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DIE WELT DER ETFs - Infoboard

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EXCHANGE TRADED FUNDS MAGAZIN<strong>DIE</strong> <strong>WELT</strong> <strong>DER</strong> <strong>ETFs</strong>AUSGABE 10 / JUNI 2009CoreSatelliteAnleihenWie funktionieren eigentlich Anleihen?Über die Besonderheiten von festverzinslichen Wertpapieren.INTERVIEWDr. Carl Heinz Daube, Geschäftsführer DeutscheFinanzagentur, über die Bedeutung von Anleihenim PortfoliokontextMÄRKTEDer Trend geht zu erneuerbaren Energiequellen.Welche Möglichkeiten bieten sich mit ExchangeTraded Funds?Lyxor <strong>ETFs</strong>Einfach • Transparent • Flexibelwww.LyxorETF.de • info@LyxorETF.de • 069 - 717 4444


02 Lyxor ETF MagazinEditorial & Inhalt 03Thomas Meyer zu DrewerCountry Head Germany & Austria, Lyxor Exchange Traded FundsInhaltLiebe Leserin, lieber Leser!Sehr viele von Ihnen haben uns auf der „Invest“ in Stuttgart, der vermutlich größten deutschen Anlegermesse,besucht. Für uns sehr interessant waren dabei Ihre Rückmeldungen zu unseren Lyxor <strong>ETFs</strong>, unserer Produktpaletteinsgesamt und wie Sie uns wahrnehmen. Nochmals ein herzliches Dankeschön dafür! In den zahlreichenGesprächen erfuhren wir einmal mehr, dass insbesondere auch Bedarf an Lösungen mit <strong>ETFs</strong> besteht.Dieses Anliegen aufgreifend, setzen wir unsere Serie zu Vermögensverwaltern weiter fort. Im vorliegenden Heftpräsentiert sich die Münchner AVANA Invest, die sich vollkommen der Umsetzung von Anlagekonzepten mit<strong>ETFs</strong> verschrieben hat.„Und wo sehen Sie die stärkste Nachfrage bei Ihren Lyxor <strong>ETFs</strong>?“, wurde und werde ich oft gefragt. Rohstoffehaben wir Ihnen im letzten Heft vorgestellt. Schwerpunkt diesmal sind Anlagen in Lyxor Renten-<strong>ETFs</strong>, die wir invielen Facetten beleuchten. <strong>ETFs</strong> auf festverzinsliche Wertpapiere haben seit dem ersten Erscheinen in Deutschland2003 sehr stark zugelegt. Inzwischen hat der Marktanteil der Renten-<strong>ETFs</strong> in Europa gemessen am Anteilaller <strong>ETFs</strong> prozentual die USA, wo es <strong>ETFs</strong> seit 1993 gibt, überflügelt. Das Erfolgsrezept der Lyxor <strong>ETFs</strong> auf festverzinslicheWertpapiere? Einmal mehr zeigen sich die Vorteile von <strong>ETFs</strong>: Mit nur einer Order erhalten Sie ein wohldiversifiziertes Portfolio festverzinslicher Wertpapiere, in dessen Verwaltungsvergütung die Wiederanlage vonKupons und der Nachkauf fälliger Rentenpapiere bereits enthalten ist. Vorteile, die übrigens bei Direktanlagen inRentenpapiere oft übersehen werden und nicht unerhebliche Kosten verursachen.Die Möglichkeit, Lyxor Renten-<strong>ETFs</strong> wie alle anderen <strong>ETFs</strong> auch zu geringen An- und Verkaufskursen (Spreads)kontinuierlich handeln zu können, ist für immer mehr Anleger schon eine Selbstverständlichkeit.Wie immer wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Anlageentscheidung!IhrNEWS04 Die neuesten Nachrichten ausder Welt der <strong>ETFs</strong>TITELSTORY08 Wie funktioniereneigentlich Anleihen?Über die Besonderheiten vonfestverzinslichen WertpapierenINTERVIEW16 Dr. Carl Heinz DaubeGeschäftsführerDeutsche FinanzagenturSTRATEGIE18 Zusammenarbeit mit AVANADie neue Partnerschaft mit Lyxorund SGSS22 Es bleibt dabei: Aktiv kannpassiv nicht schlagenDie Effizienzmarkthypothesezwischen Theorie und PraxisMÄRKTE26 Grüne InvestmentsErneuerbare Energien fürIhr Depot30 Emerging Markets –vor dem Comeback?Die vier Lyxor <strong>ETFs</strong> auf die BRICLänderAN <strong>DER</strong> HOTLINE34 Leser fragen,Experten antwortenWas bedeutet „Swap-basiert“?35 DISCLAIMER / IMPRESSUMThomas Meyer zu DrewerCountry Head Germany & Austria, Lyxor Exchange Traded Funds


06 Lyxor ETF Magazin News07Neben quantitativen Kriterien denkt Feri auch darübernach, qualitative Kriterien in die Bewertung einfließenzu lassen – etwa die Fähigkeit der Fondsmanager, Indizesmöglichst genau nachzubauen. Wann es soweit ist,ließ die Bad Homburger Ratingagentur nicht verlauten.Bis zum Start des eigenen Bewertungsverfahrens wirdFeri die Fonds weiterhin nach denselben Kriterien wieaktive Investmentfonds beurteilen.Auch Standard & Poor’s hat Pläne für ein ETF-Rating.Die amerikanische Rating Agentur äußerte entsprechendePläne, wonach sie im ersten Schritt <strong>ETFs</strong> aufAktienindizes analysieren und bewerten will. In einemzweiten Schritt sollen auch Rohstoff- und Renten-<strong>ETFs</strong>erfasst werden.Ausgezeichnet: Die Deutsche Börseerhält vier Global ETF AwardsBei der Vergabe der diesjährigen Global ETF Awards inNew York wurde die Deutsche Börse in vier Kategorienausgezeichnet: als Börse mit der größten Anzahl anETF-Listings, proaktivste und umsatzstärkste ETF-Börse sowie innovativster ETF-Indexanbieter.Die Deutsche Börse erhält den Titel als innovativsterIndexanbieter unter anderem für ihre modernenStrategie-Indizes wie den DAXplus ® Covered Call undden DAXplus ® Protective Put. In verschiedenen Ausgestaltungenbieten die beiden Indizes dem Investoreinen Sicherheitspuffer für den Fall sinkender Kurse.Mit dem Lyxor ETF DAXplus ® Protective Put und demLyxor ETF DAXplus ® Covered Call können Anleger aufdie innovativen DAX-Varianten setzen.Der deutsche Handelsplatz Xetra ist mit einem Marktanteilvon 39 Prozent Europas umsatzstärkster Handelsplatzfür Exchange Traded Funds. Das Produktangebotstellt mit aktuell 445 ETF- und 136 ETC-Listings dasgrößte in Europa dar. Innerhalb von neun Jahren habensich <strong>ETFs</strong> zu einem der erfolgreichsten FinanzprodukteEuropas entwickelt. Dank kontinuierlicher Mittelzuflüsseverzeichnet das XTF-Segment der Deutschen Börseseit dem Start im April 2000 hohe Wachstumsraten.Trotz Finanzkrise erreichte das Fondsvermögen EndeDezember 2008 das Rekordniveau von 81,3 MilliardenEuro und lag damit um 26 Prozent über dem Vorjahresniveau.Wachstumstreiber sind der zunehmendeBekanntheitsgrad und die vielfältigen Einsatzmöglichkeitenvon <strong>ETFs</strong> und ETCs.Der Gesamtjahresumsatz erreichte im Jahr 2008 dieneue Rekordmarke von 123,5 Milliarden Euro – einAnstieg um 13 Prozent gegenüber 2007. Das durchschnittlichemonatliche ETF-Handelsvolumen lag erstmalsüber der Marke von zehn Milliarden Euro. DerOktober verzeichnete mit mehr als 16 Milliarden Euroden größten Börsenumsatz.Im Aufwind: Börse Stuttgart verzeichnetstarkes Wachstum bei Indexfonds<strong>ETFs</strong> steigen in der Gunst der Anleger – auch in dermomentan turbulenten Marktphase. Dies zeigen neueHandelsdaten der Börse Stuttgart. Der Handelsplatzhat im April 2009 nach Orderbuchstatistik rund 10,2Milliarden Euro umgesetzt. Zwar ging damit der Börsenumsatzim Vergleich zum Vormonat um 6 Prozentzurück und gegenüber dem Vorjahresmonat sogarum knapp 15 Prozent. Allerdings widersetzte sichder Fondshandel dem allgemeinen Trend: Die Börseverzeichnete im Fondsbereich mit mehr als 312 MillionenEuro ein Plus von rund 75 Prozent. Zugpferd desFondshandels waren passiv gemanagte Investmentfonds.Sie hatten mit 268 Millionen Euro den weitausgrößten Anteil am Zuwachs. Damit hat sich der Umsatzvon <strong>ETFs</strong> am Stuttgarter Handelsplatz im Vergleichzum April 2008 mehr als verdoppelt. „Exchange TradedFunds sind einfach, transparent sowie kostengünstigund können in jeder Börsenlage eingesetzt werden.Gerade in der derzeit schwierigen Phase wissen Anlegerdiese Vorteile zu schätzen“, erklärt Thomas Meyerzu Drewer, der das ETF-Geschäft von Lyxor Asset Managementin Deutschland und Österreich leitet.PressestimmenFinancial Times Deutschland,fristige Anleger seien die Produkte von Lyxor – wegen13.05.2009der niedrigeren Managementgebühr – attraktiv.Wer seit Beginn des Jahres auf den asiatischen Aktienmarktgesetzt hat, konnte hohe Renditen erzielen, FOCUS MONEY, 22.04. 09insbesondere mit <strong>ETFs</strong>. Doch seien die Unterschiedezwischen den Indizes, die zur Abbildung der Märkte Bereits im März hatte Focus Money Anlegern, die ingenutzt werden, riesig, so die FTD. Für den Anleger den Wachstumsmarkt Indien investieren wollen, denkomme es auf die Auswahl an. Die Wirtschaftszeitungnennt den MSCI Asia APEX 50, auf den Lyxor Magazin Rückschau und kam zu folgendem Ergebnis:Lyxor ETF MSCI India nahe gelegt. Im April hielt daseinen ETF anbietet, als eine Möglichkeit, um von der „Der Zeitpunkt war ideal: Allein in den vergangenenEntwicklung zu profitieren. Der Index enthalte die 50 fünf Wochen legte der Fonds um 40 Prozent zu. Unsernach Marktkapitalisierung größten und liquidesten Rat: Dabei bleiben!“Aktien Asiens aus China, Korea, Hongkong, Taiwanund Singapur.Teletrader, 25.03.2009FORMAT.at, 30.04.2009In Japan geht wieder die Sonne auf – wer dieser Ansichtist, für den bietet sich laut Teletrader derzeit eine günstigeEinstiegsgelegenheit: „Für Anleger, die die aktuelleInflation ist nach Ansicht von Format ein wichtigesThema für die kommenden Monate. Das österreichischeMedium stellte deshalb jüngst Instrumente vor, niedrigen Bewertungen als Chance sehen, könnenWirtschaftsschwäche Japans nutzen möchten und diemit denen sich Anleger für den Fall wappnen können,dass die Inflation künftig wieder steigt. Format weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft investieren.“mittels des Lyxor ETF einfach und transparent in dieverweist dazu auf die größer werdende Auswahl aninflationsgeschützten Fonds, insbesondere <strong>ETFs</strong>. Alsein Beispiel nennt Format unter anderem den Lyxor wallstreet online, 23.03.2009ETF EuroMTS Inflation Linked (ISIN FR0010174292).Rohstoffe vor dem Comeback: wallstreet online beleuchtetdie Chancen von Rohstoff-Investments. DerBoerse-Go.de, 24.04.2009weltweit maßgebliche Rohstoff-Index, der von Reutersund Jefferies berechnete RJ/CRB Total Return Index,Pharma-Werte bleiben auch in Krisenzeiten weitgehendstabil. Wer am langfristigen Wachstum der euro-einig, dass wir sehr nah an der Bodenbildung sind.sei zwar brutal abgestürzt. Experten seien sich jedochpäischen Gesundheitsindustrie partizipieren will, kann „Unsere Tech-Gurus sehen den Beginn einer Aufwärtsbewegung.Wenn Sie diese Meinung teilen, dann sinddies kostengünstig und bequem mit einem ETF tun– also einem börsengehandelten Fonds, den Anleger die CRB-<strong>ETFs</strong> von Lyxor mit Handel in Frankfurt erstewie ein Aktie kaufen oder verkaufen können. Für lang- Wahl“, heißt es bei wallstreet online.INHALT NEWS


