Medizin - Berliner Ärzteblatt
Medizin - Berliner Ärzteblatt
Medizin - Berliner Ärzteblatt
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<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
09 2008 September 121. Jahrgang<br />
Politik<br />
„Online-Kooperation“:<br />
Immer mehr Projekte<br />
der KVen<br />
Praxis & Wirtschaft<br />
Patientenzufriedenheit: Der<br />
Arzt bekommt Bestnoten<br />
Fortbildung<br />
6 Seiten Termine und Daten<br />
(Rotes Blatt)<br />
Unabhängige Zeitschrift für Fortbildung, Gesundheits- und Berufspolitik<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Originalia: Besonderheiten<br />
in der Diagnostik und<br />
Therapie psychischer<br />
Erkrankungen bei Menschen<br />
mit geistiger Behinderung<br />
Urtikaria:<br />
Ein Medikament für alle<br />
Formen der Erkrankung<br />
Onkologie:<br />
Es ist nie zu spät,<br />
Maßnahmen zu ergreifen<br />
Rheumatologie:<br />
Erste orale Therapieoption<br />
bei Sklerodermie mit<br />
digitalen Ulzerationen<br />
Lebensart<br />
Autos: CO 2-Bilanz und<br />
Spritsparer<br />
Honorarreform: Nicht nur Kleingeld
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Namen & Nachrichten<br />
Namen & Nachrichten ...............................................4<br />
Politik<br />
Honorarreform:<br />
Nicht nur Kleingeld ...................................................9<br />
Aus der 6. VV der KV Berlin:<br />
„Online-Kooperation“: Immer neue Projekte der<br />
KVen .........................................................................12<br />
Praxis & Wirtschaft<br />
Patientenzufriedenheit:<br />
Der Arzt bekommt Bestnoten ................................14<br />
Fortbildungskalender<br />
Fortbildungskalender..............................................17<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Originalia: Besonderheiten in der Diagnostik und<br />
Therapie psychischer Erkrankungen bei Menschen<br />
mit geistiger Behinderung......................................2<br />
Urtikaria: Ein Medikament für alle Formen der<br />
Erkrankung ..............................................................26<br />
Onkologie: Es ist nie zu spät, Maßnahmen zu ergrei-<br />
fen ............................................................................28<br />
Rheumatologie: Bosentan – erste orale<br />
Therapieoption bei Sklerodemie mit digitalen<br />
Ulzerationen ............................................................29<br />
Onkologie: Neue Therapieoption für Patienten mit<br />
kolorektalem Karzinom .......................................... 0<br />
Stellenmarkt/Kleinanzeigen<br />
Stellenmarkt/Kleinanzeigen ................................... 2<br />
Lebensart<br />
Autos: CO 2-Bilanz und Spritsparer ......................... 4<br />
Impressum..........................................................22, 27<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/219<br />
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und des Marburger Bundes. Foto:<br />
Inhalt
Namen & Nachrichten<br />
Bild: DAK<br />
Deutsche sind Präventionsmuffel: Kein Sport, keine gesunde Ernährung, keine regelmäßigen<br />
Vorsorgeuntersuchungen<br />
Deutsche sind<br />
Präventionsmuffel<br />
Etwa jeder Dritte kümmert sich<br />
nicht um seine Gesundheit. Die<br />
Präventionsmuffel treiben keinen<br />
Sport, achten nicht auf gesunde<br />
Ernährung und kümmern<br />
sich nicht um regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Besonders<br />
Ältere fühlen sich in Fragen der<br />
Krankheitsvorsorge schlecht informiert.<br />
Jeder dritte Deutsche<br />
gibt an, nicht zu wissen, wie er<br />
Krankheiten vermeiden kann.<br />
Der Hälfte der Älteren über<br />
65 Jahre und einem Drittel der<br />
Angaben in Prozent, nur Anteile „eher ja“<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
„Was tun die Deutschen für die Prävention?“ – 3.372 Interviews – April 2008<br />
100<br />
75<br />
50<br />
25<br />
0<br />
52 32 32 31 29<br />
„Was tun die Deutschen für die Prävention?“ – 3.372 Interviews – April 2008<br />
Menschen unter 29 Jahren<br />
fehlen die notwendigen In-<br />
formationen. Zu diesem Er-<br />
gebnis kommt eine repräsentative<br />
infas-Umfrage bei<br />
70 Bundesbürgern ab<br />
16 Jahren im Auftrag der<br />
ABDA – Bundesvereinigung<br />
Deutscher Apothekerverbände.<br />
Gefragt wurde, warum die<br />
Befragten eher wenig für<br />
die Gesundheitsvorsorge tun,<br />
Mehrfachnennungen waren<br />
möglich. Vier von zehn Äl-<br />
teren wissen nicht, wo sie<br />
anfangen sollen, bei den<br />
Jüngeren sind es drei von<br />
Gibt es altersspezifische Gründe, die gegen Gesundheitsvorsorge sprechen?<br />
Ältere Gesundheitsmuffel schlecht informiert und Zeitproblem als bequeme Ausrede...<br />
Angaben in Prozent, nur Anteile „eher ja“<br />
30-49<br />
16-29<br />
keine Zeit kein Geld weiß nicht,<br />
was ich dafür<br />
tun kann<br />
weiß nicht,<br />
wo ich<br />
anfangen soll<br />
kein<br />
Interesse<br />
zehn. Die Hälfte der Älteren<br />
gibt an, körperlich zu eingeschränkt<br />
zu sein, als dass eine<br />
Krankheitsvorsorge möglich wäre.<br />
Zeitmangel und fehlendes<br />
Geld werden von Männern und<br />
Frauen unterschiedlich bewertet.<br />
Die Hälfte der Präventionsmuffel<br />
gibt an, keine Zeit für einen gesunden<br />
Lebensstil zu haben.<br />
57 Prozent der Männer und<br />
44 Prozent der Frauen gaben<br />
diese Antwort. An Geld für die<br />
Prävention fehlte es bei 41 Prozent<br />
der Frauen und 26 Prozent<br />
der Männer.<br />
4 09/2008/121/220 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
65+<br />
16-29/<br />
50-64<br />
Und geschlechtsspezifische Unterschiede?<br />
Zeit und Geld möglicherweise unterschiedlich verteilt<br />
52 32 32 31 29 20 13<br />
keine Zeit kein Geld weiß nicht,<br />
was ich dafür<br />
tun kann<br />
weiß nicht,<br />
wo ich<br />
anfangen soll<br />
kein<br />
Interesse<br />
diese<br />
überfordert<br />
mich<br />
Frauen<br />
Anteile gesamt<br />
Männer<br />
bin körperlich<br />
dafür zu<br />
eingeschränkt<br />
65+<br />
65+<br />
65+<br />
16-29 16-29/<br />
30-49 50-64<br />
13<br />
30-49<br />
16-29<br />
20<br />
diese<br />
überfordert<br />
mich<br />
13<br />
höchster Anteil<br />
Anteile gesamt<br />
niedrigster Anteil<br />
65+<br />
16-29<br />
bin körperlich<br />
dafür zu<br />
eingeschränkt<br />
12
Immer neue Arzt-Bewertungsportale sprießen derzeit<br />
wie Pilze aus dem Boden. Patienten können ihre Ärzte<br />
sowie den Service der Praxis anonym mit Sternen oder<br />
Schulnoten bewerten. Die meisten Portale informieren<br />
die Ärzte aber nicht über die Beurteilungen.<br />
Daher hat die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit einen<br />
neuen Service für Ärzte entwickelt: Mitarbeiter wachen<br />
über Ihren guten Namen und kontrollieren regelmä-<br />
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Wissen Sie eigentlich,<br />
was Patienten über Sie im Netz schreiben?<br />
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Sie mit Sicherheit, wenn etwas über Sie oder Ihre<br />
Praxis eingetragen wurde.<br />
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Namen & Nachrichten<br />
Charité wählt Nachfolgerin<br />
für scheidenden Dekan<br />
Der Fakultätsrat der Charité –<br />
Universitätsmedizin Berlin hat<br />
sich in einem Wahlverfahren auf<br />
seiner Sitzung am 25.08.2008 für<br />
Prof. Annette Grüters-Kieslich<br />
als Dekansnachfolgerin ausgesprochen.<br />
Diese hat die Wahl angenommen.<br />
Der bisherige Dekan<br />
Prof. Martin Paul folgt einem<br />
Ruf an die Universität Maastricht<br />
und wird die Charité zum<br />
1. August verlassen. Grüters-<br />
Kieslich ist zurzeit Ärztliche<br />
Leiterin des CharitéCentrums<br />
für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin.<br />
Die 54-jährige Fachärztin<br />
für Kinderheilkunde ist verheiratet<br />
und hat zwei Kinder.<br />
Nach ihrem Studium in Bochum<br />
und Berlin war sie als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin und<br />
Hochschulassistentin an der Kinderklinik<br />
der Freien Universität<br />
tätig. 1991 habilitierte sie dort<br />
und wurde 1992 Oberärztin der<br />
Kinderklinik im Rudolf-Virchow-<br />
Klinikum. 1998 wurde sie auf<br />
die C -Professur für Pädiatrische<br />
Endokrinologie der <strong>Medizin</strong>ischen<br />
Fakultät der Humboldt-<br />
Universität zu Berlin berufen und<br />
übernahm die Leitung des dortigen<br />
Institutes für Pädiatrische<br />
Endokrinologie. Seit 200 ist sie<br />
außerdem Leiterin der Poliklinik<br />
und des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
für chronisch kranke Kinder<br />
an der Charité. 2004 wurde<br />
sie an der Humboldt-Universität<br />
auf die C4-Professur für Pädiatri-<br />
sche Endokrinologie berufen.<br />
Neben zahlreichen Mitgliedschaf-<br />
ten in Berufsverbänden und Ge-<br />
sellschaften engagiert sich Grüters-Kieslich<br />
auch im Kuratorium<br />
und im Wissenschaftlichen Beirat<br />
des Max-Delbrück-Centrums in<br />
Berlin-Buch und ist Mitglied in<br />
der Berlin Brandenburgischen<br />
Akademie der Wissenschaften.<br />
Altersgrenze für<br />
Niedergelassene soll fallen<br />
Als einen „längst überfälligen<br />
Schritt“ bewertet Dr. Rudolf<br />
G. Fitzner, Vorsitzender des<br />
Hartmannbund-Landesverbandes<br />
Berlin, den vorgesehenen Wegfall<br />
der Altersgrenze für niedergelassene<br />
Ärzte. Seit 1999 gilt die<br />
Regelung, dass Kassenärzte mit<br />
68 Jahren gezwungen sind, ihre<br />
Tätigkeit zu beenden. „Das ist in<br />
der heutigen Zeit, wo in vielen<br />
Regionen kein Nachfolger für ei-<br />
ne Praxis gefunden wird, gefährlich“,<br />
urteilt Fitzner. Der<br />
Wegfall der Altersgrenze könne<br />
nun einen – wenn auch kleinen<br />
– Beitrag dazu leisten, dem<br />
Ärztemangel entgegenzuwirken.<br />
Um dem Ärztemangel erfolgreich<br />
entgegenzuwirken, müsse<br />
die Bundesregierung allerdings<br />
dringend weitere Schritte folgen<br />
lassen. Insbesondere gelte es,<br />
die Arbeitsbedingungen für junge<br />
Ärzte wieder attraktiver zu<br />
gestalten und damit deren Abkehr<br />
vom Arztberuf zu verhindern.<br />
Arzneimittelausgaben in<br />
Berlin<br />
Die Ausgaben der gesetzlichen<br />
Krankenkassen für Arzneimittel<br />
sind in Berlin im ersten Halbjahr<br />
2008 um sechs Prozent gestiegen.<br />
Sie betrugen 507 Mio. Euro<br />
im Vergleich zu 478 Mio. Eu-<br />
ro im ersten Halbjahr 2007. Für<br />
den Monat Juni ergibt sich für<br />
Berlin ein Zuwachs von ,7 Pro-<br />
zent im Vergleich zum Vorjah-<br />
resmonat. In absoluten Zahlen<br />
haben die gesetzlichen Kranken-<br />
kassen im Juni 2008 für die Arz-<br />
neimittelversorgung ihrer Ver-<br />
sicherten in Berlin 80, Mio. Eu-<br />
ro aufgewendet. Im Vorjahres-<br />
monat lagen die Arzneimittelausgaben<br />
bei 77,4 Mio. Euro.<br />
Die Zahl der von den Apotheken<br />
auf Kassenrezept abgegebenen<br />
Packungen verschreibungspflichtiger<br />
Arzneimittel sank<br />
im Juni 2008 im Vergleich zum<br />
Vorjahr um 78 000 Packungen.<br />
Das entspricht einem Rückgang<br />
von gut 5 Prozent. Im gesamten<br />
ersten Halbjahr 2008 wur-<br />
Bild: project photos<br />
Arzneimittel: Mehr Ausgaben, aber<br />
weniger Packungen<br />
den knapp ein Prozent weniger<br />
Arzneimittelpackungen abgegeben.<br />
Die Tatsache, dass die Arzneimittelausgaben<br />
der gesetzlichen<br />
Krankenkassen trotz einer<br />
geringeren Zahl abgegebener<br />
Arzneimittelpackungen angestiegen<br />
sind, scheint auf den ersten<br />
Blick widersprüchlich. Als mögliche<br />
Erklärung führt der <strong>Berliner</strong><br />
Apotheker-Verein an, dass von<br />
den Ärzten eventuell vermehrt<br />
teurere Präparate bzw. größere<br />
Packungen verschrieben wurden.<br />
Kritik der<br />
Patientenbeauftragten<br />
Die <strong>Berliner</strong> Patientenbeauftragte<br />
Karin Stötzner hat deutli-<br />
che Defizite in der Patientenbetreuung<br />
und -beratung in<br />
Berlin kritisiert Die Intensität der<br />
Beschwerden von Patienten nähmen<br />
„ständig zu“. Rund 100 An-<br />
fragen gehen monatlich im<br />
Büro der Patientenbeauftragten<br />
ein. Besonders alte und sozial<br />
schwache Menschen gehörten zu<br />
den Benachteiligten. Große Pro-<br />
6 09/2008/121/222 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
leme sieht Stötzner in der<br />
Krankenhausbetreuung. Der Kos-<br />
tendruck und die Verdichtung<br />
von Arbeit auf immer weniger<br />
Angestellte könnten Pflege „im<br />
Sinne klassischer Heilungsbegleitung“<br />
nicht mehr ermöglichen.<br />
In der Folge fehle Zeit für Beratungsgespräche<br />
und individuelle<br />
Betreuung. Vor allem ältere<br />
Patienten und Patienten<br />
ohne Angehörige leiden nach<br />
Stötzners Einschätzung darunter.<br />
Eindeutige Benachteiligung<br />
für ältere Menschen entstehe<br />
auch, weil sich Ärzte weigerten,<br />
Hausbesuche zu machen oder<br />
sich Problemfälle „gegenseitig<br />
zuschieben“. Dies seien Fälle,<br />
die „große Sorgen bereiten“. Ein<br />
weiterer deutlicher Kritikpunkt<br />
Bericht der <strong>Berliner</strong> Patientenbeauftragten<br />
sei das regionale Ungleichge-<br />
wicht von niedergelassenen Ärz-<br />
ten. Da Berlin als ein Versorgungsbereich<br />
gelte, sei es <strong>Medizin</strong>ern<br />
möglich, sich den Bezirk<br />
ihrer Niederlassung selbst zu<br />
wählen. Besonders Bezirke mit<br />
schwacher Einkommensstruktur<br />
würden so zu einer „Abwanderungsregion“.<br />
Beschwerden über<br />
zu lange Wartezeiten und fehlende<br />
Fachärzte seien vor allem<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/22<br />
in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg<br />
und Hohenschönhausen<br />
eingegangen. Stötzner sieht die<br />
Kassenärztliche Vereinigung hier<br />
in der Verpflichtung, der Ungleichheit<br />
„gezielt entgegenzusteuern“.<br />
Das Amt der Patientenbeauftragten<br />
wurde vor vier<br />
Jahren geschaffen. Sie soll die<br />
Sorgen der Patienten aufneh-<br />
men und den Dialog mit Politik,<br />
Kassen und Vereinigungen anre-<br />
gen. Berlin ist das einzige Bun-<br />
desland, dass eine Patientenbeauftragte<br />
beschäftigt.<br />
Perverses System<br />
„Nur ein kranker Versicherter ist<br />
im neuen System ein guter Versicherter“,<br />
schimpfte Dr. Christoph<br />
Straub von der Techniker Krankenkasse<br />
im Interview mit dem<br />
ARD-Magazin „Panorama“. Auch<br />
seinem Kollegen von der Audi<br />
Betriebskrankenkasse, Uwe Seybold,<br />
widerstrebt, was nach der<br />
Gesundheitsreform Wirklichkeit<br />
werden soll: „Als Mensch finde ich<br />
das System pervers. Die Anreize<br />
sind völlig falsch. Wirtschaftliches<br />
Ziel ist es, den Kunden krank zu<br />
behalten.“ Das hat laut Dr. Hans<br />
Unterhuber von der Siemens-Betriebskrankenkasse<br />
massive Aus-<br />
wirkungen nicht nur auf die<br />
Behandlung von Krankheiten,<br />
sondern auch auf Vorsorge- und<br />
Gesundheitsförderprogramm: Es<br />
sei fraglich, ob diese in Zukunft<br />
betriebswirtschaftlich noch zu<br />
verantworten seien.<br />
Die Beiträge der gesetzlich<br />
Versicherten sammelt künftig der<br />
neue Gesundheitsfonds. Dieser<br />
verteilt dann einen Teil davon automatisch<br />
an die Krankenkassen,<br />
der Rest wird nach den Regeln<br />
des sogenannten „morbiditätsorientierten<br />
Risikostrukturaus-<br />
gleichs“ (Morbi-RSA) vergeben.<br />
Dafür müssen die Kassen Versi-<br />
cherte mit bestimmten Krankheiten<br />
nachweisen. Auf einer<br />
Lis-te sind 80 Krankheitsgruppen<br />
festgelegt, die zur Inanspruchnahme<br />
des Morbi-RSA berechtigen.<br />
Übersetzt bedeutet das,<br />
dass die Kassen, die meisten kranken<br />
Versicherten hat, mehr Geld<br />
bekommt. Kassen mit gesunden<br />
Versicherten bekommen weniger.<br />
Bild: DAK/Schläger<br />
„Nur ein kranker Versicherter ist in<br />
dem neuen System ein guter Versicherter“<br />
Auch deshalb sammeln nach<br />
Panorama-Recherchen anschei-<br />
nend Kassen Daten mit dem Ziel,<br />
möglichst viele Krankheitsanzeichen<br />
der einzelnen Versicherten<br />
aufzuspüren und damit Morbi-<br />
RSA-fähige Krankheiten gegenüber<br />
dem Gesundheitsfonds<br />
nachzuweisen. „So werden Millionen<br />
von Versichertendaten –<br />
auch von uns, das gebe ich ehrlich<br />
zu – durchanalysiert. Es<br />
wird geguckt, könnte er [der<br />
Patient] einen Zuschlag bekommen,<br />
wenn man an kleinen<br />
Schrauben dreht,“ verrät Prof.<br />
Jörg Saatkamp, Vorsitzender des<br />
Bayerischen Landesverbandes der<br />
Betriebskrankenkassen.<br />
Besonders kritisch sehen die<br />
Chefs der Krankenkassen, dass<br />
für Wohlstandskrankheiten, wie<br />
Bluthochdruck und Diabetes,<br />
Geld aus dem Fonds ausgeschüttet<br />
wird. Denn gerade die-<br />
se Krankheiten ließen sich gut<br />
präventiv behandeln und durch<br />
7<br />
Namen & Nachrichten
Namen & Nachrichten<br />
Gesundheitsförderprogramme<br />
lindern. Die Fehlanreize könnten<br />
nun dazu führen, dass es sehr<br />
viel mehr Diabetes- und Bluthochdruck-Patienten<br />
geben wird.<br />
„Die Ärzte werden in Zukunft<br />
Checklisten haben an Diagnosen,<br />
