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FULDA INFORMIERT 69/2008 Wir haben einen „Vizepräsidenten“ Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen Mit Herz, Verstand und Leidenschaft Interessengemeinschaft will Image des Münsterfelds aufpolieren
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- Seite 28 und 29: 8 F • U • L • D • A I • N
FULDA<br />
INFORMIERT<br />
69/2008<br />
Wir haben e<strong>in</strong>en „Vizepräsidenten“<br />
Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen<br />
Mit Herz, Verstand und Leidenschaft<br />
Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image<br />
des Münsterfelds aufpolieren
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Aus dem Inhalt<br />
Themen mutig und kraftvoll angepackt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Borisov hat reichlich Erfahrung im Gepäck . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister erhielt High Achievement<br />
Award der US-Army . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
„Wir haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
BMW setzt auf hohe Technologie und<br />
sportlich elegantes Design . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Mit Herz, Verstand und Leidenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
In jedem Erdteil steht e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e aus<br />
<strong>Fulda</strong> zur Triebwerkswartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Familienfreundlichkeit als Markenzeichen . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
E<strong>in</strong>e bunte Geburtstagsfeier für „KidS“<br />
der Schulsozialarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Die Amerikaner fühlen sich sicherer, aber nicht sicher . . . . 16<br />
Bichl für unermüdliches Engagement geehrt . . . . . . . . . . . . 17<br />
Aus Lust schreibt „Mr . Tagesthemen“ Krimis . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Zusätzliches Busangebot an den Adventssamstagen . . . . . 19<br />
Auch die nächsten fünf Jahre bleibt die „<strong>Fulda</strong>“<br />
noch im E<strong>in</strong>satz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
International anerkannte Stillkompetenz<br />
am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image des<br />
Münsterfelds aufpolieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Bester Weg zur raschen wirtschaftlichen Entwicklung . . . 23<br />
Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Die Bischofskonferenz gehört zum<br />
<strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Magistrat der Stadt <strong>Fulda</strong><br />
Redaktion: Magistrat der Stadt <strong>Fulda</strong>, Pressestelle, Michael Schwab<br />
Schlossstraße 1, 36037 <strong>Fulda</strong>, Telefon: 0661 10 -1007, E-Mail: michael.schwab@fulda.de<br />
Layout und Umsetzung: Greb & Friends GmbH, <strong>Fulda</strong><br />
Fotos: Archiv, Michael Schwab, Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong>, privat, VHS, W<strong>in</strong>fried Jäger<br />
Druck: Parzeller, <strong>Fulda</strong><br />
Auflage: 33.000 Stück<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsdatum: November 008<br />
Gedruckt auf 9lives – ökologisches Papier mit FSC-Gütesiegel (Forest Stewardship Council)<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Mittelalter-Experte Schieffer erhält W<strong>in</strong>friedpreis . . . . . . . .26<br />
„<strong>Fulda</strong> trifft sich fair“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Geld fließt <strong>in</strong> die Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
Eigenverantwortlichkeit und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n<br />
der K<strong>in</strong>der soll gefördert werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
Dialog der Kulturen ist erforderlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<strong>29</strong><br />
Die Seele e<strong>in</strong>er Stadt bewahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Von der fürstlichen Residenz zum<br />
hessischen Sonderstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Beziehungen – Kunstausstellung im<br />
Vonderau Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Gutes Klima <strong>in</strong> der Stadtkasse spricht für<br />
Neugebauers Arbeitsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Kunst und Kul<strong>in</strong>arisches im Vonderau Museum . . . . . . . . . . 33<br />
Programm im Planetarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Pedro Schmiegelow (1863 – 1943) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Die Musikschule – e<strong>in</strong>e „Selbst-Lernende<br />
Organisation“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Herbst- / W<strong>in</strong>terprogramm der<br />
Musikschule der Stadt <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Seniorenplan der Stadt <strong>Fulda</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Aus den Stadtteilen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Aktiv im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39<br />
Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Recht im Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
<strong>Fulda</strong>er Auswahl nimmt Revanche für WM F<strong>in</strong>ale . . . . . . . . 41<br />
Das Kulturamt der Stadt <strong>Fulda</strong> präsentiert . . . . . . . . . . . . . . .42<br />
Theaterspielplan Herbst / W<strong>in</strong>ter 2008 / 2009 . . . . . . . . . . . 47
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Themen mutig und kraftvoll angepackt<br />
Liebe Leser<strong>in</strong>nen und Leser,<br />
Schlüssel-Themen bewegen den Globus<br />
– große wie kle<strong>in</strong>e: Die Pol-Anra<strong>in</strong>erstaaten<br />
diskutieren darüber, wem das eisige<br />
Zentrum der Welt gehören soll. Russland<br />
dokumentiert derweil vorsorglich<br />
se<strong>in</strong>en maritimen Anspruch mit e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong> 4.000 Meter Tiefe des Polarmeeres<br />
e<strong>in</strong>gepflockten Titanstab. Und Europa<br />
und die Europäer? Die haben endlich erkannt,<br />
dass die Gurke krumm und Möhren<br />
ruhig schrumplig se<strong>in</strong> dürfen.<br />
Weltoffen und tolerant<br />
In <strong>Fulda</strong> hat die von der NPD geplante<br />
Demonstration die Stadt <strong>in</strong> Atem gehalten.<br />
Mutig und e<strong>in</strong>drucksvoll haben<br />
sich die Menschen der Region mit e<strong>in</strong>er<br />
großen Geme<strong>in</strong>schaftsaktion den ewig<br />
Gestrigen und ihrem rechtsextremen<br />
Gedankengut entgegen gestellt. Das<br />
Leben <strong>in</strong> unserer Stadt ist bunt. Wir<br />
s<strong>in</strong>d tolerant, weltoffen, jederzeit bereit<br />
für unsere demokratischen<br />
Grundüberzeugungen Flagge zu<br />
zeigen. Das ist die erfreuliche Botschaft,<br />
die an diesem 8. November<br />
von <strong>Fulda</strong> ausg<strong>in</strong>g. Für dieses klare<br />
Bekenntnis und den E<strong>in</strong>satz so vieler<br />
b<strong>in</strong> ich allen, die mitgewirkt haben, sehr<br />
dankbar: den Parteien, Verbänden, Institutionen,<br />
den Kirchen und Religionsgeme<strong>in</strong>schaften,<br />
vor allem aber auch der<br />
Polizei. Sie hat dafür gesorgt, dass bei<br />
den verschiedenen Veranstaltungen<br />
und Demonstrations-Aufzügen alles<br />
friedlich verlief.<br />
Soziale Stadt<br />
Im Focus der großen globalen Themen<br />
mögen sich unsere kle<strong>in</strong> oder bescheiden<br />
ausnehmen. Dennoch s<strong>in</strong>d sie für<br />
unseren Mikrokosmos „Stadt <strong>Fulda</strong>“<br />
von grundsätzlicher Bedeutung. Ich<br />
denke beispielhaft an den Abschluss<br />
des Bund/Land Projektes „Soziale Stadt“<br />
am Aschenberg mit der Wiedere<strong>in</strong>weihung<br />
des Bürgerhauses.<br />
Wenn der<br />
Satz an der Wand<br />
des Zentrums gilt,<br />
dass „viele kle<strong>in</strong>e<br />
Leute, die <strong>in</strong> vielen<br />
kle<strong>in</strong>en Orten viele<br />
kle<strong>in</strong>e D<strong>in</strong>ge tun,<br />
das Gesicht der<br />
Welt verändern<br />
können“, dann gilt<br />
er sicherlich als<br />
Leitmotto für das<br />
Leben <strong>in</strong> unserem<br />
schönen, neu gestaltetenBürgerhaus.<br />
Familienfreundlichkeit<br />
Apropos: soziale Themen. E<strong>in</strong> Herzensanliegen<br />
ist es uns <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>, unser Markenzeichen<br />
„Familienfreundlichkeit“<br />
weiter auszubauen. Um den Rechtsanspruch<br />
erfüllen zu können, allen unter<br />
Dreijährigen bis 013 e<strong>in</strong>en Betreuungsplatz<br />
anbieten zu können, werden<br />
wir <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren zusätzliche<br />
36 Plätze schaffen. Zum<br />
Stichdatum 013 stehen dann 656 Betreuungsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Lange Liste<br />
Die Liste all dessen, was uns momentan<br />
bewegt, ist lang. Sie reicht von Themen<br />
wie der weiteren Entwicklung des Gewerbeparks<br />
Münsterfeld oder dem Beg<strong>in</strong>n<br />
des Baus der Münsterfeldallee bis<br />
h<strong>in</strong> zu den so genannten weichen<br />
Standortfaktoren-Themen. Etwa aus<br />
dem Kulturbereich wie der Reihe „Leseland<br />
Hessen“, die wir hoffentlich im<br />
kommenden Jahr fortsetzen können,<br />
der W<strong>in</strong>friedpreisverleihung oder dem<br />
Ersche<strong>in</strong>en des jüngsten Bandes der<br />
von Dr. Wolfgang Hamberger <strong>in</strong>itiierten<br />
und herausgegebenen <strong>Fulda</strong>er Stadtgeschichte.<br />
Mehr über das, was bewegt,<br />
lesen Sie <strong>in</strong> dieser Ausgabe unseres<br />
Stadtmagaz<strong>in</strong>s „<strong>Fulda</strong> Informiert“.<br />
Me<strong>in</strong> Vorwort möchte ich gleichzeitig<br />
als Gelegenheit nutzen, Ihnen e<strong>in</strong>e<br />
schöne, bes<strong>in</strong>nliche, erfüllte Advents-<br />
und Weihnachtszeit, vor allem aber alles<br />
Gute und Gottes Segen für das Jahr<br />
009 zu wünschen.<br />
Ihr<br />
Gerhard Möller<br />
Oberbürgermeister<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
3
4<br />
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Die Kultur des Nachbarn verstehen lernen<br />
Deutsch-tschechische Kulturtage <strong>in</strong> Leitmeritz brachten Menschen e<strong>in</strong>ander näher /<br />
Das Bistum bekommt im November e<strong>in</strong>en neuen Oberhirten<br />
Rausgeputzt wie e<strong>in</strong>e schöne Braut<br />
wirkt <strong>Fulda</strong>s tschechische Partnerstadt<br />
Leitmeritz. Der malerische Markt mit<br />
se<strong>in</strong>en liebevoll restaurierten elegant<br />
verspielten Häusern aus der Barockzeit,<br />
der Renaissance oder der Gründerzeit<br />
verleihen dem Herzen der Elbestadt e<strong>in</strong>en<br />
Hauch südlichen Flairs. Wer Leitmeritz<br />
bei den deutsch-tschechischen<br />
Kulturtagen erstmals erleben konnte,<br />
war begeistert. Und die, die den „Garten<br />
Böhmens“ bereits kennen, zieht es immer<br />
wieder gerne <strong>in</strong> die tschechische<br />
Bischofsstadt, die übrigens am . November<br />
mit dem bisherigen Generalvikar<br />
von Budweis, Jan Baxant, e<strong>in</strong>en<br />
neuen Oberhirten bekommen hat. <strong>Fulda</strong>s<br />
Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />
und der Initiator des Treffens, Jost-Ernst<br />
Köhler, zogen e<strong>in</strong> durchweg positives<br />
Resümée der mehrtägigen Begegnung:<br />
„Tschechen und Deutsche s<strong>in</strong>d durch<br />
das ausgezeichnete Programm der Kulturtage<br />
und die vielen Gespräche bei<br />
den unterschiedlichen Anlässen, ob<br />
Empfang, Ausstellungseröffnung, Festakt<br />
im Theater oder symbolische Baumpflanzung,<br />
e<strong>in</strong>ander näher gekommen.“<br />
Ähnlich beurteilten die mitgereisten<br />
Vertreter der <strong>in</strong> der <strong>Fulda</strong>er Stadtverordnetenversammlung<br />
vertretenen Fraktionen,<br />
an deren Spitze Stadtverordnetenvorsteher<strong>in</strong><br />
Margarete Hartmann<br />
den länderübergreifenden Dialog.<br />
Weizsäcker Zitat<br />
Besser hätte niemand das Ziel des Besuchs<br />
<strong>in</strong> der Partnerstadt formulieren<br />
können, als der stellvertretende Bürgermeister<br />
von Leitermitz, Jiri Landa.<br />
„Wer die Kultur des Nachbarn versteht,<br />
hört auf, <strong>in</strong> ihm e<strong>in</strong>en Fremden oder<br />
gar Fe<strong>in</strong>d zu sehen“, zitierte er den<br />
früheren Bundespräsidenten Richard<br />
von Weizsäcker. Wie viele Geme<strong>in</strong>samkeiten<br />
Tschechen und Deutsche haben,<br />
erlebten die Gäste aus <strong>Fulda</strong> und Meißen,<br />
der zweiten deutschen Partner-<br />
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stadt, bei den verschiedensten Anlässen.<br />
In den Arkaden des Rathauses von<br />
Leitmeritz boten Flyer, Fotos, kurze<br />
Texte und großformatige Banner Betrachtern<br />
e<strong>in</strong>en Vorgeschmack auf die<br />
drei Städte, um sie <strong>in</strong> ihrer reizvollen<br />
Individualität und Vielfalt zu entdecken.<br />
Als „Brückenbauer“ erwiesen sich<br />
die Kuratoren der geme<strong>in</strong>samen Ausstellung<br />
im städtischen Museum der<br />
tschechischen Stadt, Dr. Gregor Stasch<br />
für das Vonderau Museum sowie die<br />
Leiter<strong>in</strong> des Staatlichen Museums Meißen,<br />
Mart<strong>in</strong>a Fischer. In bestem Tschechisch<br />
ließ Stasch die Geschichte der<br />
<strong>Fulda</strong>er Porzellanmanufaktur, die 1741<br />
unter Fürstabt Amand von Buseck gegründet<br />
worden war, wieder aufleben.<br />
OB Möller trägt sich <strong>in</strong>s „Goldene Buch“<br />
der Stadt Leitmeritz e<strong>in</strong>. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />
Leitmeritz’ stellvertretender Bürgermeister<br />
Jiri Landa.<br />
Adam Friedrich von Löwenf<strong>in</strong>ck, e<strong>in</strong><br />
Flüchtl<strong>in</strong>g aus Meißen, hatte das kostbare<br />
Wissen mit <strong>in</strong> die osthessische<br />
Residenzstadt gebracht. Was die <strong>Fulda</strong>er<br />
Produktion so e<strong>in</strong>zigartig machte,<br />
war die Löwenf<strong>in</strong>ck gelungene neue<br />
Rezeptur für e<strong>in</strong>en zweiten Brand des<br />
edlen Werkstoffs. Nunmehr war es<br />
möglich geworden, so Kunstexperte<br />
Stasch, dass Farben wie Blau, Mangan,<br />
Gelb oder Grün zur Zierde der Werkstücke<br />
aufgetragen werden konnten.<br />
E<strong>in</strong>e aus der Zeit se<strong>in</strong>es Nachfolgers<br />
Wenzel Neu stammende Porzellanfigur<br />
sowie erklärende Tafeln und Faksimiles<br />
von Handschriften aus der Bibliothek<br />
des untergegangenen <strong>Fulda</strong>er<br />
Benedikt<strong>in</strong>erklosters rundeten das kulturelle<br />
Gastgeschenk <strong>Fulda</strong>s an die<br />
tschechischen Freunde und Gastgeber<br />
ab, das Möller nicht zuletzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Funktion als Kulturdezernent als „gelungen“<br />
bezeichnete. Mit fuldischem<br />
Porzellan sei e<strong>in</strong> Pendant zu Meißen<br />
präsent. Gregor Stasch verkörpere zudem<br />
die deutsch-polnisch-tschechische<br />
Verb<strong>in</strong>dung. Schließlich habe der Museumsleiter<br />
se<strong>in</strong>en zweiten Wohnsitz <strong>in</strong><br />
Prag, wie <strong>Fulda</strong>s OB hervorhob.<br />
300 Jahre Porzellan<br />
010 steht für die Porzellanstadt Meißen<br />
e<strong>in</strong> großes Jubiläum bevor. 1710<br />
ließ der Kurfürst von Sachsen, August<br />
der Starke, die Produktion des weißen<br />
Goldes nach Meißen verlegen. Seither<br />
hat die Manufaktur das Leben und die<br />
Stadt geprägt, wie Oberbürgermeister<br />
Olaf Raschke und Museumsleiter<strong>in</strong><br />
Fischer betonten. In Leitmeritz ist Meißen<br />
derzeit mit e<strong>in</strong>em Querschnitt<br />
se<strong>in</strong>er edlen weißen Kostbarkeiten vertreten.<br />
Porzellan mit der Purpurrose ist<br />
ebenso zu sehen wie das bekannte<br />
Meißner Zwiebelmuster oder e<strong>in</strong>e zierliche<br />
