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Funktion und Aufgabe des Sanierputzes - Wolfgang-gerhards.de

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<strong>Funktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Aufgabe</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Sanierputzes</strong>Die Wirkungsweise <strong>de</strong>r ein- <strong>und</strong> zweischichtigenSanierputze beruht darauf, dass eine gewissekapillare Saugfähigkeit im Putzsystem erhalten bleibt,um vorhan<strong>de</strong>ne Salze in das Putzsystem zutransportieren aber diese nicht bis an <strong>de</strong>r Oberflächeablagert. Ein großes Luftporenvolumen schafftLagerräume für die Salze. Die Struktur <strong><strong>de</strong>s</strong> Putzes(Kapillarporensystem) ist so aufgebaut, dass dieFeuchtigkeitsabgabe <strong><strong>de</strong>s</strong> Mauerwerks nicht behin<strong>de</strong>rtwird. Die Verdunstung <strong>de</strong>r Feuchtigkeit erfolgt imPutz selbst <strong>und</strong> wird nicht kapillar bis an dieOberfläche geleitet, um die Salzablagerung imInneren <strong><strong>de</strong>s</strong> Putzes zu belassen. Damit wird dieGesamtoptik <strong>de</strong>r salz- <strong>und</strong> feuchtebelasteten Wandlangfristig verbessert. Die Druckfestigkeit dieserPutze liegt bei < 6 N/mm 2 , das Porenvolumen <strong><strong>de</strong>s</strong>Festmörtels über 40 Vol-% <strong>und</strong> die Wasserdampfdiffusionbei μ < 12. Der Putz hat aber auch die <strong>Aufgabe</strong> das Eindringen von Feuchtigkeit indas Mauerwerk zu verhin<strong>de</strong>rn.Die Eigenschaften wer<strong>de</strong>n durch die Zusammensetzung <strong><strong>de</strong>s</strong> Putzes bestimmt. Die Porositätwird durch Tensidluftporen o<strong>de</strong>r Leichtzuschläge erreicht. Zusätze von hydrophobierendwirken<strong>de</strong> Additiven beeinflussen die kapillare Wasserwan<strong>de</strong>rung im Kapillarporensystem.Weiterhin wer<strong>de</strong>n die Eigenschaften auch durch mineralische Bin<strong>de</strong>mittel, wie z.B.Mariensteiner Kalk, Portlandzement o<strong>de</strong>r Trasszement, bestimmt.In einer Untersuchung 1992/1994 im Bereich einer Schlossanlage in Oberschleißheimwur<strong>de</strong>n 18 verschie<strong>de</strong>ne Putze beziehungsweise Putzsystem einbezogen. Die mit Abstandbesten Ergebnisse in Bezug auf <strong>de</strong>n Salzeintrag erreichte man mit zementgeb<strong>und</strong>enen,einschichtigen o<strong>de</strong>r zweischichtigen Sanierputzsystemen. Diese zeigten auch unter <strong>de</strong>nextremen Verhältnissen <strong><strong>de</strong>s</strong> Versuchs nach mehreren Jahren Standzeit keinen Salzdurchtritt.Im Gegenteil, <strong>de</strong>r Salzeintrag erfolgte langsam <strong>und</strong> im Sinne <strong><strong>de</strong>s</strong> Wirkungsprinzips <strong>de</strong>rSanierputze. Die Sanierputze auf <strong>de</strong>r Basis an<strong>de</strong>rer hydraulischer Bin<strong>de</strong>mittel zeigten einehöhere Salzbefrachtungsrate, so dass sich insgesamt mit Sicherheit eine geringereLebensdauer ergibt.Die Sanierputzsysteme können unter extremen Bedingungen min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens 10 Jahre <strong>und</strong> beimittlerer Salz- <strong>und</strong> Feuchtebelastung Jahrzehnte optisch scha<strong>de</strong>nsfreie Mauerwerke <strong>und</strong>Fassa<strong>de</strong>n ergeben. Allerdings gibt es auch Problemzonen, wo die Putze bereits nach 1 bis 2Jahren vollständig mit Salz, vorwiegend aus <strong>de</strong>n Mörtelfugen stammend, übersättigt sind.Auch hier ist eine ordnungsgemäße Verarbeitung wichtig. Dazu zählt auch, dass lose(san<strong>de</strong>n<strong>de</strong>) mit Salz angereicherte Mörtelfugen (2-3 cm) ausgekratzt <strong>und</strong> Salze trocken von<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n entfernt wer<strong>de</strong>n.Durch die hydrophobe Ausrüstung von Sanierputz kann die anstehen<strong>de</strong> Feuchtigkeit nur ca.5 mm kapillar eindringen. Die restlichen 15 mm <strong>de</strong>r 2 cm Putzstärke muss die Feuchtigkeitper Diffusion überwin<strong>de</strong>n. Je länger <strong>de</strong>r Diffusionsweg ist, umso größer wird <strong>de</strong>rDiffusionswi<strong>de</strong>rstand <strong>und</strong> die Austrocknungsleistung verringert sich. Daher wird diemaximale Putzstärke auf 40 mm beschränkt. Bei 23 0 C verdunsten bei <strong>de</strong>n o.g. 15 mm etwa140 g/m²Tag Wasser <strong>und</strong> bei einer Diffusionsstrecke von 35 mm nur noch 60 g/m² Tag.