die man leicht bei vielen finden<br />
kann, die aus dem Morbi-RSA<br />
Geld generieren. Da wird in jeder<br />
Arztpraxis gescannt werden. Das<br />
ist aus meiner Sicht pervers,“ unkt<br />
Saatkamp.<br />
Das Gesundheitsministerium hat<br />
das Bundesversicherungsamt mit<br />
der Ausführung des neuen<br />
Abrechnungssystems beauftragt.<br />
Der Präsident der Behörde, Josef<br />
Hecken, hält die Vorwürfe der<br />
Krankenkassen-Chefs für übertrieben.<br />
Er geht nicht davon aus,<br />
„dass das, was theoretisch an der<br />
einen oder anderen Stelle für den<br />
einen oder anderen im Einzelfall<br />
reizvoll erscheinen würde, zu<br />
einem Massenphänomen wird“.<br />
Kampf um jeden<br />
Krankenversicherten<br />
Im Vorfeld der Einführung des<br />
Gesundheitsfonds entbrennt der<br />
Kampf um die Versicherten. Weil<br />
die Kassen in Zukunft pro Kopf<br />
einen Einheitsbetrag plus einen<br />
Aufschlag abhängig von seiner<br />
Erkrankung bekommen, zählt<br />
künftig jeder einzelne. Die Barmer<br />
Ersatzkasse (BEK) gibt mehreren<br />
zehntausend Versicherten Prämi-<br />
en dafür, dass sie die Krankenkasse<br />
nicht verlassen. Insgesamt sollen<br />
laut „Frankfurter Allgemeinen<br />
Zeitung“ (FAZ) gut 25 000 Versicherte<br />
in den Genuss der sogenannten<br />
„Serviceberater-Pauscha-<br />
le“ kommen. Im Gegenzug für<br />
die Prämie in Höhe von 150 bis<br />
200 Euro verpflichten sich die<br />
Versicherten, bis Ende 2009 in<br />
der BEK zu bleiben und an Um-<br />
fragen teilzunehmen. Das Bun-<br />
desversicherungsamt (BVA) rügt<br />
diese Prämie scharf, da sie seiner<br />
Meinung nach wettbewerbswidrig<br />
ist. „Die Serviceberater-<br />
Verträge dienten primär nicht<br />
der Marktforschung, sondern bezweckten,<br />
die Versicherten mit-<br />
Bild: project photos<br />
Serviceberater-Programm bei der<br />
BEK: Versicherte kassieren<br />
tels einer hohen Geldprämie weiterhin<br />
an die Kasse zu binden“,<br />
erklärte Sylvia Bohlen-Schöning,<br />
Vizepräsidentin des BVA, der<br />
FAZ. „Damit verstößt die Barmer<br />
gegen die Grundsätze des fairen<br />
Wettbewerbs unter den gesetzlichen<br />
Krankenkassen.“<br />
Andere Kassen haben sich bereits<br />
2007 beim BVA über diese<br />
Marketingaktion beschwert. Jetzt<br />
will die BEK bis Ende September<br />
2008 ihr „Serviceberater-Pro-<br />
gramm“ einstellen. Nach eigenen<br />
Angabe habe die BEK das<br />
„Serviceberater-Programm“ rund<br />
,7 Mio. Euro gekostet, die aus<br />
dem gesetzlich begrenzten Marketingetat<br />
finanziert würden.<br />
Erste scharfe Kritik aus der Politik<br />
auf das Vorgehen der Kasse<br />
ließ nicht lange auf sich warten.<br />
So sagte FDP-Gesundheitspolitiker<br />
Daniel Bahr: „Servicebera-<br />
terverträge werfen einen Schatten<br />
auf die Ergebnisse von Versichertenbefragungen.<br />
Die Kassen<br />
haben häufig genug Ärzte und<br />
Apotheker kritisiert, die sich<br />
durch Beraterverträge an die<br />
Pharmaindustrie binden. Das<br />
fällt auf die Barmer zurück.“<br />
DKG fordert Klarheit bei<br />
der Krankenhausfinanzierung<br />
Ende August hat das Bundesgesundheitsministerium<br />
(BMG) einen<br />
Referentenentwurf zum ordnungspolitischen<br />
Rahmen der<br />
Krankenhausfinanzierung ab<br />
dem Jahr 2009 vorgelegt. Georg<br />
Baum, der Hauptgeschäftsführer<br />
der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG) moniert, dass der<br />
vorgelegte Referentenentwurf<br />
„enttäuschend“ ist. Er bringe keine<br />
Klarheit über die dringend notwendige<br />
finanzielle Hilfe für die<br />
Krankenhäuser. Die zwischen den<br />
Kostensteigerungen der Kliniken<br />
in den Jahren 2008 und 2009 und<br />
den gesetzlich limitierten Vergütungserhöhungen<br />
klaffende<br />
Lücke von 6,7 Mrd. Euro müsse<br />
jetzt geschlossen werden. Da aus<br />
dem Referentenentwurf ein hochkomplexes,<br />
umfassendes Kran-<br />
kenhausreformgesetz geworden<br />
sei, das tief in das Kompetenzgefüge<br />
der Länder bei den Krankenhausinvestitionen<br />
eingreife,<br />
kann sich Baum kaum vorstellen,<br />
dass dieses Vorhaben bis zum<br />
Jahresende abgeschlossen werden<br />
könne.<br />
Das vorgesehene Modell zur<br />
Überführung der landesweiten<br />
Basisfallwerte in einem bundeseinheitlichen<br />
Preis für die Fallpauschalen<br />
entpuppe sich bei genauerem<br />
Nachrechnen als Kürzung<br />
der für die Krankenhäuser<br />
zur Verfügung stehenden Mittel<br />
in der Größenordnung von mehr<br />
als 100 Mio. Euro.<br />
8 09/2008/121/224 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> Ärzteblat
Honorarreform<br />
Nicht nur Kleingeld<br />
GKV-Spitzenverband und KBV haben sich doch noch geeinigt: Der Honorartopf wird um 2,5 Mrd. Euro<br />
aufgestockt. Damit hat sich die KBV mit ihrer Forderung nicht durchsetzen können. Dennoch bedeutet<br />
der Kompromiss eine Steigerung von rund 10 Prozent.<br />
„Wir werden den Debatten um<br />
die Verteilung begrenzter Ressourcen<br />
nicht ausweichen können.<br />
Sie berühren neben den berufspolitischen<br />
Dimensionen Fragen<br />
der <strong>Medizin</strong>, der Volks- und<br />
Betriebswirtschaft sowie der<br />
Ethik und Moral.“ Wenn es um<br />
große Worte geht, dann geht<br />
Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />
Schmidt nicht schnell die Luft<br />
aus. Auf dem 111. Deutschen<br />
Ärztetag reihte sie denn auch<br />
weiter große Sprüche aneinander,<br />
vor allem wenn es um die<br />
finanzielle Ausstattung des Gesundheitswesens<br />
ging. „Kann<br />
und muss es mehr Geld werden?<br />
Oder muss das Geld anders verteilt<br />
werden? Für mich ist es beispielsweise<br />
nicht akzeptabel, dass<br />
in diesem Land mehr Geld für<br />
Arzneimittel als für die ambulante<br />
ärztliche Behandlung von<br />
Menschen ausgegeben wird.“<br />
Sogar als sie vom zukünftigen-<br />
Honorar der Ärzte redete, blieben<br />
große Worte nicht aus. „Die<br />
Reform wird mehr Geld für die<br />
ambulante Versorgung bringen<br />
und die Vergütung des einzelnen<br />
Arztes verlässlicher und gerechter<br />
machen. Ich sage dies bewusst,<br />
und ich weiß, dass ich mit<br />
dieser Aussage Verantwortung<br />
dafür übernehme, dass die bessere<br />
Honorierung bei den im Herbst<br />
anstehenden Finanzierungsentscheidungen<br />
berücksichtigt wird.<br />
Ich weiß, dass dies auch in den<br />
Koalitionsfraktionen so diskutiert<br />
wird.“<br />
Und neben all den nebulösen<br />
Worten wurde die Ministerin<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/225<br />
dann doch auch einmal konkret.<br />
Auf die Frage der „Frankfurter<br />
Allgemeinen Zeitung“, wie viel<br />
Ärzte denn mehr bekommen<br />
sollten, sprach sie von 10 Prozent.<br />
Das bezog sich auf die Honorar-<br />
Gesamtsumme von 2 Milliarden<br />
Euro, die die Kassen an die<br />
Selbstverwaltung zahlen. In Regierungskreisen<br />
wurde über<br />
2,5 Milliarden Euro mehr Honorar<br />
debattiert.<br />
Als Auftakt für Verhandlungen<br />
könnten das durchaus ermutigende<br />
Perspektiven gewesen<br />
sein. Erst als die KBV ihre eige-<br />
Foto: BMGS<br />
Schmidt: „Die Reform wird mehr Geld<br />
für die ambulante Versorgung bringen<br />
und die Vergütung des einzelnen<br />
Arztes verlässlicher und gerechter<br />
machen.“<br />
nen Vorstellungen von einem<br />
Plus für die Arzthonorare offenbarte,<br />
kam Sand ins Getriebe.<br />
„Ohne eine deutliche und spürbare<br />
Verbesserung der finanziellen<br />
Situation für die niedergelassenen<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
ist die Versorgung der<br />
Patienten nicht mehr zu gewährleisten“,<br />
forderte Dr. Andreas<br />
Köhler, Vorstandsvorsitzender der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV). „Wir brauchen einen<br />
Ausgleich der jahrelangen<br />
Unterfinanzierung.“<br />
Große Begeisterung kam bei<br />
derartigen Beträgen nicht auf.<br />
Die Bundesgesundheitsministerin<br />
hielt einen derartigen Betrag für<br />
kaum denkbar.<br />
Mittlerweile hatten die, auf die<br />
es ankommt, nämlich die KBV und<br />
der GKV-Spitzenverband, die Verhandlungen<br />
aufgenommen. Doch<br />
Anfang August war klar, dass eine<br />
Einigung über die Höhe der Honorarsteigerung<br />
nicht zustande<br />
kommen würde. Die KBV bemängelte,<br />
dass gegebene Zusagen nicht<br />
eingehalten würden. „Das Angebot<br />
der Kassenseite ist für uns vollkommen<br />
inakzeptabel. Wir sind<br />
mit drei Grundforderungen in die<br />
Verhandlungen gegangen, die wir<br />
auch immer klar kommuniziert<br />
haben: 1. die Trennung der Honoraranteile<br />
für Haus- und Fachärzte.<br />
2. die Angleichung der ärzt-<br />
lichen Vergütung in Ostdeutschland<br />
auf das West-Niveau und ei-<br />
ne spürbare Erhöhung der Vergü-<br />
tung bundesweit. . Die Honorar-<br />
reform darf nicht zu Mittelabflüssen<br />
aus den südlichen Bundes-<br />
ländern führen“, betonte Köhler.<br />
Das Angebot der Krankenkassen<br />
in Höhe von 2,1 Milliarden Euro<br />
nannte Köhler eine Mogelpackung.<br />
In dem Betrag sei beispielsweise<br />
die den Ärzten ohnehin<br />
zustehende jährliche Grundlohnsummensteigerung<br />
von 500 Mil-<br />
9<br />
Politik
Politik<br />
lionen Euro bereits enthalten.<br />
Das tatsächliche Angebot der Kassen<br />
liege somit nur bei 1,4 Milliarden<br />
Euro. „Das reicht nicht<br />
aus, um die ambulante Versorgung<br />
der Patienten sicherzustellen.<br />
Es reicht auch nicht, um Ärzte<br />
zur Niederlassung in den neuen<br />
Bundesländern zu motivieren.<br />
Damit lässt sich kein hausärztliches<br />
Förderprogramm auflegen.<br />
Natürlich plädieren wir für einen<br />
verantwortungsvollen Umgang<br />
mit Versichertengeldern. Es ist<br />
unverständlich, wieso die Kassen<br />
hier blockieren. Schließlich müsste<br />
es gerade in ihrem Interesse<br />
sein, ihren Versicherten eine bestmögliche<br />
Versorgung zu gewähr-<br />
Neues Vergütungssystem<br />
Ab 1. Januar 2009 tritt ein<br />
neues Vergütungssystem in<br />
Kraft. Das Gesetz sieht vor,<br />
dass Leistungen nicht mehr in<br />
Punkten, sondern in Euros bewertet<br />
und vergütet werden.<br />
Dazu wird der „Punkte-EBM“<br />
durch 17 regionale „Euro-<br />
EBMs“ ersetzt. Grundlage für<br />
die Bewertung der Leistungen<br />
bildet ein bundeseinheitlicher<br />
Orientierungspunktwert, der<br />
je nach Region erhöht bzw.<br />
abgesenkt werden kann. Die<br />
Höhe des regionalen Punktwertes<br />
muss jedes Jahr bis<br />
zum 1. Oktober zwischen der<br />
jeweiligen Kassenärztlichen<br />
Vereinigung und den Krankenkassen<br />
neu vereinbart<br />
werden. Das von den Krankenkassen<br />
zur Verfügung gestellte<br />
Honorarvolumen soll<br />
sich nach der Morbidität der<br />
Versicherten richten. Damit<br />
sollen die Honorarbudgets ab-<br />
geschafft werden und das<br />
Morbiditätsrisiko auf die Krankenkassen<br />
übergehen.<br />
Ebenfalls ab Januar 2009<br />
werden sogenannte arzt-<br />
leisten. Das geht nur, wenn die<br />
Mittel mindestens entsprechend<br />
der bereits von der Politik gemachten<br />
Zusagen aufgestockt<br />
werden.“<br />
Köhler: „Wir brauchen einen Ausgleich<br />
der jahrelangen Unterfinanzierung.“<br />
Es kam zum Eklat und die Ärzte-<br />
vertreter brachen die Verhand-<br />
lungen ab. Der GKV-Spitzenver-<br />
bzw. praxisbezogene Regelleistungsvolumen<br />
eingeführt.<br />
Sie umfassen die von einem<br />
Arzt oder einer Arztpraxis in<br />
einem bestimmten Zeitraum<br />
abrechenbare Menge an vertragsärztlichen<br />
Leistungen,<br />
die mit den in der Euro-<br />
Gebührenordnung enthalten-<br />
den Preise zu vergüten ist.<br />
Die das Regelleistungsvolumen<br />
überschreitende Leistungsmenge<br />
soll mit gestaffelten<br />
Preisen vergütet wer-<br />
den. Die Regelleistungsvolumen<br />
können nachträglich<br />
angepasst werden, wenn es<br />
wegen eines unvorhersehbaren<br />
Anstiegs der Morbidität<br />
zu Nachzahlungen der Krankenkassen<br />
kommt.<br />
Antragspflichtige psychotherapeutische<br />
Leistungen sollen<br />
außerhalb des Regelleistungsvolumens<br />
vergütet werden.<br />
Weitere vertragsärztliche Leistungen<br />
können außerhalb der<br />
Regelleistungsvolumen honoriert<br />
werden, wenn sie besonders<br />
gefördert werden sollen.<br />
Quellen: KV Berlin, KBV<br />
band rügte, die Ärztevertreter<br />
blockierten eine einvernehmli-<br />
che Lösung. Wegen einer Differenz<br />
von 500 Millionen Euro die<br />
Verhandlungen abzubrechen, sei<br />
„inakzeptabel“, ärgerte sich der<br />
Verhandlungsführer der Kassen,<br />
Johann-Magnus von Stackelberg.<br />
Er forderte die Ärztevertreter<br />
auf, an den Verhandlungstisch<br />
zurückzukehren. Der Sprecher<br />
von Ulla Schmidt, Klaus Vater,<br />
warnte: „Wir erwarten, dass die<br />
Gespräche zügig wieder aufgenommen<br />
werden.“<br />
Mittlerweile hat Schlichter Jürgen<br />
Wasem vorgeschlagen, dass<br />
die niedergelassenen Ärzte 2009<br />
insgesamt 2, Milliarden Euro<br />
mehr als 2007 erhalten sollten.<br />
Über die Chancen seines Vor-<br />
schlags sagte der Gesundheitsökonom<br />
im Magazin „Focus“:<br />
„Ich bin verhalten optimistisch,<br />
dass keine Seite will, dass wir<br />
scheitern und das Bundesgesundheitsministerium<br />
die Honorarsumme<br />
festlegt.“<br />
Die KBV zeigte sich zu weiteren<br />
Verhandlungen mit den Kassen<br />
bereit. Köhler: „Wir haben die<br />
Absicht, am 27. und 28. August<br />
zur Sitzung anzutreten.“<br />
Sie trat an und bekam im Vorfeld<br />
genau wie die Kassenvertretung<br />
den Druck der Politik zu spüren.<br />
Bundesgesundheitsministerin Ulla<br />
Schmidt erwarte eine Einigung<br />
im Honorarstreit zwischen Ärzten<br />
und Krankenkassen. „Die müssen<br />
zu einem Ergebnis kommen“, sagte<br />
Schmidt. Und sie wies noch einmal<br />
darauf hin, dass Ende der Wo-<br />
che Vorschläge vorgelegt werden<br />
müssten. Sie gehe davon aus, dass<br />
die Ärzte nicht leichtfertig die<br />
ureigenste Aufgabe ihrer Selbstverwaltung,<br />
nämlich die Honorarhöhe<br />
der Ärzte festzulegen, aus<br />
der Hand geben wollten.<br />
Der Wink mit dem Zaunpfahl<br />
scheint die beiden Kontrahenten<br />
10 09/2008/121/226 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
nicht unbedingt beflügelt zu<br />
haben. Denn wie aus Verhandlungskreisen<br />
verlautet, war das<br />
Ringen um einen Kompromiss<br />
zäh. Mehrfach soll ein erneuter<br />
Abbruch der Verhandlungen im<br />
Raum gestanden haben. Und<br />
letztlich fiel die Entscheidung<br />
für 2,5 Mrd. Euro mehr Honorar<br />
auch gegen die Stimmen der<br />
Krankenkassen, betonte der Ver-<br />
handlungsführer der Krankenkassen,<br />
Johann-Magnus von Stackelberg.<br />
Er kritisierte die „massive<br />
Honorarerhöhung“. Diese<br />
würden alle Versicherten deutlich<br />
in ihren Portemonnaies spüren,<br />
sagte er. Weil das entscheidende<br />
Beschlussgremium, der Erweiterte<br />
Bewertungsausschuss, mit einfacher<br />
Mehrheit entscheiden<br />
könne, hätten die Kassen diese<br />
neuen Belastungen der Beitragszahler<br />
nicht verhindern können.<br />
Zünglein an der Waage und der<br />
Ausschlag für die Annahme des<br />
Kompromisses war zum Schluss<br />
der Unparteiische.<br />
Der Vorstandsvorsitzende der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV), Andreas Köhler,<br />
zeigte sich über das Ergebnis erfreut:<br />
„Das ist heute ein wichtiger<br />
Schritt gewesen, um die<br />
flächendeckende und qualitativ<br />
hochwertige ambulante Versorgung<br />
für die Patienten auf Dauer<br />
zu sichern.“. Die zusätzlich vereinbarte<br />
Honorarsumme entspreche<br />
einem Zuwachs von mehr<br />
als 10 Prozent. Gleichzeitig solle<br />
sich die Gesamtvergütung künftig<br />
nicht mehr an der versorgungsfremden<br />
Entwicklung der<br />
Grundlohnsumme orientieren,<br />
sondern an der Morbidität der<br />
Versicherten.<br />
Auch das Bundesgesundheitsministerium<br />
begrüßte die Einigung.<br />
Mit dem Votum komme<br />
die Gesundheitsreform „ein wei-<br />
teres großes Stück voran“. Die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/227<br />
Kassenärzte bekämen nun „ein<br />
kalkulierbares, gerechteres und<br />
auch transparentes Honorarsystem“.<br />
Für die Politik seien diese<br />
drei Vorgaben wichtig sowie eine<br />
Angleichung zwischen Ost und<br />
West und eine Sicherheit, dass es<br />
in keiner Region weniger Geld<br />
gebe werde als bisher.<br />
Der Vorsitzende des Hartmannbundes,<br />
Kuno Winn, sieht die<br />
jetzt vereinbarte Milliardenstei-<br />
Foto: AOK-Mediendienst<br />
Von Stackelberg: Kritik an der „massiven<br />
Honorarerhöhrung“, die alle<br />
Versicherten deutlich spüren würden<br />
gerung nur als einen ersten<br />
Schritt an. „Bisher haben wir lediglich<br />
über Minimalforderungen<br />
diskutiert. Wir sind noch lange<br />
nicht am Ziel.“ Notwendig seien<br />
weitere Verbesserungen in der<br />
ambulanten und stationären<br />
Versorgung.<br />
Kritik kommt derweil vom SPD-<br />
Gesundheitsexperten Karl Lauterbach.<br />
„Wir werden große Schwierigkeiten<br />
haben, das zu finanzieren.“<br />
Und: „Das sind spektakuläre<br />
Zugewinne, die keine andere<br />
Berufsgruppe erzielt.“<br />