Frauengestalt, umhüllt von zartem<br />
transparentem Stoff.<br />
K<strong>in</strong>d unserer Fantasie<br />
E<strong>in</strong> weiterer Höhepunkt der deutschtschechischen<br />
Begegnung war die offizielle<br />
Eröffnung der Kulturtage im Theater<br />
der Elbestadt. Bevor der <strong>Fulda</strong>er<br />
Chor Salto Vocale, der Meißner Jugendchor<br />
sowie Páni Kluci aus Leitmeritz ihr
Das Leitmeritzer Heimatmuseum. Neugotik aus „Gründertagen“.<br />
Publikum mit h<strong>in</strong>reißenden Beiträgen<br />
verzauberten, knüpfte Landa <strong>in</strong> Vertretung<br />
für Bürgermeister Chlupac noch<br />
e<strong>in</strong>mal an das Weizsäcker-Zitat an und<br />
verlieh se<strong>in</strong>er Hoffnung Ausdruck, dass<br />
der Gedanke des E<strong>in</strong>ander-Verstehens<br />
alle im Herzen bewahren mögen. OB<br />
Möller sagte analog zum poetischen<br />
Wort „Die Fantasie entlässt ihre K<strong>in</strong>der<br />
<strong>in</strong> der schönsten Gestalt“, dass die<br />
001 zwischen Leitmeritz und <strong>Fulda</strong><br />
begründete Partnerschaft e<strong>in</strong> „besonders<br />
schön geratenes K<strong>in</strong>d unserer<br />
Fantasie“ sei. Meißens Oberbürgermeister<br />
Raschke sprach <strong>in</strong> Anlehnung<br />
an Hermann Hesse von „vielen befreundeten<br />
Wegen“, die <strong>in</strong> der tschechischen<br />
Partnerstadt zusammenliefen.<br />
Für den wegen e<strong>in</strong>er Ehrung<br />
verh<strong>in</strong>derten deutschen Botschafter<br />
übermittelte der Leiter des deutschen<br />
Kulturreferats <strong>in</strong> Prag, Jürgen Bach-<br />
Elbeblick auf Leitmeritz.<br />
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mann, die besten Grüße zu den<br />
deutsch-tschechischen Kulturtagen.<br />
Bachmann bezeichnete die Städtepartnerschaften<br />
als „K<strong>in</strong>der der jüngeren<br />
Geschichte“ und als wertvollen Erfahrungsschatz,<br />
um den Reichtum Europas<br />
weitergeben zu können.<br />
In bester Er<strong>in</strong>nerung dürften Gästen<br />
wie Gastgebern außerdem die Baumpflanzaktion,<br />
der <strong>in</strong>terkommunale<br />
Wettbewerb am<br />
Marktplatz oder der<br />
Auftritt von Andreas<br />
Wahler mit se<strong>in</strong>er<br />
Handpuppe Otto und<br />
die Kunst von Zauberer<br />
Mart<strong>in</strong>o geblieben<br />
se<strong>in</strong>. All das belegt, wie<br />
v ö l k e r v e r b i n d e n d<br />
Kunst und Kultur s<strong>in</strong>d.<br />
Michael Schwab<br />
Uhrenturm des<br />
Stefansdoms.<br />
Festsaal der bischöflichen Residenz.<br />
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5
6<br />
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Borisov hat reichlich Erfahrung im Gepäck<br />
Delegation aus Sergiew Posad <strong>in</strong>formierte sich über die Gas- und Wasserversorgung <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> /<br />
Gäste waren bee<strong>in</strong>druckt vom Grün und vom städtischen Blumenschmuck<br />
Prall gefüllt war der Term<strong>in</strong>kalender<br />
der russischen Gäste aus Sergiew Posad,<br />
die <strong>in</strong> der Partnerstadt <strong>Fulda</strong> Erfahrungen<br />
<strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />
Themenfeldern – von der Abwasserentsorgung<br />
über die Grünflächenpflege<br />
bis zur Arbeit des Betriebsamtes<br />
oder der GWV – sammeln wollten. Fazit<br />
des stellvertretendenOberbürgermeisters<br />
der unweit<br />
von Moskau gelegenen<br />
Klosterstadt,<br />
Dimitry Borisov, zum<br />
Abschluss des mehrtägigen<br />
Programms:<br />
„Die Führungen und<br />
Besichtigungen, vor<br />
allem die Gespräche<br />
mit unseren deutschen<br />
Partnern haben<br />
uns sehr gut gefallen.<br />
Wir haben viel<br />
gelernt und kommen<br />
mit reichlich Erfahrung<br />
im Gepäck nach<br />
Hause.“ Die Ziele, die<br />
sie sich gesetzt hätten,<br />
seien erreicht,<br />
wie Borisov unterstrich.<br />
Enge Zusammenarbeit<br />
Neu war die Zusammensetzung der<br />
Delegation, die nach <strong>Fulda</strong> gereist war.<br />
Sie bestand erstmals sowohl aus Vertretern<br />
kommunaler als auch privater<br />
Unternehmen. Für Sergiew Posads<br />
stellvertretenden OB war es besonders<br />
wichtig, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck davon zu bekommen,<br />
„wie die deutsche Verwaltung<br />
funktioniert.“ Das sei gelungen,<br />
sagte Borisov und hofft, dass „weitere<br />
Treffen zum Wohle unserer Bürger folgen<br />
werden.“ Se<strong>in</strong> besonderer Dank<br />
galt <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef Gerhard<br />
Möller und se<strong>in</strong>em Team für die hervorragende<br />
Organisation des Treffens.<br />
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Die Begegnung habe die Städtefreundschaft<br />
noch weiter vertieft – diesmal<br />
sogar auf Ingenieursebene. Lob bekamen<br />
die deutschen Gastgeber von russischer<br />
Seite für den „freundlichen<br />
Empfang und das Interesse an der aktuellen<br />
Lage russischer Kommunen.“<br />
Borisov bekräftigte das Interesse der<br />
Das Dreifaltigkeitskloster ist der Stolz Sergiew Posads, e<strong>in</strong>er Stadt,<br />
die sich im wirtschaftlichen Aufschwung bef<strong>in</strong>det.<br />
Verwaltungsspitze und der Unternehmen<br />
Sergiew Posads an e<strong>in</strong>er noch engeren<br />
Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen<br />
der Partnerstadt <strong>Fulda</strong>.<br />
Das, so me<strong>in</strong>te der russische Kommunalpolitiker,<br />
werde zu e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Verbesserung der „Beziehungen zwischen<br />
unseren Städten“ führen. Am<br />
Ausbau der Beziehungen möchten<br />
auch <strong>Fulda</strong>s Verantwortliche <strong>in</strong>tensiv<br />
arbeiten, sagte OB Möller. Das jetzige<br />
Treffen diene sowohl dem freundschaftlichen<br />
Gedankenaustausch als<br />
auch ganz konkret dem Austausch von<br />
Fachwissen. „Ich b<strong>in</strong> mir sicher, dass<br />
wir unseren russischen Gästen tiefere<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Ablaufprozesse städtischer<br />
Ämter und von Versorgern wie<br />
der GWV oder dem Abwasserverband<br />
liefern konnten.“ Die Verwaltung Sergiew<br />
Posads stehe vor e<strong>in</strong>em großen<br />
Veränderungsprozess, den „wir gerne<br />
im Rahmen unserer Möglichkeiten an<br />
der e<strong>in</strong> oder anderen Stelle helfend begleiten<br />
wollen.“<br />
Sortieranlage kennen<br />
gelernt<br />
Auf der Agenda der<br />
russischen Delegation<br />
standen unter<br />
anderem <strong>Fulda</strong>s Gas-<br />
und Wasserversorgung,<br />
das städtische<br />
Friedhofswesen sowie<br />
das Angebot an<br />
Spielplätzen. Mit<br />
großem Interesse <strong>in</strong>formierten<br />
sich die<br />
Gäste aus Sergiew<br />
Posad auch über die<br />
Müll-Sortieranlage.<br />
„Wir haben viele E<strong>in</strong>drücke<br />
sammeln<br />
können“, sagte Borisov<br />
und fasste als<br />
Ergebnis zusammen:<br />
„Wir wissen jetzt, <strong>in</strong><br />
welche Richtung wir marschieren<br />
müssen.“<br />
Norbert Krimmel von der GWV, e<strong>in</strong>er<br />
der Begleiter der Gäste, lobte den<br />
„herzlichen Kontakt zu den russischen<br />
Kollegen“ und den anregenden Gedankenaustausch.<br />
Gezielte Fragen zur<br />
Technik und zur Kundenbeziehung<br />
seien gestellt worden. Krimmel wörtlich:<br />
„Ich habe gelernt, dass die Kollegen<br />
<strong>in</strong> Sergiew Posad ähnliche Probleme<br />
wie unsere mit anderen<br />
Ansätzen lösen können.“ Als Beispiele<br />
deutsch-russischer Gesprächsthemen<br />
führte Krimmel längere Unterbrechungen<br />
der Wasserversorgung oder<br />
das Beheben e<strong>in</strong>er größeren Havarie an.
Mülltrennung<br />
E<strong>in</strong>ig waren sich Betriebsamtsleiter<br />
Franz Helmke und Gartenamtsleiter<br />
Dirk Handwerk darüber, dass die Kontakte<br />
sehr angenehm waren und e<strong>in</strong>e<br />
hohe Fachkompetenz auf russsicher<br />
Seite zu spüren war. Das Betriebsamt<br />
präsentierte sich mit e<strong>in</strong>em Ausschnitt<br />
se<strong>in</strong>er Arbeit, von der Stadtgärtnerei bis<br />
zur getrennten Abfallentsorgung auf<br />
den Friedhöfen. Oder: das Recycl<strong>in</strong>g am<br />
Beispiel des Wertstoffhofs. Der Wissensdurst<br />
sei kaum zu stillen gewesen, wie<br />
Helmke resümierte. „Wir stehen bei der<br />
Abfallentsorgung am Anfang des<br />
Weges“, beschrieb Borisov die aktuelle<br />
Situation <strong>in</strong> der russischen Partnerstadt.<br />
Zukünftig, so Sergiew Posads<br />
stellvertretender Oberbürgermeister,<br />
„wollen wir auch die Mülltrennung bei<br />
uns e<strong>in</strong>führen.“ Seit e<strong>in</strong>em Jahr habe<br />
die Stadt ihr eigenes Budget für die<br />
Müllentsorgung. Da viele Bewohner<br />
Sergiew Posads <strong>in</strong> Hochhäusern leben,<br />
brauche die Stadt jedoch andere Entsorgungssysteme<br />
als <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Viel Grün und schöne<br />
Blumen<br />
E<strong>in</strong> Kompliment erhielt<br />
die Stadt von<br />
ihren russischen<br />
Gästen für ihre schönen<br />
Grünanlagen<br />
und den Blumenschmuck<br />
<strong>in</strong> der Stadt.<br />
<strong>Fulda</strong> hebe sich auf<br />
diesem Gebiet deutlich<br />
von anderen<br />
Kommunen ab, hatten<br />
die Delegationsteilnehmer<br />
das städtische<br />
Engagement<br />
gewürdigt, wie GartenamtsleiterHandwerk<br />
berichtete. Er<br />
bekräftigte, „Ich wünsche<br />
mir, dass beide<br />
Städte vone<strong>in</strong>ander<br />
lernen können.“<br />
mb<br />
Deutsch-russische Begegnung und Erfahrungsaustausch:<br />
Sergiew Possads stellvertretender Oberbürgermeister Dimitry Borisov (fünfter von l<strong>in</strong>ks).<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
7
8<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister erhielt<br />
High Achievement Award der US-Army<br />
Hohe Auszeichnungen für den DAFKS Kontakt <strong>Fulda</strong><br />
Die deutsch-amerikanische<br />
Freundschaft lebt. Gleich<br />
mehrere Mitglieder und<br />
Förderer s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Stuttgart<br />
mit hohen Auszeichnungen<br />
geehrt worden. Allen<br />
voran <strong>Fulda</strong>s Bürgermeister<br />
Dr. Wolfgang<br />
Dippel.<br />
Rund 00 Gäste aus allen<br />
Teilen Deutschlands waren<br />
der E<strong>in</strong>ladung gefolgt<br />
und bildeten den entsprechenden<br />
Rahmen für die<br />
Ehrungszeremonie des<br />
OUTREACH / KONTAKT Programms<br />
im Heidelberger<br />
Hauptquartier der amerikanischen<br />
Streitkräfte.<br />
In se<strong>in</strong>er Begrüßungsansprache<br />
hob der Gastgeber<br />
Brigadegeneral Wolf hervor,<br />
welchen hohen Stellenwert<br />
das OUTREACH/<br />
KONTAKT Programm für<br />
die US-Army Europa hat.<br />
„Ich danke Ihnen für Ihren selbstlosen<br />
E<strong>in</strong>satz und ihre unerschütterliche<br />
Treue zu diesem Programm, das die<br />
freundschaftlichen Beziehungen zwischen<br />
unseren beiden Nationen weiter<br />
auszubauen soll.“<br />
Freundschaft schließen<br />
Das KONTAKT-Programm wurde 1969 <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen<br />
Heeresführung <strong>in</strong> Europa und<br />
dem damaligen deutschen M<strong>in</strong>isterium<br />
für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufen. Es ermöglichte<br />
den deutschen Gastgebern, Tausende<br />
und Abertausende von amerikanischen<br />
Soldaten, Familienmitgliedern und Zivilisten<br />
freundlich zu begrüßen und mit<br />
Ihnen Freundschaften zu schließen. Jene<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel (l<strong>in</strong>ks im Bild) mit Gatt<strong>in</strong><br />
ist für se<strong>in</strong>e Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft<br />
mit dem High Archievement Award ausgezeichnet worden.<br />
Amerikaner lernten e<strong>in</strong>e neue Kultur<br />
kennen und schätzen.<br />
Obwohl die Amerikaner <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> schon<br />
vor langem abgezogen wurden, so gehört<br />
der Deutsch-Amerikanische<br />
Freundschafts-, Kultur- & Sportvere<strong>in</strong><br />
KONTAKT <strong>Fulda</strong> – DAFKS – weiterh<strong>in</strong> zu<br />
diesem Programm. Der DAFKS ist mit<br />
all se<strong>in</strong>en Tätigkeiten, angefangen von<br />
der sozialen Jugendarbeit, über die<br />
sportlichen Bereiche bis h<strong>in</strong> zu der kulturellen<br />
Arbeit sogar e<strong>in</strong>er der Vere<strong>in</strong>e,<br />
die deutschlandweit <strong>in</strong> diesem Programm<br />
am aktivsten s<strong>in</strong>d. Das zeigen<br />
auch die jährlichen Auszeichnungen,<br />
die von der United States Army Europe<br />
an den <strong>Fulda</strong>er Vere<strong>in</strong> verliehen werden.<br />
Insgesamt wurden deutschlandweit<br />
1 High Achievement Awards für<br />
hervorragende Gruppenleistungen<br />
verliehen. Von<br />
diesen 1 Auszeichnungen<br />
wurden 5 an den DAFKS<br />
KONTAKT <strong>Fulda</strong> vergeben.<br />
Zusätzlich bekamen die<br />
<strong>Fulda</strong>er die Auszeichnung<br />
für den Vere<strong>in</strong> mit den<br />
meisten ehrenamtlichen<br />
Stunden <strong>in</strong> diesem Programm,<br />
den Volunteer-<br />
Award.<br />
E<strong>in</strong>zelauszeichnungen für<br />
hervorragende Leistungen<br />
im OUTREACH/KONTAKT<br />
Programm wurden an<br />
folgende Mitglieder des<br />
DAFKS KONTAKT <strong>Fulda</strong> verliehen:<br />
Karl-Joseph Bohl, John<br />
Botts, Charles Epl<strong>in</strong> und<br />
Gisela Heller. Kar<strong>in</strong> Jäger<br />
erhielt den Volunteer-<br />
Award 007.<br />
Blackhorse Museum<br />
Auch der Bürgermeister<br />
von <strong>Fulda</strong>, Dr. Wolfgang Dippel, wurde<br />
mit e<strong>in</strong>em High Achievement Award<br />
ausgezeichnet. In der verliehenen Urkunde<br />
ist festgehalten: „Durch se<strong>in</strong>en<br />
persönlichen E<strong>in</strong>satz hat der Bürgermeister<br />
der Stadt <strong>Fulda</strong>, Dr. Wolfgang<br />
Dippel, dafür gesorgt, dass dem DAFKS<br />
KONTAKT <strong>Fulda</strong> Ausstellungsräume<br />
für das Blackhorse Museum <strong>Fulda</strong> zur<br />
Verfügung gestellt wurden. Diese Räume<br />
bef<strong>in</strong>den sich auf historischem Gelände<br />
(ehemals Sickels-Army Airfield).<br />
Durch die Fertigstellung im Mai 007<br />
konnte die Ausstellung entsprechend<br />
besser präsentiert werden. Dippel ist<br />
zudem maßgeblich daran beteiligt,<br />
e<strong>in</strong>e zusätzliche Erweiterung zu realisieren.<br />
wj
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
„Wir haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten“<br />
Der neue amerikanischen Vizepräsident kommt aus <strong>Fulda</strong>s Partnerstadt Wilm<strong>in</strong>gton /<br />
Biden leitete als Vorsitzender zwei Senatsausschüsse<br />
„Wir s<strong>in</strong>d Papst“. Was deutsche Medien<br />
so salopp titelten, nachdem der<br />
deutsche Kard<strong>in</strong>al Josef Ratz<strong>in</strong>ger als<br />
Benedikt XVI. zum Nachfolger se<strong>in</strong>es<br />
polnischen Vorgängers Karol Wojtila<br />
gewählt worden war, kann im übertragenen<br />
S<strong>in</strong>n auch für <strong>Fulda</strong> gelten. „Wir<br />
haben e<strong>in</strong>en Vizepräsidenten.“ Mit<br />
dem Demokraten Joseph Biden aus<br />
<strong>Fulda</strong>s Partnerstadt Wilm<strong>in</strong>gton sogar<br />
den Stellvertreter des neuen US-Präsidenten<br />
Barrack Obama. Als Zeichen der<br />
Verbundenheit hat Oberbürgermeister<br />
Gerhard Möller bereits zum Wahlsieg<br />
und der herausragenden neuen<br />
Aufgabe Bidens an der Seite des künftigen<br />
US-Präsidenten gratuliert.<br />
Landesweit anerkannt<br />
„Joe“ Biden war bislang e<strong>in</strong>er von zwei<br />
Senatoren des amerikanischen Bundesstaates<br />
Delaware. Wilm<strong>in</strong>gtons<br />
Partnerschaftsbeauftragter für <strong>Fulda</strong>,<br />
Dennis Sheer, berichtet, dass der Politi-<br />
