Referent: Dipl.-Psych. Claudia Erdmann<br />

Datum: 1. EMDR-Grundkurs,<br />

11./12.10.08, 2. EMDR-Praxiskurs,<br />

1 ./14.12.08, . EMDR-Fortgeschrittenenkurs,<br />

14./15.02.09<br />

Ort: Institut für Traumatherapie<br />

Oliver Schubbe, Carmerstr. 10,<br />

1062 Berlin<br />

Gebühr: dreiteiliger EMDR-Kurs:<br />

999 Euro<br />

FB-Punkte: 48 (pro Wochenende<br />

16 FE)<br />

Sonstiges: Der EMDR-Kurs kann<br />

nur als Ganzes gebucht werden.<br />

Chronischer Schmerz und<br />

EMDR<br />

Referent: Dipl.-Psych. Claudia Erdmann<br />

Datum: 25./26.10.08<br />

Ort: Institut für Traumatherapie<br />

Oliver Schubbe, Carmerstr. 10,<br />

1062 Berlin<br />

Gebühr: 296 Euro<br />

FB-Punkte: 16 FE<br />

Kaiserin-Friedrich-Stiftung<br />

für das ärztliche Fortbildungswesen<br />

Auskünfte: Christine Schroeter, Kaiserin-Friedrich-Stiftung,<br />

Robert-<br />

Koch-Platz 7, 10115 Berlin, Tel.<br />

030 30888-920; Fax: 030 30888-926;<br />

e-mail: kfs@kaiserin-friedrich-stiftung.de<br />

37. Symposion für Juristen<br />

und Ärzte: <strong>Medizin</strong>rechtliche<br />

Probleme des Maßregelvollzugs<br />

Referent: Wissenschaftliche Leitung:<br />

Prof. Dr. J. Hammerstein,<br />

Prof. Dr. H.-L. Kröber, Dr. M. Möllhoff-Mylius<br />

Datum: 10./11.10.08<br />

Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz<br />

7, 10115 Berlin<br />

Gebühr: 150,– Euro<br />

FB-Punkte: 1 Punkte<br />

Klinik am See, Rüdersdorf<br />

Auskünfte: Annett Salzwedel, Tel.:<br />

033638 78-623, Fax: 033638 78-624,<br />

e-mail: annett.salzwedel@klinikamsee.com<br />

Aktuelle Konzepte bei Herzklappenerkrankungen<br />

Aortenklappenerkrankungen,<br />

Mitralklappenerkrankungen,<br />

Langfristige Betreuung Klappenerkrankter<br />

Referent: Prof. Dr. med. Heinz Völler<br />

Datum: 1 . September 2008<br />

Ort: Rüdersdorf bei Berlin<br />

20 09/2008/121/2 6 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 7 (Kategorie A)<br />

<strong>Medizin</strong>ische Klinik mit<br />

Schwerpunkt Kardiologie,<br />

Campus Virchow-Klinikum<br />

und Campus Berlin-Buch<br />

der Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, Franz-Volhard-Kinik,<br />

HELIOS Klinikum<br />

Berlin-Buch<br />

Auskünfte: Sekretariat Prof. Dr. Rainer<br />

Dietz, Telefon:<br />

(030) 450 553-752/742, Fax:<br />

(030) 450 553-949, http://www.<br />

charite.de/kardiologie<br />

Kardiologischer Mittwoch:<br />

„ESC-Highlights 2008: Bericht<br />

vom Münchner Kongress der<br />

European Society of Cardiology<br />

2008“<br />

Referent: Dr. med. Stephan Beckmann<br />

(Kardiologische Praxis am<br />

Kulturforum) und Prof. Dr. med.<br />

Martin Möckel (Kardiologie CVK,<br />

Charité), Leitung: Prof. Dr. med.<br />

Rainer Dietz<br />

Datum: Mittwoch, 10. September<br />

2008, 18.00 Uhr<br />

Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />

Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />

Eingang „Glashalle“<br />

Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />

FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />

sind beantragt)<br />

Kardiologischer Mittwoch:<br />

„Interventioneller Herzklappenersatz“<br />

Referent: Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang<br />

Bocksch (Kardiologie CVK,<br />

Charité) und Dr. med. Christoph<br />

Ewert (Kardiologische Praxisgemeinschaft,<br />

1 585 Berlin), Leitung:<br />

Prof. Dr. med. Rainer Dietz<br />

Datum: Mittwoch, 01. Oktober<br />

2008, 18.00 Uhr<br />

Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />

Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />

Eingang „Glashalle“<br />

Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />

FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />

sind beantragt)<br />

Kardiologischer Mittwoch:<br />

„Neue Wege in der Hypertoniebehandlung“<br />

Referent: Priv.-Doz. Dr. med. Ralf<br />

Dechend (Kardiologie CBB, Charité,<br />

Franz-Volhard-Klinik, HE-<br />

LIOS Klinikum Berlin-Buch) und Dr.<br />

med. Lars Hennig (Kardiologische<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 7<br />

Praxis an der Schlossstraße, 1216<br />

Berlin), Leitung: Prof. Dr. med.<br />

Rainer Dietz<br />

Datum: Mittwoch, 05. November<br />

2008, 18.00 Uhr<br />

Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />

Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />

Eingang „Glashalle“<br />

Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />

FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />

sind beantragt)<br />

PD Dr. med. H. Mellerowicz<br />

Auskünfte: C. Peter, 030 8102-1935<br />

Aufbaukurs Sonographie der<br />

Säuglingshüfte<br />

Referent: PD Dr. med. H. Mellerowicz<br />

Datum: 17.10.2008–18.10.2008<br />

Ort: HELIOS Klinikum Emil von<br />

Behring, Klinik für Kinderorthopädie,<br />

Gimpelsteig 9, 14165 Berlin<br />

Gebühr: 50,00 Euro<br />

FB-Punkte: 25 Punkte<br />

Norddeutsches Kollegium<br />

für Energetische Psychologie<br />

Auskünfte: Astrid Vlamynck, Tel.<br />

8815251<br />

Informations-Abend: Am<br />

liebsten geht es mir gut. Belastungen<br />

und Selbstsabotage<br />

reduzieren mit Energetischer<br />

Psychotherapie.<br />

Referent: Astrid Vlamynck<br />

Datum: Mo. 15.9. 19.00h<br />

Ort: Praxis für integrative Therapie,<br />

Grolmanstr. 51 (Nähe Savignyplatz)<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: keine<br />

Sonstiges: Anmeldung!<br />

Zertifizierte Fortbildung: Energy<br />

Psychology® – Grundkurs<br />

sanft und effizient, multisensorische<br />

Therapie von Belastungsstörugen<br />

Referent: Astrid Vlamynck<br />

Datum: Fr. + Sa. 26./27.9. 1 .00–<br />

20 h/10–18 h<br />

Ort: Praxis für integrative Therapie,<br />

Grolmanstr. 51 (Nähe Savignyplatz)<br />

Gebühr: inkl. Supervision 25 Fortbildungseinheiten<br />

FB-Punkte: beantragt<br />

Sonstiges: Anmeldung erbeten<br />

Reha-Zentrum Seehof, Abt.<br />

VT und Psychosomatik, Teltow<br />

Auskünfte: Herr Prof. Dr. M. Linden,<br />

Tel.: 03328 345-678<br />

Wissenschaftliche Tagung<br />

Psychoreaktive Störungen<br />

und Anpassungsstörungen<br />

Neue diagnostische Ansätze<br />

in der psychosomatischen Rehabilitation<br />

Referent: Dr. C. Korsukéwitz, Prof.<br />

Dr. A. Diefenbacher, Prof. Dr. H.<br />

Znoj, Dr. J.-A. Stephan, B. Muschalla,<br />

Prof. Dr. H.-D. Deter, B. Lieberei,<br />

M. Hanisch, M. Warnke, Prof.<br />

Dr. S. Barnow, M. Vilain, Dr. B. Geiselmann,<br />

Prof. Dr. W. Müller-Fahrnow,<br />

Prof. Dr. A. Heinz, Prof.Dr. D.<br />

Hellhammer, Leitung: Prof. Dr. M.<br />

Linden<br />

Datum: 1 . September 2008, 10.00–<br />

18. 0 Uhr<br />

Ort: Reha-Zentrum Seehof,<br />

1451 Teltow, Lichterfelder Allee 55<br />

Gebühr: nein<br />

FB-Punkte: beantragt bei: Landesärztekammer<br />

Brandenburg und<br />

Ostdeutsche-Psychotherapeuten-<br />

Kammer<br />

Sonstiges: Anmeldung bitte bis<br />

12.09.2008<br />

Dr. med. Sebastian Schildbach,<br />

FA f. Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, FA f. Psychotherapeutische<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Auskünfte: Kerstin Sawade, Tel.<br />

