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Mit 80 Jahren um die Welt

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14 50 pLUs BEOBACHTER KOMPAKT 19/2008<br />

Ägypten: Abenteuer unterm Sternenzelt<br />

Bettina Frutiger, 58, Behindertenbetreuerin, Adelboden<br />

«Sommerferien bedeuten für mich und meinen Mann<br />

Ferien auf dem Mountainbike. Nun hat ein Reiseanbieter<br />

gemerkt, dass auch unsere Generation sportliche Abenteuer<br />

schätzt. Wir wussten, worauf wir uns einliessen: Der<br />

Anbieter verlangt für seine Bikeferien am Sinai Konditionslevel<br />

3, wobei 4 der höchste Wert<br />

ist. Inbegriffen ist ein Kurs in Fahrtechnik,<br />

der sich auch für uns lohnte, obwohl<br />

wir in Adelboden ideale Trainingsverhältnisse<br />

haben. Die 18 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer bewältigten <strong>die</strong> Strecken in<br />

drei Leistungsgruppen. Bei den strengeren<br />

Etappen fühlten sich einige fast schon<br />

überfordert, doch ans Aufgeben dachte<br />

niemand. Die sieben Nächte in den Wadis –<br />

Trockentälern, <strong>die</strong> hie und da Wasser führen – und Oasen<br />

verbrachten <strong>die</strong> meisten von uns auf Matten unter dem<br />

Sternenzelt, obwohl Zelte bereitstanden. Ich genoss <strong>die</strong><br />

Ruhe und Abgeschiedenheit, in der selbst Handys nicht<br />

funktionierten. Auch an <strong>die</strong> Büsche, <strong>die</strong> uns als stilles Örtchen<br />

<strong>die</strong>nten, gewöhnte ich mich rasch. Die Tatsache, dass<br />

neben unseren Leitern und den einheimischen Führern<br />

auch ein Arzt mit von der Partie war, vermittelte uns<br />

selbst in der Einöde ein Gefühl der Sicherheit – und rechtfertigte<br />

auch den stolzen Preis. Neben den sportlichen<br />

erlebten wir auch kulturelle Höhepunkte wie den Besuch<br />

des Katharinenklosters am Berg Sinai.»<br />

wiegend übers Reisebüro und bevorzugen<br />

<strong>die</strong> Nebensaison. Umso erstaunlicher mutet<br />

es an, dass <strong>die</strong> Branche <strong>die</strong>ses wichtige<br />

Kundensegment totschweigt. Begründung:<br />

Die Senioren würden einem <strong>die</strong>s übelnehmen,<br />

sie wollten nicht als alt gelten.<br />

Geri Berz, 69, der das Potential der reiferen<br />

Generation im Reisesektor als einer<br />

der Ersten erkannte, widerspricht: «Bei<br />

mir gab es <strong>die</strong> Bezeichnung Senioren von<br />

Anfang an. Mein Slogan ‹Reisen statt rasen›<br />

unterstreicht <strong>die</strong>se Ausrichtung noch.»<br />

Bereits in den siebziger <strong>Jahren</strong> bot der Pionier<br />

Carreisen in den Süden an und setzte<br />

dabei sprachkundige Reiseleiterinnen ein,<br />

<strong>die</strong> den Kunden <strong>die</strong> Besonderheiten des<br />

Landes erklärten, ihnen <strong>die</strong> Kunstschätze<br />

nahebrachten und auch einmal beim Geld­<br />

wechseln halfen. Und <strong>die</strong> Rentnerinnen<br />

und Rentner strömten ihm scharenweise<br />

zu. «Sie schätzten <strong>die</strong>se Hilfestellungen,<br />

denn <strong>die</strong> meisten Senioren verfügten damals<br />

über keine Erfahrungen mit Auslandreisen»,<br />

erklärt Berz seinen Erfolg.<br />

Berz kam z<strong>um</strong> richtigen Zeitpunkt. Die<br />

siebziger Jahre markierten den Beginn der<br />

Ära des «aktiven Alters»: Die Gesundheitssituation<br />

hat sich seither kontinuierlich<br />

verbessert, <strong>die</strong> Altersvorsorge ist dank<br />

AHV, Pensionskasse und Ersparnissen gesichert<br />

und erlaubt vielen Älteren einen<br />

gehobenen Lebensstandard. Manchen<br />

heutigen Golden Agers stand schon im<br />

Berufsleben <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> offen. Da erstaunt es<br />

nicht, dass viele nach der Pensionierung<br />

rund <strong>um</strong> den Globus trotten wollen. Be­<br />

ALPINAMED<br />

Preiselbeer<br />

Trinkgranulat & Kapseln<br />

®<br />

Bettina Frutiger erkundet ferne Länder am liebsten auf dem<br />

Bike. Höhepunkt ihrer Ägyptenreise: Kloster am Berg Sinai.<br />

Preiselbeeren können einen<br />

Beitrag leisten zur Gesunderhaltung<br />

der Blase.<br />

In Apotheken und Drogerien.<br />

www.alpinamed.ch<br />

vorzugte Destinationen sind schwer ausz<strong>um</strong>achen,<br />

Trends hingegen schon.<br />

Flussfahrten in Europa und auf anderen<br />

Kontinenten beispielsweise stehen ganz<br />

oben auf der Wunschliste. Stadtbesichtigungen<br />

entlang des Rheins und der Elbe<br />

bieten auch älteren Semestern keine Probleme,<br />

denn nach der Rückkehr wartet das<br />

komfortable Zimmer im Hafen.<br />

Grösstmögliche Bequemlichkeit und ein abwechslungsreiches<br />

Programm stehen bei<br />

den Senioren hoch im Kurs. Das wissen<br />

auch <strong>die</strong> Anbieter. Die Firma Geriberz<br />

offeriert beispielsweise einen Abhol<strong>die</strong>nst<br />

per Taxi, der <strong>die</strong> Kunden vom Heim z<strong>um</strong><br />

Car und von dort weiter z<strong>um</strong> Schiff bringt.<br />

Ebenfalls speziell auf <strong>die</strong> Bedürfnisse der<br />

Älteren zugeschnitten sind Walking­<br />

FOTOS: PRISMA, PRIVAT

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