ker irischer Abstammung 197 erstmals<br />
gewählt worden war. Über die<br />
Jahre habe sich Biden, der Rechts- und<br />
Politikwissenschaften studierte, landesweit<br />
Anerkennung im Ausschuss<br />
für Internationale Beziehungen sowie<br />
im Rechtsausschuss des Senats erworben,<br />
die er beide als Vorsitzender zum<br />
Zeitpunkt leitete, als die Demokraten<br />
die Mehrheit stellten. H<strong>in</strong>ter dem katholischen<br />
Politiker liegen laut Sheer<br />
auch zwei vergebliche, kurzfristige Versuche,<br />
selbst Präsident zu werden. Zuletzt<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr. Offensichtlich<br />
muss Biden Obama jedoch von se<strong>in</strong>en<br />
außenpolitischen Erfahrungen überzeugt<br />
haben, so dass er ihn nun als se<strong>in</strong>en<br />
designierten Vize berief.<br />
Redner<br />
Nach Worten Sheers seien die Demokraten<br />
jetzt gespannt über die weitere<br />
Entwicklung Bidens, dem die meisten<br />
E<strong>in</strong>wohner Wilm<strong>in</strong>gtons bereits bei<br />
der e<strong>in</strong> oder anderen Gelegenheit<br />
begegnet s<strong>in</strong>d oder<br />
ihn reden gehört haben. Der<br />
künftige amerikanische Vizepräsident<br />
sei bekannt als „Ire, der das Reden<br />
liebt.“ mb<br />
Amerikas künftiger Vizepräsident<br />
„Joe“ Biden ist Senator und Professor<br />
der Rechtswissenschaften.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
9
10<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
BMW setzt auf hohe<br />
Technologie und sportlich<br />
elegantes Design<br />
<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent Möller <strong>in</strong>formierte sich bei<br />
BMW über die Entwicklung der bayerischen Autobauer<br />
Die beste Botschaft erhielt <strong>Fulda</strong>s OB<br />
und Wirtschaftsdezernent Gerhard<br />
Möller gleich zu Beg<strong>in</strong>n se<strong>in</strong>es Besuchs<br />
im BMW Autohaus Krah & Enders: Der<br />
Standort <strong>Fulda</strong> bleibt auch weiterh<strong>in</strong><br />
der Hauptsitz der Krah + Enders Gruppe.<br />
Das Autohaus verfügt <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> <strong>in</strong><br />
der Frankfurter Strasse über rund<br />
14.000 Quadratmeter Fläche, auf dem<br />
es sich weiter entwickeln will, wie derzeit<br />
der Neubau des Ausstellungsraumes<br />
beweist. Möller begrüßte die<br />
Initiative des von der Inhaberfamilie<br />
Enders geführten Unternehmens. „Sie<br />
s<strong>in</strong>d für uns im Mix der Anbieter e<strong>in</strong>e<br />
feste und verlässliche Größe.“<br />
Kaufkraftschwund <strong>in</strong> den USA<br />
Vor allem die Rohstoffpreise schlagen<br />
immens zu Buche. Auch die Krise und<br />
der Kaufkraftschwund <strong>in</strong> den USA<br />
machen BMW zu schaffen, erläutert<br />
Peter Enders geme<strong>in</strong>sam mit Sohn<br />
Peter junior.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Alle<strong>in</strong>e 333.000 der <strong>in</strong>sgesamt 1,5 Millionen<br />
jährlich produzierten BMW- Fahrzeuge<br />
gehen <strong>in</strong> den amerikanischen<br />
Markt. In Deutschland werden derzeit<br />
rund 300.000 Autos pro Jahr abgesetzt.<br />
Die Gew<strong>in</strong>nwarnung bei BMW<br />
ist im Wesentlichen auf Wertberichtigungen<br />
im Leas<strong>in</strong>ggeschäft im amerikanischen<br />
Markt zurückzuführen. Das<br />
bayerische Unternehmen ist größter<br />
deutscher Anbieter auf dem amerikanischen<br />
Markt, nicht zuletzt weil <strong>in</strong><br />
Spartanburg e<strong>in</strong> eigenes Werk existiert<br />
und sich die Marke BMW <strong>in</strong> Amerika<br />
e<strong>in</strong>er großen Beliebtheit erfreut.<br />
Acht Filialen<br />
Im heimischen Markt ist das renommierte<br />
Autohaus mit 8 Betriebsstätten<br />
vertreten. Die Standorte dieser Filialen<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bad Hersfeld, Hünfeld, <strong>Fulda</strong>,<br />
Schlüchtern, Ma<strong>in</strong>tal, Wiesbaden, Ma<strong>in</strong>z-<br />
Kastel und <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z-Hechtsheim.<br />
405 Beschäftigte hat die Unternehmensgruppe.<br />
60 arbeiten alle<strong>in</strong>e am<br />
Standort <strong>Fulda</strong>. 3.400 Neu-Fahrzeuge<br />
verkauft Peter Enders jährlich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Filialen; dazu weitere 3.000 als<br />
„Gebrauchte“. Sie s<strong>in</strong>d für<br />
den Handelsprofi jedoch<br />
das „kritischste Thema<br />
überhaupt“.<br />
E<strong>in</strong> sauberer<br />
Gebrauchtwagenbestand mit niedrigen<br />
durchschnittlichen Standzeiten<br />
gehört zu den wesentlichen Hausarbeiten,<br />
die e<strong>in</strong> Automobilunternehmer<br />
zu absolvieren hat. Immerh<strong>in</strong> werden<br />
50% der Gebrauchtwagen und 6 % der<br />
Neuwagen durch die BMW-eigene<br />
Bank geleast oder f<strong>in</strong>anziert.<br />
Laut Enders stellt der 3er BMW das volumenstärkste<br />
Modell bei BMW dar.<br />
„Wichtig für uns ist aber auch der 1er.“<br />
Diese Ausweitung der Marke <strong>in</strong> das<br />
untere Segment sei ganz wichtig gewesen,<br />
betont Enders und fügt vielsagend<br />
h<strong>in</strong>zu: „Wenn wir dieses Auto<br />
nicht hätten …“<br />
Hohe Ingenieurkenntnisse<br />
Wichtig ist für den heimischen Autohaus<strong>in</strong>haber<br />
die Erkenntnis: „Wir s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> Land mit wenig Rohstoffen, aber hohen<br />
Ingenieurkenntnissen.“ Dieses Wissen<br />
müsse <strong>in</strong> der Fahrzeugoberklasse<br />
e<strong>in</strong>gebracht werden, damit Deutschland<br />
nicht <strong>in</strong> den Volumenmarkt geht.<br />
Denn dann bestünde die Gefahr, <strong>in</strong> diesem<br />
Segment <strong>in</strong> Zukunft kaum noch<br />
wahrgenommen zu werden. BMW setzt<br />
daher konsequent auf hochwertige<br />
Technik, e<strong>in</strong> sportlich elegantes Design<br />
und ist nur noch im Kerngeschäft, unter<br />
anderem auch mit dem M<strong>in</strong>i tätig. Die<br />
Flugzeugsparte, so Peter Enders, sei<br />
längst von den Münchnern abgegeben<br />
worden. Allerd<strong>in</strong>gs produzieren die<br />
Bayern weiterh<strong>in</strong> Motorräder. Auch e<strong>in</strong><br />
hervorragendes Fahrrad gehört zum<br />
Modellprogramm.
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Mit Herz, Verstand und Leidenschaft<br />
15. <strong>Fulda</strong>er Wirtschaftstag am 28. November im Hotel Maritim<br />
Werner D. Prill Utho Creusen<br />
Bruder Paulus<br />
Terwitte<br />
Thomas<br />
Bubendorfer<br />
Christian Gansch<br />
N<strong>in</strong>a Eschemann<br />
Wie begeistern Unternehmer und Führungskräfte<br />
ihre Mitarbeiter für die<br />
Unternehmensziele? Mit diesem wichtigen<br />
Führungsthema setzt sich der 15.<br />
<strong>Fulda</strong>er Wirtschaftstag unter Federführung<br />
von IHK-Vizepräsident Wolfgang<br />
Wehner ause<strong>in</strong>ander. Unter dem<br />
Motto „Mit Herz, Verstand und Leidenschaft:<br />
Mitarbeiter für Unternehmensziele<br />
begeistern“ liefern Spitzenreferenten<br />
vielfältige Anregungen und<br />
Impulse für den Unternehmensalltag.<br />
Um richtige Konkurrenz und falsche<br />
Götter im Handel(n) geht es im Eröffnungsreferat<br />
von Bruder Paulus Terwitte,<br />
Leiter des Kapuz<strong>in</strong>erklosters Dieburg.<br />
Welche Bedeutung Führung als<br />
Vorbild hat, vermitteln Dr. Utho Creusen,<br />
Experte für Unternehmensentwicklung<br />
und Qualitätsmanagement,<br />
und Leadership-Coach<strong>in</strong> N<strong>in</strong>a Eschemann<br />
von der Media Saturn Hold<strong>in</strong>g<br />
GmbH <strong>in</strong> Ingolstadt. Leistung aus Leidenschaft<br />
ist das Credo von Thomas<br />
Bubendorfer. Der Extremsportler und<br />
Bergsteiger überträgt se<strong>in</strong>e spannenden<br />
Erfahrungen mit Höchstleistungen<br />
auf den Unternehmensalltag.<br />
Unter dem Motto „Vom Solo zur S<strong>in</strong>fonie:<br />
Aufe<strong>in</strong>ander hören – mite<strong>in</strong>ander<br />
handeln“ analysiert Christian Gansch,<br />
Peter Enders senior und se<strong>in</strong> Sohn Peter<br />
Enders junior. blicken optimistisch<br />
<strong>in</strong> die Zukunft. Der Neubau der Ausstellungshalle<br />
<strong>in</strong> der Frankfurter Straße<br />
ist hierfür sichtbarer Ausdruck. OB<br />
Möller wünscht sich viele Unternehmer,<br />
die <strong>in</strong> gleicher Weise „die Herausforderungen<br />
annehmen. Dafür s<strong>in</strong>d<br />
viele Beispiele <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> zu f<strong>in</strong>den“, so<br />
<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent abschließend.<br />
mb<br />
Unter dem großen Dach von BMW ist auch<br />
die Marke „M<strong>in</strong>i“ zu Hause. Peter Enders<br />
führt <strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernenten das<br />
neue Fahrzeug vor.<br />
Dirigent aus<br />
München, die<br />
S t r u k t u r e n<br />
und Arbeitsabläufe<br />
von<br />
Orchestern<br />
und überträgt<br />
deren<br />
L ö s u n g s -<br />
strategien<br />
auf Untern<br />
e h m e n .<br />
Journalist<br />
und Mod<br />
e r a t o r<br />
W e r n e r<br />
Prill zeigt zum Schluss des Wirtschaftstages<br />
auf, wie die praktische Umsetzung<br />
von der Theorie <strong>in</strong> die Tat gel<strong>in</strong>gt.<br />
Wie bereits <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
bietet der Ausklang beim Imbiss <strong>in</strong> gepflegter<br />
Atmosphäre e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit<br />
zum zwanglosen Austausch.<br />
Die IHK lädt alle Unternehmer und<br />
Führungskräfte herzlich e<strong>in</strong>, den <strong>Fulda</strong>er<br />
Wirtschaftstag auch <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
wieder als Dialogbörse zu nutzen. Alle<br />
Informationen im Internet unter www.<br />
ihk-fulda.de. Ansprechpartner<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
IHK ist Viola Brähler, Telefon 0661 284-31.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
11
1<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
In jedem Erdteil steht e<strong>in</strong>e Masch<strong>in</strong>e aus<br />
<strong>Fulda</strong> zur Triebwerkswartung<br />
REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik liefert Schleifmasch<strong>in</strong>en <strong>in</strong> 130 Länder weltweit / Lob von OB Möller –<br />
Unternehmen gut am Markt positioniert<br />
Was haben Rolls Royce, Ferrari, Porsche,<br />
MTU oder Lufthansa mit <strong>Fulda</strong> zu tun?<br />
Viel. Denn die „Stars“ der Mobilitätsbranche<br />
setzen auf anspruchsvolle<br />
Technik und Technologie „made <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong>“.<br />
Schleifmasch<strong>in</strong>en der REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik<br />
Adolf Rabenseifner tragen<br />
den guten Namen der Domstadt <strong>in</strong><br />
doppelter H<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> alle Welt: mit<br />
hochwertigen Masch<strong>in</strong>en, aber auch<br />
dadurch, dass REFORM Geschäftsführer<br />
Thomas Hofmann se<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationalen<br />
Gäste gerne mit dem Flair und der<br />
Geschichte der Stadt vertraut macht, <strong>in</strong><br />
der das Unternehmen zu Hause ist.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Bekenntnis zum<br />
Standort<br />
<strong>Fulda</strong>s OB und<br />
Wirtschaftsdezernten<br />
Gerhard<br />
Möller freut e<strong>in</strong><br />
solch sympathischesBekenntnis<br />
zum<br />
Standort. „Stadt<br />
und Region profitieren<br />
gleich<br />
mehrfach vom<br />
besonderen Engagement<br />
des<br />
Geschäftsführer Thomas Hofmann erläutert se<strong>in</strong>en Gästen aus<br />
dem Stadtschloss die Produktpalette der REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik.<br />
REFORM Managements. Was soll sich<br />
e<strong>in</strong> Wirtschaftsförderer mehr wünschen?“,<br />
me<strong>in</strong>te Möller beim Besuch<br />
des Unternehmens im Kohlhäuser<br />
Feld. In dichter Folge absolviert <strong>Fulda</strong>s<br />
Verwaltungschef Firmenbesuche, um<br />
sich e<strong>in</strong> Bild der aktuellen Lage der Betriebe<br />
machen zu können. Möllers Fazit<br />
nach dem Gespräch und Rundgang<br />
mit Hofmann: „Die REFORM Masch<strong>in</strong>enfabrik<br />
Adolf Rabenseifner hat <strong>in</strong><br />
der Vergangenheit zwar schwierige<br />
Zeiten durchgemacht, ist dafür aber<br />
heute sehr gut am Markt positioniert.“
Auf Paletten liegen Musterprodukte.<br />
Ke<strong>in</strong>e Rezessionsgedanken<br />
Während manche Branchen unter der<br />
allgeme<strong>in</strong>en Wirtschaftslage leiden,<br />
s<strong>in</strong>d REFORM „Rezessionsgedanken<br />
fremd.“ Über e<strong>in</strong>en Mangel an Aufträgen<br />
brauchten Geschäftsführer Hofmann<br />
und se<strong>in</strong> Haus mit 00 Beschäftigten<br />
nicht zu klagen. Bis zu 16 Monate<br />
müssen Kunden auf das von ihnen bestellte<br />
Produkt, e<strong>in</strong>e Schleifmasch<strong>in</strong>e,<br />
warten – so rege ist die Nachfrage. In<br />
vier Produktbereichen des Schleifens<br />
ist das Unternehmen tätig:<br />
Bei Industrie- und Langmessern mit<br />
bis zu 0 Metern Länge, der klassischen<br />
Sparte, aus dem REFORM kommt. Diese<br />
Masch<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>den ihren E<strong>in</strong>satz<br />
etwa <strong>in</strong> Druckereien. Getriebehersteller<br />
als Zulieferanten für Porsche oder<br />
Ferrari, die Zahnräder schleifen müssen,<br />
verwenden Profilschleifmasch<strong>in</strong>en<br />
oder Zahnradschleifmasch<strong>in</strong>en<br />
aus <strong>Fulda</strong>. Rundtischschleifmasch<strong>in</strong>en<br />
mit e<strong>in</strong>em Durchmesser bis zu 4,30<br />
Metern haben beim Bau von W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />
und <strong>in</strong> der Lager<strong>in</strong>dustrie<br />
ihr Anwendungsgebiet. Seit 001 hat<br />
sich REFORM auch bei Schleifmasch<strong>in</strong>en<br />
zur Instandsetzung von Turb<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>en Namen gemacht. Im jüngsten<br />
Produktbereich habe das Unternehmen<br />
se<strong>in</strong>en Weltmarktanteil bis heute<br />
um 50 Prozent erhöhen können, so die<br />
erfreuliche Bilanz Hofmanns.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Aufs Kerngeschäft konzentriert<br />
Die ehemalige REFORM-Gruppe mit<br />
unterschiedlichen Standorten hatte<br />
ursprünglich rund 900 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Im Zuge der Neuorganisation<br />
trennte sich das Unternehmen von<br />
se<strong>in</strong>en Töchtern und konzentriert sich<br />
laut Hofmann heute aufs Kerngeschäft:<br />
Schleifmasch<strong>in</strong>en. Kunden s<strong>in</strong>d<br />
unter anderem die FAG Gruppe, Rolls<br />
Royce, MTU, aber auch die Lufthansa.<br />
Gerade Masch<strong>in</strong>en für den Triebwerksbau<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Geschäft.<br />
Nicht ohne e<strong>in</strong>en leichten Anflug von<br />
Stolz berichtet Hofmann, dass es weltweit<br />
ke<strong>in</strong>en Erdteil gibt, „<strong>in</strong> dem nicht<br />
e<strong>in</strong>e unserer Masch<strong>in</strong>en bei der Triebwerkswartung<br />
im E<strong>in</strong>satz ist.“<br />
100 Masch<strong>in</strong>en pro Jahr<br />
Verändert hat sich allerd<strong>in</strong>gs die Produktionsmenge<br />
des Unternehmens.<br />
Seien früher „bis zu 300 Masch<strong>in</strong>en im<br />
Jahr raus gegangen“, s<strong>in</strong>d es heute nur<br />
noch 100 pro Jahr. Dafür aber größere<br />
und schwerere. Bis zu 50 Tonnen wiegt<br />
manche der Schleifmasch<strong>in</strong>en und erreicht<br />
e<strong>in</strong>e Höhe von über 5 Metern.<br />
Thomas Hofmann schmunzelt: „Damit<br />
kämen wir, wenn sie nicht demontiert<br />
würden, aus dem Kohlhäuser Feld gar<br />
nicht mehr raus.“ Mit Produkten aus<br />
<strong>Fulda</strong> bedient REFORM den Weltmarkt<br />