Adolf Bauer, Sozialverband Deutschland(SoVD)-Präsident<br />
forderte,<br />
„dass die Ärzte für die Honorar-<br />
erhöhung auch eine Gegenleis-<br />
tung erbringen. Wer mehr Honorar<br />
erhält, muss auch mehr für<br />
die Patienten leisten“. Kassenpatienten<br />
müssten jetzt wieder schneller<br />
einen Arzttermin erhalten.<br />
Auch wenn 2,5 Mrd. Euro mehr<br />
sicherlich kein Kleingeld sind,<br />
müssen in Zusammenhang mit<br />
dem Kompromiss einige Fragen<br />
gestellt werden. Denn klar ist,<br />
dass sich die KBV mit ihrer<br />
Forderung nicht durchsetzen<br />
konnte. Das Verhandlungsergebnis<br />
als Erfolg zu verkaufen, ist<br />
deshalb mehr als zweifelhaft.<br />
Außerdem gehört die Strategie<br />
geprüft: Macht es wirklich Sinn,<br />
solche Forderungen aufzustellen,<br />
auch wenn man im Vorhinein<br />
weiß, dass man sie nicht durchbekommt?<br />
Abzuwarten bleibt,<br />
ob die Summe wirklich ausreicht,<br />
die Bedingungen in der ambulanten<br />
Versorgung zu verbessern.<br />
Vor allem – kommt das<br />
Geld auch dahin, wo es wirklich<br />
notwendig gebraucht wird?<br />
Hilft es die teilweise extremen<br />
Einkommensunterschiede in der<br />
Ärzteschaft auszugleichen und<br />
Ost- an Westeinkommen aneinander<br />
anzugleichen?<br />
Kritisch zur Kenntnis nehmen<br />
sollte man auch eines: Die Selbst-<br />
verwaltung – also die auf Unabhänigkeit<br />
pochende KBV und<br />
der GKV-Spitzenverband – werden<br />
zunehmend zu zahnlosen<br />
Tigern. Die Abhängigkeit von der<br />
Politik wächst. Schon heute können<br />
die beiden Organisationen<br />
praktisch keine eigenen Entscheidungen<br />
mehr treffen. Die<br />
Gesundheitsministerin hatte das<br />
Verhandlungsergebnis eigentlich<br />
schon Monate voraus im Vorfeld<br />
vorgegeben. Und so geschah es<br />
dann auch. Das Drumherum der<br />
Verhandlungen, der Pathos der<br />
großen Worte und starken Gebärden<br />
– was hat es gebracht?<br />
Nichts. Die Zukunft ist absehbar:<br />
Die Höhe der Honorare und<br />
der Versichertenbeiträge werden<br />
im Gesundheitsministerium<br />
festgelegt. Die Selbstverwaltung<br />
hat ausgedient. C. S.<br />
11<br />
Politik
Politik<br />
Aus der 6. VV der KV Berlin<br />
„Online-Kooperation“: Immer neue Projekte der KVen<br />
Die KV will das Online-Zeitalter einläuten und den elektronischen Datenaustausch zwischen KVen<br />
und Ärzten finanzieren.<br />
Zum Thema „Online-Kooperation“,<br />
also einer Kooperation zwischen<br />
den einzelnen KVen und<br />
den dortigen Ärzten, referierte<br />
Kraffel. Es gelte hier einen umfassenden<br />
Informationsstand zu<br />
sichern und dazu müsse es Verbesserungen<br />
geben, wie zum Beispiel<br />
eine Online-Verbindung zu<br />
allen KVen. Das gebe es bisher<br />
nicht, es gebe also keinen ge-<br />
regelten Datenaustausch. 14 der<br />
17 KVen seien allerdings schon<br />
verbunden. Berlin befinde sich<br />
hier leider unter den drei noch<br />
Draußenstehenden, „möchte aber<br />
auch mit eingebunden werden“.<br />
Alle Ärzte gehörten in einen<br />
Verbund mit dem gesamten<br />
KV-System. Es gebe hier schon<br />
eine ARGE „Telematik“ zur Un-<br />
terstützung der Save-Net-Anbin-<br />
dung, deren Vorarbeiten zu be-<br />
rücksichtigen seien. Der Kostenanteil<br />
Berlins beim Aufbau<br />
12<br />
Bereitschaftsdienstordnung<br />
(kinderärztlicher Notfalldienst)<br />
Auch Kinderärzte im letzten<br />
Ausbildungsjahr sollten<br />
für den Notfalldienst herangezogen<br />
werden. Dazu hätte<br />
es einer Änderung des § 5 der<br />
Bereitschaftsdienstordnung“<br />
bedurft. Nach Bearbeitung<br />
vom KV-Juristen Pfeiffer gilt<br />
nun als Qualifikationsvoraussetzung<br />
„der Nachweis von<br />
Weiterbildungsabschnitten für<br />
das Fach Kinder- und Jugendmedizin<br />
im Umfang von drei<br />
Jahren in Vollzeit bzw. bei<br />
Teilzeit in entsprechendem<br />
Umfang“. Hiervon müssen<br />
mindestens sechs Monate der<br />
und Betrieb eines solchen Netzes<br />
würde etwa 20 000 Euro kosten.<br />
Und so wolle man auch als<br />
Ziel im Rahmen dieses Projektes<br />
bis zum 1.10.2008 mindes-<br />
tens 20 000 Vertragsärzte elek-<br />
tronisch miteinander und mit<br />
den KVen vernetzen. Dazu heißt<br />
es zum Schluss: „Dieser Vertrag<br />
kommt nur zustande, wenn mindestens<br />
die Hälfte der KVen, die<br />
ihrerseits mindestens die Hälfte<br />
der Vertragsärzte vertreten, diesen<br />
Vertrag unterschreiben.“<br />
Die Beschlussvorlage: „Die VV<br />
stimmt dem Beitritt der KV Berlin<br />
zur IT-Kooperation zu.“ Das wurde<br />
ohne Gegenstimme genehmigt.<br />
Er verstehe nicht, gab der Vertreter<br />
Wiebrecht zu bedenken,<br />
weshalb das auf einmal so eilig<br />
und wichtig sei. Es liefen in diesem<br />
Sinne bereits Leute durchs Land,<br />
erklärte Kraffel, die hierzu inzwischen<br />
Projekte anböten. Projekte<br />
Weiterbildung in einer kinderärztlichen<br />
Vertragspraxis oder<br />
in einer Erste-Hilfe-Stelle eines<br />
Kinderkrankenhauses absolviert<br />
worden sein – oder der<br />
Nachweis von Weiterbildungsabschnitten<br />
in anderen Fach-<br />
gebieten, im Umfang von vier<br />
Jahren in Vollzeit bzw. in<br />
Teilzeit in entsprechendem<br />
Umfang. Darin müssen an-<br />
erkennungsfähige Weiterbildungsabschnitte<br />
enthalten<br />
sein, in den Bereichen innere<br />
<strong>Medizin</strong>, Chirurgie und Kinder-<br />
heilkunde.“ Grundvoraussetzung<br />
sei die Vorlage der Ap-<br />
probation. Die Voraussetzungen<br />
in Berlin meinte Kraffel,<br />
gebe es aber auch aus verschiedenen<br />
KVen, die möglichst zusammen<br />
getragen werden sollten.<br />
Nicht ganz so einstimmig ging es<br />
beim TOP „Erhebung von Verwal-<br />
tungsgebühren für Qualitätssicherungsmaßnahmen“<br />
dann zu. Dabei<br />
ging es ganz grob gesagt um „eine<br />
Anpassung der Gebührenordnung<br />
der KV Berlin“. Sicher, mit einer<br />
solchen Gebührenordnung kann<br />
man natürlich Gelder requirieren.<br />
Das klingt ja auch verständlich,<br />
wenn man bedenkt, dass die KVen,<br />
wenn auch immer noch weitgehend<br />
als Amtswalter des Staates,<br />
andererseits aber in Konkurrenz<br />
zu allen möglichen, mehr oder weniger<br />
privaten Unternehmungen<br />
im Gesundheitsbereich stehen.<br />
Und so verlautete dann auch<br />
seitens des Vorstandsmitgliedes<br />
Bratzke, dass man mit einer solchen<br />
Regelung erreichen könne,<br />
etwa von Externen, wie zum Bei-<br />
gingen über das hinaus, was in<br />
anderen KVen gefordert werde.<br />
Man befinde sich in Berlin<br />
allerdings, meinte der stellvertretende<br />
KV-Vorsitzende,<br />
in einer „Sondersituation“.<br />
Wenn in anderen KVen Ärzte<br />
für den Bereitschaftsdienst ge-<br />
radezu schanghait werden<br />
müssten, könne man in Berlin<br />
auf Freiwillige zurückgreifen.<br />
Es gehe hier im wesentlichen<br />
darum, den Mangel an Kinderärzten<br />
auszugleichen. Für die<br />
leicht geänderten „Teilnahmevoraussetzungen“<br />
(§ 5) stimmten<br />
28 Vertreter, drei votierten<br />
dagegen und zwei enthielten<br />
sich der Stimme.<br />
09/2008/121/228 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
spiel Krankenhäusern, Nicht-Ärzten<br />
sowie in §7 er-Verträgen auch<br />
von Mini- oder Privatpraxen für<br />
KV-Leistungen Gebühren einzuziehen.<br />
In Zukunft, meinte Bratz-<br />
ke, solle jede Genehmigung im<br />
Qualitätssicherungsrahmen, so et-<br />
wa dem angestellten Arzt, in Rech-<br />
nung gestellt werden. Dabei gehe<br />
es um den entsprechenden Anteil<br />
an den Qualitätssicherungskosten.<br />
Weiter gehe es um Abrechnungsgenehmigungen,<br />
wie zum Beispiel<br />
für Computertomographie, für<br />
interventionelle Radiologie, invasi-<br />
ve Kardiologie, Kernspintomographie<br />
… Koloskopie, Mammogra-<br />
phie, Zytologie etc. etc. Als zeit-<br />
lich umfangreiche und aufwen-<br />
dige Prüfungen der fachlichen/<br />
organisatorischen/baulichen Vor-<br />
aussetzungen inkl. Geräteprüfung<br />
und Kommissionssitzungen mit<br />
Kolloquium; alles mit 400,00 Euro<br />
Gebühr belegt, wobei natürlich<br />
bei weniger aufwendigen Prüfun-<br />
gen, wie etwa Abrechnungsgenehmigungen<br />
für Med. Rehabilita-<br />
tion auch nur mal 150,00 Euro<br />
fällig werden. Das „billigste“ sind<br />
dann rein formelle Prüfungen, wie<br />
zum Beispiel die Abrechnungsgenehmigung<br />
für die Soziotherapie –<br />
Kostenpunkt hier: 10,00 Euro.<br />
Der Vertreter Kreischer schlug da-<br />
zu vor, die „gesamte Nr. 2“ auf<br />
Null zu setzen oder die Vorlage<br />
neu zu bearbeiten. Die „Nr. 2“<br />
betrifft nachgelagerte Prüfungen,<br />
das heißt „Einzelfallprüfungen ge-<br />
mäß der Richtlinie des gemein-<br />
samen Bundesausschusses“ – et-<br />
wa ambulante Operationen,<br />
Schrittmacherkontrollen, Substitu-<br />
tionen, Ultraschall etc.; Kosten-<br />
punkt: 400,00 Euro; und weiter<br />
ging es mit „Frequenzprüfungen<br />
einer Vereinbarung oder Richtlinie“<br />
wie bei interventioneller Radiologie,<br />
Koloskopie (kurativ und<br />
präventiv), Mammographie; Kos-<br />
tenpunkt: 600,00 Euro. „Gebüh-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/229<br />
renpflichtig“, heißt es, „ist immer<br />
der angestellte Arzt/die angestellte<br />
Gemeinschaftspraxis/das antragstellende<br />
MVZ. Bei mehreren<br />
Anträgen je Arzt/je Einrichtung<br />
wird die Gebühr für jeden einzelnen<br />
Antrag erhoben.“ Die VV<br />
stellt jährlich im Zusammenhang<br />
mit der Aufstellung des Verwaltungshaushaltes<br />
für das kommende<br />
Jahr den Anteil der Ausgaben<br />
für die Qualitätssicherung fest …<br />
Die für besonders aufwendige Verwaltungsverfahren<br />
zu entrichtenden<br />
Gebühren werden mit dem individuellen,<br />
auf die Qualitätssicherung<br />
entfallenden Verwaltungskostenbeitrag<br />
verrechnet, das<br />
heißt, der Verwaltungkostenbeitrag<br />
verringert sich entsprechend.<br />
„Wenn ich schon das Pech habe“,<br />
warf der Vertreter Wiebrecht ein,<br />
„in eine Einzelfallprüfung zu geraten,<br />
soll ich auch noch 00,00 Euro<br />
zahlen. Das kann ich nicht nachvollziehen.<br />
Solche Prüfungen dauern<br />
doch oft nur 15 Minuten und<br />
sind daher in den Gebühren weit<br />
überhöht.“<br />
„Sie haben“, antwortete Bratzke,<br />
„nur die kurze Zeit gesehen,<br />
dabei aber die anfallenden Verwaltungskosten<br />
übersehen … wer<br />
am KV-System beteiligt ist und<br />
mit der Verwaltungskostenumlage<br />
abrechnet, ist von den Gebühren<br />
ja am Ende nicht wirklich<br />
betroffen, da diese ja auch<br />
zu seinen Gunsten individuell mit<br />
seinem Verwaltungskostenbeitrag<br />
verrechnet werden. Wer aber von<br />
außerhalb des KV-Systems die<br />
KV-Qualitätssicherung in Anspruch<br />
nimmt, soll auch die entsprechenden<br />
Gebühren zahlen …“<br />
Ein Antrag der Vertreterin Stennes<br />
auf Vertagung hinsichtlich der<br />
gesamten Vorlage wurde dann in<br />
der Abstimmung bei sieben Gegenstimmen<br />
und fünf Enthaltungen<br />
mehrheitlich gebilligt.<br />
Raimund August<br />
Aderlass oder Sparerfolg<br />
Über einen „echten Überschuss“<br />
von 1,6 Millionen, die<br />
über Sparmaßnahmen im Hau-<br />
se erwirtschaftet wurden, freut<br />
sich die KV Berlin. Im Wesentlichen<br />
hätten das die KV-<br />
Mitarbeiter ermöglicht, heißt<br />
es. Hier nun kam die Frage<br />
des Vertreters Kreischer, ob es<br />
stimme, dass Frau Wilhelmi<br />
das Haus verlassen werde, ins<br />
Spiel. Es werde auch gemunkelt,<br />
dass noch mehr Führungskräfte<br />
der KV den Rücken<br />
kehren wollten. Für die<br />
Stelle Frau Wilhelmis, verlaute-<br />
te vom Vorstand, seien inzwi-<br />
schen über 0 Bewerbungen<br />
eingegangen. Der Vertreter<br />
Pett ergänzte die Frage Krei-<br />
schers. Es hätten auch weitere<br />
Führungskräfte, wie Herr Benz<br />
oder Herr Kaiser, das Haus ver-<br />
lassen. Auf Nachfragen aus<br />
dem Plenum entschloss der<br />
Vorstand sich zum Antrag auf<br />
Ausschluss der Öffentlichkeit,<br />
da es um Personalfragen ginge.<br />
Dem wurde dann in der Ab-<br />
stimmung bei vier Gegenstimmen<br />
entsprochen.<br />
Bedenklich scheint das Gan-<br />
ze dennoch zu sein, schließlich<br />
bekommt so ein Aderlass an<br />
Spezialisten (es sollen auch<br />
noch einige Sachbearbeiter<br />
darunter sein) einer Verwaltung,<br />
die wie wenige andere<br />
auf Spezialisten angewiesen<br />
ist, in keinem Fall. Es mögen<br />
sich auf freiwerdende Stellen<br />
zwar 0 oder mehr Bewerber<br />
melden, ob sich aber auch nur<br />
einer für die ganz speziellen<br />
Aufgaben als geeignet er-<br />
weist, ist mehr als unsicher,<br />
ganz abgesehen von einer<br />
möglichen längeren Einarbeitungszeit.<br />
Man sollte also schon<br />
pfleglich mit bewährtem Spezialistenpersonal<br />
umgehen.<br />
1<br />
Politik
Praxis & Wirtschaft<br />
Patientenzufriedenheit<br />
Der Arzt bekommt Bestnoten<br />
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat 6000 Patienten im gesamten Bundesgebiet befragen lassen,<br />
was sie von ihren Ärzten hält. Das Ergebnis: 92 Prozent finden ihren Arzt Klasse.<br />
Deutschlands Ärzte bekommen<br />
von den Patienten Bestnoten:<br />
Sowohl das Vertrauensverhältnis<br />
zum Arzt als auch dessen<br />
Fachkompetenz werden landauf,<br />
landab sehr positiv dargestellt.<br />
Das hohe Vertrauen geht dabei<br />
genau wie das fachliche Lob für<br />
die <strong>Medizin</strong>er quer durch alle<br />
Bevölkerungsschichten. Zwischen<br />
gesetzlich und privat versicherten<br />
Personen besteht bei dieser<br />
qualitativen wie zwischen-<br />
menschlichen Bewertung hoher<br />
Konsens, wobei Haus- und Fachärzte<br />
hier wie dort gleichermaßen<br />
gute Noten bekommen.<br />
Ihr Vertrauensverhältnis zum<br />
Arzt charakterisieren 92 Prozent<br />
(Berlin: 91 %) aller Befragten mit<br />
„sehr gut“ (50 %, Berlin: 46 %)<br />
oder „gut“ (42 %, Berlin: 45 %).<br />
Nur 5 Prozent sprechen von einem<br />
„weniger guten“ (4 %) oder<br />
„überhaupt nicht guten“ (1 %)<br />
Verhältnis. Bezugspunkt ist hier<br />
und im Folgenden immer der zuletzt<br />
besuchte Arzt der zurückliegenden<br />
zwölf Monate. Das<br />
Vertrauen bewegt sich bei männlichen<br />
und weiblichen, jungen<br />
und alten, formal hoch, mittel<br />
und niedrig gebildeten Befragten<br />
auf ähnlich hohem Niveau. Die<br />
Nationalität der Patienten spielt<br />
ebenfalls kaum eine Rolle.<br />
49 Prozent der gesetzlich und<br />
56 Prozent der privat versicherten<br />
Bürger beschreiben ihr Vertrauensverhältnis<br />
als sehr gut.<br />
Ganz erheblich gestört ist die<br />
Patienten-Arzt-Beziehung nur an<br />
einer einzigen Stelle: Dort, wo<br />
die fachlichen Fähigkeiten des<br />
Arztes angezweifelt werden, beklagen<br />
61 Prozent gleichzeitig ein<br />
gestörtes Vertrauensverhältnis.<br />
Insgesamt bestehen an den<br />
fachlichen Fähigkeiten des Arztes<br />
kaum Zweifel: Nur 4 Prozent der<br />
Befragten stufen die medizinisch-<br />
therapeutischen Leistungen des<br />
Arztes bei ihrem letzten Praxisbesuch<br />
mit „weniger gut“ ( %)<br />
oder „überhaupt nicht gut“ (1 %)<br />
ein. Das Gros von insgesamt<br />
9 Prozent (Berlin: 91 %) der<br />
Bürgerinnen und Bürger attestiert<br />
dagegen „sehr gute“ (46 %,<br />
Berlin: 44 %) oder „gute“ (47 %,<br />
Berlin 46 %) Arbeit, Prozent wollen<br />
oder können dies nicht beurteilen.<br />
Auch hier gilt entsprechend<br />
der oben beschriebenen Muster<br />
hohe Zufriedenheit in allen sozialen<br />
und demographischen Gruppen.<br />
Selbst im Detail sind die geschlechts-,<br />
alters- oder bildungsspezifischen<br />
Unterschiede gering<br />
bis marginal.<br />
Je häufiger Patienten Arztpraxen<br />
aufsuchen, desto öfter sprechen<br />
sie von zuletzt sehr guten<br />
Leistungen. Bei einer Verschlechterung<br />
der eigenen Gesundheit<br />
urteilen die Befragten jedoch reservierter<br />
über das Können des<br />
Arztes. Und wenn kein Vertrauen<br />
zum Arzt vorhanden ist, werden<br />
14 09/2008/121/2 0 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
dessen fachliche Qualitäten weit<br />
überproportional häufig in Frage<br />
gestellt. Ist umgekehrt Vertrauen<br />
vorhanden, beurteilt fast jeder<br />
Zweite den Arzt fachlich mit „sehr<br />
gut“.<br />
17 Prozent (Berlin: 19 %) der<br />
Befragten waren bei einem Arztbesuch<br />
in den letzten zwölf Monaten<br />
mindestens einmal mit<br />
dem Arzt so unzufrieden, dass<br />
sie sich beschweren wollten. Vor<br />
zwei Jahren lag dieser Wert bei<br />
15 Prozent (Berlin: 17 %). Doch<br />
wenn Patienten einen Grund zur<br />
Beschwerde haben, wird diese<br />
überwiegend nicht kommuni-<br />
ziert: 66 Prozent (2006: 64 %) aus<br />
der Gruppe, die ein Beschwerdemotiv<br />
hatten, haben auf die<br />
Beschwerde verzichtet, 4 Prozent<br />
(2006: 6 %) haben sich dagegen<br />
tatsächlich beschwert. Dies<br />
entspricht insgesamt einem Anteil<br />
von 6 Prozent (Berlin: 6 %) aller<br />
Patientinnen und Patienten,<br />
die im letzten Jahr beim Arzt waren.<br />
Einen Grund zur Beschwerde<br />
hatten nach eigenen Angaben<br />
sichtbar mehr jüngere Befragte<br />
im Alter unter 40 Jahren als die<br />