08 Lyxor ETF MagazinWie funktionieren festverzinsliche Wertpapiere?09Wie funktioniereneigentlich Anleihen?TITELSTORYINHALTWer an die Finanzmärkte denkt, denkt häufig zunächst an die großen Indizes wie den DAX ® ,den Dow Jones oder den NIKKEI 225. Dabei ist es längst kein Geheimnis mehr, dass mit Aktienallein ein diversifiziertes Portfolio nicht zu bilden ist. Daher beschäftigt sich die Titelgeschichtediesmal mit dem Anleihemarkt: Welche Besonderheiten gibt es bei festverzinslichenWertpapieren? Und was bedeuten eigentlich Duration und Konvexität?Festverzinsliche Wertpapiere haben einenfesten Platz im Investmentuniversum.Auch wenn eine Anleihe nichts anderes ist als ein Kreditan den jeweiligen Emittenten: Anleihemärkte sind spannender,als es auf den ersten Blick scheint. Begebenwerden Anleihen im Wesentlichen von Staaten („Staatsanleihen“)oder Unternehmen („Unternehmensanleihen“bzw. Corporate Bonds). Der Emittent ist damit Schuldnerdes Kredites. Die entscheidenden Parameter einer Anleihesind der Nennwert, der Kupon, der Zins, die Laufzeit,die Rendite sowie der Kurs. Der Nennwert, in der Regel1.000 Euro oder 50.000 Euro, gibt den Betrag an, zudem die Anleihe an ihrem Laufzeitende zurückbezahltwird; der Nennwert kann daher als die Höhe des Kreditesverstanden werden. Der Kupon stellt die nominaleVerzinsung der Anleihe dar. Besitzt eine Anleihe mit einemNennwert in Höhe von 1.000 Euro beispielsweise eineLaufzeit von vier Jahren und einen Kupon von sechsProzent, erhält der Anleger während der Laufzeit jedesJahr eine Zinszahlung in Höhe von 60 Euro. Wer eineAnleihe nach ihrer Emission im Sekundärmarkt kauft,bezahlt in der Regel nicht den Nennwert, da der Preiseiner Anleihe Schwankungen unterworfen ist. Grundsätzlichwird ihr Kurs in Prozent des Nennwerts angegeben(„Prozentnotiz“). Der Preis einer Anleihe hängt währendihrer Laufzeit in erster Linie von dem Kupon, der Laufzeit,dem aktuellen Marktzins, der Kreditwürdigkeit des Emittentensowie von Angebot und Nachfrage ab.Genau wie Aktien bergen auch Anleihen grundsätzlichein gewisses Risiko. Im schlimmsten Fall kann derEmittent der Anleihe zahlungsunfähig werden, sodassdie Tilgung der Anleihe bei deren Fälligkeit nicht mehrerfolgt. Der Anleihemarkt regelt dieses Risiko über dieRendite des jeweiligen Papiers. Staatsanleihen geltenals überaus sicher und bieten daher nur eine vergleichsweisegeringe Rendite. Ausnahmen sind dabeiAnleihen von Ländern, die selbst vom Zahlungsausfallbedroht sind – wie in der jüngsten VergangenheitIsland, Ungarn oder verschiedene südamerikanischeLänder.Die Bonität bestimmt das RisikoDie Zahlungsfähigkeit eines Schuldners wird traditionellanhand von Ratings beurteilt, die von Ratingagenturenwie zum Beispiel Standard & Poor’s oderMoody‘s vergeben werden. Ratingagenturen beurteilendie Zahlungsfähigkeit des jeweiligen Schuldners auf Basiseiner Vielzahl von unterschiedlichen Kriterien. Manunterscheidet zwischen quantitativen Faktoren, qualitativenFaktoren sowie Erfahrungs- und Umweltfaktoren.Ein auf diese Weise ermitteltes Rating repräsentiertdie Wahrscheinlichkeit einer Zahlungsunfähigkeit. DieRatingskala reicht von AAA (beste Bonität) bis D (esliegen Zahlungsdefizite vor). Die Erweiterungen +/- ermöglicheneine weitere Differenzierung innerhalb dereinzelnen Klassen. In der Regel haben Ratings einendirekten Einfluss auf die Finanzierungsmöglichkeiteneines Landes: So kann sich ein Schuldner mit einembesseren Rating zu niedrigeren Zinsen Kapital verschaf-


10 Lyxor ETF Magazin Wie funktionieren festverzinsliche Wertpapiere?11Bewertung einer Anleihe mit der BarwertmethodeDie DurationsformelKurs der Anleihe heute:5 5 5 105+ + + = 102,02 %1,03 1,035 2 1,04 3 1,045 4Die beispielhaft betrachteteAnleihe verfügt über eine Laufzeitvon vier Jahren und einenD =Kurs der Anleihe nach einem Jahr:Kupon in Höhe von 5 Prozent.Der einjährige Zinssatz liegt bei3 Prozent, der Zweijährige bei5 5 1053,5 Prozent, der Dreijährige bei+ + = 101,46 %4 Prozent und der Vierjährige1,035 1,04 2 1,045 3 bei 4,5 Prozent.Quelle: Eigene BerechnungDie Duration einer Anleihe berechnet sichüber folgende Formel:n∑ t · C t(1 + r) tt=1n∑t=1C t(1 + r) tHierbei beschreibt C den Kupon,der zum Zeitpunkt t fälligwird. Allgemein beschreibt derNenner den Barwert der betrachtetenAnleihe; im Zählerwird der Barwert jeder zukünftigenZahlung aus der Anleihemit der Zeitperiode gewichtet,die die Zahlung vom Starttagentfernt ist.TITELSTORYINHALTfen als ein Schuldner mit einem schlechten Rating, dadessen Ausfallwahrscheinlichkeit höher eingeschätztund von ihm eine entsprechende Risikoprämie verlangtwird.In der Vergangenheit galten Ratings als zuverlässigeRichtwerte für die Zahlungsfähigkeit eines Schuldnersund Ratingagenturen genossen daher eine sehr hoheReputation. Seit der Insolvenz des EnergieunternehmensEnron in den USA und im Zusammenhang mitder Finanzkrise haben sie jedoch an Glaubwürdigkeitverloren. Die Verlässlichkeit der von ihnen vergebenenRatings ist nicht immer gegeben, wie mehrere Zahlungsausfällebei Schuldnern mit mittlerem und sogarvereinzelt auch gutem Rating beweisen. Dies hängtdamit zusammen, dass Ratingagenturen nicht bei jederneuen Information, die die Ausfallwahrscheinlichkeiteines Schuldners verändert, eine Anpassung des Ratingsvornehmen. Vielmehr wird ein Rating nur dannangepasst, wenn nachhaltig veränderte Informationenvorliegen und sich die Zahlungsfähigkeit des jeweiligenLandes oder Unternehmens dauerhaft verändert hat.Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Rating-Änderungen nach kurzer Zeit wieder revidiert werdenmüssen.Damit besitzen Ratings jedoch den Nachteil, nicht immerdie aktuelle Bonitätssituation eines Schuldnerswiderzuspiegeln. Eine alternative Möglichkeit zur Be-urteilung der Zahlungsfähigkeit stellt der Spread einesso genannten Credit Default Swap (CDS) dar. Bei einemCDS handelt es sich vereinfacht dargestellt um eineVersicherung von Kreditrisiken. Hierbei bezahlt derSicherungskäufer eine (Versicherungs-)Prämie – denCredit Default Swap Spread – an den Sicherungsgeber.Dieser übernimmt im Gegenzug das Ausfallrisikoeines bestimmten Landes oder Unternehmens, des sogenannten Referenzschuldners. Kommt es in der Folgetatsächlich zur Zahlungsunfähigkeit, haftet der Sicherungsgeberfür die eigentlich vom Referenzschuldnerzu leistenden Zahlungen. Die Höhe des Credit DefaultSwap Spread drückt die Wahrscheinlichkeit aus, mitder die Marktteilnehmer einen Ausfall des Referenzschuldnerserwarten. Dabei gilt: Ein geringer Spreadsignalisiert eine hohe Bonität und umgekehrt. Da derHandel mit CDS fortlaufend stattfindet, schlagen sichneue Informationen sehr schnell in einer Veränderungder Höhe des CDS-Spread nieder.Anleihen in der PraxisAnleihen weisen im Vergleich zu Aktien einige Besonderheitenauf. Wer in festverzinsliche Wertpapiere investierenmöchte, sollte ihre wichtigsten Kennziffern verstehen.Die nun folgenden Überlegungen beziehen sichauf eine Staatsanleihe höchster Bonität – wie beispielsweiseeine Anleihe der Bundesrepublik Deutschland –,da deren Rückzahlung als sicher angenommen werdenkann. Ausfallrisiken müssen daher nicht berücksichtigtwerden. Gemäß der so genannten Barwertmethodeentspricht der Wert einer Anleihe zu einem bestimmtenZeitpunkt dem Wert ihrer zukünftigen Zahlungsströme,diskontiert auf den Zeitpunkt der Betrachtung. Bei einerAnleihe mit einem Rückzahlungskurs von 100 Prozent,einer Restlaufzeit von vier Jahren und den je nach Zahlungszeitpunktunterschiedlichen Zinssätzen, die sichaus der Zinsstrukturkurve ergeben, errechnet sich einKurs von 102,02 Prozent (siehe Informationskastenauf Seite 10). Um diesen zu berechnen, werden dieeinzelnen Zahlungen entsprechend dem Zeitpunkt ihrerAuszahlung diskontiert. Das bedeutet, dass eine ineinem Jahr fällige Kuponzahlung mit dem Einjahreszinssatzdiskontiert wird, eine in zwei Jahren fällige mitdem Zweijahreszinssatz usw. Ein Jahr später würdeder Kurs der Anleihe auf 101,46 Prozent gefallen sein.Der Grund: Aus der zunächst vier- ist nun eine dreijährigeAnleihe geworden. Bei einer während der Laufzeitüber pari notierenden Anleihe nähern sich die Kursezur Fälligkeit dem Rückzahlungskurs der Anleihe an.Dieser Effekt wird auch als „Rolling-Down-The-Yield-Curve“-Effekt bezeichnet.Bei diesem Vergleich wurde implizit angenommen,dass sich die Zinsstruktur innerhalb des Betrachtungszeitraumesnicht verändert hat. Dies ist in der Realitätjedoch in der Regel nicht der Fall. Wurde im obigenBeispiel der anfänglich in zwei Jahren anfallende Kuponstatt mit 3,5 Prozent mit vier Prozent diskontiert(Zeiteffekt), würde ein Anstieg des Marktzinsniveausauf zum Beispiel fünf Prozent dazu führen, dass derDiskontierungsfaktor steigt. Die Folge: Wenn die Zinsenam Kapitalmarkt während der Laufzeit einer Anleihesteigen, kommt es für den Besitzer der Anleihe zu zwischenzeitlichenKursverlusten.Es ist wichtig zu beachten, dass dieses Zinsänderungsrisikonur dann existiert, wenn die Anleihe nichtbis zur Endfälligkeit gehalten wird. Doch das Risikovon Zinsveränderungen kann auch eine Chance sein:Denn sinken die Zinsen am Kapitalmarkt, kommt eszu zwischenzeitlichen Kursgewinnen. Wie stark dieAuswirkungen von Zinsveränderungen auf den Kurseiner Anleihe sein können, wird mit Hilfe der Durationgemessen. Es gibt mehrere unterschiedliche Definitionender Duration; die nachfolgend dargestellteMacaulay-Duration ist die in der Praxis am häufigstenverwendete. Die Duration gewichtet den Barwert vonZahlungen einer Anleihe mit ihrem Zahlungszeitpunktund setzt sie ins Verhältnis zum Barwert. Damit stelltdie Duration die durchschnittliche Bindungsdauer desBarwertes eines Zahlungsstromes dar. Das bedeutetim Klartext: Hat eine Anleihe mit einer Laufzeit vonvier Jahren eine Duration von drei Jahren, ist das Anfangskapitaldurchschnittlich drei Jahre gebunden. DieDuration ist mithin ein Zeitmaß, nach dessen Erreichendie Hälfte des zeitlich gewichteten Barwerts anden Investor zurück geflossen ist. Das bedeutet auch:


12 Lyxor ETF Magazin Wie funktionieren festverzinsliche Wertpapiere?13Lyxor Anleihen-<strong>ETFs</strong>Handelsplatz ISIN / WKN Bloomberg Reuters Mgmt. Fee p.a.Lyxor ETF EuroMTS 1-3YDeutsche Börse FR0010222224 / A0HGFC LYQ2 GY LYQ2.DE 0,165 %Lyxor ETF EuroMTS 3-5YDeutsche Börse FR0010037234 / A0DKMB LYQ3 GY LYQ3.DE 0,165 %Lyxor ETF EuroMTS 5-7YDeutsche Börse FR0010411413 / LYX0BJ LYXMTC GY LYXMTC.DE 0,165 %Lyxor ETF EuroMTS Inflation LinkedDeutsche Börse FR0010174292 / A0F7AM LYQ7 GY MTI.DE 0,20 %Lyxor ETF EuroMTS Covered Bond AggregateDeutsche Börse FR0010481127 / LYX0B3 LYXECB GY LYXECB.DE 0,165 %Stand: 18.05.2009Exkurs: Duration und KonvexitätDie Duration gewichtet den Barwert von Zahlungen einer Anleihe mit ihrem Zahlungszeitpunkt und setztsie ins Verhältnis zum Barwert. Damit stellt die Duration die durchschnittliche Bindungsdauer des Barwerteseines Zahlungsstromes (Cash Flow) dar. Bildlich kann man sich das Konzept der Duration als eineReihe von Blöcken mit dem Gewicht des Barwertes der einzelnen Zahlungen, aufgereiht auf einem Brett,vorstellen. Wenn der Abstand der Blöcke von der linken Brettkante der jeweiligen Zeit bis zur Zahlung desCash Flows entspricht, liegt die Duration genau an der Stelle, an der das Brett im Gleichgewicht ist.Gleichgewichtsinterpretation der Duration71,8TITELSTORYINHALTDuration = 4,3Solange keine (Kupon-)Zahlungen anfallen, verkürztsich die Duration im selben Maß, wie die Zeit vergeht.Allgemein gilt der Zusammenhang, dass die Durationumso kürzer ist, je höher der Kupon und je höher derMarktzinssatz ist.Demzufolge gilt: je höher die Konvexität, umso attraktiverist die Anleihe für den Anleger. Daher kann dieKonvexität als Vergleichsgröße für Anleihen verschiedenerKupons und gleicher Duration herangezogenwerden.Kurs7,46,86,35,8Mittels der so genannten Modifizierten Duration istes auch möglich, eine Aussage über die relative Veränderungeines Anleihekurses in Abhängigkeit einerVeränderung des Marktzinsniveaus zu treffen. DieModifizierte Duration gibt an, um wie viel Prozent sichder Kurs einer Anleihe verändert, wenn das Marktzinsniveauum einen Prozentpunkt steigt oder fällt.Allerdings ist auch die Modifizierte Duration nur einNäherungsmaß für kleine Zinsveränderungen. Kommtes hingegen zu größeren Anpassungen, erfasst siediese nur ungenau – und zwar umso ungenauer, jegrößer die Zinsveränderung ist.Das exakte Maß für die Sensitivität einer Anleihegegenüber Zinsveränderungen ist die Konvexität.Diese berücksichtigt, dass der Zusammenhang zwischenZins- und Kursänderungen nicht linear, sondernkonvex ist. Anleihen mit gleicher Duration sindumso attraktiver, je geringer ihre Kurssensibilität beisteigenden Renditen (die Modifizierte Duration wirdkleiner) und je höher ihre Kurssensitivität bei fallendenRenditen (die Modifizierte Duration wird größer) ist.Die Konvexität beschreibt genau dieses Verhalten.Grundsätzlich besteht natürlich die Möglichkeit, selbstAnleihen zu erwerben, deren Laufzeit dem eigenenAnlagehorizont entspricht. Die meisten Anleger verfügenjedoch nicht über genügend Kapital, um selbst einbreit diversifiziertes Anleihenportfolio zu bilden. Hinzukommt, dass bei einem langfristigen Anlagehorizontfällig gewordene Anleihen immer wieder ausgetauschtwerden müssen, was zu vergleichsweise hohen Transaktionskostenführen kann.Mit <strong>ETFs</strong> in Anleihen investierenExchange Traded Funds bieten einen interessantenAusweg. Bezogen sich die meisten <strong>ETFs</strong> ursprünglichauf große Aktienindizes, existiert inzwischen ein großesAngebot an Fonds, die sich an Anleihenindizesorientieren. So bietet Lyxor Asset Management neunExchange Traded Funds auf verschiedene Anleihenindizesan, die das einjährige, das drei- bis fünfjährige,das fünf- bis siebenjährige, das sieben- bis 10-jährige,das 10- bis 15-jährige sowie das ein- bis 15-jährigeLaufzeitsegment europäischer Staatsanleihenabbilden. Der Lyxor ETF EuroMTS Global schließlichreflektiert die größten und liquidesten Staatsanleihen12345Mit Hilfe der Modifizierten Duration kann die Preisveränderung einer Anleihe näherungsweise bestimmtwerden. Das Ergebnis weist jedoch umso mehr vom tatsächlichen Wert ab, je größer die Veränderungder Rendite ist. Dieser Effekt kommt dadurch zustande, dass dem Konzept der Duration eine lineareAnnäherung an die Rendite-Kurs-Kurve zugrunde liegt. Da diese Kurve tatsächlich jedoch gekrümmt(konvex) ist, ist der Abstand zwischen der Kurve und der Tangente umso größer, je weiter der neueAnleihekurs von dem vorherigen Kurs entfernt ist. Die Konvexität an einer betrachteten Stelle ergibt sichdaher als zweite Ableitung der Rendite-Kurs-Kurve und erklärt die Veränderung der Duration bei einerweiteren Veränderung des Marktzinses.KursänderungsabschätzungKursKursverlauflineare AnnäherungMarktrenditeIm Allgemeinen kann der Großteil von Preisveränderungen einer Anleihe jedoch mit der modifiziertenDuration erklärt werden.


14 Lyxor ETF Magazin 15Berechnung der Durationeiner 5-jährigen 8 %-Anleihe bei einem Zinsniveau von 8,5 %RohölPeriode (t) Zahlung PV ZahlungPeriode · PV ZahlungPV ZahlungPV ZahlungPV Zahlung· tPV Zahlung1 8 7,3733 7,3733 7,52 % 0,07522 8 6,7956 13,5913 6,93 % 0,13863 8 6,2633 18,7898 6,39 % 0,19174 8 5,7726 23,0904 5,89 % 0,2355Die Berechnung der Durationfür eine Anleihe mit 8 ProzentKupon und 5 Jahren Restlaufzeitbei einem Marktzinsvon 8,5 Prozent ergibt 4,3045Jahre.KupferSojabohnenUnverbleitesBenzinWeidetiereAluminiumMais5 108 71,8249 359,1245 73,27 % 3,6634Summe 98,0297 421,9693 100,00 % 4,3045Quelle: „Finanzmathematik inder Bankpraxis“, Thomas HeidornKaffee Kakao Nickel ZuckerBaumwolleHeizölSilberOrangensaftSchweinebäucheWeizenErdgasGoldder Eurozone. Die aktuell mehr als 130 Anleihen bildendie gesamten Staatsschulden jedes Landes derEurozone anteilmäßig nach. Daneben bietet Lyxor mitdem Lyxor ETF EuroMTS Covered Bond AggregateAnlegern auch einen Zugang zum Pfandbriefmarkt.Der Index investiert in 100 verschiedene gedeckteAnleihen, die ähnlich wie die deutschen Pfandbriefefunktionieren und meist eine etwas höhere Renditeermöglichen als Staatsanleihen. Um maximaleSicherheit zu ermöglichen, schreibt der Index dashöchstmögliche Rating (AAA) für die Emittenten derim Index enthaltenen Pfandbriefe vor; zudem stammendie Pfandbriefe ausschließlich von Emittentenaus der Eurozone.InflationsschutzNeben diesen klassischen Renten-<strong>ETFs</strong> eröffnet derLyxor ETF EuroMTS Inflation Linked die Möglichkeit,von der künftigen Entwicklung inflationsgebundenerStaatsanleihen zu profitieren. Eine solche Strategieeignet sich insbesondere in einem Umfeld steigenderKonsumentenpreise, da diese Anleihen helfen, einendurch Inflation verursachten realen Wertverlust desinvestierten Kapitals auszugleichen. Im Vergleichzu traditionellen Bonds haben inflationsgebundeneAnleihen eine niedrigere Nominalverzinsung. Hinzukommt allerdings ein Ausgleich für die erwartete Inflationsrate,indem die Verzinsung der im ReferenzindexEuroMTS Inflation Linked enthaltenen Staatsanleihenan die Inflationsrate angepasst wird. Daher istder Kupon ein fester Prozentsatz, der sich auf denjeweils um die Inflationsrate bereinigten Nennwertbezieht. Ein durch Inflation bedingter Kaufkraftverlustkann so aufgefangen werden. Dabei ist der Nutzenvon inflationsindexierten Anleihen umso größer, jestärker die Inflationserwartung des Anlegers von derErwartung des Marktes – die sich in der Regel in denKursen der nicht indexierten Anleihen widerspiegelt– abweicht und sich in der Folge tatsächlich einstellt.Der Lyxor ETF EuroMTS Inflation Linked Index bildetden Anleihenindex EuroMTS Inflation Linked nahezueins zu eins nach; der Index enthält alle inflationsgebundenenStaatsanleihen der Mitgliedstaaten derEurozone, die ein Volumen von mehr als zwei MilliardenEuro und eine Laufzeit von mindestens einemJahr aufweisen.Die insgesamt neun Renten-<strong>ETFs</strong> von Lyxor bietenAnlegern die Möglichkeit, ihren Anlageschwerpunktflexibel zu wählen und mit nur einer einzigen Transaktionauf einen breit gestreuten Anleihenindex zusetzen. Dabei profitieren Sie von den geringen Gebührender <strong>ETFs</strong> und der flexiblen Handelbarkeit:Kauf und Verkauf sind während der üblichen Börsenhandelszeitenjederzeit möglich. Und nicht zuletzt: Mit0,165 bis 0,2 Prozent pro Jahr liegen die Managementgebührender Lyxor Renten-<strong>ETFs</strong> weit unter denGebühren klassischer Rentenfonds.Ihre Vorteile durch Exchange Traded Funds (<strong>ETFs</strong>)- Passive Investment (Sondervermögen)- Bilden den jeweils zugrunde liegenden Index nahezu 1:1 ab- Niedrige Verwaltungsvergütungen- Kein Ausgabeaufschlag- Lyxor AM verwaltet in <strong>ETFs</strong> rund Euro 25 Mrd. per Mai 2009Lyxor <strong>ETFs</strong>fondsEinfach • Transparent • Flexibel19 Rohstoffe = 1 Lösungwww.LyxorETF.de • info@LyxorETF.de • 069 - 717 4444Lyxor ETF Commodities CRBLyxor ETF Commodities CRBHandelsplatzDeutsche BörseISIN / WKNFR0010270033 / A0JC8FBloomberg / Reuters LYXCRB GY / LYXCRB.DEMgmt. Fee p.a. 0,35 %Lyxor Asset Management 2009. Stand: Mai 2009. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und Risiken, bis hin zu einem theoretischen Totalverlust, enthalten die Verkaufsprospekte von LyxorAsset Management. Die Verkaufsprospekte erhalten Sie kostenlos auf Anfrage bei Lyxor Asset Management, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main sowie unter www.LyxorETF.de. Die Fondsbilden jeweils die ihnen zugrunde liegenden Indizes nahezu 1:1 ab. Die vergangene Wertentwicklung stellt keine Garantie für die zukünftige Entwicklung dar. Die jeweiligen Fonds werden von den Sponsorender Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben, noch geben die Sponsoren der Indizes sonstige Zusicherungen zu den jeweiligen Fonds ab. Die Sponsoren der hier aufgeführten Indizes geben keinerleiZusicherungen oder Gewährleistungen in Bezug auf Ergebnisse, die durch die Nutzung ihrer Indizes und/oder der Indexstände an einem bestimmten Tag erzielt wurden, oder in anderer Hinsicht.