<strong>in</strong> 130 Ländern. Die Kosten pro Maschi-<br />
ne liegen zwischen e<strong>in</strong>er halben und<br />
mehreren Millionen Euro.<br />
Hochschulpartnerschaft<br />
Die Mitarbeiter des Unternehmens<br />
kommen <strong>in</strong> der Regel aus der Region<br />
Rhön und Vogelsberg. Die Verbundenheit<br />
zur Heimat und die Nähe zum Arbeitsplatz<br />
s<strong>in</strong>d für den Firmenchef<br />
manchmal e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Problem: Nämlich<br />
immer dann, wenn se<strong>in</strong>e Mitarbeiter<br />
auf Montage müssen und wie Hofmann<br />
lachend anmerkt, „der <strong>Fulda</strong>er<br />
nicht mehr se<strong>in</strong>en Dom sieht.“ Auf der<br />
anderen Seite hat die enge B<strong>in</strong>dung<br />
der Mitarbeiter auch ihre besonderen<br />
Vorteile. Denn REFORM bietet ehemaligen<br />
Auszubildenden die e<strong>in</strong>malige<br />
Chance, zu studieren und im Betrieb<br />
arbeiten zu können. Dazu ist die heimische<br />
Masch<strong>in</strong>enfabrik e<strong>in</strong>e Partnerschaft<br />
mit Hochschulen <strong>in</strong> Friedberg,<br />
Gießen und Wetzlar e<strong>in</strong>gegangen. Vier<br />
Studenten profitieren von diesem dualen<br />
Ausbildungssystem, bei dem das<br />
Unternehmen Studiengebühren und<br />
Gebühren der Hochschule im Bewusstse<strong>in</strong><br />
übernimmt, <strong>in</strong> die eigene Zukunft<br />
<strong>in</strong>vestiert zu haben. „Ich will für den<br />
Arbeitnehmer das Beste anbieten, was<br />
ich ihm geben kann“, formuliert Hofmann<br />
das Firmen-Credo. Deshalb hat<br />
sich REFORM für die Hochschulpartnerschaft<br />
und nicht für die Berufsakademie<br />
entschieden. Pro Jahr <strong>in</strong>vestiert<br />
das Unternehmen zwischen 40.000<br />
bis 60.000 Euro pro Student. Bei RE-<br />
FORM s<strong>in</strong>d vor allem Industriemechaniker<br />
und Elektroniker für Betriebstechnik<br />
gefragt, die auch im Betrieb<br />
ausgebildet werden. Wer e<strong>in</strong>e Lehrstelle<br />
möchte, muss nicht nur über gute<br />
schulische Leistungen verfügen. „Für<br />
unsere Ausbildung ist das soziale Verhalten<br />
maßgebend“, sagt Hofmann<br />
und fügt h<strong>in</strong>zu, „m<strong>in</strong>destens Befriedigend<br />
wird vorausgesetzt“. mb<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
13
14<br />
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Familienfreundlichkeit als Markenzeichen<br />
<strong>Fulda</strong>s OB will <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren 362 zusätzliche Plätze für unter Dreijährige e<strong>in</strong>richten<br />
/ Stadt trägt veränderten gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen Rechnung<br />
„Wir packen das Thema der Betreuung<br />
der unter Dreijährigen konzentriert an<br />
und s<strong>in</strong>d zuversichtlich, gut für den<br />
013 geltenden Rechtsanspruch gerüstet<br />
zu se<strong>in</strong>“. Klar umrissen ist für Oberbürgermeister<br />
Gerhard Möller e<strong>in</strong>e der<br />
entscheidenden kommunalen Schwerpunktsetzungen<br />
der kommenden Jahre.<br />
<strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef unterstrich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pressegespräch, „bewusst Akzente“<br />
auf diesem Gebiet setzen zu<br />
wollen. Denn traditionell versteht sich<br />
<strong>Fulda</strong> als familienfreundliche Stadt.<br />
Derzeit bestehen rund 300 Plätze für<br />
K<strong>in</strong>der vom ersten bis dritten Lebensjahr<br />
und zusätzlich weitere 80 <strong>in</strong> der<br />
Tagespflege. Bis zum Zieldatum 013<br />
sollen weitere 36 Plätze entstehen,<br />
um die durch das Jugendförderungsgesetz<br />
vorgeschriebene Versorgungsquote<br />
von 35 Prozent<br />
zu erreichen.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Ausbau oder Umwidmung<br />
Die neue Gesetzesvorgabe fördert der<br />
Bund <strong>in</strong> den nächsten Jahren mit rund<br />
vier Milliarden Euro. Jetzt komme es<br />
verstärkt darauf an, dass die Städte<br />
und Geme<strong>in</strong>den die Umsetzung engagiert<br />
vorantreiben, um dem ab 013 geltenden<br />
Rechtsanspruch der Eltern entsprechen<br />
zu können. Die Konsequenzen<br />
für die Stadt: Bis 013 müssen exakt<br />
656 Plätze bereitgestellt werden. In den<br />
kommenden Monaten sollen laut Möller<br />
70 neue Plätze geschaffen werden:<br />
1 <strong>in</strong> Sickels, 10 <strong>in</strong> Maberzell, 1 <strong>in</strong> Lehnerz<br />
sowie 36 bei den „Wilden 15“ <strong>in</strong> der<br />
Frankfurter Straße, e<strong>in</strong>em freien Träger.<br />
Bis Ende 008 werden 94 Plätze am<br />
Netz se<strong>in</strong>. Die Differenz von 36 Plätzen<br />
will die Stadt <strong>in</strong> der Ausbauphase der<br />
nächsten fünf Jahre schaffen. „Wir haben<br />
e<strong>in</strong>e klare Zielplanung und Anstrengung<br />
vor uns“, wie Möller betonte.<br />
Erreichen möchte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />
das Ziel durch Umwidmung oder<br />
bauliche Erweiterung vorhandener<br />
E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Hohe Betriebskosten<br />
Die Kosten für e<strong>in</strong>en komplett<br />
neuen Platz liegen bei<br />
rund 14.500 Euro. Nur etwa<br />
e<strong>in</strong> Drittel des Aufwands,<br />
4500 Euro, fällt beim Umbau<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er bestehenden<br />
E<strong>in</strong>richtung an;<br />
der Inventarzuschuss beträgt<br />
nach Möllers Ausführungen<br />
500 Euro pro Platz.<br />
90 Prozent der notwendigen<br />
<strong>in</strong>vestiven Mittel stellen Bund<br />
und Land zur Verfügung. Derzeit<br />
laufen die Überlegungen,<br />
welche K<strong>in</strong>dertagesstätten umgebaut<br />
oder erweitert werden<br />
sollen. Doch nicht die E<strong>in</strong>richtungskosten,<br />
sondern vor allem<br />
die Betriebskosten stellen aus Möllers<br />
Sicht e<strong>in</strong>e Dauerbelastung für<br />
den <strong>Fulda</strong>er Haushalt dar, „den die<br />
Stadt zu schultern hat.“ Immerh<strong>in</strong> gewährt<br />
Hessen zwischen 1. 00 und<br />
3.000 Euro pro Jahr und Platz Landesförderung,<br />
abhängig von der täglichen<br />
Betreuungsstundenzahl. H<strong>in</strong>zu kommt<br />
der von der Stadt erhobene Elternbeitrag.<br />
Der Rest müsse jedoch kommunal<br />
aufgebracht werden, was 3.000 bis<br />
4.000 Euro pro Jahr und Platz bedeutet.<br />
Zu bedenken gab Möller ferner,<br />
dass die Stadt für e<strong>in</strong> Drittel der Eltern<br />
den Beitrag übernehme. Bei e<strong>in</strong>er<br />
durchschnittlichen Krippengebühr von<br />
00 Euro im Monat summieren sich die<br />
jährlichen Aufwendungen so auf<br />
0.000 Euro. <strong>Fulda</strong>s Kämmerer muss<br />
deshalb <strong>in</strong>sgesamt rund 1,3 Millionen<br />
Euro zusätzliche Betriebkosten <strong>in</strong> den<br />
Budgetplanungen berücksichtigen.<br />
Familienfreundlichkeit<br />
Doch Möller stellt unmissverständlich<br />
fest: „Wir reden über e<strong>in</strong>e Infrastruktur,<br />
die wir brauchen und wollen.“ Die<br />
gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
hätten sich geändert. Die Betreuung<br />
der unter Dreijährigen sei e<strong>in</strong><br />
„ganz klarer Schwerpunkt im Rahmen<br />
<strong>Fulda</strong>er Familienfreundlichkeit, die wir<br />
als Markenzeichen unserer Stadt ansehen.“<br />
Gleichwohl setzt <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />
auf das Konnexitätspr<strong>in</strong>zip.<br />
Wer bestellt, müsse auch bezahlen.<br />
Deshalb seien <strong>in</strong> Zukunft auch Bund<br />
und Land <strong>in</strong> entscheidendem Maße bei<br />
der F<strong>in</strong>anzierung<br />
des Betreuungsangebotes<br />
für<br />
die unter<br />
Dreijährigen<br />
gefordert.<br />
mb
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
E<strong>in</strong>e bunte Geburtstagsfeier für „KidS“<br />
der Schulsozialarbeit<br />
5 jähriges Bestehen des K<strong>in</strong>dertreffs <strong>in</strong> der Cuno-Raabe-Schule<br />
Sozialarbeit an der Schule ist e<strong>in</strong> Instrument<br />
zur Integration von K<strong>in</strong>dern, das<br />
die Stadt <strong>Fulda</strong> seit über 15 Jahren <strong>in</strong><br />
verschiedenen Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>setzt. Sie hilft nach Aussage von Bürgermeister<br />
Dr. Wolfgang Dippel K<strong>in</strong>dern<br />
aus den unterschiedlichsten Kulturen,<br />
den immer komplexer werdenden Lebensalltag<br />
zu bewältigen, ihre Stärken<br />
auszubauen und sich <strong>in</strong> ihrer Unterschiedlichkeit<br />
zu respektieren.<br />
Dies konnten die Besucher an e<strong>in</strong>em<br />
Nachmittag der offenen Tür anlässlich<br />
des 5-jährigen Bestehens des K<strong>in</strong>dertreffs<br />
„KidS“ an der Cuno-Raabe-Schule<br />
live miterleben. Geme<strong>in</strong>sam mit Schulleiter<br />
Liebig und der Vorsitzenden des<br />
Schulelternbeirates Jaschensky wurden<br />
die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der Cuno-<br />
Raabe-Schule und ihre Eltern von Schulsozialarbeiter<strong>in</strong><br />
Malik begrüßt. Danach<br />
gab es e<strong>in</strong> buntes Programm für alle<br />
K<strong>in</strong>der und erwachsenen Gäste.<br />
Im Herbst 003 wurde der K<strong>in</strong>dertreff<br />
am Nachmittag als neues Angebot der<br />
Schulsozialarbeit <strong>in</strong> der Cuno-Raabe-<br />
Schule eröffnet. Er ist <strong>in</strong> den letzen<br />
fünf Jahren zu e<strong>in</strong>em festen Bestandteil<br />
im Schulalltag geworden und<br />
konnte viele K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />
und schulischen Integration fördern.<br />
„Denn K<strong>in</strong>dse<strong>in</strong> ist oft ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>derspiel“<br />
wie Schulsozialarbeiter<strong>in</strong> Malik<br />
<strong>in</strong> ihrer Begrüßung betonte. Die Sozialarbeit<br />
an der Cuno-Raabe-Schule hilft<br />
Mit zahlreichen Fotocollagen, der praktischen<br />
Präsentation e<strong>in</strong>es Unterrichtsprojektes<br />
zum Thema „gesunde<br />
Ernährung“ und vielen Spielaktionen<br />
wurde e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Angebote der<br />
Schulsozialarbeit gegeben. E<strong>in</strong> Höhepunkt<br />
der Feier war der gelungene<br />
Auftritt der „Zirkusgruppe Bonifatiusschule“<br />
vom Jugendtreffpunkt Aschenberg<br />
unter der Leitung von Sozialpädagoge<br />
Ullrich Steybe. Der Nachmittag<br />
Leckereien für<br />
zwischendurch.<br />
war für alle K<strong>in</strong>der<br />
e<strong>in</strong> schönes<br />
Erlebnis und die<br />
e r w a c h s e n e n<br />
Gästen konnten<br />
die Sozialarbeit<br />
an der Cuno-<br />
R a a b e - S c h u l e<br />
hautnah erleben.<br />
fi<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
E<strong>in</strong> buntes Mitmachprogramm<br />
erwartet die Gäste.<br />
15
16<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Die Amerikaner fühlen sich sicherer,<br />
aber nicht sicher<br />
Der New Yorker Polizist James Albrecht war Gast<br />
e<strong>in</strong>es Treffens der International Police Association <strong>in</strong><br />
<strong>Fulda</strong> / Zeitzeuge des Terroranschlags auf das World<br />
Trade Center<br />
Für Amerika, ja für die ganze Welt ist der<br />
11. September 001 e<strong>in</strong> folgenschweres<br />
Schicksalsdatum. E<strong>in</strong> Schock. Selbstmordattentäter<br />
lenken zwei Verkehrsflugzeuge<br />
<strong>in</strong> die „Tw<strong>in</strong> Towers“ des New<br />
Yorker World Trade Centers. Tausende<br />
Unschuldiger verlieren ihr Leben. Der <strong>in</strong><br />
New York geborene und <strong>in</strong> Hünfeld aufgewachsene<br />
James Albrecht erlebte als<br />
Polizist die tragischen Ereignisse aus<br />
nächster Nähe mit. Für „<strong>Fulda</strong> <strong>in</strong>formiert“<br />
sprach Michael Schwab mit dem<br />
Augenzeugen des Terroranschlags.<br />
Wie erlebten Sie den 11. September?<br />
Albrecht: Zu diesem Zeitpunkt war ich<br />
Polizeichef für die Direktion des New<br />
Yorker Stadtteils Queens. An diesem Tag<br />
war ich verantwortlich für die Tagesschicht.<br />
Kurz vor 9 Uhr ist e<strong>in</strong> Flugzeug<br />
<strong>in</strong> den Turm geflogen. Wie die anderen<br />
habe ich die Tragödie im Fernsehen<br />
mitverfolgt. Wie alle konnte ich auf dem<br />
Bildschirm auch das zweite Flugzeug<br />
kommen sehen.<br />
Was passierte dann?<br />
Albrecht: Von den 100 Revieren New<br />
Yorks schickte jedes jeweils acht Mann<br />
Bereitschaftpolizei und e<strong>in</strong>en „Truppleiter“<br />
zum World Trade Center. Weil ich<br />
E<strong>in</strong>satzchef für Queens war, b<strong>in</strong> ich mitgefahren.<br />
Vor dem Tunnel zur E<strong>in</strong>fahrt<br />
nach Manhattan habe ich den ersten<br />
Turm e<strong>in</strong>stürzen sehen. Sechs oder sieben<br />
M<strong>in</strong>uten später waren wir dort. Alle<br />
Straßen waren dicht. Ich habe me<strong>in</strong>e<br />
Mannschaft, <strong>in</strong>sgesamt 0 Polizisten, gesammelt<br />
und gewarnt. Denn wir wussten<br />
nicht, was noch passieren würde. Wir<br />
waren nur 50 Meter vom Unglücksort<br />
entfernt. Dann fiel der zweite Turm <strong>in</strong><br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
sich zusammen. In e<strong>in</strong>er U-<br />
Bahn Haltestelle haben wir<br />
schließlich abgewartet. 10<br />
bis 15 M<strong>in</strong>uten konnten<br />
wir nichts sehen und erkennen.<br />
Es war wie e<strong>in</strong><br />
Schneesturm. Ich habe<br />
mich gefragt: Was atme<br />
ich denn da e<strong>in</strong>. Die<br />
weiß graue Wolke<br />
bestand aus<br />
Zement und<br />
m e n s c h -<br />
lichen Knochenteilen.<br />
Alles war wie<br />
Sand. Dann<br />
habe ich mit<br />
M a n h a t t e n s<br />
Polizei-Chef gesprochen.<br />
Mir fiel<br />
die Aufgabe zu, das<br />
E<strong>in</strong>satz-Tagebuch zu schreiben.<br />
Anschließend musste ich jedes Revier<br />
anrufen, um zu klären, wie viele<br />
Kollegen vermisst werden. Kompliziert<br />
war, dass wir nur Funkgeräte für die eigenen<br />
Regionen hatten. Heute ist das<br />
alles anders. Zu diesem Zeitpunkt jedoch<br />
habe ich von der Telefonzelle aus<br />
nachgefragt, wer vermisst wird. 66 Polizisten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt gestorben. Die<br />
meisten gehörten dem E<strong>in</strong>satzkommando<br />
an. Da diese Polizisten auch zu<br />
Sanitätern ausgebildet worden waren,<br />
hielten sie sich <strong>in</strong> den Türmen auf.<br />
Wie hoch war die Zahl der Opfer?<br />
Albrecht: Die Feuerwehr hat 343 Männer<br />
verloren und 11 Feuerwehr-Sanitäter.<br />
Insgesamt s<strong>in</strong>d an diesem 11. September<br />
749 Menschen <strong>in</strong> New York<br />
gestorben. Weitere 184 <strong>in</strong> Wash<strong>in</strong>gton<br />
James Albrecht (l<strong>in</strong>ks)<br />
erlebte die Ereignisse<br />
des 11. September<br />
2001<br />
hautnah mit.<br />
DC. In Pennsylvenia<br />
43.<br />
Nur 66 Prozent<br />
der New Yorker Opfer<br />
s<strong>in</strong>d gefunden worden.<br />
0.000 Knochenfunde warten<br />
auf ihre Zuordnung.<br />
Was hat sich am so genannten<br />
„Ground Zero“ bislang getan?<br />
Albrecht: Bis 011 soll e<strong>in</strong> neues Denkmal<br />
entstehen. Der Wiederaufbau des<br />
Areals verzögert sich allerd<strong>in</strong>gs durch<br />
das Verhalten der Versicherungsunternehmen.<br />
Seit August 007 haben die ersten<br />
Arbeiten aber begonnen. Seit zwei Jahren<br />
steht Bau Nr. 7 wieder. In Zukunft<br />
werden weitere Gebäude folgen. 140<br />
Etagen hoch wird der neue „Freedom<br />
Tower“. Drei weitere Wolkenkratzer<br />
gruppieren sich um ihn herum. Wo die<br />
„Tw<strong>in</strong> Towers“ standen, soll e<strong>in</strong> Denkmal<br />
mit Museum entstehen, wo auch<br />
die Knochen der Opfer aufbewahrt werden.<br />
Für uns ist dieser Friedhof e<strong>in</strong> „heiliger“<br />
Ort des Gedenkens. Das Denkmal<br />
ist als Park mit Wasserfall geplant.