Generation 60 plus. 19 Prozent der<br />
Berufstätigen und 12 Prozent der<br />
Rentner wollten sich beschweren.<br />
Unter GKV-Angehörigen liegt dieser<br />
Anteil bei 18 Prozent, unter<br />
Privatversicherten waren 14 Prozent<br />
so unzufrieden, dass sie eine<br />
Beschwerde in Erwägung gezogen<br />
haben. Ein Beschwerdemotiv hat-<br />
ten ferner 14 Prozent der Befragten,<br />
die im letzten Jahr ausschließlich<br />
bei einem Hausarzt waren, so-<br />
wie 19 Prozent derjenigen mit aus-<br />
schließlichem Facharztkontakt.<br />
Unabhängig von dieser Differenzierung<br />
steigen die Klagen mit der<br />
Anzahl von jährlichen Arztbesuchen<br />
insgesamt. 26 Prozent der<br />
Bürger in einer gesundheitlich<br />
nicht guten, aber jeweils 15 Pro-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 1<br />
Was an der Praxis für den<br />
Patienten wichtig ist<br />
Es gibt verschiedene Kriterien,<br />
der Patienten an einer Pra-<br />
xis große Bedeutung beimessen.<br />
Da sind natürlich vor allem<br />
das Vertrauensverhältnis zum<br />
Arzt und dessen fachliche Kompetenz.<br />
Daneben zählen:<br />
1. Freundlichkeit<br />
Beim Praxisbesuch ist für die<br />
allermeisten Patienten die<br />
menschliche Komponente am<br />
wichtigsten: Wenn – abgesehen<br />
von den fachlichen Fähigkeiten<br />
des Arztes – nach den<br />
beiden wichtigsten Kriterien<br />
beim Praxisbesuch gefragt<br />
wird, entfallen 77 Prozent<br />
(Berlin: 76 %) aller Nennun-<br />
gen auf den Bereich Freundlichkeit<br />
und Zuwendung,<br />
40 Prozent (Berlin: 9 %) auf<br />
kurze Wartezeiten, ebenfalls<br />
40 Prozent auf eine technisch<br />
hochwertige und moderne<br />
Ausstattung, 0 Prozent auf<br />
eine gute Erreichbarkeit der<br />
Praxis und 5 Prozent auf ansprechende<br />
Räumlichkeiten.<br />
2. Wartezeiten<br />
Nach eigenen Angaben haben<br />
1 Prozent (Berlin: 24 %)<br />
aller Befragten, die in den letzten<br />
zwölf Monaten beim Arzt<br />
waren, sofort einen Termin be-<br />
kommen. Bei 18 Prozent (Berlin<br />
1 %) betrug die Wartezeit<br />
für einen Termin beim letzten<br />
Praxisbesuch einen bis drei<br />
Tage. 1 Prozent (Berlin: 8 %)<br />
mussten sich über drei Tage bis<br />
zu zwei bis drei Wochen gedulden.<br />
Bei insgesamt 9 Pro-<br />
zent aller Befragten hat es<br />
länger als drei Wochen gedau-<br />
ert, bis sie einen Arzttermin<br />
erhalten haben. 16 Prozent<br />
(Berlin: 21 %) sind ohne Terminabsprache<br />
in die Praxis<br />
bzw. eine Terminvereinbarung<br />
war nach eigenen Angaben<br />
nicht notwendig. 20 Prozent<br />
(Berlin: 24 %) der Patienten<br />
monierten, dass es ihnen zu<br />
lange gedauert habe, bis ein<br />
Termin frei war.<br />
In der Praxis mussten dann<br />
40 Prozent (Berlin: 2 %) bis<br />
zu 15 Minuten und 58 Pro-<br />
zent (Berlin: 66 %) über 15 Mi-<br />
nuten warten, bis der Arzt<br />
Zeit für sie hatte.<br />
. Wegzeiten<br />
Der Weg zum Arzt ist in der<br />
Regel kurz: Rund zwei von<br />
drei Befragten sind innerhalb<br />
von zehn Minuten beim Arzt.<br />
Konkret taxieren Prozent<br />
(Berlin: 0 %) der Befragten<br />
ihre Wegzeit zur letztbesuchten<br />
Arztpraxis unabhängig<br />
vom Verkehrsmittel auf bis zu<br />
fünf, 2 Prozent (Berlin: 2 %)<br />
auf bis zu zehn, 22 Prozent<br />
(Berlin: 21 %) auf bis zu 20 und<br />
11 Prozent (Berlin: 15 %) auf<br />
über 20 Minuten. Bundesweit<br />
sind Prozent bis zu einer<br />
Stunde zur Arztpraxis unterwegs.<br />
4. Lage der Arztpraxis<br />
Bei der Frage zur Lage der<br />
Arztpraxis – ob näher am<br />
Wohn- oder am Arbeits-<br />
ort – sagen 68 Prozent<br />
(Berlin: 79 %) aller Berufs-<br />
tätigen „näher am Wohnort“<br />
und 14 Prozent (Ber-<br />
lin: 5 %) „näher am Arbeitsort“,<br />
bei 17 Prozent<br />
(Berlin: 15 %) handelt es<br />
sich um die etwa gleiche<br />
Distanz.<br />
15<br />
Praxis & Wirtschaft
Praxis & Wirtschfaft<br />
zent derjenigen in guter oder<br />
sehr guter Verfassung wollten<br />
sich über einen Arzt beschweren.<br />
Wenn Patienten ihre Unzufriedenheit<br />
mit dem Arzt kundtun,<br />
sind die Erfahrungen<br />
bei Beschwerden eher negativ:<br />
52 Prozent aller Befragten, die<br />
ihre Beschwerdeabsicht in die<br />
Tat umgesetzt haben, berichten<br />
von schlechten Erfahrungen,<br />
bei 25 Prozent gab es eine positive<br />
Rückmeldung, bei 18 Prozent<br />
gab es weder in die eine<br />
noch die andere Richtung eine<br />
Reaktion und 5 Prozent machen<br />
hierzu keine Angaben. Damit<br />
hat sich das Feedback von unzufriedenen<br />
Patienten verstärkt:<br />
Vor zwei Jahren haben noch<br />
40 Prozent der Befragten negative<br />
und Prozent positive<br />
Erfahrungen gemacht, wenn sie<br />
sich aus Unzufriedenheit über einen<br />
Arzt beschwert haben.<br />
Einen Arztwechsel aus Unzufriedenheit<br />
haben 11 Prozent (Berlin:<br />
15 %) in den letzten 12 Mo-<br />
naten vorgenommen. C. S.<br />
Nein zum Hausarztvertrag<br />
Der Berufsverband Deutscher<br />
Internisten (BDI) lehnt den<br />
Hausarztvertrag in Baden-<br />
Württemberg ab. Er bewertet<br />
das Argument einer Höherbewertung<br />
der hausärztlichen<br />
Leistung durch eine hohe Fallpauschale<br />
als Lockangebot, mit<br />
dem der Krankenkasse ein<br />
Quantensprung im Hinblick auf<br />
Kontrolle über und Einfluss auf<br />
die Tätigkeit des Hausarztes<br />
gelungen sei. So würden Dia-<br />
gnose-, Leistungs- und Verord-<br />
nungsdaten tagesgenau (on-<br />
line) bei der Managementgesellschaft<br />
erfasst, zusammenge-<br />
führt und in pseudonymisier-<br />
ter Form an die AOK weiterge-<br />
geben. Das ermögliche eine<br />
Einflussmöglichkeit der Kran-<br />
kenkasse in bislang nie da gewesener<br />
Weise. Auch ohne<br />
Kenntnis der Patientendaten<br />
erhalte die Kasse unmittelbaren<br />
Einblick in die gesamte<br />
Tätigkeit des Arztes und habe<br />
ausdrücklich das Recht, künftig<br />
die „Plausibilität von Art<br />
und Umfang der abgerechneten<br />
Leistungen, auch in<br />
Bezug auf die angegebene<br />
Diagnose“, zu prüfen, die Leit-<br />
linienkonformität von Diagnostik<br />
und Verordnungsweise<br />
zu kontrollieren und ggf. auch<br />
zu sanktionieren.<br />
Kritisiert wird auch der hohe<br />
Pauschalisierungsgrad mit Ein-<br />
beziehung nahezu aller Leis-<br />
tungen bei gleichzeitiger Inte-<br />
gration zusätzlicher Leistungs-<br />
positionen (jährlicher Check-<br />
up incl. Labor mit sechs Wer-<br />
ten) und zusätzlicher Leistungs-<br />
zeit (Abendsprechstunde).<br />
Dies bedeute eine Erhöhung<br />
des Dienstleistungsangebotes<br />
bei gleichzeitiger Entwertung<br />
der Einzelleistung und Aufgabe<br />
des Anspruchs auf eine<br />
nachvollziehbare Darstellung<br />
differenzierter, ggf. technisch<br />
unterstützter Diagnostik.<br />
Als gefährlich könne sich auswirken,<br />
dass bei Ausscheiden<br />
eines Arztes aus dem Vertrag,<br />
ob nun aus eigenem Entschluss<br />
oder nach Kündigung durch<br />
die Managementgesellschaft,<br />
die eingeschriebenen Patienten<br />
verloren seien. Warnt der<br />
BDI: „Eine solche Abhängigkeit<br />
von der Krankenkasse ist<br />
nicht akzeptabel.“<br />
16 09/2008/121/2 2 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
Ärztlicher Fortbildungskalender<br />
Für die Mitteilungen tragen die Veranstalter die Verantwortung, die Redaktion übernimmt nur die presserechtliche<br />
Verantwortung.<br />
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass eine kostenlose Veröffentlichung Ihrer Fortbildungsveranstaltung nur möglich ist,<br />
wenn uns Ihre Meldung in der dafür vorgesehenen Form per E-Mail erreicht.<br />
Unter www.berliner-aerzteverlag.de/fortbildung.html finden Sie alle Informationen und den Meldebogen im Microsoft-Word-Format<br />
zur elektronischen Meldung. Vielen Dank!<br />
Abteilung Kardiologie,<br />
Brandenburg Klinik, Bernau<br />
Auskünfte: Brandenburg Klinik<br />
Das rechte Herz im Echo<br />
Referent: Frau Dr. med. Evelin Lieback<br />
Datum: 20. September 2008, 09.00–<br />
14.00 Uhr<br />
Ort: Kursaal der Brandenburg<br />
Klinik, Brandenburgallee 1,<br />
16 21 Bernau<br />
Gebühr: 50,00 EUR<br />
FB-Punkte: 5<br />
Arbeitskreis für Psychotherapie<br />
e. V.<br />
Auskünfte: Arbeitskreis für Psychotherapie,<br />
Tel. 21474678<br />
Intervision (zertifiziert)<br />
Für psychotherapeutisch tätige<br />
ÄrztInnen und PsychologInnen<br />
Referent: Dipl.-Psych. Susanne<br />
Gehlhoff<br />
Datum: 19. September 2008 um<br />
20:15 Uhr<br />
Ort: Arbeitskreis für Psychotherapie<br />
e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />
Wilmersdorf<br />
Gebühr: für Gäste kostenfrei<br />
FB-Punkte:<br />
Sonstiges: Jeden . Freitag im Monat<br />
Intervision (zertifiziert)<br />
Für psychotherapeutisch tätige<br />
ÄrztInnen und PsychologInnen<br />
Referent: Dipl.-Psych. Susanne<br />
Gehlhoff<br />
Datum: 17. Oktober 2008 um<br />
20:15 Uhr<br />
Ort: Arbeitskreis für Psychotherapie<br />
e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />
Wilmersdorf<br />
Gebühr: für Gäste kostenfrei<br />
FB-Punkte:<br />
Sonstiges: Jeden . Freitag im Monat<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2<br />
Berlin-Brandenburgische<br />
Gesellschaft für Schlafmedizin<br />
und Schlafforschung<br />
e. V.<br />
Auskünfte: Dr. Achim Lies, Vivantes<br />
Klinikum Neukölln, Klinik f. Innere<br />
<strong>Medizin</strong> – Pneumologie-Infektiologie<br />
– Schlaflabor<br />
Insomnie: Diagnostik – Differenzialdiagnostik<br />
– Therapie<br />
Referent: Dr. B. Kurella, Prof. Dr. P.<br />
Dorow, Dr. A. Lies<br />
Datum: 01.10.2008; 16. 0–<br />
18. 0 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Neukölln,<br />
Rudower Str. 48, 12 51 Berlin,<br />
Raum 0.085, Erdgeschoss<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
<strong>Berliner</strong> Dopplerkurs<br />
Auskünfte: Frau Kaindlbauer<br />
Interdisziplinärer Grundkurs<br />
Doppler- und Duplex-Sonographie<br />
der Gefäße<br />
Referent: Dr. med. Elke Becker<br />
Datum: 24.–26.10.2008<br />
Ort: NFZB<br />
Gebühr: k. A.<br />
FB-Punkte: Ja<br />
<strong>Berliner</strong> Gesellschaft für Innere<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Auskünfte: Elisabeth Kehrmann<br />
450-513002<br />
Onkologie am Beginn des 21.<br />
Jahrhunderts<br />
Referent: Leitung Prof. Dr. Possinger<br />
Datum: 20.09.2008, 10.00 Uhr–<br />
18.00 Uhr<br />
Ort: Hotel Maritim proArte<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 8<br />
<strong>Berliner</strong> Institut für Psychotherapie<br />
und Psychoanalyse<br />
(BIPP) e. V.<br />
Auskünfte: Sekretariat Frau Magnor<br />
Aus- und Weiterbildung von<br />
Ärzten, Dipl.-Psychologen und<br />
approbierten Dipl.-Psychologen<br />
in tiefenpsychologisch<br />
fundierter und analytischer<br />
Psychotherapie<br />
Referent: Herr Dr. med. Klaus-J.<br />
Lindstedt<br />
Datum: Beginn des Semesters: September<br />
2008<br />
Ort: <strong>Berliner</strong> Institut für Psychotherapie<br />
und Psychoanalyse (BIPP)<br />
e. V., Pariser Str. 44, 10707 Berlin<br />
Gebühr: k. A.<br />
FB-Punkte: Zertifizierung beantragt<br />
<strong>Berliner</strong> Krebsgesellschaft<br />
e. V.<br />
Auskünfte: <strong>Berliner</strong> Krebsgesellschaft<br />
e. V., Robert-Koch-Platz 7,<br />
10115 Berlin, Tel.: 030 2832400, Fax:<br />
030 2824136, www.berlinerkrebsgesellschaft.de<br />
17. Seminar für die Pflegeberufe<br />
in der Onkologie<br />
Referent: Prof. Dr. med. Dr. h. c. G.<br />
Henze<br />
Datum: 17.09.2008<br />
Ort: Hörsaal Kaiserin-Friedrich-Haus,<br />
Robert-Koch-Platz 7,<br />
10115 Berlin<br />
Gebühr: kostenlos<br />
FB-Punkte: –<br />
Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten<br />
<strong>Berliner</strong> Psychoanalytisches<br />
Institut – Karl-Abraham-Institut<br />
Auskünfte: Sabine Cassens, Tel.:<br />
26554918<br />
Balintgruppe für Ärzte und<br />
klinische Psychologen<br />
Referent: Dr. med. Michael Mühlinghaus<br />
Datum: ab Oktober 2006, mittwochs<br />
14-tägig, 20. 0–20.00 Uhr,<br />
Termine beim Veranstalter erfragen<br />
17<br />
Fortbildungskalender
Fortbildungskalender<br />
Ort: BPI, Körnerstr. 11, 10785 Berlin<br />
Gebühr: 220 Euro pro Semester<br />
FB-Punkte:<br />
Brandenburgische Akademie<br />
für Tiefenpsychologie<br />
und analytische Psychotherapie<br />
e. V.<br />
Auskünfte: Dr. med. Roger Kirchner,<br />
Tel. 0355 472845, www.batap.de<br />
Balintgruppenarbeit<br />
Referent: Dr. med. Roger Kirchner<br />
Cottbus, SR Dr. med. Hans Kerber,<br />
Luckenwalde, MR Dr. med. Wolfgang<br />
Loesch, Potsdam, Frieder Pickert,<br />
Frankfurt/Oder, MR Dr.med.<br />
S. Scheerer, DM C. Dietrich, Strausberg,<br />
Rainer Suske, Werneuchen<br />
Doz. Dr. habil. Wolfram Zimmermann,<br />
Bernau<br />
Datum: k. A.<br />
Ort: s. o.<br />
Gebühr: k. A.<br />
FB-Punkte: 5 Punkte/Sitzung<br />
Bundesverband der für die<br />
Berufsgenossenschaften tätigen<br />
Ärzte e. V. (BVBGÄ)<br />
Auskünfte: Marie Recknagel,<br />
3641 3533269, marie.recknagel@conventus.de,www.conventus.de/bvbgae<br />
1. Jahrestagung des Bundesverbandes<br />
der für die Berufsgenossenschaften<br />
tätigen<br />
Ärzte e. V. (BVBGÄ)<br />
Referent: Bönninghoff, Kalbe,<br />
Breuer, Bühren, Siebert, Leitung:<br />
Herr Prof. Dr. med. Felix Bonnaire<br />
Datum: 2. Oktober 2008<br />
Ort: Langenbeck-Virchow-Haus in<br />
Berlin<br />
Gebühr: für D- und H-Ärzte kostenfrei<br />
FB-Punkte: 4<br />
Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Campus Benjamin<br />
Franklin, Klinik für<br />
Anaesthesiologie und operative<br />
Intensivmedizin<br />
Auskünfte: Sekretariat<br />
Neue Erkenntnisse und klinische<br />
Bedeutung des Complex<br />
regionalen Schmerzsyndroms<br />
(CRPS)<br />
Referent: Prof. Dr. Frank Birklein, Universitätsklinik<br />
Mainz, Wissenschaftliche<br />
Leitung: Prof. Christoph Stein<br />
Datum: 07.10.2008, 17. 0 Uhr<br />
Ort: Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Campus Benjamin Franklin,<br />
18<br />
Hindenburgdamm 0, 12200 Berlin<br />
EG, Kursraum 5<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Campus<br />
Virchow-Klinikum, Klinik<br />
für Psychiatrie, Psychosomatik<br />
und Psychotherapie<br />
des Kindes- und Jugendalters,<br />
Prof. Dr. med. Ulrike<br />
Lehmkuhl<br />
Auskünfte: Sekretariat Prof. Dr. Ulrike<br />
Lehmkuhl<br />
INCANT-Studie: Erste Ergebnisse<br />
eines ambulanten Therapieangebotes<br />
für Jugendliche<br />
mit Cannabisproblemen<br />
und deren Angehörige<br />
Referent: A. Gantner (Berlin)<br />
Datum: 24.09.2008<br />
Ort: Hörsaal im Lehrgebäude<br />
der Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />
Augustenburger Platz 1,<br />
1 5 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Hören-Sehen-Blicken-Zählen.<br />
Entwicklung, Defizite und Hilfen<br />
bei Legasthenie, Dyskalkulie,<br />
Aufmerksamkeitsdefizit<br />
Referent: B. Fischer (Berlin)<br />
Datum: 29.10.2008<br />
Ort: Hörsaal im Lehrgebäude<br />
der Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />
Augustenburger Platz 1,<br />
1 5 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Med. Klinik m. S.<br />
Kardiologie und Angiologie<br />
Auskünfte: Frau U. Günther<br />
Transkriptionelle Regulation<br />
von Renin<br />
Referent: PD Dr. med. Ralf Mrowka/PD<br />
Dr. med. T. Dschietzig<br />
Datum: 15.09.2008<br />
Ort: Charité Campus Mitte, Hochhaus,<br />
Konferenzraum B, Charitéplatz<br />
1, 10117 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 1 Pkt.<br />
DEGUM und Gesellschaft<br />
für Gastroenterologie und<br />
Hepatologie Berlin/Brandenburg<br />
e. V.<br />
Auskünfte: Chefarzt Dr. med. Uwe<br />
Gottschalk, Abteilung Innere <strong>Medizin</strong><br />
der Caritas-Klinik Pankow, Breite<br />
Straße 46/47, 13187 Berlin, Te. +49<br />
30 47517-331, Fax: -332, e-mail: uwe.<br />
gottschalk@caritas-klinik-pankow.de<br />
12. <strong>Berliner</strong> SONOTAG<br />
Referent: Dr. U. Gottschalk/Dr. C.<br />
Jenssen<br />
Datum: 27. September 2008<br />
Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Berlin<br />
Mitte, Robert-Koch-Platz 7,<br />
10115 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: Zertifizierung angemeldet<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Manuelle <strong>Medizin</strong> – Ärzteseminar<br />
Berlin (ÄMM) e. V.<br />
Auskünfte: Sekretariat ÄMM, Telefon<br />
030 52279440<br />
Klinisches Praktikum – Manuelle<br />
<strong>Medizin</strong> für Ärzte<br />
Referent: Dr. med. Wolfram Seidel<br />
Datum: 15.09.–17.09.2008<br />
Ort: Sommerfeld<br />
Gebühr: 268,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Osteopathie für Ärzte<br />
Differentialdiagnostische Integrativ-<br />
und Therapiekurse<br />
Lumbopelvine Region DIT 5<br />
Referent: Dr. med. Gabriele Harke<br />
Datum: 19.09.2008–21.09.2008<br />
Ort: Berlin<br />
Gebühr: 480,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Osteopathie für Ärzte<br />
Parietales System P1 Ä – Myofasziale<br />
Techniken an Extremitäten<br />
und Rumpf<br />
Referent: Dr. med. Jörn Hinzmann<br />
Datum: 04.10.–06.10.2008<br />
Ort: Berlin<br />
Gebühr: 480,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sonstiges: Voraussetzung: abgeschlossene<br />
