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UNIon - Europa-Universität Viadrina Frankfurt

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38<br />

[<strong>UNIon</strong>]<br />

1. „Transatlantische Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“<br />

EIN ERLEBNISBERICHT VON<br />

ANJA SCHULZ UND SIMONE TSCHIRPKE<br />

Nachdem das Schreibzentrum der <strong>Europa</strong>-<strong>Universität</strong><br />

<strong>Viadrina</strong> die „Lange Nacht der aufgeschobenen<br />

Hausarbeiten“ 2010 erstmalig ins<br />

Leben gerufen hatte, veranstaltete es auch in<br />

diesem Jahr, in der Nacht vom 1. zum 2. März<br />

2012, gemeinsam mit 13 deutschen und 2 USamerikanischen<br />

Schreibzentren eine gemeinschaftliche<br />

Schreibnacht. Das Event ist ein gutes<br />

Beispiel dafür, dass gemeinschaftliche Aktionen<br />

von Schreibzentren dazu beitragen, deren<br />

Arbeit und Wirken öffentlich sichtbar zu<br />

machen. Bei Studierenden als auch in den Medien<br />

stieß es auf große Resonanz.<br />

Am Schreibzentrum der <strong>Viadrina</strong> waren es 35<br />

Studierende, die während der „Langen Nacht“<br />

kein Blatt unbeschrieben ließen. Unter den Teilnehmern<br />

befanden sich neben Studierenden<br />

der Kulturwissenschaftlichen, Rechts- und<br />

Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät diesmal<br />

auch Studierende anderer <strong>Universität</strong>en<br />

aus Berlin, die extra zur Langen Nacht angereist<br />

waren. Pünktlich um 20 Uhr trafen die meisten<br />

Teilnehmer ein. Die Hausarbeiten-Nacht hatte<br />

begonnen:<br />

20:00-20:30 Uhr<br />

Begrüßung und Startschuss: Alle lernten sich<br />

kennen und stellten sich ihre Schreibprojekte<br />

vor. An der Pinnwand reihten sich ausgefüllte<br />

Zettel aneinander: „Ich bin Ania, heute Nacht<br />

beschäftige ich mich mit dem Thema: ‚Industrialisierung<br />

und Verstädterung in deutschen Städten<br />

um 1900’ und wenn ich mein Ziel erreicht<br />

habe, dann gönne ich mir vieeeeeeel Schlaf!“<br />

20:30-23:00 Uhr<br />

Das große Schreiben hatte begonnen. Mit ihren<br />

Laptops, Büchern und Hausschuhen suchten<br />

sich die Teilnehmer einen Schreibplatz in einem<br />

von den Schreibtutorinnen gemütlich dekorier-<br />

FOTO: PRIVAT<br />

ten Räumen. Für die 35 Schreiber gab es zwei<br />

große Schreibräume, ein Computerkabinett, einen<br />

Ess- und Beratungsraum sowie einen Ruheraum.<br />

23:00-02:00 Uhr<br />

Die Schreibberatung wurde rege in Anspruch<br />

genommen. Entstandene Texte und offene Fragen<br />

konnten hier gleich besprochen werden.<br />

Die Schreibberaterinnen nahmen sich viel Zeit,<br />

um mit den Teilnehmern über Schreibprozesse<br />

zu sprechen und Texte zu reflektieren. Gemeinsam<br />

mit den Ratsuchenden probierten sie unterschiedliche<br />

Schreibmethoden aus, die helfen,<br />

ein geeignetes Thema zu finden, einzugrenzen,<br />

die Hausarbeit besser zu strukturieren<br />

oder zu überarbeiten. Schreibtutorin Anja besprach<br />

mit einer Studierenden die Hausarbeit<br />

zum Thema „Freewriting als Methode des wissenschaftlichen<br />

Schreibens“.<br />

Nachts beraten machte Spaß, davon war zumindest<br />

Schreibtutorin Julie überzeugt, ihre<br />

letzte Beratung endete um 4:30 Uhr …<br />

02:00-04:00 Uhr<br />

Zwischendurch gab es ein abwechslungsreiches<br />

Programm und viele Muntermacher: Kurz<br />

nach Mitternacht, während die meisten Studierenden<br />

intensiv an ihren Hausarbeiten tüftelten,<br />

rief Tutor Jovan zum Nachtspaziergang auf.<br />

Um munter zu bleiben, leitete Tutorin Luise<br />

Schreibtischjoga an und Simone rief um 03:30<br />

Uhr zu einer Kissenschlacht auf. Wer schlafen<br />

wollte suchte sich einen Platz im Ruheraum,<br />

wo Decken und Schlafsäcke bereit lagen.<br />

04:00-06:00 Uhr<br />

Was machen denn die anderen beteiligten<br />

Schreibzentren? Über Twitter und eine Live-Video-<br />

Schaltung standen wir mit anderen beteiligten<br />

Schreibzentren in Verbindung. So konnten wir uns<br />

untereinander austauschen und bekamen Einblicke<br />

in deren Nachtaktivitäten.<br />

Studis<br />

06:00 Uhr<br />

Es wurde langsam hell, der Tag begann. Am<br />

Freitagmorgen waren dann tatsächlich viele<br />

Texte entstanden, Ideen umgesetzt und Fragen<br />

beantwortet worden. Eine Studentin hatte ihre<br />

Hausarbeit sogar zu Ende geschrieben. Es ging<br />

zum Frühsport in den Nebenraum.<br />

07:00-08:00 Uhr<br />

Durchhalten bis zum Sonnenaufgang wird belohnt.<br />

Es warteten Sekt, Obst und frische Brötchen:<br />

Am gemeinsamen Frühstück nahmen immerhin<br />

noch 15 Studierende teil. Hier wurden<br />

die Erfolge der Nacht gefeiert und der Morgen<br />

begangen.<br />

08:00 Uhr<br />

Die letzten Studies verließen zufrieden, aber<br />

auch sichtlich ermüdet das gelbe Backsteingebäude<br />

in der August-Bebel-Straße 12 und das<br />

Schreibzentrumsteam konnte auf eine ereignisreiche<br />

Nacht zurückblicken.<br />

Unser Fazit: Die „Lange Nacht der aufgeschobenen<br />

Hausarbeiten“ ist eine gute Möglichkeit,<br />

Studierende auf das Angebot des Schreibzentrums<br />

aufmerksam zu machen und Gespräche<br />

über das Schreiben anzuregen. Außerdem hat<br />

das Event deutlich gezeigt, dass die Nachfrage<br />

nach Aktionen der <strong>Universität</strong>, die das wissenschaftliche<br />

Schreiben mal anders gestalten, in<br />

den letzten Jahren deutlich angestiegen ist.<br />

Auch für unser Team war das Event wieder eine<br />

bereichernde Erfahrung, indem wir Teamspirit<br />

er- und gelebt haben. Die nächsten langen<br />

Nächte könnten jedoch früher beginnen und<br />

enden, so dass Schreibende und Tutorinnen<br />

noch konzentrierter und aufmerksamer arbeiten<br />

können. Die gemeinschaftliche Aktion mit<br />

den anderen Schreibzentren hat gezeigt, dass<br />

wir zusammen vieles erreichen können und<br />

weitere Aktionen gemeinsam in Angriff nehmen<br />

sollten.

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