Was empf<strong>in</strong>den Sie, wenn Sie an diesen<br />
Tag denken?<br />
Albrecht: Ich habe oft gewe<strong>in</strong>t und gebetet,<br />
wenn ich alle<strong>in</strong> war. Bis heute kann<br />
ich ke<strong>in</strong>e Filme und Nachrichten von 11.<br />
September anschauen. Auch fällt es mir<br />
schwer, Fotos anzusehen. Ich habe an<br />
diesem Tag 13 Freunde verloren. E<strong>in</strong> Jahr<br />
später erfuhr ich, dass auch e<strong>in</strong> alter<br />
Schulfreund, mit dem ich Baseball gespielt<br />
habe, ums Leben gekommen ist.<br />
Ich dagegen hatte im entscheidenden<br />
Moment Glück. Wir dürfen deshalb die<br />
Kollegen und all die anderen, die gestorben<br />
s<strong>in</strong>d, nicht vergessen.<br />
Bichl für unermüdliches<br />
Engagement geehrt<br />
Städtische Ehrenmedaille für außergewöhnliches Engagement<br />
Die Frauen und Männer <strong>in</strong> ihren <strong>in</strong>zwischen<br />
meist blauen oder gelegentlich<br />
noch grünen Uniformen s<strong>in</strong>d gern gesehene<br />
Gäste im <strong>Fulda</strong>er Stadtschloss.<br />
Schließlich sie s<strong>in</strong>d die Garanten von öffentlicher<br />
Sicherheit und Ordnung. Mit<br />
e<strong>in</strong>em Empfang für e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Kreis<br />
der rund 350 Delegierten der deutschen,<br />
aber auch <strong>in</strong>ternationaler Polizeiorganisationen,<br />
die <strong>in</strong> der Domstadt zum 18.<br />
Nationalen Treffen der International Police<br />
Association (IPA) zusammen kamen,<br />
würdigte <strong>Fulda</strong>s Oberbürgermeister<br />
Gerhard Möller die Arbeit der Polizei. Insbesondere<br />
jedoch den ehrenamtlichen<br />
E<strong>in</strong>satz des Vizepräsidenten der deutschen<br />
IPA-Sektion: Horst W. Bichl.<br />
Vertraute Persönlichkeit<br />
Bichl sei seit vielen Jahren e<strong>in</strong>e vertraute<br />
Persönlichkeit. Dank se<strong>in</strong>es „unermüdlichen<br />
Engagements möchte ich ihn mit<br />
der Ehrenmedaille der Stadt auszeichnen“,<br />
betonte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef,<br />
der kurz die Vita des gebürtigen <strong>Fulda</strong>ers<br />
Revue passieren ließ. Nach dem<br />
Wechsel zum Polizeipräsidium Osthessen<br />
1996 habe Bichl zwei Jahre lang die<br />
Hersfelder Autobahnpolizei geleitet. Seit<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Wie g<strong>in</strong>g es nach 911 beruflich für Sie<br />
weiter?<br />
Albrecht: E<strong>in</strong> Jahr später b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> Pension<br />
gegangen. Mehr als 10.000 Polizisten<br />
und 3.000 Feuerwehrleute haben<br />
nach diesen tragischen Ereignissen<br />
ihren Job an den Nagel gehängt. Wir<br />
waren quasi „overloaded“, völlig überlastet.<br />
Ich selbst habe die ersten sieben<br />
Monate täglich 14 Stunden gearbeitet<br />
– und das an sechs Tagen die Woche.<br />
Vor allem die ersten sechs, sieben Wochen<br />
waren surreal. Der schwierigste<br />
Moment war für mich die Beerdigung<br />
unserer Freunde und Kollegen. Heute<br />
004 lenkt er die Geschicke der Polizeistation<br />
Alsfeld. Bichl war Mitbegründer<br />
des Präventionsrates, Aufbauhelfer<br />
des freiwilligen Polizeidienstes <strong>in</strong> der<br />
Domstadt und bis <strong>in</strong> die jüngste Zeit Leiter<br />
der IPA-Kontaktstelle <strong>Fulda</strong><br />
gewesen. Seit 003 ist er Vizepräsident<br />
der deutschen IPA-<br />
Sektion. Mit e<strong>in</strong>em „herzlichen<br />
Dank für diese außergewöhnliche<br />
ehrenamtliche Tätigkeit,<br />
die Menschen mitnimmt und<br />
begeistert“ überreichte Möller<br />
die Medaille an Bichl, der dankte<br />
und bekannte, „stolz auf das<br />
zu se<strong>in</strong>, was er für die IPA und<br />
<strong>in</strong> anderer Funktion leisten<br />
kann.“<br />
Herrliche Stadt<br />
Vier Tage residiere die IPA „<strong>in</strong><br />
ihrer herrlichen Stadt“, sprach<br />
IPA-Präsident Udo Göckeritz<br />
e<strong>in</strong> Lob an die Adresse des<br />
Oberbürgermeisters nicht zuletzt<br />
mit Blick auf dessen historischen<br />
Rückblick aus. Der<br />
Empfang der Stadt sei e<strong>in</strong> Zeichen<br />
dafür, dass die Polizei eng<br />
arbeite ich <strong>in</strong> Prist<strong>in</strong>a im Hauptquartier<br />
der UNO. Seit Dezember 007 b<strong>in</strong><br />
ich im Kosovo im E<strong>in</strong>satz und wechsele<br />
von der UNO zur EU-Polizei.<br />
Was denken die Amerikaner zur Zeit<br />
über ihre Sicherheit?<br />
Albrecht: Die Amerikaner fühlen sich<br />
heute sicherer, weil die Terrorfahndung<br />
verstärkt worden ist. Aber längst noch<br />
nicht sicher.<br />
mit den Kommunen zusammen arbeite.<br />
Der aktuelle Kongress der International<br />
Police Association habe Brisanz, wie Göckeritz<br />
betonte, denn neue Regelwerke<br />
würden verabschiedet.<br />
Unermüdlich für Polizei und International Police<br />
Association im E<strong>in</strong>satz: Horst Bichl.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
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18<br />
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Aus Lust schreibt „Mr. Tagesthemen“ Krimis<br />
Interview mit dem früheren ARD Nachrichten-Moderator und Krimi-Autor Ulrich Wickert<br />
Kaum e<strong>in</strong>er hat die Nachrichten<br />
im „Ersten“ so geprägt<br />
wie „Mr. Tagesthemen“:<br />
Ulrich Wickert. Über<br />
viele Jahre ist es dem <strong>in</strong> Tokio<br />
geborenen Diplomatensohn<br />
und Jurist gelungen,<br />
den Zuschauern der ARD<br />
Nachrichten aus aller Welt<br />
im charmanten, lockeren<br />
Plauderton e<strong>in</strong>es Conferenciers<br />
zu vermitteln. Wichtige<br />
Ereignisse aus den Schaltzentralen<br />
der Macht <strong>in</strong><br />
Wash<strong>in</strong>gton und Paris hatte<br />
der Erzähler Wickert zuvor<br />
als Korrespondent <strong>in</strong> die<br />
heimischen Wohnzimmer<br />
gebracht. Nach der Moderatoren-Phase<br />
im Hamburger<br />
Tagesthemen-Studio hat<br />
der Journalist e<strong>in</strong>e neue<br />
Leidenschaft entdeckt, nämlich Krim<strong>in</strong>alromane<br />
zu schreiben. Mit dem im<br />
Piper Verlag erschienenen Roman „Der<br />
nützliche Freund“ legt Ulrich Wickert<br />
den dritten Fall des französischen Untersuchungsrichters<br />
Jacques Ricou vor.<br />
Michael Schwab sprach für „<strong>Fulda</strong> <strong>in</strong>formiert“<br />
am Rande der Reihe „Leseland<br />
Hessen“ mit dem Autor über se<strong>in</strong>en<br />
Weg zum Journalismus, se<strong>in</strong>e Zeit<br />
bei der ARD und über das Entstehen<br />
se<strong>in</strong>er Romane.<br />
Herr Wickert: Wie s<strong>in</strong>d Sie zum Journalismus<br />
gekommen?<br />
Wickert: Ich wollte eigentlich nie Journalist<br />
werden, sondern Diplomat, um<br />
<strong>in</strong> die Fußstapfen me<strong>in</strong>es Vaters zu treten.<br />
Nach dem ersten juristischen<br />
Staatsexamen stand für mich fest:<br />
Jetzt mache ich nichts mehr mit Jura.<br />
Durch e<strong>in</strong>en Bekannten kam der Kontakt<br />
zum Hörfunk zustande. Für me<strong>in</strong><br />
erstes Feature zum Thema „Wie Bonn<br />
zur Hauptstadt wurde“ erhielt ich damals<br />
1.500 Mark Honorar. Das war viel<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
E<strong>in</strong> lockerer sympathischer Plauderton<br />
zeichnet Ulrich Wickert aus.<br />
Geld. Dann b<strong>in</strong> ich zum WDR gegangen,<br />
bis mir e<strong>in</strong> Freund sagte: Du musst<br />
zum Fernsehen. So landete ich schließlich<br />
bei Monitor.<br />
Sie waren für die ARD Korrespondent<br />
<strong>in</strong> Frankreich und <strong>in</strong> den USA. Welche<br />
Rolle spielen diese beiden Länder <strong>in</strong><br />
ihrem Leben?<br />
Wickert: Frankreich, wo ich im Süden<br />
heute e<strong>in</strong> Haus besitze und Amerika<br />
s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Bezugspunkte. Als Fulbright-Stipendiat<br />
habe ich <strong>in</strong> den USA<br />
studiert. Das hat mir für vieles die Augen<br />
geöffnet und den Blick erweitert.<br />
Bis heute lese ich bevorzugt amerikanische<br />
Literatur. Oft mehr als deutsche.<br />
Welcher Interviewpartner hat Sie am<br />
meisten bee<strong>in</strong>druckt?<br />
Wickert: Das fasz<strong>in</strong>ierendste Interview<br />
habe ich mit dem früheren französischen<br />
Staatspräsidenten Francois<br />
Mitterand geführt. Er war unglaublich<br />
gebildet – historisch wie literarisch.<br />
Wer ihn <strong>in</strong>terviewen wollte, musste<br />
sehr gut vorbereitet se<strong>in</strong>. In der Presse<br />
wurde Mitterand immer als König dargestellt.<br />
War auch Helmut Kohl e<strong>in</strong>er ihrer<br />
Interviewpartner? Und wie verlief<br />
dieses Gespräch?<br />
Wickert: Dazu muss ich folgendes vorausschicken.<br />
Vor Jahren habe ich dem<br />
Sender Phoenix den Vorschlag gemacht,<br />
ausführliche Gespräche mit<br />
Top-Politikern zu führen. Alle hielten<br />
diese Idee für gut und so f<strong>in</strong>g Phoenix<br />
1998 mit e<strong>in</strong>er eigenen Reihe an. Ich<br />
sollte für den Sender Helmut Kohl <strong>in</strong>terviewen.<br />
Me<strong>in</strong>e Idee war es, <strong>in</strong> diesem<br />
Gespräch Biographie mit Politik<br />
zu verb<strong>in</strong>den. Ich traf Kohl im Palais<br />
Schaumburg <strong>in</strong> Bonn. Mehr als drei<br />
Stunden Material für die Sendung haben<br />
wir aufgenommen. Das Interview<br />
mit dem ehemaligen Bundeskanzler<br />
war spannend, weil Kohl sehr offen<br />
war. Er verriet, warum er e<strong>in</strong>en so en-
gen Draht zu Michail Gorbatschow<br />
hatte: Weil er mit dem sowjetischen<br />
Staatschef e<strong>in</strong>e Stunde lang auf e<strong>in</strong>er<br />
Mauer am Rhe<strong>in</strong> gesessen habe. Durch<br />
ganz Persönliches s<strong>in</strong>d beide, Kohl und<br />
Gorbatschow, e<strong>in</strong>ander menschlich<br />
näher gekommen.<br />
Sie haben <strong>in</strong> den Tagesthemen neue<br />
Akzente gesetzt. Wie entstand der<br />
Gruß des „geruhsamen Abends“, den<br />
Sie Nacht für Nacht Ihren Zuschauern<br />
gewünscht haben?<br />
Wickert: Jemand hatte mir e<strong>in</strong>en Brief<br />
geschrieben, <strong>in</strong> dem es hieß: Ke<strong>in</strong>er<br />
wünscht uns mehr e<strong>in</strong>e gute Nacht,<br />
nachdem die „Nachtlücke“ im Programm<br />
geschlossen worden ist. Ich<br />
weiß nicht mehr, wie ich auf diesen<br />
Gruß gekommen b<strong>in</strong>. Jedenfalls war<br />
mir klar, der Briefschreiber spricht für<br />
viele. Da fehlt etwas. Deshalb habe ich<br />
begonnen, e<strong>in</strong>en „geruhsamen Abend“<br />
zu wünschen. Die Redaktion musste<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
ich allerd<strong>in</strong>gs erst e<strong>in</strong>mal daran gewöhnen.<br />
Außerdem habe ich Wert darauf gelegt,<br />
<strong>in</strong> den „Tagesthemen“ ke<strong>in</strong>e<br />
Fremdworte zu verwenden. Ich fragte<br />
mich: Wie erkläre ich etwas, was kompliziert<br />
ist. Kernworte habe ich im<br />
Brockhaus nachgeschlagen. Für alles<br />
hatte ich Lexika, außerdem die Bibel,<br />
den Koran und Goethes Faust.<br />
Wie kamen Sie nach Ihrer Zeit bei ARD<br />
und Tagesthemen zum Krimi schreiben?<br />
Wickert: Ich kann nicht Golf spielen<br />
und muss mich beschäftigen. Deshalb<br />
schreibe ich aus Lust Krimis. Inspiriert<br />
hat mich außerdem Enid Blytons Buch<br />
„Burg der Abenteuer“, das ich e<strong>in</strong>mal<br />
im Amerika Haus <strong>in</strong> Heidelberg ausgeliehen<br />
habe. Dar<strong>in</strong> liegt me<strong>in</strong>e Lust begründet,<br />
mich mit Abenteuern ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />
Me<strong>in</strong>en neuesten<br />
Krimi „Der nützliche Freund“ habe ich<br />
im September letzten Jahres zu schrei-<br />
Zusätzliches Busangebot an<br />
den Adventssamstagen<br />
Es muss nicht immer das Auto se<strong>in</strong>, um<br />
<strong>in</strong> die Innenstadt fahren zu können.<br />
Wer bummeln und getrost se<strong>in</strong>en fahrbaren<br />
Untersatz zu Hause stehen lassen<br />
möchte, kann an den vier Adventssamstagen<br />
den Bus nicht nur bis 15 Uhr,<br />
sondern wie montags bis freitags auch<br />
bis 19 Uhr nutzen. „Wir kommen damit<br />
den Wünschen der Mitglieder des Bau-<br />
sowie des Umweltausschusses nach“,<br />
erläuterte <strong>Fulda</strong>s Stadtbaurät<strong>in</strong> Cornelia<br />
Zuschke den Beweggrund für das ausgeweitete<br />
Bus-Angebot an<br />
diesen Tagen. In beiden<br />
Ausschüssen, so die Stadtbaurät<strong>in</strong>,<br />
habe e<strong>in</strong> „<strong>in</strong>terfraktioneller<br />
Konsens darüber<br />
bestanden, dass auch<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr das Fahrtenangebot<br />
an den vier Ad-<br />
ventssamstagen durch e<strong>in</strong>e nachmittägliche<br />
Taktverdichtung attraktiver<br />
gestaltet werden soll.“<br />
Weiterer Vorteil des ausgedehnten<br />
Busangebots: Da der gleiche Fahrplan<br />
wie wochentags gilt, lassen sich die<br />
Fahrzeiten leicht merken. Plakate,<br />
Flyer und Anzeigen weisen auf den<br />
zusätzlichen Service im Advent h<strong>in</strong>,<br />
dessen Kosten sich laut Verkehrsunternehmen<br />
auf rund .700 Euro pro<br />
Samstag belaufen.<br />
Autogrammstunde mit dem Autor, der<br />
dicht umlagert war.<br />
ben begonnen und im Mai diesen Jahres<br />
beendet. In den ersten fünf Wochen<br />
<strong>in</strong> unserem Haus <strong>in</strong> Südfrankreich<br />
habe ich 1 0 <strong>Seiten</strong> geschrieben. Me<strong>in</strong>e<br />
Frau ist dabei me<strong>in</strong>e Lifestyle-Berater<strong>in</strong><br />
für die Charaktere und Handlungsorte<br />
des Buchs.<br />
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19
0<br />
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Auch die nächsten fünf Jahre bleibt die<br />
„<strong>Fulda</strong>“ noch im E<strong>in</strong>satz<br />
MdB Michael Brand und OB Gerhard Möller besuchten<br />
das Lufthansa-„Patenk<strong>in</strong>d“ zum 20. Geburtstag<br />
<strong>Fulda</strong>s Name ist <strong>in</strong> allen Elementen zu<br />
Hause. Ob mit dem gleichnamigen M<strong>in</strong>enjagdboot<br />
zu Wasser, mit dem ICE<br />
auf dem Boden oder der Lufthansa-Boe<strong>in</strong>g<br />
737-300 auch <strong>in</strong> der Luft. Nach<br />
41.000 Starts und Landungen sowie<br />
über 49.000 Flugstunden feierte die<br />
„Kranich-L<strong>in</strong>ie“ <strong>in</strong> der Frankfurter Flugzeugwerft<br />
e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Jubiläum. Seit<br />
0 Jahren trägt die „<strong>Fulda</strong>“ den guten<br />
Namen der Domstadt als „fliegende Visitenkarte“<br />
<strong>in</strong> alle Welt. Bundestagsabgeordneter<br />
Michael Brand (CDU) und<br />
Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />
statteten dem „Patenk<strong>in</strong>d“ zum 0. Geburtstag<br />
e<strong>in</strong>en Besuch ab und wechselten<br />
den Schreibtisch für kurze Zeit<br />
unter anderem mit dem Platz h<strong>in</strong>ter<br />
dem Steuerknüppel.<br />
<strong>Fulda</strong> verb<strong>in</strong>det<br />
Im September<br />
fliegt die „<strong>Fulda</strong>“<br />
von Frankfurt<br />
aus nach Brüssel,<br />
Mailand oder<br />
Warschau<br />
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und nach Marseilles, von wo<br />
es nicht mehr weit <strong>in</strong> die<br />
französische Partnerstadt<br />
Arles ist. „Der Name <strong>Fulda</strong><br />
verb<strong>in</strong>det eben Länder,<br />
Städte und Menschen“, betonte<br />
Möller beim Rundgang<br />
mit dem Abgeordneten<br />
Brand und den<br />
