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FULDA INFORMIERT 69/2008 Wir haben einen „Vizepräsidenten“ Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen Mit Herz, Verstand und Leidenschaft Interessengemeinschaft will Image des Münsterfelds aufpolieren

FULDA<br />

INFORMIERT<br />

69/2008<br />

Wir haben e<strong>in</strong>en „Vizepräsidenten“<br />

Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen<br />

Mit Herz, Verstand und Leidenschaft<br />

Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image<br />

des Münsterfelds aufpolieren


F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Aus dem Inhalt<br />

Themen mutig und kraftvoll angepackt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Borisov hat reichlich Erfahrung im Gepäck . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister erhielt High Achievement<br />

Award der US-Army . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

„Wir haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

BMW setzt auf hohe Technologie und<br />

sportlich elegantes Design . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Mit Herz, Verstand und Leidenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

In jedem Erdteil steht e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e aus<br />

<strong>Fulda</strong> zur Triebwerkswartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Familienfreundlichkeit als Markenzeichen . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

E<strong>in</strong>e bunte Geburtstagsfeier für „KidS“<br />

der Schulsozialarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Die Amerikaner fühlen sich sicherer, aber nicht sicher . . . . 16<br />

Bichl für unermüdliches Engagement geehrt . . . . . . . . . . . . 17<br />

Aus Lust schreibt „Mr . Tagesthemen“ Krimis . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Zusätzliches Busangebot an den Adventssamstagen . . . . . 19<br />

Auch die nächsten fünf Jahre bleibt die „<strong>Fulda</strong>“<br />

noch im E<strong>in</strong>satz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

International anerkannte Stillkompetenz<br />

am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image des<br />

Münsterfelds aufpolieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Bester Weg zur raschen wirtschaftlichen Entwicklung . . . 23<br />

Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Die Bischofskonferenz gehört zum<br />

<strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Magistrat der Stadt <strong>Fulda</strong><br />

Redaktion: Magistrat der Stadt <strong>Fulda</strong>, Pressestelle, Michael Schwab<br />

Schlossstraße 1, 36037 <strong>Fulda</strong>, Telefon: 0661 10 -1007, E-Mail: michael.schwab@fulda.de<br />

Layout und Umsetzung: Greb & Friends GmbH, <strong>Fulda</strong><br />

Fotos: Archiv, Michael Schwab, Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong>, privat, VHS, W<strong>in</strong>fried Jäger<br />

Druck: Parzeller, <strong>Fulda</strong><br />

Auflage: 33.000 Stück<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsdatum: November 008<br />

Gedruckt auf 9lives – ökologisches Papier mit FSC-Gütesiegel (Forest Stewardship Council)<br />

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Mittelalter-Experte Schieffer erhält W<strong>in</strong>friedpreis . . . . . . . .26<br />

„<strong>Fulda</strong> trifft sich fair“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Geld fließt <strong>in</strong> die Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Eigenverantwortlichkeit und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n<br />

der K<strong>in</strong>der soll gefördert werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Dialog der Kulturen ist erforderlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<strong>29</strong><br />

Die Seele e<strong>in</strong>er Stadt bewahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />

Von der fürstlichen Residenz zum<br />

hessischen Sonderstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Beziehungen – Kunstausstellung im<br />

Vonderau Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Gutes Klima <strong>in</strong> der Stadtkasse spricht für<br />

Neugebauers Arbeitsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Kunst und Kul<strong>in</strong>arisches im Vonderau Museum . . . . . . . . . . 33<br />

Programm im Planetarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Pedro Schmiegelow (1863 – 1943) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Die Musikschule – e<strong>in</strong>e „Selbst-Lernende<br />

Organisation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />

Herbst- / W<strong>in</strong>terprogramm der<br />

Musikschule der Stadt <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Seniorenplan der Stadt <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Aus den Stadtteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Aktiv im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39<br />

Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Recht im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

<strong>Fulda</strong>er Auswahl nimmt Revanche für WM F<strong>in</strong>ale . . . . . . . . 41<br />

Das Kulturamt der Stadt <strong>Fulda</strong> präsentiert . . . . . . . . . . . . . . .42<br />

Theaterspielplan Herbst / W<strong>in</strong>ter 2008 / 2009 . . . . . . . . . . . 47


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Themen mutig und kraftvoll angepackt<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />

Schlüssel-Themen bewegen den Globus<br />

– große wie kle<strong>in</strong>e: Die Pol-Anra<strong>in</strong>erstaaten<br />

diskutieren darüber, wem das eisige<br />

Zentrum der Welt gehören soll. Russland<br />

dokumentiert derweil vorsorglich<br />

se<strong>in</strong>en maritimen Anspruch mit e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong> 4.000 Meter Tiefe des Polarmeeres<br />

e<strong>in</strong>gepflockten Titanstab. Und Europa<br />

und die Europäer? Die haben endlich erkannt,<br />

dass die Gurke krumm und Möhren<br />

ruhig schrumplig se<strong>in</strong> dürfen.<br />

Weltoffen und tolerant<br />

In <strong>Fulda</strong> hat die von der NPD geplante<br />

Demonstration die Stadt <strong>in</strong> Atem gehalten.<br />

Mutig und e<strong>in</strong>drucksvoll haben<br />

sich die Menschen der Region mit e<strong>in</strong>er<br />

großen Geme<strong>in</strong>schaftsaktion den ewig<br />

Gestrigen und ihrem rechtsextremen<br />

Gedankengut entgegen gestellt. Das<br />

Leben <strong>in</strong> unserer Stadt ist bunt. Wir<br />

s<strong>in</strong>d tolerant, weltoffen, jederzeit bereit<br />

für unsere demokratischen<br />

Grundüberzeugungen Flagge zu<br />

zeigen. Das ist die erfreuliche Botschaft,<br />

die an diesem 8. November<br />

von <strong>Fulda</strong> ausg<strong>in</strong>g. Für dieses klare<br />

Bekenntnis und den E<strong>in</strong>satz so vieler<br />

b<strong>in</strong> ich allen, die mitgewirkt haben, sehr<br />

dankbar: den Parteien, Verbänden, Institutionen,<br />

den Kirchen und Religionsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />

vor allem aber auch der<br />

Polizei. Sie hat dafür gesorgt, dass bei<br />

den verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Demonstrations-Aufzügen alles<br />

friedlich verlief.<br />

Soziale Stadt<br />

Im Focus der großen globalen Themen<br />

mögen sich unsere kle<strong>in</strong> oder bescheiden<br />

ausnehmen. Dennoch s<strong>in</strong>d sie für<br />

unseren Mikrokosmos „Stadt <strong>Fulda</strong>“<br />

von grundsätzlicher Bedeutung. Ich<br />

denke beispielhaft an den Abschluss<br />

des Bund/Land Projektes „Soziale Stadt“<br />

am Aschenberg mit der Wiedere<strong>in</strong>weihung<br />

des Bürgerhauses.<br />

Wenn der<br />

Satz an der Wand<br />

des Zentrums gilt,<br />

dass „viele kle<strong>in</strong>e<br />

Leute, die <strong>in</strong> vielen<br />

kle<strong>in</strong>en Orten viele<br />

kle<strong>in</strong>e D<strong>in</strong>ge tun,<br />

das Gesicht der<br />

Welt verändern<br />

können“, dann gilt<br />

er sicherlich als<br />

Leitmotto für das<br />

Leben <strong>in</strong> unserem<br />

schönen, neu gestaltetenBürgerhaus.<br />

Familienfreundlichkeit<br />

Apropos: soziale Themen. E<strong>in</strong> Herzensanliegen<br />

ist es uns <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>, unser Markenzeichen<br />

„Familienfreundlichkeit“<br />

weiter auszubauen. Um den Rechtsanspruch<br />

erfüllen zu können, allen unter<br />

Dreijährigen bis 013 e<strong>in</strong>en Betreuungsplatz<br />

anbieten zu können, werden<br />

wir <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren zusätzliche<br />

36 Plätze schaffen. Zum<br />

Stichdatum 013 stehen dann 656 Betreuungsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Lange Liste<br />

Die Liste all dessen, was uns momentan<br />

bewegt, ist lang. Sie reicht von Themen<br />

wie der weiteren Entwicklung des Gewerbeparks<br />

Münsterfeld oder dem Beg<strong>in</strong>n<br />

des Baus der Münsterfeldallee bis<br />

h<strong>in</strong> zu den so genannten weichen<br />

Standortfaktoren-Themen. Etwa aus<br />

dem Kulturbereich wie der Reihe „Leseland<br />

Hessen“, die wir hoffentlich im<br />

kommenden Jahr fortsetzen können,<br />

der W<strong>in</strong>friedpreisverleihung oder dem<br />

Ersche<strong>in</strong>en des jüngsten Bandes der<br />

von Dr. Wolfgang Hamberger <strong>in</strong>itiierten<br />

und herausgegebenen <strong>Fulda</strong>er Stadtgeschichte.<br />

Mehr über das, was bewegt,<br />

lesen Sie <strong>in</strong> dieser Ausgabe unseres<br />

Stadtmagaz<strong>in</strong>s „<strong>Fulda</strong> Informiert“.<br />

Me<strong>in</strong> Vorwort möchte ich gleichzeitig<br />

als Gelegenheit nutzen, Ihnen e<strong>in</strong>e<br />

schöne, bes<strong>in</strong>nliche, erfüllte Advents-<br />

und Weihnachtszeit, vor allem aber alles<br />

Gute und Gottes Segen für das Jahr<br />

009 zu wünschen.<br />

Ihr<br />

Gerhard Möller<br />

Oberbürgermeister<br />

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3


4<br />

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Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen<br />

Deutsch-tschechische Kulturtage <strong>in</strong> Leitmeritz brachten Menschen e<strong>in</strong>ander näher /<br />

Das Bistum bekommt im November e<strong>in</strong>en neuen Oberhirten<br />

Rausgeputzt wie e<strong>in</strong>e schöne Braut<br />

wirkt <strong>Fulda</strong>s tschechische Partnerstadt<br />

Leitmeritz. Der malerische Markt mit<br />

se<strong>in</strong>en liebevoll restaurierten elegant<br />

verspielten Häusern aus der Barockzeit,<br />

der Renaissance oder der Gründerzeit<br />

verleihen dem Herzen der Elbestadt e<strong>in</strong>en<br />

Hauch südlichen Flairs. Wer Leitmeritz<br />

bei den deutsch-tschechischen<br />

Kulturtagen erstmals erleben konnte,<br />

war begeistert. Und die, die den „Garten<br />

Böhmens“ bereits kennen, zieht es immer<br />

wieder gerne <strong>in</strong> die tschechische<br />

Bischofsstadt, die übrigens am . November<br />

mit dem bisherigen Generalvikar<br />

von Budweis, Jan Baxant, e<strong>in</strong>en<br />

neuen Oberhirten bekommen hat. <strong>Fulda</strong>s<br />

Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />

und der Initiator des Treffens, Jost-Ernst<br />

Köhler, zogen e<strong>in</strong> durchweg positives<br />

Resümée der mehrtägigen Begegnung:<br />

„Tschechen und Deutsche s<strong>in</strong>d durch<br />

das ausgezeichnete Programm der Kulturtage<br />

und die vielen Gespräche bei<br />

den unterschiedlichen Anlässen, ob<br />

Empfang, Ausstellungseröffnung, Festakt<br />

im Theater oder symbolische Baumpflanzung,<br />

e<strong>in</strong>ander näher gekommen.“<br />

Ähnlich beurteilten die mitgereisten<br />

Vertreter der <strong>in</strong> der <strong>Fulda</strong>er Stadtverordnetenversammlung<br />

vertretenen Fraktionen,<br />

an deren Spitze Stadtverordnetenvorsteher<strong>in</strong><br />

Margarete Hartmann<br />

den länderübergreifenden Dialog.<br />

Weizsäcker Zitat<br />

Besser hätte niemand das Ziel des Besuchs<br />

<strong>in</strong> der Partnerstadt formulieren<br />

können, als der stellvertretende Bürgermeister<br />

von Leitermitz, Jiri Landa.<br />

„Wer die Kultur des Nachbarn versteht,<br />

hört auf, <strong>in</strong> ihm e<strong>in</strong>en Fremden oder<br />

gar Fe<strong>in</strong>d zu sehen“, zitierte er den<br />

früheren Bundespräsidenten Richard<br />

von Weizsäcker. Wie viele Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />

Tschechen und Deutsche haben,<br />

erlebten die Gäste aus <strong>Fulda</strong> und Meißen,<br />

der zweiten deutschen Partner-<br />

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stadt, bei den verschiedensten Anlässen.<br />

In den Arkaden des Rathauses von<br />

Leitmeritz boten Flyer, Fotos, kurze<br />

Texte und großformatige Banner Betrachtern<br />

e<strong>in</strong>en Vorgeschmack auf die<br />

drei Städte, um sie <strong>in</strong> ihrer reizvollen<br />

Individualität und Vielfalt zu entdecken.<br />

Als „Brückenbauer“ erwiesen sich<br />

die Kuratoren der geme<strong>in</strong>samen Ausstellung<br />

im städtischen Museum der<br />

tschechischen Stadt, Dr. Gregor Stasch<br />

für das Vonderau Museum sowie die<br />

Leiter<strong>in</strong> des Staatlichen Museums Meißen,<br />

Mart<strong>in</strong>a Fischer. In bestem Tschechisch<br />

ließ Stasch die Geschichte der<br />

<strong>Fulda</strong>er Porzellanmanufaktur, die 1741<br />

unter Fürstabt Amand von Buseck gegründet<br />

worden war, wieder aufleben.<br />

OB Möller trägt sich <strong>in</strong>s „Goldene Buch“<br />

der Stadt Leitmeritz e<strong>in</strong>. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />

Leitmeritz’ stellvertretender Bürgermeister<br />

Jiri Landa.<br />

Adam Friedrich von Löwenf<strong>in</strong>ck, e<strong>in</strong><br />

Flüchtl<strong>in</strong>g aus Meißen, hatte das kostbare<br />

Wissen mit <strong>in</strong> die osthessische<br />

Residenzstadt gebracht. Was die <strong>Fulda</strong>er<br />

Produktion so e<strong>in</strong>zigartig machte,<br />

war die Löwenf<strong>in</strong>ck gelungene neue<br />

Rezeptur für e<strong>in</strong>en zweiten Brand des<br />

edlen Werkstoffs. Nunmehr war es<br />

möglich geworden, so Kunstexperte<br />

Stasch, dass Farben wie Blau, Mangan,<br />

Gelb oder Grün zur Zierde der Werkstücke<br />

aufgetragen werden konnten.<br />

E<strong>in</strong>e aus der Zeit se<strong>in</strong>es Nachfolgers<br />

Wenzel Neu stammende Porzellanfigur<br />

sowie erklärende Tafeln und Faksimiles<br />

von Handschriften aus der Bibliothek<br />

des untergegangenen <strong>Fulda</strong>er<br />

Benedikt<strong>in</strong>erklosters rundeten das kulturelle<br />

Gastgeschenk <strong>Fulda</strong>s an die<br />

tschechischen Freunde und Gastgeber<br />

ab, das Möller nicht zuletzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Funktion als Kulturdezernent als „gelungen“<br />

bezeichnete. Mit fuldischem<br />

Porzellan sei e<strong>in</strong> Pendant zu Meißen<br />

präsent. Gregor Stasch verkörpere zudem<br />

die deutsch-polnisch-tschechische<br />

Verb<strong>in</strong>dung. Schließlich habe der Museumsleiter<br />

se<strong>in</strong>en zweiten Wohnsitz <strong>in</strong><br />

Prag, wie <strong>Fulda</strong>s OB hervorhob.<br />

300 Jahre Porzellan<br />

010 steht für die Porzellanstadt Meißen<br />

e<strong>in</strong> großes Jubiläum bevor. 1710<br />

ließ der Kurfürst von Sachsen, August<br />

der Starke, die Produktion des weißen<br />

Goldes nach Meißen verlegen. Seither<br />

hat die Manufaktur das Leben und die<br />

Stadt geprägt, wie Oberbürgermeister<br />

Olaf Raschke und Museumsleiter<strong>in</strong><br />

Fischer betonten. In Leitmeritz ist Meißen<br />

derzeit mit e<strong>in</strong>em Querschnitt<br />

se<strong>in</strong>er edlen weißen Kostbarkeiten vertreten.<br />

Porzellan mit der Purpurrose ist<br />

ebenso zu sehen wie das bekannte<br />

Meißner Zwiebelmuster oder e<strong>in</strong>e zierliche<br />

Frauengestalt, umhüllt von zartem<br />

transparentem Stoff.<br />

K<strong>in</strong>d unserer Fantasie<br />

E<strong>in</strong> weiterer Höhepunkt der deutschtschechischen<br />

Begegnung war die offizielle<br />

Eröffnung der Kulturtage im Theater<br />

der Elbestadt. Bevor der <strong>Fulda</strong>er<br />

Chor Salto Vocale, der Meißner Jugendchor<br />

sowie Páni Kluci aus Leitmeritz ihr


Das Leitmeritzer Heimatmuseum. Neugotik aus „Gründertagen“.<br />

Publikum mit h<strong>in</strong>reißenden Beiträgen<br />

verzauberten, knüpfte Landa <strong>in</strong> Vertretung<br />

für Bürgermeister Chlupac noch<br />

e<strong>in</strong>mal an das Weizsäcker-Zitat an und<br />

verlieh se<strong>in</strong>er Hoffnung Ausdruck, dass<br />

der Gedanke des E<strong>in</strong>ander-Verstehens<br />

alle im Herzen bewahren mögen. OB<br />

Möller sagte analog zum poetischen<br />

Wort „Die Fantasie entlässt ihre K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> der schönsten Gestalt“, dass die<br />

001 zwischen Leitmeritz und <strong>Fulda</strong><br />

begründete Partnerschaft e<strong>in</strong> „besonders<br />

schön geratenes K<strong>in</strong>d unserer<br />

Fantasie“ sei. Meißens Oberbürgermeister<br />

Raschke sprach <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an Hermann Hesse von „vielen befreundeten<br />