030 7446256 oder E-Mail: ker-sawade@<br />

versanet.de<br />

Laufende Balintgruppe 2008<br />

Referent: Dr. Sebastian Schildbach<br />

Datum: 17.09., 01.10., 15.10.,<br />

29.10., 12.11., 26.11., 10.12.<br />

Ort: Südstern 4, 10961 Berlin-<br />

Kreuzberg<br />

Gebühr: 25 Euro/Termin<br />

FB-Punkte: drei CME-Punkte<br />

Sonstiges: jeweils von 20.00–<br />

21. 0 h<br />

Vivantes, Humboldt-Klinikum<br />

Auskünfte: Frau Elvira Zizic, Telefon:<br />

030 13012-2093<br />

Behandlung von russischsprachigen<br />

Migranten am Beispiel<br />

von jüdischen Flüchtlingen<br />

aus der GUS Staaten. Was ist<br />

dabei anders?<br />

Referent: Marina Chernivsky, Dipl.-<br />

Psych.<br />

Datum: 17.09.2008<br />

Ort: Vivantes, Humboldt-Klinikum,<br />

Bibliothek, Raum 01, Am Nordgraben<br />

2, 1 509 Berlin<br />

21<br />

Fortbildungskalender


Fortbildungskalender<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 (<strong>Berliner</strong> Ärztekammer)<br />

Vivantes Klinikum Am Urban/im<br />

Friedrichshain, Klinik<br />

für Innere <strong>Medizin</strong> –<br />

Kardiologie, Allgemeine<br />

Innere <strong>Medizin</strong> und konservative<br />

Intensivmedizin<br />

Auskünfte: Dr. med. Michael Wiedemann,<br />

Telefon: (030) 130 22 51 00,<br />

Fax: (030) 130 22 51 04, E-Mail:<br />

michael.wiedemann@vivantes.de<br />

Mitralvitien<br />

Referent: Dr. T. Freund, Wiss. Leitung:<br />

Prof. Dr. med. D. Andresen<br />

Datum: 19.09.2008, 14:00 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />

1, 10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />

Erkrankungen der Carotisgefäße<br />

Referent: Dr. S. Müller, Wiss. Leitung:<br />

Prof. Dr. med. D. Andresen<br />

Datum: 10.10.2008, 14:00 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />

1, 10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />

Schlaganfall – moderne Diagnostik<br />

und Therapie<br />

Referent: n. n., Wiss. Leitung: Prof.<br />

Dr. med. D. Andresen<br />

Datum: 24.10.2008, 14:00 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />

1, 10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />

22<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt)<br />

Bezugsbedingungen:<br />

Jahresbezug 60 Euro, Bestellungen bei Verlag und Buchhandel. Abonnementpreis<br />

für <strong>Medizin</strong>studenten gegen Nachweis 0 Euro. Bestellungen<br />

nur beim Verlag. Das Abonnement kann unter Einhaltung der<br />

Frist von einem Monat zum Jahresende gekündigt werden. Nichterscheinen<br />

infolge höherer Gewalt, Streik oder dgl. berechtigt nicht zu<br />

Ansprüchen gegen den Verlag.<br />

Konto: <strong>Berliner</strong> Bank (BLZ 10020000), Konto 591912700<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Berlin-Charlottenburg.<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages statthaft.<br />

Sämtliche Rechte, insbesondere das Recht der Verbreitung sowie auf<br />

Übersetzung in Fremdsprachen, für alle Beiträge vorbehalten. Mit Namen<br />

gekennzeichnete Artikel brauchen mit der Meinung der Redaktion<br />

nicht übereinzustimmen.<br />

Druck: Erhardi-Druck, Regensburg<br />

Diagnostik und aktuelle Therapie<br />

der Sepsis<br />

Referent: Dr. A. Uhrig, Wiss. Leitung:<br />

Prof. Dr. med. D. Andresen<br />

Datum: 07.11.2008, 14:00 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />

1, 10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2<br />

Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />

Vivantes Klinikum Am<br />

Urban, Klinik für Innere <strong>Medizin</strong><br />

– Gastroenterologie<br />

und Gastrointestinale Onkologie,<br />

Prof. Dr. med. H.<br />

Scherübl<br />

Auskünfte: Prof. Dr. H. Scherübl,<br />

Chefarzt der Klinik für Innere <strong>Medizin</strong><br />

– Gastroenterologie und Gastrointestinale<br />

Onkologie<br />

Fortbildungsreihe der Klinik<br />

für Innere <strong>Medizin</strong><br />

Aktuelle Themen der Gastroenterologie/Hepatologie,<br />

Stoffwechsel und Infektiologie<br />

Thema: Benigne Lebertumore<br />

Referent: Frau Dr. W. Ring, Leitung:<br />

Prof. Dr. med. H. Scherübl,<br />

Chefarzt<br />

Datum: 18.09.2008<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Besprechungsraum der Endoskopie,<br />

1. Etage, Dieffenbachstr. 1,<br />

10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 Fortbildungspunkte<br />

Fortbildungsreihe der Klinik<br />

für Innere <strong>Medizin</strong><br />

Aktuelle Themen der Gastroenterologie,<br />

Hepatologie,<br />

GI Onkologie, Stoffwechselkrankheiten<br />

und Infektiologie<br />

Thema: Management von kolorektalen<br />

Polypen – S3 Leitlinie<br />

2008<br />

Referent: Herrn OA Dr. med. J.<br />

Steinberg, Leitung: Prof. Dr. med.<br />

H. Scherübl, Chefarzt<br />

Datum: 16.10.2008<br />

Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />

Besprechungsraum der Endoskopie,<br />

1. Etage, Dieffenbachstr. 1,<br />

10967 Berlin<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: 2 Fortbildungspunkte<br />

Vivantes Klinikum Neukölln.<br />

Klinik f. Innere <strong>Medizin</strong><br />

– Pneumologie und Infektiologie-Thoraxzentrum<br />

Auskünfte: Prof. Dr. med. Wulf Pankow,<br />

OA A. Lies, Tel.: 030 130 142031<br />

Nicht-invasive Beatmung<br />

(NIV) und Sauerstoff-Langzeittherapie<br />

Referent: Prof. Dr. med. Wulf Pankow<br />

Datum: 17.09.2008, 16–19 Uhr<br />

Ort: Vivantes Klinikum Neukölln,<br />

Rudower Str. 48, 12 51 Berlin,<br />

Raum 0.085, Erdgeschoss<br />

Gebühr: keine<br />

FB-Punkte: beantragt bei der ÄK<br />

Berlin<br />

Astrid Vlamynck<br />

Auskünfte: Astrid Vlamynck, Tel.<br />

8815251<br />

Bonding-Psychotherapie –<br />

love in action-Bindungstherapie<br />

Referent: Astrid Vlamynck<br />

Datum: Di 9.09.08, 19.45 UHR<br />

Ort: MAUZ Paul-Linke-Ufer 9/40<br />

Gebühr: nach Absprache<br />

FB-Punkte: nicht beantragt<br />

Sonstiges: Anmeldung erbeten<br />

Die Herstellung und Vervielfältigung zu internem Gebrauch ist in beschränktem<br />

Umfang (bis zu 0 Exemplaren) gestattet. Für die Anfertigung<br />

von Vervielfältigungen ebenso wie die Veröffentlichung in elektronischen<br />

Medien ist die Genehmigung des Verlages erforderlich.<br />

Rücksendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt, wenn ein adressierter<br />

Umschlag mit Rückporto beigefügt wurde. Mit der Übersendung<br />

des Manuskripts räumt der Einsender dem Verlag für die Dauer<br />

des urheberrechtlichen Schutzes auch das Recht ein, die photomechanische<br />

Vervielfältigung eines Beitrages zum innerbetrieblichen<br />

Gebrauch zu genehmigen. Es werden nur solche Manuskripte angenommen,<br />

die an anderer Stelle weder veröffentlicht noch gleichzeitig<br />

angeboten sind. Bei Briefen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />

des Absenders zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt,<br />

wenn nicht gegenteilige Wünsche besonders zum Ausdruck<br />

gebracht wurden. Für Bücher, die unaufgefordert zur Besprechung<br />

eingesandt werden, übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die<br />

Redaktion behält sich vor, Manuskripte ohne Rücksprache zu kürzen<br />

und umzuschreiben.<br />

09/2008/121/2 8 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


Originalia<br />

Besonderheiten in der Diagnostik und Therapie psychischer<br />

Erkrankungen bei Menschen mit geistiger Behinderung<br />

Christoph Schade, Tanja Sappok, Albert Diefenbacher<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

leiden signifikant häufi-<br />

ger unter psychischen Erkrankungen<br />

(Lund, 1985; Cooper, 2007).<br />

Diese Erkrankungen werden auf<br />

Grund verschiedener Faktoren<br />

häufig nicht oder erst spät erkannt.<br />

Daher stellt die Diagnostik<br />

und Therapie besondere Herausforderungen<br />

an die ambulanten<br />

und stationären Behandler<br />

(Ryan, 2001; Dosen, 2002). Im<br />

Folgenden soll dieses Problem<br />

und die Herangehensweise zur<br />

Lösung in der Spezialambulanz<br />

des Behandlungszentrums für<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

und psychischer Erkrankung<br />

dargestellt werden. Das Be-<br />

handlungszentrum ist Teil der<br />

Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik<br />

des Evangelischen Krankenhauses<br />

Königin Elisabeth Herzberge<br />

in Berlin.<br />

Hintergrund<br />

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation<br />

ist geisti-<br />

ge Behinderung die unvollständige<br />

Entwicklung geistiger Fä-<br />

higkeiten vor dem 18. Lebensjahr.<br />

Besonders Fertigkeiten, die zum<br />

Intelligenzniveau beitragen (Kognition,<br />

Sprache, motorische und<br />

soziale Fähigkeiten) sind dabei<br />

beeinträchtigt.<br />

Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass allein in Deutschland<br />