Gastgebern der Lufthansa. Daran wird<br />
sich <strong>in</strong> Zukunft nichts ändern. Denn der<br />
Boe<strong>in</strong>g-Jet bleibt auch die nächsten fünf<br />
Jahre noch im E<strong>in</strong>satz. Erst dann wird es<br />
e<strong>in</strong>en moderneren Ersatz geben. 33<br />
Flugzeuge des gleichen Typs s<strong>in</strong>d derzeit<br />
<strong>in</strong> der Lufthansaflotte im E<strong>in</strong>satz.<br />
Zwei Kapitäne am<br />
Steuerknüppel.<br />
Kontakte pflegen<br />
Die fragenden Blicke von Brand und<br />
Möller, was aus dem Namen des Flugzeugs<br />
werde, wenn die „gute, alte<br />
<strong>Fulda</strong>“ irgendwann 013 <strong>in</strong> den Ruhestand<br />
gehen werde, beantwortete<br />
Patrick Meschenmoser von der Luft-<br />
hansaKonzernkommunikation mit<br />
e<strong>in</strong>em beruh<br />
i g e n d e n<br />
„ke<strong>in</strong>e Sorge.“<br />
Der Name der<br />
D o m s t a d t<br />
bleibe auf alle<br />
Fälle <strong>in</strong> der<br />
Flotte erhalten.<br />
Welcher<br />
Flugzeugtyp<br />
E<strong>in</strong>e Boe<strong>in</strong>g 737-300 trägt den<br />
Namen der Domstadt <strong>in</strong> die<br />
Welt h<strong>in</strong>aus.<br />
ihn tragen werde, sei allerd<strong>in</strong>gs völlig<br />
offen. Ob es vielleicht e<strong>in</strong> noch größerer<br />
Airbus se<strong>in</strong> wird? Brand und Möller<br />
wollen am Ball bleiben und die „guten<br />
Kontakte zur Lufthansa weiter<br />
<strong>in</strong>tensiv pflegen.“<br />
Michael<br />
Schwab
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International anerkannte Stillkompetenz<br />
am Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong><br />
Bestandene Prüfung zur Still- und Laktationsberatung<br />
Nach umfassender Ausbildung hat<br />
Elke Habersack, K<strong>in</strong>derkrankenschwester<br />
der Wochenstation des Kl<strong>in</strong>ikums<br />
<strong>Fulda</strong>, die Prüfung zur Still- und Laktationsberater<strong>in</strong><br />
nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />
des IBLCE (International Board of Lactation<br />
Consultant Exam<strong>in</strong>ers) bestanden.<br />
Gleichzeitig hat sich Ute Hornung,<br />
Ute Hornung (l<strong>in</strong>ks) bei der Stillberatung e<strong>in</strong>er Patient<strong>in</strong>.<br />
Stationsleitung der Wochenstation,<br />
zum zweiten Mal rezertifiziert.<br />
Die Ausbildung steht für e<strong>in</strong>e umfangreiche<br />
Zusatzqualifikation im Bereich<br />
der Still- und Laktationsberatung, die<br />
mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternational anerkannten<br />
Examen abschließt und alle fünf Jahre<br />
rezertifiziert werden muss.<br />
Die Zusatzausbildung sichert stillenden<br />
Müttern und deren K<strong>in</strong>dern die bestmögliche<br />
Beratung. Sie befähigt, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />
Konzept zum Stillen bzw.<br />
zur Muttermilchernährung vor allem<br />
bei auftretenden Problemen – wie Erkrankungen<br />
von Mutter oder K<strong>in</strong>d,<br />
Früh- und Mehrl<strong>in</strong>gsgeburten, K<strong>in</strong>dern<br />
mit mangelnder Gewichtszunahme –<br />
zu erarbeiten. Dabei steht im Vordergrund,<br />
die Beziehung zwischen Mutter<br />
und K<strong>in</strong>d zu unterstützen und zu <strong>in</strong>tensivieren.<br />
Zudem umfasst die Arbeit die-<br />
ser Stillberater<strong>in</strong> die Fortbildung<br />
der Mitarbeiter. Sie<br />
erstellt Still-Standards im S<strong>in</strong>ne des<br />
Konzeptes „Babyfreundliches Krankenhaus“<br />
der WHO und UNICEF.<br />
Das Kl<strong>in</strong>ikum <strong>Fulda</strong> erweitert damit<br />
das Beratungsangebot auf der Entb<strong>in</strong>dungsstation<br />
mit zwei Stillexpert<strong>in</strong>nen<br />
die e<strong>in</strong>e kompetente, e<strong>in</strong>fühlsame<br />
und bedürfnisgerechte<br />
Stillberatung durchführen. Schon vor<br />
der Geburt werden Kurse zur Stillvorbereitung<br />
<strong>in</strong> der Familienschule angeboten.<br />
E<strong>in</strong> wichtiges Anliegen ist es, allen Frauen<br />
e<strong>in</strong>e Anlaufstelle im Kl<strong>in</strong>ikum zu bieten,<br />
bei der sie fachliche Unterstützung,<br />
Verständnis und gezielte Informationen<br />
e<strong>in</strong>holen können und die Möglichkeit<br />
haben, sich mit anderen Müttern<br />
auszutauschen. Hierzu wird ab<br />
Januar 009, an jedem dritten Donnerstag<br />
im Monat, von 10.00 – 11.30 Uhr<br />
e<strong>in</strong> „Stillcafe“ im Buffetbereich der<br />
Ebene 8 e<strong>in</strong>gerichtet. bf<br />
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1
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Interessengeme<strong>in</strong>schaft will Image<br />
des Münsterfelds aufpolieren<br />
Firmen<strong>in</strong>haber des Gewerbegebietes Münsterfeld trafen sich auf Anregung des<br />
Oberbürgermeisters / Beg<strong>in</strong>n der Bauarbeiten für Münsterfeldallee angekündigt<br />
„Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir stark“. Dieser Erkenntnis<br />
folgen Betriebe und Unternehmen<br />
im Gewerbegebiet „Münsterfeld“,<br />
die sich auf Initiative von <strong>Fulda</strong>s<br />
OB und Wirtschaftsdezernent Gerhard<br />
Möller zu e<strong>in</strong>er Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
zusammenschließen wollen.<br />
Zum Schluss e<strong>in</strong>er Gesprächsrunde im<br />
Gebäude des ehemaligen amerikanischen<br />
Offiziersclubs und der heutigen<br />
Ausbildungsstätte von Grümel<br />
erklärten sich spontan die Firmen<strong>in</strong>haber<br />
von R & S Solutions, der Neuro<br />
Sp<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik, von Nevobad, der Firma<br />
Schrimpf oder der Vere<strong>in</strong> Kreidekreis<br />
sowie weitere Interessenten bereit,<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> erstes Treffen<br />
der Beteiligten soll <strong>in</strong> allernächster<br />
Zeit stattf<strong>in</strong>den. Der Veranstaltungsort<br />
war von städtischer Seite gut gewählt.<br />
Symbolisch kann er für die Aufbruchstimmung<br />
aller Verantwortlichen ste-<br />
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hen, die das Image des Münsterfelds<br />
aufpolieren wollen. Denn dort, wo angeregt<br />
diskutiert und Ideen geboren<br />
worden s<strong>in</strong>d, werden sonst Gebrauchtwagen<br />
für den Verkauf aufgefrischt.<br />
Unterstützung <strong>in</strong> der Anfangsphase<br />
Möller begrüßte die Bereitschaft der<br />
Unternehmen zur stärkeren Zusammenarbeit<br />
und bot se<strong>in</strong>e Unterstützung<br />
<strong>in</strong> der Anfangsphase an. Nach<br />
e<strong>in</strong>em Anschub müsse der Zusammenschluss<br />
allerd<strong>in</strong>gs „aus eigenen<br />
Kräften funktionieren.“ Das Gewerbegebiet<br />
Münsterfeld habe e<strong>in</strong>e gute<br />
Lage, wie der OB unterstrich. Der „besondere<br />
Charme des Areals“ bestehe <strong>in</strong><br />
der schnelle Erreichbarkeit der Innen-<br />
stadt. Trotz guter Ausgangslage ist es<br />
aus Sicht von <strong>Fulda</strong>s oberstem Wirtschaftsförderer<br />
jedoch notwendig,<br />
dass die Firmen des Münsterfelds geme<strong>in</strong>sam<br />
auftreten, sich nach außen<br />
präsentieren und auch etwas für die<br />
Umfeldverbesserung tun. Denn viele<br />
<strong>Fulda</strong>er wüssten nicht, welche Betriebe<br />
im Münsterfeld angesiedelt s<strong>in</strong>d.<br />
Als ersten Schritt führte der Inhaber<br />
der Neuo Sp<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>ik den Abbau des<br />
Zauns an, der nach wie vor das Gelände<br />
wie zu Zeiten se<strong>in</strong>er militärischen<br />
Nutzung umgibt. Dr. Al Hami ist bereit,<br />
die Absperrung sogar auf eigene Kosten<br />
abbauen zu lassen. Nachdrücklich<br />
begrüßt der Mediz<strong>in</strong>er die Idee des<br />
OBs, e<strong>in</strong>e Interessengeme<strong>in</strong>schaft der<br />
Eigentümer zu gründen. Eigen<strong>in</strong>itiative<br />
sei notwendig, nicht immer nur der<br />
Ruf nach städtischer Hilfe.<br />
Bauarbeiten für<br />
Münsterfeldallee beg<strong>in</strong>nen<br />
Das Münsterfeld habe <strong>in</strong> Teilen noch<br />
den „Charakter e<strong>in</strong>er Kaserne“. Selbst<br />
die Farbe sei gleich geblieben, monierte<br />
Firmen<strong>in</strong>haber Markus Röhner.
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Und noch immer sei die Münsterfeldallee<br />
als Haupterschließungsstraße<br />
des Gewerbegebietes nicht fertig. Gerade<br />
<strong>in</strong> den letzten Monaten sei der<br />
Zustand der Straße noch schlechter geworden,<br />
kritisierte der Firmenchef.<br />
Positive Rückmeldung konnte <strong>in</strong>des<br />
der Oberbürgermeister geben. Der Planungsauftrag<br />
für die Münsterfeldallee<br />
sei umgesetzt. Die Bauarbeiten haben<br />
bereits begonnen.<br />
Bester Weg zur raschen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung<br />
Große Chance<br />
Möller betonte zudem, auch der Stadt<br />
sei sehr daran gelegen, das Münsterfeld<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en modernen Gewerbepark weiterzuentwickeln.<br />
Mit jedem neuen Anstrich<br />
gew<strong>in</strong>ne das Areal. Dieser Prozess<br />
der Veränderung des Münsterfelds<br />
gehe voraus, könne sehr wohl aber beschleunigt<br />
werden, wenn die Stadt Eigentümer<br />
der noch verfügbaren Flächen<br />
werde. Die Verhandlungen mit<br />
dem Bund liefen zur Zeit. mb<br />
Die Stadt <strong>Fulda</strong> kauft für 5 Millionen Euro rund 20 Hektar Konversionsfläche im<br />
Gewerbepark Münsterfeld vom Bund / städtebaulicher Vertrag wird durch Kauf abgelöst<br />
Die Stadt <strong>Fulda</strong> will die Entwicklung des<br />
Gewerbeparks Münsterfeld beschleunigen.<br />
Um dies im S<strong>in</strong>ne ansiedlungs-<br />
und erweiterungswilliger Unternehmen<br />
zu verwirklichen, ist <strong>Fulda</strong>s<br />
Verwaltungschef Gerhard Möller (CDU)<br />
bereit, tief <strong>in</strong>s städtische Portemonnaie<br />
zu greifen. Stolze 5 Millionen Euro beabsichtigt<br />
der Kämmerer an den Bund zu<br />
zahlen, um rund 00.000 Quadratmeter<br />
Fläche samt den auf dem Konversionsareal<br />
vorhandenen Gebäuden zu<br />
erwerben. Sowohl der Magistrat als<br />
auch der Haupt- und F<strong>in</strong>anzausschuss<br />
und die Stadtverordnetenversammlung<br />
stimmten dem Kauf bereits zu.<br />
Zügigere Vermarktung<br />
Auslöser dieser Entscheidung war die<br />
zum Teil sich h<strong>in</strong>ziehende Vermarktung<br />
der Flächen durch das Immobilienmanagement<br />
des Bundes (BImA).<br />
„Wir waren ursprünglich davon ausgegangen,<br />
dass der zwischen der BImA<br />
und der Stadt abgeschlossene städtebauliche<br />
Vertrag den passenden Rahmen<br />
für e<strong>in</strong>e zügige Vermarktung des<br />
Konversionsareals im Münsterfeld bilden<br />
würde“, erläutert OB Möller die<br />
Ausgangslage. Durch den Truppenab-<br />
zug von NATO-Partnern und Standort-<br />
Reduzierungen bei der Bundeswehr<br />
sei die BImA <strong>in</strong> den letzten Jahren vor<br />
immense Herausforderungen gestellt<br />
worden, die <strong>in</strong> der Geschäftsabwicklung<br />
auch Auswirkungen auf den Flächenverkauf<br />
im Münsterfeld gehabt<br />
hätten „Wenn wir den Gewerbepark<br />
rasch weiter entwickeln und Flexibilität<br />
bei den Vermarktungsstrategien<br />
beweisen wollen, müssen wir als Verantwortliche<br />
der Stadt handeln.“ Mit<br />
diesem Satz begründet der OB, der zugleich<br />
<strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent<br />
ist, warum sich Verwaltungsspitze und<br />
Gremien für diesen f<strong>in</strong>anziellen Kraftakt<br />
entschieden haben. Um die wirtschaftliche<br />
Entwicklung dieses Areals<br />
voran zu br<strong>in</strong>gen und um Erweiterungs-<br />
oder Ansiedlungswünschen<br />
heimischer Unternehmen gerecht<br />
werden zu können, „war und ist der<br />
Flächenankauf und damit die Ablösung<br />
des bisherigen städtebaulichen<br />
Vertrags für alle Beteiligten der beste<br />
Weg“, wie Möller bekräftigt.<br />
Entwicklungschance<br />
Die jetzige Entscheidung bildet den<br />
Kristallisationspunkt e<strong>in</strong>er ganzen Rei-<br />
he von Entwicklungen. Im Sommer<br />
hatte <strong>Fulda</strong>s Wirtschaftsdezernent<br />
durch se<strong>in</strong>e Initiative den Impuls für<br />
die Gründung e<strong>in</strong>er Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
der im Münsterfeld angesiedelten<br />
Unternehmen geliefert. Im Verlauf<br />
des Treffens sichert Möller zu, die<br />
Münsterfeldallee, als e<strong>in</strong>e der Haupterschließungsstraße,<br />
sanieren zu wollen.<br />
Der Spatenstich für die Straßenerneuerung<br />
ist vor wenigen Wochen erfolgt.<br />
Zufrieden zeigt sich OB Möller auch<br />
über die bisher erfolgreiche Ansiedlungspolitik<br />
im Gewerbepark. Mit R + S<br />
Solutions, der Kl<strong>in</strong>ik von Dr. Al Hami,<br />
Sebia oder Grümel habe es <strong>in</strong> den zurückliegenden<br />
Jahren e<strong>in</strong>en deutlichen<br />
Entwicklungsschub für das Konversionsareal<br />
gegeben. Mit dem Flächenankauf<br />
vom Bund wird sich dieser Trend<br />
spürbar fortsetzen, bekräftigt Möller,<br />
denn bereits anstehende und vorverhandelte<br />
Verkäufe von bebauten oder<br />
unbedauten Arealen im ehemaligen<br />
Kasernengelände s<strong>in</strong>d vom Grundsatz<br />
her bereits beschlossen und sollen zügig<br />
realisiert werden. „Wir geben der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung im Gewerbepark<br />
e<strong>in</strong>e Chance“, betont <strong>Fulda</strong>s<br />
OB und Wirtschaftsdezernent. mb<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
3
4<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen<br />
Rosa Emich erhielt das Bundesverdienstkreuz für ihr ehrenamtliches<br />
Engagement um die Belange von Russlanddeutschen<br />
Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />
sei immer e<strong>in</strong> „Ausdruck mit<br />
Signalwirkung nach außen, dass es um<br />
Menschen geht, die sich <strong>in</strong> außerordentlicher<br />
Weise verdient gemacht haben.“<br />
Ihre Lebensleistung werde geehrt,<br />
sagte Oberbürgermeister Gerhard Möller<br />
anlässlich der Ehrung Rosa Emichs,<br />
die die hohe Auszeichnung erhielt.<br />
Herkulesaufgabe<br />
Rosa Emich stammt aus Tadschikistan.<br />
Nach Abitur und Studium arbeitete sie<br />
von 1974 bis 1983 als Diplomlehrer<strong>in</strong> für<br />
russische Sprache und Literatur. Dann, so<br />
Möller <strong>in</strong> der Rückschau, sei für die Familie<br />
e<strong>in</strong>e Zäsur erfolgt: Die Übersiedlung<br />
nach Deutschland. Nachdem<br />
sie <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> Fuß fassen konnte, habe<br />
sich Rosa Emich sehr schnell und<br />
deutlich engagiert, <strong>in</strong>dem sie selber<br />
die Fortbildung auf ihre Lebensagenda<br />
gestellt habe. 1999 wagte sie<br />
den nächsten Schritt über die eigene<br />
Region h<strong>in</strong>aus und habe e<strong>in</strong><br />
Netzwerk für Übersiedler aufgebaut.<br />
Schlicht und ergreifend habe<br />
das e<strong>in</strong>e „Herkulesaufgabe“ bedeutet,<br />
lobte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />
die künftige Träger<strong>in</strong> des Bundesverdienstkreuzes.<br />
Aufbauarbeit<br />
„Geme<strong>in</strong>sam s<strong>in</strong>d wir stark“, so laute ihr<br />
Motto. Rat und Betreuung im Individuellen,<br />
aber auch Anleitung zur Selbsthilfe<br />
ebenso wie Lobbyarbeit zählten zu<br />
Rosa Emichs Aufgabe. Doch die hauptberufliche<br />
Tätigkeit sei nur e<strong>in</strong>e Facette<br />
ihres Wirkens. Die Arbeit für die Landsmannschaft<br />