Folgen<strong>de</strong> positiven Aspekte von Sanierputzen sollen hier noch einmal zusammengefasstwer<strong>de</strong>n:Die Putze fin<strong>de</strong>n als flankieren<strong>de</strong> aber auch als alleinige InstandsetzungsmaßnahmeAnwendung.Verbleiben Salze nach einer Horizontal- <strong>und</strong> o<strong>de</strong>r Vertikaldichtung im Mauerwerk, sokönnen diese erneut zu Bauschä<strong>de</strong>n beziehungsweise Durchfeuchtungen führen. MitHilfe <strong>de</strong>r Sanierputze wird die bauschädliche Wirkung durch die Salze reduziert.Sie führen zwar zu keiner merklichen Reduzierung <strong>de</strong>r Salzkonzentration imMauerwerk, aber <strong>de</strong>r Salzeintrag erfolgt in eine Schicht, wo die geringste schädigen<strong>de</strong>Wirkung auftritt (3 bis 7 mm vom Mauerwerk). Es wer<strong>de</strong>n die zerstören<strong>de</strong>nmechanischen Wirkungen durch Hydrations- <strong>und</strong> Kristallisationsvorgänge imMauerwerk wesentlich reduziert.Die hygroskopische Wasseraufnahme wird wesentlich reduziert <strong>und</strong> damit eingünstigeres Verhältnis <strong><strong>de</strong>s</strong> Feuchtegleichgewichts zwischen <strong>de</strong>r Wandoberfläche <strong>und</strong><strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Luftschicht erzielt. Welches sich wie<strong>de</strong>rum günstig auf dasRaumklima auswirkt.An tauwassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wandabschnitten, zum Beispiel im Erdgeschoss über <strong>de</strong>rKappe, wird die zusätzlich wirken<strong>de</strong> hygroskopische Feuchte (Mauersalze)weitestgehend unterb<strong>und</strong>en. In Verbindung mit richtiger Heizung <strong>und</strong> Lüftung kannhier ein durchfeuchtetes Mauerwerk schneller abtrocknen.Es wird eine langzeitliche optische Verbesserung ohne Salzausblühung erzielt. Damitverb<strong>und</strong>en ist eine schnelle Wie<strong>de</strong>rnutzung o<strong>de</strong>r es können bisher ungeeignete(wegen <strong>de</strong>r Feuchtigkeit) Räume zusätzlich genutzt wer<strong>de</strong>n, zum Beispiel alsHobbyraum.

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