Weiterbildung Chirotherapie/Manuelle<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Osteopathie für Ärzte<br />
Differentialdiagnostische Integrativ-<br />
und Therapiekurse<br />
chronische Erkrankungen<br />
DIT 6<br />
Referent: Dr. med. Gabriele Harke<br />
Datum: 10.10.2008–12.10.2008<br />
Ort: Berlin<br />
Gebühr: 480,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
09/2008/121/2 4 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
Weiterbildungskurse zum Erwerb<br />
der Zusatzbezeichnung<br />
Chirotherapie für Ärzte<br />
Wirbelsäulenkurs Ä2<br />
Referent: MR Dr. med. Bodo Krocker<br />
Datum: 20.10.–26.10.2008<br />
Ort: Berlin<br />
Gebühr: 570,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Manuelle <strong>Medizin</strong>,<br />
Dr.Karl-Sell-Ärzteseminar,<br />
Isny/Neutrauchburg<br />
Auskünfte: Sekretariat der MWE,<br />
Riedstr. 5, 88316 Isny/Neutrauchburg,<br />
Tel.: 07562 97180<br />
Manuelle <strong>Medizin</strong>, Kurs I<br />
Referent: Dr. med. Thiele, J. Lawall<br />
Datum: 11.09.–14.09.08 und<br />
18.09.–21.09.08<br />
Ort: Praxis Chimanos /Schulungsraum<br />
(Eingang Hof re), Kurfürstendamm<br />
61, 10707 Berlin<br />
Gebühr: 705,00 Euro, MWE-bzw.<br />
ÖÄMM Mitgl. 565,00 Euro<br />
FB-Punkte: 69<br />
Sonstiges: Von der Ärztekammer<br />
Berlin anerkannt und zertifiziert<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Schmerztherapie e. V., Rückenzentrum<br />
Am Margrafenpark<br />
Auskünfte: Rückenzentrum Am<br />
Markgrafenpark, Tel.: 030 25899500<br />
Eröffnung des „Schmerzzentrum<br />
Berlin-Mitte“<br />
Referent: Dr. G. Müller-Schwefe/Dr.<br />
U.Marnitz/Dr. L.Weh<br />
Datum: 17.09.2008/16:00 Uhr<br />
Ort: Rückenzentrum am Markgrafenpark,<br />
Markgrafenstr. 19;<br />
10969 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 FB-Punkte<br />
DRK Kliniken<br />
Berlin|Westend, Klinik für<br />
Innere <strong>Medizin</strong> Schwerpunkt<br />
Kardiologie<br />
Auskünfte: Dr. R. Schoeller, Tel.<br />
030 3035-4305<br />
Kardiologie im Alter<br />
Referent: Prof. Dr. H. H. Dickhuth,<br />
Freiburg; Prof. Dr. R. Kreutz, Berlin;<br />
Prof. Dr. M. Oeff, Brandenburg;<br />
Prof. Dr. V. Regitz-Zagrossek, Berlin;<br />
Dr. R. Schoeller, Berlin; Prof.<br />
Dr. T. Walther, Leipzig; Leitung: Dr.<br />
Ralph Schoeller<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 5<br />
Datum: 15.10.2008<br />
Ort: Großer Hörsaal der DRK Kliniken<br />
Berlin|Westend, Spandauer<br />
Damm 1 0, 14050 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: Die Fortbildung ist bei<br />
der Ernst von Bermann-Akademie<br />
zur Zertifizierung angemeldet.<br />
Prof. Dr. Hans Konrad Eichhorn<br />
Auskünfte: Prof.Dr. Eichhorn,<br />
Mauerstr. 31, 14806 Belzig, Tel.:<br />
033841 30172, Fax.: 033841 30173,<br />
Dr.Hans.Eichhorn@t-online.de<br />
Psychosomatik-Kursus<br />
(80 Stunden)<br />
Referent: Prof.Dr.Hans Konrad<br />
Eichhorn<br />
Datum: Beginn am 11.10.2008<br />
Ort: Berlin - Mitte<br />
Gebühr: 990 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sonstiges: Nur Wochenendtage<br />
Epilepsie-Zentrum Berlin-<br />
Brandenburg am Evangelischen<br />
Krankenhaus Königin<br />
Elisabeth Herzberge<br />
Auskünfte: Frau Cordula Hegemann<br />
unter 030 5472-3501<br />
Epilepsie Kolloquium<br />
„Notfallbehandlung in der<br />
Epileptologie“<br />
Referent: Univ. Dozent Dr. Eugen<br />
Trinka, Innsbruck, Wissenschaftlicher<br />
Leiter: Prof. Dr. H.-J. Meencke,<br />
EZBB<br />
Datum: 10.09.2008, 18:00 Uhr<br />
Ort: Hotel Steigenberger Berlin,<br />
Los Angeles Platz 1, 10789 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 FB-Punkte der Ärztekammer<br />
Berlin, 2 FB Dt. Gesellschaft<br />
f. Epileptologie e. V.<br />
Epilepsie Kolloquium<br />
„Medikamentöse Behandlung<br />
der Epilepsien: Ansetzen<br />
leichter als Absetzen“<br />
Referent: Prof. Dr. med. Hajo<br />
Hamer, Marburg, Wissenschaftlicher<br />
Leiter: Prof. Dr. H.-J. Meencke,<br />
EZBB<br />
Datum: 08.10.2008, 18:00 Uhr<br />
Ort: Hotel Steigenberger Berlin,<br />
Los Angeles Platz 1, 10789 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 FB-Punkte der Ärztekammer<br />
Berlin, 2 FB Dt. Gesellschaft<br />
f. Epileptologie e. V.<br />
Evangelische Lungenklinik<br />
Berlin (ELK)<br />
Auskünfte: Prof. Dr. Christian Grohé,<br />
Chefarzt der Pneumologischen Klinik,<br />
Telefon 030 94802-112, E-Mail:<br />
christian.grohe@elk-berlin.de<br />
Kontroversen in der schlafmedizinischen<br />
Therapie<br />
Referent: Prof. Dr. med. Winfried J.<br />
Randerath, Institut für Pneumologie<br />
an der Universität Witten/Herdecke/Klinik<br />
für Pneumologie und<br />
Allergologie/Zentrum für Schlafund<br />
Beatmungsmedizin im Krankenhaus<br />
Bethanien, Solingen, Leitung:<br />
Prof. Dr. Christian Grohé,<br />
Chefarzt der Pneumologischen Klinik<br />
der ELK<br />
Datum: 17.09.2008, 16 Uhr<br />
Ort: Evangelische Lungenklinik<br />
Berlin, Lindenberger Weg 27,<br />
Haus 207, Konferenzraum<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten.sek.pneumologie@elkberlin.de<br />
Ambulante und stationäre<br />
pulmonale Rehabilitation<br />
Referent: Dr. med. Susanne Pelzer,<br />
Sana Kliniken Sommerfeld,<br />
Rehabilitationsklinik für Orthopädie<br />
und Pneumologie, Leitung:<br />
Prof. Dr. Christian Grohé, Chefarzt<br />
der Pneumologischen Klinik<br />
der ELK<br />
Datum: 15.10.2008, 16 Uhr<br />
Ort: Evangelische Lungenklinik<br />
Berlin, Lindenberger Weg 27,<br />
Haus 207, Konferenzraum<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sonstiges: Um Anmeldung wird gebeten.sek.pneumologie@elk-berlin.de<br />
Evangelisches Zentrum für<br />
Altersmedizin Potsdam<br />
Auskünfte: Dr. Michael Schneider,<br />
0331 2777-0<br />
Delir bei Demenz<br />
Referent: Herr Dr. Kratz, Oberarzt<br />
des Funktionsbereiches Gerontopsychiatrie<br />
in der Klinik für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Psychosomatik<br />
des Ev. Krankenhauses<br />
Königin Elisabeth Herzberge Berlin,<br />
Leitung: Frau PD Dr. Lenzen-<br />
Großimlinghaus<br />
Datum: 01.10.2008, 16:00–18:00<br />
Ort: Konferenzraum im Evangelischen<br />
Zentrum für Altersmedizin,<br />
Weinbergstraße 18/19, 14467 Potsdam<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
19<br />
Fortbildungskalender
Fortbildungskalender<br />
Anämie im Alter<br />
Referent: Herr Prof. Dr. Späth-<br />
Schwalbe, Chefarzt der Klinik für<br />
Innere <strong>Medizin</strong>, Schwerpunkt Hämatologie,<br />
Onkologie und Gastroenterologie,<br />
Palliativmedizin, Vivantes<br />
Klinikum Berlin-Spandau<br />
(angefragt), Leitung: Frau PD Dr.<br />
Lenzen-Großimlinghaus<br />
Datum: 05.11.2008, 16:00–18:00<br />
Ort: Konferenzraum im Evangelischen<br />
Zentrum für Altersmedizin,<br />
Weinbergstraße 18/19, 14467 Potsdam<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Fliedner Klinik Berlin<br />
Auskünfte: k. A.<br />
„Warum schlafen wir? Und<br />
wenn nicht?“<br />
– Aktuelle Therapieoptionen –<br />
Referent: Prof. Dr. med. Jürgen<br />
Staedt<br />
Datum: Mittwoch, 10. September<br />
um 17:00 Uhr<br />
Ort: Fliedner Klinik Berlin; Charlottenstraße<br />
65; 10117 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Fortbildungsakademie Psychosomatische<br />
<strong>Medizin</strong><br />
(FAP) der DGPM<br />
Auskünfte: Karin Mack, DGPM Geschäftsstelle<br />
Körperliche Beschwerden<br />
ohne Organbefund (Somatoforme<br />
Störungen)<br />
Referent: Prof. Dr. K. Fritzsche, Wissenschaftliche<br />
Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />
Datum: 20.09.2008<br />
Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />
Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />
80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />
1 0,00 Euro<br />
FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />
Essstörungen<br />
Referent: Dr. M. Schwab, Wissenschaftliche<br />
Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />
Datum: 04.10.2008<br />
Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />
Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />
80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />
1 0,00 Euro<br />
FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />
Einführung in die Sexualanamnese<br />
und in Diagnostik<br />
sowie Behandlung sexueller<br />
Funktionsstörungen<br />
Referent: Dr. D. Goecker, Wissenschaftliche<br />
Leitung: Dr. D. Bodenstein<br />
Datum: 18.10.2008<br />
Ort: Jägerstr. 51, 10117 Berlin<br />
Gebühr: Für DGPM Mitglieder<br />
80,00 Euro; für Nicht-Mitglieder<br />
1 0,00 Euro<br />
FB-Punkte: 9 Punkte beantragt<br />
Geriatrische Akademie<br />
Brandenburg e. V.<br />
Auskünfte: Karin Frase, info@<br />
geriatrie-brandenburg.de, www.<br />
geriatrie-brandenburg.-de<br />
Aktivierende und Rehabilitative<br />
Pflege in der Geriatrie<br />
Referent: CA Dr. Rainer Neubart<br />
Datum: 11.–14.September 2008,<br />
1 .–14. Dezember 2008<br />
Ort: Ev. Krankenhaus Woltersdorf<br />
Gebühr: 600,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sterbebegleitung<br />
Referent: Superintendent i. R.<br />
Günter Kuhn<br />
Datum: 16. September 2008 9:00–<br />
16: 0 Uhr, 14. Oktober 2008 9:00–<br />
16: 0 Uhr<br />
Ort: Ev. Krankenhaus Woltersdorf<br />
Gebühr: 100,00 Euro<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Gesellschaft für Gastroenterologie<br />
und Hepatologie<br />
in Berlin und Brandenburg<br />
e. V.<br />
Auskünfte: Sekretariat von Prof. Dr.<br />
T. Berg: Sekretariat: 450553072<br />
Präsentation interessanter<br />
Fallberichte<br />
Referent: PD Dr. W. Heise, Dr. M.<br />
Biermer, Prof. Dr. H. Lübke, Leitung:<br />
Prof. Dr. Berg, Prof. Dr. Zeitz<br />
Moderation: Prof. Dr. med. Müller-<br />
Lissner<br />
Datum: 24.9.08, Zeit: 18 Uhr bis<br />
19. 0 Uhr<br />
Ort: Hörsaal des Langenbeck-<br />
Virchow-Haus GbR, Luisenstraße<br />
58/59, 10117 Berlin<br />
Gebühr: ––<br />
FB-Punkte: 2<br />
Institut für Traumatherapie<br />
Oliver Schubbe<br />
Auskünfte: Tel.: +49 (0)30 4642185,<br />
E-Mail: Info@traumatherapie.de,<br />
Telefonzeiten: Di. 10–12 Uhr und<br />
Do. 16–18 Uhr, www.traumatherapie.de<br />
Dreiteiliger EMDR-Kurs<br />
Referent: Dipl.-Psych. Claudia Erdmann<br />
Datum: 1. EMDR-Grundkurs,<br />
11./12.10.08, 2. EMDR-Praxiskurs,<br />
1 ./14.12.08, . EMDR-Fortgeschrittenenkurs,<br />
14./15.02.09<br />
Ort: Institut für Traumatherapie<br />
Oliver Schubbe, Carmerstr. 10,<br />
1062 Berlin<br />
Gebühr: dreiteiliger EMDR-Kurs:<br />
999 Euro<br />
FB-Punkte: 48 (pro Wochenende<br />
16 FE)<br />
Sonstiges: Der EMDR-Kurs kann<br />
nur als Ganzes gebucht werden.<br />
Chronischer Schmerz und<br />
EMDR<br />
Referent: Dipl.-Psych. Claudia Erdmann<br />
Datum: 25./26.10.08<br />
Ort: Institut für Traumatherapie<br />
Oliver Schubbe, Carmerstr. 10,<br />
1062 Berlin<br />
Gebühr: 296 Euro<br />
FB-Punkte: 16 FE<br />
Kaiserin-Friedrich-Stiftung<br />
für das ärztliche Fortbildungswesen<br />
Auskünfte: Christine Schroeter, Kaiserin-Friedrich-Stiftung,<br />
Robert-<br />
Koch-Platz 7, 10115 Berlin, Tel.<br />
030 30888-920; Fax: 030 30888-926;<br />
e-mail: kfs@kaiserin-friedrich-stiftung.de<br />
37. Symposion für Juristen<br />
und Ärzte: <strong>Medizin</strong>rechtliche<br />
Probleme des Maßregelvollzugs<br />
Referent: Wissenschaftliche Leitung:<br />
Prof. Dr. J. Hammerstein,<br />
Prof. Dr. H.-L. Kröber, Dr. M. Möllhoff-Mylius<br />
Datum: 10./11.10.08<br />
Ort: Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz<br />
7, 10115 Berlin<br />
Gebühr: 150,– Euro<br />
FB-Punkte: 1 Punkte<br />
Klinik am See, Rüdersdorf<br />
Auskünfte: Annett Salzwedel, Tel.:<br />
033638 78-623, Fax: 033638 78-624,<br />
e-mail: annett.salzwedel@klinikamsee.com<br />
Aktuelle Konzepte bei Herzklappenerkrankungen<br />
Aortenklappenerkrankungen,<br />
Mitralklappenerkrankungen,<br />
Langfristige Betreuung Klappenerkrankter<br />
Referent: Prof. Dr. med. Heinz Völler<br />
Datum: 1 . September 2008<br />
Ort: Rüdersdorf bei Berlin<br />
20 09/2008/121/2 6 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 7 (Kategorie A)<br />
<strong>Medizin</strong>ische Klinik mit<br />
Schwerpunkt Kardiologie,<br />
Campus Virchow-Klinikum<br />
und Campus Berlin-Buch<br />
der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, Franz-Volhard-Kinik,<br />
HELIOS Klinikum<br />
Berlin-Buch<br />
Auskünfte: Sekretariat Prof. Dr. Rainer<br />
Dietz, Telefon:<br />
(030) 450 553-752/742, Fax:<br />
(030) 450 553-949, http://www.<br />
charite.de/kardiologie<br />
Kardiologischer Mittwoch:<br />
„ESC-Highlights 2008: Bericht<br />
vom Münchner Kongress der<br />
European Society of Cardiology<br />
2008“<br />
Referent: Dr. med. Stephan Beckmann<br />
(Kardiologische Praxis am<br />
Kulturforum) und Prof. Dr. med.<br />
Martin Möckel (Kardiologie CVK,<br />
Charité), Leitung: Prof. Dr. med.<br />
Rainer Dietz<br />
Datum: Mittwoch, 10. September<br />
2008, 18.00 Uhr<br />
Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />
Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />
Eingang „Glashalle“<br />
Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />
FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />
sind beantragt)<br />
Kardiologischer Mittwoch:<br />
„Interventioneller Herzklappenersatz“<br />
Referent: Priv.-Doz. Dr. med. Wolfgang<br />
Bocksch (Kardiologie CVK,<br />
Charité) und Dr. med. Christoph<br />
Ewert (Kardiologische Praxisgemeinschaft,<br />
1 585 Berlin), Leitung:<br />
Prof. Dr. med. Rainer Dietz<br />
Datum: Mittwoch, 01. Oktober<br />
2008, 18.00 Uhr<br />
Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />
Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />
Eingang „Glashalle“<br />
Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />
FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />
sind beantragt)<br />
Kardiologischer Mittwoch:<br />
„Neue Wege in der Hypertoniebehandlung“<br />
Referent: Priv.-Doz. Dr. med. Ralf<br />
Dechend (Kardiologie CBB, Charité,<br />
Franz-Volhard-Klinik, HE-<br />
LIOS Klinikum Berlin-Buch) und Dr.<br />
med. Lars Hennig (Kardiologische<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 7<br />
Praxis an der Schlossstraße, 1216<br />
Berlin), Leitung: Prof. Dr. med.<br />
Rainer Dietz<br />
Datum: Mittwoch, 05. November<br />
2008, 18.00 Uhr<br />
Ort: Charité, Campus Virchow-Klinikum,<br />
Mittelallee 10, Hörsaal 6,<br />
Eingang „Glashalle“<br />
Gebühr: Keine Gebühr, freier Eintritt<br />
FB-Punkte: 2 (zwei Fortbildungspunkte<br />
sind beantragt)<br />
PD Dr. med. H. Mellerowicz<br />
Auskünfte: C. Peter, 030 8102-1935<br />
Aufbaukurs Sonographie der<br />
Säuglingshüfte<br />
Referent: PD Dr. med. H. Mellerowicz<br />
Datum: 17.10.2008–18.10.2008<br />
Ort: HELIOS Klinikum Emil von<br />
Behring, Klinik für Kinderorthopädie,<br />
Gimpelsteig 9, 14165 Berlin<br />
Gebühr: 50,00 Euro<br />
FB-Punkte: 25 Punkte<br />
Norddeutsches Kollegium<br />
für Energetische Psychologie<br />
Auskünfte: Astrid Vlamynck, Tel.<br />
8815251<br />
Informations-Abend: Am<br />
liebsten geht es mir gut. Belastungen<br />
und Selbstsabotage<br />
reduzieren mit Energetischer<br />
Psychotherapie.<br />
Referent: Astrid Vlamynck<br />
Datum: Mo. 15.9. 19.00h<br />
Ort: Praxis für integrative Therapie,<br />
Grolmanstr. 51 (Nähe Savignyplatz)<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: keine<br />
Sonstiges: Anmeldung!<br />
Zertifizierte Fortbildung: Energy<br />
Psychology® – Grundkurs<br />
sanft und effizient, multisensorische<br />
Therapie von Belastungsstörugen<br />
Referent: Astrid Vlamynck<br />
Datum: Fr. + Sa. 26./27.9. 1 .00–<br />
20 h/10–18 h<br />
Ort: Praxis für integrative Therapie,<br />
Grolmanstr. 51 (Nähe Savignyplatz)<br />
Gebühr: inkl. Supervision 25 Fortbildungseinheiten<br />
FB-Punkte: beantragt<br />
Sonstiges: Anmeldung erbeten<br />
Reha-Zentrum Seehof, Abt.<br />
VT und Psychosomatik, Teltow<br />
Auskünfte: Herr Prof. Dr. M. Linden,<br />
Tel.: 03328 345-678<br />
Wissenschaftliche Tagung<br />
Psychoreaktive Störungen<br />
und Anpassungsstörungen<br />
Neue diagnostische Ansätze<br />
in der psychosomatischen Rehabilitation<br />
Referent: Dr. C. Korsukéwitz, Prof.<br />
Dr. A. Diefenbacher, Prof. Dr. H.<br />
Znoj, Dr. J.-A. Stephan, B. Muschalla,<br />
Prof. Dr. H.-D. Deter, B. Lieberei,<br />
M. Hanisch, M. Warnke, Prof.<br />
Dr. S. Barnow, M. Vilain, Dr. B. Geiselmann,<br />
Prof. Dr. W. Müller-Fahrnow,<br />
Prof. Dr. A. Heinz, Prof.Dr. D.<br />
Hellhammer, Leitung: Prof. Dr. M.<br />
Linden<br />
Datum: 1 . September 2008, 10.00–<br />
18. 0 Uhr<br />
Ort: Reha-Zentrum Seehof,<br />
1451 Teltow, Lichterfelder Allee 55<br />
Gebühr: nein<br />
FB-Punkte: beantragt bei: Landesärztekammer<br />
Brandenburg und<br />
Ostdeutsche-Psychotherapeuten-<br />
Kammer<br />
Sonstiges: Anmeldung bitte bis<br />
12.09.2008<br />
Dr. med. Sebastian Schildbach,<br />
FA f. Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, FA f. Psychotherapeutische<br />
<strong>Medizin</strong><br />
Auskünfte: Kerstin Sawade, Tel.<br />
030 7446256 oder E-Mail: ker-sawade@<br />
versanet.de<br />
Laufende Balintgruppe 2008<br />
Referent: Dr. Sebastian Schildbach<br />
Datum: 17.09., 01.10., 15.10.,<br />
29.10., 12.11., 26.11., 10.12.<br />
Ort: Südstern 4, 10961 Berlin-<br />
Kreuzberg<br />
Gebühr: 25 Euro/Termin<br />