400 000 geistig behinderte Menschen<br />

leben (vgl. Lehmkuhl, 2004).<br />

Dabei handelt es sich bei dem<br />

weitaus größten Teil der betroffenen<br />

Menschen um eine leich-<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 9<br />

te Intelligenzminderung (nach<br />

Herbst und Baird, 1982), bei etwa<br />

10 Prozent der Betroffenen liegt<br />

eine mittelschwere und bei bis<br />

7 Prozent eine schwere Intelligenzminderung<br />

vor. Von einer<br />

schwersten Intelligenzminderung<br />

sind 1 bis 2 Prozent betroffen.<br />

Aktuelle Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />

um Cooper (2007) zeig-<br />

ten eine Prävalenz psychischer<br />

Erkrankungen von 22 Prozent bei<br />

Menschen mit geistiger Behinde-<br />

rung. Trotz des erhöhten Auftretens<br />

psychischer Erkrankungen,<br />

sind die gleichen psychiatrischen<br />

Diagnosen wie in der Normalbe-<br />

völkerung vorherrschend. So wa-<br />

ren in dieser Untersuchung die<br />

affektiven Erkrankungen mit fast<br />

7 Prozent am häufigsten, es folgten<br />

psychotische Störungen und<br />

Angsterkrankungen. Deutlich sel-<br />

tener waren organische psychische<br />

Störungen oder Persönlich-<br />

keitsstörungen (ca. 1 Prozent). Ein<br />

erhöhtes Vorkommen zeigten auch<br />

Autismus-Spektrumstörungen.<br />

Diagnostische Besonderheiten<br />

Die erhöhte Basisrate auffälligen<br />

Verhaltens bei intelligenzgeminderten<br />

Menschen kann zu<br />

Problemen bei der Diagnostik<br />

psychopathologischer Phänomene<br />

führen. Dabei gilt, dass die<br />

diagnostische Unsicherheit mit<br />

dem Schweregrad der geistigen<br />

Behinderung wächst.<br />

Folgende Punkte erschweren die<br />

Diagnostik besonders:<br />

• vermindertes Sprachverständnis<br />

und sprachliches Ausdrucksvermögen<br />

• unzulängliche anamnestische<br />

Datenlage<br />

• beeinträchtigte Introspektionsfähigkeit<br />

• Modifikation der Ausdrucksgestalt<br />

„üblicher“ psychiatrischer<br />

Symptomatik<br />

• Operationalisierte Verfahren<br />

können nur begrenzt eingesetzt<br />

werden<br />

• mangelhafte Abklärung der<br />

genetischen Aspekte<br />

Eines der häufigsten Probleme<br />

in der Diagnostik ist das Phänomen<br />

des „diagnostic overshadowing“<br />

(Reiss und Szyszko, 198 ).<br />

Man versteht darunter, dass auffällige<br />

Verhaltensmuster geistig<br />

Behinderter „als normal im Rahmen<br />

der geistigen Behinderung“<br />

oder als „typisch für eine geistige<br />

Behinderung“ erachtet wer-<br />

den. Darüber hinaus kann eine<br />

Vielzahl von körperlichen Erkrankungen<br />

verschiedenste psy-<br />

chische Symptome hervorrufen<br />

und eine psychiatrische Erkran-<br />

kung vortäuschen. Daher stellt<br />

eine gründliche somatische Abklärung<br />

die Voraussetzung für<br />

eine psychiatrische Diagnosestellung<br />

dar. In folgender Kasuistik<br />

soll dieses Problem beispielhaft<br />

dargestellt werden.<br />

Kasuistik<br />

Herr G. ist 22 Jahre alt, hat eine<br />

schwere geistige Behinderung<br />

und leidet an einer paranoiden<br />

Schizophrenie. Darüber hinaus<br />

besteht eine hochgradige<br />

Hörminderung bds. Er lebt in einer<br />

vollstationären Einrichtung<br />

der Behindertenhilfe.<br />

2<br />

<strong>Medizin</strong>


<strong>Medizin</strong><br />

In der Wohngruppe zeigen sich<br />

immer wieder auto-, sach- und<br />

fremdaggressive Verhaltensauffä<br />

lligkeiten. So schlägt der Patient<br />

immer wieder mit dem Kopf ge-<br />

Ambulante Skillsgruppe in der Spezialambulanz des BHZ<br />

gen die Wand und sich selbst<br />

an den Kopf. Er greift ihn betreuende<br />

Personen an den Hals<br />

oder in das Gesicht. Diese Verhaltensauffälligkeiten<br />

treten bei<br />

Wunschversagen, aber auch ohne<br />

erkennbaren Grund auf. Nach<br />

dem sich die beschriebene Symptomatik<br />

deutlich gesteigert hatte,<br />

erfolgte von September bis<br />

Dezember 2007 eine vollstationäre<br />

psychiatrische Behandlung<br />

im Behandlungszentrum des<br />

Evangelischen Krankenhauses<br />

Königin Elisabeth Herzberge. In<br />

umfangreichen paraklinischen<br />

Untersuchungen (Labor, CCT,<br />

Abdomensonographie, Schilddrüsensonographie,Ösophagogastroduodenoskopie,<br />

EKG usw.)<br />

zeigte sich kein wegweisender<br />

somatischer Befund. Zunächst<br />

wurde auch das Vorliegen einer<br />

Migräne diskutiert. Probatorische<br />

Behandlungsversuche brachten<br />

jedoch keine durchgreifende<br />

Besserung. Letztendlich wur-<br />

de von einer Exazerbation der<br />

bereits vorbeschriebenen para-<br />

24<br />

noid-halluzinatorischen Schizo-<br />

phrenie ausgegangen. Neurolep-<br />

tische Behandlungsversuche mit<br />

Olanzapin und in der Folge<br />

Haloperidol blieben ohne aus-<br />

Bild: Elbracht, Bethel<br />

reichenden Effekt, so dass die<br />

Einstellung auf Clozapin erfolgte<br />

(500 mg/täglich). Ergänzend erhielt<br />

er 100 mg Melperon sowie<br />

2 mg Tavor tgl. Hierunter gingen<br />

im stationären Bereich die<br />

Verhaltensauffälligkeiten zurück,<br />

so dass Herr G. auch in den stati-<br />

onsassoziierten Tagesförderbereich<br />

integriert werden konnte.<br />

Nach der Entlassung Anfang<br />

Januar 2008 erfolgte die ambulante<br />

Weiterversorgung über<br />

die Spezialambulanz des Behandlungszentrums.<br />

Ca. 14 Tage<br />

nach der Entlassung kam es zu<br />

einer erneuten Zunahme der<br />

Verhaltensauffälligkeiten. In der<br />

Anamneseerhebung berichten<br />

die Betreuer, dass Herr G. sich vor<br />

fünf Tagen die Hand hinter einem<br />

Heizkörper eingeklemmt habe.<br />

Bei der klinischen Untersuchung<br />

zeigte sich die rechte Hand des<br />

Patienten deutlich geschwollen,<br />

es bestand ein Druck- und Bewegungsschmerz.<br />

Durch die Spezialambulanz<br />

wurde für den<br />

Folgetag eine Bildgebung in der<br />

Notaufnahme des Evangelischen<br />

Krankenhaus Königin Elisabeth<br />

Herzberge organisiert. Trotz Prämedikation<br />

mit 2,5 mg Tavor und<br />

15 mg Midazolam i. v. unmittel-<br />

bar vor der Röntgenuntersu-<br />

chung waren, auf Grund des ablehnenden<br />

Verhaltens des Patien-<br />

ten, sechs Begleitpersonen erfor-<br />

derlich, um die Untersuchung<br />

durchzuführen. In der Röntgendiagnostik<br />

zeigte sich dann eine<br />

Mittelhandfraktur. Es erfolgte die<br />

chirurgische Versorgung und eine<br />

medikamentöse Schmerztherapie.<br />

In der Folge waren die beschriebenen<br />

Verhaltensauffälligkeiten<br />

in der Wohngruppe wieder deutlich<br />

rückläufig.<br />

Die Spezialambulanz am <strong>Berliner</strong><br />

Behandlungszentrum<br />

Dieses Fallbeispiel aus der Ar-<br />

beit der Spezialambulanz macht<br />

deutlich, warum die Diagnostik<br />

und Therapie bei geistig behinderten<br />

Menschen oft erheblich<br />

erschwert ist und vor welche<br />

Probleme die behandelnden Ärzte<br />

bereits bei der Durchführung einfacher<br />

diagnostischer Maßnahmen,<br />

wie zum Beispiel eine<br />

Röntgenuntersuchung, gestellt<br />

werden. Wie groß der Bedarf an<br />

entsprechenden qualifizierten<br />

Einrichtungen ist, zeigt die Entwicklung<br />

der Spezialambulanz<br />

des Evangelischen Krankenhau-<br />

ses Königin Elisabeth Herzberge.<br />

Sie begann ihre Arbeit im I. Quartal<br />

2005 mit wenigen Patienten.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

werden ca. 40 Patienten im<br />

Quartal behandelt. In erster Linie<br />

werden hier Patienten behandelt,<br />