Wegen“, die <strong>in</strong> der tschechischen<br />

Partnerstadt zusammenliefen.<br />

Für den wegen e<strong>in</strong>er Ehrung<br />

verh<strong>in</strong>derten deutschen Botschafter<br />

übermittelte der Leiter des deutschen<br />

Kulturreferats <strong>in</strong> Prag, Jürgen Bach-<br />

Elbeblick auf Leitmeritz.<br />

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mann, die besten Grüße zu den<br />

deutsch-tschechischen Kulturtagen.<br />

Bachmann bezeichnete die Städtepartnerschaften<br />

als „K<strong>in</strong>der der jüngeren<br />

Geschichte“ und als wertvollen Erfahrungsschatz,<br />

um den Reichtum Europas<br />

weitergeben zu können.<br />

In bester Er<strong>in</strong>nerung dürften Gästen<br />

wie Gastgebern außerdem die Baumpflanzaktion,<br />

der <strong>in</strong>terkommunale<br />

Wettbewerb am<br />

Marktplatz oder der<br />

Auftritt von Andreas<br />

Wahler mit se<strong>in</strong>er<br />

Handpuppe Otto und<br />

die Kunst von Zauberer<br />

Mart<strong>in</strong>o geblieben<br />

se<strong>in</strong>. All das belegt, wie<br />

v ö l k e r v e r b i n d e n d<br />

Kunst und Kultur s<strong>in</strong>d.<br />

Michael Schwab<br />

Uhrenturm des<br />

Stefansdoms.<br />

Festsaal der bischöflichen Residenz.<br />

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Borisov hat reichlich Erfahrung im Gepäck<br />

Delegation aus Sergiew Posad <strong>in</strong>formierte sich über die Gas- und Wasserversorgung <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> /<br />

Gäste waren bee<strong>in</strong>druckt vom Grün und vom städtischen Blumenschmuck<br />

Prall gefüllt war der Term<strong>in</strong>kalender<br />

der russischen Gäste aus Sergiew Posad,<br />

die <strong>in</strong> der Partnerstadt <strong>Fulda</strong> Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />

Themenfeldern – von der Abwasserentsorgung<br />

über die Grünflächenpflege<br />

bis zur Arbeit des Betriebsamtes<br />

oder der GWV – sammeln wollten. Fazit<br />

des stellvertretendenOberbürgermeisters<br />

der unweit<br />

von Moskau gelegenen<br />

Klosterstadt,<br />

Dimitry Borisov, zum<br />

Abschluss des mehrtägigen<br />

Programms:<br />

„Die Führungen und<br />

Besichtigungen, vor<br />

allem die Gespräche<br />

mit unseren deutschen<br />

Partnern haben<br />

uns sehr gut gefallen.<br />

Wir haben viel<br />

gelernt und kommen<br />

mit reichlich Erfahrung<br />

im Gepäck nach<br />

Hause.“ Die Ziele, die<br />

sie sich gesetzt hätten,<br />

seien erreicht,<br />

wie Borisov unterstrich.<br />

Enge Zusammenarbeit<br />

Neu war die Zusammensetzung der<br />

Delegation, die nach <strong>Fulda</strong> gereist war.<br />

Sie bestand erstmals sowohl aus Vertretern<br />

kommunaler als auch privater<br />

Unternehmen. Für Sergiew Posads<br />

stellvertretenden OB war es besonders<br />

wichtig, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon zu bekommen,<br />

„wie die deutsche Verwaltung<br />

funktioniert.“ Das sei gelungen,<br />

sagte Borisov und hofft, dass „weitere<br />

Treffen zum Wohle unserer Bürger folgen<br />

werden.“ Se<strong>in</strong> besonderer Dank<br />

galt <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef Gerhard<br />

Möller und se<strong>in</strong>em Team für die hervorragende<br />

Organisation des Treffens.<br />

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Die Begegnung habe die Städtefreundschaft<br />

noch weiter vertieft – diesmal<br />

sogar auf Ingenieursebene. Lob bekamen<br />

die deutschen Gastgeber von russischer<br />

Seite für den „freundlichen<br />

Empfang und das Interesse an der aktuellen<br />

Lage russischer Kommunen.“<br />

Borisov bekräftigte das Interesse der<br />

Das Dreifaltigkeitskloster ist der Stolz Sergiew Posads, e<strong>in</strong>er Stadt,<br />

die sich im wirtschaftlichen Aufschwung bef<strong>in</strong>det.<br />

Verwaltungsspitze und der Unternehmen<br />

Sergiew Posads an e<strong>in</strong>er noch engeren<br />

Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />

der Partnerstadt <strong>Fulda</strong>.<br />

Das, so me<strong>in</strong>te der russische Kommunalpolitiker,<br />

werde zu e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Verbesserung der „Beziehungen zwischen<br />

unseren Städten“ führen. Am<br />

Ausbau der Beziehungen möchten<br />

auch <strong>Fulda</strong>s Verantwortliche <strong>in</strong>tensiv<br />

arbeiten, sagte OB Möller. Das jetzige<br />

Treffen diene sowohl dem freundschaftlichen<br />

Gedankenaustausch als<br />

auch ganz konkret dem Austausch von<br />

Fachwissen. „Ich b<strong>in</strong> mir sicher, dass<br />

wir unseren russischen Gästen tiefere<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Ablaufprozesse städtischer<br />

Ämter und von Versorgern wie<br />

der GWV oder dem Abwasserverband<br />

liefern konnten.“ Die Verwaltung Sergiew<br />

Posads stehe vor e<strong>in</strong>em großen<br />

Veränderungsprozess, den „wir gerne<br />

im Rahmen unserer Möglichkeiten an<br />

der e<strong>in</strong> oder anderen Stelle helfend begleiten<br />

wollen.“<br />

Sortieranlage kennen<br />

gelernt<br />

Auf der Agenda der<br />

russischen Delegation<br />

standen unter<br />

anderem <strong>Fulda</strong>s Gas-<br />

und Wasserversorgung,<br />

das städtische<br />

Friedhofswesen sowie<br />

das Angebot an<br />

Spielplätzen. Mit<br />

großem Interesse <strong>in</strong>formierten<br />

sich die<br />

Gäste aus Sergiew<br />

Posad auch über die<br />

Müll-Sortieranlage.<br />

„Wir haben viele E<strong>in</strong>drücke<br />

sammeln<br />

können“, sagte Borisov<br />

und fasste als<br />

Ergebnis zusammen:<br />

„Wir wissen jetzt, <strong>in</strong><br />

welche Richtung wir marschieren<br />

müssen.“<br />

Norbert Krimmel von der GWV, e<strong>in</strong>er<br />

der Begleiter der Gäste, lobte den<br />

„herzlichen Kontakt zu den russischen<br />

Kollegen“ und den anregenden Gedankenaustausch.<br />

Gezielte Fragen zur<br />

Technik und zur Kundenbeziehung<br />

seien gestellt worden. Krimmel wörtlich:<br />

„Ich habe gelernt, dass die Kollegen<br />

<strong>in</strong> Sergiew Posad ähnliche Probleme<br />

wie unsere mit anderen<br />

Ansätzen lösen können.“ Als Beispiele<br />

deutsch-russischer Gesprächsthemen<br />

führte Krimmel längere Unterbrechungen<br />

der Wasserversorgung oder<br />

das Beheben e<strong>in</strong>er größeren Havarie an.


Mülltrennung<br />

E<strong>in</strong>ig waren sich Betriebsamtsleiter<br />

Franz Helmke und Gartenamtsleiter<br />

Dirk Handwerk darüber, dass die Kontakte<br />

sehr angenehm waren und e<strong>in</strong>e<br />

hohe Fachkompetenz auf russsicher<br />

Seite zu spüren war. Das Betriebsamt<br />

präsentierte sich mit e<strong>in</strong>em Ausschnitt<br />

se<strong>in</strong>er Arbeit, von der Stadtgärtnerei bis<br />

zur getrennten Abfallentsorgung auf<br />

den Friedhöfen. Oder: das Recycl<strong>in</strong>g am<br />

Beispiel des Wertstoffhofs. Der Wissensdurst<br />

sei kaum zu stillen gewesen, wie<br />

Helmke resümierte. „Wir stehen bei der<br />

Abfallentsorgung am Anfang des<br />

Weges“, beschrieb Borisov die aktuelle<br />

Situation <strong>in</strong> der russischen Partnerstadt.<br />

Zukünftig, so Sergiew Posads<br />

stellvertretender Oberbürgermeister,<br />

„wollen wir auch die Mülltrennung bei<br />

uns e<strong>in</strong>führen.“ Seit e<strong>in</strong>em Jahr habe<br />

die Stadt ihr eigenes Budget für die<br />

Müllentsorgung. Da viele Bewohner<br />

Sergiew Posads <strong>in</strong> Hochhäusern leben,<br />

brauche die Stadt jedoch andere Entsorgungssysteme<br />

als <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>.<br />

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Viel Grün und schöne<br />

Blumen<br />

E<strong>in</strong> Kompliment erhielt<br />

die Stadt von<br />

ihren russischen<br />

Gästen für ihre schönen<br />

Grünanlagen<br />

und den Blumenschmuck<br />

<strong>in</strong> der Stadt.<br />

<strong>Fulda</strong> hebe sich auf<br />

diesem Gebiet deutlich<br />

von anderen<br />

Kommunen ab, hatten<br />

die Delegationsteilnehmer<br />

das städtische<br />

Engagement<br />

gewürdigt, wie GartenamtsleiterHandwerk<br />

berichtete. Er<br />

bekräftigte, „Ich wünsche<br />

mir, dass beide<br />

Städte vone<strong>in</strong>ander<br />

lernen können.“<br />

mb<br />

Deutsch-russische Begegnung und Erfahrungsaustausch:<br />

Sergiew Possads stellvertretender Oberbürgermeister Dimitry Borisov (fünfter von l<strong>in</strong>ks).<br />

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7


8<br />

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<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister erhielt<br />

High Achievement Award der US-Army<br />

Hohe Auszeichnungen für den DAFKS Kontakt <strong>Fulda</strong><br />

Die deutsch-amerikanische<br />

Freundschaft lebt. Gleich<br />

mehrere Mitglieder und<br />

Förderer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stuttgart<br />

mit hohen Auszeichnungen<br />

geehrt worden. Allen<br />

voran <strong>Fulda</strong>s Bürgermeister<br />

Dr. Wolfgang<br />

Dippel.<br />

Rund 00 Gäste aus allen<br />

Teilen Deutschlands waren<br />

der E<strong>in</strong>ladung gefolgt<br />

und bildeten den entsprechenden<br />

Rahmen für die<br />

Ehrungszeremonie des<br />

OUTREACH / KONTAKT Programms<br />

im Heidelberger<br />

Hauptquartier der amerikanischen<br />

Streitkräfte.<br />

In se<strong>in</strong>er Begrüßungsansprache<br />

hob der Gastgeber<br />

Brigadegeneral Wolf hervor,<br />

welchen hohen Stellenwert<br />

das OUTREACH/<br />

KONTAKT Programm für<br />

die US-Army Europa hat.<br />

„Ich danke Ihnen für Ihren selbstlosen<br />

E<strong>in</strong>satz und ihre unerschütterliche<br />

Treue zu diesem Programm, das die<br />

freundschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

unseren beiden Nationen weiter<br />

auszubauen soll.“<br />

Freundschaft schließen<br />

Das KONTAKT-Programm wurde 1969 <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen<br />

Heeresführung <strong>in</strong> Europa und<br />

dem damaligen deutschen M<strong>in</strong>isterium<br />

für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufen. Es ermöglichte<br />

den deutschen Gastgebern, Tausende<br />

und Abertausende von amerikanischen<br />

Soldaten, Familienmitgliedern und Zivilisten<br />

freundlich zu begrüßen und mit<br />

Ihnen Freundschaften zu schließen. Jene<br />

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<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel (l<strong>in</strong>ks im Bild) mit Gatt<strong>in</strong><br />

ist für se<strong>in</strong>e Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft<br />

mit dem High Archievement Award ausgezeichnet worden.<br />

Amerikaner lernten e<strong>in</strong>e neue Kultur<br />

kennen und schätzen.<br />

Obwohl die Amerikaner <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> schon<br />

vor langem abgezogen wurden, so gehört<br />

der Deutsch-Amerikanische<br />

Freundschafts-, Kultur- & Sportvere<strong>in</strong><br />

KONTAKT <strong>Fulda</strong> – DAFKS – weiterh<strong>in</strong> zu<br />

diesem Programm. Der DAFKS ist mit<br />

all se<strong>in</strong>en Tätigkeiten, angefangen von<br />

der sozialen Jugendarbeit, über die<br />

sportlichen Bereiche bis h<strong>in</strong> zu der kulturellen<br />

Arbeit sogar e<strong>in</strong>er der Vere<strong>in</strong>e,<br />

die deutschlandweit <strong>in</strong> diesem Programm<br />

am aktivsten s<strong>in</strong>d. Das zeigen<br />

auch die jährlichen Auszeichnungen,<br />

die von der United States Army Europe<br />

an den <strong>Fulda</strong>er Vere<strong>in</strong> verliehen werden.<br />

Insgesamt wurden deutschlandweit<br />

1 High Achievement Awards für<br />

hervorragende Gruppenleistungen<br />

verliehen. Von<br />

diesen 1 Auszeichnungen<br />

wurden 5 an den DAFKS<br />

KONTAKT <strong>Fulda</strong> vergeben.<br />

Zusätzlich bekamen die<br />

<strong>Fulda</strong>er die Auszeichnung<br />

für den Vere<strong>in</strong> mit den<br />

meisten ehrenamtlichen<br />

Stunden <strong>in</strong> diesem Programm,<br />

den Volunteer-<br />

Award.<br />

E<strong>in</strong>zelauszeichnungen für<br />

hervorragende Leistungen<br />

im OUTREACH/KONTAKT<br />

Programm wurden an<br />

folgende Mitglieder des<br />

DAFKS KONTAKT <strong>Fulda</strong> verliehen:<br />

Karl-Joseph Bohl, John<br />

Botts, Charles Epl<strong>in</strong> und<br />

Gisela Heller. Kar<strong>in</strong> Jäger<br />

erhielt den Volunteer-<br />

Award 007.<br />

Blackhorse Museum<br />

Auch der Bürgermeister<br />

von <strong>Fulda</strong>, Dr. Wolfgang Dippel, wurde<br />

mit e<strong>in</strong>em High Achievement Award<br />

ausgezeichnet. In der verliehenen Urkunde<br />

ist festgehalten: „Durch se<strong>in</strong>en<br />

persönlichen E<strong>in</strong>satz hat der Bürgermeister<br />

der Stadt <strong>Fulda</strong>, Dr. Wolfgang<br />

Dippel, dafür gesorgt, dass dem DAFKS<br />

KONTAKT <strong>Fulda</strong> Ausstellungsräume<br />

für das Blackhorse Museum <strong>Fulda</strong> zur<br />

Verfügung gestellt wurden. Diese Räume<br />

bef<strong>in</strong>den sich auf historischem Gelände<br />

(ehemals Sickels-Army Airfield).<br />

Durch die Fertigstellung im Mai 007<br />

konnte die Ausstellung entsprechend<br />

besser präsentiert werden. Dippel ist<br />

zudem maßgeblich daran beteiligt,<br />

e<strong>in</strong>e zusätzliche Erweiterung zu realisieren.<br />

wj


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„Wir haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten“<br />

Der neue amerikanischen Vizepräsident kommt aus <strong>Fulda</strong>s Partnerstadt Wilm<strong>in</strong>gton /<br />

Biden leitete als Vorsitzender zwei Senatsausschüsse<br />

„Wir s<strong>in</strong>d Papst“. Was deutsche Medien<br />

so salopp titelten, nachdem der<br />

deutsche Kard<strong>in</strong>al Josef Ratz<strong>in</strong>ger als<br />

Benedikt XVI. zum Nachfolger se<strong>in</strong>es<br />

polnischen Vorgängers Karol Wojtila<br />

gewählt worden war, kann im übertragenen<br />

S<strong>in</strong>n auch für <strong>Fulda</strong> gelten. „Wir<br />

haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten.“ Mit<br />

dem Demokraten Joseph Biden aus<br />

<strong>Fulda</strong>s Partnerstadt Wilm<strong>in</strong>gton sogar<br />

den Stellvertreter des neuen US-Präsidenten<br />

Barrack Obama. Als Zeichen der<br />

Verbundenheit hat Oberbürgermeister<br />

Gerhard Möller bereits zum Wahlsieg<br />

und der herausragenden neuen<br />

Aufgabe Bidens an der Seite des künftigen<br />

US-Präsidenten gratuliert.<br />

Landesweit anerkannt<br />

„Joe“ Biden war bislang e<strong>in</strong>er von zwei<br />

Senatoren des amerikanischen Bundesstaates<br />

Delaware. Wilm<strong>in</strong>gtons<br />

Partnerschaftsbeauftragter für <strong>Fulda</strong>,<br />

Dennis Sheer, berichtet, dass der Politi-<br />

ker irischer Abstammung 197 erstmals<br />

gewählt worden war. Über die<br />

Jahre habe sich Biden, der Rechts- und<br />

Politikwissenschaften studierte, landesweit<br />

Anerkennung im Ausschuss<br />

für Internationale Beziehungen sowie<br />

im Rechtsausschuss des Senats erworben,<br />

die er beide als Vorsitzender zum<br />

Zeitpunkt leitete, als die Demokraten<br />

die Mehrheit stellten. H<strong>in</strong>ter dem katholischen<br />

Politiker liegen laut Sheer<br />

auch zwei vergebliche, kurzfristige Versuche,<br />

selbst Präsident zu werden. Zuletzt<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr. Offensichtlich<br />

muss Biden Obama jedoch von se<strong>in</strong>en<br />

außenpolitischen Erfahrungen überzeugt<br />

haben, so dass er ihn nun als se<strong>in</strong>en<br />

designierten Vize berief.<br />

Redner<br />

Nach Worten Sheers seien die Demokraten<br />

jetzt gespannt über die weitere<br />

Entwicklung Bidens, dem die meisten<br />

E<strong>in</strong>wohner Wilm<strong>in</strong>gtons bereits bei<br />

der e<strong>in</strong> oder anderen Gelegenheit<br />

begegnet s<strong>in</strong>d oder<br />

ihn reden gehört haben. Der<br />

künftige amerikanische Vizepräsident<br />

sei bekannt als „Ire, der das Reden<br />

liebt.“ mb<br />

Amerikas künftiger Vizepräsident<br />

„Joe“ Biden ist Senator und Professor<br />

der Rechtswissenschaften.<br />

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9


10<br />

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BMW setzt auf hohe<br />

Technologie und sportlich<br />

elegantes Design<br />

<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent Möller <strong>in</strong>formierte sich bei<br />