16 Lyxor ETF Magazin Interview mit Dr. Carl Heinz Daube17Zur PersonInterview mitDr. Carl Heinz DaubeBundeswertpapiere – ein sicherer Hafen für InvestorenDr. Carl Heinz DaubeDr. Carl Heinz Daube ist Geschäftsführer der Bundesrepublik Deutschland-Finanzagentur GmbH. Die Finanzagenturwurde im September 2000 gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie ist derzentrale Dienstleister für die Kreditaufnahme und das Schuldenmanagement des Bundes. Zu den Aufgabender Finanzagentur zählen die Emission von Bundeswertpapieren, die Kreditaufnahme durch Schuldscheindarlehen,Geld- und Kapitalmarktgeschäfte, die Verwaltung der Schulden und Finanzierungsinstrumentesowie die Führung des Bundesschuldbuchs. Alleiniger Gesellschafter der Finanzagentur ist dieBundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium der Finanzen. An den Finanzmärktentritt die Gesellschaft ausschließlich im Namen und für Rechnung des Bundes auf.TITELSTORYINTERVIEWINHALTDie turbulenten Zeiten an den Aktienmärkten gehenweiter. Immer mehr Anleger sind auf der Suche nachweniger volatilen Investments. Sind Staatsanleihengegenüber Aktien eine sinnvolle Alternative?der Bund von seiner erstklassigen Bonität, die er alszuverlässiger Schuldner über Jahrzehnte aufgebauthat, und von der hohen Liquidität seiner Wertpapiere.Die Solvenz des Emittenten dieser Wertpapiere wirdin dem Maße tun. Das kompensiert den Effekt einerübermäßigen Marktinanspruchnahme bis zu einemgewissen Grad. Aber richtig ist: Man muss den Marktim Auge behalten. Auch das gehört zu den Aufgabenebenfalls ein Diskontpapier, 5-jährige Bundesobligationenund Bundesanleihen mit zehn beziehungsweise30 Jahren Laufzeit ex Emission an. Das Angebot wirdabgerundet durch zwei inflationsindexierte Papieredurch die Leistungsfähigkeit der Volkswirtschaft einereiner verantwortungsvollen Finanzpolitik, wie sie dieund eine Fremdwährungsanleihe des Bundes.Dr. Daube: Man darf hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.Rentenwerte gehören grundsätzlich in jedesAnlageportfolio. Sie bilden die Basis einer soliden Anlagestrategieund lassen sich problemlos mit Aktienund Immobilienwerten kombinieren. Insofern stellensie eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Bestandteilendes Portfolios dar. Je nachdem, welche Anlagezieleverfolgt werden und welcher Anlagehorizont dabei zubeachten ist, bestimmen sich die Anteile der jeweiligenAsset-Klasse. Sie variieren natürlich entsprechend derpersönlichen Lebenssituation des Anlegers und dender stärksten Wirtschaftsnationen der Welt gewährleistet.Mit Hunderten von Milliarden kämpfen Regierungenweltweit gegen die Wirtschaftskrise. Finanziertwerden die Konjunkturprogramme mit Staatspapieren.Die Notenbanken in den USA, Großbritannienund Japan sind sogar dazu übergegangen Staatsanleihenaufzukaufen. Einige Marktbeobachter sprechenbereits von einer Rentenblase. Für wie realistischhalten Sie die Gefahr einer Überhitzung?Bundesregierung betreibt.Staatsanleihen gibt es sowohl mit sehr kurzenLaufzeiten als auch mit Laufzeiten von 30 Jahrenund mehr. Welche Papiere bieten sich derzeit an?Dr. Daube: Der Anleger selbst muss entscheiden,wo seine Präferenzen liegen. Das Angebot an Staatsanleihenist groß. Es gibt sie sowohl „pur“ bei denjeweiligen staatlichen Emittenten, aber beispielsweiseauch als Bestandteil von <strong>ETFs</strong> oder Rentenfonds. DasWas sollten Anleger bei Investitionen in Staatsanleihengrundsätzlich beachten?Dr. Daube: Zunächst einmal kann der Anleger beiseiner Investitionsentscheidung ganz entspanntsein. Er wird mit Bundeswertpapieren nie einen Verlusterzielen. Bei Fälligkeit erhält er in jedem Fall daseingesetzte Kapital zurück, zuzüglich der darauf zuzahlenden Zinsen. Je nach Anlegertyp kann er sichdann entscheiden zwischen Anlageformen ohne jeg-daraus resultierenden Liquiditätsbedürfnissen.Spektrum der Anlagemöglichkeiten beim Bund reichtliches Kursrisiko – der Tagesanleihe, Finanzierungs-Bislang galten die Staatsanleihen als sicherer Hafen.Mit der Krise steigt nun aber auch die Sorge vorStaatsbankrotten. Wie sicher sind Staatsanleihen?Dr. Daube: In der Tat wird der Markt von staatlichenEmittenten aktuell stärker in Anspruch genommen,als es noch vor einem Jahr der Fall war. Das ist notwendig,um die Kreditwirtschaft am Leben zu halten,von einem Tag bis zu über 30 Jahren. Am kurzen Endehaben wir unser jüngstes Wertpapier: Die Tagesanleihedes Bundes. Mit Laufzeiten von ein beziehungsweisezwei Jahren schließen sich als Diskontpapiere die Fi-schätzen oder den Bundesschatzbriefen – und denbörsennotierten Wertpapieren des Bundes, die wie allean der Börse gehandelten Papiere den Kursschwankungendes Marktes unterliegen. Der Vollständigkeitden Markt wieder zum Funktionieren zu bringen undnanzierungsschätze des Bundes an. Das Flaggschiffhalber seien auch noch die unverzinslichen Schatz-Dr. Daube: Staatsanleihen haben nichts an ihremsomit die Prozesse sicherzustellen, die die Grundlageunserer Angebotspalette für Privatkunden ist der Bun-anweisungen des Bundes erwähnt. Diese speziellenImage als sicherer Hafen eingebüßt. Im Gegenteil: Alsunserer Volkswirtschaft bilden. Ein bedeutender Teildesschatzbrief. Er feiert in diesem Jahr sein 40-jährigesGeldmarktinstrumente des Bundes für institutionelleGeschäftsführer der Finanzagentur des Bundes, dieder Emissionen, die staatliche Emittenten jetzt auf denJubiläum. Es gibt ihn in zwei Ausstattungen: Mit einerInvestoren gibt es mit Laufzeiten von drei, sechs, neundas Schuldenportfolio und die Kreditaufnahme einesMarkt bringen, dienen neben der KonjunkturbelebungLaufzeit von sechs Jahren und jährlicher Zinsausschüt-und zwölf Monaten. Alle Bundeswertpapiere werdender größten Emittenten in Euroland steuert, kann ichder Kapitalisierung von Banken und Unternehmen,tung oder als siebenjähriges, thesaurierendes Papier.zu fairen Konditionen angeboten. Die basieren auf demIhnen sagen, Bundeswertpapiere waren noch nie sodie bis vor Kurzem noch selbst am Markt aufgetre-Im Bereich der börsennotierten Wertpapiere bieten wiraktuellen Zinsniveau und der Tatsache, dass Bundes-gefragt wie in der aktuellen Marktphase. Hier profitiertten sind, dies jetzt aber nicht mehr oder nicht mehrBundesschatzanweisungen mit zweijähriger Laufzeit,wertpapiere keine Risiken bergen.


18 Lyxor ETF MagazinAktiv trifft passiv19Aktiv trifft passivSTRATEGIEMÄRKTEINHALTAktives Portfoliomanagement in Kombination mit Exchange Traded Funds und einem strikten,regelbasierten Risikomanagement: Diese innovative Lösung für Investoren ermöglichtdie jetzt gestartete Zusammenarbeit zwischen Lyxor Asset Management, AVANA Invest undSociété Générale Securities Services. Damit schließen die drei beteiligten Unternehmen eineLücke auf dem boomenden ETF-Markt.Wann gilt es, in Aktien zu investieren? Und wann ist einRückzug in den Geldmarkt angebracht?Der Investmentprozess von AVANA verspricht Antworten.Im Jahr 2008 wurden Anleger zum zweiten Mal innerhalbnur eines Jahrzehntes mit einem schmerzhaften Kursrückgangan den Aktienmärkten konfrontiert. Die alteBörsenregel André Kostolanys – Aktien kaufen, Schlaftablettennehmen und nach vielen Jahren die Gewinne einstreichen– funktioniert nicht mehr, wenn an den BörsenAktiencrashs in immer kürzeren Abständen auftreten.Gefragt sind daher neue Anlagestile. Haben sich Anlegerbisher fast ausschließlich auf eine überproportionalePartizipation an Aufwärtsbewegungen konzentriert, sindin Zukunft Konzepte gefragt, die auch einen rechtzeitigenAusstieg aus dem Aktienmarkt ermöglichen.Mit Lyxor-<strong>ETFs</strong> stehen dem Investor alle Werkzeuge füreine erfolgreiche und kostengünstige Asset Allocationzur Verfügung. In einer Baisse verlieren jedoch auch<strong>ETFs</strong> an Wert. Daher hat die AVANA Invest GmbH einenInvestmentprozess entwickelt, der bei einer negativenBörsenentwicklung rechtzeitig zu einer Umschichtungvon Aktien- bzw. Renten-<strong>ETFs</strong> in Geldmarkt-<strong>ETFs</strong>führt.Der AVANA Investmentprozess für Aktien-<strong>ETFs</strong> –Anlageuniversum und ZielsetzungDer AVANA Investmentprozess für Aktien-<strong>ETFs</strong> basiertauf einem Branchenansatz. Als Anlage kommen Lyxor-<strong>ETFs</strong> auf die Branchen des Dow Jones STOXX ® 600sowie die breiten Indizes Dow Jones STOXX ® 600 oderMSCI Europe infrage. Im Mittelpunkt des regelbasiertenProzesses steht ein Trendfolgesystem. Zusätzlich werdenfundamentale Daten der einzelnen Branchen sowiedas Kursmomentum (Dynamik der Kursentwicklung)berücksichtigt. Ziel ist die Erwirtschaftung einer positivenabsoluten Rendite.Der verwendete Ansatz basiert auf dem Prinzip dertechnischen Trendfolge und zielt auf die Identifikationund Ausnutzung von Trendbewegungen in Märkten ab.Hierzu werden anhand eines Optimierungsvorgangs fürBranchen oder Märkte individuelle Signallinien bestimmt,aus deren Schnittpunkten mit der zugehörigen langfristigenHistorie von Schlusskursen sich Kauf- bzw.Verkaufsignale ableiten lassen.Auf diese Weise erhalten Investoren Zugang zu einer umfassendenAsset Allocation mit den Vorzügen passiver<strong>ETFs</strong> in Verbindung mit einem strikten regelbasiertenRisikomanagement. Dabei liegt der Fokus auf der technischenTrendfolge. Grundsätzlich ist der Investmentprozessauf alle Asset-Klassen, für die es einen ETFgibt, anwendbar.Der Vorteil gegenüber konventionellen Investmentansätzenbesteht darin, dass in Abwärtsphasen Verlustezum Großteil (ca. 50 bis 60 Prozent) durch den Wechselin risikolose Lyxor-Geldmarkt-<strong>ETFs</strong> vermieden werden,während an Gewinnen in Aufwärtsbewegungen überwiegendpartizipiert wird (ca. 80 Prozent). Bei der Bewertungder Signale durch das Portfoliomanagement der