bei denen auch im ambulanten<br />

Bereich ein multiprofessionelles<br />

komplexes Diagnose-<br />

und Therapieangebot erforder-<br />

lich ist. Der Erstkontakt erfolgt,<br />

nach telefonischer Kontaktaufnahme,<br />

mit einem Überwei-<br />

09/2008/121/240 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


sungsschein des ambulant behandelnden<br />

Nervenarztes/Psych-<br />

iaters und mit schriftlicher<br />

Einverständniserklärung des amt-<br />

lichen Betreuers. Neben ärztlichen<br />

Mitarbeitern besteht das<br />

Behandlungsteam aus einer Psychologischen<br />

Psychotherapeutin,<br />

zwei Heilerziehungspflegern, ei-<br />

nem Sozialarbeiter, einem Physiotherapeuten,<br />

einem Musik-<br />

und einer Kunsttherapeutin.<br />

Folgende Patientenklientel stellt<br />

bisher den größten Teil der in der<br />

Spezialambulanz behandelten<br />

Fälle dar:<br />

• Patienten mit schweren Verhaltensauffälligkeiten<br />

im Rah-<br />

men von Psychosen, affektiven<br />

Störungen und Persönlichkeitsstörungen<br />

• stationäre Problempatienten<br />

(„Drehtürpatienten“, chronisch<br />

rezidivierender Verlauf)<br />

• Patienten mit Demenz und<br />

geistiger Behinderung<br />

• Patienten mit nicht sicher diagnostizierbaren<br />

psychischen Erkrankungen<br />

• Patienten mit Komorbiditäten,<br />

zum Beispiel Epilepsie.<br />

• Patienten mit Autismusspektrumstörung<br />

Ein Hauptanliegen der ambulanten<br />

Arbeit ist es, die stationär<br />

psychiatrischen Aufenthalte<br />

zu verkürzen oder zu vermeiden.<br />

Der weitaus größte Teil der<br />

Patienten wird aufsuchend versorgt<br />

(ca. 80 Prozent). Dadurch<br />

ist es möglich, die Patienten in<br />

ihrem gewohnten Umfeld zu erleben.<br />

Die beschriebenen Verhal-<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/241<br />

Nützliche Adressen<br />

Evangelisches Krankenhaus<br />

Königin Elisabeth Herzberge –<br />

Spezialambulanz zur Behand-<br />

lung von erwachsenen Men-<br />

schen mit geistiger Behinderung<br />

und psychischer Erkrankung,<br />

Herzbergstr. 79,<br />

10 65 Berlin, Tel: 0 0 5472-<br />

4916, www.keh-berlin.de<br />

Lotse-Berlin<br />

Betreute Wohnformen für<br />

Menschen mit Behinderung,<br />

Tel.: 0180 241724, (zentrale<br />

Rufnummer), www.lotse-berlin.de<br />

Heilpädagogische Ambulanz<br />

Berlin<br />

Haus K, Eingang D, Turmstr. 21,<br />

10559 Berlin, Tel. 0 0 44722677,<br />

www.hpa-berlin-ev.de<br />

tensauffälligkeiten können so direkt<br />

beobachtet und systemische<br />

Einflüsse mit in die diagnostischen<br />

und therapeutischen Überlegungen<br />

einbezogen werden.<br />

Häufig wird der Arztbesuch in<br />

dieser Form auch als weniger belastend<br />

erlebt.<br />

Der Überweisungsgrund in die<br />

Spezialambulanz ist häufig eine<br />

krisenhafte Verschlechterung des<br />

psychischen Zustandes der Patienten,<br />

die eine multiprofessionelle<br />

hochfrequente Diagnostik<br />

und Therapie erfordert.<br />

Nach drei bis vier Patientenkontakten<br />

und der erforderli-<br />

chen somatischen und neuropsychologischen<br />

Diagnostik wird ei-<br />

ne vorläufige Diagnose gestellt<br />

<strong>Berliner</strong> Krisendienst<br />

Überregionaler Bereitschafts-<br />

dienst aller Regionen, Krausnickstr.<br />

12a, 10115 Berlin-Mitte,<br />

Tel. 0 0 906 -10 bis 906 -90,<br />

www.berliner-krisendienst.de<br />

Lebenshilfe Berlin<br />

Wallstr. 15/15A, 10117 Berlin<br />

Tel. 0 0 8299980 www.<br />

lebenshilfe-berlin.de/home<br />

Senatsverwaltung für Gesundheit,<br />

Soziales und Verbraucherschutz<br />

Landesbeauftragter für Be-<br />

hinderte Berlin, Martin Mar-<br />

quard, Oranienstraße 106,<br />

10969 Berlin, Tel.<br />

0 0 90282917<br />

Bundesverband Evangelische<br />

Behindertenhilfe<br />

www.beb-ev.de<br />

und ein individueller Behandlungsplan<br />

entworfen. Dieser wird<br />

mit dem Patienten und dem<br />

Bezugssystem besprochen und<br />

abgestimmt. Zur Diagnosesicherung<br />

und zur Verlaufsbeurtei-<br />

lung der Behandlung wird häufig<br />

ein in der Spezialambulanz<br />

entwickelter Beobachtungsbogen<br />

eingesetzt, der auf die Strukturen<br />

der komplementären Einrichtungen<br />

ausgerichtet ist. Fol-<br />

gende Diagnose- und Therapieangebote<br />

werden bisher in der<br />

Spezialambulanz angeboten:<br />

• fachärztliche psychiatrische<br />

Diagnostik (einschließlich EKG,<br />

Blutentnahmen, neurophysiologische<br />

Untersuchungen) und Therapie<br />

25<br />

<strong>Medizin</strong>


<strong>Medizin</strong><br />

• psychologische Diagnostik<br />

(unter anderem Leistungsdiagnostik,Persönlichkeitsdiagnostik,<br />

Autismusdiagnostik) und in<br />

Einzelfällen Therapie (schwerpunktmäßig<br />

verhaltenstherapeu-<br />

tisch ausgerichtete Psychotherapie)<br />

• sozialpsychiatrische Beratung<br />

(zum Beispiel Klärung der Wohnsituation,<br />

Angehörigenberatung)<br />

• Fertigkeitentraining (Skillstraining)<br />

für Menschen mit emotional<br />

instabiler Persönlichkeit<br />

(adaptierte Form der Dialektisch-<br />

Behavioralen Therapie der Borderline-Störung<br />

nach Marsha M.<br />

Linehan)<br />

• basale Stimulation<br />

• Kontakt- und Aktivitätentraining<br />

• Ernährungsberatung (für Patienten<br />

und Betreuer)<br />

• Physiotherapie (Adispositasgruppe)<br />

• Kunst- und Musiktherapie<br />

Urtikaria<br />

26<br />

Ein gemeinsames fachübergreifendes<br />

Ambulanzprojekt mit<br />

dem Epilepsie Zentrum Berlin<br />

Brandenburg besteht seit ca.<br />

einem Jahr. Für dieses Jahr ist insbesondere<br />

die Diagnostik und<br />

Therapie von Autismusspektrumstörungen<br />

ein Schwerpunkt<br />

des Behandlungszentrums. Zur<br />

Zeit wird ein konzeptionelles<br />

Vorgehen zur Diagnostik von<br />

Autismusspektrumstörungen bei<br />

erwachsenen geistig behinderten<br />

Menschen entwickelt. Nach<br />

der Diagnosestellung erfolgt eine<br />

Beratung zur individuellen Therapie-<br />

und Förderplanung unter<br />

Berücksichtigung der autistischen<br />

Denk- und Wahrneh-<br />

mungsbesonderheiten und des<br />

individuellen Leistungsprofils. Im<br />

Rahmen des Projekts kooperie-<br />

ren wir mit verschiedenen Insti-<br />

tuten, zum Beispiel dem Me-<br />

dizinisch psychologischen Insti-<br />

tut für Bildungswissenschaften<br />

Ein Medikament für alle Formen der Erkrankung<br />

(Berlin), der Universität der<br />

Künste (Berlin), Autea (Gelsenkirchen)<br />

und Autismus Deutsch-<br />

land e. V. (Berlin).<br />

Das Behandlungsangebot der<br />

Spezialambulanz ist primär auf<br />

den <strong>Berliner</strong> Versorgungsbereich<br />

ausgerichtet. Um auch für Patienten<br />

in den westlichen Bezirken<br />

Berlins ein wohnortnahes Angebot<br />

zu schaffen, bietet die<br />

Spezialambulanz jetzt auch eine<br />

Sprechstunde in der neu eröffneten<br />

Friedrich-von-Bodelschwingh-<br />

Klinik, Landhausstraße – 5 in<br />

Berlin-Wilmersdorf an.<br />

Die Entwicklung dieser Ambulanz<br />

zeigt, dass trotz einer guten<br />

ambulanten nervenärztlichen/<br />

psychiatrischen Versorgung in<br />

Berlin ein hoher Bedarf für solch<br />

ein spezialisiertes Angebot besteht.<br />

Dabei ist die Zusammenarbeit<br />

und Kooperation mit den<br />

niedergelassenen Nervenärzten<br />

besonders wichtig.<br />

Die Behandlung der Urtikaria ist für die <strong>Medizin</strong> noch immer eine Herausforderung und im Ergebnis<br />

oft unbefriedigend. Die in den Leitlinien der Fachgesellschaft zur First-Line-Therapie empfohlenen<br />

