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Um sie zu schonen, entschließen sich die Geschwister zurVerheimlichung der neuen politischen Situation. Alex, derbesonders stark an seiner Mutter hängt, will einfach jene„Normalität“ fortsetzen, die vor ihrem Herzinfarkt gegoltenhat.Noch am selben Abend wird Denis in seiner „AktuellenKamera“ erklären: Erich Honecker habe „in einer großenhumanitären Geste der Einreise der seit zwei Monaten inden DDR-Botschaften von Prag und Budapest Zufluchtsuchenden BRD-Bürger zugestimmt. Arbeitslosigkeit,mangelnde Zukunftsaussichten und die zunehmendenWahlerfolge der neonazistischen Republikaner haben diedeutlich verunsicherten BRD-Bürger in den letzten Monatendazu bewogen, dem Kapitalismus den Rücken zu kehrenund einen Neuanfang im Arbeiter- und Bauernstaat zuversuchen.“ Und tatsächlich glaubt Christiane Kerner dasUnfassbare. Als sie dann allerdings beschließt, den neuenBürgern die Familiendatsche zu überlassen, wird Alex klar,dass sein Spiel ein Ende finden muss. Die Widersprüchezwischen der alten konservierten Welt und der neuenwachsen auch ihm über den Kopf. Zuvor jedoch beschließtdie Familie einen gemeinsamen Ausflug zur Datsche. Dortvertraut die Mutter ihren Kindern ein erschütterndesGeheimnis an ...Zwar stoßen seine Pläne bei der pragmatischeren Arianeauf wenig Gegenliebe, doch sie hilft mit, die nach RainersEinzug „verwestlichte“ 4-Zimmer-Wohnung an der FrankfurterAllee wieder in ihren alten Zustand zu bringen. Mit derMutter bezieht die verblichene DDR-Alltagskultur ihre scheinbarletzten 79 Quadratmeter.Doch die neue politische Situation lässt sich auch vor KernersWohnungstür nicht lange stoppen: Nicht nur dasVerschwinden vertrauter Ost-Produkte fordert Alex’ Improvisations-und Organisationstalent heraus, notgedrungen wirder zum Regisseur einer erfundenen Wirklichkeit. Denn dieKranke will fernsehen und die archivierten Sendungen der„Aktuellen Kamera“ können ihre Neugier nicht lange stillen.Als mitten in Christianes Geburtstagsfeier auf der gegenüberliegendenHauswand ein irritierendes Coca-Cola-Plakatentrollt wird, muss Denis ran: Als neuer Sprecher der „AktuellenKamera“ lässt er die DDR in einem Patentverfahrennicht nur über den Coca-Cola-Konzern siegen, sondernbehauptet sogar, dass das Getränk im Grunde eine sozialistischeErfindung gewesen sei. Doch dann stolpert die Muttereines Tages auf die Straße hinunter und entdeckt einefremde Welt, die sie wie im Traum wahrnimmt.GOOD BYE, LENIN! Filmheft 5

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