20 Lyxor ETF Magazin Aktiv trifft passiv21AVANA Aktien-<strong>ETFs</strong> Europa Strategie mit Lyxor Branchen-<strong>ETFs</strong>AVANA Renten-<strong>ETFs</strong> Europa Strategie am Beispiel des Lyxor EuroMTS 5-7Y-Index600120500400300200100AVANA Branchen-Strategie long onlyDow Jones STOXX® 600 TrendfolgeDow Jones STOXX® 600Die Grafik zeigt den Performance-Vergleichvon DowJones STOXX ® 600 (rote Linie),Anwendung der AVANATrendfolge auf den Dow JonesSTOXX ® 600 (dunkelblaueLinie) und die Anwendungder AVANA Trendfolge aufdie Dow Jones STOXX ® 600Branchenindizes (hellblaueLinie). Angaben zur früherenWertentwicklung sind keinverlässlicher Indikator für diekünftige Wertentwicklung.115110105100AVANA Strategie EuroMTS 5-7YEuroMTS 5-7YDie Grafik zeigt den Performance-Vergleichdes RentenindexEuroMTS 5-7Y (dunkelblaueLinie) und die Anwendungder AVANA Trendfolgeauf den Rentenindex EuroMTS5-7Y (hellblaue Linie). Angabenzur früheren Wertentwicklungsind kein verlässlicherIndikator für die künftige Wertentwicklung.STRATEGIEMÄRKTEINHALT009.96 01.98 04.99 07.00 10.01 01.03 04.04 07.05 10.06 01.08 05.09Quelle: AVANA9506.07 10.07 02.08 06.08 10.08 02.09 05.09Quelle: AVANAAVANA-Invest wird auch die Stabilität der Parameter imZeitablauf berücksichtigt.Fundamentale Daten und Kursmomentum18 Branchen des Dow Jones STOXX ® 600 werden hinsichtlichder fundamentalen Kriterien Kurs/Buchwert-Verhältnis, Kurs/Umsatz-Verhältnis sowie der Dividendenrenditeanalysiert und bewertet. Da Prognosewertehäufig fehlerbehaftet sind, fließen in den strukturiertenBewertungsprozess nur Ist-Daten (also keine Prognosewerte)ein. Die Einzelanalyse liefert für jede Brancheeine Bewertung auf der Skala -2 (sehr negativ) bis +2(sehr positiv). Darüber hinaus werden alle Branchen hinsichtlichdes Kursmomentums bewertet. Hier erfolgtebenfalls eine Bewertung auf der Skala -2 (sehr negativ)bis +2 (sehr positiv).PortfoliokonstruktionNach den bisher beschriebenen Schritten kann jederBranche für die Kriterien Trendfolgestatus, Fundamentaldatenund Momentum eine Bewertung zugewiesenwerden. Zusätzlich wird der Stabilitätsfaktor für dieTrendfolgesignale herangezogen. Dieser gibt für jedeBranche an, wie stabil die Signale des Trendfolgesignalsim Zeitablauf sind. Für die wenigen Branchen mit einemungünstigen Stabilitätsfaktor bedeutet dies eine Abschwächungdes Trendfolgesignals und damit tendenzielleine niedrigere Gewichtung. Aus Trendfolgestatus,Fundamentaldaten, Stabilitätsfaktor und Momentumerrechnet sich eine Gesamtbewertung, aus der unmittelbardie Bandbreite für die Gewichtung im Gesamtportfolioerfolgt. Liegt beispielsweise für eine Brancheein Kaufsignal vor und sind zugleich Fundamentaldatenund Momentum positiv einzuschätzen, wird diese Brancheim Portfolio mit bis zu 11,1 Prozent (Verdoppelunggegenüber Gleichgewichtung) gewichtet. Dagegen wirdin Branchen mit Verkaufssignalen des Trendfolgesystemsnicht investiert. Existieren nur für wenige BranchenKaufsignale, sodass der maximale Investitionsgrad inAktien-<strong>ETFs</strong> nicht ausgeschöpft werden kann, erfolgtin einem weiteren Schritt die Auswertung der Trendfolgesignalefür den breiter gefassten Index MSCI Europe.Im Fall eines Kaufsignals wird vom verbleibenden Kapitalbis maximal 50 Prozent in entsprechende Aktien-<strong>ETFs</strong> auf diesen Index investiert, ansonsten in risikoloseGeldmarkt-<strong>ETFs</strong>.Der Investmentprozess mit Lyxor Renten-<strong>ETFs</strong> –Anlageuniversum und ZielsetzungAls Anlageuniversum kommen europäische Renten-Indizes infrage. Bei der konkreten Ausgestaltung sinddie Vorgaben des Investors maßgeblich. Ziel ist die Erwirtschaftungeiner positiven absoluten Rendite. DieAnwendung des Trendfolgesystems mit Lyxor Renten-<strong>ETFs</strong> funktioniert analog zu Lyxor Aktien-<strong>ETFs</strong>. Zunächstwerden die Rentenmärkte hinsichtlich Kauf- bzw. Verkaufssignaleanalysiert. Nur Märkte mit Kaufsignalenwerden für den weiteren Investmentprozess berück-sichtigt. Bei Märkten mit Verkaufssignalen wird in denGeldmarkt investiert.werden, dass Anleger durch Anwendung des Trendfolgesystemspermanent gegen größere Kursverlusteabgesichert sind. Da es im Beobachtungszeitraum amDie Anwendung des Trendfolgesystems auf den EuroMTS5-7Y, einen Rentenindex auf europäische Staatsanleihenmit Restlaufzeiten zwischen fünf und siebenRentenmarkt jedoch fast durchgängig zu Kursgewinnengekommen ist, war die Risikoabsicherung im Nachhineinnicht erforderlich.Jahren, zeigt folgendes Ergebnis: Für den Beobachtungszeitraumvom 08.06.2007 bis zum 01.05.2009beträgt die Performance für die AVANA-Strategie nachTransaktions- und ETF-Kosten 17,2 Prozent gegenübereiner Entwicklung des Index von 16,8 Prozent des Index.Verglichen mit der starken Outperformance derAktienstrategie mag dieses Ergebnis auf den erstenBlick enttäuschen. Hierbei darf jedoch nicht vergessenIm Gegensatz zum realen Leben beschäftigen sich Investorenmit dem Thema Risikoabsicherung an den Kapitalmärktenleider erst, wenn es schon „gebrannt hat“. Diedurch die Finanzkrise eskalierende Staatsverschuldungsowie exotische Maßnahmen der Notenbanken sprechendafür, das AVANA-Trendfolgesystem „als Brandversicherung“für das persönliche Portfolio einzusetzen.Trendfolgeanalyse für Branchen-<strong>ETFs</strong> aus dem DJ STOXX ® 600KaufsignalVerkaufssignalKursmomentumTechnische Analyse DJ STOXX ® 600KaufsignalVerkaufssignalKaufsignalVerkaufssignalStabilitätsfaktor bzw. fundamentale BewertungGeldmarktGewichtung 5,5 %Gewichtung 11,1 %Gesamtportfolio Aktien bzw. Geldmarkt


22 Lyxor ETF Magazin23Zum AutorGötz J. KirchhoffMit Beginn des Jahres 2009 ist Götz J. Kirchhoff (55) Gesellschafter-Geschäftsführer und Sprecher derAVANA Invest GmbH. Er ist verantwortlich für die Bereiche Portfoliomanagement, Risko-/Qualitätsmanagementsowie Recht/Compliance. Zugleich ist er Geschäftsführer (Sprecher) der AVANA InvestmentManagement Company S.à. r. l. in Luxemburg.Die AVANA Invest Unternehmensgruppe (bestehendaus der AVANA Invest GmbH, der AVANA Investmentaktiengesellschaftmit Teilgesellschaftsvermögenund der AVANA Investment Management Company S.àr.l.) wurde im Januar 2009 von Götz J. Kirchhoff undThomas W. Uhlmann gegründet.Als bankenunabhängiger Asset- und Risikomanagerofferiert AVANA Invest aktives Asset Management aufBasis einer umfas-senden Asset Allocation mit denVorzügen passiver Exchange Traded Funds (<strong>ETFs</strong>) undeinem strikten regelbasierten Risikomanagement.Die AVANA Invest GmbH ist Mitglied im Verband unabhängigerVermögensverwalter Deutschland e.V.Ansprechpartner:AVANA Invest GmbHTheatinerstraße 8 - Fünf Höfe80333 MünchenTel. 089/20802-150Mein ETF heißt Bond... Corporate BondDer neue Lyxor ETF Euro Corporate BondIm Focus steht dabei das regelbasierte AVANA Trendfolgesystem,das eindeutige und nachvollziehbareEntscheidungshilfen signalisiert und insbesondere inschwierigen Marktphasen ein äußerst effektives Instrumentariumzur Steuerung des richtigen Zeitpunktes fürden Ein- und Ausstieg aus den Märkten darstellt.Ihre Vorteile durch Exchange Traded Funds (<strong>ETFs</strong>)- Passive Investment (Sondervermögen)fonds- Bilden den jeweils zugrunde liegenden Index nahezu 1:1 ab- Niedrige Verwaltungsvergütungen- Kein Ausgabeaufschlag- Lyxor AM verwaltet in <strong>ETFs</strong> rund Euro 25 Mrd. per Juni 2009LYXOR ETF ISIN WKN Mgmt.Fees p.a.Lyxor ETF Euro Cash (EONIA) FR0010510800 LYX0B6 0,15%Lyxor ETF EuroMTS 1-3Y FR0010222224 A0HGFC 0,165%Lyxor ETF EuroMTS Inflation Linked FR0010174292 A0F7AM 0,20%NEU Lyxor ETF Euro Corporate Bond FR0010737544 LYX0EE 0,20 %AVANA Invest kann auf ein derzeit 8-köpfiges kompetentesTeam zurückgreifen, welches über vieleJahre Erfahrung im ETF-Anlagebereich verfügt. Diegeschäftsführenden Gesell-schafter, Götz J. Kirchhoffund Thomas W. Uhlmann waren für die Etablierung von<strong>ETFs</strong> in Europa an entscheidender Stelle verantwortlichund prägten deren Entwicklung.Lyxor <strong>ETFs</strong>Einfach • Transparent • Flexibelwww.LyxorETF.de • info@LyxorETF.de • 069 - 717 4444Lyxor Asset Management 2009. Stand: Juni 2009. Eine umfassende Beschreibung der Fondsbedingungen und Risiken, bis hin zu einem theoretischen Totalverlust, enthalten die Verkaufsprospekte von LyxorAsset Management. Die Verkaufsprospekte erhalten Sie kostenlos auf Anfrage bei Lyxor Asset Management, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main sowie unter www.LyxorETF.de. Die Fondsbilden jeweils die ihnen zugrunde liegenden Indizes nahezu 1:1 ab. Die vergangene Wertentwicklung stellt keine Garantie für die zukünftige Entwicklung dar. Die jeweiligen Fonds werden von den Sponsorender Indizes nicht empfohlen, verkauft oder beworben, noch geben die Sponsoren der Indizes sonstige Zusicherungen zu den jeweiligen Fonds ab. Die Sponsoren der hier aufgeführten Indizes geben keinerleiZusicherungen oder Gewährleistungen in Bezug auf Ergebnisse, die durch die Nutzung ihrer Indizes und/oder der Indexstände an einem bestimmten Tag erzielt wurden, oder in anderer Hinsicht.


24 Lyxor ETF MagazinWer schlägt den Markt?25Es bleibt dabei: Aktivkann passiv nicht schlagenSTRATEGIEMÄRKTEINHALTWas in der Wissenschaft schon in den 1970er Jahren erkannt wurde, findet nun auch seinenWeg in die Praxis – die Theorie effizienter Kapitalmärkte. Daher fragen sich viele Anleger,warum sie noch länger teure Fondsmanager bezahlen sollen, wenn diese es kaum schaffen,besser als ihre Benchmark abzuschneiden. Ein Brückenschlag von der Theorie in die Praxis.Wer schlägt wen – und vor allem:Wer schlägt den Markt?Es gibt viele Gründe für den hohen Stellenwert vonInvestmentfonds. Aber Investmenfonds ist noch langenicht Investmentfonds, denn der Unterschied zwischenaktivem und passivem Management ist gewaltig. Dochwelcher Ansatz ist der bessere? Selbst die Wissenschafthat keine eindeutige Antwort.In der Theorie sind aktiv verwaltete Aktien- oder Rentenfondseine gute Idee: Um eine bessere Wertentwicklungals ein Vergleichsindex zu erzielen, nehmen Fondsmanagereine individuelle Aktienauswahl – Experten sprechenvom dem so genannten „Stock-Picking“ – zum idealenZeitpunkt vor. Basierend auf dem Glauben, den Wert unddie künftigen Wertentwicklungen einzelner Wertpapiereoder ganzer Marktsegmente besser einschätzen zu könnenals andere Marktteilnehmer, weichen die Fondsmanagerbewusst von ihrer jeweiligen Benchmark ab.Im Gegenzug sind die jährlichen Kosten von aktivenFonds mit durchschnittlich 1,5 Prozent – Ausgabeaufschlägesind hier noch nicht berücksichtigt – jedochdeutlich höher als bei Exchange Traded Funds, bei denennur Kosten von rund 0,40 Prozent pro Jahr anfallen.Doch ist aktives Management sein Geld wirklich wert?Bereits in den 1970er Jahren bewiesen Wirtschaftswissenschaftler,allen voran der spätere NobelpreisträgerWilliam Sharpe, dass der durchschnittliche Fondsmanagermit einem aktiven Portfolioansatz gegenübereinem passiven Indexinvestment nach Kosten in derRegel schlechter abschneidet und zudem nur wenigeFondsmanager in der Lage sind, dauerhaft ihre Benchmarknach Gebühren zu schlagen. Dies wird mit der sogenannten Effizienzmarkthypothese begründet.Die Theorie effizienter MärkteDiese geht davon aus, dass alle Marktteilnehmer –also Käufer von Wertpapieren genauso wie Verkäufer– vollständig rational und auf der Basis gleicher Informationenagieren und die Summe dieser Informationenjederzeit bereits in den Kursen verarbeitet ist. Daher istkein Marktteilnehmer in der Lage, den Markt auf Dauerzu schlagen. In der Wissenschaft werden drei Formender Informationseffizienz unterschieden: Die „schwache“Finanzmarkteffizienz beschreibt einen Zustand, indem aus den Kursverläufen der Vergangenheit nichtauf die Gegenwart und Zukunft geschlossen werdenkann. Dies würde bedeuten, dass der gegenwärtigePreis der beste Schätzwert für zukünftige Preise ist undkeine wirkungsvolle Prognose durch eine Chartanalysemöglich ist. Die „mittelstarke“ Effizienz beschreibt, dassalle marktrelevanten, öffentlich zugänglichen Informationenbereits im Kurs eines Wertpapiers enthaltensind. Dies würde wiederum bedeuten, dass mittelsder Fundamentalanalyse keine Outperformance gegenüberdem Markt erzielt werden kann. Die „starke“Informationseffizienz beschreibt schließlich eine Situation,in der alle marktrelevanten Informationen inklusive