Antihistaminika können nur selten eine völlige Heilung bewirken. Vor wenigen Monaten hat Desloratadin<br />

(AERIUS®) die EU-weite Zulassung für alle Urtikaria-Formen erhalten. Experten empfehlen,<br />

die Dosierung deutlich zu erhöhen, wenn der Therapieerfolg dies erfordert. Eine Verstärkung möglicher<br />

Nebenwirkungen ist dadurch kaum zu befürchten.<br />

Alle Formen der Urtikaria – vor<br />

allem die chronische – beeinträchtigen<br />

in hohem Maße die<br />

Lebensqualität der Betroffenen.<br />

Sie fühlen sich durch die teils erheblichen<br />

Hautprobleme in ihrem<br />

sozialen Umfeld nicht wohl (bis<br />

hin zur Scham bezüglich der sichtbaren<br />

Hauterscheinungen), befürchten<br />

bleibende, irreversible<br />

Narbenbildungen, sind nicht sel-<br />

ten depressiv und im Sexualleben<br />

beeinträchtigt. Nicht selten<br />

sehen behandelnde Ärzte diese<br />

Begleitproblematik im Gegensatz<br />

Bild: PRK<br />

Behandlungserfolge gegen Quaddeln<br />

und Juckreiz.<br />

zu den Patienten weit milder.<br />

In dieser Hinsicht aber ist zu bedenken,<br />

dass bei der Behandlung<br />

der Urtikaria das Wohlbefinden<br />

der Patienten in weiten Teilen –<br />

so hat eine neue paneuropäische<br />

Studie gezeigt – von einer gelungenen<br />

Kommunikation zwischen<br />

Arzt und Betroffenem abhängig<br />

ist. Demnach ist es be-<br />

sonders wichtig, dass der Arzt<br />

vor allem auf die individuellen<br />

Aspekte des Patienten eingeht<br />

09/2008/121/242 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


und die richtige Therapie und Dosierung<br />

der Medikamente wählt.<br />

Die Suche nach den Auslösern<br />

der Hauterkrankung ist oft<br />

schwierig und erfordert in vielen<br />

Fällen tiefgehende fachliche<br />

Erfahrung, denn die verschiedenen<br />

Urtikaria-Formen gehen meist<br />

mit unterschiedlichen Co-Faktoren<br />

einher und sind deshalb für<br />

den Arzt nur schwer zu diagnostizieren.<br />

Nach dem aktuellen<br />

Stand der wissenschaftlichen Er-<br />

kenntnis hinsichtlich der Entste-<br />

hung der Urtikaria ist davon<br />

auszugehen, dass Mastzellen als<br />

Vermittler der allergischen Reak-<br />

tion eine besondere Bedeutung<br />

haben. Dies begründet, dass H1-<br />

Antihistaminika mit selektiver<br />

H1-Rezeptor-Aktivität als First-<br />

Line-Therapie zum Einsatz gelangen.<br />

Sie bewirken die Kontrolle<br />

der Histamin-induzierten<br />

Hautreaktionen der Frühphase<br />

sowie eine Kontrolle der inflammatorischen<br />

Aktivität der<br />

Spätphase. Als Mittel der Wahl<br />

bezeichneten hier die Experten<br />

Prof. Dr. Jürgen Grabbe, Berlin,<br />

und Prof. Dr. Marcus Maurer,<br />

Berlin, auf einem Satellitensym-<br />

posium der Essex Pharma anläss-<br />

lich der 21. Fortbildungswoche<br />

für praktische Dermatologie und<br />

Venerologie (München, 20. Ju-<br />

li 2008) das moderne nicht-se-<br />

dierende Antihistaminikum der<br />

2. Generation Desloratadin (AERI-<br />

US®). Es ist seit wenigen Mona-<br />

ten das gegenwärtig einzige<br />

moderne Antihistaminikum, das<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt)<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Christian Sachse<br />

Verlag: <strong>Berliner</strong> Ärzte-Verlag GmbH<br />

Flemingstr. 12, 10557 Berlin<br />

Tel.: 0 0 8 6066, Fax: 0 0 84 09677<br />

Verlagsleitung: Torsten Sievers<br />

Redaktion:<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/24<br />

in der EU die Zulassung (auch<br />

für Kinder ab dem 1. Lebensjahr)<br />

für alle Typen der Urtikaria be-<br />

sitzt und kann damit sowohl<br />

für die spontanen Formen der<br />

Urtikaria als auch für alle Formen<br />

der physikalischen Urtikaria und<br />

alle anderen Formen dieser oft<br />

chronischen Krankheit eingesetzt<br />

werden. Die neue, erweiterte Zu-<br />

Bild: PRK<br />

Typische Quaddeln am Oberarm: Das<br />

Leiden der Patienten<br />

lassung von AERIUS® entspricht<br />

den Leitlinien der European Academy<br />

of Allergology and Clinical<br />

Immunology Dermatology Sec-<br />

tion (EAACI) sowie dem Global<br />

Allergy and Asthma European<br />

Network (GA 2 LEN).<br />

Prof. Maurer plädierte unter<br />

Bezug auf eine aktuelle Studie<br />

(Siebenhaar F. et al.: Updosing<br />

of desloratadine results in better<br />

improvement of temperature<br />

and expose time thresholds<br />

in patients with cold urticaria.<br />

Allergy 6 [Suppl. 88]: 158–611)<br />

für den Fall, dass die initial übliche<br />

5-mg-Dosis keinen ausreichenden<br />

Therapieerfolg zeitigt,<br />

eine Dosiserhöhung bis 20 mg<br />

und mehr zu praktizieren. Bei ge-<br />

nannter Untersuchung an 0 Patienten<br />

mit Kälteurtikaria wurde<br />

im Vergleich zu Placebo eine si-<br />

gnifikante Abnahme des Quaddelvolumens<br />

sowohl unter 5 mg<br />

als auch unter 20 mg Desloratadin<br />

gemessen. Es zeigte sich jedoch außerdem<br />

eine signifikant stärkere<br />

Abnahme des Quaddelvolumens<br />

bei 20 mg verglichen mit 5 mg.<br />

Dabei wurde eine Zunahme von<br />

medikamentenbedingten Nebenwirkungen<br />

nicht beobachtet.<br />

Wichtig ist dieses Ergebnis auch<br />

deshalb, weil sich viele Patienten<br />

eine bessere Therapie bzw. ein<br />

besseres Therapie-Management<br />

mit wesentlich deutlicherem und<br />

nachhaltigerem Behandlungserfolg<br />

wünschen. Dass dabei auch<br />

die aktive Mitarbeit des Patienten<br />

selbst – insbesondere das<br />

Erkennen und Vermeiden von<br />

potentiellen Triggerfaktoren –<br />

von hoher Bedeutung ist, bleibt<br />

unbestritten. Deshalb fordern die<br />

Experten die wissenschaftlich fun-<br />

dierte Erarbeitung und flächen-<br />

deckende Durchführung struktu-<br />

rierter Patientenschulungen, wie<br />

sie sich bei anderen Indikationen<br />

(zum Beispiel Asthma oder auch<br />

Diabetes mellitus) seit vielen Jahren<br />

mit messbarem Erfolg bewährt<br />

haben. H. B.<br />

Chefredakteur: Christian Sachse (v. i. S. d. P.),<br />

Chefredakteur <strong>Medizin</strong>: Hilmar Bierl (verantw.),<br />

Tel.: 0 0 5098989<br />

Redaktion: Raimund August (Berufspolitik),<br />

Dr. Alexandra Weber<br />

Redaktion Tel.: 0 0 2 04077<br />

Schlussredaktion, Herstellung: Ilonka Sievers<br />

Anzeigen: Torsten Sievers (verantw.)<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7, Jan. 2008<br />

Bitte beachten Sie auch S. 22<br />

Titelbild: project photos<br />

27<br />

<strong>Medizin</strong>


<strong>Medizin</strong><br />

Onkologie<br />

Es ist nie zu spät, Maßnahmen zu ergreifen<br />

Auch wenn die Therapie erst bis zu sieben Jahre nach Abschluss einer Tamoxifen-Behandlung beginnt,<br />

kann das Rezidivrisiko bei Frauen mit erfolgreich behandeltem Brustkrebs durch den Einsatz von<br />