der Russlanddeutschen sei<br />
die zweite Facette. Drei Jahre lang war<br />
sie Landesvorsitzende <strong>in</strong> der Nachfolge<br />
ihres Mannes. In dieser Funktion habe<br />
Rosa Emich Aufbauarbeit geleistet. 005<br />
sei sie dafür mit der goldenen Ehrennadel<br />
der Landsmannschaft ausgezeichnet<br />
worden. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren steht Rosa<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Emich der <strong>Fulda</strong>er Gruppe der russlanddeutschen<br />
Landsmannschaft vor. In der<br />
unermüdlichen Alltagsarbeit leiste sie<br />
„vieles auch im Kle<strong>in</strong>en.“ „Sie haben es<br />
geschafft, sich durch ihre sprudelnde<br />
Energie und ihren offenen Blick für die<br />
Nöte und Anliegen der Menschen e<strong>in</strong>zusetzen,<br />
die nach Deutschland gekommen<br />
s<strong>in</strong>d.“ Mit Hartnäckigkeit und<br />
Charme konnte Emich e<strong>in</strong> Netzwerk aufbauen.<br />
So kann und so müsse Integrationsarbeit<br />
aussehen. Alles zusammen<br />
genommen gebe es viele Gründe für<br />
diese Auszeichnung. Sie sei zugleich<br />
Anerkennung für die Arbeit der Landsmannschaft,<br />
wie Möller betonte.<br />
Als „Mittler<strong>in</strong> zwischen den Menschen“ erhielt Rosa Emich<br />
das Bundesverdienstkreuz.<br />
Erfolgsgeheimnis<br />
Für die bisherigen Verdienste für den<br />
Landkreis dankte Erster Kreisbeigeordneter<br />
Heiko W<strong>in</strong>genfeld. Rosa Emich sei<br />
„Mittler zwischen den Menschen und<br />
habe unglaublich Gutes bewirkt.“ Das<br />
große Geheimnis ihres Erfolgs sei es,<br />
auf die Menschen zugehen zu können.<br />
Ihr Erfolgsrezept besteht laut W<strong>in</strong>genfeld<br />
dar<strong>in</strong>, „lieber mit den Menschen<br />
zu reden als Briefe zu schreiben.“ Stets<br />
f<strong>in</strong>de sie den richtigen Zugang zu den<br />
Menschen.“ <strong>Fulda</strong>s stellvertretender<br />
Landrat hofft darauf, dass sie sich <strong>in</strong> Zukunft<br />
mit gleichem Elan e<strong>in</strong>setzt.<br />
Sie setzen sich vehement für die Belange<br />
ihrer Landsleute e<strong>in</strong>, bekräftigte CDU-<br />
Landtagsabgeordneter Dr. Norbert Herr.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d stolz darauf, dass sie Mitglied<br />
des Kreistags und der Fraktion s<strong>in</strong>d.“<br />
Emich sei die erste im Kreistag, die ihre<br />
Landsleute vertritt. Dem Kreis der Gratulanten<br />
schlossen sich auch Kreistagsvorsitzender<br />
Franz Ruprecht und für die<br />
<strong>Fulda</strong>er CDU deren Stadtverbandsvorsitzender<br />
Thomas Bach an. Rosa Emich<br />
sei e<strong>in</strong> „Aktivposten und ansteckend“, so<br />
beschrieb die CDU-Landtagsabgeordnete<br />
Margarete Ziegler-Raschdorf die<br />
Bundesverdienstkreuzträger<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e große Familie<br />
H<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>em starken<br />
Mann stehe e<strong>in</strong>e starke<br />
Frau. Und auch e<strong>in</strong>e „starke<br />
Familie“, fügte Sohn<br />
Julian h<strong>in</strong>zu. „Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
<strong>Fulda</strong> gut aufgehoben“,<br />
sagte Rosa Emich verbunden<br />
mit e<strong>in</strong>em Dankeschön<br />
an alle Gäste. Menschen<br />
zu f<strong>in</strong>den, die „mit<br />
uns fühlen und empf<strong>in</strong>den“,<br />
sei das schönste<br />
Glück auf Erden. „Sie s<strong>in</strong>d<br />
für mich e<strong>in</strong>e große Familie“,<br />
lobte sie die <strong>Fulda</strong>er.<br />
Als K<strong>in</strong>d der Nachkriegsgeneration<br />
habe sie auf der<br />
Sonnenseite des Lebens gestanden.<br />
Rosa Emichs besonderer Dank galt ihren<br />
Eltern. Ihnen habe sie wichtige Impulse<br />
und Kraft zu verdanken. „Me<strong>in</strong><br />
Vater war e<strong>in</strong>e starke Persönlichkeit“<br />
er<strong>in</strong>nerte sie sich respektvoll. Ihre jetzige<br />
Heimatstadt lobte die Bundesverdienstkreuzträger<strong>in</strong><br />
als e<strong>in</strong>e „heilige<br />
Stadt, <strong>in</strong> der Bonifatius se<strong>in</strong>e schützende<br />
Hand über die Menschen hält.“<br />
In <strong>Fulda</strong> lebten christlich geprägte Bewohner,<br />
die bereit seien, anderen die<br />
Hand zu geben, wenn es ihnen schlecht<br />
geht. mb
Die Bischofskonferenz gehört<br />
zum <strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Erster Gedankenaustausch zwischen dem Vorsitzenden der Deutschen<br />
Bischofskonferenz Erzbischof Zollitsch und <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef<br />
Gerhard Möller / Große Verbundenheit zwischen Stadt und Kirche<br />
Traditionell eng und herzlich s<strong>in</strong>d die Beziehungen<br />
zwischen Stadt und katholischer<br />
Kirche. Das spiegelte sich auch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em ersten Gedankenaustausch am<br />
Rande der diesjährigen Herbstvollversammlung<br />
der Deutschen Bischofskonferenz<br />
wider, zu dem sich deren Vorsitzender,<br />
der Freiburger Erzbischof Dr. Robert<br />
Zollitsch, mit Oberbürgermeister Gerhard<br />
Möller im Stadtschloss traf. Begleitet wurde<br />
Zollitsch von Bischof He<strong>in</strong>z Josef Algermissen<br />
und dem Sekretär der Bischofskonferenz,<br />
Pater Hans Langendörfer. Im<br />
Mittelpunkt des Gesprächs standen der<br />
Me<strong>in</strong>ungsaustausch über die kirchliche<br />
Medienpräsenz, der Umgang mit dem Islam<br />
und Fragen zur Integration. Die Jugendarbeit,<br />
<strong>in</strong>sbesondere das Engagement<br />
der Kirche <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung,<br />
waren ebenfalls Teil der Agenda des kirchlich-kommunalen<br />
Dialogs.<br />
Bekenntnis<br />
Die Herbstvollversammlung der deutschen<br />
Bischöfe gehöre wie „Bonifatius,<br />
Barock und Dom zum <strong>Fulda</strong>er Selbstverständnis“,<br />
betonte <strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef.<br />
Das sympathische Bekenntnis<br />
Möllers erwiderte Zollitsch mit der<br />
Bemerkung, dass sich die Bischöfe auf<br />
ihrer Herbsttagung <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> sprichwörtlich<br />
„zu Hause“ fühlten. Auch der<br />
neue Apostolische Nuntius <strong>in</strong> Deutschland,<br />
Erzbischof Dr. Jean Claude Perisset,<br />
sei begeistert von der Domstadt.<br />
Katholisch<br />
Durch das Amt des Vorsitzenden der<br />
Bischofskonferenz „ist viel Neues auf<br />
mich zu gekommen“, bekannte<br />
Zollitsch. Freiburg, der Ort des Amtssitzes<br />
des Erzbischofs, ist wie die Domstadt<br />
<strong>Fulda</strong> katholisch geprägt. 60 Prozent<br />
der Bevölkerung bekennen sich<br />
zum katholischen Glauben. „Nicht<br />
ganz 30 Prozent s<strong>in</strong>d<br />
evangelisch“, wie der<br />
Oberhirte se<strong>in</strong>em<br />
Gastgeber im Stadtschloss<br />
berichtete.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs nehme<br />
die Zahl der Ungetauften<br />
<strong>in</strong> Freiburgs<br />
Neubauvierteln zu.<br />
Medienpräsenz<br />
Zur Medienpräsenz<br />
der Kirche waren sich<br />
Zollitsch und se<strong>in</strong><br />
<strong>Fulda</strong>er Amtskollege<br />
Algermissen e<strong>in</strong>ig,<br />
dass gerade im Internetbereich<br />
noch e<strong>in</strong>iges<br />
getan werden<br />
müsse. „Katholisch.<br />
de“ könne optimiert<br />
werden, me<strong>in</strong>te Bischof<br />
Algermissen. Gleichzeitig sei die<br />
mediale Vernetzung heute geradezu „gigantisch“<br />
– fast jede katholische Kirchengeme<strong>in</strong>de<br />
hat ihren eigenen Internetauftritt.<br />
Positiv bewerteten beide Bischöfe<br />
die Position der katholischen Bistumsblätter.<br />
Die Bezieherzahl des „Konradsblattes“<br />
zeige, dass es das „Kommunikationsblatt<br />
für die Diözese Freiburg“ sei,<br />
sagte Zollitsch. Insgesamt weise der Auflagentrend<br />
bei den Bistumsblättern nicht<br />
nach unten, freute sich der Vorsitzende<br />
der Bischofskonferenz und wurde <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Aussage durch Bischof Algermissen<br />
unterstützt. Der Bischof wörtlich: „Menschen<br />
<strong>in</strong>teressiert das, was lokal passiert“.<br />
Gerade dieses lokale Interesse bedienten<br />
die Bistumszeitungen. Der Verbund der<br />
elf Bistumszeitungen, dem die Diözese<br />
<strong>Fulda</strong> mit dem Bonifatiusboten angehört,<br />
habe 180.000 Abonnenten. Auch die Dritten<br />
Fernseh-Programme hätten bezogen<br />
auf das lokale Interesse der Menschen ei-<br />
Hoher Besuch im Stadtschloss (von l<strong>in</strong>ks): Bischof He<strong>in</strong>z Josef<br />
Algermissen und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,<br />
der Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch.<br />
nen großen E<strong>in</strong>fluss, wie Algermissen betonte.<br />
Das Thema Fernsehen griff auch noch<br />
e<strong>in</strong>mal Erzbischof Zollitsch auf, der von<br />
e<strong>in</strong>em Besuch se<strong>in</strong>es Rottenburger<br />
Amtskollegen Gebhard Fürst <strong>in</strong> den USA<br />
und se<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>drücken von der<br />
Glaubensübermittlung über den Äther<br />
berichtete. Zollitsch:“ In Deutschland<br />
spüren wir ebenso e<strong>in</strong> breites Echo auf<br />
die Ausstrahlung der Gottesdienste<br />
durch die öffentlich-rechtlichen Sender.“<br />
K<strong>in</strong>dergärten<br />
Nicht ohne Stolz erläuterten die beiden<br />
Bischöfe <strong>Fulda</strong>s OB, dass deutschlandweit<br />
rund 10.000 katholische K<strong>in</strong>dergärten<br />
bestehen, die von über<br />
700.000 K<strong>in</strong>dern täglich besucht werden.<br />
Derzeit diskutiere die Kirche auch<br />
über das Leitbild der religiösen Prägung<br />
dieser K<strong>in</strong>dergärten. mb<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
5
6<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Mittelalter-Experte Schieffer erhält<br />
W<strong>in</strong>friedpreis<br />
10.000 Euro für Projekt „Bibliotheca<br />
Fuldensis“ gestiftet<br />
Bonifatius hat Heiden das Tor zur<br />
christlichen Welt geöffnet<br />
„Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Fulda</strong> ke<strong>in</strong> Unbekannter“.<br />
Mit diesem sympathischen Zuruf begrüßte<br />
<strong>Fulda</strong>s Oberbürgermeister Gerhard<br />
Möller den diesjährigen Träger<br />
des W<strong>in</strong>friedpreises Professor Dr. Rudolf<br />
Schieffer aus München im Marmorsaal<br />
des Schlosses. Bereits im Jahr<br />
des Bonifatiusjubiläums 004 hatte<br />
der renommierte Historiker, der an<br />
Hochschulen <strong>in</strong> der bayerischen Landeshauptstadt<br />
und <strong>in</strong> Bonn lehrt, die<br />
herausragende Bedeutung des <strong>in</strong> Friesland<br />
ermordeten Missionars, Bistumspatrons<br />
und Namensgebers des der<br />
Völkerverständigung gewidmeten<br />
W<strong>in</strong>friedpreises gewürdigt.<br />
Tor zur Welt aufgestoßen<br />
Während des Empfangs der Stadt zur<br />
Preisverleihung griff Möller Schieffers<br />
Ausführungen mit dem Zitat auf: „Auch<br />
wenn sich die angebliche Ermordung<br />
durch Heidenhand noch so sehr e<strong>in</strong>geprägt<br />
hat, die historische Größe von Bonifatius<br />
hat dar<strong>in</strong> gelegen, den heidnischen<br />
Völkern Deutschlands das Tor<br />
aufgestoßen zu haben zur größeren<br />
Welt der late<strong>in</strong>ischen Christenheit.“ Der<br />
W<strong>in</strong>friedpreis und der diesjährige Preisträger<br />
reihten sich <strong>in</strong> das Völker verb<strong>in</strong>dende<br />
Wirken des Bonifatius e<strong>in</strong>, lobte<br />
<strong>Fulda</strong>s Kulturdezernent sowohl die<br />
großzügige und mit 10.000 Euro dotierte<br />
Stiftung He<strong>in</strong>z G. Weiders als<br />
auch die herausragende wissenschaftliche<br />
Arbeit Schieffers als Experte für<br />
mittelalterliche Geschichte, Präsident<br />
der Monumenta Germaniae Historica<br />
und als Generalsekretär der Görres-Gesellschaft.<br />
Erbe<br />
In der Vergangenheit hätten sich die<br />
<strong>Fulda</strong>er immer wieder die Frage gestellt,<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Auch der diesjährige W<strong>in</strong>friedpreisträger, Professor<br />
Dr. Rudolf Schieffer (zweiter von l<strong>in</strong>ks) reiht sich <strong>in</strong> das<br />
völkerverb<strong>in</strong>dende Werk des Bonifatius e<strong>in</strong>.<br />
Außerdem im Bild: Stifter He<strong>in</strong>z G. Weider, Professor<br />
Dr. Pius Engelbert und OB Gerhard Möller.<br />
was vom Bonifatiusjubiläum bleiben<br />
und was missionarisch weitergegeben<br />
werden könne. Vielleicht sei auch der<br />
W<strong>in</strong>friedpreis „Teil dieser realisierten<br />
Überlegung, wie wir das Erbe des heiligen<br />
Bonifatius <strong>in</strong> die Zukunft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen<br />
und pflegen können.“ Mit der Wahl<br />
Schieffers durch das Kuratorium des<br />
W<strong>in</strong>friedpreises werde <strong>in</strong> besonderer<br />
Weise e<strong>in</strong> „Mann des wissenschaftlichen<br />
Wortes“ mit e<strong>in</strong>er engen B<strong>in</strong>dung zum<br />
„Apostel der Deutschen“ geehrt.<br />
Nuancenreiche Prosa<br />
Dass dieses „wissenschaftliche Wort“<br />
heutzutage selten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so nuancenreichen<br />
und allgeme<strong>in</strong> verständlichen<br />
Prosa geschrieben werde wie von<br />
Schieffer, unterstrich der Altabt der Abtei<br />
Gerleve, Professor Dr. Pius Engelbert.<br />
347 Titel stammen aus der Feder des<br />
renommierten Fachmanns für mittelalterliche<br />
Geschichte. Thematisch<br />
seien se<strong>in</strong>e Beiträge breit gestreut –<br />
von der Spätantike bis zum Hochmittelalter.<br />
Von modischen Forschungen<br />
habe Schieffer sich fern gehalten, sagte<br />
der Benedikt<strong>in</strong>er<br />
Pius<br />
E n g e l b e r t<br />
a n e r k e n -<br />
nend, bevor<br />
er unter anderem<br />
sehr<br />
detailreich<br />
die Ursachen<br />
und Folgen des Investiturstreits gegen<br />
Ende des 10. Jahrhunderts analysierte,<br />
<strong>in</strong> dem der deutsche Kaiser He<strong>in</strong>rich IV.<br />
von Papst Gregor VII. exkommuniziert<br />
worden war und se<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der Geschichtsschreibung<br />
berühmten „Gang<br />
nach Canossa“ antreten musste.<br />
Prägende Gestalt<br />
„Nie zuvor hat mir jemand <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />
e<strong>in</strong>en Preis überreicht“,<br />
zeigte sich Schieffer überrascht und erfreut<br />
über die Ehrung. Mittlerweile<br />
habe ihm auch die Stadt Magdeburg<br />
e<strong>in</strong>en Preis zugedacht. Jenseits des 60.<br />
Geburtstages sei offenbar mit solchen<br />
„Tröstungen“ zu rechnen, sagte der<br />
diesjährige W<strong>in</strong>friedpreisträger mit
e<strong>in</strong>em gehörigen Schuss Humor. Als<br />
„Lehrl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Rolle des Preisträgers“<br />
dankte Schieffer allen, die ihm zu dieser<br />
Ehre verholfen hatten. Der Preis sei<br />
nach der prägenden Gestalt am historischen<br />
Beg<strong>in</strong>n <strong>Fulda</strong>s benannt. Bonifatius<br />
sei von „jenseits des Meeres aus<br />
England“ gekommen. „Er kam, um die<br />
late<strong>in</strong>ische Sprache, Schrift und Literatur<br />
zu verbreiten, den e<strong>in</strong>en Gott für<br />
alle Völker und um die Tradition der antiken<br />
Bildung den Menschen Germaniens<br />
nahe zu br<strong>in</strong>gen.“ Bonifatius, so<br />
schildert ihn Schieffer, war e<strong>in</strong> Brückenbauer,<br />