26 Lyxor ETF Magazin Wer schlägt den Markt?27Modell der KapitalmarktlinieE (R p)E (R m)R ƒMmKapitalmarktlinieEffizienzkurvepUnter der Annahme eines rationalen,risikoaversen und nutzenmaximierendenInvestors hältjeder Anleger das Marktportfoliobeziehungsweise „den Markt“in identischer Zusammensetzung.Demzufolge können aktiveStrategien langfristig undsystematisch nicht besser als„der Markt“ sein.Selbst eine jahrelange Outperformance ist keine Garantiefür die Zukunft – wer gestern besser war, kannmorgen bereits Mittelmaß sein. Und übermorgen?STRATEGIEMÄRKTEINHALTInsider-Informationen bereits in den Wertpapierkursenenthalten sind. Unterstellt man die Gültigkeit strengerMarkteffizienz, ist die Nichtvorhersagbarkeit von Aktienkursendie unmittelbare Folgerung.Pointiert wird die Markteffizienz-Theorie häufig mit demSatz „Der Markt hat immer recht“ umschrieben, welcherdie starke Hypothese widerspiegelt.Während sich die These effizienter Kapitalmärkte in denWirtschaftswissenschaften fest etabliert hat, herrscht inder Praxis längst keine Einigkeit über deren Gültigkeit.Denn auch wenn sich eine Vielzahl von empirischenwissenschaftlichen Studien mit der Frage beschäftigthat, ob der aktive oder passive Investmentansatz vorteilhafterist, haben sie keine eindeutige Antwort gefunden.Viele Studien untersuchen die Fondsperformancevor Kosten um herauszufinden, ob Fondsmanagerüberhaupt die Fähigkeiten besitzen, besser zu seinals ein Vergleichsmarkt. Ohne Berücksichtigung derKosten gelingt es aktiv gemanagten Fonds teilweise,ihre Benchmark zu schlagen. Bei Berücksichtigungder anfallenden Kosten allerdings verändert sich dasBild. Eine Antwort aus der Praxis hat jüngst die RatinggesellschaftStandard & Poor’s geliefert. Sie weist ineiner neuen Studie darauf hin, dass die Mehrheit aktiverFondsmanager über einen längeren Zeitraum hinwegnicht in der Lage ist, ihre jeweilige Benchmark zu schlagen.So haben sich beispielsweise in der Zeit von 2004bis 2008 rund 72 Prozent der Investmentfonds, die inUS-amerikanische Standardwerte investieren, nachKosten schlechter entwickelt als der S&P 500. Damitzeigt sich ein weiteres Mal, dass die Erfolgsaussichtenmit dem Kauf von aktiv gemanagten Fonds nichtunbedingt die besten sein müssen.Das Dilemma für Anleger: Wenngleich einige aktiveFonds in der Lage sind, höhere Renditen zu erzielenals der Markt, sind diese Fonds im Voraus nichtleicht zu finden und selbst eine jahrelange Outperformanceist keine Garantie für eine überdurchschnittlicheWertentwicklung in der Zukunft. Gerade vor dem Hintergrundeines langfristigen Vermögensaufbaus – wiebeispielsweise zur Alterssicherung – sind kostengünstige,passiv gemanagte Investments mittels <strong>ETFs</strong>, die dieVorzüge von Fonds (Diversifikation, Sondervermögen)und Aktien (Handelbarkeit) miteinander kombinieren,die bessere Alternative.<strong>ETFs</strong> bilden die Wertentwicklung eines bestimmtenBasiswertes nahezu eins zu eins ab, sodass Anlegermit dem Kauf eines <strong>ETFs</strong> nicht besser, aber eben auchnie schlechter gestellt sind als der jeweilige Referenzindex.<strong>ETFs</strong> bilden heute nahezu alle Indexbereicheab: von nationalen oder regionalen Aktienindizes überRentenindizes, Geldmarktindizes und Strategieindizesbis hin zu Rohstoffindizes. Hinzu kommt: ExchangeTraded Funds ermöglichen Privatanlegern, kostengünstigin Regionen, Branchen, Rohstoffe oder Themenzu investieren, die bislang institutionellen Anlegernvorbehalten waren.Das Investment der vielen VorteileExchange Traded Funds werden börsentäglich fortlaufendgehandelt. Das bedeutet, dass Anleger <strong>ETFs</strong>während der üblichen Börsenöffnungszeiten laufendkaufen und wieder verkaufen können. Mehrere MarketMaker sorgen für eine extrem hohe Liquidität und stellenpermanent An- und Verkaufskurse für die Lyxor <strong>ETFs</strong>.Vorteil für Anleger ist, dass es dabei keine Minimumordergrößengibt. Andererseits ist aber auch der Handelgroßer Volumina innerhalb kürzester Zeit problemlosmöglich. Im Vergleich zu aktiven Fonds sind die Kostenvon <strong>ETFs</strong> wesentlich geringer. So fallen bei dem Kaufvon Exchange Traded Funds keine Ausgabeaufschlägean, die sehr niedrigen Verwaltungsgebühren werdenauf täglicher Basis bei der Kursstellung berücksichtigt.Besonders wichtig für Anleger ist, dass auch inZeiten der Finanzkrise bei dem Kauf von <strong>ETFs</strong> keinEmittentenrisiko besteht. <strong>ETFs</strong> sind Sondervermögen,das strikt getrennt vom Betriebsvermögen von Lyxor AMverwaltet wird. Daher genießt das Kapital des Anlegersdie gleiche Sicherheit wie bei einem Investment in einenherkömmlichen Investmentfonds.Anwendungsmöglichkeiten von <strong>ETFs</strong>Mit dem Einsatz von <strong>ETFs</strong> kann ein Wertpapierport-folio mit nur wenigen Transaktionen stark diversifiziertwerden. Der Lyxor ETF auf den wohl berühmtestenIndex, den Dow Jones Industrial Average, deckt beispielsweisebereits 80 Prozent der amerikanischenund 35 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierungim Aktienbereich ab. Wer sein Portfolio weitergehenddiversifizieren möchte, muss in spezielle Länder, Branchenund Regionen investieren, die oftmals nicht hinreichendbekannt sind, um fundierte Anlageentscheidungentreffen zu können. Daher können sich geradebei einem Investment in Emerging Markets mit demEinsatz von <strong>ETFs</strong> Vorteile ergeben. <strong>ETFs</strong> sind flexibleAnlageinstrumente und daher ideale Bausteine für dieunterschiedlichsten Investmentstrategien. Ein Beispielist die Core-Satellite-Strategie. Der Leitgedanke dieserStrategie besteht darin, ein Kerninvestment (den „Core“= Kern) mit einem kleineren Teil (den „Satellites“= Satelliten)zu kombinieren. Während mit dem Kerninvestment,das beispielsweise einen großen Aktienindexnachbildet, das Risiko verringert wird, dass die Renditedes Portfolios zu sehr von der jeweiligen Benchmarkabweicht, setzt sich der kleinere Teil aus flexiblen, aktivverwalteten Anlagen zusammen, die sich unabhängigvom Kern-Teil entwickeln und mit denen eine überdurchschnittlicheRendite angestrebt wird. Der Vorteildieser Strategie besteht darin, dass sie auf jede Risiko-Rendite-Neigung angewendet werden kann, indem dasVerhältnis vom Kern- zum Satellitenanteil entsprechendangepasst wird.


28 Lyxor ETF MagazinErneuerbare Energien für Ihr Depot29Grüne InvestmentsMÄRKTE INHALTDie Nutzung erneuerbarer Energieformen ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen.Aus gutem Grund: Das Ende des Zeitalters von Öl und anderen fossilen Energieträgern istabsehbar. Wie Ihr Depot von dieser Entwicklung profitieren kann, erfahren Sie auf den folgendenSeiten. Ein Blick auf den Lyxor ETF New Energy und den Lyxor ETF World Waterkönnte sich lohnen.Erneuerbare Energien für Ihr DepotMobilität, warme Wohnungen und elektrische Haushaltsgeräte– unseren Wohlstand und unseren Komfortverdanken wir zu einem großen Teil einer sicheren undkostengünstigen Versorgung mit Energie. Deren Verfügbarkeitund Nutzung erscheint uns heute selbstverständlichund ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.Von 1960 bis heute hat sich der weltweiteEnergieverbrauch auf rund 100.000 Tera-Wattstunden(TWh) pro Jahr nahezu verdreifacht, bis zum Jahr 2030wird eine weitere Bedarfssteigerung um etwa die Hälfteauf 160.500 TWh, bis 2060 in etwa eine Verdoppelungauf 321.000 TWh prognostiziert. Das 21. Jahrhundertsteht dabei im Zeichen einer allmählichen Veränderungdes bestehenden Energiemixes: Die Nutzung von Erdöloder Kohle wird zunehmend durch regenerative Energieformenergänzt und ersetzt, da fossile wie nukleareBrennstoffe endlich sind.Auch wenn unklar ist, wann beispielsweise die weltweitenÖlvorräte erschöpft sein werden, dürften vieleEnergiereserven in einigen Jahrzehnten zur Neigegehen. Die BP Statistical Review of World Energy2008 – eine der führenden, allgemein zugänglichenStatistiken über die nachgewiesenen weltweiten Ölreserven– geht beispielsweise davon aus, dass dieserZeitpunkt in 40–50 Jahren erreicht sein wird. Gleichzeitigjedoch steigt die weltweite Nachfrage nachEnergierohstoffen, insbesondere in Schwellen- undEntwicklungsländern. Konflikte in politisch instabilenRegionen, aus denen die fossilen Brennstoffe größtenteilsstammen, stellen ein zusätzliches Risiko dar.Die Folge dieser Entwicklungen sind langfristig höhereEnergiepreise. Aus diesem Grund sind moderneIndustriegesellschaften zunehmend auf alternativeEnergieformen angewiesen.Unter dem Begriff „Erneuerbare Energien“ verstehtman Energieformen, die theoretisch unerschöpflichsind. Dazu zählen sowohl Energien, die praktisch nichtverbraucht werden können (wie zum Beispiel SonnenoderWindenergie), als auch nachwachsende Energien(Biomasse). Das ist der Grund, warum Sonnen-,Wind- und Bioenergie sowie die Wasserkraft in Zukunftimmer wichtiger werden. Sie bieten das Potenzial, umStrom, Wärme und Kraftstoffe zu kalkulierbaren Kostenbereitzustellen. Ganz klar: Erneuerbare Energiensind keine neue Erfindung. Schon seit Jahrhundertenverwenden Menschen die Energie, die Wind oder fließendesWasser ihnen liefert. Doch erst heute ist esmöglich, diese neuen alten Energiequellen effizient zunutzen. Das natürliche Angebot dieser Energieformenübertrifft den jährlichen Weltenergiebedarf um mehr alsdas 3.000-fache. Mit den heute vorhandenen technischenMöglichkeiten kann zwar nur ein Bruchteildieses enormen Potenzials in Form von Strom, Wärmeund chemischen Energieträgern gewonnen werden,aber selbst dieser Bruchteil übertrifft den derzeitigenWeltenergieverbrauch um etwa das Dreifache.