Femara® (Letrozol) , wie eine kürzlich publizierte aktuelle Analyse (Goss PE, Ingle JN, Pater JL, et al.:<br />

Late extended adjuvant treatment with letrozole improves outcome in women with early-stage breast<br />

cancer completing 5 years of tamoxifen. J Clin Oncol; 2008) zeigt, deutlich reduziert werden.<br />

Danach hat sich das Rezidivrisiko<br />

bei Frauen mit Brustkrebs, die<br />

über fünf Jahre Tamoxifen erhielten<br />

und erst nach mehrjähriger<br />

Therapiepause mit Femara behandelt<br />

wurden, im Vergleich zu<br />

Patientinnen ohne diese Behandlung<br />

signifikant um 6 Prozent<br />

verringert. Mehr noch: das Fernmetastasen-Risiko<br />

hat sich um<br />

signifikante 61 Prozent gesenkt.<br />

Im Median wurde die Femara-<br />

Therapie nach einer Therapiepause<br />

von 1 Monaten begonnen.<br />

Diese Auswertung nach Entblindung<br />

der MA-17-Studie bezieht<br />

sich auf die Subgruppe der<br />

Patientinnen des ehemaligen<br />

Placebo-Arms. Die MA-17-Studie<br />

wurde vom National Cancer<br />

Institute of Canada Clinical Trials<br />

Group geleitet. „Diese Daten un-<br />

Tamoxifen<br />

5 years<br />

Tamoxifen<br />

5 years<br />

terstreichen die Notwendigkeit“,<br />

so Studienleiter Paul Goss, M.D.,<br />

PhD, Massachusetts General Hospital<br />

in Boston, „dass Frauen,<br />

bei denen Brustkrebs diagnosti-<br />

Update MA-17-Studie<br />

Letrozole<br />

Placebo<br />

Letrozole<br />

Placebo<br />

Unblinding<br />

Studiendesign<br />

1998 2003 2005<br />

ziert wurde, mit ihrem Arzt Maßnahmen<br />

zur Senkung des Rezidivrisikos<br />

besprechen sollten.“<br />

Denn „die wichtige Botschaft<br />

für Brustkrebspatientinnen lautet,<br />

dass es womöglich für viele<br />

nie zu spät ist, Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um sich gegen das anhaltende<br />

Rezidivrisiko zu schützen“.<br />

Mehr als 50 Prozent der Brustkrebsrezidive<br />

und der damit<br />

verbundenen Todesfälle treten<br />

fünf oder mehr Jahre nach<br />

Abschluss einer Tamoxifen-Therapie<br />

auf. Femara ist der einzige<br />

Aromatasehemmer, dessen<br />

Potential zur Senkung des Rezidivrisikos<br />

selbst bei einer Therapieaufnahme<br />

mehrere Jahre<br />

nach Beginn der Erstbehandlung<br />

mit Tamoxifen klinisch belegt ist.<br />

Derzeit gibt es in Deutschland<br />

Continued on Letrozole<br />

Switched to Letrozole n = 1579<br />

Continued on Placebo n = 804<br />

Continued on Letrozole<br />

Switched to Letrozole n = 1579<br />

Continued on Placebo n = 804<br />

Journal<br />

of Clinical<br />

Oncology<br />

Goss et. al. (2008)<br />

Annals of<br />

Oncology<br />

Intent-to-Treat<br />

Ingle et. al. (2008)<br />

nach Protokoll MA-17<br />

Bild: nach Journal of Clinical Oncology, 10.1200/JCO.2007.11.6798<br />

Update MA-17-Studie: Studiendesign<br />

ca. 50 000 Patientinnen, die eine<br />

Tamoxifen-Therapie abgeschlossen<br />

haben. Diese Patientinnen<br />

könnten möglicherweise von einer<br />

Weiterführung der Therapie<br />

mit Letrozol profitieren und sich<br />

so vor dem anhaltenden Rezidivrisiko<br />

schützen. Dazu Dr. Diane<br />

Young, Head of Global Medical<br />

Affairs bei Novartis Oncology:<br />

„Femara® bietet Frauen mit hormonsensitivem<br />

Brustkrebs im<br />

Frühstadium während verschiedener<br />

Behandlungsphasen Schutz<br />

vor einem Wiederauftreten ihrer<br />

Erkrankung.“ Das Medikament –<br />

es gehört zur Gruppe der Aromatasehemmer<br />

– wird einmal<br />

täglich oral appliziert. Zugelassen<br />

ist es für die adjuvante<br />

Behandlung postmenopausaler<br />

Frauen mit Hormonrezeptor-po-<br />

sitivem Brustkrebs im Frühstadium<br />

und zur erweiterten<br />

adjuvanten Behandlung von<br />

Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs<br />

im Frühstadium bei postmenopausalen<br />

Frauen, die zuvor<br />

eine fünfjährige adjuvante<br />

Standardbehandlung mit Tamoxifen<br />

erhalten haben. Außerdem<br />

kann es als Erstlinien-Behandlung<br />

für Frauen nach der Menopause<br />

mit Hormonrezeptor-positivem,<br />

fortgeschrittenem Brustkrebs und<br />

auch bei Frauen mit fortgeschrittenem<br />

Brustkrebs eingesetzt werden,<br />

die einen natürlichen oder<br />

künstlich eingeleiteten postmenopausalen<br />

Status aufweisen<br />

und nach einer Behandlung mit<br />

Antiöstrogenen einen Rückfall<br />

oder ein Fortschreiten der Erkrankung<br />

aufweisen. Nicht jede<br />

dieser Indikationen ist in allen<br />

Ländern, in denen Femara® erhältlich<br />

ist, zugelassen. H. B.<br />

28 09/2008/121/244 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


Rheumatologie<br />

Bosentan – erste orale Therapieoption bei Sklerodemie mit<br />

digitalen Ulzerationen<br />

Für die <strong>Medizin</strong> stellt die Indikation systemische Sklerodermie – eine relativ seltene chronisch entzündliche<br />

Erkrankung des Bindegewebes der Haut und beteiligter innerer Organe (zugehörig dem<br />

rheumatischen Formenkreis) mit in Manifestation und Verlauf stark differentem Krankheitsbild –<br />

eine hohe Herausforderung dar.<br />

„Die Pathogenese der systemischen<br />

Sklerodermie“, so erläuterte<br />

Prof. Dr. Nicolas Hunzelmann,<br />

Köln, „ist gekennzeichnet durch<br />

pathologische Veränderungen<br />

des Gefäßsystems und des Immunsystems,<br />

die letzlich in einer<br />

Fibrose der beteiligten Organe resultieren.“<br />

So können neben der<br />

Haut sowohl Lunge, Herz, Nieren<br />

und der Gastrointestinaltrakt be-<br />

troffen sein. Um eventuelle Organkomplikationen<br />

rasch zu erkennen<br />

und umgehend gezielt<br />

zu therapieren, ist bei der Behandlung<br />

eine interdisziplinä-<br />

re Zusammenarbeit unabdingbar.<br />

Bislang gibt es keine für alle<br />

Stadien und Verlaufsformen der<br />

systemischen Sklerose etablierte<br />

Therapie.<br />

Bei über einem Drittel der Patienten<br />

wird im Krankheitsverlauf<br />

die Herausbildung digitaler<br />

Ulzerationen mit erheblicher<br />

Schmerzsymptomatik und damit<br />

massiver Beeinträchtigung der<br />

Alltagskompetenz und Lebensqualität<br />

beobachtet. Deshalb<br />

kommt dem Auftreten der Ulzerationen<br />

große Bedeutung zu,<br />

insbesondere auch deshalb, weil<br />

sie in vielen Fällen nur sehr langsam<br />

abheilen. Vermutlich hat<br />

Endothelin-1 eine Schlüsselrolle<br />

in der Pathogenese der obliterativen<br />

Vaskulopathie, die für<br />

die Entwicklung digitaler Ulzera<br />

bei Patienten mit systemischer<br />

Sklerodermie verantwortlich ist.<br />

Endothelin ist ein aus 21 Ami-<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/245<br />