BMW über die Entwicklung der bayerischen Autobauer<br />

Die beste Botschaft erhielt <strong>Fulda</strong>s OB<br />

und Wirtschaftsdezernent Gerhard<br />

Möller gleich zu Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es Besuchs<br />

im BMW Autohaus Krah & Enders: Der<br />

Standort <strong>Fulda</strong> bleibt auch weiterh<strong>in</strong><br />

der Hauptsitz der Krah + Enders Gruppe.<br />

Das Autohaus verfügt <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> <strong>in</strong><br />

der Frankfurter Strasse über rund<br />

14.000 Quadratmeter Fläche, auf dem<br />

es sich weiter entwickeln will, wie derzeit<br />

der Neubau des Ausstellungsraumes<br />

beweist. Möller begrüßte die<br />

Initiative des von der Inhaberfamilie<br />

Enders geführten Unternehmens. „Sie<br />

s<strong>in</strong>d für uns im Mix der Anbieter e<strong>in</strong>e<br />

feste und verlässliche Größe.“<br />

Kaufkraftschwund <strong>in</strong> den USA<br />

Vor allem die Rohstoffpreise schlagen<br />

immens zu Buche. Auch die Krise und<br />

der Kaufkraftschwund <strong>in</strong> den USA<br />

machen BMW zu schaffen, erläutert<br />

Peter Enders geme<strong>in</strong>sam mit Sohn<br />

Peter junior.<br />

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Alle<strong>in</strong>e 333.000 der <strong>in</strong>sgesamt 1,5 Millionen<br />

jährlich produzierten BMW- Fahrzeuge<br />

gehen <strong>in</strong> den amerikanischen<br />

Markt. In Deutschland werden derzeit<br />

rund 300.000 Autos pro Jahr abgesetzt.<br />

Die Gew<strong>in</strong>nwarnung bei BMW<br />

ist im Wesentlichen auf Wertberichtigungen<br />

im Leas<strong>in</strong>ggeschäft im amerikanischen<br />

Markt zurückzuführen. Das<br />

bayerische Unternehmen ist größter<br />

deutscher Anbieter auf dem amerikanischen<br />

Markt, nicht zuletzt weil <strong>in</strong><br />

Spartanburg e<strong>in</strong> eigenes Werk existiert<br />

und sich die Marke BMW <strong>in</strong> Amerika<br />

e<strong>in</strong>er großen Beliebtheit erfreut.<br />

Acht Filialen<br />

Im heimischen Markt ist das renommierte<br />

Autohaus mit 8 Betriebsstätten<br />

vertreten. Die Standorte dieser Filialen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bad Hersfeld, Hünfeld, <strong>Fulda</strong>,<br />

Schlüchtern, Ma<strong>in</strong>tal, Wiesbaden, Ma<strong>in</strong>z-<br />

Kastel und <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z-Hechtsheim.<br />

405 Beschäftigte hat die Unternehmensgruppe.<br />

60 arbeiten alle<strong>in</strong>e am<br />

Standort <strong>Fulda</strong>. 3.400 Neu-Fahrzeuge<br />

verkauft Peter Enders jährlich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Filialen; dazu weitere 3.000 als<br />

„Gebrauchte“. Sie s<strong>in</strong>d für<br />

den Handelsprofi jedoch<br />

das „kritischste Thema<br />

überhaupt“.<br />

E<strong>in</strong> sauberer<br />

Gebrauchtwagenbestand mit niedrigen<br />

durchschnittlichen Standzeiten<br />

gehört zu den wesentlichen Hausarbeiten,<br />

die e<strong>in</strong> Automobilunternehmer<br />

zu absolvieren hat. Immerh<strong>in</strong> werden<br />

50% der Gebrauchtwagen und 6 % der<br />

Neuwagen durch die BMW-eigene<br />

Bank geleast oder f<strong>in</strong>anziert.<br />

Laut Enders stellt der 3er BMW das volumenstärkste<br />

Modell bei BMW dar.<br />

„Wichtig für uns ist aber auch der 1er.“<br />

Diese Ausweitung der Marke <strong>in</strong> das<br />

untere Segment sei ganz wichtig gewesen,<br />

betont Enders und fügt vielsagend<br />

h<strong>in</strong>zu: „Wenn wir dieses Auto<br />

nicht hätten …“<br />

Hohe Ingenieurkenntnisse<br />

Wichtig ist für den heimischen Autohaus<strong>in</strong>haber<br />

die Erkenntnis: „Wir s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> Land mit wenig Rohstoffen, aber hohen<br />

Ingenieurkenntnissen.“ Dieses Wissen<br />

müsse <strong>in</strong> der Fahrzeugoberklasse<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden, damit Deutschland<br />

nicht <strong>in</strong> den Volumenmarkt geht.<br />

Denn dann bestünde die Gefahr, <strong>in</strong> diesem<br />

Segment <strong>in</strong> Zukunft kaum noch<br />

wahrgenommen zu werden. BMW setzt<br />

daher konsequent auf hochwertige<br />

Technik, e<strong>in</strong> sportlich elegantes Design<br />

und ist nur noch im Kerngeschäft, unter<br />

anderem auch mit dem M<strong>in</strong>i tätig. Die<br />

Flugzeugsparte, so Peter Enders, sei<br />

längst von den Münchnern abgegeben<br />

worden. Allerd<strong>in</strong>gs produzieren die<br />

Bayern weiterh<strong>in</strong> Motorräder. Auch e<strong>in</strong><br />

hervorragendes Fahrrad gehört zum<br />

Modellprogramm.


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Mit Herz, Verstand und Leidenschaft<br />

15. <strong>Fulda</strong>er Wirtschaftstag am 28. November im Hotel Maritim<br />

Werner D. Prill Utho Creusen<br />

Bruder Paulus<br />

Terwitte<br />

Thomas<br />

Bubendorfer<br />

Christian Gansch<br />

N<strong>in</strong>a Eschemann<br />

Wie begeistern Unternehmer und Führungskräfte<br />

ihre Mitarbeiter für die<br />

Unternehmensziele? Mit diesem wichtigen<br />

Führungsthema setzt sich der 15.<br />

<strong>Fulda</strong>er Wirtschaftstag unter Federführung<br />

von IHK-Vizepräsident Wolfgang<br />

Wehner ause<strong>in</strong>ander. Unter dem<br />

Motto „Mit Herz, Verstand und Leidenschaft:<br />

Mitarbeiter für Unternehmensziele<br />

begeistern“ liefern Spitzenreferenten<br />

vielfältige Anregungen und<br />

Impulse für den Unternehmensalltag.<br />

Um richtige Konkurrenz und falsche<br />

Götter im Handel(n) geht es im Eröffnungsreferat<br />

von Bruder Paulus Terwitte,<br />

Leiter des Kapuz<strong>in</strong>erklosters Dieburg.<br />

Welche Bedeutung Führung als<br />

Vorbild hat, vermitteln Dr. Utho Creusen,<br />

Experte für Unternehmensentwicklung<br />

und Qualitätsmanagement,<br />

und Leadership-Coach<strong>in</strong> N<strong>in</strong>a Eschemann<br />

von der Media Saturn Hold<strong>in</strong>g<br />

GmbH <strong>in</strong> Ingolstadt. Leistung aus Leidenschaft<br />

ist das Credo von Thomas<br />

Bubendorfer. Der Extremsportler und<br />

Bergsteiger überträgt se<strong>in</strong>e spannenden<br />

Erfahrungen mit Höchstleistungen<br />

auf den Unternehmensalltag.<br />

Unter dem Motto „Vom Solo zur S<strong>in</strong>fonie:<br />

Aufe<strong>in</strong>ander hören – mite<strong>in</strong>ander<br />

handeln“ analysiert Christian Gansch,<br />

Peter Enders senior und se<strong>in</strong> Sohn Peter<br />

Enders junior. blicken optimistisch<br />

<strong>in</strong> die Zukunft. Der Neubau der Ausstellungshalle<br />

<strong>in</strong> der Frankfurter Straße<br />

ist hierfür sichtbarer Ausdruck. OB<br />

Möller wünscht sich viele Unternehmer,<br />

die <strong>in</strong> gleicher Weise „die Herausforderungen<br />

annehmen. Dafür s<strong>in</strong>d<br />

viele Beispiele <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> zu f<strong>in</strong>den“, so<br />

<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent abschließend.<br />

mb<br />

Unter dem großen Dach von BMW ist auch<br />

die Marke „M<strong>in</strong>i“ zu Hause. Peter Enders<br />

führt <strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernenten das<br />

neue Fahrzeug vor.<br />

Dirigent aus<br />

München, die<br />

S t r u k t u r e n<br />

und Arbeitsabläufe<br />

von<br />

Orchestern<br />

und überträgt<br />

deren<br />

L ö s u n g s -<br />

strategien<br />

auf Untern<br />

e h m e n .<br />

Journalist<br />

und Mod<br />

e r a t o r<br />

W e r n e r<br />

Prill zeigt zum Schluss des Wirtschaftstages<br />

auf, wie die praktische Umsetzung<br />

von der Theorie <strong>in</strong> die Tat gel<strong>in</strong>gt.<br />

Wie bereits <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />

bietet der Ausklang beim Imbiss <strong>in</strong> gepflegter<br />

Atmosphäre e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit<br />

zum zwanglosen Austausch.<br />

Die IHK lädt alle Unternehmer und<br />

Führungskräfte herzlich e<strong>in</strong>, den <strong>Fulda</strong>er<br />

Wirtschaftstag auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

wieder als Dialogbörse zu nutzen. Alle<br />

Informationen im Internet unter www.<br />

ihk-fulda.de. Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />

IHK ist Viola Brähler, Telefon 0661 284-31.<br />

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1<br />

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In jedem Erdteil steht e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e aus<br />

<strong>Fulda</strong> zur Triebwerkswartung<br />

REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik liefert Schleifmasch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> 130 Länder weltweit / Lob von OB Möller –<br />

Unternehmen gut am Markt positioniert<br />

Was haben Rolls Royce, Ferrari, Porsche,<br />

MTU oder Lufthansa mit <strong>Fulda</strong> zu tun?<br />

Viel. Denn die „Stars“ der Mobilitätsbranche<br />

setzen auf anspruchsvolle<br />

Technik und Technologie „made <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>“.<br />

Schleifmasch<strong>in</strong>en der REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik<br />

Adolf Rabenseifner tragen<br />

den guten Namen der Domstadt <strong>in</strong><br />

doppelter H<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> alle Welt: mit<br />

hochwertigen Masch<strong>in</strong>en, aber auch<br />

dadurch, dass REFORM Geschäftsführer<br />

Thomas Hofmann se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen<br />

Gäste gerne mit dem Flair und der<br />

Geschichte der Stadt vertraut macht, <strong>in</strong><br />

der das Unternehmen zu Hause ist.<br />

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Bekenntnis zum<br />

Standort<br />

<strong>Fulda</strong>s OB und<br />

Wirtschaftsdezernten<br />

Gerhard<br />

Möller freut e<strong>in</strong><br />

solch sympathischesBekenntnis<br />

zum<br />

Standort. „Stadt<br />

und Region profitieren<br />

gleich<br />

mehrfach vom<br />

besonderen Engagement<br />

des<br />

Geschäftsführer Thomas Hofmann erläutert se<strong>in</strong>en Gästen aus<br />

dem Stadtschloss die Produktpalette der REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik.<br />

REFORM Managements. Was soll sich<br />

e<strong>in</strong> Wirtschaftsförderer mehr wünschen?“,<br />

me<strong>in</strong>te Möller beim Besuch<br />

des Unternehmens im Kohlhäuser<br />

Feld. In dichter Folge absolviert <strong>Fulda</strong>s<br />

Verwaltungschef Firmenbesuche, um<br />

sich e<strong>in</strong> Bild der aktuellen Lage der Betriebe<br />

machen zu können. Möllers Fazit<br />

nach dem Gespräch und Rundgang<br />

mit Hofmann: „Die REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik<br />

Adolf Rabenseifner hat <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit zwar schwierige<br />

Zeiten durchgemacht, ist dafür aber<br />

heute sehr gut am Markt positioniert.“


Auf Paletten liegen Musterprodukte.<br />

Ke<strong>in</strong>e Rezessionsgedanken<br />

Während manche Branchen unter der<br />

allgeme<strong>in</strong>en Wirtschaftslage leiden,<br />

s<strong>in</strong>d REFORM „Rezessionsgedanken<br />

fremd.“ Über e<strong>in</strong>en Mangel an Aufträgen<br />

brauchten Geschäftsführer Hofmann<br />

und se<strong>in</strong> Haus mit 00 Beschäftigten<br />

nicht zu klagen. Bis zu 16 Monate<br />

müssen Kunden auf das von ihnen bestellte<br />

Produkt, e<strong>in</strong>e Schleifmasch<strong>in</strong>e,<br />

warten – so rege ist die Nachfrage. In<br />

vier Produktbereichen des Schleifens<br />

ist das Unternehmen tätig:<br />

Bei Industrie- und Langmessern mit<br />

bis zu 0 Metern Länge, der klassischen<br />

Sparte, aus dem REFORM kommt. Diese<br />

Masch<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>den ihren E<strong>in</strong>satz<br />

etwa <strong>in</strong> Druckereien. Getriebehersteller<br />

als Zulieferanten für Porsche oder<br />

Ferrari, die Zahnräder schleifen müssen,<br />

verwenden Profilschleifmasch<strong>in</strong>en<br />

oder Zahnradschleifmasch<strong>in</strong>en<br />

aus <strong>Fulda</strong>. Rundtischschleifmasch<strong>in</strong>en<br />

mit e<strong>in</strong>em Durchmesser bis zu 4,30<br />

Metern haben beim Bau von W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

und <strong>in</strong> der Lager<strong>in</strong>dustrie<br />

ihr Anwendungsgebiet. Seit 001 hat<br />

sich REFORM auch bei Schleifmasch<strong>in</strong>en<br />

zur Instandsetzung von Turb<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>en Namen gemacht. Im jüngsten<br />

Produktbereich habe das Unternehmen<br />

se<strong>in</strong>en Weltmarktanteil bis heute<br />

um 50 Prozent erhöhen können, so die<br />

erfreuliche Bilanz Hofmanns.<br />

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Aufs Kerngeschäft konzentriert<br />

Die ehemalige REFORM-Gruppe mit<br />

unterschiedlichen Standorten hatte<br />

ursprünglich rund 900 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Im Zuge der Neuorganisation<br />

trennte sich das Unternehmen von<br />

se<strong>in</strong>en Töchtern und konzentriert sich<br />

laut Hofmann heute aufs Kerngeschäft:<br />

Schleifmasch<strong>in</strong>en. Kunden s<strong>in</strong>d<br />

unter anderem die FAG Gruppe, Rolls<br />

Royce, MTU, aber auch die Lufthansa.<br />

Gerade Masch<strong>in</strong>en für den Triebwerksbau<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Geschäft.<br />

Nicht ohne e<strong>in</strong>en leichten Anflug von<br />

Stolz berichtet Hofmann, dass es weltweit<br />

ke<strong>in</strong>en Erdteil gibt, „<strong>in</strong> dem nicht<br />

e<strong>in</strong>e unserer Masch<strong>in</strong>en bei der Triebwerkswartung<br />

im E<strong>in</strong>satz ist.“<br />

100 Masch<strong>in</strong>en pro Jahr<br />

Verändert hat sich allerd<strong>in</strong>gs die Produktionsmenge<br />

des Unternehmens.<br />

Seien früher „bis zu 300 Masch<strong>in</strong>en im<br />

Jahr raus gegangen“, s<strong>in</strong>d es heute nur<br />

noch 100 pro Jahr. Dafür aber größere<br />

und schwerere. Bis zu 50 Tonnen wiegt<br />

manche der Schleifmasch<strong>in</strong>en und erreicht<br />

e<strong>in</strong>e Höhe von über 5 Metern.<br />

Thomas Hofmann schmunzelt: „Damit<br />

kämen wir, wenn sie nicht demontiert<br />

würden, aus dem Kohlhäuser Feld gar<br />

nicht mehr raus.“ Mit Produkten aus<br />

<strong>Fulda</strong> bedient REFORM den Weltmarkt<br />

<strong>in</strong> 130 Ländern. Die Kosten pro Maschi-<br />

ne liegen zwischen e<strong>in</strong>er halben und<br />

mehreren Millionen Euro.<br />

Hochschulpartnerschaft<br />

Die Mitarbeiter des Unternehmens<br />

kommen <strong>in</strong> der Regel aus der Region<br />

Rhön und Vogelsberg. Die Verbundenheit<br />

zur Heimat und die Nähe zum Arbeitsplatz<br />

s<strong>in</strong>d für den Firmenchef<br />

manchmal e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Problem: Nämlich<br />

immer dann, wenn se<strong>in</strong>e Mitarbeiter<br />

auf Montage müssen und wie Hofmann<br />

lachend anmerkt, „der <strong>Fulda</strong>er<br />

nicht mehr se<strong>in</strong>en Dom sieht.“ Auf der<br />

anderen Seite hat die enge B<strong>in</strong>dung<br />

der Mitarbeiter auch ihre besonderen<br />

Vorteile. Denn REFORM bietet ehemaligen<br />

Auszubildenden die e<strong>in</strong>malige<br />

Chance, zu studieren und im Betrieb<br />

arbeiten zu können. Dazu ist die heimische<br />

Masch<strong>in</strong>enfabrik e<strong>in</strong>e Partnerschaft<br />

mit Hochschulen <strong>in</strong> Friedberg,<br />

Gießen und Wetzlar e<strong>in</strong>gegangen. Vier<br />

Studenten profitieren von diesem dualen<br />

Ausbildungssystem, bei dem das<br />

Unternehmen Studiengebühren und<br />

Gebühren der Hochschule im Bewusstse<strong>in</strong><br />

übernimmt, <strong>in</strong> die eigene Zukunft<br />

<strong>in</strong>vestiert zu haben. „Ich will für den<br />

Arbeitnehmer das Beste anbieten, was<br />

ich ihm geben kann“, formuliert Hofmann<br />

das Firmen-Credo. Deshalb hat<br />

sich REFORM für die Hochschulpartnerschaft<br />

und nicht für die Berufsakademie<br />

entschieden. Pro Jahr <strong>in</strong>vestiert<br />

das Unternehmen zwischen 40.000<br />

bis 60.000 Euro pro Student. Bei RE-<br />

FORM s<strong>in</strong>d vor allem Industriemechaniker<br />

und Elektroniker für Betriebstechnik<br />

gefragt, die auch im Betrieb<br />

ausgebildet werden. Wer e<strong>in</strong>e Lehrstelle<br />

möchte, muss nicht nur über gute<br />

schulische Leistungen verfügen. „Für<br />

unsere Ausbildung ist das soziale Verhalten<br />

maßgebend“, sagt Hofmann<br />

und fügt h<strong>in</strong>zu, „m<strong>in</strong>destens Befriedigend<br />

wird vorausgesetzt“. mb<br />

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14<br />

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Familienfreundlichkeit als Markenzeichen<br />