30 Lyxor ETF Magazin Erneuerbare Energien für Ihr Depot31Anteile Erneuerbarer Energien an der Energiebereitstellung in Deutschland16Angaben in Prozent1412108643,89,86,314,03,97,52000200220047,3200620072,66,9EEV = EndenergieverbrauchPEV = PrimärenergieverbrauchLyxor ETF New EnergyHandelsplatz Deutsche BörseISIN / WKNFR0010524777 / LYX0CBBloomberg / Reuters LYXNRJ GY / LYXNRJ.DELyxor ETF World WaterHandelsplatz Deutsche BörseISIN / WKNFR0010527275 / LYX0CABloomberg / Reuters LYXWAT GY / LYXWAT.DEMÄRKTE INHALT20Anteil amgesamten EEVAnteil amBruttostromverbrauchAnteil am EEVfür Wärme0,4Anteil amKraftstoffverbrauchAnteil am PEVQuelle: Bundesministerium fürUmwelt, Naturschutz und ReaktorsicherheitMgmt. Fee p.a. 0,60 %Stand: 18.05.2009Mgmt. Fee p.a. 0,60 %Stand: 18.05.2009Anders formuliert: Erneuerbare Energien können aucheinen steigenden Energiebedarf der Menschheit vollständigund vor allem dauerhaft decken.Auch die Politik hat die Zeichen der ZeiterkanntDie Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, 20Prozent des gesamten Energiebedarfs der Staatengemeinschaftbis zum Jahr 2020 durch ErneuerbareEnergien wie Biomasse, Wasser, Wind und Sonne zudecken. In China liegt die Zielvorgabe bis 2020 beiimmerhin zehn Prozent des Energieverbrauchs. DieUS-amerikanische Regierung unter Präsident BarackObama hat jüngst beschlossen, einen Mindestanteilder amerikanischen Stromerzeugung aus erneuerbarenEnergiequellen (25 Prozent im Jahr 2025) zudecken sowie einen emissionsarmen Kraftstoffstandard,Fördermaßnahmen für die Entwicklung elektrischerKraftfahrzeuge, für die Kohlenstoffabscheidungund -lagerung und für den Aufbau eines intelligentenStromnetzes zu etablieren.Aber schon heute sind Erneuerbare Energien zu einemwichtigen Standbein der deutschen Wirtschaft geworden.In kaum einer anderen Branche sind die Umsätzeund Beschäftigungszahlen in den vergangenen Jahrenähnlich stark gewachsen. Im Jahr 2008 setzten dieUnternehmen in Deutschland rund 29 Milliarden Euroum. Die Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Wasser,Bioenergie und Geothermie legte 2008 gegenüberdem Vorjahr erneut zu und stieg um 4,6 MilliardenkWh auf 91,4 Milliarden kWh an. Diese Strommengeentspricht mehr als 60 Prozent des erzeugten Stromsaus deutschen Kernkraftwerken. Der Anteil erneuerbarerEnergien am gesamten Bruttostromverbrauchbetrug 2008 14,8 Prozent.Erneuerbare Energieformen im PortraitSolarenergie bedeutet Wärme bzw. Strom aus Sonnenlicht.Die Sonne liefert täglich ein enormes Energiepotenzial,das den in Deutschland benötigtenEnergiebedarf um etwa das Achtzigfache übertrifft.Seitdem durch die Bundesregierung mit dem ErneuerbareEnergien Gesetz (EEG) die Rahmenbedingungenzur Förderung alternativer Energieformen geschaffenwurden, boomt die Branche. Dieses Gesetz schafftedie Grundlage, Solaranlagen wirtschaftlich zu betreiben.Deutschland ist im Bereich der Solarenergie internationalführend.Durch Wasserkraft wurden im Jahr 2008 knapp 3,5Prozent der weltweit erzeugten elektrischen Energiegewonnen, was einem Anteil von 18 Prozent aller regenerativenEnergiequellen entspricht. Die gesamtein Deutschland installierte Leistung betrug Ende 2008rund 4.800 Megawatt, die sich auf mehr als 7.000Wasserkraftanlagen verteilen. Die Branche verzeichneteinen Umsatz von etwa einer Milliarde Euro pro Jahr.Die älteste Energiequelle der Menschheit ist die Bioenergie.Dabei ist die Verfeuerung von Biomasse dieeinfachste Art der energetischen Nutzung. Seit Urzeitenwird auf diese Weise Holz zum Kochen und alsWärmequelle genutzt. Die Bioenergie bietet durch dieNutzung von festen, flüssigen und gasförmigen Reststoffensowie Energiepflanzen wie beispielsweise Rapsviele Möglichkeiten zur Produktion von Strom, Wärmeund Kraftstoffen. Die Branche verzeichnete im Jahr2008 einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro.In Erneuerbare Energien kann man investierenGenau die Unternehmen, die im Bereich der ErneuerbarenEnergien tätig sind, enthält der World AlternativeEnergy Index (WAEX), der in Zusammenarbeitmit STOXX Ltd. und SAM (Sustainable Asset Management)aufgelegt wurde. Mit einem Lyxor ETF, der dieEntwicklung des Index nahezu eins zu eins nachvollzieht,ist es für Anleger möglich, breit diversifiziert indiesen Bereich zu investieren. Der Index enthält die 20größten Unternehmen, die weltweit in den BereichenErneuerbare Energien, Energieeffizienz und dezentraleEnergieversorgung tätig sind. Unter dezentralerEnergieversorgung versteht man technische Systeme,die eine Stromerzeugung in Verbrauchernähe ermöglichen.Das Segment der Energieeffizienz beinhaltetTechnologien, mit denen der Energieverbrauch besserüberwacht werden kann. Die im WAEX enthaltenenUnternehmen gehören auf Basis ihrer Free Float Marktkapitalisierungzu den Größten ihrer Branche. Eine Index-Überprüfunghinsichtlich der im Index enthaltenenUnternehmen erfolgt halbjährlich, eine Neugewichtungder enthaltenen Aktien vierteljährlich.Gezielt auf die Wasserwirtschaft setzenWährend der WAEX die gesamte Branche der ErneuerbarenEnergien abdeckt, umfasst der WorldWater Index – kurz WOWAX – die weltweit größtenUnternehmen aus der Wasserwirtschaft. Die Firmendürften künftig davon profitieren, dass die Aufgabenzur Lösung des weltweiten Wasserproblems zunehmendin private Hände gegeben werden. So geht dieUNESCO davon aus, dass allein die OECD-Länderzukünftig mindestens 200 Milliarden US-Dollar proJahr investieren müssen, um die Wasserversorgungsicherzustellen. Der WOWAX bildet die 20 weltweitführenden Unternehmen in den Bereichen Wasserverteilung,-bereitstellung und -aufbereitung ab. Mitdem Lyxor ETF World Water, der die Performance desWOWAX nach Abzug der geringen Managementgebührnahezu eins zu eins abbildet, haben Anleger dieMöglichkeit, vom Megatrend Wasser zu profitieren undgleichzeitig alle Vorteile eines <strong>ETFs</strong> zu nutzen: Anlegerkönnen mit einer einzigen Börsentransaktion auf dieWertentwicklung eines Korbs von Aktien setzen, dereinen ganzen Markt abbildet. Auf diese Weise wirddas Risiko im Vergleich zu einem Einzeltitelinvestmentbreit gestreut.


32 Lyxor ETF MagazinBRIC vor dem Comeback33Die BRIC-Indizes im Vergleich500Emerging Marketskehren zurückDie vier Lyxor <strong>ETFs</strong> auf die BRIC-Länder45040035030025020015010050MSCI WorldIbovespaDJ RUSINDEX TITANS 10MSCI IndiaHSCEIAngaben zur früheren Wertentwicklungsind kein verlässlicherIndikator für die künftige Wertentwicklung.MÄRKTE INHALT002.01.04 02.09.04 02.05.05 02.01.06 02.09.06 02.05.07 02.01.08 02.09.08 02.05.09Quelle: BloombergBRIC steht vor dem Comeback. Nachdem die Börsen in Brasilien, Russland, Indien undChina im vergangenen Jahr im Zuge der Finanzkrise große Verluste verzeichneten, kehren sienun auf die Top-Performer-Listen zurück. Langfristig werden die BRIC-Länder zu den wichtigstenVolkswirtschaften der Welt zählen. Die vergangenen Wochen haben jedoch gezeigt,dass die aufstrebenden Staaten ihre Stärken in den jeweiligen Marktphasen unterschiedlichstark ausspielen. Mit Lyxor <strong>ETFs</strong> können Investoren eigene Gewichtungen vornehmen.Geschichte wiederholt sich doch. Behalten ÖkonomenRecht, dann könnten die vier Schwellenländer Brasilien,Russland, Indien und China in den kommenden Jahrzehntenein ähnliches Wirtschaftswunder erleben wiedie USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder Deutschlandund Japan nach dem Zweiten Weltkrieg. Bekanntgeworden sind die vier aufstrebenden Emerging Marketsunter dem Namen BRIC – die Abkürzung stehtfür die Anfangsbuchstaben der vier Staaten Brasilien,Russland, Indien sowie China und wurde vor sechsJahren von Jim O’Neill, dem Chefvolkswirt von GoldmanSachs, geprägt.Seiner Einschätzung nach werden die BRIC-Staatenim Jahr 2050 zu den bedeutendsten Volkswirtschaftender Welt gehören. Gemessen an ihrem in US-Dollarberechneten Bruttoinlandsprodukt werden die vier aufstrebendenSchwellenländer bis dahin die G6-LänderUSA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreichund Italien wirtschaftlich überholen, so die Prognoseaus der Goldman-Sachs-Studie „The World and theBRICS Dream“.Zwischenzeitlich sah es jedoch fast so aus, als wäreder BRIC-Traum ausgeträumt. Im Zuge der weltweitenFinanzkrise gerieten im vergangenen Jahr auch dieAktienmärkte in den vier Schwellenländern stark unterDruck. Dabei war insbesondere ein Faktor ausschlaggebend:Angesichts der Verluste an den Heimatmärktenund der allgemeinen Unsicherheit haben ausländischeInvestoren massenhaft Kapital aus den Emerging Marketsabgezogen. Dies erklärt, weshalb die Kursverlustean den BRIC-Börsen auf das vergangene Jahr bezogenteilweise höher ausfielen als die Talfahrt des weltweitenAktienindex MSCI World mit einem Minus von rund 42Prozent. Doch so schnell die Kurse im vergangenenJahr gefallen sind, so rasant verlief jetzt auch die Erholung.Bei der jüngsten Kursrally an den internationalenAktienmärkten zählten insbesondere auch dieBRIC-Staaten zu den Outperformern. Allein auf Sichtvon drei Monaten verzeichneten die wichtigsten Aktienindizesder BRIC-Länder bis Mitte beziehungsweiseEnde Mai (21. Mai 2009) Kurszuwächse zwischen fast30 Prozent beim chinesischen Aktienindex HSCEI undrund 75 Prozent beim DJ RUSINDEX TITANS 10. Dasbrasilianische Börsenbarometer Ibovespa erreichte imselben Zeitraum ein Plus von mehr als 35 Prozent, derKurszuwachs beim MSCI India lag bei annähernd 55Prozent. Damit haben die BRIC-Börsen die Verlusteaus dem vergangenen Jahr zwar noch nicht vollständigwettgemacht. Vieles spricht allerdings dafür, dass derAufwärtstrend an den Börsen der vier BRIC-Staatenmittel- bis langfristig weiter geht.Die Bedeutung der Schwellenländer steigtBeim Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer– kurz G20 – im März in London erkanntenauch die USA an, dass die Emerging Markets künftigeine weitaus größere Rolle in der weltweiten Wirtschaftspielen werden als heute. Dies hat die Börsenkurse inden Emerging Markets zuletzt ebenso beflügelt wie dievergleichsweise robusten Konjunkturdaten – insbesonderein China. Laut der WirtschaftsförderungsgesellschaftGermany Trade and Invest (GTAI), die deutscheUnternehmen regelmäßig über die aktuelle Situation aufausländischen Märkten informiert, liegen die Prognosenfür das Wirtschaftswachstum in China bei 7,0 bis8,3 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland dürfte dieWirtschaft 2009 um 6,0 Prozent schrumpfen, prognostiziertdie Bundesregierung und schließt sich damit denSchätzungen der wichtigsten Wirtschaftsforschungsinstitutean. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft inDeutschland noch um 1,3 Prozent gewachsen, 2007um 2,5 Prozent.China erzielte hingegen selbst im vierten Quartal desvergangenen Jahres noch ein Wirtschaftswachstumvon 6,8 Prozent. Dass die Steigerungsraten im Landder Mitte nicht noch weiter zurückgegangen sind, hängtmit den hohen Investitionen der Regierung zusammen.Mit einem Konjunkturprogramm von umgerechnet 450Milliarden Euro habe Peking bereits im November aufdie Anzeichen des Wirtschaftsabschwungs reagiert, sodie Experten von GTAI. Nach Einschätzung der DresdnerBank verbucht das Konjunkturprogramm bereitserste Erfolge. Die Wirtschaftsdaten gäben berechtigtenAnlass für erste Hoffnungsschimmer, dass diese wichtigeVolkswirtschaft die Talsohle inzwischen erreichthabe und Besserung in Sicht sei, schreibt die Bankin ihren Wertpapier News vom Mai. Die Industrieproduktionsei Ende des ersten Quartals um 8,3 Prozentangestiegen.Auch Indien gibt Anlass zur Hoffnung. Laut GTAI liegendie Prognosen für das Wirtschaftswachstum inIndien bei 4,5 bis 5,0 Prozent. Indien hat mittlerweiledrei Konjunkturpakete vorgelegt, die unter anderemDirekthilfen in die Infrastruktur in Höhe von umgerechnet3,1 Milliarden Euro vorsehen. Den Investitionsbedarf fürdiesen Bereich beziffert die indische Regierung auf 150Milliarden Euro, im Energiesektor auf weitere 180 MilliardenEuro. Die Finanzierung ist noch offen und soll vorallem über den Privatsektor in Form von PPP-Projekten(Private Public Partnership) erfolgen.