nosäuren bestehendes Peptid,<br />

das seine Wirkung unter an-<br />

derem an den glatten Muskelzellen<br />

der Gefäße sowie des<br />

Gastrointestinaltraktes entfaltet.<br />

Eine der drei bekannten Endo-<br />

Akute digitale Ulzerationen<br />

thelin-Varianten, das sogenannte<br />

Endothelin-1, hat eine besonders<br />

potente Wirkung am Herz-<br />

Kreislauf-System.<br />

Inzwischen hat sich im Rahmen<br />

der RAPIDS-1-Studie (Randomized<br />

Placebo-controlled study on<br />

prevention of Ischemic Digital<br />

ulcers in Scleroderma) gezeigt,<br />

dass durch eine Behandlung mit<br />

Bosentan (Tracleer®) das Auftreten<br />

neuer Ulzera signifikant<br />

reduziert werden kann (Korn<br />

JH et al.; Arthritis Rheum; 2004;<br />

50: 985– 99 ). Diese und die<br />

Ergebnisse der folgenden RAPIDS-<br />

2-Studie (Seibold et al.; 2005) be-<br />

gründen, dass die europäische<br />

Zulassungsbehörde EMEA den<br />

oralen dualen Endothelin-Rezep-<br />

tor-Antagonist Bosentan als ers-<br />

te Therapieoption für Sklero-<br />

dermiepatienten mit digitalen<br />

Foto: Vortrag von N. Hunzelmann<br />

Ulzerationen zugelassen hat.<br />

„Damit steht nun“, wie der<br />

Vorstandsvorsitzende des Deutschen<br />

Netzwerkes für Sklerodermie<br />

(DNSS), Prof. Dr. Thomas<br />

Krieg, Köln, betonte, „ein<br />

vielversprechender Therapieansatz<br />

für besonders schwer betroffene<br />

Patienten zur Verfügung“,<br />

denn der duale Endothelin-Rezeptor-AntagonistBosentan<br />

hat sich als wirksame<br />

orale Therapieoption bei Patienten<br />

mit digitalen Ulzerationen<br />

im Rahmen einer systemischen<br />

Sklerodermie erwiesen.<br />

H. B.<br />

29<br />

<strong>Medizin</strong>


<strong>Medizin</strong><br />

Onkologie<br />

Neue Therapieoption für Patienten mit kolorektalem<br />

Karzinom<br />

Trotz des Einsatzes neuer Therapien und Wirkstoffe, die zum Beispiel die Angiogenese hemmen oder<br />

bestimmte Wachstumsfaktoren wie EGFR (Epidermal Groth Factor Receptor) blockieren und somit<br />

eine antineoplastische Wirkung entfalten, haben Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom<br />

bislang noch immer eine schlechte Prognose.<br />

Das Interesse an der Identifizierung<br />

von Biomarkern in der<br />

Onkologie hat in den letzten<br />

Jahren deutlich zugenommen.<br />

Dazu zählt unter anderem auch<br />

das KRAS(Kirsten-ras)-Protein, ein<br />

sog. Protoonkogen, das andere<br />

Proteine reguliert, die in der<br />

EGFR-Signalkaskade nachgeschaltet<br />

sind und mit dem Überleben<br />

der Tumorzellen, Angiogenese,<br />

Proliferation und Metastasierung<br />

assoziiert sind. Prof. Andrea<br />

Tannapfel, Bochum, erläuterte,<br />

dass KRAS am Beginn der in-<br />

trazellulären Signalkaskade des<br />

EGFR-Pathways die zentrale Rolle<br />

eines Vermittlers hat. „Ist<br />

KRAS mutiert, kommt es zu<br />

einem konstitutiv aktiven Prote-<br />

in, das wiederum zu einer Dauerstimulation<br />

des intrazellulären<br />

0<br />

Signalweges führt.“ Über den<br />

KRAS-Mutationsstatus (Wildtyp<br />

oder Mutante) können Aussagen<br />

zur Prognose und eine Vorhersa-<br />

ge zum Ansprechen auf bestimm-<br />

te Therapien getroffen werden.<br />

Bis zu 65 Prozent der Patienten<br />

Konsistente Daten bestätigen die Wirksamkeit von Erbitux bei Patienten mit<br />

KRAS-Wildtyp<br />

mit kolorektalem Karzinom (CRC)<br />

haben einen KRAS-Wildtyp-Tu-<br />

mor, 5 Prozent weisen eine Mutation<br />

im KRAS-Gen auf.<br />

Studien, die die Bedeutung des<br />

KRAS-Status in der Erstlinientherapie<br />

bei metastasiertem CRC<br />

untersuchten, haben eine gesteigerte<br />

Wirksamkeit von Erbitux®<br />

(Wirkstoff Cetuximab) bei<br />

Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tu-<br />

moren gezeigt. Vor wenigen Wo-<br />

chen präsentierte das Darmstäd-<br />

ter Pharmaunternehmen Merck<br />

aktuelle Daten der sog. CRYS-<br />

TAL(Cetuximab combined with<br />

iRinotecan in first line therapY<br />

for metaSTatic colorectAL cancer)-Studie,<br />

die in der EU zur<br />

Zulassungserweiterung des IgG1-<br />

Antikörpers Erbitux® für die Behandlung<br />

von Patienten mit EGF-<br />

Rezeptor exprimierendem, metastasierten<br />

kolorektalen KRAS-<br />

Wildtyp-Karzinom in Kombina-<br />

tion mit allen Standardchemotherapien<br />

und in allen Therapielinien<br />

einschließlich der Erstlinie<br />

geführt haben. In dieser randomisierten,<br />

kontrollierten Phase-<br />

III-Studie wurde bei Patienten<br />

mit KRAS-Wildtyp-Tumoren eine<br />

signifikante Erhöhung der Ansprechrate<br />

unter Erbitux® und<br />

FOLFIRI um 7 Prozent im Vergleich<br />

zu FOLFIRI allein ermittelt.<br />

Ebenso zeigte sich eine Reduktion<br />

des Progressionsrisikos um<br />

2 Prozent bei Patienten, die die<br />

Kombinationstherapie erhielten<br />

im Vergleich zu der Gruppe, die<br />

eine alleinige FOLFIRI-Therapie<br />

hatten. Bestätigt wurden diese<br />

Ergebnisse eindrucksvoll unter<br />

anderem erneut in der OPUS(OxaliPlatin<br />

and cetUximab in firStline<br />

treatment of mCRC)-Studie.<br />

Die Wirkung von Cetuximab beruht<br />

auf der Blockade des EGFR<br />

und der Inhibition der nachgeschalteten<br />

intrazellulären Signalkaskade.<br />

Das Medikament<br />

kann zudem die Tumorzellen zerstören,<br />

indem es die antikörper-<br />

bedingte zellvermittelte Zytotoxizität<br />

auslöst, bei der das körper-<br />

09/2008/121/246 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


eigene Immunsystem gegen die<br />

Tumorzellen gerichtet wird.<br />

Mehrere Studien haben gezeigt,<br />

dass die Bestimmung des KRAS-<br />

Mutationsstatus eine Vorhersage<br />

über das Ansprechen auf eine<br />

Anti-EGFR-Therapie ermöglicht.<br />

In Tumoren mit KRAS-Mutation<br />

ist das KRAS-Protein permanent<br />

„angeschaltet“, was dazu führt,<br />

dass die inhibitorische Wirkung<br />

von Cetuximab auf die nachgeschalteten<br />

Signalwege weniger<br />

effizient ist und der Tumor weiterwachsen,<br />

sich ausbreiten und<br />

metastasieren kann. In KRAS-<br />

Wildtyp-Tumoren hingegen ist<br />

das KRAS-Protein strengstens reguliert<br />

und wird nur als Reak-<br />

tion auf eine bestimmte Stimulation<br />

(zum Beispiel die EGFR-<br />

Aktivierung) in Gang gesetzt.<br />

Dies ermöglicht eine effektive<br />

Blockade des nachgeschalteten<br />

Signalweges durch den IgG1-<br />

Anti-EGFR-Antikörper Erbitux®.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/247<br />

Erbitux KRAS-Wildtyp<br />

Cherno J.<br />

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Kriminelle.<br />

Wichtig allerdings ist, dass der<br />

KRAS-Mutationsstatus direkt nach<br />

Diagnosestellung bestimmt wird,<br />

denn nur so kann, wie es Prof.<br />

Claus-Henning Köhne, Hamburg,<br />

formulierte, „frühestmöglich die<br />

beste ausgewählte individualisierte<br />

Therapie eingesetzt werden“.<br />

Tannapfel erklärte in die-<br />

sem Zusammenhang, dass die<br />

Bestimmung des KRAS-Mutati-<br />

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Zentren einfach und zuverlässig<br />

durchführbar ist.<br />

Die Ergebnisse der CRYSTALund<br />

anderer Studien etablieren<br />

nach Auffassung der Experten das<br />

Medikament als neue, entscheidende<br />

Therapieoption und als<br />

zukünftige Standardtherapie in<br />

der Erstlinienbehandlung des metastasierten<br />

kolorektalen Karzinoms<br />

bei Patienten mit KRAS-<br />

Wildtyp-Tumoren. Der in Recklinghausen<br />

praktizierende Internist<br />

und Onkologe Dr. Friedrich<br />

Overkamp bezeichnete die Zulassungserweiterung<br />

für Erbitux®<br />

als „großen Schritt hin<br />

zum Einsatz einer maßgeschneiderten<br />

Therapie in der Behandlung<br />

des metastasierten kolorektalen<br />

Karzinoms“.<br />

H. B.<br />

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1<br />

<strong>Medizin</strong>


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Autos: CO2-Bilanz und Spritsparer<br />