FB-Punkte: drei CME-Punkte<br />
Sonstiges: jeweils von 20.00–<br />
21. 0 h<br />
Vivantes, Humboldt-Klinikum<br />
Auskünfte: Frau Elvira Zizic, Telefon:<br />
030 13012-2093<br />
Behandlung von russischsprachigen<br />
Migranten am Beispiel<br />
von jüdischen Flüchtlingen<br />
aus der GUS Staaten. Was ist<br />
dabei anders?<br />
Referent: Marina Chernivsky, Dipl.-<br />
Psych.<br />
Datum: 17.09.2008<br />
Ort: Vivantes, Humboldt-Klinikum,<br />
Bibliothek, Raum 01, Am Nordgraben<br />
2, 1 509 Berlin<br />
21<br />
Fortbildungskalender
Fortbildungskalender<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 (<strong>Berliner</strong> Ärztekammer)<br />
Vivantes Klinikum Am Urban/im<br />
Friedrichshain, Klinik<br />
für Innere <strong>Medizin</strong> –<br />
Kardiologie, Allgemeine<br />
Innere <strong>Medizin</strong> und konservative<br />
Intensivmedizin<br />
Auskünfte: Dr. med. Michael Wiedemann,<br />
Telefon: (030) 130 22 51 00,<br />
Fax: (030) 130 22 51 04, E-Mail:<br />
michael.wiedemann@vivantes.de<br />
Mitralvitien<br />
Referent: Dr. T. Freund, Wiss. Leitung:<br />
Prof. Dr. med. D. Andresen<br />
Datum: 19.09.2008, 14:00 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />
1, 10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />
Erkrankungen der Carotisgefäße<br />
Referent: Dr. S. Müller, Wiss. Leitung:<br />
Prof. Dr. med. D. Andresen<br />
Datum: 10.10.2008, 14:00 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />
1, 10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />
Schlaganfall – moderne Diagnostik<br />
und Therapie<br />
Referent: n. n., Wiss. Leitung: Prof.<br />
Dr. med. D. Andresen<br />
Datum: 24.10.2008, 14:00 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />
1, 10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />
22<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt)<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Jahresbezug 60 Euro, Bestellungen bei Verlag und Buchhandel. Abonnementpreis<br />
für <strong>Medizin</strong>studenten gegen Nachweis 0 Euro. Bestellungen<br />
nur beim Verlag. Das Abonnement kann unter Einhaltung der<br />
Frist von einem Monat zum Jahresende gekündigt werden. Nichterscheinen<br />
infolge höherer Gewalt, Streik oder dgl. berechtigt nicht zu<br />
Ansprüchen gegen den Verlag.<br />
Konto: <strong>Berliner</strong> Bank (BLZ 10020000), Konto 591912700<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Berlin-Charlottenburg.<br />
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages statthaft.<br />
Sämtliche Rechte, insbesondere das Recht der Verbreitung sowie auf<br />
Übersetzung in Fremdsprachen, für alle Beiträge vorbehalten. Mit Namen<br />
gekennzeichnete Artikel brauchen mit der Meinung der Redaktion<br />
nicht übereinzustimmen.<br />
Druck: Erhardi-Druck, Regensburg<br />
Diagnostik und aktuelle Therapie<br />
der Sepsis<br />
Referent: Dr. A. Uhrig, Wiss. Leitung:<br />
Prof. Dr. med. D. Andresen<br />
Datum: 07.11.2008, 14:00 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Teamraum der Kardiologie, Dieffenbachstr.<br />
1, 10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2<br />
Sonstiges: Anmeldung erforderlich<br />
Vivantes Klinikum Am<br />
Urban, Klinik für Innere <strong>Medizin</strong><br />
– Gastroenterologie<br />
und Gastrointestinale Onkologie,<br />
Prof. Dr. med. H.<br />
Scherübl<br />
Auskünfte: Prof. Dr. H. Scherübl,<br />
Chefarzt der Klinik für Innere <strong>Medizin</strong><br />
– Gastroenterologie und Gastrointestinale<br />
Onkologie<br />
Fortbildungsreihe der Klinik<br />
für Innere <strong>Medizin</strong><br />
Aktuelle Themen der Gastroenterologie/Hepatologie,<br />
Stoffwechsel und Infektiologie<br />
Thema: Benigne Lebertumore<br />
Referent: Frau Dr. W. Ring, Leitung:<br />
Prof. Dr. med. H. Scherübl,<br />
Chefarzt<br />
Datum: 18.09.2008<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Besprechungsraum der Endoskopie,<br />
1. Etage, Dieffenbachstr. 1,<br />
10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 Fortbildungspunkte<br />
Fortbildungsreihe der Klinik<br />
für Innere <strong>Medizin</strong><br />
Aktuelle Themen der Gastroenterologie,<br />
Hepatologie,<br />
GI Onkologie, Stoffwechselkrankheiten<br />
und Infektiologie<br />
Thema: Management von kolorektalen<br />
Polypen – S3 Leitlinie<br />
2008<br />
Referent: Herrn OA Dr. med. J.<br />
Steinberg, Leitung: Prof. Dr. med.<br />
H. Scherübl, Chefarzt<br />
Datum: 16.10.2008<br />
Ort: Vivantes Klinikum Am Urban,<br />
Besprechungsraum der Endoskopie,<br />
1. Etage, Dieffenbachstr. 1,<br />
10967 Berlin<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: 2 Fortbildungspunkte<br />
Vivantes Klinikum Neukölln.<br />
Klinik f. Innere <strong>Medizin</strong><br />
– Pneumologie und Infektiologie-Thoraxzentrum<br />
Auskünfte: Prof. Dr. med. Wulf Pankow,<br />
OA A. Lies, Tel.: 030 130 142031<br />
Nicht-invasive Beatmung<br />
(NIV) und Sauerstoff-Langzeittherapie<br />
Referent: Prof. Dr. med. Wulf Pankow<br />
Datum: 17.09.2008, 16–19 Uhr<br />
Ort: Vivantes Klinikum Neukölln,<br />
Rudower Str. 48, 12 51 Berlin,<br />
Raum 0.085, Erdgeschoss<br />
Gebühr: keine<br />
FB-Punkte: beantragt bei der ÄK<br />
Berlin<br />
Astrid Vlamynck<br />
Auskünfte: Astrid Vlamynck, Tel.<br />
8815251<br />
Bonding-Psychotherapie –<br />
love in action-Bindungstherapie<br />
Referent: Astrid Vlamynck<br />
Datum: Di 9.09.08, 19.45 UHR<br />
Ort: MAUZ Paul-Linke-Ufer 9/40<br />
Gebühr: nach Absprache<br />
FB-Punkte: nicht beantragt<br />
Sonstiges: Anmeldung erbeten<br />
Die Herstellung und Vervielfältigung zu internem Gebrauch ist in beschränktem<br />
Umfang (bis zu 0 Exemplaren) gestattet. Für die Anfertigung<br />
von Vervielfältigungen ebenso wie die Veröffentlichung in elektronischen<br />
Medien ist die Genehmigung des Verlages erforderlich.<br />
Rücksendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt, wenn ein adressierter<br />
Umschlag mit Rückporto beigefügt wurde. Mit der Übersendung<br />
des Manuskripts räumt der Einsender dem Verlag für die Dauer<br />
des urheberrechtlichen Schutzes auch das Recht ein, die photomechanische<br />
Vervielfältigung eines Beitrages zum innerbetrieblichen<br />
Gebrauch zu genehmigen. Es werden nur solche Manuskripte angenommen,<br />
die an anderer Stelle weder veröffentlicht noch gleichzeitig<br />
angeboten sind. Bei Briefen an die Redaktion wird das Einverständnis<br />
des Absenders zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt,<br />
wenn nicht gegenteilige Wünsche besonders zum Ausdruck<br />
gebracht wurden. Für Bücher, die unaufgefordert zur Besprechung<br />
eingesandt werden, übernimmt der Verlag keine Gewähr. Die<br />
Redaktion behält sich vor, Manuskripte ohne Rücksprache zu kürzen<br />
und umzuschreiben.<br />
09/2008/121/2 8 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
Originalia<br />
Besonderheiten in der Diagnostik und Therapie psychischer<br />
Erkrankungen bei Menschen mit geistiger Behinderung<br />
Christoph Schade, Tanja Sappok, Albert Diefenbacher<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
leiden signifikant häufi-<br />
ger unter psychischen Erkrankungen<br />
(Lund, 1985; Cooper, 2007).<br />
Diese Erkrankungen werden auf<br />
Grund verschiedener Faktoren<br />
häufig nicht oder erst spät erkannt.<br />
Daher stellt die Diagnostik<br />
und Therapie besondere Herausforderungen<br />
an die ambulanten<br />
und stationären Behandler<br />
(Ryan, 2001; Dosen, 2002). Im<br />
Folgenden soll dieses Problem<br />
und die Herangehensweise zur<br />
Lösung in der Spezialambulanz<br />
des Behandlungszentrums für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung<br />
und psychischer Erkrankung<br />
dargestellt werden. Das Be-<br />
handlungszentrum ist Teil der<br />
Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik<br />
des Evangelischen Krankenhauses<br />
Königin Elisabeth Herzberge<br />
in Berlin.<br />
Hintergrund<br />
Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation<br />
ist geisti-<br />
ge Behinderung die unvollständige<br />
Entwicklung geistiger Fä-<br />
higkeiten vor dem 18. Lebensjahr.<br />
Besonders Fertigkeiten, die zum<br />
Intelligenzniveau beitragen (Kognition,<br />
Sprache, motorische und<br />
soziale Fähigkeiten) sind dabei<br />
beeinträchtigt.<br />
Es kann davon ausgegangen<br />
werden, dass allein in Deutschland<br />
400 000 geistig behinderte Menschen<br />
leben (vgl. Lehmkuhl, 2004).<br />
Dabei handelt es sich bei dem<br />
weitaus größten Teil der betroffenen<br />
Menschen um eine leich-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/2 9<br />
te Intelligenzminderung (nach<br />
Herbst und Baird, 1982), bei etwa<br />
10 Prozent der Betroffenen liegt<br />
eine mittelschwere und bei bis<br />
7 Prozent eine schwere Intelligenzminderung<br />
vor. Von einer<br />
schwersten Intelligenzminderung<br />
sind 1 bis 2 Prozent betroffen.<br />
Aktuelle Ergebnisse der Arbeitsgruppe<br />
um Cooper (2007) zeig-<br />
ten eine Prävalenz psychischer<br />
Erkrankungen von 22 Prozent bei<br />
Menschen mit geistiger Behinde-<br />
rung. Trotz des erhöhten Auftretens<br />
psychischer Erkrankungen,<br />
sind die gleichen psychiatrischen<br />
Diagnosen wie in der Normalbe-<br />
völkerung vorherrschend. So wa-<br />
ren in dieser Untersuchung die<br />
affektiven Erkrankungen mit fast<br />
7 Prozent am häufigsten, es folgten<br />
psychotische Störungen und<br />
Angsterkrankungen. Deutlich sel-<br />
tener waren organische psychische<br />
Störungen oder Persönlich-<br />
keitsstörungen (ca. 1 Prozent). Ein<br />
erhöhtes Vorkommen zeigten auch<br />
Autismus-Spektrumstörungen.<br />
Diagnostische Besonderheiten<br />
Die erhöhte Basisrate auffälligen<br />
Verhaltens bei intelligenzgeminderten<br />
Menschen kann zu<br />
Problemen bei der Diagnostik<br />
psychopathologischer Phänomene<br />
führen. Dabei gilt, dass die<br />
diagnostische Unsicherheit mit<br />
dem Schweregrad der geistigen<br />
Behinderung wächst.<br />
Folgende Punkte erschweren die<br />
Diagnostik besonders:<br />
• vermindertes Sprachverständnis<br />
und sprachliches Ausdrucksvermögen<br />
• unzulängliche anamnestische<br />
Datenlage<br />
• beeinträchtigte Introspektionsfähigkeit<br />
• Modifikation der Ausdrucksgestalt<br />
„üblicher“ psychiatrischer<br />
Symptomatik<br />
• Operationalisierte Verfahren<br />
können nur begrenzt eingesetzt<br />
werden<br />
• mangelhafte Abklärung der<br />
genetischen Aspekte<br />
Eines der häufigsten Probleme<br />
in der Diagnostik ist das Phänomen<br />
des „diagnostic overshadowing“<br />
(Reiss und Szyszko, 198 ).<br />
Man versteht darunter, dass auffällige<br />
Verhaltensmuster geistig<br />
Behinderter „als normal im Rahmen<br />
der geistigen Behinderung“<br />
oder als „typisch für eine geistige<br />
Behinderung“ erachtet wer-<br />
den. Darüber hinaus kann eine<br />
Vielzahl von körperlichen Erkrankungen<br />
verschiedenste psy-<br />
chische Symptome hervorrufen<br />
und eine psychiatrische Erkran-<br />
kung vortäuschen. Daher stellt<br />
eine gründliche somatische Abklärung<br />
die Voraussetzung für<br />
eine psychiatrische Diagnosestellung<br />
dar. In folgender Kasuistik<br />
soll dieses Problem beispielhaft<br />
dargestellt werden.<br />
Kasuistik<br />
Herr G. ist 22 Jahre alt, hat eine<br />
schwere geistige Behinderung<br />
und leidet an einer paranoiden<br />
Schizophrenie. Darüber hinaus<br />
besteht eine hochgradige<br />
Hörminderung bds. Er lebt in einer<br />
vollstationären Einrichtung<br />
der Behindertenhilfe.<br />
2<br />
<strong>Medizin</strong>
<strong>Medizin</strong><br />
In der Wohngruppe zeigen sich<br />
immer wieder auto-, sach- und<br />
fremdaggressive Verhaltensauffä<br />
lligkeiten. So schlägt der Patient<br />
immer wieder mit dem Kopf ge-<br />
Ambulante Skillsgruppe in der Spezialambulanz des BHZ<br />
gen die Wand und sich selbst<br />
an den Kopf. Er greift ihn betreuende<br />
Personen an den Hals<br />
oder in das Gesicht. Diese Verhaltensauffälligkeiten<br />
treten bei<br />
Wunschversagen, aber auch ohne<br />
erkennbaren Grund auf. Nach<br />
dem sich die beschriebene Symptomatik<br />
deutlich gesteigert hatte,<br />
erfolgte von September bis<br />
Dezember 2007 eine vollstationäre<br />
psychiatrische Behandlung<br />
im Behandlungszentrum des<br />
Evangelischen Krankenhauses<br />
Königin Elisabeth Herzberge. In<br />
umfangreichen paraklinischen<br />
Untersuchungen (Labor, CCT,<br />
Abdomensonographie, Schilddrüsensonographie,Ösophagogastroduodenoskopie,<br />
EKG usw.)<br />
zeigte sich kein wegweisender<br />
somatischer Befund. Zunächst<br />
wurde auch das Vorliegen einer<br />
Migräne diskutiert. Probatorische<br />
Behandlungsversuche brachten<br />
jedoch keine durchgreifende<br />
Besserung. Letztendlich wur-<br />
de von einer Exazerbation der<br />
bereits vorbeschriebenen para-<br />
24<br />
noid-halluzinatorischen Schizo-<br />
phrenie ausgegangen. Neurolep-<br />
tische Behandlungsversuche mit<br />
Olanzapin und in der Folge<br />
Haloperidol blieben ohne aus-<br />
Bild: Elbracht, Bethel<br />
reichenden Effekt, so dass die<br />
Einstellung auf Clozapin erfolgte<br />
(500 mg/täglich). Ergänzend erhielt<br />
er 100 mg Melperon sowie<br />
2 mg Tavor tgl. Hierunter gingen<br />
im stationären Bereich die<br />
Verhaltensauffälligkeiten zurück,<br />
so dass Herr G. auch in den stati-<br />
onsassoziierten Tagesförderbereich<br />
integriert werden konnte.<br />
Nach der Entlassung Anfang<br />
Januar 2008 erfolgte die ambulante<br />
Weiterversorgung über<br />
die Spezialambulanz des Behandlungszentrums.<br />
Ca. 14 Tage<br />
nach der Entlassung kam es zu<br />
einer erneuten Zunahme der<br />
Verhaltensauffälligkeiten. In der<br />
Anamneseerhebung berichten<br />
die Betreuer, dass Herr G. sich vor<br />
fünf Tagen die Hand hinter einem<br />
Heizkörper eingeklemmt habe.<br />
Bei der klinischen Untersuchung<br />
zeigte sich die rechte Hand des<br />
Patienten deutlich geschwollen,<br />
es bestand ein Druck- und Bewegungsschmerz.<br />
Durch die Spezialambulanz<br />
wurde für den<br />
Folgetag eine Bildgebung in der<br />
Notaufnahme des Evangelischen<br />
Krankenhaus Königin Elisabeth<br />
Herzberge organisiert. Trotz Prämedikation<br />
mit 2,5 mg Tavor und<br />
15 mg Midazolam i. v. unmittel-<br />
bar vor der Röntgenuntersu-<br />
chung waren, auf Grund des ablehnenden<br />
Verhaltens des Patien-<br />
ten, sechs Begleitpersonen erfor-<br />
derlich, um die Untersuchung<br />
durchzuführen. In der Röntgendiagnostik<br />
zeigte sich dann eine<br />
Mittelhandfraktur. Es erfolgte die<br />
chirurgische Versorgung und eine<br />
medikamentöse Schmerztherapie.<br />
In der Folge waren die beschriebenen<br />
Verhaltensauffälligkeiten<br />
in der Wohngruppe wieder deutlich<br />
rückläufig.<br />
Die Spezialambulanz am <strong>Berliner</strong><br />
Behandlungszentrum<br />
Dieses Fallbeispiel aus der Ar-<br />
beit der Spezialambulanz macht<br />
deutlich, warum die Diagnostik<br />
und Therapie bei geistig behinderten<br />
Menschen oft erheblich<br />
erschwert ist und vor welche<br />
Probleme die behandelnden Ärzte<br />
bereits bei der Durchführung einfacher<br />
diagnostischer Maßnahmen,<br />
wie zum Beispiel eine<br />
Röntgenuntersuchung, gestellt<br />
werden. Wie groß der Bedarf an<br />
entsprechenden qualifizierten<br />
Einrichtungen ist, zeigt die Entwicklung<br />
der Spezialambulanz<br />
des Evangelischen Krankenhau-<br />
ses Königin Elisabeth Herzberge.<br />
Sie begann ihre Arbeit im I. Quartal<br />
2005 mit wenigen Patienten.<br />
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
werden ca. 40 Patienten im<br />
Quartal behandelt. In erster Linie<br />
werden hier Patienten behandelt,<br />
bei denen auch im ambulanten<br />
Bereich ein multiprofessionelles<br />
komplexes Diagnose-<br />
und Therapieangebot erforder-<br />
lich ist. Der Erstkontakt erfolgt,<br />
nach telefonischer Kontaktaufnahme,<br />
mit einem Überwei-<br />
09/2008/121/240 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
sungsschein des ambulant behandelnden<br />
Nervenarztes/Psych-<br />
iaters und mit schriftlicher<br />
Einverständniserklärung des amt-<br />
lichen Betreuers. Neben ärztlichen<br />
Mitarbeitern besteht das<br />
Behandlungsteam aus einer Psychologischen<br />
Psychotherapeutin,<br />
zwei Heilerziehungspflegern, ei-<br />
nem Sozialarbeiter, einem Physiotherapeuten,<br />
einem Musik-<br />
und einer Kunsttherapeutin.<br />
Folgende Patientenklientel stellt<br />
bisher den größten Teil der in der<br />
Spezialambulanz behandelten<br />
Fälle dar:<br />
• Patienten mit schweren Verhaltensauffälligkeiten<br />
im Rah-<br />
men von Psychosen, affektiven<br />
Störungen und Persönlichkeitsstörungen<br />
• stationäre Problempatienten<br />
(„Drehtürpatienten“, chronisch<br />
rezidivierender Verlauf)<br />
• Patienten mit Demenz und<br />
geistiger Behinderung<br />
• Patienten mit nicht sicher diagnostizierbaren<br />
psychischen Erkrankungen<br />
• Patienten mit Komorbiditäten,<br />
zum Beispiel Epilepsie.<br />
• Patienten mit Autismusspektrumstörung<br />
Ein Hauptanliegen der ambulanten<br />