34 Lyxor ETF MagazinBRIC vor dem Comeback35Die zehn größten Volkswirtschaften der Welt im Jahr 2025Lyxor <strong>ETFs</strong> auf die BRIC-Staaten im ÜberlickItalien2,326 USDHandelsplatz ISIN / WKN Bloomberg Reuters Mgmt. Fee p.a.Brasilien2,831 USDLyxor ETF Brazil (Ibovespa)UKFrankreichRussland3,333 USD3,055 USD3,341 USDDeutsche Börse FR0010408799 / LYX0BE LYXRIO GY LYXRIO.DE 0,65 %Lyxor ETF Russia (DJ RUSINDEX TITANS 10)Deutsche Börse FR0010326140 / LYX0AF LYXRUS GY LYXRUS.DE 0,65 %Lyxor ETF MSCI IndiaMÄRKTE INHALTDeutschland3,631 USDDeutsche Börse FR0010361683 / LYX0BA LYXINR GY LYXINR.DE 0,85 %Indien4,316 USDLyxor ETF China Enterprise (HSCEI)Japan5,57 USDDeutsche Börse FR0010204081 / A0F5BW ASI GY L8I1.DE 0,65 %China18,437 USDStand: 18.05.2009USA20,087 USD0 5 10 15 20 25Quelle: Goldman Sachs, GlobalEconomics Paper No: 153Die milliardenschweren Investitionen bilden nach Ansichtvon Fachleuten die Grundlage dafür, dass die Folgendes konjunkturellen Abwärtssogs der Weltwirtschaft inIndien und China kurzfristig abgemildert werden. Fürdie Stabilität und den Erfolg Chinas und Indiens sprichtlangfristig aber ein anderer Faktor: der riesige Binnenmarkt.China ist heute das bevölkerungsreichste Landder Erde und zählt mit 1,3 Milliarden Menschen mehrEinwohner als die USA und Afrika zusammen. Indienist mit 1,1 Milliarden Menschen das Land mit der zweithöchstenBevölkerung – und die Zahl der Einwohnerwächst rasant weiter. Nach Prognosen der VereintenNationen wird Indien im Jahr 2050 mit 1,6 MilliardenEinwohnern China als das weltweit bevölkerungsreichstesLand ablösen.Ein enormes Wachstumspotenzial ergibt sich daraus,dass die Einwohner dieser Länder jung und die Löhneder Menschen noch relativ gering sind. Zwei Beispiele:Etwa ein Drittel der Menschen in Indien ist jünger als15 Jahre – die demographische Entwicklung ist somitsehr günstig. Und nur 4 Prozent der Bevölkerung beziehungsweise10 Prozent der Stadtbewohner in Chinaverdienen laut Medienberichten derzeit mehr als 2.000Yuan – also umgerechnet rund 210 Euro – im Monat.Steigen die Löhne in den kommenden Jahren, wirddies den Binnenkonsum der jungen Volkswirtschaftenankurbeln. China und Indien, die wegen ihrer Stärkensetzt sich zu 74 Prozent aus Energietiteln zusammen.Und für diese Unternehmen gibt es noch viel Luft nachoben. Denn nach Einschätzung von Experten arbeitendie russischen Anbieter selbst bei niedrigen Ölpreisenvon 14 bis 16 US-Dollar noch profitabel. Mitte Mai sinddie Ölpreise wieder über die Marke von 60 US-Dollargestiegen, haben angesichts des Rekordhochs vonmehr als 147 US-Dollar im Juli des vergangenen Jahresallerdings noch ein großes Aufwärtspotenzial.Davon könnte auch Brasilien profitieren. Neben denEisenerz- und Agrarexporten werden in Zukunft dieriesigen Ölfunde vor der Küste ebenfalls eine wichtigeRolle spielen. Nach einer Delle in diesem Jahr – GermanyTrade and Invest geht für 2009 von einem leichtsinkenden Wirtschaftswachstum mit einem Minus von1,3 Prozent aus – dürfte also auch die Wirtschaft amZuckerhut auf lange Sicht wieder wachsen.BRIC-Investments selbst gewichtenDie vergangenen Wochen und Monate haben jedochgezeigt, dass die vier BRIC-Länder ihre Vorteile in denjeweiligen Marktphasen unterschiedlich stark ausspielenkönnen. „Investoren suchen deshalb in derErholungsphase nach Möglichkeiten, eine individuelleGewichtung innerhalb des BRIC-Quartetts vornehmenzu können“, erklärt Thomas Meyer zu Drewer, der dasETF-Geschäft von Lyxor AM in Deutschland und Österreichleitet. Herkömmliche Investmentfonds als gebeider kostengünstigen Produktion von Waren beziehungsweiseder Programmierung von Softwarelösungenbislang als Werkbank und Denkfabrik der Weltgelten, haben somit die Kraft, angesichts des riesigenBinnenmarktes aus sich selbst heraus zu wachsen.Rohstoffhunger treibt die Kurse nach obenBrasilien und Russland wiederum werden nach Einschätzungvon Experten langfristig insbesondere vonder steigenden globalen Nachfrage nach Rohstoffenprofitieren. Russland verfügt über beträchtliche Vorrätean Öl und vor allem Erdgas. Brasilien ist ein wichtiger Exporteurvon Eisenerz und Agrarrohstoffen wie Sojabohnenund Kaffee. Auch wenn die lokale Nachfrage in denbeiden Ländern der Wirtschaft ebenfalls zunehmendeine Eigendynamik verleiht, hat der Abschwung derWeltwirtschaft und die vorübergehend nachlassendeRohstoffnachfrage gezeigt, wie abhängig Russland undBrasilien noch von Exporten sind. Die russische Regierunggeht vor diesem Hintergrund davon aus, dass dieWirtschaft des Landes in diesem Jahr um 2,2 Prozentschrumpft – unabhängige Wirtschaftsforschungsinstituterechnen sogar mit einem Minus von 4,5 Prozent.Sobald die Preise für Energieträger wieder steigen,dürfte aber auch Russlands Wirtschaft wieder auf denWachstumspfad zurückkehren und die Rally am russischenAktienmarkt zusätzlich an Fahrt gewinnen. DennÖl- und Gaswerte machen den überwiegenden Teil derrussischen Börse aus. Der DJ RUSINDEX TITANS 10schlossenes Konzept sind dafür jedoch insbesondere inZeiten hoher Volatilität zu unflexibel. Als Lösung bietensich Exchange Traded Funds an. Als einer der erstenETF-Anbieter hat Lyxor AM Investoren die Möglichkeitgeboten, mit <strong>ETFs</strong> eine eigene Gewichtung der vierLänder im Depot vorzunehmen. Wer zum Beispiel damitrechnet, dass Russland auch in den kommendenWochen das größte Renditepotenzial bietet, kann dasLand entsprechend übergewichten.Das BRIC-Angebot von Lyxor AM setzt sich aus demLyxor ETF MSCI Brazil, dem Lyxor ETF Russia (DJRUSINDEX TITANS 10), dem Lyxor ETF MSCI India unddem Lyxor ETF China Enterprise (HSCEI) zusammen.Die vier <strong>ETFs</strong> bilden die Wertentwicklung der wichtigstenAktienindizes in den BRIC-Staaten abzüglichder niedrigen Management Fee exakt ab. Der Vorteilfür den Anleger: Mit einer einzigen Börsentransaktionkann er jeweils auf einen ganzen Aktienkorb setzenund das Aktienkursrisiko breit streuen. Dies verdeutlichedie Zusammensetzung der Referenzindizes: DerIbovespa umfasst die 66 nach Marktkapitalisierunggrößten Unternehmen Brasiliens und der DJ RUSINDEXTITANS 10 die zehn liquidesten Unternehmen der MoskauerBörse. Der MSCI India deckt 85 Prozent desgesamten Börsenwertes des indischen Marktes ab– und der HSCEI repräsentiert die wichtigsten Aktienchinesischer Unternehmen, die an der HongkongerBörse gelistet sind.


36 Lyxor ETF MagazinDisclaimer / Impressum 35 37ImpressumLeser fragen – Thomas Meyer zu Drewer antwortetAuf der Messe „Invest“ in Stuttgart im April habe ich Ihren ETF-Vortrag gehört.Hierbei haben Sie unter anderem erwähnt, dass Lyxor <strong>ETFs</strong> „Swap-basiert“ sind.Können Sie mir bitte erklären, was das bedeutet?Den Kauf eines <strong>ETFs</strong> kann man wie die sprichwörtlicheMedaille von zwei Seiten betrachten: Aus Sicht desAnlegers und aus Sicht des ETF-Anbieters. Für denAnleger ist die Sache einfach – denn <strong>ETFs</strong> könnengenauso gehandelt werden wie Aktien, ganz egal aufwelchen Index-Typ (Aktien, Anleihen, Rohstoffe) siesich beziehen. Um einen ETF zu kaufen, genügt es,wenn der Anleger bei seiner Bank eine Order mit derWertpapierkennnummer des jeweiligen <strong>ETFs</strong> erteiltund dabei die Anzahl der gewünschten Anteile undeventuell ein Limit angibt. Als Alternative zum Börsenhandelbieten einige Direktbanken auch den außerbörslichenHandel mit <strong>ETFs</strong> an.Für den ETF-Anbieter ist die Situation komplexer. SeineAufgabe ist es, den jeweiligen Index, auf den sich derETF des Kunden bezieht, exakt nachzubilden. Hierfürstehen mit der so genannten vollen Replikation („FullReplication“) und der synthetischen Replikation („Swapbasiert“)zwei Replikationsmöglichkeiten zur Verfügung,die von ihrer Vorgehensweise sehr unterschiedlich sind.Bei der „Full Replication“ führt die Fondsgesellschafteine Investition in alle im Index enthaltenen Wertpapieredurch und gewichtet diese entsprechend ihremjeweiligen Indexgewicht. Diese Vorgehensweise führtaufgrund der etwaigen Reinvestition von Dividendensowie durch mögliche Veränderungen der einzelnenIndex-Gewichtungen zu vergleichsweise hohen Kosten.Zudem birgt dieses Replikationsverfahren auchdie Gefahr eines hohen Tracking Errors, also einer Abweichungvom Referenzindex. Insgesamt betrachtetist die Full-Replication-Methode bei Indizes mit sehrliquiden Aktien anwendbar, stößt bei breiter gestreutenIndizes mit geringerer Liquidität jedoch an ihre Grenzen.Genauso ist sie für Indizes, die Märkte mit Anlagerestriktionenabbilden genauso wie für viele Themen, wiezum Beispiel Rohstoffe, ungeeignet.Der Wunsch nach einer kostengünstigeren und genauerenIndex-Abbildung hat dazu geführt, dass diesynthetische Replikationsvariante heute der „FullReplication“-Methode vorgezogen wird. Daher sindauch alle Lyxor <strong>ETFs</strong> Swap-basiert. Um einen Indexsynthetisch zu replizieren, erwirbt Lyxor einen Total ReturnSwap, der maximal zehn Prozent des Fondsvermögensausmacht. Der Swap stellt eine Vereinbarungzwischen zwei Vertragspartnern dar, bestimmte Zahlungsströmein der Zukunft auszutauschen. WährendLyxor die Performance eines Aktien- bzw. Rentenkorbesliefert, erhält Lyxor die exakte Index-Performance.Hierbei gilt, dass der Aktien- oder Renten-Anteil mindestens90 Prozent des Fondsvermögens ausmacht.Mittels der Swap-basierten Replikationsmethode isteine nahezu identische Abbildung von allen denkbarenIndizes möglich. Anleger haben dank Swap-basierten<strong>ETFs</strong> die Möglichkeit, nicht nur in Standardindizes,sondern auch in Strategie- oder Rohstoffindizes zuinvestieren.Hinweis: Dieses Dokument wurde von Lyxor AM erstellt. Die indiesem Dokument enthaltenen Informationen sowie die benutztenZahlen und Beispiele haben einen rein indikativen und informativenCharakter. Diese Zahlen sind keine Zukunftsvorhersagen und stellenweder eine Verpflichtung noch ein Angebot noch eine Aufforderungseitens der Société Générale („SG“) Lyxor AM („Lyxor AM“) zumKauf oder Verkauf von Fondsanteilen dar. VergangenheitsbezogenePerformance-Daten sind kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklungund bieten keine Garantie für einen Erfolg in der Zukunft.Société Générale („SG“) und Lyxor AM übernehmen keinerlei Haftungfür finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch dieZeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenenAnlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenenEindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünftein Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellenBerater konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnungund Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt gewisseRisiken beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unterdem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fallkann es zu einem Totalverlust kommen.Ein Angebot, ein Verkauf oder ein Kauf der Fondsanteile erfolgtausschließlich auf der Grundlage des jeweils aktuellen Verkaufsprospekts,der jederzeit kostenlos unter www.LyxorETF.de heruntergeladenund ausgedruckt werden kann. Anteilinhaber können denausführlichen und den vereinfachten Verkaufsprospekt, das Verwaltungsreglement,den jeweils neuesten Jahresbericht und, sofern veröffentlicht,auch den neuesten Halbjahresbericht bei der deutschenZahl- und Informationsstelle (Société Générale Corporate InvestmentBanking, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main) kostenlosin Papierform erhalten.HerausgeberLyxor Exchange Traded FundsNeue Mainzer Straße 46-5060311 Frankfurt am Mainwww.LyxorETF.deinfo@LyxorETF.de069 - 717 4444RedaktionLyxor Asset ManagementThomas Meyer zu Drewer (V.i.S.d.P.)Andreas KotulaHeike Fürpaß-Peterergo UnternehmenskommunikationGmbH & Co. KGVenloer Straße 241 - 24550823 Köln0221-91 28 87-29www.ergo-komm.deGestaltung / Satzqueo GmbHTharandter Str. 1301159 Dresden0351-21 30 38-0www.queo-media.comDruck / Verlegerpowerplay medienholding AGSeepromenade 5314476 Groß Glienicke033201-50-10www.powerplay.agErscheinungsweise4 x jährlich (Abgabe kostenfrei)Rechtliche HinweiseAlle Angaben wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Dennochkönnen wir keine Gewähr für deren Richtigkeit übernehmen.Allein maßgeblich sind die Bedingungen in den Verkaufsprospekten.Bezugnahmen auf einzelne Wertpapiere und redaktionelle Ausführungenstellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.


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