<strong>Fulda</strong>s OB will <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren 362 zusätzliche Plätze für unter Dreijährige e<strong>in</strong>richten<br />

/ Stadt trägt veränderten gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen Rechnung<br />

„Wir packen das Thema der Betreuung<br />

der unter Dreijährigen konzentriert an<br />

und s<strong>in</strong>d zuversichtlich, gut für den<br />

013 geltenden Rechtsanspruch gerüstet<br />

zu se<strong>in</strong>“. Klar umrissen ist für Oberbürgermeister<br />

Gerhard Möller e<strong>in</strong>e der<br />

entscheidenden kommunalen Schwerpunktsetzungen<br />

der kommenden Jahre.<br />

<strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef unterstrich<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pressegespräch, „bewusst Akzente“<br />

auf diesem Gebiet setzen zu<br />

wollen. Denn traditionell versteht sich<br />

<strong>Fulda</strong> als familienfreundliche Stadt.<br />

Derzeit bestehen rund 300 Plätze für<br />

K<strong>in</strong>der vom ersten bis dritten Lebensjahr<br />

und zusätzlich weitere 80 <strong>in</strong> der<br />

Tagespflege. Bis zum Zieldatum 013<br />

sollen weitere 36 Plätze entstehen,<br />

um die durch das Jugendförderungsgesetz<br />

vorgeschriebene Versorgungsquote<br />

von 35 Prozent<br />

zu erreichen.<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Ausbau oder Umwidmung<br />

Die neue Gesetzesvorgabe fördert der<br />

Bund <strong>in</strong> den nächsten Jahren mit rund<br />

vier Milliarden Euro. Jetzt komme es<br />

verstärkt darauf an, dass die Städte<br />

und Geme<strong>in</strong>den die Umsetzung engagiert<br />

vorantreiben, um dem ab 013 geltenden<br />

Rechtsanspruch der Eltern entsprechen<br />

zu können. Die Konsequenzen<br />

für die Stadt: Bis 013 müssen exakt<br />

656 Plätze bereitgestellt werden. In den<br />

kommenden Monaten sollen laut Möller<br />

70 neue Plätze geschaffen werden:<br />

1 <strong>in</strong> Sickels, 10 <strong>in</strong> Maberzell, 1 <strong>in</strong> Lehnerz<br />

sowie 36 bei den „Wilden 15“ <strong>in</strong> der<br />

Frankfurter Straße, e<strong>in</strong>em freien Träger.<br />

Bis Ende 008 werden 94 Plätze am<br />

Netz se<strong>in</strong>. Die Differenz von 36 Plätzen<br />

will die Stadt <strong>in</strong> der Ausbauphase der<br />

nächsten fünf Jahre schaffen. „Wir haben<br />

e<strong>in</strong>e klare Zielplanung und Anstrengung<br />

vor uns“, wie Möller betonte.<br />

Erreichen möchte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />

das Ziel durch Umwidmung oder<br />

bauliche Erweiterung vorhandener<br />

E<strong>in</strong>richtungen.<br />

Hohe Betriebskosten<br />

Die Kosten für e<strong>in</strong>en komplett<br />

neuen Platz liegen bei<br />

rund 14.500 Euro. Nur etwa<br />

e<strong>in</strong> Drittel des Aufwands,<br />

4500 Euro, fällt beim Umbau<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er bestehenden<br />

E<strong>in</strong>richtung an;<br />

der Inventarzuschuss beträgt<br />

nach Möllers Ausführungen<br />

500 Euro pro Platz.<br />

90 Prozent der notwendigen<br />

<strong>in</strong>vestiven Mittel stellen Bund<br />

und Land zur Verfügung. Derzeit<br />

laufen die Überlegungen,<br />

welche K<strong>in</strong>dertagesstätten umgebaut<br />

oder erweitert werden<br />

sollen. Doch nicht die E<strong>in</strong>richtungskosten,<br />

sondern vor allem<br />

die Betriebskosten stellen aus Möllers<br />

Sicht e<strong>in</strong>e Dauerbelastung für<br />

den <strong>Fulda</strong>er Haushalt dar, „den die<br />

Stadt zu schultern hat.“ Immerh<strong>in</strong> gewährt<br />

Hessen zwischen 1. 00 und<br />

3.000 Euro pro Jahr und Platz Landesförderung,<br />

abhängig von der täglichen<br />

Betreuungsstundenzahl. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

der von der Stadt erhobene Elternbeitrag.<br />

Der Rest müsse jedoch kommunal<br />

aufgebracht werden, was 3.000 bis<br />

4.000 Euro pro Jahr und Platz bedeutet.<br />

Zu bedenken gab Möller ferner,<br />

dass die Stadt für e<strong>in</strong> Drittel der Eltern<br />

den Beitrag übernehme. Bei e<strong>in</strong>er<br />

durchschnittlichen Krippengebühr von<br />

00 Euro im Monat summieren sich die<br />

jährlichen Aufwendungen so auf<br />

0.000 Euro. <strong>Fulda</strong>s Kämmerer muss<br />

deshalb <strong>in</strong>sgesamt rund 1,3 Millionen<br />

Euro zusätzliche Betriebkosten <strong>in</strong> den<br />

Budgetplanungen berücksichtigen.<br />

Familienfreundlichkeit<br />

Doch Möller stellt unmissverständlich<br />

fest: „Wir reden über e<strong>in</strong>e Infrastruktur,<br />

die wir brauchen und wollen.“ Die<br />

gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

hätten sich geändert. Die Betreuung<br />

der unter Dreijährigen sei e<strong>in</strong><br />

„ganz klarer Schwerpunkt im Rahmen<br />

<strong>Fulda</strong>er Familienfreundlichkeit, die wir<br />

als Markenzeichen unserer Stadt ansehen.“<br />

Gleichwohl setzt <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />

auf das Konnexitätspr<strong>in</strong>zip.<br />

Wer bestellt, müsse auch bezahlen.<br />

Deshalb seien <strong>in</strong> Zukunft auch Bund<br />

und Land <strong>in</strong> entscheidendem Maße bei<br />

der F<strong>in</strong>anzierung<br />

des Betreuungsangebotes<br />

für<br />

die unter<br />

Dreijährigen<br />

gefordert.<br />

mb


F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

E<strong>in</strong>e bunte Geburtstagsfeier für „KidS“<br />

der Schulsozialarbeit<br />

5 jähriges Bestehen des K<strong>in</strong>dertreffs <strong>in</strong> der Cuno-Raabe-Schule<br />

Sozialarbeit an der Schule ist e<strong>in</strong> Instrument<br />

zur Integration von K<strong>in</strong>dern, das<br />

die Stadt <strong>Fulda</strong> seit über 15 Jahren <strong>in</strong><br />

verschiedenen Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>setzt. Sie hilft nach Aussage von Bürgermeister<br />

Dr. Wolfgang Dippel K<strong>in</strong>dern<br />

aus den unterschiedlichsten Kulturen,<br />

den immer komplexer werdenden Lebensalltag<br />

zu bewältigen, ihre Stärken<br />

auszubauen und sich <strong>in</strong> ihrer Unterschiedlichkeit<br />

zu respektieren.<br />

Dies konnten die Besucher an e<strong>in</strong>em<br />

Nachmittag der offenen Tür anlässlich<br />

des 5-jährigen Bestehens des K<strong>in</strong>dertreffs<br />

„KidS“ an der Cuno-Raabe-Schule<br />

live miterleben. Geme<strong>in</strong>sam mit Schulleiter<br />

Liebig und der Vorsitzenden des<br />

Schulelternbeirates Jaschensky wurden<br />

die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Cuno-<br />

Raabe-Schule und ihre Eltern von Schulsozialarbeiter<strong>in</strong><br />

Malik begrüßt. Danach<br />

gab es e<strong>in</strong> buntes Programm für alle<br />

K<strong>in</strong>der und erwachsenen Gäste.<br />

Im Herbst 003 wurde der K<strong>in</strong>dertreff<br />

am Nachmittag als neues Angebot der<br />

Schulsozialarbeit <strong>in</strong> der Cuno-Raabe-<br />

Schule eröffnet. Er ist <strong>in</strong> den letzen<br />

fünf Jahren zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil<br />

im Schulalltag geworden und<br />

konnte viele K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />

und schulischen Integration fördern.<br />

„Denn K<strong>in</strong>dse<strong>in</strong> ist oft ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derspiel“<br />

wie Schulsozialarbeiter<strong>in</strong> Malik<br />

<strong>in</strong> ihrer Begrüßung betonte. Die Sozialarbeit<br />

an der Cuno-Raabe-Schule hilft<br />

Mit zahlreichen Fotocollagen, der praktischen<br />

Präsentation e<strong>in</strong>es Unterrichtsprojektes<br />

zum Thema „gesunde<br />

Ernährung“ und vielen Spielaktionen<br />

wurde e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Angebote der<br />

Schulsozialarbeit gegeben. E<strong>in</strong> Höhepunkt<br />

der Feier war der gelungene<br />

Auftritt der „Zirkusgruppe Bonifatiusschule“<br />

vom Jugendtreffpunkt Aschenberg<br />

unter der Leitung von Sozialpädagoge<br />

Ullrich Steybe. Der Nachmittag<br />

Leckereien für<br />

zwischendurch.<br />

war für alle K<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong> schönes<br />

Erlebnis und die<br />

e r w a c h s e n e n<br />

Gästen konnten<br />

die Sozialarbeit<br />

an der Cuno-<br />

R a a b e - S c h u l e<br />

hautnah erleben.<br />

fi<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

E<strong>in</strong> buntes Mitmachprogramm<br />

erwartet die Gäste.<br />

15


16<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Die Amerikaner fühlen sich sicherer,<br />

aber nicht sicher<br />

Der New Yorker Polizist James Albrecht war Gast<br />

e<strong>in</strong>es Treffens der International Police Association <strong>in</strong><br />

<strong>Fulda</strong> / Zeitzeuge des Terroranschlags auf das World<br />

Trade Center<br />

Für Amerika, ja für die ganze Welt ist der<br />

11. September 001 e<strong>in</strong> folgenschweres<br />

Schicksalsdatum. E<strong>in</strong> Schock. Selbstmordattentäter<br />

lenken zwei Verkehrsflugzeuge<br />

<strong>in</strong> die „Tw<strong>in</strong> Towers“ des New<br />

Yorker World Trade Centers. Tausende<br />

Unschuldiger verlieren ihr Leben. Der <strong>in</strong><br />

New York geborene und <strong>in</strong> Hünfeld aufgewachsene<br />

James Albrecht erlebte als<br />

Polizist die tragischen Ereignisse aus<br />

nächster Nähe mit. Für „<strong>Fulda</strong> <strong>in</strong>formiert“<br />

sprach Michael Schwab mit dem<br />

Augenzeugen des Terroranschlags.<br />

Wie erlebten Sie den 11. September?<br />

Albrecht: Zu diesem Zeitpunkt war ich<br />

Polizeichef für die Direktion des New<br />

Yorker Stadtteils Queens. An diesem Tag<br />

war ich verantwortlich für die Tagesschicht.<br />

Kurz vor 9 Uhr ist e<strong>in</strong> Flugzeug<br />

<strong>in</strong> den Turm geflogen. Wie die anderen<br />

habe ich die Tragödie im Fernsehen<br />

mitverfolgt. Wie alle konnte ich auf dem<br />

Bildschirm auch das zweite Flugzeug<br />

kommen sehen.<br />

Was passierte dann?<br />

Albrecht: Von den 100 Revieren New<br />

Yorks schickte jedes jeweils acht Mann<br />

Bereitschaftpolizei und e<strong>in</strong>en „Truppleiter“<br />

zum World Trade Center. Weil ich<br />

E<strong>in</strong>satzchef für Queens war, b<strong>in</strong> ich mitgefahren.<br />

Vor dem Tunnel zur E<strong>in</strong>fahrt<br />

nach Manhattan habe ich den ersten<br />

Turm e<strong>in</strong>stürzen sehen. Sechs oder sieben<br />

M<strong>in</strong>uten später waren wir dort. Alle<br />

Straßen waren dicht. Ich habe me<strong>in</strong>e<br />

Mannschaft, <strong>in</strong>sgesamt 0 Polizisten, gesammelt<br />

und gewarnt. Denn wir wussten<br />

nicht, was noch passieren würde. Wir<br />

waren nur 50 Meter vom Unglücksort<br />

entfernt. Dann fiel der zweite Turm <strong>in</strong><br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

sich zusammen. In e<strong>in</strong>er U-<br />

Bahn Haltestelle haben wir<br />

schließlich abgewartet. 10<br />

bis 15 M<strong>in</strong>uten konnten<br />

wir nichts sehen und erkennen.<br />

Es war wie e<strong>in</strong><br />

Schneesturm. Ich habe<br />

mich gefragt: Was atme<br />

ich denn da e<strong>in</strong>. Die<br />

weiß graue Wolke<br />

bestand aus<br />

Zement und<br />

m e n s c h -<br />

lichen Knochenteilen.<br />

Alles war wie<br />

Sand. Dann<br />

habe ich mit<br />

M a n h a t t e n s<br />

Polizei-Chef gesprochen.<br />

Mir fiel<br />

die Aufgabe zu, das<br />

E<strong>in</strong>satz-Tagebuch zu schreiben.<br />

Anschließend musste ich jedes Revier<br />

anrufen, um zu klären, wie viele<br />

Kollegen vermisst werden. Kompliziert<br />

war, dass wir nur Funkgeräte für die eigenen<br />

Regionen hatten. Heute ist das<br />

alles anders. Zu diesem Zeitpunkt jedoch<br />

habe ich von der Telefonzelle aus<br />

nachgefragt, wer vermisst wird. 66 Polizisten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt gestorben. Die<br />

meisten gehörten dem E<strong>in</strong>satzkommando<br />

an. Da diese Polizisten auch zu<br />

Sanitätern ausgebildet worden waren,<br />

hielten sie sich <strong>in</strong> den Türmen auf.<br />

Wie hoch war die Zahl der Opfer?<br />

Albrecht: Die Feuerwehr hat 343 Männer<br />

verloren und 11 Feuerwehr-Sanitäter.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d an diesem 11. September<br />

749 Menschen <strong>in</strong> New York<br />

gestorben. Weitere 184 <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton<br />

James Albrecht (l<strong>in</strong>ks)<br />

erlebte die Ereignisse<br />

des 11. September<br />

2001<br />

hautnah mit.<br />

DC. In Pennsylvenia<br />

43.<br />

Nur 66 Prozent<br />

der New Yorker Opfer<br />

s<strong>in</strong>d gefunden worden.<br />

0.000 Knochenfunde warten<br />

auf ihre Zuordnung.<br />

Was hat sich am so genannten<br />

„Ground Zero“ bislang getan?<br />

Albrecht: Bis 011 soll e<strong>in</strong> neues Denkmal<br />

entstehen. Der Wiederaufbau des<br />

Areals verzögert sich allerd<strong>in</strong>gs durch<br />

das Verhalten der Versicherungsunternehmen.<br />

Seit August 007 haben die ersten<br />

Arbeiten aber begonnen. Seit zwei Jahren<br />

steht Bau Nr. 7 wieder. In Zukunft<br />

werden weitere Gebäude folgen. 140<br />

Etagen hoch wird der neue „Freedom<br />

Tower“. Drei weitere Wolkenkratzer<br />

gruppieren sich um ihn herum. Wo die<br />

„Tw<strong>in</strong> Towers“ standen, soll e<strong>in</strong> Denkmal<br />

mit Museum entstehen, wo auch<br />

die Knochen der Opfer aufbewahrt werden.<br />

Für uns ist dieser Friedhof e<strong>in</strong> „heiliger“<br />

Ort des Gedenkens. Das Denkmal<br />

ist als Park mit Wasserfall geplant.