der die neue E<strong>in</strong>heit des Mittelalters<br />
angebahnt habe.<br />
Bibliotheca <strong>Fulda</strong>ensis<br />
Wenn Bonifatius als e<strong>in</strong>er der herausragenden<br />
Brückenbauer des mittelalterlichen<br />
Europa fungierte, sei se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gskloster<br />
<strong>Fulda</strong>, das er als Stätte des<br />
ständigen Gedenkens wünschte, e<strong>in</strong><br />
wichtiger Pfeiler se<strong>in</strong>es Denkens und<br />
Wirkens gewesen. Das Kloster sei Ort<br />
der geistlichen Geme<strong>in</strong>schaft, des ständigen<br />
Gebetes und der zeitkonformen<br />
Liturgie geworden, mit e<strong>in</strong>er Schule für<br />
den geistigen Nachwuchs und Strahlkraft<br />
weit über die Region h<strong>in</strong>aus, wie<br />
Schieffer betonte. <strong>Fulda</strong> habe sich zu<br />
e<strong>in</strong>em Ort der monastischen Gelehrsamkeit<br />
entwickelt. Die Fülle geistlicher<br />
Interessen der damaligen Zeit lasse sich<br />
anhand der Klosterbibliothek ermessen,<br />
die im 9. Jahrhundert bereits 900 Titel<br />
umfasst habe und ständig anwuchs, bis<br />
sie im 17. Jahrhundert unterg<strong>in</strong>g. E<strong>in</strong>e<br />
weit über den <strong>Fulda</strong>er Lokalstolz h<strong>in</strong>ausreichende<br />
Aufgabe ist es laut Schieffer,<br />
den Spuren <strong>Fulda</strong>er Codices weltweit<br />
nachzugehen und die Ergebnisse der<br />
mühsamen Suche zu dokumentieren.<br />
Die geistliche Bedeutung <strong>Fulda</strong>s buchstäblich<br />
wieder vor Augen zu führen,<br />
das sei die Aufgabe des Projekts „Bibliotheca<br />
Fuldensis“. Die Arbeit daran bedürfe<br />
ständiger Förderung. Das Preisgeld<br />
<strong>in</strong> Höhe von 10.000 Euro stellte der<br />
Historiker deshalb diesem ehrgeizigen<br />
und für die <strong>Fulda</strong>er Geschichte so wichtigen<br />
Forschungsprojekt zur Verfügung.<br />
mb<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
„<strong>Fulda</strong> trifft<br />
sich fair“<br />
Aktionstag am 22. September<br />
2008 auf dem Domplatz<br />
„Doppelt gut! Bio im Fairen Handel“<br />
war das Motto der diesjährigen bundesweiten<br />
Fairen Woche, an der sich<br />
die Agenda-Arbeitsgruppe „faires <strong>Fulda</strong>“<br />
wieder mit e<strong>in</strong>em Aktionstag auf<br />
dem Domplatz beteiligte.<br />
Zum Probieren gab es doppelt Gutes,<br />
nämlich e<strong>in</strong> köstliches Mittagessen,<br />
zubereitet aus fair gehandelten Bioprodukten.<br />
Mehr als 400 Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer nutzten die<br />
Gelegenheit, sich von Qualität und Geschmack<br />
der Produkte zu überzeugen.<br />
Dabei g<strong>in</strong>g es um mehr als fairen Genuss.<br />
Der Aktionstag machte auf vielfältige<br />
Weise deutlich, dass fairer<br />
Handel neben sozialverträglichen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
auch Nachhaltigkeit<br />
bedeutet: Gerechtigkeit im <strong>in</strong>ternationalen<br />
Handel, Schutz der<br />
natürlichen Ressourcen und der Umwelt,<br />
soziale Sicherung, Bildung und<br />
Frauenförderung.<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt lag <strong>in</strong> diesem Jahr<br />
darauf, jungen Menschen die Bedeutung<br />
des fairen Handels näher zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Dies gelang durch e<strong>in</strong>e Kooperation<br />
mit Schülern und Lehrern von<br />
Domschule und W<strong>in</strong>friedschule, wo<br />
das Thema bereits <strong>in</strong>haltlich im Unterricht<br />
vorbereitet und beim Aktionstag<br />
vertieft wurde. E<strong>in</strong> weiteres Anliegen<br />
war die Zusammenarbeit mit sozialen<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> unserer Stadt.<br />
Für das Gel<strong>in</strong>gen des Aktionstags bedankt<br />
sich die Arbeitsgruppe bei den<br />
ehrenamtlichen Helfern sowie regionalen<br />
Firmen für ihre Geld- und Sachspenden:<br />
Rhönsprudel, Först<strong>in</strong>a, Kelterei<br />
Elm, Papierfabrik Jass, Sparkasse<br />
<strong>Fulda</strong>, ÜWAG, GWV, tegut … gute Lebensmittel,<br />
tegut-bankett, Sublime<br />
Textildruck, Mollenhauer Blockflötenbau<br />
und Küllmer Straßenbau.<br />
Gudrun Jonas<br />
Auf Plakaten und Transparenten präsentierten Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler von<br />
Domschule und W<strong>in</strong>friedschule ihre Vorstellung von fairem Handel.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
7
8<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Geld fliesst <strong>in</strong> die Bildung<br />
Sommerferien wurden gut genutzt<br />
Die Stadt <strong>in</strong>vestiert weiter <strong>in</strong> ihre Schulen<br />
und baut somit ihre Position als Stadt der<br />
Schulen weiter aus. Über , 5 Millionen<br />
Euro s<strong>in</strong>d und werden im Jahre 008 <strong>in</strong><br />
den Bereich Bildung – Schulen <strong>in</strong>vestiert.<br />
„Wir haben die Sommerferien also gut<br />
genutzt“, so Oberbürgermeister Gerhard<br />
Möller <strong>in</strong> Bezug auf die Baumaßnahmen<br />
an <strong>Fulda</strong>s Schulen.<br />
Möller, der das Thema Bildung als Chefsache<br />
sieht, fühlt sich mit der Schwerpunktsetzung<br />
im Bereich der Schulen<br />
bestätigt.<br />
„Unsere K<strong>in</strong>der und Jugendlichen brauchen<br />
das bestmöglichste Lernumfeld. Wir<br />
dürfen und wollen hier nicht sparen.“<br />
Neben den baulichen Erweiterungen für<br />
die E<strong>in</strong>richtung der Ganztagsbetreuung<br />
<strong>in</strong> der Marquardschule sowie der Sturmiusschule<br />
stehen Sanierungsarbeiten an<br />
verschiedenen Schulen im Mittelpunkt<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
der Arbeiten. So wurden Dusch- und<br />
Toilettenanlagen saniert, IT-Netzwerke<br />
neu verlegt, der Musikpavillon<br />
der Rabanus-Maurus-Schule erneuert<br />
und verschiedene Schultüren ausgetauscht.<br />
In der Bardoschule wird <strong>in</strong> wenigen<br />
Wochen die Heizungsanlage erneuert<br />
se<strong>in</strong>, so dass zum e<strong>in</strong>en wichtige<br />
Heizenergie gespart werden kann.<br />
Über 650.000 Euro gehen <strong>in</strong> die Sanierung<br />
der Außentoilettenanlage sowie<br />
der Pausenhalle des Freiherr-vom-<br />
Ste<strong>in</strong>-Gymnasiums. Weiterh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die<br />
Arbeiten an der Erweiterung der Mensa<br />
<strong>in</strong> vollem Gange.<br />
Die meisten Arbeiten, die für das Jahr<br />
008 geplant waren, konnten bereits<br />
abgeschlossen werden. Jedoch, so<br />
räumt Möller e<strong>in</strong>, müssen wir die<br />
Herbstferien für das e<strong>in</strong> oder andere<br />
nutzen. Es ist ihm wichtig, dass der<br />
normale Schulbetrieb nicht durch Baumaßnahmen<br />
gestört wird.<br />
„Wir werden im nächsten Jahr nicht<br />
nachlassen und die Schulen baulich<br />
wie sachlich auf dem modernsten<br />
Stand halten“, so Oberbürgermeister<br />
Möller und Bürgermeister sowie Schuldezernent<br />
Dr. Dippel.<br />
Viele Schulen besitzen zur Zeit die Möglichkeit<br />
der Ganztagsbetreuung. Hierzu<br />
gehört auch, dass den Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern e<strong>in</strong> warmes Mittagessen angeboten<br />
werden kann. Sie wurden dementsprechend<br />
mit Küchen, Speiseräumen<br />
und Mensen ausgestattet. Bisher s<strong>in</strong>d<br />
von 4 Schulen 9 Schulen im Programm<br />
der „Mittagsbetreuung“. 008 könnte<br />
dieses <strong>in</strong> der Sturmiusschule und der<br />
Marquardschule umgesetzt werden. hm<br />
Eigenverantwortlichkeit und Geme<strong>in</strong>schaftss<strong>in</strong>n<br />
der K<strong>in</strong>der soll gefördert werden<br />
Begegnung mit den Jüngsten.<br />
Hell, warm und freundlich wirken die<br />
neuen Räumlichkeiten der pädagogischen<br />
Mittagsbetreuung an der Sturmiusschule.<br />
In frischen Grün-Tönen<br />
leuchten die Stühle, orangefarben der Boden.<br />
Bunte Schmetterl<strong>in</strong>ge und Vögel<br />
Neue Räume mit Cafeteria an der Sturmiusschule für die<br />
pädagogische Mittagsbetreuung e<strong>in</strong>geweiht / Stadt <strong>Fulda</strong><br />
<strong>in</strong>vestierte 80.000 Euro<br />
tummeln sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fröhlichen<br />
Fensterbild der „Cafeteria“. Das<br />
gibt dem Raum, <strong>in</strong> dem die Jungen<br />
und Mädchen der Sturmiusschule<br />
künftig mittags essen und e<strong>in</strong>en<br />
Teil ihres Tages verbr<strong>in</strong>gen, den<br />
letzten Schliff. Wenn der Leiter des<br />
städtischen Amtes für Jugend und<br />
Familie, Stefan Mölleney davon<br />
spricht, dass „der Rahmen, den wir<br />
schaffen, auf die K<strong>in</strong>der wirkt“, haben<br />
die Jüngsten bereits den Beweis<br />
geliefert, wie sehr sie mit den Bemühungen<br />
der Stadt zufrieden s<strong>in</strong>d. Denn<br />
mit großer Begeisterung nutzen sie bereits<br />
die neue „Cafeteria“ und die angrenzenden<br />
Betreuungsräume der Schule, die<br />
<strong>Fulda</strong>s Verwaltungschef Gerhard Möller<br />
offiziell ihrer Bestimmung übergab. Für<br />
den Umbau und die Renovierung der <strong>in</strong>sgesamt<br />
drei Räume hat die Stadt <strong>Fulda</strong><br />
rund 80.000 Euro ausgegeben.<br />
Leckeres Essen<br />
Spontan fiel die Reaktion der Schüler aus,<br />
als Möller sich die neuen Möglichkeiten<br />
ansah. „Mir gefällt es hier prima, das Essen<br />
ist lecker“, lautete das Lob. Zuvor hatte<br />
der Oberbürgermeister Rektor<strong>in</strong> Marianne<br />
Wege-Keller und dem Lehrerkollegium<br />
für das engagierte Mitwirken und die Geduld<br />
bei der Konzeption der pädagogischen<br />
Mittagsbetreuung gedankt. Bereits<br />
005 war an der Sturmiusschule der<br />
Gedanke gereift, sich zu beteiligen. Inzwischen<br />
ist der Betrieb gut angelaufen,
freute sich der OB, der zugleich darauf<br />
h<strong>in</strong>wies, dass „wir mit Blick auf die Schullandschaft<br />
noch so manche Veränderung<br />
<strong>in</strong> die Zukunft h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erleben werden.“<br />
Schulen würden e<strong>in</strong>iges berücksichtigen<br />
müssen, „was <strong>in</strong>zwischen der gesellschaftlichen<br />
Wirklichkeit entspricht.“ Das<br />
Angebot an der Sturmiusschule bezeichnete<br />
Möller als „sehr s<strong>in</strong>nvoll“.<br />
Wohl fühlen<br />
Zur E<strong>in</strong>weihung der Räumlichkeiten, die<br />
Pfarrer Oswald und se<strong>in</strong> evangelischer<br />
Kollege Oliver Henke vornahmen, er<strong>in</strong>nerte<br />
der OB an die Verpflichtung im<br />
S<strong>in</strong>ne des Namengebers der Schule: des<br />
heiligen Sturmius. Möller hofft, die noch<br />
anstehenden baulichen Veränderungen<br />
<strong>in</strong> absehbarer Zeit realisieren zu können,<br />
damit über die äußere Voraussetzung<br />
auch die <strong>in</strong>haltliche Konzeption Raum<br />
greifen kann. Letztendlich gehe es darum,<br />
dass sich die K<strong>in</strong>der wohl fühlen und<br />
werben für das, was es nachmittags an<br />
Angeboten an der Sturmiusschule gibt.<br />
Familienergänzende Hilfe<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche <strong>in</strong> der Eigenverantwortlichkeit<br />
und Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit<br />
zu unterstützen, das sei Aufgabe<br />
der Jugendhilfe, erläuterte Jugendamtsleiter<br />
Mölleney. In dieser Weise verstehe<br />
sich se<strong>in</strong> Amt als Dienstleister für e<strong>in</strong>e<br />
hochwertige Aufgabe. Mölleney, dessen<br />
Fachamt entscheidend <strong>in</strong> den Aufbau<br />
der pädagogischen Mittagsbetreuung<br />
an der Sturmiusschule e<strong>in</strong>gebunden<br />
war, betonte, dass es sich bei diesem Angebot<br />
um e<strong>in</strong>e familienergänzende<br />
Hilfe handele. „Um Unterstützung für<br />
Familien, die aus unterschiedlichen<br />
Gründen Unterstützung brauchen.“ E<strong>in</strong><br />
großes Lob sprach Mölleney dem Lehrerkollegium<br />
um Rektor<strong>in</strong> Wege-Keller aus.<br />
An ke<strong>in</strong>er anderen Schule würden Lehrer<strong>in</strong>nen<br />
und Lehrer so aktiv am Konzept<br />
der pädagogischen Mittagsbetreuung<br />
teilnehmen wie an der<br />
Sturmiusschule. Was an dieser Schule<br />
entstanden sei, gehe über das Pflichtmaß<br />
h<strong>in</strong>aus. Eigentlich müsste man nur<br />
an drei Tagen bis 14:30 Uhr e<strong>in</strong> Angebot<br />
bereit halten. „Wir haben es geschafft,<br />
an fünf Tagen etwas anzubieten.“ mb<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
Dialog der Kulturen ist<br />
erforderlich<br />
<strong>Fulda</strong>er Schüler erfolgreich bei Europäischem Wettbewerb<br />
41 Schüler aus vier <strong>Fulda</strong>er Schulen kamen<br />
im Grünen Zimmer des Stadtschlosses<br />
<strong>Fulda</strong> zusammen, um e<strong>in</strong>en<br />
besonderen Preis <strong>in</strong> Empfang zu nehmen.<br />
Die Schüler der Rabanus-Maurus-Schule,<br />
Marienschule, W<strong>in</strong>friedschule<br />
und der Grundschule aus<br />
Lehnerz wurden vom Kreisverband<br />
<strong>Fulda</strong>-Hünfeld der Europäischen Union<br />
Deutschlands e.V. begleitet.<br />
Der zum 55. Mal ausgetragen Wettbewerb<br />
ist der älteste Schülerwettbewerb<br />
<strong>in</strong> der Bundesrepublik Deutschland<br />
und wird zeitgleich <strong>in</strong> vielen<br />
europäischen Ländern durchgeführt.<br />
Die Preisträger mussten sich entsprechend<br />
ihrer Altersklasse Aufgaben<br />
rund um das Thema „europäischer E<strong>in</strong>igungsprozesses“<br />
<strong>in</strong> bildnerischer<br />
oder schriftlicher Form ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />
Die Begrüßung der Sieger übernahm<br />
<strong>Fulda</strong>s Bürgermeister Dr. Wolfgang<br />
Dippel. Man müsse die Chance des gee<strong>in</strong>ten<br />
Europas nutzen, so Dippel, dass<br />
nicht nur die Länder auf politischer<br />
und wirtschaftlicher Ebene zusammenwachsen,<br />
sondern auch e<strong>in</strong>e soziale<br />
und kulturelle Globalisierung stattf<strong>in</strong>det.<br />
Da der Dialog und Wettbewerb<br />
<strong>in</strong> mehreren europäischen Ländern<br />
durchgeführt wird, haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit auch mit Schülern<br />
anderer Nationalität zusammenzuarbeiten.<br />
So lernen sie bereits <strong>in</strong> jungen<br />
Jahren andere Kulturen kennen und<br />
diese schätzen.<br />
Stephan Büttner, Vorsitzender der Europa<br />
Union im Bezirk <strong>Fulda</strong>-Hünfeld,<br />
stellte fest, dass die Europäische Union<br />
zwar 7 Staaten und 500 Millionen<br />
Menschen umfasse, <strong>in</strong> ihr aber nur wenig<br />
Zusammenhalt herrsche. Er betonte<br />
damit die Wichtigkeit e<strong>in</strong>es solchen<br />
Wettbewerbes. Genauso wichtig<br />
sei die Europawahl im nächsten Jahr,<br />
womit er vor allem die älteren Schüler<br />
und die anwesenden Eltern ansprach.<br />
Viele politische Entscheidungen werden<br />
mittlerweile <strong>in</strong> Brüssel und nicht<br />
mehr auf Bundesebene getroffen. Der<br />
Gang zur Wahlurne hat somit mehr<br />
Bedeutung als vielen Bürgern möglicherweise<br />
bewusst ist. Zuletzt hob<br />
Büttner die Wichtigkeit von Freiheit,<br />
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit<br />
hervor und animierte die Schüler zu<br />
e<strong>in</strong>em weiteren Wettbewerbsbeitrag<br />
im Jahre 009. hm<br />
Sie s<strong>in</strong>d die Sieger e<strong>in</strong>es europäischen Wettbewerbs über den E<strong>in</strong>igungsprozess der EU-<br />
Staaten.<br />
F • U • L • D • A I • N • F • O • R • M • I • E • R • T<br />
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