Arbeit ist es, die stationär<br />
psychiatrischen Aufenthalte<br />
zu verkürzen oder zu vermeiden.<br />
Der weitaus größte Teil der<br />
Patienten wird aufsuchend versorgt<br />
(ca. 80 Prozent). Dadurch<br />
ist es möglich, die Patienten in<br />
ihrem gewohnten Umfeld zu erleben.<br />
Die beschriebenen Verhal-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/241<br />
Nützliche Adressen<br />
Evangelisches Krankenhaus<br />
Königin Elisabeth Herzberge –<br />
Spezialambulanz zur Behand-<br />
lung von erwachsenen Men-<br />
schen mit geistiger Behinderung<br />
und psychischer Erkrankung,<br />
Herzbergstr. 79,<br />
10 65 Berlin, Tel: 0 0 5472-<br />
4916, www.keh-berlin.de<br />
Lotse-Berlin<br />
Betreute Wohnformen für<br />
Menschen mit Behinderung,<br />
Tel.: 0180 241724, (zentrale<br />
Rufnummer), www.lotse-berlin.de<br />
Heilpädagogische Ambulanz<br />
Berlin<br />
Haus K, Eingang D, Turmstr. 21,<br />
10559 Berlin, Tel. 0 0 44722677,<br />
www.hpa-berlin-ev.de<br />
tensauffälligkeiten können so direkt<br />
beobachtet und systemische<br />
Einflüsse mit in die diagnostischen<br />
und therapeutischen Überlegungen<br />
einbezogen werden.<br />
Häufig wird der Arztbesuch in<br />
dieser Form auch als weniger belastend<br />
erlebt.<br />
Der Überweisungsgrund in die<br />
Spezialambulanz ist häufig eine<br />
krisenhafte Verschlechterung des<br />
psychischen Zustandes der Patienten,<br />
die eine multiprofessionelle<br />
hochfrequente Diagnostik<br />
und Therapie erfordert.<br />
Nach drei bis vier Patientenkontakten<br />
und der erforderli-<br />
chen somatischen und neuropsychologischen<br />
Diagnostik wird ei-<br />
ne vorläufige Diagnose gestellt<br />
<strong>Berliner</strong> Krisendienst<br />
Überregionaler Bereitschafts-<br />
dienst aller Regionen, Krausnickstr.<br />
12a, 10115 Berlin-Mitte,<br />
Tel. 0 0 906 -10 bis 906 -90,<br />
www.berliner-krisendienst.de<br />
Lebenshilfe Berlin<br />
Wallstr. 15/15A, 10117 Berlin<br />
Tel. 0 0 8299980 www.<br />
lebenshilfe-berlin.de/home<br />
Senatsverwaltung für Gesundheit,<br />
Soziales und Verbraucherschutz<br />
Landesbeauftragter für Be-<br />
hinderte Berlin, Martin Mar-<br />
quard, Oranienstraße 106,<br />
10969 Berlin, Tel.<br />
0 0 90282917<br />
Bundesverband Evangelische<br />
Behindertenhilfe<br />
www.beb-ev.de<br />
und ein individueller Behandlungsplan<br />
entworfen. Dieser wird<br />
mit dem Patienten und dem<br />
Bezugssystem besprochen und<br />
abgestimmt. Zur Diagnosesicherung<br />
und zur Verlaufsbeurtei-<br />
lung der Behandlung wird häufig<br />
ein in der Spezialambulanz<br />
entwickelter Beobachtungsbogen<br />
eingesetzt, der auf die Strukturen<br />
der komplementären Einrichtungen<br />
ausgerichtet ist. Fol-<br />
gende Diagnose- und Therapieangebote<br />
werden bisher in der<br />
Spezialambulanz angeboten:<br />
• fachärztliche psychiatrische<br />
Diagnostik (einschließlich EKG,<br />
Blutentnahmen, neurophysiologische<br />
Untersuchungen) und Therapie<br />
25<br />
<strong>Medizin</strong>
<strong>Medizin</strong><br />
• psychologische Diagnostik<br />
(unter anderem Leistungsdiagnostik,Persönlichkeitsdiagnostik,<br />
Autismusdiagnostik) und in<br />
Einzelfällen Therapie (schwerpunktmäßig<br />
verhaltenstherapeu-<br />
tisch ausgerichtete Psychotherapie)<br />
• sozialpsychiatrische Beratung<br />
(zum Beispiel Klärung der Wohnsituation,<br />
Angehörigenberatung)<br />
• Fertigkeitentraining (Skillstraining)<br />
für Menschen mit emotional<br />
instabiler Persönlichkeit<br />
(adaptierte Form der Dialektisch-<br />
Behavioralen Therapie der Borderline-Störung<br />
nach Marsha M.<br />
Linehan)<br />
• basale Stimulation<br />
• Kontakt- und Aktivitätentraining<br />
• Ernährungsberatung (für Patienten<br />
und Betreuer)<br />
• Physiotherapie (Adispositasgruppe)<br />
• Kunst- und Musiktherapie<br />
Urtikaria<br />
26<br />
Ein gemeinsames fachübergreifendes<br />
Ambulanzprojekt mit<br />
dem Epilepsie Zentrum Berlin<br />
Brandenburg besteht seit ca.<br />
einem Jahr. Für dieses Jahr ist insbesondere<br />
die Diagnostik und<br />
Therapie von Autismusspektrumstörungen<br />
ein Schwerpunkt<br />
des Behandlungszentrums. Zur<br />
Zeit wird ein konzeptionelles<br />
Vorgehen zur Diagnostik von<br />
Autismusspektrumstörungen bei<br />
erwachsenen geistig behinderten<br />
Menschen entwickelt. Nach<br />
der Diagnosestellung erfolgt eine<br />
Beratung zur individuellen Therapie-<br />
und Förderplanung unter<br />
Berücksichtigung der autistischen<br />
Denk- und Wahrneh-<br />
mungsbesonderheiten und des<br />
individuellen Leistungsprofils. Im<br />
Rahmen des Projekts kooperie-<br />
ren wir mit verschiedenen Insti-<br />
tuten, zum Beispiel dem Me-<br />
dizinisch psychologischen Insti-<br />
tut für Bildungswissenschaften<br />
Ein Medikament für alle Formen der Erkrankung<br />
(Berlin), der Universität der<br />
Künste (Berlin), Autea (Gelsenkirchen)<br />
und Autismus Deutsch-<br />
land e. V. (Berlin).<br />
Das Behandlungsangebot der<br />
Spezialambulanz ist primär auf<br />
den <strong>Berliner</strong> Versorgungsbereich<br />
ausgerichtet. Um auch für Patienten<br />
in den westlichen Bezirken<br />
Berlins ein wohnortnahes Angebot<br />
zu schaffen, bietet die<br />
Spezialambulanz jetzt auch eine<br />
Sprechstunde in der neu eröffneten<br />
Friedrich-von-Bodelschwingh-<br />
Klinik, Landhausstraße – 5 in<br />
Berlin-Wilmersdorf an.<br />
Die Entwicklung dieser Ambulanz<br />
zeigt, dass trotz einer guten<br />
ambulanten nervenärztlichen/<br />
psychiatrischen Versorgung in<br />
Berlin ein hoher Bedarf für solch<br />
ein spezialisiertes Angebot besteht.<br />
Dabei ist die Zusammenarbeit<br />
und Kooperation mit den<br />
niedergelassenen Nervenärzten<br />
besonders wichtig.<br />
Die Behandlung der Urtikaria ist für die <strong>Medizin</strong> noch immer eine Herausforderung und im Ergebnis<br />
oft unbefriedigend. Die in den Leitlinien der Fachgesellschaft zur First-Line-Therapie empfohlenen<br />
Antihistaminika können nur selten eine völlige Heilung bewirken. Vor wenigen Monaten hat Desloratadin<br />
(AERIUS®) die EU-weite Zulassung für alle Urtikaria-Formen erhalten. Experten empfehlen,<br />
die Dosierung deutlich zu erhöhen, wenn der Therapieerfolg dies erfordert. Eine Verstärkung möglicher<br />
Nebenwirkungen ist dadurch kaum zu befürchten.<br />
Alle Formen der Urtikaria – vor<br />
allem die chronische – beeinträchtigen<br />
in hohem Maße die<br />
Lebensqualität der Betroffenen.<br />
Sie fühlen sich durch die teils erheblichen<br />
Hautprobleme in ihrem<br />
sozialen Umfeld nicht wohl (bis<br />
hin zur Scham bezüglich der sichtbaren<br />
Hauterscheinungen), befürchten<br />
bleibende, irreversible<br />
Narbenbildungen, sind nicht sel-<br />
ten depressiv und im Sexualleben<br />
beeinträchtigt. Nicht selten<br />
sehen behandelnde Ärzte diese<br />
Begleitproblematik im Gegensatz<br />
Bild: PRK<br />
Behandlungserfolge gegen Quaddeln<br />
und Juckreiz.<br />
zu den Patienten weit milder.<br />
In dieser Hinsicht aber ist zu bedenken,<br />
dass bei der Behandlung<br />
der Urtikaria das Wohlbefinden<br />
der Patienten in weiten Teilen –<br />
so hat eine neue paneuropäische<br />
Studie gezeigt – von einer gelungenen<br />
Kommunikation zwischen<br />
Arzt und Betroffenem abhängig<br />
ist. Demnach ist es be-<br />
sonders wichtig, dass der Arzt<br />
vor allem auf die individuellen<br />
Aspekte des Patienten eingeht<br />
09/2008/121/242 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
und die richtige Therapie und Dosierung<br />
der Medikamente wählt.<br />
Die Suche nach den Auslösern<br />
der Hauterkrankung ist oft<br />
schwierig und erfordert in vielen<br />
Fällen tiefgehende fachliche<br />
Erfahrung, denn die verschiedenen<br />
Urtikaria-Formen gehen meist<br />
mit unterschiedlichen Co-Faktoren<br />
einher und sind deshalb für<br />
den Arzt nur schwer zu diagnostizieren.<br />
Nach dem aktuellen<br />
Stand der wissenschaftlichen Er-<br />
kenntnis hinsichtlich der Entste-<br />
hung der Urtikaria ist davon<br />
auszugehen, dass Mastzellen als<br />
Vermittler der allergischen Reak-<br />
tion eine besondere Bedeutung<br />
haben. Dies begründet, dass H1-<br />
Antihistaminika mit selektiver<br />
H1-Rezeptor-Aktivität als First-<br />
Line-Therapie zum Einsatz gelangen.<br />
Sie bewirken die Kontrolle<br />
der Histamin-induzierten<br />
Hautreaktionen der Frühphase<br />
sowie eine Kontrolle der inflammatorischen<br />
Aktivität der<br />
Spätphase. Als Mittel der Wahl<br />
bezeichneten hier die Experten<br />
Prof. Dr. Jürgen Grabbe, Berlin,<br />
und Prof. Dr. Marcus Maurer,<br />
Berlin, auf einem Satellitensym-<br />
posium der Essex Pharma anläss-<br />
lich der 21. Fortbildungswoche<br />
für praktische Dermatologie und<br />
Venerologie (München, 20. Ju-<br />
li 2008) das moderne nicht-se-<br />
dierende Antihistaminikum der<br />
2. Generation Desloratadin (AERI-<br />
US®). Es ist seit wenigen Mona-<br />
ten das gegenwärtig einzige<br />
moderne Antihistaminikum, das<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt)<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Christian Sachse<br />
Verlag: <strong>Berliner</strong> Ärzte-Verlag GmbH<br />
Flemingstr. 12, 10557 Berlin<br />
Tel.: 0 0 8 6066, Fax: 0 0 84 09677<br />
Verlagsleitung: Torsten Sievers<br />
Redaktion:<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/24<br />
in der EU die Zulassung (auch<br />
für Kinder ab dem 1. Lebensjahr)<br />
für alle Typen der Urtikaria be-<br />
sitzt und kann damit sowohl<br />
für die spontanen Formen der<br />
Urtikaria als auch für alle Formen<br />
der physikalischen Urtikaria und<br />
alle anderen Formen dieser oft<br />
chronischen Krankheit eingesetzt<br />
werden. Die neue, erweiterte Zu-<br />
Bild: PRK<br />
Typische Quaddeln am Oberarm: Das<br />
Leiden der Patienten<br />
lassung von AERIUS® entspricht<br />
den Leitlinien der European Academy<br />
of Allergology and Clinical<br />
Immunology Dermatology Sec-<br />
tion (EAACI) sowie dem Global<br />
Allergy and Asthma European<br />
Network (GA 2 LEN).<br />
Prof. Maurer plädierte unter<br />
Bezug auf eine aktuelle Studie<br />
(Siebenhaar F. et al.: Updosing<br />
of desloratadine results in better<br />
improvement of temperature<br />
and expose time thresholds<br />
in patients with cold urticaria.<br />
Allergy 6 [Suppl. 88]: 158–611)<br />
für den Fall, dass die initial übliche<br />
5-mg-Dosis keinen ausreichenden<br />
Therapieerfolg zeitigt,<br />
eine Dosiserhöhung bis 20 mg<br />
und mehr zu praktizieren. Bei ge-<br />
nannter Untersuchung an 0 Patienten<br />
mit Kälteurtikaria wurde<br />
im Vergleich zu Placebo eine si-<br />
gnifikante Abnahme des Quaddelvolumens<br />
sowohl unter 5 mg<br />
als auch unter 20 mg Desloratadin<br />
gemessen. Es zeigte sich jedoch außerdem<br />
eine signifikant stärkere<br />
Abnahme des Quaddelvolumens<br />
bei 20 mg verglichen mit 5 mg.<br />
Dabei wurde eine Zunahme von<br />
medikamentenbedingten Nebenwirkungen<br />
nicht beobachtet.<br />
Wichtig ist dieses Ergebnis auch<br />
deshalb, weil sich viele Patienten<br />
eine bessere Therapie bzw. ein<br />
besseres Therapie-Management<br />
mit wesentlich deutlicherem und<br />
nachhaltigerem Behandlungserfolg<br />
wünschen. Dass dabei auch<br />
die aktive Mitarbeit des Patienten<br />
selbst – insbesondere das<br />
Erkennen und Vermeiden von<br />
potentiellen Triggerfaktoren –<br />
von hoher Bedeutung ist, bleibt<br />
unbestritten. Deshalb fordern die<br />
Experten die wissenschaftlich fun-<br />
dierte Erarbeitung und flächen-<br />
deckende Durchführung struktu-<br />
rierter Patientenschulungen, wie<br />
sie sich bei anderen Indikationen<br />
(zum Beispiel Asthma oder auch<br />
Diabetes mellitus) seit vielen Jahren<br />
mit messbarem Erfolg bewährt<br />
haben. H. B.<br />
Chefredakteur: Christian Sachse (v. i. S. d. P.),<br />
Chefredakteur <strong>Medizin</strong>: Hilmar Bierl (verantw.),<br />
Tel.: 0 0 5098989<br />
Redaktion: Raimund August (Berufspolitik),<br />
Dr. Alexandra Weber<br />
Redaktion Tel.: 0 0 2 04077<br />
Schlussredaktion, Herstellung: Ilonka Sievers<br />
Anzeigen: Torsten Sievers (verantw.)<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7, Jan. 2008<br />
Bitte beachten Sie auch S. 22<br />
Titelbild: project photos<br />
27<br />
<strong>Medizin</strong>
<strong>Medizin</strong><br />
Onkologie<br />
Es ist nie zu spät, Maßnahmen zu ergreifen<br />
Auch wenn die Therapie erst bis zu sieben Jahre nach Abschluss einer Tamoxifen-Behandlung beginnt,<br />
kann das Rezidivrisiko bei Frauen mit erfolgreich behandeltem Brustkrebs durch den Einsatz von<br />
Femara® (Letrozol) , wie eine kürzlich publizierte aktuelle Analyse (Goss PE, Ingle JN, Pater JL, et al.:<br />
Late extended adjuvant treatment with letrozole improves outcome in women with early-stage breast<br />
cancer completing 5 years of tamoxifen. J Clin Oncol; 2008) zeigt, deutlich reduziert werden.<br />
Danach hat sich das Rezidivrisiko<br />
bei Frauen mit Brustkrebs, die<br />
über fünf Jahre Tamoxifen erhielten<br />
und erst nach mehrjähriger<br />
Therapiepause mit Femara behandelt<br />
wurden, im Vergleich zu<br />
Patientinnen ohne diese Behandlung<br />
signifikant um 6 Prozent<br />
verringert. Mehr noch: das Fernmetastasen-Risiko<br />
hat sich um<br />
signifikante 61 Prozent gesenkt.<br />
Im Median wurde die Femara-<br />
Therapie nach einer Therapiepause<br />
von 1 Monaten begonnen.<br />
Diese Auswertung nach Entblindung<br />
der MA-17-Studie bezieht<br />
sich auf die Subgruppe der<br />
Patientinnen des ehemaligen<br />
Placebo-Arms. Die MA-17-Studie<br />
wurde vom National Cancer<br />
Institute of Canada Clinical Trials<br />
Group geleitet. „Diese Daten un-<br />
Tamoxifen<br />
5 years<br />
Tamoxifen<br />
5 years<br />
terstreichen die Notwendigkeit“,<br />
so Studienleiter Paul Goss, M.D.,<br />
PhD, Massachusetts General Hospital<br />
in Boston, „dass Frauen,<br />
bei denen Brustkrebs diagnosti-<br />
Update MA-17-Studie<br />
Letrozole<br />
Placebo<br />
Letrozole<br />
Placebo<br />
Unblinding<br />
Studiendesign<br />
1998 2003 2005<br />
ziert wurde, mit ihrem Arzt Maßnahmen<br />
zur Senkung des Rezidivrisikos<br />
besprechen sollten.“<br />
Denn „die wichtige Botschaft<br />
für Brustkrebspatientinnen lautet,<br />
dass es womöglich für viele<br />
nie zu spät ist, Maßnahmen zu ergreifen,<br />
um sich gegen das anhaltende<br />
Rezidivrisiko zu schützen“.<br />
Mehr als 50 Prozent der Brustkrebsrezidive<br />
und der damit<br />
verbundenen Todesfälle treten<br />
fünf oder mehr Jahre nach<br />
Abschluss einer Tamoxifen-Therapie<br />
auf. Femara ist der einzige<br />
Aromatasehemmer, dessen<br />
Potential zur Senkung des Rezidivrisikos<br />
selbst bei einer Therapieaufnahme<br />
mehrere Jahre<br />
nach Beginn der Erstbehandlung<br />
mit Tamoxifen klinisch belegt ist.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland<br />
Continued on Letrozole<br />
Switched to Letrozole n = 1579<br />
Continued on Placebo n = 804<br />
Continued on Letrozole<br />
Switched to Letrozole n = 1579<br />
Continued on Placebo n = 804<br />
Journal<br />
of Clinical<br />
Oncology<br />
Goss et. al. (2008)<br />
Annals of<br />
Oncology<br />
Intent-to-Treat<br />
Ingle et. al. (2008)<br />
nach Protokoll MA-17<br />
Bild: nach Journal of Clinical Oncology, 10.1200/JCO.2007.11.6798<br />
Update MA-17-Studie: Studiendesign<br />
ca. 50 000 Patientinnen, die eine<br />
Tamoxifen-Therapie abgeschlossen<br />
haben. Diese Patientinnen<br />
könnten möglicherweise von einer<br />
Weiterführung der Therapie<br />
mit Letrozol profitieren und sich<br />
so vor dem anhaltenden Rezidivrisiko<br />
schützen. Dazu Dr. Diane<br />
Young, Head of Global Medical<br />
Affairs bei Novartis Oncology:<br />
„Femara® bietet Frauen mit hormonsensitivem<br />
Brustkrebs im<br />
Frühstadium während verschiedener<br />
Behandlungsphasen Schutz<br />
vor einem Wiederauftreten ihrer<br />
Erkrankung.“ Das Medikament –<br />
es gehört zur Gruppe der Aromatasehemmer<br />
– wird einmal<br />
täglich oral appliziert. Zugelassen<br />
ist es für die adjuvante<br />
Behandlung postmenopausaler<br />
Frauen mit Hormonrezeptor-po-<br />
sitivem Brustkrebs im Frühstadium<br />
und zur erweiterten<br />
adjuvanten Behandlung von<br />
Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs<br />
im Frühstadium bei postmenopausalen<br />
Frauen, die zuvor<br />
eine fünfjährige adjuvante<br />
Standardbehandlung mit Tamoxifen<br />
erhalten haben. Außerdem<br />
kann es als Erstlinien-Behandlung<br />
für Frauen nach der Menopause<br />
mit Hormonrezeptor-positivem,<br />
fortgeschrittenem Brustkrebs und<br />
auch bei Frauen mit fortgeschrittenem<br />
Brustkrebs eingesetzt werden,<br />
die einen natürlichen oder<br />
künstlich eingeleiteten postmenopausalen<br />
Status aufweisen<br />
und nach einer Behandlung mit<br />
Antiöstrogenen einen Rückfall<br />
oder ein Fortschreiten der Erkrankung<br />
aufweisen. Nicht jede<br />
dieser Indikationen ist in allen<br />
Ländern, in denen Femara® erhältlich<br />
ist, zugelassen. H. B.<br />