Was empf<strong>in</strong>den Sie, wenn Sie an diesen<br />

Tag denken?<br />

Albrecht: Ich habe oft gewe<strong>in</strong>t und gebetet,<br />

wenn ich alle<strong>in</strong> war. Bis heute kann<br />

ich ke<strong>in</strong>e Filme und Nachrichten von 11.<br />

September anschauen. Auch fällt es mir<br />

schwer, Fotos anzusehen. Ich habe an<br />

diesem Tag 13 Freunde verloren. E<strong>in</strong> Jahr<br />

später erfuhr ich, dass auch e<strong>in</strong> alter<br />

Schulfreund, mit dem ich Baseball gespielt<br />

habe, ums Leben gekommen ist.<br />

Ich dagegen hatte im entscheidenden<br />

Moment Glück. Wir dürfen deshalb die<br />

Kollegen und all die anderen, die gestorben<br />

s<strong>in</strong>d, nicht vergessen.<br />

Bichl für unermüdliches<br />

Engagement geehrt<br />

Städtische Ehrenmedaille für außergewöhnliches Engagement<br />

Die Frauen und Männer <strong>in</strong> ihren <strong>in</strong>zwischen<br />

meist blauen oder gelegentlich<br />

noch grünen Uniformen s<strong>in</strong>d gern gesehene<br />

Gäste im <strong>Fulda</strong>er Stadtschloss.<br />

Schließlich sie s<strong>in</strong>d die Garanten von öffentlicher<br />

Sicherheit und Ordnung. Mit<br />

e<strong>in</strong>em Empfang für e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Kreis<br />

der rund 350 Delegierten der deutschen,<br />

aber auch <strong>in</strong>ternationaler Polizeiorganisationen,<br />

die <strong>in</strong> der Domstadt zum 18.<br />

Nationalen Treffen der International Police<br />

Association (IPA) zusammen kamen,<br />

würdigte <strong>Fulda</strong>s Oberbürgermeister<br />

Gerhard Möller die Arbeit der Polizei. Insbesondere<br />

jedoch den ehrenamtlichen<br />

E<strong>in</strong>satz des Vizepräsidenten der deutschen<br />

IPA-Sektion: Horst W. Bichl.<br />

Vertraute Persönlichkeit<br />

Bichl sei seit vielen Jahren e<strong>in</strong>e vertraute<br />

Persönlichkeit. Dank se<strong>in</strong>es „unermüdlichen<br />

Engagements möchte ich ihn mit<br />

der Ehrenmedaille der Stadt auszeichnen“,<br />

betonte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef,<br />

der kurz die Vita des gebürtigen <strong>Fulda</strong>ers<br />

Revue passieren ließ. Nach dem<br />

Wechsel zum Polizeipräsidium Osthessen<br />

1996 habe Bichl zwei Jahre lang die<br />

Hersfelder Autobahnpolizei geleitet. Seit<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Wie g<strong>in</strong>g es nach 911 beruflich für Sie<br />

weiter?<br />

Albrecht: E<strong>in</strong> Jahr später b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> Pension<br />

gegangen. Mehr als 10.000 Polizisten<br />

und 3.000 Feuerwehrleute haben<br />

nach diesen tragischen Ereignissen<br />

ihren Job an den Nagel gehängt. Wir<br />

waren quasi „overloaded“, völlig überlastet.<br />

Ich selbst habe die ersten sieben<br />

Monate täglich 14 Stunden gearbeitet<br />

– und das an sechs Tagen die Woche.<br />

Vor allem die ersten sechs, sieben Wochen<br />

waren surreal. Der schwierigste<br />

Moment war für mich die Beerdigung<br />

unserer Freunde und Kollegen. Heute<br />

004 lenkt er die Geschicke der Polizeistation<br />

Alsfeld. Bichl war Mitbegründer<br />

des Präventionsrates, Aufbauhelfer<br />

des freiwilligen Polizeidienstes <strong>in</strong> der<br />

Domstadt und bis <strong>in</strong> die jüngste Zeit Leiter<br />

der IPA-Kontaktstelle <strong>Fulda</strong><br />

gewesen. Seit 003 ist er Vizepräsident<br />

der deutschen IPA-<br />

Sektion. Mit e<strong>in</strong>em „herzlichen<br />

Dank für diese außergewöhnliche<br />

ehrenamtliche Tätigkeit,<br />

die Menschen mitnimmt und<br />

begeistert“ überreichte Möller<br />

die Medaille an Bichl, der dankte<br />

und bekannte, „stolz auf das<br />

zu se<strong>in</strong>, was er für die IPA und<br />

<strong>in</strong> anderer Funktion leisten<br />

kann.“<br />

Herrliche Stadt<br />

Vier Tage residiere die IPA „<strong>in</strong><br />

ihrer herrlichen Stadt“, sprach<br />

IPA-Präsident Udo Göckeritz<br />

e<strong>in</strong> Lob an die Adresse des<br />

Oberbürgermeisters nicht zuletzt<br />

mit Blick auf dessen historischen<br />

Rückblick aus. Der<br />

Empfang der Stadt sei e<strong>in</strong> Zeichen<br />

dafür, dass die Polizei eng<br />

arbeite ich <strong>in</strong> Prist<strong>in</strong>a im Hauptquartier<br />

der UNO. Seit Dezember 007 b<strong>in</strong><br />

ich im Kosovo im E<strong>in</strong>satz und wechsele<br />

von der UNO zur EU-Polizei.<br />

Was denken die Amerikaner zur Zeit<br />

über ihre Sicherheit?<br />

Albrecht: Die Amerikaner fühlen sich<br />

heute sicherer, weil die Terrorfahndung<br />

verstärkt worden ist. Aber längst noch<br />

nicht sicher.<br />

mit den Kommunen zusammen arbeite.<br />

Der aktuelle Kongress der International<br />

Police Association habe Brisanz, wie Göckeritz<br />

betonte, denn neue Regelwerke<br />

würden verabschiedet.<br />

Unermüdlich für Polizei und International Police<br />

Association im E<strong>in</strong>satz: Horst Bichl.<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

17


18<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Aus Lust schreibt „Mr. Tagesthemen“ Krimis<br />

Interview mit dem früheren ARD Nachrichten-Moderator und Krimi-Autor Ulrich Wickert<br />

Kaum e<strong>in</strong>er hat die Nachrichten<br />

im „Ersten“ so geprägt<br />

wie „Mr. Tagesthemen“:<br />

Ulrich Wickert. Über<br />

viele Jahre ist es dem <strong>in</strong> Tokio<br />

geborenen Diplomatensohn<br />

und Jurist gelungen,<br />

den Zuschauern der ARD<br />

Nachrichten aus aller Welt<br />

im charmanten, lockeren<br />

Plauderton e<strong>in</strong>es Conferenciers<br />

zu vermitteln. Wichtige<br />

Ereignisse aus den Schaltzentralen<br />

der Macht <strong>in</strong><br />

Wash<strong>in</strong>gton und Paris hatte<br />

der Erzähler Wickert zuvor<br />

als Korrespondent <strong>in</strong> die<br />

heimischen Wohnzimmer<br />

gebracht. Nach der Moderatoren-Phase<br />

im Hamburger<br />

Tagesthemen-Studio hat<br />

der Journalist e<strong>in</strong>e neue<br />

Leidenschaft entdeckt, nämlich Krim<strong>in</strong>alromane<br />

zu schreiben. Mit dem im<br />

Piper Verlag erschienenen Roman „Der<br />

nützliche Freund“ legt Ulrich Wickert<br />

den dritten Fall des französischen Untersuchungsrichters<br />

Jacques Ricou vor.<br />

Michael Schwab sprach für „<strong>Fulda</strong> <strong>in</strong>formiert“<br />

am Rande der Reihe „Leseland<br />

Hessen“ mit dem Autor über se<strong>in</strong>en<br />

Weg zum Journalismus, se<strong>in</strong>e Zeit<br />

bei der ARD und über das Entstehen<br />

se<strong>in</strong>er Romane.<br />

Herr Wickert: Wie s<strong>in</strong>d Sie zum Journalismus<br />

gekommen?<br />

Wickert: Ich wollte eigentlich nie Journalist<br />

werden, sondern Diplomat, um<br />

<strong>in</strong> die Fußstapfen me<strong>in</strong>es Vaters zu treten.<br />

Nach dem ersten juristischen<br />

Staatsexamen stand für mich fest:<br />

Jetzt mache ich nichts mehr mit Jura.<br />

Durch e<strong>in</strong>en Bekannten kam der Kontakt<br />

zum Hörfunk zustande. Für me<strong>in</strong><br />

erstes Feature zum Thema „Wie Bonn<br />

zur Hauptstadt wurde“ erhielt ich damals<br />

1.500 Mark Honorar. Das war viel<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

E<strong>in</strong> lockerer sympathischer Plauderton<br />

zeichnet Ulrich Wickert aus.<br />

Geld. Dann b<strong>in</strong> ich zum WDR gegangen,<br />

bis mir e<strong>in</strong> Freund sagte: Du musst<br />

zum Fernsehen. So landete ich schließlich<br />

bei Monitor.<br />

Sie waren für die ARD Korrespondent<br />

<strong>in</strong> Frankreich und <strong>in</strong> den USA. Welche<br />

Rolle spielen diese beiden Länder <strong>in</strong><br />

ihrem Leben?<br />

Wickert: Frankreich, wo ich im Süden<br />

heute e<strong>in</strong> Haus besitze und Amerika<br />

s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Bezugspunkte. Als Fulbright-Stipendiat<br />

habe ich <strong>in</strong> den USA<br />

studiert. Das hat mir für vieles die Augen<br />

geöffnet und den Blick erweitert.<br />

Bis heute lese ich bevorzugt amerikanische<br />

Literatur. Oft mehr als deutsche.<br />

Welcher Interviewpartner hat Sie am<br />

meisten bee<strong>in</strong>druckt?<br />

Wickert: Das fasz<strong>in</strong>ierendste Interview<br />

habe ich mit dem früheren französischen<br />

Staatspräsidenten Francois<br />

Mitterand geführt. Er war unglaublich<br />

gebildet – historisch wie literarisch.<br />

Wer ihn <strong>in</strong>terviewen wollte, musste<br />

sehr gut vorbereitet se<strong>in</strong>. In der Presse<br />

wurde Mitterand immer als König dargestellt.<br />

War auch Helmut Kohl e<strong>in</strong>er ihrer<br />

Interviewpartner? Und wie verlief<br />

dieses Gespräch?<br />

Wickert: Dazu muss ich folgendes vorausschicken.<br />

Vor Jahren habe ich dem<br />

Sender Phoenix den Vorschlag gemacht,<br />

ausführliche Gespräche mit<br />

Top-Politikern zu führen. Alle hielten<br />

diese Idee für gut und so f<strong>in</strong>g Phoenix<br />

1998 mit e<strong>in</strong>er eigenen Reihe an. Ich<br />

sollte für den Sender Helmut Kohl <strong>in</strong>terviewen.<br />

Me<strong>in</strong>e Idee war es, <strong>in</strong> diesem<br />

Gespräch Biographie mit Politik<br />

zu verb<strong>in</strong>den. Ich traf Kohl im Palais<br />

Schaumburg <strong>in</strong> Bonn. Mehr als drei<br />

Stunden Material für die Sendung haben<br />

wir aufgenommen. Das Interview<br />

mit dem ehemaligen Bundeskanzler<br />

war spannend, weil Kohl sehr offen<br />

war. Er verriet, warum er e<strong>in</strong>en so en-


gen Draht zu Michail Gorbatschow<br />

hatte: Weil er mit dem sowjetischen<br />

Staatschef e<strong>in</strong>e Stunde lang auf e<strong>in</strong>er<br />

Mauer am Rhe<strong>in</strong> gesessen habe. Durch<br />

ganz Persönliches s<strong>in</strong>d beide, Kohl und<br />

Gorbatschow, e<strong>in</strong>ander menschlich<br />

näher gekommen.<br />

Sie haben <strong>in</strong> den Tagesthemen neue<br />

Akzente gesetzt. Wie entstand der<br />

Gruß des „geruhsamen Abends“, den<br />

Sie Nacht für Nacht Ihren Zuschauern<br />

gewünscht haben?<br />

Wickert: Jemand hatte mir e<strong>in</strong>en Brief<br />

geschrieben, <strong>in</strong> dem es hieß: Ke<strong>in</strong>er<br />

wünscht uns mehr e<strong>in</strong>e gute Nacht,<br />

nachdem die „Nachtlücke“ im Programm<br />

geschlossen worden ist. Ich<br />

weiß nicht mehr, wie ich auf diesen<br />

Gruß gekommen b<strong>in</strong>. Jedenfalls war<br />

mir klar, der Briefschreiber spricht für<br />

viele. Da fehlt etwas. Deshalb habe ich<br />

begonnen, e<strong>in</strong>en „geruhsamen Abend“<br />

zu wünschen. Die Redaktion musste<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

ich allerd<strong>in</strong>gs erst e<strong>in</strong>mal daran gewöhnen.<br />

Außerdem habe ich Wert darauf gelegt,<br />

<strong>in</strong> den „Tagesthemen“ ke<strong>in</strong>e<br />

Fremdworte zu verwenden. Ich fragte<br />

mich: Wie erkläre ich etwas, was kompliziert<br />

ist. Kernworte habe ich im<br />

Brockhaus nachgeschlagen. Für alles<br />

hatte ich Lexika, außerdem die Bibel,<br />

den Koran und Goethes Faust.<br />

Wie kamen Sie nach Ihrer Zeit bei ARD<br />

und Tagesthemen zum Krimi schreiben?<br />

Wickert: Ich kann nicht Golf spielen<br />

und muss mich beschäftigen. Deshalb<br />

schreibe ich aus Lust Krimis. Inspiriert<br />

hat mich außerdem Enid Blytons Buch<br />

„Burg der Abenteuer“, das ich e<strong>in</strong>mal<br />

im Amerika Haus <strong>in</strong> Heidelberg ausgeliehen<br />

habe. Dar<strong>in</strong> liegt me<strong>in</strong>e Lust begründet,<br />

mich mit Abenteuern ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Me<strong>in</strong>en neuesten<br />

Krimi „Der nützliche Freund“ habe ich<br />

im September letzten Jahres zu schrei-<br />

Zusätzliches Busangebot an<br />

den Adventssamstagen<br />

Es muss nicht immer das Auto se<strong>in</strong>, um<br />

<strong>in</strong> die Innenstadt fahren zu können.<br />

Wer bummeln und getrost se<strong>in</strong>en fahrbaren<br />

Untersatz zu Hause stehen lassen<br />

möchte, kann an den vier Adventssamstagen<br />

den Bus nicht nur bis 15 Uhr,<br />

sondern wie montags bis freitags auch<br />

bis 19 Uhr nutzen. „Wir kommen damit<br />

den Wünschen der Mitglieder des Bau-<br />

sowie des Umweltausschusses nach“,<br />

erläuterte <strong>Fulda</strong>s Stadtbaurät<strong>in</strong> Cornelia<br />

Zuschke den Beweggrund für das ausgeweitete<br />

Bus-Angebot an<br />

diesen Tagen. In beiden<br />

Ausschüssen, so die Stadtbaurät<strong>in</strong>,<br />

habe e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>terfraktioneller<br />

Konsens darüber<br />

bestanden, dass auch<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr das Fahrtenangebot<br />

an den vier Ad-<br />

ventssamstagen durch e<strong>in</strong>e nachmittägliche<br />

Taktverdichtung attraktiver<br />

gestaltet werden soll.“<br />

Weiterer Vorteil des ausgedehnten<br />

Busangebots: Da der gleiche Fahrplan<br />

wie wochentags gilt, lassen sich die<br />

Fahrzeiten leicht merken. Plakate,<br />

Flyer und Anzeigen weisen auf den<br />

zusätzlichen Service im Advent h<strong>in</strong>,<br />

dessen Kosten sich laut Verkehrsunternehmen<br />

auf rund .700 Euro pro<br />

Samstag belaufen.<br />

Autogrammstunde mit dem Autor, der<br />

dicht umlagert war.<br />

ben begonnen und im Mai diesen Jahres<br />

beendet. In den ersten fünf Wochen<br />

<strong>in</strong> unserem Haus <strong>in</strong> Südfrankreich<br />

habe ich 1 0 <strong>Seiten</strong> geschrieben. Me<strong>in</strong>e<br />

Frau ist dabei me<strong>in</strong>e Lifestyle-Berater<strong>in</strong><br />

für die Charaktere und Handlungsorte<br />

des Buchs.<br />

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0<br />

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Auch die nächsten fünf Jahre bleibt die<br />