Was tun die Autohersteller eigentlich,<br />

um die Umwelt zu<br />

schonen?<br />

Einiges – aber immer noch nicht<br />

genug, behauptet die European<br />

Federation for Transport and Environment<br />

(Verband Verkehr und<br />

Umwelt) mit Sitz in Brüssel. Die<br />

Organisation hat im August 2008<br />

einen Bericht (Reducing CO2<br />

Emissions from New Cars: A Study<br />

of Major Car Manufacturers‘ Progress<br />

in 2007) veröffentlicht, der<br />

die tatsächlichen Bemühungen<br />

der Autohersteller untersucht.<br />

Demnach hat den größten Fortschritt<br />

bei der Reduktion der CO 2-<br />

Emission BMW gemacht. Über<br />

alle Modelle hinweg wurden<br />

7, Pro-zent eingespart (CO 2-<br />

Emission in g/km 2006: 184, 2007:<br />

170). Dahinter folgen Hyundai<br />

(- ,9 Prozent, 2006: 167, 2007:<br />

160) und Daimler (- ,5, 2006: 188,<br />

2007: 181).<br />

Markengebunden besitzen Fiat<br />

und Peugeot Citroen die Au-<br />

Welche Autos verbrauchen eigentlich<br />

am wenigsten Sprit?<br />

Dass wir an den Tankstellen weiterhin<br />

mehr statt weniger bezahlen,<br />

dass ist allen mehr als<br />

Foto: Mercedes<br />

Spritsparer Smart: Soll laut Hersteller<br />

nur 3,3 Liter Diesel verbrauchen<br />

schmerzlich bewusst. Spritsparende<br />

Autos sind deshalb angesagt.<br />

Die drei Minimalverbraucher (An-<br />

gabe pro 100 km) sind Diesel-<br />

toflotten mit dem niedrigsten CO 2-<br />

Ausstoß (141 g/km). Insgesamt<br />

haben die deutschen Autobauer<br />

zwar die höchste Einsparung erreicht<br />

(- ,2 Prozent), liegen mit<br />

168 g/km aber immer noch weit<br />

vor französischen (14 g/km) und<br />

japanischen (157 g/km) Firmen.<br />

Foto: BMW<br />

Fortschritte bei der Reduzierung des<br />

CO 2-Ausstoßes<br />

Die Organisation moniert, dass<br />

alle Hersteller das für 2012 gesteckte<br />

Ziel des durchschnittlichen<br />

CO 2-Ausstoßes immer noch<br />

weit verfehlen – zwischen 10 und<br />

25 Prozent liegen sie über dem<br />

angestrebten Ziel.<br />

fahrzeuge: smart fortwo coupe<br />

0,8 cdi pure: , Liter Diesel, Seat<br />

Ibiza Ecomotive und VW Polo<br />

BlueMotion: ,8 Liter Diesel/.<br />

Auch wer ein größeres Auto fahren<br />

möchte, muss nicht unbedingt<br />

einen Spritschlucker besitzen.<br />

So gibt es bei den unteren<br />

Mittelklassewagen den To-<br />

yota Prius 1.5 Hybrid (4, Liter<br />

Super), den Ford Focus 1.6 TDCi<br />

ECOnetic (4, Liter Diesel), bei<br />

den Mittelklassewagen den BMW<br />

18d (4,7 Liter Diesel) und den<br />

Volvo S40 1.6D (4,9 Liter Diesel).<br />

Selbst in der oberen Mittelklasse<br />

kommen einige Modelle noch<br />

mit einigermaßen geringem Verbrauch<br />

hin: Skoda Superb 1.9 TDI<br />

Greenline (5,1 Liter Diesel) und<br />

BMW 520d (5,1 Liter Diesel).<br />

Lohnen sich Spritspar-<br />

Autos überhaupt?<br />

Da spritsparende Autos zunehmend<br />

gefragt sind, legen<br />

viele Autobauer inzwischen<br />

spezielle Modelle auf, die<br />

über eine moderne Spritspartechnik<br />

verfügen. Sie heißen<br />

Bluemotion, Ecoflex oder<br />

Greenline und sind – und das<br />

ist das Traurige an der ganzen<br />

Sache – meist wesentlich teu-<br />

rer als ihre „normalen“ Brüder.<br />

So kommen auch die Experten<br />

vom ADAC zu dem Ergebnis:<br />

Die Spritspartechnik wird<br />

Foto: Seat<br />

Seat Ibiza Ecomotive: 75 000 km<br />

Vorteil<br />

durch die Hersteller viel zu<br />

teuer verkauft. Wer also in die<br />

Spritspartechnik investieren<br />

will, muss genau rechnen, ab<br />

welcher Laufleistung sich das<br />

überhaupt lohnt. Der ADAC<br />

hat es getan: Beim Audi A<br />

1,9TDIe muss man beispielsweise<br />

jährlich 28 00 km fahren,<br />

damit es sich lohnt. Beim<br />

Ford Focus 1,6 TDCi ECOnetic<br />

allerdings schon 185 200 km.<br />

Erfreuliche Ausnahme ist der<br />

etwas ausstattungsreduzierte<br />

Seat Ibiza 1.4 TDI Ecomotive.<br />

Dieses Spritsparmodell ist bereits<br />

beim Kauf gegenüber der<br />

vergleichbaren Dieselvariante<br />

um 800 Euro billiger. Dies entspricht<br />

bei 0,8 Litern/100 km<br />

weniger Verbrauch rechnerisch<br />

einem Vorteil von fast<br />

75 000 Kilometern.<br />

4 09/2008/121/250 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>


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FLUAD ® 2008/2009 Influenza-Impfstoff, Oberflächen-Antigene, inaktiviert, mit MF59C.1 als Adjuvans, konservierungsmittelfrei. Injektionssuspension in Fertigspritze. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: 1 Dosis (0,5 ml<br />

Suspension) enthält: MF59C.1 als Adjuvans und Influenza-Virus-Oberflächen-Antigene (Hämagglutinin und Neuraminidase), vermehrt in embryonierten Hühnereiern. Arzneilich wirksame Bestandteile: Influenza-Virus-Oberflächen-<br />

Antigene der Stämme: A/Brisbane/59/2007 (H1N1) – entsprechender Stamm (A/Brisbane/59/2007, IVR-148) 15 µg HA*, A/Brisbane/10/2007 (H3N2) – entsprechender Stamm (A/Uruguay/716/2007, NYMC X-175C) 15 µg HA*,<br />

B/Florida/4/2006 – entsprechender Stamm (B/Florida/4/2006) 15 µg HA*. (* Hämagglutinin.) Adjuvans: MF59C.1: 9,75 mg Squalen; 1,175 mg Polysorbat 80; 1,175 mg Sorbitantrioleat; 0,66 mg Natriumzitrat; 0,04 mg Zitronensäure<br />

und Wasser für Injektionszwecke. Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kalium-Dihydrogenphosphat, Dinatriumphosphat-Dihydrat, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, Kalziumchlorid-Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke,<br />

Rückstände von Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB), Formaldehyd, Sucrose und Spuren von Kanamycin- und Neomycinsulfat. Fluad ® 2008/2009 enthält nicht mehr als 0,2 µg Ovalbumin pro 0,5 ml Dosierung. Dieser Impfstoff<br />

entspricht den WHO- (nördl. Hemisphäre) und EU-Empfehlungen für die Saison 2008/2009. Anwendungsgebiete: Aktive Immunisierung gegen Virusgrippe für ältere Menschen (65 Jahre oder älter), besonders für Personen mit einem<br />

erhöhten Risiko für influenzaassoziierte Komplikationen (z.B. Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege). Unter Berücksichtigung des oben genannten Alters<br />

wird die Impfung weiterhin empfohlen für: Personen mit berufsbedingt erhöhter Ansteckungsgefahr oder solche, die selbst die Infektion auf andere übertragen können, größere Personenkreise bei Auftreten von Epidemien bzw.<br />

Pandemien. Gegenanzeigen: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der arzneilich wirksamen Bestandteile oder einen der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs, wie z.B. Hühnereier/Hühnereiweiß, Kanamycin-<br />

und Neomycinsulfat, Formaldehyd und Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB), darf Fluad ® 2008/2009 nicht angewendet werden. Bei Patienten mit fieberhaften Erkrankungen oder akuten Infektionen soll die Impfung verschoben<br />

werden. Schwangerschaft und Stillzeit: Nicht zutreffend. Nebenwirkungen: Im Vergleich zu nicht-adjuvantierten Grippeimpfstoffen wurden leichte Impfreaktionen bei Fluad ® 2008/2009 häufiger beobachtet. Die Sicherheit von Fluad ®<br />

wird in offenen, nicht kontrollierten klinischen Studien bewertet. Diese sind im Rahmen der jährlichen Anpassung der Stammzusammensetzung vorgeschrieben und werden mit mindestens 50 älteren Personen im Alter von mehr als<br />

65 Jahren durchgeführt. Die Bewertung der Sicherheit erfolgt in den ersten 3 Tagen nach der Impfung. Die unerwünschten Nebenwirkungen sind hier anhand ihrer jeweiligen Häufigkeit aufgelistet. Bei klinischen Studien aufgetretene<br />

Nebenwirkungen: Häufig (>1/100, 1/1.000, 1/10.000,

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