28 09/2008/121/244 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
Rheumatologie<br />
Bosentan – erste orale Therapieoption bei Sklerodemie mit<br />
digitalen Ulzerationen<br />
Für die <strong>Medizin</strong> stellt die Indikation systemische Sklerodermie – eine relativ seltene chronisch entzündliche<br />
Erkrankung des Bindegewebes der Haut und beteiligter innerer Organe (zugehörig dem<br />
rheumatischen Formenkreis) mit in Manifestation und Verlauf stark differentem Krankheitsbild –<br />
eine hohe Herausforderung dar.<br />
„Die Pathogenese der systemischen<br />
Sklerodermie“, so erläuterte<br />
Prof. Dr. Nicolas Hunzelmann,<br />
Köln, „ist gekennzeichnet durch<br />
pathologische Veränderungen<br />
des Gefäßsystems und des Immunsystems,<br />
die letzlich in einer<br />
Fibrose der beteiligten Organe resultieren.“<br />
So können neben der<br />
Haut sowohl Lunge, Herz, Nieren<br />
und der Gastrointestinaltrakt be-<br />
troffen sein. Um eventuelle Organkomplikationen<br />
rasch zu erkennen<br />
und umgehend gezielt<br />
zu therapieren, ist bei der Behandlung<br />
eine interdisziplinä-<br />
re Zusammenarbeit unabdingbar.<br />
Bislang gibt es keine für alle<br />
Stadien und Verlaufsformen der<br />
systemischen Sklerose etablierte<br />
Therapie.<br />
Bei über einem Drittel der Patienten<br />
wird im Krankheitsverlauf<br />
die Herausbildung digitaler<br />
Ulzerationen mit erheblicher<br />
Schmerzsymptomatik und damit<br />
massiver Beeinträchtigung der<br />
Alltagskompetenz und Lebensqualität<br />
beobachtet. Deshalb<br />
kommt dem Auftreten der Ulzerationen<br />
große Bedeutung zu,<br />
insbesondere auch deshalb, weil<br />
sie in vielen Fällen nur sehr langsam<br />
abheilen. Vermutlich hat<br />
Endothelin-1 eine Schlüsselrolle<br />
in der Pathogenese der obliterativen<br />
Vaskulopathie, die für<br />
die Entwicklung digitaler Ulzera<br />
bei Patienten mit systemischer<br />
Sklerodermie verantwortlich ist.<br />
Endothelin ist ein aus 21 Ami-<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/245<br />
nosäuren bestehendes Peptid,<br />
das seine Wirkung unter an-<br />
derem an den glatten Muskelzellen<br />
der Gefäße sowie des<br />
Gastrointestinaltraktes entfaltet.<br />
Eine der drei bekannten Endo-<br />
Akute digitale Ulzerationen<br />
thelin-Varianten, das sogenannte<br />
Endothelin-1, hat eine besonders<br />
potente Wirkung am Herz-<br />
Kreislauf-System.<br />
Inzwischen hat sich im Rahmen<br />
der RAPIDS-1-Studie (Randomized<br />
Placebo-controlled study on<br />
prevention of Ischemic Digital<br />
ulcers in Scleroderma) gezeigt,<br />
dass durch eine Behandlung mit<br />
Bosentan (Tracleer®) das Auftreten<br />
neuer Ulzera signifikant<br />
reduziert werden kann (Korn<br />
JH et al.; Arthritis Rheum; 2004;<br />
50: 985– 99 ). Diese und die<br />
Ergebnisse der folgenden RAPIDS-<br />
2-Studie (Seibold et al.; 2005) be-<br />
gründen, dass die europäische<br />
Zulassungsbehörde EMEA den<br />
oralen dualen Endothelin-Rezep-<br />
tor-Antagonist Bosentan als ers-<br />
te Therapieoption für Sklero-<br />
dermiepatienten mit digitalen<br />
Foto: Vortrag von N. Hunzelmann<br />
Ulzerationen zugelassen hat.<br />
„Damit steht nun“, wie der<br />
Vorstandsvorsitzende des Deutschen<br />
Netzwerkes für Sklerodermie<br />
(DNSS), Prof. Dr. Thomas<br />
Krieg, Köln, betonte, „ein<br />
vielversprechender Therapieansatz<br />
für besonders schwer betroffene<br />
Patienten zur Verfügung“,<br />
denn der duale Endothelin-Rezeptor-AntagonistBosentan<br />
hat sich als wirksame<br />
orale Therapieoption bei Patienten<br />
mit digitalen Ulzerationen<br />
im Rahmen einer systemischen<br />
Sklerodermie erwiesen.<br />
H. B.<br />
29<br />
<strong>Medizin</strong>
<strong>Medizin</strong><br />
Onkologie<br />
Neue Therapieoption für Patienten mit kolorektalem<br />
Karzinom<br />
Trotz des Einsatzes neuer Therapien und Wirkstoffe, die zum Beispiel die Angiogenese hemmen oder<br />
bestimmte Wachstumsfaktoren wie EGFR (Epidermal Groth Factor Receptor) blockieren und somit<br />
eine antineoplastische Wirkung entfalten, haben Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom<br />
bislang noch immer eine schlechte Prognose.<br />
Das Interesse an der Identifizierung<br />
von Biomarkern in der<br />
Onkologie hat in den letzten<br />
Jahren deutlich zugenommen.<br />
Dazu zählt unter anderem auch<br />
das KRAS(Kirsten-ras)-Protein, ein<br />
sog. Protoonkogen, das andere<br />
Proteine reguliert, die in der<br />
EGFR-Signalkaskade nachgeschaltet<br />
sind und mit dem Überleben<br />
der Tumorzellen, Angiogenese,<br />
Proliferation und Metastasierung<br />
assoziiert sind. Prof. Andrea<br />
Tannapfel, Bochum, erläuterte,<br />
dass KRAS am Beginn der in-<br />
trazellulären Signalkaskade des<br />
EGFR-Pathways die zentrale Rolle<br />
eines Vermittlers hat. „Ist<br />
KRAS mutiert, kommt es zu<br />
einem konstitutiv aktiven Prote-<br />
in, das wiederum zu einer Dauerstimulation<br />
des intrazellulären<br />
0<br />
Signalweges führt.“ Über den<br />
KRAS-Mutationsstatus (Wildtyp<br />
oder Mutante) können Aussagen<br />
zur Prognose und eine Vorhersa-<br />
ge zum Ansprechen auf bestimm-<br />
te Therapien getroffen werden.<br />
Bis zu 65 Prozent der Patienten<br />
Konsistente Daten bestätigen die Wirksamkeit von Erbitux bei Patienten mit<br />
KRAS-Wildtyp<br />
mit kolorektalem Karzinom (CRC)<br />
haben einen KRAS-Wildtyp-Tu-<br />
mor, 5 Prozent weisen eine Mutation<br />
im KRAS-Gen auf.<br />
Studien, die die Bedeutung des<br />
KRAS-Status in der Erstlinientherapie<br />
bei metastasiertem CRC<br />
untersuchten, haben eine gesteigerte<br />
Wirksamkeit von Erbitux®<br />
(Wirkstoff Cetuximab) bei<br />
Patienten mit KRAS-Wildtyp-Tu-<br />
moren gezeigt. Vor wenigen Wo-<br />
chen präsentierte das Darmstäd-<br />
ter Pharmaunternehmen Merck<br />
aktuelle Daten der sog. CRYS-<br />
TAL(Cetuximab combined with<br />
iRinotecan in first line therapY<br />
for metaSTatic colorectAL cancer)-Studie,<br />
die in der EU zur<br />
Zulassungserweiterung des IgG1-<br />
Antikörpers Erbitux® für die Behandlung<br />
von Patienten mit EGF-<br />
Rezeptor exprimierendem, metastasierten<br />
kolorektalen KRAS-<br />
Wildtyp-Karzinom in Kombina-<br />
tion mit allen Standardchemotherapien<br />
und in allen Therapielinien<br />
einschließlich der Erstlinie<br />
geführt haben. In dieser randomisierten,<br />
kontrollierten Phase-<br />
III-Studie wurde bei Patienten<br />
mit KRAS-Wildtyp-Tumoren eine<br />
signifikante Erhöhung der Ansprechrate<br />
unter Erbitux® und<br />
FOLFIRI um 7 Prozent im Vergleich<br />
zu FOLFIRI allein ermittelt.<br />
Ebenso zeigte sich eine Reduktion<br />
des Progressionsrisikos um<br />
2 Prozent bei Patienten, die die<br />
Kombinationstherapie erhielten<br />
im Vergleich zu der Gruppe, die<br />
eine alleinige FOLFIRI-Therapie<br />
hatten. Bestätigt wurden diese<br />
Ergebnisse eindrucksvoll unter<br />
anderem erneut in der OPUS(OxaliPlatin<br />
and cetUximab in firStline<br />
treatment of mCRC)-Studie.<br />
Die Wirkung von Cetuximab beruht<br />
auf der Blockade des EGFR<br />
und der Inhibition der nachgeschalteten<br />
intrazellulären Signalkaskade.<br />
Das Medikament<br />
kann zudem die Tumorzellen zerstören,<br />
indem es die antikörper-<br />
bedingte zellvermittelte Zytotoxizität<br />
auslöst, bei der das körper-<br />
09/2008/121/246 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
eigene Immunsystem gegen die<br />
Tumorzellen gerichtet wird.<br />
Mehrere Studien haben gezeigt,<br />
dass die Bestimmung des KRAS-<br />
Mutationsstatus eine Vorhersage<br />
über das Ansprechen auf eine<br />
Anti-EGFR-Therapie ermöglicht.<br />
In Tumoren mit KRAS-Mutation<br />
ist das KRAS-Protein permanent<br />
„angeschaltet“, was dazu führt,<br />
dass die inhibitorische Wirkung<br />
von Cetuximab auf die nachgeschalteten<br />
Signalwege weniger<br />
effizient ist und der Tumor weiterwachsen,<br />
sich ausbreiten und<br />
metastasieren kann. In KRAS-<br />
Wildtyp-Tumoren hingegen ist<br />
das KRAS-Protein strengstens reguliert<br />
und wird nur als Reak-<br />
tion auf eine bestimmte Stimulation<br />
(zum Beispiel die EGFR-<br />
Aktivierung) in Gang gesetzt.<br />
Dies ermöglicht eine effektive<br />
Blockade des nachgeschalteten<br />
Signalweges durch den IgG1-<br />
Anti-EGFR-Antikörper Erbitux®.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong> (Rotes Blatt) 09/2008/121/247<br />
Erbitux KRAS-Wildtyp<br />
Cherno J.<br />
liebt junge<br />
Kriminelle.<br />
Wichtig allerdings ist, dass der<br />
KRAS-Mutationsstatus direkt nach<br />
Diagnosestellung bestimmt wird,<br />
denn nur so kann, wie es Prof.<br />
Claus-Henning Köhne, Hamburg,<br />
formulierte, „frühestmöglich die<br />
beste ausgewählte individualisierte<br />
Therapie eingesetzt werden“.<br />
Tannapfel erklärte in die-<br />
sem Zusammenhang, dass die<br />
Bestimmung des KRAS-Mutati-<br />
Cherno Jobatey liest Kindern ehrenamtlich<br />
aus seinem Lieblingsbuch „Die rote Zora“ vor.<br />
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durchführbar ist.<br />
Die Ergebnisse der CRYSTALund<br />
anderer Studien etablieren<br />
nach Auffassung der Experten das<br />
Medikament als neue, entscheidende<br />
Therapieoption und als<br />
zukünftige Standardtherapie in<br />
der Erstlinienbehandlung des metastasierten<br />
kolorektalen Karzinoms<br />
bei Patienten mit KRAS-<br />
Wildtyp-Tumoren. Der in Recklinghausen<br />
praktizierende Internist<br />
und Onkologe Dr. Friedrich<br />
Overkamp bezeichnete die Zulassungserweiterung<br />
für Erbitux®<br />
als „großen Schritt hin<br />
zum Einsatz einer maßgeschneiderten<br />
Therapie in der Behandlung<br />
des metastasierten kolorektalen<br />
Karzinoms“.<br />
H. B.<br />
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Autos: CO2-Bilanz und Spritsparer<br />
Was tun die Autohersteller eigentlich,<br />
um die Umwelt zu<br />
schonen?<br />
Einiges – aber immer noch nicht<br />
genug, behauptet die European<br />
Federation for Transport and Environment<br />
(Verband Verkehr und<br />
Umwelt) mit Sitz in Brüssel. Die<br />
Organisation hat im August 2008<br />
einen Bericht (Reducing CO2<br />
Emissions from New Cars: A Study<br />
of Major Car Manufacturers‘ Progress<br />
in 2007) veröffentlicht, der<br />
die tatsächlichen Bemühungen<br />
der Autohersteller untersucht.<br />
Demnach hat den größten Fortschritt<br />
bei der Reduktion der CO 2-<br />
Emission BMW gemacht. Über<br />
alle Modelle hinweg wurden<br />
7, Pro-zent eingespart (CO 2-<br />
Emission in g/km 2006: 184, 2007:<br />
170). Dahinter folgen Hyundai<br />
(- ,9 Prozent, 2006: 167, 2007:<br />
160) und Daimler (- ,5, 2006: 188,<br />
2007: 181).<br />
Markengebunden besitzen Fiat<br />
und Peugeot Citroen die Au-<br />
Welche Autos verbrauchen eigentlich<br />
am wenigsten Sprit?<br />
Dass wir an den Tankstellen weiterhin<br />
mehr statt weniger bezahlen,<br />
dass ist allen mehr als<br />
Foto: Mercedes<br />
Spritsparer Smart: Soll laut Hersteller<br />
nur 3,3 Liter Diesel verbrauchen<br />
schmerzlich bewusst. Spritsparende<br />
Autos sind deshalb angesagt.<br />
Die drei Minimalverbraucher (An-<br />
gabe pro 100 km) sind Diesel-<br />
toflotten mit dem niedrigsten CO 2-<br />
Ausstoß (141 g/km). Insgesamt<br />
haben die deutschen Autobauer<br />
zwar die höchste Einsparung erreicht<br />
(- ,2 Prozent), liegen mit<br />
168 g/km aber immer noch weit<br />
vor französischen (14 g/km) und<br />
japanischen (157 g/km) Firmen.<br />
Foto: BMW<br />
Fortschritte bei der Reduzierung des<br />
CO 2-Ausstoßes<br />
Die Organisation moniert, dass<br />
alle Hersteller das für 2012 gesteckte<br />
Ziel des durchschnittlichen<br />
CO 2-Ausstoßes immer noch<br />
weit verfehlen – zwischen 10 und<br />
25 Prozent liegen sie über dem<br />
angestrebten Ziel.<br />
fahrzeuge: smart fortwo coupe<br />
0,8 cdi pure: , Liter Diesel, Seat<br />
Ibiza Ecomotive und VW Polo<br />
BlueMotion: ,8 Liter Diesel/.<br />
Auch wer ein größeres Auto fahren<br />
möchte, muss nicht unbedingt<br />
einen Spritschlucker besitzen.<br />
So gibt es bei den unteren<br />
Mittelklassewagen den To-<br />
yota Prius 1.5 Hybrid (4, Liter<br />
Super), den Ford Focus 1.6 TDCi<br />
ECOnetic (4, Liter Diesel), bei<br />
den Mittelklassewagen den BMW<br />
18d (4,7 Liter Diesel) und den<br />
Volvo S40 1.6D (4,9 Liter Diesel).<br />
Selbst in der oberen Mittelklasse<br />
kommen einige Modelle noch<br />
mit einigermaßen geringem Verbrauch<br />
hin: Skoda Superb 1.9 TDI<br />
Greenline (5,1 Liter Diesel) und<br />
BMW 520d (5,1 Liter Diesel).<br />
Lohnen sich Spritspar-<br />
Autos überhaupt?<br />
Da spritsparende Autos zunehmend<br />
gefragt sind, legen<br />
viele Autobauer inzwischen<br />
spezielle Modelle auf, die<br />
über eine moderne Spritspartechnik<br />
verfügen. Sie heißen<br />
Bluemotion, Ecoflex oder<br />
Greenline und sind – und das<br />
ist das Traurige an der ganzen<br />
Sache – meist wesentlich teu-<br />
rer als ihre „normalen“ Brüder.<br />
So kommen auch die Experten<br />
vom ADAC zu dem Ergebnis:<br />
Die Spritspartechnik wird<br />
Foto: Seat<br />
Seat Ibiza Ecomotive: 75 000 km<br />
Vorteil<br />
durch die Hersteller viel zu<br />
teuer verkauft. Wer also in die<br />
Spritspartechnik investieren<br />
will, muss genau rechnen, ab<br />
welcher Laufleistung sich das<br />
überhaupt lohnt. Der ADAC<br />
hat es getan: Beim Audi A<br />
1,9TDIe muss man beispielsweise<br />
jährlich 28 00 km fahren,<br />
damit es sich lohnt. Beim<br />
Ford Focus 1,6 TDCi ECOnetic<br />
allerdings schon 185 200 km.<br />
Erfreuliche Ausnahme ist der<br />
etwas ausstattungsreduzierte<br />
Seat Ibiza 1.4 TDI Ecomotive.<br />
Dieses Spritsparmodell ist bereits<br />
beim Kauf gegenüber der<br />
vergleichbaren Dieselvariante<br />
um 800 Euro billiger. Dies entspricht<br />
bei 0,8 Litern/100 km<br />
weniger Verbrauch rechnerisch<br />
einem Vorteil von fast<br />
75 000 Kilometern.<br />
4 09/2008/121/250 (Rotes Blatt) <strong>Berliner</strong> <strong>Ärzteblatt</strong>
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FLUAD ® 2008/2009 Influenza-Impfstoff, Oberflächen-Antigene, inaktiviert, mit MF59C.1 als Adjuvans, konservierungsmittelfrei. Injektionssuspension in Fertigspritze. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: 1 Dosis (0,5 ml<br />
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Antigene der Stämme: A/Brisbane/59/2007 (H1N1) – entsprechender Stamm (A/Brisbane/59/2007, IVR-148) 15 µg HA*, A/Brisbane/10/2007 (H3N2) – entsprechender Stamm (A/Uruguay/716/2007, NYMC X-175C) 15 µg HA*,<br />
B/Florida/4/2006 – entsprechender Stamm (B/Florida/4/2006) 15 µg HA*. (* Hämagglutinin.) Adjuvans: MF59C.1: 9,75 mg Squalen; 1,175 mg Polysorbat 80; 1,175 mg Sorbitantrioleat; 0,66 mg Natriumzitrat; 0,04 mg Zitronensäure<br />
und Wasser für Injektionszwecke. Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kalium-Dihydrogenphosphat, Dinatriumphosphat-Dihydrat, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, Kalziumchlorid-Dihydrat, Wasser für Injektionszwecke,<br />
Rückstände von Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB), Formaldehyd, Sucrose und Spuren von Kanamycin- und Neomycinsulfat. Fluad ® 2008/2009 enthält nicht mehr als 0,2 µg Ovalbumin pro 0,5 ml Dosierung. Dieser Impfstoff<br />
entspricht den WHO- (nördl. Hemisphäre) und EU-Empfehlungen für die Saison 2008/2009. Anwendungsgebiete: Aktive Immunisierung gegen Virusgrippe für ältere Menschen (65 Jahre oder älter), besonders für Personen mit einem<br />
erhöhten Risiko für influenzaassoziierte Komplikationen (z.B. Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege). Unter Berücksichtigung des oben genannten Alters<br />
wird die Impfung weiterhin empfohlen für: Personen mit berufsbedingt erhöhter Ansteckungsgefahr oder solche, die selbst die Infektion auf andere übertragen können, größere Personenkreise bei Auftreten von Epidemien bzw.<br />
Pandemien. Gegenanzeigen: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen oder mehrere der arzneilich wirksamen Bestandteile oder einen der sonstigen Bestandteile des Impfstoffs, wie z.B. Hühnereier/Hühnereiweiß, Kanamycin-<br />
und Neomycinsulfat, Formaldehyd und Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB), darf Fluad ® 2008/2009 nicht angewendet werden. Bei Patienten mit fieberhaften Erkrankungen oder akuten Infektionen soll die Impfung verschoben<br />
werden. Schwangerschaft und Stillzeit: Nicht zutreffend. Nebenwirkungen: Im Vergleich zu nicht-adjuvantierten Grippeimpfstoffen wurden leichte Impfreaktionen bei Fluad ® 2008/2009 häufiger beobachtet. Die Sicherheit von Fluad ®<br />
wird in offenen, nicht kontrollierten klinischen Studien bewertet. Diese sind im Rahmen der jährlichen Anpassung der Stammzusammensetzung vorgeschrieben und werden mit mindestens 50 älteren Personen im Alter von mehr als<br />
65 Jahren durchgeführt. Die Bewertung der Sicherheit erfolgt in den ersten 3 Tagen nach der Impfung. Die unerwünschten Nebenwirkungen sind hier anhand ihrer jeweiligen Häufigkeit aufgelistet. Bei klinischen Studien aufgetretene<br />
Nebenwirkungen: Häufig (>1/100, 1/1.000, 1/10.000,