„<strong>Fulda</strong>“ noch im E<strong>in</strong>satz<br />

MdB Michael Brand und OB Gerhard Möller besuchten<br />

das Lufthansa-„Patenk<strong>in</strong>d“ zum 20. Geburtstag<br />

<strong>Fulda</strong>s Name ist <strong>in</strong> allen Elementen zu<br />

Hause. Ob mit dem gleichnamigen M<strong>in</strong>enjagdboot<br />

zu Wasser, mit dem ICE<br />

auf dem Boden oder der Lufthansa-Boe<strong>in</strong>g<br />

737-300 auch <strong>in</strong> der Luft. Nach<br />

41.000 Starts und Landungen sowie<br />

über 49.000 Flugstunden feierte die<br />

„Kranich-L<strong>in</strong>ie“ <strong>in</strong> der Frankfurter Flugzeugwerft<br />

e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Jubiläum. Seit<br />

0 Jahren trägt die „<strong>Fulda</strong>“ den guten<br />

Namen der Domstadt als „fliegende Visitenkarte“<br />

<strong>in</strong> alle Welt. Bundestagsabgeordneter<br />

Michael Brand (CDU) und<br />

Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />

statteten dem „Patenk<strong>in</strong>d“ zum 0. Geburtstag<br />

e<strong>in</strong>en Besuch ab und wechselten<br />

den Schreibtisch für kurze Zeit<br />

unter anderem mit dem Platz h<strong>in</strong>ter<br />

dem Steuerknüppel.<br />

<strong>Fulda</strong> verb<strong>in</strong>det<br />

Im September<br />

fliegt die „<strong>Fulda</strong>“<br />

von Frankfurt<br />

aus nach Brüssel,<br />

Mailand oder<br />

Warschau<br />

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und nach Marseilles, von wo<br />

es nicht mehr weit <strong>in</strong> die<br />

französische Partnerstadt<br />

Arles ist. „Der Name <strong>Fulda</strong><br />

verb<strong>in</strong>det eben Länder,<br />

Städte und Menschen“, betonte<br />

Möller beim Rundgang<br />

mit dem Abgeordneten<br />

Brand und den<br />

Gastgebern der Lufthansa. Daran wird<br />

sich <strong>in</strong> Zukunft nichts ändern. Denn der<br />

Boe<strong>in</strong>g-Jet bleibt auch die nächsten fünf<br />

Jahre noch im E<strong>in</strong>satz. Erst dann wird es<br />

e<strong>in</strong>en moderneren Ersatz geben. 33<br />

Flugzeuge des gleichen Typs s<strong>in</strong>d derzeit<br />

<strong>in</strong> der Lufthansaflotte im E<strong>in</strong>satz.<br />

Zwei Kapitäne am<br />

Steuerknüppel.<br />

Kontakte pflegen<br />

Die fragenden Blicke von Brand und<br />

Möller, was aus dem Namen des Flugzeugs<br />

werde, wenn die „gute, alte<br />

<strong>Fulda</strong>“ irgendwann 013 <strong>in</strong> den Ruhestand<br />

gehen werde, beantwortete<br />

Patrick Meschenmoser von der Luft-<br />

hansaKonzernkommunikation mit<br />

e<strong>in</strong>em beruh<br />

i g e n d e n<br />

„ke<strong>in</strong>e Sorge.“<br />

Der Name der<br />

D o m s t a d t<br />

bleibe auf alle<br />

Fälle <strong>in</strong> der<br />

Flotte erhalten.<br />

Welcher<br />

Flugzeugtyp<br />

E<strong>in</strong>e Boe<strong>in</strong>g 737-300 trägt den<br />

Namen der Domstadt <strong>in</strong> die<br />

Welt h<strong>in</strong>aus.<br />

ihn tragen werde, sei allerd<strong>in</strong>gs völlig<br />

offen. Ob es vielleicht e<strong>in</strong> noch größerer<br />

Airbus se<strong>in</strong> wird? Brand und Möller<br />

wollen am Ball bleiben und die „guten<br />

Kontakte zur Lufthansa weiter<br />

<strong>in</strong>tensiv pflegen.“<br />

Michael<br />

Schwab


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International anerkannte Stillkompetenz<br />

am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong><br />

Bestandene Prüfung zur Still- und Laktationsberatung<br />

Nach umfassender Ausbildung hat<br />

Elke Habersack, K<strong>in</strong>derkrankenschwester<br />

der Wochenstation des Kl<strong>in</strong>ikums<br />

<strong>Fulda</strong>, die Prüfung zur Still- und Laktationsberater<strong>in</strong><br />

nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />

des IBLCE (International Board of Lactation<br />

Consultant Exam<strong>in</strong>ers) bestanden.<br />

Gleichzeitig hat sich Ute Hornung,<br />

Ute Hornung (l<strong>in</strong>ks) bei der Stillberatung e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong>.<br />

Stationsleitung der Wochenstation,<br />

zum zweiten Mal rezertifiziert.<br />

Die Ausbildung steht für e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />

Zusatzqualifikation im Bereich<br />

der Still- und Laktationsberatung, die<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternational anerkannten<br />

Examen abschließt und alle fünf Jahre<br />

rezertifiziert werden muss.<br />

Die Zusatzausbildung sichert stillenden<br />

Müttern und deren K<strong>in</strong>dern die bestmögliche<br />

Beratung. Sie befähigt, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

Konzept zum Stillen bzw.<br />

zur Muttermilchernährung vor allem<br />

bei auftretenden Problemen – wie Erkrankungen<br />

von Mutter oder K<strong>in</strong>d,<br />

Früh- und Mehrl<strong>in</strong>gsgeburten, K<strong>in</strong>dern<br />

mit mangelnder Gewichtszunahme –<br />

zu erarbeiten. Dabei steht im Vordergrund,<br />

die Beziehung zwischen Mutter<br />

und K<strong>in</strong>d zu unterstützen und zu <strong>in</strong>tensivieren.<br />

Zudem umfasst die Arbeit die-<br />

ser Stillberater<strong>in</strong> die Fortbildung<br />

der Mitarbeiter. Sie<br />

erstellt Still-Standards im S<strong>in</strong>ne des<br />

Konzeptes „Babyfreundliches Krankenhaus“<br />

der WHO und UNICEF.<br />

Das Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong> erweitert damit<br />

das Beratungsangebot auf der Entb<strong>in</strong>dungsstation<br />

mit zwei Stillexpert<strong>in</strong>nen<br />

die e<strong>in</strong>e kompetente, e<strong>in</strong>fühlsame<br />

und bedürfnisgerechte<br />

Stillberatung durchführen. Schon vor<br />

der Geburt werden Kurse zur Stillvorbereitung<br />

<strong>in</strong> der Familienschule angeboten.<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Anliegen ist es, allen Frauen<br />

e<strong>in</strong>e Anlaufstelle im Kl<strong>in</strong>ikum zu bieten,<br />

bei der sie fachliche Unterstützung,<br />

Verständnis und gezielte Informationen<br />

e<strong>in</strong>holen können und die Möglichkeit<br />

haben, sich mit anderen Müttern<br />

auszutauschen. Hierzu wird ab<br />

Januar 009, an jedem dritten Donnerstag<br />

im Monat, von 10.00 – 11.30 Uhr<br />

e<strong>in</strong> „Stillcafe“ im Buffetbereich der<br />

Ebene 8 e<strong>in</strong>gerichtet. bf<br />

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Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image<br />

des Münsterfelds aufpolieren<br />

Firmen<strong>in</strong>haber des Gewerbegebietes Münsterfeld trafen sich auf Anregung des<br />

Oberbürgermeisters / Beg<strong>in</strong>n der Bauarbeiten für Münsterfeldallee angekündigt<br />

„Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir stark“. Dieser Erkenntnis<br />

folgen Betriebe und Unternehmen<br />

im Gewerbegebiet „Münsterfeld“,<br />

die sich auf Initiative von <strong>Fulda</strong>s<br />

OB und Wirtschaftsdezernent Gerhard<br />

Möller zu e<strong>in</strong>er Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

zusammenschließen wollen.<br />

Zum Schluss e<strong>in</strong>er Gesprächsrunde im<br />

Gebäude des ehemaligen amerikanischen<br />

Offiziersclubs und der heutigen<br />

Ausbildungsstätte von Grümel<br />

erklärten sich spontan die Firmen<strong>in</strong>haber<br />

von R & S Solutions, der Neuro<br />

Sp<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik, von Nevobad, der Firma<br />

Schrimpf oder der Vere<strong>in</strong> Kreidekreis<br />

sowie weitere Interessenten bereit,<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> erstes Treffen<br />

der Beteiligten soll <strong>in</strong> allernächster<br />

Zeit stattf<strong>in</strong>den. Der Veranstaltungsort<br />

war von städtischer Seite gut gewählt.<br />

Symbolisch kann er für die Aufbruchstimmung<br />

aller Verantwortlichen ste-<br />

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hen, die das Image des Münsterfelds<br />

aufpolieren wollen. Denn dort, wo angeregt<br />

diskutiert und Ideen geboren<br />

worden s<strong>in</strong>d, werden sonst Gebrauchtwagen<br />

für den Verkauf aufgefrischt.<br />

Unterstützung <strong>in</strong> der Anfangsphase<br />

Möller begrüßte die Bereitschaft der<br />

Unternehmen zur stärkeren Zusammenarbeit<br />

und bot se<strong>in</strong>e Unterstützung<br />

<strong>in</strong> der Anfangsphase an. Nach<br />

e<strong>in</strong>em Anschub müsse der Zusammenschluss<br />

allerd<strong>in</strong>gs „aus eigenen<br />

Kräften funktionieren.“ Das Gewerbegebiet<br />

Münsterfeld habe e<strong>in</strong>e gute<br />

Lage, wie der OB unterstrich. Der „besondere<br />

Charme des Areals“ bestehe <strong>in</strong><br />

der schnelle Erreichbarkeit der Innen-<br />

stadt. Trotz guter Ausgangslage ist es<br />

aus Sicht von <strong>Fulda</strong>s oberstem Wirtschaftsförderer<br />

jedoch notwendig,<br />

dass die Firmen des Münsterfelds geme<strong>in</strong>sam<br />

auftreten, sich nach außen<br />

präsentieren und auch etwas für die<br />

Umfeldverbesserung tun. Denn viele<br />

<strong>Fulda</strong>er wüssten nicht, welche Betriebe<br />

im Münsterfeld angesiedelt s<strong>in</strong>d.<br />

Als ersten Schritt führte der Inhaber<br />

der Neuo Sp<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik den Abbau des<br />

Zauns an, der nach wie vor das Gelände<br />

wie zu Zeiten se<strong>in</strong>er militärischen<br />

Nutzung umgibt. Dr. Al Hami ist bereit,<br />

die Absperrung sogar auf eigene Kosten<br />

abbauen zu lassen. Nachdrücklich<br />

begrüßt der Mediz<strong>in</strong>er die Idee des<br />

OBs, e<strong>in</strong>e Interessengeme<strong>in</strong>schaft der<br />

Eigentümer zu gründen. Eigen<strong>in</strong>itiative<br />

sei notwendig, nicht immer nur der<br />

Ruf nach städtischer Hilfe.<br />

Bauarbeiten für<br />

Münsterfeldallee beg<strong>in</strong>nen<br />

Das Münsterfeld habe <strong>in</strong> Teilen noch<br />

den „Charakter e<strong>in</strong>er Kaserne“. Selbst<br />

die Farbe sei gleich geblieben, monierte<br />

Firmen<strong>in</strong>haber Markus Röhner.


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Und noch immer sei die Münsterfeldallee<br />

als Haupterschließungsstraße<br />

des Gewerbegebietes nicht fertig. Gerade<br />

<strong>in</strong> den letzten Monaten sei der<br />

Zustand der Straße noch schlechter geworden,<br />

kritisierte der Firmenchef.<br />

Positive Rückmeldung konnte <strong>in</strong>des<br />

der Oberbürgermeister geben. Der Planungsauftrag<br />

für die Münsterfeldallee<br />

sei umgesetzt. Die Bauarbeiten haben<br />

bereits begonnen.<br />

Bester Weg zur raschen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung<br />

Große Chance<br />

Möller betonte zudem, auch der Stadt<br />

sei sehr daran gelegen, das Münsterfeld<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en modernen Gewerbepark weiterzuentwickeln.<br />

Mit jedem neuen Anstrich<br />

gew<strong>in</strong>ne das Areal. Dieser Prozess<br />

der Veränderung des Münsterfelds<br />

gehe voraus, könne sehr wohl aber beschleunigt<br />

werden, wenn die Stadt Eigentümer<br />

der noch verfügbaren Flächen<br />

werde. Die Verhandlungen mit<br />

dem Bund liefen zur Zeit. mb<br />

Die Stadt <strong>Fulda</strong> kauft für 5 Millionen Euro rund 20 Hektar Konversionsfläche im<br />

Gewerbepark Münsterfeld vom Bund / städtebaulicher Vertrag wird durch Kauf abgelöst<br />

Die Stadt <strong>Fulda</strong> will die Entwicklung des<br />

Gewerbeparks Münsterfeld beschleunigen.<br />

Um dies im S<strong>in</strong>ne ansiedlungs-<br />

und erweiterungswilliger Unternehmen<br />

zu verwirklichen, ist <strong>Fulda</strong>s<br />

Verwaltungschef Gerhard Möller (CDU)<br />

bereit, tief <strong>in</strong>s städtische Portemonnaie<br />

zu greifen. Stolze 5 Millionen Euro beabsichtigt<br />

der Kämmerer an den Bund zu<br />

zahlen, um rund 00.000 Quadratmeter<br />

Fläche samt den auf dem Konversionsareal<br />

vorhandenen Gebäuden zu<br />

erwerben. Sowohl der Magistrat als<br />

auch der Haupt- und F<strong>in</strong>anzausschuss<br />

und die Stadtverordnetenversammlung<br />

stimmten dem Kauf bereits zu.<br />

Zügigere Vermarktung<br />

Auslöser dieser Entscheidung war die<br />

zum Teil sich h<strong>in</strong>ziehende Vermarktung<br />

der Flächen durch das Immobilienmanagement<br />

des Bundes (BImA).<br />

„Wir waren ursprünglich davon ausgegangen,<br />

dass der zwischen der BImA<br />

und der Stadt abgeschlossene städtebauliche<br />

Vertrag den passenden Rahmen<br />

für e<strong>in</strong>e zügige Vermarktung des<br />

Konversionsareals im Münsterfeld bilden<br />

würde“, erläutert OB Möller die<br />

Ausgangslage. Durch den Truppenab-<br />

zug von NATO-Partnern und Standort-<br />

Reduzierungen bei der Bundeswehr<br />

sei die BImA <strong>in</strong> den letzten Jahren vor<br />

immense Herausforderungen gestellt<br />

worden, die <strong>in</strong> der Geschäftsabwicklung<br />

auch Auswirkungen auf den Flächenverkauf<br />

im Münsterfeld gehabt<br />

hätten „Wenn wir den Gewerbepark<br />

rasch weiter entwickeln und Flexibilität<br />

bei den Vermarktungsstrategien<br />

beweisen wollen, müssen wir als Verantwortliche<br />

der Stadt handeln.“ Mit<br />

diesem Satz begründet der OB, der zugleich<br />

<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent<br />

ist, warum sich Verwaltungsspitze und<br />

Gremien für diesen f<strong>in</strong>anziellen Kraftakt<br />

entschieden haben. Um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung dieses Areals<br />

voran zu br<strong>in</strong>gen und um Erweiterungs-<br />

oder Ansiedlungswünschen<br />

heimischer Unternehmen gerecht<br />

werden zu können, „war und ist der<br />

Flächenankauf und damit die Ablösung<br />

des bisherigen städtebaulichen<br />

Vertrags für alle Beteiligten der beste<br />

Weg“, wie Möller bekräftigt.<br />

Entwicklungschance<br />

Die jetzige Entscheidung bildet den<br />

Kristallisationspunkt e<strong>in</strong>er ganzen Rei-<br />

he von Entwicklungen. Im Sommer<br />

hatte <strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent<br />

durch se<strong>in</strong>e Initiative den Impuls für<br />

die Gründung e<strong>in</strong>er Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

der im Münsterfeld angesiedelten<br />

Unternehmen geliefert. Im Verlauf<br />

des Treffens sichert Möller zu, die<br />

Münsterfeldallee, als e<strong>in</strong>e der Haupterschließungsstraße,<br />

sanieren zu wollen.<br />

Der Spatenstich für die Straßenerneuerung<br />

ist vor wenigen Wochen erfolgt.<br />

Zufrieden zeigt sich OB Möller auch<br />

über die bisher erfolgreiche Ansiedlungspolitik<br />

im Gewerbepark. Mit R + S<br />

Solutions, der Kl<strong>in</strong>ik von Dr. Al Hami,<br />

Sebia oder Grümel habe es <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />

Jahren e<strong>in</strong>en deutlichen<br />

Entwicklungsschub für das Konversionsareal<br />

gegeben. Mit dem Flächenankauf<br />

vom Bund wird sich dieser Trend<br />

spürbar fortsetzen, bekräftigt Möller,<br />

denn bereits anstehende und vorverhandelte<br />

Verkäufe von bebauten oder<br />

unbedauten Arealen im ehemaligen<br />

Kasernengelände s<strong>in</strong>d vom Grundsatz<br />

her bereits beschlossen und sollen zügig<br />

realisiert werden. „Wir geben der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung im Gewerbepark<br />

e<strong>in</strong>e Chance“, betont <strong>Fulda</strong>s<br />

OB und Wirtschaftsdezernent. mb<br />

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3


4<br />

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Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen<br />

Rosa Emich erhielt das Bundesverdienstkreuz für ihr ehrenamtliches<br />

Engagement um die Belange von Russlanddeutschen<br />

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

sei immer e<strong>in</strong> „Ausdruck mit<br />

Signalwirkung nach außen, dass es um<br />

Menschen geht, die sich <strong>in</strong> außerordentlicher<br />

Weise verdient gemacht haben.“<br />

Ihre Lebensleistung werde geehrt,<br />

sagte Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />

anlässlich der Ehrung Rosa Emichs,<br />

die die hohe Auszeichnung erhielt.<br />

Herkulesaufgabe<br />

Rosa Emich stammt aus Tadschikistan.<br />

Nach Abitur und Studium arbeitete sie<br />

von 1974 bis 1983 als Diplomlehrer<strong>in</strong> für<br />

russische Sprache und Literatur. Dann, so<br />

Möller <strong>in</strong> der Rückschau, sei für die Familie<br />

e<strong>in</strong>e Zäsur erfolgt: Die Übersiedlung<br />

nach Deutschland. Nachdem<br />

sie <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> Fuß fassen konnte, habe<br />

sich Rosa Emich sehr schnell und<br />

deutlich engagiert, <strong>in</strong>dem sie selber<br />

die Fortbildung auf ihre Lebensagenda<br />

gestellt habe. 1999 wagte sie<br />

den nächsten Schritt über die eigene<br />

Region h<strong>in</strong>aus und habe e<strong>in</strong><br />

Netzwerk für Übersiedler aufgebaut.<br />

Schlicht und ergreifend habe<br />

das e<strong>in</strong>e „Herkulesaufgabe“ bedeutet,<br />

lobte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />

die künftige Träger<strong>in</strong> des Bundesverdienstkreuzes.<br />

Aufbauarbeit<br />

„Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir stark“, so laute ihr<br />

Motto. Rat und Betreuung im Individuellen,<br />

aber auch Anleitung zur Selbsthilfe<br />

ebenso wie Lobbyarbeit zählten zu<br />

Rosa Emichs Aufgabe. Doch die hauptberufliche<br />

Tätigkeit sei nur e<strong>in</strong>e Facette<br />

ihres Wirkens. Die Arbeit für die Landsmannschaft<br />

der Russlanddeutschen sei<br />

die zweite Facette. Drei Jahre lang war<br />

sie Landesvorsitzende <strong>in</strong> der Nachfolge<br />

ihres Mannes. In dieser Funktion habe<br />

Rosa Emich Aufbauarbeit geleistet. 005<br />

sei sie dafür mit der goldenen Ehrennadel<br />

der Landsmannschaft ausgezeichnet<br />

worden. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren steht Rosa<br />

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Emich der <strong>Fulda</strong>er Gruppe der russlanddeutschen<br />

Landsmannschaft vor. In der<br />

unermüdlichen Alltagsarbeit leiste sie<br />

„vieles auch im Kle<strong>in</strong>en.“ „Sie haben es<br />

geschafft, sich durch ihre sprudelnde<br />

Energie und ihren offenen Blick für die<br />

Nöte und Anliegen der Menschen e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

die nach Deutschland gekommen<br />

s<strong>in</strong>d.“ Mit Hartnäckigkeit und<br />

Charme konnte Emich e<strong>in</strong> Netzwerk aufbauen.<br />

So kann und so müsse Integrationsarbeit<br />

aussehen. Alles zusammen<br />

genommen gebe es viele Gründe für<br />

diese Auszeichnung. Sie sei zugleich<br />

Anerkennung für die Arbeit der Landsmannschaft,<br />

wie Möller betonte.<br />

Als „Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen“ erhielt Rosa Emich<br />

das Bundesverdienstkreuz.<br />

Erfolgsgeheimnis<br />

Für die bisherigen Verdienste für den<br />

Landkreis dankte Erster Kreisbeigeordneter<br />

Heiko W<strong>in</strong>genfeld. Rosa Emich sei<br />

„Mittler zwischen den Menschen und<br />

habe unglaublich Gutes bewirkt.“ Das<br />

große Geheimnis ihres Erfolgs sei es,<br />

auf die Menschen zugehen zu können.<br />

Ihr Erfolgsrezept besteht laut W<strong>in</strong>genfeld<br />

dar<strong>in</strong>, „lieber mit den Menschen<br />

zu reden als Briefe zu schreiben.“ Stets<br />

f<strong>in</strong>de sie den richtigen Zugang zu den<br />

Menschen.“ <strong>Fulda</strong>s stellvertretender<br />

Landrat hofft darauf, dass sie sich <strong>in</strong> Zukunft<br />

mit gleichem Elan e<strong>in</strong>setzt.<br />

Sie setzen sich vehement für die Belange<br />

ihrer Landsleute e<strong>in</strong>, bekräftigte CDU-<br />

Landtagsabgeordneter Dr. Norbert Herr.<br />

„Wir s<strong>in</strong>d stolz darauf, dass sie Mitglied<br />

des Kreistags und der Fraktion s<strong>in</strong>d.“<br />

Emich sei die erste im Kreistag, die ihre<br />

Landsleute vertritt. Dem Kreis der Gratulanten<br />

schlossen sich auch Kreistagsvorsitzender<br />

Franz Ruprecht und für die<br />

<strong>Fulda</strong>er CDU deren Stadtverbandsvorsitzender<br />

Thomas Bach an. Rosa Emich<br />

sei e<strong>in</strong> „Aktivposten und ansteckend“, so<br />

beschrieb die CDU-Landtagsabgeordnete<br />

Margarete Ziegler-Raschdorf die<br />

Bundesverdienstkreuzträger<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e große Familie<br />

H<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em starken<br />

Mann stehe e<strong>in</strong>e starke<br />

Frau. Und auch e<strong>in</strong>e „starke<br />

Familie“, fügte Sohn<br />

Julian h<strong>in</strong>zu. „Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

<strong>Fulda</strong> gut aufgehoben“,<br />

sagte Rosa Emich verbunden<br />

mit e<strong>in</strong>em Dankeschön<br />

an alle Gäste. Menschen<br />

zu f<strong>in</strong>den, die „mit<br />

uns fühlen und empf<strong>in</strong>den“,<br />

sei das schönste<br />

Glück auf Erden. „Sie s<strong>in</strong>d<br />

für mich e<strong>in</strong>e große Familie“,<br />

lobte sie die <strong>Fulda</strong>er.<br />

Als K<strong>in</strong>d der Nachkriegsgeneration<br />

habe sie auf der<br />

Sonnenseite des Lebens gestanden.<br />

Rosa Emichs besonderer Dank galt ihren<br />

Eltern. Ihnen habe sie wichtige Impulse<br />

und Kraft zu verdanken. „Me<strong>in</strong><br />

Vater war e<strong>in</strong>e starke Persönlichkeit“<br />

er<strong>in</strong>nerte sie sich respektvoll. Ihre jetzige<br />

Heimatstadt lobte die Bundesverdienstkreuzträger<strong>in</strong><br />

als e<strong>in</strong>e „heilige<br />

Stadt, <strong>in</strong> der Bonifatius se<strong>in</strong>e schützende<br />

Hand über die Menschen hält.“<br />

In <strong>Fulda</strong> lebten christlich geprägte Bewohner,<br />

die bereit seien, anderen die<br />

Hand zu geben, wenn es ihnen schlecht<br />

geht. mb


Die Bischofskonferenz gehört<br />

zum <strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis<br />

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Erster Gedankenaustausch zwischen dem Vorsitzenden der Deutschen<br />

Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch und <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />

Gerhard Möller / Große Verbundenheit zwischen Stadt und Kirche<br />

Traditionell eng und herzlich s<strong>in</strong>d die Beziehungen<br />

zwischen Stadt und katholischer<br />

Kirche. Das spiegelte sich auch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em ersten Gedankenaustausch am<br />

Rande der diesjährigen Herbstvollversammlung<br />

der Deutschen Bischofskonferenz<br />

wider, zu dem sich deren Vorsitzender,<br />

der Freiburger Erzbischof Dr. Robert<br />

Zollitsch, mit Oberbürgermeister Gerhard<br />

Möller im Stadtschloss traf. Begleitet wurde<br />

Zollitsch von Bischof He<strong>in</strong>z Josef Algermissen<br />

und dem Sekretär der Bischofskonferenz,<br />

Pater Hans Langendörfer. Im<br />

Mittelpunkt des Gesprächs standen der<br />

Me<strong>in</strong>ungsaustausch über die kirchliche<br />

Medienpräsenz, der Umgang mit dem Islam<br />

und Fragen zur Integration. Die Jugendarbeit,<br />

<strong>in</strong>sbesondere das Engagement<br />

der Kirche <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />

waren ebenfalls Teil der Agenda des kirchlich-kommunalen<br />

Dialogs.<br />

Bekenntnis<br />

Die Herbstvollversammlung der deutschen<br />

Bischöfe gehöre wie „Bonifatius,<br />

Barock und Dom zum <strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis“,<br />

betonte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef.<br />

Das sympathische Bekenntnis<br />

Möllers erwiderte Zollitsch mit der<br />

Bemerkung, dass sich die Bischöfe auf<br />

ihrer Herbsttagung <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> sprichwörtlich<br />

„zu Hause“ fühlten. Auch der<br />

neue Apostolische Nuntius <strong>in</strong> Deutschland,<br />

Erzbischof Dr. Jean Claude Perisset,<br />

sei begeistert von der Domstadt.<br />

Katholisch<br />

Durch das Amt des Vorsitzenden der<br />

Bischofskonferenz „ist viel Neues auf<br />

mich zu gekommen“, bekannte<br />

Zollitsch. Freiburg, der Ort des Amtssitzes<br />

des Erzbischofs, ist wie die Domstadt<br />

<strong>Fulda</strong> katholisch geprägt. 60 Prozent<br />

der Bevölkerung bekennen sich<br />

zum katholischen Glauben. „Nicht<br />

ganz 30 Prozent s<strong>in</strong>d<br />

evangelisch“, wie der<br />

Oberhirte se<strong>in</strong>em<br />

Gastgeber im Stadtschloss<br />

berichtete.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs nehme<br />

die Zahl der Ungetauften<br />

<strong>in</strong> Freiburgs<br />

Neubauvierteln zu.<br />

Medienpräsenz<br />

Zur Medienpräsenz<br />

der Kirche waren sich<br />

Zollitsch und se<strong>in</strong><br />

<strong>Fulda</strong>er Amtskollege<br />

Algermissen e<strong>in</strong>ig,<br />

dass gerade im Internetbereich<br />

noch e<strong>in</strong>iges<br />

getan werden<br />

müsse. „Katholisch.<br />

de“ könne optimiert<br />

werden, me<strong>in</strong>te Bischof<br />

Algermissen. Gleichzeitig sei die<br />

mediale Vernetzung heute geradezu „gigantisch“<br />

– fast jede katholische Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />

hat ihren eigenen Internetauftritt.<br />

Positiv bewerteten beide Bischöfe<br />

die Position der katholischen Bistumsblätter.<br />

Die Bezieherzahl des „Konradsblattes“<br />

zeige, dass es das „Kommunikationsblatt<br />

für die Diözese Freiburg“ sei,<br />

sagte Zollitsch. Insgesamt weise der Auflagentrend<br />

bei den Bistumsblättern nicht<br />

nach unten, freute sich der Vorsitzende<br />

der Bischofskonferenz und wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Aussage durch Bischof Algermissen<br />

unterstützt. Der Bischof wörtlich: „Menschen<br />

<strong>in</strong>teressiert das, was lokal passiert“.<br />

Gerade dieses lokale Interesse bedienten<br />

die Bistumszeitungen. Der Verbund der<br />

elf Bistumszeitungen, dem die Diözese<br />

<strong>Fulda</strong> mit dem Bonifatiusboten angehört,<br />

habe 180.000 Abonnenten. Auch die Dritten<br />

Fernseh-Programme hätten bezogen<br />

auf das lokale Interesse der Menschen ei-<br />

Hoher Besuch im Stadtschloss (von l<strong>in</strong>ks): Bischof He<strong>in</strong>z Josef<br />

Algermissen und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />

der Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch.<br />

nen großen E<strong>in</strong>fluss, wie Algermissen betonte.<br />

Das Thema Fernsehen griff auch noch<br />

e<strong>in</strong>mal Erzbischof Zollitsch auf, der von<br />

e<strong>in</strong>em Besuch se<strong>in</strong>es Rottenburger<br />

Amtskollegen Gebhard Fürst <strong>in</strong> den USA<br />

und se<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>drücken von der<br />

Glaubensübermittlung über den Äther<br />

berichtete. Zollitsch:“ In Deutschland<br />

spüren wir ebenso e<strong>in</strong> breites Echo auf<br />

die Ausstrahlung der Gottesdienste<br />

durch die öffentlich-rechtlichen Sender.“<br />

K<strong>in</strong>dergärten<br />

Nicht ohne Stolz erläuterten die beiden<br />

Bischöfe <strong>Fulda</strong>s OB, dass deutschlandweit<br />

rund 10.000 katholische K<strong>in</strong>dergärten<br />

bestehen, die von über<br />

700.000 K<strong>in</strong>dern täglich besucht werden.<br />

Derzeit diskutiere die Kirche auch<br />

über das Leitbild der religiösen Prägung<br />

dieser K<strong>in</strong>dergärten. mb<br />

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6<br />

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Mittelalter-Experte Schieffer erhält<br />

W<strong>in</strong>friedpreis<br />

10.000 Euro für Projekt „Bibliotheca<br />

Fuldensis“ gestiftet<br />

Bonifatius hat Heiden das Tor zur<br />

christlichen Welt geöffnet<br />

„Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> ke<strong>in</strong> Unbekannter“.<br />

Mit diesem sympathischen Zuruf begrüßte<br />

<strong>Fulda</strong>s Oberbürgermeister Gerhard<br />

Möller den diesjährigen Träger<br />

des W<strong>in</strong>friedpreises Professor Dr. Rudolf<br />

Schieffer aus München im Marmorsaal<br />

des Schlosses. Bereits im Jahr<br />

des Bonifatiusjubiläums 004 hatte<br />

der renommierte Historiker, der an<br />

Hochschulen <strong>in</strong> der bayerischen Landeshauptstadt<br />

und <strong>in</strong> Bonn lehrt, die<br />

herausragende Bedeutung des <strong>in</strong> Friesland<br />

ermordeten Missionars, Bistumspatrons<br />

und Namensgebers des der<br />

Völkerverständigung gewidmeten<br />

W<strong>in</strong>friedpreises gewürdigt.<br />

Tor zur Welt aufgestoßen<br />

Während des Empfangs der Stadt zur<br />

Preisverleihung griff Möller Schieffers<br />

Ausführungen mit dem Zitat auf: „Auch<br />

wenn sich die angebliche Ermordung<br />

durch Heidenhand noch so sehr e<strong>in</strong>geprägt<br />

hat, die historische Größe von Bonifatius<br />

hat dar<strong>in</strong> gelegen, den heidnischen<br />

Völkern Deutschlands das Tor<br />

aufgestoßen zu haben zur größeren<br />

Welt der late<strong>in</strong>ischen Christenheit.“ Der<br />

W<strong>in</strong>friedpreis und der diesjährige Preisträger<br />

reihten sich <strong>in</strong> das Völker verb<strong>in</strong>dende<br />

Wirken des Bonifatius e<strong>in</strong>, lobte<br />

<strong>Fulda</strong>s Kulturdezernent sowohl die<br />

großzügige und mit 10.000 Euro dotierte<br />

Stiftung He<strong>in</strong>z G. Weiders als<br />

auch die herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeit Schieffers als Experte für<br />

mittelalterliche Geschichte, Präsident<br />

der Monumenta Germaniae Historica<br />

und als Generalsekretär der Görres-Gesellschaft.<br />

Erbe<br />

In der Vergangenheit hätten sich die<br />

<strong>Fulda</strong>er immer wieder die Frage gestellt,<br />

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Auch der diesjährige W<strong>in</strong>friedpreisträger, Professor<br />

Dr. Rudolf Schieffer (zweiter von l<strong>in</strong>ks) reiht sich <strong>in</strong> das<br />

völkerverb<strong>in</strong>dende Werk des Bonifatius e<strong>in</strong>.<br />

Außerdem im Bild: Stifter He<strong>in</strong>z G. Weider, Professor<br />

Dr. Pius Engelbert und OB Gerhard Möller.<br />

was vom Bonifatiusjubiläum bleiben<br />

und was missionarisch weitergegeben<br />

werden könne. Vielleicht sei auch der<br />

W<strong>in</strong>friedpreis „Teil dieser realisierten<br />

Überlegung, wie wir das Erbe des heiligen<br />

Bonifatius <strong>in</strong> die Zukunft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen<br />

und pflegen können.“ Mit der Wahl<br />

Schieffers durch das Kuratorium des<br />

W<strong>in</strong>friedpreises werde <strong>in</strong> besonderer<br />

Weise e<strong>in</strong> „Mann des wissenschaftlichen<br />

Wortes“ mit e<strong>in</strong>er engen B<strong>in</strong>dung zum<br />

„Apostel der Deutschen“ geehrt.<br />

Nuancenreiche Prosa<br />

Dass dieses „wissenschaftliche Wort“<br />

heutzutage selten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so nuancenreichen<br />

und allgeme<strong>in</strong> verständlichen<br />

Prosa geschrieben werde wie von<br />

Schieffer, unterstrich der Altabt der Abtei<br />

Gerleve, Professor Dr. Pius Engelbert.<br />

347 Titel stammen aus der Feder des<br />

renommierten Fachmanns für mittelalterliche<br />

Geschichte. Thematisch<br />

seien se<strong>in</strong>e Beiträge breit gestreut –<br />

von der Spätantike bis zum Hochmittelalter.<br />

Von modischen Forschungen<br />

habe Schieffer sich fern gehalten, sagte<br />

der Benedikt<strong>in</strong>er<br />

Pius<br />

E n g e l b e r t<br />

a n e r k e n -<br />

nend, bevor<br />

er unter anderem<br />

sehr<br />

detailreich<br />

die Ursachen<br />

und Folgen des Investiturstreits gegen<br />

Ende des 10. Jahrhunderts analysierte,<br />

<strong>in</strong> dem der deutsche Kaiser He<strong>in</strong>rich IV.<br />

von Papst Gregor VII. exkommuniziert<br />

worden war und se<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der Geschichtsschreibung<br />

berühmten „Gang<br />

nach Canossa“ antreten musste.<br />

Prägende Gestalt<br />

„Nie zuvor hat mir jemand <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />

e<strong>in</strong>en Preis überreicht“,<br />

zeigte sich Schieffer überrascht und erfreut<br />

über die Ehrung. Mittlerweile<br />

habe ihm auch die Stadt Magdeburg<br />

e<strong>in</strong>en Preis zugedacht. Jenseits des 60.<br />

Geburtstages sei offenbar mit solchen<br />

„Tröstungen“ zu rechnen, sagte der<br />

diesjährige W<strong>in</strong>friedpreisträger mit


e<strong>in</strong>em gehörigen Schuss Humor. Als<br />

„Lehrl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Rolle des Preisträgers“<br />

dankte Schieffer allen, die ihm zu dieser<br />

Ehre verholfen hatten. Der Preis sei<br />

nach der prägenden Gestalt am historischen<br />

Beg<strong>in</strong>n <strong>Fulda</strong>s benannt. Bonifatius<br />

sei von „jenseits des Meeres aus<br />

England“ gekommen. „Er kam, um die<br />

late<strong>in</strong>ische Sprache, Schrift und Literatur<br />

zu verbreiten, den e<strong>in</strong>en Gott für<br />

alle Völker und um die Tradition der antiken<br />

Bildung den Menschen Germaniens<br />

nahe zu br<strong>in</strong>gen.“ Bonifatius, so<br />

schildert ihn Schieffer, war e<strong>in</strong> Brückenbauer,<br />

der die neue E<strong>in</strong>heit des Mittelalters<br />

angebahnt habe.<br />

Bibliotheca <strong>Fulda</strong>ensis<br />

Wenn Bonifatius als e<strong>in</strong>er der herausragenden<br />

Brückenbauer des mittelalterlichen<br />

Europa fungierte, sei se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gskloster<br />

<strong>Fulda</strong>, das er als Stätte des<br />

ständigen Gedenkens wünschte, e<strong>in</strong><br />

wichtiger Pfeiler se<strong>in</strong>es Denkens und<br />

Wirkens gewesen. Das Kloster sei Ort<br />

der geistlichen Geme<strong>in</strong>schaft, des ständigen<br />

Gebetes und der zeitkonformen<br />

Liturgie geworden, mit e<strong>in</strong>er Schule für<br />

den geistigen Nachwuchs und Strahlkraft<br />

weit über die Region h<strong>in</strong>aus, wie<br />

Schieffer betonte. <strong>Fulda</strong> habe sich zu<br />

e<strong>in</strong>em Ort der monastischen Gelehrsamkeit<br />

entwickelt. Die Fülle geistlicher<br />

Interessen der damaligen Zeit lasse sich<br />

anhand der Klosterbibliothek ermessen,<br />

die im 9. Jahrhundert bereits 900 Titel<br />

umfasst habe und ständig anwuchs, bis<br />

sie im 17. Jahrhundert unterg<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong>e<br />

weit über den <strong>Fulda</strong>er Lokalstolz h<strong>in</strong>ausreichende<br />

Aufgabe ist es laut Schieffer,<br />

den Spuren <strong>Fulda</strong>er Codices weltweit<br />

nachzugehen und die Ergebnisse der<br />

mühsamen Suche zu dokumentieren.<br />

Die geistliche Bedeutung <strong>Fulda</strong>s buchstäblich<br />

wieder vor Augen zu führen,<br />

das sei die Aufgabe des Projekts „Bibliotheca<br />

Fuldensis“. Die Arbeit daran bedürfe<br />

ständiger Förderung. Das Preisgeld<br />

<strong>in</strong> Höhe von 10.000 Euro stellte der<br />

Historiker deshalb diesem ehrgeizigen<br />

und für die <strong>Fulda</strong>er Geschichte so wichtigen<br />

Forschungsprojekt zur Verfügung.<br />

mb<br />

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„<strong>Fulda</strong> trifft<br />

sich fair“<br />

Aktionstag am 22. September<br />

2008 auf dem Domplatz<br />

„Doppelt gut! Bio im Fairen Handel“<br />

war das Motto der diesjährigen bundesweiten<br />

Fairen Woche, an der sich<br />

die Agenda-Arbeitsgruppe „faires <strong>Fulda</strong>“<br />

wieder mit e<strong>in</strong>em Aktionstag auf<br />

dem Domplatz beteiligte.<br />

Zum Probieren gab es doppelt Gutes,<br />

nämlich e<strong>in</strong> köstliches Mittagessen,<br />

zubereitet aus fair gehandelten Bioprodukten.<br />

Mehr als 400 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Teilnehmer nutzten die<br />

Gelegenheit, sich von Qualität und Geschmack<br />

der Produkte zu überzeugen.<br />

Dabei g<strong>in</strong>g es um mehr als fairen Genuss.<br />

Der Aktionstag machte auf vielfältige<br />

Weise deutlich, dass fairer<br />

Handel neben sozialverträglichen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

auch Nachhaltigkeit<br />

bedeutet: Gerechtigkeit im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Handel, Schutz der<br />

natürlichen Ressourcen und der Umwelt,<br />

soziale Sicherung, Bildung und<br />

Frauenförderung.<br />

E<strong>in</strong> Schwerpunkt lag <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

darauf, jungen Menschen die Bedeutung<br />

des fairen Handels näher zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Dies gelang durch e<strong>in</strong>e Kooperation<br />

mit Schülern und Lehrern von<br />

Domschule und W<strong>in</strong>friedschule, wo<br />

das Thema bereits <strong>in</strong>haltlich im Unterricht<br />

vorbereitet und beim Aktionstag<br />

vertieft wurde. E<strong>in</strong> weiteres Anliegen<br />

war die Zusammenarbeit mit sozialen<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> unserer Stadt.<br />

Für das Gel<strong>in</strong>gen des Aktionstags bedankt<br />

sich die Arbeitsgruppe bei den<br />

ehrenamtlichen Helfern sowie regionalen<br />

Firmen für ihre Geld- und Sachspenden:<br />

Rhönsprudel, Först<strong>in</strong>a, Kelterei<br />

Elm, Papierfabrik Jass, Sparkasse<br />

<strong>Fulda</strong>, ÜWAG, GWV, tegut … gute Lebensmittel,<br />

tegut-bankett, Sublime<br />

Textildruck, Mollenhauer Blockflötenbau<br />

und Küllmer Straßenbau.<br />

Gudrun Jonas<br />

Auf Plakaten und Transparenten präsentierten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler von<br />

Domschule und W<strong>in</strong>friedschule ihre Vorstellung von fairem Handel.<br />

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Geld fliesst <strong>in</strong> die Bildung<br />

Sommerferien wurden gut genutzt<br />

Die Stadt <strong>in</strong>vestiert weiter <strong>in</strong> ihre Schulen<br />

und baut somit ihre Position als Stadt der<br />

Schulen weiter aus. Über , 5 Millionen<br />

Euro s<strong>in</strong>d und werden im Jahre 008 <strong>in</strong><br />

den Bereich Bildung – Schulen <strong>in</strong>vestiert.<br />

„Wir haben die Sommerferien also gut<br />

genutzt“, so Oberbürgermeister Gerhard<br />

Möller <strong>in</strong> Bezug auf die Baumaßnahmen<br />

an <strong>Fulda</strong>s Schulen.<br />

Möller, der das Thema Bildung als Chefsache<br />

sieht, fühlt sich mit der Schwerpunktsetzung<br />

im Bereich der Schulen<br />

bestätigt.<br />

„Unsere K<strong>in</strong>der und Jugendlichen brauchen<br />

das bestmöglichste Lernumfeld. Wir<br />

dürfen und wollen hier nicht sparen.“<br />

Neben den baulichen Erweiterungen für<br />

die E<strong>in</strong>richtung der Ganztagsbetreuung<br />

<strong>in</strong> der Marquardschule sowie der Sturmiusschule<br />

stehen Sanierungsarbeiten an<br />

verschiedenen Schulen im Mittelpunkt<br />

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der Arbeiten. So wurden Dusch- und<br />

Toilettenanlagen saniert, IT-Netzwerke<br />

neu verlegt, der Musikpavillon<br />

der Rabanus-Maurus-Schule erneuert<br />

und verschiedene Schultüren ausgetauscht.<br />

In der Bardoschule wird <strong>in</strong> wenigen<br />

Wochen die Heizungsanlage erneuert<br />

se<strong>in</strong>, so dass zum e<strong>in</strong>en wichtige<br />

Heizenergie gespart werden kann.<br />

Über 650.000 Euro gehen <strong>in</strong> die Sanierung<br />

der Außentoilettenanlage sowie<br />

der Pausenhalle des Freiherr-vom-<br />

Ste<strong>in</strong>-Gymnasiums. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die<br />

Arbeiten an der Erweiterung der Mensa<br />

<strong>in</strong> vollem Gange.<br />

Die meisten Arbeiten, die für das Jahr<br />

008 geplant waren, konnten bereits<br />

abgeschlossen werden. Jedoch, so<br />

räumt Möller e<strong>in</strong>, müssen wir die<br />

Herbstferien für das e<strong>in</strong> oder andere<br />

nutzen. Es ist ihm wichtig, dass der<br />

normale Schulbetrieb nicht durch Baumaßnahmen<br />

gestört wird.<br />

„Wir werden im nächsten Jahr nicht<br />

nachlassen und die Schulen baulich<br />

wie sachlich auf dem modernsten<br />

Stand halten“, so Oberbürgermeister<br />

Möller und Bürgermeister sowie Schuldezernent<br />

Dr. Dippel.<br />

Viele Schulen besitzen zur Zeit die Möglichkeit<br />

der Ganztagsbetreuung. Hierzu<br />

gehört auch, dass den Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schülern e<strong>in</strong> warmes Mittagessen angeboten<br />

werden kann. Sie wurden dementsprechend<br />

mit Küchen, Speiseräumen<br />

und Mensen ausgestattet. Bisher s<strong>in</strong>d<br />

von 4 Schulen 9 Schulen im Programm<br />

der „Mittagsbetreuung“. 008 könnte<br />

dieses <strong>in</strong> der Sturmiusschule und der<br />

Marquardschule umgesetzt werden. hm<br />

Eigenverantwortlichkeit und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n<br />

der K<strong>in</strong>der soll gefördert werden<br />

Begegnung mit den Jüngsten.<br />

Hell, warm und freundlich wirken die<br />

neuen Räumlichkeiten der pädagogischen<br />

Mittagsbetreuung an der Sturmiusschule.<br />

In frischen Grün-Tönen<br />

leuchten die Stühle, orangefarben der Boden.<br />

Bunte Schmetterl<strong>in</strong>ge und Vögel<br />

Neue Räume mit Cafeteria an der Sturmiusschule für die<br />

pädagogische Mittagsbetreuung e<strong>in</strong>geweiht / Stadt <strong>Fulda</strong><br />

<strong>in</strong>vestierte 80.000 Euro<br />

tummeln sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fröhlichen<br />

Fensterbild der „Cafeteria“. Das<br />

gibt dem Raum, <strong>in</strong> dem die Jungen<br />

und Mädchen der Sturmiusschule<br />

künftig mittags essen und e<strong>in</strong>en<br />

Teil ihres Tages verbr<strong>in</strong>gen, den<br />

letzten Schliff. Wenn der Leiter des<br />

städtischen Amtes für Jugend und<br />

Familie, Stefan Mölleney davon<br />

spricht, dass „der Rahmen, den wir<br />

schaffen, auf die K<strong>in</strong>der wirkt“, haben<br />

die Jüngsten bereits den Beweis<br />

geliefert, wie sehr sie mit den Bemühungen<br />

der Stadt zufrieden s<strong>in</strong>d. Denn<br />

mit großer Begeisterung nutzen sie bereits<br />

die neue „Cafeteria“ und die angrenzenden<br />

Betreuungsräume der Schule, die<br />

<strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef Gerhard Möller<br />

offiziell ihrer Bestimmung übergab. Für<br />

den Umbau und die Renovierung der <strong>in</strong>sgesamt<br />

drei Räume hat die Stadt <strong>Fulda</strong><br />

rund 80.000 Euro ausgegeben.<br />

Leckeres Essen<br />

Spontan fiel die Reaktion der Schüler aus,<br />

als Möller sich die neuen Möglichkeiten<br />

ansah. „Mir gefällt es hier prima, das Essen<br />

ist lecker“, lautete das Lob. Zuvor hatte<br />

der Oberbürgermeister Rektor<strong>in</strong> Marianne<br />

Wege-Keller und dem Lehrerkollegium<br />

für das engagierte Mitwirken und die Geduld<br />

bei der Konzeption der pädagogischen<br />

Mittagsbetreuung gedankt. Bereits<br />

005 war an der Sturmiusschule der<br />

Gedanke gereift, sich zu beteiligen. Inzwischen<br />

ist der Betrieb gut angelaufen,


freute sich der OB, der zugleich darauf<br />

h<strong>in</strong>wies, dass „wir mit Blick auf die Schullandschaft<br />

noch so manche Veränderung<br />

<strong>in</strong> die Zukunft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erleben werden.“<br />

Schulen würden e<strong>in</strong>iges berücksichtigen<br />

müssen, „was <strong>in</strong>zwischen der gesellschaftlichen<br />

Wirklichkeit entspricht.“ Das<br />

Angebot an der Sturmiusschule bezeichnete<br />

Möller als „sehr s<strong>in</strong>nvoll“.<br />

Wohl fühlen<br />

Zur E<strong>in</strong>weihung der Räumlichkeiten, die<br />

Pfarrer Oswald und se<strong>in</strong> evangelischer<br />

Kollege Oliver Henke vornahmen, er<strong>in</strong>nerte<br />

der OB an die Verpflichtung im<br />

S<strong>in</strong>ne des Namengebers der Schule: des<br />

heiligen Sturmius. Möller hofft, die noch<br />

anstehenden baulichen Veränderungen<br />

<strong>in</strong> absehbarer Zeit realisieren zu können,<br />

damit über die äußere Voraussetzung<br />

auch die <strong>in</strong>haltliche Konzeption Raum<br />

greifen kann. Letztendlich gehe es darum,<br />

dass sich die K<strong>in</strong>der wohl fühlen und<br />

werben für das, was es nachmittags an<br />

Angeboten an der Sturmiusschule gibt.<br />

Familienergänzende Hilfe<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche <strong>in</strong> der Eigenverantwortlichkeit<br />

und Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit<br />

zu unterstützen, das sei Aufgabe<br />

der Jugendhilfe, erläuterte Jugendamtsleiter<br />

Mölleney. In dieser Weise verstehe<br />

sich se<strong>in</strong> Amt als Dienstleister für e<strong>in</strong>e<br />

hochwertige Aufgabe. Mölleney, dessen<br />

Fachamt entscheidend <strong>in</strong> den Aufbau<br />

der pädagogischen Mittagsbetreuung<br />

an der Sturmiusschule e<strong>in</strong>gebunden<br />

war, betonte, dass es sich bei diesem Angebot<br />

um e<strong>in</strong>e familienergänzende<br />

Hilfe handele. „Um Unterstützung für<br />

Familien, die aus unterschiedlichen<br />

Gründen Unterstützung brauchen.“ E<strong>in</strong><br />

großes Lob sprach Mölleney dem Lehrerkollegium<br />

um Rektor<strong>in</strong> Wege-Keller aus.<br />

An ke<strong>in</strong>er anderen Schule würden Lehrer<strong>in</strong>nen<br />

und Lehrer so aktiv am Konzept<br />

der pädagogischen Mittagsbetreuung<br />

teilnehmen wie an der<br />

Sturmiusschule. Was an dieser Schule<br />

entstanden sei, gehe über das Pflichtmaß<br />

h<strong>in</strong>aus. Eigentlich müsste man nur<br />

an drei Tagen bis 14:30 Uhr e<strong>in</strong> Angebot<br />

bereit halten. „Wir haben es geschafft,<br />

an fünf Tagen etwas anzubieten.“ mb<br />

F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />

Dialog der Kulturen ist<br />

erforderlich<br />

<strong>Fulda</strong>er Schüler erfolgreich bei Europäischem Wettbewerb<br />

41 Schüler aus vier <strong>Fulda</strong>er Schulen kamen<br />

im Grünen Zimmer des Stadtschlosses<br />

<strong>Fulda</strong> zusammen, um e<strong>in</strong>en<br />

besonderen Preis <strong>in</strong> Empfang zu nehmen.<br />

Die Schüler der Rabanus-Maurus-Schule,<br />

Marienschule, W<strong>in</strong>friedschule<br />

und der Grundschule aus<br />

Lehnerz wurden vom Kreisverband<br />

<strong>Fulda</strong>-Hünfeld der Europäischen Union<br />

Deutschlands e.V. begleitet.<br />

Der zum 55. Mal ausgetragen Wettbewerb<br />

ist der älteste Schülerwettbewerb<br />

<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland<br />

und wird zeitgleich <strong>in</strong> vielen<br />

europäischen Ländern durchgeführt.<br />

Die Preisträger mussten sich entsprechend<br />

ihrer Altersklasse Aufgaben<br />

rund um das Thema „europäischer E<strong>in</strong>igungsprozesses“<br />

<strong>in</strong> bildnerischer<br />

oder schriftlicher Form ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Die Begrüßung der Sieger übernahm<br />

<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister Dr. Wolfgang<br />

Dippel. Man müsse die Chance des gee<strong>in</strong>ten<br />

Europas nutzen, so Dippel, dass<br />

nicht nur die Länder auf politischer<br />

und wirtschaftlicher Ebene zusammenwachsen,<br />

sondern auch e<strong>in</strong>e soziale<br />

und kulturelle Globalisierung stattf<strong>in</strong>det.<br />

Da der Dialog und Wettbewerb<br />

<strong>in</strong> mehreren europäischen Ländern<br />

durchgeführt wird, haben die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit auch mit Schülern<br />

anderer Nationalität zusammenzuarbeiten.<br />

So lernen sie bereits <strong>in</strong> jungen<br />

Jahren andere Kulturen kennen und<br />

diese schätzen.<br />

Stephan Büttner, Vorsitzender der Europa<br />

Union im Bezirk <strong>Fulda</strong>-Hünfeld,<br />

stellte fest, dass die Europäische Union<br />

zwar 7 Staaten und 500 Millionen<br />

Menschen umfasse, <strong>in</strong> ihr aber nur wenig<br />

Zusammenhalt herrsche. Er betonte<br />

damit die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es solchen<br />

Wettbewerbes. Genauso wichtig<br />

sei die Europawahl im nächsten Jahr,<br />

womit er vor allem die älteren Schüler<br />

und die anwesenden Eltern ansprach.<br />

Viele politische Entscheidungen werden<br />

mittlerweile <strong>in</strong> Brüssel und nicht<br />

mehr auf Bundesebene getroffen. Der<br />

Gang zur Wahlurne hat somit mehr<br />

Bedeutung als vielen Bürgern möglicherweise<br />

bewusst ist. Zuletzt hob<br />

Büttner die Wichtigkeit von Freiheit,<br />

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit<br />

hervor und animierte die Schüler zu<br />

e<strong>in</strong>em weiteren Wettbewerbsbeitrag<br />

im Jahre 009. hm<br />

Sie s<strong>in</strong>d die Sieger e<strong>in</strong>es europäischen Wettbewerbs über den E<strong>in</strong>igungsprozess der EU-<br />

Staaten.<br />

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